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Neue Akzente beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) Schwarzwald--Kreis und schließen sich zusammen

Zusammenlegung der beiden Kreisverbände sowie Neuwahl fast des gesamten Vorstands – nichts Geringeres hatten die VCD-Mitglieder beider Kreise zu bewälti- gen, als sie sich kürzlich zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung im Gasthaus Bären in Deißlingen trafen.

Schon seit langem gab es im Kreis Rottweil keinen aktiven Kreisverband des ökologisch orientierten Verkehrsclubs VCD mehr, der sich als Alternative zu den herkömmlichen Autoclubs wie z.B. ADAC begreift und sich für eine nachhaltige, klimafreundliche Mobili- tät einsetzt. Rottweil war zuletzt vom Schwarzwald-Baar-Kreis betreut worden, wes- halb von diesem nun der Vorschlag kam, beide Verbände doch zu vereinen, um die Kräf- te zu bündeln und die Arbeit effektiver zu machen. Dieser Argumentation konnte sich auf der Versammlung niemand entziehen, so dass am Ende der Diskussion ein klares Vo- tum für den gemeinsamen Verband stand, der nun den Namen „Schwarzwald-Baar- Rottweil“ trägt. Vor diesem grundsätzlichen Beschluss hatte Vorstandsmitglied Hermann Krafft einen kurzen Rückblick auf die Arbeit des letzten Jahres gegeben, welche mit vielen Aktionen und Vorträgen stark im Zeichen des konstruktiven Widerstandes gegen 21 ge- standen hatte. Dass sich der VCD aber seit langen Jahren mit einem wesentlich breiteren Themenspektrum befasst hat, machte die 1. Vorsitzende Anita Sperle-Fleig deutlich, als sie einen Blick zurückwarf auf viele Aktionen und Erfolge, an denen der VCD beteiligt war, so z.B. die Einführung des Ringzugs, das Rufbussystem in Villingen, die Erhaltung des Schwenninger Bahnhofs oder die Beteiligung an „Mobil ohne Auto“. Immer wieder habe sich der VCD für ein optimales Bus-und Bahnsystem eingesetzt, für umweltscho- nende Autos, mehr Platz für Fahrräder oder mehr Sicherheit für Kinder. Anita Sperle-Fleig wurde dann im Anschluss an diese Ausführungen für ihre über zwanzigjährige Arbeit als Vorsitzende geehrt. Hermann Krafft bedankte sich im Namen aller Mitglieder und in Anwesenheit von Landesgeschäftsführerin Birgit Maier aus Stutt- gart für ihre zuverlässige und kompetente Arbeit und ihren langjährigen Einsatz für den VCD. Nach dem Beschluss über die Verbandsneuordnung stand auch die darauffolgende Neuwahl des Vorstands unter dem Motto: Neue Impulse setzen, ohne auf das Bewährte zu verzichten! Ekkehard Hausen (Deißlingen) wurde neu zum 1. Vorsitzenden gewählt, 2. Vorsitzende wurden Stefan Ade (Villingen) und Gottfried Gestrich-Gärtner (Rottweil). Kassenwart bleibt Hermann Krafft (Villingen). Als Beisitzer kandidierten Herbert Gilly (Rottweil), Fritz W. Lang (Schwenningen), Kurt Löhr (Hüfingen) und Anita Sperle-Fleig (Unterkirnach). Somit befinden sich im neuen Vorstand, der ohne Gegenstimmen ge- wählt wurde, jeweils zur Hälfte neue und alte Mitglieder. Nach den Wahlen gab Hermann Krafft eine kurze Einschätzung zum Nahverkehrsplan- Entwurf des Landkreises Rottweil. Die ÖPNV-Nutzung sei in Rottweil wesentlich gerin- ger als in anderen Städten, z.B. Villingen-Schwenningen oder vor allem . Dies lä- ge insbesondere an dem schlechten Verkehrsangebot abends und am Wochenende. Im der folgenden Diskussion kamen einige Anregungen und Vorschläge der Teilnehmer zur Sprache, die dem neuen Vorstand mit auf den Weg gegeben wurden. So sollte der VCD zum Beispiel die Forderung nach Tempo 130 auf Autobahnen mit viel mehr Nach- druck erheben, nachdem nicht nur die verkehrspolitische Vernunft dies gebieten würde, sondern auch die Bevölkerung sich mit über 60% Mehrheit dafür ausspräche. „Außer Deutschland haben nur Bangla-Desh und Afghanistan keine Geschwindigkeitsbegren- zung auf Autobahnen...“, meinte ein Teilnehmer. Ein anderes leidiges Thema war das Fehlen einer abendlichen Zugverbindung auf der Gäubahn von Rottweil nach Stuttgart. Die Gäubahn sei die einzige direkt nach Stuttgart führende Zuglinie, auf der man die Landeshauptstadt am späteren Abend nicht mehr erreichen kann. „Eine Diskriminierung Rottweils“, kritisierten viele Anwesende. Noch ein anderes Thema war der Radfahrbe- reich, bei dem z.B. beklagt wurde, dass die Radwege viel zu häufig asphaltiert würden. Zum Schluss bedankte sich Ekkehard Hausen bei den Teilnehmern für den konstruk- tiven Abend und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die neue Vereinsstruktur zu einem Erfolg werde und der VCD im Kreis Rottweil zu neuem Leben erwache. „Es wird Zeit, dass der verkehrspolitische Dornröschenschlaf in unserem Kreis zu Ende geht!“, so der neu gewählte Kreisverbandsvorsitzende.