3. Oktober 1967: Fraktionssitzung

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3. Oktober 1967: Fraktionssitzung SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 03. 10. 1967 [26] 3. Oktober 1967: Fraktionssitzung AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 71 Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung vom 3. Oktober 1967«. Dauer: 17.15–20.45 Uhr. Anwesend: 174. Vorsitz: Schmidt. Bundesregierung: Brandt, Heinemann, Laurit- zen, Leber [?], Schmid, Strobel, Wehner, Wischnewski. PStS: Arndt, Jahn. Protokoll: Heinrich. Datum der Niederschrift: 6. 10. 1967. Sitzungsverlauf: A. Politischer Bericht Helmut Schmidt B. Vorbereitung der Plenarsitzungen C. Vorlagen aus den Arbeitskreisen a) Antrag Finanzrat (BE: A. Möller) b) Europa-Anträge (BE: Wehner) c) Große Anfrage EWG-Marktordnung für Milch und Milchprodukte (BE: Schmidt- Gellersen) d) Große Anfrage Wissenschaftspolitik (BE: Lohmar) D. Nächste Termine E. Verschiedenes Helmut Schmidt eröffnet die Sitzung und gedenkt zunächst des verstorbenen Frakti- 1 onskollegen Franz Stein. Für den Verstorbenen ist am 19. 9. Willi Peiter in den Bun- destag nachgerückt. Er wird von der Fraktion begrüßt. Karl-Hans Kern erhält Geburts- tagsglückwünsche. Die Fraktion billigt den Vorschlag, auf den Tagesordnungspunkt 2 Informationen zu verzichten, um mehr Zeit für die Aussprache zu gewinnen. Punkt 1 der TO2: Politischer Bericht Helmut Schmidt Außenpolitik: In der Ostpolitik gab es mehrere Moskau-Reisen von Bundestagsabge- ordneten.3 Das Handelsabkommen mit der ÈSSR ist ein sehr beschränkter Erfolg.4 Dies hängt mit der Haltung Moskaus und Ostberlins zusammen. Bei Jugoslawien kommt man an den Kern der Hallstein-Doktrin heran. Obwohl schnelle Erfolge nicht zu erwarten sind, müssen die Bemühungen fortgesetzt werden, insbesondere in Moskau unsere friedlichen Absichten als zentralen Punkt der deutschen Ostpolitik verständlich zu machen. Dies erfordert Geduld und Beharrlichkeit, setzt aber voraus, daß das Kräf- tegleichgewicht zwischen West und Ost nicht einseitig abgebaut wird. 1 Stein war am 14. September während seines Urlaubs an einem Herzanfall gestorben. 2 TO liegt dem Protokoll bei. 3 So hielt sich beispielsweise der CDU-Abgeordnete Majonica vom 15. bis 24. September in der UdSSR auf, Erhard Eppler fuhr im Rahmen einer größeren Reise durch verschiedene Staaten des Ostblocks am 6. September nach Moskau. Vgl. ihre Berichte im Auswärtigen Ausschuß, AUSWÄRTIGER AUSSCHUSS 1965–1969, Dok. 43. 4 Am 3. August 1967 hatte Egon Bahr für die Bundesregierung in Prag ein Abkommen über den Wa- ren- und Zahlungsverkehr und ein Abkommen über die Errichtung von Handelsvertretungen unter- zeichnet. Vgl. hierzu die Mitteilung des AA, abgedruckt in DzD V/1, S. 1498. Copyright © 2016 KGParl Berlin 1 SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 03. 10. 1967 Zu de Gaulle: Seine Erklärungen zur Oder/Neiße-Grenze sind nicht neu.5 Es ist für uns nützlich zu wissen, wie andere darüber denken. Wir sollten trotzdem bei unserer alten Position bleiben. De Gaulles Erklärungen in Danzig gingen über die Grenzen seiner eigenen Vorstellungen weit hinaus. Zur Zeit weiß man nicht, ob Frankreich auch aus dem NATO-Bündnis ausscheidet und welche Haltung es zum EWG-Beitritt Großbritanniens einnimmt. Zur USA-Reise:6 Dort hat niemand eine überzeugende Haltung zum Vietnam- Problem. Neben Vietnam beherrschen die Rassenkämpfe und der Wahlkampf die ame- rikanische Politik.7 USA stimmen voll den Ost-Entspannungs-Bemühungen der Bun- desregierung zu. Jedoch deutliche Hinweise, daß eine Verringerung der Bundeswehr eine Verringerung der US-Truppen auf deutschem Boden zur Folge hätte.8 Zum Stoph-Brief: Helmut Schmidt begrüßt die rasche Antwort der Bundesregierung und die Ernennung eines Beauftragten.9 Der Dialog mit Ostberlin darf nicht abreißen, und wir dürfen uns dazu auch nicht provozieren lassen. Zur Verteidigungspolitik: Eine Verkleinerung der Bundeswehr läßt sich wahrscheinlich nicht verhindern. Bei einer einseitigen Verringerung sollte man versuchen, außenpoli- tisch etwas dafür zu bekommen. Zur Notstandsgesetzgebung: Zur Zeit liegt leider nur der Gesetzentwurf über die Ver- fassungsergänzung, nicht aber die Entwürfe über die einfachen Notstandsgesetze vor.10 Dieser Zustand sei bedenklich. Der geregelte und sachliche Verlauf der Notstands- Hearings hänge von dieser Ergänzung ab, die noch im Oktober zu erfolgen hätte. Die Notstandsgesetze sind eine der entscheidenden Fragen im Wahljahr 1969. Zur Verkehrspolitik: Der Vorsitzende dankt Bundesverkehrsminister Georg Leber für seine Leistung, ein umfassendes und mutiges verkehrspolitisches Gesamtprogramm vorgelegt zu haben, das den zum Teil katastrophalen Zuständen im deutschen Ver- kehrswesen durchgreifend zu Leibe gehen will.11 Über den Leber-Plan sollen im Bun- destag nach der ersten Lesung umfangreiche Hearings stattfinden.12 5 Während eines offiziellen Besuchs in Polen vom 6. bis 12. September erklärte der französische Staats- präsident mehrfach, daß er die Oder-Neiße-Linie als unveränderliche Westgrenze Polens betrachte. Vgl. EUROPA-ARCHIV 1967, D 446 ff. Zu seinen Äußerungen im einzelnen siehe auch AAPD 1967, Dok. 319. 6 Bundeskanzler Kiesinger und Außenminister Brandt waren Mitte August 1967 in die Vereinigten Staaten gereist. Vgl. dazu EUROPA-ARCHIV 1967, D 413–419 u. AAPD 1967, Dok. 301–304. Helmut Schmidt hielt sich am 21./22. September 1967 in Washington auf. 7 In den USA war es im Juli und August in mehreren Bundesstaaten zur schweren Rassenunruhen mit zahlreichen Todesopfern und vielen Verletzten gekommen. Am 7. November fanden in 20 Bundes- staaten Kommunalwahlen statt, deren Ausgang als Vorzeichen für die 1968 anstehenden Präsident- schafts- und Kongreßwahlen gewertet wurde. Erstmals wurden in zwei Großstädten (Cleveland/Ohio und Gary/Indiana) schwarze Bürgermeister gewählt. Vgl. AdG 1967, S. 13331 u. 13571. 8 Vgl. hierzu AAPD 1967, Dok. 301 u. 337. 9 Zur Vorgeschichte vgl. SPD-Fraktionssitzung am 13. Juni 1967 (Teil 2). Stoph antwortete am 18. September mit einem Brief an Bundeskanzler Kiesinger und dem Entwurf eines Vertrags über die Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen. Als Reaktion sandte Kiesinger am 28. September ein Schreiben an Stoph, in dem er sich bereit erklärte, im Sinne seiner Vorschläge vom 13. Juni Verhand- lungen aufzunehmen. Als Beauftragten ernannte er den Staatssekretär des Bundeskanzleramts, Wer- ner Knieper. Für den Wortlaut der Briefe vgl. EUROPA-ARCHIV 1967, D 472–D 477. 10 Das Kabinett billigte die fünf Entwürfe (vgl. SPD-Fraktionssitzung am 27. Juni 1967, Anm. 20) in einer Sondersitzung am 20. Oktober 1967, vgl. BULLETIN, Nr. 117 vom 21. Oktober 1967, S. 993. 11 Am 22. September hatte Minister Leber ein »Verkehrspolitisches Programm für die Jahre 1968 bis 1972« (BT ANL. 118, Drs. V/2494) vorgelegt, das vorsah, den Güterstraßenverkehr steuerlich stärker zu belasten als die konkurrierenden Verkehrsträger Schiene und Binnenschiffahrt, um der Überla- Copyright © 2016 KGParl Berlin 2 SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 03. 10. 1967 Zur Energiepolitik: Am 8. November wird im Bundestag eine große Energiedebatte stattfinden.13 Man darf diese Frage nicht nur unter regionalen und lokalen Gesichts- punkten sehen. Die übrigen Bundesländer sollten hier Solidarität zeigen. Die Lösung des Kohleproblems an der Ruhr ist entscheidend für den Ausgang der Bundestagswahlen. Zur Sozialpolitik: Das Engagement der SPD für gewerkschaftliche Forderungen (Mit- bestimmung) darf keine Einbahnstraße sein. Die Mitbestimmung ist einer der Bereiche, die oft ohne Grund zwischen SPD und Gewerkschaften strittig sind. Es müsse nun end- lich die in der Koalitionsabsprache vereinbarte Mitbestimmungs-Kommission einge- setzt werden.14 Helmut Schmidt fordert sodann alle Genossen auf, in der Fraktions-Sitzung ihre even- tuell abweichende Haltung darzulegen. Es gehe nicht an, in der Fraktion zu schweigen, und außerhalb der Fraktion eine andere Haltung einzunehmen. Der Fraktionsvorstand ist der Meinung, daß er mit den beiden anderen Fraktionen in diesem Winter die Altersversorgung der Abgeordneten und eine Änderung der Diäten durchziehen will.15 Mit scharfer Kritik in der Öffentlichkeit müsse gerechnet werden. Zu den Vorgängen in Berlin:16 Die Schwächung der Stadt Berlin durch die Vorgänge der letzten Wochen ist deutlich geworden. Unsere Regierungsbeteiligung in Bonn hatte personelle Probleme zur Folge.17 Weit stärker als bisher solle man daher jüngeren Ge- nossen eine Chance geben. Die Delegationen des Europäischen Parlaments und des Europarats bieten sich dafür an. – In Bremen habe die SPD einen zu scharfen Wahl- kampf gegen die CDU geführt. – Die Lage innerhalb der Koalition hat sich gegenüber der Situation vor den Ferien nicht verändert. Willy Brandt erklärt, daß es in Berlin nicht allein um eine Person gehe. Nach 20 Jahren machten sich die nervlichen Belastungen bemerkbar. Es habe eine Selbstbesinnung um sich gegriffen. Der Entschluß von Heinrich Albertz habe einen Schock hinterlassen. Die gesamte SPD müsse jetzt Berlin helfen. Die Partei sei kein Bund von Interessenten, sondern eine Gefahrengemeinschaft. 18 Zum Wahlausgang in Bremen: Der Verlust von 8,7 % ist der größte Rückschlag, den die SPD seit Gründung der BRD in einem Bundesland hinnehmen mußte. Diesen Ver- stung des Straßennetzes entgegenzuwirken. Die Beförderung von Massengütern über längere Strek- ken in Lkw sollte ganz verboten werden. Außerdem geplant war die Sanierung der Deutschen Bun- desbahn durch Rationalisierungsmaßnahmen, Reorganisation der Verwaltung und Stillegung unwirt- schaftlicher Strecken. AdG 1967, S. 13427. 12 Zum Leber-Plan fanden zwischen dem 7. März und 9. Mai 1968 insgesamt sechs öffentliche Anhö- rungen statt. 13 Vgl. BT STEN. BER. 65, S. 6631–6700. 14 Vgl. SPD-Fraktionssitzung
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