SPD – 05. WP Fraktionssitzung: 28. 11. 1967

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28. November 1967: Fraktionssitzung

AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 77 Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung vom 28. November 1967«. Dauer: 16.45– 19.40 Uhr. Anwesend: 143. Vorsitz: Schmidt. Bundesregierung: Brandt, Lauritzen, Stro- bel, Wehner. PStS: Arndt, Börner. Protokoll: Rechenberg. Datum der Niederschrift: 30. 11. 1967.

Sitzungsverlauf: A. Informationen B. Politischer Bericht Käte Strobel C. Vorbereitung der Plenarsitzungen

u. a. Filmförderungsgesetz a) Zeitplan für 1968 D. Vorlagen aus den Arbeitskreisen: a) Filmförderungsgesetz (BE: Lohmar, Meinecke) b) Änderung Abzahlungsgesetz (BE: Hirsch) E. Tieferlegung der Regierungsbank (BE: Frehsee) F. Koalitionsgespräche – Wohnungspolitik (BE: Lauritzen)

G. § 56 BVG (BE: Glombig) H. Bundeskanzler Kiesinger vor der SPD-Fraktion I. Ausschußumbesetzungen J. Nächste Termine

1 Die Fraktion gedenkt vor Eintritt in die Tagesordnung ihres am 23. November 1967 verstorbenen Mitgliedes Dr. Günter Frede. Die Fraktion spricht den erkrankten Mitgliedern Ilse Elsner, Peter Blachstein und Alex Möller sowie dem erkrankten Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. , ihre Genesungswünsche aus. Die Fraktion gratuliert dem Mitglied Fritz Steinhoff zur Vollendung des 70. Lebensjahres.

Die Tagesordnung wird um folgenden Punkt 3 a erweitert: Zeitplan für 1968. Punkt 1) der TO: Informationsstunde Auf die Frage von Konrad Porzner erklärt , daß die Haltung der Bundesre- gierung zur Aufnahme Großbritanniens in die EWG auch nach der Pressekonferenz des französischen Staatspräsidenten de Gaulle vom 27. November 1967 unverändert sei.2 Im übrigen habe auch de Gaulle eine stufenweise Lösung des Problems nicht ausgeschlossen. Willy Brandt und wenden sich unter Zustimmung der Fraktion gegen das Vorhaben einzelner Studenten oder Teile der Studentenschaft, ihre größtenteils berechtigten Forderungen notfalls im Wege einer Störung der öffentlichen Ordnung zu verwirklichen.

1 TO liegt dem Protokoll bei. 2 De Gaulle hatte auf dieser Pressekonferenz u. a. den Beitritt Großbritanniens zu den Europäischen Gemeinschaften zum gegenwärtigen Zeitpunkt abgelehnt. Vgl. EUROPA-ARCHIV 1967, D 533 ff.

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Das Parteiprogramm der NPD und die bisherigen Äußerungen von Mitgliedern der Partei geben, wie Willy Brandt auf Fragen von Hansheinz Bauer, Ludwig Fellermaier und Manfred Schulte erklärt, noch keine ausreichende Grundlage für ein Parteiverbots- verfahren.3 Die Angelegenheit werde aber gemeinsam mit dem Bundesinnenministeri- um laufend verfolgt und er werde auch in der Parteivorstandssitzung am 1. Dezember 1967 darauf zurückkommen. Martin Hirsch teilt mit, daß eine Analyse des NPD- Parteiprogramms nach dem Muster der Broschüre »Zur Sache – Zur Notstandsgesetz- gebung. Behauptungen und Tatsachen« geplant sei. Die Fraktion beauftragt Helmut Schmidt zu einem Schreiben an den Bundestagspräsi- denten, aus welchen Gründen die Fraktion zu dem Richtfest für den Wiederaufbau des Reichstagsgebäudes in Berlin nicht eingeladen worden sei.4 Die Frage der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Jugoslawien5 ist nach Auskunft von Willy Brandt eines der Gesprächsthemen Bundeskanzler Kiesingers während seiner Asienreise (19.–28. November 1967)6 und wird in den nächsten Wo- chen im Kabinett erneut behandelt werden. Klaus Dieter Arndt teilt auf Anfrage von Brigitte Freyh mit, daß im Rahmen der konzertierten Aktion ein Ausschuß aus Vertretern der Arbeitnehmer- und der Unter- nehmerverbände mit Vertretern der für Wirtschaft, Finanzen und Arbeit und Sozial- ordnung über sämtliche die Arbeitnehmer betreffende Fragen berate. Lauritz Lauritzen erläutert auf die Frage von Heinrich Stephan, daß eine Kumulation durch die geplante Zweite Berechnungsverordnung7, das Zinserhöhungsgesetz8 (das frühestens zum 1. 4. 1968 in Kraft treten werde) und den Wegfall der Grundsteuerver- günstigung für das Jahr 1957 (ab 1968 in Kraft) aufgefangen werden soll. Schwierigkei- ten bereite die Aufstellung der Tabelle für das Zinserhöhungsgesetz. Die vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung herausgegebene Broschüre über die Mehrwertsteuer wird unter den Mitgliedern der Fraktion verteilt werden (vgl. Anlage 2)9. Nach Mitteilung von Klaus Dieter Arndt sind die Verhandlungen über den Rheinstahl- plan aufgrund der von der Bundesregierung im am 8. 11. 1967 abgegebenen

3 Bereits Anfang 1967 war ein Verbotsverfahren gegen die NPD in Erwägung gezogen worden. Ihren Höhepunkt erreichte die Diskussion im Spätsommer 1968. Im April 1969 entschied sich das Kabinett jedoch gegen einen Verbotsantrag, obwohl laut Innenminister Benda ausreichend aussagekräftiges Beweismaterial vorlag. Da das Bundesverfassungsgericht nicht mehr vor den Bundestagswahlen über einen solchen Antrag entschieden hätte, wollte man zuerst das Abschneiden der NPD bei den Wah- len abwarten. 4 Am 24. November 1967 fand das Richtfest für den wiederhergestellten Plenarsaal des Reichstagsge- bäudes statt, vgl. DATENHANDBUCH, S. 3345 f. 5 Am 31. Januar 1968 gaben Bundesregierung und jugoslawische Regierung die Wiederaufnahme der 1957 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen beider Staaten bekannt. 6 Kiesinger besuchte auf dieser Reise Indien, Birma, Ceylon und Pakistan. Zum Inhalt der Gespräche vgl. seinen Bericht vor dem Auswärtigen Ausschuß am 14. Dezember 1967, AUSWÄRTIGER AUS- SCHUSS 1965–1969, Dok. 51. 7 »Verordnung zur Änderung der Zweiten Berechnungsverordnung« vom 20. Dezember 1967, BGBl. 1967 I S. 1298 f. 8 Um zusätzliche Mittel für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu haben, sollte nach dem Entwurf des Gesetzes zur Änderung wohnungsbaurechtlicher Vorschriften (BT ANL. 114, Drs. V/2063) die Verzinsung der öffentlichen Baudarlehen für den sozialen Wohnungsbau, die bis zum 1. Januar 1960 bewilligt wurden, um bis zu 4 Prozent angehoben werden, Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 7. Mai 1968 mit Anm. 10. 9 Die Broschüre »Sie wissen ja … die Mehrwertsteuer!« liegt dem Protokoll bei.

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Offerte noch nicht abgeschlossen.10 Sollte eine Einigung über einen freiwilligen Zusam- menschluß nicht zustande kommen, so ist die zwangsweise Zusammenführung aufgrund des geplanten Kohleanpassungsgesetzes (Bundestagsdrucksache V/2078) vorgesehen. Punkt 2) der TO: Politischer Bericht – Käte Strobel Käte Strobel gibt einen Bericht über die Aufgaben und Ziele der Gesundheitspolitik und die Zuständigkeiten, Möglichkeiten und Mittel des Bundesgesundheitsministeriums 11 (vgl. Information, Tagesdienst Nr. 585/67 vom 29. 11. 1967, Anlage 3) . In der anschließenden Diskussion wird besonders von Hans Bardens, Rolf Meinecke und Brigitte Freyh und Käte Strobel noch einmal betont, daß die Forderungen der SPD auf Umgestaltung des Bundesgesundheitsministeriums nicht aufgegeben werden dürf- ten und daß darüber auf dem nächsten Parteitag im Rahmen eines Arbeitskreises bera- ten werden müßte.12

Punkt 3 der TO: Vorbereitung der Plenarsitzungen dieser Woche (vgl. die Tagesord- nung des Bundestages, Anlage 4)13

Zu Tagesordnungspunkt 3 a (Schlußtermingesetz, Bundestagsdrucksache V/2074) wird

Werner Jacobi und zu Tagesordnungspunkt 3 b Gerhard Reischl eine Erklärung abge- 14 ben. Der Antrag der Fraktion zu Tagesordnungspunkt 3 a auf Einbeziehung von Köln und Düsseldorf wird erst zur 3. Beratung vorgelegt.15 Tagesordnungspunkt 4 (Filmförderungsgesetz, siehe Anlage 5)16 Rolf Meinecke wird im Plenum eine kurze Erklärung der Fraktion abgeben und den Entschließungsantrag (siehe Anlage 6)17 begründen. Martin Hirsch und Günther Müller (München) sprechen sich gegen die »Sittenklausel«, 18 Adolf Arndt und Hans Bardens weiterhin gegen die Verfassungsklausel in § 7 V aus. Die Fraktion beschließt trotz der Einwände von Rolf Meinecke, daß ein Antrag auf

Streichung des § 7 V durch eine Gruppe von Abgeordneten (Adolf Arndt und Genos- sen) eingebracht werden kann.19 Die Fraktion stimmt dem Entschließungsantrag zu.

10 Zur Stellungnahme Schillers vgl. BT STEN. BER. 65, S. 6631–6637. 11 Liegt dem Protokoll bei. 12 Vgl. dazu PARTEITAG 1968, S. 491–511. 13 Liegt dem Protokoll bei. 14 2. und 3. Beratung des 2. Gesetzes zur Änderung des Schlußtermins für den Abbau der Wohnungs- zwangswirtschaft und über weitere Maßnahmen auf dem Gebiete des Mietpreisrechts (BT ANL. 114, Drs. V/2074) am 1. Dezember, BT STEN. BER. 65, S. 7024–7029. Die Beratung des 3. Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (BT ANL. 112, Drs. V/1743) wurde auf den 6. Dezember ver- schoben, vgl. BT STEN. BER. 65, S. 7102–7113. 15 Der Änderungsantrag, BT STEN. BER. 65, Umdruck 307, S. 7072, wurde abgelehnt. 16 Entwurf liegt dem Protokoll bei. BT ANL. 110, Drs. V/1545. 17 BT STEN. BER. 65, Umdruck 305, S. 7072, Entwurf liegt dem Protokoll bei. Zur Stellungnahme Meineckes in der 2. Beratung vgl. ebd., S. 7030.

18 Sowohl »Sitten«- als auch Verfassungsklausel bezogen sich auf § 7 (5) des Entwurfs: »Zu fördern sind nur solche Filme, die nicht gegen die Verfassung und die Gesetze verstoßen oder das sittliche und re- ligiöse Gefühl verletzen«. Müller stimmte entsprechend seiner Kritik im Plenum mit Nein, Hirsch und Bardens enthielten sich. 19 Ulrich Lohmar begründete in der Aussprache für die Fraktion, warum die Koalitionsfraktionen weiterhin an § 7 (5) festhielten, BT STEN. BER. 65, S. 7032. Der Änderungsantrag auf Streichung des § 7 (5) (ebd., Umdruck 304, S. 7072) wurde mit Mehrheit abgelehnt.

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Tagesordnungspunkt 9:20 Den Antrag der SPD-Fraktion wird Günther Müller (München) begründen. Die Be- gründung wird keine Forderung oder Versprechungen finanzieller Mehranforderungen enthalten, die über das angesetzte Volumen für die Sportförderung im Bundeshaushalt hinausgehen. Als Sprecher für die Debatte sind Hugo Collet, Jakob Koenen (Lippstadt) sowie zusätz- lich und Müller-Emmert vorgesehen. Die Fraktion erklärt sich trotz der Bedenken von Wolfgang Schwabe mit der Empfehlung des Ältestenrates einver- standen, die Redezeit während der Behandlung der Anträge zur Sportförderung auf 15 Minuten für die Abgeordneten zu beschränken.

Punkt 3 a) der TO: Zeitplan für 1968 Der Zeitplan für das erste Halbjahr 1968 sieht vor: Zwei-Wochenturnus, Sitzungen von Montag bis Samstagmittag (Präsenzpflicht von Montag bis einschließlich Freitag). Das bedeutet: Freitagnachmittag, höchstens Montag Sitzungen der Arbeitskreise und Ar- beitsgruppen, Montagabend Fraktionsvorstandssitzung, Dienstagvormittag Fraktions- sitzung, ab Dienstagnachmittag Plenarsitzung. Die CDU/CSU-Fraktion hat bereits zu- gestimmt. Die Fraktion spricht sich mit Mehrheit gegen diese Regelung aus. Sie beschließt, daß die erneute Prüfung auf die Tagesordnung der nächsten Fraktionssitzung zurückgestellt wird.21 Punkt 4) der TO: Vorlagen aus den Arbeitskreisen Filmförderungsgesetz: siehe oben Punkt 3 der Tagesordnung Änderung Abzahlungsgesetz: siehe Anlage 722 Martin Hirsch begründet den Antrag betr. Änderung zum Abzahlungsgesetz. Die Fraktion stimmt zu.

Punkt 5) der TO: Regierungsbank23 Adolf Arndt schlägt vor, bei der Sitzordnung für die Abgeordneten auf die Regelung im Reichstag zurückzugreifen, wonach sich die Verteilung der Sitze nach der Zeit der Zugehörigkeit zum Parlament bestimmte. Die Fraktion beschließt, daß 1. weiterhin an der Tieferlegung der Regierungs- und Bundesratsbank festgehalten (1 Gegenstimme), 2. die Sitzordnung – die großen Debatten ausgenommen – aufgehoben werden soll (7 Gegenstimmen).24

20 Große Anfrage der CDU/CSU betr. Sportpolitik, BT ANL. 113, Drs. V/1860; Große Anfrage der FDP betr. Sportpolitik, BT ANL. 116, Drs. V/2264 und Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (München), Müller (Mühlheim), Müller-Emmert, Renger, Collet und Genossen und SPD- Fraktion betr. Sportförderung, BT ANL. 113, Drs. V/1980; zur Debatte am 1. Dezember vgl. BT STEN. BER. 65, S. 7036–7068. 21 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 5. Dezember 1967. 22 Entwurf liegt dem Protokoll bei. BT ANL. 116, Drs. V/2309. 1. Beratung am 13. Dezember 1967. 23 Im Zuge der Planungen, die Parlamentsarbeit zu reformieren, war auch eine Tieferlegung der Regie- rungsbank auf Höhe der Abgeordnetensitze im Gespräch. Zur Diskussion in der Fraktion vgl. SPD- Fraktionssitzung am 23. Januar 1968, Anm. 4; SPD-Fraktionssitzung am 13. Februar 1968. 24 Zu dieser Maßnahme hatten sich SPD- wie auch CDU/CSU-Fraktion vor allem der Außenwirkung wegen entschlossen. Zuvor saßen die Abgeordneten in alphabetischer Reihenfolge hinter der Frakti-

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Punkt 6) der TO: Koalitionsgespräche – Wohnungspolitik Lauritz Lauritzen erläutert die interfraktionellen Absprachen zu Artikel 16 Nr. 2, 5 Buchstabe b und 3 des Entwurfs zum Finanzänderungsgesetz 1967 (Bundestagsdruck- sache V/2149):

1. in § 25 Abs. 1 Satz 2 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes (Einkommensgrenze) wird die Zahl »9 000« durch die Zahl »4 800« ersetzt;

2. in § 45 (Familienzusatzdarlehen) soll es in Abs. 1 Satz 1, 2. Halbsatz anstatt »2 000«

»3 000« heißen;

3. § 26 (Rangfolgen für die öffentliche Förderung) erhält in Abs. 2 folgende Fassung: »(2) Die öffentlichen Mittel können abweichend von den Förderungsrängen des Absat- zes 1 eingesetzt werden, soweit dies zur Befriedigung eines vordringlichen Wohnungs- bedarfs erforderlich ist. Dabei soll die Nachfrage nach Wohnungen für kinderreiche Familien, junge Ehepaare und ältere Menschen sowie nach Familienheimen und eigen- genutzten Eigentumswohnungen angemessen berücksichtigt werden.« Die Arbeitsgruppe für Kommunalpolitik, Raumordnung, Städtebau und Wohnungswe- sen schlägt die Annahme vor. Die Fraktion stimmt zu.25 26 Punkt 7) der TO: § 56 BVG

Die Fraktion stimmt der Empfehlung des Vorstandes zu, daß § 56 BVG nicht, wie in Art. 5 des Entwurfs zum Finanzänderungsgesetz 1967 (Bundestagsdrucksache V/2149) vorgesehen, gestrichen werden soll, daß aber die in § 56 BVG enthaltene Berichtsfrist von 1969 auf 1970 verlängert wird. Punkt 8) der TO: Bundeskanzler Kiesinger – SPD-Fraktion (vor Weihnachten) Die Fraktion erklärt sich damit einverstanden, daß Bundeskanzler Kiesinger in der 27 Fraktionssitzung vom 12. 12. 1967 zu ihr sprechen und auf Fragen antworten wird. Punkt 9) der TO: Ausschußumbesetzung Die Fraktion stimmt den vorgeschlagenen Ausschußumbesetzungen zu.28 Punkt 10) der TO: Nächste Termine Einwände gegen die Terminplanung werden nicht vorgebracht.29

onsspitze. Waren Bundestagssitzungen schlecht besucht, entstanden dadurch teilweise große Lücken. Mit der Neuregelung sollten die MdB in das vordere Drittel der Sitze aufrücken können, vgl. die Sit- zung des Bundestagsvorstands vom 11. Dezember 1967, PA 3007 V/7. 25 Die Einigung auf dieses Ergebnis im Koalitionsgespräch zwischen Müller-Hermann und dem Ob- mann der CDU/CSU-Fraktion für Wohnungsbaufragen, Hesberg, sowie Lauritzen und Franke stieß bei den Unionsfraktionen auf großen Widerstand, vgl. die Diskussionen in den Fraktionssitzungen vom 28. und 29. November, CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION 1966–1969, Dok. 39 u. 41.

26 § 56 des Bundesversorgungsgesetzes regelte die Anpassung der Versorgungsbezüge. Die Bundesregie- rung war verpflichtet, erstmals 1969 und dann alle zwei Jahre über die Anpassung der Kriegsopfer- renten zu berichten. Der Fraktionsvorstand war gegen die vorgesehene Streichung dieses Artikels, plädierte aber für eine Verlängerung der Berichtsfrist auf 1970, um das Thema aus dem Wahlkampf herauszuhalten. AdsD, SPD-BTF 5. WP, 211. 27 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 12. Dezember 1967 (Teil 2). 28 Vermittlungsausschuß: Porzner statt Seuffert als stellvertretendes Mitglied; Ausschuß für Kriegs- und Verfolgungsschäden: Enders und Korspeter statt Höhmann, Kreutzmann und Hirsch als ordentliche Mitglieder, Hirsch und Kreutzmann statt Kaffka und Korspeter als stellvertretende Mitglieder; Aus- schuß für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik: Matthöfer statt Frede als stellvertretendes Mitglied; Rechtsausschuß: Bayerl statt Günther Müller als stellvertretendes Mitglied. 29 5. Dezember: 14.30 Uhr Vorstand, 16.30 Uhr Fraktion; Klausurtagung der Fraktion – Notstand – 15. Ja- nuar 10.00 Uhr bis 16. Januar 13.00 Uhr.

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