Ausg. Nr. 3 • 20. Dezember 2002 Unparteiisches, unabhängiges und – derzeit noch – kostenloses Magazin speziell für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt in zwei pdf- Formaten • http://www.oe-journal.at Dr. Andreas Khol ist neuer Präsident des Nationalrats

it der Bundeshymne ging der neu ge- der Bevölkerung auf Weiterführung des Re- tischen Wirtschaftslage sei Österreich in vie- Mwählte Nationalrat am Freitag, den formkurses der letzten Jahre. Die Volkspartei len Bereichen auf sich allein gestellt. In den 20. Dezember, in die XXII. Legislaturperio- werde mit diesem klaren Wählerauftrag be- nächsten Jahren werde es darauf ankommen, de. Der Sitzung, die zunächst der Angelo- hutsam und umsichtig umgehen im Bewußt- einen Beitrag zur Belebung der Wirtschaft bung der Abgeordneten und der Wahl des sein der Verantwortung, das Land ruhig und und zur Ankurbelung der Beschäftigung Präsidiums gewidmet war, wohnten Bundes- sicher in eine nicht einfache Zukunft führen sowie zur weiteren Finanzierbarkeit der präsident sowie zahlreiche zu müssen. Österreich stehe vor großen Her- sozialen Sicherungssysteme zu leisten. Die Persönlichkeiten aus Politik und Diplomatie ausforderungen: Angesichts der angespann- und Vertreter der Medien bei, sodaß Präsident ten Wirtschaftslage müssen Maßnahmen er- Aus dem Inhalt Dr. ein tatsächlich „volles“ griffen werden, um die sozialen Sicherheits- Sondierungsgespräche zur Hohes Haus begrüßen konnte. Dr. Andreas systeme, insbesondere die Pensionen, auch Regierungsbildung 4 Khol wurde in der Sitzung zum Präsidenten für die Zukunft finanzierbar zu halten, be- Alle österreichischen des Nationalrats gewählt. Der bisherige Prä- tonte Schüssel. Bei der Lösung dieser Fragen Regierungen seit 1945 6 sident Dr. Heinz Fischer wurde zum Zweiten, werde dem Parlament als dem Ort der politi- ORF-Friedenslicht leuchtet der bisherige Zweite Präsident, DI Thomas schen Auseinandersetzung deshalb eine zen- auch am Ground Zero 7 Prinzhorn, zum Dritten Präsidenten gewählt. trale Rolle zukommen. Erstmals stand eine Konstituierende Sit- Hinsichtlich der Wahl des Nationalratsprä- EU-Erweiterungskommissar zung nicht bloß im Zeichen der von der Ge- sidiums berief sich Schüssel auf die parla- Verheugen über den Gipfel schäftsordnung vorgegebenen Formalakte. mentarischen Spielregeln, wonach der stärk- von Kopenhagen 9 Ein Dringlicher Antrag von ÖVP und FPÖ sten Fraktion das Amt des Präsidenten zu- WKÖ-Präsident Leitl über zu den Ergebnissen des Europäischen Rates kommt. Den dafür vorgeschlagenen Abgeord- Österreichs Chancen durch von Kopenhagen sorgte dafür, daß es bereits neten Dr. Andreas Khol würdigte er als lei- die EU-Erweiterung 10 in der ersten Sitzung der neuen Gesetzge- denschaftlichen Verfechter des Parlamenta- Wirtschaftswachstum im bungsperiode – ein absolutes Novum in der rismus und als einen der profundesten Ken- Fokus des WIFO 11 Geschichte des österreichischen Parlamenta- ner der Geschäftsordnung und der parlamen- Wirtschaftsmeldungen 12 rismus – zu einem inhaltlichen Schlagab- tarischen Gepflogenheiten. Erfreut zeigte sich Chronik 13 tausch über tagespolitische Themen kam. Schüssel darüber hinaus über die Nominie- Erster Tagesordnungspunkt war die Ange- rung des bisherigen Präsidenten Dr. Heinz Ehrenzeichen an lobung der 183 Abgeordneten. Mit 79 Man- Fischer für das Amt des Zweiten Natio- Karlheinz Böhm 14 dataren ist die ÖVP erstmals seit mehr als nalratspräsidenten, die, wie er unterstrich, Neujahrskonzert 2003 15 drei Jahrzehnten wieder die stärkste Fraktion ebenso wie die Kandidatur von DI Thomas Kultur-Meldungen 16 im Parlament, die SPÖ stellt 69 Abgeordne- Prinzhorn als Dritter Nationalratspräsident 70. Geburtstag von Bischof te, die FPÖ 18, 17 Sitze im Nationalrat ent- die volle Unterstützung der Volkspartei fin- Maximilian Aichern 17 fallen auf die Grünen. Insgesamt 74 Volks- den werde. Die ÖVP wolle damit signalisie- vertreter sind mit der heutigen Angelobung ren, daß sie von Beginn an auf Zusammen- Familienfreundliche Tage neu ins Hohe Haus eingezogen. arbeit setzt und dem Parlamentarismus dabei im verschneiten Imst 18 Der Tagesordnungspunkt Wahl des Präsi- einen besondern Stellenwert einräumt, schloß Fußball-EM 2008 diums bot danach den Rednern in einer kur- Schüssel. Die Spielstätten – Folge 1: zen Debatte Gelegenheit zu grundsätzlichen Stadion Wals-Siezenheim 19 Feststellungen. Gusenbauer: Enge Impressum 3 budgetäre Spielräume fordern Schüssel: Österreich steht vor Prioritätensetzung Das „Österreich Journal“ großen Herausforderungen wünscht Ihnen allen frohe Abgeordneter Dr. (S) Abgeordneter Dr. Wolfgang Schüssel (V) sprach ebenfalls von großen Herausforde- Weihnachten und ein ortete im Wahlergebnis vom 24. November rungen, die auf das Land zukommen und gutes Neues Jahr! einen Aufbruch zur Mitte und den Wunsch meinte, vor dem Hintergrund der problema- ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 2 Politik wirtschaftlichen und budgetären Spielräume Mit der Kandidatur von Heinz Fischer für seien jedoch begrenzt, deshalb müßten klare den Zweiten Präsidenten werde ein Signal Prioritäten gesetzt werden. An vorderster der Kontinuität und der Weiterführung der Stelle stand dabei für Gusenbauer die Erhö- Traditionen in diesem Haus gesetzt; auch hung der Pensionssicherheit und der Pen- diese Kandidatur werde von der FPÖ unter- sionsgerechtigkeit. Pensionen sollten von der stützt. Beschäftigungssituation, und nicht von Spe- Die FPÖ habe für die Wahl des Dritten kulationen auf den internationalen Aktien- Präsidenten DI Thomas Prinzhorn vorge- märkten abhängig sein, gab er zu bedenken. schlagen. „Damit setzen wir“, sagte Haupt Vorrangig sei zudem auch die Sicherung der wörtlich, „auf einen Präsidenten, der sich in Gesundheitsvorsorge, und zwar unabhängig der letzten Gesetzgebungsperiode in seiner vom Einkommen. Eine weitere wichtige Her- Funktion als Zweiter Präsident bewährt hat.“ ausforderung sah Gusenbauer darüber hinaus Mit Prinzhorn stehe eine hervorragende Per- in der Erhöhung der Ausgaben für Forschung sönlichkeit zur Wahl, die in der letzten Ge- und Entwicklung. setzgebungsperiode bewiesen habe, daß er Viele der anstehenden Reformen werden dem Parlamentarismus und den Verfassungs- eine breite Mehrheit im Nationalrat benöti- funktionen nicht nur verpflichtet ist, sondern gen. Gefordert sei daher ein lebendiges und Der neue Nationalratspräsident er hat sie auch bestmöglich erfüllt. konstruktives Parlament, das versucht, die Dr. Andreas Khol Präsident Dr. Heinz Fischer gab bekannt, Foto: Christian Jungwirth © ÖVP großen Aufgaben gemeinsam zu bewältigen, daß G-Abgeordneter Mag. ge- auch wenn es unterschiedliche Vorstellungen mäß § 33 Geschäftsordnung die Einsetzung über den Weg der Lösungen gibt. In diesem eines Untersuchungsausschusses zu den Vor- Sinn sprach sich auch Gusenbauer dafür aus, gängen bei der Abfangjäger-Nachbeschaffung bei der Wahl des Präsidiums die parlamenta- beantragt habe. – Die Debatte darüber er- rischen Usancen zu respektieren. Auch wenn folgte nach Erledigung des dringlichen An- Dr. Andreas Khol als Klubobmann den So- trages. zialdemokraten nicht immer Freude bereitet habe, unterstütze die SPÖ seine Kandidatur Van der Bellen: Präsident kein und gebe ihm für seine Tätigkeit einen Erfüllungsgehilfe der Regierung Vertrauensvorschuß, stellte der SP-Chef klar. Gleiches gelte auch für die Kandidatur von Abgeordneter Dr. Alexander Van der DI Thomas Prinzhorn, dessen Vorsitzführung Bellen (G) meinte, die Usancen des Hauses in der vorangegangenen Legislaturperiode bezüglich der Wahl des Präsidiums sollte Gusenbauer als korrekt bezeichnete. man nicht gering schätzen, bieten sie doch Sicherheit im Procedere. Dem Präsidenten, Haupt: Mehrheit wünscht der ein Mitglied der ÖVP und somit der kom- menden Regierungsfraktion ist, komme eine Fortsetzung des Reformweges Der Zweite Nationalratspräsident besondere Verantwortung zu. Das Wahlergeb- Dr. Heinz Fischer Abgeordneter Mag. (F) Foto: SPÖ/Petra Spiola nis bringe es mit sich, daß Fischer für das meinte einleitend, daß die Wahl am 24. No- Amt des Zweiten Präsidenten kandidiere. vember für die FPÖ einen schmerzlichen Fischer nannte er einen fairen und vorbild- Verlust gebracht habe. Trotzdem sei es lichen Präsidenten. Als Fischer das letzte Mal unübersehbar, daß die Menschen in Öster- zum Präsidenten gewählt wurde, sei er Mit- reich die Fortsetzung des Reformweges im glied einer Oppositionspartei gewesen, was Interesse Österreichs wünschen. Haupt be- einmalig in der Zweiten Republik war. dankte sich bei den drei scheidenden Präsi- Deshalb hält es Van der Bellen nicht für not- denten und den ausgeschiedenen Abgeord- wendig, daß der Nationalratspräsident auto- neten für ihre geleistete Tätigkeit in der letz- matisch Mitglied einer Regierungspartei sein ten Gesetzgebungsperiode. Namens der FPÖ müsse. Der Grüne Klub werde Fischer „aus signalisierte er den heute neu angelobten Respekt vor seiner Person“ wählen. Abgeordneten gute Zusammenarbeit. Mit Khol werde von der ÖVP der promi- Seit mehr als zwei Jahrzehnten sei es gute nenteste Parlamentarier zur Wahl vorge- Tradition, daß der Erste Präsident von der schlagen. Seine persönlichen Beziehungen stimmenstärksten Fraktion im Hohen Haus zu Khol seien nicht schlecht. Der G-Sprecher gestellt werde, fuhr der F-Klubobmann fort. möchte nicht, daß der Präsident ein Erfül- „Wir anerkennen daher nicht nur die Kandi- lungsgehilfe des Ballhausplatzes werde. datur von Khol für die Position des National- Für das Amt des Dritten Präsidenten wer- Der Dritte Nationalratspräsident ratspräsidenten, sondern werden ihn auch DI Thomas Prinzhorn de seitens der Grünen Abgeordnete Mag. wählen.“ Foto: FPÖ Terezija Stoisits, die seit 12 Jahren Abge- ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 3 Politik ordnete ist und sich besonders für Minder- er mit Freude und Interesse entgegen, sagte schlag des steirischen Abgeordneten Hösele heiten und Menschenrechte einsetzt, vorge- Fischer. aufgreifen und einen Österreichkonvent ini- schlagen. Aus seiner Sicht wäre es richtig, tiieren, schlug Khol vor. Als Tiroler sei er wieder einmal eine Frau im Präsidium zu Antrittrede des neuen ein überzeugter Föderalist und daher sei es haben, gab es doch seit 1945 nur zwei Präsi- ihm ein Anliegen, mit dem Bundesrat, den Präsidenten Andreas Khol dentinnen. Landtagen und den Bundesländern zusam- Sodann trat der neu gewählte Nationalrats- menzuarbeiten. Schließlich lud er alle Abge- Fischer: Bilanz und Abschied präsident Dr. Andreas Khol an das Redner- ordneten ein, ihre Anregungen, ihre Wünsche pult. Der parlamentarischen Tradition ent- und Beschwerden ganz offen an ihn heran- als Präsident des Nationalrats sprechend wolle er eine Antrittsrede halten zutragen; seine Tür werde für alle offen sein. Die Wahl der drei Nationalratspräsidenten und darlegen, wie er sein Amt gestalten möch- Schließlich wolle er noch die Arbeit von erfolgte mittels Stimmzetteln, wobei zunächst te. Zunächst dankte Khol den Abgeordneten Heinz Fischer würdigen, setzte Khol fort. Fi- der Erste Nationalratspräsident gewählt wur- für die Unterstützung; er freue sich auf die scher werde dem Parlament erhalten bleiben de. Auf den von der ÖVP nominierten Abge- Zusammenarbeit mit allen Fraktionen. Bei und er bedanke sich dafür, daß „er in einer ordneten Dr. Andreas Khol entfielen dabei dieser Gelegenheit wolle er auch die vielen sehr noblen Weise die Arbeit fortsetzt“. 130 Stimmen. 30 Stimmen lauteten auf an- neuen Abgeordneten begrüßen, die, wie er „Heinz Fischer, du bist ein großer Präsident dere Mandatare, 23 Stimmen waren ungül- sagte, stolz sein können auf ihre Funktion. des Nationalrats gewesen“, erklärte Khol. tig. Andreas Khol ist damit neuer Präsident „Es ist ein wunderbares Amt, das Ihnen Fischer war und ist ein Meister des Konsen- des Nationalrates. übertragen wurde; seien Sie mutig und seien ses, und er habe die Arbeitsbedingungen im Der scheidende Präsident Dr. Heinz Fischer Sie fleißig, denn es ist eine schöne Aufgabe Parlament fundamental verbessert, erinnerte dankte vor der Übergabe des Vorsitzes an den in diesem Haus, dem Angelpunkt der Demo- Khol. Er habe zudem die Rolle des National- neu gewählten Präsidenten dafür, daß er mehr kratie arbeiten zu dürfen.“ rats gestärkt und das Parlament zu einem als 12 Jahre Präsident des Nationalrates sein „Wir haben große Aufgaben vor uns“, Zentrum der politischen, künstlerischen und durfte. Es sei für ihn ein bewegender Au- führte Khol weiter aus. Da große Reformen allgemeinen Diskussion gemacht. Fischer genblick, meinte er, er scheide mit gemisch- durchgeführt werden müssen, brauchten wir sei ein überzeugter Sozialdemokrat sowie ein ten Gefühlen und einer gewissen Unsicher- sehr bald eine neue Regierung, war er über- toleranter Humanist mit Humor und Witz. heit aus dem Amt. Fischer betonte, er wolle zeugt. Er werde sich bemühen, ein Präsident „Ich glaube, daß dir, lieber Heinz Fischer der keinen Tag der parlamentarischen Arbeit mis- aller Abgeordneten und aller Fraktionen zu Dank aller Fraktionen hier und heute ausge- sen und er habe das Amt des Nationalrats- sein und danach trachten, objektiv den Vor- sprochen werden soll“. Weiters dankte Khol präsidenten als eine wichtige und schöne Auf- sitz zu führen und den Konsens in der Präsi- allen ausgeschiedenen Abgeordneten und ins- gabe empfunden. Er sei aber auch stolz und dialkonferenz herbeizuführen. Die Geschäfts- besondere dem Dritten Präsidenten Dr. Fassl- glücklich, in einem Land zu leben, wo sich ordung sei für ihn dabei der Maßstab der abend. „So danke ich Ihnen allen, gehen wir ein demokratischer Wechsel in einer solchen Gerechtigkeit, die für ihn die Grundlage al- gemeinsam und mit Gottes Segen an die Selbstverständlichkeit abspiele. Das lasse auf len Regierens darstelle, betonte Khol. Ein Arbeit“, schloß Khol. eine hohe Reife der österreichischen Demo- wichtiges Anliegen seien ihm auch die Ar- kratie in wichtigen Momenten schließen. beitsbedingungen, die sich in den letzten Jah- Heinz Fischer Zweiter, Thomas Fischer erinnerte daran, daß er vor fast 41 ren, als Heinz Fischer Präsident war, bereits Prinzhorn Dritter Präsident Jahren im Parlament zu arbeiten begonnen enorm verbessert haben. Auch die Vertre- habe, als juristischer Berater im Parlaments- tung des Nationalrates nach außen sei eine Die Sitzung wurde dann mit der Wahl zum klub der SPÖ. 1963 sei er dann zum Klub- sehr wichtige Aufgabe, die gerade im Zuge Zweiten Präsidenten fortgesetzt. Dr. Khol gab sekretär bestellt worden, wobei die Klubs des Zusammenwachsens von Europa noch nach Auszählung der Stimmen das Ergebnis damals nur ganz wenige Mitarbeiter hatten. bedeutsamer werde. Grundsätzlich wolle er bekannt: abgegebene Stimmen 181, davon Noch gut erinnern kann sich Fischer, wie er die „Häuser am Ring“ zu einem Ort der gültig 162; die absolute Mehrheit beträgt schilderte, an die Übergabe des Präsidenten- Bürgergesellschaft machen, die offen sind somit 82. Es entfielen auf Dr. Heinz Fischer amtes von Alfred Maleta an Karl Wald- für Kunst, Literatur, Wissenschaft und Dis- 131 Stimmen; 31 entfielen auf andere Ab- brunner nach dem Wahlsieg der Sozialdemo- kussion. Auch wenn das Palais Epstein nun geordnete. Damit ist Dr. Heinz Fischer zum kraten 1970, an diese Situation habe er in für parlamentarische Zwecke genützt werde, Zweiten Präsidenten des Nationalrates ge- den letzten Tagen einige Male gedacht. so sollten wir danach trachten, ein Haus der wählt, erklärte Khol. Zum Abschluß bedankte sich Fischer, der Geschichte in Wien zu realisieren, wünschte Bei der Wahl des Dritten Präsidenten wur- zum Abschied Standing Ovations von allen sich Khol. den 182 Stimmen abgegeben. Abgeordneter Abgeordneten des Hohen Hauses erhielt, bei Er sei ein überzeugter Europäer, unter- DI Thomas Prinzhorn erzielte 90 von 164 gül- seinen Mitarbeitern, den Mitarbeitern der Par- strich Khol, und daher werde er mit allem tigen Stimmen und wurde somit zum Dritten lamentsdirektion und seinen Amtskollegen Nachdruck den Europakonvent und das Präsidenten des Nationalrates gewählt. 53 der der abgelaufenen Legislaturperiode DI Tho- Arbeiten an einer europäischen Verfassung Stimmzettel trugen den Namen Mag. Tere- mas Prinzhorn und Dr. Werner Fasslabend. unterstützen. Als „Hüter der Verfassung“ zija Stoisits, 21 lauteten auf andere Abge- Seiner künftigen Arbeit im Nationalrat sehe sollten die Abgeordneten zudem den Vor- ordnete. Quelle: Parlamentskorrespondenz

Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich Journal Verlag; Postanschrift: A-1090 Wien, Harmoniegasse 1; ISSN 1605-1130 Für den Inhalt verantwortlicher Her- ausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer; jede Art der Veröffentlichung bei Quellenangabe ausdrücklich erlaubt, um Übersendung eines Belegexemplars wird gebeten! ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 4 Politik Bildung der neuen Regierung kann bis weit in den Jänner 2003 dauern Die Sondierungsgespräche laufen weiter. Nur die Grünen haben sich dar- aus zurückgezogen, weil die ÖVP auch mit den Freiheitlichen verhandelt.

undeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel traf Bam Donnerstag (19. 12.) Vormittag im Bundeskanzleramt mit dem Verhandlungs- team der FPÖ zur zweiten Gesprächsrunde für die Bildung einer neuen Bundesregierung zusammen. Im Anschluß daran nahm der Bundeskanzler zum Verlauf aller bisherigen Gespräche Stellung: „Die Bevölkerung er- wartet nach diesem Wahlergebnis, daß wir seriöse und ernsthafte Gespräche führen, um die Probleme so zu lösen, daß Österreich noch besser als heute da steht.“ Als positiv bezeichnete der Bundeskanzler die Bereitschaft von FPÖ und SPÖ in Ver- handlungen zur Bildung einer Regierung ein- zutreten: „Positiv ist, daß diese Parteien von ihrer Oppositionsansage abgerückt sind und positiv ist auch, daß die vorgelegten Wirt- schafts- und Budgetdaten im Wesentlichen außer Streit stehen und wichtige Ziele ge- Im Bild vorne v.l.n.r.: VP-BPO, BK Wolfgang Schüssel, LH Waltraud Klasnic, Land- wirtschaftsminister , Hinten v.l.n.r.: Daniela Graf (Grüne Bildungs- meinsam festgelegt werden. Wir haben das werkstatt), Franz Floss (Bundesgeschäftsführer), Madeleine Petrovic, (stv. Klubob- erste Drittel der Verhandlungen gut bewäl- frau), Grüne-Verhandlungsführer, Bundessprecher , stv. tigt. Meine Aufgabe ist es, eine handlungsfä- Bundessprecherin Eva Glawischnig, Karl Öllinger,(stv. Bundessprecher), Johannes Rauch (LAbg. Vlbg, Schriftführer) Foto: Bernhard J. Holzner © HOPI-MEDIA hige Regierung zu bilden.“ Eine Stellungnahme zu Koalitionspräferen- wobei sie bei zweien davon sicher verlieren Ebenso könne man eine Kontinuität, die je- zen lehnte der Bundeskanzler ab: „Wir kon- werde: „Wir verlieren sicher, wenn wir jetzt weilige Kanzlerpartei zu wählen, erkennen. zentrieren uns auf die Substanz und nicht auf in die Opposition gehen, und wir verlieren Einem kritisierte die Festlegung der Grü- Farbenspiele.“ sicher, wenn wir umstandslos in die Regie- nen vor den Wahlen auf eine rot-grüne Re- Nach Aussagen des Bundeskanzlers gab rung gehen“. Bei einem Weg jedoch könne gierung, denn diese Festlegung habe, wie sich es auch mit der FPÖ Übereinstimmungen in die SPÖ gewinnen, nämlich dem des „zuerst jetzt bei Wählerstromanalysen sowie den den makroökonomischen Zielsetzungen und Verhandelns“. etlichen Schwarz-Grün-Befürwortern zeige, über die Senkung der Steuer- und Abgaben- Die derzeitige Aufgabe der SPÖ sei es, sich die Grünen viele Stimmen gekostet. quote auf unter 43% innerhalb der Legislatur- bewußt zu sein, daß „wir jetzt schon vor der Einem sagte weiter, daß durch die media- periode. Übereinstimmung herrscht auch über nächsten Wahl stehen“, so Einem weiter. Die le Beeinflussung die Bevölkerung letztlich die Notwendigkeit großer Strukturreformen nächste Wahl könne „in drei Monaten oder das Gefühl gehabt habe, die Regierungsar- in den Bereichen Pensionen, soziale Sicher- in drei Jahren“ sein. Daher müsse sich die beit sei „nicht so schlecht“ gewesen. Zwei- heit, Staatsreform, Gesundheitswesen, Beam- SPÖ der Erwartungen der Wähler bewußt einhalb Jahre seien wohl auch zu kurz gewe- te und Europa. Eine Fortsetzung der Ge- sein und dementsprechend handeln: „Wenn sen, um die „dramatischen Veränderungen“ spräche mit den Parteien wurde für die Tage wir in die Regierung gehen, muß deutlich aufzuzeigen. Selbst jener Bevölkerungsan- nach dem 6. Jänner vereinbart. sein, daß wir unsere Positionen in den Ver- teil, der sich gerne über das „Drüberfahren“ Im Rahmen einer Diskussion zum Ausgang handlungen durchgebracht haben. Wenn wir der Regierung aufrege, habe sich über das der Nationalratswahlen sagte SPÖ-Europa- nicht in die Regierung gehen, muß deutlich „rasche Durchziehen“ dieser Reformen er- sprecher Dr. Caspar Einem, die SPÖ sei in sein, daß es mit Schüssel nicht möglich war“. leichtert gezeigt. Nicht zuletzt müsse man Anbetracht der Erwartungshaltungen der Jede andere Lösung hieße, „daß wir das hier aber die „bescheidenen Grenzen“ der SPÖ-Wähler für oder gegen eine Regierungs- nächste Mal wieder verlieren“. medialen Möglichkeiten der SPÖ in den ver- beteiligung in einer schwierigen Situation. Zur Wahlanalyse sagte Einem, in Öster- gangenen zweieinhalb Jahren sehen – eine Umfragen zeigten, daß jeweils etwa die Hälf- reich bestehe eine deutliche Tendenz, den Ge- Situation, die sich zusehends „verschärft“ te der Wähler sich für, bzw. gegen eine winner der vergangenen Wahlen wieder zu habe, so Einem abschließend. Regierungsbeteiligung der SPÖ ausspre- wählen – was sich für die SPÖ positiv in Die FPÖ werde auch in Zukunft ein be- chen. Diese habe derzeit drei Wege vor sich, Wien und im Burgenland ausgewirkt habe. stimmender Faktor sein für die Politik und die ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 5 Politik

Zukunft dieses Landes, stellte der geschäfts- führende Bundesobmann der FPÖ, Mag. Her- bert Haupt, fest. „Manche träumen von der Opposition und halten sie für eine gute Zu- kunftsoption.“ Sollte die ÖVP eine Regie- rung mit den Grünen bilden, hätte man nur den zweiten Rang bei den Oppositionspar- teien hinter der SPÖ. Bei einer schwarz-roten Koalition stehe eine Wahlrechtsreform ins Haus, die die Arbeit kleiner Fraktionen sicher nicht einfacher machen würde. Die Türe dürfe daher von den Freiheitlichen nicht zu- geschlagen werden, auch wenn sie durch eigenen Schuld geschwächt worden seien. „Vieles von dem, was vor uns steht, ist für Österreich und die FPÖ interessant“, so Haupt, weshalb man in Regierungsverhand- lungen eingetreten sei. Und naturgemäß lie- gen die Positionen von ÖVP und FPÖ in den, Sondierungsgespräch zwischen ÖVP und FPÖ auf Delegationsbasis zur Bildung wie sie immer noch heißen, „Sondierungs- einer neuen Regierung. Im Bild v.l.n.r.: das ÖVP-Verhandlungsteam BPO-Stv. Elisabeth Zanon, Klubobmann Andreas Khol, BPO-Stv., LH Waltraud Klasnic, VP- gesprächen“, um einiges näher beisammen, BPO, BK Wolfgang Schüssel, GS Maria Rauch-Kallat, BPO-Stv., BM Elisabeth als sich dies mit SPÖ und Grünen darstellt. Gehrer; das FPÖ-Verhandlungsteam: BM Dieter Böhmdorfer, , Das Interesse der FPÖ, der neuen Regie- NR-Präsident Thomas Prinzhorn, BM Herbert Scheibner, FPÖ-Vernhardlungsführer, Parteiobmann, Sozialminister Herbert Haupt, Magda Bleckmann, Jörg Freunschlag, rung anzugehören, ist so groß, daß man – um GS Karl Schweitzer Foto: Bernhard J. Holzner © HOPI-MEDIA der ÖVP die Entscheidung leichter zu ma- chen – mittlerweile auf einige Kernforderun- gen verzichtet, die Schüssel stets als unan- Die AuslandsösterreicherInnen-Abteilung des Bundesmini- nehmbar bezeichnete (Vetodrohung der FP steriums für auswärtige Angelegenheiten wünscht allen gegen den EU-Beitritt Tschechiens mit akti- Partnern des vergangenen Jahres und allen Auslands- vem Atomkraftwerk Temelin und rechtskräf- tigen Benes-Dekreten, Steuerreform bereits österreicherinnen und Auslandsösterreichern – Paß- wie 2003). Dennoch ist der ÖVP das „Innenle- HerzensösterreicherInnen – sowie deren Vereinigungen ben“ der FPÖ noch nicht konsolidiert genug. nah und fern schöne Festtage und ein glückliches Neues Schüssel muß sicher sein, daß nicht FP-inter- Jahr. ne Auseinandersetzungen neuerlich zum Scheitern einer gemeinsamen Regierung führen. Die Frage ist, ob sich daran in den Für das Jahr 2003 haben wir uns vorgenommen, die Aus- kommenden Wochen Grundlegendes ändern landsösterreicherInnen-Website des Bundesministeriums wird. für auswärtige Angelegenheiten Die Grünen haben den Umstand, daß die ÖVP trotz offensichtlicher Unsicherheiten http://www.AuslandsoesterreicherInnen.at mit den Freiheitlichen weiterverhandelt, zum Anlaß genommen, ihrerseits vorerst keine zu aktualisieren und deren englischsprachige Version Termine mehr mit dem VP-Team zu verein- auszubauen, Fragen des AÖ-Wahlrechts und dessen baren. Man würde erst dann wieder in die Durchführung im Lichte der bei der Nationalratswahl Gespräche eintreten, wenn sich Schüssel von gemachten Erfahrungen zu durchleuchten sowie recht- der Option Schwarz-Blau endgültig trennen zeitig Vorbereitungen für die Wahlen zum Europäischen würde. Die Situation – knapp vier Wochen nach Parlament (Juni 2004) zu unternehmen. der Wahl – ist, scheint‘s, recht verfahren und Mit meinen herzlichen Grüßen aus Wien es verwundert kaum, daß die Bildung der neuen Regierung bis weit in den Jänner 2003 Ihr hinein dauern wird. Denn, wie man weiß, sind ja nicht nur unterschiedliche Stand- Thomas M. Buchsbaum m.p. punkte zwischen den vier Parteien zu berei- nigen. Die meiste Arbeit liegt wohl darin, Leiter der AuslandsösterreicherInnen-Abteilung die jeweilige Führungsmannschaft und Basis Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten der eigenen Reihen von der Richtigkeit des Wien vorgeschlagenen Weges zu überzeugen. „ ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 6 Politik Die Zusammensetzung aller Regierungen seit 1945

Regierung Renner Regierung Gorbach I Regierung Sinowatz 27. April 1945 bis 20. Dezember 1945 11. April 1961 bis 27. März 1963 24. Mai 1983 bis 16. Juni 1986 Provisorische Staatsregierung unter dem Vorsitz Bundeskanzler (ÖVP), Vize- Bundeskanzler (SPÖ), Vize- von Dr. . Ihr gehörten Vertreter der kanzler Bruno Pittermann (SPÖ), 5 kanzler (FPÖ), 11 Minister SPÖ, ÖVP, SPÖ und KPÖ zu gleichen Teilen an ÖVP, 5 Minister SPÖ, je 2 Staatssekretäre ÖVP 3 Minister FPÖ, 8 Staatssekretäre, davon 5 SPÖ, und SPÖ 3 FPÖ (zu Beginn der Gesetzgebungsperiode) Regierung Figl I Regierung Gorbach II Regierung Vranitzky I 20. Dezember 1945 bis 8. November 1949 27. März 1963 bis 2. April 1964 16. Juni 1986 bis 21. Jänner 1987 Bundeskanzler (ÖVP), Vizekanzler Bundeskanzler Alfons Gorbach (ÖVP), Bundeskanzler (SPÖ), Vize- Adolf Schärf (SPÖ), 7 Minister ÖVP, 5 Minister Vizekanzler Bruno Pittermann (SPÖ), 5 Minister kanzler Norbert Steger (FPÖ), 12 Minister SPÖ, SPÖ (ab 24. November 1947 6 Minister SPÖ), 1 ÖVP, 5 Minister SPÖ, 4 Staatssekretäre ÖVP, 3 Minister FPÖ, 6 Staatssekretäre, davon 3 SPÖ, Minister KPÖ (bis 24. November 1947), 1 2 Staatssekretäre SPÖ 3 FPÖ Staatssekretär ÖVP, 1 Staatssekretär SPÖ Regierung Klaus I Regierung Vranitzky II Regierung Figl II 2. April 1964 bis 19. April 1966 21. Jänner 1987 bis 17.Dezember 1990 8. November 1949 bis 28. Oktober 1952 Bundeskanzler (ÖVP), Vizekanzler Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), Vize- Bundeskanzler Leopold Figl (ÖVP), Vizekanzler Bruno Pittermann (SPÖ), 5 Minister ÖVP, kanzler (ÖVP) bis 23. April 1989, Adolf Schärf (SPÖ), 5 Minister ÖVP, 4 Minister 5 Minister SPÖ, 6 Staatssekretäre, 4 ÖVP, ab 24. April 1989 Vizekanzler Josef Riegler SPÖ, je 2 Staatssekretäre ÖVP 2 SPÖ (ÖVP), 6 Minister SPÖ, 6 Minister ÖVP, ein und SPÖ Minister parteilos, 2 Staatssekretäre, je einer Regierung Klaus II SPÖ und ÖVP 19. April 1966 bis 21. April 1970 Regierung Figl III (Allreinregierung der ÖVP) Regierung Vranitzky III 28. Oktober 1952 bis 2. April 1953 Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP), Vizekanzler 17. Dezember 1990 bis 29 November 1994 Bundeskanzler Leopold Figl (ÖVP), Vizekanzler (ÖVP), Ab 19. Jänner 1968 Vize- Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), Vize- Adolf Schärf (SPÖ), 5 Minister ÖVP, 4 Minister kanzler Hermann Withalm (ÖVP), alle Minister kanzler Josef Riegler (ÖVP) bis 2.Juli 1991, ab SPÖ, je 2 Staatssekretäre ÖVP und Staatssekretäre von der ÖVP nominiert 2.Juli 1991 (ÖVP), 7 Minister und SPÖ SPÖ, 7 Minister ÖVP, ein Minister parteilos, Regierung Kreisky I 4 Staatssekretäre, je 2 SPÖ und ÖVP Regierung Raab I 21. April 1970 bis 4. November 1971 2. April 1953 bis 29. Juni 1956 (Alleinregierung der SPÖ) Regierung Vranitzky IV Bundeskanzler (ÖVP), Vizekanzler Bundeskanzler (SPÖ), Vize- 29. November 1994 bis 12.März 1996 Adolf Schärf (SPÖ), 5 Minister ÖVP, 4 Minister kanzler Rudolf Häuser (SPÖ), alle Minister und Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), Vize- SPÖ, 4 Staatssekretäre, je 2 ÖVP und SPÖ Staatssekretäre von der SPÖ nominiert kanzler Erhard Busek (ÖVP) bis 4.Mai 1995, ab 4.Mai 1995 Wolfgang Schüssel (ÖVP), 8 Mini- Regierung Kreisky II ster SPÖ, 7 Minister ÖVP, ein Minister partei- Regierung Raab II 4. November 1971 bis 28. Oktober 1975 los, 5 Staatssekretäre, davon 2 SPÖ, 3 ÖVP 29. .Juni 1956 bis 16. Juli 1959 (Alleinregierung der SPÖ) Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP), Vizekanzler Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ), Vize- Regierung Vranitzky V Adolf Schärf, ab 22. Mai 1957, nachdem Schärf kanzler Rudolf Häuser (SPÖ), alle Minister und 12. März 1996 bis 28.Jänner 1997 zum Bundespräsident gewählt worden war, Staatssekreträe von der SPÖ nominiert. Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ), Vize- Bruno Pittermann (SPÖ), 6 Minister ÖVP, kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), 7 Minister 4 Minister SPÖ, 6 Staatssekretäre, je 3 ÖVP und Regierung Kreisky III SPÖ, 6 Minister ÖVP, ein Minister parteilos, SPÖ 28. Oktober 1975 bis 5. Juni 1979 2 Staatssekretäre, je einer SPÖ und ÖVP (Alleinregierung der SPÖ) Regierung Raab III Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ), Vize- Regierung Klima I 16. Juli 1959 bis 3. November 1960 kanzler Rudolf Häuser (SPÖ), bis 30. September ab 28. Jänner 1997 - 4. Februar 2000 Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP), Vizekanzler 1976, ab 1. Oktober 1976 Vizekanzler Hannes Bundeskanzler (SPÖ), Vizekanzler Bruno Pittermann (SPÖ), 5 Minister ÖVP, Androsch (SPÖ), alle Minister und Staats- Wolfgang Schüssel (ÖVP), 6 Minister SPÖ, 6 Minister ÖVP, ein Minister parteilos, 5 Minister SPÖ, 4 Staatssekretäre, je 2 ÖVP sekretäre von der SPÖ nominiert 3 Staatssekretäre, davon 2 SPÖ, einer ÖVP und SPÖ Regierung Kreisky IV 5. Juni 1979 bis 24. Mai 1983 Regierung Schüssel I Regierung Raab IV (Alleinregierung der SPÖ) ab 4. Februar 2000 3. November 1960 bis 11. April 1961 Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ), Vize- Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP), Vizekanzler kanzler (SPÖ) bis 20.Jänner Vizekanzler -Passer (FPÖ), Bruno Pittermann (SPÖ), 5 Minister ÖVP, 1981, Fred Sinowatz (SPÖ) ab 20.Jänner 1981, 6 Minister ÖVP, 6 Minister FPÖ, 4 Staats- 5 Minister SPÖ, je 2 Staatssekretäre ÖVP alle Minister und Staatssekretäre von der SPÖ sekretäre, davon 2 ÖVP, zwei FPÖ und SPÖ nominiert Quelle: Bundeskanzleramt ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 7 Österreich, Europa & die Welt Das Friedenslicht aus Bethlehem leuchtet auch am Ground Zero Das ORF-Friedenslicht aus Bethlehem leuchtet am Heiligen Abend in 25 europäischen Ländern als besonderes Zeichen der Hoffnung auf den Frieden in der ganzen Welt. Heuer erstmals auch in den USA.

as Friedenslicht aus Bethlehem wurde für ganz Amerika. Auch der Sicherheitsex- ein Kinderkrankenhaus in Bethlehem und Dam Mittwoch (11. 12.) der New Yorker perte der New Yorker Stadtregierung, Ed auch für die Kinder von Opfern des An- Bevölkerung unter großer Anteilnahme Gabriel, am 11. September 2001 einer der Ein- schlags auf das World Trade Center am 11. überbracht. In der St. Patrick‘s Cathedral, satzleiter im World Trade Center, war dabei. September des Vorjahres, insbesondere Wai- einer der größten Kathedralen der Vereinig- Im Rahmen des Gottesdienstes wurden sen von Polizei- und Feuerwehrleuten, die bei ten Staaten, überreichte das Friedenslicht- mit dem Friedenslicht Kerzen für alle Teil- ihrem Rettungseinsatz ums Leben kamen. kind Bernhard Puchner im Beisein des Dom- nehmer entzündet. Nach der Messe wurde Monsignore John Ferry von der St. pfarrers von St. Stephan, Dechant August das Licht zu einem zweiten Altar gebracht, Patrick‘s Cathedral bezeichnete das Friedens- Faber, das Licht an Monsignore John Ferry. der dem heiligen Josef gewidmet ist. Dort licht aus Bethlehem „als Symbol der Hoff- Anschließend fand ein Gottesdienst statt, können sich die New Yorker in den nächsten nung auf den Frieden und als Zeichen der an dem 500 Menschen teilnahmen, darunter Wochen das Friedenslicht abholen und mit Nächstenliebe“. Er bedankte sich beim ORF viele Auslandsösterreicher, an der Spitze der nach Hause nehmen. Gleichzeitig wird dort als Initiator dafür, daß das Licht erstmals österreichische Botschafter Gerhard Pflan- um Spenden für „Licht ins Dunkel“ („Light auch in die Vereinigten Staaten gebracht wur- zelter, der stellvertretende Generalkonsul into Darkness“) in den USA gebeten. Die de. Der zwölfjährige Bernhard Puchner, das Sigurd Pacher, der Direktor des Österreichi- Hilfsaktion hat auch in den Staaten Fuß ge- diesjährige Friedenslichtkind aus dem ober- schen Kulturinstituts, Christoph Thun-Hohen- faßt. Unter der Schirmherrschaft von „Light österreichischen Mauthausen, hat vor dem stein, sowie Juliane Belscak, Vorsitzende der into Darkness“ bittet die Österreichisch- Gottesdienst sowohl Polizei- als auch Feuer- Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft Amerikanische Gesellschaft um Spenden für wehrstationen in der Nähe von Ground Zero

In der St. Patrick‘s Cathedral fand ein Gottesdienst statt, an dem 500 Menschen teilnahmen. Mit dem Friedenslicht wurden Kerzen für alle Teilnehmer entzündet. Foto: © ORF, APA / Edith Grünwald ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 8 Österreich, Europa & die Welt besucht, deren Einsatzkräfte am 11. Septem- das Friedenslicht an die EU- ber als Erste zur Stelle waren. Auch dort Kommissare Mario Monti und wurde das Friedenslicht mit großer Dankbar- Franz Fischler, an Kirchenver- keit entgegengenommen. Polizei und Feuer- treter sowie hochrangige Vertreter wehr sagten, es sei großartig, welche Sym- der EU-Institutionen. pathiekundgebungen aus aller Welt sie In der Europakapelle van immer noch erreichen – dazu zähle auch das Maerlant nahm im Rahmen einer Friedenslicht. kleinen Feier der Präsident des Der beeindruckendste Moment der Reise Verwaltungsrates Jérôme Vignon war für die Delegation aus Österreich sicher gemeinsam mit Schülerinnen und jener, als das Friedenslicht auf Ground Zero, Schülern der deutschen Schule dort, wo vor etwas mehr als einem Jahr noch und der Europaschule in Brüssel das World Trade Center stand, übergeben das Licht in Empfang. wurde. Bernhard Puchner reichte es einem Bei einer weiteren Andacht in Bauarbeiter, der es dann in das abgesperrte der Brüssler Kathedrale St. Areal hineingetragen hat. In der Mitte des Michel überreichte Bernhard Dompfarrer der Stephanskirche Dechant August Areals steht ein Christbaum als Symbol und Puchner das Friedenslicht an Faber, Pfarrer der St. Patrick‘s Cathedral Monsignore zur Erinnerung an die 2.800 Menschen, die Weihbischof Luc de Hovre, De- John Ferry, Kurt Bergmann (ORF), „Friedenslicht- ums Leben kamen – und genau bei diesem kan Van Schoubroek und Dom- kind“ Bernhard Puchner und Günther Hartl (ORF) Christbaum leuchtet nun die Laterne mit dem pfarrer Patrick Van der Hoeven. Foto: © ORF, APA / Edith Grünwald Friedenslicht aus Bethlehem. Die Bauarbei- Dabei überbrachte der Weihbi- ter bedankten sich sichtlich gerührt für diese schof auch Grüße des belgischen Anteilnahme. Kardinals Godfried Danneels und Günther Hartl, Leiter der Friedenslicht- dankte für das Licht als „Zeichen initiative aus dem ORF Studio in Oberöster- des Strebens nach Frieden“. reich: „Dies war sicher einer der Höhepunk- Im Rahmen des schon traditio- te in der Geschichte des Friedenslichts. Das nellen Weihnachtsempfanges des Schönste für mich war, wie viele fremde Landeshauptmannes für die in Menschen uns auch angesprochen und sich Brüssel lebenden Oberösterrei- bedankt haben. Es wurde uns eindrucksvoll cherinnen und Oberösterreicher bestätigt: Das Friedenslicht ist auch ein Licht verwies Pühringer auf die große für die Herzen.“ „Licht ins Dunkel“-Leiter Bedeutung der Europäischen Kurt Bergmann: „Ich glaube, daß das Frie- Union und ihrer nun fixierten denslicht aus Bethlehem, das in Österreich Erweiterung für den Weiterbau und in Europa als eher selbstverständlich eines gemeinsamen Europa des empfunden wird, hier als etwas ganz Be- Friedens und der Stabilität und sonderes erlebt wird, weil die Menschen hier dankte allen in Brüssel arbeiten- einen ganz besonderen Bezug zum Thema den Landsleuten für ihr Enga- Frieden haben. Wir hoffen, daß nach 16 Jah- gement. Stellvertretend für die EU-Kommissar Dr. Franz Fischler (li) übernimmt ren der Verteilung des Lichts in ganz Europa mehr als 150 Gäste überreichte von „Friedenslichtkind“ Bernhard Puchner das Friedenslicht. In der Bildmitte: Oberösterreichs nun auch Nordamerika ein Teil der künftigen Friedenslichtkind Bernhard das Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Foto: Kraml Friedenslichtkampagne wird.“ Licht an die höchste österreichi- Die Chancen dafür stehen gut: Vertreter sche Beamtin in Brüssel, Ge- der New Yorker Pfadfinder holten sich un- neraldirektorin Dr. Edith Kitz- mittelbar nach dem Gottesdienst das Weih- mantel aus Vöcklabruck, Bot- nachtssymbol mit dem Versprechen, dies im schafter Dr. Thomas Mayr-Har- ganzen Land zu verteilen und bis an die ting und an den Vertreter der Westküste zu bringen. österreichischen Bischofskonfe- renz Michael Kuhn. „ Friedenslicht brennt auch 2002 wieder in Brüssel Spenden für „Licht ins Dunkel“ PSK-Konto Nummer 237 6000 Eine Delegation aus Oberösterreich mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Frie- Quellen: denslichtkind Bernhard Puchner aus Maut- ORF http://orf.at, hausen und ORF-Redakteur Günther Hartl http://www.friedenslicht.at Weihbischof Luv de Hovre übernimmt von „Frie- an der Spitze hat auch heuer wieder das http://lichtinsdunkel.orf.at/ denslichtkind“ Bernhard Puchner das Friedenslicht Friedenslicht aus Bethlehem in die europäi- OÖ Landesregierung in der Brüsseler Kathedrale Saint Michel sche Hauptstadt gebracht. Übergeben wurde http://www.ooe.gv.at Foto: Kraml ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 9 Europäische Union & Europa »Wir geben unserem Zuhause, Europa, ein neues Gesicht« Erklärung von Günter Verheugen, Mitglied der Europäischen Kommission und zuständig für Erweiterung, in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg am 18. Dezember 2002

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Dennoch will ich hinzufügen, daß die Ar- erfüllt ist. Die Kommission wird dazu ihren Herr Präsident des Europäischen Rates, sehr beit noch nicht vollends getan ist. Weder in Bericht und ihre Empfehlung im Jahr 2004 geehrte Damen und Herren Abgeordnete ! der Union, noch in den Kandidatenländern. vorlegen. Zunächst gilt das für die Beitrittsvorbereit- Der Gipfel von Kopenhagen hat das Ge- ungen in den Kandidatenländern, die auch Schließlich ist es ebenfalls begrüßenswert, sicht Europas verändert. Er hat den Grund- im kommenden Jahr mit neuer Energie und daß die Union an der Schwelle zur Erweite- stein gelegt für das Leben der heutigen und neuer Kraft fortgeführt werden müssen. Sie rung ihren künftigen Nachbarn gute Nach- der kommenden Generationen in Europa. wissen, daß die Kommission hier sehr genau barschaft und engstmögliche Kooperation Tatsächlich ist nun ein uralter europäischer hinschauen und sechs Monate vor dem ge- versicherte. Das Europa der Mauern und Traum zum Greifen nahe: Frieden, Sicher- planten Beitrittstermin abschließend Bilanz Gräben soll endlich der Vergangenheit ange- heit und gleiche Chancen für die Völker die- ziehen wird. hören. ses Kontinents, die geeint unter einem ge- meinsamen Dach ihre Zukunft gestalten. Im kommenden Jahr muss sich beweisen, Herr Präsident, meine Damen und Herren daß der Vertrag ein guter Vertrag ist. Daß wir Abgeordnete. Der Abschluß der Verhandlungen von verlässliche Regeln gefunden haben, um Kopenhagen ist ein großartiger Erfolg. Ich Härten zu mildern und Risiken zu begren- Sie wissen, wie oft ich in diesem Haus be- möchte zunächst der dänischen Präsident- zen. Das Europäische Parlament, die natio- reits für eine intensive öffentliche Debatte schaft danken, die mit Geschick und Ent- nalen Parlamente und die Menschen in den der Erweiterung plädiert habe. Diese Debat- schlossenheit die Verhandlungen zum Ab- Beitrittsländern müssen dem Vertragswerk te ist für das Gelingen der Ratifikation des schluß geführt hat. Es war für mich ein Pri- zustimmen. Kopenhagener Ergebnisses unerläßlich. Nut- vileg, mit dieser Präsidentschaft zusammen- zen wir dafür den Schwung von Kopenha- zuarbeiten. Aber es ist das Werk vieler, daß in Die Kommission wird bis Ende Januar dem gen. Gehen wir in diese Debatte, mit kühlem Kopenhagen zu Ende ging. Es ist das Werk Europäischen Parlament den Entwurf des Kopf, nüchternen Argumenten, aber auch von 25 Staaten, die gemeinsam ein faires und Beitrittsvertages zuleiten. Damit in Athen der mit Begeisterung für das Europa, das im ausgewogenes Verhandlungsergebnis erziel- Vertrag am 16. April 2003 unterzeichnet wer- Werden ist. ten, das auch vor kritischen Blicken Bestand den kann, muß zunächst ein positives Votum Sie wissen, wieviele Stimmen an der Ehr- haben wird. Dessen bin ich mir sicher. für jeden einzelnen Staat und für den lichkeit des eingeschlagenen Wegs zweifel- Es ist ebenfalls ein Erfolg für das Europäi- Gesamtvertrag aus dem Europäischen Parla- ten, an der Fähigkeit das Richtige zum rech- sche Parlaments. Sie, meine Damen und Her- ment vorliegen. Sie, meine Damen und Her- ten Zeitpunkt zu tun. Diese Ansichten sind ren Abgeordnete, haben seit vielen Jahren ren Abgeordnete, werden deshalb, mit Ihrer durch Kopenhagen widerlegt. Aber wir müs- verläßlich auf die europäische Einigung ge- Debatte in diesem Haus, die Meßlatte legen, sen unsere Argumente zu den Menschen brin- setzt, den Erweiterungsprozeß von Beginn wie die Erweiterung im Jahr 2003 in den na- gen, ihnen sagen, daß die Erweiterung der an mit Nachdruck unterstützt und darauf hin- tionalen Parlamenten diskutiert werden wird. Weg ist, wie wir die Probleme, die sie spüren, gearbeitet, damit „Europa endlich mit beiden Ich bin dankbar, daß sie diese Beratungen bewältigen können. Daß wir keine Abenteu- Lungenflügeln atmen kann“, um einen der sehr zügig führen wollen. Und ich möchte rer sind, sondern Verantwortung übernommen größten Europäer unserer Tage zu zitieren Ihnen versichern, daß die Kommission dabei haben. Daß wir zweifellos auch Neuland be- (Papst). wie bisher zu Ihrer Verfügung steht. treten, aber schon längst gemeinsam im Kon- vent darüber diskutieren, wie wir uns stärken Und schließlich konnte Kopenhagen ern- 25 Länder können im Jahr 2004 der Union können, damit die Kraft von 25 und mehr ten, wofür Millionen Menschen in Mittel- angehören. Zwei Länder, Bulgarien und Ru- Mitgliedstaaten spürbar wird. und Osteuropa die Saat legten, als sie sich mänien dürfen darauf vertrauen, noch inten- Demokratie und Freiheit erstritten, mutige siver unterstützt zu werden bei ihren Bemü- Wir werden es schaffen, unserem Zu- Reformen in Angriff nahmen und schwierige hungen um die EU-Mitgliedschaft im Jahr hause, Europa, ein neues Gesicht zu geben, Lasten ohne Zögern schulterten immer die 2007. Die Türkei hat eine klare Chance auf und den Traum vergangener Generationen, Augen nach Europa gewandt. In diesem Sin- Verhandlungsaufnahme. Es ist die gleiche auch der Gründer der EU zu vollenden – ne besiegelte der Europäische Rat von Ko- Chance, die alle anderen Kandidatenländer aber nur gemeinsam, und nur, wenn wir alle penhagen tatsächlich das Ende der Teilung auch hatten und beherzt nutzten. Dann, wenn anpacken. „ Europas. das dafür wichtige Kopenhagener Kriterium © Europäische Gemeinschaften ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 10 Wirtschaft Jetzt geht’s los – EU-Erweiterung als Riesenchance für Österreich WKÖ-Präsident Christoph Leitl: Zügige EU-Erweiterung liegt im ureigen- sten Interesse der Wirtschaft – Chancen und großes Wachstumspotential in den Erweiterungsländern nützen. Von Mag. Markus Nepf u. Dr. Heribert Purtscher

er Abschluß der EU-Beitrittsverhandlun- men jährlich rund 470 Mio Euro an Kosten und die Vorbereitungen auf die EU-Erwei- Dgen beim Europäischen Rat in Kopen- ersparen.“ Darüber hinaus werde die Erwei- terung mit Volldampf angegangen würden. hagen mit allen zehn Kandidatenländern wird terung das Investitionsklima in den „neuen „Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Öster- von der Wirtschaft sehr positiv aufgenomm- Mitgliedern“ weiter verbessern und den dort reich zählt dabei zu den Hauptgewinnern“, men. „Eine zügige EU-Erweiterung liegt im ansässigen derzeit 11.000 österreichischen stellte Leitl fest, als er gemeinsam mit dem ureigensten Interesse der Wirtschaft und ist Unternehmen erhöhte Rechtssicherheit bie- Leiter der Stabsabteilung EU-Koordination, ein Erfolg für ganz Europa. Sie erhöht das ten. Mag. Christian Mandl, die Forderungen der Wachstumspotential sowohl beim Wirtschaft an die künftige Bruttoinlandsprodukt als auch bei Regierung sowie ein Maßnahmen- den Arbeitsplätzen diesseits und jen- und Vorbereitungpaket zur EU- seits der aktuellen EU-Grenze“, Erweiterung präsentierte. betont der Präsident der Österreichi- Den Sozialpartnern komme in schen und der Europäischen Wirt- dieser entscheidenden Phase als schaftskammer, Dr. Christoph Leitl, „Manager des Wandels“ eine ent- die vielversprechenden Chancen ei- scheidende Aufgabe zu. Die nes erfolgreichen Beitrittsprozesses. Wirtschaftskammerorganisation hat „Laut Wifo werden dadurch allein in in diesem Zusammenhang ein meh- Österreich bis 2010 rund 30.000 Ar- rere Punkte umfassendes Paket beitsplätze geschaffen und die BIP- geschnürt, das vor allem der Wachstumsraten in den Erweite- Unterstützung der Klein- und rungsstaaten um plus einen Pro- Mittelbetriebe in den Grenzregionen zentpunkt jährlich steigen.“ Der Präsident der Österreichischen und der Europäischen dient, präzisierte der Wirtschaftskam- Mit dem positiven Verhandlungs- Wirtschaftskammer, Dr. Christoph Leitl (li) und der Leiter merpräsident. 77 Prozent der öster- ergebnis sei nun eine der letzten Hür- der Stabsabteilung EU-Koordination, Mag. Christian Mandl reichischen Beschäftigten leben in den auf dem Weg zu einem größeren Foto: wkö einem für Arbeitnehmer aus den Bei- Europa genommen und der Beitrittstermin Österreichs Unternehmen konnten seit trittsländern leicht erreichbaren Grenzraum. 1. Mai 2004 einzuhalten. „Gleichzeitig heißt 1989 nicht nur ihre Exporte in die MOEL Im Rahmen der ARGE 28 – eine Interes- es aber jetzt mit Volldampf die Vorbereitung verdreifachen, sie zählen auch zu den größ- sensgemeinschaft von 28 Industrie- und Han- des Wirtschafts- und Arbeitsstandorts Öster- ten Investoren in den Reformländern. Das delskammern aus Deutschland (18), Österr- reich auf die neue Wettbewerbssituation vor- Volumen der österreichischen Direktinvesti- reich (6), Italien (3) und Griechenland (1) – anzutreiben“, stellt Leitl klar und verweist tionen in Mittel- und Osteuropa betrug Ende wurden bereits im ersten Jahr 5.000 österrei- auf das 12-Punkte Programm der Wirtschafts- 2001 rund 10,3 Mrd Euro, was einer Verdop- chische Unternehmen in Grenzregionen kammer Österreich. Dringend erforderlich sei plung innerhalb von zwei Jahren entspricht. erreicht. Erstmals sind die Wirtschaftskam- beispielsweise der forcierte Ausbau der Ver- mern dabei direkte Partner der Europäischen kehrsinfrastruktur mit den Erweiterungslän- WKÖ schnürt umfangrei- Kommission. Diese fördert die Aktivitäten dern wie die Spange Kittsee, die Bahnverbin- ches „Erweiterungspaket“ mit einem Zuschuß der EU von 10 Millionen dung Wien-Flughafen-Bratislava, die Phyrn- Euro. Aufgrund des Erfolges und der ausge- bahn und die A5 Nordautobahn. Auch der Große Exportchancen in den EU-Erweite- zeichneten Arbeit der ARGE 28 hat die rasche Abschluß bilateraler Beschäftigungs- rungsländern bestünden für Österreich be- Kommission die Mittel um weitere drei Mil- abkommen Österreichs mit allen Beitritts- sonders im Technologiebereich, Maschinen- lionen aufgestockt, teilte Leitl mit. staaten sei ein Gebot der Stunde. bau, bei Umwelttechnik und Konsumgütern Zum Vorbereitungspaket der WK-Organi- Neben politischer Stabilität bringe die aller Art, berichtet Leitl. „Die Nahrungsmit- sation zählen weiters individuelle Coaching- EU-Erweiterung für Unternehmen noch mehr telwirtschaft und der ländliche Raum stehen und Trainingsprogramme. Damit werden Verbesserungen als bereits die Ostöffnung so vor neuen Möglichkeiten, die es bestmög- KMUs bei der Umsetzung neuer Strategien gebracht hat. „Österreich zählt zu den klaren lich wahrzunehmen gilt.“ und Maßnahmen unterstützt. Der maximale Gewinnern der EU-Erweiterung“ betont Das Jahr 2003 könne zu einem positiven Förderbeitrag pro Unternehmen liegt bei Leitl. „Allein durch den Wegfall der Grenz- Schlüsseljahr für das ganze Jahrzehnt wer- 20.000 Euro, der finanzielle Anteil der KMU formalitäten werden sich unsere Exportfir- den, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt bei mindestens 30 Prozent der Projektkosten. ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 11 Wirtschaft

Anfang 2003 wird die WKÖ überdies ein „Erweiterungspaket“ zusammenstellen, das Wirtschaftswachstum im alle wichtigen Erstinformationen für Unter- III. Quartal wieder abgeschwächt nehmer enthält. Eine steuerliche und bürokratische Entla- ie gesamtwirtschaftliche Produktion stieg Wachstum des öffentlichen Konsums mit stung des Standortes Österreich steht an erster Dim III. Quartal 2002 real gegenüber dem +1,6% etwas stärker aus. Stelle der Forderungen an eine künftige Vorjahr um 0,9%. Im II. Quartal war ein An- Am deutlichsten zeigen sich die Konjunk- Bundesregierung. Dazu zählen die Senkung stieg von 1,0% verzeichnet worden (revidier- turschwäche und die anhaltend pessimistische der Lohnnebenkosten ebenso wie eine ein- te Zahl). Bereinigt um Saisoneinflüsse und Zukunftseinschätzung der Unternehmen im heitliche Betriebssteuer von 25 Prozent. Wei- Arbeitstageffekte schwächte sich das Wachs- kräftigen Rückgang der Bruttoanlageinvesti- teres erwartet sich die WKÖ von der neuen tum auf 0,1% gegenüber dem Vorquartal ab. tionen, der nun schon seit einem Jahr anhält. Bundesregierung eine EU-Erweiterungs- An die Stelle der vorläufigen Berechnung Seit Jahresanfang betrug er real –7,3%, im und Marketing-Exportoffensive in Höhe von des Bruttoinlandsproduktes durch das WIFO III. Quartal 2002 –6,8%. Am stärksten wur- 25 Millionen Euro (für vier Jahre). „Wir für 2001, welche ein Wirtschaftswachstum den die Investitionen in Maschinen und wollen damit“, wie Leitl hervorhebt, „die von 1,0% auswies, trat Ende September die Elektrogeräte (–13,9%) sowie die Bauinve- heuer erstmals ausgeglichene Handelsbilanz Jahresrechnung von Statistik mit stitionen (–3,3%) gedrosselt. Auch die Fahr- nachhaltig festigen, das Wachstums- und einer Rate von +0,7%. Gleichzeitig revidier- zeuginvestitionen waren mit real –2,8% an- Geschäftspotenzial der Beitrittsländer für te Statistik Austria das Jahresergebnis für haltend rückläufig, wenngleich weniger als unsere Exportwirtschaft von Beginn an opti- 2000 von +3,0% auf +3,5%. Dadurch ergab im Vorquartal (–19,6%). mal nützen und mit kontinuierlich steigen- sich für das Jahr 2001 eine noch stärkere Der stärkste Impuls für das Wirtschafts- den Exporten das Wirtschaftswachstum Konjunkturabschwächung als nach bisheri- wachstum kam auch im III. Quartal vom Österreichs nachhaltig ankurbeln“. gen Berechnungen. Außenbeitrag. Zwar expandierte aufgrund Auch werde sich die Regierung für einen Nachdem Österreichs Wirtschaft gegen En- der Schwäche der Konjunktur in der EU die raschen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur de 2001 die Rezession überwunden hatte, Ausfuhr i. w. S. mit real +2,4% nach wie vor entscheiden müssen. „Wir werden schon war im 1. Halbjahr 2002 bereits wieder eine wesentlich langsamer als 2001; zugleich zum Gespött unserer Nachbarn, wenn die leichte Beschleunigung der Konjunktur fest- verringerte sich aber – wegen der anhaltend Rede beispielsweise auf die Autobahn- zustellen. Um die Jahresmitte deuteten die flauen Binnennachfrage – der Import deut- Lücke in Richtung Preßburg kommt“, fordert Unternehmensbefragungen des WIFO auf lich (real –2,3%). Der Export von Gütern Leitl die Politiker auf, sich in dieser Frage ein Erlahmen der Auftriebskräfte hin. Dies nahm real um 0,9% zu, jener der Dienst- „endlich am Riemen zu reißen“. Neben dem schlug sich auch in der gesamtwirtschaftli- leistungen um 5,4%. Die Einfuhr von Gütern Ausbau des Straßenverkehrsnetzes sei jedoch ebenso auf die Verbesserung und Modernisie- rung des Schienenverkehrs, des Luftverkehrs und der Donau als Wasserstraße zu achten. WKÖ-EU- Experte Mandl verwies darauf, daß den an die Beitrittsländer angrenzenden Bundesländern für die Periode 2000 bis 2006 insgesamt 1,7 Milliarden Euro zur Verfü- gung stehen. Von den EFRE-Mitteln (Fonds für regionale Entwicklung) in Höhe von einer Milliarde Euro wurden bisher erst rund zehn Prozent für umgesetzte Projekte ausbezahlt. „Da eine Verfallsklausel existiert, könnten manche Bundesländer Ende 2003 Probleme Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes – Veränderung gegen das Vorjahr (Vorquartal) in % Grafik: WIFO bekommen“, warnt Mandl und fordert dazu auf, die EU-Förderungen verstärkt zu nutzen chen Entwicklung nieder. Allerdings ist das schrumpfte real um 2,8%, vor allem weil die und die bereitstehenden Mittel nicht verfal- deutliche Nachlassen des saison- und Nachfrage nach Investitionsgütern im Inland len zu lassen. arbeitstagsbereinigten Wirtschaftswachstums gering war. Der Import von Dienstleistungen Im einzelnen setzt sich die Wirtschaft im III. Quartal auch eine Folge der Produk- war real um 1,4% geringer als im Vorjahr, dafür ein, die Grenzregionen zu einem voll- tionsbehinderung aufgrund des Hochwassers der Reiseverkehrsimport um 0,7%. wertigen „Zielgebiet Grenzregionen“ auszu- und spiegelt nicht ausschließlich Konjunk- Im Bankenbereich verringerten sich die bauen. Die mit dem Jahr 2007 beginnende tureffekte wider. Erträge im III. Quartal abermals, die reale Auslauf-Phase für das Ziel 1-Gebiet Burgen- Die Ausgaben der privaten Haushalte Wertschöpfung des Kredit- und Versiche- land sollte inhaltlich und zeitlich großzügig waren real um 0,9% höher als im Vorjahr rungswesens blieb um 6,7% unter dem Vor- gestaltet werden. Im Rahmen der künftigen und blieben damit nach wie vor schwach. jahresniveau. Das Beherbergungs- und Gast- Ziel 1-Förderung (insbesondere in den neuen Angesichts der schlechten Entwicklung auf stättenwesen erlitt erstmals seit 1999 Ein- EU-Staaten) sollten die Schwerpunkte auf dem Arbeitsmarkt und der getrübten Kon- bußen (–0,5%); dafür dürften die Über- Infrastruktur und Rahmenbedingungen lie- junkturaussichten zeigten sich die Konsu- schwemmungen maßgebend gewesen sein. gen. „ menten zurückhaltend. Hingegen fiel das Marcus Scheiblecker ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 12 Wirtschaft Positives 1. Jahr des Automotive Clusters Region CABLE Liner Shuttle für Verbindung von klassischer Autoproduktion und neuen Technologien größten Flughafen Kanadas

Wien (rk) – „Der Automotive Cluster bevorstehenden Beitritt dieser Länder in die DCC (Doppelmayr Cable Car), ein Unter- Vienna Region – ACVR kann eine erfolgrei- EU werden hier die Aktivitäten in alle auch nehmen der Doppelmayr-Gruppe, hat den che Bilanz des ersten Arbeitsjahres vorle- geographischen Richtungen vorangetrieben. Zuschlag für die Errichtung eines automati- gen. Zusätzlich zum Aufbau der Strukturen So werden zum Beispiel die Entwicklung schen, seilgezogenes Personennahverkehrsy- wurden erste Kooperationen und Projekte und Durchführung eines Sprachtrainings mit stem am Toronto Pearson International Air- initiiert bzw. umgesetzt. Besonders erfreu- ungarischen Partnern realisiert. Gemeinsam port in Kanada erhalten. Der Baubeginn für lich dabei ist die Tatsache, daß dabei auch mit dem ungarischen Auto-Cluster PANAC den 1.423 m langen CABLE Liner Shuttle Projekte mit Partnern in Ungarn und der hat der ACVR ein INTERREG IIIA-Projekt erfolgt Anfang 2004; der Betrieb wird Ende Slowakei realisiert werden konnten“, erklär- zum interkulturellen Sprachtraining für auto- 2005 aufgenommen. Das Auftragsvolumen te Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, motive Zulieferbetriebe eingereicht. Das beläuft sich auf über EUR 35 Mio. Der Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder, in einem Training soll die kommunikativen und kultu- CABLE Liner Shuttle ist Teil eines US$ 4,4 gemeinsamen Mediengespräch mit Nieder- rellen Barrieren verringern und die Koopera- Mrd. großen 10jährigen Ausbauplanes der österreichs Wirtschaftslandesrat Ernest Gab- tionsbereitschaft fördern. Der ACVR fun- Greater Toronto Airports Authority. mann am Mittwoch (11. 12.). Für Rieder ist giert als Initiator und Lead-Partner. Der CABLE Liner Shuttle wird das, in Bau der ACVR ein gelungenes Beispiel für mo- Ein zweites Beispiel ist die Organisation befindliche, Terminalgebäude NTB1 mit dem derne Standortpolitik: „Es geht hier nicht eines grenzüberschreitenden Produktionsver- Terminal 3 verbinden. Die Gesamtlänge des mehr um abgegrenzte Strategien für einzelne bundes und die Nutzung sich ergänzender Systems beträgt 1.423 m mit einer Beförde- Branchen oder Bundesländer. Nur in regio- Kompetenzen von österreichischen und slo- rungskapazität von 2.164 Personen pro Stun- nalen Partnerschaften, und damit meine ich wakischen F&E-Unternehmen. Partner des de und Richtung. auch Partner in den Nachbarländern, können ACVR ist bei diesem Projekt das Business Der CABLE Liner Shuttle ist ein hochmo- wir auch in Zukunft erfolgreich sein“, so and Innovation Centre-Bratislava BIC. dernes und äußerst zuverlässiges APM Rieder. System, welches den höchsten Anforderun- Wien (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds- Zahlreiche Aktivitäten - Vernetzung gen an Personenbeförderung auf Flughäfen WWFF) und Niederösterreich (Eco Plus) ini- von Ideen und Partnern entspricht. Die Vorteile des Systems liegen tiierten mit dem ACVR den ersten bundes- Eine der Hauptaktivitäten im ersten Jahr insbesondere in der Sicherheit und Einfach- länderübergreifenden Auto-Cluster Österr- war die Präsentation des ACVR. Gemeinsam heit der angewandten Technologie, welche reichs. Seit einem Jahr setzt der jüngste Auto- mit Partnern wurden zahlreiche Informations- Verfügbarkeiten von über 99,5 % garantiert Cluster Österreichs auf die Verbindung von veranstaltungen und Seminare abgehalten. und sich durch hervorragenden Fahrkomfort klassischer Autoproduktion und neuen Tech- Dabei präsentierte man das automotive und fortschrittliches Design auszeichnet. nologien: Mehr Sicherheit und Komfort auf Netzwerk und seine Partner, den Wirtschafts- Bei diesem Auftrag handelt es sich um den Straßen, weniger Staus und „intelligente“ standort Vienna Region. Die Partner bei die- den zweiten Flughafenauftrag für DCC nach Autos sind die Themen. sen Veranstaltungen waren unter anderem dem Zuschlag für ein Shuttle System am Bir- die Donau-Universität Krems, die Kanadi- mingham International Airport in England. 51 ACVR-Partnerfirmen sche Botschaft oder der ungarische Auto- Davor konnte bereits ein CABLE Liner beschäftigen 15.600 Mitarbeiter Cluster PANAC. Shuttle in Las Vegas realisiert werden, mit Zum automotiven Netzwerk ACVR zählen Der ACVR startete darüber hinaus eine welchem seit 1999 über 60 Mio. Passagiere nach einem Jahr Tätigkeit bereits 51 Partner- Serie von Fachvorträgen, die einerseits für ohne Zwischenfall und einer Verfügbarkeit Unternehmen. Die ACVR-Partner in Wien, die interessierten Firmen kompakte Informa- von über 99,5 % befördert werden konnten. Niederösterreich und Burgenland beschäfti- tionen liefern und andererseits als Plattform Toronto Pearson ist mit 28 Mio. Passagie- gen insgesamt über 15.600 Mitarbeiter. Die für Kontakte in der automativen Szene die- ren pro Jahr der verkehrsreichste Flughafen Stärke der Vienna Region – und damit auch nen. Zu den sieben Veranstaltungen kamen Kanadas und wird von 50 Fluggesellschaften des ACVR – liegt in den Querschnittstechno- über 210 Teilnehmer. Die Themen reichten angeflogen. logien. Neben den klassischen Automobilzu- von „Die Zukunft der Verkehrstelematik – lieferern gehören auch Elektronik- und Tele- Was kommt nach dem Roadpricing“, über Auftraggeber: GTAA matikanbieter und diverse Dienstleistungsun- „Haftungsrisken im automotiven Sektor“ bis Greater Toronto Airports Authority ternehmen, wie Forschungs-, Entwicklungs- hin zu den Förderprogrammen des BM für Systemkonfiguration: und Bildungseinrichtungen, zu den Partnern. Verkehr, Innovation und Technologie und der zwei unabhängige Teilsysteme Die Initiierung von Pilotprojekten und Unter- Zulieferstrategie von VW Slovakia. Fahrbetriebsmittel: stützung bei der Partnerfindung zählen zu Zu den durch den ACVR verwirklichten je ein Zug zu je sechs Fahrzeugen Systemlänge: 1.423 m den Kernaktivitäten des Clusters. Projekten zählen Pilotprojekte, aber auch Reisegeschwindigkeit: Kooperationen mit ungarischen und slo- Produkt-, Geschäftsmodell-, und Konzept- 12 m/s (=43,2 km/h) wakischen Partnern Die Aktivitäten des entwicklungen. Der ACVR übt dabei je nach Fahrzeit: 3,5 min ACVR beschränken sich nicht nur auf Bedarf die Rolle des Projektinitiators oder Systemkapazität: 2.164 Personen Österreich. Genauso versucht das Team des des Projektmanagers aus. Mehrere Koopera- pro Stunde und Richtung ACVR Kooperationen in den angrenzenden tionsprojekte konnten bereits im ersten Jahr http://www.doppelmayr.com/ Ländern zu realisieren. Nicht zuletzt vor dem initiiert bzw. verwirklicht werden. „ ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 13 Chronik Wiener Graben-Passage in alter (neuer) Pracht Als wäre man dabei gewesen … Wien (rk) – In alter (neuer) Pracht präsen- Im Sixenhof lebt die Bergweihnacht – auch tiert sich die Graben-Passage, die dreiarmig wegen der echten Muhs und Mähs zwischen Graben, Petersplatz und Gold- schmiedgasse verläuft. Die Passage in dem von Heinrich Förster 1874 errichteten Ge- bäudekomplex ist ein „intimes“ Beispiel die- ser für diese Zeit international charakteristi- schen architektonischen Thematik. Durch Zu-

bauten und Änderungen in den Nachkriegs- jahrzehnten hatte die Passage wesentlich an Attraktivität verloren. Mit Hilfe des Alt- In einer lebensnahe Krippenerzählung der Tiroler Bergweihnacht sollen Besucher stadterhaltungsfonds, der die denkmalpflege- am Sixenhof in Achenkirch Besinnlichkeit, Einkehr und Nachdenklichkeit wieder in ihrer Ursprünglichkeit kennen lernen. Fotos: pro.media/weninger rischen Kosten von rund 380.000 Euro trug, wurde nun der ursprüngliche Zustand weit- ünf Schafe, zwei Schäfchen, ein Ochs gehend hergestellt: für Weihnachtseinkäufer Fund ein Esel sind heuer die Akteure bei in der Innenstadt ein zusätzliches lohnendes der Bergweihnacht im Stall des Sixenhofes Ziel. (Foto: rk-Fotoservice) „ in Achenkirch. Zwischen der Heiligen Fami- lie, den Weisen aus dem Morgenland und Streichelweiche Attraktion dem Schafhirten genießen die Tiere von Graz (mag) – Mit dem „Einzug“ der ersten Alois Weineis den Starrummel – oder doch Streicheltiere fellt – pardon, natürlich fällt – zumindest ihr gemütliches Platzer, die Ab- der Startschuß für den Neubeginn einer wechslung und die Aufmerksamkeit hunder- neuen Ära auf dem Lustbühel: Fünf Ziegen, ter Besucher. zwei Hasen, sechs Zwerghasen, zwei Enten Zur Fütterungszeit ist den fünf Schafen und sechs Hühner sollen als neue „Zug- nichts heilig: Ein „Mäh“ löst das andere ab, pferde“ auf die neue Landwirtschaft neugie- und dann stimmt auch noch der Esel mit rig machen, die im nächsten Jahr ihre einem kräftigen „Iaaah“ in den tierischen Pforten öffnen wird. Das 17 Hektar große Choral ein. Alois Weineis ist dann mei- Areal auf dem Lustbühel wird die als exten- stens schon zur Stelle, um seine Viecherl mit Am Achensee lädt man mit der Tiroler sive Landwirtschaft betrieben werden und dem eingemähten Gemähten und allerlei Bergweihnacht am Sixenhof zu einem Körner-Köstlichkeiten zu versorgen. wohltuenden Kontrastprogramm Mittlerweile haben sich die Schafdamen Fall lebendige Krippe aus dem Urlaub in ziemliche Allüren zugelegt und wenden oft Luxor mitgebracht. Fasziniert von der Insze- das wollige Haupt ab, wenn sie die ach so nierung in den Tempelanlagen in Luxor über- profane Kost in ihrer Futterkrippe wittern. setzte er mit Hilfe des Historikers Martin Rei- Bescheidener geben sich noch die Jungstars, ter und Pfarrer Dr. Sirch das Konzept auf die zwei vierzehn Tage alte Wollknäuel, denen Tiroler Bergweihnacht. Die weit mehr als die Milch der Mama bestens mundet. 500 Besucher, die heuer bereits im Stall Platz Sobald aber sanftes Scheinwerferlicht die genommen haben, beweisen, daß Stuben- historischen Gemäuer in samtige Erdfarben böck mit seiner Eingebung goldrichtig lag. taucht, Impressionen aus Bethlehem an die Von jetzt an bis zum 6. Jänner wird die Wand projeziert werden und eine sonore Bergweihnacht täglich von 13 bis 18 Uhr er- Erholungssuchenden einen Bauerngarten, Stimme vom Wunder der Weihnacht erzählt, zählt, nähere Informationen geben Gustav Mahdwiesen, einen Hofladen, wiederherge- fügen sich die tierischen Helden professio- Kluckner unter ++43 / (0)5246 / 6367, die stellte Tümpel, eine Hundewiese, einen Wald- nell in ihre stummen Rollen, versichert Sieg- Mitarbeiter der Achensee Information unter spielplatz sowie alte heimische Obstgehölze mar Stubenböck vom Sixenhof. Er hat die ++43 / (0)5246 / 5300 oder die Homepage und Wildobst bieten. (Foto: Stadt Graz/Lohr) „ Idee für diese halb lebende, aber auf jeden auf http://www.achensee.com. ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 14 Personalia Oö. Landeshauptmann Ferrero-Waldner überreicht Pühringer feierte Jubiläum Ehrenzeichen an Karlheinz Böhm Linz (lk) - Am 9. Dezember 1987 hat Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in die Leiter der Hilfsorganisation Menschen für Menschen mit Hand von Landeshauptmann Dr. Josef Rat- dem Großen Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet zenböck vor dem Oö. Landtag sein Gelöbnis als Regierungsmitglied geleistet. hne Übertreibung kann man ihn wohl konnte. Mit diesen Mitteln wurden Schulen Am 2. März 1995 wurde Pühringer zum Oals einen der bekanntesten und erfolg- finanziert, Jugend und Ausbildungszentren Landeshauptmann gewählt. In seine Amtszeit reichsten zeitgenössischen deutschsprachigen eingerichtet und selbst Brücken und Straßen als Landeshauptmann fallen bisher vor allem Schauspieler bezeichnen. 45 Kinofilme so- konnten von Menschen für Menschen errich- die Entschuldung des Landes Oberösterreich, wie zahlreiche Triumphe an den Bühnen der tet werden. der Bau des Kraftwerkes Lambach, die deutschsprachigen Theaterwelt dokumentie- Insbesondere hob die Außenministerin in Schaffung des Nationalparks Kalkalpen und ren die Vielfältigkeit seines Schaffens wäh- ihrer Rede das Engagement von Menschen vieles mehr. „Oberösterreich muß ein Land rend dreier Jahrzehnte. Der der Arbeit, der sozialen Wärme und der gei- entscheidende Wendepunkt im stigen Weite bleiben. So wird unser Land Schaffen und Leben von Karl- auch in einem erweiterten gemeinsamen Eu- heinz Böhm“, so die Außen- ropa eine gute Zukunft haben“, so Pühringer ministerin Dr. Benita Ferrero- aus Anlaß seines Regierungsjubiläums. „ Waldner in ihrer Laudatio zur Verleihung des Großen Golde- »Groß-Gold mit Stern« nen Ehrenzeichens für Verdien- ste um die Republik Österreich für Peter Schachner an Karlheinz Böhm „kam je- Graz (lk) - „Wir sind ein Stück des Weges doch im Jahr 1981“. gemeinsam gegangen. Sie haben immer eine In der Festrede zeichnet große innere Haltung bewiesen und es sich Ferrero-Waldner ein Bild der nicht leicht gemacht, weil es Ihnen um das weiteren Stationen im Leben Ganze ging, um unser Land. Danke für Ihre des engagierten Österreichers. gute und wichtige Arbeit.“ Mit diesen Wor- In der Fernsehsendung „Wet- Außenministerin Benita Ferrero-Waldner überreicht ten überreichte Landeshauptmann Waltraud ten, daß ...?“ formuliert Böhm Karlheinz Böhm das große goldene Ehrenzeichen für Klasnic (am 10. 12.) Univ. Prof. DDr. Peter die ungewöhnliche Wette, daß Verdienste für die Republik Österreich. Bild: Bernhard J. Holzner © HOPI-MEDIA Schachner-Blazizek, Erster Landeshaupt- „nicht einmal jeder dritte Zu- mann-Stellvertreter der Steiermark a.D., das schauer eine Mark, einen Franken oder sie- für Menschen zur Unterstützung von Frauen Große Goldene Ehrenzeichen des Landes ben Schilling für Menschen in der Sahelzone in Äthiopien hervor: „Der Kampf gegen die Steiermark mit dem Stern. spendet“. Mit dem Wettertrag von 1,4 Mio. Tradition der weiblichen Beschneidung, eine Schachner-Blazizek nahm diese höchste D-Mark bricht Karlheinz Böhm bereits im grausame Verstümmelung der Frauen, konn- Auszeichnung des Landes in Begleitung sei- Oktober 1981 nach Äthiopien auf und grün- te die Situation von Frauen in Äthiopien we- ner Frau entgegen. „Ich habe in meinem Le- det die Hilfsorganisation Menschen für sentlich verbessern“. Gerade dieses Beispiel ben viel Glück gehabt, auch was die Men- Menschen. zeige, wie gut sich die Arbeit der Österrei- schen betrifft, die mich begleitet haben. Meine Anerkennend stellte die Außenministerin chischen Entwicklungszusammenarbeit, die wichtigste Begleitung war und ist aber meine fest, daß Karlheinz Böhm mit seinem „bei- sich intensiv für eine Besserstellung von Frau. Ihr gebührt mein besonderer Dank.“ spiellosen und unermüdlichen persönlichen Frauen einsetzt, mit dem Engagement von Nachdem er 12 Jahre lang die steirische Poli- Einsatz“ seit der Gründung von Menschen zivilgesellschaftlichen Organisationen wie tik entscheidend mitgestaltet hatte, zog er für Menschen und gemeinsam mit zahlrei- Menschen für Menschen ergänzt und „wie sich im März 2002 aus allen politischen Funk- chen Mitarbeitern und Helfern bereits Spen- wichtig beide Seiten für eine erfolgreiche tionen zurück und widmete sich wieder der dengelder in der Höhe von mehr als 2,5 Mrd. Entwicklungszusammenarbeit sind“. Lehrtätigkeit an der Universität Graz. „ Schilling oder 183 Mio. Euro mobilisieren http://www.menschenfuermenschen.de „

Josefstadt-Schauspieler Kurt Heintel gestorben mie und war als Zeichner und Illustrator für Zeitungen tätig. Nach der Schauspielschule Wien – Kurt Heintel war im Theater in der 24. November hatte Heintel seinen 78. Ge- in Berlin bei Gustaf Gründgens debütierte er Josefstadt seit seinem Hausdebüt im Jahr burtstag gefeiert, in der Nacht auf Dienstag am Salzburger Landestheater. Dort entdeckt 1949 als Partner von Paula Wessely in (11. 12.) ist der Schauspieler, der 1997 eine ihn Rudolf Steinboeck holte ihn 1949 an das unzähligen Rollen zu sehen. Aus Salzburger schwere Herzoperation überstand, an Herz- Theater in der Josefstadt. Dort war er über „Jedermann“-Aufführungen war er viele versagen gestorben. Jahrzehnte mit seinem prägnanten Äußeren Sommer lang nicht wegzudenken, in der Heintel wurde am 24. November 1924 in und unnachahmlichen Spiel eine Stütze des Serie „Die liebe Familie“ kam er den Österr- Wien geboren. Ehe er sich für die Schauspie- Ensembles. reichern via TV-Schirm direkt ins Haus. Am lerei entschied, besuchte er die Kunstakade- Quelle: Theater in der Josefstadt „ ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 15 Musik Neujahrskonzert 2003 Wer das legendäre Wiener Neujahrskonzert dirigiert, muß ein Faible für den Tanz haben – Nikolaus Harnoncourt

„Für den ORF ist es das wichtigste Kon- Orchestrierung geführt. „Wir haben bei den zert des Jahres, ohne Neujahrskonzert hat das Proben noch ziemlich viel verändert, um der neue Jahr für uns nicht begonnen“, so ORF- Originalfassung näher zu kommen.“ Programmdirektor Dr. Reinhard Scolik zum Harnoncourt meint, daß sich seine Strauß- Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker Interpretation seit dem Neujahrskonzert 2003. „Wieder sind mehr als 40 Länder mit 2001 noch weiterentwickelt hat. „Ich habe in dabei. Das Neujahrskonzert ist unsere Visi- den letzten beiden Jahren viel folkloristisch tenkarte in die ganze Welt und das erste gefärbte Musik dirigiert, und irgendwie weiß große Highlight des Kulturprogramms des ich heute mehr und fühle mehr bei dieser ORF im Jahr 2003.“ Musik. Aber ich war mit dem letzten Kon- Wer das legendäre Wiener Neujahrskon- zert sehr zufrieden und brauche eigentlich zert dirigiert, muß ein Faible für den Tanz meinen Ansatz nicht zu verändern.“ haben. Bei Nikolaus Harnoncourt gehören europäische Tänze sozusagen zur Familien- Gedanken zum tradition. „Meine Mutter war berühmt für Neujahrskonzert 2003 ihren Csárdás“, erzählte er unlängst. „Sie zeigte mir sogar die Tanzschritte. Und im Zum zweiten Mal nach 2001 haben die Herbst tanzte sie zusammen mit den Ernte- Wiener Philharmoniker, so Dr. Clemes Hells- arbeitern. Meine Großeltern hatten Grundbe- berg, Vorstand der Wiener Philharmoniker, sitz in Ungarn und hörten oft den Zigeuner- ihr seit 1941 bestehendes Neujahrskonzert, kapellen zu.“ diese einzigartige Hommage an eine einzig- Während Harnoncourts Kindheit erlebte artige Musikerfamilie, Nikolaus Harnoncourt die anspruchsvolle Unterhaltungsmusik ge- anvertraut, mit dem sie eine zwanzigjährige rade einen neuen Aufschwung. „Mein Vater Zusammenarbeit verbindet, die vor allem in spielte wohl als einer der ersten in Österreich den letzten Jahren in besonderer Weise in- Musik von Gershwin, denn in den 1930er- tensiviert wurde und jüngst u.a. in der aufse- Jahren schickte ihm sein Bruder all die Kla- henerregenden Don Giovanni-Produktion vierauszüge. Als kleiner Junge hörte ich der Salzburger Festspiele kulminierte. Mitte der 30er-Jahre, wie mein Vater Of- Die Live-Aufnahme des Neujahrskonzerts fenbach, Johann und Josef Strauß, Lehár und 2001 eröffnete dem Klassiksektor neue Di- Gershwin spielte.“ mensionen – schnellster Gold-Status; erst- Das Programm für Harnoncourts zweites mals Platz 1 für eine Klassik-CD in der Neujahrskonzert (sein erstes fand 2001 statt) österreichischen Hitparade, schnellster Platin- bietet eine Reihe von Neuheiten. Da ist bei- Status; erstmals Doppelplatin für eine Klas- spielsweise Berlioz‘ Arrangement von We- sik-CD –, die neuerliche Einladung an Ni- bers Aufforderung zum Tanz. „Ich habe hier kolaus Harnoncourt bedeutete eine Reverenz wegen der Instrumentierung ein bißchen ge- des Orchesters vor der ebenso inspirierten zögert“, gesteht Harnoncourt, „aber immer- (bzw. inspirierenden) wie peniblen Ausein- hin wird hier das erste Mal der Walzer offi- andersetzung dieses Künstlers mit der Musik ziell in die symphonische Musik einge- der Strauß-Dynastie und eine Anerkennung führt.“ Dann sind da zwei Ungarische Tänze jener unbestrittenen Autorität, die er auch in von Brahms, eine plausible Wahl, wenn man diesem so spezifischen Genre darstellt. „ ihren folkloristischen Charakter und Brahms‘ Quelle: ORF, Deutsche Grammophon, Fotos: Terry/DG Verehrung für Johann Strauß bedenkt. Sein musikwissenschaftliches Interesse Der ORF zeigt das »Neujahrskonzert Deutschen Grammophon und soll hat Harnoncourt – hier geleitet von Michael 2003« am Mittwoch, dem 1. Jänner schon sechs Tage nach dem Konzert Rot, dem Herausgeber der neuen Kritischen 2003, um 11.15 Uhr live in ORF 2 erhältlich sein! »Hineinhören« kann und um 22.15 Uhr in 3sat. Die Über- man sich in das neue Album ab dem Gesamtausgabe von Johann Strauß – auf die tragung im Radio Ö1 findet ebenfalls 6. Jänner 2003 unter besten, zuverlässigsten Quellen zurückgrei- live (11.15 Uhr) statt. Die Neujahrs- http://www.deutschegrammophon.com fen lassen und zumindest in einem Fall, beim konzert-CD erscheint 2003 bei der /newyearsconcert2003 Chineser-Galopp, zu einer Korrektur der ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 16 Kultur & Musik ÖJ-Buchtip Junge Philharmoniker für Kopfstücke. Realsatiren aus Österreich Neujahrskonzert in China twas ist faul im Staate, und Herbert Hufnagl ist Ein der Zeitung der Mann, der das österreichi- sche Panoptikum der Fäulnis ironisch widerspie- gelt. Das ist aber nicht zum Lachen: Die Kolumnen notieren die nationalen Verwahrlosungen, den „Alltagsfaschismus“, zu dem kein kleiner Teil des österreichischen Kolum- nismus ja selber gehört. Deshalb ist Hufnagl eine Ausnahmeerscheinung, und er ist es auch darum, weil er die Fähigkeit be- sitzt, auf dem kleinsten Raum der Kolumne die größten Schritte zu machen. Wie macht das der Hufnagl, daß er mit ein paar hundert Zeichen täg- lich ganze Welten skizziert? Franz Schuh Herbert Hufnagl ist einer der unbestechlichsten, selbstironischsten und sinnlichsten Moralisten im ls offizieller Kulturbotschafter Öster- z Mit jungen österreischischen Solistinnen Lande der unbegrenzten Unmöglichkeiten. Er hat Areichs gastiert die Junge Philharmonie und einem anspruchsvollen Programm „ den vollkommenen Blick für jene Stellen im Uni- Wien vom 26. Dezember bis 10. Jänner in versum, an denen die Hunde begraben liegen, und Wann 26. Dezember 02 - 10.Jänner 03 Peking und Südchina. Insgesamt 10 Konzerte zwingt die häufig ungewaschene österreichische in 16 Tagen absolvieren 65 MusikerInnen Wo Peking, Südchina (Shenzhen, Seele immer wieder zu Augenblicken der Hygiene. von Österreichs „Elite-Nachwuchsorchester“ Guangzhou, Dongguang) André Heller mit ihrem Dirigenten Michael Lessky auf Wer Junge Philharmonie Wien Normalerweise muß man gute Texte davor schüt- Einladung des Pekinger Kulturministeriums Dirigent Michael Lessky zen, daß sie von ihren Autoren vorgelesen werden. in den Millionenmetropolen Chinas. Solisten Margarete Babinsky (Klavier), Bei Herbert Hufnagl bereitet das Zuhören größtes Vergnügen. Michael Heltau Ein anspruchsvolles Programm mit Beet- Petra Orgl (Flöte) hoven, Mozart und Unterhaltungsmusik aus Was Beethoven 3.Klavierkonzert, Ouverture „Die Weihe des Hauses“ 250 Seiten, Leinen, Schutzumschlag, 21 x 14 cm der Donaumonarchie und den jungen öster- ISBN 3-85450-163-3 18,90 Euro reichischen Solisten Margarete Babinsky Mozart Flötenkonzert G-Dur (Klavier) und Petra Orgl (Flöte) repräsentiert Tschaikowsky, Brahms, Strauß Wärmstens empfohlen den österreichischen Musikernachwuchs. (u.a. Dorfschwalben aus Österreich, Chineser-Galopp) Auch wenn Hufnagl oft haarsträubende z Die besten 65 NachwuchsmusikerInnen Zustände beschreibt, legen wir dieses Buch aus ganz Österreich Weitere Informationen all jenen ans Herz, die Lust darauf haben, z Zehn Konzerte in 14 Tagen vor über http://www.jungephilharmonie.at während des Lesens zu Schmunzeln, ja hell- 20.000 Zusehern auf zu Lachen. mm Sammlung Essl: »Nackt und mobil« – Elke Krystufek om 12. 02. bis 27.04.2003 zeigt die ihre eigene Kunstsammlung, die ca. 20 Arbei- VSammlung Essl eine umfassende Werk- ten von anderen Künstlern und Künstlerin- schau der österreichischen Künstlerin Elke nen umfasst, mit ausgewählten Stücken aus Krystufek (*1970). Zum ersten Mal wird ein ihrer Kleidersammlung. Die Installation wird Überblick über ihr Schaffen von den späten in die bestehende permanente Schau der 80er Jahren bis heute gegeben. In den vergan- Sammlung Essl eingebaut. Für den Katalog genen Jahren avancierte Elke Krystufek mit schuf sie unter dem Titel „The Athanor“ ihren Performances, Fotografien, Videos, In- (Der Ofen des Alchemisten) 180 neue stallationen, Collagen und ihrer Malerei zu Collagen, die ebenfalls in der Ausstellung zu einer international anerkannten, viel disku- sehen sein werden. tierten Künstlerin. Einzelne Arbeiten von ihr Informationen: http://sammlung-essl.at waren immer wieder in großen internationa- len Ausstellungen zu sehen, zuletzt auch auf ½ Elke Krystufek der Biennale São Paulo. Imperial Palace - Las Vegas (1999) Für die Ausstellung in der Sammlung Essl Acryl auf Leinwand – 180 x 140 cm konzipiert Elke Krystufek auch eine Installa- Foto: Atelier Neumann, Wien tion zum Thema „Sammeln“. Sie kombiniert © Fritz Schömer Ges.m.b.H / Sammlung Essl ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 17 Religion und Kirche Dank und Wünsche Oberösterreich ehrt einen großen Brückenbauer: Liebe Niederösterreicherinnen 70. Geburtstag von Bischof Aichern und Niederösterreicher!

LH Pühringer: Er gehört mit seinem Wirken zu den Wir sind im Laufe der Jahre wichtigsten Säulen des »oberösterreichischen Klimas« im Zusammenhang mit den Linz (lk) - Als großen Brückenbauer wür- Pühringer hob in diesem Zusammenhang Auslandsösterreichern mitein- digte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer ganz besonders die positive Einstellung Bi- ander in Kontakt getreten. Ein am Mittwoch (18. 12.) den Linzer Bischof schof Aicherns zur Ökumene hervor. „Auch Kontakt kann immer nur von Maximilian Aichern anläßlich seines 70. Ge- diesbezüglich ist in Oberösterreich mehr zwei Seiten erfolgen – und burtstags. „Bischof Maximilian Aichern ist möglich als anderswo. Für dieses christliche eine Persönlichkeit, die ganz maßgeblich zu Miteinander bin ich als Landeshauptmann wenn wir die ausgewanderten einem Klima des Dialoges, des Ausgleichs, natürlich besonders dankbar“. Österreicher oder Nieder- des Brückenbauens und des Aufeinander Zu- Als weitere wichtige Facette der Persön- österreicher für unser Bundes- gehens in unserem Land beiträgt“. lichkeit Bischof Aicherns nannte Pühringer land interessieren wollen, ist Bischof Maximilian Aichern wurde am dessen Wirken als Sozialbischof. „Hier for- es nur mit Ihrer Hilfe möglich, 26. Dezember 1932 in Wien geboren. Als dert er in der gesamten Republik die Verant- Sohn eines Fleischermeisters in Wien-Fünf- wortung für die Schwachen in unserer Gesell- daß sie zu engagierten „ehren- haus war er zunächst im väterlichen Betrieb schaft ein und trägt damit ganz wesentlich amtlichen Botschaftern“ wer- tätig, bevor er sich dem Priesterberuf zuwand- zur Glaubwürdigkeit der Kirche am Beginn den. te. 1959 wurde er zum Priester geweiht und des 21. Jahrhunderts bei. Die Kirche trägt Auslandsösterreicher decken Gebiete und Bereiche ab, die von den offiziellen Stellen oft nicht erreicht werden können – zudem hat keine offizielle Stelle 160.000 Mitarbeiter! Allein so viele Niederösterrei- cher leben in der ganzen Welt. Es ist eine alte Weisheit, daß man Kontakte pflegen muß, bevor man sie braucht. Das AÖ-Referat ist dabei der Vermittler, aber ohne Sie geht gar nichts! Daher möchten wir Ihnen nun an der Schwelle zu einem neuen Jahr dafür dan- Oberösterreichs Landeshauptmann, Dr. Josef Pühringer, gratuliert dem »Brücken- ken! Bitte unterstützen Sie bauer« Bischof Maximilian Aichern zum 70. Geburtstag Foto: OÖ Landesregierung uns weiterhin – „wir haben trat in den Benediktinerorden im Stift St. Lam- auch in Zeiten eines schrumpfenden Kirchen- keine anderen Hände als die brecht in der Steiermark ein. 1977 wurde er beitragsvolumens gerade in Oberösterreich Ihren“ … zum Abt gewählt und 1981 übernahm er die noch immer sehr wesentlich zum Gemein- Würde des Abtpräses des österreichischen wohl bei, wie etwa in der Kinder- und Jugend- Benediktinerordens. Am 17. Dezember 1981 pastoralarbeit, in der Sozial- und Altenarbeit, Mit allen guten Wünschen zu wurde er von Papst Johannes Paul II. zum in der Kultur, in der Bildung, in der Denk- den Festtagen und ein gutes Linzer Bischof ernannt. malpflege, in der Caritas-Arbeit und in vie- Jahr 2003 ! „In diesen 21 Jahren sind Dialogfähigkeit len weiteren Bereichen mehr. und Menschennähe zum Markenzeichen sei- Abschließend dankte der Landeshaupt- ner Amtsführung geworden“, so Pühringer. mann dem Bischof für die ausgezeichnete Bischof Aichern hat es in den letzten zwei Zusammenarbeit im Land Oberösterreich: Herzlichst Ihre Jahrzehnten verstanden, mit den verschie- „Es ist eine Zusammenarbeit, die einfach Traude Walek-Doby densten Gruppen unseres Landes ein gutes funktioniert, die nicht jeden Tag erwähnt Verhältnis aufzubauen und die Kirche attrak- werden muß, die aber viel positives bewirkt Auslandsösterreicher-Referentin tiv zu machen indem er auf die Menschen in unserem Land – mit einem Wort: Eine Zu- und Crew zugeht und die Nähe zu den Menschen sucht. sammenarbeit zum Wohle der Menschen“. „ ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 18 ÖJ Reisetip Familienfreundliche Wintertage am Sonnenhang Die Region Imst-Gurgltal steht für ein feines Pistenangebot in Europas Ski-Region Nr. 1, dem Tiroler Oberland. Familien sind hier nicht nur gern gesehene, sondern auch höchst freundlich empfangene Gäste.

mst und seine Nachbarorte Karrösten, Kar- auf dem familienfreundlichen „i“ von „Imst- Schneeschuh-Wandern. Wie zu Jack Londons Ires, Imsterberg und Tarrenz haben sich Gurgltal“. Zeiten geht‘s auch in der Region Imst- ganz dem ruhigen, aber dennoch intensiven Wer der Meinung war, daß es Safaris nur Gurgltal mit Schneeschuhen an den Füßen Wintererlebnis verschrieben. Naturschönhei- in Afrika gibt, wird in der Region Imst- auf Trappertour durch verschneite Wälder ten, sportliches Ambiente und entspannte Gurgltal eines Besseren belehrt. Die „Ski- und Wiesen. Ein Genuß für die Sinne und ein Gastwirte – wo gibt‘s das sportliches Erlebnis für den heute noch unter einem preis- Körper. Auch ohne Schnee- günstigen Hut. Und noch da- schuhe kommt man weit her- zu in der beliebtesten europä- um: 80 Kilometer Winterwan- ischen Wintersport-Region, derwege laden ein zu Spazier- in Tirol? gängen durch verschneite Wäl- Die gemütliche Kleinstadt der und Wiesen. Und 41,5 Ki- Imst bietet mit ihrem feinen lometer präparierte Loipen Skigebiet all das, wonach versprechen Langläufern herr- sich sehnt, wer Wintertage liche Stunden im Gurgltal und abseits des Rummels sucht: in Hoch-Imst. perfekte Pisten, ein moder- Fünf sehr lange Winterro- nes Liftangebot und kaum delbahnen mit entsprechend Anstehzeiten. Für gute Laune gemütlichen Hütten verspre- sorgt auch die moderne chen ausgelassene Abende Beschneiungsanlage, die bis zwischen Glühwein und Pul- ins Frühjahr die Schneequa- verschnee. Wer sich die Ku- lität an den sehr sonnigen fen lieber an die Füße schnallt, Hängen des Hoch-Imster Ski- hat auf drei Eislaufplätzen gebiets sichert. Apropos Son- (Kunsteislaufbahn beim Imster ne: Tag und Nacht werden Sportzentrum) Gelegenheit hier mitunter verwechselt – seine Spuren im Eis zu ziehen. zieht sich doch eine der läng- Nicht nur im Freien lockt sten Nachtskilauf-Pisten Ti- die Region Imst-Gurgltal mit rols über die Hänge hinab. Die gemütliche Kleinstadt Imst bietet mit ihrem feinen Skigebiet all sportlichen Herausforderun- Fröhliche Gesichter lachen das, wonach sich sehnt, wer Wintertage abseits des Rummels sucht gen, auch im Warmen und Skiläufern und Snowboar- Foto: Tourismusverband Imst-Gurgltal Trockenen gibt‘s die Möglich- dern von der Kinder-Skiwie- keit zur körperlichen Ertüch- se direkt neben der Hoch-Imster Talstation safari“ ermöglicht es, sich an die ganz gros- tigung. Imst gilt längst als alpines Kletter- entgegen. Die Ski-Knirpse erwartet hier ein sen „Tiere“ der Zentralalpen heranzupir- dorado. Hier können Sportkletterer auch kunterbunter Übungshang mit allerlei klei- schen: St. Anton, Ischgl und Pitztal stehen während der kalten Jahreszeit die Senkrechte nen Sensationen: Witzige Hindernisse, ein am Programm einer einwöchigen Exkursion erklimmen. In der Imster Kletterhalle – im- Zauberteppich (ein Förderband für die Aller- in die besten Skigebiete Tirols. Ein persön- merhin die höchste Österreichs – sind wäh- kleinsten), ein eigener Kindereingang beim licher Ski-Guide weiht die Teilnehmer in die rend der Wintermonate die Routen täglich Lift oder eine bärige Infostunde mit den auf schönsten Routen ein und berät bei der geöffnet. Kinderbetreuung spezialisierten Ski-Guides. Auswahl der richtigen Ausrüstung. Natürlich nicht zu vergessen die Kinderdisco Von Profis begleitet sind auch jene Touren, Hier noch ein paar Highlights: zum gegenseitigen Kennenlernen und Auf- die abseits der erschlossenen Pisten in alpi- 04.01.03 Board and Fun tauen. nes Gelände führen. Skitouren und Winter- 05.01.03 Haflingerrennen Neben dem vielfältigen Angebot für ihre wanderungen im Naturschutzgebiet Mutte- 17.-19.04.03 Ostermarkt in der Innenstadt Kinder dürfte Eltern vor allem freuen, daß kopf und am langgezogenen Rücken des die Betreuung für Skistars ab dem 2. Le- Venets stellen an schönen Tagen jeden Multi- Tourismusverband Imst-Gurgltal bensjahr kostenlos ist. Zusätzlich lädt der visions-Diavortrag in den Schatten – diese Johannesplatz 4, Postfach 181 Tourismusverband alle Kinder bis zum 6. Le- Naturerlebnisse gibt‘s wirklich nur in der A-6460 IMST Telefon: ++43 / (0)5412 / 6910-0 bensjahr zu einem fünftägigen Skikurs samt freien Natur. Telefon: ++43 / (0)5412 / 6910-8 Skipaß ein (6. 1. bis 31. 1. 2003). Die beson- In den letzten Jahren hat sich ein neuer e-mail: [email protected] ders günstige Familienkarte ist der Tupfen Trend des Tourengehens entwickelt – das http://www.imst.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 19 Fußball-EM in Österreich 2008 Auf dieser Seite stellen wir die Spielstätten für die Fußball-EM 2008 vor. Wir beginnen in Öster- reich und beenden die Reihe in der Schweiz. Diesmal: der Neubau des Stadions Salzburg Wals-Siezenheim

eine anstelle von 1000 Neuanmeldungen bis zu 3000 Neuzugänge pro Jahr verzeichnet. Mit dem neuen Stadion Salzburg be- kommt aber auch der SV Wüstenrot Salz- burg ein topmodernes Stadion, das nicht nur neue sportliche sondern auch wirtschaftlich interessante Möglichkeiten für die Zukunft ermöglicht. Das Stadion Wals-Siezenheim soll bereits im Frühjahr 2003 fertiggestellt sein und wird im Hinblick auf die Endrunde der „EURO 2008“ über ca. 32.700 überdachte Sitzplätze verfügen und den internationalen Normen sowie den UEFA-Richtlinien für den Bau von Fußball-Stadien entsprechen. Das 15 Hektar umfassende Stadionareal liegt direkt neben dem Flughafen Salzburg, verfügt über Die Planstudie des Wiener Ateliers Architekt DI Albert Wimmer zeigt eindrucksvoll, einen direkten Autobahnanschluß und wird wie das neue Stadion schließlich aussehen wird. Foto: Atelier DI Wimmer eine eigene Haltestelle an der Bahnstrecke Salzburg-München erhalten. Auf dem Sta- ereits 1990 plädierte der Salzburger Fuß- schaft für den Tourismus in Stadt und Land diongelände ist ein Erholungspark mit viel- Bballverband (SFV) für den Bau eines Salzburg entsteht, ist unbezahlbar. fältigen Freizeiteinrichtungen wie Fitness- neuen Fußballstadions in Salzburg. Damals „Außerdem braucht die Jugend auch wie- Parcours, Erholungszonen, Spielplätzen und wurde man deshalb noch vielfach belächelt. der Vorbilder. Nur mit dem neuen Stadion Restaurants geplant. Heute, 12 Jahre danach, wird intensiv am Bau wird es wieder gelingen“, so SFV-Präsident des neuen Stadions in Wals-Siezenheim gear- Dr. Herbert Hübel, „nationalen und interna- LH Schausberger: beitet. Salzburg hat nun die Chance, durch tionalen Spitzenfußball in Salzburg zu sehen, Entscheidung für neues Großveranstaltungen wie eben die Fußball- mit dem sich die Jugendlichen wieder ver- Europameisterschaft 2008 sowie die Austra- mehrt identifizieren können. Die Nach- Stadion war goldrichtig gung von Länderspielen unseres National- wuchsbereiche in den Vereinen werden vom „Für Salzburg ist die Vergabe des dritt- teams wieder im internationalen Fußball- Stadion Salzburg profitieren.“ In den erfolg- größten Sportereignisses der Welt an die öster- Rampenlicht zu stehen. Und der Werbeeffekt reichen Neunziger Jahren des SV Wüstenrot reichisch-Schweizer Bewerbung ein großarti- der im Zuge einer Fußball-Europameister- Salzburg hätten die Salzburger Fußballver- ger Erfolg – sowohl in sportlicher als auch in

Daten Angebot Bestehende Buslinien Beeinträchtigung Im Areal des Stadions viel- werden im Veranstaltungs- der Wohngebiete Standort fältige Freizeiteinrichtungen fall verdichtet und bis zum umfangreiche Maßnahmen an der Autobahnabfahrt für Bevölkerung und Gäste, Stadionvorplatz herange- im untergeordneten Ver- Kleßheim im Gemeindege- z.B. Fitness-Parcours, führt, 45 Busparkplätze kehrsnetz sollen diese ver- biet von Wals-Siezenheim Erholungszonen, Spielplatz, stehen zur Verfügung meiden zwischen der Autobahn und Gastronomie-Einrichtungen Geleise zum Gewerbegebiet etc. S-Bahn Salzburg Freiraumgestaltung Freilassing umfassende Gestaltungs- Fassungsvermögen Individualverkehr vier neue Haltestellen sind maßnahmen im unmittelba- 18.200 Plätze (inkl. Stehpl.) Anbindung nur über A1 - geplant; eine davon beim ren Stadionsbereich um das Westautobahn; das beste- Bahnhof Liefering – das Schloss Kleßheim und im Kosten hende Verkehrsnetz im Stadion ist von dort aus Bereich des Schlossparkes 615 Mio. Schilling inkl. Bereich der Anschlussstelle leicht zu Fuß erreichbar Grundstücke Kleßheim wird nicht beein- Generalunternehmer trächtigt Fuß- und Radwege ARGE Stadion Salzburg Finanzierung größtenteils bereits gut PORR - Alpine Mayreder Bund, Land Salzburg, Parkplätze ausgebautes Bestandsnetz Scherenbrandtnerhofstr. 5 Gemeinde Wals-Siezenheim 2.000 Parkplätze bis zum Stadion 5021 Salzburg ÖSTERREICH JOURNAL NR. 3 / 20. 12. 2002 20 Fußball-EM in Österreich 2008 wirtschaftlicher Hinsicht. Besonders stolz bin ich darauf, daß Salzburg bei dieser erst- maligen Ausrichtung einer internationalen Fußballmeisterschaft in Österreich unter den Austragungsorten ist. Ausschlaggebend für die Einbindung Salzburgs war neben der internationalen Bekanntheit der Stadt und der günstigen Verkehrslage zweifelsohne die Errichtung eines der modernsten mitteleuro- päischen Stadien. Daher ist dieser Zuschlag für mich auch eine weitere Bestätigung, dass die Entscheidung für ein modernes Stadion in Salzburg goldrichtig war.“ So kommen- tierte Salzburgs Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Donnerstag (12. 12.) die Vergabe der Fußball EM 2008 an Österr- reich/Schweiz. „Die Vergabe stellt eine Herausforderung für Österreich und eine Chance für Salzburg Wie diese Aufnahme vom 27. November 2002 zeigt, ist der Bau schon sehr weit dar. Das neue Stadion bietet dafür eine taug- fortgeschritten. Foto: Land Salzburg liche Grundlage“, war die erste Reaktion von Sportreferent Landesrat Dr. Othmar Raus. Er sehe den Zuschlag für die österreichisch- Schweizer Bewerbung aber auch als Aus- zeichnung für die vielen österreicherischen Sport- und Fußballfunktionäre, so Raus. Die österreichisch-schweizerische Bewer- bung setzte sich gegen die sechs Konkur- renten Schottland/Irland, Griechenland/Tür- kei, Kroatien/Bosnien, Russland, Ungarn und Skandinavien durch. Entscheidend für den Zuschlag waren – so Schausberger – letzt- lich die acht topmodernen Stadien (je vier in der Schweiz und in Österreich), die in jeder Hinsicht den Anforderungen der UEFA gerecht werden. Dieser Zuschlag habe für die Olympiabe- werbung außerdem gezeigt, daß Beharrlich- keit, Begeisterung der Bevölkerung – immer- Außenansicht des Stadions Foto: Land Salzburg hin haben sich in beiden Ländern 80 Prozent der Bevölkerung für die Ausrichtung ausge- sprochen – sowie ein gediegenes Bewer- bungsdokument, das auch hält was es ver- spricht, ganz wesentlich für die Zuschlagser- teilung sind, ergänzte Schausberger, der in der Ausrichtung dieser Meisterschaft auch eine Chance sieht, die Sicherheits- und Organisationsfragen für die Olympischen Winterspiele zu trainieren. Salzburg hat sich ja auch als Austragungsort für 2010 bewor- ben. „

Austria Switzerland Candidate http://www.austria.switzerland- euro2008.com/ Fußballverband Salzburg http://www.sfv.at/ Salzburger Landesregierung Futuristisches Detail der Fassade Die Luftaufnahme zeigt das 15 Hektar http://www.salzburg.gv.at Foto: Land Salzburg große Areal Foto: Land Salzburg