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44 9 14 43 43 7 20 43 9 Präambel 21 Planzeichenerklärung 43 Auf Grund des § 1 Abs. 3 und des § 10 des Baugesetzbuches (BauGB), des § 84 Abs. 3 20 10,0 43 5 der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) und des § 58 des Niedersächsischen Festsetzungen des Bebauungsplanes 19 43 3 8 Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG), hat der Rat der Gemeinde diesen 3 Gewerbering Gemäß Planzeichenverordnung 1990 und der Baunutzungs- 42 Bebauungsplan Nr. 18 "GE II (K 139 / L 836), Erweiterung", bestehend aus der Plan- Gewerbering 26 zeichnung und den nebenstehenden textlichen Festsetzungen sowie der folgenden verordnung 2017 5,0 43 43 örtlichen Bauvorschrift, als Satzung beschlossen. 14,0 13 16 42 17 GE Gewerbegebiet 42 43 Rastdorf, den 07.01.2020 11 Gewerbering 16 42 10 10 45 Nicht überbaubare Grundstücksflächen 1 L.S...... gez. Moorkamp

3 Bürgermeister 0,8 GRZ Grundflächenzahl 5,0 43 11 12,0 H = 15,0 m H Höhe baulicher Anlagen als Höchstmaß 5,0 5,0 Winschutzstreifen Verfahrensvermerke 63,0 RRA 59 / 44 LEK Emissionskontingent (maximal zulässiger immissions- GE 43 dB(A)/qm 12 wirksamer flächenbezogener Schallleistungspegel 39,0 Der Rat der Gemeinde Rastdorf hat in seiner Sitzung am 07.12.2017 die Aufstellung 0,8 tags / nachts gemessen in dB(A)/qm (gemäß DIN 45691) 46 14,0 des Bebauungsplanes Nr. 18 "GE II (K 139 / L 836), Erweiterung" beschlossen. 42 Richtungssektoren (s. textl. Fests. 1.2) 28,0 33 Sektor A

13 Der Aufstellungsbeschluss ist gemäß § 2 Abs. 1 BauGB in der zur Zeit gültigen Fassung H = 15,0 m am 03.05.2018 ortsüblich bekannt gemacht worden. Baugrenze LEK Straßenverkehrsfläche 59/44 dB(A)/qm 42 Rastdorf, den 07.01.2020 gemäß DIN 45691 32 Straßenbegrenzungslinie L.S...... gez. Moorkamp Bereich ohne Ein- und Ausfahrt 3 5,0 Sektor A Bürgermeister 12,0 Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu Gunsten der 5,0 GFL Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde ausgearbeitet durch das: Anlieger und Leitungsträger zu belastende Flächen 5,0 Sektor B Büro für Stadtplanung, Gieselmann und Müller GmbH Fläche für die Wasserwirtschaft und die Regelung des Wasser- GFL RRA abflusses Raddeweg 8 , 49757 , Tel.: 05951 - 95 10 12 Zweckbestimmung: 47 1 28,0 GE 14,0 RRA = Regenwasserrückhalteanlage 3 73 Werlte, den 24.10.2019 0,8 1 Grenze des räumlichen Geltungsbereichs ...... gez. Müller

47 B Der Rat der Gemeinde Rastdorf hat in seiner Sitzung am 21.06.2018 dem Entwurf des Winschutzstreifen 2 H = 15,0 m Sektor E Bebauungsplanes und der Begründung einschließlich Umweltbericht zugestimmt und die LEK öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. 59/44 dB(A)/qm Füllschema der Nutzungsschablone: 3 gemäß DIN 45691 33 Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 27.06.2019 ortsüblich bekannt 1 gemacht. Baugebiet Geschossflächenzahl

Der Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung einschließlich Umweltbericht Baumassenzahl Grundflächenzahl Gemarkung Rastdorf 6,0 Sektor C haben vom 05.07.2019 bis 05.08.2019 (einschl.) gemäß § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich Flur 4 Zahl der Vollgeschosse Bauweise Maßstab 1:1000 ausgelegen. 3 Sektor D © 2019 Projekt: 18-7008 72 Rastdorf, den 07.01.2020 Höhe baulicher Anlagen Datum: 14.01.2019 L.S. gez. Moorkamp .Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten des Landesamtes ...... Emissionskontingente für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen Bürgermeister (maximale immissionswirksame flächenbezogene Schallleistungspegel) 20m-Bauverbotszone gemäß § 24 (1) NStrG . 86 48 20,0 Der Rat der Gemeinde Rastdorf hat in seiner Sitzung am ...... dem geänderten M. 1 : 1000 40m-Baubeschränkungszone . Südstraße - K 139 Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung einschließlich Umweltbericht 40,0 gemäß § 24 (2) NStrG zugestimmt und die eingeschränkte Beteiligung gemäß § 4 a Abs. 3 BauGB beschlossen. Den Beteiligten im Sinne von § 13 Abs. 1 BauGB wurde vom ...... bis 10 200 40 60 80 100m ...... Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

Rastdorf, den ...... 1 Textliche Festsetzungen (§ 9 BauGB, BauNVO 2017) ÜBERSICHTSKARTE Maßstab 1 : 5000 1.1 Maximale Höhe baulicher Anlagen 1.4 Einzelhandel 4 Nachrichtliche Übernahmen ...... Der untere Bezugspunkt für die festgesetzte maximale Höhe der baulichen Anlagen ist die Einzelhandelsbetriebe sind im Gewerbegebiet (GE) gemäß § 1 Abs. 5 BauNVO nicht Bürgermeister Oberkante der nächstliegenden vorhandenen Fahrbahn der Straße "Gewerbering". zulässig. Ausgenommen hiervon ist der Einzelhandel als zu- und untergeordneter Teil 4.1 Bauverbotszone Rastdorfer Straße - L 836 Der Rat der Gemeinde Rastdorf hat den Bebauungsplan nach Prüfung der Stellung- eines im Gebiet produzierenden und/oder verarbeitenden Gewerbebetriebes sowie der 20m-Bauverbotszone gemäß § 24 (1) NStrG, gemessen vom äußeren Der obere Bezugspunkt ist die Oberkante des Gebäudes / der baulichen Anlage (First, nahmen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in seiner Sitzung am 24.10.2019 als Satzung Versandhandel. Rand der befestigten, für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn. Hauptstraße Hauptgesims). (§ 10 BauGB) sowie die Begründung einschließlich Umweltbericht beschlossen. Gewerbering Gemäß § 24 Abs. 1 NStrG dürfen außerhalb der Ortsdurchfahrten längs der Landes- und Rastdorfer Straße Immissionsschutzanlagen (z.B. Schornsteine und Lüftungsanlagen) und sonstige Einzel- 1.5 Vergnügungsstätten Am Lager 6 Kreisstraßen Rastdorf, den 07.01.2020 15 anlagen mit geringer Grundfläche (z.B. Türme, Masten und Siloanlagen) sind von der Im Plangebiet sind die gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen

9 Höhenbeschränkung ausgenommen. Für solche Anlagen wird ein Höchstwert von 30,0 m Vergnügungsstätten auf der Grundlage von § 1 Abs. 6 BauNVO ausgeschlossen. 1. Hochbauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 20 m, gemessen vom äußeren L.S. gez. Moorkamp 14 7 festgesetzt. Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn und ...... Bürgermeister

2. bauliche Anlagen im Sinne der Niedersächsischen Bauordnung, die über Eichenweg 1.2 Gewerbelärm Zufahrten unmittelbar oder mittelbar angeschlossen werden sollen, nicht Im Amtsblatt für den Landkreis ist gemäß § 10 BauGB am 28.02.2020 Zulässig sind Vorhaben (Betriebe und Anlagen), deren Geräusche die angegebenen 2 Örtliche Bauvorschrift (§ 84 Abs. 3 NBauO) errichtet werden. bekannt gemacht worden, dass die Gemeinde Rastdorf diesen Bebauungsplan Nr. 18 Emissionskontingente L EK nach der DIN 45691 "Geräuschkontingentierung" weder tags "GE II (K 139 / L 836), Erweiterung" beschlossen hat. (6:00 - 22:00 Uhr) noch nachts (22:00 - 6:00 Uhr) überschreiten. 2.1 Stellplätze Stellplätze sind aus wasserdurchlässigem Material anzulegen (Rasenlochsteine, 4.2 Baubeschränkungszone Mit dieser Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan Nr. 18 in Kraft. Für die in den Richtungssektoren B, C, D und E liegenden Immissionsorte dürfen die Schotterrasen o. ä.) 40m-Baubeschränkungszone gemäß § 24 (2) NStrG, gemessen vom Emissionskontingente L EK der Gewerbegebietsflächen um folgende Zusatzkontingente äußeren Rand der befestigten, für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Rastdorf, den 05.03.2020 erhöht werden: Fahrbahn. Südstraße - K 139 L.S...... gez. Moorkamp Richtungsabhängige Zusatzkontingente tags und nachts in dB(A) Gemäß § 24 Abs. 2 NStrG ergehen Baugenehmigungen oder nach anderen Vorschriften Plangebiet 3 Hinweise Bürgermeister im Uhrzeigersinn von 0 ° (Nord) notwendige Genehmigungen im Benehmen mit der Straßenbaubehörde, wenn L EK, tags / nachts 3.1 Aufhebung bestehender Festsetzungen Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes sind Verletzungen von 1. bauliche Anlagen im Sinne der Niedersächsischen Bauordnung längs der Sektor A (288 - 20 °) 0 / 0 dB (A) Mit Inkrafttreten des Bebauungsplanes Nr. 18 "GE II (K 139 / L 836), Erweiterung" Vorschriften gemäß § 215 BauGB in Verbindung mit § 214 Abs. 1 - 3 BauGB gegenüber Sektor B (20 - 75 °) +9 / +9 dB (A) treten im Plangebiet die Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 11 "Gewerbegebiet Landes- und Kreisstraßen in einer Entfernung bis zu 40 m, gemessen vom der Gemeinde nicht geltend gemacht worden. Sektor C (75 - 200 °) +9 / +9 dB (A) K 139 / L 836", rechtskräftig seit dem 12.10.2001 sowie der 1. Änderung, rechtskräftig äußeren Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn, © 2015 Sektor D (200/230 °) +5 / +5 dB (A) seit dem 31.07.2017, außer Kraft. errichtet oder erheblich geändert werden sollen, Rastdorf, den ...... Sektor E (230/288 °) +15 / +15 dB (A) 2. bauliche Anlagen im Sinne der Niedersächsischen Bauordnung auf Grund- ...... Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten des Landesamtes Magazin Die genaue Lage des Bezugspunktes (B) für die Richtungssektoren ist 3.2 Bodenfunde stücken, die außerhalb der Ortsdurchfahrten über Zufahrten an Landes- und Bürgermeister für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen durch die folgenden ETRS 89 UTM Zone N32 Koordinaten bestimmt: Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde Kreisstraßen unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind, erheblich geändert gemacht werden, sind diese unverzüglich einer Denkmalschutzbehörde, der Gemeinde oder anders genutzt werden sollen. Die Planunterlage entspricht dem Inhalt des Liegenschaftskatasters und weist die städte- Ostwert = 32 412 910 Nordwert = 5 862 520 oder einem Beauftragten für die archäologische Denkmalpflege anzuzeigen baulich bedeutsamen baulichen Anlagen sowie Straßen, Wege und Plätze vollständig GEMEINDE RASTDORF Die Prüfung der Einhaltung erfolgt nach DIN 45691: 2006-12, Abschnitt 5, wobei in den (§ 14 Abs. 1 NDSchG). Die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Emsland nach ( Stand vom 14.01.2019 ). Sie ist hinsichtlich der Darstellung der Grenzen und der Gleichungen (6) und (7) für die Immissionspunkte in den Richtungssektoren A, B, C, D ist telefonisch unter der Rufnummer (05931) 44-0 zu erreichen. baulichen Anlagen geometrisch einwandfrei. Die Übertragbarkeit der neu zu bildenden Grenzen in die Örtlichkeit ist einwandfrei möglich. Am Sportplatz 1 und E L EK,i durch L EK,i + L EK, zus.k zu ersetzen ist. Bodenfunde und Fundstellen sind bis zum Ablauf von 4 Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denk- Bezugsfläche für die Berechnung sind die überbaubaren und nicht überbaubaren Grund- Werlte, den 29.01.2020 Geschäftszeichen: 18 - 7008 26901 Rastdorf stücksflächen im festgesetzten Gewerbegebiet. malschutzbehörde vorher die Fortsetzung der Arbeit gestattet (§ 14 Abs. 2 NDSchG). Umverteilungen / Überschreitungen der festgesetzten maximalen Emissionskontingente 3.3 Verordnungen, Erlasse, Normen und Richtlinien Dipl.- Ing. Jörg Jüngerink, Öffentl. best. Verm,-Ing. sind ausnahmsweise zulässig, soweit durch geeignete Regelungen sichergestellt ist, dass Die den Festsetzungen zugrunde liegenden Vorschriften (Verordnungen, Erlasse, Bebauungsplan Nr. 18 an den relevanten Immissionsorten der entsprechende Beurteilungs- bzw. Summenpegel Normen oder Richtlinien) können zu den üblichen Öffnungszeiten bei der Gemeinde eingehalten wird. Rastdorf, Am Sportplatz 1, 26901 Rastdorf, oder bei der Samtgemeinde Werlte, gez. Jüngerink L.S. Auf Verlangen der zuständigen Immissionsschutzbehörde ist die Einhaltung der Marktstraße 1, 49757 Werlte, eingesehen werden. festgesetzten Emissionskontingente im jeweiligen Anlagenzulassungsverfahren " GE II (K 139 / L 836), durch sachverständige Beurteilung (Schalltechnische Prognose) nachzuweisen. 3.4 Artenschutz Vervielfältigungsvermerke Kartengrundlage: Die Bauflächenvorbereitungen auf den Freiflächen dürfen nur außerhalb der Brutzeit Liegenschaftskarte: Gemarkung: Rastdorf Flur: 4 Maßstab: 1 : 1000 1.3 Betriebswohnungen der Freiflächenbrüter, d.h. nicht in der Zeit vom 1. März bis 31. Juli stattfinden. Eine Erweiterung " Im Plangebiet sind die gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Beseitigung von Gehölzen darf nur außerhalb der Brutzeit der Gehölzbrüter, d.h. nicht Erlaubnisvermerk: Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und in der Zeit zwischen dem 1. März und dem 30. September durchgeführt werden. Vervielfältigung nur für eigene, nichtgewerbliche Zwecke gestattet (Paragraph 5 und Betriebsleiter auf der Grundlage von § 1 Abs. 6 BauNVO ausgeschlossen. Höhlenbäume sind vor dem Beseitigen auf Besatz zu kontrollieren. Paragraph 9 NVermG vom 12.12.2002 - Nieders.GVBl. 1/2003). Mit örtlicher Bauvorschrift Dazu gehören auch Zwecke der Bauleitplanung. BP18.DWG Gemeinde Rastdorf Landkreis Emsland

Begründung mit Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 18 „GE II (K 139 / L 836), Erweiterung“

mit örtlicher Bauvorschrift

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung

Büro für Stadtplanung Büro für Landschaftsplanung Gieselmann und Müller GmbH Dipl.-Ing. Richard Gertken Raddeweg 8 Raddeweg 8 49757 Werlte 49757 Werlte Tel.: 05951 951012 Tel.: 05951 95100 FAX: 05951 951020 Fax: 05951 951020 e-mail: [email protected] e-mail: [email protected]

Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 2

Inhalt Seite 1 ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG ...... 4 1.1 GELTUNGSBEREICH ...... 4 1.2 ANLASS UND ERFORDERNIS ...... 4 1.3 STÄDTEBAULICHE ZIELE ...... 4 2 RAHMENBEDINGUNGEN ...... 5 2.1 REGIONALES RAUMORDNUNGSPROGRAMM (RROP) ...... 5 2.2 DARSTELLUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN ...... 5 2.3 ÖRTLICHE GEGEBENHEITEN UND DEREN PLANUNGSRECHTLICHE EINORDNUNG ...... 6 3 KONZEPT ZUR STANDORTAUSWEISUNG ...... 6 4 INHALT DES PLANES ...... 7 4.1 ART DER BAULICHEN NUTZUNG ...... 7 4.2 MAß DER BAULICHEN NUTZUNG...... 9 4.3 BAUWEISE UND BAUGRENZEN ...... 10 4.4 GRÜNORDNERISCHE FESTSETZUNGEN ...... 10 4.5 ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFT (§ 84 NBAUO) ...... 11 4.6 ERSCHLIEßUNG / VER- UND ENTSORGUNG...... 11 4.6.1 Verkehrserschließung ...... 11 4.6.2 Wasserwirtschaftliche Erschließung ...... 11 4.6.3 Abfallbeseitigung ...... 13 4.6.4 Energieversorgung ...... 13 4.6.5 Nachrichtliche Übernahmen ...... 13 Bauverbots- und Baubeschränkungszone gemäß des Niedersächsischen Straßengesetztes (NstrG) ...... 13 5 UMWELTBERICHT ...... 15 5.1 EINLEITUNG ...... 15 5.1.1 Kurzdarstellung des Planinhalts...... 15 5.1.2 Ziele des Umweltschutzes ...... 16 5.2 BESTANDSAUFNAHME ...... 20 5.2.1 Beschreibung der bestehenden Nutzungsstruktur (Schutzgut Mensch) ...... 20 5.2.1.1 Wohn- und Arbeitsumfeld / Schutzbedürftigkeit ...... 20 5.2.1.2 Immissionssituation ...... 21 5.2.1.3 Erholungsfunktion ...... 21 5.2.2 Beschreibung von Natur und Landschaft...... 22 5.2.2.1 Naturraum ...... 22 5.2.2.2 Landschaftsbild / Ortsbild...... 22 5.2.2.3 Boden / Wasserhaushalt / Altlasten ...... 23 5.2.2.4 Klima / Luft ...... 24 5.2.2.5 Arten und Lebensgemeinschaften ...... 25 5.2.3 Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 28 5.3 NULLVARIANTE ...... 29 5.4 PROGNOSE ...... 29 5.4.1 Auswirkungen auf den Menschen / Immissionsschutz ...... 29 5.4.1.1 Einwirkungen auf das Plangebiet ...... 29 5.4.1.2 Auswirkungen auf das Wohn- und Arbeitsumfeld ...... 30 5.4.1.3 Erholungsfunktion ...... 32

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5.4.1.4 Risiken für die menschliche Gesundheit ...... 32 5.4.2 Auswirkungen auf Natur und Landschaft / Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen ...... 32 5.4.2.1 Landschaftsbild / Ortsbild...... 32 5.4.2.2 Fläche / Boden / Wasser ...... 34 5.4.2.3 Klima / Luft ...... 35 5.4.2.4 Arten und Lebensgemeinschaften ...... 36 5.4.2.5 Wirkungsgefüge ...... 42 5.4.2.6 Risiken für die Umwelt ...... 43 5.4.3 Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter / Risiken für das kulturelle Erbe ...... 43 5.4.4 Wechselwirkungen ...... 44 5.4.5 Kumulierung mit Auswirkungen anderer Vorhaben / benachbarter Plangebiete . 44 5.4.6 Berücksichtigung fachgesetzlicher Vorschriften ...... 45 5.4.6.1 Schutzgebiete i.S.d. BNatSchG / FFH-Gebiet (Natura 2000) ...... 45 5.4.6.2 Besonderer Artenschutz ...... 45 5.4.7 Sonstige Belange des Umweltschutzes ...... 45 5.5 MAßNAHMEN ...... 46 5.5.1 Immissionsschutzregelungen ...... 46 5.5.2 Vermeidungsmaßnahmen bzgl. Natur und Landschaft ...... 47 5.5.3 Abhandlung der Eingriffsregelung ...... 47 5.5.4 Maßnahmen nach sonstigen umweltbezogenen Regelungen ...... 52 5.5.4.1 Bodenschutzklausel - § 1a (2) Satz 1 und 2 BauGB ...... 52 5.6 AUSWIRKUNGEN I.S.D. § 1 ABS. 6 NR. 7, BUCHSTABE J BAUGB ...... 53 5.7 ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN (ALTERNATIVPRÜFUNG) ...... 53 5.8 ZUSÄTZLICHE ANGABEN IM UMWELTBERICHT ...... 54 5.8.1 Methodik ...... 54 5.8.2 Überwachungsmaßnahmen (Monitoring) ...... 54 5.8.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 55 5.8.4 Referenzliste/Quellenverzeichnis...... 56 6 ABWÄGUNGSERGEBNIS ...... 57 7 STÄDTEBAULICHE DATEN ...... 58 8 VERFAHREN ...... 58 ANLAGEN ...... 59

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1 Anlass und Ziel der Planung

1.1 Geltungsbereich Das Plangebiet (4,03 ha) des Bebauungsplanes Nr. 18 „GE II (K 139/L 836), Erweiterung“ befindet sich in der Gemeinde Rastdorf und umfasst das Flur- stück Nr. 47/1 der Flur 4, Gemarkung Rastdorf sowie einen südlichen Teilbe- reich des bestehenden Bebauungsplanes Nr. 11. Das Gebiet befindet sich südlich angrenzend an das bestehende Gewerbege- biet „K 139/L 836“ (Bebauungsplan Nr. 11) der Gemeinde Rastdorf. Im Osten wird das Gebiet durch die Südstraße (K 139) begrenzt. Die genaue Lage und Abgrenzung des Plangebietes ergibt sich aus der Plan- zeichnung.

1.2 Anlass und Erfordernis Die bestehenden Gewerbegrundstücke im Geltungsbereich des Bebauungs- planes Nr. 11 sind vergeben und es stehen keine freien Grundstücke mehr zur Verfügung. Der Gemeinde liegen jedoch weitere Anfragen gewerblicher Be- triebe vor, die sich in Rastdorf ansiedeln wollen. Darüber hinaus möchte sich ein Teil der bereits vorhandenen Betriebe erweitern, was nach gegenwärtigem Stand aufgrund der fehlenden Flächen nicht möglich ist. Aus diesem Grund hat die Gemeinde die südlich an das bestehende Gewer- begebiet angrenzende Fläche erworben und möchte diese zu einem Gewer- begebiet entwickeln. Die Erweiterungsflächen sind planungsrechtlich als Außenbereich im Sinne des § 35 Baugesetzbuch (BauGB) zu beurteilen. Für die geplante gewerbliche Nutzung ist daher die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Da der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Werlte für das Plangebiet eine Fläche für die Landwirtschaft darstellt, ist zudem die Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich (A 44. Änderung). Diese erfolgt im Parallelverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes.

1.3 Städtebauliche Ziele Neben der Berücksichtigung der allgemeinen Belange gemäß § 1 Abs. 5 BauGB wird mit der vorliegenden Bauleitplanung insbesondere folgendes Ziel verfolgt: • Sinnvolle Erweiterung des vorhandenen Gewerbestandortes der Gemeinde Rastdorf unter Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft und des Immissionsschutzes.

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2 Rahmenbedingungen

2.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Im RROP 2010 des Landkreises Emsland wurde für den bestehenden Gewer- bestandort die Darstellung als bauleitplanerisch gesicherter Bereich über- nommen. Die östlich angrenzend verlaufende K 139 und die nördlich des Ge- werbestandortes verlaufende L 836 sind als Hauptverkehrsstraßen dargestellt. Das Plangebiet selbst ist ohne besondere Darstellung. Das Gebiet befindet sich jedoch in einem Vorbehaltsgebiet für die Trinkwassergewinnung. Für die Abwägung bedeutet die Darstellung eines Vorbehaltsgebietes, dass dieser Be- lang eine besondere Gewichtung hat und so weit wie möglich berücksichtigt werden soll. Es hat jedoch nicht den grundsätzlichen Ausschluss entgegen- stehender Nutzungsarten zur Folge. Dem vorbeugenden Trinkwasserschutz kommt im Plangebiet jedoch eine hohe Bedeutung zu. Fast das gesamte Ge- meindegebiet liegt innerhalb dieses Vorbehaltsgebietes. Eine städtebaulich sinnvollere Entwicklung der Bebauung ist außerhalb des Gebietes daher nicht möglich.

2.2 Darstellungen im Flächennutzungsplan Bebauungspläne sind gemäß § 8 Abs. 2 BauGB aus dem Flächennutzungs- plan zu entwickeln. Im bisher wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Werlte ist der bestehende Gewerbestandort als gewerbliche Baufläche dargestellt. Die da- ran südlich anschließende Fläche des Plangebietes ist als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Südwestlich des Plangebietes ist eine Fläche für die Forstwirtschaft ausgewiesen. Zur Vorbereitung der geplanten Festsetzung als Gewerbegebiet wird für den Bereich des Plangebiets im Parallelverfahren der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Werlte in der Weise geändert (A 44. Flächennutzungsplanän- derung), dass eine gewerbliche Baufläche dargestellt wird. Dadurch wird der Gewerbestandort der Gemeinde Rastdorf städtebaulich sinnvoll in Richtung Süden erweitert.

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2.3 Örtliche Gegebenheiten und deren planungsrechtliche Einordnung Die Fläche des Plangebietes ist unbebaut und wird größtenteils ackerbaulich genutzt. Im westlichen Plangebiet befindet sich eine Strauch-Baum-Hecke, die von Norden nach Süden durch das Plangebiet verläuft. Das Plangebiet um- fasst im Norden einen Teilbereich des rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr. 11, der hier eine Fläche zum Erhalten und Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern festsetzt. Aufgrund der Erweiterungsabsichten einiger Betriebe in den neuen Geltungsbereich, muss dieser Grünstreifen überplant und somit in den Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 18 aufgenommen werden. Gleiches gilt für den festgesetzten Grünstreifen entlang der K 139, der eben- falls in den Geltungsbereich aufgenommen und als Gewerbegebiet überplant wird. Das westliche Plangebiet wird durch eine Wallhecke begrenzt, an der östlich eine Wegeparzelle entlangführt. Am östlichen Plangebietsrand befindet sich außerhalb des Plangebietes entlang der K 139 eine Strauch-Baum-Hecke. Weitere Angaben zu den bestehenden Nutzungen und den naturräumlichen Gegebenheiten finden sich im Umweltbericht in den Kapiteln 5.2.1. „Beste- hende Nutzungsstruktur“ und 5.2.2 „Beschreibung von Natur und Landschaft“.

3 Konzept zur Standortausweisung Wie bereits ausgeführt, befindet sich das Plangebiet südlich angrenzend zum bestehenden Gewerbegebiet „K 139/L836“ der Gemeinde Rastdorf. Um der bestehenden Nachfrage nach Gewerbeflächen in Rastdorf nachzukommen, soll mit der vorliegenden Planung der Gewerbestandort erweitert werden. Be- reits vier der angrenzenden Gewerbebetriebe haben konkrete Erweiterungs- absichten formuliert und werden somit bereits einen Großteil der neuen Flä- chen beanspruchen. Die dafür vorgesehenen Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde, sodass eine zeitnahe Umsetzung der Planung mög- lich ist. Im vorliegenden Plangebiet sind keine erheblichen Immissionskonflikte zu er- warten. Grundsätzliche Alternativen zur vorliegenden Planung drängen sich nach Auffassung der Gemeinde für die Erweiterung des Gewerbestandortes in Rastdorf somit nicht auf. Die Erweiterung des bestehenden Gebiets ist zur Deckung des örtlichen Be- darfs erforderlich. Die vorliegende Planung stellt zur Sicherung des Standortes daher eine städtebaulich sinnvolle Gewerbeflächenentwicklung für Rastdorf dar.

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4 Inhalt des Planes

4.1 Art der baulichen Nutzung Gewerbegebiet Das Plangebiet wird aufgrund der geplanten Nutzung als Gewerbegebiet ge- mäß § 8 BauNVO festgesetzt. Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unter- bringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben. Emissionskontingente Um die Belange des Schallschutzes für die in der Nachbarschaft des Plange- bietes vorhandenen Wohnnutzungen angemessen zu berücksichtigen, wird das Gewerbegebiet hinsichtlich der Immissionen durch die Festsetzung von Emissionskontingenten LEK (gemäß DIN 45691) eingeschränkt (s. Anlage 1). Die Einschränkung erfolgt gemäß § 1 Abs. 4 Satz 2 BauNVO, nach dem Ge- werbegebiete hinsichtlich der besonderen Eigenschaften der Anlagen und Be- triebe auch für mehrere Gewerbegebiete einer Gemeinde im Verhältnis zuei- nander gegliedert werden können. Ein Gewerbegebiet, in dem nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe aller Art (ohne Einschränkungen) unterge- bracht werden können, ist im Bebauungsplan Nr. 8 „Östlich der Nord-Süd- Straße“ vorhanden. Die Gliederung erfolgt daher im Verhältnis zu diesem Ge- biet. Im Plangebiet werden folgende Emissionspegel festgesetzt: tags 59 dB(A)/qm nachts 44 dB(A)/qm Die DIN 45691 ermöglicht über den Anhang A. 2, dass in Gebieten für einzel- ne Richtungssektoren die Kontingente erhöht werden können. Diese Möglich- keit soll für den Bebauungsplan Nr. 18 zum Tragen kommen und es sollen für Richtungssektoren Zusatzkontingente festgesetzt werden. Dabei werden die vom Gutachter ermittelten Zusatzkontingente nicht vollständig ausgenutzt, damit für ggf. zukünftig erforderlich werdende Erweiterungen noch ein Poten- zial an Emissionsmöglichkeiten verbleibt. Für die Richtungssektoren werden daher folgende Zusatzkontingente festgesetzt: L EK, tags / nachts Sektor B (20 - 75 °) +9 / +9 dB (A) Sektor C (75 - 200 °) +9 / +9 dB (A) Sektor D (200/230 °) +5 / +5 dB (A) Sektor E (230/288 °) +15 / +15 dB (A)

Zum bestehenden Gewerbegebiet (Sektor A) dürfen keine Zusatzkontingente ausgeschöpft werden, hier sind von künftigen Gewerbetreibenden entspre- chende Konzepte (z .B durch Stellung der Gebäude), die das Grundstück nach Norden hin abschirmen, zu entwickeln.

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Einzelhandelsbetriebe Gemäß § 8 BauNVO dienen Gewerbegebiete vorwiegend der Unterbringung von Gewerbebetrieben. Zulässig sind Gewerbebetriebe aller Art. Damit sind grundsätzlich auch Einzelhandelsbetriebe zulässig, sofern sie nicht gemäß § 11 (3) BauNVO in ein entsprechendes Sondergebiet oder Kerngebiet gehö- ren. Das vorliegende Gewerbegebiet soll in erster Linie dem produzierenden und/oder verarbeitenden Gewerbe vorbehalten werden, da hierfür ein Bedarf vorliegt. Die Gemeinde Rastdorf besitzt keine zentralörtliche Funktionszuweisung. Gü- ter des periodischen Bedarfs werden im Zentrum von Rastdorf angeboten, der Eigenbedarf ist also gedeckt und soll künftig weiterhin zentral erfolgen. Um diese Versorgungsstruktur zu sichern und in dem Gewerbegebiet produ- zierendes und verarbeitendes Gewerbe unterzubringen, wird der Einzelhandel im Bebauungsplan Nr. 18 ausgeschlossen. Ausgenommen hiervon ist der Ein- zelhandel als zu- und untergeordneter Teil von im Gebiet produzierenden und/oder verarbeitenden Gewerbebetrieben sowie der Versandhandel.

Betriebswohnungen In einem Gewerbegebiet können gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO Wohnun- gen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind, ausnahmsweise zugelassen werden. Das vorliegende Plangebiet soll in erster Linie als Erweiterung der angrenzend ausgewiesenen Gewerbegebietsflächen zur Ansiedlung von Gewerbebetrie- ben dienen. Daher ist die Zulassung störempfindlicher Nutzungen (z.B. von Betriebswohnungen) nicht sinnvoll, da dies zu einer Behinderung der gewerb- lichen Nutzungen führen könnte. Zur Sicherung der geplanten Nutzungsmög- lichkeiten werden die gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO ausnahmsweise zuläs- sigen Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Be- triebsinhaber und Betriebsleiter daher im vorliegenden Plangebiet ausge- schlossen.

Vergnügungsstätten Das vorliegende Gewerbegebiet soll dem produzierenden bzw. verarbeitenden Gewerbe vorbehalten bleiben. Die Ansiedlung von Vergnügungsstätten würde diesem Ziel entgegenstehen. Die gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 3 BauNVO aus- nahmsweise zulässige Nutzung (Vergnügungsstätten) ist daher nicht Bestand- teil dieses Bebauungsplanes und wird deshalb entsprechend ausgeschlossen.

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In der Gemeinde Rastdorf sind Vergnügungsstätten in anderen Bereichen des Gemeindegebietes zulässig.

4.2 Maß der baulichen Nutzung Mit der vorliegenden Planung wird der bestehende Gewerbestandort von Rastdorf nach Süden erweitert. Die in dem nördlich angrenzenden Bebau- ungsplan Nr. 11 getroffenen Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung haben sich für die bestehenden Betriebe als angemessen erwiesen und wer- den daher auch für das vorliegende Plangebiet übernommen.

Grundflächenzahl Entsprechend den obigen Ausführungen wird für das Gewerbegebiet (GE) ei- ne Grundflächenzahl (GRZ) von 0,8 festgesetzt und damit der nach § 17 BauNVO für das Gebiet höchstzulässige Wert gewählt. Nach Auffassung der Gemeinde ist die Ausschöpfung der höchstzulässigen GRZ zur Gewährleis- tung einer möglichst optimalen Grundstücksnutzung für die Betriebe erforder- lich. Die Festsetzung der höchstzulässigen GRZ entspricht gleichzeitig auch dem Grundsatz, mit Grund und Boden sparsam umzugehen, da durch eine optimale Ausnutzung bereits in Anspruch genommener Flächen ein zusätzli- cher Landschaftsverbrauch vermieden wird.

Höhe der baulichen Anlagen Um unvertretbare Eingriffe in das Landschaftsbild zu vermeiden, wird im Plan- gebiet die maximale Höhe der baulichen Anlagen auf 15 m begrenzt. Dieser Wert entspricht der in dem angrenzenden Gebiet getroffenen Festsetzung und ist für sich neu ansiedelnde bzw. sich erweiternde Gewerbebetriebe ausrei- chend. Die Höhenbeschränkung gilt nicht für Immissionsschutzanlagen (z.B. Schorn- steine, Lüftungsanlagen) und sonstige Nebenanlagen gemäß § 14 NBauO mit geringer Grundfläche (z.B. Türme, Masten und Siloanlagen). Für die Funkti- onsfähigkeit solcher Anlagen können Höhen über 15 m nicht nur zweckmäßig, sondern sogar erforderlich sein. Für derartige Anlagen wird daher, ebenfalls analog zu der in dem angrenzenden Gebiet getroffenen Regelung, ein Höchstwert von 30 m festgesetzt. Der untere Bezugspunkt für die festgesetzte maximale Höhe der baulichen Anlagen ist die Oberkante der nächstliegenden vorhandenen Fahrbahn der Straße „Gewerbering“ im nördlichen Bereich des Plangebietes. Zu diesem Zweck wurden die beiden Straßenanbindungen in den Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 18 aufgenommen.

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4.3 Bauweise und Baugrenzen Eine Bauweise wird nicht festgesetzt. Dies bedeutet, dass sich die Grenzab- stände ausschließlich aus der Niedersächsischen Bauordnung ergeben und auch Gebäude mit mehr als 50 m Länge zulässig sind. Weil sich die Baukör- per in einem Gewerbegebiet nach den betrieblichen Notwendigkeiten richten sollen, können auch Gebäudelängen von über 50 m erforderlich sein. Durch die Festsetzung der Baugrenzen soll einerseits eine städtebauliche Ordnung gewährleistet werden, andererseits soll durch die großzügigen über- baubaren Bereiche ein größtmögliches Maß an Gestaltungsfreiheit im Hinblick auf die Anordnung der Gebäude auf den jeweiligen Grundstücken ermöglicht werden. Entlang der Erschließungsstraße wird die Baugrenze mit einem Abstand von 5 m zur Straßenverkehrsfläche festgesetzt, um gute Sichtverhältnisse für die Grundstückszufahrten zu gewährleisten.

4.4 Grünordnerische Festsetzungen Grünordnerische Festsetzungen in Bebauungsplänen haben die Grundfunkti- on, die landschaftliche Einbindung des Plangebietes in das Orts- und Land- schaftsbild sicherzustellen, Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemein- schaften sowie des Bodens zu minimieren und gleichzeitig die Eingriffe in den Naturhaushalt teilweise innerhalb des Plangebietes zu kompensieren bzw. auszugleichen. Zu diesem Zweck wurde im rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 11 „GE (K139/L836)“ entlang der südlichen Geltungsbereichsgrenze eine Flä- che zum Erhalten und Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern festgesetzt. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes durch den vorliegenden Bebau- ungsplan kann diese Eingrünung entfallen bzw. wird diese aufgehoben. Mit dem vorliegenden Bebauungsplan ist die gewerbliche Entwicklung an die- sem Standort jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen. Es ist deshalb da- von auszugehen, dass sich das Gewerbegebiet über den Bebauungsplan Nr. 18 hinaus mittelfristig noch weiter in Richtung Süden entwickelt. Auf die Fest- setzung eines Grünstreifens am südlichen Rand des Geltungsbereichs soll aus diesem Grund verzichtet werden. Es ist außerdem ca. 180 m südlich des Geltungsbereichs, entlang des hier bestehenden unbefestigten Weges, ein Gehölzstreifen vorhanden, der die entstehende Bebauung in das Orts- und Landschaftsbild einbindet. Im nordöstlichen Plangebiet wird ein Streifen in den Geltungsbereich des Be- bauungsplanes Nr. 18 aufgenommen, der als Ergänzung des straßenbeglei- tenden Gehölzstreifens im rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 11 als Fläche zum Anpflanzen und Erhalten von Bäumen und Sträuchern festgesetzt ist. Dieser Pflanzstreifen wird aufgehoben und als Gewerbegebiet ausgewiesen.

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Der bereits bestehende Gehölzstreifen entlang der K 139 reicht nach Auffas- sung der Gemeinde als Eingrünung zur Straße hin aus. Die durch die Überplanung der Flächen zum Anpflanzen und zum Erhalten von Bäumen und Sträuchern entstehenden Beeinträchtigungen werden extern ausgeglichen.

4.5 Örtliche Bauvorschrift (§ 84 NBauO) Gewerbegebiete sind in der Regel durch einen hohen Grad an Versiegelung geprägt. Bei Stellplätzen handelt es sich um bauliche Anlagen, die ohne Nut- zungseinschränkungen in wasserdurchlässiger Bauweise erstellt werden kön- nen. Mit der wasserdurchlässigen Bauweise wird ein Beitrag zum Umwelt- schutz geleistet, da Oberflächenwasser versickern und somit die Beeinträchti- gung für das Schutzgut Boden gemindert werden kann. Aus diesem Grund wird im Bebauungsplan festgesetzt, dass Stellplatzflächen in wasserdurchläs- siger Bauweise auszuführen sind.

4.6 Erschließung / Ver- und Entsorgung

4.6.1 Verkehrserschließung Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt ausgehend von dem nördlich vorhandenen Gewerbegebiet über die Straße „Gewerbering“. Es ist vorgesehen, die bereits vorhandenen beiden Stichstraßen in das südlich an- grenzende Gebiet zu verlängern und jeweils mit einem Wendeplatz zu verse- hen (Durchmesser 28 Meter). Die überörtliche Erschließung erfolgt ausgehend von der K 139 und der L 836. Die Anbindung des Plangebietes an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz ist somit gewährleistet. Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf der K 139 zu gewährleis- ten, wird entlang der Kreisstraße ein Zu- und Abfahrtsverbot festgesetzt. Es gelten zudem die Anbaubeschränkungen des § 24 des Niedersächsischen Straßengesetzes (s. Punkt 4.6.5).

4.6.2 Wasserwirtschaftliche Erschließung Wasserversorgung Die Versorgung des Plangebietes mit Trink- und Brauchwasser in ausreichen- der Qualität und Menge ist gewährleistet. Die geplante Bebauung kann zu den bekannten Bedingungen, die sich aus der Satzung der Wasserbezugs- und Beitragsordnung des Wasserbeschaffungsverbandes "Hümmling" ergeben, an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen werden.

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Löschwasserversorgung Die erforderliche Löschwasserversorgung wird nach den technischen Regeln Arbeitsblatt W 405 (aufgestellt vom DVGW) und in Absprache mit der zustän- digen Feuerwehr erstellt. Gemäß des Arbeitsblattes W 405 des Deutschen Vereins des Gas- und Was- serfaches e.V. (DVGW) ist eine Löschwassermenge von: 192 cbm pro Stunde (3200 l/min) bei GE/GI über 2 Stunden als Grundschutz erforderlich. Hierfür können die öffentliche Trinkwasserversorgung, natürliche oder künstli- che offene Gewässer, Löschwasserbrunnen oder -behälter in Ansatz gebracht werden. Abwasserbeseitigung Für das Plangebiet ist die zentrale Abwasserbeseitigung vorgesehen. Das Plangebiet wird an die Schmutzwasserkanalisation der Samtgemeinde Werlte angeschlossen. Die ordnungsgemäße Schmutzwasserbeseitigung ist damit gewährleistet. Ausreichende Kapazitäten sind vorhanden. Auf eine ordnungsgemäße Ausbildung der Kanalisation (Abnahme, Einhaltung der Abwassersatzung) wird geachtet. Soweit erforderlich, wird eine Vorreini- gung (Ölabscheider o.ä.) vorgeschaltet. Gegebenenfalls sind besondere Ver- meidungsmaßnahmen für gefährliche Abwasserinhaltsstoffe im Sinne der Indi- rekteinleiterverordnung zu treffen. Es ist nicht auszuschließen, dass auf den befestigten Außenflächen der Be- triebsgrundstücke auch stark verschmutztes Oberflächenwasser anfällt. Mögli- che Anfallstellen sind z.B. Be- und Entladestellen, Lagerplätze usw. Derartig verschmutztes Oberflächenwasser ist der Schmutzwasserkanalisation zuzu- führen. Oberflächenwasser (Anlage 2) Vom Büro für Geowissenschaften Meyer & Overesch GbR ist für das Plange- biet ein geotechnischer Bericht erstellt worden. Im Rahmen dieses Berichts ist eine Untersuchung des Untergrunds auf seine Eignung für die dezentrale Ver- sickerung von Niederschlagswasser durchgeführt worden. Dabei wurde fest- gestellt, dass der Untergrund aufgrund des Auftretens von wasserstauendem Geschiebelehm im Plangebiet nur eingeschränkt für die Versickerung von Oberflächenwasser geeignet ist. Innerhalb einer gewerblichen Baufläche ist in der Regel mit einer starken Flä- chenversiegelung zu rechnen. Das anfallende Oberflächenwasser soll daher über Regenwasserkanäle gesammelt und einer zentralen Regenwasserrück- halteanlage im südwestlichen Plangebiet zugeleitet werden. Diese ist ausrei- chend dimensioniert um auch das im vorliegenden Plangebiet anfallende Oberflächenwasser aufzunehmen. Von der Regenrückhalteanlage wird das

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Oberflächenwasser, dem natürlichen Oberflächenabfluss entsprechend, der Vorflut zugeleitet. Damit das Oberflächenwasser von der mittig im Plangebiet gelegenen Straßenverkehrsfläche zur südwestlich gelegenen Regenrückhal- teanlage geleitet werden kann, wird entlang der südlichen Plangebietsgrenze zwischen den Wendeanlagen ein Geh-Fahr-und Leitungsrecht festgesetzt. Um eine Verschmutzung des Oberflächenwassers bzw. der Gewässer zu ver- meiden, wird darauf hingewiesen, dass das auf den gewerblichen Grundstü- cken anfallende, gegebenenfalls belastete Oberflächenwasser, vor der Einlei- tung in die Regenwasserkanalisation vorzureinigen ist.

4.6.3 Abfallbeseitigung Die Entsorgung der im Plangebiet anfallenden Abfälle erfolgt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen sowie den jeweils gültigen Satzungen zur Abfallentsorgung des Landkreises Emsland. Träger der öffent- lichen Abfallentsorgung ist der Landkreis Emsland. Die Beseitigung der festen Abfallstoffe ist damit gewährleistet. Eventuell anfallende Sonderabfälle sind vom Abfallerzeuger einer ordnungs- gemäßen Entsorgung zuzuführen.

4.6.4 Energieversorgung Die Versorgung des Plangebietes mit der notwendigen Energie kann durch die Energieversorgung Weser-Ems (EWE) sichergestellt werden. Im Plangebiet und angrenzend u. U. vorhandene Leitungen und Anlagen dürfen weder tech- nisch noch rechtlich beeinträchtigt werden.

4.6.5 Nachrichtliche Übernahmen

Bauverbots- und Baubeschränkungszone gemäß des Niedersächsischen Straßengesetztes (NstrG) Bauverbotszone gemäß § 24 Abs. 1 NstrG Gemäß § 24 Abs.1 NStrG dürfen außerhalb der Ortsdurchfahrten längs der Landes- und Kreisstraßen sowie Bundesstraßen 1. Hochbauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 20 m, gemessen vom äu- ßeren Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn und 2. bauliche Anlagen, die über Zufahrten unmittelbar oder mittelbar ange- schlossen werden sollen, nicht errichtet werden.

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Baubeschränkungszone gemäß § 24 Abs. 2 NstrG

Gemäߧ 24 Abs. 2 NStrG bedürfen Baugenehmigungen oder nach anderen Vorschriften notwendige Genehmigungen der Zustimmung der Straßenbaube- hörde, wenn

1. bauliche Anlagen im Sinne der Niedersächsischen Bauordnung längs der Landes- und Kreisstraßen sowie Bundesstraßen in einer Entfernung bis zu 40 m, gemessen vom äußeren Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr be- stimmten Fahrbahn errichtet oder erheblich geändert oder anders genutzt werden sollen, 2. bauliche Anlagen auf Grundstücken, die außerhalb der Ortsdurchfahrten über Zufahrten an Landes- und Kreisstraßen unmittelbar oder mittelbar an- geschlossen sind, erheblich geändert oder anders genutzt werden sollen.

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5 Umweltbericht

5.1 Einleitung Parallel mit dem vorliegenden Bebauungsplan Nr. 18 „II (K 139/L 836), Erwei- terung, wird die A 44. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtge- meinde Werlte aufgestellt. Die A 44. Änderung des Flächennutzungsplanes dient der Vorbereitung des Bebauungsplanes Nr. 18. Im Rahmen des Umweltberichts zur Flächennut- zungsplanänderung sind die Umweltbelange insgesamt dargestellt. Der Um- weltbericht bzw. die Umweltprüfung zum Bebauungsplan Nr. 18 enthält daher auch die durch die A 44. Änderung des Flächennutzungsplanes zu erwarten- den Umweltauswirkungen. Der Umweltbericht zu den Auswirkungen zum Bebauungsplan Nr. 18 „II (K 139/L 836) wird daher aus Vereinfachungsgründen im Wesentlichen aus der Begründung der A 44. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtge- meinde Werlte übernommen.

5.1.1 Kurzdarstellung des Planinhalts Entsprechend den Ausführungen in Kap. 1.2 dient die vorliegende Planung der Erweiterung des bestehenden Gewerbestandortes von Rastdorf. Für die Planung wird im Wesentlichen eine landwirtschaftlich genutzte Fläche in einer Größe von ca. 4,03 ha in Anspruch genommen. Zukünftig können die Flächen im Plangebiet durch Gebäude mit einer Höhe von bis zu 15 m bebaut sowie durch Lager-, Wege- und Verkehrsflächen bis zu etwa 80 % versiegelt wer- den. Der wesentliche Planinhalt ist in Kapitel 3 dargestellt. Auf die Umwelt sind da- bei insbesondere folgende Auswirkungen möglich: Im Plangebiet ist, aufgrund der geplanten gewerblichen Nutzung, von einer hohen Beanspruchung der Flächen auszugehen. Durch den hohen Versiege- lungsgrad aufgrund der geplanten Bebauung und deren Nebenanlagen kön- nen insbesondere auf die Schutzgüter Landschaftsbild, Wasser, Boden, Pflanzen und Tiere erhebliche Auswirkungen entstehen. Auf das Schutzgut Mensch sind im vorliegenden Fall insbesondere Umwelt- auswirkungen auf benachbarte störempfindliche Wohnnutzungen möglich. Darüber hinaus sind auch Umwelteinwirkungen durch Verkehrslärm sowie durch landwirtschaftliche Betriebe bzw. Tierhaltungsanlagen in den Blick zu nehmen. Hinsichtlich der Höhenentwicklung wird im Rahmen der verbindlichen Bauleit- planung eine Bebauung bis zu einer maximalen Höhe von 15 m ermöglicht.

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Diese Festsetzung entspricht der im angrenzenden Bebauungsplan Nr. 11 ge- troffenen Höhenfestsetzung. Die geplante Bebauung im vorliegenden Gebiet soll damit in ihrer Höhenentwicklung an das angrenzende Baugebiet ange- passt werden, sodass sich unter Berücksichtigung der angrenzend vorhande- nen Baumhecken keine wesentlichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild ergeben.

5.1.2 Ziele des Umweltschutzes Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) § 1 BNatSchG nennt die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Danach sind Natur und Landschaft so zu schützen, dass die biologische Viel- falt, die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind. Der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft. In der Bauleitplanung werden diese Ziele u.a. durch die Anwendung des § 14 (Eingriffe in Natur und Landschaft), des § 15 (Verursacherpflichten, Unzuläs- sigkeit von Eingriffen) und des § 18 (Verhältnis zum Baurecht) berücksichtigt. Artenschutzrechtliche Bestimmungen des BNatSchG Die relevanten speziellen artenschutzrechtlichen Verbote der nationalen Ge- setzgebung sind in § 44 Abs. 1 BNatSchG formuliert. Hiernach ist es verboten: 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwin- terungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- und Ruhestätten der wild lebenden Tiere der beson- ders geschützten Arten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Ent- wicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Nach § 44 Abs. 5 BNatSchG gelten unter bestimmten Voraussetzungen Ein- schränkungen der speziellen artenschutzrechtlichen Verbote:

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Für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, gelten für die Zugriffs-, Besitz- und Vermark- tungsverbote folgende Maßgaben: Sind in Anhang IVa der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufge- führt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild leben- der Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fort- pflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. Für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gelten diese Maßgaben entspre- chend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlun- gen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- oder Vermarktungsverbote vor. Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) Das NAGBNatSchG bezieht sich zum Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Lebensstätten und Biotope auf das BNatSchG. Die rechtlichen Grundlagen zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten sind in den §§ 38 (zum allgemeinen Arten-, Lebensstätten- und Biotopschutz), § 39 (allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen) und § 44 (beson- ders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten) des BNatSchG festgelegt. Danach ist es verboten, ohne vernünftigen Grund Le- bensstätten wild lebender Tier- und Pflanzenarten zu zerstören oder sonst er- heblich zu beeinträchtigen oder wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen, zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Die Naturschutzbehörde führt ein Verzeichnis der im Sinne der §§ 23 bis 26 und §§ 28 bis 30 BNatSchG geschützten Teile von Natur und Landschaft, ein- schließlich der Wallhecken im Sinne von § 22 Abs. 3 Satz 1 NAGBNatSchG, der Flächen im Sinne von § 22 Abs. 4 Satz 1 und der gesetzlich geschützten Biotope im Sinne des § 24 Abs. 2 NAGBNatSchG sowie der Natura 2000- Gebiete in ihrem Bereich. Das Plangebiet ist nicht als ein schutzwürdiger oder nach dem BNatSchG ge- schützter Bereich gekennzeichnet. Landschaftsrahmenplan (LRP) nach § 10 BNatSchG Im Landschaftsrahmenplan werden gemäß § 10 BNatSchG die überörtlichen konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege für Teile des Landes dargestellt. Dabei sind die Ziele

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 18 der Raumordnung zu beachten sowie die Grundsätze und sonstigen Erforder- nisse der Raumordnung zu berücksichtigen. Landschaftsrahmenpläne sind für alle Teile des Landes aufzustellen. Gemäß § 3 NAGBNatSchG ist die Natur- schutzbehörde für die Aufstellung des Landschaftsrahmenplanes zuständig.

Im Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Emsland (2001) ist das Plangebiet vollständig als Raum mit sekundärer Planungspriorität gekenn- zeichnet. In solchen Bereichen sollten laut LRP allgemein gültige Maßnahmen zur Verbesserung sowie zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft vorgesehen werden. In Siedlungsgebieten sollte auf eine „Durchlässigkeit“ für Arten und Lebensgemeinschaften geachtet werden (ex- tensive Pflege der Grünflächen, Verwendung standortgerechter, einheimischer Gehölze). Naturschutzrechtliche Vorgaben sowie schutzwürdige Bereiche sind für das Plangebiet nicht ausgewiesen. Landschaftsplan (LP) nach § 11 BNatSchG Die für die örtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden auf der Grundlage des Landschaftsrahmenplanes im Landschaftsplan dargestellt. Der Landschafts- plan enthält Angaben über den vorhandenen und den zu erwartenden Zustand von Natur und Landschaft, die konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die Beurteilung des vorhandenen und zu erwartenden Zu- stands von Natur und Landschaft und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umsetzung der konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschafts- pflege. Die Gemeinde Rastdorf hat keinen Landschaftsplan aufgestellt, es gelten da- her die Vorgaben des LRP. Bundesimmissionsschutzgesetz Nach § 50 Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sind raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen einander so zuzuordnen, dass schädliche Um- welteinwirkungen auf ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienende Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete so weit wie möglich ver- mieden werden. Lärmimmissionen Maßgeblich für die Bewertung der Lärmbelastung in der Bauleitplanung ist die DIN 18005-1 „Schallschutz im Städtebau“ (Stand: Juli 2002). Im vorliegenden Fall gehen von der geplanten Industriegebietsnutzung Immissionen aus. Dar- über hinaus sind im Plangebiet Lärmbelastungen durch die Sögeler Stra- ße (K 139) denkbar. Im Beiblatt 1 der DIN 18005-1 sind bezogen auf Gewer- be- und Verkehrslärm Orientierungswerte genannt, die bei der Planung anzu- streben sind.

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Orientierungswerte der DIN 18005-1 Gewerbe- Mischgebiet / Allgemeines Wohn- gebiet Außenbereich gebiet Tags 65 dB(A) 60 dB(A) 55 dB (A) Nachts (Verkehr / Gewerbe) 55 /50 dB (A) 50 / 45 dB (A) 45 / 40 dB (A)

Für Industriegebiete sind in der DIN 18005-1 keine Orientierungswerte ange- geben. Die schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005-1 sind nicht als Grenzwerte definiert. Bezogen auf Anlagen i.S.d. BImSchG entsprechen die Orientierungswerte der DIN 18005-1 den Richtwerten in der technischen Anlei- tung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm). Verkehrslärm (Vorsorgewerte) Hinsichtlich des Verkehrslärms finden sich Bewertungsmaßstäbe neben der DIN 18005-1 auch in der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung - 16. BImSchV vom 12.06.1990). Die Verordnung gilt unmittelbar jedoch nur für den Neubau oder die wesentliche Änderung von Verkehrswegen. In ihr sind folgende Im- missionsgrenzwerte (IGW) genannt, die nach der Verkehrslärmschutzrichtlinie 1997 als Werte der „Lärmvorsorge“ zu verstehen sind:

Immissionsgrenzwerte (IGW) der 16. BImSchV für Verkehr Gewerbe- und Industriegebiete tags 69 dB(A) nachts 59 dB(A)

Landwirtschaftliche Immissionen Nach dem gemeinschaftlichen Runderlass d. MU, d. MS, d. ML u.d. MW v. 23.07.2009 (veröffentlicht im Nds. Mbl. Nr. 36/2009) ist für den Bereich der Landwirtschaft zunächst die TA-Luft sowie die jeweils maßgebliche VDI- Richtlinie1 anzuwenden. Nur sofern sich damit Probleme nicht lösen lassen, kommen die weiteren Verfahrensschritte nach der aktuellen Geruchsimmissi- onsrichtlinie (GIRL, Stand 2008) zur Anwendung.

1 Die früheren VDI-Richtlinien 3471 bis 3474 (Emissionsminderung für unterschiedliche Tierar- ten) wurden zwischenzeitlich durch die VDI-Richtlinie 3894 „Emissionen und Immissionen aus Tierhaltungsanlagen“, Blatt 1 und 2, Sept. 2011, ersetzt.

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Die GIRL 2008 enthält für verschiedene Baugebietsarten Richtwerte zur Beur- teilung einer im Regelfall erheblichen Belästigung gemäß § 3 Abs. 1 BIm- SchG. Der GIRL-Richtwert für Gewerbe- und Industriegebiete beträgt eine Ge- ruchseinheit (GE) pro cbm Luft (erkennbarer Geruch) an bis zu 15 % der Jah- resstunden (Immissionswert IW = 0,15). In den Auslegungshinweisen zu Nr. 5 der GIRL 2008 wird ausgeführt, dass im begründeten Einzelfall eine Abweichung von den Immissionswerten in gewis- sem Rahmen möglich ist. Sonstige Immissionen Schädliche Umwelteinwirkungen wie z.B. Geruch, Lärm, Luftverunreinigungen, Erschütterungen, Licht und Wärme, sind zu berücksichtigen, wenn sie gemäß § 3 Abs. 1 BImSchG nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. Sind bezüglich der Luftqualität maßgebliche Werte, insbesondere die der 22. BImSchV, überschritten, sind Luftreinhaltepläne zu erstellen. In Gebieten, in denen kein Luftreinhalteplan erstellt wurde oder erforderlich ist, ist der Er- halt der bestmöglichen Luftqualität als Belang zu berücksichtigen (§1a (6) Nr. 7 h BauGB).

5.2 Bestandsaufnahme Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umwelt- zustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraus- sichtlich erheblich beeinflusst werden

5.2.1 Beschreibung der bestehenden Nutzungsstruktur (Schutzgut Mensch)

5.2.1.1 Wohn- und Arbeitsumfeld / Schutzbedürftigkeit Die Fläche des Plangebietes wird größtenteils ackerbaulich genutzt. Im westli- chen Teil des Geltungsbereichs befindet sich eine Strauch-Baum-Hecke, die von Norden nach Süden durch das Plangebiet verläuft. Im westlichen Randbe- reich, befindet sich außerhalb des Geltungsbereiches eine Wallhecke. Im öst- lichen Randbereich ist eine straßenbegleitende Strauch-Baum-Hecke vorhan- den, die sich ebenfalls außerhalb des Geltungsbereichs befindet. Mit der vorliegenden Planung soll das Gebiet in eine gewerbliche Baufläche umgenutzt und damit die Erweiterung des nördlich bestehenden Gewerbe- standortes vorbereitet werden. Die nächstgelegenen Wohnnutzungen außerhalb von Gewerbegebieten liegen in ca. 200 m Entfernung südlich (Südstraße) und ca. 300 m nordwestlich

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(Mühlenweg) des Plangebietes im planungsrechtlichen Außenbereich. In einer Entfernung von ca. 600 m nordöstlich des Plangebietes befindet sich an der Hauptstraße das als allgemeines Wohngebiet ausgewiesene Baugebiet „Am Kirchwald“. Diese Wohnnutzungen stellen die maßgebliche Bebauung dar, auf die sich die geplanten Gewerbeflächen auswirken könnten.

5.2.1.2 Immissionssituation

5.2.1.2.1 Bestehende Gewerbelärmsituation sowie planerische Vorbelastung Die nördlich an das Plangebiet angrenzenden Flächen sind als Gewerbegebiet festgesetzt. Mit der vorliegenden Planung wird dieser Gewerbestandort erwei- tert. Zur Ermittlung der Gewerbelärmsituation wurde ein schalltechnischer Bericht von der Zech Ingenieurgesellschaft mbH angefertigt (Anlage 1). Es wurde da- bei zunächst die Vorbelastung durch den vorhandenen Gewerbestandort be- trachtet.

5.2.1.2.2 Verkehrsimmissionen Mit der Südstraße (K 139) verläuft die nächstgelegene Hauptverkehrsstraße unmittelbar östlich entlang des Plangebietes. Bei der Verkehrszählung 2010 wurde auf der Südstraße eine durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung (DTV) von 569 Kfz ermittelt.

5.2.1.2.3 Geruchsimmissionen aus Tierhaltungsanlagen Die nächstgelegenen Tierhaltungsanlagen liegen in Entfernungen von ca. 450 m westlich und südöstlich des Plangebietes. Zur Ermittlung der Ge- ruchsimmissionen hat der TÜV Nord ein entsprechendes Gutachten erarbeitet.

5.2.1.2.4 Sonstige Immissionen Im Umfeld des Plangebietes sind keine sonstigen Anlagen (z.B. Sportanlagen) vorhanden, deren Auswirkungen oder deren Belange zu beachten sind.

5.2.1.3 Erholungsfunktion Das Plangebiet ist unbebaut und wird überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund dieser Nutzung und der Lage des Gebietes direkt angren-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 22 zend zum nördlich gelegenen Gewerbestandort, ist die Naherholungsfunktion des Gebietes von nur geringer Bedeutung. Die Umgebung wird bereits derzeit durch die vorhandene gewerbliche Bebauung geprägt (Visuelle Beeinträchti- gungen) und ist in Bezug auf mögliche Immissionen vorbelastet.

5.2.2 Beschreibung von Natur und Landschaft

5.2.2.1 Naturraum Das Plangebiet zählt naturräumlich zum Loruper Geestrücken, der sich im Nordhümmling innerhalb der Haupteinheit der Sögeler Geest (Hümmling) be- findet. Der Loruper Geestrücken ist ein vorwiegend sandiges Grundmoränengebiet, das stellenweise von ausgeprägten Dünenfeldern überlagert ist. Gegliedert wird der Naturraum durch mehrere versumpfte Niederungen, die zu den nörd- lich anschließenden Talsand- und Moorgebieten hin entwässern. Kennzeichnende Landschaftselemente dieses Naturraums sind: • Sandige Grundmoräne mit Wald und Acker • Dünenfelder mit Nadelforsten • Niederungen mit hohem Grünlandanteil Die vorwiegend trockenen, podsolierten Böden der sandigen Grundmoränen sind ehemalige Stieleichen-Birkenwaldstandorte. Vereinzelt sind auf etwas lehmige-ren Böden podsolierte Braunerden mit Buchen-Traubeneichenwald- Standorten oder in abflusslosen, flachen Senken Staugleyböden mit feuchten Stieleichen-Birkenwald- oder Birkenbruchstandorten ausgebildet.

(Quelle: Sophie Meisel; Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 70/71, Cloppenburg/Lingen, 1959)

5.2.2.2 Landschaftsbild / Ortsbild Das Plangebiet liegt südlich der L 836, westlich der K 139 und schließt südlich an das bestehende Gewerbegebiet von Rastdorf an. Das Plangebiet wird zum überwiegenden Teil ackerbaulich genutzt. Zwischen zwei Ackerflächen befindet sich eine Strauch-Baumhecke aus Laub- und Na- delgehölzen. Östlich, südlich und westlich des Plangebietes dominieren ebenfalls Ackerflä- chen das Landschaftsbild. In nördliche Richtung wird das Landschaftsbild durch die vorhandenen gewerblich genutzten Grundstücke bestimmt. Süd- westlich des Plangebietes befinden sich zudem Windenergieanlagen.

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Im Westen wird das Plangebiet durch eine Wallhecke und im Osten durch ei- nen Windschutzstreifen zur offenen Landschaft hin abgegrenzt. Insgesamt weist das Landschaftsbild des Plangebietes aufgrund seiner Lage - am Rand des Gewerbegebietes - der vorherrschenden landwirtschaftlichen In- tensivnutzung, der angrenzend vorhandenen Straßenverkehrsflächen sowie der vorhandenen Windenergieanlagen keine besondere Bedeutung hinsicht- lich Vielfalt, Eigenart und Schönheit auf.

5.2.2.3 Boden / Wasserhaushalt / Altlasten a) Boden Laut des Niedersächsischen Bodeninformationssystems NIBIS® (Bodenkarte von Niedersachsen 1 : 50.000) herrschen zwei Bodentypen im Plangebiet vor. Im westlichen Teilbereich ein Podsol und im östlichen Bereich ein Pseudogley- Podsol. Der Bodentyp Podsol besitzt ein geringes Ertragspotenzial und ist bereg- nungsbedürftig. Weitere Charakteristika sind ein geringes Wasser- und Nähr- stoffspeichervermögen, eine gute Durchlüftung und Wasserdurchlässigkeit im Oberboden, eine geringe Pufferkapazität und eine Auswaschgefährdung ge- genüber Nähr- und Schadstoffen. Der Boden ist weniger verdichtungsempfind- lich. Es besteht eine Erosionsgefahr durch Wind. Der Pseudogley-Podsol zeichnet sich durch ein geringes bis mittleres Ertrags- potenzial, ein geringes bis mittleres Wasser- und Nährstoffspeichervermögen und eine gute Durchlüftung und Wasserdurchlässigkeit im Oberboden aus. Er ist beregnungsbedürftig, weniger verdichtungsempfindlich, winderosionsge- fährdet und besitzt eine mittlere Pufferkapazität und eine Auswaschungsge- fährdung gegenüber Nähr- und Schadstoffen.

Quelle: www.lbeg.niedersachsen.de b) Wasserhaushalt Innerhalb des Plangebietes befinden sich keine natürlich oder anthropogen entstandenen Oberflächengewässer. Gemäß Kartenserver des LBEG (Hydrogeologische Karte von Niedersachsen 1 : 200.000) liegt im Plangebiet eine Grundwasserneubildungsrate von 251 – 300 mm im Jahr vor. Das Schutzpotenzial gilt aufgrund der Beschaffen- heit der anstehenden Gesteine und ihrer Mächtigkeit im Hinblick auf ihr Ver- mögen, den oberen Grundwasserleiter vor der Befrachtung mit potenziellen Schadstoffen zu schützen, im überwiegenden Bereich des Plangebietes als „mittel“ und im östlichen Bereich als „hoch“. Das Grundwasser gilt dort als gut geschützt, wo gering durchlässige Deckschichten über dem Grundwasser die

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Versickerung behindern und wo große Flurabstände zwischen Gelände und Grundwasseroberfläche eine lange Verweilzeit begünstigen. Beim Schutzgut Wasser ist ein besonderer Schutzbedarf gegeben, da die Grundwasserneubildungsrate im langjährigen Mittel über 200 mm/a liegt.

Quelle: www.lbeg.niedersachsen.de c) Altlasten Der Gemeinde Rastdorf liegen zurzeit keine Hinweise oder Erkenntnisse vor, dass sich im Geltungsbereich des Plangebietes Böden befinden, die erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind. Altlasten oder Altablagerungen, von denen erhebliche schädliche Umweltaus- wirkungen ausgehen könnten, sind im Plangebiet oder in der Nähe des Plan- gebietes ebenfalls nicht bekannt.

5.2.2.4 Klima / Luft Das Plangebiet liegt klimatisch in der maritim-subkontinentalen Flachlandregi- on und ist der grundwasserfernen ebenen bis welligen Geest zuzuordnen. Mittlere Jahresniederschläge von durchschnittlich 650 - 700 mm sind zu erwar- ten. Die relative Luftfeuchte liegt im Mittel bei 81%. Die durchschnittliche Jah- restemperatur ist etwa 8.4°C, bei mittleren Jahrestemperaturschwankungen von 16.4°C. Die klimatische Wasserbilanz weist einen Überschuss von 200 - 300 mm im Jahr auf, wobei ein Defizit im Sommerhalbjahr besteht. Die mittlere Vegetati- onszeit von etwa 220 Tagen ist relativ lang.

Quelle: Karten des Naturraumpotenzials von Niedersachsen und Bremen; Bodenkundliche Standortkar- te, M. 1 : 200.000, Blatt Oldenburg, 1975 Im Emsland herrschen westliche Winde vor. Im Herbst und Winter überwiegt eine südwestliche und im Frühjahr und Sommer eine westliche bis nordwestli- che Windrichtung. Die Luftqualität gilt im Emsland als vergleichsweise gut bzw. unterscheidet sich wenig von anderen ländlichen Gebieten in Niedersachsen. Lokal erzeugte Emissionen erreichen die Grenzwerte (nach Technischer Anleitung zur Rein- haltung der Luft) auch nicht annähernd. Kleinräumige Belastungen durch viel- befahrene Straßen oder hohe Tierkonzentrationen können aber vorkommen.

Quelle: Landschaftsrahmenplan Landkreis Emsland, 2001

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5.2.2.5 Arten und Lebensgemeinschaften Heutige potenziell natürliche Vegetation (PNV) Nach der Karte der potenziell natürlichen Vegetationslandschaften Nieder- sachsens auf der Grundlage der Bodenübersichtskarte (1:50.000) würde sich das Plangebiet bei einer vom Menschen unbeeinflussten Entwicklung zu ei- nem Drahtschmielen-Buchenwald des Tieflandes mit Übergängen zum Flat- tergras-Buchenwald entwickeln. Bei aktueller Ackernutzung verbunden mit ei- ner nachhaltigen Aufdüngung sind eventuell auch Übergänge zum Waldmeis- ter-Buchenwald möglich. Als Baumarten der Sukzessionsphasen oder Begleiter der von der Rotbuche dominierten Schlussgesellschaft kämen Hängebirke, Hainbuche, Esche, Zit- terpappel, Stieleiche, Traubeneiche, Eberesche und Winterlinde natürlicher- weise im Plangebiet vor.

(Quelle: Heutige potenzielle natürliche Vegetationslandschaften Niedersachsens auf Basis der Boden- kundlichen Übersichtskarte 1 : 50.000, Inform.d. Naturschutz Niedersachsen 2003)

Biotoptypen Die Bestandsaufnahme erfolgte auf Grundlage des Kartierschlüssels für Bio- toptypen in Niedersachsen (DRACHENFELS, 2016). Der jeweilige Biotopcode ist analog dem Kartierschlüssel. Eine kartographische Darstellung erfolgt in der Anlage 3.

Acker (A) Der überwiegende Teil des Plangebietes stellt sich als Ackerfläche dar. Im Winter 2019 sind auf dem Acker noch die Maisstoppeln aus dem Vorjahr zu erkennen. Die Ackerfläche ist aufgrund ihrer intensiven Nutzung und anthro- pogenen Einflüsse nur von geringer Wertigkeit für den Naturhaushalt und wird gemäß dem Städtetagmodell mit dem Wertfaktor 1 WF bewertet.

Strauch-Baum-Hecke (HFM) Im westlichen Teil der Plangebietsfläche verläuft innerhalb der Ackerflächen in Nord-Südrichtung eine Strauch-Baumhecke. Bestandsbildend sind Kiefern und Eichen. Gemäß dem Städtetagmodell wird diese Strauch-Baumhecke dem Wertfaktor 3 WF zugeordnet.

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Weg (OVW) Westlich schließt sich ein aus Trittrasen bestehender landwirtschaftlich ge- nutzter Weg an. Dieser wird gemäß dem Städtetagmodell als unversiegelte Fläche mit dem Wertfaktor 1 WF bewertet.

Fauna (Artenschutz) Situation im Plangebiet Zur Beurteilung der Bedeutung des Plangebietes für die Fauna wurde in Ab- stimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (UsaP) entsprechend den §§ 44 und 45 BNatSchG, für die Artengruppen Vögel (Brutvögel) und Fledermäuse durchgeführt (s. Anlage 4). Im Frühjahr-Herbst 2018 wurde das Plangebiet und das Umfeld in einem 100 m Radius (Untersuchungsgebiet = UG) kartiert.

Brutvögel Im Erfassungszeitraum wurden im UG 38 Vogelarten festgestellt. Eine Vogel- art, die als Brutvogel (mindestens „Brutverdacht“) bestätigt wurde, steht als mindestens gefährdet (Kategorie 3) auf der Roten Liste Niedersachsens bzw. Deutschlands. Die im UG vorgefundenen Lebensraumtypen sind im Wesentlichen Laub- /Mischwald und randständig von Strauchvegetation geprägte Gehölze, Offen- und Halboffenland sowie Siedlungen. Vom Vorhaben betroffen sind alle Le- bensraumtypen bis auf den bebauten Bereich.

Gehölzbewohnende Arten (WL, WN) Im UG sind Arten als Brutvögel nachgewiesen, die ihren Lebensraumschwer- punkt in Gehölzen haben. Darunter sind auch Rote-Listen-Arten festgestellt worden: Die Gartengrasmücke und der Gartenrotschwanz, die in Niedersachsen und im Tiefland West auf der Vorwarnliste der Roten-Liste stehen und je ein Brut- verdacht besteht. Der Baumpieper, der in Niedersachsen, im Tiefland West und in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten-Liste steht und der Verdacht für zwei Brutstät- ten besteht. Der sehr heterogene Gehölzbestand im Untersuchungsgebiet mit Alteichen und Nadel- wie Laubbäumen vieler Altersstufen bietet ein gut geeignetes Nahrungshabitat sowie Schutz- und Nistgelegenheiten für die meisten der häufigen waldbewohnenden Vogelarten. Der Erhaltungszustand der lokalen

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Population wird aufgrund der Anzahl an Individuen und der aufgefundenen Artenzusammensetzung als gut eingeschätzt.

Strauch und Gebüsch bewohnende Arten (ST) Im UG sind Arten als Brutvögel nachgewiesen, die ihren Lebensraumschwer- punkt in Sträuchern und Gebüschen haben. Darunter ist auch eine Rote-Liste- Art festgestellt worden: Für die Gartengrasmücke, die in Niedersachsen und dem Tiefland West auf der Vorwarnliste geführt wird, besteht ein Brutverdacht. Strauch-, Gebüsch- und Heckenbestände bieten den Arten gute Lebensbedin- gungen. Der Erhaltungszustand der lokalen Population wird als gut einge- schätzt.

Offenland und Halboffenland bewohnende Arten (O, HO) Im UG sind Offen- und Halboffenlandstrukturen vorzufinden, die für Arten, die ihren Brut- und Lebensraumschwerpunkt in niedriger Vegetation am Boden von Grün- und Ackerland (O) sowie Niststätten am Boden haben, Lebensraum darstellen. Entsprechende Arten wurden im UG festgestellt, darunter auch Ro- te-Liste Arten: Für den Bluthänfling, der in Niedersachsen, dem Tiefland West sowie Deutschland auf der Roten-Liste als gefährdet geführt wird, besteht der Ver- dacht von zwei Brutstätten. Für die Goldammer, die in Niedersachen, dem Tiefland West sowie in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten-Liste geführt wird, wurde viermal ein Brutverdacht ausgesprochen. Die Ackerflächen und Ackerrandstreifen des UG bietet diesen Arten gute Bedingungen.

Siedlungsraum bewohnende Arten (SI) Arten, die Lebensraumschwerpunkte in Siedlungsräumen haben, konnten im UG festgestellt werden. Darunter auch Arten, die als Rote-Liste-Arten ver- zeichnet sind: Die Art Haussperling steht in Niedersachsen, dem Tiefland West und Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten-Liste. Es wurde ein Brutverdacht ausgesprochen. Die Gewerbegebäude bieten diesen Arten ausreichende Bedingungen.

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Fledermäuse Im Vergleich mit anderen Untersuchungsgebieten in 2018 war die Anzahl von Fledermauskontakten und -arten eher gering. Die meisten erfassten Kontakte waren Fledermäuse, die auf Jagd entlang der Hecken und Gehölze flogen. Das Artenspektrum ist typisch für das Tiefland West. Die Arten sind im ländlichen Kulturraum weit verbreitet und flächendeckend anzutreffen. Während der Aus- flugkontrollen wurden keine Hinweise auf Quartierstandorte innerhalb des UG festgestellt. Auch Hinweise auf Balzquartiere der standortgebunden balzenden Arten (Großer Abendsegler und Rauhautfledermaus) waren im UG nicht aus- zumachen.

An Gebäude gebundene Arten Die Arten Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und Bartfledermaus sind als Arten, die ihr Quartier an Gebäuden haben, im UG festgestellt worden. Die Breitflügelfledermaus ist eine mäßig häufige Art, deren Bestand als gleichbleibend eingestuft wird und ein Jagdrevier von bis zu 16 km² hat. Der Bestand der Zwergfledermaus wird als gleichbleibend häufig bewertet. Die Bartfledermaus gehört zu einer stabilen mittelhäufigen Artengruppe, des- sen Bestandstrend nicht bekannt ist. Die Jagdgebiete dieser Art sind struktur- reiche Halboffenlandflächen. Ebenfalls sind für diese Art auch Gärten in Sied- lungen als Jagdreviere attraktiv.

An Gehölze gebundene Arten Im UG wurden drei Arten festgestellt, die ihre Quartiere an Gehölze gebunden haben: Die Bestandssituation der Art Großer Abendsegler, ist als gleichbleibend mäßig häufig eingestuft. Diese Art jagt in einer Entfernung bis zu 15 km zum Quartier (das sich auf alte große Bäume beschränkt). Die Rauhautfledermaus ist eine häufige Art, dessen Bestand als gleichblei- bend angesehen wird und vor allem in strukturreichen Landschaften mit einem hohen Anteil von Wald- und Gewässerflächen vorkommt. Auch im Siedlungs- raum jagt diese Art. Die Jagdgebiete können in 8 km Entfernung zum Som- merquartier liegen.

5.2.3 Kultur- und sonstige Sachgüter Der Gemeinde Rastdorf sind im Plangebiet keine Bodendenkmale bzw. keine sonstigen wertvollen Kultur- oder Sachgüter bekannt. Bauliche Anlagen, die dem Denkmalschutz unterliegen könnten, sind nicht vorhanden.

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5.3 Nullvariante Bei Nichtdurchführung der Planung würde die derzeitige überwiegend land- wirtschaftliche Nutzung im Plangebiet fortgeführt. Mögliche negative Auswir- kungen auf den Boden- und Wasserhaushalt durch die Bewirtschaftung (Bo- denverdichtung, Erosion, Stoffeinträge) würden bestehen bleiben. Das Orts- und Landschaftsbild und das bestehende Wirkungsgefüge der Schutzgüter von Natur und Landschaft untereinander blieben in der jetzigen Form erhalten. Die derzeitige Immissionssituation für die nächstgelegenen Wohnnutzungen würde unverändert bestehen bleiben. Da Kultur- und sonstige Sachgüter im Plangebiet nicht bekannt sind, sind ver- änderte Auswirkungen bei Nichtdurchführung der Planung nicht zu erwarten.

5.4 Prognose Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (Auswirkungen der Bau- und der Betriebsphase)

5.4.1 Auswirkungen auf den Menschen / Immissionsschutz Bei der Bewertung der Auswirkungen der Planung auf den Menschen ist zu unterscheiden zwischen den Auswirkungen, die durch das geplante Baugebiet in der Nachbarschaft, d.h. insbesondere an benachbarten Wohnnutzungen, zu erwarten sind und den Auswirkungen, die durch vorhandene Immissionen auf die geplante Nutzung einwirken. Von Belang sind dabei, bezogen auf das Schutzgut Mensch, insbesondere die Wohn- und Arbeits- sowie die Erho- lungsfunktionen.

5.4.1.1 Einwirkungen auf das Plangebiet Verkehrslärmimmissionen Wie bereits beschrieben verläuft mit der Südstraße (K 139) die nächstgelege- ne Hauptverkehrsstraße direkt am Plangebiet entlang. Aufgrund der geringen Verkehrsbelastung von ca. 569 Fahrzeugen pro Tag (Stand 2010) und einer Prognose von ca. 722 Fahrzeugen bis 2034, ist davon auszugehen, dass kei- ne unzulässigen Verkehrsemissionen auf das Plangebiet einwirken (Anlage 5). Gewerbliche Immissionen Nördlich angrenzend zum Plangebiet befindet sich ein Gewerbegebiet, für das 2001 der Bebauungsplan Nr. 11 „Gewerbegebiet K 139/L836“ aufgestellt worden ist. In diesem Bebauungsplan sind flächenbezogene Schallleistungs- pegel festgesetzt worden. Diese planbedingten Vorbelastungen sind bei der Planung für die Erweiterung des Gewerbegebietes zu berücksichtigen.

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Landwirtschaftliche Geruchsimmissionen Aufgrund der im Umfeld des Plangebietes bestehenden landwirtschaftlichen Betriebe bzw. Tierhaltungsanlagen wurde durch den TÜV Nord ein Ge- ruchsimmissionsgutachten erstellt. Im Ergebnis wurde nachgewiesen, dass der maßgebliche Immissionswert von 15 % der Jahresgeruchsstunden im ge- samten Plangebiet eingehalten wird (Anlage 6).

Sonstige Immissionen Wie bereits beschrieben, sind im Umfeld des Plangebietes keine sonstigen Anlagen (z.B. Sportanlagen) vorhanden, deren Auswirkungen oder deren Be- lange zu beachten sind. Es sind im Plangebiet daher keine sonstigen Beein- trächtigungen im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 7 c BauGB, die von anderen poten- ziell störenden Anlagen ausgehen könnten, zu erwarten.

5.4.1.2 Auswirkungen auf das Wohn- und Arbeitsumfeld

5.4.1.2.1 Gewerbliche Immissionen Bauphase Während der Bauphase ist insbesondere mit akustischen Auswirkungen und im Einzelfall mit Staubemissionen zu rechnen. Solche Immissionen sind re- gelmäßige Begleiterscheinungen bei der Entwicklung gewerblicher Standorte. Sie sind jedoch während der Entstehungsphase (Bautätigkeit, Bauverkehr) unvermeidbar und nur zeitlich begrenzt zu erwarten. Zur Vermeidung unzu- mutbarer Lärmbelastungen ist die „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm – Geräuschimmissionen“ (August 1970) zu beachten. Betriebsphase Optisches Erscheinungsbild Durch die entstehenden Baukörper ergeben sich für den Menschen optische Auswirkungen. Das Plangebiet ist jedoch vom bestehenden Gewerbestandort und der dort vorhandenen Bebauung vorgeprägt. Außerdem wird die zulässige Höhe der baulichen Anlagen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung an die umliegend vorhandenen Gebäudehöhen bzw. die dort getroffenen Höhen- festsetzungen angepasst. Erhebliche negative Auswirkungen sind daher nicht zu erwarten. Das Plangebiet grenzt im Norden an das bestehende Gewerbegebiet an. Un- zumutbare Auswirkungen auf die Nachbarschaft in Folge des Erscheinungs- bildes (erdrückende Wirkung) oder die Verschattung durch Baukörper sind somit ebenfalls nicht anzunehmen.

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Lärmimmissionen (Anlage 1) Durch die Ausweitung des Gewerbegebietes und die damit verbundene ge- werbliche Nutzung der Flächen im Plangebiet sind für den Menschen insbe- sondere Auswirkungen aufgrund von Lärmeinwirkungen möglich. Zur Bewertung der Lärmimmissionen, die durch die geplante Nutzung in der Nachbarschaft des Plangebietes hervorgerufen werden, ist von der Zech In- genieurgesellschaft mbH ein schalltechnischer Bericht gemäß der DIN 18005-1 „Schallschutz im Städtebau“ i.V. mit der DIN 45691 „Geräusch- kontingentierung“ erarbeitet worden (Anlage 1). In diesem schalltechnischen Bericht wurde zunächst die Vorbelastung durch die nordöstlich bereits vorhandenen Industrie- und Gewerbegebietsflächen bzw. durch gewerbliche Anlagen betrachtet. Die nächstgelegene Wohnnutzungen außerhalb von Gewerbegebieten liegen in ca. 300 m Entfernung südlich (Südstraße) und nordwestlich (Mühlenweg) des Plangebietes im planungsrechtlichen Außenbereich (IP 03, IP04, IP06 und IP 07). In einer Entfernung von ca. 600 m nordöstlich des Plangebietes befin- det sich an der Hauptstraße das als allgemeines Wohngebiet ausgewiesene Baugebiet „Am Kirchwald“ (IP 08). Darüber hinaus sind im bestehenden Ge- werbegebiet im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 11 Betriebsleiter- wohnungen zulässig (IP 09, IP 10 und IP11). Diese Wohnnutzungen stellen die maßgebliche Bebauung dar, auf die sich das geplante Gewerbegebiet auswirken könnte. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 18 ist im Sinne des vor- beugenden Schallimmissionsschutzes die Ausweisung eines differenziert ge- gliederten GE-Gebietes notwendig. Für das Plangebiet wird deshalb im Rah- men der schalltechnischen Untersuchung eine Geräuschimmissionskontingen- tierung nach der DIN 45691 durchgeführt. Die Kontingente für den Bebauungsplan sollen so bemessen werden, dass ei- ne künftige Erweiterung bis zur Straße „Magazin“ möglich wäre und die schall- technischen Orientierungswerte des Beiblatts 1 zu DIN 18005 bzw. die Immis- sionsrichtwerte der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm an den maßgeblichen Immissionspunkten eingehalten werden. Weiterhin wurden die Emissionskontingente so bemessen, dass im Bereich der den hier betrachteten Plangebieten nächstgelegenen Gewerbeflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 11 die Immissionsrichtwerte der TA Lärm tags und nachts um mindestens 6 dB unterschritten werden, so dass die aus den ermittelten Emissionskontingenten resultierende Zusatzbelastung hier eine im Sinne der TA Lärm irrelevanten Beitrag zur Gesamtbelastung dar- stellt. Die Berechnungen ergeben, dass dieses bei festgesetzten Emissions- kontingenten (LEK) von 59/44 dB(A) tags/nachts der Fall ist. (s. Anlage 1). Gemäß dem Gutachten können für verschiedene Richtungssektoren Zusatz-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 32 kontingente zugelassen werden. Diese wurden vom Gutachter so bemessen, dass die Immissionsrichtwerte an den entsprechenden Immissionsorten ein- gehalten bzw. ausgeschöpft werden. Sofern die errechneten Emissionskontingente, ggf. mit richtungsabhängigen Zusatzkontingenten, festgesetzt werden, sind an den maßgeblichen Immissi- onsorten keine Beeinträchtigungen durch gewerbliche Lärmimmissionen zu erwarten. Sonstige gewerbliche Immissionen Sonstige Immissionen (z.B. durch Licht, Strahlung, Erschütterungen) sind in erheblichem Umfang aus dem Plangebiet nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Da solche Immissionen bei Gewerbebetrieben in der Regel nur im Einzelfall auftreten, können sie sinnvoll aber auch ausreichend auf der Ebene der Anlagengenehmigung beurteilt werden.

5.4.1.3 Erholungsfunktion Das Plangebiet stellt, aufgrund der derzeit überwiegenden Nutzung als land- wirtschaftlich genutzte Fläche kein Areal mit hoher Bedeutung für die be- nachbarte Wohnbevölkerung dar. Durch die Lage direkt an dem bestehenden Gewerbestandort ist die Naherholungsfunktion nur gering.

5.4.1.4 Risiken für die menschliche Gesundheit Das Plangebiet befindet sich weder innerhalb des Achtungsabstandes von Be- triebsbereichen nach der Störfall-Verordnung - 12. Bundesimmissionsschutz- verordnung (12. BImSchV), noch sind im Plangebiet derartige Betriebe vorge- sehen. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass es durch die vorliegende Planung zu einer Zunahme der Gefährdung der Bevölkerung kommt.

5.4.2 Auswirkungen auf Natur und Landschaft / Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen

5.4.2.1 Landschaftsbild / Ortsbild Bauphase Während der Bauphase ist mit Beeinträchtigungen durch Baumaschinen bzw. Baugeräten oder -hilfsmitteln wie z.B. Baukränen oder auch Baugerüsten zu rechnen. Auch durch die Lagerung verschiedener Baumaterialien kann es zu Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes kommen. Diese Beeinträchtigun- gen sind jedoch regelmäßige Begleiterscheinungen bei der Erschließung und

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Entwicklung derartiger Baugebiete. Sie sind während der Entstehungsphase (Bautätigkeit) unvermeidbar und auch zeitlich begrenzt zu erwarten. Betriebsphase Das Landschaftsbild im Bereich des Plangebietes weist keine besondere Be- deutung hinsichtlich Vielfalt, Eigenart und Schönheit auf. Auch in seiner Erho- lungseignung ist das Plangebiet durch die vorherrschende intensive landwirt- schaftliche Nutzung und die angrenzenden Gewerbegebietsflächen stark ein- geschränkt. Die derzeit überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzte Plangebietsfläche soll als Gewerbegebiet genutzt werden. Der Eingriff in das Landschaftsbild wird in erster Linie durch die künftig entste- henden Baukörper sowie durch die ermöglichte großflächige Versiegelung heute intensiv als Acker genutzten Flächen hervorgerufen. Zugunsten der Gewerbefläche soll die im westlichen Teil des Geltungsbereich bestehende Strauch-Baumhecke beseitigt werden, damit die bestehenden Gewerbebetrie- be in die Fläche erweitern können. Aufgrund des angrenzend bestehenden Gewerbegebiets, wird die Planung als städtebaulich sinnvoll bewertet. Durch die Begrenzung der Bauhöhe und die Festsetzung einer höchstzulässi- gen Gebäudehöhe, die sich der Bauhöhe der angrenzend vorhandenen Be- bauung anpasst, werden weitere Beeinträchtigungen des Orts- und Land- schaftsbildes vermieden. Im Norden schließt das Plangebiet an den vorhandenen Gewerbestandort unmittelbar an und nimmt die dort im Bebauungsplan Nr. 11 festgesetzte Flä- che zum Anpflanzen und Erhalten von Bäumen und Sträuchern in den Gel- tungsbereich mit auf. Diese Pflanzfläche soll zugunsten zusammenhängender Gewerbeflächen als Gewerbegebiet überplant werden. Im Süden des Plange- biets wird auf eine Eingrünung verzichtet, da mit einer weiteren gewerblichen Entwicklung zu rechnen ist. Entlang des Weges „Magazin“ ist außerdem be- reits eine Strauch-Baum-Hecke vorhanden, die den Gewerbestandort zum Süden hin eingrünt. Westlich und östlich außerhalb des Geltungsbereichs be- finden sich Gehölzstreifen, die die künftige Bebauung in das Orts- und Land- schaftsbild einbinden. Auf Maßnahmen zur landschaftlichen Einbindung kann somit auch an diesen Plangebietsrändern verzichtet werden. Aufgrund des angrenzend bereits vorhandenen Gewerbegebietes, entsteht an diesem Standort insgesamt keine erhebliche Beeinträchtigung des Land- schaftsbildes. Die Eingriffe in die überplante Strauch-Baum-Hecke im westli- chen sowie der festgesetzten Pflanzfläche im nördlichen Plangebiet werden an anderer Stelle ausgeglichen.

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5.4.2.2 Fläche / Boden / Wasser Fläche Es wird eine Fläche von ca. 4,03 ha bisher unbebaute Fläche in Anspruch ge- nommen. Durch die Planung wird der vorhandene Gewerbestandort städte- baulich sinnvoll erweitert und ergänzt. Bereits baulich genutzte Flächen bzw. Baulücken stehen in Rastdorf für eine gewerbliche Bebauung nicht zur Verfü- gung.

Boden/Wasser Bauphase Durch das Freimachen der Baufelder und das damit verbundene Abschieben des vorhandenen Oberbodens sowie durch evtl. kurzzeitig erforderliche Was- serhaltungsmaßnahmen können sich Beeinträchtigungen für die Schutzgüter Boden und Wasser ergeben. Die Beeinträchtigungen sind jedoch regelmäßige Begleiterscheinungen bei der Erschließung und Entwicklung derartiger Bau- gebiete. Die mit der vorliegenden Planung verursachten Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden werden durch entsprechende externe Kompensati- onsmaßnahmen ausgeglichen und kompensiert. Die Beeinträchtigungen für das Schutzgut Wasser müssen durch entspre- chende Rückhaltemaßnahmen des Oberflächenwassers ausgeglichen wer- den, da der Untergrund der Plangebietsfläche, aufgrund des Auftretens von wasserstauendem Geschiebelehm, für eine Versickerung nur eingeschränkt geeignet ist. Das anfallende Oberflächenwasser wird daher über Regenwas- serkanäle gesammelt und einer Regenwasserrückhalteanlage im südwestli- chen Geltungsbereich zugeleitet. Betriebsphase Der Eingriff in den Boden- und Wasserhaushalt wird in erster Linie durch die künftige Versiegelung hervorgerufen. Mit der Versiegelung gehen bestehende Bodenfunktionen wie z.B. Filter- und Pufferfunktionen verloren. Mit der überwiegenden Inanspruchnahme einer intensiv genutzten Ackerflä- che, die durch mögliche Stoffeinträge, Bodenverdichtung und Erosion bereits beeinträchtigt ist, wird jedoch zum überwiegenden Teil auf einen stark anthro- pogen veränderten Standort zurückgegriffen. Gleichzeitig wird dadurch die Überplanung noch nicht veränderter oder weniger veränderter Standorte ver- mieden. Aufgrund der Größe der versiegelbaren Fläche verbleiben jedoch erhebliche Beeinträchtigungen des Bodens innerhalb des Plangebietes. Zur Kompensati- on ist daher die Zuordnung externer Kompensationsmaßnahmen erforderlich.

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Mit der zukünftig möglichen Bebauung geht darüber hinaus Versickerungsflä- che verloren. Die Grundwasserneubildung wird in diesen überbauten Abschnit- ten generell verringert. Der Untergrund im Plangebiet ist aufgrund des Auftre- tens von wasserstauendem Geschiebelehm nur eingeschränkt für die Versi- ckerung von Oberflächenwasser geeignet. Aus diesem Grund muss das Ober- flächenwasser dem im südwestlichen Geltungsbereich geplanten Regenrück- haltebecken zugeleitet werden. Von hier aus wird das Oberflächenwasser dem natürlichen Abfluss entsprechend der nächsten Vorflut zugeleitet. Durch diese Rückhaltung und gedrosselte Ableitung des anfallenden Oberflächenwassers können erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser vermieden werden. Durch die Zuordnung externer Kompensationsmaßnahmen werden sich zu- sätzlich positive Auswirkungen für das Schutzgut Wasser sowie Boden erge- ben, sodass insgesamt durch die Planung keine erheblichen negativen Beein- trächtigungen verbleiben.

5.4.2.3 Klima / Luft Bauphase In der Bauphase wird sich kurzzeitig z.B. für die Anlieferung von Baustoffen und für die notwendigen Bauarbeiten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ein- stellen. Dieses kann grundsätzlich den Klimawandel begünstigen. Aufgrund der Kleinflächigkeit des Plangebietes und des kurzen Zeitraums sind dadurch erhebliche Auswirkungen auf das Klima jedoch nicht zu erwarten. Betriebsphase Durch die Versiegelung des Bodens und den damit verbundenen Verlust an Vegetationsfläche kommt es kleinräumig zu einer stärkeren und schnelleren Erwärmung. Siedlungsnahe Freifläche als Frischluftentstehungsgebiet wird re- duziert. Die vorgesehene Versiegelung bzw. Bebauung wirkt sich somit negativ auf das Schutzgut aus. Der durch die Versiegelung verursachte Eingriff wird extern ausgeglichen. Die geplanten Maßnahmen zum Ausgleich der Beeinträchtigungen des Schutzgu- tes Boden tragen auch zu einem Ausgleich für das Schutzgut Klima/Luft bei. Insgesamt verbleiben somit keine erheblichen Beeinträchtigungen.

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5.4.2.4 Arten und Lebensgemeinschaften Artenschutzprüfung Die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes zum speziellen Artenschutz unterscheiden zwischen besonders geschützten Arten und streng geschützten Arten, wobei alle streng geschützten Arten zugleich zu den besonders ge- schützten Arten zählen (d.h. die streng geschützten Arten sind eine Teilmenge der besonders geschützten Arten). Welche Arten zu den besonders geschützten Arten bzw. den streng geschütz- ten Arten zu rechnen sind, ist in § 7 Abs. 2 Nrn. 13 und 14 BNatSchG gere- gelt: • besonders geschützte Arten: a) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang A oder Anhang B der Verord- nung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (Abl. L 61 vom 3.3.1997, S. 1, L 100 vom 17.4.1997, S. 72, L 298 vom 1.11.1997, S. 70, L 113 vom 27.4.2006, S. 26), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 318 / 2008 (Abl. L 95 vom 8.4.2008, S. 3) geändert worden ist, aufgeführt sind, b) Nicht unter Buchstabe a fallende aa) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind, bb) europäische Vogelarten, c) Tier- und Pflanzenarten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 aufgeführt sind; • streng geschützte Arten: besonders geschützte Arten, die a) in Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97, b) in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG, c) in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 2 aufgeführt sind; Den europäischen Vogelarten – das sind alle einheimischen Vogelarten – kommt im Schutzregime des § 44 Abs. 1 BNatSchG eine Sonderstellung zu: Gemäß den Begriffsbestimmungen zählen sie zu den besonders geschützten Arten, hinsichtlich der Verbotstatbestände sind sie jedoch den streng ge- schützten Arten gleichgestellt. Weiterhin sind einzelne europäische Vogelarten über die Bundesartenschutzverordnung oder Anhang A der EG-Verordnung 338/97 als streng geschützte Arten definiert.

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• Ausnahme- und Befreiungsmöglichkeiten Gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG können im Einzelfall von den nach Landes- recht zuständigen Behörden weitere Ausnahmen von den Verboten des § 44 Abs. 1 BNatSchG zugelassen werden. Dies ist u. a. aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses einschließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art möglich. Eine Ausnahme darf jedoch nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alterna- tiven nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen ei- ner Art nicht verschlechtert, soweit nicht Artikel 16 Abs. 1 der Richtlinie 92/43/EWG weitergehende Anforderungen enthält.

Prognose und Bewertung der Schädigung und Störungen Bauphase Während der Bauphase kann es insbesondere durch die Bodenarbeiten sowie den Baustellenverkehr und den damit verbundenen Störungen durch Verlär- mung, Lichtemissionen und optische Störreize zu Beeinträchtigungen für die Fauna kommen und Individuen können verletzt oder getötet werden. Um diese Störungen bzw. Beeinträchtigungen für die Fauna des Gebietes zu vermeiden, dürfen die Bauflächenvorbereitungen nur außerhalb der Brutzeit der potenziell hier möglichen Freiflächenbrüter (nicht vom 1.März bis zum 31.Juli) erfolgen und notwendige Rodungs- und Fällungsarbeiten dürfen nur außerhalb der Brutzeit gehölzbrütender Vogelarten und außerhalb der Hauptaktivitätsphase der Fledermäuse stattfinden (nicht vom 1.März bis zum 30.September).

Betriebsphase Brutvögel Gehölzbewohnende Arten (WL, WN): Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Durch das Vorhaben werden Gehölzstrukturen entfernt. Die betroffenen Arten sind zum größten Teil sogenannte Allerweltsarten, die aufgrund ihrer wenig spezialisierten Ansprüche im ländlichen Landschaftsraum weit verbreitet sind. Aufgrund ihrer artspezifisch geringen Empfindlichkeit gegenüber den Auswirkungen des Vorhabens hat der unausweichliche Habitatverlust keine signifikanten Auswirkungen auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Notwendige Fällungs- und Rodungsarbeiten sind außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (März bis

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 38 einschließlich September) durchzuführen. Als kurzfristiger Ausgleich für den Verlust potenzieller Brutplätze von Höhlenbrütern, müssen für die gefällten Bäume 20 Höhlenbrüternistkästen (10 Kästen Kohlmeise/Kleiber, Schlupflochdurchmesser 32 mm und 10 Kästen Blaumeise/Sumpfmeise, Schlupflochdurchmesser 26 mm) in der Umgebung (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld) angebracht werden. Die Kästen müssen den jeweiligen Bedürfnissen der Arten entsprechen. Eine jährliche Wartung der Kästen sowie Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren sind durchzuführen, um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG: Durch Verlärmung, Lichtemissionen und optische Störreize sind baubedingte Beeinträchtigungen zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen können daher nicht ausgeschlossen werden. Eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population ist aufgrund des Angebots an Laub- und Nadelbäumen in umliegenden Bereichen jedoch nicht zu befürchten. Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Strauch- und Gebüschbewohnende Arten (ST) Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Durch das Vorhaben wird Vegetation innerhalb des überplanten Bereichs beseitigt. Hierdurch können potentielle Brutstätten verlorengehen und Individuen verletzt oder getötet werden. Die Arten sind im Landschaftsraum jedoch verbreitet, so dass sich die Verluste von potenziellen Brutstätten bei Einhaltung der Empfehlungen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen nicht signifikant auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population auswirken. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Rodungsarbeiten werden außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (1. März bis 31. Juli) durchgeführt. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG: Es sind bau- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen können daher nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des Angebots an Sträuchern und Wege säumenden Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population jedoch nicht zu befürchten.

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Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Offenland und Halboffenland bewohnende Arten (O,HO) Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Für das Vorhaben werden die überplanten Flächen samt Sträuchern und Staudenfluren mit der obersten Erdschicht vollständig entfernt oder überbaut. Brutstätten in diesem Bereich können dabei zerstört und Individuen verletzt oder getötet werden. Die Arten sind im Landschaftsraum jedoch verbreitet, so dass sich die Verluste von potenziellen Brutstätten bei Einhaltung der Empfehlungen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen nicht signifikant auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population auswirken. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Rodungs- und Erdarbeiten werden außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (1. März bis 31. Juli) durchgeführt. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG: Es sind bau- und anlagebedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen sind wegen der Kleinräumigkeit der Planflächen unwahrscheinlich, können aber nicht ausgeschlossen werden. Unter Einhaltung der im Fazit genannten Vermeidungshinweise ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population jedoch nicht zu befürchten. Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Siedlungsraum bewohnende Arten (SI) Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Das Vorhaben hat keine schädigende Auswirkung auf die bestehende Bebau- ung. Eine signifikante Beeinträchtigung auf die Erhaltungsziele der jeweiligen lokalen Population kann ausgeschlossen werden. Die ökologische Funktionali- tät der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Konfliktvermeidende Maßnahmen sind daher nicht notwendig. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG:

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Es sind geringe bau- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Verlär- mung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in an- grenzenden Flächen sind aufgrund des bestehenden Gewerbegebietes un- wahrscheinlich, können aber nicht ausgeschlossen werden. Unter Einhaltung des Zeitfensters für die Bauflächenvorbereitung ist eine signifikante Beein- trächtigung der lokalen Population nicht zu befürchten. Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Fledermäuse Die Gruppe der an Gebäude als Quartier gebundenen Fledermäuse: Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Durch das Vorhaben werden mögliche Jagdhabitate entlang an Sträuchern so- wie deren Funktion als Leitlinie zwischen Quartieren und Jagdhabitaten in über- schaubarem Umfang verschwinden. Die Arten sind häufig im ländlichen Raum in Bereichen mit Grünland- und Ackerflächen, die randlich durch Wallhecken und Sträuchern gesäumt sind, anzutreffen. Da die Arten auf Gebäude als Quar- tierstätten angewiesen sind, geht vom Vorhaben nicht die Gefahr der Zerstö- rung von Winter-, Sommer- oder Wochenstubenquartieren aus. Die ökologische Funktionalität der Fortpflanzungs- und Nahrungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Es sind keine konfliktvermeidenden Maßnahmen er- forderlich. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG: Von einer Störung durch baubedingte Beeinträchtigungen wie Lärm und visuelle Effekte wie Lichtemissionen kann in einem geringen Maße ausgegangen wer- den. Von einer Störungswirkung auf angrenzende Flächen ist nicht auszuge- hen. Aufgrund des Angebots an Grün- und Offenland, Hecken und Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Po- pulation daher nicht zu befürchten. Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Die Gruppe der an Gehölze als Quartier gebundenen Fledermausarten: Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG: Das Fällen von Bäumen in einem von diesen Arten genutzten Revier kann die- ses in seiner Qualität so verändern, dass die Funktion als Lebensstätte nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Im drastischsten Fall werden bestehende Wochenstuben von Mutter- und Jungtieren zerstört.

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Um einen Verbotstatbestand zu vermeiden, muss bei ausreichendem Baumal- ter daher vor dem Beginn von Baumfällarbeiten sichergestellt werden, dass sich dort keine Fledermausquartiere befinden. Im Fall der überplanten Fläche ist das Alter der vorhandenen Bäume und Sträucher ausreichend, um Astlöcher und Höhlen aufzuweisen, die dem Großen Abendsegler und den kleineren Arten Quartiergelegenheit bieten können. Durch das Vorhaben werden anteilig Jagdhabitat über und an Sträuchern sowie deren Funktion als Leitlinie zwischen Quartieren und Jagdhabitaten verschwin- den. Der Große Abendsegler jagt in Luftschichten, die wenig von Strukturver- änderungen in Bodennähe beeinflusst sind. Die Arten sind in einem ländlichen Siedlungsraum wie diesem häufig anzutreffen. Die ökologische Funktionalität der Fortpflanzungs- und Nahrungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Um Konflikte zu vermeiden, sind Baumfällarbeiten an größeren und/oder alten Bäumen während der Wochenstubenzeit grundsätzlich ausgeschlossen und müssen in der Zeit von Oktober bis März erfolgen. Alternativ können potenzielle Fledermausquartiere mindestens vier Wochen vor Beginn der Fällarbeiten und vor Beginn der Überwinterungszeit mittels Steigmöglichkeiten und Endoskop- kamera durch sachverständige Betrachtung auf Quartiere untersucht und gege- benenfalls verschlossen werden. Bei Befund sind Fällarbeiten auszusetzen, und nach Rücksprache mit der zuständigen Naturschutzbehörde ist ggf. die Ertei- lung einer Befreiung von artenschutzrechtlichen Verboten zu beantragen. Außerdem müssen, als kurzfristiger Ausgleich für den Verlust potenzieller Quartierstätten für die gefällten Bäume 15 Fledermauskästen (Sommerquartiere, wartungsfreie Flachkästen) an Bäumen der direkten Umgebung angebracht werden (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld). Es muss darauf geachtet werden, dass die Kästen den jeweiligen Bedürfnissen der Arten entsprechen. Um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten müssen diese außerdem jährlich gewartet werden und Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren durchgeführt werden. Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG: Von einer Störung durch bau- und anlagebedingte Beeinträchtigungen wie Lärm und visuelle Effekte kann in einem geringen Maße ausgegangen werden. Von einer Störungswirkung auf angrenzende Flächen ist nicht auszugehen. Auf- grund des Angebots an Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifi- kante Beeinträchtigung der lokalen Population daher nicht zu befürchten. Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

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Fazit und Empfehlungen Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets in Rastdorf stellt unter Betrach- tung der Situation in 2018, einen geringen Eingriff in das bestehende Ökosys- tem der ansässigen europäischen Vogel- und Fledermausarten dar. Aus artenschutzrechtlicher Sicht ist die Planung unter Beachtung der in den je- weiligen Artengilden beschriebenen Vermeidungsmaßnahmen nicht als bedenk- lich einzustufen. Es kann davon ausgegangen werden, dass für die europäi- schen Vogelarten ohne Gefährdungsstatus oder ohne besondere ökologische Anforderungen wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres meist landesweit günstigen Erhaltungszustandes („Allerweltsarten“) bei Eingriffen nicht mit popu- lationsrelevanten Beeinträchtigungen zu rechnen ist und somit nicht gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG verstoßen wird. Das allgemein für alle Vogelarten gültige Tötungsverbot gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG kann durch die folgenden Vermeidungsmaßnahmen eingehalten werden: Ein- haltung der Fristen gemäß § 39 Abs. 5 BNatSchG (Stand 01.März 2010) für notwendige Fällungs-, Rodungs- und Rückbauarbeiten (Verbot vom 1. März bis 30. September), die Entfernung von jeglicher Art von Gehölz auf dem durch die Maßnahmen beanspruchten Gelände muss vor Beginn der Brutzeit (1. März – 31. Juli) erfolgen. Das Zeitfenster für die unbedingt zu beachtende Wochenstu- benzeit der Fledermausarten ist für gehölzbewohnende Arten vom 01.04. bis zum 31.08. Darüber hinaus ist vor Fällarbeiten zur Winterquartierszeit an alten Bäumen mit großem Brusthöhendurchmesser > 50cm und sichtbaren Höhlen (ab September - Mai) durch einen Fledermauskundler im Vorfeld eine Überprü- fung auf anwesende Tiere oder Spuren von Fledermäusen (Kot) erforderlich. Bei Befund muss möglichst die Art bestimmt werden und die Art der Quar- tiernutzung, um die Bedeutung des Quartierstandorts zu beurteilen und Schutz- bzw. Ersatzmaßnahmen festlegen zu können (Benachrichtigung der Behörde und ggf. Erfordernis einer artenschutzrechtlichen Befreiung).

5.4.2.5 Wirkungsgefüge Die o.g. Schutzgüter stehen in Beziehung zueinander. Die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen und Maßnahmen können daher auf das eine Schutzgut positive, auf das andere jedoch negative Auswirkungen haben. Nachfolgend wird das aus der vorliegenden Planung resultierende Wirkungs- gefüge beschrieben. Mit der Planung gehen im Wesentlichen landwirtschaftliche Nutzflächen verlo- ren. Das Landschaftsbild wird vor allem durch die künftige Bebauung verändert. Durch die Versiegelung werden die Grundwasserneubildung und damit auch

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 43 die Verdunstungsrate reduziert. Die derzeitigen landwirtschaftlichen Nutzflä- chen stehen nicht mehr als Nahrungs- und Lebensraum für die Fauna des Gebietes zur Verfügung. Eine Strauch-Baum-Hecke im Plangebiet wird ent- fernt. Zusammen mit der Begrenzung der Bauhöhe und unter Berücksichtigung der Lage der Plangebietsfläche angrenzend zum bestehenden Gewerbestandort, der mit der Planung städtebaulich sinnvoll erweitert wird, sind erhebliche Be- einträchtigungen des Orts- und Landschaftsbildes nicht zu erwarten. Der Ver- lust von landwirtschaftlicher Nutzfläche und deren Funktionen für das Schutz- gut Klima/Luft wird durch die Zuordnung externer Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen, dieses wirkt sich auch positiv auf alle übrigen Schutzgüter aus. Eine Beeinträchtigung der Grundwasserneubildung wird vermieden, da das im Plangebiet anfallende Oberflächenwasser zurückgehalten und entsprechend dem natürlichen Abfluss der örtlichen Vorflut zugeleitet wird. Insgesamt wird daher mit der vorliegenden Planung das Wirkungsgefüge der Schutzgüter von Natur und Landschaft aufgrund der vorgesehenen Maßnah- men nicht erheblich beeinträchtigt.

5.4.2.6 Risiken für die Umwelt Mit der Festsetzung eines Gewerbegebietes am vorliegenden Standort und der ggf. damit verbundenen Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben sind Betriebe, die ein erhöhtes Unfall- und Katastrophenri- siko beinhalten, eher unwahrscheinlich. Eine Prüfung erfolgt auf der Ebene der Anlagengenehmigungsprüfung.

5.4.3 Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter / Risiken für das kulturelle Erbe Im Plangebiet sind keine Objekte von kulturgeschichtlicher Bedeutung oder sonstige wertvolle Sachgüter bekannt.

In den Bebauungsplan ist vorsorglich folgender Hinweis aufgenommen wor- den:

„Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten jedoch ur- oder frühge- schichtliche Bodenfunde gemacht werden, sind diese unverzüglich einer Denkmalschutzbehörde, der Gemeinde oder einem Beauftragten für die ar- chäologische Denkmalpflege anzuzeigen (§ 14 Abs. 1 NDSchG). Die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Emsland ist telefonisch unter der Rufnummer (05931) 44-0 zu erreichen.

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Bodenfunde und Fundstellen sind bis zum Ablauf von 4 Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde vorher die Fortsetzung der Arbeiten gestattet (§ 14 Abs. 2 NDSchG).“

5.4.4 Wechselwirkungen Bei der Prüfung der Wechselwirkungen ist entsprechend den Anforderungen von § 1 (6) Nr. 7 i BauGB das übergreifende Verhältnis zwischen Naturhaus- halt und Landschaft, den Menschen sowie den Sach- und Kulturgütern, soweit sich diese durch die Planung wechselseitig beeinflussen, zu erfassen. Wie aus den vorangegangenen Kapiteln hervorgeht, entstehen durch die Pla- nung, insbesondere bei Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen auf den überwie- genden Teil der zu betrachtenden Bestandteile der Umwelt keine erheblichen negativen Auswirkungen. Mit der vorliegend geplanten Erweiterung eines Gewerbestandortes entstehen somit keine neuen weitergehenden Beeinträchtigungen zwischen den Belan- gen des Umweltschutzes (Naturhaushalt und Landschaft, Mensch, Sach- und Kulturgüter) die sich so auswirken, dass negative Rückwirkungen zu erwarten wären. Erhebliche Wechselwirkungen treten damit nicht auf.

5.4.5 Kumulierung mit Auswirkungen anderer Vorhaben / benachbarter Plangebiete Nördlich des Plangebietes grenzt der bestehende Gewerbestandort von Rast- dorf an. Durch die dort ansässigen bzw. möglichen Nutzungen ist im Plange- bietsbereich, insbesondere hinsichtlich möglicher Lärmemissionen, eine Vor- belastung gegeben. Durch die vorliegende Planung ist mit weiteren Lärmemis- sionen zu rechnen. Im vorliegenden Fall wurde für das Plangebiet eine schalltechnische Untersu- chung unter Berücksichtigung der Vorbelastung durchgeführt (Anlage 1, schalltechnischer Bericht). Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass unter Be- rücksichtigung der vorgeschlagenen Emissionskontingente und den Zusatz- kontingenten in Abhängigkeit der Richtungssektoren im Plangebiet sicherge- stellt werden kann, dass sich aus der Zusatzbelastung für die maßgeblichen Immissionspunkte keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen ergeben. Eine Kumulierung mit Auswirkungen benachbarter Gebiete ergibt sich somit nicht. Die entsprechenden Werte werden im Bebauungsplan Nr. 18 der Gemeinde Rastdorf festgesetzt.

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5.4.6 Berücksichtigung fachgesetzlicher Vorschriften

5.4.6.1 Schutzgebiete i.S.d. BNatSchG / FFH-Gebiet (Natura 2000) Für das Plangebiet sind gemäß den Umweltkarten von Niedersachsen des Mi- nisteriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz keine Schutzgebiete i.S.d. BNatSchG dargestellt. Das Plangebiet liegt nicht innerhalb oder angrenzend zu einem Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) oder einem EU-Vogelschutzgebiet.

5.4.6.2 Besonderer Artenschutz Unter Berücksichtigung, dass die Bauflächenvorbereitung im Zuge der Er- schließung auf den Freiflächen außerhalb der Brutzeit der Freiflächenbrüter, d.h. nicht in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Juli und die Rodungs- und Fäl- lungsarbeiten nicht in der Zeit von 1. März bis 30. September erfolgen dürfen, kann der Verbotstatbestand der Tötung gemäß § 44 Abs.1 BNatSchG ausge- schlossen werden. Für den Verlust der Baumreihe innerhalb des Plangebietes sind 20 Höhlenbrüternistkästen (10 Kästen Kohlmeise/Kleiber, Schlupflochdurchmesser 32 mm und 10 Kästen Blaumeise/Sumpfmeise, Schlupflochdurchmesser 26 mm) in der Umgebung (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld) anzubringen. Um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten müssen diese jährlich gewartet werden und Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren durchgeführt werden. In Bezug auf die Fledermäuse sind Bäume mit aureichendem Baumalter und einem Brusthöhendurchmesser > 50 cm vor der Fällarbeit durch einen Fledermauskundler zu begutachten um sicherzugehen, dass sich dort keine Fledermausquartiere befinden. Als kurzfristigen Ausgleich für den Verlust potenzieller Quartierstätten für die gefällten Bäume sollen 15 Fledermauskästen (Sommerquartiere, wartungsfreie Flachkästen) an Bäumen in der direkten Umgebung angebracht werden (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld). Es muss darauf geachtet werden, dass die Kästen den jeweiligen Bedürfnissen der Arten entsprechen. Um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten, müssen diese außerdem jährlich gewartet werden und Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren durchgeführt werden (s. saP Anlage 4).

5.4.7 Sonstige Belange des Umweltschutzes Der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern (§ 1 (6) Nr. 7 e BauGB) wird durch den Landkreis bzw. die Entsorgungsträger gewährleistet. Die Nutzung von erneuerbaren Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie (§ 1 (6) Nr. 7 f BauGB) zur Vermeidung weiterer Emissi- onen ist nicht erklärte Zielsetzung oder Bestandteil des vorliegenden Bebau-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 46 ungsplanes. Die Nutzung regenerativer Energiequellen (z.B. Solarenergie) soll jedoch möglich sein. Hierzu wird auch auf das Gesetz zur Förderung Erneuer- barer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) verwiesen, welches am 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist. Laut Gesetz muss der Wärmeenergiebe- darf für neue Gebäude zu mindestens 15 % aus erneuerbaren Energien ge- deckt werden. Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014), welche am 1.5.2014 in Kraft getreten ist, sind weitere Vorgaben für den Einsatz erneuer- barer Energien vorgenommen worden, um die Ziele des Energiekonzepts der Bundesregierung und geänderte Baunormen umzusetzen. So müssen u.a. seit dem 1.1.2016 neu gebaute Wohn- und Nichtwohngebäude höhere energeti- sche Anforderungen erfüllen. Die Verordnung ist auch auf Vorhaben, welche die Änderung, die Erweiterung oder den Ausbau von Gebäuden zum Gegen- stand haben, anzuwenden. Im Übrigen ist der weitergehende Einsatz spezieller Technologien jedem Grundstückseigentümer, soweit es unter Berücksichtigung der jeweiligen Ge- bietsfestsetzung und nachbarschaftlicher Interessen möglich ist, freigestellt. Gemäß § 1 (6) Nr. 7 h BauGB ist die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von binden- den Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaft festgelegten Immissions- grenzwerte nicht überschritten werden dürfen, als Belang im Sinne des Vor- sorgeprinzips, zu berücksichtigen. Durch die vorliegende Planung sind wesent- liche Veränderungen der Luftqualität jedoch nicht zu erwarten. Besondere Auswirkungen auf die Erfordernisse des Klimaschutzes (§ 1 Abs. 5 BauGB) ergeben sich durch die Planung nicht bzw. die geplante Bebauung muss entsprechend den einschlägigen Gesetzen und Richtlinien zum Klima- schutz errichtet werden (z.B. Energieeinsparverordnung, EEWärmeG u.ä.).

5.5 Maßnahmen Zusammenfassung der geplanten Maßnahmen, mit denen Umweltaus- wirkungen vermieden, verhindert, verringert und ausgeglichen werden sollen

5.5.1 Immissionsschutzregelungen Zur Vermeidung von unzumutbaren Lärmbelastungen im Bereich der nächst- gelegenen maßgeblichen Wohnbebauung, die durch den Betrieb der geplan- ten Anlagen sowie durch das Zusammenwirken mit anderen am Gewerbe- standort bestehenden gewerblichen Anlagen entstehen könnten, werden Emissionskontingente (LEK) im Bebauungsplan festgesetzt. Die konkreten Anlagen sind dann so zu errichten und zu betreiben, dass an den jeweiligen Immissionsorten die von den jeweiligen Flächen ausgehende

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 47 tatsächliche Schallbelastung nicht höher ist als der zulässige Immissionsanteil, der sich aus den festgesetzten Emissionskontingenten ergibt.

5.5.2 Vermeidungsmaßnahmen bzgl. Natur und Landschaft Die Versiegelung wird auf das erforderliche Maß reduziert. Die verbleibenden Freiflächen innerhalb des festgesetzten Gewerbegebietes tragen ebenfalls zu einer Vermeidung von Beeinträchtigungen bei. Erhebliche Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes werden durch Rückhaltung des Oberflächenwassers in einem südwestlich im Plangebiet gelegenen Regenrückhaltebecken vermie- den. Um nicht gegen die Verbote nach § 44 Ab. 1 Nr. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG zu verstoßen, sind Zeitfenster für die Bauflächenvorbereitung einzuhalten. Die Bauflächenvorbereitungen im Zuge der Erschließung auf den Freiflächen sind nur außerhalb der Brutzeit der Freiflächenbrüter, d.h. nicht in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Juli und Rodungs- und Fällungsarbeiten sind außerhalb der Brutzeit von gehölzbewohnenden Arten sowie außerhalb der Hauptaktivitäts- phase der Fledermäuse, d.h. nicht in der Zeit vom 1. März bis 30. September durchzuführen. Vor den Rodungsmaßnahmen sind Baumhöhlen auf Besatz zu prüfen. Als Ausgleich für den Verlust potentieller Brutplätze sind Höhlenbrüternistkäs- ten und für den Verlust von Quartierstätten Fledermauskästen anzubringen und auf die Funktionalität zu kontrollieren (vgl. saP Anlage 4).

5.5.3 Abhandlung der Eingriffsregelung a) Zulässigkeit des Eingriffs Durch die Bauleitplanung werden im Plangebiet Maßnahmen vorbereitet bzw. ermöglicht, deren Durchführung den Eingriffstatbestand gemäß § 14 Bun- desnaturschutzgesetz (BNatSchG) erfüllen. Die Eingriffe stellen z.T. erhebli- che Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes dar. Nach § 15 (1) und (2) BNatSchG ist der Verursacher eines Eingriffs verpflich- tet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen sowie unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschut- zes und der Landschaftspflege vorrangig auszugleichen oder zu ersetzen. Der § 18 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) regelt das Verfahren bei Ein- griffen in Natur und Landschaft im Verhältnis zum Baurecht. Sind auf Grund der Aufstellung, Ergänzung oder Aufhebung von Bauleitplänen Eingriffe in Na- tur und Landschaft zu erwarten, ist gemäß § 18 BNatSchG über die Vermei- dung, den Ausgleich und den Ersatz nach den Vorschriften des Baugesetzbu- ches zu entscheiden.

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 48

Das Baugesetzbuch (BauGB) stellt in § 1a (ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz) die entsprechenden Vorschriften auf. Danach heißt es in § 1a Abs. 3 BauGB: „Die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funkti- onsfähigkeit des Naturhaushaltes in seinen in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a bezeichneten Bestandteilen (Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutz- gesetz) sind in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen“ und „ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planeri- schen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.“ Die Ermittlung des Eingriffs und des erforderlichen Ausgleichs im Rahmen der vorliegenden Bauleitplanung erfolgt nach diesen Vorschriften. Die durch diese Planung entstehenden Eingriffe werden durch verschiedene, in den vorherigen Kapiteln schutzgutbezogen aufgelistete Maßnahmen z.T. vermieden bzw. ausgeglichen, sodass die Beeinträchtigung des Landschafts- bildes und des Naturhaushaltes auf ein unbedingt notwendiges Maß reduziert wird. Grundsätzlich ist ein Eingriff unzulässig, wenn die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes überwiegen. Dieses ist in der Regel in Gebieten der Fall, in denen die Voraussetzungen eines Schutzes nach den §§ 23 – 30 Bun- desnaturschutzgesetz (BNatSchG) erfüllt sind. Das Plangebiet erfüllt nicht die- se Voraussetzungen. Weil auch andere für den Naturschutz wertvolle Elemente, die als selten oder gefährdet einzustufen sind, nicht in Anspruch genommen werden und die Be- lange der Wirtschaft mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen be- deutsame öffentliche Belange darstellen, sind nach Überzeugung der Ge- meinde Rastdorf die hier vorbereiteten Eingriffe letztendlich zulässig. b) Eingriffsbilanzierung Im Folgenden werden die sich aus der Planung ergebenden Eingriffe und Maßnahmen mit dem Bestand verglichen und bewertet, um die Plausibilität nachvollziehbar, also auch zahlenmäßig vergleichbar zu machen. Hierfür wird die "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs– und Ersatzmaß- nahmen in der Bauleitplanung des Niedersächsischen Städtetages" (2013) zugrunde gelegt. Nachfolgend gilt die Formel: Fläche in qm x Wertfaktor (WF) = Werteinheiten (WE) c) Ermittlung des Eingriffsflächenwertes In der folgenden Tabelle werden alle Biotope aufgeführt, die durch die Pla- nung unmittelbar beeinträchtigt werden. Die Biotope sind in den vorangegan-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 49 genen Kapiteln beschrieben. Entsprechend dem Städtetagmodell wird den Bi- otopen des Plangebietes der jeweilige Wertfaktor zugeordnet. Werden die Biotopflächen mit ihren Wertfaktoren multipliziert, ergeben sie in der Summe den Eingriffsflächenwert.

Nutzungsart / Biotoptyp Fläche Wertfaktor Werteinheit

Ackerfläche (A) 31.907 qm 1 WF 31.907 WE Strauch-Baumhecke (HFM) 412 qm 3 WF 1.236 WE Gem. BBP Nr. 11 festg. Flächen, davon 8.016 qm - - Gewerbegebiet, davon 1.808 qm - - WE

versiegelt (80%) 1.446 qm 0 WF 0 WE unversiegelt (20 %) 362 qm 1 WF 362 WE Öffentliche Grünfläche 5.273 qm 2,5 WF 13.183 WE Straßenverkehrsfläche (OVS), davon 935 qm - WF - WE versiegelt (80%) 748 qm 0 WF 0 WE unversiegelt (20%) 187 qm 1 WF 187 WE

40.335 qm Gesamtfläche:

46.875 WE Eingriffsflächenwert:

d) Ermittlung des Kompensationsbedarfes In den vorangegangenen Kapiteln wurden Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich des Eingriffs beschrieben. Zusammengefasst sind dieses, Neuanpflanzungen am östlichen Rand des Plangebietes sowie der Verbleib von Freiflächen innerhalb der festgesetzten Gewerbegebietsfläche. Den geplanten Festsetzungen wird entsprechend ihrer künftigen Wertigkeit ein Wertfaktor nach dem Städtetagmodell zugeordnet. Diese sind in der nachfol- genden Tabelle aufgeführt. Die Flächen der aufgeführten Nutzungsarten / Bio- toptypen werden mit den zugeordneten Wertfaktoren multipliziert und ergeben dann addiert den Kompensationswert:

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Nutzungsart / Biotoptyp Fläche Wertfaktor Werteinheit

Gewerbegebiet (GRZ 0,8) 34.260 qm - -

versiegelt (80%), (X) 27.408 qm 0 WF 0 WE

unversiegelt (20%) (TF) 6.852 qm 1 WF 6.852 WE

Straßenverkehrsfläche (OVS) 3.458 qm - -

versiegelt (80 %) 2.766 qm 0 WF 0 WE

unversiegelt (20 %) 692 qm 1 WF 692 WE

Regenrückhalteanlage (RRA) 2.617 qm 2 WF 5.234 WE

Gesamtfläche: 40.335 qm

Kompensationswert: 12.778 WE

Innerhalb des Plangebietes entsteht durch Vermeidungsmaßnahmen und in- terne Ausgleichsmaßnahmen ein Kompensationswert von 12.778 WE. Ge- genüber dem Eingriffsflächenwert (46.875 WE) verbleibt ein Kompensations- defizit von 34.097 WE, sodass externe Kompensationsmaßnahmen notwendig werden. e) Externe Kompensationsmaßnahmen (Anlage 7)

Für die erforderlichen externen Kompensationsmaßnahmen steht der Ge- meinde Rastdorf das Flurstück 66 der Flur 5, Gemarkung Rastdorf (Anlage 7, Seite 1 von 4) zur Verfügung. Dieses Flurstück in einer Größe von 10.000 qm befindet sich unmittelbar angrenzend zur „Loruper Beeke“ und wurde intensiv als Grünlandfläche genutzt. Als Entwicklungsziel für diese Fläche wurde ein feuchter Erlen-, Birken- Mischwald festgelegt, so dass auf der Fläche eine Kompensation in der Größe von 10.000 WE erreicht werden konnte. In Ab- stimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland kann durch die Anlage eines Umgehungsgerinnes der „Loruper Beeke“ die Fläche mit einem Wertfaktor von 2,5 WF aufgewertet werden, so dass auf der Fläche nun eine Kompensation in der Größe von 25.000 WE zur Verfügung steht. Diese Kompensationsfläche wurde bereits einigen Bebauungsplänen als Kompensation zugeordnet:

BBP Nr. 7 5.213 WE BBP Nr. 9 3.956 WE BBP Nr. 10 9.149 WE BBP Nr. 12 3.360 WE

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BBP Nr. 13 178 WE 21.856 WE Von den zur Verfügung stehenden 25.000 WE sind somit bereits 21.856 WE als Kompensation zugeordnet worden und es stehen noch 3.144 WE bereit. Diese noch zur Verfügung stehenden Werteinheiten werden dem vorliegenden Bebauungsplan vollständig zugeordnet.

Zur vollständigen Kompensation des verbleibenden Defizits müssen somit noch 30.953 WE zur Verfügung gestellt werden. Diese Kompensation erfolgt im Bereich vorhandener Nadelgehölzbestände, die mit standortgerechten, heimischen Laubgehölzen unterpflanzt werden. Folgende Nadelwaldbestände sollen unterpflanzt werden:

• Flurstücke 96 (Größe 7.480 qm) und 97/2 (Größe 16.288 qm) Flur 5, Gemarkung Rastdorf (Seite 2 von 4)

Diese Flurstücke befinden sich zusammenhängend südwestlich der Ortslage von Rastdorf im Einmündungsbereich der Südstraße (K 139) auf die Loruper Straße (L 30).

• Flurstücke 32/2 (Größe 9.750 qm) und 32/3 (Größe 12.499 qm) Flur 5, Gemarkung Rastdorf (Seite 2 von 4)

Diese Flurstücke befinden sich westlich der Loruper Straße (L 30) und liegen nördlich und südlich der Rastdorfer Straße.

• Flurstück 127 (Größe 4.997 qm) Flur 1, Gemarkung Rastdorf (Seite 3 von 4)

Dieses Flurstück befindet sich nordöstlich der Ortslage von Rastdorf, nordöstlich der Nordstraße (K 139).

Im Bereich dieser Flurstücke in einer Gesamtgröße von 51.014 qm ergibt sich unter Berücksichtigung eines Aufwertungsfaktors von 0,5 WE/qm eine Kom- pensation in der Größe von 25.507 WE. Diese Werteinheiten werden vollstän- dig dem vorliegenden Bebauungsplan zugeordnet.

Unter Berücksichtigung dieser Werteinheiten sind zum vollständigen Ausgleich des verbleibenden Defizits noch 5.446 WE erforderlich. Dieser Ausgleich soll ebenfalls durch einen ökologischen Waldumbau erfol- gen. Dabei werden die vorhandenen Nadelgehölze im Bereich der Flurstücke 150/1 (Größe 2.948 qm) und 149/1 (Größe 35.939 qm) der Flur 3, Gemarkung Rastdorf (Seite 4 von 4) mit standortgerechten, heimischen Laubgehölzen un- terpflanzt. Die beiden Flurstücke befinden sich zusammenhängend südöstlich

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 52 der Ortslage von Rastdorf, nördlich der Straße „Boenfelde“ (L 836). Im Bereich dieser beiden Flurstücke in einer Gesamtgröße von 38.887 qm ergibt sich unter Berücksichtigung eines Aufwertungsfaktors von 0,5 WE/qm eine Kompensation in der Größe von 19.444 WE. Zur Kompensation des noch ver- bleibenden Defizits werden 5.446 WE dieser Werteinheiten dem vorliegenden Bebauungsplan Nr. 18 zugeordnet. Für die Kompensation anderweitiger Eingriffe verbleiben somit im Bereich der Flurstücke 150/1 und 149/1 noch 13.998 WE. f) Schlussbetrachtung

Unter Berücksichtigung der Vermeidungs–, Ausgleichs- sowie der externen Kompensationsmaßnahmen geht die Gemeinde Rastdorf davon aus, dass der durch den Bebauungsplan N. 18 verursachte Eingriff in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt ausgeglichen und somit den Belangen von Natur und Landschaft gemäß § 1 (6) Ziffer 7 BauGB entsprochen ist.

5.5.4 Maßnahmen nach sonstigen umweltbezogenen Regelungen

5.5.4.1 Bodenschutzklausel - § 1a (2) Satz 1 und 2 BauGB Gemäß § 1a (2) Satz 1 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam umgegan- gen und insbesondere sollen die Möglichkeiten der Städte und Gemeinden zur Wiedernutzbarmachung und Nachverdichtung genutzt werden. Landwirtschaft- lich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendi- gen Umfang umgenutzt werden. Mit der vorliegenden Planung strebt die Gemeinde die Ergänzung des beste- henden Gewerbestandortes in Rastdorf an, um der bestehenden Nachfrage nach Gewerbeflächen Rechnung zu tragen. Es wird ein vorhandener Gewer- bestandort städtebaulich sinnvoll erweitert. Für die Planung werden insgesamt ca. 4,03 ha überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen in Anspruch ge- nommen. Durch Maßnahmen der Innenentwicklung kann die erforderliche Flä- che für die Erweiterung des Gewerbestandortes nicht bereitgestellt werden. Aufgrund der Lage der Fläche direkt angrenzend zum bestehenden Gewerbe- standort und der bisherigen Nutzung als Acker wird eine stark anthropogen beeinflusste Fläche in Anspruch genommen. Das Gebiet bietet daher für eine gewerbliche Entwicklung günstige Standortvoraussetzungen. Die Gemeinde ist der Auffassung, dass durch die geplante Ergänzung des vorhandenen Gewerbestandortes auch der Bodenschutzklausel ausreichend Rechnung getragen wird.

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5.6 Auswirkungen i.S.d. § 1 Abs. 6 Nr. 7, Buchstabe j BauGB Das Plangebiet befindet sich weder innerhalb des Achtungsabstandes von Be- triebsbereichen nach der Störfall-Verordnung - 12. Bundesimmissionsschutz- verordnung (12. BImSchV), noch sind im Plangebiet derartige Betriebe vorge- sehen. Im Plangebiet sind daher keine Auswirkungen aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten.

5.7 Anderweitige Planungsmöglichkeiten (Alternativprüfung) Bei der Alternativprüfung sind die Ziele und der Geltungsbereich des Bebau- ungsplanes zu berücksichtigen. Der Gesetzgeber hat damit klargestellt, dass es im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung nicht um Standortalternativen an Standorten außerhalb des Plangebietes geht. Zu prüfen sind nur plankon- forme Alternativen, ob die Planungsziele auch in anderer oder schonenderer Weise umgesetzt werden könnten (vgl. Muster Einführungserlass zum EAG- Bau Fachkommission Städtebau am 1. Juli 2004 oder U. Kuschnerus, Der sachgerechte Bebauungsplan, RN 491 VHW-Verlag August 2004). Wie in Kap. 1.2 und 3 beschrieben, soll mit der vorliegenden Planung der be- stehende Gewerbestandort von Rastdorf in den Süden erweitert werden. Die hierfür vorgesehene Fläche mit einer Größe von ca. 4,03 ha schließt an den Gewerbestandort an. Aufgrund dieser Lage bietet das Gebiet günstige Vo- raussetzungen für eine gewerbliche Entwicklung. Insgesamt ergänzt das Plangebiet städtebaulich sinnvoll das vorhandene Ge- werbegebiet in Rastdorf und rundet es ab. Die Planung beugt damit einer nicht gewollten, unnötigen Zersiedelung der Landschaft vor. Zur Vermeidung unzumutbarer Gewerbelärmbelastungen wird das Gewerbe- gebiet durch Emissionskontingente so eingeschränkt, dass diese an den nächstgelegenen Immissionsorten keinen relevanten Lärmbeitrag liefern. Auch die Ausweisung einer geringeren Baufläche oder eine stärkere Begren- zung der Bodenversiegelung ist unter Berücksichtigung des Bedarfs nicht sinnvoll. Das naturschutzrechtliche Kompensationsdefizit kann außerhalb des Plangebietes ausgeglichen werden. Grundsätzliche Alternativen zur vorliegenden Planung, mit denen die Pla- nungsziele mit weniger Umweltbelastungen erreicht werden könnten, drängen sich nach Auffassung der Gemeinde Rastdorf somit nicht auf. Im Ergebnis ist die gewählte Fläche somit eine sinnvolle und angemessene Lösung zur gewerblichen Entwicklung in Rastdorf.

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5.8 Zusätzliche Angaben im Umweltbericht

5.8.1 Methodik Die Beurteilung der Auswirkungen der Planung auf Natur und Landschaft er- folgte verbalargumentativ. Die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen wurden anhand der „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen in der Bauleitplanung des Niedersächsischen Städtetages“ (2013) ermittelt. Die Beurteilung der Bedeutung des Plangebietes für Arten und Lebensge- meinschaften wurde auf Grundlage faunistischer Untersuchungen und einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung vorgenommen. Zur Ermittlung der zulässigen Gewerbelärmemissionen wurde ein schalltech- nischer Bericht auf Grundlage der DIN 45691 „Geräuschkontingentierung“ (Dezember 2006) angefertigt. Die zulässigen Lärmemissionen werden ent- sprechend des Lärmgutachtens durch die Festsetzung von Emissionskontin- genten (LEK) definiert. Das heißt, den Gewerbeflächen werden, bezogen auf die einzelnen Flächen, bestimmte Schallkontingente zugeordnet. Die Immissi- onsbelastung wurde anhand der DIN 18005-1 bewertet. Die landwirtschaftlichen Immissionen wurden durch ein Gutachten unter Be- rücksichtigung der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) ermittelt und darge- stellt. Ergebnis des Gutachtens ist, dass die Geruchsstunden unter den maß- geblichen Immissionswerten der GIRL liegen. Der Verkehrslärm ausgehend von der K 139 wurde anhand der DIN 18005-1 ermittelt. Die Orientierungswerte für ein Gewerbegebiet werden eingehalten. Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagen haben sich nicht ergeben.

5.8.2 Überwachungsmaßnahmen (Monitoring) Erhebliche und nicht ausgleichbare Umweltauswirkungen sind bei Beachtung der getroffenen Regelungen und geplanten Festsetzungen durch die Planung nicht zu erwarten.

Die Einhaltung der Emissionskontingente (LEK) kann im Rahmen der jeweiligen Baugenehmigung nachgewiesen werden. Die Genehmigungsbehörde kann die Genehmigung mit der Forderung verbinden, dass bei Bedarf bzw. wenn Anhaltspunkte die Nichteinhaltung der Emissionskontingente vermuten lassen, Überwachungsmessungen durchgeführt werden und ggf. die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen anordnen. Die Durchführung der Kompensationsmaßnahmen erfolgt auf externen Flä- chen, die der Gemeinde dauerhaft zur Verfügung stehen. Auf diesen Flächen wird die Gemeinde die Durchführung der Maßnahmen sichern.

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Die Gemeinde wird nach Anfangskontrollen im ersten und dritten Jahr nach der Durchführung der Kompensationsmaßnahmen regelmäßig, d.h. alle 5 Jah- re, eine Überprüfung der Maßnahmen vornehmen.

5.8.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Im Nachfolgenden werden die aus der Planung resultierenden Auswirkungen in Bezug auf die Umwelt und ihre Erheblichkeit zusammengefasst dargestellt. Durch die geplante Festsetzung eines Gewerbegebietes ergeben sich Verän- derungen der Gestalt oder Nutzung der Grundflächen. Diese sind jedoch bei Städtebauprojekten i.d.R. immer gegeben. Durch die Planung kommt es zum Verlust von unbebauter Landschaft. Für Na- tur und Landschaft (Arten und Lebensgemeinschaften, Boden, Wasser, Land- schaftsbild) geht im Wesentlichen landwirtschaftliche Nutzfläche und eine kleinflächig vorhandene Gehölzstruktur verloren. Durch die Bebauung wird bisher belebter Oberboden versiegelt. Es wird somit Versickerungsfläche re- duziert und die Grundwasserneubildungsrate, bei gleichzeitiger Beschleuni- gung des Oberflächenwasserabflusses, verringert. Durch die Rückhaltung des zusätzlich anfallenden Oberflächenwassers innerhalb des Plangebietes und die gedrosselte Ableitung entsprechend dem natürlichen Abfluss können er- hebliche Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes jedoch vermieden wer- den. Artenschutzrechtliche Belange stehen der geplanten gewerblichen Nutzung, unter Berücksichtigung der angegebenen Zeitfenster für die Bauflächenvorbe- reitung, nicht entgegen. Als Ausgleich für den Verlust potentieller Brutplätze sind Höhlenbrüternistkästen und für den Verlust von Quartierstätten Fledermauskästen anzubringen und auf die Funktionalität zu kontrollieren (vgl. saP Anlage 4). Die durch die mögliche Bebauung und Versiegelung hervorgerufenen Beein- trächtigungen von Natur und Landschaft sind nach einem anerkannten Bewer- tungsmodell bewertet worden und können durch Maßnahmen auf externen Flächen ausgeglichen werden. Durch geplante Anpflanzungen auf den externen Ersatzflächen wird neue ver- tikale Verdunstungsstruktur geschaffen, sodass erhebliche Auswirkungen auf das Klima und die Luft nicht zu erwarten sind. Den Erfordernissen des Klima- schutzes wird zudem durch die bei der Errichtung von Gebäuden einzuhalten- den Gesetze und Richtlinien zur Energieeinsparung entsprochen.

Durch die Festsetzung von Emissionskontingenten (LEK) auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung können die Lärmemissionen des Plangebietes so kontingentiert werden, dass diese an den nächstgelegenen Immissionsor-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 56 ten keinen relevanten Lärmbeitrag liefern. Es gehen vom Plangebiet damit keine unzumutbaren Lärmemissionen aus. Andere Emissionen, wie Licht oder Staub, sind je nach Art der zukünftigen Be- triebe nur im Einzelfall zu erwarten und können daher sinnvoll aber auch aus- reichend auf Ebene der Anlagenplanung beordnet werden. Damit kann sichergestellt werden, dass benachbarte Wohnnutzungen ange- messen berücksichtigt werden und eine geordnete städtebauliche Entwicklung gewährleistet ist. Erhebliche Beeinträchtigungen durch die Landwirtschaft (Geruchsimmissio- nen) oder durch Verkehrslärmimmissionen sind im Plangebiet nicht zu erwar- ten. Da wertvolle Kultur- oder Sachgüter im Plangebiet nicht bekannt sind, ergeben sich diesbezüglich keine erheblichen Beeinträchtigungen. Sofern ur- und früh- geschichtliche Bodenfunde gemacht werden, werden diese unverzüglich der Denkmalbehörde gemeldet. Erhebliche Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern (Mensch, Natur und Landschaft, Kultur- und Sachgüter) sind im Plangebiet und der Umgebung nicht zu erwarten.

5.8.4 Referenzliste/Quellenverzeichnis • DIN 45691 „Geräuschkontingentierung“ (Dez. 2006) • DIN 18005-1 „Schallschutz im Städtebau“ (Ausgabe Juli 2002) • Bleiblatt 1 zur DIN 18005 -1,Schalltechnische Orientierungswerte für die städtebauliche Planung – Berechnungsverfahren, Ausgabe Mai 1987 • Sechste allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundesimmissionsschutz- gesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm), Ausga- be August 1998 • Sophie Meisel: Geographische Landesaufnahme M 1 : 200.000, Natur- räumliche Gliederung Deutschlands; Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 70/71, Cloppenburg / Lingen, 1959) • Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Emsland (2001) • Umweltkarten Niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz • Karten des Naturraumpotenzials von Niedersachsen und Bremen; Boden- kundliche Standortkarte, M. 1 : 200.000, Blatt Oldenburg, 1977) • NIBIS® KARTENSERVER, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie

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• Heutige potenzielle natürliche Vegetationslandschaften Niedersachsens auf Basis der Bodenkundlichen Übersichtskarte 1 : 50.000, Inform. d. Na- turschutz Niedersachsen 2003) • Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen (Drachenfels, 2016) • Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung des Niedersächsischen Städtetages (2013)

6 Abwägungsergebnis Wesentliche andere Belange als die in der Begründung, insbesondere im Umweltbericht dargelegten, sind nicht zu berücksichtigen. Wie die Umweltprüfung (Kap. 5 Umweltbericht) gezeigt hat, ergeben sich durch die Planung keine erheblichen Beeinträchtigungen von Schutzgütern, die nicht ausgeglichen werden können. Die durch die mögliche Bebauung und Versiegelung hervorgerufenen Beein- trächtigungen von Natur und Landschaft sind nach einem anerkannten Bewer- tungsmodell bewertet worden und können auf den zur Verfügung stehenden externen Kompensationsflächen ausgeglichen werden. Artenschutzrechtliche Belange stehen der geplanten gewerblichen Nutzung, unter Berücksichtigung der angegebenen Zeitfenster für die Bauflächenvorbe- reitung, nicht entgegen. Als Ausgleich für den Verlust potentieller Brutplätze sind Höhlenbrüternistkästen und für den Verlust von Quartierstätten Fledermauskästen anzubringen und auf die Funktionalität zu kontrollieren (vgl. saP Anlage 4). Erhebliche Auswirkungen auf das Oberflächen- und Grundwasser können durch die Rückhaltung des anfallenden Oberflächenwassers innerhalb des Plangebietes und die entsprechend dem natürlichen Abfluss gedrosselte Ab- leitung vermieden werden. Unzumutbare Beeinträchtigungen durch Gewerbelärm sind unter Berücksichti- gung der Festsetzung der Emissionskontingente (LEK) nicht zu erwarten. Unzumutbare Immissionen durch Geruchsbelastungen aus Tierhaltungsanla- gen oder Verkehrslärmimmissionen sind im Plangebiet nicht zu erwarten. Den Erfordernissen des Klimaschutzes wird durch Gehölzanpflanzungen auf den Ersatzflächen (Bindung von CO2) sowie die bei der Errichtung von bei Gebäuden einzuhaltenden Gesetzen und Richtlinien zur Energieeinsparung Rechnung getragen. Wesentliche andere Belange als die in der Begründung, insbesondere im Umweltbericht dargelegten, sind nicht zu berücksichtigen. Nach Abwägung al-

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 58 ler vorgenannten Belange kann die vorliegende Planung daher durchgeführt werden.

7 Städtebauliche Daten Art der Nutzung Fläche in m² Fläche in % Gewerbegebiet 34.260 85,00 % Straßenverkehrsfläche 3.458 8,50 % Regenrückhalteanlage 2.617 6,50 %

Plangebiet 40.335 100 %

8 Verfahren Frühzeitige Bürgerbeteiligung Die Gemeinde Rastdorf hat gemäß § 3 Abs. 1 BauGB frühzeitig die allgemei- nen Ziele und voraussichtlichen Auswirkungen der Planung, im Rahmen einer Gesamtplanung, öffentlich dargelegt und Gelegenheit zur Erörterung gegeben.

Beteiligung der betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (TöB) An der Planung des vorliegenden Bebauungsplanes wurden die Träger öffent- licher Belange gemäß § 4 (1) BauGB beteiligt. Diese Beteiligung erfolgte durch Zusendung des Planentwurfs und der dazugehörigen Begründung einschließ- lich Umweltbericht. Auf der Grundlage des § 4 (1) BauGB setzte die Gemein- de den Trägern öffentlicher Belange für die Abgabe ihrer Stellungnahme eine Frist.

Öffentliche Auslegung Der Entwurf des Bebauungsplanes hat zusammen mit der dazugehörigen Be- gründung einschließlich Umweltbericht vom 05.07.2019 bis 05.08.2019 öffent- lich im Rathaus der Stadt Werlte (Samtgemeindesitz) und im Gemeindebüro Rastdorf ausgelegen. Ort und Dauer der Auslegung wurden eine Woche vor- her ortsüblich mit dem Hinweis bekannt gemacht, dass Anregungen während dieser Auslegungsfrist vorgebracht werden können.

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Gemeinde Rastdorf Begründung für den Bebauungsplan Nr. 18 59

Satzungsbeschluss

Die vorliegende Fassung der Begründung war Grundlage des Satzungsbe- schlusses vom 24.10.2019.

Rastdorf, den 07.01.2020 gez. Moorkamp L.S. Bürgermeister

Anlagen 1. Schalltechnischer Bericht 2. Versickerungsuntersuchung 3. Plangebiet –Biotoptypen- 4. Untersuchung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung 5. Verkehrslärmimmissionen K 139 6. Geruchsimmissionsgutachten 7. Externe Kompensationsflächen (Seite 1 bis Seite 4)

Büro für Stadtplanung (BP18-II_Begr_Abschrift.doc) 24.10.2019 Anlage 1

Bebauungsplan Nr. 18 „GE II K 139 / L 836“

der Gemeinde Rastdorf

- Schalltechnischer Bericht - ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ 1234556723891237@ÿB7@9236ÿ8@Cÿ55DEFGHCDIPDÿ ÿ QRSÿTUSVRWXY`abcdbeUbcdUSRbeÿbfXYÿghiÿpqrstÿduÿvfYuUbÿwUWÿÿ xfRyUdc€yfbUS‚fYSUbWÿiSƒÿt„ÿ T†ÿhhÿ‡ˆÿt‰sÿÿ‘ÿ„‰r’“ÿ†S”UdcUSRbe ÿwUSÿTUuUdbwUÿvfWcwaS‚ÿÿ Wa”dUÿwUSÿppƒÿ•bwUSRbeÿwUWÿ–yVXYUbbRcQRbeW€yfbWÿwUSÿ—fuceUuUdbwUÿ˜USycUÿ ÿ ÿ ÿ ™R‚cSfeeUdUSeÿ ÿ TUuUdbwUÿvfWcwaS‚ÿ ÿ ™uÿ—€aSc€yfcQÿtÿ frsgtÿvfWcwaS‚ÿ ÿ ÿ xUfSdUdcUSeÿ ÿ gd€yƒhiYjWƒÿhbeƒÿkYaufWÿ˜dYfSwÿ ÿ ÿ gfcRueÿ ÿ tsƒtgƒfgt„ÿ ÿ ÿ ÿ ÿ

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Y%&C)8ÿ6P9 Anlage 2

Bebauungsplan Nr. 18 „GE II K 139 / L 836“

der Gemeinde Rastdorf

- Versickerungsuntersuchung -

1 Dipl.-Geograph Ingo-Holger Meyer & Dr. rer. nat. Mark Overesch

Beratende Geowissenschaftler BDG und Sachverständige

Versickerungsuntersuchung

Projekt: 3003-2018

Ermittlung der Eignung des Bodens zur Versickerung von Niederschlagswasser, Bebauungsplan Nr. 18 (Erweiterung) der Gemeinde Rastdorf

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Am Sportplatz 1 26901 Rastdorf

Auftragnehmer: Büro für Geowissenschaften M&O GbR Bernard-Krone-Straße 19 48480

Bearbeiter: Dipl.-Geol. Sven Ellermann

Datum: 17. August 2018

Büro für Geowissenschaften M&O GbR

Büro Spelle: Büro Sögel: Bernard-Krone-Str. 19, 48480 Spelle Zum Galgenberg 7, 49751 Sögel Tel: 0 59 77 / 93 96 30 Fax: 0 59 77 / 93 96 36 Die Vervielfältigung des vorliegenden Gutachtens in vollem e-mail: [email protected] oder gekürztem Wortlaut sowie die Verwendung zur Werbung ist nur mit Internet: www.mo-bfg.de unserer schriftlichen Genehmigung zulässig. Büro für Geowissenschaften M&O - 1 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

1 Anlass der Untersuchung ...... 2

2 Untersuchungsunterlagen ...... 2

3 Allgemeine geologische, bodenkundliche und hydrogeologische Verhältnisse ... 2

4 Durchführung der Untersuchungen ...... 3

5 Ergebnisse der Untersuchungen ...... 3

5.1 Bodenverhältnisse ...... 3

5.2 Grund- und Schichtwasserverhältnisse ...... 4

5.3 Wasserdurchlässigkeit ...... 4

6 Eignung des Untergrundes zur dezentralen Versickerung von

Niederschlagswasser...... 4

7 Schlusswort ...... 5

Büro für Geowissenschaften M&O - 2 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

1 Anlass der Untersuchung

Das Büro für Geowissenschaften M&O GbR (Spelle und Sögel) wurde von der Gemeinde Rastdorf beauftragt, im Rahmen der Erweiterung des Bebauungsplanes Nr. 18 (Flurstück 47/1, Flur 4, Gemarkung Rastdorf) den im Plangebiet anstehenden Boden auf seine Eignung für die Versickerung von Niederschlagswasser zu prüfen. Die Lage des Plangebietes ist der Übersichtskarte in Anlage 1 zu entnehmen.

Für die Planung von Versickerungsanlagen sind der Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert) des Bodens und der Grundwasserflurabstand bzw. der Flurabstand zu einer wasserstauenden Schicht maßgebend.

2 Untersuchungsunterlagen

 Topographische Karte 1:25.000 Blatt 3012 Rastdorf

 Geologische Karte 1:25.000 Blatt 3012 Rastdorf

 Bodenübersichtskarte 1:50.000 Blatt 3112 Werlte

 Hydrogeologische Karte 1:50.000 Blatt 3112 Werlte

 Bohrprofile der Rammkernsondierungen

 Ergebnis des Versickerungsversuches

3 Allgemeine geologische, bodenkundliche und hydrogeologische Verhältnisse

Das untersuchte Areal ist laut Geologischer Karte 1:25.000 im Tiefenbereich 0 bis 2 m unter Geländeoberkante (GOK) im westlichen Teil der Fläche geprägt von glazifluviatilen Fein- bis Mittelsanden aus dem Drenthe-Stadium des Saale-Glazials, im östlichen Teilbereich der Fläche von Geschiebelehm aus dem Drenthe-Stadium des Saale-Glazials, der von Geschiebedecksanden des Weichsel-Glazials überdeckt wird.

Gemäß der Bodenübersichtskarte 1:50.000 ist als Bodentyp auf der betrachteten Fläche im westlichen Teil Podsol, im östlichen Teil Pseudogley-Braunerde zu erwarten.

Der mittlere Grundwasserspiegel liegt entsprechend der Hydrogeologischen Karte 1:50.000 bei >25,0 bis 27,5 mNN. Aus der Geländehöhe von etwa 34,0 bis 36,0 mNN resultiert ein möglicher mittlerer Grundwasserflurabstand von ca. 6,5 bis 11,0 m. Büro für Geowissenschaften M&O - 3 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

4 Durchführung der Untersuchungen

Zur Erschließung der Bodenverhältnisse wurden am 15.08.2018 an den auf dem Lageplan (Anlage 2) gekennzeichneten Ansatzpunkten zwei Rammkernsondierungen (RKS 1 und RKS 2) bis in eine Tiefe von 3 m unter GOK abgeteuft. Potenziell vorkommendes Grund- bzw. Schichtwasser wurde mittels Kabellichtlot im Bohrloch bzw. im Bohrgut ermittelt. In der Anlage 3 sind die im Gelände aufgenommenen Bohrprofile dargestellt.

Der Durchlässigkeitsbeiwert (kf) des Bodens wurde am Standort RKS 1 über einen Versickerungsversuch (VU 1) mittels Feldpermeameter ermittelt. Hierzu wurde neben dem Ansatzpunkt der Rammkernsondierung eine Bohrung mit dem Edelman-Bohrer niedergebracht ( = 7 cm). Die Messungen erfolgten in Tiefen von ca. 0,5 m bis 0,6 m unter GOK mit konstantem Wasserstand über der Bohrlochsohle.

Die Eignung des untersuchten Standortes im Hinblick auf eine dezentrale Versickerung von Niederschlagswasser wurde auf Grundlage des Arbeitsblattes DWA-A 138: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser (DWA, 2005) geprüft.

Es konnte kein Höhennivellement der Untersuchungspunkte durchgeführt werden, da das Plangebiet zum Untersuchungszeitpunkt mit hochstehendem Mais bewachsen war.

5 Ergebnisse der Untersuchungen

5.1 Bodenverhältnisse

Im Zuge der durchgeführten Sondierungen wurden Bodenschichten erschlossen, die nachfolgend beschrieben werden. Es ist zu beachten, dass die Sondierungen eine exakte Aussage über die Baugrundschichtung nur für den jeweiligen Untersuchungspunkt bieten. Schichtenfolge und Schichtmächtigkeiten können zwischen den Untersuchungspunkten z.T. deutlich abweichen.

In den Rammkernsondierungen wurde humoser Oberboden aus humosem mittelsandigem Feinsand bis in eine Tiefe von ca. 0,4 m unter GOK vorgefunden. Darunter folgen bis in eine Tiefe von ca. 1 m unter GOK (RKS 1) bzw. 1,7 m unter GOK (RKS 2) Geschiebedecksande, die sich oberflächennah aus mittelsandigen bis stark mittelsandigen Feinsanden, zur Tiefe aus schluffigen Feinsanden zusammensetzen. Unterhalb der Geschiebedecksande folgt bis zu einer Tiefe von mind. 1,2 m unter GOK (RKS 1) bzw. 2,2 m unter GOK (RKS 2) Geschiebelehm (Schluff, stark sandig, schwach tonig). Der Geschiebelehm wird schließlich bis zur durchgeführten Sondierungstiefe von 3 m unter GOK von schwach mittelsandigen Feinsanden unterlagert. Büro für Geowissenschaften M&O - 4 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

5.2 Grund- und Schichtwasserverhältnisse

Zum Untersuchungszeitpunkt konnte in den Bohrlöchern der Rammkernsondierungen kein freies Grundwasser festgestellt werden. Jedoch wurde oberhalb der wasserstauenden Geschiebelehmschicht Schichtwasser angetroffen.

Infolge der jahreszeitlichen Schwankungen des Grundwasserspiegels sind Aussagen zum maximal bzw. minimal zu erwartenden Wasserstand ausschließlich nach Langzeitmessungen in geeigneten Messstellen möglich.

Oberhalb des Geschiebelehmes ist zudem in niederschlagsreichen Witterungsperioden mit dem Auftreten von Schichtwasser zu rechnen. Ferner kann der Geschiebelehm wasserführende Schichten enthalten.

5.3 Wasserdurchlässigkeit

Im Geschiebedecksand wurde im Versickerungsversuch ein Durchlässigkeitsbeiwert (kf- Wert) von 1,4 x 10-5 m/s ermittelt (Auswertung siehe Anlage 4).

Der gemessene kf-Wert ist nach DWA-A 138 mit dem Faktor 2 zu multiplizieren, da im Feldversuch meist keine vollständig wassergesättigten Bedingungen erreicht werden. Somit -5 ergibt sich für die geprüften Sande ein kf-Wert von rd. 3 x 10 m/s.

6 Eignung des Untergrundes zur dezentralen Versickerung von Niederschlagswasser

Die Ergebnisse der Rammkernsondierungen und der Versickerungsversuche zeigen, dass das Plangebiet für den Betrieb von Versickerungsanlagen aufgrund des oberflächennahen Auftretens von wasserstauendem Geschiebelehm in einem Teilbereich der Fläche nur eingeschränkt geeignet ist.

Gemäß DWA (2005) ist zwischen der Sohle einer Versickerungsanlage und dem mittleren Grundwasserhöchststand bzw. einer wasserstauenden Schicht (Geschiebelehm) i.d.R. eine Sickerstrecke von mindestens 1,0 m einzuhalten. Im Bereich des Aufschlusspunktes RKS 1 beträgt der Flurabstand zur wasserstauenden Geschiebelehmschicht nur 1,2 m. Die Möglichkeit für eine Versickerung besteht hier z.B. in der Ausführung von flachen Versickerungsmulden mit einer geringen Flächenbelastung (Au/As), sodass der Abstand von der Sohle der Versickerungsanlage zur Schichtoberkante des Geschiebelehmes mind. 1,0 m beträgt, ggf. in Kombination mit einer Auffüllung des Geländes am geplanten Versickerungsstandort mit einem für eine Versickerung gut geeigneten Boden.

Es ist zu beachten, dass es bei einem Betrieb einer Versickerungsanlage oberhalb des wasserstauenden Geschiebelehmes an der Schichtoberkante des Lehmes zu einer Bildung Büro für Geowissenschaften M&O - 5 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf von Schichtwasser und zu einem lateralen Abfluss kommen wird. Es ist daher zu prüfen, ob es hierdurch zu Schäden an angrenzenden Bauwerken kommen kann.

Zur Bemessung von Versickerungsanlagen an den untersuchten Standorten kann für die -5 untersuchten Sande oberhalb des Geschiebelehmes ein kf-Wert von rd. 3 x 10 m/s angesetzt werden. Der Geschiebelehm weist erfahrungsgemäß einen kf-Wert von ≤ 1 x 10-7 m/s auf.

Aufgrund des oberflächennahen Auftretens von wasserstauendem Geschiebelehm in einem Teilbereich des untersuchten Areales wird empfohlen, die Bodenverhältnisse am vorgesehenen Standort für eine Versickerungsanlage nochmals gutachterlich prüfen zu lassen.

7 Schlusswort

Sollten sich hinsichtlich der vorliegenden Bearbeitungsunterlagen und der zur Betrachtung zugrunde gelegten Angaben Änderungen ergeben oder bei der Bauausführung abweichende Boden- und Grundwasserverhältnisse angetroffen werden, ist der Verfasser sofort zu informieren.

Falls sich Fragen ergeben, die im vorliegenden Gutachten nicht oder nur abweichend erörtert wurden, ist der Verfasser zu einer ergänzenden Stellungnahme aufzufordern.

Spelle, 17. August 2018

Dipl.-Geol. Sven Ellermann

Büro für Geowissenschaften M&O - 6 - 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

Literatur

DWA (2005): Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser. Arbeitsblatt DWA-A 138. Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Hennef.

Anlagen

Anlage 1: Übersichtskarte

Anlage 2: Lageplan der Untersuchungspunkte

Anlage 3: Bohrprofile der Rammkernsondierungen (RKS 1 und RKS 2)

Anlage 4: Ergebnis des Versickerungsversuches (VU 1)

Büro für Geowissenschaften M&O 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

Anlage 1: Übersichtskarte

Lage des Plangebietes

3003-2018-VU- BBP 18-Rastdorf

Anlage 1: Übersichtskarte Quelle: Umweltkarten Niedersachsen Maßstab: Datum: Bearbeiter: unmaßstäblich 14.08.2018 Ellermann Büro für Geowissenschaften M&O 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

Anlage 2: Lageplan der Untersuchungspunkte

RKS 1 + VU 1

RKS 2

3003-2018-VU- BBP 18-Rastdorf

Anlage 2: Lageplan

Entwurfsverfasser: Auftraggeber

Maßstab: Datum: Bearbeiter: unmaßstäblich 15.08.2018 Ellermann Büro für Geowissenschaften M&O 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

Anlage 3: Bohrprofile der Rammkernsondierungen (RKS 1 und RKS 2)

RKS 1 RKS 2

0 m 0 m GOK [m] GOK [m] 0.00 0.00 Feinsand, humos, Feinsand, humos, mittelsandig, OH mittelsandig, OH graubraun graubraun - braun - dunkelbraun 0.35 0.40 Feinsand, mittelsandig, SE schluffig, Feinsand, stark beige mittelsandig, SE 0.85 schwach schluffig, beige -1.00 Feinsand, schluffig, -1.00 schwach mittelsandig, SU beige - hellbraun 1.20 0.95 Feinsand, schluffig, Geschiebelehm, schwach mittelsandig, SU Schluff, stark beige feinsandig, UL schwach mittelsandig, 1.65 sehr schwach Geschiebelehm, tonig, rotbraun Schluff, stark 1.20 sandig, schwach UL -2.00 Feinsand, schluffig, tonig, rotbraun -2.00 schwach mittelsandig, SU - hellgrau beige - rotbraun 2.15 1.40

Feinsand, schwach Feinsand, schwach mittelsandig, SE mittelsandig, SU - SE schwach schluffig, hellgrau beige - hellgrau

3.00 3.00 -3.00 -3.00 gemäß DIN 4021 gemäß DIN 4021

Bernard-Krone-Straße 19, 48480 Spelle, www.mo-bfg.de Konsistenzen und Schichtwasser Projekt: 3003-2018-VU Bebauungsplan Nr. 18, Gemeinde Rastdorf steif Anlage 3 naß Bohrprofile der Rammkernbohrungen Maßstab: Höhe: 1:30 Datum: 15.08.2018 Bearbeiter: Ellermann Büro für Geowissenschaften M&O 3003-2018-VU-BBP 18-Rastdorf

Anlage 4: Ergebnisse des Versickerungsversuches (VU 1)

Ermittlung Durchlässigkeitsbeiwert Versickerung im Bohrloch / WELL PERMEAMETER METHOD

Projekt: 3003-2018 (Anlage 4) Test: VU 1 (RKS 1) Datum: 17.08.2018 Bearbeiter: Ellermann

Q/sec Q/min mm min Q/min 120 FALSCH 0,88 53 1 0 0 0 105 WAHR 1,75 105 2 11 1 105 100 100 WAHR 1,44 86 3 86 20 2 86 86 WAHR 1,44 86 4 38 4 86 80 75 77 WAHR 1,67 100 5 59 6 100 67 67 WAHR 1,12 67 6 87 10 67 60 53 WAHR 1,24 75 7 126 15 75 WAHR 1,28 77 8 166 20 77 Infiltration (ml/min)Infiltration 40 WAHR 1,12 67 9 236 30 67

FALSCH 1,12 67 10 --- 20 FALSCH 1,12 67 11 ---

FALSCH 1,12 67 12 --- 0 0 5 10 15Zeit (min) 20 25 30 35

7 cm Durchmesser Bohrloch Randbedingungen / Zwischenwerte: Infiltrationsrate "Q" 1,12 ml/sec Durchm.(mm): 110

67,0 ml/min 0,96

50 cm Tiefe Bohrloch bis Wasserstand (ho) Radius-Bohrloch "r" 4 cm Wert "ho" 50 cm

Wert "h" = H-ho 10 cm 19 oC Wassertemperatur Wert "S" = GW-H 35 cm Viskosität 1,0 Wasserviskosität im Bohrloch Wasserviskosität bei 20oC 60 cm Bohrlochtiefe (H) 1,42E-3 WAHR

95 cm Grundwasserstand (GW) / wasserundurchlässige Bodenschicht FALSCH 1,16E-3

1,4 * 10 -5 m/s Kf-Wert: © Geotechnisches Büro Wiltschut 2007 Klute, A.: Methods of soil analysis, Part 1, Physical and mineralogical 122,9cm/Tag www.wiltschut.de methods. American Society of Agronomy, Madison, Wisconsin. 1986 0,00

Anlage 3

OEL A

OVS A A OGG A A OGG OGG OGG

A A OGG HWB Bi HFM: Ei, Ki A A Windschutzstreifen Ei, Ki, Bi A W A WEA i A n OVW d s A A c h A uOVS A t WEA A z WEA s t A r i A g e n Legende: Biotoptypen nach Drachenfels (2016) Gemeinde Rastdorf A Acker Landkreis Emsland HFM Strauch-Baumhecke

HWB Baum-Wallhecke Anlage 3 OEL Locker bebautes Einzelhausgebiet OGG Gewerbegebiet der Begründung OVS Straße zum OVW Weg Bebauungsplan Nr. 18

WEA Windenergieanlagen

Hauptbestandsbildner: Biotoptypen Bi Birke Ei Eiche Ki Kiefer Büro für Landschaftsplanung, Werlte; 02/2019

Anlage 4

Gemeinde Rastdorf

Änderung FNP

„Erweiterung Gewerbegebiet - westlich Südstraße“

UsaP

Brutvögel und Fledermäuse

2018

Bearbeitung: Dipl. Biologe Christian Wecke Alexanderstraße 263a 26127 Oldenburg Tel.: 0179-9151046

Gemeinde Rastdorf UsaP Brutvögel und Fledermäuse 2018 FN-Änderung "Gewerbegebiet westlich Südstraße"

Inhaltsverzeichnis

1 Anlass und Aufgabenstellung...... 1

2 Lage des Vorhabens und Beschreibung des Untersuchungsgebiets ...... 1

3 Methodik ...... 3

4 Ergebnisse und Bewertung ...... 5

4.1 Brutvogelerfassung ...... 5 4.1.1 Lebensraumbewertung ...... 7

4.2 Fledermäuse ...... 8

5 Beschreibung der Wirkfaktoren ...... 9

6 Rechtliche Grundlagen ...... 10

7 Beurteilung der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie aller anderen Vogelarten und Fledermausarten ...... 12

7.1 Brutvogelarten ...... 13

7.2 Fledermausarten ...... 17

8 Fazit und Empfehlungen ...... 20

9 Literaturverzeichnis ...... 22

10 Anhang ...... 23

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage des Plangebiets im landschaftlichen Raum im LK Emsland. Quelle: verändert nach OTM (Open Topomaps)...... 2 Abbildung 2: Untersuchungsgebiet für Brutvögel und Fledermäuse ...... 3 Abbildung 3: Bestand der Brutreviere der Vogelarten in 2018 ...... 24 Abbildung 4: Fledermauskontakte 2018 ...... 25

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Gemeinde Rastdorf UsaP Brutvögel und Fledermäuse 2018 FN-Änderung "Gewerbegebiet westlich Südstraße"

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Erfassungstermine und Witterungsbedingungen ...... 4 Tabelle 2 Brutvogelartenliste ...... 6 Tabelle 3: Ermittlung der Punktzahlen nach Behm & Krüger (2013) ...... 8 Tabelle 4: Bewertung ...... 8 Tabelle 5: Artenspektrum und Lebensraumansprüche der im UG erfassten Fledermäuse ...... 9

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Gemeinde Rastdorf UsaP Brutvögel und Fledermäuse 2018 FN-Änderung "Gewerbegebiet westlich Südstraße"

1 Anlass und Aufgabenstellung In der Samtgemeinde Werlte in der Gemeinde Rastdorf (LK Emsland) ist südlich der Ortschaft die Erweiterung eines Gewerbegebiets geplant. Da sich durch die Maßnahme die Gestalt oder Nutzung von Grundflächen verändert und diese Veränderung die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Na- turhaushalts erheblich beeinträchtigen kann, besteht nach der zuständigen Naturschutzbehörde die Notwendigkeit einer speziellen artenschutzrechtliche Prüfung (saP) entsprechend den §§ 44 und 45 BNatSchG, die die Artengruppen Vögel (Brutvögel) und Fledermäuse umfassen soll. Mit einer ar- tenschutzrechtlichen Prüfung soll festgestellt werden, ob Verbotstatbestände nach § 44 (1) BNatSchG vorliegen.

Die nachfolgende Arbeit stellt die Ergebnisse der 2018 durchgeführten Kartierungen und die Unter- suchung zur artenschutzrechtlichen Prüfung dar.

2 Lage des Vorhabens und Beschreibung des Untersuchungsgebiets Das Plangebiet liegt südlich des Ortes Rastdorf (Abbildung 1) im Landkreis Emsland.

Naturräumlich liegt es in der „Ems-Hunte-Geest und Dümmer Geestniederung“ und gehört nach der Zuordnung der Rote-Liste-Regionen und Zuordnung zu den biogeographischen Regionen nach FFH- Richtlinie zum Tiefland West (atlantische biogeographische Region). Das Untersuchungsgebiet um- fasst das Plangebiet und einen 100m-Puffer-Radius, um Wechselwirkungen zu Habitaten benachbar- ter Bereiche zu erfassen. Die Ausdehnung des Untersuchungsgebietes (UG) ist der Abbildung 2 zu entnehmen. Dieser Erfassungsraum für die Schutzgüter Brutvögel und Fledermäuse umspannt zu- sammen etwa 31 ha. und ist eine landwirtschaftlich genutzter Bereich, der von Wallhecken unterbro- chen ist. Das umgebende Landschaftsbild ist neben der Bebauung des Orts und des bestehenden Gewerbegebiets hauptsächlich durch land- und forstwirtschaftliche Flächen und landwirtschaftliche Hofstellen geprägt. Die landwirtschaftlichen Flächen setzen sich aus Getreide- und Maisanbauflächen zusammen, die von wege- und straßensäumenden Gehölzen (Eichen und typische Feld-gehölzarten wie Eberesche, Holunder, Birke, Erle) sowie zusammenhängenden Gehölzen (Kulturanpflanzungen von Nadelhölzern) gesäumt und unterbrochen sind.

Etwa 4 km südöstlich des UG beginnt das 100 ha große Naturschutzgebiet "Markatal" (NSG WE 150), das einen rund 3,5 Kilometer langen Abschnitt des Talraumes der Marka sichert und bis heute als unberührtes, mäandrierendes und naturnahes Fließgewässer besteht. Am Rand der Niederung sind quellige Übergangsmoore und Bruchwälder erhalten geblieben. An der Geestkante sind noch Reste der natürlichen Waldgesellschaft, des Birken-Stieleichenwaldes zu finden (NLWKN). Das NSG ist Be- standteil des FFH-Gebietes 046 "Markatal mit Bockholter Dose". 4,5 Kilometer südlich des UG be- ginnt das Naturschutzgebiet "Bockholter Dose" (NSG WE 00138) Das NSG ist Bestandteil des FFH- Gebietes 046 "Markatal mit Bockholter Dose" sowie des EU-Vogelschutzgebietes V66 und somit Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. In dem 120 ha großen Schutzgebiet entspringen die beiden Bäche Marka und Mittelradde. (...) Von weitgehend intakten Hochmoorheiden über Pfei-

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Gemeinde Rastdorf UsaP Brutvögel und Fledermäuse 2018 FN-Änderung "Gewerbegebiet westlich Südstraße"

fengrasstadien bis hin zu Moorbirkenwäldern finden sich verschiedene Lebensräume eines regenerie- renden Hochmoores. (NLWKN). Die Nähe zu einem Naturschutzgebiet kann die Tierartengemein- schaft und Individuendichte eines Untersuchungsgebiets z.T. maßgeblich beeinflussen.

Abbildung 1: Lage des Plangebiets im landschaftlichen Raum im LK Emsland. Quelle: verändert nach OTM (Open Topomaps).

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Abbildung 2: Untersuchungsgebiet für Brutvögel und Fledermäuse im 100 m-Radius um das Plangebiet Satellitenbild: Verän- dert nach Google Earth © 2018 Digital Globe

3 Methodik Die Brutvögel wurden nach Absprache mit der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde in 6 Begehungen in den frühen Morgenstunden während des Frühjahrs und Sommers 2018 nach den Vorgaben von Südbeck et al. (2005): „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ erfasst. Die Lage der Brutreviere ist als Reviermittelpunkt (möglichst zentraler Punkt im ermittelten Revier) auf der zu erstellenden Verbreitungskarte gekennzeichnet. Die Einteilung in die Kategorien Brutnachweis und Brutverdacht richtet sich nach Südbeck et al. (2005). Nur Nachweise dieser Kate- gorien werden als Brutreviere gewertet. Sogenannte Brutzeitfeststellungen, also einmalige Nachwei- se singender Männchen oder einmalige Sichtungen von Arten im UG, reichen in der Regel für eine Einordnung als Brutvogel bzw. die Eintragung eines Brutreviers nicht aus (Südbeck et al. 2005). Alle einheimischen Brutvögel sind artenschutzrechtlich relevant, so dass das angetroffene Artenspektrum vollständig erfasst wurde. Dabei wurden die Arten des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VRL), die gefährdeten Arten der Roten Listen (inkl. Vorwarnliste) von Niedersachsen und Bremen oder Deutschland sowie alle weiteren europäischen Vogelarten quantitativ erfasst (s. Abbildung 3). Die Vogelarten werden in der Revierkarte nach den ‚Monitoring häufiger Brutvögel in Deutschland‘, den ‚MhB-Artkürzeln‘ vom Dachverband Deutscher Avifaunisten abgekürzt (siehe Tabelle 2). Der Untersuchungsbereich wurde zudem auch tagsüber auf potenzielle Quartierstätten für

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baumbewohnende Fledermausarten hin abgesucht. Die Bewertung als Lebensraum für Brutvögel erfolgt nach dem Verfahren zur Bewertung von Vogelbrutgebieten in Niedersachsen (Behm & Krüger, 2013).

Die Fledermäuse wurden in 6 Begehungen von April bis September in Anlehnung an die im niedersächsischen Artenschutzleitfaden (Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, 2015) vorgeschlagenen Zeitfenster für Fledermauserfassungen in 2018 erfasst (siehe Tabelle 1), wobei der Zeitraum in die meist von deutlich mehr Flugaktivität geprägte erste Nachthälfte gelegt wurde. Nachtdurchgänge während des Hochsommers zum Erfassen von potenziell im oder am Rand des UGs brütender Eulen wurden mit der Erfassung von Fledermäusen am gleichen Datum bearbeitet. Die Fledermauserfassung erfolgte mittels eines Ultraschalldetektors (Fa. Petterson D240x, Schweden) und eines automatischen Ultraschall-Aufzeichnungsgeräts (Batlogger, Fa. Elekon, Schweiz), was eine Speicherung und visuelle Nachbestimmung der aufgenommenen Laute ermöglicht. Für die Bewertung eines Fledermauslebensraums gibt es keine vorgegebenen Kriterien. Veröffentlichte Arbeiten beziehen sich meist auf die Beurteilung von Konfliktpotenzial mit Windenergieanlagen und dem möglichen Kollisionsrisiko für Fledermäuse. Die Beurteilung des Fledermausaufkommens wird daher in diesem Fall verbalargumentativ in Bezug auf die Habitatstruktur und das erfasste Artenspektrum vorgenommen.

Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die Termine der durchgeführten Kartierungen und die zu der Zeit vorherrschenden Witterungsbedingungen.

Tabelle 1: Erfassungstermine und Witterungsbedingungen

Kartierdurchgang Datum Temperatur (°C) Bewölkung (in Achteln) Windrichtung Windstärke (Bft) BV 1 14.03.2018 3°C 8/8 W 2 BV 2 07.04.2018 11°C 8/8 SW 3 BV 3 19.04.2018 12°C 0/8 O 2 BV 4 04.05.2018 9°C 0/8 O 2 BV 5 22.05.2018 10°C 5/8 O 2 BV 6 04.06.2018 18°C 8/8 SW 3 FLM 1 15.05.2018 19°C 7/8 N 2 FLM 2 12.06.2018 14°C 8/8 NW 2 FLM 3 12.07.2018 19°C 0/8 N 1 FLM 4 10.08.2018 14°C 0/8 SO 2 FLM 5 12.09.2018 13°C 8/8 SW 1 FLM 6 27.09.2018 13°C 0/8 - windstill

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4 Ergebnisse und Bewertung

4.1 Brutvogelerfassung 38 Vogelarten wurden 2018 als Brut- oder Gastvögel im Untersuchungsgebiet festgestellt. 1 Art, die als Brutvogel (mindestens „Brutverdacht“) bestätigt wurde, steht als mindestens gefährdet (Katego- rie 3) auf der Roten Liste Niedersachsens bzw. Deutschlands oder ist nach Bundesartenschutzverord- nung in der Kategorie "streng geschützt". Die Ergebnisse der Brutvogelkartierung im Plangebiet fin- den sind in Abbildung 3 dargestellt.

Erläuterung des Begriffs „Ökologische Gilde“: Brutlebensraum-Schwerpunkt einer Art des

 WL - Laubwald/Mischwald

 WN - Nadelwald

 HO - Halboffenland

 O - Offenland

 ST - strauch-/gebüschgeprägte Lebensräume

 SI - Siedlungen, stark anthropogen geprägte Lebensräume

 GF - Fließgewässer einschließlich der Ufergehölze

 GS - Stillgewässer einschließlich der Ufergehölze/-vegetation und Uferstreifen

Die im Untersuchungsgebiet vorgefundenen Lebensraumtypen sind im wesentlichen Laubwald/Mischwald (als Wald und als Wallhecken) und randständig von Strauchvegetation geprägte Gehölze sowie Offen- und Halboffenland mit Strauchvegetation. Vom Vorhaben direkt betroffen sind alle genannten Lebensraumtypen bis auf den bebauten Bereich.

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Tabelle 2 Brutvogelartenliste: Schutzstatus und Gefährdung der europäischen Vogelarten, die innerhalb des UG 2018 als Brutvögel oder Nahrungsgäste/Brutzeitfeststellungen im Plangebiet und dem 100m-Radius erfasst wurden. Die Arten sind auf der Revierkarte nach den ‚Monitoring häufiger Brutvögel in Deutschland‘, den ‚MhB-Artkürzeln‘ vom Dachverband Deutscher Avifaunisten abgekürzt.

Familie, Wissenschaftlicher RL BArt Status/Anzahl BP Ökol. Gilde Deutscher Artname, MhB-Kürzel Artname Nds/TLW/D SchV Gänse und Enten Stockente Anas platyrhynchos BV/1 */*/* § GS, GF Greife Mäusebussard, Mb Buteo buteo GV/BZF */*/* §§ WN, WL Hühnervögel Jagdfasan, Fa Phasianus colchicus BV/1 */*/* § HO, O Tauben Ringeltaube, Rt Columba palumbus BV/3 */*/* § WL, SI Hohltaube, Hot Columba oenas BV/2 */*/* § WL, SI Spechte Buntspecht, Bs Dendrocopos major BZF */*/* § WL, WN Sing- und Rabenvögel Eichelhäher, Ei Garrulus glandarius BZF */*/* § WL, WN, SI Dohle, D Coloeus monedula BV/3 */*/* § SI, WL Blaumeise, Bm Parus caeruleus BV/4, BN/2 */*/* § SI, WL Kohlmeise, K Parus major BV/6 */*/* § SI, WL Tannenmeise, Tm Parus ater BV/1 */*/* § WN Sumpfmeise, Sum Parus palustris BV/2, BN/1 */*/* § WL, ST, GS Weidenmeise, Wm Parus montanus BV/1 */*/* § WL Fitis, Fi Phylloscopus trochilus BV/1 */*/* § WL Zilpzalp, Zi Phylloscopus collybita BV/6 */*/* § WL, SI Mönchsgrasmücke, Mg Sylvia atricapilla BV/5 */*/* § WL, SI, HO Gartengrasmücke, Gg Sylvia borin BV/1 V/V/* § WL, SI, HO Dorngrasmücke, Dg Sylvia communis BV/2 */*/* § HO, ST Wintergoldhähnchen, Wg Regulus regulus BV/1 */*/* § WN Kleiber, Kl Sitta europaea BV/1 */*/* § WL, SI Gartenbaumläufer, Gb Certhia brachydactyla BV/3 */*/* § WL, SI Zaunkönig, Z Troglodytes troglodytes BV/3 */*/* § SI, WL, WN Misteldrossel, Md Turdus viscivorus BV/1 */*/* § SI, WL, WN Amsel, A Turdus merula BV/4 */*/* § WL, SI, ST Wacholderdrossel, Wd Turdus pilaris GV/BZF */*/* § WL, WN, SI Singdrossel, Sd Turdus philomelos BV/3 */*/* § WL, SI Rotkehlchen, R Erithacus rubecula BV/8, BN/3 */*/* § WL, WN, SI Hausrotschwanz, Hr Phoenicurus ochruros BV/1 */*/* § SI Gartenrotschwanz, Gr Phoenicurus phoenicurus BV/1 V/V/* § WL Heckenbraunelle, He Prunella modularis BV/1 */*/* § SI, WL, ST Haussperling, H Passer domesticus BV/1 V/V/V § SI Baumpieper, Bp Anthus trivialis BV/2 V/V/V § WL Wiesenschafstelze, St Motacilla flava BV/1 */*/* § O Bachstelze, Ba Motacilla alba BV/1 */*/* § HO, SI Buchfink, B Fringilla coelebs BV/12 */*/* § WL, HO, SI

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Grünfink, Gf Carduelis chloris BV/1 */*/* § WL, HO Bluthänfling, Hä Carduelis cannabina BV/2 3/3/3 § HO Goldammer, G Emberiza citrinella BV/4 V/V/V § HO, ST Erläuterungen: RL - Nds: Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvogelarten (Krüger & Nipkov 2015), D: Rote Liste der in Deutschland gefährdeten Brutvogelarten (Grüneberg et al. 2015), TLW = Rote Liste Niedersachsen Tiefland West, Gefährdungs- grad: 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet. BNatSchG: § = besonders geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG, §§ = streng geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG. Unterstrichene Arten sind streng ge- schützte oder solche mit RL-Status ab Vorwarnliste. Status BV = Brutvogel, BZF = Brutzeitfeststellung, GV = Gastvogel

4.1.1 Lebensraumbewertung Die Bewertung des Gebiets als Brutvogellebensraum wird nach dem Verfahren von Behm & Krüger (2013) vorgenommen. Das Untersuchungsgebiet ist zu klein (0,3 km²), um es in Teilgebiete zu unter- gliedern. Es wird daher als Ganzes annähernd an Behm & Krüger (2013) bewertet, obwohl die Habi- tatstruktur zwischen Gehölzen und offeneren Flächen stark variiert. Bewertet wird das Vorkommen von Arten in den Gefährdungskategorien „vom Aussterben bedroht“ (RL 1), „stark gefährdet“ (RL 2) oder „gefährdet“ (RL 3). Auf Grundlage der Brutrevierzahl wird anhand der Tabelle 3 für jede Art eine Punktzahl unter Berücksichtigung der z.T. unterschiedlichen Gefährdungskategorien für die Roten Listen von Deutschland, Niedersachsen und der betreffenden Region ermittelt. Für jede Rote Liste (Deutschland, Niedersachsen, Region Tiefland West in Nds.) werden für alle Vogelarten die ermittel- ten Punktzahlen addiert. Anschließend wird die Gesamtpunktzahl durch die Größe des zu bewerten- den Gebietes in km² (Flächenfaktor) geteilt. Bei kleineren Gebieten als 1 km² wird der Wert 1 zu- grundegelegt. Dieser Punktwert dient zur Einstufung des Gebietes. Für die Ermittlung einer nationa- len Bedeutung wird die Rote Liste Deutschlands verwendet, und entsprechend ist für eine landeswei- te Bedeutung die Rote Liste Niedersachsens maßgeblich. Bei Gebieten geringerer Bedeutung wird die regionale Rote Liste Niedersachsens (hier Tiefland West) herangezogen. Ein Gebiet gilt ab 4 Punkten als lokal, ab 9 Punkten als regional, ab 16 Punkten als landesweit und ab 25 Punkten als national be- deutendes Brutvogelgebiet.

Nach der Ermittlung der Punktezahlen in Tabelle 3, wird in Tabelle 4 die Bewertung des Untersu- chungsgebietes durchgeführt. Die Endwerte führen zur Einstufung der Bedeutung als Vogelbrutge- biet. Es gelten folgende Mindestwerte:

 Rote-Liste-Regionen: 4-8 Punkte lokale Bedeutung, ab 9 Punkte regionale Bedeutung.

 Niedersachsen: ab 16 Punkte landesweite Bedeutung

 Deutschland: ab 25 Punkte nationale Bedeutung.

Das Gebiet würde nach diesem Schema als Brutvogelgebiet ohne signifikante Bedeutung für seltene Vogelarten bewertet werden. Die Flächengröße des zu bewertenden Brutvogellebensraums muss nach Behm und Krüger zwischen 80 und 200 ha liegen, wodurch sich der untersuchte Raum nicht nach dieser Methode bewerten lässt. Das Bewertungsergebnis kann daher als Hinweis betrachtet werden, dass es sich beim UG um eine Fläche mit geringem Wert für seltene Vogelarten handelt.

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Tabelle 3: Ermittlung der Punktzahlen nach Behm & Krüger (2013)

Punkte Anzahl Brutreviere vom Aussterben bedroht (RL 1) stark gefährdet (RL 2) Gefährdet (RL 3) 1 10,0 2,0 1,0 2 13,0 3,5 1,8 3 16,0 4,8 2,5 4 19,0 6,0 3,1 5 21,5 7,0 3,6 6 24,0 8,0 4,0 7 26,0 8,8 4,3 8 28,0 9,6 4,6 9 30,0 10,3 4,8 10 32,0 1,0 5,0 jedes weitere Paar 1,5 0,5 0,1

Tabelle 4: Bewertung der ermittelten Punktzahlen über den Flächenfaktor und die Einordnung in die Bedeutungskatego- rien nach Mindestwerten von Behm und Krüger (2013)

Anzahl RL RL Artname RL Nds. TLW Punkte1 D Punkte1 N Punkte1 TLW Brutreviere D Nds. Bluthänfling 2 3 3 3 3,6 3,6 3,6 Flächenfaktor 1 1 1

1 3,6 3,6 3,6 Punktwert - - - Bedeutung

Erläuterungen: RLN: Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvogelarten (Krüger & Nipkov 2015), RL D: Rote Liste der in Deutschland gefährdeten Brutvogelarten (Grüneberg et al. 2015), RL-Nds TLW: Rote Liste Niedersachsen Tiefland West

Gefährdungsgrad: 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet 1 = Punkte nach Behm & Krüger (2013)

4.2 Fledermäuse Im Erfassungszeitraum 2018 konnten 5 Fledermausarten jagend im Untersuchungsgebiet nachgewie- sen werden. Dabei konzentrierten sich die Kontakte auf Wege mit den säumenden Gehölzen. In der Übersichtskarte der registrierten Kontakte (s. Abbildung 4) ist das Muster der Kontakte gut an die Struktur gebunden zu erkennen. Die Erfassung eines Kontakts ist nicht gleichzusetzen mit dem Nachweis eines Individuums. Häufig auf denselben Wegen patrouillierende schnelle Arten wie z.B. die Breitflügelfledermaus oder auch die Zwergfledermaus können durch diesen Umstand hohe Kon- taktzahlen in einer Erfassungsnacht erreichen, wobei es sich aber durchaus nur um geringe Individu- enzahlen handeln kann. Die Arten sind im ländlichen Kulturraum weit verbreitet und flächendeckend anzutreffen. Während der Ausflugkontrollen wurden keine Hinweise auf Quartierstandorte baum- bewohnender Fledermäuse innerhalb des UG festgestellt. Die Wallhecken bieten allerdings hohes Quartierpotenzial. Es gibt Spechte im UG, so dass von einem (wenn auch unerkannten) Bestand an Höhlen und Rindenspalten innerhalb der Altbaumreihen ausgegangen werden kann.

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Tabelle 5: Artenspektrum und Lebensraumansprüche der im UG erfassten Fledermäuse

Art, Schutzstatus und Artkürzel Quartiere in Jagdhabitat Höhlen in alten, großen Bäumen Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) (Spechthöhlen), Winterquartiere oft in jagt hoch und wenig FFH Anhang IV, Rote Liste D: 3, Nds.: 2 großer Entfernung in großen Baumhöhlen, strukturgebunden Nnoc Spalten an Gebäuden und Brücken oder an der Decke von Höhlen Breiflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) jagt großräumig Sommer wie Winter in Spalten, in/an FFH Anhang IV, Rote Liste D: V, Nds.: 2 strukturgebunden, Wallhecken, Gebäudedächern, Scheunen Eser Waldränder, Siedlungen Sommerquartiere in Spalten in Bäumen, Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) Spechthöhlen, Fledermauskästen, Halboffenland, Siedlungen, FFH Anhang IV, Rote Liste D: G (gefährdete wandernde Art), NDS: 2 Winterquartierein Baumhöhlen, strukturgebunden, vegetationsnah Pnat Holzstapeln und Gebäuden Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Sommer wie Winter in Spalten, in/an strukturgebunden, FFH Anhang IV, RL D: -, Nds.: 3 Gebäuden, Scheunen vegetationsnah, oft gewässernah Ppip Bartfledermäuse (Myotis brandtii/mystacinus) Sommerquartiere in Baumhöhlen oder Akustisch schwer voneinander FFH Anhang II und IV (brandtii), RL D: 2, Nds.: 2; FFH Anhang IV (mystacinus), Fledermauskästen (brandtii) oder auch in trennbar, Jagdflug beider Arten ist Nds.: 2 RL D: 3, Nds.: 2 Spalten an Gebäuden (mystacinus), strukturgebunden, Mbart Winterquartiere vorwiegend in Stollen und vegetationsnah, oft gewässernah Höhlen

Erläuterungen: D: BfN, 2009, Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Nds: Heckenroth et al., 1991, Rote Liste Nieder- sachsen.

Gefährdungsgrad: 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet

5 Beschreibung der Wirkfaktoren  Waldumwandlung

Die Vorbereitung der überplanten Flächen erfordert die Rodung der bestehenden Gehölze. Das kann den vollständigen Verlust von Habitaten für Vögel und Fledermäuse bedeuten und geht mit der Gefahr der Verletzung des Tötungsverbots einher.

 Bodenentnahmen, Abgrabungen, Aufschüttungen

Die Einrichtung eines Industriegebiets erfordert baubedingt umfassende Bodenarbeiten für Fun- damente, Straßenbau, Drainage und Ausschachtungen. Bodenveränderungen können großen Einfluss auf die Habitatqualität für Insekten haben, die die Nahrungsgrundlage der meisten Vögel und Fledermäuse bilden.

 Erschütterungen

Erschütterungen durch Maschinen und Fahrzeuge während der Bauzeit und anlagebedingt haben durch Scheuchwirkung einen Effekt auf die Biotopqualität.

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 Licht

Mit Störungen durch Licht (Beleuchtung von Fahrzegen, Baumaschinen, Straßenbeleuchtung) ist bau- wie anlagebedingt zu rechnen.

 Schallemissionen

Es kommt bau- wie anlagebedingt zu Lärmbelastungen durch Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen, die sich negativ auf störungsempfindliche Tierarten im nahen Umfeld auswirken können.

 Visuelle Reize

Die Anwesenheit von Menschen in der Nähe von möglichen Nahrungs- oder Vermehrungsstätten störungsempfindlicher Arten bedeutet meist ein Unterlaufen der Fluchtdistanzen dieser Arten und eine dauerhafte Scheuchwirkung.

6 Rechtliche Grundlagen Artenschutzrechtliche Verbote

Die planungsrelevanten speziellen artenschutzrechtlichen Verbote sind in § 44 Abs. 1 BNatSchG for- muliert. Danach ist es verboten:

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstö- ren;

2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs-, und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand einer lokalen Population einer Art verschlechtert;

3. Fortpflanzungs- und Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;

4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Nach § 44 Abs. 5 BNatSchG gelten unter bestimmten Voraussetzungen Einschränkungen der speziel- len artenschutzrechtlichen Verbote:

Für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinn des § 18 Absatz 2 Satz 1, die die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, gelten für die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote folgende Maßgaben: Sind in Anhang IV a der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer

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Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Falls erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaß- nahmen festgesetzt werden. Für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gelten diese Maßgaben entsprechend. Sind andere besonders ge- schützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- oder Vermarktungsverbote vor.

Anwendungsbereich

Die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes zum Artenschutz unterscheiden zwischen besonders geschützten Arten und streng geschützten Arten. Alle streng geschützten Arten sind zugleich als de- ren Teilmenge auch besonders geschützte Arten. Welche Arten zu den besonders geschützten oder den streng geschützten gehören, ist in § 7 Abs. 2 Nrn. 13 und 14 BNatSchG geregelt.

Besonders geschützte Arten: a) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang A oder B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 09.12.1996 über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwa- chung des Handels (Abl. L 61 vom 03.03.1997, S. 1, L 100 vom 17.04.1997, S. 72, L 298 vom 01.11.1997, S. 70, L 113 vom 27.04.2006, S. 26), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 318 / 2008 (Abl. L 95 vom 08.04.2008, S. 3) geändert worden ist, aufgeführt sind, b) nicht unter Punkt a) fallende aa) Tier und Pflanzenarten, die in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt sind, bb) europäische Vogelarten, c) Tier- und Pflanzenarten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 aufgeführt sind;

Streng geschützte Arten: besonders geschützte Arten, die a) in Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97, b) in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG, c) in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 2 aufgeführt sind;

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Den einheimischen europäischen Vogelarten kommt im Schutzregime des § 44 Abs. 1 BNatSchG eine Sonderstellung zu: Gemäß den Begriffsbestimmungen zählen sie zu den besonders geschützten Ar- ten; hinsichtlich der Verbotstatbestände sind sie jedoch den streng geschützten Arten gleichgestellt. Weiter sind einzelne europäische Vogelarten über die Bundesartenschutzverordnung oder Anhang A der EG-Verordnung 338/97 als streng geschützte Arten definiert.

Ausnahme- und Befreiungsmöglichkeiten

Gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG können im Einzelfall von den nach Landesrecht zuständigen Behörden weitere Ausnahmen von den Verboten des § 44 Abs. 1 BNatSchG zugelassen werden. Dies ist u.a. aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses sozialer oder wirtschaftlicher Art möglich.

Eine Ausnahme darf jedoch nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand einer Art nicht verschlechtert, soweit nicht Artikel 16 Abs. 1 der Richtlinie 92/43/EWG eitergehende Anforderungen enthält.

7 Beurteilung der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie aller anderen Vogelarten und Fledermausarten Im Interesse eines effektiven Artenschutzes ist es gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 verboten, wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Auf- zucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören. Die Erheblichkeit ist erreicht, sobald sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art ver- schlechtert. Dies ist der Fall, wenn durch die Störung der Bestand oder die Verbreitung von Anhang IV-Arten bzw. europäischen Vogelarten nachteilig beeinflusst wird. Zu berücksichtigen sind daher auch Handlungen, die Vertreibungseffekte bewirken oder Fluchtreaktionen auslösen. Weitere für die Planung zu berücksichtigende, streng geschützte Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie neben Am- phibien, Fledermäusen und Vögeln wurden im Rahmen dieser Prüfung nicht betrachtet.

Unter Berücksichtigung verschiedener Gefährdungskriterien und der speziellen Habitatansprüche werden im Rahmen der UsaP die Arten der oben aufgeführten Tiergruppen ermittelt, die hinsichtlich der Verbote des § 44 BNatSchG zu prüfen sind. Dabei werden besonders wie auch streng geschützte Arten nach ihren Brut-Lebensraumschwerpunkten zu ökologischen Gilden zusammengefasst. Im Fall des Vorkommens von streng geschützten oder Rote-Liste-Arten sind diese in der Gildenbeschreibung zusätzlich hervorgehoben. Folgende Kriterien werden angewendet, um diese näher zu betrachtenden Tierarten auszuwählen:

• aktuelles nachgewiesenes Vorkommen von streng geschützten oder Rote-Liste-Arten im Un- tersuchungsgebiet.

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• Wirkungsbetroffenheit von Brutvorkommen bzw. Reproduktion im nahen Umfeld des Ein- griffsbereichs.

Es werden jene Arten näher betrachtet, die im UG nachgewiesen wurden und/oder die von den Wirk- faktoren direkt betroffen sein können. Für kleinräumig agierende, nicht streng geschützte Arten (Sing-/Kleinvögel) ohne Rote-Liste-Status werden die ersten unmittelbar an die Vorhabensfläche grenzenden 5 Meter der umgebendenVegetation betrachtet, um entscheidungserhebliche Störungen oder Beeinträchtigungen abbilden zu können.

• Gefährdung

Folgende Arten sind detailliert zu betrachten:

 Fledermäuse als ausnahmslos streng geschützte Arten,

 Vogelarten, die in einer Gefährdungskategorie der Roten Liste von Niedersachsen bzw. der regi- onalisierten Liste des Tieflands West sind (RL 0, 1, 2, 3 nach KRÜGER et al. 8. Fassung Stand 2015),

 Vogelarten, deren Erhaltungszustand als ungünstig bis unzureichend oder ungünstig bis schlecht einzustufen ist,

 Koloniebrüter,

 Vogelarten, die in ihrem Bestand gefährdet sind und für die Deutschland in hohem Maße ver- antwortlich ist, sobald eine Rechtsverordnung nach §54 BNatSchG vorliegt.

Für alle anderen Vogelarten gilt, dass eine artenschutzrechtlich relevante Beeinträchtigung bei Ein- haltung der empfohlenen Vermeidungsmaßnahmen wegen ihrer weiten Verbreitung, der fehlenden Gefährdung und des daher anzunehmenden günstigen Erhaltungszustandes nicht zu vermuten ist.

7.1 Brutvogelarten Die Beurteilung erfolgt für zusammengefasste Gruppen von Arten gleicher Habitatansprüche (ökologische Gilden) mit unterschiedlichem Schutzstatus für die im UG vorkommenden Habitate (siehe Spalte ökologische Gilde in Tabelle 2). Die Betrachtung erfolgt innerhalb einer Gilde in Bezug auf die Auswirkungsprognose auch für die Rote-Liste- und streng geschützte Arten, da die Lebensraumansprüche und die durch das Vorhaben zu erwartende Auswirkungen artübergreifend nahezu identisch sind.

Gehölzbewohnende Arten (WL, WN)

Vogelarten, die ihren unmittelbaren Brut- und Lebensraumschwerpunkt an oder in Gehölzen sowie ihre Niststätten direkt in oder an Bäumen oder innerhalb der Strauchschicht oder am Boden von

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Wald oder an Waldrändern haben. In dieser Gilde werden auch die Rote-Liste (inkl. Vorwarnliste)- Arten Gartenrotschwanz (Nds:V/TLW: V) und Baumpieper (Nds:V/TLW: V) mitbetrachtet.

Verbreitung im Untersuchungsgebiet: nachgewiesen (Artenspektrum s.Tabelle 2).

Der sehr heterogene Gehölzbestand im Untersuchungsgebiet mit Alteichen und Nadel- wie Laubbäumen vieler Alterstufen bietet ein gut geeignetes Nahrungshabitat sowie Schutz- und Nistgelegenheiten für die meisten der häufigen waldbewohnenden Vogelarten. Der Erhaltungszustand der lokalen Population wird aufgrund der Anzahl an Individuen und der aufgefundenen Artenzusammensetzung als gut eingeschätzt.

Prognose der Schädigungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Durch das Vorhaben werden laut Plan zusammenhängende Gehölze und Altbaumbestand auf den Flächen (s. Abbildung 2, Nr. 1 und 2) auf Stiel gesetzt. Die Arten sind zum größten Teil sogenannte Allerweltsarten, die aufgrund ihrer wenig spezialisierten Ansprüche im ländlichen Landschaftsraum weit verbreitet sind. Ihre artspezifisch geringe Empfindlichkeit gegenüber den Auswirkungen des Vorhabens lässt unausweichliche Habitatverluste keine signifikanten Auswirkungen auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population haben. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Fällungs- und Rodungsarbeiten werden außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (März bis Juli) durchgeführt. Außerdem müssen, als kurzfristiger Ausgleich für den Verlust potenzieller Brutplätze von Höhlenbrütern für die gefällten Bäume 20 Höhlenbrüternistkästen (10 Kästen Kohlmeise/Kleiber, Schlupflochdurchmesser 32 mm und 10 Kästen Blaumeise/Sumpfmeise, Schlupflochdurchmesser 26 mm) in der Umgebung (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld) angebracht werd. Es muss darauf geachtet werden, dass die Kästen den jeweiligen Bedürfnissen der Arten entsprechen. Um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten müssen diese außerdem jährlich gewartet werden und Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren durchgeführt werden.

Prognose des Störungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Es sind baubedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung, Lichtemissionen und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen können daher nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des Angebots an Laub- und Nadelbäumen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population aber nicht zu befürchten.

Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Strauch und Gebüsch bewohnende Arten (ST)

Vogelarten, die ihren unmittelbaren Brut- und Lebensraumschwerpunkt an oder in Sträuchern und/oder verstrauchten Gräben sowie ihre Niststätten am Boden oder im Geäst von Hecken und

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Büschen haben. In dieser Gilde wird auch die Rote-Liste(inkl. Vorwarnliste)-Art Gartengrasmücke (Nds:V/TLW: V) mit betrachtet.

Verbreitung im Untersuchungsgebiet: nachgewiesen (Artenspektrum s.Tabelle 2).

Die Strauchbestände, Gebüsche und Hecken im UG bieten diesen Arten gute Bedingungen.

Der Erhaltungszustand der lokalen Population wird als gut eingeschätzt.

Prognose der Schädigungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Durch das Vorhaben wird der größte Teil der Vegetation innerhalb des überplanten Bereichs beseitigt. Hierdurch können potentielle Brutstätten verlorengehen und Individuen verletzt oder getötet werden. Die Arten sind im Landschaftsraum jedoch verbreitet, so dass sich die Verluste von potenziellen Brutstätten bei Einhaltung der Empfehlungen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen nicht signifikant auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population auswirken. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Rodungsarbeiten werden außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (März bis Juli) durchgeführt.

Prognose des Störungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Es sind bau- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen können daher nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des Angebots an Sträuchern und Wege säumenden Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population nicht zu befürchten.

Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Offenland und Halboffenland bewohnende Arten (O, HO)

Vogelarten, die ihren unmittelbaren Brut- und Lebensraumschwerpunkt in niedriger Vegetation am Boden von Grünland oder Agrarflächen (O) sowie ihre Niststätten am Boden in Mulden in oder zwischen Vegetation haben. Halboffenlandarten (HO) nutzen niedrige Sträucher oder einzeln stehende Bäume in sonst offener, wenig unterbrochener Landschaft als Nistgelegenheit und Lebensraum. In dieser Gilde wird auch die Rote-Liste-Art und Goldammer (Nds: V/TLW: V) und der Bluthänfling (Nds: 3/TLW: 3) mitbetrachtet.

Verbreitung im Untersuchungsgebiet: nachgewiesen (Artenliste s. Tabelle 2).

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Die Ackerflächen und Ackerrandstreifen des UG bietet diesen Arten gute Bedingungen. Eine typische Vogelarte der Gilde Halboffenland (HO) ist hier neben der Goldammer die Dorngrasmücke.

Prognose der Schädigungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Für das Vorhaben werden die überplanten Flächen samt Sträuchern und Staudenfluren mit der obersten Erdschicht vollständig entfernt oder überbaut. Brutstätten in diesem Bereich können dabei zerstört und Individuen verletzt oder getötet werden.

Die Arten sind im Landschaftsraum jedoch verbreitet, so dass sich die Verluste von potenziellen Brutstätten bei Einhaltung der Empfehlungen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen nicht signifikant auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population auswirken. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Rodungs- und Erdarbeiten werden außerhalb der Hauptbrutzeit von Vögeln (März bis Juli) durchgeführt.

Prognose des Störungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Es sind bau- und anlagebedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen sind wegen der Kleinräumigkeit der Planflächen unwahrscheinlich, können aber nicht ausgeschlossen werden. Unter Einhaltung der Vermeidungshinweise in Kapitel 8 ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population nicht zu befürchten.

Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Siedlungsraum bewohnende Arten (SI)

Vogelarten, die ihren unmittelbaren Brut- und Lebensraumschwerpunkt in oder an Gebäuden haben. Typische Vertreter sind Hausrotschwanz und Haussperling. Im UG ist der Haussperling (Nds: V/TLW: V) als obligat an Gebäude gebundene Arten. Der Brutverdacht wurde hier an Häusern des Gewerbegebiets ausgesprochen.

Die Gewerbegebäude des UGs bietet diesen Arten ausreichende Bedingungen.

Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Das Vorhaben wird auf die bestehende Siedlungsbebauung keine schädigende Auswirkung haben, was daher einen signifikanten Einfluss auf die jeweiligen Erhaltungsziele der lokalen Population ausschließt. Die ökologische Funktionalität der betroffenen Fortpflanzungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Keine.

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Prognose der Störungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Es sind geringe bau- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen durch Verlärmung und optische Störreize zu erwarten. Störungen von Brutplätzen in angrenzenden Flächen sind wegen der Gewöhnung an die bestehende Bebauung des Gewerbegebiets unwahrscheinlich, können aber nicht ausgeschlossen werden. Unter Einhaltung der Vermeidungshinweise in Kapitel 8 ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population nicht zu befürchten.

Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

7.2 Fledermausarten Alle europäischen Fledermausarten sind nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzver- ordnung in der höchsten Schutzkategorie als „streng geschützte Arten“ eingestuft. Im Interesse eines effektiven Artenschutzes ist es gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 verboten, wild lebende Tiere der streng ge- schützten Arten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören. Der Schutzstatus der einzelnen Arten ist der Tabelle 5 zu entnehmen.

Die Anzahl von Fledermauskontakten und -arten war im Vergleich mit anderen Untersuchungsgebie- ten in 2018 eher gering. Die meisten erfassten Kontakte waren Fledermäuse, die auf Jagd entlang der Hecken und Gehölze flogen. Das Artenspektrum ist typisch für das Tiefland West. Die Arten sind im ländlichen Kulturraum weit verbreitet und flächendeckend anzutreffen. Während der Ausflugkontrol- len wurden keine Hinweise auf Quartierstandorte innerhalb des UG festgestellt. Auch Hinweise auf Balzquartiere der standortgebunden balzenden Arten (Großer Abendsegler und Rauhautfledermaus) waren im UG nicht auszumachen.

Die Gruppe der an Gebäude als Quartier gebundenen Fledermäuse: Breitflügelfledermaus (Eptesi- cus serotinus, Kürzel: Eser), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus, Kürzel: Ppip), Bartfledermäuse (Myotis mystacinus/brandtii, Kürzel: Mbart)

Breitflügelfledermaus - Bestandssituation: mäßig häufige Art, Bestandstrend (kurzfristig): gleichblei- bend. Die bevorzugten Jagdgebiete dieser Fledermausart werden durch strukturgebende Elemente im halboffenen Land wie Waldkanten, Alleebäume, Wallhecken vor Grün- oder Ackerland bevorzugt in der Nähe von Gewässern gebildet. Gärten in Siedlungen sind für diese Arten ebenfalls attraktive Jagdreviere und bieten Gelegenheit, in Dachstühlen und Spalten von Verkleidungen Quartierraum zu finden. Mit bis zu 16 km2 ist das Jagdrevier dieser Art relativ groß.

Zwergfledermaus - Bestandssituation: sehr häufige Art, Bestandstrend (kurzfristig): gleichbleibend. Die bevorzugten Jagdgebiete dieser kulturfolgenden Fledermausart werden ebenfalls durch struktur- gebende Elemente im halboffenen Land wie Waldkanten, aufgelichtete Mischwaldbestände in der

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Nähe von Grün- oder Ackerland bevorzugt in der Nähe von Gewässern gebildet. Gärten in Siedlungen sind für diese Arten ebenfalls attraktive Jagdreviere und bieten Gelegenheit, in Spaltenverstecken von Verkleidungen oder Holzdachstühlen Quartierraum zu finden.

Bartfledermäuse - Bestandssituation: stabile mittelhäufige Artengruppe (Myotis brandtii u. Myotis mystacinus), die nicht mit den oben beschriebenen Erfassungsmethoden voneinander zu trennen sind), wobei die seltenere M. brandtii gebietsabhängig etwa im Verhältnis von 1:9 zur M. mystacinus vorkommt (Dietz et al. 2007). Bestandstrend (kurzfristig): unbekannt. Bartfledermäuse sind nicht obligatorisch an Bäume als Quartierstätte gebunden. Die bevorzugten Jagdgebiete dieser Fleder- mausarten werden durch strukturgebende Elemente im halboffenen Land wie Waldkanten, aufge- lichtete Mischwaldbestände in der Nähe von Grün- oder Ackerland bevorzugt in der Nähe von Ge- wässern gebildet. Gärten in Siedlungen sind für diese Arten ebenfalls attraktive Jagdreviere und bie- ten Gelegenheit, in Spaltenverstecken von Verkleidungen oder Holzdachstühlen Quartierraum zu finden.

Ihre Jagdreviere sind deutlich kleinräumiger als die des Großen Abendseglers, und die Jagdflüge fin- den nah an Vegetationsstruktur gebunden statt. Die fakultative Nutzung von Bäumen als Quartier- stätte lässt die Prognose der Schädigungsverbote im Fall der Bartfledermäuse analog zu der an Ge- bäuden als Quartierstätte gebundene Fledermäuse notwendig werden.

Das Fällen von Bäumen und roden von Sträuchern bedeutet den Verlust von Strukturen, die für diese Arten die “Leitlinien" zur Orientierung zwischen Quartieren und Jagdhabitat darstellen. Die Versiege- lung von Grünland und das Roden von Strauchhecken bedeutet Verlust von attraktiven Jagdrevieren, in deren Nähe ein hohes Insektenaufkommen ist.

Prognose der Schädigungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Durch das Vorhaben werden mögliche Jagdhabitate entlang an Sträuchern sowie deren Funktion als Leitlinie zwischen Quartieren und Jagdhabitaten in überschaubarem Umfang verschwinden. Die Ar- ten sind in ländlichen Raum wie diesem durch Wallhecken und Sträucher unterbrochenen Grünland- und Ackerflächen häufig anzutreffen. Da beide Arten auf Gebäude als Quartierstätten angewiesen sind, geht vom Vorhaben nicht die Gefahr der Zerstörung von Winter-, Sommer- oder Wochenstu- benquartieren aus. Die ökologische Funktionalität der Fortpflanzungs- und Nahrungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich: keine

Prognose des Störungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Von einer Störung durch baubedingte Beeinträchtigungen wie Lärm und visuelle Effekte wie Lichte- missionen kann in einem geringen Maße ausgegangen werden. Von einer Störungswirkung auf an- grenzende Flächen ist nicht auszugehen. Aufgrund des Angebots an Grün- und Offenland, Hecken und Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Populati- on daher nicht zu befürchten.

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Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

Die Gruppe der an Bäume als Quartier gebundenen Fledermäuse: Großer Abendsegler (Nyctalus noctula, Kürzel: Nnoc), Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii, Kürzel: Pnat) und Bartfledermaus (Myotis mystacinus/brandtii, Kürzel: Mbart).

Großer Abendsegler - Bestandssituation: mäßig häufige Art, Bestandstrend (kurzfristig): gleichblei- bend. Der Große Abendsegler hat von allen im UG vorkommenden Arten den gößten Aktionsradius. Jagdreviere können bis zu 15 km von den Wochenstuben oder Sommerquartieren entfernt sein. Es dienen alte, große Bäume als Quartier und Balzstätte. Dabei sind vor allem bei allen baumhöhlenbe- wohnenden Arten die Tagesquartiere keine konstante Größe, sondern werden in gewissen Abstän- den gewechselt. Die Beziehung zwischen Tagesquartier und Jagdhabitat kann also dynamisch sein und sich im Jahresverlauf ändern. Großer Abendsegler ziehen im Herbst in Überwinterungsquartiere, die räumlich über mehrere hundert bis über tausend Kilometer von den Sommerquartieren entfernt liegen. Da diese Art auch ihre Sommerquartiere nur in ausreichend großen Baumhöhlen älterer Bäu- me bezieht, sind Quartierstandorte auf Alt- Uraltbäume beschränkt. Solcherart Quartierstätten sind im UG nicht vorhanden. Das durchschnittliche Alter der überplanten Gehölze im Bereich der Wallhe- cken beträgt >100 Jahre Jahre. In solchen Bäumen finden sich Astausfaulungen oder Spechthöhlen die für den Großen Abendsegler als Quartier eine geeignete Größe aufweisen können.

Rauhautfledermaus - Bestandssituation: häufige Art, Bestandstrend (kurzfristig): gleichbleibend. Die Rauhautfledermaus gilt als typische Waldart, die in strukturreichen Landschaften mit einem hohen Wald- und Gewässeranteil vorkommt. Besiedelt werden Laub- und Kiefernwälder gern in den Niede- rungen größerer Flüsse. Als Jagdgebiete werden vor allem insektenreiche Waldränder, aber auch Siedlungen angenommen. Als Sommer- und Paarungsquartiere werden Spaltenverstecke an Bäumen bevorzugt, die meist im Wald oder an Waldrändern in Gewässernähe liegen. Genutzt werden Baum- höhlen, Fledermauskästen, Jagdkanzeln, seltener auch Holzstapel oder waldnahe Gebäudequartiere in Verkleidungen oder Holzdachstühlen. Rauhautfledermäuse legen vergleichsweise große Strecken (bis 8 km) zwischen den Sommerquartieren und ihren Jagdgebieten zurück. Daher kann davon aus- gegangen werden, dass die im Gebiet erfassten Exemplare ihre Quartiere auch in weiter entfernt liegenden Waldgebieten haben können.

Prognose der Schädigungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 Abs. 5 BNatSchG

Das Fällen von Bäumen in einem von diesen Arten genutzten Revier kann dieses in seiner Qualität so verändern, dass die Funktion als Lebensstätte nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Im dras- tischsten Fall werden bestehende Wochenstuben von Mutter- und Jungtieren zerstört. Bei ausrei- chendem Baumalter muss daher vor dem Beginn von Baumfällarbeiten sichergestellt werden, dass sich dort keine Fledermausquartiere befinden, um einen Verbotstatbestand zu vermeiden. Im Fall der überplanten Fläche ist das Alter der vorhandenen Bäume und Sträucher ausreichend, um Astlöcher

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und Höhlen aufzuweisen, die dem Großen Abendsegler und den kleineren Arten Quartiergelegenheit bieten können.

Durch das Vorhaben werden anteilig Jagdhabitat über und an Sträuchern sowie deren Funktion als Leitlinie zwischen Quartieren und Jagdhabitaten verschwinden. Der Große Abendsegler jagt in Luft- schichten, die wenig von Strukturveränderungen in Bodennähe beeinflusst sind. Die Arten sind in einem ländlichen Siedlungsraum wie diesem häufig anzu-treffen. Die ökologische Funktionalität der Fortpflanzungs- und Nahrungsstätten bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Erforderliche konfliktvermeidende Maßnahmen: Baumfällarbeiten an größeren und/oder alten Bäu- men sollen während der Wochenstubenzeit grundsätzlich ausgeschlossen werden und müssen in der Zeit von Oktober bis März erfolgen. Alternativ können potenzielle Fledermausquartiere mindestens vier Wochen vor Beginn der Fällarbeiten und vor Beginn der Überwinterungszeit mittels Steigmög- lichkeiten und Endoskopkamera durch sachverständige Betrachtung auf Quartiere untersucht und gegebenenfalls verschlossen werden. Bei Befund sind Fällarbeiten auszusetzen, und nach Rückspra- che mit der zuständigen Naturschutzbehörde ist ggf. die Erteilung einer Befreiung von artenschutz- rechtlichen Verboten zu beantragen. Außerdem müssen, als kurzfristiger Ausgleich für den Verlust potenzieller Quartierstätten für die gefällten Bäume 15 Fledermauskästen (Sommerquartiere, wartungsfreie Flachkästen) an Bäumen der direkten Umgebung angebracht werden (etwa 50 - 100 m Abstand zum Baufeld). Es muss darauf geachtet werden, dass die Kästen den jeweiligen Bedürfnissen der Arten entsprechen. Um die Funktionalität der Kästen zu gewährleisten müssen diese außerdem jährlich gewartet werden und Effizienzkontrollen nach einem, zwei und fünf Jahren durchgeführt werden.

Prognose des Störungsverbote nach §44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Von einer Störung durch bau- und anlagebedingte Beeinträchtigungen wie Lärm und visuelle Effekte kann in einem geringen Maße ausgegangen werden. Von einer Störungswirkung auf angrenzende Flächen ist nicht auszugehen. Aufgrund des Angebots an Gehölzen in angrenzenden Bereichen ist eine signifikante Beeinträchtigung der lokalen Population daher nicht zu befürchten.

Das Störungsverbot ist nicht erfüllt.

8 Fazit und Empfehlungen Unter Betrachtung der Situation in 2018 ist die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets in Rastdorf ein geringer Eingriff in das bestehende Ökosystem der ansässigen europäischen Vogel- und Fleder- mausarten.

Aus artenschutzrechtlicher Sicht ist das Bauvorhaben unter Beachtung der in den jeweiligen Artengil- den beschriebenen Vermeidungsmaßnahmen nicht als bedenklich einzustufen. Es kann davon ausge- gangen werden, dass für die europäischen Vogelarten ohne Gefährdungsstatus oder ohne besondere ökologische Anforderungen wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres meist landesweit günstigen

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Erhaltungszustandes („Allerweltsarten“) bei Eingriffen nicht mit populationsrelevanten Beeinträchti- gungen zu rechnen ist und somit nicht gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BNatSchG ver- stoßen wird. Das allgemein für alle Vogelarten gültige Tötungsverbot gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG kann durch die folgenden Vermeidungsmaßnahmen eingehalten werden: Einhaltung der Fristen gemäß §39 Abs. 5 BNatSchG (Stand 01.März 2010) für notwendige Fällungs-, Rodungs- und Rückbauarbeiten (Verbot vom 1. März bis 30. September), die Entfernung von jeglicher Art von Ge- hölz auf dem durch die Maßnahmen beanspruchten Gelände muss vor Beginn der Brutzeit (Februar bis Anfang August) erfolgen. Das Zeitfenster für die unbedingt zu beachtende Wochenstubenzeit der Fledermausarten ist für gehölzbewohnende Arten vom 01.04. bis zum 31.08. Darüber hinaus ist vor Fällarbeiten zur Winterquartierszeit an alten Bäumen mit großem Brusthöhendurchmesser > 50cm und sichtbaren Höhlen (ab September - Mai) durch einen Fledermauskundler im Vorfeld eine Über- prüfung auf anwesende Tiere oder Spuren von Fledermäusen (Kot) erforderlich. bei Befund muss möglichst die Art bestimmt werden und die Art der Quartiernutzung, um die Bedeutung des Quar- tierstandorts zu beurteilen und Schutz- bzw. Ersatzmaßnahmen festlegen zu können (Benachrichti- gung der Behörde und ggf. Erfordernis einer artenschutzrechtlichen Befreiung).

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9 Literaturverzeichnis Behm, K. & Krüger, T. 2013. Verfahren zur Bewertung von Vogelbrutgebieten in Niedersachsen. In- form. d. Naturschutz Nieders. 33: 55-69. Binot-Hafke, Margret et al.: Einleitung und Einführung in die neuen Roten Listen. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutsch- lands [= Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 70 (1)]. Bundesamt für Natur- schutz (BfN), Bonn 2009, S. 9–18 Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn 2009: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands [= Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 70 (1)]., S. 9–18 Dietz, C., Helversen, O. & Nill, D. 2007. Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas Glandt, Dieter, 2011. Grundkurs Amphibien- und Reptilienbestimmung: Beobachten, Erfassen und Bestimmen aller europäischen Arten Südbeck, P., Andretzke, H., Fischer, S., Gedeon, K., Schikore, T., Schröder, K. & Sudfeldt, C. (Hrsg.) 2005. Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell Grüneberg, C., Bauer, H.-G., Haupt, H., Hüppop, O. Ryslavy, T. & Südbeck, P. 2015. Rote Liste der Vö- gel Deutschlands 5. Fassung, 30. November 2015. Ber. Vogelschutz 52, 19-67. Heckenroth, Hartmut et al., 1991, Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Säuge- tierarten [= Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, 13. Jg, Nr. 6]. Neder- sächsisches Landesamt für Ökologie (NLÖ), Hannover 1993, S. 221-226 Krüger, T. & Nipkov, M. 2015. Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel. Inform. d. Natursch. Niedersachsen 4, 182-254. Niedersächsisches Ministerialblatt Nr. 35/2009 vom 02.09.2009, Seite 783 Niedersächsischer Landkreistag Oktober 2014, Arbeitshilfe Naturschutz und Windenergie. Herausge- ber: Niedersächsischer Landkreistag e. V. Am Mittelfelde 169. 30519 Hannover. NLWKN, Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Göttinger Chaussee 76 A, D-30453 Hannover (http://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_nat urschutzgebiete/....html) M. Schlüppmann, M. Hachtel, B. Thiesmeier & K. Weddeling (Hrsg.) November 2009. Methoden der Feldherpetologie Zeitschrift für Feldherpetologie, Supplement 15: 257-290

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10 Anhang

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Abbildung 3: Bestand der Brutreviere der Vogelarten in 2018 im UG (hell, rot umrandet) Artkürzel s. Tab. 2. Rot: Brutnach- weis, Gelb: Brutverdacht, Grün: Brutzeitfeststellung. Quelle Satellitenbild: Verändert nach Google Earth © 2018 Digital Globe

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Abbildung 4: Fledermauskontakte 2018 Legende: Erfassungstermine nach Farben markiert. Quelle Satellitenbild: Verändert nach Google Earth © 2018 Digital Globe

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Anlage 5

Verkehrsimmissionen – Südstraße (K 139) Berechnung gemäß 16. BImSchV (entspricht RLS 90)

Am Ostrand des Plangebietes verläuft die Südstraße (K 139). Bei der Verkehrszählung 2010 wurde auf der K 139 im Bereich zwischen der L 30 und der L 836 eine durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung (DTV) von 569 Kfz ermittelt. Der Anteil des Schwerlastverkehrs lag mit 54 Fahrzeugen bei 9,5 %. Aktuelle Verkehrsprognosen (z.B. Shell Pkw-Szenarien 2014) gehen für den weiteren Prognosehorizont bis 2040 nicht von einem Anstieg des allgemeinen Verkehrsaufkommens aus, da die bis ca. 2020/2025 zu erwartenden ansteigenden Verkehrszahlen (höherer Pkw-Bestand, steigende Fahrleistung) bis 2040 und damit im langfristigen Planungshorizont, aufgrund des demographischen Wandels und weiterer, z.B. wirtschaftlicher Faktoren, wieder auf das Niveau von 2010 zurückfallen werden. Verkehrszuwächse werden sich demnach fast ausschließlich aus Siedlungsentwicklungen oder anderen Strukturveränderungen ergeben. Das Bundesverkehrsministerium geht jedoch in seinem Bundesverkehrswegeplan bis zum Planungshorizont 2030 noch von einer jährlichen Wachstumsrate von 0,6 % aus. Diese jährliche Steigerung wird daher den nachfolgenden Berechnungen zugrunde gelegt (DTV-Wert: 694 Kfz).

Die Flächen im Plangebiet sollen als Gewerbegebiet festgesetzt werden:

Orientierungswerte der Immissionsgrenzwerte der DIN 18005 16. BImSchV Gewerbegebiet Gewerbegebiet Tags/ 65 dB (A) 69 dB (A) nachts 55 dB (A) 59 dB (A Anlage 5

Eingabe Abkürzung Bezeichnung

569 DTVgezählt gezählte durchschn. tägliche Verkehrsbelastung 694 DTV Durchschn. tägliche Verkehrsbelastung incl. Verkehrsprognose bis 2030

100 vPkw Geschwindigkeit Pkw

80 vLkw Geschwindigkeit Lkw

23 s⊥ Unterschiede im Abstand zw. Emissionsort und Immissionsort

3,05 hm mittlere Höhe

0,6 D Zuwachs jährliche Steigerung des Verkehrs in Prozent 20 J Zeitspanne für Planungshorizont 9,5 p T: Prozent maßgebender Anteil an Schwerlast-Lkw-Anteil (Tabelle A berücksichtigen wegen unterschiedlicher Anteile) 9,5 p N: Prozent maßgebender Anteil an Schwerlast-Lkw-Anteil (Tabelle A berücksichtigen wegen unterschiedlicher Anteile)

0 DStrO Korrektur wegen Unterschiede in Straßenoberfläche (Tabelle B)

0 DStg Korrektur wegen Steigung/Gefälle in Prozent (Tabelle C) 0 K Korrektur bez. Kreuzung/Einmündung (Tabelle D)

0 DB Pegeländerungen durch topogr. Gegebenheiten RLS-90, Kapitel 4. 0 (wird zur Zt. nicht berücksichtigt) Anlage 5

Tags Nachts

M 38,48 M 5,13

LPkw 37,24 LPkw 37,24

LLkw 46,89 LLkw 46,89

D 9,65 D 9,65

DV -0,06 DV -0,06

DS⊥ 1,94 DS⊥ 1,94

DBM -0,65 DBM -0,65

Lm 25,T 55,65 Lm 25,N 46,90

Lr 13,T 56,89 Lr 13,N 48,14

Die Orientierungswerte der DIN 18005 von 65/55 dB (A) tags/nachts für ein Gewerbegebiet werden im Abstand von 23 m sowohl tags als auch nachts weit unterschritten. Die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV werden ebenfalls unterschritten. Im Gewerbegebiet werden zudem die Betriebsleiterwohnungen ausgeschlossen, so dass davon auszugehen ist, dass von der K 139 keine unzulässigen Geräuschimmissionen auf das Plangebiet einwirken.

Anlage 6

Bebauungsplan Nr. 18 „GE II K 139 / L 836“

der Gemeinde Rastdorf

- Geruchstechnischer Bericht -

Umweltschutz

Hamburg, 28.11.2018 TNUC-HH/sli

Gutachten zu Geruchsimmissionen durch landwirtschaftliche Betriebe im Rahmen der Bauleitplanung in Rastdorf

Auftrag-Nr.: 8000667703 / 118IPG153

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Am Sportplatz 1 26901 Rastdorf

Sachverständiger: Dipl.- Ing. Andreas Schlichting

Umfang: 18 Seiten + Anhang 1 Olfaktometrie (3 Seiten) + Anhang 2 Daten der benachbarten Betriebe (3 S.) + Anhang 3 Austal2000 Ausgabe-Datei (3 Seiten)

TÜV NORD Umweltschutz GmbH & Co. KG Große Bahnstraße 31 22525 Hamburg Tel.: 040/8557-2891 Fax: 040/8557-2116 e-mail: [email protected] 8153_Rastdorf_QS

Umweltschutz

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung 3 1. Auftrag 4 2. Orts- und Anlagenbeschreibung 4 3. Ermittlung der Geruchsbelastungen 7 3.1 Untersuchungsmethode für Geruchsbelastungen 7 3.1.1 Allgemeines 7 3.1.2 Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen nach der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) 8 3.2 Ermittlung der Geruchsemissionen 11 3.3. Geruchsimmissionen 11 3.3.1 Ausbreitungsrechnung 11 3.3.2 Darstellung der Ergebnisse 15 3.4 Schlussfolgerungen 17 4. Unterlagen und Literatur 18

Anhang Anhang 1 Olfaktometrie Anhang 2 Daten benachbarter Betriebe Anhang 3 AUSTAL2000 Ausgabe-Datei

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Seite 2 von 18 Auftrags-Nr.: 8000667703 / 118IPG153

Umweltschutz

Zusammenfassung

Die Gemeinde Rastdorf plant die Erweiterung eines Gewerbegebietes südlich der L 836, westlich der Südstraße. Sie beauftragte uns in diesem Zusammenhang, die Geruchsimmissionen im Bereich des Plangebietes zu ermitteln, die durch landwirt- schaftliche Betriebe mit Tierhaltung hervorgerufen werden.

Die Ermittlung der Geruchsimmissionen erfolgte unter Berücksichtigung der Ge- ruchsimmissions-Richtlinie (GIRL).

Die vorhandenen Emissionsquellen, der Ausbreitungsweg und die Immissionsorte wurden während eines Ortstermins vom Gutachter in Augenschein genommen.

Die Geruchsemissionen der Stallanlagen wurden anhand von Messergebnissen an vergleichbaren Anlagen ermittelt. Für die Tierhaltung wurden Emissionsfakto- ren der VDI 3894 Blatt 1 herangezogen.

Die Geruchsimmissionen wurden entsprechend den Vorgaben der GIRL mit dem Ausbreitungsmodell AUSTAL2000 berechnet und als Häufigkeit der Geruchsstun- den eines Jahres dargestellt. Dabei wurden die belästigungsrelevanten Kenngrö- ßen der Geruchsbelastung nach Nummer 4.6 der GIRL (Berücksichtigung tier- artspezifischer Gewichtungsfaktoren) berechnet und dargestellt.

Die belästigungsrelevanten Kenngrößen der Geruchsbelastung (Gesamtbelas- tung) betragen im gesamten Plangebiet deutlich weniger als 15 % der Jahres- stunde und liegen damit deutlich unter dem Immissions(grenz)wert der GIRL für Gewerbegebiet.

Es ist nicht davon auszugehen, dass durch die Ausweisung eine unzulässige Ein- schränkung der Erweiterungsmöglichkeiten der benachbarten Betriebe resultiert.

Dipl.- Ing. Andreas Schlichting Sachverständige der TÜV NORD Umweltschutz GmbH & Co. KG

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3. Ermittlung der Geruchsbelastungen 3.1 Untersuchungsmethode für Geruchsbelastungen 3.1.1 Allgemeines

Für die Beurteilung der möglichen Konfliktlage zwischen Tierhaltung und Bebau- ung dient die VDI- Tierhaltungs- 2/ mit ihrer Abstandsbestimmung als Entscheidungshilfe. Dort ist ein Geltungsbereich für die dargestellte Methode zur Abstandsbestimmung festge- legt. Außerhalb des Geltungsbereiches kann die Richtlinie nicht angewendet wer- den und es sind weitergehende Prüfungen durchzuführen.

Im Rahmen der Bauleitplanung in Rastdorf ist auftragsgemäß eine weitergehende Prüfung durchzuführen.

Zur weitergehenden Prüfung wird eine Untersuchungsmethode angewandt, die auf Messergebnissen aus olfaktometrischen Untersuchungen an vergleichbaren Stall- anlagen aufbaut.

Für die Berechnung der Geruchsimmissionen wird das Ausbreitungsmodell AUSTAL2000 (Version 2.6.11) eingesetzt, das in der GIRL /1/ verankert ist.

Als Ausgangsdaten müssen die Geruchsemissionen der Anlagen bekannt sein, die auf das Plangebiet einwirken. Diese Daten erhält man durch olfaktometrische Un- tersuchungen an den vorhandenen Anlagen oder, z.B. in einer Prognose, durch Übertragung der Ergebnisse von vergleichbaren Anlagen. Für landwirtschaftliche Geruchsquellen liegen uns Erfahrungswerte aus eigenen olfaktometrischen Unter- suchungen vor. Die Emissionsfaktoren aus der VDI 3894 Blatt 1 /3/ werden be- rücksichtigt. Die Emissionen der Biogasanlage werden auf Basis eigener Messun- gen an vergleichbaren Anlagen und Literaturwerten ermittelt

Die tatsächlichen Emissionsbedingungen der einzelnen Quellen und die räumliche Lage der Quellen zueinander werden berücksichtigt. Es werden für den Standort repräsentative meteorologische Daten verwendet.

Zum besseren Verständnis der bei Geruchsgutachten verwendeten Einheit GE/m³ und der allgemeinen Vorgehensweise werden im Anhang 1 einige Erläuterungen zur Geruchsmessung (Olfaktometrie) und zur Ausbreitungsrechnung gegeben. Die Ermittlung und Bewertung der Geruchsimmissionen erfolgt gemäß der Geruchs- immissions-Richtlinie.

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3.1.2 Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen nach der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL)

Um eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise für die Geruchsbeurteilung zu erreichen, ließ der Länderausschuss (jetzt Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft) für Immissionsschutz LAI die Geruchsimmissions-Richtlinie GIRL /1/ erarbeiten. Sie beschreibt eine Vorgehensweise zur Ermittlung und Bewertung von Geruchs- immissionen im Rahmen von Genehmigungs- und Überwachungsverfahren von Anlagen, die nach der 4. BImSchV /4/ genehmigungsbedürftig sind. Sie kann sinn- gemäß auch auf nicht genehmigungsbedürftige Anlagen angewandt werden.

Das Land Niedersachsen hat die GIRL (in der Fassung vom 29. Februar 2008 und Ergänzung vom 10. September 2008) als Runderlass zur Feststellung und Beurtei- lung von Geruchsimmissionen im Ministerialblatt 36/2009 /5/ veröffentlicht. Sie wird in der Praxis auch bei Wohnbauvorhaben und in der Bauleitplanung ange- wandt. Im Folgenden wird kurz die Vorgehensweise zur Ermittlung und Beurteilung der Geruchs-Immissionssituation erläutert.

Nach der GIRL ist grundsätzlich die Gesamtbelastung durch alle geruchemittieren- den Anlagen zu untersuchen.

Zur Beurteilung der Erheblichkeit einer Geruchsbelästigung im Sinne des BIm- SchG /6/ sind die Kenngrößen der Gesamtbelastung IG auf den einzelnen Beurtei- lungsflächen des Beurteilungsgebiets mit den Immissionswerten IW als Maßstab für die höchstzulässige Geruchsimmission zu vergleichen. Die Immissionswerte werden angegeben als relative Häufigkeiten der Geruchsstunden eines Jahres.

Die zulässige Gesamtbelastung durch Geruchsimmissionen ist abhängig von der Gebietsausweisung bzw. der tatsächlichen Gebietsnutzung. In der GIRL sind fol- gende Werte festgelegt:

Tabelle 1: Immissionswerte nach Tabelle 1 der GIRL

Wohn-/Mischgebiete Gewerbe-/ Industriegebiete Dorfgebiet

0,10 0,15 0,15 1) (10 % der Jahresstunden) (15 % der Jahresstunden) (15 % der Jahresstunden)

1) für Geruchsimmissionen durch Tierhaltungsanlagen

Bei einem Wert von z.B. 0,10 darf anlagentypischer Geruch an maximal 10 % der Jahresstunden am Immissionsort wahrnehmbar sein. Dabei sind auch höhere Konzentrationen als die Geruchsschwelle wahrnehmbar, allerdings zu einem ge- ringeren Prozentsatz der Jahresstunden.

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Sonstige Gebiete sind entsprechend ihrer Schutzwürdigkeit zuzuordnen. Die Im- missionswerte (Grenzwerte) der GIRL gelten für alle Beurteilungsflächen, auf de- nen sich Personen nicht nur vorübergehend aufhalten. So sind z.B. Wald-, Wie- sen- und Ackerflächen keine Beurteilungsflächen im Sinne der GIRL.

Die GIRL sieht in begründeten Einzelfällen eine Abweichung von den Immissions- werten in Grenzen vor, z.B. bei besonders schutzwürdigen Gebietsnutzungen oder bei Gemengelagen. Bei ortsüblichen Gerüchen in landwirtschaftlichen Bereichen sowie bei einzelnen Wohnhäusern im Außenbereich ist ein Immissionswert von 0,25 denkbar (Auslegungshinweise zur GIRL vom 29.2.2009).

Die Ausdehnung des Beurteilungsgebietes richtet sich nach dem geplanten Vorha- ben. Die Beurteilungsflächen sind quadratische Teilflächen, deren Seitenlängen in der Regel 250 m betragen. Die Seitenlängen können entsprechend der tatsächlich vorhandenen Geruchsverteilung auch vergrößert oder verkleinert werden. Im di- rekten Nahbereich von Anlagen kann die Beurteilungsfläche z.B. auf 15 m x 15 m verkleinert werden. Es können auch Werte für einzelne Punkte herangezogen wer- den.

Ermittlung der belästigungsrelevanten Kenngröße bei Tierhaltungen

Nach Nummer 4.6. der GIRL, ist für die Beurteilung der Immissionen aus Tierhal- tungsanlagen die belästigungsrelevante Kenngröße IGb zu berechnen und an- schließend mit den Immissionswerten nach Tabelle 1 der GIRL zu vergleichen.

Hierzu wird die Gesamtbelastung IG mit dem Faktor fgesamt multipliziert:

IGb = IG * fgesamt.

Der Faktor fgesamt ist nach der Formel (4) des Kapitels 4.6 der GIRL aus den Ge- wichtungsfaktoren f der einzelnen Tierarten zu ermitteln, deren Immissionen auf den jeweiligen Immissionsort einwirken.

Die Gewichtungsfaktoren f sind tierartabhängig der nachfolgenden Tabelle zu ent- nehmen.

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Tabelle 2: Gewichtungsfaktoren f für die einzelnen Tierarten

Tierartspezifische Gewichtungs- Geruchsqualität faktor f

Mastgeflügel 1,5 (Puten, Masthähnchen)

Mastschweine, Sauen (bis zu einer Tierplatzzahl von ca. 5.000 Mastschweinen 0,75 bzw. unter Berücksichtigung der jeweiligen Umrechnungs- faktoren für eine entsprechende Anzahl von Zuchtsauen)

Milchkühe mit Jungtieren (einschließlich Mastbullen und Kälbermast, sofern diese zur 0,5 Geruchsimmissionsbelastung nur unwesentlich beitragen)

Der Gewichtungsfaktor für Nebenquellen, wie Maissilage, Gülle- und Festmistlage- rung ist entsprechend der dazu gehörenden Tierart zu wählen.

Alle sonstigen Immissionen sind weiterhin mit dem Gewichtungsfaktor 1 zu be- rücksichtigen.

Beurteilung im Einzelfall (Ziffer 5 der GIRL)

Für die Beurteilung, ob schädliche Umwelteinwirkungen durch Geruchsimmissio- nen hervorgerufen werden, ist ein Vergleich der nach GIRL zu ermittelnden Kenn- größen mit den in Tabelle 2.1 der GIRL festgelegten Immissionswerten nicht aus- reichend, wenn a) auf einzelnen Beurteilungsflächen in besonderem Maße Geruchsimmissio- nen aus dem Kraftfahrzeugverkehr, dem Hausbrandbereich oder anderen nicht nach Nr. 3.1 Abs. 1 (der GIRL) zu erfassenden Quellen auftreten oder b) Anhaltspunkte dafür bestehen, dass wegen der außergewöhnlichen Verhält- nisse hinsichtlich Art (z. B. Ekel und Übelkeit auslösende Gerüche) und In- tensität der Geruchseinwirkung, der ungewöhnlichen Nutzungen in dem be- troffenen Gebiet oder sonstiger atypischer Verhältnisse trotz Einhaltung der Immissionswerte der GIRL schädliche Umweltein- wirkungen hervorgerufen werden oder trotz Überschreitung der in der GIRL vorgegebenen Immissionswerte eine erhebliche Belästigung nicht zu erwarten ist.

Gemäß Kapitel 3.1 der GIRL ist daher zu prüfen, ob Anhaltspunkte für die Notwen- digkeit einer Beurteilung im Einzelfall nach Nummer 5 der GIRL bestehen.

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3.2 Ermittlung der Geruchsemissionen

Die Geruchsemissionen wurden im vorliegenden Fall auf Grundlage von Messer- gebnissen an vergleichbaren Anlagen abgeleitet. Dabei werden für die Tierhaltung Emissionsfaktoren der VDI-Richtlinie 3894 Blatt 1 /3/ berücksichtigt. Es werden Jahresmittelwerte angesetzt.

Die Geruchsquellen der landwirtschaftlichen Betriebe sind im Kapitel 2 bzw. im An- hang 2 (nur für den behördeninternen Gebrauch vorgesehen) beschrieben. In der Tabelle A2 des Anhangs 2 sind die Ergebnisse der Emissionsermittlung zusam- mengestellt.

Die Geruchsemissionen durch die Verladung und den Transport von Gülle, Fest- mist, Silage und Tieren werden bei der Emissionsermittlung nicht berücksichtigt, da die Auswirkungen auf die Geruchsimmissionen als Überschreitungshäufigkeit der Geruchsschwelle in Prozent der Jahresstunden vernachlässigbar sind und sich ohnehin durch die nicht bekannte Verteilung auf meteorologische Situationen nicht prognostizieren lassen.

3.3. Geruchsimmissionen 3.3.1 Ausbreitungsrechnung

Ausgehend von den Emissionsdaten nach der Tabelle A2 (Anhang 2) werden die Geruchsimmissionen mit der Version 2.6.11 des Ausbreitungsmodells AUSTAL2000 berechnet.

Die Ausgabe-Datei ist im Anhang 3 dargestellt. Die Qualitätsstufe wird mit qs = 2 angesetzt.

Wetterdaten Für die Berechnung der Immissionen werden als Wetterdaten so genannte Aus- breitungsklassenstatistiken benötigt. Diese enthalten Angaben über die langjährige Häufigkeit der Ausbreitungsverhältnisse in den unteren Luftschichten, die durch Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Stabilität der Atmosphäre definiert sind. In diesem Fall werden die Daten der Wetterstation Oldenburg (siehe Abbildungen 3 und 4) eingesetzt.

Aufgrund der wenig gegliederten Topographie sind die Einflüsse des Untergrundes auf die bodennahen Luftschichten im norddeutschen Tiefland nur gering. Das Windfeld bildet sich nahezu ungestört aus und ist im Wesentlichen von der allge- meinen Luftdruckverteilung gesteuert.

Die in Mitteleuropa vorherrschenden südwestlichen bis westlichen Windrichtungen werden durch die äußerst geringe orographische Gliederung kaum modifiziert, so-

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Umweltschutz dass im Rechengebiet ebenfalls mit der Dominanz der südwestlichen bis westli- chen Windrichtungen zu rechnen ist. Ost- bis Südostwinde sind mit dem sekundä- ren Richtungsmaximum verbunden, während das Richtungsminimum im Sektor Nord bis Nordost erwartet wird.

Auch wegen der im meteorologischen Maßstab geringen Entfernung der Station zum Rechenort (etwa 40 km) entsprechen die an der Station gemessenen Wind- richtungshäufigkeiten und die mittlere Windgeschwindigkeit den Erwartungswerten im Rechengebiet.

Sowohl die Wetterstation als auch das Berechnungsgebiet befinden sich in ebe- nem Gelände. Aufgrund der schwach gegliederten topographischen Gegebenhei- ten kann davon ausgegangen werden, dass diese Daten ausreichend repräsenta- tiv für den Standort sind.

Abluftfahnenüberhöhung Bei den berücksichtigten Geruchsquellen wurde keine Überhöhung der Abgas- fahne berücksichtigt. Die Angabe von Volumenströmen und Ablufttemperaturen er- übrigt sich daher.

Rauhigkeitslänge Im Bereich der Geruchsquellen befinden sich jeweils Gebäude mit Höhen zwi- schen 4 und 10 m. Außerdem sind sie von Bewuchs umgeben. Die Rauhigkeits- länge z0 im Untersuchungsgebiet wurde vom Corine-Kataster überwiegend mit z0=0,2 (u.a. Landwirtschaft und natürliche Bodenbedeckung) ausgewiesen. Im vor- liegenden Fall bodennaher Quellen ist die Bodenrauhigkeit im Nahbereich der Quellen von erhöhter Bedeutung.

Nach TA Luft ist bei der Berechnung der Rauhigkeitslänge der Nahbereich um die Quellen bis zu einer Entfernung zu berücksichtigten, die dem 10-fachen der Quell- höhe entspricht. Aufgrund der Höhen der Gebäude und des Bewuchses wird die Rauhigkeitslänge mit z0=1,0 m angesetzt.

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Messfeldhöhe Stationsname Geographische Breite Geographische Länge (m NN) Betreiber Oldenburg 53.18 8.18 11 DWD

Abbildung 3 : Windrichtungsverteilung und Standortdaten der Station Oldenburg. Zeitraum: 1998 bis 2007

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Häufigkeitsverteilung Windgeschwindigkeit (Ausbreitungsklasse Alle) 35 30,5 30

25 21,9 20 % 15 11,2 11,2 10,6 10 9,0

5 3,8 1,3 0,0 0,6 0 < 1.4 1.4 - 1.8 1.9 - 2.3 2.4 - 3.8 3.9 - 5.4 5.5 - 6.9 7.0 - 8.4 8.5 - 10.0 > 10 Windgeschwindigkeitsklasse (m/s) Häufigkeitsverteilung Ausbreitungsklasse 60 51,9 50

40

% 30

20 15,5 14,4 11,3 10 4,7 2,2 0 I II III1 III2 IV V Ausbreitungsklasse

Der Anteil der mittleren Windgeschwindigkeit von weniger als 2 kn (1m/s) beträgt 11,2 % der Jahresstunden und liegt somit unter 20 %. Die Statistik erfüllt damit die Anforderungen nach Anhang 3 Nr. 12 der TA Luft.

Abbildung 4 : Windgeschwindigkeit und Ausbreitungsklassen der Station Oldenburg. Zeitraum: 1998 bis 2007

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Quellmodellierung Wenn die Ableitung der Abluft eines Stalles in weniger als dem 1,7-fachen der je- weiligen Gebäudehöhe erfolgt, ist nach Anhang 3 der TA Luft in der Regel der Ein- fluss der vorhandenen Gebäude auf die Ausbreitung der Abluftfahne zu berück- sichtigen. Für alle Ställe werden vertikale Quellausdehnungen vom Boden bis zur tatsächlichen Quellhöhe berücksichtigt.

Vergleichsrechnungen haben ergeben, dass so der Einfluss der Gebäude auf die Ausbreitung der Abluftfahne ausreichend abgebildet wird, sofern keine relevanten Umlenkungen oder Kanalisierungen der Geruchsfahne in Richtung der untersuch- ten Wohnhäuser auftreten. Im vorliegenden Fall sind keine relevanten Umlenkun- gen oder Kanalisierungen der Geruchsfahne in Richtung der benachbarten Wohn- häuser zu erwarten. Auf die aufwändige Berücksichtigung der Gebäudestruktur wird daher verzichtet.

Berechnungsgitter Zur sachgerechten Beurteilung der durch die Ställe im Umfeld hervorgerufenen Geruchsimmissionen wurde ein Berechnungsgitter mit 115 Rechenzellen in x- Richtung und 96 Zellen in y-Richtung gewählt. Die Größe der Rechenzellen be- trägt 15 m x 15 m.

3.3.2 Darstellung der Ergebnisse

In der folgenden Abbildung 5 werden die belästigungsrelevanten Kenngrößen der Geruchsbelastung in Prozent der Jahresstunden für die untersuchte Fläche darge- stellt (Geruchsbelastung durch die Tierhaltung).

Dabei werden die in Kapitel 2 und Anhang 2 angegebenen Geruchsquellen be- rücksichtigt.

Es werden Mittelwerte je Rechenzelle (15 m x 15 m) in Prozent der Jahresstunden angegeben.

Für die Ermittlung der relativen Häufigkeiten der Geruchsstunden eines Jahres sind die Werte mit 0,01 zu multiplizieren.

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Abbildung 5: Belästigungsrelevante Kenngrößen im Bereich des Plangebietes in Prozent der Jahresstunden Hintergrundkarte © Google

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3.4 Schlussfolgerungen

Im Plangebiet ist die Ausweisung eines Gewerbegebietes geplant. Nach GIRL /1/ ist für solche Gebiete ein Immissions(grenz)wert von 0,15 - entsprechend 15 % der Jahresstunden - vorgesehen.

Dieser Immissionswert gilt an allen Orten, an denen sich Personen nicht nur vo- rübergehend aufhalten.

Die belästigungsrelevanten Kenngrößen der Geruchsbelastung (Gesamtbelas- tung) betragen - wie aus Abbildungen 4 in Kap. 3.3.2 ersichtlich ist - im gesamten Plangebiet deutlich weniger als 15 % der Jahresstunden.

Entwicklungsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Betriebe Bei der Bauleitplanung sind eine realistische, betriebswirtschaftlich vernünftige Entwicklung benachbarter landwirtschaftlicher Betriebe und die sich daraus erge- benden zusätzlichen Erfordernisse für die Einhaltung von Abständen zu berück- sichtigen (§1 Abs. 6 BauGB) ) /7/. Grundsätzlich werden durch die Ausweisung ei- (grenz)wertes die Erweite- rungsmöglichkeiten der benachbarten Betriebe eingeschränkt.

Da der Immissions(grenz)wert der GIRL für Gewerbegebiete in diesem Fall deut- lich unterschritten wird, ist nicht davon auszugehen, dass durch die Ausweisung eine unzulässige Einschränkung der Erweiterungsmöglichkeiten der benachbarten Betriebe resultiert.

Beurteilung im Einzelfall Es liegen keine Anhaltspunkte für die Notwendigkeit einer Beurteilung im Einzelfall nach Nummer 5 der GIRL vor.

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4. Unterlagen und Literatur

/1/ Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen (Geruchsimmissi- ons-Richtlinie - GIRL - ) in der Fassung vom 29. Februar 2008 und Ergän- zung vom 10. September 2008 mit Begründung und Auslegungshinweisen /2/ VDI 3894 Emissionen und Immissionen aus Tierhaltungsanlagen Blatt 2 Methode zur Abstandsbestimmung Geruch November 2012 /3/ VDI 3894 Emissionen und Immissionen aus Tierhaltungsanlagen Blatt 1: Haltungsverfahren und Emissionen September 2011 /4/ Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgeset- zes (4. BImSchV -Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 2017 (BGBl. I S. 1440) /5/ Gemeinsamen Runderlass des MU, des MS, des ML und des MW des Lan- des Niedersachsen zur Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissio- nen vom 23.7.2009 33-40500/201.2 Ministerialblatt 36/2009 /6/ Bundes-Immissionsschutzgesetz; Gesetz zum Schutz vor schädlichen Um- welteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche und Erschütte- rungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BIm- SchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) /7/ Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 20.11.2014 (BGBl. I S. 1748) /8/ - /11/ siehe Seite 3 im Anhang 1

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Anhang 1 Erläuterungen zur Geruchsmessung (Olfaktometrie) und zur Berech- nung der Geruchsimmissionen

I. Olfaktometrie Die Messung von Geruch wird als Olfaktometrie bezeichnet. Die Olfaktometrie ist ein sensorisches Messverfahren. Sie setzt die menschliche Nase als "Messgerät" ein. Mit der Olfaktometrie wird die Geruchsstoffkonzentration für die zu untersu- chende geruchbeladene Abluft ermittelt. Mit Hilfe des Olfaktometers werden die Verdünnungsfaktoren für die zu untersuchende Abluft bestimmt. Man ermittelt also, mit wie vielen Teilen geruchsneutraler Luft man einen Teil der geruchbelade- nen Abluft verdünnen muss, damit für das Gemisch gerade die Geruchsschwelle erreicht wird. Die Geruchsstoffkonzentration der Abluft einer Quelle wird angegeben in GE/m³ (GE = Geruchseinheit). Die Geruchseinheiten sind der Kehrwert des Verdün- nungsverhältnisses. Aus dieser Definition wird deutlich, dass der Geruchsschwelle 1 GE/m³ entspricht. Werden für eine Quelle z. B. 100 GE/m³ ermittelt, so bedeutet dies, dass 1 Teil der Abluft mit 99 Teilen geruchsfreier Luft vermischt werden muss, damit das Gemisch gerade noch riechbar ist (die Geruchsschwelle erreicht ist). Die Geruchsstoffkonzentrationen sind unabhängig von den einzelnen Stoffkompo- nenten des Emittenten. Sie berücksichtigen auch die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Komponenten.

II. Messung der Geruchsemissionen Die Messungen werden mit einem Olfaktometer durchgeführt. Die Probenahme er- folgt mit Hilfe von geruchsfreien Kunststoffbeuteln. Die Auswertung der Proben fin- det sofort nach der Probenahme in einem geruchsneutralen Raum statt. Als Riechprobanden werden geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hau- ses eingesetzt. Bei der Auswertung wird das so genannte Limitverfahren eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird dem Probanden eine Messreihe angeboten, die von unterschwelli- gen Verdünnungsverhältnissen zu überschwelligen Verdünnungsverhältnissen an- steigt. Zwischen den einzelnen angebotenen Verdünnungsverhältnissen bzw. Ge- ruchsstoffkonzentrationen liegt der Faktor 2. Bei jedem Messdurchgang wird dem Probanden zunächst nur die geruchsneutrale, synthetische Verdünnungsluft zum Riechen angeboten. Zu einem späteren Zeitpunkt, der dem Probanden nicht be- kannt ist, wird die zu untersuchende geruchbeladene Abluft in dem eingestellten Verdünnungsverhältnis zugemischt. Der Proband wird dann aufgefordert, mitzutei- len, ob er gegenüber der Vergleichsluft eine Geruchsänderung wahrgenommen hat. Sie/er gibt also nur das Urteil "ich rieche" oder "ich rieche nicht" ab. Die Beur- teilung der Geruchswahrnehmung, z.B. angenehm oder unangenehm, wird nicht durchgeführt.

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Nach jeder Mitteilung des Probanden, sei sie positiv oder negativ ausgefallen, wird die nächste Verdünnungsstufe angeboten. Die Messreihe wird nach zwei aufei- nander folgenden positiven Antworten des Proban- den abgebrochen. Der Umschlagspunkt für jeden Probanden liegt zwischen der letzten negativen und der ersten der beiden aufeinander folgenden positiven des Probanden. Als Messwert für diesen Messdurchgang wird das geometrische Mittel der beiden so ermittelten Geruchsstoffkonzentrationen angesetzt. Das geometrische Mittel ist der arithmetische Mittelwert der Logarithmen der Geruchsstoffkonzentrationen. Jeder der eingesetzten Riechprobanden führt mindestens drei solche Messdurch- gänge aus. Auf diese Weise erhält man eine Reihe von logarithmischen Um- schlagspunkten. Der repräsentative Wert für die Geruchsstoffkonzentration der so ausgewerteten Probe ist der entlogarithmierte arithmetische Mittelwert der Logarithmen der Um- schlagpunkte. Dieser Wert wird als Z50 bezeichnet. Probenahme, Auswertung der Proben, Messgeräte und Verfahrenskenngrößen sind in der DIN EN 13725 /8/ be- schrieben.

III. Verknüpfung von Olfaktometrie und Ausbreitungsrechnung Vorgehensweise Zur Beurteilung einer Geruchsbelastung müssen umfassende Informationen über die Geruchsimmissionen vorliegen. Das wesentliche Kriterium zur Beurteilung ei- ner Geruchsbelastung ist die Dauer der Geruchseinwirkung als Prozentsatz der Jahresstunden, in denen Geruch am Immissionsort wahrgenommen werden kann. Solche Informationen lassen sich nur aus der Häufigkeitsverteilung der Ge- ruchsimmissionen ermitteln. Die Berechnung der Häufigkeitsverteilung ist nur mit einem speziellen Ausbreitungsmodell für geruchbeladene Abluft möglich. Hinweise zu dem hier angewandten Verfahren sind /1/ zu entnehmen.

Ausbreitungsmodell Das Ausbreitungsmodell, das in der TA Luft /9/ zur Berechnung von Gasen und Stäuben vorgesehen ist, ist ein Lagrange-Partikelmodell. Dieses Modell ist unter der Bezeichnung AUSTAL2000 verfügbar /10/. AUSTAL2000 ist ein Modell zur Ausbreitung von Spurenstoffen in der Atmo- sphäre, in dem der Transport der Schadstoffe und die turbulente Diffusion durch einen Zufallsprozess simuliert werden. Es ist ein Episodenmodell, das den zeitli- chen Verlauf von Stoffkonzentrationen in einem vorgegebenen Rechengebiet be- rechnen kann. Bei einem Lagrange-Partikelmodell erfolgt die Berechnung der Immissionen ver- einfacht dargestellt in folgender Weise: Von jeder Emissionsquelle werden eine größere Anzahl Partikel freigesetzt. Der Weg dieser Partikel in der Atmosphäre wird berechnet. Dabei können Einflussfaktoren, die auf die Partikel wirken, berück- sichtigt werden. Solche Faktoren sind z.B. Niederschlag, chemische Umwandlung,

(das Windfeld) berücksichtigt, die durch Oro

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Über das Berechnungsgebiet wird ein räumliches Gitter gelegt. Die in den einzel- nen Gitterzellen angekommenen Teilchen werden gezählt. Die Anzahl der Teil- chen ist ein Maß für die Verdünnung auf dem Transportweg und damit für die Im- missionskonzentration. Zur Berechnung wird als meteorologische Eingangsgröße eine Wetterdatenstatistik (Häufigkeitsverteilung von Windrichtung, Windgeschwin- digkeit und Ausbreitungsklasse) benötigt. Diese muss für den Anlagenstandort re- präsentativ sein. Um die für die Geruchbeurteilung erforderlichen Wahrnehmungshäufigkeiten zu berechnen, wurde das Modell Austal2000 um ein entsprechendes Modul (AUSTAL2000G) ergänzt. Das ergänzte Modell wurde am 20.09.2004 in Hannover vorgestellt und als einzig zugelassenes Modell in die GIRL /1/ aufgenommen. Nä- here Einzelheiten zu dem Modell und der Validierung des Modells sind /11/ zu ent- nehmen.

Die 'Geruchsstunde' Die Bewertung der Erheblichkeit einer Geruchsbelästigung (nur eine erhebliche Belästigung ist eine schädliche Umwelteinwirkung) erfolgt derzeit nur über die Dauer der Geruchseinwirkungen am Immissionsort. Es werden Schranken ge- setzt, die in Abhängigkeit von Art und Nutzung des betroffenen Gebietes nicht überschritten werden dürfen. Diese Schranken haben die Dimension 'Prozent der Jahresstunden', d. h. es wird vorgegeben in wie viel Prozent der Jahresstunden Gerüche am Immissionsort auftreten dürfen. Für die Betrachtung nach GIRL /1/ werden die Ergebnisse als gerundete relative Häufigkeiten der Geruchsstunde an- gegeben. Darüber hinaus wird festgelegt, dass Stunden mit einem nicht nur vernachlässig- baren Zeitanteil mit Geruchsimmissionen innerhalb der Stunde bei der Summation der Geruchszeiten über das Jahr als volle Stunde zu berücksichtigen sind. Als ver- nachlässigbarer Zeitanteil werden derzeit Zeitanteile <10 % (6 min. je Stunde) an- gesehen. Sobald der Zeitanteil mit Geruchswahrnehmungen innerhalb einer Stunde mindestens 6 Minuten beträgt, wird also die volle Stunde bei der Summa- tion der Zeiten mit Geruchswahrnehmungen über das Jahr berücksichtigt.

IV. Unterlagen und Literatur

/8/ DIN EN 13725 Luftbeschaffenheit Bestimmung der Geruchsstoffkonzentration mit dynamischer Olfaktometrie. Juli 2003 /9/ Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft - TA Luft -) vom 24.07.2002 /10/ AUSTAL2000 www.austal2000.de /11/ L. Janicke, U. Janicke Entwicklung des Ausbreitungsmodells Austal2000G www.austal2000.de

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Anhang 3 Ausgabe-Datei Austal2000 2018-11-27 08:25:31 ------TalServer:D:/Projekte_R/IPG_2018/aschlichting/118ipg153_Rastdorf_sli/Rastdorf/

Ausbreitungsmodell AUSTAL2000, Version 2.6.11-WI-x Copyright (c) Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, 2002-2014 Copyright (c) Ing.-Büro Janicke, Überlingen, 1989-2014

Arbeitsverzeichnis: D:/Pro- jekte_R/IPG_2018/aschlichting/118ipg153_Rastdorf_sli/Rastdorf

Erstellungsdatum des Programms: 2014-09-02 09:08:52 Das Programm läuft auf dem Rechner "HH02TNUTS".

======Beginn der Eingabe ======> ti "Rastdorf" 'Projekt-Titel > ux 32411900 'x-Koordinate des Bezugspunktes > uy 5861800 'y-Koordinate des Bezugspunktes > z0 1.00 'Rauigkeitslänge > qs 2 'Qualitätsstufe > as "F:\Bereiche\UBB\PGU\Wetterdaten\aks-akterm\Oldenburg_9807.aks" 'AKS-Datei > ha 18.20 'Anemometerhöhe (m) > dd 15 'Zellengröße (m) > x0 -200 'x-Koordinate der l.u. Ecke des Gitters > nx 115 'Anzahl Gitterzellen in X-Richtung > y0 -250 'y-Koordinate der l.u. Ecke des Gitters > ny 96 'Anzahl Gitterzellen in Y-Richtung > xq 1307.36 1311.80 1316.70 -70.55 -48.90 -27.91 1191.86 1200.47 1194.77 1186.62 1201.94 1134.62 1158.83 899.21 914.67 962.56 898.72 894.50 872.99 857.88 1013.53 860.76 915.43 831.71 843.86 843.81 839.09 807.07 809.98 822.23 526.25 > yq 410.87 418.99 426.95 885.88 874.22 863.89 252.95 226.16 222.09 232.19 208.08 112.74 140.08 183.73 173.14 158.72 92.68 87.81 72.70 86.52 60.41 123.49 122.61 -20.98 -41.77 -41.49 -65.59 -48.04 7.75 3.48 593.23 > hq 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 1.00 > aq 25.03 25.08 25.00 0.00 0.00 0.00 16.40 0.00 0.00 0.00 23.50 18.08 9.58 0.00 0.00 0.00 30.05 32.24 12.50 18.01 16.24 0.00 10.00 26.33 28.00 10.00 0.00 17.60 0.00 0.00 25.00 > bq 7.12 9.20 11.08 100.00 100.00 100.00 7.25 0.00 8.96 0.00 15.58 5.94 9.13 11.08 39.04 26.38 16.94 5.87 6.30 13.28 7.78 10.54 4.00 13.61 16.42 8.66 8.02 12.26 10.26 10.93 22.00 > cq 4.00 4.00 4.00 5.00 5.00 5.00 7.00 6.00 6.00 9.00 2.00 8.00 4.00 5.00 5.00 5.00 6.00 3.00 3.00 4.00 2.00

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Seite 1 von 3 Auftrags-Nr.: 8000667703 / 118IPG153

Umweltschutz

2.00 0.00 3.00 6.00 3.00 6.00 3.00 2.00 1.50 0.00 > wq 328.25 328.74 329.04 -29.95 -29.95 -29.95 327.57 0.00 241.64 0.00 237.74 313.91 238.20 344.28 244.11 162.36 342.44 342.99 343.14 343.02 249.74 341.43 254.05 343.19 342.82 252.03 334.51 341.38 250.91 252.23 246.73 > vq 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 > dq 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 > qq 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 0.000 > odor_050 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 201.6 0 0 0 865.2 319.2 22.8 172.8 0 60 60 216 840 168 0 54.7 60 0 0 > odor_075 1125 480 924 7800 7800 7800 1794 390 192 292.2 450 3250 0 975 1950 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1950 0 0 0 0 > odor_100 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1350 0 0 0 44 99 0 0 0 0 0 0 0 0 90 550 ======Ende der Eingabe ======

Die Höhe hq der Quelle 1 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 2 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 3 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 4 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 5 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 6 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 7 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 8 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 9 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 10 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 11 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 12 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 13 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 14 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 15 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 16 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 17 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 18 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 19 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 20 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 21 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 22 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 23 beträgt weniger als 10 m.

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Seite 2 von 3 Auftrags-Nr.: 8000667703 / 118IPG153

Umweltschutz

Die Höhe hq der Quelle 24 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 25 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 26 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 27 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 28 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 29 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 30 beträgt weniger als 10 m. Die Höhe hq der Quelle 31 beträgt weniger als 10 m.

======Übergabe an LASAT 27.11.2018 10:02:07,05 ======

...

2018-11-27 10:01:55 time: [6483.00:00:00,6484.00:00:00] 2018-11-27 10:01:56 time: [6484.00:00:00,6485.00:00:00] 2018-11-27 10:01:57 time: [6485.00:00:00,6486.00:00:00] 2018-11-27 10:01:58 time: [6486.00:00:00,6487.00:00:00] 2018-11-27 10:01:58 time: [6487.00:00:00,6488.00:00:00] 2018-11-27 10:01:59 time: [6488.00:00:00,6489.00:00:00] 2018-11-27 10:02:00 time: [6489.00:00:00,6490.00:00:00] Total Emissions: gas.odor : 2.374465e+13 1 gas.odor_050 : 1.704806e+12 1 gas.odor_075 : 2.084379e+13 1 gas.odor_100 : 1.196050e+12 1 2018-11-27 10:02:01 program lasat finished 2018-11-27 10:02:01 ======

======Konvertieren der Ergebnisse LASAT nach AUSTAL2000 ======

2018-11-27 10:02:06 LOPREP_1.1.10

Auswertung der Ergebnisse für "." ======

DEP: Jahres-/Langzeitmittel der gesamten Deposition DRY: Jahres-/Langzeitmittel der trockenen Deposition WET: Jahres-/Langzeitmittel der nassen Deposition J00: Jahres-/Langzeitmittel der Konzentration/Geruchsstundenhäufigkeit Tnn: Höchstes Tagesmittel der Konzentration mit nn Überschreitungen Snn: Höchstes Stundenmittel der Konzentration mit nn Überschreitungen

Maximalwerte, Geruchsstundenhäufigkeit bei z=1.5 m ------ODOR J00 100.0 % (+/- 0.00 ) bei x= -73 m, y= 883 m ( 9, 76) ODOR_050 J00 100.0 % (+/- 0.00 ) bei x= 843 m, y= -48 m ( 70, 14) ODOR_075 J00 100.0 % (+/- 0.00 ) bei x= -73 m, y= 883 m ( 9, 76) ODOR_100 J00 100.0 % (+/- 0.00 ) bei x= 528 m, y= 568 m ( 49, 55) ODOR_MOD J00 100.0 % (+/- ? ) bei x= 528 m, y= 568 m ( 49, 55) ======

======

Berechnung beendet: 27.11.2018 10:02:07,50

Auftraggeber: Gemeinde Rastdorf Seite 3 von 3 Auftrags-Nr.: 8000667703 / 118IPG153 Seite 1 von 4 Anlage 7

Externe Kompensationsmaßnahme (Entwicklung z. Wald mit Umgehungsgerinne der „Loruper Beeke“) Flurstück 66, Flur 5, Gemarkung Rastdorf Größe: 10.000 qm / 25.000 WE zugeordnet: BBP Nr. 7 5.213 WE BBP Nr. 9 3.956 WE BBP Nr. 10 9.149 WE BBP Nr. 12 3.360 WE BBP Nr. 13 178 WE BBP Nr. 18 3.144 WE verbraucht!

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung

Gemeinde Rastdorf

Anlage 7 der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 18 „GE II (K 139 / L 836), Erweiterung“

Externe Kompensation

Übersicht / Zuordnung

Büro für Landschaftsplanung, Werlte; 08/2019 Seite 2 von 4 Anlage 7

Externe Kompensationsmaßnahme: (Ökologischer Waldumbau) Flurstücke 96 und 97/2, Flur 5 (Größe: 23.768 qm / 11.884 WE) und Flurstücke 32/2 und 32/3, Flur 5 (Größe: 22.249 qm / 11.125 WE) zugeordnet: BBP Nr. 18 23.009 WE

Verbraucht!

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung

Gemeinde Rastdorf

Anlage 7 der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 18 „GE II (K 139 / L 836), Erweiterung“

Externe Kompensation

Übersicht / Zuordnung

Büro für Landschaftsplanung, Werlte; 08/2019 Seite 3 von 4 Anlage 7

Externe Kompensationsmaßnahme (Ökologischer Waldumbau) Flurstück 127, Flur 1, Gemarkung Rastdorf Größe: 4.997 qm / 2.499 WE

zugeordnet: BBP Nr. 18 2.499 WE

Verbraucht!

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung

Gemeinde Rastdorf

Anlage 7 der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 18 „GE II (K 139 / L 836), Erweiterung“

Externe Kompensation

Übersicht / Zuordnung

Büro für Landschaftsplanung, Werlte; 08/2019 Seite 4 von 4 Anlage 7

Externe Kompensationsmaßnahme (Ökologischer Waldumbau) Flurstücke 150/1 und 149/1, Flur 3 Gemarkung Rastdorf Gesamtgröße: 38.887 qm / 19.444 WE

zugeordnet: BBP Nr. 18 5.446 WE

noch zur Verfügung: 13.998 WE

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung

Gemeinde Rastdorf

Anlage 7 der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 18 „GE II (K 139 / L 836), Erweiterung“

Externe Kompensation

Übersicht / Zuordnung

Büro für Landschaftsplanung, Werlte; 08/2019