UID 1979 Nr. 39, Union in Deutschland

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UID 1979 Nr. 39, Union in Deutschland Z 8398 C NbrmatkxisdJenst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 15. November 1979 • BUNDESTAGS- Politik für FRAKTION Arbeitsplanung: Vier Schwerpunkte Seite 5 die 80er Jahre BUNDESTAG n einer programmatischen Rede vor den Wichtigeltige Initiativen deder Union Seite 7 Vorsitzenden und Geschäftsführern der Randes-, Bezirks- und Kreisverbände der KOALITION pDU Deutschlands umriß Franz Josef Strauß Die Existenzkrise der |^i Bonner Konrad-Adenauer-Haus am NRW-FDP Seite 9 • November 1979 unter starkem Beifall die • NDR Unionspolitik für die achtziger Jahre. Kiel und Hannover werden neuen ^elmut Kohl hatte den Kanzlerkandidaten herz- Staatsvertrag schließen Seite 11 lcr < begrüßt und an die Partei appelliert: Das Erbe • INLANDBEGRIFF ^serer Union verpflichtet uns — gerade zu Be- |r Einigungsformel wahrt 9 >n dieses schwierigen Jahrzehnts der 80er Jah- unsere Rechte Seite 14 re — in einer ganz besonderen Weise das Men- Scr>enmögliche zu tun, damit die Wende der deut- • RÜSTUNGS- s.Crien Politik erreicht wird. Mit unserer kämpfe- KONTROLLE ls chen Bereitschaft, mit unserer sachlich über- Zustimmung, wenn die Daten senden Argumentation, mit unserer Bereit- stimmen Seite 15 chaft, ein Beispiel auch gemeinsam gelebter Soli- dität zu geben, müssen wir unsere Bürger so • KAMBODSCHA Erzeugen und mitreißen, daß der Wahlsieg un- Wo bleiben die Demonstranten? S6rwird. Seite 15 lr werden die Wende der deutschen Politik • DOKUMENTATION Wichen, sagte Franz Josef Strauß, wenn wir Lokale Parteiarbeit: J6' Dinge glaubwürdig und glaubhaft unseren Agieren statt reagieren ^gern vermitteln. Erstens, daß wir die Probleme grüner Teil 6r 80er Jahre kennen, von Energie und Kern- • CDU-EXTRA /!ergie über Rohstoffe, finanzielle Stabilität, Fa- Franz Josef Strauß: >lie Renten bis zu den Problemen der NATO- 6 Die Unionspolitik für die ' rteidi gung. (Weiter auf Seite 2) 80er Jahre gelber Teil UiD 39 • 15. November 1979 • Seite 2 geltenden Beamtenrecht an Streikt INFORMATION oder streikähnlichen Maßnahmen betei lige, habe Disziplinarverfahren zu er warten. Der Niedersächsische Philolo genverband müsse, wenn er zu rechtsi Lehrerstreik verstößt widrigen Aktionen aufrufe, ebenfalls mi gegen Beamtenrecht Gegenmaßnahmen rechnen. Remmers hierzu weiter (im ZDF): In den Streit zwischen der niedersäch- Wir sind der Auffassung, daß es keir sischen CDU-Landesregierung und den Recht gibt für den Beamten zu strei zu Arbeitskampfmaßnahmen entschlos- ken. Und die Lehrer legen Wert darauf senen Lehrern hat 24 Stunden vor dem daß sie Beamte sind. Wir haben uns für den 13. November vorgesehenen bisher redlich bemüht, alle Lehrer aucf zweistündigen Warnstreik Kultusmini- als Beamte einzustellen. Aber wenr ster Remmers sieben Lehrer, darunter Lehrer Beamte sind, dann müssen sie den Vorsitzenden der Lehrergewerk- sich auch gefallen lassen, daß sie nacf schaft GEW, Galas, vom Dienst suspen- den rechtlichen Vorschriften behandelt diert. Lehrern, die sich an den streik- werden. Ein Streik, wie er jetzt vorgese- ähnlichen Maßnahmen beteiligen, dro- hen ist, ist nicht erlaubt und rechtswid' hen ebenfalls Disziplinarverfahren. rig. Die sieben Beamten erhalten zwar ihre Frage: Aber handelt es sich nicht ifl vollen Bezüge weiter, wurden aber mit diesem Fall um eine Aktion gegen <& einem Hausverbot für ihre Schulen be- Gewerkschaft? legt. Die theoretisch möglichen Diszipli- Remmers: Nun ... Ich kann ja nich! narstrafen reichen von einem Verweis gegen irgend jemand sonst vorgehen über eine Gehaltskürzung bis hin zur sondern diese Gewerkschaft, um die es Entfernung aus dem Dienst. hier geht, um deren Vorstand es nitf Remmers betonte in einer Erklärung, geht, hat zum Streik aufgerufen und \\i jeder Lehrer, der sich entgegen dem die entsprechenden Vorbereitungen ge- troffen. Ich kann nur gegen diese Ge werkschaft, das heißt, gegen diejeni gen, die im Vorstand ganz speziell af (Fortsetzung von Seite 1) der Vorbereitung dieses Streiks tätty Zweitens, daß wir die einzige Partei gewesen sind, vorgehen, die kann \& sind, die ohne ideologische Ablenkung belangen. und ohne Besessenheit durch aber- Das Hamburger Verwaltungsgericht ha' gläubische Vorstellungen in der Lage zur gleichen Zeit die Auffassung des ist, dem Bürger die Wahrheit über diese SPD-Senats der Hansestadt bestätig1 Probleme zu sagen. Und drittens, daß und den Warnstreik der Lehrer unter wir die moralische Kraft und Entschlos- sagt. Das Gericht wies einen Einspruch senheit haben, diese Probleme zu lö- der GEW gegen eine einstweilige An- sen, d. h. unser Land und die Menschen Ordnung zurück, die damit rechtskräftig sicher in die und über die ßOer Jahre geworden ist. Der GEW, die den Warn- hinwegzuführen. streik per Urabstimmung beschlösse* Wortlautauszüge der Rede in CDU- hatte, wurden die Kosten des Verfall" Extra dieser Ausgabe. rens auferlegt. UiD 39 • 15. November 1979 • Seite 3 Expertengespräch mit DGB dieser Bedrohung und damit an "der Notwendigkeit des Schutzes ändert das Zu einem ihrer regelmäßigen Experten- Schicksal der SALT-Vereinbarungen gespräche trafen am Donnerstag, den nichts. Gleichgültig, wie man zu den 8. November 1979, die leitenden Mitar- SALT-Vereinbarungen steht: Niemand beiter der CDU-Bundesgeschäftsstelle in der Bundesrepublik Deutschland mit den Vorstandssekretären und Abtei- denkt daran, die Atlantische Allianz zu lungsleitern beim DGB-Bundesvorstand verlassen oder weniger Vertrauen in sie im Konrad-Adenauer-Haus in Bonn zu- zu setzen, wenn SALT II im amerikani- sammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs schen Senat nicht ratifiziert werden der beiden Delegationen, die vom Lei- sollte. Die NATO kann und wird mit und tenden Vorstandssekretär des DGB, ohne SALT II leben und ihre Aufgabe Willi Zimmermann, und vom Bundesge- erfüllen müssen. schäftsführer der CDU, Ulf Fink, geführt wurden, stand die Erläuterung des Ent- wurfs des DGB-Grundsatzprogrammes CDU/CSU-Politiker sprachen unter besonderer Berücksichtigung der mit Schülerpresse Entwicklung der Programmatik des Die aktuelle Diskussion um die Gesamt- DGB seit 1949. Das Gespräch soll fort- schule, das Bild der Parteien bei der gesetzt werden. Jugend, die zukünftige Energieversor- gung und die neuen Medien waren zen- Mit oder ohne SALT II: trale Themen beim Treffen von rund Wir stehen zur Allianz hundert Schülerzeitungs-Redakteuren Zur Ratifikationsdebatte um die SALT aus dem gesamten Bundesgebiet, die Il-Vereinbarungen in den Vereinigten auf Einladung der CDU/CSU-Bundes- Staaten von Amerika erklärt der sicher- tagsfraktion zwei Tage in Bonn weilten. heitspolitische Sprecher der Unions- Am ersten Tag stand Helmut Kohl drei Fraktion Manfred Wörner: Stunden Rede und Antwort. Auskünfte Wir sind der Auffassung, daß es Sache zu jugend- und bildungspolitischen des amerikanischen Senats bleiben Fragen gaben die CDU-MdB Gerd muß, ohne Einmischung von außen sei- Langguth und Heinz-Jürgen Prangen- ne Entscheidung zu treffen. In jüngster berg. Am zweiten Tag stellten sich der Zeit allerdings werden innerhalb und Vizepräsident des Deutschen Bundesta- außerhalb der Vereinigten Staaten in ges, Richard von Weizsäcker, der Vor- der Ratifizierungsdebatte Argumente sitzende des Bundesfachausschusses verwandt, die so gefährlich und falsch Jugendpolitik der CDU, Hermann Kroll- sind, daß man dazu nicht schweigen Schlüter, und die Bundestagsabgeord- kann. So heißt es, die NATO müsse neten Albert Probst und Matthias Wiss- Schaden nehmen oder gar auseinan- mann der Diskussion. Organisation und derbrechen, wenn der SALT Il-Vertrag Diskussionsleitung der Tagung lag bei nicht ratifiziert werde. Eine solche Be- MdB Hugo Hammans. hauptung ist weder logisch noch poli- tisch haltbar. Sozialfonds der EG für 1980 Die Atlantische Allianz ist ein Verteidi- Eine Wiederaufstockung der Mittel des gungsbündnis zur Abwehr der Bedro- Sozialfonds '80 zur Bekämpfung der hung durch den Warschauer Pakt. An Frauenarbeitslosigkeit auf die bisher UiD 39 • 15. November 1979 • Seite 4 bestehende Höhe hat die EVP-Fraktion chael Jungblut (Die Zeit) sowie Profes- im Europäischen Parlament in Straß- sor Ernst-Joachim Mestmäcker vom burg gefordert. Die EVP-Fraktion wand- Max-Planck-Institut für ausländisches te sich damit gegen den Vorschlag des und internationales Privatrecht in Ham- EG-Rates, diese Mittel um die Hälfte zu burg ausgezeichnet worden. Der Preis kürzen. war 1975 von Professor Erhard gestiftet worden, ist mit je 10 000 DM dotiert und Arbeitsmarkt am Wendepunkt wird für Arbeiten zu Themen der Wirt- schaft, der Wirtschaftsordnung und der Zu dem saisonal bedingten Anstieg der Wirtschaftspolitik verliehen. Die Preise Arbeitslosenzahlen im Oktober gegen- werden am 1. Februar 1980 in Bonn über dem Vormonat von 24 900 auf überreicht. 761 700 erklärte der Vorsitzende des Arbeitskreises Sozial- und Gesell- schaftspolitik der CDU/CSU-Bundes- Koalition und THW tagsfraktion, Heinz Franke, zahlreiche Im Haushaltsausschuß hat die Indizien deuteten darauf hin, daß sich SPD/FDP den Antrag der CDU/CSU auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes eine Erhöhung der Mittelzuweisung an jetzt unabhängig von diesen saisonalen Einflüssen an einem Wendepunkt befin- das Technische Hilfswerk abgelehnt. de. Wir würden uns zukünftig wieder Johannes Gerster bezeichnete dieses auf einen dauerhaft negativen Gesamt- Verhalten der Koalition als skandalös, trend einzustellen haben, für den so- da es nicht einmal um Verbesserungen, wohl binnenwirtschaftliche als auch sondern nur um die Aufrechterhaltung außenwirtschaftliche Gründe maßge- des jetzigen Volumens geht. Dem THW bend seien. sollten sieben Millionen
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    Anmerkungen Vgl. hierzu: Winfried Steffani, Monistische oder pluralistische Demokratie?, in: Günter Doeker, Winfried Steffani (Hrsg.), Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift ftir Ernst Fraenkel, Ham­ burg 1973, S. 482-514, insb. S. 503. 2 Da es im folgenden um die Untersuchung eines speziellen Ausschnittes des bundesdeutschen Regierungssystems geht, kann unter dem Aspekt arbeitsteiliger Wissenschaft auf die Entwick­ lung eines eigenständigen ausgewiesenen Konzepts parlamentarischer Herrschaft verzichtet werden. Grundlegend ftir diese Untersuchung ist die von Winfried Steffani entwickelte Parla­ mentarismustheorie, vgl. zuletzt: ders., Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, Opla­ den 1979, S. 160-163. 3 Steffani, Parlamentarische und präsidenticlle Demokratie, a.a.O., S. 92f. 4 Theodor Eschenburg, Zur politischen Praxis in der Bundesrepublik, Bd. 1, 2. überarbeitete und mit Nachträgen versehene Auflage, München 1967, Vorwort, S. 10. 5 Zur Bedeutung des Amtsgedankens für die politische Theorie vgl. Wilhelm Hennis, Amtsgedanke und Demokratiebegriff, in: ders., Die mißverstandene Demokratie, Freiburg im Breisgau 1973, S.9-25. 6 Ein Amtseid für Parlamentspräsidenten, so wie er von Wolfgang Härth gefordert wird, würde dieser Verpflichtung des Bundestagspräsidenten öffentlichen Ausdruck verleihen und sie damit zusätzlich unterstreichen. Eine Vereidigung des Bundestagspräsidenten wäre schon allein aus diesem Grunde sinnvoll und erforderlich. Vgl. Wolfgang Härth, Parlamentspräsidenten und Amtseid, in: Zeitschrift ftir Parlamentsfragen, Jg. 11 (1980), S. 497·503. 7 Vgl. Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Franz Dirlmeier, 5. Aufl. Berlin (Akademie-Verlag) 1969, 1094b (S. 6f): "Die Darlegung wird dann befriedigen, wenn sie jenen Klarheitsgrad erreicht, den der gegebene Stoff gestattet. Der Exaktheitsanspruch darf nämlich nicht bei allen wissenschaftlichen Problemen in gleicher Weise erhoben werden " 8 Vgl. als Kritik aus neuerer Zeit z.
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