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ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 1 Frauen in der Stadtgeschichte ULMER FRAUENBEWEGUNG im 20.Jahrhundert 1 9 0 0 - 2000 gesetze bildung frauenbund krieg arbeitsrecht soziale einrichtungen pädagogik kirche politik finanzen medizin selbsthilfe ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 2 ULMER FRAUENBEWEGUNG im 20.Jahrhundert ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 3 ULMER FRAUENBEWEGUNG Die vorliegende Broschüre ist ein erster Versuch, einen IM 20. JAHRHUNDERT Überblick über die Ulmer Frauenbewegung und Frauenge- schichte des 20. Jahrhunderts zu schaffen. Deutsche Frauengeschichte Ulmer Frauengeschichte Entstanden ist das Projekt bereits 2004, als das Ulmer Frauen- Ulmer Frauenforum - Organisationen büro für den Veranstaltungstag „Frauen TATEN - Frauen TUN“ eine zehn Meter lange Zeitleiste zur Frauenbewegung in Ulm erstellen ließ. Die Daten und das Material stützen sich weit- gehend auf Berichte von Augenzeuginnen und auf mündliche Überlieferungen von frauenpolitisch aktiven Frauen sowie von Frauengruppierungen und Frauenorganisationen in Ulm. Deren Wissen und Erinnerungen hat das Frauenbüro mittels eines Fragebogens, ergänzt durch zahlreiche Telefonate und Gespräche, abgefragt. Die hier gesammelten Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. aufbruch anfang des jahrhunderts, zwanziger Diese Broschüre versucht, die bisher sehr verstreuten Zeug- nisse und Darstellungen der beteiligten Frauen zu rekon- struieren ohne eine Gewichtung vorzunehmen. Die Ge- 8/9 schichte der Frauenbewegung in Ulm wird als Teil der Sozial- geschichte verstanden und zur politischen Entwicklung inhalt 190 0 - 0 9 4/5 vorwort Deutschlands in Bezug gesetzt. Wie schon im Konzept von 2004 werden die heute noch im Frauenforum aktiven 10/11 Frauenorganisationen gesondert aufgeführt. 1910 - 19 Das Unterfangen ist dennoch nur ein erster Schritt und will Lust machen, weiter zu lesen und vor allem weiter zu re- cherchieren, um die Spuren der Frauenbewegung in Ulm zu 12/13 sichern, die bisher verschüttet, bzw. von der Geschichtswis- senschaft wenig beachtet und erfasst wurden. Falls Sie 192 0 - 29 Anmerkungen, Erweiterungen oder Verbesserungen haben, zurück können Sie diese an uns weiterleiten. Jede Information hilft dreißiger, vierziger, fünfziger als Mosaiksteinchen, unser Wissen über unsere Vergangen- 16/17 an den herd heit zu vertiefen und abzurunden. 193 0 - 39 Der Wunsch vieler Frauen, das 2004 zusammengetragene Wissen zur Ulmer Frauenbewegung auch in Form einer Broschüre zur Hand zu haben, kann hiermit erfüllt werden. 18/19 Das Ulmer Frauenforum und das Frauenbüro der Stadt Ulm 194 0 - 4 9 haben die Finanzierung sicher gestellt. Wir hoffen, dass viele Frauen sich durch die Lektüre über das vielfältige und mutige Engagement und den unermüdlichen 20/21 Einsatz unserer Vorkämpferinnen bestärkt fühlen, auch weiterhin deutliche Spuren zu hinterlassen und die Gesell- 1950-59 schaft aktiv mitzugestalten. frauenpower sechziger, siebziger, achziger 24/25 Frauenbüro Ulmer Frauenforum 1960-69 Stadt Ulm 26/27 1970-79 28/29 1980-89 immer noch nicht 32/33 genug neunziger, in die Zukunft 1990-99 34/35 impressum 2000-04 inhalt ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 4 wahlrecht suffragetten studium kaiser charleston raus aus der gemütlichkeit aufbruch anfang des jahrhunderts, zwanziger ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 5 1 9 0 0 -09 Deutsche Frauengeschichte frauenbildung 1900 Bürgerliches Gesetzbuch Vormundschaft des Mannes über die Ehefrau: – „Bestimmungsrecht“: Bei Unstimmigkeiten entscheidet der Mann – „Zustimmungsrecht“des Ehemannes zur Berufstätigkeit seiner hausfrauenehe Frau; er kann ihren Arbeitsvertrag jederzeit kündigen. – Verwaltungs- und Nutznießungsrecht des Ehemannes am gesamten Vermögen der Frau. Ulmer Frauenforum – „Hausfrauenehe“: Die Frau leitet den Haushalt. -Organisationen – Schuldprinzip bei Ehescheidung ………………………… 1903 Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V., 1900 Frauen erhalten Zugang zur Universität Ortsverband Ulm Ein Erfolg der Frauenbewegung - Immatrikulationsrecht für Frauen 1899 Gründung des Deutschen Evangelischen wird eingeführt: …………… Frauenbunds in Kassel 1900 in Baden 1903 in Bayern 1904 Frauenstudium - Frauenbildung (Auflösung 1944) 1904 in Württemberg 1948 Frauenbildung - Frauendienst (Neugründung) 1906 in Sachsen 1991 Frauenring Ulm/Neu-Ulm e.V. (Umbenennung) 1907 in Thüringen 1908 in Preußen, Hessen und Elsass-Lothringen 1909 in Mecklenburg Ulmer Frauengeschichte 1903 Johanna Gönner wird Schulleiterin der Frauenarbeits- 1908 Gründung des Rettungsvereins zum Guten Hirten schule (bis 1932), durch Elisabeth Hepp und Kaplan Heinrich Sambeth. die stark nachgefragte Kurse in verschiedenen Handarbeiten an- Ziel: Hilfe für gefährdete und gefallene Mädchen und Frauen. bietet, im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht. 1909 Notasyl für gefallene Mädchen und Frauen 1911 Umzug in das „Leprosenhaus“, Friedensstraße 40 1903 Gründung des Deutschen Evangelischen Frauenbunds, 1920 Säuglingsheim in der Friedensstraße 38 Ortsverband Ulm 1934 Kinderheim in der Prittwitzstraße 15 (für 20 Kinder) Ziele: 1957 Einweihung des neu erbauten Kinderheimes in der Prittwitz- Durchsetzung des Frauenwahlrechts in der Kirche, Frauenbildung, straße. Alle Bereiche des Vereins sind nun hier untergebracht. diakonisch-soziale Aufgaben, Hilfe für alleinerziehende Mütter. 1970 Umstrukturierung in familienähnliche Wohngruppen …………………………… 1906 Sittlichkeits- und Arbeitskommission 1982 Erste Heilpädagogische Tagesgruppe in Ulm-Wiblingen, Wohn- 1913 Anschluss an den „Hilfsverein zur Linderung der Kriegsübel“ gemeinschaft für in Not geratene Schwangere in Ulm-Söflingen 1914 „Brockenspeisung“ (Kochen für Bedürftige) 1998 Erweiterung der sozial- und heilpädagogischen Dienstleistun- 1926 Studienkommission zum Thema Unehelichkeitsrecht, gen führt zur Namensänderung: "guterhirte" Zentrum für Kinder- nach 1933 behält der Frauenbund seine Selbstständigkeit. Jugend- und Familienhilfe. 1954 Neubelebung des Ortsvereins durch Alice Vetter. 1908 Einweihung des Privatkrankenhauses Charlottenhaus 1904 Gründung des Vereins Frauenbildung - Frauenstudium der Krankenpflegerin Gertrud Albrecht am Zollernring. Ziele: Durchsetzung einer gleichberechtigten Frauen- und 1912 Die Diakonissenanstalt Bethesda pachtet das Haus Mädchenbildung, Förderung begabter Mädchen durch Stipendien (Bethesdahaus). und Auslandsaufenthalte, Vorträge, Wohltätigkeitsveranstaltungen und die von Emmy Wechßler initiierte „Weiberfasnet“. 1908 Frauenmord „aus stichhaltigen Gründen“ 1933 Auf nationalsozialistischen Druck Ausschluss der jüdischen Im Sommer ermordet ein Polizeidiener seine Frau mit der Heugabel. Mitglieder (25 %). Das Schwurgericht spricht ihn frei mit der Begründung, dass der 1944 Auflösung des Vereins, um einer Überführung in die „Ehemann stichhaltige Gründe hatte“. NS-Frauenschaft zuvor zu kommen. 1948 Neugründung durch Emmy Wechßler und Martha Hahn, 1909 Abitur für Mädchen offiziell gestattet Umbenennung in „Frauenbildung - Frauendienst“. Wechsel nach Klasse 10 in die Höhere Knabenschule. 1991 Frauenring Ulm Neu-Ulm e.V. (Umbenennung) Auflagen: Zustimmung des Gemeinderats, Höheres Schulgeld (die Höhere Töchterschule ist generell teurer als das Gymnasium), 1907 Gründung des Vereins für Frauenstimmrecht Aufnahmeprüfung für Mädchen, 1,5 Jahre längere Schulzeit bis zum Abitur. Nach der 10. Klasse der Höheren Töchterschule ist viel 1907 Gründung des Vereins Säuglingsschutz nachzuholen, das damalige Frauenbild bestimmt den Lehrplan. eine Initiative aus der Ulmer Bürgerschaft. Ziele: Eindämmung der Säuglingssterblichkeit (rund 30 %), Betrieb einer Milchküche und Beratung von Müttern, Förderung des Stillens. 1943 Der Verein geht in städtische Hand über. 8.9 ………… ulmer frauenbewegung_ma 22.01.2007 9:24 Uhr Seite 6 1 9 1 0 -19 Ulmer Frauenforum Deutsche Frauengeschichte -Organisationen 1911 Hochschule für Frauen in Berlin 1912 Christliche Bahnhofsmission Ulm Gründerin: Henriette Goldschmidt 1894 in Berlin erste Gründung (Mitgründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins) 1912 Deutscher Katholischer Frauenbund, Zweigverein Ulm 1915 Frauen fordern Frieden …………… 1903 Gründung Deutscher Katholischer Frauenbund 1. Internationaler Frauenfriedenskongress in Den Haag mit 1126 in Köln Teilnehmerinnen aus zwölf Ländern Protest gegen Kriegsgräuel und Vergewaltigungen Forderungen: übergeordnetes Gremium für internationale Kon- flikte, Aufnahme von Friedensverhandlungen, Abrüstung, politische Gleichstellung von Frauen. ………………………… Gründung des Internationalen Frauenkomitees für dauernden Frieden. 1919 Umbenennung: Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF). In Deutschland bis 1933 aktiv: Anita Augspurg, wahlrecht Linda Gustava Heymann, Frida Perlen u.a. 1918 Allgemeines Wahlrecht für Frauen clara zetkin 1919 Wahl zur Verfassunggebenden Nationalversammlung: - 82 % der Frauen beteiligen sich an der Wahl - 41 weibliche Abgeordnete (9,6 %) werden gewählt Beginn der Weimarer Republik Ulmer Frauengeschichte 1911 Einrichtung einer Informationsstelle 1916 Arbeiterinnenverein über Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten für Frauen in Ulm gegründet von Pfarrer Dietrich durch den Verein Frauenbildung - Frauenstudium. 1917 Gründung des Katholischen Deutschen Frauenbunds, 1912 „Blumentag“ erbringt Reinerlös in Höhe von 6.310 Mark Zweigverein Ulm zu Gunsten der wohltätigen Vereine Säuglingsschutz und Initiative von Agnes Schultheiß im überwiegend evangelischen Ulm Wöchnerinnenasyl. als Reaktion auf die durch den Ersten Weltkrieg verursachte Not. Ziele: Gleichberechtigung,