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Lebendig. VieLfäLtig. Unterwegs auf der Route der Industriekultur im Filstal Tradition, Innovation und Unternehmer- geist sind eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem technischen Fort- schritt im Filstal verbunden. Das indus- triekulturelle Erbe und die heutige Fir- menlandschaft im Filstal sind Ausgangs- punkt für die Route der Industriekultur. Eingebettet in den Landschaftspark Re- gion Stuttgart verknüpft sie zahlreiche Relikte und Zeugnisse einer langen und eindrucksvollen Industriegeschichte wie auch einer bis heute lebendigen Unter- nehmenskultur. Ein Besuch lohnt sich! Weitere Informationen: www.industriekultur-filstal.de 2 inhaLt 1 | Die Route der Industriekultur 4 2 | Lebendig und vielfältig – 16 Industriekultur im Filstal 3 | Die Orte und Ankerpunkte 30 der Industriekultur 4 | Mit dem Fahrrad Industriekultur 66 entlang der Fils entdecken – los geht’s! Die Routenabschnitte 70 Legende & Karten 84 Praktische Hinweise 96 Quellen 105 Impressum 111 3 4 1 | die Route DER INDUStRIEKuLTUR 5 Das Filstal im Südosten der Region Stuttgart blickt auf ei- ne spannende industriegeschichtliche Entwicklung zurück. Zahlreiche Relikte und Zeugnisse belegen eine frühe Indus- trialisierung. Gewerbe und Industrie sind bis heute leben- diger Bestandteil des Tals und seiner Anrainerkommunen. Mit der Route der Industriekultur im Filstal soll die indus- trielle Vergangenheit und Gegenwart des Filstals ins Be- wusstsein gerückt und erlebbar werden. Gemeinsam mit den 16 Städten und Gemeinden im Filstal startete der Ver- band Region Stuttgart 2013 die Planungen zur Route; seit 2015 wird sie baulich umgesetzt. | industriekultur und industriegeschichte als ausgangspunkt Mit den Webereien und Baumwollspinnereien, deren Me- chanisierungsbedarf die Pioniere des Maschinenbaus he- rausforderte, waren die Unternehmen im Filstal Vorreiter der Industrialisierung im süddeutschen Raum. Die rauchen- den Schornsteine wurden zu Symbolen von Wohlstand und Arbeit. Viele heute noch bekannte Firmennamen, Produkte und Marken stammen aus dieser Zeit. Auch wenn sich nicht alle Unternehmen halten konnten, steht das Filstal nach wie vor für Erneuerung und Wettbewerbsfähigkeit: Immer wieder kommen innovative Unternehmen hinzu, die der wirtschaftlichen Entwicklung im Filstal neuen Schwung verleihen. Einige konnten sich als Weltmarktführer etab- lieren. Ein starkes Stück für ein kleines Tal, in dem neue Unternehmen mit frischen Ideen gern gesehen sind. 6 | der Verband Region Stuttgart – Kräfte bündeln Der Verband Region Stuttgart arbeitet an einer voraus- schauenden und nachhaltigen Entwicklung mit dem Ziel, die Vielfalt, hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Leis- tungskraft der Region langfristig zu gewährleisten. Gegründet wurde der Verband Region Stuttgart 1994 durch ein Gesetz des Landes Baden-Württemberg. Die Re- gion verfügt damit als einzige in Baden-Württemberg über ein „regionales Parlament“. Alle fünf Jahre entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, wer dort ihre Interessen vertritt. Als politische Ebene stellt der Verband Region Stuttgart wichtige Weichen: in den Bereichen öffentlicher Nahver- kehr, Regionalplanung, regionale Verkehrsplanung, Wirt- schaftsförderung und Tourismusmarketing. Mit regiona- len Förderprogrammen bringt er nachhaltige Mobilität in Schwung und gibt dem Landschaftspark ein Gesicht. Er ist Motor und Impulsgeber für wichtige Themen und bringt unterschiedliche Partner an einen Tisch. So entstand auch die Idee zur Remstal Gartenschau 2019 oder zur Route der Industriekultur im Filstal. www.region-stuttgart.org 7 | der Landschaftspark Region Stuttgart Die Landschaft in der Region Stuttgart hat viele Facetten: Flusstäler, Felder, steile Weinberge, Streuobstwiesen, den Albtrauf oder ausgedehnte Wälder. Selbst im Zentrum liegt die Naherholung direkt vor der Haustür: Grüne Oasen sind fast überall zu Fuß zu erreichen. Hier setzt die Idee des Landschaftsparks an. Der Verband Region Stuttgart will die Besonderheiten der vielfältigen Kulturlandschaft der Region stärker betonen und die schönen Seiten noch besser zur Geltung bringen. Es soll ein attraktiver und eng vernetzter Raum aus grünen Freiräumen und Landschaft entstehen, in den aber auch Siedlung, Wirtschaft, technische Infrastruk- tur, historische Ortsbilder und Architektur aus der heutigen Zeit oder vergangenen Tagen einbezogen werden. Die Region hat Landschaftsräume mit ganz unterschied- lichen Charakteristika, denen Rechnung getragen wird. Deswegen hat der Verband für jeden Landschaftstyp einen eigenen Masterplan erstellt. Für das Filstal sind zahlreiche Vorschläge erarbeitet worden: landschaftliche Verbesserun- gen an industrialisierten Standorten und Ideen für nach- haltige Nutzungskonzepte zum Erhalt von Bauten und An- lagen, die zum Teil auch denkmalgeschützt sind. Einige Projekte sind schon abgeschlossen, weitere in der Umset- zung. www.landschaftspark-region-stuttgart.de | das Projekt Route der industriekultur Bei der Arbeit am Masterplan Filstal spürten die Beteilig- ten der eigenen Atmosphäre im Filstal nach und stießen überall auf Zeugnisse der Industrialisierung. Es zeigte sich immer deutlicher, dass es mit seiner großen Zahl an Zeugnissen der Industriekultur ein Alleinstellungsmerkmal in der Region hat. So entwickelten sich die Idee und der Wunsch, daraus mehr zu machen, den Schatz der Indus- triekultur zu heben und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Filstals und das Interesse an ihm zu stärken. Um den Zeugnissen der Industriekultur aus vergangenen Tagen, 8 aber auch aus der heutigen Zeit gerecht zu werden und sie für Besucher erlebbar zu machen, haben der Verband Region Stuttgart und die Projektpartner beschlossen, ge- meinsam eine interkommunale Route der Industriekultur auszuarbeiten, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto erkundet werden kann. Ganz bewusst sprechen wir von lebendiger Industriekultur. Viele alteingesessene Betriebe existieren heute noch, neue Betriebe haben sich angesiedelt. Weil die Entwicklung und die Gestaltung des Tals un- zertrennlich mit den Geschichten der Menschen, die dort leben, verbunden ist, war es naheliegend und konsequent, die Bevölkerung möglichst umfassend in das Projekt einzu- beziehen. Ihre persönlichen Geschichten tragen ganz be- sonders zu dem Charakter der Route bei. Darauf wurde bei der Konzeption großen Wert gelegt. Diese Vorgehensweise fand die Europäische Union so interessant, dass sie das Vorhaben als Teil des Projekts VALUE+ mit EU-Mitteln aus dem INTERREG-IVB-Programm unterstützt hat. Die Idee dahinter ist, dass der Bericht über die Beteiligungsprozesse und den Erfahrungsaustausch bei vergleichbaren Projek- ten als Beispiel und Leitfaden dienen kann. Die europä- ischen Partner, die ebenfalls an Projekten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen arbeiten, kommen aus Belgien, Frankreich, Großbritannien und den Nieder- landen. www.value-and.com www.nweurope.eu 9 | das Konzept der Route der industriekultur Die Route der Industriekultur im Filstal verknüpft als Rad- route zahlreiche Orte der Industriekultur im gesamten Filstal. Einige dieser Orte sind aufgrund ihrer Bedeutung für die industrielle Entwicklung, aber auch wegen ihrer aktuellen Angebote für Besucherinnen und Besucher als sogenannte „Ankerpunkte“ ausgewiesen. Die Route der Industriekultur folgt überwiegend dem gut ausgebauten Radwegenetz der Filstalroute von Wiesensteig bis Plochin- gen. Das Logo der Route der Industriekultur stets im Blick können Sie sich auf die Spuren der Industrialisierung im Filstal begeben. Dabei sind die Orte der Industriekultur und Ankerpunkte nicht nur für Radfahrer gut erreichbar: Das Filstal ist durch die Bundesstraßen B 10 und B 466 sehr gut für den Pkw-Verkehr erschlossen. Stationen mit Bezug zur lokalen Industriegeschichte laden an besonderen Orten entlang des Wegs zum Verweilen ein und bieten die Mög- lichkeit, sich zu informieren. Die Arbeitersiedlung in Kuchen ist ein heraus- ragendes Zeugnis der Industriekultur im Filstal. 10 | das Logo Grün, Blau, Braun und Orange – das sind die Farben der Route der Industriekultur. Sie stehen stellvertretend für die prägendsten Bestandteile der Route. Vereint in einem Logo weisen sie Ihnen den Weg entlang des Radwegs und zu benachbarten Ankerpunkten, Orten der Industriekultur und Stationen. Die Orte der Industriekultur Die Eisenbahn Die Fils Die Radroute der Industriekultur Das Logo der Route der Industrie- kultur weist Ihnen den Weg. 11 | die orte der industriekultur im filstal Die Orte der Industriekultur repräsentieren in besonderer Weise die Industriekultur im Filstal und geben Einblicke in die historische oder aktuelle industrielle und gewerbliche Entwicklung. Zu ihnen zählen Fabriken, Arbeitersiedlungen und Fabrikantenvillen, aber auch Dreh- und Angelpunkte der Industrialisierung wie Wassermühlen, Elektrizitätswer- ke oder der Eisenbahn-Albaufstieg an der Geislinger Steige. Viele Orte laden dazu ein, Interessantes zur Industriege- schichte und zu heutiger Unternehmenskultur zu erfahren. Einige Orte sind allerdings nurmehr eingeschränkt zugäng- lich oder gar nicht mehr erlebbar: Firmengebäude wurden abgerissen, Betriebsgelände einer anderen Nutzung zuge- führt. Experten der Höheren und Unteren Denkmalschutz- behörden, der Industriekultur, der Stadtarchive und Kom- munen haben dazu beigetragen, die derzeit 121 Orte der Industriekultur und ihre Besonderheiten zu recherchieren, zu beschreiben und ihre Bedeutung für die Industriekultur des Filstals aufzuzeigen. Icon für Ankerpunkte | ankerpunkte An den Ankerpunkten der Route können Sie bedeutende Zeugnisse der Industriekultur