Hydrogeologische Räume Und Teilräume in Niedersachsen
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GeoBerichte 3 LANDESAMT FÜR BERGBAU, ENERGIE UND GEOLOGIE Hydrogeologische Räume und Teilräume in Niedersachsen Niedersachsen GeoBerichte 3 Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Hydrogeologische Räume und Teilräume in Niedersachsen JÖRG ELBRACHT, RENATE MEYER & EVELIN REUTTER Hannover 2016 Impressum Herausgeber: © Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Stilleweg 2 30655 Hannover Tel. (0511) 643-0 Fax (0511) 643-2304 Download unter www.lbeg.niedersachsen.de 3. Auflage. Version: 04.05.2017 Redaktion: Ricarda Nettelmann e-mail: [email protected] Titelbild: Falschfarbenbild des Harlinger Landes und der Ostfriesischen Inseln zwischen Emsmündung und Jadebusen (Foto: Satellitenbild Landsat TM, zur Verfügung gestellt von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Fachbe- reich B 4.4). ISSN 1864–6891 (Print) ISSN 1864–7529 (digital) DOI 10.48476/geober_3_2016 GeoBer. 3 S. 3 – 118 42 Abb. Hannover 2016 Hydrogeologische Räume und Teilräume in Niedersachsen JÖRG ELBRACHT, RENATE MEYER & EVELIN REUTTER mit Beiträgen von BERND LINDER & CHRISTINA MAI Kurzfassung Im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) wurde eine Be- schreibung der Grundwasserleiter und ihrer Eigenschaften erarbeitet. Dazu haben die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands ein hierarchisches System von Hydrogeologischen Großräu- men, Räumen und Teilräumen entwickelt, mit dem Gebiete mit vergleichbaren geologischen und hydrogeologischen Eigenschaften nach einem bundesweit einheitlichen Verfahren beschrieben wer- den. Mit dem GeoBericht „Hydrogeologische Räume und Teilräume in Niedersachsen“ wird ein flächen- deckender Überblick der hydrogeologischen Verhältnisse in Niedersachsen vorgelegt. Dabei werden durch die Darstellung der elf Hydrogeologischen Räume zunächst die wesentlichen hydrogeologi- schen Gegebenheiten vermittelt. Die elf Hydrogeologischen Räume wurden weiter untergliedert in 81 Hydrogeologische Teilräume, die sich ganz oder teilweise in Niedersachsen erstrecken. Die mehr ins Detail gehenden Teilraum- beschreibungen enthalten neben einer einführenden Erläuterung geomorphologischer und geologi- scher Merkmale Angaben zu den wichtigsten Grundwasserleitern, der Abfolge der Hydrogeologi- schen Einheiten und der Grundwasserdynamik. Die Informationen zu den Teilräumen werden durch Hinweise auf die Schutzfunktion der Deckschichten und die wasserwirtschaftliche Bedeutung er- gänzt. GeoBerichte 3 3 Inhalt 1. Einleitung ................................................................................................................................ 5 1.1. Definitionen ........................................................................................................................... 5 1.2. Hydrogeologische Großräume in Niedersachsen ................................................................. 5 1.3. Hydrogeologische Räume in Niedersachsen ........................................................................ 8 1.4. Hydrogeologische Teilräume in Niedersachsen ................................................................... 8 1.5. Übersicht über die Hydrogeologischen Großräume, Räume und Teilräume Niedersachsens .................................................................................................................... 9 2. Beschreibung der Hydrogeologischen Räume und Teilräume Niedersachsens .......... 11 2.1. Großraum 01 Nord- und mitteldeutsches Lockergesteinsgebiet ........................................ 11 2.1.1. Raum 011 Nordseeinseln und Watten ................................................................................ 11 2.1.2. Raum 012 Nordseemarschen ............................................................................................. 16 2.1.3. Raum 013 Niederungen im nord- und mitteldeutschen Lockergesteinsgebiet ................... 22 2.1.4. Raum 015 Nord- und mitteldeutsches Mittelpleistozän ...................................................... 33 2.2. Großraum 02 Rheinisch-Westfälisches Tiefland ................................................................ 59 2.2.1. Raum 021 Sandmünsterland .............................................................................................. 59 2.2.2. Raum 022 Münsterländer Kreidebecken ............................................................................ 60 2.3. Großraum 05 Mitteldeutsches Bruchschollenland .............................................................. 62 2.3.1. Raum 051 Nordwestdeutsches Bergland ........................................................................... 62 2.3.2. Raum 052 Mitteldeutscher Buntsandstein .......................................................................... 99 2.3.3. Raum 053 Subherzyne Senke .......................................................................................... 101 2.3.4. Raum 054 Thüringische Senke ......................................................................................... 107 2.4. Großraum 08 West- und mitteldeutsches Grundgebirge .................................................. 110 2.4.1. Raum 083 Mitteldeutsches Grundgebirge ........................................................................ 110 3. Literatur ............................................................................................................................... 115 3.1. Schriften ............................................................................................................................ 115 3.2. Karten ................................................................................................................................ 116 4 GeoBerichte 3 1. Einleitung und ähnlicher Morphologie im Rahmen einer festgelegten Bandbreite einheitlich sind. Die Grenzziehung berücksichtigt, wo hydrogeolo- Im Zuge der Umsetzung der Europäischen gisch sinnvoll, die naturräumliche Gliederung Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) war es un- der physischen Geographie (Definition ter anderem erforderlich, eine Beschreibung der SCHLIMM, Geologischer Dienst NRW [UAG Grundwasserleiter und ihrer Eigenschaften zu EUWRRL]). erarbeiten. Um länderübergreifende Karten zu Hydrogeologische Teilräume sind einzelne oder ermöglichen, wurde die Vorgehensweise zwi- mehrere hydrogeologische Einheiten, die einen schen den staatlichen Geologischen Diensten regional einheitlichen Bau aufweisen. Die der einzelnen Bundesländer sowie der Bundes- Grenzziehung berücksichtigt, wo hydrogeolo- anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe gisch sinnvoll, die naturräumliche Gliederung (BGR) abgestimmt. Die so erarbeiteten Hydro- der physischen Geographie (Definition DÖRHÖ- geologischen Großräume, Räume und Teil- FER, NLfB [UAG EUWRRL]). räume wurden bundesweit durchnummeriert, eine digitale Karte dazu wurde aus den Einzel- Eine Hydrogeologische Einheit ist ein Gesteins- bearbeitungen der Länder bei der BGR zusam- körper, der aufgrund seiner Petrographie, Tex- mengestellt. Für Niedersachsen legte REUTTER tur oder Struktur im Rahmen einer festgelegten (2001) die Karte der Räume und Teilräume vor. Bandbreite einheitliche hydrogeologische Ei- genschaften aufweist und durch Schichtgren- Im vorliegenden Fachbericht werden die Ergeb- zen, Faziesgrenzen, Erosionsränder oder Stö- nisse für Niedersachsen vorgestellt. Die für das rungen begrenzt wird (GRIMMELMANN et al. jeweilige Kapitel zuständigen Autoren werden 1997: 59). Die Hydrogeologischen Einheiten am Ende des Textes mit ihren Beiträgen aufge- sind die kleinsten Bausteine, aus denen in cha- führt. Zum besseren Verständnis einzelner Be- rakteristischen Kombinationen die Hydrogeolo- richtsabschnitte gibt es teilweise textliche Wie- gischen Teilräume, Räume und Großräume auf- derholungen. Diese sollen es dem Leser ermög- gebaut sind. lichen, einzelne Teilraumbeschreibungen auch allein betrachtet zu verstehen. Eine Gesamtschau über alle Hydrogeologi- 1.2. Hydrogeologische Großräume schen Räume und Teilräume in Deutschland lie- in Niedersachsen fert das Buch „Regionale Hydrogeologie von Deutschland“ das 2015 erschienen ist und alle Das niedersächsische Flachland gehört zum Berichte der einzelnen Bundesländer zusam- Großraum Nord- und mitteldeutsches Lockerge- menfasst (AD-HOC-ARBEITSGRUPPE HYDROGEO- steinsgebiet, im Grenzbereich zu Nordrhein- LOGIE). Westfalen randlich auch zum Großraum Rhei- nisch-Westfälisches Tiefland. In diesen beiden Großräumen sind hauptsächlich die Hydrogeo- 1.1. Definitionen logischen Einheiten des Känozoikums verbrei- tet. Das niedersächsische Bergland gehört Hydrogeologische Großräume sind große Be- größtenteils zum Großraum Mitteldeutsches reiche der Erdkruste mit ähnlichen hydrogeolo- Bruchschollenland und besteht überwiegend gischen Eigenschaften und ähnlichen Grund- aus den Hydrogeologischen Einheiten des Me- wasserverhältnissen, die auf derselben geologi- sozoikums. Die Zechsteinumrandung der Thü- schen Entstehungsgeschichte und einem ein- ringischen Senke wird hier ebenfalls zum Groß- heitlichen tektonischen Baumuster beruhen raum Mitteldeutsches Bruchschollenland und (Definition SCHLIMM, Geologischer Dienst NRW damit zum Deckgebirge gerechnet. Der Harz [UAG EUWRRL]). gehört zum Großraum West- und mitteldeut- Hydrogeologische Räume sind Bereiche der sches Grundgebirge mit den Hydrogeologi- Erdkruste, deren hydrogeologische Eigenschaf- schen Einheiten des präzechsteinzeitlichen Pa- ten, hydraulische Verhältnisse und Grundwas- läozoikums. serbeschaffenheit aufgrund ähnlichen Schich- tenaufbaues, ähnlicher geologischer Struktur GeoBerichte 3 5 Abb. 1: Die Hydrogeologischen Großräume