Zwischenbericht Der Enquete-Kommission „Schutz Des Menschen Und Der Umwelt - Ziele Und Rahmenbedingungen Einer Nachhaltig Zukunftsverträglichen Entwicklung" *)

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Zwischenbericht Der Enquete-Kommission „Schutz Des Menschen Und Der Umwelt - Ziele Und Rahmenbedingungen Einer Nachhaltig Zukunftsverträglichen Entwicklung Deutscher Bundestag Drucksache 13/7400 13. Wahlperiode 07.04.97 Sachgebiet 1101 Zwischenbericht der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt - Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung" *) Konzept Nachhaltigkeit Fundamente für die Gesellschaft von morgen *) Eingesetzt durch Beschluß des Deutschen Bundestages vom 1. Juni 1995 - Drucksache 13/1533. Drucksache 13/7400 Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode Zusammensetzung der Enquete-Kommission Marion Caspers-Merk, MdB, Vorsitzende Erich G. Fritz, MdB, stellvertretender Vorsitzender Abgeordnete Ordentliche Mitglieder: Stellvertretende Mitglieder: CDU/CSU Renate Blank Wilhelm Dietzel Erich G. Fritz Dr. Renate Hellwig Kurt-Dieter Grill Dr. Christian Ruck Christa Reichard Max Straubinger Prof. Dr. Norbert Rieder (Sprecher) Wolfgang Zöller SPD Ulla Burchardt (Sprecherin) Reinhard Schultz (Everswinkel) Marion Caspers-Merk Ernst Schwanhold Sabine Kaspereit (bis 18. Februar 1997) Antje-Marie Steen Dr. Angelica Schwall-Düren (seit 18. Februar 1997) Prof. Dr. Bodo Teichmann Dr. Dietrich Sperling BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Prof. Dr. Jürgen Rochlitz (Sprecher) Ulrike Höfken F.D.P. Birgit Homburger (Sprecherin) Prof. Dr. Gisela Frick PDS Rolf Köhne Eva-Maria Bulling-Schröter Sachverständige Dr. Joachim Borner: Institut für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universiät zu Berlin Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio: Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Trier (Kommissionsmitglied bis 6. Fe- bruar 1996) Prof. Dr. Kurt Findeisen: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Abteilung Umweltschutz, Köln Dr. Henning Friege: Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf, Dezernent für Umweltschutz und öffentliche Ein- richtungen Prof. Dr. Georges Fülgraff: Professor für Gesundheitswissenschaften an der Technischen Universität Berlin Prof. Dr. Arnim von Gleich: Professor für das Lehrgebiet Technikbewe rtung am Fachbereich Maschinenbau und Chemieingenieurwesen der Fachhochschule Hamburg Prof. Dr. Paul Klemmer: Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI), Essen Prof. Dr. Immo Lieberoth: Vizepräsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (Kommissionsmitglied seit 22. November 1996) Prof. Dr. Otto Rentz: Professor für Betriebswirtschaft an der Universität Karlsruhe, Leiter des Deutsch-Französischen Instituts für Umweltforschung und des Instituts für Industriebetriebslehre und indust rielle Produktion Dr. Wilfried Sahm: Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Frankfurt Prof. Dr. Rolf-Ulrich Sprenger: Leiter der Abteilung Umweltökonomie des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Mün- chen Prof. Dr. Jürgen Starnick: Professor für Technische Chemie an der Technischen Universität Berlin Jürgen Walter: Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG Chemie-Papier-Keramik, Hannover Kommissionssekretariat Leiter des Sekretariates: Ministe rialrat Friedhelm Dreyling Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Dr. Martin Baumert, Diplom-Wirtschaftswissenschaftler Dörte Bernhardt, Diplom-Chemieingenieurin Dr. Peter Büchler, Diplom-Biologe Claudia Engelhardt, Diplom-Biologin Doris Gerking, Diplom-Okonomin Dr. Nicola Schuldt, Diplom-Volkswi rtin Heinrich Strößenreuther, Diplom-Wirtschaftsinformatiker Sachbearbeiterin/Büroleiterin: Lieselotte Hamann Sekretärin: Christiane Kahlert Deutscher Bundestag - 13. Wahlperiode Drucksache 13/7400 Vorwort „Bitte sage mir, welchen Weg ich gehen soll!" - „Das hängt davon ab, wohin Du willst" (Lewis Carroll, Alice im Wunderland) Wenn es um Nachhaltigkeit geht, herrscht zunächst währleistet, daß die Empfehlungen der Kommission einmal Einigkeit. Alle, von Umweltorganisationen auf nationaler Ebene umgesetzt werden können. bis hin zu Industrieverbänden, von der Bundesregie- Schnell wurde der Kommission klar, daß unser rung bis hin zu den Kommunen, haben das Leitbild Bauen und Wohnen alles andere als nachhaltig ist. der Nachhaltigen Entwicklung auf ihre Fahnen ge- Schier unaufhaltsam schreitet die Zersiedelung der schrieben. Landschaft voran, Einfamilienhaussiedlungen wu- Die Forderung, kommenden Generationen eine le- chern im Umkreis der Städte. Von den Umweltme- benswerte Umwelt zu hinterlassen und daher in Zu- dien ist damit der Boden am stärksten von unserem kunft nicht mehr vom Naturkapital selbst, sondern nicht nachhaltigen Bauen und Wohnen betroffen. Er von dessen Zinsen zu leben, findet breite Zustim- verschwindet unter Teer und Beton und wird mit mung. Doch wenn es darum geht, zu klären, wie das schädlichen Stoffeinträgen überfrachtet. „Raumschiff Erde" ganz konkret in ein nachhaltig Die Arbeit der Enquete-Kommission soll allerdings zukunftsverträgliches 21. Jahrhundert gesteuert wer- nicht nur einen Beitrag zu nachhaltigem Bauen und den soll, gehen die Meinungen auseinander. Wohnen oder zu einem nachhaltigen Umgang mit- der begrenzten Ressource Boden liefern. Sie soll dar- Um bei der Beantwortung der Frage nach einem über hinaus auch als Beispiel für andere Bereiche gangbaren Weg in die Zukunft voranzukommen, hat dienen, so daß schließlich am Ende eines breit ange- der Deutsche Bundestag die Enquete-Kommission legten Prozesses ein Nationaler Umweltplan stehen „Schutz des Menschen und der Umwelt, Ziele und könnte, der Deutschland den Weg ins 21. Jahrhun- Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsver- dert weist. Dabei stehen wir allerdings noch am An- träglichen Entwicklung" eingesetzt. Die Enquete fang, und dieser Weg wird alles andere als einfach Kommission versteht sich als „Runder Tisch im Parla- sein. Die Enquete-Kommission wird Maßnahmen ment", an dem die unterschiedlichsten Standpunkte und Instrumente zur Erreichung der formulierten zusammengefaßt werden. Die Kommission hat 1995 Ziele vorschlagen. Nachhaltige Entwicklung bedeu- ihre Arbeit aufgenommen und legt nun einen Zwi- tet die Umstellung unserer Lebens- und Wirtschafts- schenbericht vor, um Parlament und Öffentlichkeit weise, denn weder unsere Konsumgewohnheiten einen Überblick über die bisherigen Arbeiten zu ge- noch unsere Produktionsweisen sind nachhaltig. ben. Der Bericht erscheint damit rechtzeitig zur Rio- Derartig tiefgreifende Reformen werden jedoch auf Folgekonferenz in New York, auf der Bilanz gezogen Widerstände stoßen, denen wir begegnen müssen. wird und die Unterzeichnerstaaten der Agenda 21 Daß dies gelingt, hängt davon ab, ob wir eine weitere über ihre nationalen Beiträge zur weltweiten Umset- Hürde auf dem Weg zu einer nachhaltig zukunfts- zung des Nachhaltigkeitskonzepts berichten. verträglichen Entwicklung überwinden. Nachhaltig- keit beginnt im Kopf und verlangt die Verwirk- Der Enquete-Kommission ist es nun gelungen, für lichung politischer und gesellschaftlicher Vorstellun- den Schutz des Umweltmediums Boden einvernehm- gen in neuen Partnerschaften. Doch die erste Voraus- lich, das heißt über alle Parteigrenzen hinweg, Ziel- setzung für die Bildung solcher Partnerschaften ist vorstellungen zu erarbeiten. Der Flächenverbrauch die Vermittlung von Informationen. Die Nachhaltig- soll wesentlich verringert, die Stoffeinträge müssen keitsidee wird in Fachkreisen zwar breit diskutiert, reduziert werden. in der Bevölkerung ist sie jedoch kaum bekannt. Um dieses Defizit auszugleichen, wendet sich die Um bei der Nachhaltigkeitsdiskussion nicht auf ei- Enquete-Kommission gezielt an die Öffentlichkeit. nem abstrakten Niveau stehenzubleiben, hat sich die Enquete-Kommission auf den Arbeitsschwerpunkt In diesem Sinne wünsche ich mir, daß dieser Zwi- „Bauen und Wohnen" verständigt. Dieser Bereich schenbericht dazu beiträgt, die Diskussion über ein entspricht einem Grundbedürfnis, geht also uns alle nachhaltig zukunftsverträgliches Deutschland auf an, und hat den Vorteil, daß seine internationale Ver- eine breite Basis zu stellen und ein gutes Stück vor- flechtung vergleichsweise gering ist. Dadurch ist ge anzubringen. Marion Caspers-Merk Vorsitzende der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt" Drucksache 13/7400 Deutscher Bundestag - 13. Wahlperiode Inhaltsverzeichnis Seite Zusammenfassung 6 1 Auftrag, Organisation und Vorgehen der Enquete-Kommission 8 1.1 Entstehung und Auftrag der Kommission 8 1.2 Arbeitsweise der Enquete-Kommission 9 2 Vom Leitbild zur Politik einer nachhaltig zukunftsverträglichen Ent wicklung 12 2.1 Leitbild einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung 12 2.2 Umsetzung in eine integrative Politik der Nachhaltigkeit 12 2.2.1 Zur Bedeutung von Umweltzielen, Umweltstrategien und Umweltplä - nen 15 2.2.2 Zur Bedeutung von sozialen und ökonomischen Zielen 18 2.3 Entwicklung von Maßnahmen und Instrumenten für eine integrative Politik der Nachhaltigkeit 19 3 Entwicklung von Umweltzielen 21 3.1 Begriffsdefinitionen 21 3.2 Auswahl des Problembereichs „Böden" 22 . 3.3 Bodenfunktionen 22 3.4 Vorschläge für Umweltziele, Umweltqualitätsziele und Umwelthand- lungsziele im Bereich „Böden" 23 3.4.1 Böden als Lagerstätten von Rohstoffen 24 3.4.2 Fläche 24 3.4.3 Bodenerosion und Bodenschadverdichtung 35 3.4.4 Grundwasser 36 3.4.5 Stoffeinträge 38 4 Beispielfeld Bauen und Wohnen 44 4.1 Bauen und Wohnen als Beispielfeld für die Enquete-Kommission 44 4.1.1 Bedeutung des Beispielfeldes für die Arbeit der Enquete-Kommission 44 4.1.2 Begründung für die Auswahl des Lebensbereiches „Bauen und Woh nen" als Beispielfeld 44 4.1.3 Schwerpunktsetzung und Vorgehen 45 4.2 Die ökologische, ökonomische und soziale Dimension im Lebens- bereich „Bauen und Wohnen" 45 4.3 Ziele der Enquete-Kommission im Bereich „Bauen und Wohnen" 53 Deutscher Bundestag
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