<<

50 Sport!Fussball NZZamSonntag " 4. Dezember 2011 LER

SS Viel Frust trotz

Marco Streller,der KILIAN KE JubelvordemShowdown taktischguter Der FC besiegt Luzern 1:0 und vergrössert den Vorsprung Luzerner Arbeit ...... BernhardBrunner,Basel ihm das Etikettdes Wintermeistersvor tenLiga-Sieges im sechsten Match Captain aller Basler Vordem Duell mit Manchester der letzten Runde 2011 nicht mehr zu unter seiner Ägide. In der zweiten Verlieren ist eine schwierigeSache. United gewinnt der FCBdas nehmen ist. In der Tabelle ist die Diffe- Halbzeit wirkteder FCBreifer und Die Verarbeitung erschwert sich um Spitzenspiel der Super League renz gross, im Spiel warsie klein. Vor überzeugter vonsich selber,was ahnen eine Schwierigkeitsstufe, wenn man Der Stürmer ist so gut wie nie zuvor.Inder Heimatfindet er und überwintert auf Rang 1. der Pause schienen die Gastgeber lässt, dassdie Equipe in der Pause die Niederlagen zu verkraften hat, die ei- merkwürdig verunsichert, wasauch passenden Impulse erhalten hatte.Ein nem unberechtigt erscheinen. Genau Wertschätzung, Spass – und sichselber. VonBenjamin Steffen ...... Benjamin Steffen, Basel darin gründen mochte, dasssich Lu- Gespür für passende Ideen und Worte damit hattendie Luzerner umzugehen zern andersals erwartet präsentierte. braucht Vogelauch bis nächsten Mitt- – und sie schafften das nicht ohne Ab- Am Anfang warein Eigentor.Als Mar- Streller absolvierteeine Banklehre, Augenzeugen berichten, in dieser Ecke Xherdan Shaqiri trat einen Corner,der Wersich vordem Matchdem Stadion woch, wenn Basel im letzten Cham- striche. Halbwegs verständlicher,aber co Streller,Stürmer,imJuli 2001 erst- wechselteindie 3. LigazuArlesheim, werdeoft Cabaretveranstaltet. Streller Ball segeltedurch den dunklen Abend näherte, hörteLeute tuscheln, wie pions-League-Gruppenspiel Manches- doch etwasgar lauter Ärger durchzog mals für den FC Basel spielte, schosser schossTor um Torauf der richtigen haltesich zudem gerne bei den Physio- und landetefast millimetergenau auf defensivder FCL-Trainer Murat Ya kin terUnited empfängt; mit einem Sieg ihreAnalysen, ob nun das Gesagtevon prompt ein Goal. Blossauf der falschen Seite, stieg in die 2. Ligaauf,war ein therapeutenauf,und wenn er auf dem dem Fuss Marco Strellers. Der Stürmer wohl spielen lassen werde – doch wer gegenden Giganten aus der Premier den Spielern oder vomCheftrainer Seite. Einerlei, eigentlich, denn Basel Jüngling unter Männern. Undwenn es Schragen liege, erkläreerdie Welt. nahm den Ball direkt ab,trafzum 1:0 forciertefrüh die Offensive?Der FCL. League könnten sich die Basler für die Murat Ya kin selbst kam. Der Tenor lau- siegtetrotz dem Eigentor 3:1.Doch heisst, Streller habe gern ein Bier ge- Undman fragt sich, ob man sich dabei und sagtespäter: «Solche Volleys übe Nach einer Viertelstunde lautete das Achtelfinals qualifizieren. tete:Hätte der Schiedsrichter nach 13 Streller kamimweiteren Saisonverlauf trunken, dann ist nicht zu vergessen, merkenkönnte, wie die Welt aussieht ich im Training oft.» So gesehen er- Cornerverhältnis 9:1,das Grosschan- Nach dem Sieg gegenLuzern durf- Minutendas Foulspiel im Strafraum nicht mehr zum Einsatz, er spieltefort- dasserauch in einem Feierabendfuss- – weil Streller manchmal ziemlich stauntenicht, dassStreller in der cen-Verhältnis 2:0 zugunsten des FCL. tensie sich endlich in der Vorfreude des BaslersParkgeahndet und auf Pe- an leihweise für Concordia Basel in der baller-Umfeld war, wo gern ein Bier ge- schnell sprechen kann. 70.Minute mit seinem Schussden Spit- Luzern wärewohl in Führung gegan- auf das grosse Rendez-vous suhlen und naltyentschieden, alles – ja wirklich al- NationalligaB. trunken wird. «Der Profifussball war zenkampfzwischen Basel und Luzern gen, wenn der FCB-Ersatzgoalie Mas- zudem zwei Rückkehrer feiern. Philipp les – wäreinanderen Bahnen weiterge- In der folgenden Saison wurdeStrel- ganz weit wegdamals»,sagt Streller. Die grösste Stärke: Intuition entschied – aber sehr wohl erstaunlich simo Colombanicht zweimal stark Degen spielteerstmals seit dem Weg- laufen. So bliebdas TorStrellersdas ler im FCBwieder aufgenommen, nach Heute ist der Profifussball ganz nah, «Streller symbolisiert, wie das Team war, dassStreller überhaupt zum pariert und der Schiedsrichter in der zug nach Dortmund 2005 im St.-Jakob- einzige. Es schicktedie Luzerner in Thun ausgeliehen, zurückgerufen, sein Leben. Oder eben doch nicht. derzeit ist»,sagt der FCB-Sportkoordi- Schusskam. Denn bis dahin warendie 13.Minute nicht einen umstrittenen Park, kehrtenach eine bittere Niederlage. noch einmal ausgeliehen und wieder Denn es gibt die Familie mit den zwei natorGeorgHeitz. «Sie haben es lus- Luzerner sehr gutorganisiert gewesen. Entscheid gefällt hätte.Der Unpartei- dem im April erlittenen Kreuzbandriss Der Trainer sahseine ganzetakti- zurückgerufen, ehe er im zweiten Kindern, die im Bethesda-Spital zur tig, aber es wirdauch hart gearbeitet. Es kamvor,dassein Basler in Ball- ische entschied nach einer Penalty- aufsFeld zurück. Der FCBverkündete, sche Arbeit unter der Woche diskre- Halbjahr 2003 13 Tore schoss. Für Ba- Welt gekommen sind. StrellersLeben Streller funktioniert so.» Nimmt er zu besitz flugsvon vier Gegnern umzin- verdächtigen Intervention JooHo der Vertrag mit Stocker sei bis 2016 ditiert. «Und dann kommt ein solcher sel. Endlich. Bis dahin, könnteman sa- ist weder Feierabend- noch Profifuss- wenig Wertschätzung wahr und wohl gelt war – blossinder 70.Minute stand ParksanAdrian Winter nicht auf verlängert worden – alle freutensich, Schiedsrichter»,schimpfteMurat Ya - gen, wardie Liaison mit dem FCBein ball; StrellersLeben besteht aus Fami- auch zu wenig Platz für Spass, ist der Streller seltsam und sträflich alleine. Penalty. Der FCB-Trainer HeikoVogel über den Sieg, über den nicht gegebe- kin, der sonst seinem Team aber ein ewiger Anfang gewesen. Obwohl es lie,Fussball, Fasnacht, und dieses Le- grosse Streller nur ein halber Streller. Der Luzerner Goalie David Zibung sah sagtenach dem Spiel, er habe noch nen Penaltyfür Luzern, über das Duell dickes Kompliment aussprach: «Alles schon immer die grosse Liebe war. ben macht Streller zum besten Streller, Darin liegen Erklärungen für den in dieser Szene den einzigen Fehler keine TV-Bilder gesehen – doch ja,im mit Manchester,über Stocker,Degen Denn zur Welt kamStreller im Be- den es bisher gegeben hat – wie Strel- Rücktrittals Nationalspieler,für seines Teams – wasbedeutete,dassder ersten Moment sei er froh gewesen, und den «Wintermeistertitel».Und ir- thesda-Spital, in Katzensprung-Nähe ler meint. «Vergabich vorfünf Jahren schwierigePhasen unter Christian FCBmit der Effizienz aufgetreten war, dasskein Pfiffertönt sei. gendwo lauertedas böse Omen, dass zu Sankt Jakob, wo der FCBspielt. Be- eine Chance, schlief ich kaum und grü- Gross. Es heisst, bei Streller lägen das die Spitzenspiele entscheiden. Der noch immer als Interimstrainer die Wintermeister der letzten zwei reits im Bethesda-Spital, meint Streller, belte, wasich hätte besser machen psychische und das physische Wohl Mit dem Sieg baut der FCBden Vor- arbeitende Vogelkonntesich leicht in Jahre(YB, Luzern) den Titeldanach Der Luzern-Trainer sei er mit dem Basler Fussballvirus in- können.» Dank den Kindern sei er aus- besondersnahe. Er sagt: «Gewisse Ver- sprung auf sechs Punkteaus, womit Diplomatie üben angesichts des sechs- nicht gewonnen hatten. und seine Spieler fiziert worden – das sei speziell, in Ba- geglichen geworden. «Wenn ich heim- letzungen kannst du nicht verhindern. ärgern sich über einen Strafraum- sel werdeman halt so geboren, es gebe komme,kann ich abschalten.» Aber du kannst in Verletzungen laufen, -NET Entscheid des die Fasnacht und den FCB. Streller mag Das Daheim ist wieder dort, wo er wenn du mental nicht bereit bist.» OTO Schiedsrichters. beides, die Fasnacht und den FCB. hingehört: in Basel. Zwischen 2004 und Seit drei Jahren arbeitet Streller mit /F Denn er ist ein Basler.Ein echter.Und 2007 spielteerinStuttgart und kurz in dem Sportpsychologen Christian Mar- ein grosser.195 Zentimeter lang. Köln. Er war22-jährig, als er wegzog, colli. Marcolli spielteauch bei den Ju- HORRER wärenach Plan aufgegangen.» Der und er trug dem FCB4,5 Millionen nioren des FC Aesch und später beim SC Goalie Zibung hob die Einseitigkeit der RT

«Ganz weit weg» Franken ein, so viel wie niemand vor FCB(NLB). Streller mache manchmal KU Darstellung ein wenig auf,indem ihn Den letzten Neuanfang nahm er vorei- ihm. Aufdie Frage, ob er zu früh ge- Tore,die fast niemand schiessen kann, doch wunderte, «wiefreiStreller nach nem halben Jahr,als er quasi die höchs- wechselt sei, sagt Streller heute ent- sagt Marcolli, «dazu braucht es Schlau- einem Eckball im Strafraum den Di- te Weihe erfuhr,die einem Fussball- schlossen «ja»–um hernach doch ab- heit und Lockerheit».Marcolli glaubt rektschussvorbereiten darf».Der Spie- Basler in Basel möglich ist: Er wurde zuwägen. Bald darauf brach er sich das nicht, dassStreller jemals wieder in ein ler Winter benutztedas Adjektiv«glas- Captain. Wenn der FCBamMittwoch Bein, «vielleicht hätte ich nach dieser allzu tiefes Tief gerät. «Streller hatsich klar»,umdie umstrittene Szene im mit einem Sieg gegenManchester Uni- Verletzung nie mehr in eine grosse gefunden, als Mensch und als Spieler. Strafraum einzuordnen; Hakan Ya kin teddie Achtelfinals erreichen könnte, Ligagehen können».Als er sich 2004 Das ist besonderswichtig für jene sagte, dasssich der Schiedsrichter in wirdder 30-Jährigedas Team anfüh- vonden FCB-Kollegen verabschiedete, Spieler mit dem ‹gewissen Etwas›, die der Pause «für den Fehlentscheid» ent- ren. In den zum Berstenvollen St.-Ja- habe es ihm «das Herz zerrissen»,sagt meist intuitivhandeln. Wenn alles schuldigt habe. Das Eingeständnis des kob-Park, unweit des Bethesda-Spitals. Streller.Der Basler Anwalt Marco Bal- hochschematisch ablaufen soll, Schiedsrichtershätte allerdingsAner- Sooft Streller einen Neuanfang melli, sein Beraterdamals und heute, braucht ein Trainer keinen Streller – kennung und nicht Schelteverdient. machte, so oftdachteman, er komme erinnert sich daran, dassStreller auch denn dann nimmt man ihm seine Der Frust zeigt zweierlei: Zumei- nie sehr weit. Die Karriereendete, be- nach Liverpool hätte wechseln können, grössteStärke,seine Intuition.» nen, wie ehrgeizig die Innerschweizer vorsie begonnen hatte.Als Kind spiel- «doch er wolltenach , wo Frei schiesst nicht mehr 100Tore ihr Handwerk erledigen und sich zu- te er im FC Aesch, wo sein VaterJunio- Basel nur zwei Stunden entfernt ist». proSaison, aber noch immer mehr als trauen, die Vormachtstellung der Bas- renobmann war. AlexFreiwar im sel- In der Kabine hatersein Plätzchen Streller.Doch Streller stört sich nicht ler selbst im St.-Jakob-Parkanzugrei- ben Klub; obwohl er zwei Jahreälter neben AlexFreiund Valentin Stocker. daran, weil er erkannt hat, dassent- fen; zum andern wirdMurat Ya kin sich ist, spielten sie manchmal im gleichen ...... scheidende Pässe nicht minder wert- damit anfreunden müssen, dasssolche Team. Frei habe mehr Talent gehabt, voll sind. Undzudem ist er ja der (Fehl-)Entscheide zum DailyBusiness meint Streller.AmSaisonende hiesses, Streller mag beides, die Captain – der Captain aller Basler.Die eines Lebens als Trainer gehören. Tak- Frei habe wieder 100Toregeschossen – Fasnacht und den FCB. FCB-Legende KarlOdermatt sagtezu tisch agiert der Trainer Ya kin auf «und ich halt nur 70»,sagt Streller. Streller,ersei ein würdiger Nachfolger. höchstem Niveau, das führteauch der Weil Streller irgendwie 195Zentime- Denn er ist ein Basler.Ein Das freute ihn sehr.Denn wer«Karli» AuftrittinBasel vorAugen. Seine Vor- tergross werden musste, schosserals Odermatt ist, das wusste Streller wohl gaben für die Spieler in Relation zum Junior «in die Höhe».Und weil ihn echter.Und ein grosser. schon am 18.Juni 1981,als er im Be- jeweiligen Gegner gehören zum Inter- auch «andereSachen» zu interessieren 195 Zentimeter lang. thesda-Spital das Licht der Welt, die essantesten, wasinder Super League begannen, wurdeFussball zum Hobby...... Fasnacht und den FCBerblickte. Marco Streller:Führungsrolle im FC Basel, Rücktrittaus dem Nationalteam. Der verbissene Kampfnützt dem Luzerner Stahel nichts,die Basler Abraham (links)und Xhakawehren sich erfolgreich. derzeit zu beobachten ist. Probegalopp für Manchester United Beim 1:0 gegenAston Villa fehlt einzig die Treffsicherheit ihren Vauxhall selber reparieren konn- die Ehe mit SpiceGirl«Posh» die Brü- AP tragungen anschauen mussten, einfach ten, einen Sieg für die Ehreihrer Ge- ckezum Entertainment-Geschäftge- in der Hoffnung auf eine Niederlage. Kein Ve rein hatsoviele ...... meinde errungen. Als Manchester Uni- schlagen hatte.Genau im richtigen Weraber hätte den Fernseher ange- Premier League. O’Neill trat zurück, Gea, der spanische Keeper Nummer Fans wie Manchester tedimFrühling 2001 zum drittenMal Moment wusste er das Steuer noch schaltet, weil er sich eine Niederlage DasTeam vonAlexFerguson weil er den Klubbesitzern mangelnde eins, wurdefür das Spiel in Basel ge- United. Aber erst die lei- in Folgeden Meistertitel gewann, hatte herumzureissen. Voneinigen kleineren vonBlackburn oder Liverpool wünsch- zeigt sichvon der verspielten Ambitionen vorwarf. Jetzt sind die schont – zum ersten Mal eine nützliche es in den Augender Anti-Fans den An- Skandalen abgesehen, besann man sich te?Das Schauspiel des feuerroten Alex Seite. DieRed Devils dominie- Villans immer noch im Mittelfeld sta- Parade zeigen durfte. Es wirktewie denschaftlichen Feinde strich einer vulgären Angeberei. Für fortan aufsFussballspielen. Dassder Ferguson warebenso Unterhaltung ren, schiessen aber nurein Tor. tioniert, aber das Qualitätsgefälle zu Kinderspiel, wie die RedDevils mit ein sie verkörperteManU die egoistischen Verein gegenden Willen vieler Fans wie das Spektakel des schmollenden den führenden Mannschaftenist frap- paar Schrittchen da, einem kurzen haben ihn zum Zeus der ...... Exzesseder Thatcher-Jahre, wo es im vomAmerikaner Glazer übernommen Ronaldo oder des dampfenden Rooney. HanspeterKünzler,London pant angestiegen. So mussteManches- Sprintchen dort, ganz leger jeden Fussballklubs gemacht. reservierten England akzeptabel ge- wurde, der den Kaufpreis prompt in ei- Die hohen Einschaltquoten am engli- terUnited kaum je in den drittenGang gutenAnsatzder Gastgeber zunichte- worden war, Zaster zu zeigen und Kon- nen Schuldenbergfür den Klub um- schen Fernsehen, gekoppelt mit Bis zum Abgang vonTrainer Martin hochschalten, um den Gegner bequem machten. Andersals die durch Berba- VonHanspeter Künzler trahenten mit Verachtung zu strafen. wandelte, lösteimrestlichen Land so- schlauer Expansionspolitik, erlaubten O’Neill im August 2010 gehörteAston in Schach zu halten. Es dauertebis zur tov, Valencia und Park verstärkten Re- Die Hakas (Ritualtanz der Maori) garSympathiegefühle aus. Ausserdem es ManU,eine grosse globale Fan-Ge- Villa zu den gefährlichen Teams in der 76.Minute,ehe Goalie Lindegaard – De serven, die Mitte Woche im Liga-Cup und Brüllereien, mit denen die Spieler übernahmen nun Chelsea und später meinde aufzubauen. auf eigenem Platz gegenden Zweit- Ende der neunziger Jahre, als Man- reagierten, wenn der Einwurf nicht ih- Manchester City die Rolle der unge- Als ManU voreinigen Jahren die P ligisten Crystal Palaceeine 1:2-Nieder- /A chester United nicht nur in der Pre- nen zugesprochen wurde, warenkeine liebten Protz-Klubs. ersteFernosttournee unternahm, lagebezogen hatten, kontrollierte mier League nahezu unbesiegbar war blossen Zornreaktionen mehr.Sie wur- Der Fussball habe seine Seele ans schüttelteman hier wie dort den Kopf. ManU das Feld mit abgeklärter Ruhe. und der FC Wimbledon noch keine Ab- den als Provokation gelesen, als wohl- Fernsehen verschleudert, erklärteFer- Heute bekundet die Konkurrenz Mühe, Ganz zufrieden kann Trainer Fergu- stiegssorgenbeklagte, machteein kalkulierteTrötzeleien verwöhnter guson unlängst im ersten Interviewfür ManU als Marktleader in exotischen son mit dem 1:0 indessen auch wieder

«Rätsel» die Runde. Welche drei engli- Stars, die erwarteten, dassalles nach die BBC seit fast zehn Jahren (nach kri- Gefilden zu verdrängen. In der letzten LEFTERIS PITARAKIS nicht sein. Denn trotz der drückenden schen Klubs trugen im Namen ein rü- ihrer Pfeifetanzt; Einschüchterungen, tischen Kommentaren hatte der Trai- Saison hatder Klub um die 160Millio- Überlegenheit gelang wiederum nur des Wort? Antwort: Arse-nal, Scun- die zeigten, werder Chef auf dem Platz ner die BBC ignoriert). Es bestimme al- nen Pfund verdient. Unterdessen be- ein einziges Tor. Mehr ist ManU in der thorpe und Manchester f***ing United. ist. Dabei wahrten die Spieler mit sol- les – und bezahle dafür viel zu wenig. treibt er in London eine Marketing- Premier League seit dem 1. Oktober Der Witz warbezeichnend. Manches- chem Verhalten blossihreGeschäfts- Dabei hatkein anderer Klub mehr pro- abteilung mit 70 Angestellten. Alle nicht gelungen. Dabei spielteRooney terUnited unter der bärbeissigen Füh- interessen: Durch die Millioneninvesti- fitiert vonder globalen Macht des Marketingbemühungen wären aber mit viel Druck, Einsatzund Übersicht, rung AlexFergusons erfreute sich un- tionen vonSky TV warder englische Fernsehens als die RedDevils. Der An- nur halb so wirksam, wenn der Klub aber ein Trefferschaute wie in den sie- terFans fernab vonManchester einer Fussball daran, einen wirtschaftlichen fang ihres Aufstieges zur dominanten nicht auf einen ganz besonderen Aktiv- ben Partien davornicht heraus. Um ihn Abneigung, deren Leidenschaftoft feu- Quantensprung zu vollziehen. Beije- Macht auf dem Platz fiel zusammen posten zurückgreifen könnte: eine Ver- herum legten Kollegen wie Nani und riger warals die Passion, die Supporter dem Entscheid auf dem Platz konntees mit den Anfängen der effizienten Ver- einsgeschichte, die Triumphe,Durst- der spät eingewechselteWunderknabe für ihr eigenes Team aufbrachten. um Millionen gehen. Fussballfans der marktung des englischen Fussballs auf strecken und Skandale ebenso umfasst Welbeck eine Arsenal-hafte Tendenz Die RedDevils galten als Fussball- alten Schule fanden dies widerlich. globaler Ebene. Erfolg brütet Erfolg. wie die tragische Zäsur des Flugzeug- an den Tag, den Ball schachartig ins Teufel. Siewaren die Ersten, die davon Lautbösen Gerüchten bestand das Aber ohne die überzeugten Anti-Fans absturzes von1958, der eine ganzeGe- Tormanövrieren zu wollen, um sich profitierten, dassFussball sich vombil- ManU-Publikum jetzt nur noch aus vondamals wäreesnicht gegangen. So neration vonjungen Hoffnungsträgern dann aber in den eigenen Beinen zu ligen Working-Class-Sport zum teuren Londonern, für die das Season-Ticket starkwar ihreAntipathie gegenden ausradierte. Die Verwurzelung gibt verheddern. Andererseits kann ManU Vergnügen der Mittelschicht wandelte. zum gutenAngeberton gehörte. Selbst Serienmeister,dassauch sie die Über- den Bildern heutiger Glanztaten einen gegenBasel wieder auf den Innenver- Die Siegesserie des FC Liverpool in Trainer Ferguson wetterteüber die Al- mythosartigen Tiefgang, der im Fernen teidiger Vidic zählen: An dem Koloss den 70er und 80er Jahren warvom Ge- lüren seiner Spieler und beklagtesich David Beckham stemmtden Champions- Osten ebenso verstanden wirdwie in hatsich schon mancher Stürmer die fühl begleitet, hier hättenMänner,die bitter, dassder schöne Beckham durch League-Pokal.(Barcelona, 26.Mai 1999) Moskau, Montevideo oder Timbuktu. Übersicht, Druck, Energie: Wayne Rooney(r.)enteilt der Verteidigung vonAston Villa. Zähne ausgebissen.