Pegel Dresden / Vergleich der Hochwasserganglinien vom Sommer 2002 und Frühjahr 2006

Höchststand W = 940 cm am 17.08.02 2002 2006 900 Alarmstufe 1 Alarmstufe 2

800 Alarmstufe 4 700 Höchststand W = Alarmstufe 3 [cm] 600 749 cm am 04.04.06 Alarmstufe 2 500

400 Wasserstand Wasserstand Wasserstand Alarmstufe 1 300

200

100 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Zeit [d] Aktuelle Fragen des Hochwasserschutzes 1. Trierer Wasserwirtschaftsrechtlicher Gesprächskreis 22. August 2006

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Autor: Herr Dallhammer

Hochwasser 2002 bis 2006 im Jahrhundertvergleich

Jahr Datum W Q 2002 17.08.02 940 4580 2003 06.01.03 669 2010 2004 08.02.04 406 888 2005 20.03.05 597 1600 2006 * 04.04.06 749 2590 Zeitreihe der jährlichen Hochwasserscheitelabflüsse an der Elbe 2002-2006 ( * ungeprüfte Rohdaten)

Abb. 4.9: Zeitreihe der jährlichen Hochwasserscheitelabflüsse an der Elbe in Dresden (1890-2002)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 2 Autor: Herr Dallhammer

Delitzsch

Torgau-Oschatz Hoyerswerda

e S M ahl c u D h Niederschlesischer ld w e a Oberlausitzkreis r itz z r Dölln Riesa-Großenhain w e tLeipzig a s s l a s e E n Kamenz e h e ß i e a r e r e ß J G i r p o N e Vereinigte Mulde, Pleiße, Weiße Elster S ß e r W h Leipziger Land ac R e F b ö z re er d t ibe tz er i e s rge K Bautzen Görlitz r u M h itz

e uld c en a ß e s Meißen

Döbeln Elbe s L i i e

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l d ie l P r u u T a

M p Dresden B r o o E e h b z lb u c G t e ri i s r a r t h o z e c Löbau-Zittau k Z s ß iß a c c i C e h e b h z w S t e Mittweida W i t Sächsische Schweiz Z m r n i w i e k tz g c is o WeißeritzkreisOsterzgebirgeL a b u e M l t ü t Chemnitzer Land g o li tz G

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l Mittleres und Westerzgebirge e

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e a h h c lö Stollberg s li F i

Zwickauer W Mittlerer Erzgebirgskreis Land P re ß G n it ö z l t Annaberg z s c h Kreisübersichtskarte FreistaatLegende Sachsen Aue-Schwarzenberg Plauen W Stand Januar 1998 ilz Abgrenzung Schadensgebiet sc h nicht betroffene Gemeinden Vogtlandkreis betroffene Gemeinden wota Z (Stand Dezember 2002) Schadensgebiete und betroffene Gemeinden Bundeswasserstraße Fließgewässer 1. Ordnung der Flutkatastrophe im Freistaat Sachsen 2002 Kreisgrenzen

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 3 Autor: Herr Dallhammer

AUGUST-HOCHWASSER 2002 Osterzgebirge

Weesenstein Müglitz Glashütte

Brücke-Löbtauer Straße Freital Weißeritz Dresden-Hbhf.

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 4 Autor: Herr Dallhammer

AUGUST- HOCHWASSER 2002 - Elbe 17.08.2002 Elbe in Dresden

17. August 2002

Dresden

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 5 Autor: Herr Dallhammer

AUGUST-HOCHWASSER 2002 Muldegebiet

Flöha Döbeln Staupitz - Frankenberg mühle

Grimma - Großmühle Vereinigte Mulde

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 6 Autor: Herr Dallhammer

Die Flut forderte 21 Todesopfer und hat 25 652 Wohngebäude beschädigt, davon 200 total zerstört. 50 000 Menschen wurden evakuiert. Außerdem beschädigt: 7 Krankenhäuser 236 Schulen 750 km Straßen 540 km Eisenbahnlinien 180 Brücken

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 7 Autor: Herr Dallhammer

Die Schadensbilanz für Sachsen Die unmittelbaren Schäden im Freistaat Sachsen belaufen sich auf 6.196 Millionen EUR und gliedern sich wie folgt:

Mio. € % 1. Wohngebäude 1.706 27,5

2. Gewerbliche Unternehmen 1.420 22,9 3. Kommunale Infrastruktur 1.287 20,8

4. Staatliche Infrastruktur 928 15,0

5. Hausrat 529 8,5 6. Katastrophenschutz und -bekämpfung 136 2,2

7. Infrastruktur sonstiger Träger 111 1,8

8. Land- und Forstwirtschaft 79 1,3 Summe 6.196 100

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 8 Autor: Herr Dallhammer

Zeitlicher Ablauf: Gesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes

Scheiteldurchgang der Elbe Hochwasser 2002 17.08.2002

5-Punkte-Programm der Bundesregierung 15.09.2002

Sächsisches Kabinett: Beschluss über Gesetzentwurf für Gesetz 01.10.2002 zur Erleichterung des Wiederaufbaus und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und Einbringung in den Sächsischen Landtag Verabschiedung des Sächsischen Gesetzes zur Erleichterung des 14.11.2002 Wiederaufbaus und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im Sächsischen Landtag In-Kraft-Treten des Sächsischen Gesetzes zur Erleichterung des 30.11.2002 Wiederaufbaus und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes

Eckpunktepapier des BMU für ein Artikelgesetz zur Verbesserung April 2003 des vorbeugenden Hochwasserschutzes Referentenentwurf des BMU zur Anhörung der Länder und August 2003 Verbände

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 9 Autor: Herr Dallhammer

Sächsisches Kabinett: Beschluss über Gesetzentwurf für Zweites 06.01.2004 Gesetz zur Änderung des SächsWG und Einbringung in den Sächsischen Landtag

Kabinettsbeschluss Bundesregierung über Gesetzentwurf zur 03.03.2004 Zuleitung an Bundesrat 1. Befassung Bundesrat: 4.05.21004 Stellungnahme

Kabinettsbeschluss Bundesregierung über Gesetzentwurf 19.05.2004

Bundesregierung: 26.05.2004 Gegenäußerung zu der Stellungnahme des Bundesrates

Expertenanhörung im Bundestag 21.06.2004

Verabschiedung des Zweiten Gesetzes zur Änderung des 24.06.2004 SächsWG im Sächsischen Landtag

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 10 Autor: Herr Dallhammer

Verabschiedung Gesetz im Bundestag 01.07.2004

In-Kraft-Treten des Zweiten Gesetzes zur Änderung des SächsWG 01.09.2004

2. Befassung Bundesrat: 24.09.2004 Anrufung Vermittlungsausschuss

Einigungsvorschlag Vermittlungsausschuss 16.03.2005

Annahme der Beschlussempfehlung des Vermittlungsausschusses 17.03.2005 durch den Bundestag

Zustimmung Bundesrat 18.03.2005

In-Kraft-Treten 10.05.2005

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 11 Autor: Herr Dallhammer

Termine über Termine

Wasserhaushaltsgesetz EU - Hochwasserrichtlinie Grundgesetz

10.Mai 2007 2 Jahre 01. Januar 2010 Umsetzung ins Landesrecht nach In – Krafttreten Volle Inanspruchnahme der Umsetzung in nationales Recht Abweichungskompetenz, zuvor partiell, soweit Bund 10. Mai 2010 22. Dezember 2012 Gesetz ändert (Art. 125b Überschwemmungsgebiete Erste Bewertung Hoch- Abs.1 S. 3) hohes Schadenspotential wasserrisiko (Art.4 Abs. 3)

22. Dezember 2013 Umsetzungspflicht für „altes“ 10. Mai 2012 Erstellung von Hochwasser- Rahmenrecht gilt fort Übrige Überschwemmungs- gefahren- und Hochwasser- (Art.125b Abs.1 S. 2) gebiete risikokarten (Art. 7 Abs.5)

22. Dezember 2015 10. Mai 2009 Veröffentlichte koordinierte Hochwasserschutzpläne Pläne für Hochwasserrisiko- mamagement (Art. 9 Abs.5)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 12 Autor: Herr Dallhammer

Zukunftsweisender Hochwasserschutz – Die sächsische Hochwasserschutzstrategie

absoluten Schutz gibt es nicht!

Hoheitliche Verantwortung Aufklären Operative (Staat/Kommune) Weitergehende (§§ 99 b Abs. 8, HW-Abwehr Vorsorge/Schutz 100 Abs. 3, 100 Abs. 8) durch Warnen und Bekämpfen (§§ 101 ff. i.V.m. HWNAV/HWMO) Rückhalten und Abwehr durch bau- Erhöhen des Technischer technische Anlagen – Speicher, Rück- haltebecken, Deiche, Retentionssteue- HW-Schutz- Schutz rung –(§ 99 Abs. 4 i.V.m. Anlage 6 u. §§ 100 c ff.) niveaus durch und schadloser Abfluss durch Gewässeraus - bau (§§ 32 Abs. 1, 79 Abs. 1, 80 Abs. 1) Abflussminderung und Rückhalten in der Fläche – Mindern des Flächen- Forst, Feldflur, öffentliche Flächen, privater HW-Anfalls durch Bereich – (§ 99 Abs. 1 und 2) Vorsorge Ausweisung von Hochwasserentstehungsgebieten (§ 100 b) Ausweisung von Überschwemmungsgebieten (ÜG) (§ 100) Keine neuen Baugebiete in ÜG (§ 100 Abs. 2 Nr. 1) Einzelvorhaben nur zulässig ohne wesentliche Beeinträchtigung des Planerische Schadobjekte Hochwasserrückhalts / Hochwasserabflusses (§ 100 a) Vorsorge Individuelle Hochwasserschutzkonzepte (§ 99 b) vermeiden Verantwor- Hochwasserschutzaktionsplan (§ 99 a) durch tung Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten in Raumordnungsplänen für (Bürger) Überschwemmungsgebiete und überschwemmungsgefährdete Gebiete (§ 100 Abs. 7) Eigen- Gefahrenbewusstsein entwickeln (§§ 99 Abs. 7 S. 3, 99 Abs. 8, 100 Abs. 3 S. 5, 100 Abs. 1 i.V.m. vorsorge 130 Abs. 7 S. 4, 100 Abs. 8, 100 b Abs. 1 i.V.m. 130 Abs. 7 S. 4) , hochwasserangepasste Bau- weisen (Standsicherheit, Baumaterialien, Funktionssicherheit) u. Flächennutzungen (§ 99 Abs. 3)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 13 Autor: Herr Dallhammer

Grundsätze des Hochwasserschutzes

§§ 99,101-104 SächsWG § 31 a WHG

 Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer i.S. eines verbesserten Wasserrückhaltes in der Fläche

 Jedermanns Pflicht sich im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren selbst zu schützen

 Regelung durch Landesrecht: rechtzeitige Warnung vor Hochwasser und Information über Hochwassergefahren, geeignete Vorsorgemaßnahmen und Verhaltensregeln (§ 31 a Abs. 3 WHG)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 14 Autor: Herr Dallhammer

Aufklären, Warnen und Bekämpfen

1. Aufklären: Maßnahmen wie bei „Gefahrenbewusstsein entwickeln“, aber auch und gerade Internetauftritt LHWZ, Broschüren etc.

2. Hochwassernachrichten- und Alarmdienstverordnung (HWNAV) und Hochwassermeldeordnung (VwV HWMO) ( § 104 Abs. 1, 2)

 veröffentlicht am 28.09.2004 im SächsGVBl. Nr. 12/2004 S. 472 ff.  VwVHWMO am 28.09.2004 im Sächsischen Amtsblatt Sonderdruck Nr. 8/2004 S. 553 ff.

3. Wasserwehr (§§ 101 ff.)

 Weisungsaufgabe (§ 101 Abs. 3)  Satzungsmuster

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 15 Autor: Herr Dallhammer Hochwasserwarnsysteme müssen schnell reagieren m³/sec

400 Wasserlinie Müglitz 350 6 Stunden 300

250 Hochwasserschäden 200

150

100

50

0 12.08.2002 13.08.2002

3:00 6:00 9:00 12:00 3:00 6:00 9:00 12:00 3:00 6:00 9:00 12:00 3:00 6:00 9:00 12:00 am am am am pm pm pm pm am am am am pm pm pm pm

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 16 Autor: Herr Dallhammer

Melde- und Informationswege der Hochwassernachrichten

Wasserstands-Wasserstands- Niederschlags-Niederschlags- Wetter- daten daten prognosen

Talsperren - öffentlich zugängliche Talsperren- Landeshochwasserzentrum Meldezentrale Informationsplattform für jedermann

Hochwasser-Hochwasser- Hochwasser- Internet, Videotext, Hochwasser-Hochwasser- warnungen/ eilbenachrichti-warnungen/ Telefonansage standsmeldungenstandsmeldungen -entwarnungenper SMS gung-entwarnungen per SMS

ausgewählte Private Regierungs-Regierungs- Landkreise Kommunen präsidienpräsidien Kreisfreie Städte Wasserwehr sonstige Private

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 17 Autor: Herr Dallhammer

Informationen zum Hochwasserschutz finden Sie unter:

• www.hochwasserzentrum.sachsen.de www.umwelt.sachsen.de/lfug

• Videotext auf Seite 530

• Messwertansage: 0351 8928-260

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 18 Autor: Herr Dallhammer

Überschwemmungsgebiete §100 SächsWG/§100 a SächsWG §31 b WHG

 keine Definition (Bundesrecht) s. a. § 100 Abs. 1a Legaldefinition Überschwemmungsgebiete (Abs.1) Festsetzung nur soweit erforderlich Bestimmung Gewässerabschnitte (Abs.1, S. 1 u. 2)  hundertjährliches Hochwasser als Regelfall  zwingend immer hundertjährliches Hochwasser  Gesetz enthält Mindestverbote (Abs.2) Regelungsaufträge wie geltendes Recht sowie neue Regelungen zur Vermeidung und Verminderung von - Verbot der Ausweisung neuer Baugebiete Schäden durch Hochwasser (Abs.2 Nr.5), und das - Errichtung oder wesentliche Änderung Ackerbauverbot (Abs.3), das absolute Verbot der Ausweisung neuer Baugebiete , sowie Einführung baulicher Anlagen nach §35 BauGB eines Genehmigungsverfahrens für bauliche Anlagen - Umwandlung von Grünland in Ackerland nach §§ 30,34,35 BauGB in Überschwemmungsge- bieten (Abs. 4)  Festsetzung von Überschwemmungsgebieten kraft Gesetzes durch Auslegung von Karten  vorläufige Sicherung von Überschwemmungsge- (Abs. 3) bieten (Abs.5)  Überschwemmungsgebiete, auch nicht festge- Überschwemmungsgebiete, auch nicht festgesetzte, setzte, sind in ihrer Funktion zu erhalten (Abs. 4) sind in ihrer Funktion zu erhalten (Abs.6)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 19 Autor: Herr Dallhammer

Überschwemmungsgebiete

§100 SächsWG/§100 a SächsWG §31 b WHG

 Genehmigungsverfahren für bauliche Anlagen,  Festsetzung innerhalb von 5 Jahren nach soweit nicht nach BauO verfahrensfrei oder Verkündung des Gesetzes bei hohem Schadpotential genehmigungsfrei (§ 100 a) (≙ 2010)

 Vorhaben nach § 35 BauGB verboten (Befreiung)  Übrige Überschwemmungsgebiete innerhalb von 7 Jahren ( ≙ bis 2012)

zwingendeInformationderÖffentlichkeitüber Gewässerstrecken

 zwingende Öffentlichkeitsbeteiligung bei Festsetzung der Überschwemmungsgebiete

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 20 Autor: Herr Dallhammer

Festgesetzte Überschwemmungsgebiete im Freistaat Sachsen Stand 22.07.04 Überflutete Flächen August 2002 (aktualisiert 07/2005) Betroffene Nutzungsarten [ha] Siedlung/Verkehr Ackerland Grünland Wald Gesamt in % der Landesfläche 7.562 20.511 6.259 3.274 37.606 2,04

Fläche festgesetzter Überschwemmungsgebiete Juli 2004 Betroffene Nutzungsarten [ha] Siedlung/Verkehr Ackerland Grünland Wald Gesamt in % der Landesfläche 8.001 (8.758) 26.602 (26.796) 8.708 (8.934) 5.889 (6.217) 49.210 (50.705) 2,67 ( ~ 2,8) Bis 2002 waren 23 Überschwemmungsgebiete festgesetzt

Festgesetzte RP RP RP Gesamtanzahl Überschwemmungsgebiete Chemnitz Dresden mittels RV festgesetzte ÜG § 100 Abs. 1 SächsWG 1 2 1 4 vorläufig festgesetzte ÜG § 100 Abs. 3 SächsWG 190 (195) 114 (96/ 19 ) 29 (15/ 23 ) 333 (306/ 42 ) mittels altem Recht festgesetzte ÜG § 100 Abs. 5 SächsWG 0 10 (6/ 19 ) 11 (0/ 23 ) 21 (6/ 42 ) Summe 191 (196) 126 (123) 41 (39) 358 (358)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 21 Autor: Herr Dallhammer

§31 b Abs. 2 Satz 5, 6 WHG §100 Abs. 2 SächsWG Die Länder erlassen für die Überschwemmungsgebiete die (2) Unbeschadet weitergehender Regelungen in einer dem Schutz vor Hochwassergefahren dienenden Vorschriften , Verordnung nach Absatz 1 sind in einem Überschwem- soweit dies erforderlich ist: mungsgebiet folgende Handlungen untersagt : 1. zum Erhalt oder zur Verbesserung der ökologischen 1. die Ausweisung von neuen Baugebieten in einem Verfahr- Strukturen der Gewässer und ihrer Überflutungsflächen, en nach dem Baugesetzbuch, 2. zur Verhinderung erosionsfördernder Maßnahmen, 2. Aufhöhungen oder Abgrabungen, 3. zum Erhalt oder zur Gewinnung, insbesondere Rück- 3. die Errichtung oder wesentliche Änderung baulicher Anla- gewinnung von Rückhalteflächen, gen, 4. zur Regelung des Hochwasserabflusses oder 4. die Errichtung von Mauern, Wällen oder ähnlichen Anla- 5. zur Vermeidung und Verminderung von Schäden durch gen quer zur Fließrichtung des Wassers bei Überschwem- Hochwasser. mungen, Insbesondere wird durch Landesrecht geregelt: 5. das Aufbringen oder Ablagern von wassergefährdenden 1. der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen einschließ - Stoffen auf den Boden; dies gilt nicht für Stoffe, die im lich der hochwassersicheren Errichtung neuer und Nach- Rahmen einer ordnungsgemäßen Land- und Forstwirt- rüstung vorhandener Ölheizungsanlagen; das Verbot der schaft eingesetzt werden dürfen, Errichtung neuer Ölheizungsanlagen, soweit zur Schadens- 6. die Lagerung von Stoffen, die den Hochwasserabfluss vermeidung erforderlich, behindern kann, 2. wie Störungen der Wasserversorgung und der Abwasser- 7. das Anlagen von Baum- und Strauchpflanzungen, soweit beseitigung so weit wie möglich vermieden werden, diese nicht der Uferbefestigung oder dem vorsorgenden 3. die behördliche Zulassung von Maßnahmen, die den Hochwasserschutz dienen und Wasserabfluss erheblich verändern können, wie die 8. die Umwandlung von Gründland in Ackerland. Erhöhung oder Vertiefung der Erdoberfläche. Satz 1 Nr. 3, 5 und 7 gilt nicht für die Gebiete nach §§ 30 und Werden bei der Rückgewinnung von Rückhalteflächen 34 BauGB. Werden bei der Rückgewinnung von natürlichen Anordnungen getroffen, die erhöhte Anforderungen an die Rückhalteflächen Anordnungen getroffen, die erhöhte Anfor- ordnungsgemäße land- oder forstwirtschaftliche Nutzung eines derungen an die ordnungsgemäße land- und forstwirtschaft- Grundstücks festsetzen, so gilt § 19 Abs. 4 Satz 1 und 3 liche Nutzung eines Grundstücks festsetzen, gilt § 48 Abs. 8 entsprechend. und 9 entsprechend.

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 22 Autor: Herr Dallhammer

§ 31 b Abs. 4 Satz 1 und 2 WHG § 100 Abs. 2 Nr. 1 i. V. m. Abs. 6 SächsWG (4) In Überschwemmungsgebieten nach Absatz 2 Satz 3 (2) Unbeschadet weitergehender Regelungen in einer und 4 dürfen durch Bauleitpläne keine neuen Baugebiete Verordnung nach Absatz 1 sind in einem Überschwem- ausgewiesen werden; ausgenommen sind Bauleitpläne für mungsgebiet folgende Handlungen untersagt: Häfen und Werften. Die zuständige Behörde kann die Aus- 1. die Ausweisung von neuen Baugebieten in einem Verfah- weisung neuer Baugebiete ausnahmsweise zulassen, wenn ren nach dem Baugesetzbuch. 1. keine anderen Möglichkeiten der Siedlungsentwicklung bestehen oder geschaffen werden können, (6) Die zuständige Wasserbehörde kann über die in der 2. das neu auszuweisende Gebiet unmittelbar an ein beste- Verordnung nach Absatz 1 geregelten Fälle hinaus einer hendes Baugebiet angrenzt, geplanten Ausweisung nach Absatz 2 Nr. 1 zustimmen und 3. eine Gefährdung von Leben, erhebliche Gesundheits- Maßnahmen nach Absatz 2 Nr. 2 bis 7 zulassen, wenn oder Sachschäden nicht zu erwarten sind, überwiegende Interessen des Allgemeinwohls oder eines 4. der Hochwasserabfluss und die Höhe des Wasserstandes Einzelnen dies erfordern und dadurch der Hochwasserab- nicht nachteilig beeinflusst werden, fluss und die Hochwasserrückhaltung nicht wesentlich 5. die Hochwasserrückhaltung nicht beeinträchtigt und der beeinträchtigt werden und eine Gefährdung von Leben, Verlust von verloren gehendem Rückhalteraum umfang-, Gesundheit und bedeutenden Sachwerten nicht zu funktions- und zeitgleich ausgeglichen wird, befürchten ist oder durch geeignete Maßnahmen ausge- schlossen wird. Die Befreiung kann widerrufen oder nach- 6. der bestehende Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt träglich mit Bedingungen oder Auflagen versehen werden. wird, Die Befreiung wird durch eine nach anderen Vorschriften 7. keine nachteiligen Auswirkungen auf Oberlieger und erforderliche Genehmigung oder sonstige Zulassung ersetzt. Unterlieger zu erwarten sind, Diese ist im Benehmen mit der Wasserbehörde der gleichen 8. die Belange der Hochwasservorsorge beachtet sind und Verwaltungsebene zu erteilen und darf nur erteilt werden, 9. die Bauvorhaben so errichtet werden, dass bei dem wenn die Voraussetzungen des Satzes 1 vorliegen. Bemessungshochwasser, das der Festsetzung des Überschwemmungsgebietes zu Grunde gelegt wurde, keine baulichen Schäden zu erwarten sind.

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 23 Autor: Herr Dallhammer

§31 b Abs. 4 Satz 3 WHG §100 a SächsWG Die Errichtung und die Erweiterung einer baulichen Anlage (1) Die Errichtung oder wesentliche Änderung baulicher nach den §§ 30, 34 und 35 des Baugesetzbuchs in Über- Anlagen in Überschwemmungsgebieten nach § 100 Abs. 1, schwemmungsgebieten nach Absatz 2 Satz 3 und 4 bedür- 1a, 3 und 5 (Vorhaben) ist nur zulässig, wenn diese den fen der Genehmigung durch die zuständige Behörde. Die Hochwasserabfluss und die Hochwasserrückhaltung nicht Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn im Einzelfall das wesentlich beeinträchtigen. § 100 bleibt unberührt. Vorhaben (2) Vorhaben, die nach anderen Rechtsvorschriften eine 1. die Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich Genehmigung oder eine sonstige Zulassung benötigen, beeinträchtigt und der Verlust von verloren gehendem bedürfen einer wasserrechtlichen Genehmigung. Diese darf Rückhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird, nur erteilt werden, wenn die Anforderungen des Absatzes 1 2. den Wasserstand und den Abfluss bei Hochwasser nicht erfüllt sind. Ist für das Vorhaben nach anderen Rechtsvor- nachteilig verändert, schriften ein Genehmigungs- oder sonstiges Zulassungs- 3. den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt verfahren vorgeschrieben, so hat abweichend von Satz 1 die und hierfür zuständige Behörde im Rahmen dieses Zulassungs - verfahrens über die Genehmigungsvoraussetzungen nach 4. hochwasserangepasst ausgeführt wird Absatz 1 im Benehmen mit der Wasserbehörde der gleichen oder wenn die nachteiligen Auswirkungen durch Auflagen Verwaltungsebene zu entscheiden. oder Bedingungen ausgeglichen werden können. (3) Bei Vorhaben, die nach § 61 der Sächsischen Bauord- nung (SächsBO) vom 22. April 2004 (SächsGVBl. S. 200 ) verfahrensfrei gestellt sind, sowie bei Vorhaben, die nach § 62 SächsBO von der Genehmigung freigestellt sind, ob- liegt dem Bauherrn die Einhaltung der Voraussetzungen des Absatzes 1. Er kann sich dabei von der zuständigen tech- nischen Fachbehörde beraten lassen. (4) Die für die Planung der Vorhaben zur Erfüllung der Anforderungen nach Absatz 1 erforderlichen Daten werden von den Wasserbehörden zur Verfügung gestellt.

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 24 Autor: Herr Dallhammer Bauen im Überschwemmungsgebiet / Gewässerrandstreifen 1. Grundsatz (§§ 50 Abs. 2, 3 Nr. 4, 6; 100 Abs. 2, 4)

Verbot von Aufhöhungen grundsätzliches Bau- und Verbot oder Abgrabungen, sowie Bauverbot im Ablagerungsverbot Ausweisung neuer Errichtung von Mauern, Wällen Außenbereich Randstreifen Baugebiete o. ä. quer zur Fließrichtung, Ablagerungsverbot

10 m

5m

2. Zulässige (z. B. §§ 30, 34 BauGB) oder ausnahmsweise zulässige (Befreiung §§ 50 Abs. 4; 100 Abs. 6) Einzelvorhaben dürfen nur errichtet oder wesentlich geändert werden, wenn Hochwasserabfluss oder -rückhalt nicht wesentlich beeinträchtigt wird (§ 100 a Abs. 1)

genehmigungs- genehmigungsfreie verfahrensfreie Anlagen bedürftige Anlagen Anlagen nach § 62 BauO nach § 61 BauO nach § 59 Abs. 1 BauO wasserrechtliche Genehmigung Verantwortung Bauherr Verantwortung Bauherr (§ 100 a Abs. 2) (§ 100 a Abs. 3) (§ 100 a Abs. 3)

zuständige Baubehörde im Beratungsangebot durch StUFA Beratungsangebot durch StUFA Benehmen mit Wasserbehörde (§ 100 a Abs. 3 S. 2) (§ 100 a Abs. 3 S. 2)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 25 Autor: Herr Dallhammer

Bauliche Anlagen in Überschwemmungsgebieten

Bauplanungsrecht Bauordnungsrecht Wasserrecht Entscheidung zuständige Behörde

Planbereich verfahrensfrei wasserrechtlicher –*** – § 30 BauGB § 61 SächsBO * Prüfungsmaßstab: genehmigungsfreige- § 100a SächsWG –*** – stellt § 62 SächsBO * Ausnahme: genehmigungspflichtig bauliche Vorhaben nach Baugenehmigung ersetzt Bauaufsichtsbehörde § 64 SächsBO § 100 Abs. 2 Satz 1 Nr. die wasserrechtliche im Benehmen mit der 2 und 4 SächsWG** Genehmigung Wasserbehörde Innenbereich verfahrensfrei –** * – § 34 BauGB § 61 SächsBO * genehmigungspflichtig Baugenehmigung ersetzt Bauaufsichtsbehörde §§ 63 + 64 SächsBO die wasserrechtliche im Benehmen mit der Genehmigung Wasserbehörde Außenbereich verfahrensfrei wasserrechtlicher wasserrechtliche Wasserbehörde § 35 BauGB § 61 SächsBO * Prüfungsmaßstab: Befreiung genehmigungspflichtig § 100 Abs. 6 SächsWG Baugenehmigung ersetzt Bauaufsichtsbehörde §§ 63 + 64 SächsBO die wasserrechtliche im Benehmen mit der Befreiung Wasserbehörde

* In diesen Fällen obliegt es dem Bauherrn, die Einhaltung des § 100 a Abs.1 SächsWG zu gewährleisten (vgl. § 100a Abs.3 Satz 1 SächsWG). ** Auf Grund von § 100 Abs. 2 Satz 2 SächsWG ist für bauliche Vorhaben nach § 100 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und 4 SächsWG § 100 Abs. 6 SächsWG anzuwenden: Verfahrensfreie und genehmigungsfreigestellte Vorhaben benötigen eine wasserrechtliche Befreiung. Bei genehmigungspflichtigen Vorhaben ersetzt die Baugenehmigung die wasserrechtliche Befreiung. *** In diesen Fällen besteht aber die Pflicht der zuständigen technischen Fachbehörde, den Bauherrn hinsichtlich der Einhaltung der Anforderungen nach § 100a Abs. 1 SächWG zu beraten (vgl. § 100a Abs. 3 Satz 2 SächsWG).

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 26 Autor: Herr Dallhammer

Entscheidung BVerwG (7. Senat) – Az.: 7CN 1/04 vom 22. Juli 2004

Das bundesrechtliche Bebauungsrecht , namentlich § 34 BauGB, verbietet nicht im Zusammen- hang bebaute Ortsteile in ein Überschwemmungsgebiet und das damit einhergehende grund- sätzliche Bauverbot einzubeziehen . Nach § 29 Abs. 2 BauGB können durch öffentlich-rechtliche Vorschriften außerhalb des Baugesetzbuches aus anderen als städtebaulichen Gesichtspunkten Anforderungen an die Zulässigkeit von Vorhaben im Sinne des § 29 Abs. 1 BauGB gestellt wer- den. Dadurch können Vorhaben, die nach § 34 BauGB bebauungsrechtlich zulässig sind, aus anderen als bebauungsrechtlichen Gründen unzulässig sein , etwa auf Grund des Bauverbots in einem festgestellten Überschwemmungsgebiet .

Bauliche Vorhaben innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils sind nur zulässig, wenn die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse gewahrt bleiben (§ 34 Abs. 1 BauGB). Soll ein Bauvorhaben im natürlichen Überschwemmungsgebiet eines Gewässers ver- wirklicht werden, wird seine Genehmigung auch ohne ein rechtlich festgesetztes Überschwem- mungsgebiet mit Bauverbot regelmäßig an dieser Voraussetzung scheitern . Die förmliche Festse- tzung des Überschwemmungsgebietes verschiebt die Verfahrenslast. Die Baugenehmigungsbe- hörde kann sich zunächst auf die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes berufen und steht nicht von vornherein vor der Notwendigkeit nachzuweisen, dass Gründe des Hochwasserschutzes einer Bebauung des Grundstücks entgegenstehen. Vielmehr ist es Aufgabe des Eigentümers, darzutun, dass eine Bebauung des Grundstücks mit den Belangen des Hochwasserschutzes vereinbar ist.

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 27 Autor: Herr Dallhammer

Entscheidung BVerwG (7. Senat) – Az.: 7CN 1/04 vom 22. Juli 2004

Werden bebaute Ortsteile in ein Überschwemmungsgebiet einbezogen, wird damit auch die gemeindliche Planungshoheit nicht unverhältnismäßig eingeschränkt. Kommunale Planungs- entscheidungen und Vorstellungen der Gemeinde über die künftige Entwicklung ihres Gemeindegebietes sind nicht losgelöst von den natürlichen Gegebenheiten möglich, sondern haben ihnen zu folgen. Auch ohne rechtliche Festsetzung eines Überschwemmungsgebietes muss die Gemeinde bei der Überplanung des natürlichen Überschwemmungsgebietes eines Gewässers in ihre Abwägung die Notwendigkeit einbeziehen, Gebiete aus Gründen des Hochwasserschutzes von Nutzungen frei zu halten, welche den schadlosen Hochwasserab- fluss oder die dafür erforderliche Wasserrückhaltung behindern (§ 1 Abs. 6 und Abs. 5 Satz 2 Nr. 1 und Nr. 7 BauGB).

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 28 Autor: Herr Dallhammer

Überschwemmungsgefährdete Gebiete

§100 Abs.7 SächsWG §31 c WHG

 keine Legaldefinition  Legaldefinition (Abs.1 S.1) - (natürliche) Überschwemmungsgebiete, die keiner  Überschwemmungsgebiete und Gebiete, die Festsetzung nach WHG bedürfen ( ≙≙≙ < 100HQ ) bei Versagen eines Deiches überschwemmt 100 - die bei Versagen öffentlicher HWS-Einrichtungen, werden insbesondere Deiche überschwemmt werden  Kennzeichnungspflicht in Raumordnungs- und können Bauleitplänen  Regelungsauftrag an Länder, Gebiete zu ermitteln  bei Sanierung und Neubau geeignete Maßnah- und in Kartenform darzustellen, soweit erhebliche men ergreifen, um Eintrag wassergefährdender Schäden eintreten können (Abs.1 S.2) Stoffe zu verhindern  Regelungsauftrag an Länder, notwendige Maßnah- men zur Vermeidung oder Verringerung von Schäden durch Überschwemmung vorzugeben (Abs. 2)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 29 Autor: Herr Dallhammer

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 30 Autor: Herr Dallhammer

Hochwasserschutzpläne §99 b SächsWG §31d WHG

 keine Legaldefinition  Legaldefinition (Abs.1 S.1) als Pläne für  Festlegung von Mindestinhalten (Abs.3) - Gewährleistung eines schadlosen Wasserabflusses - Ereignisanalyse eines abgelaufenen - den technischen Hochwasserschutz Extremhochwassers - die Gewinnung, insbesondere Rückgewinnung von - Vergleich mit weiteren historischen Rückhalteflächen Hochwassern - sowie weitere den Hochwasserschutz dienende - hydrologische Untersuchung u. hydraulische Maßnahmen Berechnungen  Regelungsauftrag an Länder, dass solche Pläne - Ermittlung des bestehenden Schutzgrades sowie aufzustellen sind (Abs.1 S.1) – soweit erforderlich

des Gefährdungs- und Schadenspotentials  Schutzniveau HQ 100 - Ableitung eines differenzierten Schutzniveaus  Insbesondere Maßnahmen zu Erhalt und Rück- aus Nr.1 bis 4 unter Beachtung der Wahr- gewinnung von Rückhalteflächen, zur Deichrück- scheinlichkeit des Schadenseintritts und der verlegung, zu Erhalt und Wiederherstellung von Auen sowie Rückhaltung von Niederschlagswasser Schadenshöhe

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 31 Autor: Herr Dallhammer

Hochwasserschutzpläne §99 b SächsWG §31d WHG

 Maßnahmeplan zur Erreichung des nach Nr.5  Pläne sind zu veröffentlichen, zu überprüfen und zu definierten Schutzniveaus aktualisieren (Abs. 2)

 Gefahrenkarte für HQ 20 /50/100/200/300  Aufstellung der Pläne innerhalb von 4 Jahren nach  Abstimmung mit Ober- und Unterliegern bei Verkündung des Gesetzes ( ≙ 2009) grenzüberschreitenden HWSK nach den Grundsätzen der Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit (Abs. 6)  Öffentlichkeitsbeteiligung und TÖB-Beteiligung (Abs. 4)  Gefahrenkarten sind öffentlich auszuhängen und in den Gemeinden zur kostenlosen Einsicht durch Jedermann bereitzuhalten  Für Gewässer I.Ordnung sind HWSK aufzustellen;  Für Gewässer II.Ordnung soweit erforderlich

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 32 Autor: Herr Dallhammer Gebietskulisse der Hochwasserschutzkonzepte

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 33 Autor: Herr Dallhammer

Übersicht über Anzahl und Termine der Hochwasserschutzkonzepte (HWSK) in Sachsen

Hauptflussgebiete Anzahl der Konzepte Fertigstellung*) Elbe (in Sachsen) 1 09/03-12/03 Nebenflüsse der Elbe: Wesenitz; Sebnitz/Polenz; Biela und Gottleuba mit Nebenflüssen I. Ordnung; Müglitz; Lockwitzbach; Weißeritzen; Triebisch, Wilde Sau und Ketzerbach; 11 07/03-06/04 Döllnitz; Jahna; Schwarzer Graben/Weinske; Dahle Mulden (Freiberger, Zwickauer, Vereinigte) 5 05/03-11/03 Striegis; Zschopau bis Pegel Hopfgarten mit , Pöhlbach und Preßnitz; Zschopau ab Pegel Hopfgarten bis Mündung mit , Flöha ab Pegel Borstendorf und Großer Lößnitz; 6 03/03-11/03 Flöha bis Pegel Borstendorf mit und Schwarzer Pockau; Gimlitz; Lungwitzbach; Chemnitz mit Würschnitz und Zwönitz; und Große Mittweida 3 08/03-11/03 Vereinigte Mulde Schwarzbach; Lober; Leine, Lober-Leine-Kanal; 3 03/04 Weiße Elster Weiße Elster; Weiße Elster Landesgrenze Sachsen/Thüringen – Staatsgrenze D/CS; Whyra/ Eula; Pleiße; Parthe; Schnauder; Göltzsch: Einmündung Friesenbach – Einmündung Pöltzsch 8 08/03-03/04 (Eulenwasser); Pleiße: Landesgrenze Sachsen/Thüringen – Einmündung Neumarker Bach Spree/Schwarze Elster/Lausitzer Neiße Pließnitz; Klosterwasser; Weißer Schöps; Kleine Röder; Spree oberhalb TS Bautzen; Spree unterhalbTS Bautzen einschl. Löbauer Wasser und Schwarzer Schöps; Schwarze Elster mit 10 11/03-10/04 Hoyerswerdaer Schwarzwasser und Pulsnitz; Große Röder; Lausitzer Neiße einschl. Mandau; Große Röder und Hochwasserrelevante Zuflüsse (Promnitz) Summe**) 47 *) Erstellung HWSK erfolgt i. d. R. in zwei Etappen mit einem Teilbericht nach Abschluss der 1. Etappe; angegeben ist der Gesamtzeitraum für dieFertigstellung der einzelnen HWSK in den genannten Hauptflussgebieten **) Summe gleich 51 bei getrennter Zählung der Elblose und Gewässerabschnitten der Mulden und Wesenitz

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 34 Autor: Herr Dallhammer Hochwasserschutzkonzepte

• Ereignisanalyse Hochwasser 2002

- Meteorologische Situation - Abflussverhältnisse - Treib- und Schwemmgut, Verklausung - Schadensprozesse - Flächennutzung im Einzugsgebiet - ..... • Vergleich mit historischen Hochwassern • Hydraulische Berechnungen • Ermittlung des bestehenden Schutzgrades sowie des Gefährdungs- und Schadenpotenzials

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 35 Autor: Herr Dallhammer

Hochwasserschutzkonzepte

• Ableitung eines neuen, differenzierten Schutzniveaus nach Wahrscheinlichkeit des Eintretens im Verhältnis zur Schadenshöhe

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 36 Autor: Herr Dallhammer

Vergleich historischer Ereignisse mit Ereignis 2002

Zusammenfassender Vergleich

• Hochwasser 2002 in seiner Fülle als ein sehr seltenes, bez. auf Überflutungs- höhen und Schäden mehrmals wiederkehrendes Ereignis in 100 Jahren • sehr hohe Schäden durch Talenge und vollständige Überflutung • drei größere Vergleichsereignisse (1897, 1927, 2002) forderten Todesopfer • Entstehung der HW und Ganglinien aufgrund der Spezifik des Einzugsgeb. • Auswertungen zeigen z.T. identische Ereignisprozesse und Schadensbilder • Treib- und Schwemmgut von grundlegender Bedeutung für Schäden • Veränderung Abflussquerschnitte (Brückenverklausung, Abflusshindernisse)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 37 Autor: Herr Dallhammer

Schwere Hochwasser im Jahr 1897, 1927, 1957 und 2002

Ein Bild aus dem Jahr 1927

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 38 Autor: Herr Dallhammer

Erneute Zerstörung beim Augusthochwasser 2002

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 39 Autor: Herr Dallhammer

Heidenau

Dohna

Weesenstein Augusthochwasser

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 40 Autor: Herr Dallhammer

Heidenau

Dohna

Weesenstein

HQ 100 neu

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 41 Autor: Herr Dallhammer

Heidenau

Dohna

Weesenstein HQ 100 mit Hochwasserschutz- maßnahmen Oberstrom

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 42 Autor: Herr Dallhammer

Übersicht

Gefahrenkarten als Darstellung der Intensität der Überschwemmung (Ist-Zustand) • Berücksichtigung von Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit • Berücksichtigung von Geschiebeablagerungen und Verklausungen bei der hydraulischen Berechnung • 3 Intensitätsstufen • 4 Abflusssituationen (mittlere Wiederkehrintervalle 20, 50, 100, 200/300 Jahre) auf 4 Kartenblättern • Darstellung der bei EHQ betroffenen Fläche auf jedem Blatt

Zusatzinformationen • Wasserstände an oberhalb liegenden Pegeln • Erläuterungsbericht (Annahmen, Vereinfachungen, lokale Besonderheiten) • Allgemeiner Textteil zu Methodik und Verwendung der Karten (Erstellung durch LfUG in Abstimmung mit SMUL und LTV)

Einschränkungen • keine Darstellung der Gefährdung aus Ufererosion und Ablagerungen neben dem Gewässerbett • keine flurstücksgenaue Flächenausgrenzung

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 43 Autor: Herr Dallhammer Beispiel für eine Gefahrenkarte: Stadt Penig/Zwickauer Mulde

Stadtbrücke

Thierbacher Straße 1,20 m überflutet Papierfabrik bis zu 2,20 m überflutet

Firmen bis zu 1,20 m überflutet Rathaus bei Extremhochwasser Ortsverbindungsstraße (fast) betroffen bis zu 2 m überflutet

Überschwem- Kläranlage mungsgefahr teilweise überflutet hoch mittel niedrig Überschwemmungsgebietsgrenze Extremhochwasser (HQ E ≙ HQ 300)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 44 Autor: Herr Dallhammer

Besondere Regelungen in SächsWG §99 a SächsWG §100 a SächsWG

 Aufstellung eines landesweiten  Ausweisung von Hochwasserentstehungs- Hochwasserschutzaktionsplanes als fach- gebieten (Abs. 1) übergreifendes Gesamtkonzept zum HW-Schutz  Legaldefinition von Entstehungsgebieten als Gebiete,  Mindestinhalt (Abs. 2) insbesondere in Mittelgebirgs- u. Hügellandschaften, 1. Die landesweiten Grundsätze u. Ziele des in denen bei Starkniederschlägen oder HW-Schutzes Schneeschmelze in kurzer Zeit starke oberirdische 2. Bestandsaufnahme des landesweiten Abflüsse eintreten können, die zu einer HW-Schutzes Hochwassergefahr und damit zu einer erheblichen 3. Darstellung der Defizite im Hochwasserschutz 4. Maßnahmeplanung für landesweit bedeutsame Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung Maßnahmen des HW-Schutzes führen können (Abs. 1) 5. Zusammenfassung der Ergebnisse vorliegen- der HWSK und Integration dort vorgesehener Maßnahmen

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 45 Autor: Herr Dallhammer

Hochwasserentstehungsgebiete (§ 100 b)

Definition Absatz 1 Satz 1:

„Hochwasserentstehungsgebiete sind Gebiete, insbesondere in den Mittelgebirgs- und Hügellandschaften, in denen bei Starkniederschlägen oder bei Schneeschmelze in kurzer Zeit starke oberirdische Abflüsse eintreten können, die zu einer Hochwassergefahr in den Fließgewässern und damit zu einer erheblichen Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung führen können.“

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 46 Autor: Herr Dallhammer

Hochwasserentstehungsgebiete (§ 100 b)

- Ziel: Erhaltung und Verbesserung des natürlichen Rückhaltevermögens (Abs. 2)

- Festsetzung durch Rechtsverordnung der höheren Wasserbehörde aufgrund Kartendarstellung des LfUG (Abs. 1)

- besonderes Genehmigungserfordernis bei bestimmten Vorhaben (großflächige Versiegelung durch Gebäude und Straßen, Umwandlung von Wald und Grünland, Ausweisung neuer Baugebiete) (Abs. 3)

- Genehmigungsvoraussetzung: angemessene Kompensation (z. B. Aufforstung, Anlegen von Rückhaltebecken) (Abs. 4, 5)

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 47 Autor: Herr Dallhammer Kriterien für Hochwasserentstehungsgebiete

Hydrometeorologische Gewässerparameter Gebietsparameter Parameter

Flussnetz Einzugsgebietsgröße, Niederschlag nach Flussnetzdichte Einzugsgebietsform, Menge, Dauer, Intensität, Flusslänge Einzugsgebietsgefälle, Schneehöhe und - Flussgefälle Topografie, Höhenlage, schmelze Gewässerbettgeometrie Relief, Hydrogeologie Gewässerstruktur Orographie, Boden, Gestein, Flächennutzung Jahresniederschlag

Gesamtabfluss

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 48 Autor: Herr Dallhammer

Übersicht lokaler sommerlicher Starkniederschlagsereignisse im 20. Jh. mit katastrophalen Auswirkungen

Karte: LfUG Karte: LfUG

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 49 Autor: Herr Dallhammer

Auswertung der Abflussbereitschaft

7. Dezember 2007 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Folie 50