Donauring-Rennen Rund Um Die Schanz 1950
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31 „Donauring“ Straßenrennen für Motorräder mit und ohne Beiwagen sowie Rennwagen Meisterschaftslauf für Rennwagen Formel III Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. Juli 1950 Training am Freitag, den 28. und Samstag den 29. Juli 1950 Schirmherrschaft Oberregierungsrat Erh. Meißner Oberbürgermeister Dr. Weber Landrat Dr. Kramer Programm Mit Erklärungen und Zeitenablauf Leitung der Gesamtveranstaltung Ing. A. Heinz Flücht VDI Kösching/Oberbayern Veranstalter Motor-Club Ingolstadt im Allgemeinen Deutschen Automobil-Club Verantwortlich für das Programm: Liselotte Simon-Flücht München Inserate: Allgemeiner Werbe- und Anzeigendienst, Hans Meier Ingolstadt Druck: HoMrst Pruskil – I n g o l s t a d t -Donau, Pionierlände bei Turm Triva bearbeitet von Josef Würdinger 32 33 34 35 36 37 38 39 Ausschreibung zum offenen Straßenrennen „Donauring 1950“ in Ingolstadt /Donau für Motorräder mit und ohne Seitenwagen sowie Rennwagen am Sonntag, dem 30. Juli 1950 40 41 42 43 44 45 46 47 48 Vorschau auf das Rennen Die gesamte DKW-Elite am Start Das Donauring-Rennen am 30. Juli 1950 versprach ausgezeichnete Leistungen und prächtigen Sport in allen Klassen. Von den Veranstaltern wurde alles Menschenmögliche getan, um die vielen Zigtausend Menschen nach Ingolstadt anzulocken, um den einzelnen Rennen nicht nur einen lebendigen, farbigen und anfeuernden Rahmen zu geben, sondern dabei auch eine Atmosphäre entstehen zu lassen, die man so treffend mit „Rennfieber“ bezeichnet, nämlich jenes Pulsieren im Blut, jenes Mitgehen in den Zuschauermassen, das die Fahrer zu noch höheren Leistungen anspornt. Insgesamt starteten 184 Fahrer, davon rund 70 Lizenzfahrer und 18 Fahrer auf Kleinstrennwagen der Formel III. Es hatte sich herumgesprochen, dass jeder einzelne Rennfahrer auf dieser schwierigen und kurvenreichen Rennstrecke – überhaupt eine der schönsten Deutschlands – sein Bestes geben musste, um einen Sieg bzw. eine gute Plazierung erreichen zu können. Besonders die Ausweisfahrer werden alle ihre Fahrkünste aufbieten, um sich für die Lizenzfahrerklasse zu qualifizieren. So starteten in den Lizenzfahrerklassen die erfolgreichsten Fahrer der bisherigen Sportsaison. Die Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Denn allein schon drei Asse des Motorsports der Auto-Union DKW kämpften auch beim Donau-Ring-Rennen in Ingolstadt, der neuen Heimat der Auto-Union GmbH. um den Sieg. 49 und zwar: Siegfried (Sissi) Wünsche Ewald Kluge H.P. Müller Weltmeister 1954 als Privatfahrer auf NSU Neben diesen werksbetreuten Fahrern hatten sich noch die besten Privatfahrer der Marke DKW zum Start angemeldet: Otto Daiker, Otto Kohfink, Rudi Felgenheier und P.H. Ried. Alle diese hier genannten Rennfahrer erreichten zusammen 22 Siege, 16 zweite und 13 dritte Plätze, was einen erstaunlichen Beweis nicht nur für ihr fahrerischen Können sondern auch für die Güte ihrer DKW-Maschinen als Zweitakter darstellte. 50 Aber auch weitere herausragende Motorrad-Rennfahrer haben sich für das Ingolstädter Motorradrennen angemeldet: Ausweisfahrer: • Werner Haas, Augsburg, Ardi • Gerhard Bodmer, Ebingen, Puch • Vinzenz Klingenschmid, Ingolstadt, NSU-Fox • Seitz Franz, Ingolstadt, NSU-Fox • • Lizenzfahrer: • Hein Thorn-Prikker, Godesberg, Moto-Guzzi • Rudi Knees, Ahlshausen, Doppelstart mit AJS und Vincent • Heiner Fleischmann, Amberg, NSU • Roland Schnell, Karlsruhe, Parilla • Friedel Schön, Frankfurt, Horex • Rudi Felgenheier, Niederlahnstein, DKW • Erich Wolf, Ingolstadt, DKW (Konstrukteur bei Auto-Union) • Georg Meier, München, BMW • Hans Meier, München, BMW • Walter Zeller, Hammerau, BMW • Hans Baltisberger, Betzingen, Norton Motorräder mit Seitenwagen: • Hermann Böhm/Karl Fuchs – Erlangen/Nürnberg, NSU • Max Klankermeier/Hermann Wolz, München, BMW • Ernst Ebersberger/Hans Strauß, Nürnberg, BMW • Wiggerl Kraus/Bernhard Huser, München, BMW Rennwagen der Formel III – Kleinstwagen Klasse 1 • Walter Kamossa, Recklinghausen, Scampolo • Helmut Deutz, Lüdenscheid, DKW-Scampolo • Adolf Glunz, Lüdenscheid, Scampolo • Toni Kreuzer, München, Cooper 51 Die zweite Ingolstädter Tageszeitung neben dem Donau-Kurier, das “Ingolstädter Morgenblatt“ gab ihren Lesern eine interessante Vorschau: „In der 125ccm-Klasse wird es wieder hoch hergehen, da sich in diesem Rennen sämtliche DKW-Fahrer, an der Spitze die Ingolstädter Ewald Kluge, Siegfried Wünsche1, H.P. Müller und P. H. Ried vorgenommen haben, den Puch Fahrern (ohne Kompressor) Heiner Dietrich, Rudi Meister sowie Ernst Heinrich (Puch mit Kompressor) die Hinterräder zu zeigen. Auch Ingenieur Erich Wolf2, der sonst nur die DKW-Zweitakter schnell zu machen pflegt – er wird wohl etwas Neues an seiner 125er DKW ausprobieren - wird genauso in den Rennsattel steigen, wie der hoffnungsvolle Motorradrennfahrer Rudi Felgenheier3. Auch in der Klasse bis 250ccm trifft ein starkes Aufgebot von DKW-Kompressor-Fahrern, vor allem Ewald Kluge. H. P. Müller, Karl Lottes, Otto Daiker, Otto Kohfink und Paul Schwarz auf die besten Fahrer kompressorloser italienischer Maschinen wie Thorn Prikker auf seiner schnellen Moto-Guzzi und Gablenz auf der Moto-Parilla. Hoetzer auf seiner alten Puch wird versuchen, einen ehrenvollen Platz zu erkämpfen. Bei den 350ccm Maschinen wird es prächtige Kämpfe geben. DKW mit ihren werksbetreuten Kompressor-Fahrern Siegfried Wünsche und H.P. Müller und den Privatfahrern Kurt Nitschky und Karl Lottes, der hier erstmalig eine 350ccm DKW fahren wird, treffen auf die schnellen „Säuglinge“ Rudi Knees auf AJS, Hein Thorn-Prikker auf Velozette und Friedel Schön, der sich auf seiner Horex immer mehr in das Spitzenfeld vorkämpft. In der Klasse bis 500ccm ist mit größter Wahrscheinlichkeit mit dem Start von BMW-Ass Georg (Schorsch) Meier, Wiggerl Kraus und Heiner Fleischmann4 zu rechnen. Neben dem Genuss, Georg Meier und seinen jüngeren Bruder Hans fahren zu sehen, werden wohl die spannendsten Kämpfe dieser Klasse unter den Saugmotoren-Fahrern ausgetragen. Hier wird Zeller auf seiner schnellen BMW hart bedrängt werden von der neuen Doppelnocken- 1 Sissi Wünsche sollte hier auf einer neuen Saugmotoren-DKW ursprünglich starten. Sie war jedoch bis zum Start nicht fit geworden, Wünsche musste daher seinen Start absagen. 2 Unter Wolfs Leitung entwickelte Auto Union eine 125ccm Rennmaschine, mit der H.P. Müller gegen stärkste Konkurrenz zahlreiche Rennen gewann. Auch das spätere Flaggschiff der Auto Union, die 350ccm-Dreizylinder- DKW, die sog. „singende Säge“ wurde unter seiner Leitung konstruiert. 3 Felgenheier wurde ab 1952 Werksfahrer der DKW-Rennabteilung der Auto-Union Ingolstadt. 4 Wiggerl Kraus und Heiner Fleischmann sagten ihre Teilnahme am Rennen der 500ccm Klasse ab. 52 Norton des begabten Gert von Woedtke, aber auch Karl Rührschneck auf Norton, Georg Eberlein und Keller, beide BMW, werden alles daran setzten, um gute Plätze zu erreichen. In den Beiwagenrennen der 600er Klasse werden Max Klankermeier/Hermann Wolz mit ihrer schnellen BMW-Kompressor Maschine die Kompressor-Zündapp von Willi Hofmann/Baierlein wohl besiegen können, während die Saugmotoren-NSU von Bruno Ziemer/Lothar Ströder gegen die BMW´s von Ernst Ebersberger/Hans Strauß und Eugen Haselbeck/Ernst Sauer zu kämpfen haben werden. Bei den 1200ccm Beiwagenmaschinen werden die BMW-Gespanne von Thomas Seppenhauser/Josef Wenzhofer in Franz Mohr/Fritz Kurt auf MFK und Bruno Ziemer/Lothar Ströder auf NSU, ihre erbittertsten Gegner finden. Im großen Rudel der Kleinwagenrennen (500ccm) führt Walter Komossa die 7 Skampolo Rennwagen an, die in Gottfried Vollmer auf Atlas und Ferdi Lehder auf LTE-Brillant erbitterte Gegner finden werden. Der Münchner Toni Kreuzer, ein noch unbeschriebenes Blatt, fährt einen neuen Cooper mit einem englisch-japanischen Motor, den erfolgreichsten internationalen Rennwagen dieser Klasse. Bruce Campell, der noch kein Rennen ausließ, startet auf seinem RC-Spezial. Da dieses Rennen zugleich ein Meisterschaftslauf 5 ist, werden wir scharfe und erbitterte Kämpfe erleben.“ 5 Das Rennen, das ursprünglich auf 20 Runden angesetzt war, wurde auf 15 Runden verkürzt, so dass die Sieger ihre Punkte doch nicht für die Meisterschaftswertung verbuchen konnten. 53 Gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeiten der Lizenzfahrer beim Donau-Ring-Rennen 1949 Solomotorräder der Klasse bis 125ccm: 1. Carl Döring, DKW, 80,8 km/h 2. Dietrich, Puch, 78,8 km/h 3. Straßberger, DKW, 78,6 km/h Solomotorräder der Klasse bis 250ccm: 1. H.P. Müller, DKW, 91,1 km/h 2. Otto Daiker, DKW, 90,7 km/h 3. Otto Kohfink, DKW, 84,1 km/h Solomotorräder der Klasse bis 350ccm: 1. Hein Thorn-Pricker, Velocette, 94,6 km/h 2. Rudi Knees, DKW, 94,1 km/h (mit Ladepumpe) 3. Siegfried Wünsche, 93,9 km/h (mit Ladepumpe) Solomotorräder der Klasse bis 500ccm: 1. Georg Meier, BMW, 103,2 km/h 2. Wiggerl Kraus, BMW, 100,4 km/h 3. Heiner Fleischmann, NSU-Saugmschine,97,4 km/h Seitenwagen der Klasse bis 600ccm: 1. Hansl Schuhmann/Fritz Höller, DKW mit Kompr., 86,4 km/h 2. Leo Neußner/Kurt Prätorius, Zündapp, 86,3 km/ 3. Ziemer/Lischke, NSU-Saugmotor, 84,8 km/h 54 Seitenwagen der Klasse bis 12ooccm: 1. Max Klankermeier/Hermann Wolz, BMW, 88,3 km/h 2. Johann Schäfer/Bernhard Huser, BMW, 84,6 km/ 3. Thomas Seppenhauser/Josef Wenzhofer, BMW, 83,6 km/h Rennwagen der Formel III bis 1100ccm: 1. Josef Kulzer, Fiat, 84,4 km/h 2. Petermax Müller, VW, 84,4 km/h 3. Willi von Müller, AFM Fiat, 1 Runde zurück Gefahrene Geschwindigkeiten der Ausweisfahrer beim Donau-Ring- Rennen 1949 Solomotorräder bis 125ccm: Solomotorräder bis 250ccm 1. 72,5 km/h 1. 80,7 km/h 2. 68,5 km/h 2. 80,5 km/h 3. 68,3 km/h 3. 79,7 km Solomotorräder bis 350ccm Solomotorräder