Brandt Plant Schnelle Regierungsbildung Nach Dem

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Brandt Plant Schnelle Regierungsbildung Nach Dem ,t,lÜJV-Dirwt.uw" •*" TAGES SP1EGE Berichte, Tabellen. Analysen UNABHÄNGIGE BERLINER MORGENZEITUNG i 188; B 19 (Charlb.), Kaiserdamm 7; B 20 Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 1 Berlin 30, Postfadi, Potsdamer StraBe 87 / Telefon-Sammelnmn- w Bundeslogswahl tet), Wuhelmsraher D. 247; B 28 (Herms- mer 26 93-1 / Fernschreiber 01 83 773 / Telegramme: Tagesspiegel Berlin / Bankkonten: Berliner Disconto Ulfenstr. 25i B31 (Wilmd.), Uhlandstr. 137; Bank, Berliner Bank, Bank für Handel und Industrie, Berliner Commenbank, Sparkasse der Stadt Berlin Seite 2-5 1. 2; B41 (Friedenau), Rheins«. 02; B 41 West, Postscheck-Konto: Berlin West 105 / Bonner Redaktion: 53 Bonn, Pressehaas 1, Telefon 22 78 45 "fempelhofer D. 2i B 44 (Neukölln), Karl- und 22 14 14 / Abonnementspteis bei freier Zustellung dunih eigene Boten 7,20 DM. durdi die Post 8,30 DM ..-»,u<=j Baseler Str. 12i B 46 (Lmkwitz). Leonorenstr. 711 B 47 (Britz), Parchimer mtl. (einschl. 5,5 •/• MwSt) / Erscheinungsweise: tgl. anSer nach Sona- u. Feiertagen / Keine Ersatzanspruchs ISIIS (Reinickendorf), Scharnwebeistr. 491 B 61 (Kreuzbg.), Zossener Str. 20) B 65, Müllerstr. 122 b bei Störungen d. höhere Gewalt / Aszeigenprelsliste Nr. 19 / Erfüllungsort u. Gerichtsstand Berlis-Tempelhof Nr. 8267 / 28. JAHRGANG BERLIN, DIENSTAG, 21. NOVEMBER 1972 30 Pf A 6622 A Unsere Meinung: Brandt plant schnelle Regierungsbildung Historischer Einschnitt J.B. Der 19. November 1972 signalisiert ei- nen historischen Einschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik. Es handelt sich nicht nur nach dem klaren Wahlsieg der Koalition um einen Wahlsieg, den eine Partei oder eine Koalition errungen hat; wir haben es viel- mehr mit einer Umstrukturierung der Parteien- SPD wurde zum erstenmal stärkste Partei in der Bundesrepublik - Der Opposition Gespräch Landschaft und damit der innenpolitischen Ver- hältnisse in der Bundesrepublik zu tun. Äu- noch vor der ersten Parlamentssitzung angeboten - Kanzlerwahl für den 14. Dezember vorgesehen ßerlich zeigt sich das daran, daß zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik die Einen Tag später Vorstellung des Kabinetts - FDP erwartet stärkere Regierungsbeteiligung SPD die stärkste Partei im Bundestag gewor- den ist. Hätten nicht zugleich so viele Wähler, Von unserem Bonner Büro die einem SPD-Kandidaten in ihrem Wahlkreis kl. Bonn. Auf der Grundlage des überraschend klaren Wahlsieges der bis- ihre Erststimme gaben, der FDP die Zweit- stimme gewährt, so wäre in einem Zweipar- herigen Regierungsparteien SPD und FDP will Bundeskanzler Brandt sobald wie teiensystem die SPD sogar mit absoluter möglich die neue Regierung bilden. Am 18. Januar will er vor dem Bundestag Mehrheit im Bundestag aus diesen Wahlen zum Auftakt einer dreitägigen Debatte eine umfassende Regierungserklärung hervorgegangen. Umgekehrt zeigt sich daran abgeben. Eine Reihe besonders dringlicher Punkte will Brandt bereits bei der aber auch, daß wir es nicht nur mit einem zu- Regierungsbildung nennen. fälligen Schwanken in des Wählers Gunst zu tun haben. Gewonnen haben diese Wahlen, Gestern bot Brandt dem CDU-Vorsitzenden Barzel brieflich sachliche Zusam- nicht nur arithmetisch, sondern auch psycholo- menarbeit an und schlug ihm ein ausführliches Gespräch noch vor Zusammentritt gisch, die SPD und die FDP gemeinsam. Das des neuen Bundestages vor. Vor dem SPD-Vorstand nannte Brandt die Mitglieder heißt, es steht jetzt der Parteiengruppierung der SPD-Kommission, die unter seiner Führung die Koalitionsverhandlungen mit CDU/CSU, die solange die Geschicke der Bun- der FDP führen soll: Möller, Wienand, Wehner, Schmidt, Leber und Kühn. Die desrepublik bestimmte, in der Form der Koali- SPD hatte am Sonntag ihren größten Wahlsieg in der Geschichte der Bundes- tion SPD/FDP eine andere, im Augenblick be- republik errungen und erstmals die CDU/CSU überflügelt. vorzugte politische Kräftegruppierung gegen- über. Damit ist .Adenauers Bundesrepublik" Nach Brandts Ausführungen wird folgender Es wird damit gerechnet, daß die FDP-Mini- tot — an deren Stelle tritt eine Bundesrepu- Terminplan angestrebt: Am 13. Dezember ster Scheel (Auswärtiges), Genscher (Inneres) blik, die durch die Namen Brandt und Scheel konstituierende Sitzung des neuen Bundes- und Ertl (Landwirtschaft und Forsten) ihre charakterisiert wird, wobei deren Projektion tages, am 14. Dezember vormittags Kanzler- Ämter behalten. Dasselbe gilt von den SPD- auf den geschichtlichen Horizont zunächst noch wahl, am 15. Dezember vormittags Vereidi- Ministern Leber (Verteidigung), Eppler (Ent- gung des neuen Bundeskabinetts, am 20. De- wicklungshilfe) und Arendt (Arbeit und Sozial- nicht vollständig sichtbar ist. zember Verabschiedung des Etats 1972, der ordnung). Das unter Schiller zusammengefügte Die Antwort auf die Frage, warum es dazu im Bundestag neu eingebracht werden muß. Superministerium für Wirtschaft und Finanzen I gekommen ist, verdient abseits aller noch so iürfte geteilt werden. Das Finanzministerium, Als Alterspräsident wird voraussichtlich der gekonnten Wahlanalysen der Soziologen einen frühere Bundeskanzler Erhard die konstituie- mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet, rende Sitzung des neuen Bundestages eröff- möchte Helmut Schmidt (SPD) behalten. geschichtlichen Rückblick. Adenauer errang nen. In der neuen Legislaturperiode wird Die FDP wird eventuell ais viertes Ressort seinen größten Wahlerfolg, als er, als der möglicherweise erstmals eine Frau Parla- das Wirtschaftsministerium wünschen. In die- Kanzler, der die Bundsrepublik in das west- mentspräsident sein. Brandt regte gestern sem Zusammenhange werden Frau Funcke, der liche Bündnis eingebracht hatte, auch nach entsprechende Überlegungen an. Aus den bisherige Parlamentarische Staatssekretär Moskau gefahren war, diplomatische Beziehun- Reihen der Koalition kämen dafür vor allem Ehmke, der Abgeordnete Kirst und der nord- gen zur Sowjetunion angeknüpft und die Katharina Focke (SPD) und Liselotte Funcke rhein-westfälische Wirtschaftsmiriister Riemer Kriegsgefangenen zurückgebracht hatte. Er (FDP) in Frage, da Annemarie Renger (SPD) genannt, der dem Vernehmen nach jedoch in war 1955 in Moskau; 1957 errangen CDU und dem Vernehmen nach nicht interessiert ist. Düsseldorf bleiben will. Geteilt werden soll Den Dank an die Wähler und den Willen zur Fortsetzung ihrer Koalition bekundeten Bundes- CSU mit 50,2 Prozent ihren höchsten Stimmen- Bisher wurde der Bundestagspräsident stets auch das unter Lauritzen vereinigte Ministe- kanzler Brandt und Bundesaußenminister Scheel in der Wahlnacht in Bonn, nachdem der Sieg aus den Reihen der stärksten Fraktion ge- rium. Dabei will Laurit2en das Ressort Ver- der sozial-liberalen Koalition sicher war. AP-Fotofax anteil. Brandt, obwohl er unter veränderten wählt (bisher CDU/CSU, nunmehr SPD). j kehrswesen und Post behalten und das Woh- Umständen eine völlig andere Politik als Aden- Die Führungsgremien der im Bundestag ver- nungsbauministerium an einen Fraktionskolle- auer betreibt, folgt in einer Hinsicht jedoch tretenen Partelen zogen gestern ihre Bilanz gen abgeben. Hier sind der bisherige Parla- i ganz seinen Erfolgsrezepten: Er hat eine Ost- des Wahlausgangs. Der CDU-Generalsekretär mentarische Staatssekretär Ravens und Vogel im Gespräch. Als neue Gesundheitsministerin Finnland will bald beide politik, deren Einbettung ins westliche Bünd- Kraske bekräftigte nach einer Sitzung von nis von den Westmächten ständig öffentlich Präsidium und Vorstand den Willen der CDU für die aus der Bonner Politik ausscheidende unter Führung Barzels die bisherige Politik Frau Strobel wird die bisherige Parlamenta- bestätigt wird, während sie zugleich von Mos- fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Barzel, rische Staatssekretärin Focke genannt. deutsche Staaten anerkennen kau gerühmt wird und mit menschlichen Er- der nach den Worten des CSU-Vorsitzenden Im Kanzleramt könnte es zu einem interes- In Kürze Noten an die Regierungen in Bonn und Ost-Berlin leichterungen verbunden ist. Brandt verkörpert Strauß „Nummer eins" der CDU/CSU bleiben santen Wechsel kommen. Entgegen seinen ei- also für viele deutsche Wähler an der Spitze soll, stellte vor den Gremien fest, daß die genen Äußerungen hat nämlich der bisherige Helsinki (AP). Die finnische Regierung zwischen Schweden und der DDR über die der SPD/FDP heute dasselbe, was Adenauer Union ihr Wahlziel verfehlt habe. Bundes- Staatssekretär Bahr Aussichten, Nachfolger hat grundsätzlich beschlossen, die Bundesre- Aufnahme diplomatischer Beziehungen schon einst an der Spitze der CDU/CSU war. kanzler Brandt nannte das Abschneiden der Ehmkes als Minister im Kanzleramt zu wer- publik Deutschland und die DDR anzuerken- in dieser Woche beginnen werden. Ein Spre- SPD vor dem Parteivorstand den „größten den. Ehmke könnte dann das Justizressort nen, wie der finnische Außenminister Karja- cher des Außenministeriums teilte allerdings Man muß zur Ehre des Kanzlerkandidaten Wahlerfolg in der Geschichte der SPD". Die übernehmen, dessen bisheriger Chef Jahn in lainen am Sonntag mitteilte. Dieser Beschluß mit, daß beide Seiten bisher noch keine Kon- Barzel sagen, daß er als einziger — weil er Freien Demokraten, deren Präsidium sich un- das Bundestagspräsidium überwechseln soll. werde den beiden deutschen Regierungen in takte darüber aufgenommen hätten. Außen- nämlich aus der Adenauerschen CDU stammt ter dem Vorsitz von Außenminister Scheel Kürze notifiziert werden. minister Wickman hatte am Sonntag ange- — diese Gesetzmäßigkeit begriffen hat. Als mit dem Wahlergebnis befaßte, wollen mor- Börse über das Wahlergebnis In einer Presseerklärung erklärte Karjala- kündigt,
Recommended publications
  • Download (515Kb)
    European Community No. 26/1984 July 10, 1984 Contact: Ella Krucoff (202) 862-9540 THE EUROPEAN PARLIAMENT: 1984 ELECTION RESULTS :The newly elected European Parliament - the second to be chosen directly by European voters -- began its five-year term last month with an inaugural session in Strasbourg~ France. The Parliament elected Pierre Pflimlin, a French Christian Democrat, as its new president. Pflimlin, a parliamentarian since 1979, is a former Prime Minister of France and ex-mayor of Strasbourg. Be succeeds Pieter Dankert, a Dutch Socialist, who came in second in the presidential vote this time around. The new assembly quickly exercised one of its major powers -- final say over the European Community budget -- by blocking payment of a L983 budget rebate to the United Kingdom. The rebate had been approved by Community leaders as part of an overall plan to resolve the E.C.'s financial problems. The Parliament froze the rebate after the U.K. opposed a plan for covering a 1984 budget shortfall during a July Council of Ministers meeting. The issue will be discussed again in September by E.C. institutions. Garret FitzGerald, Prime Minister of Ireland, outlined for the Parliament the goals of Ireland's six-month presidency of the E.C. Council. Be urged the representatives to continue working for a more unified Europe in which "free movement of people and goods" is a reality, and he called for more "intensified common action" to fight unemployment. Be said European politicians must work to bolster the public's faith in the E.C., noting that budget problems and inter-governmental "wrangles" have overshadolted the Community's benefits.
    [Show full text]
  • University Microfilms
    INFORMATION TO USERS This dissertation was produced from a microfilm copy of the original document. While the most advanced technological means to photograph and reproduce this document have been used, the quality is heavily dependent upon the quality of the original submitted. The following explanation of techniques is provided to help you understand markings or patterns which may appear on this reproduction. 1. The sign or "target" for pages apparently lacking from the document photographed is "Missing Page(s)". If it was possible to obtain the missing page(s) or section, they are spliced into the film along with adjacent pages. This may have necessitated cutting thru an image and duplicating' adjacent pages to insure you complete continuity. 2. When an image on the film is obliterated with a large round black mark, it is an indication that the photographer suspected that the copy may have moved during exposure and thus cause a blurred image. You will find a good image of the page in the adjacent frame. 3. When a map, drawing or chart, etc., was part of the material being photographed the photographer followed a definite method in "sectioning" the material. It is customary to begin photoing at the upper left hand corner of a large sheet and to continue photoing from left to right in equal sections with a small overlap. If necessary, sectioning is continued again — beginning below the first row and continuing on until complete. 4. The majority of users indicate that the textual content is of greatest value, however, a somewhat higher quality reproduction could be made from "photographs" if essential to the understanding o f the dissertation.
    [Show full text]
  • Bbm:978-3-322-95484-8/1.Pdf
    Anmerkungen Vgl. hierzu: Winfried Steffani, Monistische oder pluralistische Demokratie?, in: Günter Doeker, Winfried Steffani (Hrsg.), Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift ftir Ernst Fraenkel, Ham­ burg 1973, S. 482-514, insb. S. 503. 2 Da es im folgenden um die Untersuchung eines speziellen Ausschnittes des bundesdeutschen Regierungssystems geht, kann unter dem Aspekt arbeitsteiliger Wissenschaft auf die Entwick­ lung eines eigenständigen ausgewiesenen Konzepts parlamentarischer Herrschaft verzichtet werden. Grundlegend ftir diese Untersuchung ist die von Winfried Steffani entwickelte Parla­ mentarismustheorie, vgl. zuletzt: ders., Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, Opla­ den 1979, S. 160-163. 3 Steffani, Parlamentarische und präsidenticlle Demokratie, a.a.O., S. 92f. 4 Theodor Eschenburg, Zur politischen Praxis in der Bundesrepublik, Bd. 1, 2. überarbeitete und mit Nachträgen versehene Auflage, München 1967, Vorwort, S. 10. 5 Zur Bedeutung des Amtsgedankens für die politische Theorie vgl. Wilhelm Hennis, Amtsgedanke und Demokratiebegriff, in: ders., Die mißverstandene Demokratie, Freiburg im Breisgau 1973, S.9-25. 6 Ein Amtseid für Parlamentspräsidenten, so wie er von Wolfgang Härth gefordert wird, würde dieser Verpflichtung des Bundestagspräsidenten öffentlichen Ausdruck verleihen und sie damit zusätzlich unterstreichen. Eine Vereidigung des Bundestagspräsidenten wäre schon allein aus diesem Grunde sinnvoll und erforderlich. Vgl. Wolfgang Härth, Parlamentspräsidenten und Amtseid, in: Zeitschrift ftir Parlamentsfragen, Jg. 11 (1980), S. 497·503. 7 Vgl. Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Franz Dirlmeier, 5. Aufl. Berlin (Akademie-Verlag) 1969, 1094b (S. 6f): "Die Darlegung wird dann befriedigen, wenn sie jenen Klarheitsgrad erreicht, den der gegebene Stoff gestattet. Der Exaktheitsanspruch darf nämlich nicht bei allen wissenschaftlichen Problemen in gleicher Weise erhoben werden " 8 Vgl. als Kritik aus neuerer Zeit z.
    [Show full text]
  • VI Analyse Der Wiederaufnahme Der Beziehungen
    VI Analyse der Wiederaufnahme der Beziehungen VI.1 Entscheidungsträger VI.1.1 Bundeskanzler Kiesinger 1966 wurde mit Kurt Georg Kiesinger (CDU) als Bundeskanzler und Willy Brandt (SPD) als Außenminister die Große Koalition gebildet. Während ihrer Regierung kam es zu ersten Annäherungen zwischen der Bundesrepublik und Ägypten. Die Sympathien der westdeutschen Regierung für Israel im Juni-Krieg 1967 führte zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Ägypten. Entscheidungen, die zur Wiederaufnahme der Beziehungen führten, wurden während der Großen Koalition nicht getroffen. Kurt Georg Kiesinger gelang es 1966, sich gegen seine Mitbewerber Schröder, Barzel und Gerstenmaier in der Fraktion als Kanzlerkandidat durchzusetzen654. Konflikte um die damalige Kandidatur für die Erhard Nachfolge hatten das Verhältnis zwischen ihnen belastet, und Rainer Barzel beschuldigte Kiesinger nach seiner Nominierung, daß er sich in das von ihm „gemachte Bett“ gelegt habe. Während der Kanzlerschaft Kiesingers arbeiteten die beiden jedoch eng zusammen655. Kiesinger war Außenpolitiker aus Leidenschaft. 1957 hatte er auf den Posten des Außenministers gehofft, Adenauer hatte sich jedoch für Heinrich v. Brentano entschieden656. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde er wegen seiner Nazi- Vergangenheit, zunächst hauptsächlich im Ausland, kritisiert. Kiesinger war nominelles Mitglied der NSDAP und von 1940-1945 in der Rundfunkabteilung des Auswärtigen Amtes tätig gewesen657. Er soll sich aber gegen anti-jüdische Propaganda gestellt und sich für Juden und Gegner des Nazi-Regimes eingesetzt haben658. Seit Beginn seiner Amtszeit tauchten immer wieder Behauptungen auf, die ihn als “Erz-Nazi“ beschuldigten, sich jedoch nach eingehender Untersuchung als wenig plausibel herausstellten659. Erste Schritte in der Ostpolitik lassen sich auf die Regierungszeit Kiesingers zurückverfolgen. Seine Regierungserklärung beinhaltete einen Appell an Aus- 654 Vgl.
    [Show full text]
  • Brandts Magere Ostpolitik Nach Oreanda
    Heute auf 6eite3: J. v. Wletkutz - Staut und Gesellschaft nach ht %atasttophe ^£>as tftprtußmWflit UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 25 — Folge 28 2 Hamburg 13, Parkallee 86/13. Juli 1974 C 5524 C Von Yalta Brandts magere Ostpolitik nach Oreanda Die römischen Gespräche der SPD und ihre Folgen - Bonn von den Sowjets in die Falle gelockt H. W. — Die Krim ist für die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Der Moderator des „ZDF-Magazins" Sowjetunion schon einmal von Bedeutung Gerhard Löwenthal, hat dem Bundestags• gewesen. Denn genau in Yalta, auf der Krim, ausschuß zur Untersuchung der Guillaume- war es, wo Präsident Roosevelt mit Josef Stalin gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Affäre Ablichtungen oder Abschriften von zusammentraf und wo letztlich die Preis• Dokumenten des Bundesnachrichtendienstes gabe Osteuropas an die Sowjetunion konze• zur Frage der außenpolitischen Aktivität diert wurde. Fast 30 Jahre später ist wieder der SPD in jener Zeit ausgehändigt, als Bun• ein Präsident der Vereinigten Staaten auf deskanzler Kiesinger die Bundesregierung die Krim geflogen, zusammen mit Leonid leitete und Willy Brandt Außenminister war. Breschnew, der dort, in Oreanda, wie letzt• Es handelte sich um Unterlagen, welche der hin für Willy Brandt und nun für Richard früherer „Kanzleramtsminister" Ehmke in Nixon den Gastgeber spielte. Dieses Orean• da aber ist praktisch nur eine Vorstadt von der Originalfassung vernichten ließ. Yalta und nicht weit von jener Zarenvilla Nun wird sich zwar der Guillaume-Aus- von Livadia entfernt, wo eben Josef Stalin schuß nicht mit dem Material befassen, zu• der entscheidende Coup der Einflußnahme mal die SPD-Vertreter mit begreiflichem auf Europa gelang.
    [Show full text]
  • 2 Patterns of Immigration in Germany and Japan
    Thesis ETHNIC NATION-STATES AT THE CROSSROADS Institutions, Political Coalitions, and Immigration Policies in Germany and Japan Submitted by Jan Patrick Seidel Graduate School of Public Policy In partial fulfillment of the requirements For the degree Master of Public Policy The University of Tokyo Tokyo, Japan Summer 2015 Advisor: Kentarō Maeda Acknowledgements I would like to thank my advisor Kentarō Maeda for the direction and advice in writing my thesis. I would also like to thank Chisako Kaga, my family and friends in Germany and Japan for the unconditional emotional support. Finally, I would like to thank the University of Tokyo for the financial assistance that made my stay in Japan possible. 誠にありがとうございました! Table of contents ACKNOWLEDGEMENTS ......................................................................................... II ABBREVIATION INDEX .......................................................................................... 1 ABSTRACT ........................................................................................................... 5 INTRODUCTION .................................................................................................... 5 1. THEORIES OF IMMIGRATION POLICY-MAKING AND THE CASES OF GERMANY AND JAPAN .................................................................................................................12 1.1 Theoretical and methodological considerations .....................................12 1.1.1 Three theory streams of immigration and integration policy-making ..12 1.1.2
    [Show full text]
  • SEMINAR DER FRIEDRICH-NAUMANN-STIFTUNG (3.-5.7.81) "Frauen Und Bundeswehr"
    INHALTSVERZEICHNIS • SEITE Vorwort 3 I - SEMINAR DER FRIEDRICH-NAUMANN-STIFTUNG (3.-5.7.81) "Frauen und Bundeswehr" . Programm 8 . Teilnehmerliste 1o • Referate: Monika Faßbender-IIge 13 Wolf R. Leenen 17 Tjarck Rößler 26 Hans Vorländer 36 Hans-Erich Seuberlich 49 Sibylle Plogstedt 54 Mechthild Jansen 61 Berthold Meyer 69 Eva Ehrlich 75 Heide Hering 81 Gisela Nischelsky 86 Elke Leistner 92 Brigitte Traupe 95 Rita Fromm 99 Petra Kelly 1o1 . Ergebnisse der Arbeitsgruppe I 1o5 . Ergebnisse der Arbeitsgruppe II 1o9 . Ergebnisse der Arbeitsgruppe III 112 . Erfahrungsbericht 115 . Brief des Bundesverteidigungsministeriums 118 II - HISTORISCHE ENTWICKLUNG . Franz W. Seidler - Von der Antike bis zum stehenden Heer - 122 III - GESETZLICHE GRUNDLAGEN . Regelung im Grundgesetz 13o IV - MATERIALIEN ZUR DISKUSSION . Ariane Barth, - Etwas anderes als Sex - aus:"Spiegel'',46/1978 136 . Auszüge aus:''dpa-hintergrund'',11.4.1979, - Wehrdienst für Frauen ? - 142 . Lippert/Rößler - Weibliche Soldaten für die Bundeswehr ? - aus:"beilage zur wochenzeitung das parlament", B8/1981 148 . Ekkehard Lippert, - Soldat ohne Waffen ? - aus:"Frau und Gesamtverteidigung,Bulletin des Schweizerischen Arbeitskreises Militär + Sozialwissenschaften",Nr.2/1982 154 . Karin Hempel-Soos, - Karbolmäuschen und Stöpselmädchen - aus:"Die Zeit",Nr.28,9.7.1982 16o . Gerste/Hempel-Soos/Roggenkamp, - Ende der Schonzeit - aus:"Die Zeit",Nr.23,3.6.1983 162 . Bonner Redaktion, - Wegen des "Pillenknicks"... aus:"Süddeutsche Zeitung",Nr.184,12.8.1983 166a Jürgen Möllemann, ...zu den Vorschlägen des BW-Verbandes - aus:"fdk-tagesdienst",Nr.681/78,19.9.1978 167 http://d-nb.info/209502614 . Liselotte Funcke, aus:"Die Welt",22.8.1979 , • - 168 . Gisela Nischelsky/JürgenMöllemann, - Pro und Contra - aus:"Neue Bonner Depesche",Nr.2/198o r .
    [Show full text]
  • Introduction Making, Experiencing and Managing Difference in a Changing Germany
    Introduction Making, Experiencing and Managing Difference in a Changing Germany Jan-Jonathan Bock and Sharon Macdonald In late August and early September 2015, thousands of asylum seekers from the Middle East were stranded in Hungary’s capital, Budapest. Many complained about heavy-handed mistreatment by the authorities, who also set up new ‘detention centres’ at the country’s southeastern border (Haraszti 2015; Kallius et al. 2016). When thousands of migrants left Budapest to march on a motorway towards Austria – and Germany – the German Chancellor, Angela Merkel, and her Austrian counterpart, Werner Faymann, took a far-reaching decision. Bypassing the ordinary rules of the EU’s shared asylum system, both leaders agreed to permit asylum seekers entry into their countries to process applications for pro- tection and combat human trafficking. Only two weeks previously, the discovery of seventy-one dead bodies in a locked van on the A4 motorway in Austria – the victims of trafficking – had illustrated the fatal conse- quences of Europe’s insufficient protection schemes for those fleeing con- flict elsewhere (den Heijer et al. 2016). The pressure on European leaders to act further increased after the highly publicized death of a young boy, Alan Kurdi, who drowned on his way to Europe. Images of his lifeless body, washed up on a Turkish beach, shocked the world.1 According to the EU’s Dublin Regulation, asylum seekers ought to apply for protection in the first EU country they reach. In most cases, these are Greece or Italy – two countries that, in the mid 2010s, struggled with unemployment and austerity, and from which asylum seekers sought to continue northwards (Lucht 2012; Redattore Sociale 2015; Trauner 2016).
    [Show full text]
  • L[Ffiffi&Ffiy
    Wenof Eurore Brusselr, 15 Xoverbcr f983/15 Jaurryr 1984, n'33 (bi-nonthly) L[ffiffi&ffiY EUROP$AN CO|!;I}1UiiIil E,mP-{ LEffiffiffiE IJ|FORMATI0N SIRYiCI i trYA$HINGTON, D. O. This bulle tin is published by the OOiIMISSION OF THE EUROPEAN @MMUIITTIES Directorate-General I ntormation € Informalion for Women's organisations and press Rue de la Loi 200 8-1049 - Erussels - Te|,23511 11 Vomen of Europe tlr,. 3? - 15 t{ovember l9t3l15 January l9t4 - p. 2 IN THXS XSSUE The changing European CommunitY 3 Parental leave 4 Eurobarometer 6 Womenfs unemPloYment 8 The Equal Opportunities Committee l0 Women of Spain ll Local and regional elected representatives 14 European Parliament October 1983 session T7 November 1983 session t9 December 1983 session 2T Parliamentary Committee of Inquiry 24 European Court of Justice 25 Facts, Institutions and Laws 26 June r84: European Elections 43 Militant activities 44 Reseach, Meetings and Books 62 Our correspondents in the Community Belgium Nanette Nannan, 33 Rue E. Bouillot, Boite 9, 1060 Brussels Denmark Danske Kvinders Nationalraad, N. Hemmingsensgade 8, ll53' CoPenhagen France Jeanne Chaton, 43 Avenue Ernest Reyer, 75014 Paris Greece Effi Kalliga-Kanonidou, l0 Neofytou Douka St, 106 74 Athens Germany Christa Randzio-Plath, Hadermanns Yleg 2), 2 Hamburg 6l Ireland Janet Martin, 2 Clarement Close, Glasvenin, Dublin ll Italy Beatrice Rangoni Macchiavelli, Piazza di Spagna 51' 00187 Rome Luxembourg Alix Wagnerr T rue Henri Frommes, 1545 Luxembourg Netherlands Marjolijn Uitzinger, Fivelingo 207, Tnetermeer United Kingdom Pegty Crane, 12 Grove Park Road, Chiswick, London V4 European Lidya Gazzor lT Avenue de Tourville, 75007 Paris Parliament Editor: Fausta Deslpnmes krlormation for womenrs associations and press 200 Rue de la Loi' 1049 Brussels Editorial work on this issue of "Women of Europe" was Completed on 19 December 1983.
    [Show full text]
  • UID 1979 Nr. 39, Union in Deutschland
    Z 8398 C NbrmatkxisdJenst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 15. November 1979 • BUNDESTAGS- Politik für FRAKTION Arbeitsplanung: Vier Schwerpunkte Seite 5 die 80er Jahre BUNDESTAG n einer programmatischen Rede vor den Wichtigeltige Initiativen deder Union Seite 7 Vorsitzenden und Geschäftsführern der Randes-, Bezirks- und Kreisverbände der KOALITION pDU Deutschlands umriß Franz Josef Strauß Die Existenzkrise der |^i Bonner Konrad-Adenauer-Haus am NRW-FDP Seite 9 • November 1979 unter starkem Beifall die • NDR Unionspolitik für die achtziger Jahre. Kiel und Hannover werden neuen ^elmut Kohl hatte den Kanzlerkandidaten herz- Staatsvertrag schließen Seite 11 lcr < begrüßt und an die Partei appelliert: Das Erbe • INLANDBEGRIFF ^serer Union verpflichtet uns — gerade zu Be- |r Einigungsformel wahrt 9 >n dieses schwierigen Jahrzehnts der 80er Jah- unsere Rechte Seite 14 re — in einer ganz besonderen Weise das Men- Scr>enmögliche zu tun, damit die Wende der deut- • RÜSTUNGS- s.Crien Politik erreicht wird. Mit unserer kämpfe- KONTROLLE ls chen Bereitschaft, mit unserer sachlich über- Zustimmung, wenn die Daten senden Argumentation, mit unserer Bereit- stimmen Seite 15 chaft, ein Beispiel auch gemeinsam gelebter Soli- dität zu geben, müssen wir unsere Bürger so • KAMBODSCHA Erzeugen und mitreißen, daß der Wahlsieg un- Wo bleiben die Demonstranten? S6rwird. Seite 15 lr werden die Wende der deutschen Politik • DOKUMENTATION Wichen, sagte Franz Josef Strauß, wenn wir Lokale Parteiarbeit: J6' Dinge glaubwürdig und glaubhaft unseren Agieren statt reagieren ^gern vermitteln. Erstens, daß wir die Probleme grüner Teil 6r 80er Jahre kennen, von Energie und Kern- • CDU-EXTRA /!ergie über Rohstoffe, finanzielle Stabilität, Fa- Franz Josef Strauß: >lie Renten bis zu den Problemen der NATO- 6 Die Unionspolitik für die ' rteidi gung.
    [Show full text]
  • Graue Eminenzen Der Macht In
    Kay Müller • Franz Walter Graue Eminenzen der Macht Küchenkabinette in der deutschen Kanzlerdemokratie. Von Adenauer bis Schröder in VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN Inhalt I. Einleitung 9 II. Berater beim „Alten": Die Herrenrunde im Palais Schaumburg 13 Der Architekt der Westpolitik: Herbert Blankenborn 13 Sekretär und Sphinx: Hans Globke 17 Der Troubleshooter: Otto Lenz 23 Komödiant und Pressechef: Felix von Eckardt 27 Der Mann für die Verträge: Walter Hallstein 31 Papa und Alleskleber: Heinrich Krone 34 Nähe und Neurosen der Macht 38 Deutsch-amerikanisch-jüdischer Brieffreund: Dannie Heinemann 41 Finanzmagier und Duzfreund: Robert Pferdmenges 43 Am Ende blieb nur Globke: Der Zerfall des Küchenkabinetts 46 III. Durch die Brigade „verberatet"? Ludwig Erhard 50 Frühe Formierung: In Erhards Kern-Team ergänzen sich die Fähigkeiten der Mitarbeiter 51 Abschottung und Krisen: Das Küchenkabinett zerfasert 57 Küchenkabinett ohne Koch? 61 IV. Die Küche im Kabinett: Kurt Georg Kiesinger 68 Philosophieren statt regieren: Die Lakaien arbeiten zu 69 Neue Konstellation erfordert neue Konzepte im Küchenkabinett 73 Der Kreßbronner Kreis als institutionalisiertes Küchenkabinett? 77 Kompetenzgerangel und das Ende der Großen Koalition 79 6 Inhalt V. Antreiber und Hofschranzen: Brandts Clique 82 Triumph und Absturz 82 Berliner Clique 83 Intellektueller, Diplomat und Kommunikator: Egon Bahr 85 Die „rote Lady": Katharina Focke 89 Hoppla-jetzt-komm-ich: Horst Ehmke 91 Neuformierung wider Willen 95 Schnoddrig, lässig, unabhängig: Conrad Ahlers 97 Der Verlust der Prätorianergarde 100 Der Kanzler und die Intellektuellen 103 Neid, Eifersucht und Depressionen 111 Diesseits der Küche: Der Fraktionsvorsitzende Wehner 115 VI. Kleeblätter bringen Glück und können effizient sein: Helmut Schmidt 117 So effizient wie Hans Globke: Manfred Schüler 119 Regierungssprecher und Berater des Kanzlers: Klaus Bölling 119 Abgeschüttet gegen externe Berater: Schmidts Blickwinkel verengt sich 124 Das Kanzleramt-Team zerfällt von innen 128 Koordination und Krisenmanagement? Fehlanzeige 130 VH.
    [Show full text]
  • A State of Peace in Europe
    Studies inContemporary European History Studies in Studies in Contemporary Contemporary A State of Peace in Europe A State of Peace in Europe European European West Germany and the CSCE, 1966–1975 History History West Germany and the CSCE, 1966–1975 Petri Hakkarainen In a balanced way the author blends German views with those from Britain, France and the United States, using these countries’ official documents as well. His book represents a very serious piece of scholarship and is interesting to read. It excels with a novel hypothesis, a very careful use of varied archival sources, and an ability not to lose his argument in the wealth of material. Helga Haftendorn, Free University, Berlin Petri Hakkarainen I don’t know of any other book that deals so thoroughly with German CSCE policy in the years described here…The author has done a vast amount of research, using documents from different archives and different countries…While he is of course not the first scholar to write about the origins of the CSCE, the author does contribute new elements and interpretations to the topic. Benedikt Schönborn, University of Tampere, Centre for Advanced Study From the mid-1960s to the mid-1970s West German foreign policy underwent substantial transformations: from bilateral to multilateral, from reactive to proactive. The Conference on Security and Cooperation in Europe (CSCE) was an ideal setting for this evolution, enabling A StateofPeaceinEurope the Federal Republic to take the lead early on in Western preparations for the conference and to play a decisive role in the actual East–West negotiations leading to the Helsinki Final Act of 1975.
    [Show full text]