Heute auf Seite 3: Deutschland: Weder Traum noch Trauma ®Xm öftrem lunliluii UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 35 — Folge 50 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 15. Dezember 1984 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C

Deutschlandpolitik:

Klare Positionen Kein Spielraum in Rechtsgrundsätzen

H. W. — Bonner Insider wissen zu berichten, ten, die Wirtschaftslage in Mitteldeutschland daß die Rangerhöhung des neuen Chefs des zu verbessern; denken wir an einen möglichen Bundeskanzleramtes zum Bundesminister als Kulturaustausch, der allerdings Berlin ein• ein Signal dafür gewertert werden kann, daß schließen muß. Auch wenn das der von der Bundeskanzler Kohl einen Mann in seine en• DDR angestrebten Drei-Staaten-Theorie zu• gere Umgebung aufgenommen hat, der sich widerläuft. seiner Position ebenso bewußt ist wie seines In einer Zeit, da die DDR unsere Rechtspo• Wertes. Wolfgang Schäuble, um ihn handelt sitionen unterlaufen will, da die „Grünen" im es sich, hat die im Kanzleramt angesiedelten die Abschaffung des Senders RIAS deutschlandpolitischen Fragen in einer Zeit beantragen, den Freikauf von DDR-Häftlingen übernommen, die weder frei ist von Forderun• zu stoppen verlangen und den Vertriebenen gen noch von Belastungen. So hat zu Beginn die staatlichen Subventionen streichen wol• dieses Monats der DDR-Ministerpräsident len, da selbst der Bonner Oppositionsführer Willi Stoph erneut die „völlige Respektierung" Vogel bei einem Warschau-Besuch dem Ge• einer DDR-Staatsbürgerschaft ebenso gefor• neral Jaruzelski wünscht, er möge seine Politik dert wie die Rangerhöhung der Ständigen Ver• fortsetzen können, scheint uns von ganz be• tretungen in Bonn und Ost-Berlin zu Botschaf• sonderer Bedeutung, an den Schalthebeln der ten und die Auflösung der Erfassungsstelle in Bonner Politik einen Mann zu wissen, der die Salzgitter. Wie notwendig aber gerade die Deutschlandpolitik als einen Faktor betrach• Beibehaltung dieser Erfassungsstelle ist, be• tet, der den Menschen zu dienen hat und des• weisen die in der letzten Woche an der Berliner sen Ziel es nicht sein kann, zur Festigung eines Mauer abgegebenen Feuerstöße, die einen diktatorischen Systems beizutragen. weiteren Deutschen das Leben kosteten. Was die Anerkennung der DDR-Staatsbürger• Die Menschen drüben haben trotz leidvoller schaft angeht, ist anzumerken, daß in dieser Erfahrungen und Enttäuschungen weiterhin essentiellen Frage der Deutschlandpolitik in• die Hoffnung, daß auch ihnen einmal wieder nerhalb der SPD eine Tendenz nach vorbehalt• die Freiheitsglocken läuten. Auf dieses Ziel loser Anerkennung besteht. Hier scheint es einer deutschen Einheit in Frieden und Frei• Bundesminister Wolf gang Schäuble (Mitte), im Bundeskanzleramt für die Deutschlandpolitik keinen gemeinsamen Konsens zwischen Re• heit aber muß all unsere Politik ausgerichtet zuständig, traf in Ost-Berlin erstmalig mit dem DDR-Außenminister Oskar Fischer (Ii.) zusam• gierung und Opposition mehr zu geben. bleiben. men Foto dpa So ist von besonderem Wert zu wissen, wie der neue Mann im Kanzleramt zu diesen Fra• Oder-Neiße-Linie: gen steht. Sein erster Besuch in Ost-Berlin dürfte klargestellt haben, daß Schäuble zwar die von Bonn angestrebte Bereitschaft zu einer fruchtbringenden Zusammenarbeit im mensch• lichen Bereich fortsetzen will, er aber keinen Die politischen Gegensätze nehmen zu Spielraum in den Rechtspositionen sieht. „Es ist selbstverständlich, und bleibt es auch, daß Sozialdemokraten bleiben weiter auf Distanz zur Nation — Ein Brief belegt dies jeder Deutsche unsere Staatsbürgerschaft, das heißt die deutsche Staatsangehörigkeit Sozialdemokratie und Deutschlandpolitik, Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die SPD letzten Haushaltsdebatte Herrn Dr. Horst hat, daß es nur eine deutsche Staatsangehö• das waren schon immer zwei Positionen, die unter Männern wie Friedrich Ebert, Philipp Ehmke (SPD) zurief, er möge sich an die rigkeit gibt", sagte Schäuble in einem Inter• nicht gut zueinander paßten. Die SPD war in Scheidemann, Gustav Noske und Präambel des Grundgesetzes halten, schrieb view, und wir könnten uns vorstellen, daß die ihren Wurzeln in einer Zeit entstanden, in der immer mehr zu einer staatstragenden Partei dieser einen längeren Brief an Bundeskanzler überwiegende Mehrheit der Deutschen jen• das Reich noch nicht neu begründet war. Als heran. Auch nach Verbot und Wiederaufbau , in dem es u. a. hieß: „... Es ist seits von Mauer und Stacheldraht diese Fest• 1871 das Reich neu geboren wurde, hatte die der Partei am Ende des Zweiten Weltkrieges also klar, daß die Frage der Wiedervereini• stellung dankbar registriert. Es würde jede SPD ein revolutionäres, marxistisches Pro• gab es führende Männer, die endlich den ge• gung, oder richtiger der — wie das Grundge• Hoffnung auf eine friedlich-freiheitliche Ent• gramm. Das hielt sie nicht nur von der Natio• fährlichen Widerspruch zwischen nationalem setz sagt — .Einheit und Freiheit' Deutsch• wicklung genommen, wenn Bonn sich bereit• nalidee fern, sondern ließ auch die bürgerlichen und sozialem Denken, der über Jahrzehnte in lands die heutige polnische Westgrenze nicht erklären würde, die von der Sowjetunion ge• Parteien keine Annäherung an die Sozialde• der Partei schwelte, zum Ausgleich zu brin• berührt. Wer wie Ihre Parteifreunde — etwas schaffene DDR dadurch zu zementieren, daß mokratie finden. Bismarck, der noch nicht wis• gen versuchten. Insbesondere Kurt Schuma• anderes behauptet, sagt nicht nur etwas Un• wir die Menschen dort ihrem Schicksal über• sen konnte, daß Parteien im Untergrund sich cher und Ernst Reuter standen für eine Politik, richtiges, sondern er setzt die Bundesregie• lassen. Wir werden keinem Menschen — so oft besser entwickeln als unter staatlicher Be• die die deutsche Einheit als eine Hauptaufga• rung dem Verdacht aus, unter Bruch des mit ihr sagte Schäuble — unsere Staatsbürgerschaft obachtung, ließ sie kurzerhand verbieten, als be der Nation bejahte und kraftvoll für die abgeschlossenen Vertrages die polnische aufzwingen. Wer keinen Gebrauch davon ma• ihr revolutionäres Streben immer handgreifli• Wiedervereinigung eintrat. Leider ist mit dem Westgrenze erneut in Frage zu stellen." chen will, dem wird sie nicht aufgedrängt. cher wurde. Als die Gruppierung 1890 wieder frühen Tod dieser beiden Staatsmänner die Aber die Menschen drüben sollen wissen, daß zugelassen war, errang sie auf Anhieb das Sozialdemokratie wieder verstärkt in die Ten• Hätte sich den Kommentar des es für uns nur eine deutsche Staatsangehörig• beste Wahlergebnis ihrer Geschichte — denz zurückgefallen, die Nationalidee zu ver• Bundesverfassungsgerichts über die Ostverträ - keit gibt und diese gilt für die Deutschen hüben immer noch mit revolutionärem Programm, nachlässigen oder gar für geschichtlich über• ge einmal intensiv durchgelesen, wäre ihm — und drüben. aber in der praktischen Politik jetzt mehr einer holt und rückständig zu erklären. Mit der wie übrigens auch aus anderen Äußerungen Unterhalb dieser Schwelle unverrückbarer Reformpolitik der kleinen Schritte zugeneigt. Kanzlerschaft Willy Brandts hat sich diese Po• des Bundesverfassungsgerichts — klar gewor• Rechtspositionen wird es sicherlich zahlreiche Da die SPD im Reich ein monarchisch-bür• litik langsam aber stetig in der Partei durchge• den, daß der Warschauer Vertrag keinesfalls Projekte geben, die im Interesse der Menschen gerliches Herrschaftsinstrument sah, konnte setzt. „Ernst Reuter würde heute wegen Natio• einer friedensvertraglichen Regelung in bezug in Angriff genommen oder fortgeführt werden sie sich auch später mit der deutschen Natio• nalismus aus der Partei ausgeschlossen", sagte auf die Ostgebiete vorweggreift. Auch Walter sollten. Denken wir nur an die Wirtschaftsbe• nalidee nur sehr schwer anfreunden. Es waren kürzlich im kleinen Kreis einer aus der Garde Scheel hat am 9. 2. 1972 vor dem Bundesrat Kurt Schumachers, der heute nicht mehr im noch einmal verdeutlicht, daß in keinem Satz ziehungen, die es der DDR ermöglichen könn- im Grunde eher die Arbeiter, die „Basis" der Sozialdemokratie, die langsam bei steigenden Deutschen Bundestag sitzt. der Ostverträge über jene Gebiete verfügt worden sei, für die die Siegermächte weiterhin Löhnen und zunehmendem Selbstbewußtsein Und in der Tat: Die deutschlandpolitischen Verantwortung tragen. Wer also Annexionen Aus dem Inhalt Seite in das Reich hineinwuchsen. Der Erste Welt• Äußerungen vieler Sozialdemokraten sind deutschen Gebiets ohne jeden Grund fest• krieg zeigte dann deutlich, daß die Summe der derzeit so einheitsfeindlich, daß einem natio• Größte Gefahr durch schreiben will, bevor in einem Friedensvertrag Arbeitnehmerschaft „ins Reich hineinge• nalbewußten Deutschen die Haare zu Berge die Rechtslage Deutschlands festgelegt wird, wachsen" war! Zwischen jenen Sozialdemo• stehen können. Wenn selbst ein Kandidat der Linksextremismus V * ««B 1 verschlechtert die deutschen Verhandlungs- kraten, die weiter in die marxistisch-interna• Sozialdemokratie für das Amt des Regieren• „Literatur und Heimat" in der DDK o positionen und spielt den Gegnern Deutsch• tionale Richtung gehen wollten und jenen, die den Bürgermeisters in Berlin namens Hans Vor 130 Jahren wurde der lands Argumente in die Hände. Gut wäre es, gerade in der Gefahr ein klares Ja zum Natio• Apel die Meinung vertritt, die deutsche Frage Tiermaler Richard Friese geboren 9 wenn die Mannen um Ehmke und Apel sich nalstaat sagten, entstand eine zunehmende sei „nicht mehr offen", obwohl gerade Berlin Um 17 Uhr kam der Befehl noch einmal an das gesamtdeutsche Streben Kluft, die schon im Krieg nicht mehr über• das lebendigste Symbol des untragbaren zur Räumung ihrer Parteifreunde Kurt Schumacher und brückbar war und die Partei in die staatstreue deutschen Teilungszustandes darstellt, dann Seltenes Jagdglück Ernst Reuter erinnern würden, dann wäre die 1J Mehrheits-Sozialistische, die weiter links ste• ist eigentlich jeder Kommentar überflüssig. im Kreis Osterode • hende Unabhängige-Sozialistische und den Deutschlandpolitikder Sozialdemokratie viel• Deutsches Schicksal: Geblieben b marxistisch orientierten Spartakus-Bund aus• Als , der streitbare, gesamt• leicht wieder eine Politik, die diesen Namen ist nur ein Foto \ . einanderbrechen ließ. deutsch orientierte CDU-Abgeordnete, in der verdiente. U. G. Polen: Den Okzident aufgeben? .. 24 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 2 Politik £o5 £ftpnufimblatt

Polen: Bundestag: Nachfolger für Kardinal Glemp? Weiter Streit um Rechtslage Deutschlands Scharfe Angriffe von SPD und Grünen gegen Vertriebenensprecher in Haushaltsdebatte Seit längerer Zeit bereits wird in Rom mit Während der einwöchigen Debatte über den Bun• als Deutsche uns mit der Teilung unseres Vaterlan• vermissen, wie sie in dem von Ehmke so scharf kriti• Skepsis nach Warschau geblickt und beob• deshaushalt 1985 wurde erneut deutlich, daß es im des nicht abfinden". Die Aussöhnung mit dem pol• sierten Kalender des Bundespresseamtes zu finden achtet, wie der Primas der katholischen Kir• freien Teil Deutschlands keine Gemeinsamkeit der nischen Volk bleibe ein Ziel der gegenwärtigen Re• ist che in Polen, Joszef Glemp, sich mit dem Re• Demokraten mehr hinsichtlich der Rechtslage gierungspolitik, wobei die deutsch-französisc he Bundesaußenminister Genscher nutzte dann er• gime des Generals Jaruzelski zu arrangieren Deutschlands gibt, wie sie etwa in der Gemeinsa• Aussöhnung beispielgebend sei. Der Kanzler äußer• wartungsgemäß die Haushaltsdebatte des Bundes• bemüht. Bemerkungen, „Jaruzelski habe men Entschließung des Deutschen Bundestages zu te hierbei den Wunsch nach einem deutsch-polni• tages, um seine in letzter Zeit verstärkt in der Öffent• Glemp in der Hand", entbehren bisher Jeden den Ostverträgen vom Mai 1972 odereineranderen schen Jugendwerk und führte wörtlich aus: „Wenn lichkeit geäußerte Haltung zum deutsch-polni• Beweises. Tatsache aber dürfte sein, daß in• Entschließung des Parlaments zur Deutschlandpo• dann im kommenden Sommer einige Zehntausend schen Verhältnis zum Ausdruck zu bringen. Gen• nerhalb des polnischen Episkopats wie auch litik vom Februar d. J. zum Ausdruck kommt. junge Polen ihre Ferien bei uns in deutschen Fami• scher sprach von einem gemeinsamen fundamenta• Mehrere Rednerbeiträge von Vertretern der SPD lien mit Gleichaltrigen verbringen würden, werden des Kirchenvolkes der seit dem Amtsantritt len Interesse aller Polen, unabhängig Vom machten deutlich, daß diese traditionsreiche, aber sie zu Hause die Nachricht überbringen, daß sie jeweiligen politischen Standpunkt, an dauerhaften von Kardinalerzbischof Glemp herbeigerede• zunehmend an Bedeutung verlierende große nicht einen einzigen Revanchisten getroffen festen Grenzen. Der Chef des Auswärtigen Amtes te „Dialog" zwischen Kirche und Kommuni• Volkspartei Abschied von der Offenheit der ganzen haben." Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsit• wörtlich' „Das findet unser Verständnis und unsere sten mit erheblicher Besorgnis betrachtet deutschen Frage genommen hat. Wie anders näm• zende Horst Ehmke nutzte seinen Redebeitrag zu Zustimmung. Deshalb haben der Bundespräsident, wird. Während das Regime immer brutaler lich ist es zu werten, wenn Oppositionsführer Vogel scharfen Angriffen auf Sprecher der Landsmann• der Bundeskanzler und ich bei verschiedenen Gele• und rücksichtsloser gegen Priester und Gläu• dem Bundeskanzler vorwirft, daß er es zulasse, schaften und Vertriebenenverbände. So hätten die genheiten zum Ausdruck gebracht: Wir stellen bige vorgeht, maßregelt der Primas auf wenn aus seiner Fraktion „die Oder-Neiße-Grenze, Abgeordneten Czaja, Hupka und Sauer im Vorfeld diese Grenzen nicht in Frage, weder heute noch Wunsch des Regimes kritische Geistliche. ja sogar die Souveränität Polens über seine West• der geplanten Genscher-Reise nach Warschau morgen. Von uns Deutschen soll der Zukunft Polens Sein Ansehen bei Klerus und Gläubigen sinkt gebiete immer wieder öffentlich in Frage gestellt einen Katalog von Forderungen aufgestellt, der sich keine Ungewißheit drohen." weiter ab. werden". Freilich kam dem Oppositionführer hier• „wie eine Fibel des kalten Krieges" lese. Ehmke warf DerRedebeitragdesaußenpolitischenSprechers bei zu Hilfe, daß es auch innerhalb der Regierungs• vor allem den Abgeordneten Czaja und Sauer vor, der CDU/CSU-Fraktion, Hans Klein, schließlich Auch seine außenpolitischen Eskapaden — koalition, ja sogar innerhalb der Union, Differenzen die territoriale Souveränität der Volksrepublik war von dem Bemühen getragen, die von der Oppo• die — wie in der Deutschlandpolitik — völlig in der Auslegung des Warschauer Vertrages gibt. Polen in den Oder-Neiße-Gebieten bestritten zu sition aufgezeigten Risse in der Ost- und Deutsch• auf der offiziellen Linie Moskaus liegen. Im Geradezu genüßlich verwies der SPD-Fraktions• haben, was in Widerspruch zu den völkerrechtli• landpolitik der Regierungskoalition verbal zu kit• Vatikan, so heißt es, werde die Haltung des vorsitzende hierbei auf Äußerungen von Bundes• chen Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutsch• ten. Klein wörtlich: „Was der Kanzler hier zu Polen polnischen Kardinals selbst vom Papst nicht außenminister Genscher, aber auch von Bundes• land aus dem Warschauer Vertrag stehe. gesagt hat, wird von der CDU/CSU-Fraktion getra• gebilligt und die Kurie mache sich Gedanken präsident von Weizsäcker sowie auf die Diskussion Im Hinblick auf einen während einer Menschen• gen. Was der Außenminister zu Polen gesagt hat, darüber, wie das Problem gelöst werden innerhalb der Jungen Union zur Oder-Neiße-Linie, rechtstagung der Schlesischen Jugend geäußerten wird von unserer Fraktion getragen. Was die Kolle• könne. In Polen gibt es Kräfte, die den heuti• der gegenüber er „gegenteilige Äußerungen der Appell des BdV-Vizepräsidenten Sauer an die ka• gen wie Dr. Herbert Czaja oder Dr. Herren Zimmermann, Hupka, Jäger, Czaja, Sauer, tholische Kirche in der Volksrepublik Polen sowie zu diesen Fragen gesagt haben, wird von unserer gen Krakauer Kardinalerzbischof Franciszek Dregger" und eine „täglich länger werdende Liste an den Papst, auch für die Menschenrechte und Macharski, einen langjährigen Freund des Fraktion getragen. Haben Sie sich schon einmal von Gegnern dieser Politik" stellt. Grundfreiheiten der Deutschen im polnischen überlegt, wer die Kollegen Czaja, Hupka und Sauer derzeitigen Papstes, in der Nachfolge anstelle Bundeskanzler Kohl vermied es in seiner Replik Machtbereich einzutreten, äußerte der stellvertre• sind, welches Schicksal sie haben, welches Schick• von Primas Glemp sehen möchten. Dessen an den Oppositionsführer, auf die Diskussion in• tende SPD-Fraktionsvorsitzende: „Nun redet der sal sie und ihre Familien unter den Nationalsoziali• Handicap allerdings ist, daß er der Schwager nerhalb der Regierungskoalition zur Rechtslage Herr Bundeskanzler gerne von der Versöhnung mit sten hatten? Bevor Sie so leichtfertige Urteile abge• eines Parteifunktionärs ist Deutschlands direkt einzugehen, verwies jedoch Polen. Aber er läßt einen solchen Mann wie Herrn ben, sollten Sie sich erst einmal informieren, wer Zwar wird im Vatikan in Kürze die „Präf ek- auf seine beiden Regierungserklärungen vom Ok• Sauer einfach gewähren. Und nicht nur das; durch welche Haltung einnimmt!" Der Zuruf des SPD-Ab- tur für die Ostkirchen" frei, eine Möglichkeit, tober 1982 und im Mai 1983, in denen er als bestim• seine Politik der Wiederbelebung und der Unter• geordneten Voigt: „Heißt das, daß Herr Czaja und mende Faktoren der Deutschlandpolitik u. a. auch stützung der Vertriebenenverbände trotz dieser Herr Hupka für die Fraktion sprechen?" blieb von Glemp „nach oben zu loben" — allerdings gibt den Deutschlandvertrag und die Rechtsprechung unglaublichen Töne trägt der Bundeskanzler per• es im Vatikan Widerstand, eine weitere Prä- Klein jedoch unbeantwortet. Den Tenor der Recht• des Bundesverfassungsgerichts zu den Ostverträ• sönlich Verantwortung für die Vergiftung des Kli• fertigung seiner Einlassung zu diesem Thema ver• fektur mit einem Polen zu besetzen. Darunter gen genannt hatte. Zur Deutschlandpolitik der von mas zwischen Deutschland und Polen und erweckt suchte Klein durch die Äußerung zu korrigieren: aber gibt es für einen Primas nichts. H. O. ihm geführten Bundesregierung gehöre es, „daß wir den Eindruck der Doppelzüngigkeit. In dieses Bild „Aber selbst wenn die Briefmarke ,40 Jahre Vertrei• paßt es, daß das unter der direkten politischen Ver• bung' hieße, hätte ich weniger dagegen als gegen die antwortung des Bundeskanzlers stehende Bundes• Briefmarke ,Rosa Luxemburg', die unter ihrer Post• Grüne: presseamt jetzt in einem Tischkalender mit dem ministerzeit herausgekommen ist." Titel .Bundesrepublik 1985' eine Karte abdruckt, die Abschließend bleibt festzustellen, daß es nach• die Gebiete östlich von Oder und Neiße als .unter denklich stimmen muß, daß die Union darauf ver• Parteitagsnachlese polnischer Verwaltung stehend' bezeichnet." An zichtet hatte, bekannte und legitimierte Vertriebe• einer anderen Stelle Ehmke wörtlich: „Ich frage nensprecher bei dieser Haushaltsdebatte in die Der noble Veranstaltungsort des Bundespartei• mich: Wann werden auch die ewig Gestrigen be• Rednerschlacht zu entsenden, nachdem dieser Teil tages der Grünen, nämlich das Congreß-Centrum- greifen, daß man die aus dem Hitler-Krieg entstan• von CDU und CSU von der Opposition besonders Hamburg, war ihnen selbst offensichtlich etwas su• denen staatlichen Grenzen anerkennen muß, wenn hart angegriffen worden ist. Steckt dahinter das Be• spekt: Also hing am vergangenen Wochenende an man die politische Lage in Europa ändern will?" mühen der Unionsspitze, die bei der Bundestagsde• der Wand hinter Podium und Rednerpodest ein Leider nutzte der CSU-Bundestagsabgeordnete batte über den Haushalt 1985 erneut zutage getre• großes Leinentuch vor der Wand, das mittels Graffi- Dr. Klaus Rose seinen auf Ehmke folgenden Rede• tenen und dadurch dokumentierten Differenzen ties, Parolen und Anarcho-Sprüchen suggerieren beitrag nicht, den aufgezeigten Äußerungen zu wi• innerhalb der Regierungskoalition, aber auch in• sollte: Wir sind und bleiben die Alternativen, mit dersprechen. Auch Roses Behandlung des Deutsch• nerhalb der Union selbst hinsichtlich der Offenheit den „Etablierten" haben wir auch weiterhin nichts landbildes im Ausland ließ ein klares Plädoyer für der ganzen deutschen Frage zu verdecken? am Hut... eine verfassungsgemäße Darstellung Deutschlands Maximilian Franke Derartige Gegensätze waren nicht selten: Einer der Delegierten beispielsweise stand fassungslos vor einem der unzähligen Info-Tische und empörte sich über dessen Titel: „.Linke Deutschlanddiskus• sion'? Ihhh... Daß in unseren Reihen so ein Begriff Bonn: wie Deutschland überhaupt noch verwendet wird..." Am deutlichsten aber traten die tiefgreifenden Meinungsunterschiede bei dem Streit zwischen Hilfen für Aussiedler gebilligt Fundamentalisten (Bahro und Genossen) und Pragmatikern (Schily und Kollegen) zutage: Der Schwere Niederlage für Gegner des BdV vor dem Haushaltsausschuß Forderung nach radikaler Veränderung, Beseiti• gung des „Systems" stand der Anspruch gegenüber, Eine schwere Niederlage in namentlicher Wer an der Basis praktische Aussiedlerbe• mittels Annäherung an die SPD und Regierungsbe- Abstimmung haben diejenigen erlitten, die treuung kennt, weiß, welche Rolle die langjäh• teiligungen die „neue Republik" schrittweise zu er• die Betreuungsarbeit des Bundes der Vertrie• rigen Mitglieder des Bundes der Vertriebenen richten. benen und der ihm angeschlossenen Verbän• und seiner angeschlossenen Mitgliedsver• Klar jedenfalls wurde am Wochenende in Ham• de unterbinden und die gesamte Arbeit der burg einmal mehr, daß es sich bei den Grünen wei• bände, langjährige Beamte aus der Vertriebe• terhin nicht um eine Partei, sondern um verschie• Vertriebenenverbände im Bundestag diskri• nen- und Lastenausgleichsverwaltung, die denste, sich unter dem Schatten der 5-Prozent- Kindliches und Kindisches im Hamburger minieren wollten. Der Antrag der SPD, den im sich dem BdV zur Verfügung stellen, und viele Klausel zusammenraufende Splittergruppen und Congreß-Centrum: „Basis"-Arbeit im Schein• BdV zusammengeschlossenen Verbänden andere ehrenamtliche Kräfte in der Beratung -grüppchen handelt. Politisch ernst genommen werferlicht der Medien — doch längst nicht nicht, wie den Wohlfahrtsverbänden, Hilfen zu Staatsangehörigkeitsfragen, Fragen des werden können die Grünen daher auch fünf Jahre alles war ausgegoren, was in den Rednerbei• für Personal-und Sachaufwand zur individuel• Bundesvertriebenengesetzes, der Erlangung nach ihrer Gründung noch nicht. A. G. trägen anklang Foto Graw len Aussiedlerbetreuung aus Mitteln des Fa• des Vertriebenenausweises, der Auslegung milien- und Jugendministeriums zu gewähren, des Häftlingshilfegesetzes und des Kriegsge• wurde mit 252 Stimmen der CDU/CSU und der fangenen-Entschädigungsgesetzes, des La• 3?£xb Oftrajcnblatt FDP gegen 194 Stimmen der SPD und der Grü• stenausgleichs und vieler anderer Eingliede• nen bei einer Stimmenthaltung aus der SPD UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND rungsgesetze und Richtlinien spielen. Kurt abgelehnt. Rossmanith (CSU) hatte die Einführung der Chefredakteur: Hugo Wellems Die CDU/CSU hatte zum erstenmal seit vie• Vertriebenen in diesen Haushalt, ebenso wie Verantwortlich für den redaktionellen Teil len Jahren im Haushaltsausschuß durchge• Karl Deres (CDU), eindringlich und überzeu• setzt, daß die Vertriebenenverbände auch mi• gend begründet. In schwer diskriminierender Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie: Ruth Geede nimale Hilfen für personelle und sachliche Weise haben sich die Abgeordneten Dr. Nils Silke Steinberg Dokumentation, politische Literatur, Aufwendungen zur individuellen Aussiedler• Diedenchs, Horst Jaurich u. a. gegen die Ar• Geschichte, Landeskunde, Jugend: betreuung, die sie landauf, landab durchfüh• beit der Vertriebenenverbände gewandt. Die- Soziales und Aktuelles: Ansgar Graw ren, erhalten können. Seit vielen Jahren waren dench scheute sich nicht,, die Kommunisten Horst Zander Bonner Büro: Clemens J. Neumann die außerordentlich solide Arbeit leistenden des Ostblocks in seine Begründung für die Ab• Vertriebenenverbände diesbezüglich diskri• Bediner Büro: Hans Baidung lehnung einzuführen und die Angst vor ihnen Heimatkreise, Gruppen, miniert und von diesen Hilfen ausgeschlossen zu unterstreichen. Mitteldeutschland: Anzeigen und Vertrieb: worden. Sie sollen den individuellen Beratern Susanne Deuter Helmut Grunow in den Kreisen und Orten, bei den Landsmann• Die SPD begründet ihren Antrag auf Strei• Anschrift für alle: Postfach 323255. 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e.V.. Parkalle« 84/86, schaften und den regionalen Verbänden des chung mit der wirklichkeitsfernen, von linken 2000 Hamburg 13. Bundesgeschäftsführer: Friedrich-Karl Milthaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands• Bundes der Vertriebenen zugute kommen. Sozialarbeitern verbreiteten Meinung, die mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmann• schaf« Ostpreußen — Bezugspreis Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 8 — DM Insbesondere ist gedacht an Hilfen für Raum• Vertriebenenverbände als revanchistisch dif• monatlich Bankkonto Landesbank Hamburg. BLZ 200 500 00. Konto-Nr 192 344 Postscheckkonto»^den Vertrieb Post• kosten, Beleuchtung, Beheizung, Schreibhilfe, famieren und isolieren wollen. scheckamt Hamburg 8 426-204. für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00-207 — Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet Rucksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt — Druck Gerhard Hautenberg 2950 Leer Porto- und Telefonkosten sowie für den Auf• (Ostfnesl). Telefon (04 91) 42 88 wand bei Fahrten zu entfernt liegenden Äm• Die Abstimmung war eine schwere Nieder- Für Annigen gilt Preisliste Nr. 21 tern usw. Die Vertriebenenverbände beab• 1 die Kräft Telefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 sichtigen, nur in geringem Ausmaß Personal• K ;?^ e des Ostblocks, die en nverbände kosten-Ersatz in Anspruch zu nehmen. H 5 als revanchistisch diffamieren und isolieren wollen. 15. Dezember 1985 - Folge 50 - Seite 3 ttis OfitmuGmblatt Scheinwerfer

Werner Maser eutschland kann Das neue Buch: Deutschland I weder Traum, Traum oder D;nochTraumasein . Trauma Noch weniger könnte ein Blick zurück auf 170 Kein Requiem Jahre deutscher Ge• schichte einem Requiem gleichkommen, auch £11 wenn und Ita• liens ministrabler Christdemokrat Andre- W otti die deutsche Frage für nicht mehr offen er• I )n K.nitr knaur klärten und — einst deutscher Bundeskanzler, man ver• gesse es nicht! — die deutsche Frage die „Dra• matik eines Traumes, der mit dem Erwachen vorbei ist" nennt. So verwüsten, so verekeln sie dem deut• schen Volk die eigene Geschichte, ohne die es keine nationale Identität geben kann, weil ein Volk, das von seiner Geschichte vorsätzlich getrennt wird, geistig zur Primitivität verrot• tet. Es muß gesagt werden: Solange das Selbst• bestimmungsrecht der Völker seit Woodrow Wilson als Völkerrechtsnorm nicht rechtsver• bindlich widerrufen wird, ist Deutschland weder Traum noch Trauma, sondern nicht nur für die Deutschen unverzichtbare Realität, auch wenn es derzeit in verschiedene Teile auseinandergerissen ist. Für die Folgen eines Sieges tragen niemals die Besiegten, sondern Dr. Wolfram von^Wolmar immer nur die Sieger die Verantwortung. Diese Prämisse könnte dem Entwurf zu dem über Werner Malers Werk Buch „Deutschland — Traum oder Trauma, Kein Requiem" von Werner Maser als Impetus „Deutschland: Traum oder zugrunde gelegen haben. Dieses jüngste Buch . Kein Requiem" des Ostpreußen Maser — es umfaßt mehr als 600 Seiten — stößt schon in der Einführung den Leser ohne Umschweife in das Gerangel Die innerdeutsche Demarkationslinie: Eine Realität — aber wie lange noch? um die Definition Deutschland, wie es sich in Potsdam zwischen Truman, Churchill und Stalin Anfang August 1945 zugetragen hat: ßens Friedrich Wilhelm IV. einer der schwäch• Weifen und Bayern allzulange taten, wird mit sehe Sonderinteressen gesehen hat; ein Be• US-Präsident Harry S. Truman meinte sicht• sten der hohenzollernschen Könige war, ist der zitierten Aussage Masers als antipreußi• weis gegen die bis heute nicht aus der Welt lich hilf- und konzeptionslos, man müsse doch hinreichend bekannt. Darf ihn der Historiker sche Propaganda entschleiert. Daß diese im gebrachte linksliberale Einstufung des irgendeine Definition des Begriffes Deutsch• deshalb als „Nero-Verschnitt und Caligula- deutschen Kultur- und Lebensraum entstan• Reichsgründungskanzlers als „Erzreaktionär". land finden. Stalin erwiderte: „Das ist ein Land, Imitation" persiflieren, auch wenn es sich nur dene Antipreußenpropaganda spätestens Diese grundfalsche Persönlichkeitsdiagnose das keine Regierung, das keine fixierten Gren• um ein — freilich nicht belegtes — Zitat han• nach Bismarcks Entlassung Kernstück der stammt übrigens von Preußens Königin, der zen hat... Deutschand hat überhaupt keine delt? Es gibt aber auch historische Vergleiche, deutschfeindlichen Propaganda in Frankreich, späteren deutschen Kaiserin Augusta, die Truppen, Grenztruppen eingeschlossen, es ist die faszinieren. So, wenn der Autor didaktisch England und Rußland geworden ist, sei hier nur Bismarck zeitlebens inbrünstig gehaßt hat. in Besatzungszonen zerteilt. Und nun definie- sehr eindrucksvoll die elementarsten Grund• am Rande vermerkt. Demgegenüber irrt Wemet Masfe| $£nn §r •ren Sie, was Deutschland ist! Es ist ein zer• rechte der Paulskirchen-Verfassung von 1849 In seinem höchst lebendig geschriebenen schreibt: „Und da war vor allem der Staat, den schlagenes Land!" Als Truman schließlich mit denen des 100 Jahre später verabschiede• Buch, das sich zudem durch die meisterhaft Bismarckhaßte und verachtete: Österreich, an Deutschland in den Grenzen von 1937 defi• ten Grundgesetzes konfrontiert und dem Leser gepflegte Sprache auszeichnet und das — was dessen Vorherrschaft im Deutschen Bund je• niert wissen möchte und als Alibi für sich den die nahezu völlige Übereinstimmung vor in der deutschen Historiographie leider so sel• dermann täglich erinnert wurde." Österreichs Versailler Diktatfrieden zur Grundlage seiner Augen führt. ten ist — einer lebendigen Geschichtserzäh• Präsidialstellung im Deutschen Bund war ihm Defination machte, meinte Stalin, das könne Der besondere Reiz des vorliegenden Bu• lung gleicht, macht es Werner Maser dem unerträglich, darüber gibt es keinen Zweifel. ruhig geschehen, aber nur als „Arbeitshypo• ches von Werner Maser liegt in den häufigen Leser allerdings nicht einfach, beispielsweise Doch daß er Österreich „haßte und verachtete" these zur Erleichterung unserer Arbeit", Stalin Wechseln von der Vergangenheit in die Ge• Gestalt und Bedeutung des Reichsgründungs• trifft nicht zu. Das Ringen mit seinem König wußte, was er damit sagte. genwart. Hier liegen freilich auch ab und an kanzlers Otto von Bismarck eindeutig so zu und mit dem Grafen Moltke, dem eigentlichen Immerhin, die Grenzen, wie sie das Versail• Schwachstellen, die dem Laien vielleicht nur sehen, wie es wirklich gewesen ist. Der Histo• Sieger in der Schlacht von Königgrätz, im ler Diktat 1918/19 in zynischer Mißachtung deshalb nicht bewußt werden, weil die vortreff• riker Gustav Adolf Rein schrieb: „Bismarck Schloß Nikolsburg (Südmähren), ist ein Beweis des Selbstbestimmungsrechts dem Deutschen liche Sprache des Verfassers ihn mit sich reißt. war ein Kämpfer — er ist selbst ständig um• dafür; ebenso, daß er später von beiden Staa• Auch gelegentliche Wortspiele bestechen den kämpft gewesen." Es gibt, auf eine kurze For• ten mehrfach von den beiden „Reichskörpern" Leser. Ob sie zutreffend sind und dem histori• mel gebracht, keine bessere Charakteristik sprach. Seine Meinungsäußerungen aus den schen Urteil standhalten, bleibt dabei offen. So des Reichsgründers. Daß er in seiner Treue und Jahren 1868, 1879, 1884 beweisen — wenn• z. B. wenn Maser den letzten deutschen Kaiser Hingabe zur Dynastie, zu Preußen und natür• gleich sie in die Zeit fallen nach Österreichs Wilhelm II. mit den Worten charakterisiert: lich zu seiner eigenen Schöpfung, zum Deut• Ausscheiden aus dem Deutschen Bund —, daß „Des zweiten Reiches dritter Kaiser." Er war für schen Reich, dann und wann auch der Staats- Bismarck Österreich für eine europäische einen durchschnittlichen, redlichen Landes• raison folgend, Mittel einsetzte oder Wege Notwendigkeit hielt. vater und für einen großen Souverän zu unbe• ging, die im Privatleben als anrüchig gelten Masers Vergleich Bismarcks vor Beginn des deutend, so daß sich des letzten deutschen können, ist für den Staatsmann so zu sehen, Bruderkrieges 1866 mit Hitler 1939 vor dem Kaisers „reiche Talente letztlich als Voraus• wie es der Einiger Italiens, Graf Cavour, einmal Polenfeldzug befremdet nicht nur, weil damit setzung eines schlechten Herrschers" erwie• aussprach: „Würden wir für uns persönlich den destruktiven Umerziehungstendenzen sen. Ein offensichtlicher Irrtum ist es, wenn er den späteren letzten deutschen Kaiser im Jahre 1866 die preußische Mobilmachung Faszinierender Sprachstil und historiographische Gags im Text gegen Österreich als 17jährigen Prinzen erle• ben läßt, obwohl der zu diesem Zeitpunkt erst 7 tun, was wir für das Vaterland tun, was für und den von ihnen geistig alimentierten (deut• Jahre alt war. Schurken wären wir!" schen) Vergangenheitsbewältigern (sicher Über weite Strecken durchzieht Masers jüng• Auch Maser sagt, daß Bismarck diese Prak• ungewollt) Eideshilfe gewährt wird. Sie be• stes Buch der Antagonismus Preußen/Öster• tiken, die den Leser betroffen machen können, haupten bekanntlich, die deutsche Geschich• reich und die Gestalt Otto von Bismarcks. Ein• mit den Verhaltensweisen der meisten erfolg• te sei ein einziger Irrweg, der zwangsläufig von drucksvoll schildert er, wie zahlreiche deut• reichen Politiker und Staatsmänner von Rang Luther über Friedrich dem Großen und Bis• sche Kleinstaaten in den Jahren 1861/62 Mili• teilt. Unerwähnt läßt Maser, daß Bismarck — marck zu Hitler führt. tärkonventionen mit Preußen schlössen und ein Novum im damaligen Deutschland — Werner Masers Buch mit dem ungewöhnli• nicht unerhebliche Truppenkontingente von seine Karriere nicht als Verwaltungsbeamter, chen, doch augenblicklich gespanntes Inter• preußischen Offizieren und Unteroffizieren nicht als Angehöriger des preußischen diplo• esse herausfordernden Titel, fasziniert nicht ausbilden ließen. Österreich, Bayern und matischen Dienstes und nicht als Offizier, son• nur durch den brillanten Sprachstil das Ver• Hannover argwöhnten sogleich nicht ohne dern als Parlamentarier im wahrsten Wortsin• fassers. Er liebt bisweilen historiographische Grund, daß während des Dienstes im preußi• ne begonnen hat. Er begann als pommerscher Gags („Hitler: Österreichs Rache für König• Werner Maser: Deutsche Einheit für die Zu• schen Heer „die Nichtpreußen dem Partikula• Kreisdeputierter, als Mitglied des pommer- grätz?"), die innerhalb des großen Bogens kunft Europas unverzichtbar rismus absagen, zu einer neuen Identität ge• schen Provinziallandtages und wurde immer• deutscher Geschichte zwischen dem Wiener langen und ganz einfach" lernen könnten, „sich hin mit der Gründung des Norddeutschen Kongreß und der Gegenwart nicht immer in die historisch-politische Kunstfigur fugenlos pas• Reich aufgezwungen, sieht Werner Maser als nur noch als Deutsche zu fühlen". Diese Er• Bundes 1867 Schöpfer des „ersten deutschen kenntnis des Autors beweist ein weiteres Mal, Nationalparlamentes", wie die Historiker H. sen. Am kompetentesten ist der Ostpreuße Minimallösung einer möglichen Wiederher• Maser, Historiker und Völkerrechtler, wo es stellung der deutschen Einheit. Er vergleicht daß Preußen sich in das Deutsche Reich hin• Heimpel und G. A. Rein feststellten und damit einentwickelt hat, während Österreich der auch zum „Vater des heutigen Deutschen um Hitler, die NSDAP, Hindenburg und um Friedrich Wilhelm IV. von Preußen mit Theo• die Nürnberger Siegertribunale geht. Daß in dor Heuss: Der Preußenkönig verschmähte es, habsburgischen Hausmachtinteressen wegen Bundestages". Bismarck hat damals schon das sich aus Deutschland hinausentwickelt hat, allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht allen Kapiteln des Buches die sich ihrer demo• die deutsche Kaiserkrone von Volkes Gnaden kratischen Tugend rühmenden Westmächte zu empfangen (1848) und Theodor Heuss; ver• ehe es später von Bismarck aus dem Deut• eingeführt. Damit führte er — wie Maser wie• schen Bund hinausgedrängt wurde. Diese der in Erinnerung bringt — das „Erbteil der nicht besser wegkommen als die Sowjetunion, hielt sich Ende 1951 nicht anders, als Wilhelm zeigt Masers Mut und Unbestechlichkeit. Er Pieck, Präsident der DDR, um eine personliche deutsche Aufgabe, die Preußen schon unter Entwicklung der deutschen Einheitsbewe• den großen Reformern Stein, Hardenberg, gung" und des Paulskirchenparlaments von wollte kein Requiem schreiben, weil er Begegnung bat, um mit Heuss über Vorausset• Deutschland als Einheit — wie Bismarck es ge• zungen für eine „friedliche Einigung Deutsch• Gneisenau, Scharnhorst, Clausewitz und 1848 in die Verfassung des Norddeutschen Schön auf seine Schultern genommen hatte, Bundes, die Vorstufe zum Deutschen Reich, schaffen — für die Zukunft Europas für unver• lands" und den Abschluß „eines Friedensver• zichtbar hält. Und darin wird er recht behalten. trages mit Deutschland" zu sprechen. nach 1866 und vor allem nach 1871 als die ein. „Verpreußung Deutschlands" zu diskreditie• Maser betont auch, daß Bismarck in der na• Werner Maser, Deutschland — Traum oder Historische Vergleiche hinken meist, aber ren, wie es linksliberale Kreise im Verein mit tionalen Volksvertretung ein vollkommenes Trauma. Kein Requiem. Verlag Droemer & Knaur, sie frappieren ebenso oft die Leser. Gerade ultrahabsburgisch gesinnten Österreichern, Gegengewicht gegen verschiedene dynasti- 672 Seiten, Leinen, 45,— DM darauf kommt es Werner Maser an. Daß Preu- Politik txis Wipmifimblui! 15. Dezember 1984 - Folge 50 -

Glosse: Innere Sicherheit: Gesellschaftsspiel Demonstrationen als Freizeitgestaltung Größte Gefahr durch Linksextremismus

Wie die Zeiten sich doch ändern: Lud noch Der Verfassungsschutzbericht 1983 weist jedoch auch einige Mängel auf vor kurzem der verliebte Jüngling seine An• gebetete zu einer Fahrt ins Grüne ein, so trifft Jährlich legt das Bundesministerium des Innern rechnet im öffentlichen Dienst, bei Kommunal- und an einem Zeitungstitel „Aachen, die Kaiserstadt des sich das junge Glück der „Zurück-zur-Natur- heiligen Reiches deutscher Nation , oder auch an Generation" in der Stadt auf einer Demo. De• seinen Verfassungsschutzbericht für das jeweils Landesverwaltungen existiert. vorausgegangene Jahr vor; der aktuellste Bericht Vergleichbares gibt es im rechtsextremen Be• der Ablehnung der Europäischen Gemeinschaft monstrationen und Protestmärsche sind eben derzeit ist jener über das Jahr 1983. Kurz vor dem reich nicht. Allgemein, so der Verfassungsschutz• „rechtsextrem" sein soll. Ausgesprochen zweifel• „in" und so erübrigt sich eigentlich die Streit• Jahresende erscheint es angezeigt, sich die Aktivi• bericht 1983, richte sich rechtsextremistische Agi• haft erscheint es, wenn die Zensur von Publikatio• frage, ob sie Auswüchse der Demokratie sind täten politischer Extremisten zu vergegenwärtigen. tation vor allem gegen die Ausländerpolitik der nen durch den „Index" als Erfolg im Kampf gegen oder ganz einfach dem Zeitgeist entsprechen. Seit Bundesinnenminister Zimmermann (CSU) Bundesrepublik sowie gegen die demokratische Extremismus dargestellt wird: Hier entsteht der Die „Demo" ist für Aktive zu einer alternativen die Verantwortung für den Verfassungsschutzbe• Staatsform. Erwähnenswert sind die Tendenzen Eindruck, es gehe beim „Index gerade nicht um Freizeitgestaltung im drohenden Computer• richt trägt, wird erfreulicherweise darin die größte neonazistischer Gruppen, in verdeckte Organisa• Recht und Gesetz, sondern um politische Opportu- zeitalter geworden. Hier ist ein Gesellschafts• extremistische Gefahr für unseren Staat auch als tionsformen überzugehen. Dies dürfte vornehmlich "'Erwähnenswert schließlich ein Abschnitt, der spiel entstanden, das durch ständig wechseln• erstes erwähnt, nämlich der Linksextremismus. Erst durch das Verbot der rechtsradikalen „Aktionsfront danach folgen Ausführungen zum rechten Rand des Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten" zeigt daß gewisse Kräfte im Innenministerium den de Austragungsorte und immer wieder variie• Verfassungsschutzbericht gelegentlich auch zu rende Teilnehmerzahlen und Veranstaltungs• politischen Spektrums, sodann zu extremistischen (ANS/NA) ausgelöst worden sein. Bestrebungen von Ausländern und zur Spionage• Sowohl bei den Berichten zum Links-, als auch ganz abseitigen Zielen mißbrauchen. Schon für den zeiten so manches Computerspiel in den abwehr. zum Rechtsextremismus fällt jedoch auf, daß offen• Bericht 1982 hatte jüngst die Zeitschrift „student Schatten stellt. Doch nicht nur durch diese vie• Ausweislich der im Bericht enthaltenen Statistik bar die jahrelang eingefahrenen Methoden der In• nachgewiesen, daß darinderangebliche„Rechtsex- len Varianten sind Demonstrationen überaus gibt es in linksradikalen und linksradikal beeinfluß• formationssuche, -auswahl und -darstellung der tremismus" der Zeitschrift MUT ausgerechnet mit spannend. So erfahren die Teilnehmer einiger ten Organisationen über 120 000 feste Mitglieder — heutigen Lage nicht mehr gerecht werden. So wer• einem Zitat aus einer CSU-nahen Zeitschrift „be• Demos zum Beispiel erst am nächsteen Tag die Sympathisantenschar dürfte weit höher sein. den im linken Bereich nur Organisationen erfaßt, legt" wurde. An gleicher Stelle stand in der Presse• aus der Zeitung, wofür oder wogegen sie mar• Als „erkannte Linksextremisten im öffentlichen die sich zu linksextremen Zielen ausdrücklich be• fassung des Berichts 1983 — erneut als Beleg für schiert sind. Dienst" zählt man 2299 Personen. Hier wird erst kennen. Es fehlen hingegen solche, die linksextre• „Rechtsextremismus"! — einSatz, denHans-Georg recht davon auszugehen sein, daß die wirkliche Zahl me Ziele nur als Teil einer insgesamt unterschiedli• von Studnitz in der „Welt am Sonntag" geschrieben Andere Demonstrationszüge eifern den erheblich darüber liegt, denn die Statistik läßt orga• chen Politik anstreben. So fehlen etwa im Bericht hatte. In der Druckfassung des 1983er-Berichts war Fußball-Fans nach, indem sie johlend durch nisatorisch nicht festgelegte Personen außer acht. die zahlreichen Rechtsbrüche und Aufrufe zum dieser Satz plötzlich verschwunden; stattdessen die Straßen ziehen. Ziel dabei ist es, sich immer Schwerpunkte der linksextremistischen Agita• Bruch unserer Verfassungs- und Rechtsordnung, will man extreme Tendenzen nun ausgerechnet in neue, möglichst infame Parolen auszudenken tion im Jahre 1983 lagen bei der Kampagne gegen die von Seiten der „Grünen" ausgingen. der Kritik an den Ostverträgen sehen. Immerhin hat und die anderen zum Mitbrüllen zu motivie• die NATO-Nachrüstung, bei der Verunpflimpfung Links wie rechts bleibt es fragwürdig, in welcher dem Vernehmen nach ein vormals hoher Ver• ren. Spitzenreiter bei diesen Rufen sind derzeit der staatlichen Sicherheitsorgane, insbesondere Weise der Verfassungsschutzbericht pauschal Eti• fassungsschützer einmal geäußert, gewisse Verlage heftige Angriffe auf Ronald Reagan, dessen der Polizei, beim Verächtlichmachen unserer So• ketten wie „verfassungsfeindlich" verteilt, denn das würden nur deshalb als „rechts" im Bericht genannt, zial- und Wirtschaftsordnung und schließlich bei ist in unserer Rechtsordnung ausschließlich dem um die „Ausgewogenheit" zur linken Seite zu wah• „enormer Wahlsieg ohnehin sicherlich erkauft ren. ist". Daß es sich ein wenig grotesk ausnimmt, jenen gezielten Kampagnen, die in der Bevölkerung Verfassungsgericht vorbehalten. Links wie rechts wenn der Schrei „Der dritte Weltkrieg hat be• Angst vor dem eigenenStaatswesen schüren sollen. ist es eher des-informierend, wenn politische Aus• Hier könnte der Innenminister im Bericht für 1984 Vergleicht man dies mit den damaligen Meldungen zeigen, daß er derartigen Unfug in seinem Hause reits begonnen" in das friedliche Flötenspiel sagen durch bloße Zeitungsüberschriften „doku• der „normalen" Presse, so ist festzustellen, daß spe• mentiert" werden sollen, die ihrer Natur nach poin• nicht mehr duldet. Der Informationsgehalt des Be• einiger Kinder mündet, die gerade am Stra• ziell auf letzterem Gebiet der Wirkungsgrad kom• tiert sein müssen. So bleibt unerfindlich, was etwa richtswürde dadurch nur verbessert werden. A. P. ßenrand „Stille Nacht, Heilige Nacht" und vom munistischer Kampagnen gefährlich hoch ist. Das „... Frieden auf Erden" singen (wie es der Ver• gilt etwa für die Hetze gegen den neuen Personal• fasser erst kürzlich beobachten konnte), ist ausweis, oder für die Parolen des Friedenskamp• aber weiter nicht tragisch — so ein kleiner Pat• fes". Untersuchung: zer belebt das Geschehen ungemein. Hauptaktionsfeld speziell der DKP war 1983 wei• terhin die Bündnispolitik. Die DKP selbst sah hier Bei Demonstrationen gibt es nur wenige große Erfolge vor allem in der „Friedensbewe• Spielregeln, so daß auch wirklich jeder mitma• gung, die sie selbst und durch zahlreiche von ihr ge• Ohne Arbeitslose keine Grünen in Bonn? chen kann. Beachten sollte der Mitspieler, daß steuerte Nebenorganisationen maßgeblich beein• er möglichst nicht auffällig gekleidet ist — es; flußt. Nicht zuletzt durch die „Friedens"-Bewegung Dafür sorgen die Alternativen auch für sehr viele unnütze Arbeiten wird uniformierte Langeweile zur Schau ge• gelang es der DKP auch, in ihren Bemühungen um tragen. Der Demonstrant soilterweiterhin nie-' i,Aktionseinheit" mit Sozialdemokraten und mit „Wer konnte eine solche Partei nur wählen?", fra• eine Zahl von rund 340 vorweisen! Und deren In• .mals.zeigen, daß er nicht weiß,'worum es ei• kirchlichen Gruppen Erfolge zu erzielen. Fort• gen besorgte Bürger gelegentlich, wenn die Grünen hält? »o ***' | gentlich geht — das weiß nämlich kaum einer schreitenden Einfluß gewinnen DKP-Leute eben• im Bundestag wieder einmal beweisen, daß sie alles Häufig gibts überhaupt keinen. So etwa in der aus falls im Deutschen Gewerkschaftsbund, wenn auch so genau, dabei sein ist alles. Hier ist Sports• andere als etabliert sind. 28 Teilen bestehenden kleinen Anfrage vom 3. Ok• nicht an höchsten Stellen, vermehrt z. B. in dessen tober 1984 über „Wirtschaftspraktiken bei der Luft• geist gefragt. Das letzte, aber wohl auch das Ein Beispiel: Der Bundestagsabgeordnete Jürgen Publikationen. Der bekannste Fall war hier wohl der Reents, einer der Mitbegründer der alternativen hansa und der Deutschen Bundesbahn", wo, wie wichtigste sind die Parolen: Sie dürfen sich Beitritt des früheren KPD- und späteren SPD-Mit• Partei, hatte Ende vergangenen Monats eine Grup• vom Gesetz vorgeschrieben, folgende Details zu immer nur gegen den „dekadenten Westen" gliedes sowie vormaligen Vorsitzenden der IG pe von Punks in den Bundestag eingeladen — dafür, beantworten waren: „Wie viele Portionen Zucker, richten. Besonderen Anklang finden vor allem Druck und Papier, Leonhard Mahlein, zu einem daß sich der „liebe Besuch" (Hamburger Abend• Salz, Pfeffer, Süßstoff, Trockenmilch, Senf etc. wur• verbale Ausfälle gegen den Präsidenten der kommunistischen Herausgeberkreis. blatt) dann arg daneben benahm und im Bundesmi• den in den Jahren 1980 bis 1983 jeweils a) bei der Vereinigten Staaten. Starke Aktivitäten schließlich entfaltet die DKP nisterium für innerdeutsche Beziehungen wie an• Lufthansa, b) bei der Bundesbahn ausgegeben...? und andere Linksgruppen auch auf dem Felde der schließend im Hotel randalierte und die Einrich• Wieviel Gramm Salz enthält eine Portionstüte im Wer all das beherzigt, soll sehen, was für sogenannten „Betriebsarbeit", wobei besonders tung demolierte, ist Herr Reents sicher nicht direkt Mittel? Wieviel wiegt die Verpackung?... Wie ver• „eine Gaudi" der Protestmarsch ist. „Auf Wie• alarmierend ist, daß eine außergewöhnlich hohe verantwortlich (obwohl man auch schon bei der halten sich die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten dersehen bei der nächsten Demo!" N. D. Zahl kommunistischer Betriebsgruppen ausge• Auswahl seiner Besucher gewisse Kriterien anlegen des Inhalts einer solchen Portionstüte zu denen der sollte). In jedem Fall verantwortlich ist er aber für Verpackung?" seinen anschließenden Kommentar zu dem pöbel• Die Frage stellt sich also in der Tat, wer eine Partei Vortrag: haften Verhalten. Er sagte: „Mir ist das ganze über• wählen konnte, die auf dem Arbeitsmarkt durch haupt nicht peinlich. Da sind eben zwei Welten auf• wirtschaftshemmende Grundsätze Vernichtung einandergetroffen." von Arbeitsplätzen propagiert und andererseits in Die Nation kein Anlaß für ein Requiem Ein weiteres Beispiel für den Zirkus, den die Grü• Bonn unnützige Arbeit verursacht, sei es in Form nen in Bonn zu veranstalten pflegen: Sie, die fortlau• von Anfragen oder von Aufräumarbeiten nach Be• Prof. Maser: Deutschland heute so aktuell wie zu Bismarcks Zeit fend fordern, die Politik müsse konkreter werden suchen bei ihrer Fraktion. und wirksame Maßnahmen ergreifen, um Mißstän• „Aufgabe aller geschichtsbewußten Deut• heute für die Bundesrepublik gegolten habe und Und die Antwort? Die erbrachte jetzt das Bonner de — sei es die Umweltverschmutzung oder die Ar• „Infas"-Institut, das in einer Untersuchung über das schen muß sein, sowohl die Regierung der DDR noch gelte, trifft, wie dem Vortrag zu entnehmen beitslosigkeit — abzustellen, tun selbst alles, um als auch die Bundesregierung mit allen zur Ver• war, in gleicher Weise auch auf die DDR des Jah• Wahlverhalten von Arbeitslosen zu folgendem in• den Bonner Apparat zu lähmen. Nicht nur, daß sie teressanten Ergebnis kommt: Die Grünen verdan• fügung stehenden Mitteln zu drängen, einen res 1984 zu: Bei einer Umfrage im Mai hätten prinzipiell jede Woche eine aktuelle Stunde des nämlich 72,5 Prozent der Mitteldeutschen ange• ken ihren Einzug in den Bundestag eben diesen Ar• Friedensvertrag zu fordern und die Wiederver• Parlaments erzwingen — auch mit „kleinen Anfra• beitslosen, von denen bei der Wahl 1983 zehn Pro• einigung Deutschlands zum Ziel ihrer operativen geben, sie seien überzeugt, daß in der DDR ein gen" bombardieren sie das Kabinett. Haben die drei zent die Grünen gewählt hätten. Und der Trend der Politik zu machen. Noch können wir unsere Zu• „gesamtdeutsches Bewußtsein" als „geistige staatstragenden Parteien unter der neuen Regie• Arbeitslosen zu der Alternativ-Partei sei steigend! kunft mitgestalten. Beginnen wir also damit, Grundlage für eine politische Wiedervereini• rung bislang weniger als 80 kleine Anfragen einge• heute!" — mit diesem zündenden Appell been• gung" fortlebe. A. G. bracht, können die Grünen im gleichen Zeitraum Ernst Arndt dete Prof. Dr. Werner Maser vor wenigen Tagen einen Vortrag im Hamburger Hotel Inter-Con- tinental, zu dem das Ostpreußenblatt und die Friedensbewegung: Staats-und Wirt sc haftspolitische Gesellschaft geladen hatten. Der aus Ostpreußen gebürtige Historiker und Bärbels „Notbremsung" Völkerrechtler, international bekannt und ge• Mit IC gegen NATO-Doppelbeschluß schätzt als Hitler-Experte, hatte das Thema „Deutschland — Traum oder Trauma. Kein Re• Inzwischen hat sich der nicht mehr ganz so arglo• quiem" behandelt (an anderer Stelle dieser Folge se steuerzahlende Bürger dieser Republik an die finden Sie eine ausführliche Besprechung seines seltsamen Polit-Tollereien und oft gar nicht harm• soeben erschienenen Buches mit diesem Titel). losen Clownerien grüner Friedensfreunde gewöh• Im Anschluß daran fand mit dem Publikum, das nen müssen. An den Kopf aber kann man sich nur den Saal bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, fassen wenn eine Stadträtin mit der Notbremse eine rege und engagierte Diskussion statt. gegen die Nachrüstung zu demonstrieren versucht. In Wurzburg wurde jetzt Bärbel Benkert, Stadträ• Daß Deutschland nicht Anlaß für ein Requiem tin der „Grünen wegen versuchter Nötigung zu 30 sei, belegte der Referent unter anderem durch Tagessatzen ä 20 DM verurteilt. Die „Rote Bärbel", eindrucksvolle Zahlen: So hätten 1980 in einer wie die grüne Abgeordnete in der Bischofsstadt am Repräsentativumfrage 70 Prozent der Bundes• Main genannt wird, hatte im Dezember letzten Jah• bürger erklärt, die Wiederherstellung der deut• res gemeinsam mit einem 25jährigen Begleiter, der schen Einheit zu wünschen. Auf die gleiche Zahl — so ein hochinteressan• ÄS8 be'ein^ Zwischenaufenthalt auf ter Vergleich Masers — sei eine Umfrage aus dem zoper^n^^U.r8er"auPtbahnhof die Notbremse ge- Todesjahr Otto von Bismarcks, 1898, gekommen, NATO D als 70 Prozent der Deutschen aus allen Schichten X^rdem^tS - °PP^e- und Ständen die Gründung des Reiches als reali• V^lT^r^ Peter !8nee' bekannt dafür, in sierte nationale Wunschvorstellung und „größ• Snden nicT^n^ motivierten Straftatbe- tes historisches Ereignis des 19. Jahrhunderts" Die AnopWU ?em {h£ken) Zeit*eist zu huldigen: bezeichnet hatten. .Wenn das so weitergeht, müssen wir uns einen neuen Buhmann aufbauen!" 3 tT W.°Ut!n den ZuSverkehr lahmle• Was aber damals für das Zweite Reich und Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" gen und den Fahrplan durcheinander bringen." Paul-Werner Kempa 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 5 t>QS CftPTOl^mbfatl

Mitteldeutschland: Andere „Literatur und Heimat" in der DDR Meinungen Nicht nur im Westen hat eine Rückbesinnung auf das Vaterland stattgefunden STUTTGARTER Falsche Zivilisationsmythen und giganti• des Heimatbegriffs sieht er in einer „sozialisti• schieden ab, in städtischen Ballungszentren NACHRICHTEN sche Fehlsteuerungen einer (ortschrittsver- schen Gesellschaft" und die wiederum exi• eine „nächsthöhere Siedlungskultur" zu blendeten Industriegesellschaft haben mit zur stiert seiner Auffassung nach in der DDR. sehen. Seiner Auffassung nach macht die Brandt und der Journalismus Wiederentdeckung des Heimatbegriffs ge• Dennoch: Die in der Zeitschrift „Neue Deut• Stuttgart — „Weniger glaubhaft, um nicht zu führt, und das nicht nur im Westen. technische Zivilisation allein nicht glücklich: sche Literatur" veröffentlichten Diskussions• „Sie muß unter unseren gesellschaftlichen Be• sagen falsch ist Brandts Einlassung vor dem Aus• Die jüngsten Diskussionsbeiträge zum beiträge verdienen auch in der Bundesrepu• schuß, der Partei vorstand insgesamt habe weder di• dingungen den Nachweis erbringen können, rekt noch indirekt Zuwendungen von Flick erhal• Thema Heimat kommen aus der DDR, wo sich blik Beachtung, weil sie erstaunlich vielseitige daß materieller Wohlstand nicht ethische der Schriftstellerverband offiziell mit dem Zu• ten. Zumindest in einem Fall mußte der inzwischen Auffassungen erkennen lassen. Jurij Brezan, Armut bedeutet." Koch sieht Gefahren für die verstorbene SPD-Schatzmeister Nau der Staatsan• sammenhang von „Literatur und Heimat" be• prominentester Schriftsteller sorbischer Her• Zukunft, wenn er warnt: „Die Seele der Land• waltschaft bestätigen, Flick-Spenden quittiert zu schäftigte. Wie groß übrigens das Heimatge• kunft, legt Wert auf eine nüchterne Unter• schaft hat Angst vor dem Lärm." haben. Der Schatzmeister aber ist kraft Amtes Mit• fühl in Mitteldeutschland tatsächlich ist, zeigt scheidung von Heimat und Vaterland: „In der Der Ubersetzer Werner Creutziger äußert glied des Parteivorstandes. Brandts Versuch, die die stürmische Nachfrage nach den immer Heimat leben Leute. Im Vaterland leben Bür• sich über „Zwickau-Land als geistige Lebens• SPD als eine Saubermann-Partei darzustellen, ist häufiger erscheinenden Bildbänden über ger. Vaterland ist ein politisches Ding." Jeder form" und verweist auf seine proletarische verständlich, aber durchsichtig. Ärgerlich, ja infam Städte, Landschaften und Regionen. Was nun Begriff „konnte in der Vergangenheit und kann ist hingegen die wiederholt vorgetragene Äußerung Herkunft. Dabei stößt er zu allgemein gültigen des SPD-Vorsitzenden, mit den Flick-Geldern, die die Autoren betrifft, so hielt sich allerdings die heute mißbraucht werden", jeder wird auch Überlegungen vor. Seine Skepsis vor einer Begeisterung über das Thema in Grenzen, wie „heute verachtet und verspottet". ,wg. Eppler' geflossen sind, seien vermutlich Jour• sentimentalen Verfälschung des Heimatbe• nalisten bezahlt worden, die Eppler diskreditieren Hermann Kant, Vorsitzender des Schriftstel• Brezan lobt die Heimat, weil sie „mehr Kraft griffes erscheint bemerkenswert. Creutziger sollten. Entweder hat Brandt exakte Informationen, lerverbandes der DDR, versichert. geben kann als ein kraftprotzendes Vater• spricht davon, man setzt „sein kleines Land dann soll er sie offenlegen, hat er jedoch nur Vermu• Wie k aum anders zu erwarten, benutzten land". Nachdenklich stimmen auch die reali- Utopia, die Wunsch- und Zielgestalt des Le• tungen, sollte er besser schweigen, anstatt einen Be• einige Barden die Gelegenheit, um die DDR tätsbezogenen Beobachtungen von Jurij Koch, bens, in dem Maße, in dem man es verfehlt, ins rufsstand mit Verdächtigungen zu überziehen. Was wortgewaltig als Inbegriff der Heimat zu be• ebenfalls ein DDR-Autor sorbischer Herkunft. Vergangene". für ein Bild vom Journalisten hat Brandt eigentlich? zeichnen, ohne sich dabei in geistige Unkosten Er schildert ein verlassenes Dorf in der Ober• Ob den Auffassungen der Autoren eine re• Haben SPD-Journalisten vom Schlage Günter Markscheffels es nachhaltig geprägt? Offenbar zu stürzen. Max Walter Schultz zum Beispiel lausitz, das für den Braunkohlenabbau ge• präsentative Rolle innerhalb der DDR-Intelli- — Leiter des Literaturinstitutes in Leipzig und kann sich der SPD-Vorsitzende nicht vorstellen, räumt wurde, als Beispiel für eine Technik ge• gentsia zukommt, läßt sich zwar vermuten, daß Journalisten sich aus eigener Überzeugung kri• Romancier — spricht von einem Heimatge• opferte Heimat. Mit einer bloßen Zustandsbe- aber nicht mit Gewißheit sagen. Auf jeden Fall tisch über Eppler äußern. Kein Wunder, daß die vie- fühl, das mit einer Staats- und Gesellschafts• schreibung läßt er es nicht bewenden. Beherzt zeigt die Veröffentlichung der Diskussionsbei• lenSPD-Zeitungen vom Markt verschwunden sind." idee verbunden ist. Die Weiterentwicklung verteidigt Koch das Dorf und lehnt es ent- träge recht unterschiedliche Meinungen. In der Bundesrepublik und in der DDR sollte man sich die grobschlächtige Aufteilung, ent• (Ehe s3aüü USA: weder Bonn oder Ost-Berlin als Magnet für fEtltymph Heimatgefühle, ob vorhandene, eingebildete Tschernenko der Starke? oder erwünschte, abgewöhnen. Die Ansichten London — „Der Kreml bemüht sich, den Verei• der DDR-Autoren liefern positive und negati• nigten Staaten einen Stimmungswandel zu signali• Historische Fakten nebensächlich?ve Beispiele für eine Verständigung über den sieren und zu zeigen, daß man die Gromyko-Shultz- Heimatbegriff. Gespräche im nächsten Monat in Genf erfolgreich Wie mit Science Fiction und Unwahrheiten Politik gemacht wird Das geteilte Deutschland kennt viele „Hei- sehen möchte. Es sollte keinen Zweifel geben, daß maten", ob es sich nun um das Rheinland oder es hier ein Bedürfnis des sowjetischen Führers gibt, Im Heyne-Taschenbuchverlag erschien in den USA für ein Deutschlandbild, wenn Ver• Mecklenburg, Hessen oder Thüringen, Bayern sein ursprüngliches Image als Tschernenko der der Reihe „Science Fiction" jüngst ein Band, fasser, die ernstgenommen werden wollen, oder Sachsen, Ostpreußen oder Pommern Schwache zu dem von Tschernenko dem Starken umzuwandeln, und darüber hinaus soll die Bereit• der als historisches Dokument ganz eigener derartigen Unfug von sich geben? Es scheint, handelt. Keines ist besser oder schöner als das schaft demonstriert werden, zumindet den Beginn Art gelten kann: „Blitzkrieg. Die Nazi-Invasion als habe die deutsche Informationspolitik im andere. Vielleicht sollten wir jenes russische einer Beziehung zum bemerkenswert zuversichtli• in Amerika" von Fred Allhoff. Der Buchum• Ausland hier geradezu riesenhafte Versäum• Sprichwort beherzigen, in dem die ursprüngli• chen Reagan aufzubauen. Wir kennen nicht das schlag informiert korrekt, worum es geht: nisse wiedergutzumachen. Die Bundesregie• che Heimat als Mutter, die zweite aber als Ausmaß des Machtkampfes im Kreml... Im Au• „Dieses Buch ist eine Rarität, ist es doch der rung ist aufgefordert, hier aktiv zu werden. Stiefmutter bezeichnet wird... genblick aber behauptet sich Tschernenko und ist erste offizielle Versuch in der Geschichte, mit Andreas Proksa Horst Hartmann bereit, willig und fähig, mit Washington zu spre• Science Fiction Politik zu machen. Vor dem chen." Angriff auf Pearl Harbour herrschte in den USA ein unübersehbarer Trend zum Isolatio• Peru: nismus. Nach Meinungsumfragen mußte Prä• franffurter^JIgemeittr sident Roosevelt zur Kenntnis nehmen, daß die amerikanische Bevölkerung gegen ein mi• Mit der Armee muß man rechneDien Grüne n nach dem Parteitag litärisches Eingreifen in Europa war. Nachdem Frankfurt — „Nach Hamburg darf sich in Hessen der Journalist Fred Allhoff den Auftrag zu der Ein Regierungswechsel durch Wahlen ist nicht selbstverständlich an sich jeder Grüne legitimiert fühlen, es ein weite• beklemmenden Vision der von Hitler über• res Mal mit der Tolerierung Börners zu versuchen. rannten USA erhalten hatte und der Roman in Aus leidvoller Erfahrung weiß Fernando Belaun- konzentrierte er sich nach dem Wahlsieg 1980 auf Er muß die Meßlatte nur ein wenig höher legen, also 12 Fortsetzungen im Massen-Magazin .Liber• deTerry, der Staatspräsident Perus, daß er einen ge• Sozialreformen. beispielsweise Mitbestimmung auch in personellen fährdeten Posten bekleidet: Als die peruanischen Auch außenpolitisch ist Belaunde hervorgetre• Fragen verlangen. Damit aber kommt die SPD, die ty' erschienen war, setzte in der öffentlichen Militärs unter Führung von General Juan Velasco ten. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine USA- von Hamburg ein klares Votum für oder gegen die Meinung ein deutlicher Umschwung gegen 1968 putschten, wurde Belaunde mitten in der Reise im September dieses Jahres und seine Rede in Zusammenarbeit mit ihr erwartet hatte, abermals in Nazi-Deutschland und für ein militärisches Nacht aus dem Präsidenten-Palast geholt. Dem der UNO-Generaldebatte. Er warnte davor, die Pro• die Bredouille. Denn noch mehr Mitbestimmung Eingreifen der USA auf dem europäischen Sturz folgten lange Jahre des Exils in Argentinien bleme der Dritten Welt nur bilanztechnisch zu der Grünen ohne Mitverantwortung — und das ist Kriegsschauplatz ein." und in den USA. sehen und forderte dazu auf, bei Sparprogrammen der Punkt, wo jedenfalls heute noch die Mehrheit Soweit der Verlag. Was Allhoff sich da — in Die Rückkehr war glanzvoll: Am 18.5.1980 wurde auch auf Kategorien wie ein Existenzminimum zu der Grünen zurückscheut —, das wird Börner sicher Belaunde als Kandidat der bürgerlich-liberalen Ac- achten. Belaunde gilt als ein gemäßigter Politiker nicht vordem 10. Märzzugestehen. Es ist jener Tag, völliger Unkenntnis der tatsächlichen euro• der Dritten Welt. Verfassungsgemäß kandidiert Be• an dem nach seiner Ansicht mit den Wahlen in Ber• päischen Gegebenheiten — zusammen• ciön Populär zum ersten zivilen Präsidenten Perus nach zwölfjähriger Militär-Herrschaft gewählt. launde bei den Wahlen am 5. April 1985 nicht mehr. lin, dem Saarland und den Kommunalwahlen in schrieb, mag man selbst lesen,- die „tumbe Heute hat Belaunde vor allem ein Ziel: Finden die Aber für seine Partei kommt es darauf an, daß die Hessen ,die Karten neu gemischt werden'. Freilich, deutsche Bestie" taucht natürlich auch hier für April 1985 vorgesehenen Parlaments- und Prä• Wirtschaftskrise nicht zu drückend wird. Und nicht wenn die Mischung nichts Neues ergibt, dann wird auf. sidentschaftswahlen statt, dann könnte zum zwei• nur für die Partei: Sonst ist die Geduld der Generäle er wohl zu Kreuze kriechen müssen. Denn eine an• Dieser deutschsprachigen Erstveröffentli• ten Mal in der peruanischen Geschichte der letzten tatsächlich erschöpft. BfH dere Konstellation hat er bislang stets abgelehnt." chung ist jedoch auch noch eine Einführung siebzig Jahre ein gewählter Präsident einem ge• eines gewissen Terry Miller beigegeben, beti• wählten Nachfolger das Amt übergeben. telt „Der historische Hintergrund". Dieser Text Daß hinter dem Wahltermin ein Fragezeichen stammt nicht etwa von vor dem Kriege, son• gesetzt wird, liegt an der prekären wirtschaftlichen und politischen Situation im Andenland. Peru geht dern aus unserer heutigen Zeit. Völlig unver• durch eine schwere Rezession. Seine Auslandsver• ständlich ist daher, daß darin die historischen schuldung beläuft sich auf fast 14 Milliarden Dollar. Fakten in geradezu aufdringlicher Weise ver• Die Wachstumsverluste der letzten 14 Jahre haben fälscht werden, etwa wenn die international das Land auf ein Pro-Kopf-Einkommen zurückge• als Ausfluß des Selbstbestimmungsrechts an• worfen, das dem Stand von 1965 entspricht. Obwohl erkannten „Anschlüsse" Österreichs und des ein Abkommen mit dem Internationalen Wäh• Sudetenlandes als „Einmarsch" bzw. bloßer rungsfonds (IWF) nicht eingehalten wurde, ist nach „Vorwand" gegenüber der Tschechei bezeich• einer Einigung mit Geschäftsbanken die Zahlungs• unfähigkeit Perus vorläufig abgewendet. net werden. Leser dieser Zeitung werden sich Zu den ökonomischen Problemen kommt eine speziell für folgenden Satz des Herrn Miller in• zweite gefährliche Herausforderung. Mit seiner teressieren: „Am folgendenTag besetzten Hit• hochmodernen Armee, die nach Brasiliendiezweit- lers Truppen die zu Litauen gehörige Hafen• stärkste in ganz Südamerika ist, bekämpft Peru die stadt Memel. Da sich niemand für die Interes• vor allem in den Anden sehr aktive Guerillatruppe sen der Bevölkerung einzusetzen wagte, blieb des maoistischen Sendero Luminoso. Mitte 1984 den Menschen nichts anderes übrig, als ihren begann der „Sendero" eine bis dahin nicht für mög• neuen Führer zu bejubeln." lich gehaltene Serie von Attentaten. Allein zwi• schen Juni und Mitte August wurden nach inoffi• Der wirkliche „historische Hintergrund ist ziellen Angaben über 1100 Todesopfer gezäht. Hält demgegenüber, daß das Memelland samt sei• die peruanische Armee angesichts dieser Doppel• ner Hauptstadt eben nicht zu Litauen gehörte, krise still? ebensowenig wie heute zur UdSSR sondern Belaunde, der am 7. 10. 1912 in Lima geboren rechtmäßig zum Deutschen Reich Es wurde wurde, entstammt einer der prominenten Familien auch nicht „besetzt", sondern von Litauen in Perus. Sein Vater war 1945 Premierminister. Er einem ordentlichen Vertrag zurückgegeben. selbst studierte Architektur in Austin im US-Bun• Und daß die Bevölkerung zum Jubel gezwun• desstaat Texas und arbeitete später auch als Archi• tekt. 1956 gründete er die Acciön Populär, mit der er gen gewesen sei, ist nicht mehr als ein dummer rasch Erfolge erzielte und 1963 auch die Präsident• Witz- Die Begeisterung war durchaus echt und schaftswahlen gewann. Nach der längeren erzwun- berecht ißt Abwesenheit aus der nationalen Politik Straßenszene in Lima: Kommt es in Peru im April zu Wahlen? Foto BfH Was aber, so muß man fragen, herrscht in genen Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 6 Frau und Familie £u5 Cfnmußmblait 15.

Schöne Bescherung! Die Nachbarn aus dem Winterpalast SiS — Puhl Wie lautet doch noch der Spruch eines bissigen Zeitgenossen: Die Müllers von nebenan — Oder: Wie man sich gegenseitig helfen kann — Eine Erzählung „Einmal umziehen ist so gut wie dreimal Er hängt mit der Nase fast am Geschirr und abbrennen ? Es soll ja Menschen geben, as Diakonische Werk hatte bundesweit len, Lady", sagte der Kleine (übrigens war ich sieht genau, ob es sauber ist. Ich dagegen - die das Wort „Umzug" etwas genervt so einen Wettbewerb ausgeschrieben. von da ab für sie immer die Lady). „Ich bin Na• mit meinem Känguruhhals - kann au alle buchstabieren: „U wie Unordnung, M Unter dem Titel„MeinNachbar in guten poleon Müller, 149 Zentimeter kurz", grinste er D Schränke schauen. Ich übernehme das Staub• wie Möbelrücken, Z wie Zigeunerleben, und in bösen Tagen" sollten Geschichten aller mich an. „ Fast so kurz wie der große Bonaparte. putzen." Und so nahmen mir Pipo und Pepo U wie Unheil, G wie groggy (Hamburger Art eingereicht werden. Auch Carla Schnee- Sie sehen, auch ein schlechter Ruf verpflich• jede Arbeit ab. Weil ich den Arm schonen Ausdruck für kaputt, erledigt sein)" Und berger, geborene Bochardt, aus Bartenstein — tet." — „Und ich bin Augustus Müller", stellte es soll ja auch Menschen geben, die konnte, wurde ich auch bald wieder gesund. ihren Eltern gehörte die Adler-Apotheke —, sich der Lange vor, „zwei Meter hoch. Im Win• gern die Wohnung wechseln — ja, viel• beteiligte sich an diesem Wettbewerb und — ter verlassen wir unseren Circus, unsere Welt, leicht kann man sich an den damit ver• gewann den ersten Preis. Prämiert wurde die und leben einige Monate hier in unserer Be• Mit den ersten Frühlingslüften wurden bundenen Trubel gewöhnen, viel• Geschichte der seit 1949 inKöln lebendenOst- hausung." meine Nachbarn unruhig. Sie konnten nicht leicht ... preußin über Napoleon und Augustus Müller, oft genug zum Briefkasten laufen. Vielleicht Es ist eigentlich verwunderlich, wie zwei Brüder, die ... —Aber lesenSieselbst die Beide hatten sie blaue Augen, aus denen der hatte ihr Circus schon geschrieben, um sie zu• schnell alltägliche Gebrauchsgegen• nachstehende Erzählung von Carla Schnee- Schalk blitzte. Bei Kaffee und Keksen plauder• rückzurufen. Und dann eines Tages war es so• stände sich vermehren. Da hat man vor berger: ten wir dann einige Zeit. Die Kekse hatte weit Ich versprach, mich in ihrer Abwesenheit Stunden angelangen zu packen — Kiste meine Enkelin für mich gebacken. Sie waren um ihre Wohnung zu kümmern. Nun freue ich reiht sich an Kiste, und die Kartons sta• Nach dem Tode meines Ehemannes suchte mit rosa und grüner Zuckerglasur bestrichen. mich jedes Jahr auf die letzten Monate, wenn peln sich fast bis zur Decke — und doch ich mir eine kleine Wohnung in einem Sechs- Pipo und Pepo, wie die beiden im Circus hie• Pipo und Pepo wieder ihren Winterpalast be• ist kaum ein Fortschritt zu sehen: die alte Familienhaus. In jeder Etage lebten zwei Par• ßen, langten tüchtig zu. Zu meinem Erstaunen ziehen. Wohnung sieht immer noch vollge• teien. Meine Nachbarwohnung schien auch pfropft aus. Endlich dann, nach mühe• bewohnt zu sein, denn auf dem Namensschild vollen Stunden, zwischen „Pütt un stand „Müllers". Da ich nicht das kleinste Ge• Pann", nach wahren „Raschelorgien räusch von meinen Nachbarn hörte, nahm ich (schließlich müssen Gläser und Porzel• an, sie wären verreist. Es vergingen etwa sechs lan sorgfältig eingepackt werden!), Wochen, als eines Tages ein größerer Junge an endlich geht's los in das neue Domizil. mir vorbei die Treppe heraufjagte und die Auch da wieder totales Chaos — die Wohnung meiner Nachbarn aufschloß. „Du gleichen Kisten und Kartons, jetzt aller• versorgst wohl die Wohnung?" rief ich ihm zu. dings angereichert mit Regal- und „Ich muß lüften", antwortete er. „Mein Opa be• Schrankteilen, mit zusammengerollten zieht seinen Winterpalast." — „Winterpa• Teppichen und irgendwelchen Koffern. last?" wiederholte ich etwas ungläubig. „Ach so, Sie kennen meinen Opa noch gar nicht? Er All das kann ein strapaziertes Gemüt und mein Onkel sind Circusclowns. Sie woh• eigentlich nicht mehr erschüttern, nur nen beide hier, wenn der Circus sein Winter• wäre es ganz schön, wenn der bestellte quartier aufsucht. Weil sie Brüder sind und Teppichboden tatsächlich in der ge• somit beide Müller heißen, haben sie einfach wünschten Farbe geliefert worden wäre. „Müllers" auf dem Schild stehen. Mein Opa Und auch das Ledersofa — im Laden sah und mein Onkel bringen jeden zum Lachen. der Bezug nicht ganz so empfindlich Sie sind einfach Spitze", strahlte er. „Sogar die aus! Als dann schließlich nach letztend• Queen hat sich nach einer Vorstellung einmal lich doch erfolgreichem Kampf gegen bei ihnen bedankt. Sie werden es auch feststel• oder mit einem Dübel die Gardinen vor len. Ach, ich könnte Sie beneiden, daß Sie di• dem Fenster hängen — da sehen sie wie rekt hier nebenan wohnen", und damit schloß Säcke aus! Kein Wunder, denn 5 bis 8 er die Wohnungstür von innen. Zentimeter des Stoffes schleifen auf dem Boden... — Eine schöne Bescherung! In den folgenden Tagen wartete ich ge• — Dei kundigen Hausfrau bleibt also spannt auf die „Müllers". Eines Vormittags war nichts anderes übrig, alsjm Schneider• es soweit. Ich beobachtete/wie auf det Straße sitz auf dem Fußboden mit flinker Nadel eine Taxe vor unserem Haus hielt und zwei das Mißgeschick der Lieferfirma aus der Herren — etwa 50 bis 60 Jahre alt — ausstie-. Leuchtende Strohsterne: Basteleien für das Fest Foto Bleyer Welt zu räumen. gen. Der eine war sehr klein und etwas rund• Endlich, endlich — wenn alles aufge• lich, der andere dagegen lang und dürr. Der stellt ist — geht's ans Einräumen. Kiste aßen sie nur das rosa verzierte Gebäck. Kleine hatte große Ohren und einen großen Schließlich äußerte sich Pipo, der Kleine: für Kiste, Karton für Karton packt man Zinken, der Dürre dagegen eine Stupsnase und Letzte Vorbereitungen das aus, was man Tage zuvor mühevoll „Lady, Sie müssen wissen, wir haben noch nie im Verhältnis zum Kleinen fast winzige Ohr• unreife Kekse gegessen. Die sind ja noch ganz Basteln mit Strohsternen eingewickelt hat. Nahezu Vergessenes chen. Ich konnte sie gut sehen, als sie den Taxi• kommt wieder zum Vorschein, wird be• grün. Mein Vater hat mir mal den Hosenboden fahrer bezahlten. er Freude daran hat, Strohsterne staunt. Und das ist dann wirklich eine versohlt, als ich grüne Pflaumen gegessen herzustellen, wird auch nach schöne Bescherung, fast wie Weihnach• Etwa eine Stunde später klingelte es an mei• habe." Dabei verzog er keine Miene. Auch ich blieb ganz ernst, als ich sagte: „Oh, das tut mir WMöglichkeiten suchen, diese wir• ten ... ner Tür. Ich öffnete, und meine neuen Nach• kungsvoll zur Geltung zu bringen. Bekannt barn standen davor. „Dürfen wir uns vorstel- leid. Die Kekse werden bestimmt vor Scham ganz weiß werden." Im geheimen beschloß ich, sind Strohsterne als Schmuck für den Wei• mit einer weißen Glasur bis zum nächsten Be• nachtsbaum, auch wirken sie hübsch, wenn such die „Unreife" zu entfernen. Tannenzweige in einer Vase damit behangen werden. Eine besondere Wirkung aber wird Gelungene Überraschung per Telefon Pipo und Pepo erzählten mir von ihren Auf• erzielt, wenn die Strohsterne als Wand• tritten im Circus. Sie arbeiteten stets zusam• schmuck auf grobes Handarbeitsleinen ge• Ein Flötenkonzert gibt Trost in stillen Stunden — Von Hans Bahrs men. Lange Dialoge führten sie nicht dabei. Es klebt werden (Holzkaltleim). Auf dem Bild war wohl mehr ihre Mimik und ihre Bewegun• sind die Maße 45 x 30 cm und 45 x 15 cm. Die T~"ver kinderlos gebliebenen Tante Magda- nen Tönen zu unterscheiden. Als ihr nach dem Ver• gen, die das Publikum zum Lachen brachten. Jlene, die, in Ehren als Lehrerin ergraut, klingen der letzten lieben alten Weihnachtsweise Seiten und die untere Kante werden ausge• Pipo spielte Geige und PepoTrompete. Als ich franst. Als oberer Abschluß ist bei den äußeren JLS nun seit Jahren als Pensionärin den Frieden die Frau ihres Neffen versichert: „Wir wollten dir sie einmal persönlich im Circus erlebte, spielte ihrer hübschen Dachwohnung mit dem wohltuen• gern eine Freude zum Advent bereiten!", fragt sie Arbeiten ein dünner Bambusstab verwendet den Blick in den von alten Bäumen parkartig geglie• rasch: „Weiß Heinz davon?" — „Nein, der ist noch Pipo Mundharmonika und Pepo blies auf worden, in der Mitte eine goldene Tapetenlei• derten Hausgarten genießt, ist in der stillsten Zeit geschäftlich in Bangkok und kommt erst zu Weih• einem Kamm dazu. Sie waren so komisch in ste. Die Leiste wurde aufgeklebt. Als Aufhän• des Jahres immer ein wenig wehmütig ums Herz. nachten wieder." Da weiß Tante Magdalene, die der Manege, daß ich Tränen lachte. Ihre ihr ger dierien die von den Seiten anfallenden Geschwister sind alle bereits den letzten doch sonst wahrhaftig nicht um ein Wort verlegen Nachdem sie ihren Winterpalast etwa eine Fäden. Der Bambusstab wurde an drei Seiten Weg voiausgegangen. Auch die Schar ihrer Freun• ist, zuerst gar nichts zu sagen. Erst nach einer Weile Woche genossen hatten, fragten sie mich, ob mit Goldfaden befestigt. de hat sich gelichtet. Geblieben sind die jungen Fa• dankt sie: „Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich milien mit ich nicht der „dritte Mann" beim Kartenspielen ihren Großneffen und Großnichten, aber über dieses Konzert gefreut habe. Nun ist mir schon Mit Strohsternen kann man auch ein weih• die sind meist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sein wollte — und ich wollte. Die folgenden h eine altgewordene Großtante in ihren Kreis Wochen und Monate wurden für mich bunt nachtliches Mobile herstellen. Wir können drängen dürfte. So empfindet es jedenfalls Tante Singen im Advent und lustig, wie ich es mir vorher hätte nie er• Lesezeichen mit Strohsternen bekleben und in Magdalene, die in Büchern, in Besuchen von Gale- träumen können. ein Buch legen, das wir dann zu Weihnachten n Uralt, doch immer wieder verschenken wollen. rit und Konzerten Trost sucht, wenn sie das Al• erwartungsfroh und neu leinsein allzu sehr bedrängt. Am Anfang des neues Jahres gab es Eis und singen wir die frommen Lieder Die Weihnachtsbriefe, die wir zu schreiben Dieser Adventssonntag ist ganz besonders stür• vom Christuskind auf Stroh und Heu. Schnee. Überall legten die Kinder ihre Schlid• misch über das Land gekommen. Als sich Tante derbahnen an. Und so setzte ich mich bei haben, bekommen einen kleinen Strohstern in Das kleine Kind, so weltengroß — die linke obere Ecke des Briefbogens geklebt Magdalene an das Fenster setzt, beobachtet sie was alles soll es bringen? einem Spaziergang plötzlich ungewollt auf nachdenklich das Schneetreiben, das sich im Gar• meinen „Allerwertesten". Dabei verstauchte unterhalten dadurcheinfestliches Aussehen. Wohl jeden drückt ein ander Los, Haben wir in der Vorweihnachtszeit oder zum ten ganz schön bemerkbar macht. Die Bäume bie• und dennoch gilt's zu singen. ich mir den rechten Arm. Doch ich hatte Glück gen sich unter dem heftigen Wind, aber sie können Fest Gaste, werden die Tischkarten mit einem Singen in die Dunkelheit, im Unglück, denn mein unfreiwilliger Sitzplatz es nicht hindern, daß ihre Zweige schon bald wie mit befand sich direkt vor einer Arztpraxis. Der Strohstern beklebt. Puderzucker bestäubt aussehen und die Schnee• wo immer sie sich zeigt — decke auf den Wegen immer dichter wird. Dabei das macht dein Herz erst christlich weit, Doktor machte einen festen Verband, und ich wie sehr es auch gebeugt. Maria Pohl mußte den Arm in der Schlinge tragen. Pepo Strohsterne brauchen nicht immer hellgelb verheißt der dunkelgraue Himmel noch weit mehr zu sein, obgleich dieses ihre natürliche Farbe von dem weißen Segen. sah mich vom Fenster aus nach Hause kom• ist. Durch intensives Plätten der Strohhalme Als sie so recht nachdenklich geworden ist und ganz weihnachtlich zumute." — „Das sollte es men. Er erwartete mich oben an der Treppe ein im stillen ihr warmes Stübchen lobt, klingelt plötz• auch," läßt sich Gerda, die Nichte, noch einmal ver• und fing an zu albern. Ich wußte, er wollte mich SSÄüSf ^ Versengung und damit ein lich das Telefon. Sie nimmt den Hörer ab und mel• nehmen, und denn: „Auf Wiedersehen, Tante Mag• nur ablenken. „Lady, ist das jetzt die neueste dunkles Braun. Helle und dunkle Strohhalme det sich in ihrer ein wenig herben Art. Aber dann dalene, ich lege jetzt auf!" Mode?", frotzelte er. „Schätze, Sie werden den asser.sich wirkungsvoll kombinieren. Zu kau• überglänzt ein heller Freudenschein ihr Gesicht, „Dank euch allen! Auf bald!" erwidert die Pensio• Arm fies verwöhnen, und der andere will es fen gibt es auch bunte Strohhalme. Für unsere und sie kann nur noch stammeln: „Ach, das ist aber närin wie im Traum und hält noch lange den Hörer dann auch." Mir war gar nicht nach Lachen, es vielfältigen Anregungen sind auch diese er- eine Überraschung!" Sie lauscht dem Flötenkon• am Ohr, als man auf der anderen Seite aufgelegt hat. tat so weh, aber für einen kurzen Augenblick E H ab Und zu Paßt auch pin roter, zert, das ihr aus der fernen Stadt am großen Fluß die Dann begibt sie sich wieder ans Fenster. Und da ist blauer oder grüner Strohstern in ein Bild. drei Großneffen über die Ätherwellen in ihre Stube ihr, als leuchte vom Himmel herab ein ganz milder vergaß ich den Schmerz. Er schloß mir die schicken. Und Tante Magdalene meint, sie habe Schein durch das Schneetreiben hindurch. Ja, Wohnungstür auf, und dann rief er Pipo herbei. noch nie so engelreine Töne gehört wie an diesem manchmal kündigt sich die Weihnacht auch schon „Von heute ab wird Pipo Ihren Abwasch über• vipt w!den F wkfnn man mit Strohsternen Adventmorgen. Dabei ist sie gerade in der Musik an einem Adventsonntag an. Tante Magdalene nehmen", erklärte er. „Er ist so klein, daßer ge• viel anfarißen Wohl den fleißigen Bastlerin- sehr anspruchsvoll und weiß wohl reine von unrei• weiß es. rade über die Abwaschschüssel gucken kann. 3P h7rp-f mit ihren Wer^n viel Freu• de bereiten. ^ ß| Jahrgang 35 £us £fipnußmblQ!i 15. Dezember 1984 — Folge 50 — Seite 7

20. Fortsetzung Wenn ein Pferd sprechen könnte, würde der Was bisher geschah: Silvia und Manuel spann, ihre vier Pferde ein schönes, glänzen• ihn Tante Charlotte später lobte.) Jetzt beob• brave Wallach jetzt sagen: Was soll das, wes• des Fell haben." haben gute Freunde besucht. Auf dem Rück• achtet er seinen Bruder, der Silvia nicht aus halb muß ich plötzlich stehen? Ich hab mich den Augen läßt. Natürlich wird Silvi ihn gut weg unterhalten sie sich über diese glückliche schon so sehr auf zu Hause gefreut, auf die an• „Aber, wenn ich das richtig verstehe, klauen Familie und — natürlich — über Pferde. Silvias sie doch nicht, sie nehmen doch euren Hafer aussehend finden, er ist es, aber sie liebt mich. deren und auf mein Haferschälchen, ich hab ja Und als hätte sie seine Gedanken erraten, nickt besonderer Wunsch ist es, einmal mit einem schließlich gearbeitet... Und jetzt steh ich für eure Pferde!" Schlitten zu fahren, davor Manuels Pferde sie ihm zu. hier. Was hat das zu bedeuten? Sie sprechen ja „Das schon, aber sie nehmen mehr, als mein Natürlich wird das bemerkt... Und Richard „Den Wunsch kannst du dir doch erfüllen'" gar nicht. Doch — jetzt flüstern sie... Immer Vater ihnen erlaubt." fragt: „Sie sind schon eine Woche hier, gnädi• „Warten wir's ab! Dein Vater hat ja auch ein wieder was Neues. ges Fräulein?" Wortchen mitzureden. Ihm gehört das Haus „Ach so, ich muß noch viel lernen!" Als Frau Charlotte abreist, am späten „Schon länger, neun, zehnTage und sieben", also bin ich sein Gast." „Und ich von dir! Was du an Charme zuviel Nachmittag, nehmen Vater und Sohn und Sil• sie blickt auf ihre Armbanduhr, „siebenein• hast, habe ich zu wenig." Er nimmt sie in die „Ein lieber, so gern gesehener Gast, allein via ihr das Versprechen ab, gleich zum Wo• halb Stunden." schon, weil dieser Gast das Patenkind von Arme. chenende, also in zwei Tagen wiederzukom• „Hat es etwas zu bedeuten, daß du das so Tante Charlotte ist. Und dieses Kind ist zau• men. „Enttäusche uns nicht!" bittet Herr berhaft, mehr noch, ich muß ein Wort erfin• „Kann man davon auch zu viel haben?" genau weißt?" den!" „Du hast es erraten, Jutta." „Solltest du etwas zu verschweigen haben, Waldluft, Pferdeschnauben, Vogelstim• ist das dann die Revanche, daß ich dir, heute men, junge Blätter an Bäumen und Sträuchern, vor zwei Wochen etwas verschwiegen hab?" Moos an den Wegrändern, junges Gras wächst „Vielleicht..." aus altem, verdorrtem, Büsche, die auch in die• „Das ist die typische Antwort einer Frau, sem Jahr wieder Früchte tragen werden, Him• dieses: Vielleicht! Aber das Vielleicht, das ist beeren, Brombeeren und die winzigen Stau• ihre Stärke", sagt Richard. den, Waldbeeren, Preißelbeeren... Und die Jutta lacht: „Nur wenn sie dumm ist, wird sie Aussicht heimzukommen in ein schönes ihre Stärke verspielen." Jutta sieht gut aus, der Haus, in eine harmonische Atmosphäre, in amals im „modische Pfiff", zu dem Silvia ihr verholten eine herzerwärmende. — Das schönste Haus hat, fällt auf. wird zum Kerker, ohne Harmonie, ohne Von Erika Ziegler-Stege Silvia überlegt: Richard hört, daß Manuel Wärme, ohne Freude... In einer glücklichen und ich uns duzen, er wird darauf warten, daß Ehe freut man sich auf die Nacht, sagt Tante ich auch ihm das „du" anbiete, aber — soll er Charlotte. Ich will glücklich werden. Silvia legt ruhig warten... ihre Hand auf seine Hand, die die Zügel hält, Das Stubenmädchen klopft an den Türrah• die Leinen, und Manuel ist glücklich. men der breiten Glastür und fragt: „Was darf „Womit haben wir es verdient, daß es uns so ich bringen?" gut geht? Es gibt doch so viel Armut auf der Richard kommt Manuel zuvor und erkun• Welt." digt sich bei den Damen. — „Ja, Silvi, viele, die ohne Schuld arm sind, Zeichnung Ewald Hennek Sein Vater und Frau Charlotte sitzen im und einige, die nicht arm sein müßten." Herrenzimmer und spielen Schach, aber über „Du meinst, weil sie ihr Geld vertrinken und Bergener. „Der Wagen wird auf jeden Fall an „Das werden wir gleich merken, wenn ein das Schachbrett hinweg haben sie sich so viel verspielen, oder zu faul sind, um zu arbeiten." der Bahn sein!" jemand auf deinen Charme fliegt." zu sagen, daß die Bauern und die Springer und Er nickt... Nach einer Pause sagt er: „Ich Nun ist auch die zweite Woche schon Ver• Und nicht nur sie merkt es. Alle beobachten, die Läufer ruhige Zeiten haben, und die Türme möchte dich nie mehr weglassen. Ich möchte, gangenheit. Heute wird wieder Besuch erwar• daß Manuels Bruder überrascht und begeistert und die Königspaare zunächst noch auf ihren daß du immer bei uns bleibst. Überleg' bitte tet. Herr Bergener hat Charlotte angeboten, ist, hier ein so ungewöhnlich apartes Mädchen Plätzen bleiben. mal, könntest du dir vorstellen, mich zu heira• ihren Pensionsgast, Fräulein Jutta Gabler- zu sehen. Bildhübsch, hoffentlich ist sie nicht Immanuel weiß genau, daß Richard seinen ten?" Waldenau, mitzubringen, falls die junge Dame auch noch raffiniert, denkt er und möchte ihr Charme glänzen lassen wird, und — er läßt ihn „Aber ich werde doch erst achtzehn!" nichts Besseres vorhabe. Heute wird der Karel gerne die Hand küssen, aber einem unverhei• glänzen. „Achtzehn Jahre jung, alt werden können zwei Mal an die Bahn fahren müssen, denn rateten weiblichen Wesen küßt man nicht die Eigentlich eine dumme Situation, mein Bru• wir zusammen." Immanuels Bruder Richard hat sich angesagt. Hand. der duzt sich mit ihr, und ich bin durch das „Und du bist erst dreiundzwanzig." Jetzt, da die „Lage geklärt ist", werden keine Eine Sitte, die reformbedürftig ist. Manch „Sie" meilenweit von ihr entfernt, denkt Ri• „Bald vierundzwanzig. Und ich möchte das Grippe und kein Mumps und keine Masern reizende alte Dame, die keinen Mann „mitge• chard. Und dennoch wird der Abend kurzwei• Jungsein mit dir genießen. Niemand gibt mir benötigt, man braucht ihn nicht mehr fernzu• kriegt" hat, weil sie nicht die Ausstrahlung hat, lig und amüsant. die Garantie, daß ich alt werde." halten, aber — spannend ist es trotzdem, denn die Männer „trifft", oder nicht das Geld, das Jutta ist zum ersten Mal in diesem Haus, und „Sag sowas nicht!" Silvi möchte, daß unser Beschluß vorläufig ein manchen Mann anzieht, bleibt ohne Handkuß, sie verbreitet keine Kühle wie ihr Bruder sie „Niemand weiß es. Mein Onkel, ein Bruder Geheimnis bleibt, denkt Manuel und schiebt wird also bestraft, aber einem jungen Ding höchstwahrscheinlich und ihre Mutter sie meines Vaters ist aus dem Krieg nicht zurück• seine Hand unter Silvias Arm. küßt man die Hand, auch wenn es erst 17,18,19 ganz gewiß verbreiten würden. Jeder Mensch gekommen. Er war Flieger und ist 1917 gefal• Sie zuckt zusammen, ein paar Zentimeter ist, nur weil der Ehering an der rechten Hand ist eine Welt für sich, sagt Silvias Vater. Auch len, abgeschossen worden." weg von ihm, aber er sagt: „Laß mich doch, we• sitzt. diese beiden Brüder sind sich nicht ähnlich. „Aber es wird doch keinen Krieg mehr nigstens jetzt noch, bevor sie kommen. Der Dieser Gedanke ist Immanuel gekommen, Schon rein äußerlich nicht. Immanuel hat die geben." Franz, unser alter Schäfer, kneift ohnehin die und er hat sich — in diesem Fall — über die etwas breiten Backenknochen, gut geschnit• „Wenn man uns fragen würde, dann sicher Augen zu. Er hat nie etwas gesehen, wenn man Benimmvorschriften hinweggesetzt, indem er tene Lippen und welliges, dunkelblondes Haar nicht... Du würdest mich heiraten wollen? ihn fragt, auch nicht, wenn die Knechte Hafer einem alten Fräulein, das er bei Tante Charlot• — wie sein Vater. Auch die Augenpartie ist die Dann ist alles gut!" besorgen, organisieren, klauen, damit ihr Ge• te kennenlernte, einen Handkuß gab. (Wofür gleiche. Fortsetzung folgt

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•nd du Jährst nicht zu den Kindern am Hedy Gross 1Heiligabend? " — „Nein", sagte Johanna, U „das tue ich doch nie. Ich fahre nie an den Feiertagen. Ja, ich bin allein, aber allein und einsam, das ist ein Unterschied. Alte Men• schen können gut am Heiligabend allein sein. Die Heilige Nacht ist überall Sie haben dann Zeit, mit all den Heiligabenden zu leben, die sie das Leben hindurch begleitet Ein Tisch, ein Bett, Stühle, Kisten, Koffer, hin- haben." Johanna lachte: „Diese Assoziatio• und herhuschende Menschen. Ab und zu wird nen, die in keinem andern entstehen könnten, ein Fenster geöffnet, vor dem Fenster aui dem weil er nicht dabei war! Der Abend geht viel zu Sims liegen die Lebensmittel, sie werden her• schnell vorbei, man ist noch mitten drin." eingeholt und auf dem Tisch verteilt. Und an Ich dachte an unsere alte Tschotka. In der der Decke jeweils eine nackte grelle Glühbir• Adventszeit stellten wir als Kinder ein kleines, ne, soviel unbeschönigte Trostlosigkeit, Hei• nach unserem Geschmack geschmücktes matlosigkeit. Bäumchen in die Küche. Sie saß da, dTehte die Und dann standen wir vor einem Häuschen, Kuckeln für die Gänsemast und erzählte uns mehr eine Laube, die das prächtige Schild ihre Pfefferkuchengeschichten. Wie doch frü• davor „Villa Rosenburg" Lügen strafte. Role her in Masuren so ganz anders gefeiert wurde! sagte: „Im Sommer blühen hier wirklich viele Jeden Abend auf einem anderen Hof bis zu Rosen." Und er kam wieder — heiter und auf• geräumt mit brennender Zigarre. Er lief über die Straße zur Telefonzelle und verkündete Spui wen dann: „Es liegt nichts mehr vor, die Einsamen VON KARL SEEMANN rufen jetzt nicht mehr an, es müßte dann schon..." Spuren, „Es hat so lange gedauert in der Villa Rosen• nach Bethlehem, burg?" — „Ja, das war auch kein Krankenbe• eingedrückt in den Sand, such. Ha, mein Alter. Er hat mich schon lange in den Schnee. eingeladen, amHeiligabendeinGlasWeinmit ihm zu trinken. .Nicht auf Krankenkasse, Zweitausend Jahre, übernehme ich selbst.' Und Wein hat er wirk• vergangen, verweht, lich gehabt. Ein Landsmann. Als ich das erste Spuren im Sand, Mal kam, saß die Greisin auch bei ihm, sie sind im Schnee Königsberg: Altstädtische Langgasse in weihnachtlicher Beleuchtung Foto Karl Grunwald beide über neunzig. Er stellte sie mit der Geste heute eines Grandseigneurs vor: ,Hier meine Freun• nach Bethlehem. In der Dämmerung begann die große Erwar• gebrannter Haare und Wimpern wollten sie din, Herr Doktor!' Ja, er wußte, daß ich kom• tung. Das Werk war getan, sie versammelten kein Aufsehen machen. Erst als es schon dun• men würde, der Wein stand schon auf dem Unterm Neonlicht sich alle in der Küche und im kleinen Eßzim• kel war und man sie vermißte, fand man sie Tisch, die Katze hatte meinen Sessel erwärmt, der Städte, der mer zum Vespern. Der Vater ging nochmal auf schlotternd und fiebernd in den Betten. so nannte er den Stuhl, auf dem ich sitzen soll• Geschäftswochen, den Anstand, obwohl er doch am Heiligabend Role, Schießpulver und zugeschwollene te. Nur schade, ich legte meine Hand so fest auf Spuren, heute, nie etwas schoß. Wollte auch er allein sein, Lippen, ein Riß — oder doch eine Gedanken• die Lehne, daß sie abbrach. Aber der Wein war im Sand, im Schnee wenn auch nur für kurze Zeit? Es war Jahr um verbindung. Ja, diese Assoziationen! Role und gut. Und die Zigarre ist gut. .." Die Heilige nach Bethlehem. Jahr gleich: Im großen Eßzimmer stand die Bereitschaftsdienst. Nacht ist überall... große Tanne schon geschmückt, die Päckchen Wenn das kein Verdruß war! Nach dem Ver• Verdeckt lagen da, die bunten Teller standen aufgereiht, lust der Heimat, die Familie zusammenge• zweitausend Jahre man konnte es abspulen. Das Singen am Tan• kratzt zum Heiligabend. Role: „Ich muß noch Siegfried K. W. Riss vom Sand, vom Schnee nenbaum mit dem „Gesinde", so sagte man zu Patienten. Sie sind einsam heute, sie fühlen die Spuren, damals. Der Besuch in den Feiertagen, die sich wirklich krank, sie wissen nicht, daß es die Letzte Weihnacht daheim dennoch dauert Fahrten über Land. „In diesem Jahr haben wir Einsamkeit ist. Und dann habe ich den Bereit• das Wort. Weihnachten Vollmond, wenn die Schlitt- schaftsdienst übernommen. Ja, ja, habt ihr Mnd Gott wird abwischen alle Tränen von bahn gut ist, fahren wir nach Kiöwen." Woys dem Theo zu verdanken, der wollte heute um ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr dem Fest der Heiligen Drei Könige. Dazu wurden mit dem Schlitten geholt. Sie machten keinen Preis. Aber da ist nicht viel. Ich bin bald sein, noch Leid noch Geschrei noch brauchte man Zentner von Pfefferkuchen aus viel Musik. Es wurde viel gesungen. Am zwei• wieder da." Aber dann klingelte das Telefon Schmerz." (Offenb. 21.4.) reinstem Bienenhonig und so. ten Feiertag wurde getanzt, am dritten war die wieder und wieder, und ganz schnell mußte es ' m Winter 1944 hatten wir uns in Königsberg Die Tschotka sagte nicht: „Am Heiligen Treibjagd. sein. Allein konnte man Role nicht fahren las• an die verschiedensten Kriegseinsätze und Abend", sie sagte: „In der Heiligen Nacht." Und Na, es gab aber schon auch Verdruß und sen, dann würde es morgen früh werden. Und I.de! n laufenden Beschuß durch die Russen man bekam das Gefühl, daß sie weit weg war, Schmerzen: Als der Vier sich den Fuß brach, so fuhren wir durch die menschenleeren Stra• bereits gewöhnt; der Schnee deckte die Ru• vielleicht näher bei Christi Geburt, und daß sie als die Jungen ausgerechnet am Heiligabend ßen, hier und da die brennenden Kerzen eines inen der Bombenangriffe gnädig zu, so daß wir an Dinge dachte, die sie uns nicht sagen wollte den Gewehrschrank aufräumten. Sie fegten Weihnachtsbäumchens vor den Fenstern, ein uns trotz aller Widerwärtigkeiten auf die oder konnte. Schrot und Pulver auf dem Boden des Schran- Fußgänger mit einem Paket unter dem Arm, Kriegsweihnacht 1944 freuten — die Front Und so denke ich, die richtigen Weihnach• kes zusammen, warfen alles in den Schnee und ein paar Autos flitzten vorüber. „Die Heilige schien uns ja noch so...fern. ten sind auf dem alten Bauernhof geblieben. In zündeten es an. Eigentlich waren sie schon viel Nacht ist überall", hätte unsere alteTschotke Wenn auch in der Stadt die Lichter an den der Geborgenheit vor der weiten Ebene, und zu groß für solche Spaße, sie hätten es wissen gesagt. Und da sind Bilder, die bleiben stehen, Christbäumen nicht die Dunkelheit der Nacht auf der anderen Seite, nur durch den Garten müssen, waren schließlich elf oder zwölf Jahre. ganz klar. Diese erleuchtete Kaserne: Flücht• unterbrachen, die Schulzsche Kapelle mit und zwei Straßen getrennt, steht noch immer Und dann meinten sie, es auch noch mit sich lingslager. Alle Fenster unverhängt, Räume ihren Weihnachtsliedern nicht mehr durch der endlose Wald als ewiger Wächter. abmachen zu können! Wegen solch paar ab• durch braune Decken voneinander getrennt. unsere Straßen zog und vom Königsberger Schloßturm keine Choräle mehr über die Stadt hinweg erklangen, so erstrahlten in den Wohnstuben die Kerzen und Kugeln an den Weihnachtsbäumen in altem Glanz als ob Helga Bahr f u Frieden auf Erden sei. Die Kinder hockten mit yy Aber omdoffte lot wi uns nichl leuchtenden Augen um den Christbaum, lauschten den Erzählungen der Alten und j-^v amals, bei uns zu Hause in Ostpreußen, draußen im Schnee und versuchten, schnell Umtaufen unseren Eltern erklären sollen? Und spielten mit ihren Geschenken. Es waren un• I 1 hatten wir oft bereits in der Vorweih- noch einen kleinen Schneemann zu bauen. In dazu noch nur wegen einer „Bunten Tut"? schuldige Kinder, die den Ernst der Lage kaum JL*/ nachtszeit einen richtigen harten Win• dem schon etwas dämmerigen Licht des frü• Emil wischte jedoch unsere Ängste mit kannten. Die Älteren mögen doch schon die ter. Wir lebten in dem kleinen, wirklich hüb• hen Nachmittags glitzerten die Flocken wie einer Handbewegung fort und schritt uns nahenden schweren Stunden geahnt haben. schen Insterburg. Die Schneeflocken wirbel• funkelnde Sterne. mutig voran und hinein in die Kirche. Wir folg• Im Innern waren wir allerdings nicht so frohen ten fröhlich in der Wintersonne und abends im Da kamen Emils Freunde aus unserer Nach• ten ihm mit beklommenden Herzen. Zu unse• Mutes; die Gedanken waren bei den Männern warmen Licht der Straßenlaternen. Unter den barschaft angelaufen, die Brüder Otto und Karl rer großen Überraschung sahen wir einen und Söhnen draußen an der Front, in den Laza• SchuhenundStiefeln der dahineilendenMen- Maatsch. Sie erzählten aufgeregt, daß es heute wunderschön geschmückten Baum und hör• retten oder bei den Gefallenen. Über all dem schen knirschte der frischgefallene Schnee, nachmittag in der Kirche der Heilsarmee Am ten die uns vertrauten Weihnachtslieder, die Weihnachtsglanz und scheinbarer Unbe• und die Glocken der pferdegezogenen Schlit• Wippenteich, so hieß die kleine, winklige wir fröhlich mitsangen. Schließlich erhielt kümmertheit stand eine weit größere und ten läuteten hell. Durch die Straßen und ums Straße, bunte Weihnachtstüten für die Kinder jeder von uns eine mit allerlei Süßigkeiten und wichtige Frage in den Gesichtern der Men• Haus fegte der Sturm, und das dicke Eis auf aus ihrer Umgebung gäbe. Emil sah uns fra• Nüssen und Äpfeln gefüllte Tüte, die uns schen: Werden wir unsere Heimat verlassen dem nahen Schloßteich knackte oft bei dem gend an. Wir nickten, denn die Aussicht auf freundlich mit herzlichen Wünschen über• müssen, wann und wohin, werden wir wieder anhaltenden Frost. eine „Bunte Tut" war doch zu verlockend. Und reicht wurde. Vom befürchteten „Umtaufen" nach Hause können?! Diese Frage sollte sehr war natürlich gar keine Rede. bald beantwortet werden... Uns aber konnte die Kälte nichts anhaben, schon trabten wir los zum nahen Wippenteich. Glücklich kehrten wir nach Hause zurück, saßen wir doch alle um unseren warmen Ka• Emil trug unser kleines Annchen auf seinen Trotz und gerade wegen all dieser bohren• wo unsere Mutter mit dem Klingeln eines chelofen herum, wenn wir unsere Schularbei• kräftigen Schultern, damit wir schneller laufen den Fragen sangen wir mit Inbrunst und aus Glöckchens anzeigte, daß der Weihnachts• ten beendet hatten und unsere Mutter nach konnten. vollem Herzen die schönsten Weihnachtslie• mann zu uns gekommen war. Und da stand er getaner Arbeit zu ihrem Strickzeug griff. Das der schwelgten in der Vergangenheit und Kurz vor unserem Ziel verließ uns etwas der nun vor uns: mit seinem weißen Bart, mit einer Licht der Adventskerzen spendete einen mil• dankten Gott, daß er uns bis hier geleitet hat Mut, wußten wir doch so gar nichts von der Kapuze und mit einem langen Mantel, der dem den Schein, und das Zimmer war durchzogen Wir vergaßen für kurze Zeit, daß draußen die Heilsarmee. Wir gingen zwar jeden Sonntag Vater recht ähnlich sah, und mit einem großen von dem köstlichen Duft der Bratäpfel, die in btadt in Schutt und Asche lag und an der Front, zum Kindergottesdienst, dann aber in die Sack über der Schulter, der ahnen ließ, daß er der Ofenröhre schmorten. Am schönsten aber die unaufhaltsam immer näher rückte, schwe• große Lutherkirche am Alten Markt. Die kleine voller Geschenke war. Doch wo war Vater? Auf war es, wenn unsere Mutter Geschichten aus re Kämpfe tobten. Kapelle der Heilsarmee hatten wir bisher nur unsere Frage erklärte uns Mutter, daß er gera• ihrer eigenen Kindheit, die sie auch in Inster• Am Ersten Weihnachtstag gingen wir, wie beim Vorübergehen von außen gesehen. Was de jetzt zu einem Nachbarn gerufen worden burg verlebt hatte, erzählte. Wir lauschten an• alle Jahre zum Gottesdienst und besuchten am würde uns nun wohl in ihrem Inneren erwar• war. Er kam leider erst zurück, als der Weih• dächtig, auch wenn wir die eine oder andere Zweiten Feiertag Verwandte. Wir wußten da ten? nachtsmann schon gegangen war. Aufgeregt ihrer Erzählungen schon kannten. So auch die noch nicht, daß dies die letzten Besuche sein erzählten wir dem Vater von unserer fröhli• folgende: Vor der Kirchentür setzte Emil unser Ann• wurden. chen Bescherung und zeigten ihm glücklich chen wieder ab und sagte zu Otto, dem Älteren Auch den Jahreswechsel zu 1945 verlebten all' unsere Geschenke. W1 OC ecl friedlich im Am Heiligen Abend warteten wir Kinder — der beiden Maatsch-Brüder: „Du, wir gehen M U i ? Kreise der Familie. das waren meine Schwestern Lisa, die kleine hier in die Ecke und besprechen uns erst ein• Und noch heute, wenn einer von uns zu I • fS?Jun beiden Bombenangriffen im Au• Anna und meine Brüder Ernst und Emil, unser mal." Otto folgte seinem Freund mit den Wor• einem anderen Familienmitglied sagt, daß gust 1944 hatten einige Königsberger die Stadt Altester — voller Ungeduld auf die Besche• ten: „Aber omdoffte lot wi uns nich!" („Aber man dies oder jenes erst einmal besprechen schon verlassen;;im Januar 1945 begann dann rung. Vater war damit beschäftigt, den großen umtaufen lassen wir uns nicht"). Und damit sollte, dann heißt es sofort in Erinnerung an das urdieZivibevolkerungdieschonlanggeahn- Weihnachtsbaum zu schmücken.undMutter sprach er das aus, wovor wir uns alle fürchte• weihnachtlicheErlebnisunserer Mutter-..Aber te und gefurchtete Flucht in unbekannte Fer- arbeitete in der Küche. Wir Kinder spielten ten. — Wie hätten wir wohl ein eventuelles omdoffte lot wi uns nich!" em begnadeten Tiermaler Richard Frie• se blieb es vorbehalten, der erste zu sein, D der sich als Künstler iür den Elch und sein mit seltenen Naturschönheiten ausge• Die Natur war ihm Lehrmeisterin stattetes Reich interessierte. Der Rominter Hirsch und der Elch der ostpreußischen Vor 130 Jahren wurde Richard Friese in Gumbinnen geboren / Von Hans-Georg Tautorat Hochmoore von der Hand Frieses, wurden um die Jahrhundertwende zu einem Begriff. Seine Werke sind von großer künstlerischer Aus• gart fertigte er eine Reihe von Tierzeichnun• Künstlern auch er mit seinem Gemälde „Elch• strahlung, zeichnen sich durch einen starken gen als Beiträge für dessen großes Werk der kampf" vertreten. Die großartige und lebendi• Naturalismus aus und gehören zu dem Besten Naturgeschichte. Ihm bot sich die Gelegen• ge Darstellung eines Kampfes zweier uriger was die Jagdmalerei aufzuweisen hat. heit, Erfahrungen in der Ausführung von gro• Recken fand eine starke Beachtung in der fran• ßen Wandgemälden zu sammeln, da ihm Paul zösischen Kunstwelt und die besondere Aner• Vor 130 Jahren, am 15. Dezember 1854, Meyerheim zu seinen Arbeiten für die Aus• kennung durch die Pariser Jury. wurde Richard Friese in Gumbinnen als Sohn schmückung eines Sitzungssaales im Reichs• eines Regierungssekretärs geboren. Bereits als justizgebäude hinzuzog. Auch waren die Tiere Friese liebte die Natur. Sie war ihm Lehr• Kind interessierten ihn Tier- und Jagddarstel• im Berliner Zoologischen Garten immer wie• meisterin. So nimmt es nicht wunder, daß es lungen, und schon bald zeichnete er kleine der wertvolle Studienobjekte, von denen er ihn immer wieder auch in die schönen und er• Kunstwerke nach, die er in Jugendbüchern Zeichen- und Malskizzen anfertigte. Und mit habenen Landschaftsgebiete seiner ostpreu• und illustrierten Zeitschriften entdeckte. seinem ersten Gemälde „Löwen zur Nachtzeit ßischen Heimat zog. Er suchte die einsamen einen Kral beschleichend", das ihm großes Lob Reviere, die von Menschenhand unberührten Einen besonderen Reiz übten auf ihn die einbrachte, beschickte er dann die Große Ber• Einstände des Wildes auf, die Dickungen, die großen Anschauungstafeln in der Schule aus, liner Kunstausstellung des Jahres 1881. Suhlen und die heimlichen Waldlichtungen. auf denen er großflächig abgebildete Tiere in Schon das erste Tageslicht lockte ihn nach allen Einzelheiten studieren konnte. Insbe• Es folgten Studienreisen nach dem Vorde• draußen. Und was er hier der Natur ablauschte, sondere diese Abbildungen waren es, die sei• ren Orient, nach Kanada und in die skandina• fahd später seinen Niederschlag in stim• nen Formensinn weckten und sein Auge vischen Länder, um nur die wichtigsten Sta• mungsvollen, mit einem geschmeidigen, sehr schulten. Bald gewann seine Hand die für eine tionen zu nennen. Von überall brachte Friese ausdrucksvollen Strich und in schönen Farben kunstgerechte und vorlagegetreue Nachbil• thematisches Material mit, wobei im Vorder• gemalten Bildern. In diesen Kunstwerken dung erforderliche Sicherheit. grund des Interesses immer wieder Tiere stan• spürte man den innigen Kontakt des Künstlers den. Er schuf prachtvolle Bilder, die beispiels• mit der Natur, die lebendige Sinneswahrneh• Wie so oft im Leben, deckten sich die Zu• weise Löwen, Tiger, Büffel, Antilopen, Gnus, mung von Tier, Licht und Landschaft, die Ver• kunftsträume auch dieses jungen Mannes Elefanten, Eisbären und Robben einzigartig in traulichkeit der Beobachtung, das ganze Erfas• nicht mit den beruflichen Vorstellungen, die ihrer wirklichen Landschaft anschaulich dar• sen und sich Hineinversetzen in die Tierseele. der Vater für den Sohn hegte. In den Beamten• stellten. beruf mochte er sich nicht einspannen lassen, Das Elchverbreitungsgebiet Ibenhorst in da er hier keine Möglichkeit sah, seine künstle• Von den äußeren Ehren, die Richard Friese der Memelniederung hatte es Friese beson• rischen Begabungen zu entfalten. Ihn drängte zuteil wurden, ist die Verleihung des Profes• ders angetan. Hier faszinierte ihn die unge- ... Röhrender Hirsch: Tiermaler aus Gumbin• es zur Zeichen- und Malkunst, und seine bis• sorentitels im Jahre 1896 besonders hervorzu• zähmte Urwüchsigkeit der Landschaft, die ge• nen herigen Leistungen auf diesem Gebiet steiger• heben. Auf der Pariser Jahrhundert-Ausstel• prägt war von einem Geflecht von Wasser• lung im Jahre 1900 war unter den deutschen ten noch seinen Wunsch nach Ausbildung in adern, von üppigen Haffwiesen, von ausge- nen Ganzen wirkungsvoll zu vereinigen. — diesem Metier. Von einem Kritiker ist er einmal als „Natur- frommer" bezeichnet worden. Ganz sicher war So verließ er 1871 das Elternhaus, siedelte Frieses Gemüt sehr empfänglich für Gottes nach Berlin über und trat in eine lithographi• Schöpfung, für die Allmacht der Natur. sche Anstalt ein, wo er den Beruf eines Stein• zeichners erlernte. Vom Handwerk kam er Auch als Bildhauer bewährte sich Richard dann Stufe um Stufe seinem Ziel, Künstler zu Friese. Auf Wunsch des Kaisers schuf er von werden, näher. Er vertauschte die Stätte des dessen im Jahre 1909 erlegten kapitalen Sech- gewerbsmäßigen Kunstbetriebes mit den zehnender ein Standbild. Mit dieser vorzüg• Lehrsälen der Kunstgewerbeschule. Außer• lich gelungenen Bronze-Hirschplastik, die im dem nahm er Privatunterricht im Zeichnen bei Jahre 1911 Hebender Hubertus-Käpßlieeinen hervorragenden Malern, wie Steffeck und würdigen Platzend, hat der Künstler einmal Meyerheim. In den Jahren 1877 bis 1880 stu• mehr seine vielfältige Begabung/uncb-seine dierte er an der Königlichen Akademie der selbstsichere Darstellungskraft unter Beweis Bildenden Künste in Berlin. gestellt. Auch die vier Hirschplastiken, die die Brücke über die Rominte schmückten, stamm• Die Lehr- und Studienjahre hatten Frieses Professor ten von ihm. Zusammen mit Pallenberg hat er Technik verbessert, den Kunstsinn ausgeprägt Richard Friese: die in Haltung und Geweihnachbildung eben• und seine Kunstfertigkeit wachsen lassen. falls gut gelungenen Bronzen geschaffen. Nun arbeitete er aus eigener Kraft weiter. Er Hirschplastik vor der bezog sein erstes Atelier und entfaltete eine Hubertus-Kapelle in Prof. Richard Friese ist am 29. Juni 1918 im vielseitige Tätigkeit. Für Dr. Martin in Stutt- Rominten und... Alter von 64 Jahren gestorben. Wieviel von dem künstlerischen Ertrag seines Lebenswer• dehnten dunklen Forsten und einsamen Moo• kes auf unsere Zeit überkommen ist, wird wohl ren, durch die der König der Erlenbruchwälder nicht mehr ermittelt werden können. Sein Vier Künstler wurden ausgezeichnetund de s Schilfdschungels, der Elch, seit alters- Hirschstandbild aus Rominten soll heute her seine Fährte zog. In der besonderen Atmo• einen Kinderspielplatz in der Sowjetunion zie• Zur diesjährigen Verleihung des Lovis-Corinth-Preises sphäre dieses stillen Winkels gelang es ihm, ren. Wir behalten ihn aber in Erinnerung als einen Menschen deutscher Art und Auffas• „mit Glück und genialem Fühlen seinen Arbei• um elften Mal wurde am 17. November in auftrag an der Stuttgarter Akademie. Nach sung, als einen Künstler, dem es wie kaum der Ostdeutschen Galerie Regensburg einer kurzen freischaffenden Phase wurde er ten den Ausdruck des Ursprünglichen und Le• einem anderen gelungen ist, einen Abglanz Zder Lovis-Corinth-Preis verliehen. Die• 1965 als Leiter einer Klasse für Malerei nach benswahren aufzuprägen". des Zaubers seiner ostpreußischen Heimat auf ser inzwischen wohletablierte Kunstpreis der Braunschweig berufen. Der mit zahlreichen in• In dem grün umrauschten Land der Memel• seine Tier- und Jagdgemälde zu übertragen. Künstlergilde, der vom Bundesministerium ternationalen Preisen bedachte Künstler ist niederung entstanden viele der großartigen Als Künder der landschaftlichen Reize von des Innern dotiert wird, war im vergangenen Mitglied des Künstlerbundes Baden-Würt• Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde des Ibenhorst und Rominten wird uns Richard Jahr im Rahmen einer 10-Jahresfeier in Ess• temberg und des Deutschen Künstlerbundes. Künstlers, darunter die Bilder: „Elche auf dem Friese unvergessen bleiben. Das wenige, das uns noch zugänglich ist, läßt erahnen, wie ge- lingen mit allen bisherigen Preisträgern in sei• Der Förderpreis zum Lovis-Corinth-Preis Moor", „Elche ziehen im Mondschein zur staltungskräftig und gefühlvoll er es verstan- ner ganzen Breite der Öffentlichkeit vorge• wurde in diesem Jahr aufgrund einer besonde• Äsung auf das Moor", „Aus der Forst Iben• stellt worden. In diesem Jahr kamen vier wei• horst", „Elche im Treiben zur Winterzeit", denhat, sowohl den Natur- als auchden Kunst• ren Konstellation zweigeteilt. Er ging an die freund zu beschenken, und dafür wollen wir tere Preisträger hinzu. Einer mehr als üblich, „Elch im Bredszuller Moor" und „Trollender Zwillingsbrüder Hans-Jürgen und Joachim- ihm danken. da der Förderpreis geteilt wurde. Lothar Gärtner, die beide als Maler in Augs• Elchschaufler". Hauptpreisträger ist Professor Anton burg leben. Sie wurden 1945 in Steinschönau Lehmden von der Wiener Kunstakademie. in Böhmen geboren und wuchsen in Wien auf. Zu den weiteren Glanzpunkten seines Der 1929 in Neutra in der Slowakei geborene Beide besuchten 1959-63 die dortige „Höhere künstlerischen Schaffens gehören die zahlrei• Maler wurde nach seinem Studium einer der Bundeslehr-und Versuchsanstalt für Textilin• chen Kunstwerke, die er in der Rominter Heide ( Kulturnotizeln^) maßgeblichen Mitbegründer der „Wiener dustrie" und siedelten gemeinsam 1965 nach schuf. Wegen des ursprünglichen Charakters Schule des Phantastischen Realismus" neben Augsburg. Während Joachim-Lothar von und des ausgezeichneten Wildbestandes war Bilder von der Kurischen Nehrung, von Masu- Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und 1970-72 sich zum Kunsterzieher weiterbilden dieses Naturschutzgebiet nicht nur ein bevor• ren und Danzig zeigt der ostpreußische Maler Sieg• Wolfgang Hutter. Im Kreise seiner Künstler• ließ, arbeitete Hans-Jürgen Gärtner 1969-76 in zugtes Revier für die Jünger Huberti und ein fried Hendel noch bis zum 19. Dezember in der Ga• freunde nimmt er eine Sonderstellung ein. Er Paradies für Sommergäste, sondern es übte lerie der Europäischen Akademie Berlin, Bismarck• der graphischen Industrie. Er ist seither freibe• allee 46-48,1000 Berlin 33. Die Ausstellung ist Mon• ist der einzige ausgesprochene Landschafter. ruflich tätig, durch einzelne Lehraufträge un• auch auf Künstler eine besondere Anzie• Schon sein Lehrer Albert Paris, Gütersloh, der hungskraft aus. tag bis Mittwoch und Freitag von 9 bis 16 Uhr und terbrochen. Joachim-Lothar ist seit 1972 als Donnerstag von 9 bis 19 Uhr geöffnet. der geistige Vater der Wiener Phantastischen Lehrer tätig, war 1978 bis 1984 Lehrbeauftrag• Prof. Richard Friese hat als ständiger Gast Paul Dahlke, aus Pommern stammender Bühnen-, Malerei genannt werden kann, äußerte sich ter für Kunsterziehung an der Fachakademie Kaiser Wilhelm 11. dem Rominter Hirsch in der Film- und Fernsehschauspieler, ist nach längerer über die Kunst seines Schülers: „Uberall, wo für Sozialpädagogik. 1981 erhielten die Zwil• Krankheit im Alter vom 80 Jahren in einem Salz• Heimlichkeit ostpreußischer Wälder ein blei• Lehmden ist, ist Landschaft!" 1966 erwarb lingsbrüder gemeinsam den Förderpreis für burger Krankenhaus gestorben. Seit 50 Jahren war bendes Denkmal gesetzt. Er hat nahezu alle Lehmden das Schloß Deutschkreuz im Burgen• Bildende Kunst der Sudetendeutschen er mit dem deutschen Film verbunden und hatte in Hirsche des Kaisers gezeichnet und von den land, wo er seitdem lebt. Seit 1970 ist er Profes• Landsmannschaft. Sie stellen häufig gemein• 125 Streifen mitgewirkt. stärksten große Ölgemälde geschaffen, die in sor an der Wiener Akademie. Neben seinen sam aus. Beide gehören einer Richtung des kri• Die Celler Galerle Kilian, Blumlage 127, zeigt bis ihren breiten goldenen Rahmen im Rominter zum 12. Januar Landschaftsbilder von Paul Baak Gemälden, die sich durch eine besondere Art tischen modernen Realismus an, der gelegent• Jagdhaus hingen. Darunter befanden sich der und Gold- und Silberschmuck von Rainer Stau- der Feinmalerei auszeichnen, entstand ein lich durch phantastische bis surreale Elemen• vom Kaiser 1898 erlegte ungerade Vierund- denmaier. Die Galerie ist montags bis freitags von reichhaltiges graphisches Werk. te gebrochen wird. vierzigender, des weiteren der sogenannte 10 bis 18.30 Uhr und sonnabends von 10 bis 18 Uhr Die Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis „Pascha", des Kaisers formelmäßig stärkster geöffnet. wurde in diesem Jahr an Professor Roland Wie üblich, werden in der Ostdeutschen Ga• Meisterwerke aus der Ostdeutschen Galerie Re• Hirsch, sowie ein im Jahre 1904 gestreckter Dörfler, von der Kunsthochschule Braun• lerie anläßlich der Preisverleihung alle geehr• gensburg werden im Foyer des BAT-Hauses, Es- Achtundzwanzigender und ein starker Sech- schweig, verliehen. Der Maler und Graphiker ten Künstler mit eigenen Ausstellungen vor• planade 39, 2000 Hamburg 36, noch bis zum 15. Fe• zehnender aus dem Jahre 1909. Friese ist es in Roland Dörfler wurde 1926 in Silberbach im gestellt. Die Ausstellungen sind noch bis zum bruar gezeigt. Die Ausstellung mit Malerei von 1820 hervorragender Weise gelungen, das edle Böhmischen Erzgebirge geboren. Nach dem 15. Januar 1985 zu sehen. Eine kleine Mappe bis 1980 ist montags von 10 bis 20 Uhr, dienstags bis Wild mit der herben Rominter Landschaft zu freitags von 10 bis 18 Uhr (feiertags geschlossen), zu Studium an der Akademie Nürnberg und mit 4 Heften über die Preisträger ist zum Preis einem harmonischen, miteinander verwobe- sehen. Stuttgart erhielt er bereits 1957-60 einen Lehr• von 8,— DM erhältlich. Gregor Lampl 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 10 Das neue Buch t>a$ Wtmtufimblait

lag, monatlichen Leitworten gleich, Aphoris• men bekannter Literaten zugeordnet. Unter Stille Begleiter durchs Jahr ihnen Persönlichkeiten wie Jean Paul, Franz Kafka, Hugo von Hofmannsthal, William Sha• Ostdeutsche Bildkalender mit heimatlichen Motiven auch für 1985 kespeare und viele andere. Wie schon kurz angedeutet, dient das Foto ine der faszinierendsten, wenn nicht gar sichtigte Stimmung versetzen können. All• auch als Zeugnis der Vergangenheit. Welche die faszinierendste Möglichkeit unserer jährlich gibt der Kiefel-Verlag einen Kalender Zukunft hätte ostpreußisches Gedankengut E Zeit, Dokumentation und Kunst zu verei• mit Schwarz-weiß-Fotos von Kettenberger ohne die Fotografie? Vor allem Bildmaterial nen, ist wohl die Fotografie — Momentauf• heraus. kann Nichtbetroffenen eine Vorstellung von nahmen, die den Augenblick zur Ewigkeit ma• O.K. schwarzweiß 1985 (44x52 cm, 29,80 Natur und Leben in den deutschen Ostgebie• chen. Bilder, die das Besondere des Alltags DM) zeigt beispielhaft die Fähigkeit der Foto• ten eindringlich vermitteln. zeigen, die das Unscheinbare in den Mittel• grafie, Dokumentation und Kunst zu einer ein• Ein Kalender, der das heutige Ostpreußen punkt einer stillen Szenerie rücken und die drucksvollen, ansprechenden Einheit ver• und Danzig zeigt, Farbiges Ostpreußen mit Zeugnis vergangener Zeiten sind — sie be• schmelzen zu lassen. Und ob zu dem Priester Danzig (49 x 34,5 cm, 23,90 DM) ist jetzt in der stimmen die Kunst der Fotografie. an der vatikanischen Mauer, dem Zigeuner• Edition Geisselbrecht, Stuttgart, erschienen. Einer der Meister des Fachs ist zweifellos jungen, dem einsamen Angler auf dem Felsen Vertraute Motive, die die Vergangenheit der Oswald Kettenberger. Seine Bilder haben oder der Alten, die irgendwo in Kreta auf Gegenwart zum Trotz überdauert haben, wur• diese ungeheure Aussagekraft, die selbst den Treppenstufen sitzen — allen anscheinend den fotografisch festgehalten und werden zu unbeteiligten Betrachter in die jeweils beab• willkürlichen Aufnahmen wurden vom Ver- einer heimatlichen Reise durch ein modernes und doch altbekanntes Ostpreußen. Ob El- bing, Lotzen oder Memel, dem Vertriebenen bietet diese Sammlung ein kleines Stückchen Heimat, der jungen Generation ist er attrakti• ves Dokument. In dieser Reihe sind auch die anderen deutschen Ostgebiete berücksichtigt, so daß jede Landsmannschaft ihren eigenen Begleiter durch das Jahr '85 hat. Die schwarz-weißen Bilder in Ostpreußen „Flaues Geschäft Wenn jetzt noch einer ent• im Bild (DIN A 5, 9,80 DM), Gerhard Rauten• deckt, daß Druckfarbe einen stark krebsför• berg Verlag, Leer, hingegen zeigen das Ost• dernden Bestandteil enthält, den jeder Leser preußen, das noch alle erlebt haben; eine einatmet, dann Gute Nacht!" schöne und wehmütige Erinnerung an die Aus „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" Heimat. Besonders erwähnenswert an diesem, wie auch bei den folgenden Kaiendarien: Die verschiedenen Motive können später als Post• denen immer ein entsprechender Spruch zu• karten verwendet werden — und welcher Ost• geordnet ist. preuße freut sich nicht über eine heimatliche Natürlich gibt es auch im nächsten Jahr Aufnahme? Rohdichs Historischen Kunstkalender (Wal• „Der Westpreuße" hat für seinen DIN A 5 ter Rohdich, Münster. DIN A 5, 12,95 DM). Im großen Westpreußen-Kalender 1985 (8,80 Jahr 1985 trägt er den Titel „Große Preußen". Er DM) Bilder gewählt, die sowohl Westpreußen ist bemüht, alle großen Preußen, wie der Name einst als auch Westpreußen heute zeigen. Die schon sagt, zu würdigen und stellt jeder Per• zwölf Fotos sind so gleichzeitig ein Wiederse• sönlichkeit, wie zum Beispiel Friedrich dem hen mit Westpreußen vor und nach der Ver• Großen, Otto von Bismarck oder Theodor Fon• treibung. tane einen eigenen Aphorismus zur Seite. Drei weitere Kalender, die Teile des deut• Auch diese Motive können übrigens später als schen Ostens in seiner ganzen Schönheit dar• Postkarte versandt werden. zustellen versuchen, sind im Aufstieg-Verlag, Zum Schluß möchte ich nocheinmal auf den München erschienen. Der eine (Schlesischer Kalender „Ostpreußen und seine Maler" Bildkalender, Aufstieg Verlag, München, DIN (26,80 DM) für 1985 aufmerksam machen. Er, A 5, 9,90 DM), zeigt Fotos, einige davon sogar sollte unter keinen Umständen bei dieser Ka• in Farbe, aus Schlesien, der zweite umfaßt lenderfülle übersehen werden, da er eine re• Bildmaterial aus dem Sudetendeutschen Land präsentative Sammlung deutscher Maler dar• (Sudetendeutscher Bildkalender, 9,80 DM) stellt, die Ostpreußen im Bild festgehalten und der dritte zeigt die beinah ewig verschnei• haben. ten Riesen- und Isergebirge (9,80 DM). Wie Wer nun immer noch nicht weiß, was er zu Rogehnen Im Kreis Preußisch Holland: Eine Sehenswürdigkeit war der wuchtige holzverklei• auch schon bei dem vorhergehenden kleine• Weihnachten schenken soll, der fängt mit die• dete Kirchturm und das Fachwerk-Gotteshaus ren Kalender über Ostpreußen, umfaßt auch sem Artikel am besten noch einmal von vorne Foto aus „Ostpreußen im Bild 1985", Verlag Rautenberg, Leer bei diesen dreien ein Blatt zwei Wochen, an. Kirsten Engelhard In der Redaktion eingetroffene Neuerscheinungen

Absolon, Rudolf: Rangliste der Generäle der Gerdau, Kurt: Albatros, Rettung über See. dendorf. Efalin-Leinen mit Schutzumschlag. Seiten, Balacron-Leder-Einband mit Goldprä• Deutschen Luftwaffe nach dem Stand vom 10. 115 Tage bis zum Frieden. Koehlers Verlags• 304 Seiten, 250 Fotos. 42,— DM gung. 58,— DM April 1945. Podzun-Pallas-Verlag. 180 Seiten, gesellschaft, Herford. 136 Seiten, 23 Fotos, 2 Menge, Wolfgang: So lebten sie alle Tage. Schmeidler, Felix: Leben und Werk des Kö• Leder-Einband, 36,— DM Zeichnungen, 6 Karten, Efalin 24,80 DM Bericht aus dem alten Preußen. 256 Seiten, nigsberger Astronomen Friedrich Wilhelm Arndt, Werner: Die Flucht und Vertrei• Gottlieb von Sanden, Owanta G.: Engel, viele Abbildungen, Karton-Einband. 29,80 Bessel. Geleitwort von Dr. Günther Meinhardt, bung. Ostpreußen — Westpreußen — Pom• steh mir bei. Bläschke-Verlag. 212 Seiten, Lei• DM Präsident der Prussia-Gesellschaft. Prussia- mern —Schlesien — Sudetenland. Eine Bild- nen mit Schutzumschlag, 27,80 DM Mittendorfer, Rudolf: Robert Schumann — Schriftenreihe Werk 5. Ilma-Verlag, Kelk• dokumentation. Podzun-Pallas-Verlag, Greene, Graham: Mein Freund, der Gene• Architekt des neuen Europa. G. Ohms-Verlag, heim. 88 Seiten, 33 Abbildungen, broschiert, Friedberg. 264 Seiten, Efalin mit Schutzum• ral. Paul Zsolnay-Verlag, Wien. 250 Seiten, Hildesheim, Karton-gebunden. 554 Seiten, 29,80 DM schlag, 39,80 DM Leinen mit Schutzumschlag. 28,— DM viele Abbildungen. 68,— DM Schön, Heinz: Die „Gustloff"-Katastrophe. Bluth, Siegfried: Die korrupte Republik. Ein Hambusch-Hambusch: Gesetzessammlung Müller, Werner: Die schwere Flak. Podzun- Bericht eines Uberlebenden. Motorbuch-Ver• politisches und wirtschaftliches Sittengemäl• mit Erläuterungen. Winklers-Verlag, Gebrü• Pallas-Verlag. 148 Seiten, 250 Fotos, Schutz• lag. 510 Seiten, 350 Abbildungen, Leder-Ein• de. Verlag E. und S. Fleischmann, Esslingen. der Grimm, Darmstadt. 328 Seiten, broschiert, umschlag, 36.— DM band mit Schutzumschlag. 49,— DM 254 Seiten, Efalin-Leinen mit Schutzumschlag, 23,50 DM Ohsam, Bernhard: Eine Handvoll Machor• Schön, Heinz: Ostsee '45. Menschen, Schif• 29,— DM Haupt, Werner: Demjansk — ein Bollwerk ka. Westkreuz-Verlag, Berlin-Bonn. 422 Sei• fe, Schicksale. Motorbuch-Verlag, Stuttgart. Dehoust, Peter: Mut zur geistigen Wende. im Osten. Podzun-Pallas-Verlag. 160 Seiten, 696 Seiten, viele Fotos, Leinen mit Schutzum• Nation-Europa-Verlag, Coburg. 128 Seiten, 60 Fotos, Schutzumschlag. 28,— DM ten, 20 Abbildungen, Efalin-Leinen mit far• bigem Schutzumschlag. 29,— DM schlag. 64,— DM 10,— DM Haupt, Werner: Deutschlands Schutzge• Schrodek, G. W.: Die 11. Panzer-Division. De Denoist, Alain: Aus rechter Sicht. Eine biete in Übersee 1884—1918. Podzun-Pallas- Patzelt-Hennig, Hannelore: Damals in Ost• preußen. Ein Erlebnisbericht aus den Jahren L°iUnwllas"Verla2'550 Seiten. 1200 Fotos. kritische Anthologie zeitgenössischer Ideen. Verlag. 160 Seiten, viele Fotos, Efalin-Leinen o9,80 DM Band 2. Grabert-Verlag, Tübingen. 500 Seiten. 1945—48. Verlag Siegfried Hirschberger, Hei• mit Schutzumschlag. 38,— DM Sichelmann, Gustav: Von deutscher Größe. FJalin-Leinen, Sonderpreis bei geschlossener denheim/Brenz. 26 Seiten, Karton-gebunden. Haupt, Werner: Kurland. Bildchronik der Schiller und unsere Zeit. Türmer-Verlag, Berg. Abnahme beider Bände 70,— DM vergessenen Heeresgruppe. Podzun-Pallas- 6,80 DM Peiler, Herbert und Götte, Franz: Die 29. 160 Seiten, 12 Bildseiten, Efalin-Leinen mit Dietwart, Heinrich: Hundert Jahre deut• Verlag, Friedberg. 146 Seiten, Efalin mit Schutzumschlag. 22,— DM sches Schicksal. Verlag K. W. Schütz, Olden• Schutzumschlag, 29,80 DM Flak-Division. Podzun-Pallas-Verlag. 160 Spaeter Helmuth: Panzerkorps. Podzun- dorf. 380 Seiten, viele Fotos, Grobleinen mit Herbstrith, Bernhard M.: Daten zur Ge• Seiten, 350 Fotos, Efalin-Leinen. 48,— DM Pal as-Verlag. 240 Seiten, über 700 Bilder, Schutzumschlag, 18,— DM schichte der Bundesrepublik Deutschland. Richter, Friedrich: Industriepolitik im agra• bialin-Leinen mit Schutzumschlag. 48 — DM Engel, Hans-Ulrich: Nichts Neues an der Econ-taschenbuch-Verlag. 272 Seiten, viele rischen Osten. Ein Beitrag zur Geschichte Ost• Springenschmidt, Karl: Die schönsten Er• finnisch-chinesischen Grenze. Der politische Abbildungen, Karton-gebunden. 12,80 DM preußens zwischen den Weltkriegen. Bericht zählungen. Türmer-Verlag, Berg. 260 Seiten, Witz aus Osteuropa. Olzog-Verlag. 96 Seiten, Kopelke, Wolf-Dietrich: Hellost. Hohen• und Dokumentation. Mit einem Geleitwort ttalin-Leinen mit Schutzumschlag. 29,80 DM 14,80 DM staufen-Verlag Berg-Bodemann. 260 Seiten, von Hans Raupach. Franz Steiner Verlag, Engelmann, Joachim: Die 18. Infanterie- Efalin-Leinen mit Schutz-Umschlag. 34,— Wiesbaden. 326 Seiten, Efalin-Broschur, 48,— Mober, Hans: Die Flugabwehrverbände der Waffen-SS. Verlag K. W. Schütz, Oldendorf. und Panzergrenadier-Division 1934—1945. DM DM 160 Seiten, 350 Bilder, Efalin-Leinen, 48,— DM Rolfs, Peter August (Hrsg.): Die Insel Wol• tri? ' EHR ALS 300 Fotos' laminierter Krätschmer, Ernst-Günther: Die Ritter• Schutzumschlag M , LeinenT . 56,— DM Ermlandbuch 1985. Herausgegeben von kreuzträger der Waffen-SS. Verlag K. H. lin — Die Insel Usedom. Ein Heimatbuch und der Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung. Zusam• Schütz, Oldendorf. 1008 Seiten, viele Abbil• Reiseführer. Im Namen der Lehrer-Arbeits• vJK&tft c du0lf VOn: Die ^rfemte Rechte. mengestellt vom Mechthild Wolf. Verlag Erm- Fotnt8r ^ ?ldendorf- 306 Seiten, 12 dungen, Leinen mit Schutzumschlag, 128,— gemeinschaft der Insel Wollin. Nachdruck der Fotos, Goldleinen. 42,— DM landhaus, Ermlandweg 22, 4400 Münster. 240 DM Ausgabe von 1933. Husum Druck- und Ver• Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert, Kurowski, Franz: Balkenkreuz und roter lagsgesellschaft, Husum. 310 Seiten, zahlrei• Veri^w u8°:Gefährten unserer Jugend. Verlag K. W. Schutz, Oldendorf. 272 Seiten 10 — DM Stern. Podzun-Pallas-Verlag. 500 Seiten, 180 che Abbildungen und Tabellen, 1 Übersichts• viele Fotos. 60,— DM seilen, Frltzsche, Klaus-Karl: Ein Leben im Schat• Fotos. 39,80 DM karte im hinteren Vorsatz. 38,— DM ten des Verrates. Herder-Verlag, Freiburg. 128 Martin, Gerhard: Fallschirm-Pioniere in der Scheibert, Horst: Die Träger des deutschen Seiten, Karton-gebunden, 7,90 DM Ardennenschlacht. Verlag K. W. Schütz, Ol• Kreuzes in Gold. Podzun-Pallas-Verlag. 550 and ren1,ate.tl 0,n Sf^ VOr' den e,<™ oder anderee n Titel ausfuhrlica h zu besprechen 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 11 £o$ tHiuraißmblQtt Literatur

Diethelm Ö. Wulf Stadt und Kreis

Darkehmen /Angerapp f •st** • Lebensbilder aus Rastenburg mm Der unvergessene Alltag in Ostpreußen

Zwischen Narien und Geserich. Bilder aus Uvns Kreit MöJüur^cn

Ein Bild- und Dokumentationsband

or vierzig Jahren haben die ersten Bildteil Stadt Angerapp/Darkehmen unter• Ostpreußen in den Grenzkreisen ihre scheidet: Aus dem schulischen Leben,- Mili• VHeimat, flüchtend vor den Soldaten der tärgeschichte; Aus dem geselligen Leben; Die sowjetischen Armeen, verlassen. Tausende Deutsches Land im Osten Kreissparkasse Darkehmen; TD-Turnverein starben während der Flucht, in der besetzten Darkehmen; DSV-Darkehmer Sportverein; Heimat, als Verschleppte in den Lagern Sibi• Die unvergessene Heimat in Wort und Bild dokumentiert Die Eisenbahn; Dokumente; Übersicht Last• riens, in der Fremde. Fast alle, die den retten• kraftwagen; Übersicht Motorräder; Übersicht den Westen erreichten, hofften in den ersten Textbüchern. Da darf es niemanden verwun• nerungen an Stadt und Kreis ermuntert wor• Personenkraftwagen. Erst danach folgt der Jahren, wieder nach Hause zurückkehren zu dern, daß es weiterer zehn bzw. zwanzig Jahre den waren, die letzten Schätze ihrer Fotos her- Abschnitt „Im Landkreis", in dem die Landge• können. Doch die Hoffnung zerschlug sich, bedurfte, bis wieder einige Bildbände ostpreu• vorzusuchen". meinden in alphabetischer Anordnung zu fin• und wir mußten uns in unseren Zufluchtsorten ßischer Heimatkreise der Öffentlichkeit vor• Die Gliederung dieses Buches sieht anders den sind. ein neues Zuhause schaffen. Das erforderte gelegt werden konnten. Erstreckten sich diese aus. Bildern aus dem 600jährigen Rastenburg Kraft, Geld, Zeit. Waren die bisherigen Bildbände in schö• Editionen zunächst über Jahre, so kamen 1984 folgen Aufnahmen „Von der Landwirtschaft", nem Ganzleinen (Mohrungen, Rastenburg) So kam es, daß die ostpreußischen Flücht• gleich mehrere zugleich heraus bzw. erschie• aus dem „Freizeitbereich", über die „Jugend• oder in Efalin-Einband (Insterburg, Angerapp) linge und Heimatvertriebenen erst ein Jahr• nen in neuer Auflage. erziehung" und vom „Wehrdienst". Auffallend erschienen, so wurden die drei letzten Fotobü• zehnt später daran gingen, die Geschichte und In dem Vorwort des Bildbandes vom Kreis sind die ungewöhnlich ausführlichen Bildtex• cher dieses Jahres zusätzlich mit farbigen Landeskunde ihrer Provinzen, Kreise, Städte Mohrungen schreibt Kreisvertreter Siegfried te, die dieses Buch, das sich allein schon durch Schutzumschlägen versehen: Neidenburg, und Dörfer literarisch zu dokumentieren. 1954 Kloß u. a.: „Mögen recht viele Deutsche, die eine herausklappbare Übersichtskarte aus• Schloßberg (Pillkallen) und Osterode. Auch lebten noch viele Wissenschaftler, Heimatfor• nicht aus Ostpreußen stammen, diese Bilder zeichnet, zu einer bisher nicht übertroffenen hier hat jedes Werk seine Besonderheiten. scher und Lehrkräfte, Beamte und Bürgermei• anschauen." Das sollte für alle Bildbände gel• Bilddokumentation. Dazu sagt der Herausge• Kreisvertreter Wolf-Joachim Becker und ster, diemit der Sammlung des gerettetenMa- ten, und ich möchte den Satz noch umwan• ber mit Recht: „Gerade die Fülle von Alltäg• Gerhard Toffel haben in dem Band „Der Kreis terials begannen und aufschreiben ließen, was deln: „Mögen viele Mitmenschen, die nicht aus lichkeiten macht das Buch so lebensnah." Neidenburg/Ostpreußen im Bild" nicht nur im Gedächtnis lebendig war. Der erste Land• dem deutschen Osten stammen, unsere Bü• Wie stark Bildbände heute gefragt sind, be• den abgetrennten Bereich Soldau berücksich• kreis, der eine derartige Dokumentation vor• cher lesen." Nur so kann den folgenden Gene• weisen die Kreisgemeinschaften Insterburg tigt, sondern am Ende des Buches zwei Fami- legte, war der Kreis Orteisburg, dessen Hei• rationen die ostdeutsche Kultur als Teil der ge• Stadt und Land, die die beiden seit Jahren ver• lienstammblätter eingefügt, in die „Angaben matbuch 1957 als Band IV der „Ostdeutschen samtdeutschen Kultur überliefert werden. griffenen Bände „Insterburg im Bild — Band über Familiengeschichte und verwandtschaft• Beiträge" des Göttinger Arbeitskreises er• Doch zurück zum Bildband des Kreises I/II" jetzt in dritter (!) Auflage als Doppelband liche Zusammenhänge eingetragen werden" schien. Mohrungen, der den wohlklingenden Titel herausbrachten. Hier sehen die beiden Kreis• können. Nach und nach kamen die Heimatbücher trägt: „Zwischen Narien und Geserich". Dies vertreter Georg-Winfried Schmidt und Klaus- In dem Band „Der Grenzkreis Schloßberg/ der anderen ostpreußischen Kreise heraus, als waren zwei der größten Seen des Kreises, der Peter Steinwender das Werk nicht nur als Pillkallen im Bild", den Kreisvertreter Georg letztes das des Kreises Preußisch Eylau im ungefähr 60 km lang und 30 km breit ist. Seine Chronik, sondern auch als Mahnung, daß die Schiller nach Archivmaterial der Heimatstube Früh jähr 1984. Bei all diesen zumTeil sehr um• drei Städte (Saalfeld, Liebstadt und Mohrun• großen Leistungen der Vorfahren nicht ver• in Winsen und durch Mitarbeit vieler Helfer fangreichen Werken handelte es sich aus• gen) waren Gründungen des Deutschen Or• gessen werden dürfen. Zeugnis davon legen in zusammengestellt hat, besticht die Über• schließlich um Textdokumentationen, die mit dens und können somit auf eine fast 700jährige diesem Buch nicht nur die Bilder ab, sowie eine sichtskarte des Kreises auf dem vorderen Vor• einigen wenigen Fotos angereichert bzw. auf• deutsche Geschichte zurückblicken. ausführliche Geschichte der Kreisstadt und satz, in der die früheren Namen schwarz und gelockert wurden. Erst vor wenigen Jahren Der Bildteil des Buches ist alphabetisch des Landkreises, sondern auch ein Abriß der die späteren Namen rot eingedruckt sind. war man soweit, daß aus den inzwischen ange• nach Kirchspielen gegliedert, vorangestellt Entwicklung und der Herkunft seiner Bevölke• Den großformatigsten Band aller ostpreußi• sammelten Aufnahmen von Berufsfotografen verständlicherweise das Kirchspiel Mohrun• rung. Von besonders hohem Wert ist ein Regi• schen Heimatkreise hat Osterode vor kurzem und Amateuren Bildbände zusammengestellt gen, dem Altchristburg, Altstadt, Eckersdorf, ster der umbenannten Orte im Landkreis In• fertiggestellt: „Der Kreis Osterode/Ost• werden konnten. Vorreiter waren nach mei• Groß Arnsdorf, Groß Simnau, Groß Wilmsdorf, sterburg. preußen in Bildern". Das Format hat den Vor• nem Wissen die Kreisgemeinschaft Insterburg Herzogswalde, Jäskendorf, Kahlau, Liebstadt, Eine Neuauflage seines Bildbands „Stadt teil, daß die eingefügten Karten wesentlich Stadt und Land, die 1966 den 1. Band „Inster• Liebwalde, Miswalde, Reichau, Saalfeld, Sam- und Kreis Darkehmen/Angerapp" legte übersichtlicher sind, als in manch anderem burg im Bild" herausbrachten, dem 1967 Band rodt, Schnellwalde, Silberbach, Sonnenborn Kreisvertreter Edgar Ehrlich vor. Die Textdo• Bildband. Auch hier beklagen die Herausge• II folgte. Man kann die damalige Aufmachung und Weinsdorf folgen. kumentation wurde von dem inzwischen ver• ber, daß die Qualität der Wiedergabe unter und Ausstattung als vorbildlich bezeichnen, „Lebensbilder aus Rastenburg" heißt der storbenen Regierungsoberinspektor Kurt Ka- dem Erhaltungszustand der Bilder leidet. Be• so daß die anderen Heimatkreise sich danach zweite Bildband, den Diethelm B. Wulf jetzt krow verfaßt, die in übersichtlicher Kurzform sondere Beachtung dürften die 59 Fotos vom orientieren konnten. über den im Herzen Ostpreußens liegenden nicht nur die kommunalen Einrichtungen be• Tannenberg-Denkmal finden, das auch den Da „Fotobücher" besonderes Papier benöti• Kreis herausbrachte. In seinem Vorwort be• schreibt, sondern auch die Landeskunde be• Umschlag schmückt. gen und für jedes Bild ein eigener Druckstock tont Kreisvertreter Hubertus Hilgendorff, daß rücksichtigt. Der erste Abschnitt des Bildteils Im Rahmen unserer landeskundlichen Be• (Klischee) angefertigt werden muß, sind die dieses Buch vor allem jenen Landsleuten zu ist nach folgendem System gegliedert, das sich richterstattung werden wir auf einige Bildbän• Herstellungskosten wesentlich höher als bei verdanken sei, die „durch die bildhaften Erin- von anderen Büchern dieser Art nach dem de noch zurückkommen. Horst Zander Der Kreis Bibliographie Zwischen Narien und Geserich. Bilder aus dem Kreis Der Kreis Mohrungen. Im Auftrag der Kreisgemeinscliaft Mohrun• Osterode/Ostpreußen gen zusammengestellt von Dr. Ernst Vogelsang. 320 Sei• Neidenburg/Ostpreußen Schloßberg ten, 652 Fotos, Ganzleinen, 50,00 DM in Bildern Lebensbilderaus Rastenburg. Der unvergessene Alltag im Bild (Pillkallen) in Ostpreußen. Herausgegeben von Diethelm B. Wulf, Kreisgemeinschaft Rastenburg. 288 Seiten, 201 Fotos, 1 im Bild Übersichtskarte Kreis Rastenburg, Ganzleinen, 35,00 DM Insterburg im Bild. Band I/II. Herausgegeben von Ger• hard Ulrich, Kreisgemeinschaften Insterburg Stadt und Land, 336 Seiten, 351 Fotos, 8 Übersichtskarten, 1 Ver• zeichnis Insterburger Straßennamen, 1 Verzeichnis alte und neue Ortsnamen im Kreis Insterburg, Efalin-Einband, 35,00 DM Stadt und Kreis Darkehmen/Angerapp. Rund um den Potrimposberg. Ein Bild- und Dokumentationsband. Her• ausgegeben von Edgar Ehrlich, Kreisgemeinschaft Ange• rapp. 256 Seiten, 425 Fotos, 63 Faksimiles, Efalin-Einband, 36,00 DM Der Kreis Neidenburg/Ostpreußen im Bild. Zusam• mengestellt und herausgegeben von Wolf-Joachim Becker und Gerhard Toffel, Kreisgemeinschaft Neiden• burg. 384 Seiten, 928 Abbildungen und Faksimiles, Efalin- Einband, 55,00 DM Der Grenzkreis Schloßberg (Pillkallen) im Bild. Zu• sammengestellt und erläutert von Georg Schiller, Kreis• gemeinschaft Schloßberg. 608 Seiten, 1635 Abbildungen und Faksimiles, 1 Karte neue Ortsnamen, Efalin-Einband, 58,00 DM Der Kreis Osterode/Ostpreußen in Bildern. Heraus• gegeben von Dr. Ernst Vogelsang, Kreisgemeinschaft Osterode/Ostpreußen. 304 Seiten, 930 Abbildungen und Faksimiles, 5 Kartenausschnitte, Efalin-Einband, 39,50 DM 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 12 Geschichte £05 £tttntufimblatt

richtung eines preußischen Konsulats be• schlossen, das dem Generalkonsul für Syrien in Beirut (von Wildenbruch) unterstehen soll• Vom Wissenschaftler zum Diplomaten te Auf den Posten wurde Dr. Schulz berufen. Bei einem Urlaub in Königsberg machte er Die Familie des Pfarrers Weber in den Aufzeichnungen des Künstlers und Journalisten Ludwig Pietsch dem Vetter Weber den Vorschlag, mit ihm nach Jerusalem zu gehen, was auch im Früh• m April 1841 betrat ein Mann von 17 Jahren jahr 1845 geschah. mit Namen Ludwig Pietsch (geboren am I25. Dezember 1824) das Gebäude der Berli• Dr Weber trieb in Jerusalem biblisch-topo• ner Kunstakademie, die unter der Leitung des graphische Studien, widmete sich intensiv gefürchteten, damals 74 Jahre alten berühm• dem Studium orientalischer Sprachen und ließ ten Bildhauers Gottfried von Schadow stand. sich auch in die Konsulatsgeschafte einwei• Mit dem Empfehlungsschreiben eines Malers sen. Als Dr. Schulz zur Vertretung des Gene• seiner Heimatstadt Danzig gelang es dem jun• ralkonsuls von Wildenbruch nach Beirut ver• gen Mann, durch Vermittlung des Akademie- setzt wurde, hatte sich Dr. Weber schon so gut Inspektors Hampe einer Klasse zugeteilt zu eingearbeitet, daß er interimistisch mit den werden, die schnelle Erfolge im Zeichnen er• Konsulatsgeschäften in Jerusalem betraut hoffen ließ. werden konnte. Wenige Jahre später mußte er Das lebendige künstlerische Leben der endgültig die Leitung des Konsulats über• Hauptstadt, vornehmlich repräsentiert durch nehmen, als der durch ein Unglück gemüts• die Heroen wie Karl Begas, Franz Krüger, F. E. krank gewordene Dr. Schulz in die Heimat zu• Meyerheim, von Klöber und den jungen Men• rückgebracht werden mußte. zel tat sein übriges, Pietsch in zwei Studienjah• ren zu einem hoffnungsvollen Künstler heran• Schulz hatte in dem Haus des Generalkon• reifen zu lassen; zwar konnte er sich einige suls von Wildenbruch in der Tochter eines Jahre noch keineswegs auf Rosen betten, doch österreichischen Offiziers aus Triest eine Braut gewann ihm seine graphische Kunst stetig an• gefunden, die er auf einem in Aussicht ge• gesehene Kunden, deren Aufträge eine sonni• nommenen mehrmonatigen Urlaub seinen El• ge Zukunft erhoffen ließen. tern in Hirschfeld vorstellen wollte. Aber vor seiner Einschiffung von Beirut nach Triest So vorzüglich Pietsch auch Zeichenstift und Stichel handhaben konnte — der Katalog der wurde die Braut auf von Wildenbruchs Land• Nationalgalerie Berlin enthielt von ihm sechs haus im Libanon durch das Gewehr eines Zeichnungen und aus dem Krieg 1870/71 wahnsinnigen, eifersüchtigen Jägers vor den zehn Skizzen —, trieb es ihn doch bald zur Augen Dr. Schulzs getötet. Die schwangere Schriftstellerei, die ihn höchstes Ansehen als Bereits im 14. Jahrhundert errichtet: Kirche in Döbern Frau von Wildenbruch, die die Sterbende in Redakteur der Vossischen Zeitung in der Spar• Foto aus „Kreis und Stadt Preußisch Holland zwischen Drausensee und Passarge", Verlag Rautenberg, Leer ihren Armen auffing, gebar am 9. Februar 1845 te Kunst- und Reiseberichterstattung erlan• einen Sohn, den späteren Dichter Ernst von gen ließ. Von den Landesherren geschätzt, rei- den ließ, hielt er sich oft mehrere Monate in Königsberg dem Theologiestudium, um sich Wildenbruch. ste er zu den Brennpunkten des Weltgesche• dem gemütlichen Döberner Pfarrhaus auf, auf die Übernahme der Pfarrstelle seines Va• 1865 wurde Dr. Weber das preußische Ge• hens. zumal ihm seine Verwundungen schwer zu ters in Döbern vorzubereiten. schaffen und eine besondere Fürsorge erfor• Als Ludwig Pietsch 1844 wieder einmal Dö• neralkonsulat in Beitrut übertragen, das im derlich machten, welcher sich Frau Pfarrer in bern für sieben Wochen besuchte, lebte Theo• Oktober 1867 in das des Norddeutschen Bun• Reise zum Sultan von Marokko liebevoller Weise widmete. dor Weber in Königsberg als Kandidat der des und 1871 des Deutschen Reichs verwan• Der älteste Sohn Pfarrer Webers d. J., Theo• Theologie wider Willen von den Einkünften delt wurde. Nach dem Tod ihrer Eltern 1866 In Buch und Zeitung las man über seine Ein• dor, — er hatte noch einen Bruder und drei eines Hauslehrers. Sein berufliches Schicksal und 1867 zogen die beiden unverheirateten drücke und Erlebnisse im Krieg 1870/71, bei Schwestern — besuchte 1833 als löjähriger wurde entscheidend bestimmt durch den Schwestern Weber zum Bruder nach Beirut. der Eröffnung des Suezkanals und den Feier• das Gymnasium in Elbing, wohin er in Pension Sohn des Pfarrers Schulz im Kirchdorf Hirsch• 1877 folgten sie ihm nach Tanger, wo Dr. lichkeiten der Bestattung des Kaisers Alexan• gegeben war, und wurde dann in das Eltern• feld, Kreis Preußisch Holland, der sich unter Weber der diplomatische Vertreter des Reichs der II. von Rußland in Leningrad. Pietsch war haus Ludwig Pietschs in Danzig aufgenom• anderem in Paris dem Studium der orientali• war. Als dieser 1885 wegen körperlicher Hin• ein gern gesehener Gast in europäischen Kö• men, um sich auf das Abitur vorbereiten zu schen Sprachen gewidmet hatte. fälligkeit um seine Entbindung von dem Po• nigs- und Fürstenhäusern. können. In dem letzten Gymnasialjahr siedelte Die Familien Schulz und Weber waren mit• sten nachsuchen mußte, zogen die Geschwi• Im Frühjahr 1877 nahm er als Berichter an er in das Haus eines begüterten Kaufmanns einander verwandt. ster nach Wiesbaden, wo Dr. Theodor Weber der deutschen Gesandtschaftsreise zum Sul• über, wo er eine Art Hauslehrerstelle für die 1842 wurde mit der von König Friedrich 1891 oder 1892 starb. Ludwig Pietschs Leben tan von Marokko teil. Die Delegation stand Söhne einnahm: Nach dem Gymnasialab• Wilhelm IV. angeregten Gründung des prote• endete am 27. November 1911 in Berlin nach unter der Leitung des Kaiserlichen Ministerre• schluß widmete er sich auf der Albertina in stantischen Bistums in Jerusalem dort die Er- höchsten Ehrungen. Elmar Kluth sidenten für Marokko in Tanger, Dr. Theodor Weber, der ein Sohn des Pfarrers in Döbern, Kreis Preußisch Holland, war. Schon der Großvater Pietschs, der Kriegsrat und Kommissar Friedrichs des Großen bei der Inbesitznahme der polnisch-preußischen Um 17 Uhr kam der Befehl zur Räumung Landesteile in Elbing war, hatte ein enges Ver• hältnis zu dem Döberner Pfarrhaus, mit dem ein entfernteres Verwandtschaftsverhältnis Vor vierzig Jahren mit dem Fahrrad den Bahnhof Albrechtsrode im Kreis Ebenrode verlassen bestanden haben soll. Der Vater Ludwig von meiner Dienststelle, Bahnhof daß alle Frauen und Kinder des Dorfes um 19 sehr unruhig. Die ersten Trecks mit Flüchtlin• Pietschs wurde mit dem späteren Landpfarrer Schloßbach (Pillupönen), Kreis Ebenro• Uhr den Ort verlassen müssen. Meine Frau mit gen aus dem Nachbarland Litauen zogen am Weber im Haus des Kriegsrats Pietsch in El• Vde (Stallupönen), wurde ich im Juni 1944 unserem dreijährigen Sohn und der vier Mona• Bahnhof vorbei und erreichten den nahen süd• bing erzogen, der sich nach dem Tod Fried• zum Bahnhof (Albrechtsrode (Kuiken) her• te alten Tochter wurden von dem Bauern Otto lichen Teil des Kreises Ebenrode. Seit Tagen richs II. nur noch intensiven literarischen und setzt. Dort wurde mir vom vorgesetzten Be• Pilz nach Rodebach (Enzuhnen) mitgenom• wissenschaftlichen Studien widmete. erschienen mehr deutsche Soldaten als bis• triebsamt Goldap die Leitung der Dienststelle men. Die angreifenden Russen wurden noch• her. Der öffentliche Zugverkehr wurde stark Der Vater des Künstlers Pietsch hatte übertragen. Der Bahnhof Albrechtsrode lag an mals aufgehalten. Nach einer Woche Aufent• eingeschränkt. freundschaftliche Beziehungen zu gleichaltri• der Eisenbahnstrecke Gumbinnen—Wehr• halt in Enzuhnen kehrten die meisten Frauen Am 18. Oktober fuhr ich vormittags mit dem gen Adligen von der Universität und dem vom kirchen (Szittkehmen)—Goldap. Am Ein• mit den Kindern wieder zurück. Ende August Fahrrad nach Wellenhausen (Matzutkehmen) Grafen Lehndorf gebildeten National-Kaval- fahrtsignal A, 500 m westlich vom Bahnhofs• wurden die Frauen und Kinder erneut evaku• am Wysztyter See, um meine Schuhe vom iei ieregiment her, in das er als einer der ersten gebäude, verlief die Grenze zwischen den iert. Schuhmacher aus der Reparatur zu holen. Freiwilligen 1813 eingetreten war. In der Rei• Kreisen Ebenrode und Goldap. Der Bahnhof Das Getreide, die Kartoffeln und Rüben auf Doch ich traf niemand mehr an. Viele Gehöfte terschlacht an der Katzbach erlitt er schwere Albrechtsrode lag am Nordostrand der herrli• den Feldern sowie die Wiesen, alles deutete waren bereits verlassen. Am Nachmittag, als Kopfverwundungen mit Verlust des rechten chen Rominter Heide. eine gute und reichliche Ernte an. Die nicht meine Spätschicht begann, trübte sich der Auges. Bis zu seiner Heirat, die ihn 1822 in Am 1. August 1944 wurde von der Gemein• einberufenen, älteren Bauern arbeiteten fried• Himmel ein. Dunkle Wolken zogen auf. Viele Danzig als Regierungsbeamter ansässig wer- de Schloßbach um 17 Uhr bekanntgegeben, lich auf den Feldern. Je näher der Herbst her• Flüchtlinge mit dem notwendigsten Hab und anrückte, desto hoffnungsloser wurde die Lage Gut fuhren am Bahnhof Albrechtsrode vorbei entlang der ostpreußischen Grenze. Besonders in Richtung Damerau—Birkenmühle durch gefährdet war der nördlich gelegene Grenz• den Süden des Kreises Ebenrode. kreis Ebenrode und das im Osten des Kreises Vom Reichsbahnbetriebsamt Goldap er• Goldap befindliche Grenzgebiet. hielt ich die Nachricht, daß noch ein Räu• Bei der Deutschen Reichsbahn im Bereich mungszug über Dubeningen—Wehrkirchen des Betriebsamts Goldap, das bis Göritten im nach Tollmingen verkehren soll, um das Ge• Kreis Ebenrode ausgedehnt war, gab es viel zu päck der Flüchtlinge in Sicherheit zu bringen. tun. Nachschubzüge kamen aus dem Landes- Der Raumungszug verkehrte jedoch nicht innern, Lazarettzüge fuhren in Richtung We• mehr. Um 15 Uhr bestand auch keine Fern• sten. Lebensmittel und Munition wurden aus sprechverbindung mehr mit dem Betriebsamt den Militärzügen entladen und mit Lastkraft• in Goldap. Der letzte fahrplanmäßige Perso• wagen zur Front weiterbefördert. nenzug war Inden Morgenstunden von Wehr• Während der ersten Oktobertage hörte man kirchen nach Gumbinnen gefahren den Geschützdonner immer näher kommen. Nach schweren Rückzugskämpfen standen Russische Tiefflieger kamen oft, störten den unsere Soldaten enttäuscht an den Grenzpfähl• Betrieb bei der Eisenbahn und die Arbeit der en unseres Heimatlands. Gegen 17 Uhr muß• Bauern auf den Feldern. Viele starben, unzäh• ten wir Eisenbahner den Bahnhof Albrechts• lige wurden verwundet. rode auf Anordnung der Wehrmacht sofort Die Rominter Heide zeigte sich für uns zum räumen. Dieser plötzliche Aufbruch fiel uns letzten Mal im malerischen Herbstschmuck. schwer, sehr schwer. Es war meine letzte Fahrt Nun wurden auch die noch anwesenden HIM m ^hrrad am Nord™nd der Rominter Heide entlang. Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht. Wir 1 6 Eisenbahner standen mit den noch im Grenz• D^I'M'^^H ! ' fuhren über Damerau- gebiet verbliebenen Männern allein da. Eine zeno?lde~Kf khöfen-Nassawen-Schan- ungewohnte Stille herrschte. Man hätte an• zenortundEichkampdurchdensüdlichenTeil nehmen können, es sei der tiefste Frieden im greises Ebenrode zum Bahnhof Tollmin- An der Strecke Gumbinnen—Schittkehmen—Goldap: Der Bahnhof Albrechtsrode Land. mischen SUf an diese™ dunklen und stür- Foto Kahrau Nach dem 15. Oktober 1944 wurde es aber Sunde °ktoberabend 1944 die Abschieds- Werner Kahrau 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 13 £us SXiimufirnblati Landeskunde

vorbeigeschossen, und der Marder wäre auf und davon. Im neuen Schnee kreuzte eine frische SpurDeshal b wandte ich einen Trick an, den ich in einer Jagdzeitung gelesen hatte. Ich schloß Zwei Marder an einem Tag erlegt - Seltenes Jagdglück im Kreis Osterode / Von Volkmar Gieseler aus der bewegungslosen Silhouette des Mar• s war im Winter 1926/27, als ich in ders, daß dieser mich scharf beobachtete. Ich Osterode/Ostpreußen das dortige Kai- zog meine Jägerjoppe aus und hängte sie über E ser-Wi helm-Gymnasium besuchte. einen Busch, damit der Marder statt mich das Zwar war ich in dem etwa 15 Kilometer ent• Kleidungsstück fixieren sollte. Danach ging fernten Forsthaus Taberbrück zu Hause hatte ich weg und lief etwa zwei Kilometer zur Sa• aber in Osterode beim Wagenbauer Weiß eine mendarre. kleine bescheidene Wohnung, in der auch Dem zehnjährigen Sohn des Darrenmei• meine Brüder Wolfram und Eberhard während sters Milobenski sagte ich, er solle so schnell ihrer Schulzeiten gewohnt hatten. Die Wo• wie möglich zum Forsthaus laufen, sich dort chenenden verbrachten wir inTaberbrück, wo vier Schrotpatronen geben lassen und ein wir mit Jagd und Fischerei unsere schönsten Pferd aus dem Stall nehmen, mit der er zu und unvergeßlichen Jugenderlebnisse hatten. mir reiten sollte. Er würde mich auf einem genau beschriebenen Waldweg antreffen. So• Im Winter war es vornehmlich die Saujagd, gleich setzte sich der Kleine in Bewegung, die unsere Jagdleidenschaft in Anspruch während ich zurück zum Marder lief in der Un• nahm, denn Wildschweine konnten in den gewißheit, ob ich ihn noch erkennen könnte. großen Forsten nur dann mit Erfolg gejagt wer• den, wenn sie vorher festgemacht, d. h. einge• Leise schlich ich mich an den Busch mit spurt waren, was nur bei geeigneter Schneela• meiner Jagd joppe heran, und es dauerte einige ge möglich war. Wenn eine neue Spur vorhan• Zeit, bis ich die Umrisse des Marders, der im• den war, d. h. wenn der Schneefall im rechten mer noch bewegungslos auf mich und die Zeitpunkt und morgens aufgehört hatte, so daß die Fährten frisch waren, galt es, diese zu nut• zen. In einem solchen Fall versammelten sich Das ohne Benachrichtigung die Forstbeamten von Taberbrück gegen 10.30 Uhr an einem be• Kulturzentrum stimmten zentral gelegenen Treffpunkt im Wald, wo die jeweiligen Feststellungen vom Ostpreußen Aufenthalt der Sauen gemeldet wurden. im Solche Lage war auch an einem Dezember• tag des Jahres 1926 gegeben. Als mein Wecker Deutschordensschloß mich gegen 3.30 Uhr weckte, war der Schnee• Ellingen fall gering, so daß ich erwarten konnte, daß er bald aufhören und eine neue Spur vorhanden ist sein würde. vom 23. Dezember bis zum 10. Januar Zu Fuß nach Taberbrück geschlossen Es galt, die Gunst der Stunde zu nutzen, d. h. Treffpunkt: Vorbesprechung der Jagd die Schule zu schwänzen und sich möglichst Foto Archiv schnell zu Fuß die 15 Kilometer nach Taber• Jacke hinunterstarrte, gegen den Abendhim• mel erkannt hatte. Nun setzte ich mich neben brück aufzumachen. Das gelang in einem Ge• gen, verzichtete ich auf die Heimfahrt, um zu Das Tageslicht ließ immer mehr nach, und waltmarsch, der wegen der frischen Schneela• den Busch und starrte meinerseits unentwegt Fuß noch einmal mein Jagdglück zu versu• ich war inzwischen an einem Hang angekom• auf den Marder, um ihn nicht aus den Augenzu ge doch recht beschwerlich war. InTaberbrück chen. men, der unten in eine Waldwiese auslief. Dort angekommen, wurde nicht viel Zeit verloren. verlieren. Was jetzt im Tauschnee spürte, das mußte sah ich einen umgeknickten Baum, der mein Bald hörte ich das Herannahen eines gal• Nach einem kräftigen Frühstück ergriff ich auf jeden Fall frisch sein, und so zog ich — den Interesse weckte. Als ich herantrat, bemerkte meine .Jagdausrüstung (einen Drilling mit oppierenden Pferdes. Ich schlich mich ihm erlegten Marder im Rucksack — erneut durch ich an den Schneespuren, daß der Marder ge• entgegen, um nicht in Sichtweite des Marders -M^mition und Fernglas) und marschierte auf den verschneiten Wald mit besonderer Auf• rade diesen Baum angenommen hatte. Beim • .den Treffpunkt der Forstbeamten zu, in der zu viel Aufsehen zu machen. Als mein kleiner merksamkeit für alle Spuren und Fährten, die Blick in die Krone sah ich plötzlich gegen den Helfer mich sah, sprang er vom PTerd und -€r-w-artung, daß dort Sauen als festgemacht sich im nassen Schnee besonders deutlich Abendhimmel in Umrissen den Marder, wie er gemeldet wären. übergab mir die vier Schrotpatronen. ausgeprägt hatten. hinaufkletterte. Sofort schoß ich zweimal, aber Wieder näherte ich mich dem Marder, und Nac h einer halben Stunde Fußmarsch, als es Als die Abenddämmerung sich zeigte, stieß er blieb oben und verharrte, ohne sich zu rüh• als ich ihn endlich wieder erkannt hatte, holte anfing, hell zu werden, kreuzte im weichen, fri• ich wieder auf eine Marderspur, die mir zu er• ren. Er äugte scharf zu mir herunter und war ich ihn mit einem Schuß herunter. Nach Be• schen Schnee eine Marderspur meinen Weg. kennen gab, daß der Marder — also am Tag wohl getroffen, so daß er nicht mehr flüchten lohnung meines Helfers ritt ich stolz mit zwei Sie mußte frisch sein, also nicht älter als eine — unterwegs war. Ich verfolgte die Spur zu• konnte. Mardern im Rucksack nach Hause zum Forst• halbe Stunde, und ich beschloß, die Verfol• nächst direkt in der Hoffnung, ihn irgendwie zu haus. gung aufzunehmen, und zwar unmittelbar auf Gesicht zu bekommen. Der weglose Gang Beim Versuch, nochmals zu schießen, muß• Damit hatte ich einen Jagdtag erlebt, wie er der frischen Spur. Es ging von Jagen zu Jagen, durch die Bestände wurde aber wegen des te ich feststellen, daß ich zu der erwarteten Jägern nur selten beschieden ist. Bis zum heu• beschwerlich im dichten Buchenunterholz, dichten Unterholzes so beschwerlich, daß ich Saujagd zwar genug Kugeln, aber nur drei tigen Tag blieb er mir in allen Einzelheiten ge• das bei jeder Berührung Schneemassen von diese Art der Verfolgung aufgeben wollte, um Schrotpatronen mitgenommen hatte. Nun mit genwärtig, da die Erinnerung das einzige Para• den Ästen herunterschüttete. Endlich führte durch Umkreisen der Jagen festzustellen, wo der Kugel zu schießen, wäre nicht ratsam ge• dies ist, aus dem man nicht vertrieben werden die Marderspur in einen Fichtenbestand, wo das Tier steckte. wesen. Bei der Dunkelheit hätte ich vermutlich kann... sie sich öfter unter dem dichten Geflecht der Äste verlor. Schon wollte ich die Verfolgung abbrechen, um rechtzeitig am Treffpunkt für die Saujagd zu sein, da sah ich in den hohen Fichten einen Eichhörnchen-Horst. Da Baummarder solche „Unterkünfte" gern benutzen, ging ich auf den „Mit leisen Worten beruhigte ich den Bock" Baum zu — allerdings ohne der Spur zu folgen und ohne Erwartung. Als ich mit meinem Ei• Durch behutsames Vorgehen ein Reh aus einer Wildererschlinge befreit / Von Joachim Küttner chenstock gegen den Stamm des Baums schlug, sprang ein Marder mit großem Satzaus s klingt wohl ein wenig wie Jägerlatein, Behutsam näherte ich mich dem Bock bis auf aber verschwand laut schreckend und mit dem Nest auf den Boden. was ich zu berichten habe. Darum möch• etwa zehn Meter. Als er dann bei seinen wilden hohen Fluchten im Bestand. E te ich mich hier vorerst dafür verbürgen, Sprüngen eine Pause machte, und nach mir Noch lange hat mich an jenem Tag ein selt• daß diese Schilderung wahr ist. herüberäugte, sprach ich mit monotonen Wor• sam beglückendes Empfinden erfüllt, daß es Den Drilling auf Kugel eingestellt ten auf ihnein: „Ruhig, ruhig, ruhig...!" So wei• Seit einigen Tagen hatte ich an abgelegenen mir gelungen war, dies Tier durch mein behut• Das Gewehr von der Schulter, in Anschlag ter halblaut vor mich hinmurmejnd, näherte sames Herantreten zu beruhigen und vor Stellen im Revier auf den im Schnee erkenntli• ich mich ihm ganz langsam mit nach vorn ge• gebracht und geschossen — das war eins. Ich chen Wildwechseln Schlingen gefunden, die einem qualvollen Tod in der Schlinge zu be• schoß in dieser Schnelligkeit natürlich vorbei, streckten Händen, die Zange dabei griffbereit wahren. Rehen und Rotwild galten. Den oder die Täter haltend. Mit gesenktem, schiefgehaltenem was gut war, denn ich hatte den Drilling auf auf frischer Tat zu ertappen, erschien sehr In der nachfolgenden Zeit habe ich den Bock Kugel, also für Sauen, eingestellt, und einTref• Haupt und halbgeöffnetem Äser äugte das schwierig; offensichtlich waren diese stets arme Tier zu mir hin und stand nun ganz still. noch öfter gesichtet. Er zeigte sich frisch und fer hätte vermutlich den Balg des Marders be• allzu genau über meine Wege orientiert. gesund und hatte anscheinend in der Schlinge schädigt und entwertet. Als ich herangekommen war, strich ich dem Ratsamer erschien es mir daher, alle gefunde• Bock zunächst mehrmals schmeichelnd über noch keinen Schaden erlitten. Den Schiingen- Der Marder war aber durch den Schuß of• nen Schlingen schnellstens zu beseitigen, um stellern aber habe ich weiterhin fortlaufend fenbar so verschreckt, daß er den nächsten den Hals, dabei weiter leise in oben geschilder• so wenigstens Wildverluste möglichst zu ver• ter Weise auf ihn einredend. Dann tastete ich „die Suppe versalzen", indem ich nämlich — Baum erklomm und auf einem Ast in der meiden. Also führte ich auf meinen Revier• genau in die Fußspuren der Männer tretend, so Baumkrone verharrte. Das genügte, um den vorsichtig nach der Schlinge an seinem Hals, gängen seither auch stets eine scharfe Draht• die sich tief in die Decke eingedrückt hatte und daß diese nicht erkennen konnten, daß außer linken Hahn des Drillings, für den eine Schrot• zange mit. ihnen noch jemand an die Fangstellen heran• patrone geladen war, zu spannen und den nur schwer zu fassen war. Endlich hatte ich den 3 mm starken, geglühten Eisendraht zu fassen getreten war — die Schlingen mit der Draht• Marder aus dem Baum herunterzuschießen. Eines Tages hörte ich im Revier hinter einer bekommen und die Zange ansetzen können. zange am Baumstamm und in der Fangöse so Nun ging's im Eilmarsch zumTreffpunkt der kleinen Anhöhe seltsame, blökende Laute. Ein fester Druck, und die Schlinge war über stark ankniff, daß sie gerade noch fängisch Forstbeamten, die jedoch hinsichtlich der Langsam ging ich näher und gewahrte dabei dem Hals zerschnitten. Der Bock ließ alles hängenblieben, bei stärkerer Berührung aber Sauen nur Fehlanzeige erstatten konnten. Als einen dreijährigen hohen, schwachvereckten Sechserbock im Bast, der wie ein Hund an der ruhig mit sich geschehen, und auch nachdem zerfielen. ich meine schon erlegte Beute vorwies, be• ich die Schlingenenden an seinem Hals aus• So konnte sich jedes Stück Wild mühelos glückwünschte man mich mit „Waidmanns- Kette dauernd hochsprang und immer wieder zurückgerissen wurde. Dabei gab der Bock die einandergebogen hatte, rührte er sich noch aus der Schlinge befreien, und auch die Ver• heil", und jeder ging seiner Wege, da die Sau• nicht. Also gab ich ihm einen leichten Klaps ankerung an den Bäumen oder Ästen rostete jagd ausfiel. blökenden Laute — anders kann ich es nicht bezeichnen — von sich. Ich erkannte, daß er in auf den Rücken und sagte: „Na, nun lauf!" nach einigen Monaten durch, so daß die Inzwischen war ein Wetterumschlag einge• Darauf ein hoher Sprung des Bocks zur Seite. Schlingen abfielen. Für den kontrollierenden treten. Es wurde wärmer und taute so, daß aus einer Schlinge hing, die sich ihm fest um den Hals zugezogen hatte. Anscheinend hatte sich Dabei schlug er mir mit dem Hinterlauf gegen Wilderer aber hatte es den Anschein, als seien den Bäumen der Schnee in nassen Klumpen die rechte Hand, so daß meine Zange im hohen die Schlingen noch unversehrt. Als nach eini• fiel. Ich wußte, daß Füchse und Marder ein sol• das Reh erst vor wenigen Augenblicken gefan• Bogen davonflog und so weit unter den ver• gen Wochen meine Widersacher diesen Trick ches Unwetter nicht lieben und daher unter• gen, denn es war noch frisch bei Kräften, und der Schnee in seinem Bereich zeigte sich noch harschten Schnee rutschte, daß ich danach erkannten, gaben sie resignierend ihr schänd• wegs waren,. Als unser Pferdeschlitten er• liches Tun auf. schien, um mich zum Forsthaus zuruckzubnn- nicht sehr niedergetreten. eine halbe Stunde suchen mußte. Mein Bock 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 14 Glückwünsche £us £ftprtußmblati

Peterson, Käthe, geb. Pawasserat, aus Goldbach, zum 83. Geburtstag pitr gratulieren — Kreis Wehlau, jetzt Waldorfer Straße 1, 5471 ri^hlpr Charlotte geb. Salewski, aus Kreuzingen Niederzissen, am 20. Dezember (Groß Ska sg ^n), Kreis Elchniederung, jetzt Piontek, Mia, geb. Grislawski, aus Lotzen, jetzt Stet• HetarJc h - He1 ne S t ra ße 75, 2082 Uetersen, am zum 97. Geburtstag zum 87. Geburtstag tiner Straße 4, 2400 Lübeck, am 22. Dezember 18. Dezember ...... Weinerowskl, Amalie, geb. Symanzik, ausZielhau- Grawe Fritz aus Groß Oltenhagen, Kreis Königs• Gelzenleichter, Ida, geb. Thiel, aus Lyck, Schulstra• Czielsa, Maria, geb. Wilzewski, aus Kruglanken, sen, Kreis Lyck, jetzt Tannenburgstraße 160, ße, jetzt Robert-Franck-Allee 8, 7140 Ludwigs• Kreis Angerburg und Königsberg, Fasanenstra• berg je Li Kolpingstraße 18, 4030 Ratingen, am 4500 Osnabrück, am 21. Dezember 13. Dezember burg, am 16. Dezember ße 26, jetzt Wilhelm-Busch-Straße 16,4950Min- Wilde, Elisabeth, aus Pobethen, Kreis Samland, den, am 11. Dezember Hoffmann, Hedwig, geb. Wö ky aus Korschen, jetzt ANO-Senioren-Centrum, Ziegeleifeld 9, Kreis Rastenburg, jetzt Palandsmuhlenweg 1, zum 95. Geburtstag Herbst, Max, aus Orteisburg, jetzt Zur Klause 17, 5910 Kreuztal, am 2. Dezember Heckler, Klara, geb. Teubler, aus Flachdorf, Kreis 3550 Marburg 6, am 21. Dezember 3394 Langelsheim 1, am 4. Dezember Tilsit-Ragnit, jetzt Egerstraße 14, 7014 Korn• Kastilan, Andreas, aus Lautern, Kreis Rößel, jetzt Zigann, Albert, aus Ostseebad Cranz, Kreis Sam• Joswig. Otto, aus Brennen, Kreis Johannisburg, westheim, am 16. Dezember Wülfrather Straße 37, 5600 Wuppertal 1, am 20. land, jetzt Engelbertstraße 2, 4200 Oberhausen jetzt In den Röhren 7, 4930 Detmold 14, am 9. Dezember 12, am 16. Dezember Dezember Fortsetzung auf Seite 18 zum 94. Geburtstag Krlppeit, Willy, Mitglied des Ältestenrates der Thiel, Wilhelmine, aus Orteisburg, jetzt Am Schü• Kreisgemeinschaft Labiau, ausLabiau, Siedlung renbusch 42, 5860 Iserlohn, am 18. Dezember Viehof, jetzt Seniorenwohnsitz Schmilauer Straße 112, 2418 Ratzeburg, am 15. Dezember zum 93. Geburtstag Rosenberg, Anna, aus Pertelnicken, Kreis Samland, Erzmoneit, Robert, aus Gr. Preußenbruch, Kreis jetzt Marbacher Straße 12, 4000 Düsseldorf 13, Gumbinnen, jetzt Mühlenkamp 1, Rentner• am 5. Dezember Was schenken Sie wohnheim, 2440 Oldenburg, am 18. Dezember zum 86. Geburtstag Symanzik, Marie, geb. Wischnewski, aus Kaltha• Bernsdorf, Gertrud, aus Osterode, Wilhelmstraße 1, gen, Kreis Lyck, jetzt Hirschtorweg 23, 2902 Ra• jetzt Düsseldorfer Straße 7, 8000 München 40, stede, am 21. Dezember am 16. Dezember Bönigk, Herta, geb. Ehlert, aus Heiligenbeil, jetzt zu Weihnachten? zum 92. Geburtstag Riddershof 5, 4650 Gelsenkirchen, am 13. De• Koralus, Paul, akademischer Bildhauer, Maler und zember Nur noch 7 Tage, dann ist Heiligabend. Es ist also an der Zeit, Grafiker, aus Widminnen, Kreis Lotzen, jetzt Fischer, August, aus Labiau, Gartenhof, jetzt Gustav-Adolf-Straße 6 (Albert-Nisius-Heim), Schmalenhofer Straße 158, 5670 Velbert 15, am zu überlegen, was man zu Weihnachten schenkt. Mancher von 4950 Minden, am 16. Dezember 16. Dezember Luapuhs, Fritz, aus Ramansgut, Kreis Heiligenbeil, Hecht, Maria, aus Borchersdorf, Kreis Königsberg, uns scheut die Strapazen, von Geschäft zu Geschäft zu eilen, jetzt Van-Gil!s-Straße 5, 5010 Bergheim, am 11. jetzt Ostdeutscher Ring 15, 4780 Lippstadt, am Dezember 16. Dezember haßt den Rummel, andere suchen nach etwas Besonderem, das Schulz, Hermann, aus Bolbitten, und Rauschnick, Kohl, Elisabeth, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Kreis Heiligenbeil, jetzt Wiesenstraße 7, 1000 2420 Hobbersdorf, am 16. Dezember nicht nur beim Schenken Freude bereitet, sozusagen eine Berlin 65, am 17. Dezember Kulessa, Auguste, geb. Jaschko, aus Selmenthöhe, „Langzeitwirkung" enthält. Schwidder, Charlotte, geb. Naroska, aus Passen• Kreis Lyck, jetzt Hahnenbergstraße 29, 4470 heim, Kreis Orteisburg, jetzt Schönböckener Meppen-Hemsen, am 22. Dezember Sollte es Ihnen genauso gehen, möchten wir an Sie die Emp• Straße 55, 2400 Lübeck 1, am 20. Dezember Mathenzik, Friedrich, aus Lyck, Von-Macken-Stra- Simon, Gertrud, geb. Wannowsky, aus Königsberg, ße 5, jetzt Wiesenstraße 1, 6791 Kottweiler- fehlung eines unserer langjährigen Leser weitergeben: Schen• jetzt Fasanenweg 28, 3100 Celle, am 17. Dezem• Schwanden, am 18. Dezember ber Mehl, Edith, geb. Heinrich, aus Eydtkau, Kreis ken Sie ein Jahresabonnement ihrer Heimatzeitung Weinberger, Hedwig, geb. Weinberger, aus Lotzen, Ebenrode, jetzt An der Schelmengass 24, 7730 jetzt Büttinghausenstraße 10, 5300 Bonn 1, am Villingen, am 21. Dezember 18. Dezember Ott, Selma, geb. Sand, aus Königsberg, jetzt Sextro- straße 15, 3000 Hannover 1, am 6. Dezember $ £>os öfipraiilmbrau zum 91. Geburtstag Schmähung, Otto, aus Gumbinnen, Trakehner Augstein, Albertine, geb. Jurr, aus Tölteninken, Straße 12, jetzt Wasserweg 7,3000 Hannover 73, zum Jahresbezugspreis von 81,60 DM (Ausland 96,00 DM). Kreis Wehlau, jetzt Mühlenberg 1, bei ihrer am 17. Dezember Tochter Frida Kohse, 2224 Burg i. D., am 16. De• Stinka, Albert, aus Arys, Kreis Johannisburg, jetzt zember Sachsenweg 45, 2000 Hamburg 61, am 18. De• Die oder der Beschenkte wird Ihnen dankbar sein, denn sie zember Schwerwat, Lina, geb. Bethke, aus Medunen, Kreis oder er wird dadurch nicht nur das ganze Jahr über an Sie erin• Angerapp, jetzt Am Hang 2, 3118 Bad Bevensen Wleberneit, Anna, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Dietrich-Bonhoeffer-Straße 37,2800 Bremen 41, am 20. Dezember nert (jeden Sonnabend, wenn die Zeitung im Briefkasten steckt), zum 90. Geburtstag sondern wird 52 Wochen im Jahr durch aktuelle Berichte und Alwast, Wilhelm, aus Jorken, Kreis Angerburg, zum 85. Geburtstag jetzt Heinrich-Meyerholz-Straße 5, 3110 Uelzen Barszus, Artur, aus Kleinlautersee, Kreis Angerapp, Kommentare aus Politik und Zeitgeschehen sowie durch Schil• 1, am 3. Dezember jetzt Eishäuser Straße 10, 3590 Bad Wildungen, Gramatzki, Amalie, geb. Kostowski, aus Widmin• am 16. Dezember derungen aus der Geschichte und Kultur Ostpreußens infor• nen, Kreis Lotzen, jetzt Kuhport 35, 4230 Wesel Bauer, Walter, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt 16, am 2. Dezember Wilhelmstraße 6, 2370 Rendsburg, am 20. De• miert. Gudat, Marta, geb. Grzanna, aus Orteisburg, jetzt zember Masdorfer Straße 31, 5000 Köln 40, am 16. De• Bieber, Karl, aus Plohsen, Kreis Orteisburg, jetzt Falls Sie unseren Vorschlag aufgreifen möchten, senden Sie zember Heinestraße 13,3250 Hameln, am 16. Dezember uns bitte den unteren Geschenkbestellschein zu und fordern Sie Gund, Gertrude, geb. Dotzek, aus Lyck, Danziger Christoff, Leonore, geb. Meyer, aus Kuckerneese Straße 49, jetzt Bürgermeister-Pfeiffer-Straße 4, (Kaukehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Tu• die schmuckvolle Geschenkkarte an, die Sie der oder dem zu 3040 Soltau, am 21. Dezember cholskystraße 32, 6000 Frankfurt/Main 70, am Lorenz, August, aus Orteisburg, jetzt Steinhauser 19. Dezember Beschenkenden zu Weihnachten überreichen können. Als Kamp 5, 5750 Menden 2, am 18. Dezember Gallein, Emma, geb. Walschus, aus Schenkendorf, Samland, Fritz, aus Rositten, Kreis Pr. Eylau, jetzt Kreis Labiau, jetzt Blumenthaler Weg 44, 4500 Ausdruck unseres Danks erhalten Sie von uns als Geschenk Dornestraße63c,2400Lübeck l,am 16.Dezem• Osnabrück, am 14. Dezember das Buch „So war es damals — Ostpreußen, ehe wir gehen muß• ber Grau, Emma, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Stöpke, Maria, geb. Radke, aus Schwengels, Kreis Adolf-Damschke-Straße 17, 4670 Lünen, am 18. ten", eine wertvolle Erinnerung an die Heimat. Unser Gruß an Heiligenbeil, jetzt Paradies-Straße 32, 8120 Dezember Weilheim, am 15. Dezember Kaiser, Helene, geb. Kruwinnus, aus Labiau, Sied• unseren neuen Leser: lung Viehof 27, jetzt Liliencronstraße 2, 4000 zum 89. Geburtstag Düsseldorf, am 16. Dezember Die 32seitige Festausgabe unserer Zeitung. Borm, Elisabeth, aus Bartenstein, Johanniterstraße Lenski, Gertraut von, aus Kattenau, Kreis Ebenro• 55, jetztTheodor-Fliedner-Haus, BernerChaus- de, jetzt Am Schützenplatz 26, 2863 Ritterhude, £w> £fipratßml)Inn see 37, 2000 Hamburg 71, am 16. Dezember am 4. Dezember (ioht, Albert, aus Pobethen, Kreis Samland, jetzt zu Mankhoff, Karl, aus Altkirchen, Kreis Orteisburg, Vertriebsabteilung erreichen über Herrn Erwin Wittrien, Hans- jetzt Koburger Straße 10, 5000 Köln 91, am 18. Thomas-Straße 11, 7502 Malsch, am 19. Dezem• Dezember ber Pauli, Elisabeth, aus Königsberg, Am Ziegelhof, Link, Ernst, aus Tapiau, Großhof, Kreis Wehlau, jetzt Baumstraße 16, 2870 Delmenhorst, am 17. Bitte deutlich schreiben und senden an Das Ostpreußenblatt, Abteilung Vertriph Post jetzt Lerchenweg 12,3005 Hemmingen 4, am 22. Dezember fach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 * Dezember Posdziech, Emil, aus Groß Jerutten, Kreis Ortels- Lumma, Friedrich, aus Lehlesken, KreisOrtelsburg, burg, jetzt Heidland 11, 4358 Haltern 5, am 17. jetzt Im Haunerfeld 14, 4650 Gelsenkirchen, am Dezember Geschenkbestellschein 16. Dezember Sadlowski, Anna, aus Liebenberg, KreisOrtelsburg, jetzt Bahnhofstraße 25, 2251 Wester-Ohrstedt, Payk, Lina, geb. Pokorra, aus Höhenwerder, Kreis Bitte senden Sie Orteisburg, jetzt Friedrich-Ebert-Straße 157, am 18. Dezember 5090 Leverkusen 1, am 17. Dezember Sakautzki, Anna, geb. Petereit, aus Skuldeinen, Kreis Elchniederung, jetzt Imbuschplatz 1,4630 ^ tw Offjrau^mblatt Bochum 1, am 22. Dezember zum 88. Geburtstag Siedler, Arthur, aus Gronhoff, Kreis Samland, jetzt Unabhängig« Wochanzaitung für Deutschland Barwohl, Helene, aus Kleeburg (Tirkseln), Kreis Kaiserstraße 28,4300 Essen 18, am 10. Dezember Elchniederung, jetzt Kaiser-Friedrich-Straße 78 Triebe, Magdalena, geb. Hintz, aus Lyck, Prostker ab 1. Januar 1985 auf meine Rechnung als Geschenk an 1/2, 1000 Berlin 12, am 17. Dezember Vorstadt, jetzt Unterer Waldweg 3, 3015 Wan- Vor- und Zuname: Dombrowskl, Fritz, aus Jürgenau, Kreis Lyck, jetzt nigsen, am 20. Dezember Biesenstraße 75, 4100 Duisburg 12, am 22. De• Straße: Ort: zember zum 84. Geburtstag Haupt, Maria, aus Possessern, Kreis Angerburg, Baumann, Martha, aus Ebenrode, Kreis Orteisburg, jetzt Löhlstraße 2,6740 Landau, am 7. Dezember jetzt Im Döringsfeld 2, 3015 Wenningen, am 22. Meine Anschrift: Kiehr, Erna, geb. Kannegiesser, aus Karkeln, Kreis Dezember Elchniederung, jetzt Pastor-Weilbach-Straße 1, Becker, Anna, geb. Schledz, aus Lyck, Straße der SA Name und Vorname: 2216 Schenefeld, am 17. Dezember 81, jetzt Arrenberger Straße 82,5600 Wuppertal Küssner, Theodor, Pfarrer i. R., aus Lotzen, jetzt 1, am 17. Dezember Straße: Stettiner Straße 17 a, 4570 Quakenbrück, am 19. Hein, Dora, aus Kampenau, Kreis Marienburg, jetzt Dezember Tom-Brok-Straße 78, 2940 Wilhelmshaven, am Schwan, Elise, aus Mogaiten, Kreis Samland, jetzt 18. Dezember Wohnort: OT Garlebsen, 3350 Kreiensen, am 11. Dezem• Döllermann, Franz, aus Pobethen, Kreis Samland, ber jetzt Amselstieg, 3100 Celle, am 21. Dezember BittesendenSiemirQ/demneuen AbonnentenndieGeschenkkartezu IchzahlpHie AK Sklelka, Marie, geb. Nagorny, aus Lisken, Kreis Madeyke, Hermann, aus Lyck, Hermann-Göring- gebührenimvorausfür jeweils Ql Jahr = 81.60DM D'^ Jahr =4080DM ^ jedoch erst dann, wenn Sie die Lieferung aufgenommen und mir die AbonnenterTNnm^J H iü Straße 4, jetzt Rehren 8,3262 Auetal, am 17. De• onne Lyck, jetzt Siepenstraße 30, 4200 Oberhausen Weisungsmöglichkeiten sowie die Konten mitgeteilt haben. ™ ™en-Nummer, die Uber- 12, am 22. Dezember zember Wlttwer, Anna, geb. Frost, aus Königsberg, Albert- Marzinzik, Marie, geb. Pollak, aus Wilhelmshof, straße 13, jetzt Pappelstraße 12, 2084 Rellingen, Kreis Orteisburg, jetzt Hochhauser Straße 81, Datum und Unterschrift: 50 am 19. Dezember 4354 Detteln, am 17. Dezember 15. Dezember 1984 — Folge 50 — Seite 15 £os £ftpraißmblatt Soziales Sorge um dieJdeinen grauen Zellen" Gehirnerkrankungen liegen in der Bundesrepublik Deutschland an dritter Stelle bei den Todesursachen

He™n?aW^ kümme Zuckerkrankheit, bewirkt eine Voralterung aher rf£Ä-' sich a der Arterien. Die Wirkung des Rauchens ist kranklßenX ^ ™ «<* «lehr um das Herz. Gehirner- STMSS^I^^ dri»«»JÖ8»te Todesursache in der Bundesrepublik Deutschland, vielschichtig. Das Kohlenmonoxyd schädigt ^SSS^SSSLT^ Renschen über elnen Herzinfarkt hinweg als über einez. B.din e Gefäßwand, das Nikotin die vegetative SSST^^KäS^ SOU niemandem Angst machen, sie soll nur darauf hinweisen, wie Steuerung der Gefäße. Stark belastende Ereig• e rnerkrankun behandelt^ ^e ^n sind, die häufig als Alterserscheinungen abgetan und kaum nisse und Lebenssituationen, vor allem, wenn sie lange anhalten, haben unter den Risikofak• Schon im 60. Lebensjahr steigt die Zahl der werden. Hervorgerufen werden diese Erschei• toren — auch wenn sie erst an fünfter Stelle Erkrankten steil an, vor allem derjenigen mit nungen vor allem durch Arteriosklerose — genannt werden — eine besondere Bedeu• noch nicht klar erkannten Störungen der Ge• also durch Gefäßverengungen, aber auch tung, denn sie können in den empfindlichen hirnfunktion. 15 bis 30 Prozent der Bevölke• durch andere Faktoren, die einen Sauerstoff• Strukturen des Gehirns Sauerstoffmangel mit rung leiden an Hirnkrankheit oder Hirnlei• mangel im Gehirn herbeiführen. all seinen Folgen erzeugen, und häufig gehen Die Wohlfahrtsmarken 1984 zeigen Orchi• stungsschwäche. Es gibt dafür eine Reihe von Dazu sollte gesagt werden, daß das Gehirn sie Schlaganfällen voraus. Schließlich: Der deen in Deutschland, die zu den gefährdeten Symptomen, die vielen älteren Menschen be• zwar nur zwei bis zweieinhalb Prozent der Bewegungsmangel fördert den Bluthochdruck, Pflanzenarten gehören und dem Schutz der kannt sind. Dazu gehören Gedächtnisschwä• Körpermasse ausmacht, daß es aber 15 bis 20 die Stoffwechselstörungen und das Überge• Bürger empfohlen werden. So zeigt die Serie che, Abnahme der Konzentrationsfähigkeit Prozent des gesamten vom Herzen geförder• wicht — aber damit sagen wir wohl niemand „Deutsche Bundespost": 50 + 20 Pf gOhnhorn, und der Reaktionsgeschwindigkeit, Reizbar• ten Blutstroms in Anspruch nimmt und einen etwas neues. 60 + 30 Pfg Brand-Knabenkraut (siehe Abbil• keit, Abnahme der Elastizität bei Anpassung sieben- bis achtmal höheren Sauerstoffver• .Erst Forschungen der letzten Zeit haben dung), 80 + 40 Pfg Violetter Dingel, 120 + 60 an die sich ändernden Bedingungen der Um• brauch hat als andere Organe. Gegen einen eine Arbeitshypothese und ein Schema er• Pfg Holunder-Knabenkraut Die Serie „Deut• welt und auch bei Entscheidungen. Die Ver• Mangel ist es daher besonders empfindlich. bracht, mit dem sich die Schädigungen von sche Bundespost Berlin" enthält: 50 + 20 Pfg ringerung der intellektuellen Fähigkeiten und Schon vom 45. bis 50. Lebensjahr an wird Zellen des Gehirns und des Herzmuskels im Kleines Zweiblatt, 60 + 30 Pfg Fliegenrag• auch die Veränderung der Persönlichkeit eine Abnahme der Durchblutung, der Sauer• Zusammenhang mit der Sauerstoffversorgung wurz, 80 + 40 Pfg Echte Sumpfwurz, 120 + 60 engen das Leben des alternden Menschen stoffaufnahme und des Glucose-Verbrauchs genauer erklären lassen. Im Mittelpunkt steht Pfg Wanzen-Knabenkraut Die Zuschläge immer mehr ein. des Gehirns deutlich. Für Gehirnschädigun• eine „Kalzium-Vergiftung" der Zellen als Folge dieser Sondermarken kommen den Verbän• Als Anzeichen eines drohenden Schlagan• gen im Alter sind allerdings auch andere, zum des Sauerstoffmangels. Das heißt, grob gesagt, den der Freien Wohlfahrt zugute. Eine dieser falls gelten Sehstörungen, vorübergehende Teil noch nicht erforschte Ursachen verant• es dringt mehr Kalzium in die Zelle ein, als sie Organisationen, der Ostsee Club zum Bei• Schwindelanfälle, Bewußtseinseintrübungen, wortlich. braucht, andere Inhaltsstoffe gehen dafür zu• spiel, finanziert mit den Zuschlagserlösen Ein• flüchtige Lähmungen oder Sprachstörungen. Wenn man von einer Gesunderhaltung des rück. Daher spricht man von einer Vergiftung, richtungen der Jugenderholung und der Ju• Bei solchen Ausfällen muß sofort behandelt Gehirns spricht, dann handelt es sich zunächst die zunächst zu einer Störung der Zellfunktion gendbildung. Bestellungen richten Sie bitte um vorbeugende Maßnahmen, für die es gute und schließlich zum Untergang der Zellstruk• wieder an Edi Laedtke, Ostsee Club, Schlur- Aussichten gibt. Zwischen dem ersten Auftre• turen führt. rehm 3, 2200 Elmshorn. hfj ten von Störungen und der Zerstörung von Diese Erkenntnis hat dann auch den Weg zu Gastgeber gesuchtGehirnzelle n steht nämlich ein ziemlich gro• Gegenmitteln geöffnet, den sogenannten Kal- ßer Spielraum zur Verfügung, der für eine früh• zium-Antagonisten. Dieses Wort bezeichnet geringeren Gewebsveränderungen als ohne Ein Franzose bittet um Mithilfe zeitige Behandlung genutzt werden kann. nur einen Stoff, der sich gegen etwas anderes eine solche Therapie. Damit wird erstmals Hamburg/Chateau Gontier — Aus Frank• Als Giftstoffe für die Nervenzellen hat man wendet, in diesem Fall also wirkt er gegen das eine umfassende medikamentöse Prophylaxe reich erreichte die Redaktion über die Zeitung Alkohol, Schlafmittel, Kohlenmonoxyd — bei Kalzium. Dazu gehört das Flunarizin — das ist dieser Gehirnerkrankungen möglich. „Der Heimkehrer" der Brief eines Franzosen starken Rauchern — und gewisse Stoffwech• nicht der Name eines Medikaments, sondern Bei bereits eingetretener akuter Durchblu• mit folgendem Inhalt: selprodukte bei Leber- und Nierenleiden er• ein Wirkstoff. Und diese Mittel bekämpfen tungsstörung gibt es ferner eine Anzahl von „Ich war kriegsgefangen in Ostpreußen. Dort kannt. Die Gefäßerkrankungen des Gehirns den Sauerstoffmangel nicht direkt, sondern sie Maßnahmen, die den Schaden gering halten arbeitete ich bei liebenswürdigen Leuten. Was werden durch folgende Risikofaktoren geför• wenden sich gegen seine Folgen, indem sie die können, unter anderem eine Sauerstoff-The• ist aus ihnen geworden? Sie hatten 1945 Ver• dert: Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen Kalziumvergiftung beseitigen. Wenn sie früh rapie, bei der der Patient für mehrere Stunden wandte in Gelsenkirchen. — darunter Cholesterin und Zuckerkrankheit genug eingesetzt werden, kann eine solche unter einen Sauerstoff-Überdruck gesetzt wird. Eine Vorbeugung, die man großenteils Wer könnte mir Nachricht geben über die —, Übergewicht, Zigarettenrauchen, Streß Behandlung erfolgreich sein, denn sie ist ge• und Bewegungsmangel. Die Risiken sind in der eignet, in den Mechanismus Durchblutungs• selbst betreiben kann, besteht abär^h der framllfeh Bor uta und Kallinich? Sie wohnten in Vermeidung oder der Verminderung der vor• Rummau und Wappendorf im Kreis Ortels- Reihenfolge nach ihrer Bedeutung aufgeführt. störung, Sauerstoffmangel und Hirnzellschä• Kurz erklärt: Die Wahrscheinlichkeit, einen digung einzugreifen. Die Überlebenszeit der her genannten Risiko-Faktoren, soweit,sie Durg. Ich wünsche mir so sehr, etwas von ihnen einen selbst betreffen. zu erfahren. Bitte schreiben Sie mir." Schlaganfall zu erleiden, steigt mit der Höhe Hirnzellen wird verlängert, denn unter dem Schutz von Flunarizin kommt es zu wesentlich Markus Joachim Tidick Es handelt sich um Monsieur Maurice Gas- des Blutdrucks, und der Diabetes, also die nier, dem wir helfen möchten. Ihre Post an die Redaktion Das Ostpreußenblatt, Stichwort „Kriegsgefangen", Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern weiter. hz Geblieben ist nur ein Foto mit Widmung Vor vierzig Jahren: Erinnerungen an eine DRK-Schwesternhelferin in einem Insterburger Lazarett Auskunft wird erbeten über... dvent. Zeit der Besinnung und Rück- Aber ich bin jung, zu jung, ebenso wie sie, erinnerung — so liegt heute vor mir auf• um eine Zeit und Situation zu überwinden, ... Angehörige der Familie B a r t e 1 aus Til• Ageschlagen eine Seite, mehr noch, ein welche uns — wie so viele — unter Befehl und sit, Metzstraße (Vornamen Adolf, Günter und Kapitel meines Lebens, meiner Jugend und Gehorsam zwingt. Erna). Ehefrau Erna Bartel war eine geborene vielleicht auch gleichzeitig meiner Genera• So folgen ihr Tag für Tag meine Augen, Grigoleit und besuchte die Königin-Luise- tion, die man oft nicht zu Unrecht die Genera• meine Wünsche, und ich sehe ihre Schwe• Schule. tion der verlorenen Jugend nennt. sterntracht, zu groß für ihre mädchenhafte ...Joachim Zimmermann, geboren Aus dem Nebel der Erinnerung steigen Bil• Figur, ihre kleinen, zarten Hände, rot und rauh 1927/28, aus Labiau, Schützenstraße 3. Auch der auf. Jahreswechsel 1943—44, Rußland, von ätzenden Desinfektionsmitteln, vom Wa• die Eltern (Vater Oberzollsekretär) werden Weite, Schnee, vereiste Gräben, eisiger Sturm schen, Plätten und Putzen. noch gesucht. und Kälte — klirrende Kälte. Zwischen uns sprechen nur die Augen, als ... Wanda B a r s u h n aus Sergitten, Kreis Kaleidoskopartig wechseln die Bilder. Gü• schäme sich der Mund, Gefühle zu äußern, die Labiau, und die Kinder Helga (geboren etwa terwagen, die Holzwände innen vereist. In im übervollen Saal von den anderen mitgehört 1937) und Helmut (geboren 1939). Die Familie zwei Lagen übereinander je links und rechts werden könnten. Die ersten Gehversuche, lei• soll nach 1945 in Sachsen gewohnt haben. Verwundete, Kranke, insgesamt etwa 20 Ka• der viel zu selten, am Arm meiner Schwester ... Irmgard E n s k a t aus Försterei Plicken meraden auf Holzbrettern und Strohschütten, lassen mich ihre körperliche Nähe spüren, und (Forstgutsbezirk Liebenfelde) Kreis Labiau. in der Mitte des Waggons einen Kanonenofen, ich glaube, auch ihre tiefe, scheue Zuneigung Sie hat in Weimar oder Cottbus (Mittel• der mit Holz nur allzudürftig heizt. zu empfinden. deutschland) gewohnt. Szenenwechsel. Aufenthalt und Umladung Arztvisite. Wie ein Blitz trifft mich der Be• in Dünaburg in Litauen in einen weißen Laza• Auskunft erbittet die Bundesgeschäftsstelie scheid: „K. V., zurück zum Fronttruppenteil!" rettzug. Ich bin unsäglich müde und erlebe nur der Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Kein Ausgang, kein Urlaub — eine kleine, im Unterbewußtsein die Ankunft in Inster• heile Welt vergeht. Bleich und mit Tränen in Suchdienst, Postfach 32 32 55,2000 Hamburg burg. Im Halbschlaf lasse ich die Aufnahme den Augen geht meine Schwesternhelferin 13. über mich ergehen und registriere nur ein Bett hinaus. — ein richtiges Bett. Erst Stunden später sehe ich sie wieder, Eine leise Stimme ruft mich an: „Hallo, es ist wortlos drückt sie mir die Hände und gibt mir Kurzinformationen Morgen, Frühstück!" Langsam erwache ich aus ein Bild mit der Widmung: „Zur Erinnerung an dem Tiefschlaf und öffne meine Augen. Zwei Verwundete Soldaten gepflegt: Schwester Ihre Schwester Herta Gr." Dann wendet sie blaue Augen wie Sterne strahlen mich an, so Herta Grönert Foto privat sich um und verläßt mit gebeugtem Haupt den Aussiedler daß ich den Blick nicht wenden kann. Verlegen Saal. irren die Sterne zur Seite und ganz langsam, Friedland — Im November dieses Jahres Ich habe sie nie wiedergesehen. Nur noch sind 1563 deutsche Aussiedler im niedersach- behutsam, wie um ein Märchen nicht zu ver• Katholische Ordensschwestern in weißer einmal, Mitte 1944, bekam ich von ihr eine sischenGrenzdurchgangslangerFnedlandbei scheuchen, gleiten meine Augen über ein fri• Tracht, dazwischen Schwestern des Deut• Nachricht aus Bad Kreuznach. Ich habe ge• sches Mädchengesicht, umrahmt von blonden Göttingen registriert worden. Das waren Ut schen Roten Kreuzes und Helferinnen, jung — schrieben, ohne Antwort zu erhalten. Haaren, deren Locken das Antlitz umschmei• ach so jung. Weiter wandert der Blick zu mei• Personen (12,7 Prozent) weniger als im Okto• cheln. Erst nach einigen Augenblicken nehme Dann kam meine Gefangenschaft und die ber mit 1790 Aussiedlern. Dies teilte ein Spre• nen Füßen, ein Drahtgestell mit darübergeleg• Heimkehr in meine total zerstörte Großstadt, ich ihr Rote-Kreuz-Schwesternhäubchen ter Decke verbirgt meine Erfrierungen. cher des Niedersächsischen Ministeriums für wahr, das sie etwas nach hinten trägt. in der ich vergeblich hoffte, sie bei meinen El• Bundesangelegenheiten in Hannover mit Im Es ist ergreifend und ungewohnt, wie man tern zu finden. Alles Suchen, alle Nachfor• Wortlos, verlegen, serviert sie das Früh• schungen waren bis heute vergeblich. einzelnen kamen im November 1394 Aussied• stück und geht zum nächsten Bett, während sich um uns bemüht. Schwesternhelferin ler aus dem polnischen Bereich (Oktober mein Blick ihr folgt, und ich frage mich, wie alt Herta Gr. betreut den Bereich, in dem ich liege, Wo mag sie geblieben sein? Sollte sie diese 1634). Ausder Sowjetunion reisten,37 (52), aus sie sein mag. Siebzehn? Achtzehn? Also etwa und öfter als notwendig bitte ich um eine klei• Zeilen lesen, so sollte sie wissen, daß ich sie nie Rumänien 67 (39), aus der CSSR 35 31), aus so alt wie ich. ne Handreichung, und meine Augen sagen ihr, vergessen habe. Geblieben ist nur die Erinne• rung und eine Fotografie mit der Widmung: Ungarn 18 (16), aus Jugoslawien 11 ( 4) und Nach und nach nehme ich Notiz von meiner was ich empfinde. Ich möchte über ihr Haar »Zur Erinnerung an Ihre Schwester Herta Gr." aus dem übrigen Ausland ein[Aussiedle^uber Umgebung, die Horst-Wessel-Schule, der streichen, sie in meine Arme nehmen und Friedland in die Bundesrepublik Deutschland Turnsaal, Bett an Bett, teils übereinander. schützend ihre Jugend erhalten. Wilhelm Krupp ein. 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 16 Heimatkreise

Erlebnisse in der Heimat. Neu aufgenommene Aus den Heimatkreisen ... Testfragen sollen das Wissen über unser Gebiet in Erinnerung rufen. Allgemeine Hinweise, Informa• Ken, bleuen,» K;chpriewei s nur ein Foto vor: Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• tionen z. B. über das Erbrecht, Such- und Familien• anzeigen, Glückwünsche zu verschiedenen Anläs• SAAS wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. sen sowie heimatbezogene Anregungen und Wis• sehen Gesen. Gorlau, Kaigendorf, Kobihnnen, senswertes über unsere Heimat runden den Ge• Krembom, Malkienen, ^**°VQ%S%£ samtinhalt der Beiträge ab. So ist auch die 84. Folge Allenstein-Stadt den Heimatgedanken und den Zusammenhalt der des Heimatbriefes ein treuer Begleiter, und er Johannisburger Kreisangehörigen eingesetzt hat: wurde wieder von vielen Landsleuten in aller Welt Kreisvertreter: Dr.-Ing. Daube, Telefon (0209) 366/ hofweg 94, 5400 Koblenz, wird gebeten. 3950, 4650 Gelsenkirchen Walter Korth aus Richtenberg wurde zum Ehrenäl• mit Sehnsucht erwartet. Bestellungen des Heimat• Treudank-Museum — Wer entbehrliche Erinne• testen der Kreisgemeinschaft gewählt. briefes „Unser schönes Samland", der vierteljähr• Memel, Heydekrug, Pogegen rungsstücke aus Alienstein besitzt, wird herzlich ge• lich erscheint, nimmt die Geschäftsstelle der Kreis• Kreisvertreter Stadt: Herbert Preuß. Land: Dr. Walter beten, diese zur weiteren Ausgestaltung unseres Königsberg-Stadt gemeinschaft Fischhausen, die federführend für SÄeydekrug: «^»^3^?^ Heimatmuseums zur Verfügung zu stellen, sei es als Stadtvorsitzender: Klaus WeigelL Geschäftsstelle: Rein• den Samlandbrief ist, Fahltskamp 30, Postfach 1705, Grentz. Geschäftsstelle:Telefon 04 61) 3 57 71.1 wedter Leihgabe oder in Übereignung an die Stadtkreisge• hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln 2080 Pinneberg, entgegen. Mark 8, 2390 Flensburg-Mürwik meinschaft Alienstein, Nachricht wird erbeten an 30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königs• berg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg Münster und Umgebung - Wie alle> Jahre vor- Irmgard Falken, Alter Markt 2,4650 Gelsenkirchen. Labiau her, wollen wir auch diesmal mit der LOW, Stadt- Königsberger Modelle — Auf Anregung der Kreisvertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Stadtgemeinschaft hat Horst Dührung das Schau• Knuttl, Telefon (0481) 7 1757, Naugarder Weg 6, 2240 und Kreisgemeinschaft Münster den Aussiedlern, Angerburg der Frauengruppe der LO und dem Ermlandchor Kreis Vertreter: Friedrich-Karl Mllthaler, Telefon (040) fenster des „Haus des Deutschen Ostens" in Düssel• Heide dorf mit seinen Modellreproduktionen aus Königs• Kreisvertretung Labiau 1984 — Hiermit geben Münster wie eine große ostpreußische Familie in 446541, PosÜach Nr. 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Verbundenheit und Treue festlich feiern. Den mu• „Engel, steh mir bei", eine Lebensgeschichte, die berger Kirchen weihnachtlich gestaltet. Eine Be• wir die gewählten Mitglieder unserer Kreisvertre• sichtigung wird unseren Mitbürgern in Düsseldorf tung bekannt: Werner Brauer, Pinneberg (Gilge); sikalischen Rahmen wird - wie immer - der Erm• in Ostpreußen beginnt und bis zu den Bahamas landchor mit gut vorgetragenen Gesangdarbietun• führt, von Owanta G. Gottlieb, geborene von San- empfohlen. Albert Daudert, Elmshorn (Gilge); Lothar Emmen• Die Sammlungen der Stadtgemeinschaft im Mu• thal, Otterndorf/Niederelbe (Labiau); Willy Erd• gen bilden. Die Frauengruppe der LO Munster wird den-Guja, ist jetzt als Buch erschienen im Bläschke- Lesungen und Weihnachtsgedichte rezitieren. Die Verlag, St. Michael in Österreich, unter ISBN 3- seum Haus Königsberg in Duisburg werden gegen• mann, Wischhafen (Liebenfelde-Mehlauken); Al• wärtig durch den Ausbau eines Raums im Dachge• fred Erdmann, Fritzlar (Liebenfelde-Mehlauken); Weihnachtsansprache wird liebenswürdigerweise 7053-2206-0, und ist zum Preis von 27,80 DM im wieder - wie im vergangenen Jahr — Pfarrer Man• Buchhandel erhältlich. Diese Arbeit ist ausgezeich• schoß erweitert. Retten Sie dingliches Kulturgut Ernst Falkenau, Alfeld/Leine (Nautzken); Albert durch Hergabe an die Stadtgemeinschaft Königs• Fröse, Schilfdorf-Spaden (Haffwinkel-Labagienen); fred Hartke, Hagen, halten. Deshalb wollen wir ihm net worden mit dem Angerburger Literaturpreis, mit einem zahlreichen Erscheinen für seine Zusage gestiftet vom Landkreis Rotenburg (Wümme), der berg (Pr). Auch Dinge des täglichen Lebens, die an Richard Gaidies, Hagen/W estfalen (Friedrichsrode unsere Vaterstadt erinnern, sind von dokumentari• — Alt Sussemilken); Gretel Haberland, Bad Pyr• danken. Weihnachtsgebäck und andere Süßigkei• anläßlich der Angerburger Tage 1984 an die Autorin ten bitte mitbringen. Kaffee wird gespendet. Die überreicht werden konnte. schem Wert. mont (Hohenbruch — Lauknen); Karl-Heinz Löbenichtsches Realgymnasium — Das Jahres• Hundsdörfer, Meckelstedt (Mörnersfelde); Ewald Advents- und Vorweihnachtsfeier findet am 4. Ad• Fischhausen treffen stand unter dem Zeichen des 30jährigen Be• Kaspar, Lübeck (Hindenburg); Helmut Kaspar, ventssonnabend, 22. Dezember, 15 Uhr, im Aegidii- stehens der Schulvereinigung. Das Wiedersehen, Hindenburg; Walter Klemens, Hamburg 70 (La• hof, großer Saal, Inhaber Franz Niehues, Aegidii- Kreisvertreter: Louls-Ferdinand Schwarz. Geschäftsstel• straße 46, 4400 Münster, statt. le: Gisela Hußfeld, Telefon (041 01) 2 20 37 (dl. - fr. 8 bis zu dem auch ein Ehemaliger aus den USA eingeflo• biau); Hildegard Knutti, Heide/Holstein (Kadgieh- 12 Uhr), PosÜach 1705, 2080 Pinneberg gen war, begann im Museum Haus Königsberg. Die nen); Martin Krippeit, Lübeck (Labiau); Gerhard Neidenburg Otto Kühn 100 Jahre — Am 8. Dezember vollen• Geschenkübergabe zweier Sammelbände „Löbe- Kröhnert, Jork (Markthausen — Popelken); Horst nichter Rundbriefe" für die Stadtgemeinschaft, die Lemke, 2171 Dornsode (Reiken); Hanna Link, Bad Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) dete in der Heinrichstraße 74, 6100 Darmstadt, 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 unser Lm. Otto Kühn aus Pillau 1, Königsberger der Kustos Ulrich Albinus entgegennahm, ein Bus• Segeberg (Ludendorff); Otto Neckien, 2180 Wolfs• ausflug nach Xanten und am Abend ein gemütli• burg (Pronitten); Heinz Neumann, Pinneberg (La• Kreisgruppe Berlin — Die Berliner Gruppe unse• Straße 11, dort Inhaber der Buchdruckerei Merkur rer Kreisgemeinschaft führte satzungsgemäß ihre sowie Buch-, Papier- und Schreibwarenhandlung, ches Beisammensein standen auf dem Programm. biau); Frank Neumann, Pinneberg (Labiau); Man• Am zweiten Tag fand im Vorraum der Aula der Pa• fred Niemann, Bonn (Laukischken); Gert Oberstel• Vorstandswahlen durch. Der neue Vorstand setzt seinen 100. Geburtstag. Die Kreisgemeinschaft sich wie folgt zusammen: 1. Kreisbetreuer: Hans Fischhausen freut sich, zu diesem hohen Geburts• tenschule, Steinbart-Gymnasium, eine Feierstunde ler, Wentorf (Labiau); Erich Paske, Heide/Holst. statt. Die Eröffnungsrede hielt OStD Aloys Raffau. (Langendorf); Hildegard Paske-Gaidies, Heide Klöckner, Telefon (030) 366 2640, Spieroweg 12, tag gratulieren zu können, wünscht mit heimatver• 1000 Berlin 20; 2. Kreisbetreuerin: Hildegard Krol- bundenen Grüßen Gesundheit und alles Gute für Er erinnerte u. a. an die preußische Heimat und Zer• (Friedrichsrode — Alt Sussemilken); Adalbert störung der Schule, wo an gleicher Stelle heute ein Preuß, Sartrup (Kornhöfen — Schaudienen); Hans zig; Schriftführerin: Hildegard Opalka; Kassiererin: das neue Lebensjahr. Elfriede Zeranski; Beisitzer: Hans-Joachim Zerner Heimatbrief — Die Folge 84 des Heimatbriefs sowjetisches Siegerehrenmal steht. Seine Schluß• Riemann, Kirchwalsede (Ludendorff); Lori Schwei• worte waren: „Die Erinnerung kann uns keiner ger, Bebra (Gr. Baum); Erich Springer, Bargstedt und Wilhelm Mutschke; Kassenprüfer: Wilhelm „Unser schönes Samland" wird bis zum Weih• Rutkowski und Martha Rutkowski. Wer über die nachtsfest auch die Landsleute im europäischen nehmen." Vorsitzender Werner Grodde wies in sei• (Needau); Christel Stöhser, Hamburg 73 (Haffwer• ner Festrede auf das Gründungsjahr 1441 der ehr• der — Agilla); Minna Strahl, Bremerhaven (Rinder• Veranstaltungen der Berliner Gruppe unserer Ausland bis hin nach den Vereinigten Staaten Kreisgemeinschaft unterrichtet werden und an die• sowie Kanada, Südafrika, Australien und Neusee• würdigen Schule hin. Die Tatkraft des alten Lehrers ort); Hans Terner, Rotenburg./Wümme (Gr. Legit- Dr. Kroehnert und Mitschülers Dr. Schubert als ten); Siegfried Wichmann, Osten (Liebenort — Me- sen teilnehmen möchte, wende sich bitte an den 1. land erreicht haben. Leider müssen wir nach dem Kreisbetreuer Hans Klöckner. Versand immer wieder zur Kenntnis nehmen, daß Gründer der Schulgemeinschaft herausstellend, be• lawischken); Fritz Wollmann, Osnabrück (Gr. eine Anzahl verschickter Heimatbriefe mit den tonte er, daß diese Gründung ihre Austrahlungs- Baum). Postvermerken „Empfänger ynbekanrit,...^. .r*i kraft bis zum heutigen Tag nicht verloren habe. Dem Kreisausschuß gehören an: Kreisvertreter Ortelsburg „...unbekannt verzogen...", aber auch mit dem Starker Beifall für die beiden Festredner und die Hans Terner, Stellvertreter Heinz Neumann und Kreisvertreter: Gustav Heybowltz, Telefon (052 58) Vermerk „... Annahme verweigert..." an uns zu• Schülergruppe, die diese Gedenkstunde musika• Erich Paske, Geschäftsstelle — Kartei Hildegard 78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle rückkommt, oft gleichzeitig mit brieflichen oder te- lisch umrahmten. Die anschließende Mitglieder• Knutti, Jugendarbeit Frank Neumann, Heimatstu• Aus verschiedenen Anlässen werden wir mit hauptversammlung beendete das Jubiläumstref• benbetreuer Lothar Emmenthal, Patenkreis Sieg• Dankesgrußbotschaften bedacht, aus denen immer fen. Nach der Verlesung des Geschäfts- und Kas• fried Wichmann. wieder eine Anerkennung für unsere Arbeit spricht. senberichts wurde dem Vorstand einstimmig Entla• Dem Ältestenrat gehören an: Willy Krippeit, Rat• Gedankt wird uns für den inhaltreichen Heimatbo• stung erteilt. — Wegen der 30. Wiederkehr der Pa• zeburg (Labiau); Manfred Terner, Rotenburg/ ten, der rechtzeitig vor unserem großen Ortelsbur- Aus Freude tenschaftsgründung mit dem Steinbart-Gym• Wümme (Gr. Legitten); Gustav Windeit, Bad Oldes• ger Treffen frei Haus geliefert wird. Wir gratulieren nasium beschloß im November der Vorstand, alle loe (Gilge); Alfred Lekies, Hannover (Markthau• unseren ältesten Landsleuten im Ostpreußenblatt ehemaligen Löbenichter für den 27. bis 29. Septem• sen). zum Geburtstag und auch aus anderen Anlässen. am Leben. ber nächsten Jahres wieder nach Duisburg einzula• Laufend muß Post erledigt werden, dabei sind viel• den. Für das große Ostpreußentreffen Pfingsten Lyck fach schwierige Fragen zu beantworten, denn bei iefonischen Rückfragen aus diesem Empfänger• 1985 ist in Düsseldorf eine Zusammenkunft vorge• Kreisvertreter: Walter Mrotzek, Telefon (04321) unseren Jüngeren ist Familienforschung aktuell kreis wie „...Wo bleibt mein Heimatbrief?". Ge• sehen. 5280 19, Karl-Feldmann-Straße 6, 2350 Neumünster geworden. Die Familienzusammenführung ist messen an den rund 4 000 versandten Heimatbrie• Bildband von Stadt und Kreis Lyck — Meine Auf• ebenfalls noch nicht abgeschlossen. In jeder Wo• fen, hält sich diese „Rückläuferzahl" in Grenzen; Königsberg-Land rufe zur Übersendung von Bildern von Stadt und chenausgabe unseres Ostpreußenblattes finden Sie dennoch schenken wir diesem ständig wiederkeh• Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (054 81) 2388, Kreis Lyck hatten bisher nur teilweise Erfolg. Daher in der Rubrik „Aus den Heimatkreisen" unter Or• renden Vorgang unsere besondere Aufmerksam• Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich appelliere ich nochmals an alle Landsleute, Bilder telsburg einen Bericht über Vorgänge in der Kreis• keit. Wir bitten aber auch um die Aufmerksamkeit Heimatbrief — Die Jubiläumsausgabe zum unserer Heimat aus der Zeit vor 1945 sowie aber gemeinschaft mit wertvollen Hinweisen. Dafür und Mitarbeit der Heimatbriefempfänger, um die 20jährigen Bestehen des Heimatbriefes „Unser auch die jetzt bei Besuchsreisen gemachten Auf• werden wir reichlich mit Dankesgrüßen bedacht, „Rückläuferzahl" und damit auch die Portokosten schönes Samland" ist in einer umfangreichen Aus• nahmen einzusenden. Die Bilder werden auf und es gehen auch beachtliche Spenden ein, die als und die damit verbundene Mehrarbeit so gering wie gabe erschienen. In zwei Aufsätzen haben der Wunsch nach Auswertung zurückgesandt. Spre• Gegenleistung für den Heimatboten gewertet wer• möglich zu halten bzw. völlig auszuschalten, in dem Kreisvertreter des Kreises Fischhausen und Her• chen Sie bitte auch Freunde, Bekannte und Ver• den, die aber auch als Ausdruck von Liebe und der Geschäftsstelle bei Wohnungs- oder Wohnort• bert Ziesmann von Königsberg-Land dargelegt, was wandte an, die von dem Aufruf keine Kenntnis Treue zur Heimat gesehen werden. Dafür zu dan• wechsel die neue Anschrift, aber auch der Verzicht der Heimatbrief ist, wie er entsteht, versandt und haben, weil sie das Ostpreußenblatt nicht erhalten. ken, ist uns Ehrenpflicht. Heimat ist doch immer auf eine weitere Zustellung des Heimatbriefs recht• finanziert wird sowie welche Aufgaben und Wün• Tragen Sie bitte dazu bei, damit alle Heimatorte im noch ein vorrangiges Unterhaltungsthema. Ver• zeitig mitgeteilt wird. sche ihm gestellt werden. Es wird aufgezeigt, daß Bildband dargestellt werden können. Von den säumen Sie nicht zu erzählen, was Sie alles im Ost• preußenblatt lesen. Bitte werben Sie für die Verbrei• Die Geschäftsstelle und das Samlandmuseum durch die enge Zusammenarbeit der beiden Sam- nachstehenden Orten liegen noch keine Bilder vor: landkreise ein sehr interessanter, lesenswerter Bote Andreken, Deumenrode, Finsterwalde, Geigenau, tung des Ostpreußenblatts. Damit erfüllen Sie unse• sind aus besonderen Gründen vom 27. Dezember ren Weihnachtswunsch. bis 21. Januar 1985 geschlossen. Es wird gebeten, zu allen Landsleuten kommt und ihnen von der Glinken, Gollen, Großschmieden, Gutenborn, Hen• Besuche und Telefongespräche bis zur Wiederauf• Heimat kündet. In weiteren Artikeln wird des nenberg, Krassau, Kreuzfeld, Kulessen, Kutzen, Lis- nahme des Dienstbetriebs zurückzustellen. Der Gründers des Heimatbriefes, Ernst Morgenroth, ge• sau, Loien, Lübeckfelde, Maihof, Monken, Petzkau, Preußisch Eylau Postweg ist hiervon ausgenommen. Unsere Hei• dacht, über die Arbeit der Heimatkreisgemein• Reichenwalde, Renkussen, Reuschendorf, Rost- S r niTir : he,m von der Trenck Te,efon matbrief-Mitarbeiter werden gebeten, ihre Beiträge schaften, der Treffen berichtet. Gedichte, Erzählun• ken/Klaussen, Rotbach, Rumeyken, Schelasken, Iu(06201fii ) 1V 5«78 71, ,n Birkenweg 33, 6940 Weinhei' m für den Heimatbrief, Folge 85, direkt an die Schrift• gen und Worte der Besinnung lenken auf das Weih• Schwarzberge, Seebrücken, Seeheim, Soffen, Solt- Heimatbrief und Jugenderfassung - In diesen leitung Doris Meiler, Gartenstraße 25, 4938 Schie• nachtsfest und den bevorstehenden Jahreswechsel mahnen, Sprindenau, Thomken, Waiblingen, Wal• Tagen kommt der Heimatbrief 1984 zu Ihnen ins der-Schwalenberg 1, zu senden. hin. Landsleute berichten in Wort und Bild über ihre tershöhe, Wellheim, Willenheim, Zielhausen. Von Haus Er enthält wieder neben seinem bekannt reichhaltigen Programm einen Fragebogen an die Johannisburg , H p Großeltern zur Erfassung ihrer Kinder Kreisvertreter: Gerhard Wlpplch. Karteistelle: Waitz- und Enkel Em Teil von Ihnen hat sich bereits an straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha Keine Advents- und Weihnachtsberichte dieser Aktion in dankenswerter Weise beteiligt. Thomsen, Fasanenweg 14, 7012 Fellbach Wir wenden uns an diejenigen, die diese Fragebo• Alle Jahre wieder kommen unsere Landsleute überall in Stadt und Land zusammen, Graf Yorckschule — Ein weiteres Mal feierten im gen b1Sher beiseite gelegt haben. Bitte machen Sie Ostheim in Bad Pyrmont ehemalige Schüler und um die adventliche und vorweihnachtliche Zeit festlich zu begehen. Bei den vielen ™' "Kf Sie, d„ie Arbeit de' Kreisgemein. Schülerinnen der Graf Yorckschule Johannisburg Berichten, die uns über die heimatlichen Feiern erreichenjst es uns auch in diesem Jahr wiPHpn^6 fer erfaßt,en ^endlichen erhalten ein Wiedersehen. Zusammen mit einigen Angehö• nicht möglich, entgegen unserer sonstigen Gepflogenheit, alle Beiträge zu veröffentli• TchPhln H!Rder emenn "abrief. Es kann ge• rigen waren es etwa 150 Personen, die bei dem von chen. Wir bitten unsere Mitarbeiter und unsere Leser dafür um Verständnis. schehen daß in einer Familie zwei bis drei Heimat- Klaus Beyer und Eva Klischewski wieder bestens Aus der Fülle der Einsendungen geht hervor, daß unser ostpreußisches Brauchtum 611 16 0516 hierfür vorbereiteten Treffen Erinnerungen an die gemein• unstp^nl" ^ / " hernimmt bei allen Feiern nach wie vor gepflegt wird. In den Gedanken, die in diesen Stunden KindJAn? Venden- Bitte le§en Sie *ür Ihre same Schulzeit austauschten, beim Lichtbildervor• st r uße trag von Gerhard Bosk herrliche Aufnahmen neuen nach Hause wandern, tauchen Sternsinger, Schimmelreiter und Umzüge mit dem mforlt ° P fv n-Mappe an, in der Sie diese SnS«h~ aufbfwat[en. Ihre Kinder gehen in Datums aus der Heimat sahen und die alte Zusam• Brummtopf auf. Gemeinsam gesungene Advents- und Weihnachtslieder, Lesungen 6 mengehörigkeit bekräftigten. Während ehemalige undGedichte ostpreußischer Dichter undSchriftstellerbringenheimatliche Atmosphä• ^V?at ihrer Eltern u"dGroßel• Schüler und Lehrer, die an der Teilnahme gehindert re in die von den Frauen der Gruppen festlich geschmückten Räume und Säle. terSÄHn haben. Es dankt Ihnen die Kreisgemeinschaft. waren, Grüße sandten, erfreute uns unsere Lehrerin Im Schein der Kerzen sitzen unsere Landsleute bei Kaffee und Mohnstritzel oder Fritsch in alter Frische und Herzlichkeit mit ihrer Fladen, Pfeffernüssen und selbstgebackenem Marzipan beisammen, lauschem dem Preußisch Holland Anwesenheit. Es wurde der nicht mehr unter uns Chorgesang oder zarter Flötenmusik und erfreuen sich an Weihnachtsspielen, die von 8 B weilenden Mitschüler gedacht und besonders der (K0r4l 2T)^r 1:QQ r dKH,nz- Geschäftsstelle: Telefon 3 i chenstra Jugendlichen und Jugendgruppen gleichermaßen dargeboten werden. Häufig kommt HpiL i RE beliebten und geschätzten Lehrerin Felicitas Wür• .K t J ße 23, 2210 Itzehoe auch .Knecht Ruprecht' oder der .Nikolaus' und bedenkt die Kinder mit bunten Tüten fel, die kürzlich gestorben ist. — Das nächste Schü• 1985WIR D DIE ERSTE lertreffen ist für den 1. Advent 1986 vorgesehen. voller Gebäck und Süßigkeiten. Angabe de, HP~ ^ ^ Belm diesjährigen Hauptkreistrefien in Dort• In diesen Stunden der Besinnung spüren alle die innere Verbundenheit, sie spüren, mund, das wie immer von Lm. Max Maseizik vorbe• daß die Ostpreußen, auch fern der Heimat, eine große Familie bilden. ^^^^ ssei:;£ reitet und geleitet wurde, fand die Ehrung eines be• Eine frohe Adventszeit wünscht Ihnen Ihre Susanne Deuter unsere^rBrfrih^nH La"ds,eute. Alle Landsleute, die kannten Landsmanns statt, der sich seit langem für unseren Bildband über die Geschäftsstelle der Fortsetzung auf Seite 18 Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Erinnerungsfoto 520

Gemeinschaft Junges Ostpreußen Auch die Verbindung zu örtlichen Frauenvereinen

Geschäftsstelle: Parkallee 84/86,2000U Hambimambur . Un Te,eTPI* fon (0 40) 44 65 41 und 4465 42! " " ß ' " wurde gepflegt. Ihr selbstloser Einsatz für die Hei• mat fand seine verdiente Anerkennung durch die Landesgruppe Niedersachsen/Bremen - Don• Verleihung des silbernen Ehrenzeichens der nerstag, 27 Dezember, bis Montag, 31. Dezember, Landsmannschaft und der goldenen Ehrennadel traditionelles Ostpreußenseminar der Landes• des BdV. Das große Geleit, das ihrem Sarg folgte, die gruppe in Hohegeiß im Oberharz. In einer zünftigen Fülle der Blumen, mögen als ein Zeichen der Sym• Jugendgemeinschaft sollen die Tage zwischen den pathie gewertet werden, die ihr entgegengebracht Jahren fern vom Getriebe des Alltags mit Spiel In• worden ist. Dankbare Worte der Verehrung fanden formationen, Brauchtumspflege, Volkstanz, Gesang nach dem Vertreter der Marinekameradschaft, der und Wanderungen durch die verschneite (?) Win• Ella Köhnke auch nach dem frühen Tod ihres Man• terlandschaft verbracht werden. Dazu sind alle In• nes angehört hatte, der Vorsitzende der örtlichen teressenten im Alter von 14 bis 25 Jahren eingela• landsmannschaftlichen Gruppe, die stellvertreten• den. Teilnehmerbeitrag 50 DM, Unterkunft und de Vorsitzende der Frauengruppe, die Kreisvorsit• Verpflegung sind frei, Fahrtkosten (DB, II. Klasse) zende des BdV und die Landesvorsitzende, die statt werden erstattet. Nähere Informationen und An• Blumen eine Handvoll ostpreußischer Erde in das meldung bei Irmgard Börnecke, Telefon (0 55 25) Grab warf. 14 77, Tannerstraße 5,3425 Walkenried, oder bei Jo Neumann, Telefon (0441) 203601, Haus Alien• Niedersachsen stein, Sandweg 102 a, 2900 Oldenburg 1. Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoff mann, Telefon (058 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. Süd: Ernst Rohde, Telefon (053 21/2 3950), Hubertus• Hamburg weg 45, 3380 Goslar. Weser-Ems: Fredl Jost, Telefon Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Telefon (054 31) 35 17, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück (040) 5 51 22 02, Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61 Weser/Ems — Nach dem aus gesundheitlichen Gründen ausscheidenden Kulturreferenten Arthur Volksschule Friedrichsberg — Das erste Schulbild und damit etwas Besonderes ist Ausstellung vom 5. bis 15. Februar Kraniger ist in den Vorstand der Gruppe Weser/ diese Aufnahme aus dem Jahre 1927 für Heinz Jotzo. Es zeigt Ehemalige der Volksschu• Meisterwerke Ems Waltraud Rasch, Telefon (05 41) 7 31 24, Rapp• le Friedrichsberg, Kreis Angerapp (Darkehmen), mit ihrem Lehrer Fritz Gambol. „Ein der Ostdeutschen Galerie Regensburg straße 37, 4500 Osnabrück, gewählt worden. älterer Bruder dieses Herrn lehrte an der Dorfschule Worellen im Kreis Angerapp", Cloppenburg — Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, schreibt unser Leser. Dieser erinnert sich weiter: „Zur näheren Erläuterung sei gesagt, im Batig-Haus, Esplanade 39. Öffnungszei• Gemeindezentrum (Schwedenheim), Adventsfeier. ten: Montags 10 bis 20 Uhr, dienstags bis frei• — Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden daß Friedrichsberg zum Kirchspiel Wilhelmsberg gehört. 1724 gründete König Fried• tags 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei. Bernhard Steffen auf der Jahresversammlung rich Wilhelm I. (Soldatenkönig) drei Domänen auf seinen Namen lautend — Königsfel• wurde die Totenehrung vorgenommen. Bernhard de, Friedrichsberg und Wilhelmsberg. Diese Gemarkungen sind uraltes Siedlungsge• Steffen berichtete über die Veranstaltungen und biet. So hieß der Ort Königsfelde bis dahin Repenatschen, Friedrichsberg hieß Schako- BEZIRKSGRUPPEN besonderen Ereignisse dieses Jahres. Anschließend mischken, Wilhelmsberg Klikotschen und das Gut Wilhelmsburg hieß Podszohnen." HAMM/HORN — Infolge eines bedauerlichen gab die Leiterin der Frauengruppe, Erika Link, einen Seinen Erinnerungen schließt Heinz Jotzo den Wunsch an, daß dieses Foto „gut an• Versehens Ist in der vergangenen Woche eine Überblick über die zahlreichen Aktivitäten der kommen möge". Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 520" an die Redak• Falschmeldung erschienen. Wie in Folge 48 be• Gruppe und schloß mit einem kleinen Vers. Darauf tion des Ostpreußenblatts, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir an den Ein• kanntgegeben, findet die Weihnachtsfeier bei Kaf• erfolgte die Wahl des Vorstands, der in seinen Äm• sender weiter. sd fee und Kuchen am Sonnabend, 15. Dezember, tern bestätigt wurde. Der Vorsitzende der Gruppe 14.30 Uhr, Restaurant Rosenburg, Rießer Straße Weser/Ems, Fredi Jost, berichtete über den V. Kon• 11, Ecke Salling, 2000 Hamburg 26, statt Zudem greß der ostdeutschen Landsmannschaften in Bonn. wird der Weihnachtsmann erscheinen, anschlie• Der offizielle Teil wurde mit einer Kaffeetafel abge• ßend Tombola. schlossen. Schwester Lieselotte vom Quaken- Vorweihnachtsfeier mit selbstgebackenem Ku• Saarland Barmbek/Winterhude/Uhlenhorst — Sonn• brücker Krankenhaus Bethanien führte einen Film chen. Programm: Chorgemeinschaft Ostpreußen — Vorsitzende der Landesgruppe: Edith Jochem, Telefon bend, 1 5. Dezember, 15 Uhr, Heilandskirche, Großer über einige Teile des heutigen Ostpreußen vor, das Westpreußen — Sudetenland, Begrüßung durch (06835) 7991, Friedhofstraße 47, 6645 Beckingen- Saal, Winterhuder Weg 132 (Busse 106 und 108), sie im Herbst besucht hatte. Vorsitzenden Heinz Hintze, Festrede Manfred Lin• Haustadt . Weihnachtsfeier. Aussiedlerkinder musizieren und Dannenberg/Hitzacker — Allgemein guten An• denau, Gedichte und eine Weihnachtsgeschichte Saarbrücken — Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, tragen Gedichte vor. Der Weihnachtsmann kommt. klang fand ein Agnes-Miegel-Abend unter der liest Margarete Koch, Ballettgruppe der Tanzschule Meerwiesertalweg, Waldhaus, Weihnachtsfeier. Anmeldungen bitte an Ursula Meyer, Telefon Regie von Fr. Friedrich. Die musikalische Umrah• Plümacher u. a. 2211 28. 1 ...... mung hatte die Sing- und Spielgruppe Diercks mit Essen — Memellandgruppe: Sonntag, 16. De• Baden-Württemberg zember, 16 Uhr, Gaststätte Haus Kuhlmann, Haus Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. ostpreußischen Liedern und Volkstänzen über• (0 72 37) 78 53, Postach 3 51, 7530 Pforzheim HEIMATKREISGRUPPEN nommen. Horlstraße 27, Essen-Dellwig, vorweihnachtliche Heiligenbeil — Sonnabend, 22. Dezember, Hannover — Die Veranstaltung der Frauen• Feier. Es wird gebeten, ein Geschenk im Wert von 5 Rastatt — Sonnabend, 15. Dezember, 15 Uhr, Landhaus Walter, Hindenburgstraße 2 (Nähe U- DM für den Grabbelsack mitzubringen. Kuchen und Gemeindesaal der Petruskirche, Wilhelm-Busch- gruppe mit dem Weihnachtsbasar war ein überwäl• Straße, Weihnachtsfeier mit dem Rosenau-Trio, Bahnhof Borgweg), Weihnachtsfeier gemeinsam tigender Erfolg. Die Ausstellungsräume im Haus Kaffee gehen auf die Gruppenkasse. Programm• mit der Kreisgruppe Osterode. Weihnachtliche punkte sind Weihnachtslieder mit musikalischer Baden-Baden. Kuchenspenden erwünscht. des deutschen Ostens waren schnell mit Besuchern Stuttgart — Sonnabend, 22. Dezember, 16 Uhr, Musik und Weihnachtsandacht von Dr. Jordahn. gefüllt. Weit über 400 Personen kamen. Die Verkäu• Begleitung und weihnachtliche Vorträge. Julklapp-Päckchen ab 5 DM können mitgebracht Hagen — Sonnabend, 15. Dezember, 19 Uhr, Ratskeller, Marktplatz, traditionelle Adventsfeier ferinnen an den Ständen kamen gar nicht zur Ruhe. mit einer Ansprache von Pfarrer i. R. Dr. Kowalews- werden. Für Kinder bis 14 Jahre gibt es bei rechtzei• Bei Kaffee, Kuchen und Musik fühlten sich die Besu• Heimatstuben, Hochstraße, Vorweihnachtsfeier mit Kaffeetafel und einer Festrede von Pastor Mitt• ky. Musikalische Umrahmung durch die Musik• tiger Anmeldung eine Überraschung. cher wohl. Für die Männer gab es einen Pillkaller gruppe Preisenhammer. Königsberg — Sonntag, 16. Dezember, 15.30 Uhr, mann. oder Bärenfang. Der Basar hat gezeigt, daß sich die Wendlingen — Sonntag, 16. Dezember, 14.30 (Einlaß 1 5 Uhr), Landhaus Walter, Hindenburgstra- monatelange Arbeit der Frauen gelohnt hat. Aus Herford — Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, Stadtgarten-Schützenhof, kleiner Saal, Stiftberg• Uhr, evangelischer Kindergarten, Neubrugstraße, ße/Stadtpark (U-Bahn Borgweg), vorweihnachtli• den Reihen der Besucher, die dies und jenes pas• Adventsnachmittag. ches Beisammensein mit Arno Surminski. Bitte nur sende Handarbeitsstück als Geschenk fanden, straße 2, Adventsfeier mit einer gemeinsamen Kaf• mit Anmeldung bis zum 10. Dezember bei Ursula wurde der Wunsch laut, eine solche Veranstaltung feetafel und einem vielseitigen, reichhaltigen Pro• Bayern Zimmermann, Telefon 4 60 76 (abends), Postfach zu wiederholen. gramm. Vorsitzender der Landesgruppe: Hermann Rosenkranz, 60 30 41, 2000 Hamburg 60. Hannoversch Münden — Sonntag, 16. Dezem• Iserlohn — Memellandgruppe: Sonntag, 16. De• Telefon (091 31) 38539, Erwin-Rommel-Straße 6, 8520 Osterode — Sonnabend, 22. Dezember, 15.30 Uhr ber, 15 Uhr, Gasthaus zum Weserstein, Vorweih• zember, 15.30 Uhr, Gaststätte Zum Weingarten, Erlangen Landhaus Walter, Hindenburgstraße 2 (Nähe U- nachtsfeier. Der Kaffeetafel folgt ein vielseitiges Baarstraße 100, Jahresabschluß- und Weihnachts• Burgau — Sonntag, 16. Dezember, 14 Uhr, Gast• Bahnhof Borgweg), Weihnachtsfeier gemeinsam Programm. — Die Frauengruppe traf sich am 1. De• feier. Für die musikalische Umrahmung sorgt die stätte Schwalbe, Weihnachtsfeier. mit der Kreisgruppe Heiligenbeil. Weihnachtliche zember und läutete die Adventszeit ein. Akkordeongruppe Erika Hinterleuthner. Der Kitzingen — Zu einer Mitgliederversammlung Musik und Weihnachtsandacht von Dr. Jordahn. Hildesheim — Freitag, 14. Dezember, 18 Uhr, Pa• Weihnachtsmann kommt zu den Kleinen, zudem ist konnte Vorsitzender, Studiendirektor a. D. Dr. Bohn Julklapp-Päckchen ab 5 DM können mitgebracht norama, Adventsfeier. Zuvor werden Lm. Fischer eine Tombola vorgesehen. eine zahlreich erschienene Teilnehmerzahl begrü• werden. Für Kinder bis 14 Jahre gibt es bei rechtzei• und Vorsitzender Konstanty Mitglieder in Alten• Witten — Sonntag, 16. Dezember, 16 Uhr, ost• ßen. Er forderte alle dazu auf, an der Deutschlandpo• tiger Anmeldung eine Überraschung. heimen besuchen. — Eine kürzlich durchgeführte deutsche Heimatstuben. Pferdebachstraße 110, litik aktiv teilzunehmen. Die deutsche Frage beste• Veranstaltung nahm der Vorsitzende zum Anlaß, Adventsfeier für Mitglieder. he überall dort, wo elementare Lebensrechte von FRAUENGRUPPEN an die Schrecken der Vergangenheit, wie der Ver• Deutschen verletzt werden. Bevor Ehrenvorsitzen• Bergedorf — Freitag, 14. Dezember, 15 Uhr, treibung vor 40 Jahren, zu erinnern. Zudem gedach• Hessen der Pfarrer Kypke einen Abriß über eine ostpreußi• Lichtwarkhaus, Treffen unter dem Thema „Advent te er des 20. Todestages der Dichterin Agnes Miegel. Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. sche Adelsfamilie hielt, die auf eine vier Jahrhun• Schließlich ging Konstanty auf die politischen Ge• (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg derte alte Tradition zurückblicken kann, würdigte und Weihnachten". er die Verdienste von Dr. Bohn und beglückwünsch• Farmsen/Walddörfer — Dienstag, 18. Dezem• schehen der vergangenen Wochen ein. Bevor die Frankfurt/Main — Freitag, 14. Dezember, 15.30 Versammlung mit dem Ostpreußenlied geschlos• Uhr, Haus Dornbusch, Clubraum 2, Eschersheimer te ihn zur Verleihung der goldenen Ehrennadel der ber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187 b, Vereinslokal Landstr.248, Weihnachts-Skat, -Romme, -Scrabble. LO, die ihm anläßlich seines 80. Geburtstages ver• des Farmsener TV, weihnachtliches Beisammen• sen wurde, konnte Konstanty noch zwei neue Mit• glieder vorstellen, zwei Oberschüler des Abitur• Jeder bekommt einen Preis. liehen worden ist. Der Laudatio folgte ein Dia-Vor• sein. jahrganges, die auseigenem AntriebalsKinder ver• Gießen — Freitag, 14. Dezember, 18 Uhr, Moh- trag des stellvertretenden Vorsitzenden Gustav LANDESGRUPPE WESTPREUSSEN triebener Eltern, Anschluß andie landsmannschaft• runger Stuben, vorweihnachtliche Feier mit Vor• Patz, der von einer mehrwöchigen Urlaubsfahrt trägen, einem Rückblick bei heimatlichen Bräu• durch Masuren berichtete. In den Pausen brachte Advents- und Vorweihnachtsfeier — Sonntag, liche Gruppe suchten. Kurt Schwarz, bekannt durch seine heimatlichen 16 Dezember, 15 Uhr, Hamburg-Haus, Door- Holzminden — Sonntag, 23. Dezember, 14.30 chen, Appetit-Happen und Glühwein. Ein Grogglas sollte mitgebracht werden. — Bei der vorigen Zu• Vorträge, „ostpreußischen Humor und Lieder der mannsweg 12, Hamburg-Eimsbüttel, Advents- und Uhr, Pauli-Kirche, Gottesdienst mit ostpreußischer Heimat" zu Gehör. Vorweihnachtsfeier bei gemeinsamer Kaffeetafel Liturgie, gestaltet von Pastor Günther Grigoleit. sammenkunfthielt Vorsitzender Helmut Schönfeld und musikalischer Umrahmung. Die Festansprache 15.45 Uhr, Altendorfer Hof, Adventsfeier. ein Referat über „Unsere Landsleute im polnisch Rosenhelm — Zur gut besuchten Monatsver• hält Pastor Friedrich-Karl Kurowski.ausTiegenhof/ Uelzen — Sonntag, 16. Dezember, 14.30 Uhr, besetzten Teil Ostpreußens". Die unhaltbaren Zu• sammlung konnte Vorsitzender Will Gennis den stände regten eine lebhafte Diskussion an. — Mitt• früheren Bürgermeister Detterbeck, Lm. Hübner Westpreußen. Stadthalle, großer Saal, besinnliche Stunde zum Advent. Programm: Singspiel der Frauengruppe, woch, 19. Dezember, 15 Uhr, Mohrunger Stuben, und Lm. Zuckmantel von den Schlesiern begrüßen. Darbietungen einer Kindergruppe, gemeinsame vorweihnachtliche Feier bei Schnittchen und Wein, Lm. Kasper zeigte etwa 300 hervorragende Farbdias Schleswig-Holstein Vorträge in Mundart von Lieselotte Schönfeld. — von einer 7000-Kilometer-Reise durch die DDR, Vorsitzender der Landesgruppe: Günter P^dorf. Ge• Kaffeetafel, gemeinsamer weihnachtlicher Gesang Die Frauengruppe legte am Donnerstag vor dem Polen, UdSSR, Finnland und Schweden. Der Refe• schäftsstelle: Telefon (04 31) 553811. Wilhelmlnen- u. a. Das geistige Wort spricht Pastor a. D. Schwot- Volkstrauertag mit anderen landsmannschaftli• rent verstand es, in freier Rede, die mit geschichtli• straße 47/49, 2300 Klei zer, Oldenstadt. chen Frauengruppen 45 Kränzchen auf dem Hel• chen Hinweisen angereichert war, Betrachtungen Heide - Die Frauengruppe hat einen schweren denfriedhof nieder. In einer kurzen Ansprache ge• und Erläuterungen zu geben, die den Zuhörerkreis Verlust zu beklagen. Nach kurzer, schwerer Krank• Nordrhein-Westfalen Vors. der Landesgruppe: Alfred Mikoleit. Geschäftsstel• dachte Vorsitzender Helmut Schönfeld der Toten beeindruckten. heit starb die Vorsitzende Ella Köhnke, aus Pillau der Vertreibung. Tutzing — Sonnabend, 15. Dezember, 15 Uhr Sie war es, die vor 17 Jahren die Gruppe gegründet le: Tel. (02 11) 3957 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Landesgruppe — Die Geschäftsstelle der Lan• Kassel — Bei der landsmannschaftlichen Ge• (Einlaß 14.30 Uhr), Andechserhof, Saal, Weih• und seither ununterbrochen geleitet hat Durch ein meinschaftsveranstaltung konnte Lm. Schiemann nachtsfeier. Es singt der „Söckinger Singkreis" unter immer wechselndes Programm an Vortragen, Be- desgruppe ist vom 21. Dezember bis zum 8. Januar 1985 wegen Urlaub geschlossen. In dringenden Fäl• einen großen Teilnehmerkreis begrüßen. Nach Leitung von Herrn Bayer, einige Damen werden Ku• Bi( htigungen, Ausflügen und Arbeitsgemeinschaf• einer Kaffeestunde berichtete Oberstudienrat H. J. chen backen. ten wußte sie die monatlichen Zusammenkünfte in• len steht Landesschatzmeister Friedrich Voss, Tele• fon (0 2365)1 46 39, Adolf-Grimme-Straße8, W421, Fröhlich aus dem Leben und Wirken des Rasten- Würzburg — Bei der vorigen Monatsversamm• teressant und lehrreich zu gestalten. Durch ihre burger Dichters Arno Holz (1863 bis 1929), der als lung brachte das Ehepaar Purwins einen anschauli• Verse, oft in ostpreußischem Platt vorßetragen, das 4370 Marl, zur Verfügung. Dortmund — Montag, 17. Dezember, 14.30 Uhr, Erzvater des Naturalismus und der späteren Neu• chen Bericht über ihre Heimat, das Memelland. sie gut beherrschte, wurde so manche Veranstal• romantik mit starker expressionistischer Tendenz Wandkarten und Dias erläuterten Geschichte und tung stimmungsvoll eingeleitet. Ella Kohnkewares Stimmgabel, Wilhelmstraße 23, Treffen der Frau• gilt. Großer Beifall dankte dem Vortragenden. An• Schicksal dieser deutschen Landschaft, wobei ge• auch, die die Anschaffung von TrachterAteidern engruppe. schließend wurde in der Vorstandssitzung ein Pro• rade das persönliche Erleben der Vortragenden in anregte. Mittlerweile erfreuen dann 25 Frauen bei Düsseldorf — Sonnabend, 15. Dezember, 15 Uhr, gramm der Vorträge und Veranstaltungen für das denJahren 1920 bis 1945einentiefenEindruckhin- der Volkstanzgruppe, dem Sing- und Flbtenkie^ Gemeindesaal der Kreuzkirche, Collenbachstraße erste Halbjahr 1985 zusammengestellt. terließ. undfeierlichenZusammenkünftenihre Landsleute. 2, (Straßenbahnlinien 707 und 701 bis Dreieck), 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 18 Allgemeines rxis £fttnxu^mblatl

Mehlhorn. Ernst-Siegfried, Oberamtsrat^ D aus Dzierma, Marie, geb. Markowski, aus Ebenfelde, Goldap, Mühlenstraße 14, If/Z* Hans-^achs- Pftr gratulieren Kreis Lyck, jetzt Bredenfeldstraße 20, 2432 Len• Straße 3, 6720 Speyer, am 2L Dezember sahn, am 19. Dezember Micha, Lotte, geb. Krosta Weidicker.Kreis Faust, Fritz, aus Rinderort, Kreis Labiau, jetzt 3538 Lotzen, jetzt zu erreichen über Elise Bytzek, Fortsetzung von Seite 14 Ehlert, Emilie, geb. Bially, aus Waldwerder, Kreis Heddinghausen, am 20. Dezember Knechtstedter Straße 10,4836 Herzebrock 2, am Koschorreck, Friedrich, aus Gutenfeld, Kreis Kö• Lyck, jetzt 7164 Buhr Street, Detroit-Michi• Faust, Walter, aus Rinderort, Kreis Labiau, jetzt gan/USA, am 21. Dezember Heidestraße 30, 4324 Sprockhövel, am 20. De• nigsberg-Land, jetzt Windfeld 21, 2000 Ham• MüHer,^ burg 56, am 22. Dezember Gayk, Ottilie, geb. Kempka, aus Farienen, Kreis Or- zember Koslowskl, Emma, geb. Bednarz, aus Grünwalde, telsburg, jetzt Bramsstraße 11, 4803 Steinhagen, Friedrisczik, Max, aus Grünsee, Kreis Lyck, jetzt lau jetzt Gustav-Radbruch-Straße 56, 2800 Kreis Ortelsburg, jetzt Resser Landstraße 105, am 18. Dezember Steeger Straße 15 b, am 20. Dezember Bremen-Vahr, am 21. Dezember 4230 Wesel, am 21. Dezember Glinka, August, aus Willenberg, Kreis Ortelsburg, Funke, Ida, aus Lyck, jetzt Klosterstraße 2, 3300 Neumann, Anna, aus Mohrungen letzt V.-Bock- Meyhöfer, Helene, geb. Markowski, aus Gumbin• und Weissenstein, Kreis Königsberg-Land, am Braunschweig, am 20. Dezember Straße 45, 4330 Mülheim, am 7. Dezember nen, Bismarckstraße 71, jetzt Am Mittelfelde 14. Dezember Gnipp, Luise, geb. Lamm, aus Dippelsee, Kreis Lyck, Rex, Emil, aus Nareythen, Kreis Ortelsburg )etzt 103, 3000 Hannover 81, am 17. Dezember Graw, Georg, aus Polpen, Kreis Heilsberg, jetzt Auf jetzt Uhlandstraße 29,4330Mülheim, am 18. De• Hauptstraße 38, 5885 Schalksmuhle, am 18. De• dem Weinberg 5, 8423 Abensberg, am 20. De• Mucha, Karl, aus Ebendorf, Kreis Ortelsburg, jetzt zember zember , ., . , ..L Holunderstraße 3, 4937 Lage, am 19. Dezember zember Horsch, Frieda, aus Brittanien, Kreis Elchniede• Rokoss, Richard, aus Rödental, Kreis Lotzen, |etzt Mulack, Walter, aus Königsberg, Königstraße 9, Kisch, Martha, Diakonisse, aus Lotzen, jetzt Lötze- rung, jetzt Bahnhofstraße 30, 2252 St.-Peter-Or- Geschwister-Scholl-Straße 31, 2800 Bre• jetzt Händelstraße 10, 7063 Welzheim, am 22. ner Straße 14, 4570 Ouakenbrück, am 16. De• ding, am 17. Dezember men/Neue Vahr, am 20. Dezember Dezember zember Hundsdörfer, Ruth, geb. Kröhnert, aus Gilgenfeld Staats, Gertrud, aus Talwiesen, Kreis Schloßberg, Niske, Otto, aus Neu-Lapien, Kreis Elchniederung, Nitsch, Bruno, aus Altenberg, Kreis Königsberg- (Joneiten), Kreis Elchniederung, jetzt Cloppen• jetzt Danziger Weg 6, 3118 Bad Bevensen, am 4. jetzt Adolfstraße 24, 4330 Mülheim, am 14. De• Land, jetzt Heinser Straße 22, 3216 Salzhem• burger Straße 9, 4500 Osnabrück, am 18. De• Dezember zember mendorf, OT. Ahrenfeld, am 19. Dezember zember Stein, Ernst, aus Wehlau, Parkstraße 43, jetzt Die Poreski, Helene, geb. Rolle, aus Seemen, Kreis Poepping, Lotte, geb. Schattauer, aus Wehlau, Al• Heide 81,3013 Barsinghausen, am 17. Dezember lenberg, jetzt Maisenstraße 25/307, 2000 Ham• Kaiser, Ernst, aus Weidlacken, Kreis Wehlau, jetzt Osterode, jetzt Bachstraße 3,7408 Kusterdingen- Burnhusweg 1, 2322 Kühren, am 18. Dezember Zeiß, Fritz, ausGumbinnen, Bismarckstraße 52, jetzt Jettenburg, am 1. Dezember burg 33, am 22. Dezember Prawda, Ida, geb. Podenski, aus Kl. Lasken, Kreis Kelch, Ernst, aus Wehlau, Prepelstraße 11, jetzt Siedlerstraße 5, 6741 Rohrbach, am 19. Dezem• Postelmann, Margarete, aus Königsberg, Rohlfstra- Rheinstraße 4 b, 4020 Mettmann, am 23. Dezem- ber ße 30, jetzt Holunderweg 4 b, 2400 Lübeck 1, am Lyck, jetzt Querstraße 3, 4443 Schüttorf, am 19. Dezember • ber zur diamantenen Hochzeit 18. Dezember Kohn, Christel, aus Königsberg, jetzt Wittinger Geikowski, Bogislaw und Frau Auguste, geb. Szielinski, Elisabeth, aus Ortelsburg, jetzt Aka• Radke, Bruno, Amtsrat i. R., aus Königsberg, jetzt Am Brautsee 28,2380 Schleswig, am 16. Dezem• Straße 91, 3100 Celle, am 22. Dezember Mensch, aus Tiedmannsdorf, Kreis Braunsberg, zienweg 19, 5093 Burscheid 2, am 20. Dezember Kurrek, Willy, aus Milken, Kreis Lotzen, jetzt Rie- Walpuski, Wilhelmine, geb. Pelka, aus Warchallen, ber jetzt Gartenstraße 11, 5657 Haan 2, am 16. De• Rehmer, Anna, geb. Wagner, aus Tapiau, Kreis delsberger Weg 60, 8580 Bayreuth, am 16. De• zember Kreis Neidenburg, jetzt Polsumer Straße 147, zember 4352 Herten-Langenbochum, am 16. Dezember Wehlau, jetzt Am Ackerberg 26, 3300 Braun• zur goldenen Hochzelt schweig, am 16. Dezember Lissek, Walter, aus Gellen, Kreis Ortelsburg, jetzt Gerent, Paul und Frau Else, jetzt Hermann-Ehlers- zum 82. Geburtstag Tonn, Alfred, aus Königsberg und Lotzen, jetzt Henshauser Straße 10, 5650 Solingen 19, am 16. Straße 6, 6350 Bad Nauheim, am 7. Dezember Bodschwlnna, Anna, geb. Nitschkowski, aus Prost• Stampferstraße 2,4600 Dortmund 41, am 20. De• Dezember Kirschberger, Bernhard und Frau Helene, geb. ken, Kreis Lyck, jetzt Bürgerstraße 2, 2055 Au• zember Manzau, Gertrud, geb. Kröhnert, aus Hohenberg Milbrecht, aus Franzdorf, Kreis Insterburg, und am (Maszrimmen) und Schakendorf (Schakuh- mühle, 22. Dezember zum 75. Geburtstag Meldinen, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Siedlung Denda, Otto, aus Anhaltsberg, Kreis Ortelsburg, nenL Kreis Elchniederung, jetzt Hauffstraße Grafenheide 22, 4800 Bielefeld 16, am 21. De• Blechhaus, Walter, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt 40/5, 7417 Pfullingen, am 16. Dezember zember jetzt Essener Straße 7, 4650 Gelsenkirchen, am Voltmannstraße 156, 4800 Bielefeld 1, am 5. De• 16. Dezember zember Fabian, Anna, geb. Sembrowski, aus Lissau, Kreis Bildat, Erich, aus Tilsit, Drogerie, Deutsche Straße, Lyck, jetzt Waldthausenstraße 33, 4300 Essen, jetzt Jägerstraße 28, 2418 Ratzeburg, am 15. De• Aus den Heimatkreisen ... am 19. Dezember zember Hamm, Elisabeth, geb. Hardt, aus Leißienen, O. T. Diehn, Helene, geb. Eichler, aus Rastenburg, jetzt Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb Jeden Wohnungs• Georgenberg, Kreis Wehlau, jetzt Bochumer Lindauer Straße 51, 8960 Kempten, am 10. De• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Straße 4, 4000 Düsseldorf 30, am 18. Dezember zember Kalkenings, Otto, aus Herdenau (Kallningken), Donan, Käthe, aus Pobethen, Kreis Samland, jetzt Kreis Elchniederung, jetzt Solmitzstraße 47, Falkensteiner Straße 42, 8495 Roding, am 3. De• Fortsetzung von Seite 16 genommen. Anmeldung bitte recht bald an Ernst 2400 Lübeck 1, am 20. Dezember zember Krüger, Liesbeth, geb. Woelky aus Ortelsburg, jetzt Kreisgemeinschaft in Itzehoe erworben haben und Grunwald, Telefon (02 21) 49 24 07, Losheimer Stra• Dudda, Gustav, aus Lyck, Danziger Straße 1, jetzt ße 2, 5000 Köln 41. Schwindtstraße 11, 4650 Gelsenkirchen, am 17. Bayerischer Burg 20, 3200 Hildesheim, am 17. somit in unseren Listen aufgeführt sind, erhalten ein Dezember Dezember Exemplar der ersten Ausgabe ohne Bestellung. Alle Kummer, Margarete, aus Rastenburg, jetzt Hitten- anderen Landsleute, die sich für den Heimatbrief Schloßberg (Pillkallen) Dyck, Else, gb. Goroncy, aus Sophiental, Gr. Nap- Kreisvertreter: Georg Schiller. Geschäftsstelle: Telefon koferweg 8, 2150 Buxtehude, am 19. Dezember pern, Kreis Osterode, jetzt Obentrautstraße 37, interessieren, bitte ich um schriftliche Bestellung Langhals, Willy, aus Königsberg, Hindenburgstra• des Heimatbriefes beim Kreisvertreter Bernd Hinz, (0 41 71) 24 00, Eckermannstr. 20a, 2090 Winsen (Luhe) 3000 Hannover 21, am 15. Dezember Termine — Mit Rücksicht auf das Deutschland• ße 65 a, jetzt Havelring 6, 4300 Essen-Berges- Gipner, Helmut, aus Lyck, Danziger Straße 5, jetzt Matthiasstraße 38, 5030 Hürth. -)(. »hausen,? om 22. Dezember treffen der Ostpreußen in Düsseldorf am 25. und 26. Anna, Bunzlauer Straße 37, 5200 Siegburg, am 20. De• Bildband — Im Hinblick auf dag bevorstehende Lenz, aus Königsberg, Karschauer Straße Weihnachtsfest möchte die Heimatkreisgemein• Mai (Pfingsten) wird das Regionalkreistreffen Süd in zember München-Freimann, Eisenbahnersportvereins• ~,>t7ßrj

„Mit ihm ist eine Symbolfigur abgetreten" Hörfunk im Dezember Im Alter von 82 Jahren starb Schloßbergs stellvertretender Kreisvertreter Erich Friedrich Dienstag, 18. Dezember, 14.30 Uhr, B II: Eine Winsen/Luhe — lm 82. Georg Schiller in einer kurzen Ansprache die schiedenen Fronten und kam als Oberleutnant schlesische Weihnachtsstunde. Bericht aus Lebensjahr starb Erich großen Verdienste um die Kreisgemeinschaft in amerikanische Gefangenschaft, aus der er Friedrich, ein treuer, un• Schloßberg und hob besonders die Heimatlie• 1945 entlassen wurde. Zunächst wohnte er in der St.-Lukas-Kirche in Schweinfurt ermüdlicher Mitarbeiter be und Hilfsbereitschaft seines väterlichen Hoopte bei Winsen, wohin auch seine Frau Donnerstag, 20. Dezember, 22.05 Uhr, der Kreisgemeinschaft Freundes Erich Friedrich in den langen Jahren Irma, geb. Grohnert, mit der er seit 1936 verhei• Deutschlandfunk: Vor der großen Flut. Wo- Schloßberg, der von guter Zusammenarbeit hervor. Der Vorsitzen• ratet war, mit den vier Kindern kam, so daß die logda, eine Reise in die russische Provinz, von 1962 bis 1982 Geschäfts-, de der örtlichen Gruppe der Ost- und West• Familie wieder zusammen war. Friedrich betä• Karl Schlögel. r> i r^n Kartei- und Rechnungs• preußen, Walter Fischer, fand anerkennende tigte sich erst als Gelegenheitsarbeiter, Fuhr• Freitag, 21. Dezember, 15.30 Uhr, BI: DDR- führer war und darüber Dankesworte für Friedrich, der die Gruppe 30 mann und Lkw-Fahrer, bis er 1954 eine Ne• Report _ hinaus bis zu seinem Tod Jahre geleitet hatte. Wilhelm Rulf dankte im benerwerbssiedlung in Winsen/Luhe über• Freitag, 21. Dezember, 17.30 Uhr, Sudfunk 2: als stellvertretender Namen des Winsener Schützenkorps dem Eh• nahm. Danach beteiligte er sich aktiv am Auf• „Am Abend in dr Stub'n." Erinnerungen an die Kreisvertreter zum Vor• renmitglied und Initiator der Patenschaft des bau der Kreisgemeinschaft Schloßberg. Christkindlzeit im Egerland, von Seff Heil. stand der Kreisgemein• Schützenkorps Winsen für die Schützengilde Seitdem ist Erich Friedrich in seiner stets Sonntag, 23. Dezember, 8.15 Uhr, WDR 1: schaft gehörte. Schloßberg. Für die Schloßberger Schützen fröhlichen, originellen Wesensart mit viel Sinn Zur Trauerfeier konnte rief der 87jährige Hegemeister a. D. Max Alte und neue Heimat in Musik und Wort. Ad• für Humor nicht nur den Schloßbergern, son• vent und Weihnachten in Schlesien. Wilhelm die Winsener Friedhofskapelle die zahlrei• Zühlsdorf in bewegten Worten dem verstor• dern auch den Winsenern zu einem Begriff ge• Menzel liest Geschichten zum Fest. chen Trauergäste kaum fassen. Superinten• benen Landsmann die letzten Grüße zu. worden. „Mit Erich Friedrich ist eine Symbolfi• Montag, 24. Dezember, 11.04 Uhr, BI: Tran- dent Helmut Reske legte seiner Ansprache das Am 30. Mai 1903 in Jodszen (Ackermühle) gur der Jahrzehnte nach dem Zweiten Welt• Bibel wort „Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis geboren, besuchte Erich Friedrich die Real• krieg von der Lebensbühne abgetreten", seamus 1984. Ein weihnachtlicher Gruß an an der Welt Ende" zugrunde, das den Lebens• schule Gumbinnen, half dann am Wiederauf• schrieb der „Winsener Anzeiger", „Abschied alle Deutschen. wey des Verstorbenen stets begleitet hat und bau des im Ersten Weltkrieg zerstörten väter• und Neubeginn, Erinnerung und Aufgaben• Dienstag (1. Weihnachtstag) ,25. Dezember, betonte, daß es ein von christlicher Nächsten• lichen Hofs und war auf verschiedenen Gütern stellung, diese bald singende, bald rollende 8.15 Uhr, WDR 1: Alte und neue Heimat in liebe geprägtes Leben war. Es war Erich Fried• landwirtschaftlicher Beamter. 1932 übernahm niederdeutsche Mundart, der fröhlich kre• Musik und Wort. „Transeamus..." Weih• richs Schicksal, die erste Hälfte seines Lebens er das seit 200 Jahren im Familienbesitz be• denzte,Pillkaller' — das alles und mehr umfaßt nachtserinnerungen an die alte Heimat, von auf dem heimatlichen Gut zu verbringen und findliche 600 Morgen große väterliche Gut. Im der Name des Gutsbesitzers Erich Friedrich Gudrun Schmidt. nach der kriegsbedingten Flucht in Winsen/ Zweiten Weltkrieg stand Friedrich an ver• aus Ackermühle." G. S. Mittwoch, 26. Dezember (2. Weihnachts• Luhe ein neues Zuhause zu finden, wo er die tag), 17 Uhr, ZDF (II. Programm): Die Drei aus zweite Lebenshälfte verbrachte. Zitten. „Und jetzt sind wir Bundesbürger", von Nach der Einsegnung auf dem Friedhof in• Werner Doye. tonierte der Posaunenchor das Ostpreußen• Freitag, 28. Dezember, 15.50 Uhr, BI: DDR- lied. Anschließend würdigte Kreisvertreter Erforschung der VergangenheitReport . Sonntag, 30. Dezember, 7.03 Uhr, Südfunk 1: Dokumentation der Königsberger Gartenstadt Ratshof vollendet Zu Bethlehem geboren. Alte deutsche Weih• nachtslieder aus Mittel- und Osteuropa. ine wahrscheinlich er soviel Material gesammelt, daß er dem• Sonntag, 30. Dezember, 8.15 Uhr, WDR 1: Ausden Heimatkreisen bisher einmalige Sie nächst sogar eine Chronik von Amalienau und Alte und neue Heimat in Musik und Wort. Die Dokumentation hat Moditten vorlegen kann. E Flucht nach Ägypten über das Königreich Fortsetzung von Seite 18 der Königsberger Willi Die Dokumentation der Gartenstadt Rats• Böhmen. Ottfried Preußler liest seine böhmi• Freimann zusammenge• hof, in die er nicht nur viel Zeit, sondern auch haltige Bildmaterial verdanken wir vielen Ragniter sche Erzählung. Landsleuten, die uns die Fotos zu Reproduktionen (ttctrrcitorabt stellt: Die Gartenstadt viel Geld hineingesteckt hat, ist reich illu• zur Verfügung gestellt haben. Diese Bilddokumen• Ratshof in Königsberg striert mit 250 Fotoreproduktionen, Zeich• tation stellt eine weitere Bereicherung unserer bis• m ftttffjof (Pr). Es ist jedenfalls nungen sowie Stadtplanausschnitten und ent• her erschienenen Publikationen des engsten hei• nicht bekannt, daß es hält 1 Branchen- und 1 Einwohner-Verzeich• BEILAGENHINWEIS matlichen Bereichs dar und sollte von jedem, der von anderen Stadtteilen nis. Sie wurde als Manuskript kopiert und kann Dieser Ausgabe liegt unser Tafelkalender sich mit der kreisangehörigen Stadt Ragnit verbun• I • I n » r « ! < 11 g n ostdeutscher Städte den fühlt, erworben werden. DerSubskriptionspreis zum Preis von 48,00 DM beim Herausgeber für 1985 bei, der Ihnen sicher wieder ein treuer für (1 iesen Bildband beträgt einschließlich Porto und etwas gleichwertiges gibt. Willi Freimann, Pahlstraße 19, 2370 Rends• Begleiter durch das Jahr sein wird. Verpackung 35 DM, die Subskription läuft bis zum Willi itrciami Dabei fing alles ganz burg-Westerrörtfeld, bezogen werden. HZ - Die Redaktion 31« März 1985. Danach wird der Stückpreis aus ko• harmlos an, sagt der stendeckenden Erwägungen um 5 auf 40 DM erhöht. Chronist Freimann. 1980 entdeckte er in der Es empfiehlt sich daher, sich ein oder mehrere Bild• damaligen Rubrik „Tagesschau in die Vergan• bandexemplare im Wege der Subskriptionsvorbe• genheit. Nachrichten von 1900 bis 1950" in der stellung zu sichern. Vorbestellungen nimmt der Programmzeitschrift „Hör zu" eine winzige Autor Bruno Sawetzki, Am Stadtwäldchen 4, 2320 Notiz mit folgendem Inhalt: „Die Gartenstädte Plön, bereits jetzt entgegen. Bitte vermerken, wie Hellerau bei Dresden und Ratshof bei Königs• viele Exemplare gewünscht werden. Auslieferung berg werden gegründet." erfolgt jeweils in der Reihenfolge des Eingangs der Vorbestellungen. Da Willi Freimann bis zur Flucht im Königs• Arbeitsbücher und Quittungskarten — Der berger Stadtteil Ratshof gelebt hatte, ließen Kreisgemeinschaft sind kürzlich Arbeitsbücher ihm diese drei Druckzeilen keine Ruhe. Als ge• und Quittungskarten nachfolgender Landsleute, lerntem Handwerker waren ihm bis dahin lite• die seinerzeil Arbeitnehmer des Ostpreußenwerks rarische und wissenschaftliche Recherchen Peyse im Kreis Fischhausen waren, zugegangen. Es fremd. Als er sich aber in das Thema hinein• handelt sich hierbei um Fritz Schmidtke, geboren kniete, ahnte er nicht, wieviel Mühsal auf ihn am 9. November 1902, wohnhaft früher in Mühlen- zukam. höh (S< h wirblienen), Ernst Buskies, geboren 24. Ja• nuar 1902 aus Ragnit und um Franz Kurras, geboren Das nun vorliegende Ergebnis, eine groß• am 26. Dezember 1908 — ebenfalls aus Ragnit. Um formatige Broschüre im Fotokopierverfahren, dies« • Unterlagen den Genannten oder deren Ange• ist das Ergebnis vierjähriger intensiver For• hörigen zustellen zu können, bitten wir, sich unmit• schungen, die einem Wissenschaftler alle Ehre telbar mit unserer Geschäftsstelle in Lüneburg in machen würden. Selbst dem geringsten Hin• Verbindung zu setzen. weis ging Freimann nach und war erstaunt, welche Fundgrube sich ihm auftat. So legte er Treuburg Ein Beispiel für die Foto-Dokumentation: Die ersten Konfirmanden vom 20. März 1938 vor dem ein Mosaiksteinchen zum anderen und stellt Haupteingang der Christus-Kirche in Gartenstadt Ratshof. Das Gotteshaus war am 31 Oktober Kreisvertreter: Reinhard von Gehren. Geschäftsführe• zu seiner Verblüffung fest, daß vielmehr Unter• rin: Eva Schi einer, Telefon (022 41) 4 11 63, Landgrafen- 1937 von Pfarrer Willi Schliewe eingeweiht worden Foto Archiv Freimann Straße 66, 5210 Troisdorf 14 lagen aus der Heimat gerettet wurden, als es Erweiterte Vorstandssitzung — Im November bisher den Anschein hatte. fand in Bonn der V. Kongreß der ostdeutschen Willi Freimann, ein pensionierter Tischler• meister, wurde 1910 geboren und wuchs mit Bestellen Sie jetzt noch schnell vor 12 Kunstpostkarten Landsmannschaften statt. Im Anschluß daran hatte Weihnachten! Herdin singt: „Die Herr von Gehren eine erweiterte Vorstandssitzung vier Geschwistern in Königsberg-Ratshof auf. schönsten Lieder aus meiner ost• m. ostpr. Motiven, bes. als Ge• der Kreisgemeinschaft angesetzt. Es wurden Vor• Nach dem Besuch der Schneffner- und Kraus• preußischen Heimat", Ännchen schenk geeignet m. Umschl. f. 14,— „Am Puls der Zeit" überlegungen besprochen, die im nächsten Jahr bei von Tharau, Land der dunklen M. S. Wittke, 7410 Reutlingen, schule lernte er bei der Großtischlerei Krutein Breiterstraße 18, Tel.0 71 21/4 19 28 Gedanken zu Problemen der der Kreistagssitzung erörtert werden sollen. Diese sein solides Handwerk. Nach dem Krieg war er Wälder u. a.; als Landspielplatte Gegenwart oder Musikcassette DM 19,80 Sitzung soll in Detmold stattfinden, vorgesehen ist in Rendsburg als Tischlermeister selbständig. der 29. und 30. Juni 1985. Vorher wird am 25. und 26. Sunrose Musikverlag, Heimatkarte von Ostpreußen, fünf• VON HUGO WELLEMS Mai ein Deutschlandtreffen in Düsseldorf stattfin• Seit vier Jahren ist er nun mit seiner Gattin 8000 München 40, Blütenstraße 23 farbig, mit 85 Städtewappen, gefalzt de!]. Es bleibt anzumerken, daß die Sitzung in er• pausenlos für die Dokumentation seines Hei• Tel. 089/2 7102 58 od. ungefalzt, 9,80 DM zuzügl. Ver• Aktuelle Berichte zu Zeitpro• matstadtteils tätig und viel unterwegs, um pack, u. NN. Verlag Conrad Scha- blemen, kritisch und zeitnah. freulichem gegenseitigen Einvernehmen verlief, dinsky, Abt. F, Postfach 206, 3100 alle Programmpunkte für die Kreistagssitzung in Nachforschungen in Archiven (auch in Mit• Schriftenreihe „Dokumente — Detmold konnten ""bereits jetzt festgelegt werden. teldeutschland) vorzunehmen. Inzwischen hat 14111001 rüherKÖ Analysen — Kommentare", Inserieren bringt Gewinn S&ffff? " - Band 22 206 Seiten, 16 Fotos, 14,80 DM Bücher, Karten, Kreiskarten, Meß- Mannsein - Mann bleiben Männlich stark in jederSitua- Staats- und Wirtschafts• tischblättersowiedie heimatkund• tion bis ins hohe Alter mit lichen Unterhaltungsspiele pollüsche Gesellschaft (SWG1 Zu Weihnachten Sexualtonikum Posti. 32 31 28, 2000 Hamburg 13 Ostpreußen-Quartett 3 DM Steigert Libido und Potenz, und zum Jahreswechsel Ostpreußen-Puzzle 6 DM % bringt vollendetes Liebes• glück. 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Binnenfeld 7/Oststeinbek, 2000 Hamburg 74 HARTMUT MICHALZIK Am 19. Dezember 1984 feiert Busfahrt nach Lyck; unsere Mutti, Omi und Uromi, Frau Die Beisetzung findet am 19. Dezember 1984 um 14 Uhr auf dem Standort Sensburg aus dem Kreise Lötzen/Ostpreußen Anna Wittwer Friedhof Kirchsteinbek in Hamburg-Billstedt, Kapellenstraße, statt. geb. Frost Teichweg 23 a • 2000 Schenefeld/Hamburg aus Königsberg (Pr), Albertstr. 13 Vom 21.5. bis 3.6.1985 erfolgt auf• Tel. 0 40/8 30 4084 grund des hohen Zuspruchs 1984 jetzt Pappelstr. 12, 2084 Rellingen Bestattungen aller Art • Hamburg und 50 km Umkreis erneut eine Busfahrt nach Ost• ihren 88. Geburtstag. preußen. Wegen mangelhafterUn- Es gratulieren herzlichst und wün• terkünfte in Lyck ist wieder unser schen vor allem Gesundheit In Gott geborgen Standort Sensburg, Hotel I.Kat.am See. Besichtigungsfahrten, Schiff• Tochter Ilse fahrt und 3 Tage Aufenthalt in Enkel Brigitte und Karl-Werner Herta Riel Danzig. Interessenten können Urenkel Thorsten und Susanne * 14. 6. 1903 in Kulligkehmen/Gumbinnen Programm anfordern bei Lm. Hein• f 21. 11. 1984 als Rittbergschwester i. R. in Berlin-Lichterfelde rich Neuwald, Im Sundern 25,4440 Rheine, Tel. 0 5971/5 5691. An Deinem Grabe hält die Liebe Rat, Am 21. Dezember 1984 vollendet Hallo Detti! die Du im Leben uns gegeben hast. unsere liebe Mutti, Schwieger• Frohe Weihnachten Urlaub Im Teutoburger Wald, „Haus mutter, Omi und Tante In stiller Trauer Lug Ins Land", Zim. m. D., WC, Pro• Ella Gullert, geb. Berg ein glückliches neues Jahr Ursula Enselelt, geb. Riel spekt anfordern, Mai weg 31, 4930 aus Grunenfeld u. Königsberg (Pr) und herzlichen Glückwunsch und alles Gute zu Magdalena Thlerfeldt, geb. Riel Detmold 17 (0 52 31) 885 10. jetzt Kantallee 1, 3180 Wolfsburg Karlheinz Thlerfeldt DEINEM GEBURTSTAG. und alle Angehörigen Südhan Kur und Erholungsurlaub Im schönen Bad Lauterberg Buchen Sie ihr Lebensjahr. Dieses wünschen dir in Liebe Ihren Urlaub bei Familie Kumetat. Hier erwartet Sie: gemütl. kpl. einger Ferien- deine Mama und dein Tantchen, Die Trauerfeier fand am Donnerstag, dem 29. November 1984, um Es gratulieren herzlich und wün• 13.30 Uhr auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner Platz 2—4,1000 apartements, Kneipkuranwendungen - die in Gedanken bei dir sind! Physiotherapie - alle Kassen - Harzrei• schen weiterhin Gesundheit und Berlin 45, statt. sen u. Harzwanderungen. Wenn Mutti geistige Frische kurt, versorgen wir ihr Kind. Hier tut die Familienangehörigen Gelsenkirchen, Weihnachten 1984 man alles für Sie und Ihr WohlbelinHen. und alle Verwandten Postfach TOT / Toi -0 55 24/5012

Gott der Herr hat unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter

Ps. 50, 15 Johanna Janzen Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, geb. Rau und du sollst mich preisen. So, jetzt gehören wir auch • 24.6.1904 f 25. 11. 1984 zum Bildungsproletariat! aus Göritten, Kreis Ebenrode (Stallupönen) Dietlind Elke in seinen Frieden heimgerufen. • 19. November 1984 In dankbarem Gedenken .. du meinst wohl Einbildung, Vati Hanna Getrost, geb. Janzen Gewicht und Maße wie aus dem Bilderbuch! Dr. Friedrich Getrost Dr. Rüdiger Janzen GUDRUN UND THEO Christel Janzen, geb. Bleiker BODO UND DAGMAR y Ruth Sautner, geb. Janzen freuen sich riesig über den neuen Udo Sautner Christiane Haste, geb. Janzen Malcolm Haste Trenck-Zuwachs Enkel und Urenkel

Dr. Karl und Gudrun von der Trenck. Birkenweg 33,6940 Weinheim Breslauer Platz 3, Darmstadt Jahrgang 35 15. Dezember 1984 — Folge 50 — Seite 22 SMS Dftimußmblatt

Fern der geliebten Heimat verstarb nach einem erfüllten und arbeits• reichen Leben meine liebe Mutti, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Unsere Zeit steht in Gottes Händen. Dr. med. Renatus Czyborra Schwägerin und Tante Nach einem langen und erfüllten Leben entschlief • 31. 3. 1913 in Drengfurt, Kreis Rastenburg nach kurzer Krankheit, fern seiner geliebten Heimat, Helene Rostek f 28. 11. 1984 in Eckernförde geb. Traufetter der Mittelpunkt unserer Familie. aus Tafelbude/Bergfriede • 17.4.1897 f 21. 11. 1984 Erich Sköries In stiller Trauer • 15. 5. 1900 t 7. 11. 1984 seine Nichten und sein Neffe In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Seckenburg, Kreis Elchniederung/Ostpreußen Karl Rostek In stiller Trauer Sindelsdorfer Straße 50, 8119 Großweil Ida Sköries, geb. Borm Traueranschrift: Die Beisetzung fand am 26. November 1984 in Großweil statt. Dora Kurschel, geb. Sköries Carola Zenker, Dobelweg 5, 7517 Waldbronn 1 Werner Kurschel Manfred Sköries Erwin Sköries und Frau Hans Bonn und Frau l'nsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter Enkel und Urenkel Unsere liebe Groß- und Urgroßmutter Berta Wiegratz Lina Missuweit Seehausen, Höddelsen/DDR geb. Erlach geb. Lesczinski Ardennenstraße 44, 5160 Düren Witwe des Postbeamten Karl Missuweit ' 2. 10. 1906 in Weinsdorf, Kreis Mohrungen aus Pillupönen, Kreis Stallupönen Wönicken bei Locken, Kreis Osterode Die Beisetzung der Urne fand am 23. November 1984 im engsten Fa• zuletzt wohnhaft Rinteln/Weser ist am 21. November 1984 von uns gegangen. milienkreis statt. ist im 90. Lebensjahr, am 26. November 1984, sanft entschlafen.

Im Namen aller Angehörigen Helmut Wiegratz In stiller Trauer Verena Dethmann, geb. Missuweit und Dieter Karl Weitekat Wolfram Missuweit und Sabine Grabenstraße 174, 4220 Dinslaken 26.7.1903 f 28. 11.1984 Urenkel Carola, Jan und Björn Dreibuchen, Kreis Schloßberg

2211 Poßfeld 3 2210 Itzehoe, Kogge 2 Nach arbeitsreichem Leben, gelitten durch Vertreibung In stiller Trauer nehmen wir Abschied. und durch gewaltsame Teilung der Heimat, verstarb kurz vor ihrem 86. Geburtstag unsere liebe Mutter, Oma und Schwiegermutter Im Namen aller Angehörigen Unser geliebter Vater, Großvater, Urgroßvater und Schwiegervater, Elisabeth Gawrosch Lieselotte Weitekat, geb. Krieg Bruder und Onkel geb. Tüngner * 14. 12. 1898 in Liebstadt/Ostpreußen t 28. 11. 1984 in Kassel Anton Geißler • 12. 8. 1894 f 16. 11. 1984 aus Pr. Eylau/Ostpreußen, Windmühlenweg 6 Otto und Edith Wopp, geb. Gawrosch Borgfelder Deich 22, 2800 Bremen-Borgfeld Harold und Anneliese Gawrosch, geb. Stert hat uns für immer verlassen. Astrid und Markus Gawrosch

• In stiller Trauer Hohlosteinstraße 8, 3500 Kassel-Herleshausen seine Kinder Mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater und Biederitz bei Burg/DDR und alle Angehörigen Willi Geduhn • 1. 5. 1922 Neuhausen-Tiergarten bei Königsberg (Pr) Bahnhofstraße 21, 3354 Dassel, im November 1984 f 5. 11. 1984, Hamburg-Rissen Herr, Dir in die Hände Die Beerdigung fand am 20. November 1984 in Dassel statt. sei Anfang und Ende, hat uns viel zu früh für immer verlassen. sei alles gelegt.

Wir nehmen Abschied von unserer geliebten Mutter, Schwiegermut• Es war ihm nicht vergönnt, seine angestammte Heimat noch einmal ter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante wiederzusehen.

Martha Kuhrau In stiller Trauer Dr. phil. Friedrich Appel geb. Kornberger im Namen aller Angehörigen Gerda Geduhn, geb. Behrmann Studienrat 1. R. 27. 7. 1891 f 12. 11. 1984 Dr. Hans-Jörg Geduhn und Familie •17.10.1893 f 28. 11.1984 In Dankbarkeit für ihre Liebe trauern im Namen aller Angehörigen Papenmoorweg 15, 2083 Halstenbek von 1934 bis 1945 an der Ortulf-Schule in Ortelsburg Erna Baek, geb. Kuhrau Gerda Zenz, geb. Kuhrau Jakob Zenz Bis zuletzt geistig tätig, war sein letztes Anliegen Frieden und Ver• Enkel, Urenkel ständigung. und alle, die sie liebten. (llei( hzeitig gedenken wir des 30. Todestages unseres lieben Vaters Albert Naudszus In Dankbarkeit und Trauer Ewald Kuhrau • 28. 11. 1903 Hildegard Appel, geb. Schroeder Mauenfelde, Kreis Gerdauen Friedhild Seidel, geb. Appel Flelschermelster Wolfram und Gerllnde Seidel aus Ragnit, Hindenburgstraße 8 Mein geliebter Mann, mein Weggefährte in hellen und dunklen Stunden, mußte von mir gehen. Sein Leiden, daß er mit großer Tap• Findorfistraße 6, 2862 Worpswede ferkeit ertrug, nahm ihm seine Kraft. Vorbei ist aller Erdenschmerz. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Sunderhof 1, Wasserweg 2, 3000 Hannover 71 In stiller Trauer Olly Naudszus, geb. Nitsch und Angehörige Es ist so schwer, wenn sich des Vaters Augen schließen Nach langer, schwerer Krankheit entschlief heute unsere zwei Hände ruhn, die einst so treu geschafft Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Tante und Tannenbergstraße 4, 2355 Wankendorf Doch unsere Tränen still und heimlich fließen Schwägerin uns bleibt der Trost: Gott hat es wohlgemacht. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Wally Gröning-Hielscher Psalm 23, Vers 1 geb. Scharfschwerdt Gott der Herr nahm heute meinen lieben Mann, unseren Alt-Passarge, Kreis Heiligenbeil Unser lieber, guter Vater und Großvater irag^fueidSO^TerVater' Gr0ß— im Alter von 73 Jahren. Hermann Stucke Fischermeister aus Seerappen/Samland In stiller Trauer * 21. 2. 1899 f 20. 11. 1984 Rudolf Weinert Lothar Gröning aus Güldenboden. Kreis Mohrungen Holger Gröning ist heute von uns gegangen. Gunther Kock im Alter von 81 Jahren zu sich in sein Reich. Gertrud Kock, geb. Gröning In stiller Trauer Horst Kock und Nina In stiller Trauer Wolfgang Kock Karl-Heinz Kienbaum Auguste Weinert. geb. Werner Peter Groth und Frau Ingrid, geb. Stucke Traute Weinert Carmen Groth, geb. Kock Joachim Schirmer Karl-Heinz und Helga Weinert und Frau Doris, geb. Stucke Wolf gang und Monika Enkelkind Birgit Brigitte und Erich mit Markus und Anverwandte Dieter Warwerort, den 3. Dezember 1984 Ute und Anverwandte Die Trauerfeier land am Donnerstag, dem 6. Dezember 1984, um 13 Uhr in der Friedhofskapelle zu Büsum statt Rolandstraße 133. 4200 Oberhausen 1 226 Reichshof-Hespert und Dreschhausea den 22. November 1984 15. Dezember 1984 - Folge 50 - Seit Aktuelles

Große Ostdeutsche wurden im Rathaus geehrt Goldenes Ehrenzeichen Ausstellung mit Informationen in Wort und Bild über die Namensgeber der Wiesbadener Straßen für Wiesbaden - „Große Ostdeutsche gaben Wiesbadener Straßen ihren Namen." Unter Horst Schulz diesem Motto gestaltete der BdV-Kreisver- Am 11. Februar 1918 band eine Ausstellung im Wiesbadener Rat• wurde Horst Schulz auf haus. S.e war eine Fortsetzung der Ausstellung seinem elterlichen Hof 1983 am gleichen Ort unter dem Titel Ost• in Topprienen im Kreis deutsche Städte in Wiesbadener Straßenna• Preußisch Eylau gebo• men . Die Landsmannschaften haben es sich ren. Nach dem Schulbe• zu einer ihrer Hauptaufgaben gemacht, das such erlernte er den große kulturelle Erbe des Ostens in der Bevöl• Beruf des Landwirts, um kerung wachzuhalten, insbesondere der Ju• den Familienbesitz fort• gend weiterzugeben und in ihr wieder das Ge• führen zu können. Nach schichtsbewußtsein zu wecken. Fronteinsatz und mehrfacher Verwun• dung im Krieg fand er danach erste be• Allein 14 Wiesbadener Straßen tragen rufliche Betätigungsmöglichkeit als land• Namen großer ost- und westpreußischer Per• wirtschaftlicher Verwalter in Schleswig- sönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Holstein. Bald gelang es ihm, seiner Pas• Politik. So findet man die Philosophen Kant, sion und Veranlagung folgend, einen fe• Herder und Schopenhauer, die Dichter Löns sten Arbeitsplatz bei der Universitäts• und Schenkendorf, die Malerin und Grafikerin bibliothek in Köln zu finden. Dort fand er Käthe Kollwitz, den Astronomen Nicolaus als Autodidakt die Gelegenheit, sich Copernicus und den Baumeister Andreas nebenberuflich seinem Interessenge• Schlüter im Wiesbadener Straßenbild. Aber biet, der Geschichte und Heimatkunde auch die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten der Provinz Ostpreußen und besonders ausgezeichneten Nobelpreisträger Otto Wal• seines Heimatkreises Preußisch Eylau lach und Emil von Behring, die Politiker Goer- zu widmen. In reger Zusammenarbeit deler und Schumacher und die auf dem musi• mit seinem väterlichen Freund und Be• schen Gebiet bekannten Otto Nicolai und Carl rater, dem bekannten Natanger For• Kulturelles Erbe des deutschen Ostens: Eröffnung der Ausstellung des in Wiesbaden durch scher und Schriftsteller Emil Johannes Schuricht sind vertreten. Zu dem Danziger Di• Hans-Peter Kukwa in Gegenwart von Oberbürgermeister Dr. Hans-Joachim Jentsch, BdV-Ge- rigenten Professor Carl Schuricht ist zu sagen, Guttzeit, begann Horst Schulz seine schäftsführer Willyhard Schwarz, BdV-Kreisvorsitzenden Hilmar Wischnewski und Stadtver• vielfältige schriftstellerische Tätigkeit. daß er für sein langjähriges Wirken in Wiesba• ordnetenvorsteher Kurt Lonquich (von rechts) Foto Studio Jochim den mit der Ehrenbürgerschaft und der golde• Innerhalb seiner Heimatkreisgemein• schaft gehört er zu den Männern der er• nen Stadtplakette ausgezeichnet wurde. Herder-Instituts Marburg, der Universität In Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. sten Stunde als Bezirksvertrauensmann Auf großen Schautafeln sah man die Persön• Göttingen, des Staatstheaters Wiesbaden, der Hans-Joachim Jentsch, der die Schirmherr• seiner Heimatgemeinde und des Sta• lichkeiten in Großfotos, erfuhr etwas über ihr Friedrich-Ebert- und Konrad-Adenauer-Stif• schaft übernommen hatte, eröffnete der Kul• black-Bereichs. So übernahm Horst Leben und Wirken durch Urkunden, Hand- tungen, der landsmannschaftlichen Organisa• turreferent des BdV, Hans-Peter Kukwa, vor Schulz auch ganz selbstverständlich die s< hriften, Kurzbiographien und weitere inter• tionen wie Stadtgemeinschaft Königsberg, einem großen interessierten Kreis die Ausstel• Redaktion des seit 1965 zweimal jähr• essante Fotos von ihren Arbeiten, Geburts• Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft lung. Er sagte u. a., daß es die Aufgabe aller sein lich erscheinenden „Preußisch-Eylauer häusern u. v. m. Ostpreußen und einiger Privatpersonen zu• müsse, das mangelnde Geschichtsbewußtsein Kreisblattes", des Heimatbriefs seiner sammengetragen. Ihnen allen gebührt für das aufzufrischen und zu bereichern. Besonders Kreisgemeinschaft. Bereits 1957 veröf• In mühsamer Kleinarbeit wurde das Aus• zur Verfügung gestellte ausgezeichnete Mate• wichtig sei es, die kulturelle Überlieferung des fentlichte er zum 150. Jahrestag der stellungsgut mit Hilfe der Behringwerke, des rial besonderer Dank. deutschen Ostens weiterzugeben. Dazu gehö• Schlacht bei Preußisch Eylau 1807 eine re auch, daß die großen ostdeutschen Persön• umfangreiche Arbeit mit dem Untertitel lichkeiten wieder den Stellenwert erhielten, „Napoleons erster Zug nach dem der ihnen gebühre. Auch OB Dr. Jentsch zollte Osten". 1964 erschien von ihm der Band Gute Stimmung zwischen alt und jung in seinen Ausführungen der kulturellen Arbeit „Volkssagen aus der Natangischen der Heimatvertriebenen Anerkennung und Heimat".% 1971 bis 1973 folgte in drei Bänden eine grundlegende Arbeit zur nannte sie friedensstiftend. Wer seine Heimat, j Abwechslungsreiche Kameradschaftstreffen in Ahlen und Bad Pyrmont seine Eltern vergesse, wer sich nicht erinnern Kreisgeschichte mit dem Titel „Der Na könne, sei ein armer Mensch, denn er habe tangische Kreis Preußisch Eylau". 1679 Ahlen/Bad Pyrmont — Die Traditionsge• (Pr.) Infanterie-Regiment Gumbinnen im Ost• nichts, auf dem er aufbauen könne. schrieb er über den Winterfeldzug des meinschaft des Füsilier-Regiments 22 hatte zu heim in Bad Pyrmont zu einem dreitägigen Großen Kurfüsten 1679 eine historische einem Treffen beim Patenbataillon, Panzer- Treffen zusammen. Sprecher Mohns eröffnete Im Rahmen dieser Eröffnung verlieh der 1. Abhandlung. Bisheriger Höhepunkt Grenadier-Bataillon 192 in die Westfalenka• die Zusammenkunft. Die Gemeinschaft ge• Vorsitzende des BdV Wiesbaden, Hilmar seiner Arbeiten ist die 1983 erschienene serne nach Ahlen eingeladen. Nach Eintreffen dachte der gefallenen Kameraden, der Opfer Wischnewski, an Stadtrat Kleinort für sein öf• Dokumentation „Der Kreis Preußisch der Teilnehmer gab es im Saal des Offiziers- der Vertreibung und der seit dem vergangenen fentliches Eintreten für die Sache der Heimat• Eylau", das Kreisbuch seines Heimat• heims ein Mittagessen. In der Kaserne spra• Treffen gestorbenen Kameraden. Anschlie• vertriebenen und an den Kulturreferenten kreises, erarbeitet und zusammenge• chen der Bataillons-Kommandeur und der ßend folgte die Abwicklung des geschäftlichen Kukwa für sein vielseitiges Engagement für die stellt von Horst Schulz unter Mitarbeit Sprecher der Traditionsgemeinschaft die Be• Teils. ostdeutsche Kulturarbeit die silberne Ehren• von Emil Johannes Guttzeit, herausge• grüßungsworte. Anschließend zeigte das Ba- nadel des Verbands. geben von der Kreisgemeinschaft Preu• Am gemütlichen Abend trug vor allem Al• ßisch Eylau. Horst Schulz vermittelt mit fred Wuttke, begleitet von zwei Musikern, mit Die Ausstellung fand bei der Wiesbadener seinem umfangreichen Schaffen in bei• Liedern zur Unterhaltung bei. Bis spät in die Bevölkerung breites Interesse und erhielt viel spielhafter Weise Wissen über die deut• Nacht wurde in „Margotchens Höhle" weiter• lobende Anerkennung, insbesondere der sche Geschichte Ostpreußens. Für sei• Redaktions- und Anzeigenschluß gefeiert. Auch bei einem Kegelabend ging es Wiesbadener städtischen Körperschaften. nen unermüdlichen Einsatz mit Passion, unter den 70 bis 85 Jahre alten Kameraden lu• Können und Geschick dankt ihm der Wegen der wenigen Arbeitstage stig zu. Alle Teilnehmer freuen sich nun auf Zur Abrundung der Ausstellung wurden die Bundesvorstand der Landsmannschaft das kommende Jahr, wenn das Ostheim in Bad Anwohner der betreffenden Straßen durch ein Ostpreußen mit der Verleihung des zwischen den Feiertagen muß der Goldenen Ehrenzeichens. Redaktionsschluß für die Folge Pyrmont vom 17. bis 19. September wieder Ort kurzes Schreiben über den jeweiligen Na• des Zusammenseins sein wird. mensgeber informiert. H. P. K. 1/1985 auf Mittwoch, 19. Dezember, vorgezogen werden. Wir bitten dies bei den Meldungen für die Seiten Glückwünsche, Heimatkreise und Neue Eindrücke für die tägliche Arbeit gesammelt Landsmannschaftliche Arbeit zu be• rücksichtigen. Anzeigenschluß ist Schleswig-Holsteins Frauengruppenleiterinnen begaben sich sechs Tage auf Kulturfahrt am Freitag, dem 28. Dezember. Schleswig — Anstatt einer Arbeitstagung chan und Dr. Bauer gaben einen einführenden nahme und Dr. Hennig MdB wiederum freute Redaktion und Anzeigen-Abteilung der Frauengruppenleiterinnen aus Schleswig- Vortrag und Erläuterungen zu den einzelnen sich darüber, daß einige Damen in ost- und Holstein, die in jedem Herbst in Rendsburg Räumen. Die Teilnehmer zeigten sich beein• westpreußischer Tracht erschienen waren. stattfindet, wurde in diesem Jahr eine Fahrt zu druckt von der Vielzahl des dort ausgestellten Nach einem Streifzug durch Münster er* ostdeutschen Kulturzentren und nach Bonn Kulturguts. Eine Besichtigung der Schloßkir• reichte die Gruppe Schloß Wolbeck, wo sie taillon den Gästen seine Waffen und die ge• unternommen. Sechs Tage waren die 45 Teil• che, in der 1981 die feierliche Übergabe des vom stellvertretenden Sprecher der Lands• samte Organisation. nehmer unterwegs. Die Organisation lag in Kulturzentrums stattfand, beendete diese Un• mannschaft Westpreußen und dem Leiter des den Händen der Landesfrauenleiterin der ternehmung. Hauses, Hans-Jürgen Schuch, empfangen Nachdem ein Schießen von zwei Mann• Ostpreußen, Hilde Michalski. Erstes Ziel war Der darauffolgende Tag machte die Teil• wurden. Schuch hielt einen umfassenden ein• schaften veranstaltet worden war und die Tra• das Agnes-Miegel-Haus in Bad Nenndorf, das nehmer mit den Sehenswürdigkeiten der Bun• leitenden Vortrag und übernahm die Beglei• ditionsgemeinschaft gegenüber der Bundes• der Gruppe von den Verwalterinnen Dumke deshauptstadt Bonn, u. a. mit dem Regierungs• tung durch die Ausstellungsräume von Schloß wehrmannschaft mit nur zwei Ringen unter• und Sax gezeigt wurde. Anschließend folgte viertel, vertraut. In Königswinter wurden die Wolbeck, in dem sich seit Juli 1975 das west• lag, wurde der Tätigkeitsbericht gehalten, die ein Besuch am Grab der Dichterin. Landsleute von Lm. Schäfer, dem Leiter, durch preußische Landesmuseum befindet. Veranstaltungsfolge für 1985 besprochen und das 1978 erworbene Haus Schlesien geführt. Eva Rehs bedankte sich im Namen aller Mit• der Vorstand der Traditionsgemeinschaft neu Am Abend stand der Film „Abschied von Eine Besichtigung des Bonner Bundestags fahrer bei Hilde Michalski für die ausgezeich• gewählt. Bei einem gemütlichen Abend war Königsberg" aus dem Jahr 1959 auf dem Pro• ließ nicht lang auf sich warten. Im Plenarsaal nete Vorbereitung der Reise, bei der Landes• gute Stimmung aufgekommen zwischen alte• gramm, der Agnes Miegel im Gespräch mit Dr. wurde von einem Sprecher die Sitzordnung frauenleiterin der Westpreußen, Hansen, und ren und jungen Soldaten. Hilpert zeigt. Abschließend wurden Geschich• und die Tätigkeit der Abgeordneten erklärt dem Landeskulturreferenten der Danziger, ten und Gedichte vorgetragen. und u. a. hielt ein Offizier im Verteidigungsmi• Günter Jeglin, für die Mithilfe bei der Durch• Der Sonntagmorgen begann mit einem ge• Der zweite Tag vermittel te den Landsleuten nisterium das Referat „Was bewegt heute den führung. Diese Reise hat zum Zusammenhö- meinsamen Gottesdienst in der Kaserne, der Bürger? Ist die Angst, die sich breitmacht, be• rigkeitsgefühl der Gemeinschaft beigetragen. vom Kameraden Felix Arndt geha en wurde. einen Eindruck vom Europäischen Brotmu• seum in Mollenfelde bei Göttingen. Erfreulich gründet und was kann man dagegen tun?" Die vielen neugewonnenen Eindrücke, die an Anschließend legten- der Bataillons-Kom- die Tatsache, daß auch ostdeutsche Backwa• Nachmittags erfolgte ein Empfang im Inner• dieser Stelle leider nicht in aller Ausführlich• mandeur und der Regimentsprecher Karbe am ren zu den Ausstellungsstücken gehören. deutschen Ministerium beim Parlamentari• keit wiedergegeben werden können, werden Kreuz vor der Kapelle einen Kranz nieder. Ein Wichtigstes Ziel der Reise am dritten Tag war schen Staatssekretär Dr. Ottfried Hennig, der in der täglichen landsmannschaftlichen Ar• Frühschoppen beendete dieses Wochenend- das Kulturzentrum Ostpreußen im Deutsch• sich vielen Fragen stellte. Hilde Michalski be• beit der Gruppen sicher ihren fruchtbaren ordensschloß Ellingen. Kochansky von Ko- dankte sich im Namen aller für die gute Auf• Niederschlag finden. G. J. trZum fünften Mal kamen das III. Bataillon, 1. Dezember 1984 - Folge 50 - Seite 24 Zeitgeschichte Stts Ofmnufjtnblau 15.

sen und dieses Land erst 1343 im Fnedens- itauer und Polen begingen in diesem Jahr Polen: chluß von Kaiisch von Kasimir III.,zugespro- gemeinsam den 500. Todestag des heili• hen erhalten. Als Kasimir III mi dem Deu - gen Kasimir, des Königssohnes der pol• L sehen Orden Frieden schloß, au Danzig nisch-litauischen Dynastie der Jagellonen. Pommern.denNetzegauunddasKulmerLand Kasimir war Statthalter in Wilna und erhielt den Rufeines Heiligen. Der Todestag Kasimirs Vereicht leistete und die schleichen Gebiete Den Okzident aufgegeben? an Böhmen abtrat, um sich tiefer in den Weich- weckt nicht nur in Polen und Litauen ge• schichtliche Reminiszenzen, sondern sollte Sbwn zu betten und Ostgalizien zu er• dies auch in Deutschland tun. Brisanz erhielt er Die Abkehr von der Politik Kasimir des Großen obern fand Polen im Westen Frieden und An• auch dadurch, daß dem polnischen Papst von lehnung, eine Anlehnung, deren es nicht ent• behren konnte, wenn es sich gegenüber der der Sowjetunion die Einreise nach Litauen und VON WOLFGANG THUNE damit die Teilnahme an den kirchlichen Feier• russisch-tatarischen Macht behaupten wollte. lichkeiten untersagt wurde. Kasimir III. hat Polen erreichbare und europai• sche Ziele gesteckt. Er eroberte die Fürsten• sehe Waräger-Reich in Rußland eine „Reichs• Liegt der Schwerpunkt der 500-Jahr-Feiern eingetreten. Vom Kulmer Lande, das zwischen tümer Halicz und Wladimir, gab den Polen das gründung" in einem von der Natur nicht be• auch auf kirchlichem Sektor, ist somit die poli• der Weichsel, der Ossa und der Drewenz als allgemeine Gesetzbuch, ordnete das Heerwe• grenzten Räume. Dieser Raum war, auf sein tische Dimension ausgeblendet, so war es ge• Wildnis gebettet lag und dem Orden von Kai• sen, rief deutsche Siedler ins Land, baute Bur• „centrum gravitatis" hin betrachtet, ein Bin• rade die politische Weitsicht, die geopoliti- ser und Papst zu „ewigem Besitz" übereignet gen und Städte, stiftete Klöster und Siechen• nenraum, der nach allen Seiten in die konti• sche Bescheidung im Hinblick auf die Be- wurde, hat die Erschließung und Befriedung häuser und waltete trotz seiner Prachtliebe des nentale Breite wuchs. Der „Pole" hat dies im herrschbarkeit der unendlichen Weiten des der baltischen Lande ihren Ursprung genom• Reiches mit überlegener Weisheit und Starke. Laufe seiner Geschichte mehr als einmal er• men. Das ist eine geschichtliche Tatsache, die östlichen Mitteleuropas sowie Osteuropas, die Er war der letzte Herrscher aus dem normanni- fahren. Er ist der Lockung der Uberspannung allen heutigen polnischen Ansprüchen auf seiner Kräfte immer wieder erlegen. Verge• west- und ostpreußischen Boden mit Danzig bens suchte er die kontinentale Breite auszu• von Anbeginn an entgegenwirkt. Der Deut• Der Ursprung wird heute geleugnet füllen, um zugleich an der Ostsee und am sche Ritterorden hat von 1226 an 50 Jahre an Kasimirs Mahnung vergessen Schwarzen Meer Anlehnung zu suchen, ver• die Christianisierung der heidnischen Prußen die Größe Kasimirs ausmachen. Gemeint ist al• gebens warf er sich nach Osten, um auf die gewendet und 150 Jahre gegen das Volk der sehen Hause der Piasten und trägt mit Recht Waldaihöhen zu gelangen, vergebens brach er Litauer gestritten. lerdings nicht der heilige Kasimir, sondern Ka• als einziger Polenkönig den Beinamen der simir der Große oder Kasimir III. Kasimir der über die Oder und durch die Beskidenlücke Große. Große war es, der durch eine heroisch zu nen• gen Westen und Südwest in Mitteleuropa ein Er kämpfte zuletzt nicht mehr um seiner nende Tat im Jahre 1343 in Kaiisch mit dem — er fand weder Ruhe noch Grenzen, weder christlichen Sendung willen, sondern um die Bei seinem Tode zählte man über 600 ge• Deutschen Orden Frieden schloß. Damit be• Rast noch Ziel. Sobald er an dem Weichselbo• Erhaltung seiner staatlichen Existenz. Er mauerte Orte deutschen Rechtes im polni• friedete Kasimir Polen nach Westen und Nor• gen und dem Stromgeflecht der Bug, des Prip- kämpfte mit einer bewunderungswürdigen schen Reich. Der Tatar fand nicht mehr so den hin. Polen hatte schon damals ein ausge• jet, des Dnjestr und der Narew herantrat, ver• Einsicht in die geopolitischen Zusammenhän• leichteGeIegenheit,mitseinenNaphtha-Pfei- prägtes Sendungsbewußtsein, aber nicht die schlang ihn und seinen von dieser Grenzenlo- ge, die die Zusammenfassung Livlands und len Ort um Ort in Brand zu schießen und das Kraft, nach allen Seiten gleichzeitig sich Fein• Land zu Asche zu brennen wie zur Zeit Batu- de zu halten. Gerade in der heutigen Situation Chans, denn wo um das Jahr 1240 noch alles in Polens, einerseits ins christliche Abendland Holz erbaut war, standen im 14. Jahrhundert zurückkehren und vom großen sozialistischen steinerne Mauern. Auch der Moskowiter, der Bruder unabhängig sein, aber gleichzeitig die tatarische Kampfweise angenommen deutsches Territorium, das Danaergeschenk hatte, traf jetzt auf härteren Widerstand. des großen Bruders, gegen alle Regeln des Völ• kerrechts annektieren zu wollen, könnte ein Aber diese Politik blieb an Kasimirs Leben Rückblick auf den nichtheiligen Kasimir den gebunden. Die Jagellonen überließen sich Großen äußerst hilfreich sein. wieder der Trunkenheit des unbegrenzten Raumes, der sie nach allen Seiten lockte. Polen Das gilt gleichermaßen für Staat und Kirche, hat schließlich 1410 bei Tannenberg den Deut• ist letztere doch durch das Abkommen zwi• schen Orden geschlagen, aber darüber die schen den polnischen Bischöfen und der polni• große Mahnung Kasimirs vergessen. Mit dem schen Regierung vom 14. April 1950 dem Aufkommen der Moskowiter, im Jahre 1376 Staatsinteresse untergeordnet, de facto eine hat sich Moskau erstmals gegen die Tataien- polnische Staatskirche katholischen Zu• herrschaft erhoben, rückte Polen endgültig in schnitts. So hat am 11. September 1984 der Lei• eine Mittellage ein. Es wurde noch vor die ter des polnischen Kirchenamtes, Minister Frage gestellt, ob es die Front nach Osten oder Lopotka, die Predigt des Primas Glemp zu Westen nehmen oder bei der nach allen Seiten Maria Himmelfahrt am 15. August 1984 gelobt, ausfallenden Politik beharren wollte, von der in der Glemp die polnisch-deutschen Bezie• »1 «B Kasimir der Große das Land gelöst hatte. hungen als „übereinstimmend mit der Politik des polnischen Staates" dargestellt hatte. Fragt man sich, was die erste Schlacht bei Glemp hatte bei einer Wallfahrt vor 200000 Tannenberg 1410 für die Gestaltung Europas Gläubigen im Hinblick auf die 1,25 Millionen bedeutet, so kommt man zu dem Ergebnis, daß zwangsweise in ihrer Heimat zurückgehalte• dort eine der größten Entscheidungen gefallen nen und fundamentaler Menschenrechte be• ist. Polen ist damals aus dem ostwärts gewen• raubten Deutschen gefragt: „Welche Deut• deten Abendland und dem großen mitteleu• schen? Welches Unrecht?" ropäischen Machtgefüge des „Heiligen Römi• schen Reiches" herausgetreten und hat sich Der historische Rückblick auf Kasimir den feindlich im östlichen Raum eingelagert. Es Großen wirft auch ein Licht auf die Staatwer- hat den von Kasimir dem Großen vollzogenen dung einer Region, die sich vom 13. Jahrhun• politischen Anschluß an den Okzident aufge• dert an Polen nennt. Wird beispielsweise in geben, ohneeinen Rückhalt an dem unfertigen der Sowjetunion nicht geleugnet, daß die Rußland zu finden oder zu suchen und hat sich Staatswerdung Rußlands auf die normanni• als Großmacht des Ostens nach allen Seiten schen Waräger zurückgeht, so wird dies in „Bewegungsfreiheit" vorbehalten. Das wurde Polen strikt geleugnet. Aber auch das Haus der schließlich sein Verderben. Piasten ist nordgermanischen und zunächst heidnischen, sclavenischen Ursprungs. Die Abwendung Polens von der Politik Ka• simirs des Großen hat nicht nur den Deutschen Als der Normannenherzog Jago, der erste Orden an der Wurzel getroffen, sondern auch Herrscher aus dem Hause der Piasten, die Das Siegel von Kasimir dem Großen, König von Polen (1310—1370): Es zeigt den König mit die großartig gedachte Hausmachtpolitik Karl heidnischen indogermanischen Stämme, die Krone, Zepter und Reichsapfel auf dem Thron Foto Ullstein IV. um ihre volle Auswirkung gebracht. Alsdie im Stromgebiet von Weichsel und Warthe Polen nach Kasimirs Tod sich nicht an der saßen, im Jahre 960 unter seinem Herzoghut Wahl Marias, der Erbtochter König Ludwigs I. vereinigte und 962 das Christentum annahm, sigkeit gestachelten Ehrgeiz die schrankenlo• Kurlands mit seinem preußisch-pommerelli- von Ungarn und Polen, der Verlobten Sigis• gewann die heute polnische Macht europäi- se Weite. schen Besitz und die Verbindung Westpreu• munds, gebunden hielten, sondern deren ßens mit der Mark Brandenburg gebieterisch Als Polen im Jahre 1919 unter dem Schutze forderten. von Versailles über den Weichsellauf und das Hilfe des Ritterordens erbeten Stromgeflecht hinausgriff, hat es die Gefahr, Die Einlagerung des Deutschordensstaates Polens aktuelle Frage die in dieser Abkehr von der Raumbeschnei• in den baltischen Raum war randständig ge• dung schläft, ein weiteres Mal herausgefor• dacht. Das ergab sich ausder Hilfsstellung, die sehe Bedeutung. Der Aufschwung des Herzog• Schwester Hedwig zur Königin erwählten, dert. Nur kurz gelang die Aufrichtung eines der Orden zugunsten des Masowierherzogs tums, seit 967 mit dem päpstlichen Christiani• zerbrach die dynastische Klammer, die Kaiser Reiches von imperialem Zuschnitt. Der politi• bezog. Die Ordensfront war zu keiner Zeit sierungsauftrag ausgestattet, vollzog sich mit Karl IV. zur Verbindung Polens mit Ungarn sche Raum, den Polen aus eigener Kraft zu er• gegen das binnenständige Masowien, dem stürmischer Gewalt. und Böhmen geschmiedet hatte. Die Vermäh• füllen vermag, ist viel kleiner als der von den Kernraum des späteren Polen, sondern gegen lung Hedwigs mit dem Großfürsten Jagello Polen beanspruchte geographische Raum. Es Nordosten, also litoral gerichtet. Am Peipus- Bolesma der Kühne, sein Sohn und zweiter von Litauen, der 1386 als Wladislaw II. den wird auch so lange nicht zur Ruhe kommen, see und an der Narowa, wo der livländisch-est- geschichtlicher Herrscher an dem Hause der polnischen Thron bestieg, war der Auftakt zur wie es sich nicht in seinen natürlichen Grenzen ländische Ordenszweig der Schwertbrüder Piasten, hob das „Mesiko-Reich" schon um die Verkehrung der polnischen Front. Jahrtausendwende auf die Gipfel der Macht. bescheidet und seine weder historisch noch focht, stieß der Orden auf den Litauer als den Er eroberte Pommern, Schlesien, Mähren, die völkerrechtlich abgesicherten Annexionsge• natürlichen Gegner. Diese Frontstellung Der Gedanke Karls IV., Brandenburg, Böh• Slowakei und Ostgalizien, verdrängte Böhmen lüste auf deutsches Territorium begräbt. wurde verwischt, als Polen und Litauen im 15. men, Mähren, Schlesien, Ungarn und Polen aus seiner Vormacht und löste sich im Einver• Jahrhundert vereinigt den Vormarsch auf die Aber gehen wir nun zurück zu der größten unter dem Wappen der Luxemburger zu ver• nehmen mit Kaiser Otto III. durch die Errich• Ostseeküste antraten, aber sie ist bis zuletzt deutschen Machtsetzung, die das 13. Jahr• einigen und dieses dynastische Gebilde alsein tung des von Magdeburg unabhängigen Erz• hundert im östlichen Mitteleuropa entstehen verteidigt worden. Dies ist äußerst wichtig festgehalten zu werden, denn erst dann er• machtiges Gesamtreich aus der Mitte Europas bistums Gnesen von der deutschen Kirche. Ein sah, die Staatsgründung des Deutschen gegen Osten vorzurücken und zugleich im Weichselreich ist im Entstehen. Aber schon Ritterordens. Sie ist aus einer Hilfeleistung kennt man, daß der Orden seine Binnengrenze vom Netzebruch bis zur Düna aus der Flanke Schöße des Heiligen Römischen Reiches klafft der erste Absturz. Mesiko II. büßt fast alle hervorgegangen, die das Kaisertum dem „Me• Deutscher Nation zu betten, ist infolgedessen verteidigen mußte, als Polen gegen den einsti• Eroberungen seines Vaters ein, das Mesiko- siko-Reich" im Kampf mit den heidnischen nie verwirklicht worden. Reich fällt in Erbteilungen, Wirren und Bru• Prußen gewährte. gen Helfer in der Not zum Angriff überging, um derkämpfe. nun selbst die Küste für sich zu beanspruchen. Als Herzog Konrad von Masowien im Jahre AJtüollordrnnjestehtPob Das Mesiko-Reich des Jago war ebenso wie 1225 die Hilfe des Deutschen Ritterordens ^lstracht.ßen Frage: Macht vor Recht oder Der Orden hat schon zum Beginn des 14. Und damit Freiheit oder das etwa gleichzeitig entstehende normanni- erbat, ist der baltische Raum in das Abendland Jahrhunderts um Pommerellen kämpfen müs- Fried T