SPD – 05. WP Fraktionssitzung (Teil 1): 09. 05. 1967

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9. Mai 1967: Fraktionssitzung (Teil 1)

AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 63

Überschrift: »Protokoll der Fraktionssitzung am 9. 5. 1967«. Dauer: 17.14–19.35 Uhr. Anwesend: 141. Vorsitz: Schellenberg. Bundesregierung: Schiller, Schmid. PStS: Arndt, Börner, Jahn. Protokoll: Bartholomäi. Datum der Niederschrift: nicht bekannt.

Sitzungsverlauf: A. Wahl des Vorsitzenden des Verkehrsausschusses B. Informationen C. Vorbereitung der Plenarsitzungen

u. a. Stabilitätsgesetz D. Richtlinien für Reisen in Länder ohne freiheitliche und demokratische Grundordnung E. Vorlagen aus den Arbeitskreisen a) Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes b) Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes für Jugendwohlfahrt vom 11. April 1961 c) Kleine Anfrage betr. Deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie F. Wahl des stellv. Vorsitzenden AK VII G. Ausschußbesetzungen H. Nächste Termine I. Verschiedenes

– Vor Eintritt in die Tagesordnung1 – Ernst Schellenberg2 gratuliert Georg Kurlbaum zum 65. Geburtstag; teilt mit, daß He- lene Wessel sich den Arm gebrochen hat und die Fraktion ihr gute Besserung wünsche; stellt den neuen Abgeordneten vor, der für das ausgeschiedene Frak- tionsmitglied Edwin Zerbe nachgerückt ist3; teilt mit, daß Alfred Nau in Zukunft an den Fraktionssitzungen teilnehmen will4; entschuldigt Käte Strobel, die infolge anderer Verpflichtungen verhindert ist und gratuliert den Kollegen in Niederbayern zu den erfolgreichen Bürgermeisterwahlen5.

1 TO liegt dem Protokoll bei. 2 fuhr vom 9. bis 12. Mai mit zehn weiteren Abgeordneten zur 5. deutsch-amerika- nischen Konferenz (Atlantikbrücke) nach Washington. Für die SPD nahmen außer Schmidt die Ab- geordneten Berkhan, Mattick, Schmitt-Vockenhausen und der Hamburger Innensenator Heinz Ruh- nau teil, vgl. DIE SPD-FRAKTION TEILT MIT, Nr. 216/67 vom 5. Mai 1967. 3 Zerbe hatte sein Mandat am 2. Mai 1967 niedergelegt, um sich wieder mehr auf seine Arbeit als Landrat des Landkreises Hersfeld (Hessen) konzentrieren zu können. Vgl. auch FAZ vom 23. Januar 1967. 4 Als Geschäftsführer des Parteipräsidiums sollte der Schatzmeister der SPD, Alfred Nau, auch bereits an den Ministerbesprechungen und Vorsitzendenbesprechungen der Fraktion teilnehmen. Vgl. AdsD, SPD-Parteivorstand, Protokoll der Klausurtagung des Präsidiums vom 23. Februar 1967. 5 Nicht ermittelt.

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Punkt 1 der Tagesordnung – Wahl des Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Die Fraktion wählt per Akklamation Stefan Seifriz zum Vorsitzenden des Verkehrsaus- schusses.6 Punkt 2 der Tagesordnung – Informationen fragt, ob im Haushalt 97 Umschichtungen vorgenommen wurden, damit die Abfindungen für ausscheidende Bergleute finanziert werden können. Klaus Dieter Arndt betrachtet das als einen Hinweis für das Kabinett. Hans Hermsdorf fragt, ob die Fraktion einen entsprechenden Umschichtungsantrag stellen soll. Klaus Dieter Arndt bejaht das.8 möchte eine Frage an den Bundeswohnungsminister9 richten, der aber be- reits die Fraktionssitzung verlassen hat. Elinor Hubert möchte von Conrad Ahlers Hintergründe über die Zeitung »Aktuelles für die Frau« wissen10. Conrad Ahlers ist in der Fraktionssitzung nicht anwesend. Hans Matthöfer hat eine Frage an den Innenminister11. Das Innenministerium ist in der Fraktionssitzung nicht vertreten. Fritz Sänger fragt nach dem Handelsvertrag mit Israel.12 Klaus Dieter Arndt antwor- tet, die Bundesregierung sei für eine Assoziierung mit Israel, wobei sich als Hauptpro- blem die Frage der Citrusfrüchte ergebe. möchte von der Bundesregierung wissen, wer nach dem Aus- scheiden von Heinrich Krone13 die drei Geheimdienste koordiniert. Ein Vertreter der Bundesregierung, der diese Frage beantworten kann, ist in der Fraktionssitzung nicht anwesend. Der amtierende Vorsitzende, Ernst Schellenberg, bringt sein Befremden darüber zu Ausdruck, daß für eine Reihe von Ressorts weder der Minister noch der Staatssekretär der Fraktion zur Auskunft zur Verfügung steht. Er schlägt vor, die Mitglieder der Frak- tion in der Bundesregierung aufzufordern, regelmäßig an den Fraktionssitzungen teil- zunehmen. Nach einer Diskussion, an der sich Hans Hermsdorf, Franz Neumann, , Hans-Jürgen Junghans, , Klaus Dieter Arndt, Ludwig

6 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 26. April 1967, TOP 6 b. 7 Bundesministerium für Wirtschaft. 8 Vgl. BT STEN. BER. 64, S. 5426–5429 mit Umdruck 233. 9 . 10 Gemeint ist vermutlich der Informationsdienst »Aktuelle Beiträge für die Frau«, in dem Hubert Ende Mai einen Artikel über Lärmschutzmaßnahmen veröffentlichte, vgl. DIE SPD-FRAKTION TEILT MIT, Nr. 312/67 vom 26. Mai 1967. 11 Paul Lücke. 12 Im Oktober 1967 entschied der EWG-Ministerrat, daß Israel eine 40%ige Zollpräferenz für Zitrus- früchte erhalten sollte, sobald die Handelsabkommen mit Marokko und Tunesien in Kraft getreten seien. Die Bundesregierung setzte sich dafür ein, daß diese Ungleichbehandlung beendet und auch mit Israel ein gleichwertiger Handelsvertrag geschlossen wurde. Vgl. dazu die Fragen des Abge- ordneten Westphal betr. »Präferenzverträge der Europäischen Gemeinschaft mit Tunesien, Marokko und Israel – Handels- und Assoziierungspolitik der EWG« in der Sitzung vom 14. Februar 1969, BT STEN. BER. 69, S. 11718–11721. 13 Krone amtierte seit 1965 als Bundesminister für die Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates, und saß dem parlamentarischen Vertrauensmännergremium zur Kontrolle des Bundesnachrichten- dienstes, des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Amtes für Sicherheit der Bundeswehr vor. Das Amt wurde Ende 1966 aufgelöst und mit Organisationserlaß vom 6. Januar 1967 in das Bundes- kanzleramt eingegliedert. Vgl. auch »Ohne Chef«, DER SPIEGEL, Nr. 7 vom 6. Februar 1967, S. 17 f.

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Fellermaier, Elinor Hubert und Hermann Haage beteiligen, beschließt die Fraktion, daß der Fraktionsvorstand mit den SPD-Bundesministern, Staatssekretären und Parl. Staatssekretären auf Grund der bisherigen Erfahrungen der Informationsstunde der Fraktion Vorschläge zu einer Verbesserung des Verfahrens unterbreiten solle. Franz Neumann fragt nach den Äußerungen Holger Börners zur Saale-Brücke.14 Hol- ger Börner präzisiert seine öffentlich gemachten Angaben. Fritz Büttner fragt nach dem Inhalt des Abkommens über den Devisenausgleich mit den Vereinigten Staaten und England.15 gibt entsprechende Auskunft. (s. Anlage)16 Hans Hermsdorf fragt nach den politischen Personalstellen, die wir bei Billigung [!] der Großen Koalition gefordert haben.17 Gerhard Jahn antwortet, hier gebe es noch Schwierigkeiten mit dem Koalitionspartner, da insbesondere Schmücker versuche, das Bundesschatzministerium zu einem Gegenwirtschaftsministerium personalmäßig auszubauen.18 Wir sollten deshalb versuchen, ein Minimalprogramm vorzuschlagen, das in 2 Stufen durchgeführt werden soll. Die 1. Stufe soll die niedrigen Stellen beinhal- ten, die nach § 11 des Haushaltsgesetzes vom Haushaltsausschuß zu billigen seien, während in der 2. Runde die ausgesprochen politischen Stellen bewilligt werden müß- ten. Franz Neumann fragt in diesem Zusammenhang, ob es stimmt, daß nach wie vor Angestellter des Landes Berlin sei und der Bund die Bezüge von Egon Bahr dem Auswärtigen Amt erstattet, so lange dieser im Auswärtigen Amt tätig ist.19 Gerhard Jahn antwortet, das treffe zu, sei aber eine Folge des noch nicht geregelten Personalschubs. Hans Matthöfer fragt, ob und wie sich das Bundesaußenministerium zu der Tatsache äußern will, daß in Griechenland eine Militär-Diktatur errichtet wurde.20 Gerhard Jahn erwidert, die Frage sei bereits in der letzten Fraktionssitzung gestellt worden; er könne im Kern nur darauf antworten, daß die Bundesregierung voraussichtlich nichts unternehmen werde. Ludwig Fellermaier macht darauf aufmerksam, daß dieses Pro- blem sich dadurch verschärfe, daß Griechenland mit der EWG assoziiert sei.

14 Bezieht sich u. a. auf ein Interview Börners im Deutschlandfunk von Ende April 1967, in dem dieser sich über die Verbesserung des Interzonenverkehrs geäußert und von der Möglichkeit gesprochen hatte, neben der Brücke über die Saale eine weitere Autobahnverbindung zwischen West- und Ost- deutschland zu schaffen. Beim Saale-Brücken-Projekt hatte die Bundesrepublik die gesamte Finanzie- rung übernommen, die Arbeiten jenseits der Grenze wurden von DDR-Arbeitern ausgeführt. Vgl. SPD-PRESSEMITTEILUNGEN, Nr. 74/67 vom 29. April 1967. 15 Die Abkommen über den Devisenausgleich vom 28. April und 5. Mai 1967 zwischen der Bundesre- publik und den USA bzw. der Bundesrepublik und Großbritannien und Irland dienten der Klärung von Problemen, die sich im Zusammenhang mit der Stationierung amerikanischer und britischer Streitkräfte in Deutschland ergeben hatten. Für die Einzelheiten: AAPD 1967, Dok. 151; EUROPA- ARCHIV 1967, D 254 ff. 16 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 9. Mai 1967 (Teil 2). 17 Zur Personaldiskussion vor Bildung der Großen Koalition vgl. Fraktionssitzung vom 30. Novem- ber/1. Dezember 1966, in: SPD-BUNDESTAGSFRAKTION 1961–1966, Dok. 167. 18 Bundesschatzminister Schmücker hatte für die Verwaltung des industriellen Bundesvermögens insge- samt 14 neue Stellen gefordert, vgl. »Schmückers Personalwünsche«, FAZ vom 18. Mai 1967, S. 113. 19 Bahr war seit 1960 Leiter des Presse- und Informationsamtes der Stadt Berlin und Pressesprecher des Berliner Senats. Mit Bildung der Großen Koalition am 1. Dezember 1966 wurde er zunächst Sonder- botschafter, von Januar 1967 an war er dann Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. 20 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 26. April 1967, Anm. 4.

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Günther Müller macht darauf aufmerksam, daß es schwierige innenpolitische Diskus- sionen gebe, wenn andere Regierungen sich von dem Regime in Athen distanzierten und deutsche Sozialdemokraten dazu schwiegen. Friedrich Rau bittet dringend zu überlegen, ob angesichts der Vorgänge in Griechen- land die militärische Ausrüstungshilfe der Bundesrepublik an Griechenland noch fort- gesetzt werden sollte.21 Hans Apel informiert die Fraktion darüber, daß das Europäi- sche Parlament eine glasharte Erklärung zum Militärputsch in Griechenland abgegeben habe.22 erläutert den Beschluß. Günther Müller fragt, ob der Besuch des deutschen Botschafters in Athen beim Militärregime mit dem Auswärtigen Amt abgesprochen sei. Gerhard Jahn antwortet, daß er nicht wisse, ob dieser Besuch abge- sprochen sei. Er verweist auf die Äußerungen Willy Brandts, die dieser kürzlich vor der Bundespressekonferenz gemacht habe.23 Man müsse sich die Ausrüstungs- und Wirt- schaftshilfe an Griechenland nach den Vorgängen näher ansehen, eventuell prüfen, welche Lieferungen und Leistungen man stoppe. Andererseits sei es unklug, die Kanäle zu den Athener Machthabern völlig abzubrechen, da man ja mit dem Militärregime Kontakt haben müsse, um die eine oder andere auch für uns Sozialdemokraten wichtige Angelegenheit zu regeln. Punkt 3 der Tagesordnung – Vorbereitung der Plenarsitzung Heinz Frehsee beschreibt den Verlauf der Trauersitzung für Frau Dr. Probst am 24 10. 5. 67. – Tagesordnungspunkt 2 der Plenarsitzung – Stabilitätsgesetz25 gibt einen Überblick über Entwicklung und Inhalt des Gesetzes. Er be- richtet, daß nach der Koalitionsbildung harte Verhandlungen mit dem Koalitionspart- ner über dieses Gesetz stattgefunden haben. Der Finanzausschuß habe sich gegen die vom Wirtschaftsausschuß vorgeschlagenen Vorschriften über die Investitionsprämien gewandt und es sei anzunehmen, daß der Vorsitzende des Finanzausschusses im Bun- destag im Plenum dagegen spreche, mit der Begründung, die Ausschußfassung sei gleichbedeutend mit einem schwerwiegenden Eingriff in die Einkommenssteuersyste- matik.26 Karl Ravens bittet die Fraktion, der Ausschußfassung zuzustimmen. Die Frak- tion ist damit einverstanden. berichtet nochmals zusammenfassend, daß alle sozialdemokratischen Vor- stellungen in dieses Gesetz eingearbeitet seien. Heinz Frehsee macht darauf aufmerksam,

21 Zur militärischen Ausrüstungshilfe für Griechenland im Rahmen der NATO siehe auch AUSWÄR- TIGER AUSSCHUSS 1965–1969, Dok. 16, TOP 2 u. 53 TOP 4 a. 22 Vgl. SPD-Fraktionssitzung am 26. April 1967, Anm. 5. 23 Brandt hatte am 2. Mai 1967 vor der Bundespressekonferenz gesagt, daß er mit Sorge beobachte, was in Griechenland geschehe. »Ich glaube nicht, daß Militärdiktaturen in unserem Teil der Welt die Zu- kunft für sich haben. Das scheint sich auch aus den Auslassungen einiger der Herren zu ergeben, die sich in Athen dazu äußerten. Ich wünsche nicht, mich in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einzumischen. Unser Interesse gilt aber humanitären Fragen, zumal dann, wenn politische Persönlichkeiten betroffen sind, mit denen die Bundesrepublik Deutschland und die in ihr wirkenden politischen Kräfte über Jahre hinweg Kontakt gehabt haben…« Unkorrigiertes Manuskript, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Pressearchiv. 24 Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, , war am 1. Mai 1967 im Alter von 64 Jahren gestorben. Der würdigte sie am Vormittag des 10. Mai mit einer Trauersitzung. 25 BT ANL. 106, Drs. V/890. 2. und 3. Beratung am 10. Mai 1967, BT STEN. BER. 64, S. 5100–5137. 26 Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Otto Schmidt (CDU/CSU) stellte den Antrag auf Rück- überweisung an den Wirtschaftsausschuß (f) unter Mitberatung des Finanzausschusses, scheiterte damit aber; Vgl. zu seinem Beitrag BT STEN. BER. 64, S. 5115–5118, zur Abstimmung: ebd., S. 5126.

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daß der Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes der Zustimmung von 2/3 aller Mitglieder des Hauses bedürfe. Da die Berliner Abgeordneten leider nicht stimmbe- rechtigt seien, bedeute das ein Quorum von 332. Dieser Tatbestand mache daher die Anwesenheit aller Fraktionsmitglieder erforderlich. Es gebe aber Schwierigkeiten mit den in Straßburg tagenden Mitgliedern des Europäischen Parlaments, die unter Hinweis auf wichtige Tagesordnungspunkte (Griechenland, Antrag Englands zur Aufnahme in die EWG) ihres Gremiums darauf bestünden, an den Verhandlungen in Straßburg teil- zunehmen.27 Ernst Schellenberg weist auf die hohe Bedeutung des Stabilitätsgesetzes hin und schlägt der Fraktion vor, alle Abgeordneten, die sich nicht in befinden, telegraphisch zur Abstimmung am Mittwoch herbeizurufen. Die Fraktion stimmt dem Vorschlag bei 2 Gegenstimmen (Matthöfer, Marx) und 2 Enthaltungen zu. Karl Schiller macht darauf aufmerksam, daß die erhöhte Präsenzpflicht bis zum Ende der 3. Lesung gelten soll, da die entscheidenden Kampfabstimmungen beim Stabilitätsgesetz selbst und nicht so sehr beim Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes zu erwarten wären.28 Hugo Collet fragt, ob die Interessen der Gemeinden im Gesetzentwurf auch genü- gend berücksichtigt seien. Karl Ravens erwidert, die Bedenken der Gemeinden seien ausgeräumt, man könne andererseits die Gemeinden nicht aus den Vorschriften des Gesetzes ausklammern, solange 2/3 der Finanzmasse der öffentlichen Hand über die Gemeinden laufe. Hugo Collet fragt weiter, ob wir damit nicht unseren Stand- punkt aufgegeben hätten, der ständigen Eingriff in die Gemeindefreiheit als unzu- mutbar bezeichnet habe. Karl Schiller weist darauf hin, daß die Gemeinden 4 Vertre- ter in den Konjunkturrat entsenden könnten und dadurch ausreichend repräsentiert seien. Arthur Killat vermißt die Darlegung, daß für uns die unveränderte Übernahme der sozialdemokratischen Vorstellung eine Koalitionsfrage sei. Karl Ravens berichtet der Fraktion, er habe seinem Kollegen Brand, der in der CDU/CSU Fraktion für das Stabi- litätsgesetz zuständig sei, klar gesagt, daß die Fraktion Abstriche an der Ausschußvorla- ge nicht mitmache. Es sei anzunehmen, daß die CDU/CSU einen Entschließungsantrag einbringe, in dem die Bundesregierung gefragt würde, ob sie den Stufenplan zur Befrei- ung der Altvorräte nach dem Mehrwertsteuergesetz abändern könne, bevor sie um Ermächtigung zur Gewährung von Investitionsprämien nachsuche.29 Dabei wäre zu

überlegen, ob man nicht als Gegenzug den Antrag einbringe, § 33 Abs. 2 zu streichen, damit die Investitionsprämien früher als zu dem im Gesetz vorgesehen Zeitpunkt ge- währt werden können.30 Die Fraktion beschließt, dem Stabilitätsgesetz in der Fassung des schriftlichen Berichts des Rechtsausschusses Drs. V/1686 und des schriftlichen Berichts des Wirtschaftsaus- schusses Drs. V/1678 zuzustimmen. Tagesordnungspunkt 3–731 Die Fraktion beschließt, den Vorlagen zuzustimmen.

27 15 SPD-Abgeordnete waren wegen der Verhandlungen in Straßburg, 18 weitere aus anderen Grün- den entschuldigt. Das Gesetz wurde mit großer Mehrheit bei 1 Enthaltung, die erforderliche Grund- gesetzänderung mit 336 Stimmen ohne Neinstimmen bei 28 Enthaltungen verabschiedet. 28 Bei der 2. und 3. Beratung am 10. Mai 1967 wurden alle Anträge der Koalitionsfraktionen und das Gesetz selbst mit großer Mehrheit angenommen. BT STEN. BER. 64, S. 5100. 29 BT STEN. BER. 64, Umdruck 226, S. 5141. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, ebd. S. 5137. 30 Ein solcher Antrag wurde nicht gestellt. 31 Da die TO BT geändert wurde, sind die einzelnen Punkte nicht mehr zu rekonstruieren.

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Tagesordnungspunkt 8 – Viertes Gesetz zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes32 Karl Herold erläutert die Vorlage und weist darauf hin, daß, falls von der FDP eine Debatte gewünscht würde, Paul Neumann (Stelle) sprechen wird. Die Versuche der FDP, die Wehrdienstzeit zu kürzen, sollten mit diesem Gesetz nicht verknüpft werden. Die Fraktion stimmt der Vorlage zu. Tagesordnungspunkt 9 und 1033 – Die erste Beratung soll ohne Debatte erfolgen. Die Fraktion stimmt zu. Tagesordnungspunkt 11 – Weingesetz34 In der ersten Beratung soll Hans Bardens den Standpunkt der Fraktion darlegen. Tagesordnungspunkt 12 und 1335 – Die Fraktion stimmt zu, daß die Beratung ohne Debatte stattfindet. Tagesordnungspunkt 14 – Antrag betr. Untersuchung der Konzentration und der Mei- nungsfreiheit im deutschen Pressewesen Der Antrag zur Presse-Konzentration soll angenommen werden.36 Fritz Sänger wird das Nötige dazu sagen. Die FDP will den Antrag unter Umständen erweitern. Die Fraktion stimmt dem Vorschlag, den Antrag anzunehmen, zu. Tagesordnungspunkt 15 – Schriftlicher Bericht des Verteidigungsausschusses über die Jahresberichte 1964/65 ihres Wehrbeauftragten.37 Karl Herold berichtet, daß eine Besprechung zwischen Karl Wienand und Rommerskir- chen von der CDU/CSU stattgefunden hat, bei der ein Vorgehen vereinbart worden sei, mit dem er nicht einverstanden sei. Der Arbeitskreis will sich mit der Angelegenheit noch einmal beschäftigen. Die Fraktion beschließt, daß sich der Arbeitskreis Sicherheitsfragen vor der Debatte über das parlamentarische Vorgehen einigen soll und erteilt die entsprechende Vollmacht. Tagesordnungspunkt 16, 17, 18, 1938 – Die Fraktion beschließt, die schriftlichen Berichte anzunehmen. Tagesordnungspunkt 20 und 21 - Vorlagen aus dem Bereich des Beamtenrechts Kurt Gscheidle erläutert die Vorlagen (s. Anlage)39 und bittet um Zustimmung der Fraktion. Die Zustimmung wird erteilt. Tagesordnungspunkt 22 – Gesetz zur Änderung des Beamtenrecht-Rahmengesetzes40 – Friedrich Rau macht darauf aufmerksam, daß nach seiner Meinung der Bund die Hoch- schulreform mit seiner Besoldungsvorlage blockiert. Die Fraktion stimmt der ersten Beratung zu.

32 BT ANL. 105, Drs. V/823. Zur Beratung vgl. BT STEN. BER. 64, S. 5172 ff. Ein SPD-Antrag für den Entwurf eines Fünften [!] Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes liegt dem Protokoll bei. 33 Wie Anm. 29. 34 »Entwurf eines Gesetzes über Wein, Dessertwein, Schaumwein, weinhaltige Getränke und Brannt- wein aus Weinen«, BT ANL. 111, Drs. V/1636, BT STEN. BER. 64, S. 5161. 35 Wie Anm. 29. 36 BT ANL. 111, Drs. V/1642, BT STEN. BER. 64, S. 5175–5179. 37 BT ANL. 99, Drs. IV/3524, BT ANL. 105, Drs. V/820. Zur Beratung: BT STEN. BER. 64, S. 5179–5183. 38 Wie Anm. 29. 39 Die Anlage fehlt.

40 BT ANL. 111, Drs. V/1657. 1. Lesung am 12. Mai 1967, BT STEN. BER. 64, S. 5230 f.

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Tagesordnungspunkt 2341 – Die Fraktion stimmt dem Ausschußantrag zu. Punkt 4 der Tagesordnung – Richtlinien für Reisen in Länder ohne freiheitliche und demokratische Grundordnung42

Die Fraktion nimmt die Richtlinien zur Kenntnis. Punkt 5 der Tagesordnung – Vorlagen aus den Arbeitskreisen a) Entwurf eines 5. Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes Die Fraktion stimmt der Einbringung zu. b) Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes für Jugendwohlfahrt vom 11. April 1961 Die Fraktion stimmt der Einbringung zu. c) Kleine Anfrage betr. Deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie43 Die Fraktion stimmt der Einbringung zu. Punkt 6 der Tagesordnung – Wahl des stellv. Vorsitzenden des AK VII Die Fraktion wählt Gerhard Reischl einstimmig zum stellv. Vorsitzenden des AK VII (Rechtswesen) Punkt 7 der Tagesordnung – Ausschußbesetzungen Die Fraktion wählt Manfred Schulte zum Nachfolger für Gerhard Jahn in den Ältesten- rat.

Punkt 8 der Tagesordnung – Nächste Termine44 Heinz Frehsee berichtet aus dem Ältestenrat. Die FDP will die 2. Lesung des Bundes- haushaltsgesetzes in der Woche vom 5.–10. 6. 67 und die 3. Lesung am 13. und 14. 6. 67, der ursprünglich sitzungsfreien Woche. Unsere Fraktion hält an der Berlin-Woche nach wie vor fest, doch sei darüber noch keine Einigung erzielt worden.45 Punkt 9 der Tagesordnung – Verschiedenes Lisa Korspeter bittet Ernst Schellenberg eine kurze Erklärung zur Situation der Ren- tenversicherung abzugeben. Ernst Schellenberg sagt zu. (s. Anlage)46

41 Wie Anm. 29. 42 Die »Hinweise für Reisen in Staaten ohne demokratische Grundordnung oder demokratisch legiti- mierte Regierung« der SPD-Fraktion vom 9. Mai 1967 liegen dem Protokoll bei. Darin wurden In- formationsreisen auch in Staaten ohne demokratische Grundordnung grundsätzlich bejaht, unter der Bedingung, daß die Unabhängigkeit der Fraktionsmitglieder in jeder Hinsicht gewahrt bleiben müsse. Die Mittel für die Finanzierung solcher Reisen mußten daher entweder von den Teilnehmern selbst, einer zuständigen Stelle in Deutschland oder einem offiziellen europäischen Gremium aufgebracht werden. Zudem sollten Reisen ohne ausschließlich familiären oder touristischen Grund zuvor dem Fraktionsvorstand mitgeteilt werden. 43 Der Entwurf vom 9. Mai 1967 liegt dem Protokoll bei. 44 Als weitere Termine waren laut Tagesordnung am 6. Juni je eine Fraktionssitzung und Fraktionsvor- standssitzung angekündigt. Die nächsten beiden Sitzungen fanden jedoch bereits am 11. Mai statt, vgl. SPD-Fraktionssitzung am 11. Mai 1967. 45 Auf Wunsch der SPD-Fraktion tagten die Ausschüsse des Deutschen Bundestages in der Woche vom 19. Juni 1967 in Berlin. PA 3006 ÄR 5/Prot 46; Vgl. auch SPD-Fraktionssitzung am 11. Mai 1967. 46 Die Anlage fehlt.

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9. Mai 1967: Fraktionssitzung (Teil 2)

AdsD, SPD-BT-Fraktion 5. WP, 63 Überschrift: »Antwort von Gerhard Jahn zur Frage von Fritz Büttner über den Devisen- ausgleich mit den Vereinigten Staaten und England«.

[Gerhard Jahn:] Die Devisenausgleichsverhandlungen sind abgeschlossen worden im April in einem Dreierabkommen,1 in dem, ich glaube zunächst mal als wesentlichstes Ergebnis festzuhalten ist, daß zusätzliche Haushaltsmittel nicht benötigt werden. So- weit in der früheren Form Leistungen erbracht werden, dadurch daß bestimmte Dinge bezogen werden, bestimmte Abnahmen vorgenommen werden, ist insofern eine Ver- besserung eingetreten gegenüber dem früheren Zeitpunkt, als die Frage des »ob« und des »wie« in das völlig freie Ermessen der Bundesregierung gestellt worden ist, das gilt insbesondere für die militärischen Beschaffungen. Das sieht im Hinblick auf die deutsch-amerikanische Seite in diesen Vereinbarungen so aus, daß ein Ausweg gefunden worden ist, wenn ich es richtig sehe, war das wohl ein Gedanke von Karl Schiller, daß die Bundesbank sich im Einvernehmen mit der Bundesregierung bereit erklärt hat, während des Zeitraums von Juli 1967 bis Juni 1968 500 Mill. US-Dollar in mittelfristi- gen amerikanischen Staatspapieren anzulegen.2 Auf diese Weise eine Kapitaleinfuhr in die Vereinigten Staaten ermöglicht wird. [!] Darüberhinaus hat ebenfalls im Einver- nehmen mit der Bundesregierung die Bundesbank gegenüber der amerikanischen Zen- tralbank ihre Absicht bekundet, ihre bisherige Politik der Zurückhaltung beim Um- tausch von Dollars in Gold als Beitrag zur internationalen Währungszusammenarbeit fortzusetzen. Gegenüber den Briten ist folgendes verabredet, daß die Bundesregierung sich bemühen wird, die Devisenhilfe auf einen Betrag von 550 Mill. zu bringen.3 Das sieht so aus, daß auf dem Gebiet der militärischen Beschaffung vom 1. 4. 67 bis 31. 3. 68 für laufende und zukünftige Aufträge 200 Millionen gezahlt werden. Auf dem zivilen Sektor werden alle Beschaffungen der öffentlichen Hand, also Bund, Länder, Gemeinden, Bundesgesell- schaften usw. auf den Devisenausgleich angerechnet. Nach den bisherigen Erfahrungen wird davon ausgegangen, daß etwa ein Betrag von 250 Mill. DM erreicht wird. Weitere 100 Mill. auf den Devisenausgleich anrechenbare Zahlungen sind aus Geschäften zu erwarten, die im nicht öffentlichen Bereich der Wirtschaft abgewickelt werden. Hier ist also auch eine sehr elastische Formulierung gewählt worden. Ich möchte aber, Genossinnen und Genossen, bei dieser Gelegenheit noch eine kurze Bemerkung machen dürfen zu dem Gesamtproblem. Das ist ja nur eine Seite dieser Frage, nämlich die, ich will sie einmal so nennen – technische finanzielle Seite der Rege- lung der damit verbundenen Probleme. In diesem Zusammenhang ist erörtert worden und wird jetzt in diesen Tagen in Paris in den Gremien der NATO4 im einzelnen noch erörtert, die Minderung der Truppen. Hier ist, das brauche ich im einzelnen nicht aus- zuführen, zweierlei erreicht worden: erstens einmal, daß überhaupt die ursprünglich harten Forderungen sowohl der Engländer als auch – wesentlich weniger hart – aber

1 AAPD 1967, Dok. 87, 145, 151. Vgl. auch SPD-Fraktionssitzung am 9. Mai 1967 (Teil 1), Anm. 15. 2 AAPD 1967, Dok. 117. 3 Zum Kabinettsbeschluß vom 15. März 1967 siehe AAPD 1967, Dok. 84, Anm. 4. 4 Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten tagten am 9. Mai in Paris.

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doch teilweise auch recht weitgehende Vorstellungen beinhaltend, der Amerikaner nicht realisiert worden sind5, sondern, daß man einen Ausweg gefunden hat. Teilweise dadurch, daß weniger Truppen abgezogen werden, teilweise dadurch daß man dieses sogenannte »roulierende System«6 eingeführt hat. So kann man sagen, daß die notwen- digen militärischen Sicherheitsinteressen auf der einen Seite gewahrt, auf der anderen Seite aber auch ein gewisser Beitrag auf dieser Seite zur Entspannung, zur militärischen Entspannung geleistet worden ist; und dazu muß ich nun anmerken, das steht nicht in den Papieren des Auswärtigen Amtes, die man zu einer solchen Frage bekommt, das bleibt ja nun das Problem, wie wird das weitergehen. Ist das ein einseitiger Schritt, ist das eine Leistung, die auf ihrer Seite erbracht wird und wie sieht es nun eigentlich mit entsprechenden Reaktionen auf der anderen Seite aus. Politisch und militärisch oder strategisch wäre es sicher richtig gewesen, das einzubinden in notwendige, nach meiner Überzeugung notwendige, Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Frage, ob sie auch auf ihrer Seite bereit sei, entsprechende Schritte vorzunehmen. Diese Frage ist bisher nicht aufgeworfen, bisher nicht gestellt worden und ich glaube, es kommt jetzt in den Beratungen innerhalb der NATO darauf an, nach Mitteln und We- gen zu suchen und, wenn es geht, noch einen Weg zu finden, damit dieser Schritt we- nigstens doch getan wird. Ich habe sehr starke Zweifel ob, nachdem hier bereits sehr starke Fakten geschaffen worden sind, das überhaupt noch auch nur annähernd als ein zu verhandelndes Objekt angesehen werden kann. Aber – immerhin läßt sich aus der russischen Reaktion dann wohl eines ermessen, nämlich die Frage, inwieweit sie in der Beurteilung der militärischen Situation in Mitteleuropa vergleichbare Vorstellungen hat, wie sie offenbar auf seiten der Amerikaner und der Engländer, der Engländer noch stärker als der Amerikaner, vorhanden sind und damit auch die Frage, zu welchen eige- nen Schlußfolgerungen müssen wir in der eigenen Entwicklung kommen. Ich schließe mit einer Bitte: diese letztere Frage wird in dieser Woche, soweit ich es übersehe, am Donnerstag, in der Fragestunde eine gewisse Rolle spielen.7 Von seiten der FDP ist wohl angekündigt oder gefordert worden, daß die Regierung zum Thema »Devisenausgleich« eine Erklärung abgibt.8 Darüber wird zwar erst morgen früh im Kabinett gesprochen werden, ich will meine, jetzt so nicht zu veröffentlichende Erklä- rung dazu sagen. Wenn man glaubt, und ich halte es für richtig, daß das eine Frage ist, die nicht nur finanziell technische, sondern darüber hinaus politisch strategische Aspek- te hat, dann ist es wohl richtig, nicht während der laufenden Pariser Verhandlungen diese Frage hier so zu diskutieren, sondern einen Abschluß wenigstens dieser Runde der Erörterungen des Problems abzuwarten und dann dem Parlament über alle Aspekte zu berichten. So würde ich jedenfalls votieren und meinen, daß man das in dieser Woche, weil es noch nicht so weit ausgestanden ist, nicht behandeln sollte, ohne damit die Re- gierung etwa zu entlasten davon, daß sie in der Frage selbstverständlich einen Bericht,

5 Die Briten hatten angedroht, die Rheinarmee um mindestens die Hälfte ihrer gegenwärtigen Stärke zu reduzieren, falls die deutsche Seite ihnen in der Finanzierungsfrage nicht entgegenkomme, vgl. AAPD 1967, Dok. 25, 52, 74, 79 mit Anm. 2 u. 87. 6 Im Abstand von sechs Monaten sollten in Deutschland stationierte amerikanische Einheiten durch in die USA zurückverlegte Einheiten ersetzt werden. Alle Einheiten zusammen sollten einmal im Jahr in Deutschland Übungen durchführen und die in den USA befindlichen Einheiten in hohem Bereit- schaftsgrad gehalten werden, um im Krisenfall unverzüglich wieder nach Europa zurückkehren zu können. Zum Rotationsplan vgl. AAPD 1967, Dok. 145 u. 151. 7 Hans-Dietrich Genscher stellte in der Sitzung vom 11. Mai 1967 die Frage nach dem etwaigen »Ein- fluß des Devisenausgleichsabkommens auf die mittelfristige Finanzplanung der Bundesregierung«, BT STEN. BER. 64, S. 5152. 8 Es gab keine Regierungserklärung.

Copyright © 2016 KGParl Berlin 9 SPD – 05. WP Fraktionssitzung (Teil 2): 09. 05. 1967

eine eigene Erklärung vor dem Parlament abzugeben hat. Damit können wir, wenn eine solche Haltung sich durchsetzen würde, allerdings nicht verhindern, eine Aktuelle Stunde, wenn die FDP das aufgehängt an den Fragen des Abgeordneten Schulz fordert, dann wird die stattfinden und es wäre gut, wenn die Fraktion sich darauf einrichten und, wenn es geht, sich daran beteiligen würde.

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