Das Terracotta-Plenum Des Landtags

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Das Terracotta-Plenum Des Landtags Das Terracotta-Plenum des Landtags Kunst, Bildung und Politik mit den Jugendkunstschulen aus Baden-Württemberg und dem Landtag von Baden-Württemberg Inhaltsverzeichnis Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt (Reggio/Emilia) Widmung Begrüßungsworte Kultusministerin Seite 1 Gabriele Warminski-Leitheußer Seite 35 Das Auge – ein optisches System nur, in dem tagsabgeordneten, für ihre aufgeschlosse- Begrüßungsworte sich täglich millionenfach Bilder spiegeln? nen Begegnungen mit den jungen Menschen Landtagspräsident Guido Wolf Persönliche Profile im Landtag Sehen ist mehr – es ist Staunen, Fragen, im Landtag und später bei den Übergaben Seite 3 bis 6 Persönliche Profile an den Jugendkunstschulen Wahrnehmen, Erkennen und Aneignen. Das der Tonfiguren an den Jugendkunstschulen. Seite 36 und 37 Auge ist Werkzeug des sich entwickelnden Die Entstehung des Projektes Geistes. Dem Landtag mit ihrem Präsidenten Guido Seite 7 bis 9 Politische Akteure - die Fraktionen Wolf an der Spitze und dem Ministerium für Das Präsidium als Lenkungsorgan Der LANDTAG IN TON ist bestes und wert- Kultus, Jugend und Sport danken wir für die Blick in die Werkstätten Seite 38 und 39 vollstes Beispiel dafür. Denn das Projekt hat freundliche Unterstützung und finanzielle Seite 10 bis 13 den ganzen Facettenreichtum visueller und Förderung. Sie ermöglichte die Ausstellung Jugendliche treffen auf ihre Abgeordneten künstlerischer Tätigkeit mit den dabei auf- und diese bilderreiche Publikation, die nun in Der Landtagspräsident im Fadenkreuz Seite 40 und 41 kommenden Fragestellungen verbunden. Ihren Händen liegt. Seite 14 und 15 Kunst, Bildung und Politik vereinen sich auf Die Sitzordnung des Plenums 40.000 Landtagsgäste jährlich wunderbare Weise. Das Terracotta-Plenum darin ist gewisser- Seite 16 und 17 33.000 Kinder und Jugendliche jährlich maßen vollständig und doch auch nicht. Es Tonfiguren-Unikate der Abgeordneten Seite 42 und 43 Dafür möchte ich allen herzlich danken: dem war nicht möglich, jede Tonfigur, jede junge Seite 18 bis 23 kleeblättrigen Entwicklungsteam im Vorfeld, Urheberin oder jeden jungen Künstler, jeden Das Huhn mit dem dritten Bein unseren achtundzwanzig Jugendkunst- Landtagsabgeordneten und jede Übergabe Rede Vorsitzende Monika Fahrenkamp Seite 44 und 45 schulen, die an dem Projekt mitwirkten, vor Ort im Beisein der Presse zu dokumen- Landesverband der Kunstschulen Was ist Bildung? allen Dozentinnen und Dozenten, die den tieren. Vollständig ist eine Namensliste aller Seite 24 bis 27 Seite 46 und 47 jungen Menschen beim Entstehen der beteiligten Jugendkunstschulen, aller Land- Tonfiguren beiseite standen, den 170 jungen tagsabgeordneten und ihren jungen Künst- Geschichte Baden-Württemberg Pressestimmen Künstlerinnen und Künstlern für ihre fan- lern und deren Dozenten auf den letzten Baden-Württemberg in Europa und der Welt Übergabe der Tonfiguren an den Kunstschulen tasievollen Schöpfungen, den achtsamen Seiten. Seite 28 und 29 Seite 48 bis 60 Fahrern beim weitflächigen und risiko- reichen Transport, den patenten Helfern Jetzt kann ich Ihnen nur noch viel Freude Die Jugendkunstschulen: Namensliste der Jugendkunstschulen, beim Auf- und Abbau der Ausstellung, den beim visuellen Schmökern wünschen! Entstehung des Modellprojektes Abgeordneten, jungen Künstlern und Dozenten mit Rat und Tat zur Seite stehenden Vision eines anderen Bildungsweges Seite 61 bis 63 Veranstaltungsmanagern des Landtags. Seite 30 und 31 Dank an die Mitwirkenden Seite 64 Danken möchten wir für die anerkennenden Raum für Begegnungen: das Parlamentsgebäude Reden des Landtagspräsidenten und der Monika Fahrenkamp Raum für Kreativität: die Jugendkunstschulen Impressum Kultusministerin, danken für die überrasch- Vorsitzende Landesverband der Seite 32 und 33 Seite 65 ten und heiteren Reaktionen der Land- Kunstschulen Baden-Württemberg 1 „Die Hommage an den Landtag aus fast zwölf Dutzend Unikaten ist das Ergebnis wissensgestützter Kreativität.“ Begrüßungsworte des Landtagspräsidenten Guido Wolf MdL zur Eröffnung der Ausstellung Manuskriptfassung Wir hoch verschuldeten Spaß beiseite: Dieses Gebäude Europäer sollten derzeit das hat in fünf Jahrzehnten schon devisenreiche China eigentlich vieles gesehen – das aber noch nur dann herausfordern, wenn nicht! Uns zieht alles in den es unbedingt notwendig ist. Bann: die Idee, deren Umset- Davon lassen wir uns hier im zung, das Engagement der Landtag von Baden-Württem- Mentoren, die – nicht sichtba- berg aber nicht einschränken: ren – organisatorischen Mühen Wir machen der weltberühmten und selbstredend die jungen Terrakotta-Armee in Xian bis 24. Künstlerinnen und Künstler! November selbstbewusst und Es ist für jede und jeden von gerne Konkurrenz! Durch den uns ein spezifisches Gefühl, LANDTAG IN TON! dem persönlichen Porträtisten zu begegnen – wobei der Und das, obwohl es sich nicht Porträtist weiblich, männlich um eine 2.200 Jahre alte oder ein Team sein kann. Antiquität handelt. Der LAND- TAG IN TON ist – in jeder Hin- Also: Ganz, ganz herzlichen sicht – „brandneu“: Schon ein Dank und natürlich allerhöch- gutes halbes Jahr nach unserer sten Respekt den jungen Künst- Wahl glänzen wir, der 15. lerinnen und Künstlern, den 28 Landtag von Baden-Württem- beteiligten Jugendkunstschulen berg, als Gesamtkunstwerk – und dem Landesverband der Ausstellungseröffnung schneller, als einst Obama mit Kunstschulen – namentlich dem Friedensnobelpreis be- Ihnen, Frau Fahrenkamp, als 10. November 2011 im Landtag kränzt wurde! dessen Vorsitzende! >> 3 „Nur wo es um die Demokratie gut steht, dürfen Politiker unkonventionell und eigenwillig dargestellt werden.“ Einfach „klasse“, wie Sie den Vollenden der Figur kamen Begriff „Bildende Kunst“ inter- das Recherchieren und das pretieren, genauer: wie Sie beide Reflektieren. Unerlässlich war, Bedeutungen des Wortes „bil- das Modell mit dem Namens- dend“ miteinander zur Geltung zusatz „MdL“ zunächst nicht bringen und nicht zuletzt „poli- bloß physiognomisch genau zu tische Bildung“ – richtigerweise betrachten, sondern das Charak- – unter Bildung subsumieren! teristische zu entschlüsseln. Und So vermitteln Sie übrigens das wiederum verlangte, sich auch eine konkrete Ahnung Grundinformationen anzueig- vom Wesen der Meinungs- und nen über die Institution Land Kunstfreiheit nach Artikel 5 und die Landespolitik insge- unseres Grundgesetzes: Nur wo samt. es um die Demokratie gut steht, dürfen Politiker unkonventio- Kurzum: Die Hommage an den nell und eigenwillig dargestellt Landtag aus fast zwölf Dutzend werden. Unikaten ist das Ergebnis „wissensgestützter Kreativität“. In der „schlitzäugigen“ Terra- Und „wissensgestützte Kreati- kotta-Truppe des alten Chinas vität“ zählt zu den menschli- sind Menschen perfekt, aber chen Schlüsselqualifikationen. relativ fantasielos abgebildet. Naturwissenschaften, Technik, Im „schlitzohrigen“ Landtag ist eigentlich überall – kaum je- das anders. Trotzdem hat 138- mand kann noch freischwebend fach Karl Valentins unsterbli- schöpferisch tätig sein. Wissen ches Bonmot gegolten: „Kunst ist der Humus der Kreativität ist schön, macht aber viel und die Grundlage des Fort- Arbeit“. Denn vor dem Formen schritts. >> des Materials und dem pfiffigen 5 „Das Betrachten der Kunstwerke Die Entstehung des Projektes ist eine spannende Entdeckungsreise zum Ich“ Die jungen Künstlerinnen und schen Medienforschers: Künstler haben das konkret „Wir amüsieren uns zu Tode.“ erlebt. Hoffentlich drängt es sie Und die Gefahr ist nicht in irgendeiner Form nach gebannt. Im Gegenteil! Unsere Wiederholung. Und hoffentlich Kinder und Jugendlichen sind bleiben sie als aufmerksame einer stetig wachsenden Reiz- Staatsbürgerinnen und Staats- überflutung ausgesetzt. Vor bürger dem Landtag verbunden. allem werden sie permanent Wir alle hier würden uns freuen. gelockt, in virtuelle Welten abzutauchen. Umso wichtiger Das „Terrakotta-Plenum“ im sind die Jugendkunstschulen. Detail zu betrachten, ist für uns Dort erfährt man wirklich in modellierte Abgeordnete eine „Reinkultur“, wie beglückend es spannende Entdeckungsreise ist, nicht Konsument, sondern zum Ich! Wir sehen uns erwar- Schöpfer, nicht Nutzer, sondern tungsvoll durch die Augen Gestalter, nicht auswechselba- der jungen Künstlerinnen und rer „Gamer“, sondern echtes Künstler. Mehr noch: Der Subjekt zu sein. LANDTAG IN TON schärft unse- ren politischen Blick für die Namentlich in diesem Sinn: Bedeutung und die Leistungen Herzlich willkommen zu dieser der Jugendkunstschulen nach- singulären Vernissage! Und den haltiger als die beste Brille – Jugendkunstschulen unseres wenn ich das sage, dann Landes und ihrem Verband: stimmt’s garantiert. Alles Gute, viel Erfolg und Vor 25 Jahren hieß ein oft weiterhin derart faszinierende zitiertes Buch eines amerikani- Ideen! 6 Eine kleine Exkursion in die Kunstgeschichte Ein Blick in die Kunst- Edge bis zur Pop-Art, bei- geschichte führt sogleich zu spielsweise bestehen „Women Honoré Daumier, geboren Leaning" zumeist aus Holz- 1808 in Marseille. Daumier, quadern, bei denen Ge- französischer Maler, Bild- sichtszüge oder Hände de- hauer, Grafiker und Kari- tailliert herausgearbeitet und katurist ist ein wichtiger bemalt sind. Vertreter des Realismus. Bedeutend sind seine politi- "Kunst ist der beste Weg, die schen und sozialkritischen Kultur der Welt zu begrei- Viele Fragen beschäftigen uns zu Beginn Karikaturen, darunter auch fen" sagte Picasso. Diese des Projektes: Lassen wir z.B. alle seine „Idylles parlementai- Botschaft ganz wörtlich ver- Materialien zu, wie Pappmaché, Ton, res“, welche an die beste Zeit standen, verwandelten
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