Mitteilungsblatt Des Deutschen Altphilologenverbandes
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Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes Inhalt ISSN 0011-9830 2/96 In eigener Sache Dank an Jena und Thüringen 49 CHRISTOPH KÖHLER: Grußwort des Vorsitzenden des DAV-Landesverbandes Thüringen 50 BERNHARD VOGEL: Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten 52 FRIEDRICH MAIER: Zukunft braucht Herkunft - Bildungserwartungen an das Gymnasium und die Alten Sprachen 55 JOSEF SIEGERS: Die Anforderungen der modernen Arbeitswelt an die gymnasiale Bildung 60 ALFRED SELMAIER: Bericht über den DAV-Kongreß Jena 74 LUDWIG OERTEL: Die Officina Latina in Schulpforta 90 GUNTER SCHEDA / THOMAS BRÜCKNER: Zur Lage des altsprachlichen Unterrichts 92 Zeitschriftenschau 96 Besprechungen 100 Varia 110 C. C. BUCHNERS VERLAG · BAMBERG In eigener Sache Das vorliegende Heft ist fast ganz dem Kongreß Arbeitgeberverbände vortrug. Neben dem in Jena gewidmet. Es enthält neben einem de- „Dank an Jena und Thüringen“, wie ihn Fried- taillierten Bericht von Alfred Selmaier u. a. die rich Maier auf der ersten Seite dieses Heftes inhaltsreichen und ermutigenden Grußworte des zum Ausdruck bringt, sei hier auch ihm selbst - Vorsitzenden des DAV-Landesverbandes Thü- sicher im Namen aller Mitwirkenden und Teil- ringen, Herrn Dr. Christoph Köhler, und des nehmer - noch einmal von Herzen Dank und Ministerpräsidenten von Thüringen, Herrn Dr. Anerkennung für die arbeitsreiche Vorbereitung Bernhard Vogel. Wie üblich werden die meisten und erfolgreiche Durchführung des Kongresses Fachvorträge des Kongresses demnächst in der ausgesprochen. Herzlicher Dank gilt auch allen Zeitschrift „Gymnasium“ veröffentlicht. Wir Kolleginnen und Kollegen, die seinem Aufruf freuen uns, bereits an dieser Stelle die pro- zur Teilnahme am Kongreß in so großer Zahl grammatische Eröffnungsrede unseres Bundes- gefolgt sind! Um der Aktualität willen wurde vorsitzenden Prof. Dr. Friedrich Maier abdruk- das vorliegende Heft um etwa die Hälfte der ken zu können sowie die diskussionswürdigen üblichen Seitenzahl erweitert. Thesen von Herrn Dr. Josef Siegers, die er aus ANDREAS FRITSCH der Sicht der Bundesvereinigung der Deutschen Impressum ISSN 0011-9830 39. Jahrgang Herausgeber: Der Vorsitzende des Deutschen Altphilologenverbandes Univ.-Prof. Dr. Friedrich Maier, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Klassische Philologie und Neogräzistik, Unter den Linden 6, 10117 Berlin. Schriftleitung: Univ.-Prof. Andreas Fritsch, Freie Universität Berlin, Zentralinstitut für Fachdidaktiken, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin. Das Mitteilungsblatt umfaßt drei Abteilungen mit drei Redaktionen: 1. Didaktik, Schulpolitik: StD Helmut Quack, Eritstraße 23, 25813 Husum. 2. Wissenschaftliche Informationen, Schulbücher: StD Dr. Hansjörg Wölke, Görresstraße 26, 12161 Berlin. 3. Zeitschriftenschau: Univ.-Prof. Dr. Eckart Mensching, Technische Universität Berlin, Klassische Philologie, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin; StD Dr. Josef Rabl, Kühler Weg 6a, 14055 Berlin. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des DAV- Vorstandes wieder. Bei unverlangt zugesandten Rezensionsexemplaren ist der Herausgeber nicht verpflichtet, Besprechungen zu veröffentlichen, Rücksendungen finden nicht statt. Für die Aufnahme von Anzeigen ist der Vorsitzende bzw. der Schriftleiter zuständig. Bezugsgebühr: Von den Mitgliedern des Deutschen Altphilologenverbandes wird eine Bezugsgebühr nicht erhoben, da diese durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten ist. Für sonstige Bezieher beträgt das Jahresabon- nement DM 23,-; Einzelhefte werden zum Preis von DM 7,- geliefert. Die angegebenen Preise verstehen sich zuzüglich Porto. Abonnements verlängern sich jeweils um ein Jahr, wenn sie nicht spätestens zum 31.12. ge- kündigt werden. Erscheinungsweise: vierteljährlich. C. C. Buchners Verlag, Postfach 1269, 96003 Bamberg. Textgestaltung: StR z. A. Rüdiger Hobohm, Gaimersheimer Str. 13a, 85113 Böhmfeld. Anzeigenverwaltung: StR Michael Hotz, Xaver-Hamberger-Weg 23, 85614 Kirchseeon, Tel. (0 80 91) 29 18. Herstellung: BÖGL DRUCK GmbH, Hauptstraße 47, 84172 Buch a. Erlbach. Aktuelle Themen Dank an Jena und Thüringen Der DAV-Kongreß 1996 in Jena war ein Erfolg. der Gastgeber. Die Ausstellungen der Hand- Und er war für alle Teilnehmer ein Erlebnis, das schriften aus der Universitätsbibiliothek und des ihnen in Erinnerung bleiben wird. Über 800 „Jenaer Malers“ waren mit Sorgfalt und dem Mitglieder des Verbandes, Lehrer, Forscher und Publikumsinteresse entsprechend gestaltet. Den Freunde der Antike waren der Einladung ge- Verlagen, die dankenswerterweise in sehr großer folgt: ein großartiges Zeichen der Solidarität, Zahl zugegen waren, stand im Foyer des Volks- das zu allererst den Kolleginnen und Kollegen hauses ein gut aufgeteilter Raum zur Präsentati- des Landesverbandes Thüringen galt, aber auch on ihres reichhaltigen Angebots zur Verfügung. denen der anderen Bundesländer. Viel Zuspruch fanden die Bilder und Collagen Das Ortskomitee, bestehend aus etwa 30 Perso- von Lateinschülerinnen und -schülern aus Thü- nen, hat sich wie eine verschworene Gemein- ringen. Die Glanzpunkte setzten am Anfang und schaft mit Liebe, Kompetenz und Organisati- Ende die musikalischen Darbietungen, vor allem onskraft, doch auch mit dem Wissen, daß nur die Erstaufführung von Jan Nováks „Aesopia“ der volle Einsatz das Anliegen der Alten Spra- mit pantomimischer Umsetzung; der langanhal- chen bei einer solchen Gelegenheit gebührend tende Beifall war verdient. zur Geltung bringt, über ein Jahr lang der Vor- Der Kongreß wurde, wie beabsichtigt, zu einer bereitung und Durchführung des Kongresses echten Demonstration für die Alten Sprachen an gewidmet. Der Landesverband und die Fried- Universität und Schule. Die Presse hat diese rich-Schiller-Universität arbeiteten in engster Intention aufgegriffen und nachhaltig herausge- Gemeinschaft zusammen. Es ist ihnen gelungen, stellt. Ganz sicher werden von Jena Impulse auf den Ministerpräsidenten des Freistaates, Dr. die anderen Bundesländer, besonders die neuen, Bernhard Vogel, als Schirmherr und Begrü- ausgehen. ßungsredner zu gewinnen und auch noch in der Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, auch hier bildungspolitischen Diskussionsrunde Kultus- nochmals dem Landesverband Thüringen und minister Althaus zu präsentieren, dessen Mini- dem Institut für Altertumswissenschaft der sterium der zügige Wiederaufbau des altsprach- Friedrich-Schiller-Universität Jena den Dank lichen Unterrichts in Thüringen in erster Linie und die Anerkennung des Bundesvorstandes zu verdanken ist. und der Vertreterversammlung auszudrücken. Der Rektor der Universität begrüßte die Teil- Sie haben es erreicht, daß Jena und Thüringen nehmer in der Aula und im Volkshaus, der für alle eine Reise wert war. Oberbürgermeister der Stadt zeigte sich in sei- FRIEDRICH MAIER ner Begrüßungsrede gleichfalls als wohlwollen- 49 Grußwort des Vorsitzenden des DAV-Landesverbandes Thüringen Magnifizenz, stehenden partnerschaftlichen Beziehungen zum hochverehrter Herr Vorsitzender Prof. Maier, Institut für Altertumswissenschaften der Univer- verehrte Professores, sität Jena. Daß die Unzufriedenheit vieler Men- verehrte Kolleginnen und Kollegen, schen über die Defizite der Allgemeinbildung werte Gäste, meine Damen und Herren! bei den Jugendlichen besonders in den Berei- Im Namen des Thüringer Landesverbandes hei- chen Geschichte, Religion, Philosophie, My- ße ich Sie, die Sie von nah und fern der Einla- thologie und Fremdsprachen ständig wuchs, war dung zum Jenaer Kongreß gefolgt sind, in der jedem Hellhörigen bekannt. So machte zu Be- Saalestadt herzlich willkommen. Wir Thüringer ginn der 80er Jahre die Weimarer Schriftstelle- Altsprachenlehrerinnen und -lehrer schätzen uns rin Inge von Wangenheim, die, aus bürgerlicher glücklich und geehrt, daß wir als erstes neues Familie stammend, ansonsten mit der Gesell- Bundesland Gastgeber einer so bedeutsamen schaft der DDR eng verbunden war, auf diese Zusammenkunft sein dürfen. Wie andere deut- Übel öffentlich in ihrem Essay „Genosse Jeder- sche Regionen kann auch Thüringen in der Ver- mann und die Klassik“ aufmerksam. Der Auf- gangenheit auf bedeutende Traditionen in den satz erregte zwar Aufsehen, eine schulpolitische studia humaniora verweisen, klangvolle Namen Änderung bewirkte er nicht. Daß ab 1984 erst- von Gelehrten und Schulmännern wie Carl Ernst malig wieder Lateinlehrer an der Martin-Luther- Georges, Rudolph Ewald, Joachim Marquardt Universität Halle ausgebildet wurden, kann als stehen stellvertretend für eine Vielzahl bekann- Silberstreif am grauen Bildungshimmel der ter Persönlichkeiten. Doch an des Jahrhunderts DDR gewertet werden, die Strukturen jedoch ernstem Ende - das Plagiat an Friedrich Schiller blieben die gleichen. sei mir an diesem Ort gestattet - möchte ich vor Meine Damen und Herren, die politische Wende Ihnen eine kurze Retrospektive in die jüngste brachte uns die Chance der Erneuerung des Schulgeschichte unseres Landes geben. Schulwesens. Sie zu nutzen im Sinne unserer Die Schulreform 1945 in Ostdeutschland hatte Sache und im richtigen Zeitpunkt das Richtige trotz einschränkender Strukturen den alten Spra- zu tun, dazu fühlten sich die verbliebenen älte- chen an den Oberschulen noch einen festen ren Lehrer des Landes im Bunde mit wenigen, Platz im Ensemble der Fächer eingeräumt, und aber engagierten jungen herausgefordert. Zu nicht wenige Lehrer haben damals mit der Be- ihnen kamen praxiserfahrene Fremdsprachen- geisterung des Neubeginns bei vielen von uns kollegen, die sich für Latein qualifizierten und nunmehr Ergrauten die Liebe zu diesen Fächern für die