Entwicklung Der CSU 1945/1946 1

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Entwicklung Der CSU 1945/1946 1 II. Der programmierte Konflikt? Gründung und Entwicklung der CSU 1945/1946 1. Konfliktpotentiale und Gemeinsamkeiten a) „An der Wiege der CSU"'. Die Gründung der Union in Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg Mit der Besetzung durch amerikanische Truppen ging im April 1945 auch in Bayern der Zweite Weltkrieg zu Ende. Die Militärmaschinerie des Dritten Reiches war unter den alliierten Offensiven ebenso zusammengebrochen wie die Strukturen der staatli- chen Bürokratie oder die noch vor kurzem so mächtig erscheinende NSDAP, deren Würdenträger ihr Heil zumeist in der feigen Flucht gesucht hatten2. Die ersten Nach- kriegswochen boten auch denjenigen nur wenig Raum für politische Betätigung, die das nationalsozialistische Regime bekämpft oder ihm zumindest ablehnend gegenüber- gestanden hatten. Das lag nicht nur daran, daß die Militärregierung alle politischen Aktivitäten zunächst verbot, sondern auch und vor allem an dem unüberschaubaren Chaos, das sechs Jahre Krieg und zwölf Jahre Diktatur hinterlassen hatten. Doch aller Apathie und allen Hindernissen zum Trotz fanden sich schon bald wieder informelle Gesprächszirkel und lokale Initiativen zusammen, die zum Teil in Anknüpfung an Tra- ditionen der Weimarer Republik, aber auch in Erinnerung an vor 1933 gescheiterte Konzepte oder an Überlegungen, die während der NS-Zeit in Oppositionskreisen an- gestellt worden waren, über die politische Neuordnung diskutierten3. Der Gedanke, katholische und evangelische Christen in einer Partei zusammenzu- führen, stand dabei vielfach im Vordergrund. Er ging auf Vorstellungen aus der Zeit des Kaiserreiches und der ersten deutschen Demokratie zurück, war aber in dem stark milieugebundenen und hochgradig fragmentierten Parteiensystem der Weimarer Repu- blik nicht zu realisieren gewesen. Versuche, das Zentrum und die neu gegründete BVP nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Korsett konfessioneller Zwänge zu befreien und zu christlichen Volksparteien umzubauen, waren bereits in den Ansätzen gescheitert4. 1 Franz Josef Strauß, An der Wiege der CSU. Der Gewerkschaftsführer und Politiker Adam Steger- wald, in: Politische Studien Sonderheft 3/1981, S. 41^15. 2 Vgl. dazu die ausgezeichnete Darstellung von Klaus-Dietmar Henke, Die amerikanische Besetzung Deutschlands, München 1995, S. 802-844; zu Kriegsende und Neubeginn in Bayern vgl. auch Tho- mas Schlemmer, Die Amerikaner in Bayern. Militärregierung und Demokratisierung nach 1945, in: Heinrich Oberreuter, Jürgen Weber (Hrsg.), Freundliche Feinde? Die Alliierten und die Demokra- tiegründung in Deutschland, München 1996, S. 67-99. 3 Vgl. Benz, Parteigründungen und erste Wahlen, in: ders. (Hrsg.), Neuanfang in Bayern, S. 9-35. 4 Vgl. Winfried Becker, Historische Grundlagen der christlich-demokratischen Parteibildung nach 1945, in: Günter Buchstab, Klaus Gotto (Hrsg.), Die Gründung der Union. Traditionen, Entstehung und Repräsentanten, München, Wien 1981, S. 7-33, und Winfried Becker, Die CDU im demokrati- schen Neubeginn 1945/1946 Motive der Gründung und parteipolitischer Standort, in: Günther Rüther (Hrsg.), Geschichte der- Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Bewegungen in 10 II. Gründung und Entwicklung der CSU 1945/1946 Die NS-Herrschaft und die Folgen des totalen Kriegs hatten die deutsche Gesellschaft aber bis in ihre Fundamente erschüttert; Grenzen konfessioneller oder sozialer Art, die sich vor 1933 als unüberwindlich erwiesen hatten, begannen durchlässig zu werden, ohne aber gänzlich zu verschwinden und ihre Prägekraft zu verlieren5. Außerdem hatte die gemeinsame Erfahrung von Verfolgung und Widerstand auch Frauen und Männer zusammengeführt, die in der Vergangenheit in unterschiedlichen politischen Lagern gestanden hatten; diese Erfahrung wirkte auf die Gründung der Unionsparteien gera- dezu katalytisch. Nicht zu Unrecht hat der Kölner CDU-Politiker Leo Schwering von einem „Katakombengeist" gesprochen, der sich zu „Kreisen des Widerstands ge- formt", alles überspannt und alle zusammengeklammert habe6. So fanden sich nach dem Ende des Dritten Reiches konservative, nationale, liberale und soziale Kräfte in der Union zusammen, die von dem gemeinsamen Willen getragen waren, eine Volkspartei auf breiter Basis aufzubauen und die christlichen Grundwerte zum Leitfaden ihrer Politik zu machen7. Bei aller Übereinstimmung im Grundsätzli- chen waren diese Integrationsprozesse jedoch alles andere als unkompliziert. Sie waren von teilweise heftigen Konflikten um den Parteiaufbau und die konkreten programma- tischen Zielsetzungen begleitet, die durch persönliche Animositäten, regionale Dispari- täten oder konfessionelle Querelen zusätzlich verstärkt wurden8. Hans-Otto Klein- mann hat zu Recht darauf hingewiesen, daß die Frage, von wo nun die Initialzündung für die Gründung der Union ausgegangen sei, zu keiner befriedigenden Antwort führe. Entscheidender sei vielmehr die Tatsache, „daß die christlich-demokratische Idee sich noch im Chaos des Zusammenbruchs, von einigen Kristallisationskernen ausstrahlend, durch freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehun- gen, Bekanntschaften aus dem kirchlichen Raum sowie wiederbelebte Verbindungen aus einstiger Partei-, Gewerkschafts- oder Verbandsmitgliedschaft weitergetragen, wie eine Kettenreaktion ausbreitete"'. Auch in Bayern fiel die Unionsidee auf fruchtbaren Boden. Städte wie Würzburg, Bamberg, Nürnberg, Regensburg oder München entwickelten sich in den Sommermo- naten des Jahres 1945 zu Zentren programmatischer Diskussion und organisatorischer Aktivität10. In dieser frühen Phase gingen vor allem von Würzburg wichtige Impulse aus. Als Spiritus rector wirkte dort Adam Stegerwald, der frühere Reichsminister und preußische Ministerpräsident, den die amerikanischen Militärbehörden zum Regie- rungspräsidenten von Unterfranken ernannt hatten". Der führende Repräsentant der Deutschland. Grundlagen, Unterrichtsmodelle, Quellen und Arbeitshilfen für die politische Bildung, Bonn 21987, S. 333-360. 5 Mit dem Blick auf Bayern vgl. Mintzel, Regionale politische Traditionen, in: Oberndörfer/Schmitt (Hrsg.), Parteien und regionale Traditionen, S. 141. 6 Leo Schwering, Vorgeschichte und Entstehung der CDU, Köln 21952, S. 25. 7 Vgl. Brigitte Kaff, Eine Volkspartei entsteht. Zirkel und Zentren der Unionsgründung, in: Buchstab/ Gotto (Hrsg.), Gründung der Union, S. 70-101, hier S. 99. 8 Bei Hans-Otto Kleinmann, Geschichte der CDU 1945-1982, Stuttgart 1993, S. 23-49, werden diese Konflikte allenfalls am Rande thematisiert; Kleinmanns Darstellung neigt generell zur Harmonisie- rung. 9 Ebenda, S. 22. 10 Vgl. Winfried Becker, Gründung und Wurzeln der Christlich-Sozialen Union, in: Geschichte einer Volkspartei, S. 69-107. " Zur Biographie vgl. Helmut J. Schorr, Adam Stegerwald. Gewerkschaftler und Politiker der ersten deutschen Republik. Ein Beitrag zur Geschichte der christlich-sozialen Bewegung in Deutschland, Recklinghausen 1966, insbesondere S. 286-298, sowie Helmut J. Schorr, Adam Stegerwald. Skizze 1. Konfliktpotentiale und Gemeinsamkeiten 11 interkonfessionellen Christlichen Gewerkschaften zählte seit langem zu den Wortfüh- rern einer Neuordnung des deutschen Parteiensystems und hatte im November 1920 mit einer großen Rede vor dem zehnten Kongreß der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands Aufsehen erregt12. Stegerwald hatte schon damals das Konzept einer christlichen Volkspartei entworfen, die eine fortschrittliche Sozialpolitik praktizie- - rend als „politische Zusammenfassung der positiven christlichen Kräfte" zu einer „möglichst- geschlossenen politischen Einheitsfront" führen sollte. Er charakterisierte sein Programm, das teilweise durchaus konservative und autoritäre Züge trug, mit den Worten: „Deutsch, christlich, demokratisch, sozial"13. Zwar erwiesen sich diese Pläne unter den bestehenden Verhältnissen als nicht praktikabel, der Gewerkschafter hatte durch seine richtungweisende Rede aber einen Orientierungspunkt für diejenigen gesetzt, die nach 1945 den politischen Neubeginn wagten, und auch er selbst knüpfte direkt an diese Vorstellungen an. Obwohl der Regierungspräsident eigentlich parteipolitische Zurückhaltung zu üben hatte, nahm Stegerwald die Gründung der Union im Raum Würzburg in die Hand14. Wie er sich ein zukünftiges Parteiensystem vorstellte, erläuterte er mehreren Offizie- ren der amerikanischen Militärregierung im Juni 1945. Stegerwald ging davon aus, daß sich in einer neuen Demokratie die Parteienzersplitterung nicht wiederholen wür- de, die die Weimarer Republik schwer belastet hatte15. Er rechnete wegen der gegebe- nen Not- und Umbruchsituation mit einer Neigung vieler Menschen zum politischen Radikalismus, die zu einer starken kommunistischen Partei und wenn die Besat- - zungsmächte dies überhaupt gestatteten zu einer „schwachen Rechtspartei" führen - würde. Als „Auffangpartei gegen links" sollte eine starke sozialdemokratische Partei eines mutigen Lebens, in: Christliche Demokraten der ersten Stunde, hrsg. von der Konrad-Adenau- er-Stiftung, Bonn 1966, S. 363-382, hier S. 377f. Zu Ernennung und Tätigkeit Stegerwaids als Regie- rungspräsident von Unterfranken vgl. auch Herbert Schott, Die Amerikaner als Besatzungsmacht in Würzburg 1945-1949, Würzburg 1985, S. 27 ff. 12 Vgl. dazu Larry Eugene Jones, Adam Stegerwald und die Krise des deutschen Parteiensystems, in: VfZ 27 (1979), S. 1-29. Rede Adam Stegerwaids vor dem zehnten Kongreß der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands am 21. 11. 1920 in Essen (Auszug), abgedruckt in: Rüther (Hrsg.), Geschichte der Christlich-Demo- kratischen und Christlich-Sozialen Bewegungen in Deutschland, S. 669
Recommended publications
  • Gemeinsame Versammlung 389
    9. 6. 54 AMTSBLATT — GEMEINSAME VERSAMMLUNG 389 GEMEINSAME VERSAMMLUNG ORDENTLICHE SITZUNGSPERIODE MAI 1954 PROTOKOLLE DER SITZUNGEN PROTOKOLL DER SITZUNG VOM DIENSTAG, 11. MAI 1954 VORSITZENDER: HERR SCHI AVI Togni, Debre, Bertrand, Caron, Mollet, De- Alterspräsident housse, Laffargue, Sassen und Müller. Eröffnung der ordentlichen Sitzungsperiode 1953/54 Die Sitzung wird um 11 Uhr unterbrochen. Die Sitzung wird um 10.50 Uhr eröffnet. Die Sitzung wird um 11.10 Uhr wieder er­ öffnet. Die ordentliche Sitzungsperiode 1953/54 wird für eröffnet erklärt. Prüfung der Mandate Es spricht der Alterspräsident. Als Berichterstatter nimmt das Wort Abg. Laffargue. Mandatsniederlegung Die Versammlung stimmt dem Prüfungs­ ergebnis des Ausschusses zu, wonach die Prüfung Die Versammlung nimmt die Mandatsnieder­ der folgenden 18 italienischen und 2 belgischen legung der Abgg. Spaak und Vermeylen zur Mitglieder keine Beanstandungen ergeben hat: Kenntnis. Ezio Amadeo, Antonio Boggiano Pico, Enrico Carboni, Antonio Carcaterra, Giuseppe Caron, Aleide De Gasperi, Nicolas Dethier, Amintore Prüfung der Mandate Fanfani, Henri Fayat, Alessandro Gerini, Teresio Guglielmone, Ugo La Malfa, Giovanni Malagodi, Folgende Abgg. werden durch Los zu Mit­ Giuseppe Pella, Stefano Perrier, Alessandro gliedern des Ausschusses zur Prüfung der Man­ Schiavi, Vincenzo Selvaggi, Alberto Simonini, date bestimmt: Attilio Terragni, Giuseppe Togni. 390 EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT FÜR KOHLE UND STAHL 9. 6. 54 Wahl des Präsidiums Ausschuß für Fragen der Investitionen: Das Wort nimmt Abg. Struye. Pierre Billotte, P. A. Blaisse, Roger Car~ cassonne, Antonio Carcaterra, Heinrich Deist, Äbg. De Gasperi wird durch Akklamation Pierre De Smet, Nicolas Dethier, Jean Fohr- zum Präsidenten gewählt. mannj Teresio Guglielmöne, P. J. Kapteyn, Georges Laffargue, Nicolas Margue, Jean Ma- Präsident De Gasperi nimmt die Wahl an roger, Francöis de Menthon, Roger Motz, Giu­ und übernimmt den Vorsitz.
    [Show full text]
  • 30Years 1953-1983
    30Years 1953-1983 Group of the European People's Party (Christian -Demoeratie Group) 30Years 1953-1983 Group of the European People's Party (Christian -Demoeratie Group) Foreword . 3 Constitution declaration of the Christian-Democratic Group (1953 and 1958) . 4 The beginnings ............ ·~:.................................................. 9 From the Common Assembly to the European Parliament ........................... 12 The Community takes shape; consolidation within, recognition without . 15 A new impetus: consolidation, expansion, political cooperation ........................................................... 19 On the road to European Union .................................................. 23 On the threshold of direct elections and of a second enlargement .................................................... 26 The elected Parliament - Symbol of the sovereignty of the European people .......... 31 List of members of the Christian-Democratic Group ................................ 49 2 Foreword On 23 June 1953 the Christian-Democratic Political Group officially came into being within the then Common Assembly of the European Coal and Steel Community. The Christian Democrats in the original six Community countries thus expressed their conscious and firm resolve to rise above a blinkered vision of egoistically determined national interests and forge a common, supranational consciousness in the service of all our peoples. From that moment our Group, whose tMrtieth anniversary we are now celebrating together with thirty years of political
    [Show full text]
  • Bbm:978-3-322-95484-8/1.Pdf
    Anmerkungen Vgl. hierzu: Winfried Steffani, Monistische oder pluralistische Demokratie?, in: Günter Doeker, Winfried Steffani (Hrsg.), Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift ftir Ernst Fraenkel, Ham­ burg 1973, S. 482-514, insb. S. 503. 2 Da es im folgenden um die Untersuchung eines speziellen Ausschnittes des bundesdeutschen Regierungssystems geht, kann unter dem Aspekt arbeitsteiliger Wissenschaft auf die Entwick­ lung eines eigenständigen ausgewiesenen Konzepts parlamentarischer Herrschaft verzichtet werden. Grundlegend ftir diese Untersuchung ist die von Winfried Steffani entwickelte Parla­ mentarismustheorie, vgl. zuletzt: ders., Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, Opla­ den 1979, S. 160-163. 3 Steffani, Parlamentarische und präsidenticlle Demokratie, a.a.O., S. 92f. 4 Theodor Eschenburg, Zur politischen Praxis in der Bundesrepublik, Bd. 1, 2. überarbeitete und mit Nachträgen versehene Auflage, München 1967, Vorwort, S. 10. 5 Zur Bedeutung des Amtsgedankens für die politische Theorie vgl. Wilhelm Hennis, Amtsgedanke und Demokratiebegriff, in: ders., Die mißverstandene Demokratie, Freiburg im Breisgau 1973, S.9-25. 6 Ein Amtseid für Parlamentspräsidenten, so wie er von Wolfgang Härth gefordert wird, würde dieser Verpflichtung des Bundestagspräsidenten öffentlichen Ausdruck verleihen und sie damit zusätzlich unterstreichen. Eine Vereidigung des Bundestagspräsidenten wäre schon allein aus diesem Grunde sinnvoll und erforderlich. Vgl. Wolfgang Härth, Parlamentspräsidenten und Amtseid, in: Zeitschrift ftir Parlamentsfragen, Jg. 11 (1980), S. 497·503. 7 Vgl. Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Franz Dirlmeier, 5. Aufl. Berlin (Akademie-Verlag) 1969, 1094b (S. 6f): "Die Darlegung wird dann befriedigen, wenn sie jenen Klarheitsgrad erreicht, den der gegebene Stoff gestattet. Der Exaktheitsanspruch darf nämlich nicht bei allen wissenschaftlichen Problemen in gleicher Weise erhoben werden " 8 Vgl. als Kritik aus neuerer Zeit z.
    [Show full text]
  • Wilhelm Lütgert and His Studies of the Apostles' Opponents
    ProMundis Texte • 03/2019 Wilhelm Lütgert and his Studies of the Apostles’ Opponents: Aspiring to a better Understanding of the New Testament Letters Thomas Schirrmacher An abridged German version was published in Jahrbuch für evangelikale Theologie (The Yearbook for Evangelical Theology) 19 (2005): 139–166. An abridged and edited English version was published in Evanelical Review of Theology 43 (2019) 1: 40–52. “The Freedom which Jesus gives is not a heathen lawlessness.” (Wilhelm Lütgert in his 1919 Commentary on Galatians) ProMundis Texte • 03/2019 Summary There is no good reason why the life’s work of the Greifswald Professor for New Testament and Systematic Theology, Wilhelm Lütgert (1867–1938), has been forgotten. His central topics were 1. the critique of idealism, 2. the recovery of the doctrine of creation for epistemology and the recov- ery of ‘nature’ for the doctrine of God, and 3. the recovery of the significance of love in ethics. In the area of exegetics, his investigations of numerous New Testament books were ground-breaking. It was through this effort that Lütgert successfully broke with Christian Baur’s reigning tradition that James and Peter represent a legalistic and Paul an antinomian Christianity. Above all, and de- pending on the letter one examines, Lütgert viewed Paul as being caught between two fronts that had formed, one front of Jewish-Christian legalists and the other front of Gentile, enthusiastic an- tinomians. Against the legalists, Paul emphasized freedom from the law and life in the Spirit, and against the antinomians Paul emphasized that God’s Spirit never endorses sin and that the Old Tes- tament continues to be God’s word.
    [Show full text]
  • Central Europe
    Central Europe West Germany FOREIGN POLICY AND STATUS OF BERLIN OUBJECTS discussed during British Premier Harold Wilson's offi- cial visit to Bonn from March 7 to 9 included the maintenance of the British Rhine Army in Germany, the continuation of German currency aid for the United Kingdom, and a new approach to German reunification. When East German authorities tried to interfere with the meeting of the Bundestag in Berlin on April 7 by disrupting traffic to and from the former capital, the Western Allies protested sharply. In his opening speech Eugen Gerstenmaier, president of the Bundestag, emphasized the right of the Fed- eral parliament to meet in West Berlin and denied that the session was an act of provocation. During the Easter holidays 300,000 West Berliners were permitted to visit relatives in the Eastern zone of the divided city. About a million Berliners crossed the Berlin Wall and spent Christmas with their relatives, after the renewal of an agreement in November. Queen Elizabeth II of England and her consort the Duke of Edinburgh made an official visit to West Germany and West Berlin in May, and were cheered by the population. Attempts by Foreign Minister Gerhard Schroder to bring about an improvement in relations with the United Kingdom during this visit were viewed skeptically by Franz-Josef Strauss, chairman of the Christian Social Union (CSU), representing the pro-French wing of the coalition. French President Charles de Gaulle's talks with Chancellor Ludwig Erhard in Bonn in June were described as "positive," but did not lead to an agree- ment on a conference to discuss the reorganization of the Common Market and other matters pertaining to the European community.
    [Show full text]
  • Conventions Administratives Et Affaires Co
    MINISTERE DES AFFAIRES ETRANGERES ET DU DEVELOPPEMENT INTERNATIONAL DIRECTION DES ARCHIVES Europe République fédérale d’Allemagne 1971-juin 1976 178QO Répertoire numérique détaillé par Sophie RAVARY, vacataire Sous la direction de Pierre CHANCEREL et de Pascal EVEN, conservateur général du patrimoine La Courneuve, janvier 2015 Europe / République fédérale d’Allemagne 1971-juin 1976 178QO Référence : FR MAE 178QO Intitulé : Europe / République fédérale d’Allemagne, 1971-juin 1976 Dates prépondérantes : 1971-1976. Dates réelles : 1971- juin 1976. Niveau de description : sous-série organique (tranche chronologique). Producteur : Direction d’Europe. Présentation ou importance matérielle : 313 volumes, 105 cartons, soit 10,5 ml. Modalités d’entrée : versement administratif (entrée n° 1928INVA, cartons 2944 à 3068). Présentation du contenu : Les représentants diplomatiques de la France suivent naturellement avec attention les événements politiques et sociaux qui agitent l’Allemagne de l’Ouest durant les années 1971 à 1976 : tentative d’assassinat contre le président Heinemann, dissolution du Bundestag en janvier 1972, condamnation de Daniel Cohn-Bendit, démission du chancelier Brandt en mai 1974 et actions terroristes de la bande à Baader (volumes 1892 à 1896). De nombreuses biographies, insérées dans les volumes 1904 et 1905, permettent d’approcher le milieu politique allemand de cette période. On notera également les informations sur l’attentat dont est victime l’ambassade d’Allemagne en Suède en avril 1975 (volume 1890), ou encore les activités et les congrès des partis politiques dans les volumes 1911 à 1921, dont l’exclusion de Schiller du SPD. Les nombreuses réformes territoriales affectant notamment les Länder font l’objet de développements dans les volumes 1922 à 1928.
    [Show full text]
  • GESAMTVERZEICHNIS DER PUBLIKATIONEN Der Kommission Für Geschichte Des Parlamentarismus Und Der Politischen Parteien
    GESAMTVERZEICHNIS DER PUBLIKATIONEN der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Erste Reihe: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik Band 1 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS, GEORG WINTER (Hrsg.). Der Interfraktionelle Ausschuß 1917/18. Bearb. v. ERICH MATTHIAS unter Mitwirkung v. RUDOLF MORSEY, 2 Halbbände, LXXXVI, 1535 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1959. Band 2 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS, GEORG WINTER (Hrsg.). Die Regierung des Prinzen Max von Baden. Bearb. v. ERICH MATTHIAS u. RUDOLF MORSEY, LXXXV, 699 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1962. Band 3 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS (Hrsg.). Die Reichstagsfraktion der deutschen Sozialdemokratie 1898 bis 1918. Bearb. v. ERICH MATTHIAS u. EBERHARD PIKART. 2 Halbbände, CCXXVII, 917 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1966. Band 4 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS (Hrsg.). Das Kriegstagebuch des Reichstagsabgeordneten Eduard David 1914 bis 1918. In Verbindung mit ERICH MATTHIAS, bearb. v. SUSANNE MILLER. XL, 330 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1966. EUR 24,50 – ISBN 3-7700-5037-1 Band 5 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS (Hrsg.). Von Bassermann zu Stresemann. Die Sitzungen des national-liberalen Zentralvorstandes 1912–1917. Bearb. v. KLAUS-PETER REIß. 463 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1967. EUR 36,80 – ISBN 3-7700-5052-5 Band 6 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS (Hrsg.). Die Regierung der Volksbeauftragten 1918/19. Eingeleitet v. ERICH MATTHIAS, bearb. v. SUSANNE MILLER unter Mitwirkung v. HEINRICH POTTHOFF. 2 Halbbände, zus. CCVIII, 807 S., Leinen mit Schutzumschlag, Düsseldorf 1969. EUR 70,60 – ISBN 3-7700-5057-6 Band 7 WERNER CONZE, ERICH MATTHIAS (Hrsg.). Friedrich von Berg als Chef des Geheimen Zivilkabinetts 1918.
    [Show full text]
  • Christliche Demokraten Gegen Hitler
    Christliche Demokraten gegen Hitler Günter Buchstab / Brigitte Kaff / Hans-Otto Kleinmann Die Unionsparteien und der deutsche Widerstand gegen Hitler Ein fester Bestandteil des Selbstverständnisses und Ge- schichtsbildes der Unionsparteien ist die ¹ideelle Grün- dungª in den Gefängnissen des Dritten Reiches und in den ungezählten Gesprächen und Zusammenkünften im Widerstand. So heiût es unter der Überschrift ¹Wer wir sindª im Hamburger Grundsatzprogramm der CDU von 1994, die CDU habe, als neue Volkspartei entstanden, ihre geistigen und politischen Wurzeln ± wie in der Sozialethik der christlichen Kirchen und in der liberalen Tradition der europäischen Aufklärung ± ¹im christlich motivierten Wi- derstand gegen das nationalsozialistische Terrorregimeª. Leo Schwering, ein Kölner Mitgründer, sprach in Analogie zur frühen Märtyrergeschichte des Christentums vom ¹Ka- takombengeistª, der in den Widerstandskreisen und Gesta- pogefängnissen die überkommenen konfessionellen, politi- schen und sozialen Gegensätze ausgelöscht und der Idee einer christlich-demokratischen Volkspartei die unwider- stehliche Kraft verliehen habe. Gleiches bezeugt Josef Mül- ler, Mitgründer und erster Vorsitzender der CSU: Sein Ent- schluû, evangelische und katholische Christen, die Träger des geistigen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gewesen seien, zur politischen Arbeit in einer neuen ¹dy- namischen Gruppierungª zusammenzuführen, sei in den bittersten Stunden der Haft und Todesnot im Konzentrati- onslager gefaût worden. 14 Christliche Demokraten gegen Hitler Der christlich motivierte, ¹politischeª Widerstand bil- dete das Bindeglied zwischen älteren konfessionellen Tra- ditionen und der Politik der Nachkriegszeit. Seine enge Verflechtung mit anderen Widerstandsgruppen, sein be- achtlicher Anteil an der Zahl der Verfolgten und Opfer wie auch seine Wirkungsgeschichte bis in die politischen Neu- anfänge nach dem Ende der nationalsozialistischen Herr- schaft sind von der Zeitgeschichte erst nach und nach her- ausgearbeitet worden.
    [Show full text]
  • Download [PDF 8,7
    „Das schönste Amt der Welt“ Die bayerischen Ministerpräsidenten von 1945 bis 1993 Staatliche Archive Bayerns Kleine Ausstellungen Nr. 13 „Das schönste Amt der Welt“ Die bayerischen Ministerpräsidenten von 1945 bis 1993 Eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und des Archivs für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung mit Unterstützung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München 1999 Staatliche Archive Bayerns – Kleine Ausstellungen hrsg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns Inhalt Schriftleitung: Albrecht Liess Nr. 13: „Das schönste Amt der Welt.“ Die bayerischen Ministerpräsidenten von 1945 bis 1993. Zum Geleit................................................ 6 Eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und des Archivs Leihgeber................................................ 11 für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung mit Unterstüt- zung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Ferdinand Kramer Wissenschaften Zur Geschichte des Amtes des Bayerischen Ministerpräsidenten 12 Katalog Karl-Ulrich Gelberg und Michael Stephan Ministerpräsident Fritz Schäffer (28. Mai bis 28. September 1945) .................................. 31 Karl-Ulrich Gelberg und Michael Stephan Bayerisches Hauptstaatsarchiv, 15. Dezember 1999 – 31. Januar 2000 Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (28. September 1945 bis 21. Dezember 1946 und 14. Dezember 1954 bis 16. Oktober 1957) ............................................ 44 Karl-Ulrich Gelberg
    [Show full text]
  • Edmund Spevack German Drafts for a Postwar Federal Constitution Versus Allied Decisions of the London Six-Power Conference
    The American Impact on Western Europe: Americanization and Westernization in Transatlantic Perspective Conference at the German Historical Institute Washington, D.C., March 25–27, 1999 Edmund Spevack German Drafts for a Postwar Federal Constitution versus Allied Decisions of the London Six-Power Conference www.ghi-dc.org/conpotweb/westernpapers/spevack.pdf ©Edmund Spevack German Drafts for a Postwar Federal Constitution versus Allied Decisions of the London Six-Power Conference Edmund Spevack American opinion polls conducted in Germany at the time support the conclusion that in 1945-1949 most ordinary Germans were preoccupied with issues of basic material and physical survival and showed a great deal of indifference to the constitutional fate of Germany.1 However, many Germans were not as apathetic as that. Soon after his arrival in Germany, Clay's advisor James K. Pollock began to believe that "every leading German has a constitution in his pocket." 2 And indeed, the number of constitutional drafts formulated in the resistance movement, in exile, in the individual German Länder , in the recently reestablished political parties, as well by private citizens, was impressive. It goes almost without saying that the influence of leading Nazi constitutional theorists was eradicated in the wake of the Allied occupation of Germany. In contrast, many constitutional proposals drawn up by Germans in the resistance or in exile during the war years were in direct opposition to Hitler's Germany. Indeed, many of them were democratic and some of them were based on the Weimar system or on western models. However, a large number had almost nothing in common with the ideological sources of the Basic Law, calling for forms of government such as theocracy, monarchy, feudalism, or communism.
    [Show full text]
  • Kurzbiographien Der Im Buch Untersuchten Parteivorsitzenden
    Kurzbiographien der im Buch untersuchten Parteivorsitzenden Kurzbiographien enu *** Konrad Adenauer (1876-1967) trat 1906 dem Zentrum bei und tibernahm nach einigen Erfahrungen als Beigeordneter der Stadt K61n von 1917-33 das Amt des Oberbtirgermeisters. Nach seiner Absetzung und anschlieBend politi­ scher Zuruckhaltung im Nationalsozialismus wurde er 1946 Vorsitzender der neu gegrundeten COU in der britischen Besatzungszone. Seine Arbeit als Prasident des Parlamentarischen Rates 1948/49 war eine Weichenstellung, die den Weg zum Kanzleramt 6ffnete, das er von 1949-63 innehatte. 1951-55 amtierte er zu­ gleich als AuBenminister. Vorsitzender der COU Oeutschlands war er von ihrer Grundung 1950-66. *** Ludwig Erhard (1897-1977) arbeitete als promovierter Okonom bis zum Kriegsende an verschiedenen Wirtschaftsinstituten. 1945/46 wurde er bayeri­ scher Wirtschaftsminister. AnschlieBend bereitete er 1947 als Leiter der Exper­ tenkommission "Sonderstelle Geld und Kredit" die Wahrungsreform mit vor und wurde im Jahr darauf zum Oirektor der Wirtschaft der Bizone gewahlt. 1949-63 amtierte er als Wirtschaftsminister der Regierung Adenauer. 1963-66 trat er dessen Nachfolge als Bundeskanzler an. Oer COU trat er aller Wahrscheinlich­ keit nach erst 1963 bei. 1966/67 amtierte er als deren Parteivorsitzender. Bis zu seinem Tod 1977 blieb Erhard Bundestagsabgeordneter. *** Kurt Georg Kiesinger (1904-1988) war 1933-45 Mitglied der NSOAP. Ab 1940 arbeitete der gelernte Jurist in der Rundfunkabteilung des ReichsauBenmi­ nisteriums, deren stellvertretender Abteilungsleiter er 1943 wurde. Nach der Internierung 1945/46 tibernahm er im folgenden Jahr das Amt des Landesge­ schaftsfuhrers der COU Stidwtirttemberg-Hohenzollern. 1949-59 war er ein aktives Mitglied des Bundestages, 1950-57 Vorsitzender des Vermittlungsaus­ schusses und 1954-58 Vorsitzender des Ausschusses fur Auswartige Angelegen­ heiten.
    [Show full text]
  • Backen Unterm Hakenkreuz
    Backen unterm Hakenkreuz Die Aschaffenburger Bäcker-Innung und der Nationalsozialismus: Eine Quellenedition Ediert und herausgegeben von Klaus Hench, Georg Hench und Frank Jacob Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg Beiheft 7 herausgegeben von Joachim Kemper BACKEN unterm Hakenkreuz Die Aschaffenburger Bäcker-Innung und der Nationalsozialismus: Eine Quellenedition Ediert und herausgegeben von Klaus Hench, Georg Hench und Frank Jacob STADT- UND STIFTSARCHIV ASCHAFFENBURG Aschaffenburg 2020 herausgegeben durch das Stadt- und Stiftsarchiv im Auftrag der Stadt Aschaffenburg Der Druck dieses Buches wurde unterstützt durch Zuwendungen der Bäckerinnung Aschaffenburg-Alzenau Layout: Manuela Reich ISBN: 978-3-922355-37-3 Gesamtherstellung: VDS VERLAGSDRUCKEREI SCHMIDT 91413 Neustadt an der Aisch Inhalt Inhaltsverzeichnis ............................................... 5 Danksagung ................................................... 6 1. Einleitung ................................................. 7 Quelle 1: Das Jubiläumsbuch ................................... 9 Quelle 2: Das Protokollbuch .................................. 13 Schlussbetrachtung . .18 2. Editorische Notiz ........................................... 21 3. Quelle 1: „Jubiläumsbuch“ der Aschaffenburger Bäcker-Innung 1930, derselben zum 40-jährigen Bestehen gewidmet ..................... 23 Protokoll.................................................. 29 4. Quelle 2: Protokollbuch der Bäcker-Innung, 8. März 1932 bis 14. März 1963 ....... 59 5. Quellen- und Literaturverzeichnis
    [Show full text]