Dezember nachrichten 2008 Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V.

Editorial Aktivität und Entwicklung Prof. Dr. Nils Diederich Die Ehemaligen in Stuttgart Informationen Termine Personalien Titelthemen Jahresrückblick 2008 Mitgliederreise nach Stuttgart und Maulbronn Mitgliederveranstaltung am 20.11.2008 in

Berichte / Erlebtes

Die Vereinigungen der Empfang beim Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther H. Oettinger Ehemaligen aus den © Staatsministerium Baden-Württemberg Landtagen Förderalismus – Ehemalige in Bund und Ländern Europäisches Kolloquium The Indispensable Partners Aktuelles Aktivitäten unserer Mitglieder nach dem Mandatsende Der Geschäftsführer informiert Jubilare

(v. l. n. r.) Marita Wagner, Ute Georgi - Sachsen, Manfred Richter, Inge Velte - Hessen, Prof. Dr. Theo Blank, Bundestags- vizepräsidentin , Roland Artur Kohn, Präsident Carl-Dieter Spranger, Prof. Dr. Nils Diederich, Ulrich Biel - Niedersachsen, Ulrich Seidel - Sachsen-Anhalt, Siegrun Klemmer, Wolfgang Kiéck - Hamburg, Dr. Hartmut Sieckmann - Thüringen, Theo Magin - Rheinland-Pfalz, Günther Schwarz - Saarland, Dr. Dieter Biewald - Berlin © Brigitte Prévot Editorial Informationen

nsere Sommerreise führte uns Termine dieses Jahr im September nach UBaden-Württemberg: Stuttgart 17.12.2008, 19:30 Uhr und Maulbronn. Im Mittelpunkt Daimler Kolloquium der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen e. V. AG, ein besonders aktuelles Thema. „Leben nach dem Mandat“ im Deutschen (s. S. 15) In letzter Minute berichten wir auch 02.04.2009 über den Herbstbesuch in Bonn, wo wir Mitgliederveranstaltung im Bundesministerium der Verteidigung beim BMZ zu Gast waren und uns über in Bonn mit Jahreshauptversammlung die Entwicklung des World Conference © Marita Wagner 18.06.2009 Center Bonn unterrichten ließen. Wir haben einen Bezug dazu, Sommerfest der DPG denn was da in der Entwicklung ist, findet ja auf dem ver- trauten Bundestagscampus der „Bonner Republik“ statt. Wir 28. Kalenderwoche 2009 erinnern an die Debatten um die Villa Dahm, die nun der Sommerreise nach Mecklenburg-Vorpommern Spitzhacke zum Opfer gefallen ist. Sie existiert nur noch in Oktober 2009 der Erinnerung jener, die dort Sitzungen abhielten, Gäste Chinareise empfingen, Karten spielten. November 2009 Neu angepackt haben wir unter tatkräftiger Mithilfe von Vor- Mitgliederveranstaltung in Berlin: „Nach den Wahlen“ standsmitglied Siegrun Klemmer die Vertiefung der Kontakte zu den Ehemaligenvereinigungen der Länder. Sie berichten vom ersten Koordinationstreffen. Roland Artur Kohn berichtet Personalien von einem Treffen in Mainz. Wie immer findet das Internationale seinen festen Platz mit • Prof. Dr. Uwe Holtz erhielt kürzlich den von der Fachschaft Berichten über das Europäische Kolloquium in Athen Politikwissenschaft an der Universität Bonn – nach Ergebnis- sen der Lehrveranstaltungs-Evaluationen – verliehenen (Dr. Elisabeth Altmann, Prof. Uwe Holtz, Dieter Schloten, Dozentenpreis für beste Lehre. Dr. h. c. Torsten Wolfgramm) und die Deutsch-Amerikanische Studiengruppe (Volkmar Schultz, Klaus-Jürgen Hedrich). • Viele unserer Kollegen können sich nach dem Ausscheiden aus Leider sind wir immer wieder gezwungen, wichtige Beiträge dem Deutschen Bundestag weder vom aktiven Arbeitsleben noch von Berlin trennen. Der langjährige Erste Parlamentari- drastisch zu kürzen. Dies betrifft in dieser Ausgabe u. a. den sche Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion Wilhelm Bereich „Internationales“. Auch mussten wir die Rubrik Schmidt (63) ist ab Anfang 2008 Leiter der Konzernabteilung „Erlesenes“ herausnehmen und in diesem Zusammenhang Public Affairs und Bevollmächtigter des Vorstandes bei Evonik. auf die nächste Ausgabe unserer „nachrichten“ vertrösten. • Dr. Dieter Spöri (65), langjähriger Leiter der Konzernrepräsen- Im Übrigen werden wir alle Beiträge in Langfassung auf der tanz für Bundesangelegenheiten bei Daimler, ist inzwischen Website einstellen. Wir hoffen auf Verständnis. Generalbevollmächtigter und Gesellschafter der Beratungs- firma PMC International AG in Berlin. Mit den besten Wünschen für das weihnachtliche Jahresende • Ulrike Mascher ist Bundesvorsitzende des Sozialverbands VDK und zur Jahreswende Deutschland seit Oktober 2008.Sie war seit 2006 Vorsitzende dieses Verbandes in Bayern und Vizepräsidentin im Bund. Ihr • Dr. Dieter Rogalla ist auch mit 80 gut zu Rad. In diesem Jahr hat er als Initiator der Radtour „eurogalla“ 926 in einer Tour auf Europas Straßen gemeinsam mit Jugendlichen zurück- Prof. Dr. Nils Diederich gelegt. Geschäftsführer • Jelena V. Hoffmann ist Honorarkonsulin für die Ukraine in Leipzig.

2 nachrichten Dezember 08 Jahresrückblick 2008

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Die Einladung des Prä- meine Damen und Herren, sidenten des Deut- schen Bundestages in wenigen Wochen geht ein für unsere Verei- zum Festakt „60 Jahre nigung erfolgreiches und abwechslungsreiches Parlamentarischer Rat“ Jahr zu Ende. Der im April 2008 neu gewählte am 6.9.08 im Museum Vorstand hat in seiner Klausurtagung vom 19. König in Bonn hat eine Juni 2008 die Weichen für die kommenden zwei Reihe von Mitgliedern Jahre gestellt. Eine wichtige Aufgabe wird sein, unserer Vereinigung die Zahl unserer Mitglieder in der Vereinigung wahrgenommen (siehe weiter zu steigern. Nicht nur der Vorstand, son- Foto Seite 15). Vom dern wir alle sollten deshalb bei ausgeschiede- 17.-19.9.2008 fand nen oder ausscheidenden Abgeordneten um die mit über 100 Teilneh- Mitgliedschaft in unserer Vereinigung werben. mern unsere Mitglie- Darum möchte ich Sie alle namens des Vorstan- derreise nach Stuttgart © Staatsministerium Baden-Württemberg des herzlich bitten. statt. Die maßgeblich Der Vorstand will außerdem die Zusammenarbeit von unserem Vizepräsidenten Harald B. Schäfer Diesen kurzen Bericht möchte ich mit unserer Vereinigung mit den Ehemaligen- initiierte und vorbereitete Reise wurde zu einem einem herzlichen Dank an unseren vereinigungen der Landtage verstärken. Unser außerordentlichen Ereignis, nicht zuletzt durch Geschäftsführer Prof. Dr. Nils Vorstandsmitglied Siegrun Klemmer hat mit die liebenswürdige Gastfreundschaft unserer Diederich und die Mitarbeiterinnen großer Energie die Koordination dabei übernom- hochrangigen Gastgeber. Frau Dorothea Dynow und Frau men und erstmals zu einem Meinungsaustausch Die Empfänge von Oberbürgermeister Dr. Wolf- Brigitte Prévot beenden, die bis vor am 20.6.2008 eingeladen. Die Vizepräsidentin gang Schuster im Rathaus von Stuttgart, von kurzem monatelang durch die des Deutschen Bundestages Gerda Hasselfeldt Ministerpräsident Günther H. Oettinger im Renovierungsarbeiten im Reichtags- begrüßte die Vertreter der Ehemaligenvereini- Neuen Schloss mit festlichen Abendessen, der präsidentenpalais erheblichen Belas- gungen von Bund und Ländern und würdigte ein- Besuch im Mercedes-Benz Museum mit dem tungen ausgesetzt waren und erst drucksvoll die Bedeutung dieser Organisation für Vortrag des Daimler-Vorstandes Dr. Thomas seit kurzem in den erneuerten Räu- unsere Demokratie. Bei aller Unterschiedlichkeit Weber mit anschließender Diskussion und Mit- men wieder ihren Aufgaben nachge- in Struktur, Arbeitsweise und Mitgliederstärke tagessen waren beeindruckende Erlebnisse. Die hen können. Zum Schluss wünsche waren alle Teilnehmer entschlossen, ihre Zusam- Treffen mit der jeweiligen Fraktion des Landtages ich allen Mitgliedern unserer Vereini- menarbeit zu verbessern. und der Empfang durch die Stellvertretende gung eine gute Adventszeit, ein fro- Ein wichtiger Arbeitsbereich bleibt auch zukünf- Landtagspräsidentin Christa Vossschulte und hes, gesegnetes Weihnachtsfest und tig die internationale, insbesondere die europäi- das Abendessen gaben viele Möglichkeiten zur alles Gute, viel Glück und Gesundheit sche Zusammenarbeit der Ehemaligenvereini- Diskussion und zum persönlichen Gespräch. Der im Jahre 2009. gungen. Hier leisten unsere Kollegen Prof. Dr. Ausflug nach Maulbronn mit dem Empfang durch Uwe Holtz, Dieter Schloten und Dr. h. c. Leni Bürgermeister Felchle und der sachkundigen Ihr Fischer vorzügliche und allseits hoch anerkann- Führung durch das Klosterareal waren weitere te praktische und programmatische Arbeit, Höhepunkte einer sehr gelungenen und harmoni- zuletzt bei der Vorbereitung und Durchführung schen Mitgliederreise, die für einige in Stuttgart des Europäischen Kolloquiums in Athen vom 17.- dann mit dem Besuch des Theodor-Heuß-Hauses 19.10.2008. einen schönen Abschluss fand. Carl-Dieter Spranger

nachrichten Dezember 08 3 Titelthema Mitgliederreise nach Stuttgart und Maulbronn

Die diesjährige Mitgliederreise führte im Neuen Schloss. In einer launi- 68 „Ehemalige“ und ihre Begleitung gen Rede hob der Ministerpräsi- nach Stuttgart. Dank der intensiven dent die Bedeutung der „Ehema- Vorbereitung unseres Vizepräsiden- ligen“ für die Aktiven hervor. Es ten Harald B. Schäfer konnte ein sei wichtig, deren Erfahrungen abgerundetes Programm mit wichti- einzubeziehen. Er ermunterte die gen politischen Gesprächen angebo- „Ehemaligen“ sich einzumischen ten werden. Leider musste sich und gesellschaftlich aktiv zu Schäfer einer Hüftoperation unter- bleiben, um ihre Erfahrungen ziehen, so dass er an der Veranstal- auch für die nachfolgende Gene- tung selber nicht teilnehmen konnte. ration fruchtbar zu machen. Begonnen wurde mit einem Empfang Während des offiziellen Banketts beim Oberbürgermeister der Stadt ließ es sich der Ministerpräsi- Stuttgart, Dr. Wolfgang Schuster, dent nicht nehmen, von Tisch zu Die „Ehemaligen“ im Landtag von Baden-Württemberg © der die Teilnehmer in die Probleme Tisch zu gehen und mit den Marita Wagner und die Zukunftsperspektiven der „Ehemaligen“ zu diskutieren, von denen ihm vie- in die Projekte und Planungen von Mercedes- Stadt Stuttgart als Metropole moder- le noch aus ihrer aktiven Zeit durchaus vertraut Benz ein. Im Zentrum seiner Ausführung stand ner Industrie und Dienstleistung ein- waren. die Überlegung, dass mit dem Wandel der stimmte. Der nächste Tag war ganz dem Unternehmen Energiequellen auch die Industrie umweltfreund- Am Abend empfing der Ministerprä- Mercedes-Benz gewidmet. Vorstand Dr. Thomas liche und energiesparende Fahrzeuge entwickeln sident von Baden-Württemberg Weber führte die Teilnehmer unter dem Thema würde. Allerdings wies er darauf hin, dass dies Günther H. Oettinger die Teilnehmer „Mobilität der Zukunft – Mobilität und Zukunft“ in verschiedenen Stufen erfolgen müsse. Letztlich käme es darauf an, die konventionelle Energiequelle – Erdöl – durch Alternativen zu ersetzen, die zugleich umweltschonender (Re-

duzierung des CO2-Ausstoßes, Lärmminderung) seien. Insbesondere hob er auf die Vorzüge elektrisch getriebener Fahrzeuge ab, zeigte jedoch auch den schwierigen Weg dorthin auf. In der Diskussion wurden verschiedene techni- sche aber vor allen Dingen auch soziale Proble- me erörtert, insbesondere Dr. und Prof. Dr. Dr. h. c. wiesen auf die Verpflichtung hin, nicht nur den technischen Fortschritt zu forcieren, sondern auch die Rolle der Menschen und seiner Bedürfnisse, sowohl der Alten als auch der Jungen im Verkehr stärker zu berücksichtigen. Weber räumte indirekt ein, dass auch Mercedes viel zu spät die Planungen Roland Artur Kohn, Dr. Dorothee Wilms, Carl-Dieter Spranger, Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Lehr, OB Dr. Wolfgang Schuster, Dr. , Peter Conradi, Erika Reinhardt, Roland Sauer (v. l. n. r.) auf den Schwerpunkt energiesparende und um- © Landeshauptstadt Stuttgart/Fotograf: Horst Rudel weltfreundliche Autos gelegt habe.

4 nachrichten Dezember 08 Marita Wagner © Fotos: Dieter Schloten Prof. Dr. Dr. h. c. Ellen Lauterbach Roland Artur Kohn Dr. Liesel Hartenstein Prof. Dr. Theo Blank Ursula Lehr Die Diskussion konnte beim gemeinsamen Mit- führte der Direktor beim Landtag, Ulrich Loch- Beim entspannten Abendessen auf tagessen im Sitzungssaal des Aufsichtsrats fort- mann, im Plenarsaal die „Ehemaligen“ in Ge- Einladung des Landtagspräsidenten gesetzt werden. Dieser Saal liegt in der obersten schichte und Probleme des Landtagsgebäudes in der Gaststätte „Plenum“ konnte Etage des Mercedes-Benz Museums und zeigt ein und ging auf die speziellen Aspekte der der Austausch vertieft werden. bedeutungsvoll eine von Verkehrswegen überzo- Landtagsarbeit ein. Am nächsten Tag fuhren die Teilneh- gene Landschaft. In einem anschließenden Stehempfang begrüßte mer in die Stadt Maulbronn. Bürger- Ein Rundgang durch das Mercedes-Benz Muse- die Vizepräsidentin des Landtages, Christa meister Andreas Felchle führte die um zeigte ein genial angelegtes Gebäude, in dem Vossschulte, die erschienen ehemaligen MdB Gruppe in die Geschichte des Klos- ters Maulbonn und der um sie herum entstandenen Stadt ein und ließ es sich nicht nehmen, die „Ehemaligen“ höchstpersönlich durch die beein- druckenden Klosteranlagen, die zurecht zum Weltkulturerbe gehören, zu führen. Alle Teilnehmer bewunderten sein Engagement und seine Sachkunde. Stellv. Landtagspräsidentin Christa Vossschulte, Annemarie Griesinger, Dr. Ferner haben Kolleginnen und © Landtag Stuttgart/Andreas Kaiser Kollegen von dem Angebot Gebrauch gemacht, zu Beginn oder am Ende und MdEP sowie geladene „Ehemalige“ aus dem der Veranstaltung das Theodor- Baden-Württembergischen Landtag. Frau Heuss-Haus in Stuttgart zu besuchen Vossschulte war eigens von einer Klausurtagung (siehe Kasten Seite 6). am Bodensee nach Stuttgart geeilt, um zu den „Ehemaligen“ zu sprechen. Prof. Dr. Nils Diederich

Vorstand Dr. Thomas Weber, Dr. Lothar Ulsamer, Präsident Carl-Dieter Spranger © Nils Diederich auf zwei ineinander verflochtenen Spiralen so- wohl die Geschichte des Automobils, eingebettet in die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, als zugleich auch ein Museum der Produktion von Mercedes-Benz von Anfang an gezeigt werden. Unter sachkundiger Führung konnten sich die Teilnehmer so ein faszinieren- des Bild von der Entwicklung des Automobils machen. Am späteren Nachmittag trafen sich die ehema- ligen Abgeordneten mit Vertretern der Landtags- fraktionen der jeweiligen Partei und diskutierten Bürgermeister von Maulbronn: Andreas Felchle Brunnenhaus im Kloster Maulbronn die Probleme der Landespolitik. Im Anschluss © Marita Wagner © Elisabeth Altmann

nachrichten Dezember 08 5 Titelthema Der Ministerpräsident Günther H. Oettinger empfängt die „Ehemaligen“

Fotos: © Marita Wagner

Theodor-Heuss-Haus Der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, hatte mit seiner Frau Elly Heuss-Knapp bereits 1950 beschlossen, sich nach der Zeit als Bundespräsident in Stuttgart niederzulassen. Sie kauf- ten ein Grundstück auf dem Killes- berg. Heuss schloss mehrere Bausparverträge ab, um sich das Martha und Martin Grüner „Häusle“ leisten zu können. Nach seiner zweiten Amtszeit als Bun- despräsident zog er sich im Herbst 1959 in die baden-württember- gische Landeshauptstadt zurück; Elly Heuss-Knapp, Gründerin des Müttergenesungswerks, war bereits 1952 verstorben. Heuss wohnte in seinem zeittypischen, unauffälligen Einfamilienhaus von 1959 bis 1963, empfing dort seine Dagmar und Dr. Manfred Gessner, Dr. Wendelin Enders Prof. Dr. Uwe Holtz, Otto Reschke, Helen Reckhenrich-Reschke Besucher und verfasste Teile seiner Memoiren. Er hatte es ganz bewusst als bescheidenes Heim errichten lassen, um zu dokumentieren, dass Demokratie Macht auf Zeit bedeute. Als Alt-Bundespräsident wollte Heuss wie ein ganz norma- ler Bürger leben. Hier verstarb er auch am 12. Dezember 1963. Die Stiftung Bundespräsident- Friedhelm Ost Dr. Matthias und Dr. Paula Riede, Prof. Dr. Theodor-Heuss-Haus erwarb das Gebäude 1995 und erweiterte es um einen Anbau, in dem eine um- fassende Ausstellung über Leben und Werk des großen Liberalen in- formiert. Bundespräsident Johannes Rau eröffnete es im März 2002. Roland Artur Kohn Prof. Dr. Erika Schuchardt Roswitha und Kurt Palis, Marie-Luise und Dieter Schloten

6 nachrichten Dezember 08 Mitgliederveranstaltung am 20.11.2008 in Bonn

Am 20. November besuchten Mitglieder der Ver- Eine Gefahr sei der durch einigung das in Bonn ansässige Bundesmini- die Welt-Finanzkrise be- sterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wirkte Rückgang im Han- und Entwicklung und das World Conference del. Die Marktgläubigkeit Center Bonn. Zu der Veranstaltung hatten sich breche zusammen. Des- 104 Personen angemeldet. halb müsse der Mensch, nicht der Markt im Mittel- Im BMZ empfing uns die Parlamentarische punkt stehen. Es müsse Staatssekretärin Karin Kortmann, MdB. Präsi- auch vermieden werden, dent Carl-Dieter Spranger verlas ein Schreiben dass Entwicklungskapa- der Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, die zitäten abgezogen werden, bedauerte, die „Ehemaligen“ nicht persönlich weil sie in entwickelte begrüßen zu können. Spranger, als Vorgänger im Länder profitabler einzu- Amt, äußerte Verständnis und hob hervor, dass setzen seien. Auch dürfe (v.l.n.r.) Prof. Dr. Theo Blank, Carl-Dieter Spranger, Parl. Staatssekretärin © auch die Parl. Staatssekretärin just von einer es nicht sein, dass die Karin Kortmann, Harald B. Schäfer Jürgen Linde Reise nach Guatemala zurückkehrt sei, um die Industrieländer subventionierte Überschüsse in Jugendliche. Abschließend lobte sie Gäste zu empfangen. Spranger freute sich, dass Entwicklungsländer exportierten und dort die die konsensuale Zusammenarbeit an die Entwicklungspolitik kontinuierlich auf Grund- einheimischen Märkte durch Dumpingpreise diesen Aufgaben im Bundestag. lagen aufbaue, an deren Gestaltung auch er ruinierten, wie sie am Beispiel des Milchexports Präsident Spranger eröffnete die mitgewirkt habe. Er freue sich zu hören, wie die nach Burkina Faso oder der Baumwollexporte der Diskussion. Er freue sich über den Ansätze seit 1998 weiterentwickelt wurden. USA erläuterte. Das Ministerium versuche ge- Schritt von der Entwicklungshilfe zur Frau Kortmann griff das Stichwort auf. Tatsäch- genzusteuern, indem es den Transfer durch fai- Zusammenarbeit. Deutschland habe lich wandle sich Entwicklungspolitik entspre- ren Handel fördere. Es sei erfreulich, dass auch wichtige Aufgaben übernommen, seit chend der internationalen Entwicklung von der Kräfte der deutschen Wirtschaft aufgeschlossen zu seiner Zeit das „Wüstensekreta- Entwicklungshilfe der frühen Jahre zur globalen seien, beispielsweise der Otto-Versand. riat“ der UN nach Bonn geholt wurde. Entwicklungs-Strukturpolitik. Das Ministerium Ein Schwerpunkt sei die Förderung regionaler Roland Artur Kohn erinnerte daran, freue sich, seinen Sitz im früheren Bundeskanz- Entwicklungsstrukturen, so bei Problemen von dass Dr. h. c. Lieselotte Funcke leramt gefunden zu haben. Es sei ein den Auf- „global goods“, wie dem Wasser. Ein anderer bereits vor Jahrzehnten den Begriff gaben des Ministeriums entsprechendes kom- Schwerpunkt sei die Armutsbekämpfung. Der „Weltinnenpolitik“ eingeführt hatte; munikationsfreundliches Gebäude. Sie begrüßte Hunger in manchen Regionen wachse, auch er wolle wissen, wie es damit stehe. frühere Kollegen und Ausschussmitglieder, den durch steigende Nahrungsmittelpreise. Hier Ferner fragte er nach den Erfahrun- Minister Carl-Dieter Spranger, Uwe Holtz, Klaus bemühe man sich um Steigerung der Produktivi- gen mit der Integration der DEG in Hedrich, Ingrid Matthäus-Maier und viele andere. tät in den Partnerländern und um die Umnutzung die KfW. Schließlich provozierte er Der derzeitigen Welt-Unordnung müsse mit einer von Flächen. mit der Frage, ob eigentlich ein ei- pluralen Partnerschaft im international Sorge bereite die Entwicklung im Klimabereich. genständiges BMZ noch gerechtfer- institutionalisierten Rahmen begegnet werden. In vielen Entwicklungsländern werde nachhaltige tigt sei. Harald B. Schäfer betonte, Entwicklungspolitik solle helfen, Spaltungen Entwicklung noch nicht prioritär gesehen. Auch dass nachhaltige Politik die Überwin- abzubauen, die Friedenserhaltung fördern, durch müsse man sich für die Einführung erneuerbarer dung sektoraler Politik zur Voraus- Investition Zukunftsperspektiven schaffen. Sie Energien einsetzen. setzung habe: es könne nicht sein, erläutert das am Beispiel Guatemala, woher sie Ein besonderes Anliegen des Ministeriums sei dass Nahrungsproduktion zu Lasten gerade kam. ein freiwilliger entwicklungspolitischer Dienst für des Anbaus von Pflanzen zur

nachrichten Dezember 08 7 Titelthema Jürgen Linde © Fotos: Dr. h. c. Helmuth Becker Klaus-Jürgen Hedrich Dr. Horst Schröder Peter von der Heydt Fortsetzung: Mitgliederveranstaltung Energiegewinnung eingeschränkt die Einhaltung von Grundsätzen achten. Klare bestimmt seien. Landreform sei ein wichtiger werde. Er wies am Beispiel Chinas Rahmensetzungen seien notwendig. Dr. Horst Ansatz zur Eigenversorgung. Bei der Energie- darauf hin, dass rasantes Wachstum Schröder hielt die Bekämpfung der Korruption mittelproduktion werde eine Zertifizierung ange- zur zunehmenden Verarmung führen für wichtig. Außerdem sei es an der Zeit, das strebt, die Verdrängungsprozesse ausschließen könne. Prof. Dr. Uwe Holtz hinter- Schwellenland China mit seinen rasanten solle. Leider sperre sich die EU noch, eingespar- fragte die komparativen Vorteile der Wachstumsraten aus der Entwicklungshilfe te Agrarmittel in die ländliche Entwicklungspoli- Zusammenarbeit in der EU gegenüber herauszunehmen. Ingrid Matthäus-Maier ver- tik umzuwidmen. der nationalen Politik. Ferner fragte wies auf die Erfolge der Finanzierung von Bei der Diskussion um den Entwicklungshilfe- er nach der Bedeutung der von „Mikrokrediten“ vor allem für Frauen. Im Übrigen ansatz müsse nach einer stetigen Steigerung Spranger einst aufgestellten Krite- dürfe das Schlagwort vom „Erbe des Kolonialis- gestrebt werden. Allerdings spielten für viele rien. Schließlich erbat er einen Kom- mus“ nicht länger als Entschuldigung für das Länder die Rücküberweisungen von Migranten mentar zu der vor Jahrzehnten ver- Versagen der Eliten in den afrikanischen Staaten eine wichtige Rolle. Außerdem müsse durch kündeten „0,7%-Marke“ für her halten. Ellen Lauterbach analysierte die Beseitigung von Handelshemmnissen geholfen Entwicklungshilfe, die ja offenkundig Situation in Afrika, wo importierte Billigarbeits- werden. nie erreicht worden sei. Carl Ewen kräfte, vor allem Chinesen, den einheimischen PSt’in Kortmann hält Dr. Angelika Köster-Los- beleuchtete die Tatsache, dass in Arbeitsmarkt zerstören. Dr. Hugo Hammans, der sack entgegen, dass bei Verhandlungen mehr afrikanischen Ländern Nahrungsmit- für die GTZ viele Jahre in Samoa und Afrika war, und mehr auf Nachweis konkreter Erfüllung und tel für Ostasien produziert würden, verwies darauf, dass immer noch Teile der dorti- auf Überprüfung und Kontrolle Wert gelegt werde wobei weder inländische Arbeitskräf- gen Eliten Entwicklungsgelder in private Taschen – nicht immer zur Freude der Verhandlungs- te noch der inländische Markt etwas fließen lassen. partner. davon hätten. Profitieren würden vor PSt’in Karin Kortmann antwortete geduldig und Es sei aber auch eine stärkere Koordinierung und allem die Saatguthersteller. Klaus politisch engagiert auf die weit gefächerte Dis- Zusammenarbeit der NGO notwendig, um Thüsing stellte die Frage nach kussion. Doppelförderung und Irrwege zu vermeiden. Es „partnership-agreements“. Karl Die Anwerbung weiterer Institutionen nach Bonn könne nicht sein, dass „gute Menschen“ die Eigen verwies darauf, dass die Bil- durch die Bundesregierung müsse unter einheit- Kooperation unterlaufen, um sich selbst ohne dung der Bauern in den Entwick- lichem Titel koordiniert werden. Selbsthilfe sei Rücksicht auf Andere verwirklichen zu können. lungsländern ein Schlüssel zur Er- immer noch eine Voraussetzung für Zusammen- Die Bundesrepublik sei übrigens der größte höhung der Produktivität sei. Dr. arbeit. Eine Budgetfinanzierung könne es nur für Geldgeber für die Mikrofinanzierung. Bei der Angelika Köster-Lossack äußerte Länder geben, die Kriterien von „good gover- Korruptionsbekämpfung lobte sie besonders Skepsis gegenüber dem Erfolg von nance“ erfüllen. Bei der Frage der Nachhaltigkeit „transparency international“. Die Zusammen- Entwicklungspolitik. Auf Grund eigner werde geprüft, ob der gute Wille bei den arbeit mit China sei seit den Ereignissen in Tibet Erfahrungen in Afghanistan verwies Kooperationspartnern vorhanden sei. Afrika solle stark eingeschränkt. sie auf „good governance“ als Vor- im Übrigen nicht als Einheit, sondern regional Schließlich bedankte sie sich bei den Diskus- aussetzung für Entwicklungszusam- differenziert gesehen werden. Deshalb strebe die sionsteilnehmern, in der auch Entwicklungs- menarbeit. Nach einem Beitrag von Bundesregierung dort nach regionaler Zusam- politiker und –politikerinnen der ersten Stunde, Prof. Dr. Ursula Braun-Moser menarbeit. Allerdings wisse sie aus eigener wie Ellen Lauterbach oder Dr. Hugo Hammans bemerkt Peter v. d. Heydt unter Bei- Erfahrung, dass die Bereitschaft zur Kritik an das Wort genommen hätten. Präsident fall, dass eine bessere Kontrolle der Fehlverhalten oftmals gering sei: „Alte Kampf- Spranger dankte für die Bereitschaft, mit den Verwendung von Finanzmitteln not- gefährten kritisiert man nicht“. Ehemaligen zu diskutieren. Die Diskussion sei wendig sei. Man müsse nicht auf Es sei wahr, dass die Kooperationsverträge mit ertragreich für beide Seiten. nebensächliche Details, sondern auf China stets vom eigenen Nutzen der Chinesen Prof. Dr. Nils Diederich

8 nachrichten Dezember 08 Besuch im World Conference Center Bonn 20.11.08

Einer Anregung unseres früheren Vizepräsidenten Wissenschafts- und Martin Grüner folgend, überzeugten sich die Wirtschaftskommuni- Teilnehmer an der Bonn-Reise am Nachmittag kation gerichtet. Man des 20.11. vom Stand der Entwicklung des World ziele eine Teilnehmerzahl Conference Center Bonn. Geschäftsführer von 200 000 jährlich an. Matthias Schultze (37) gab einen Überblick. Die Der ehemalige „Vize- koreanisch-amerikanische Investorengruppe SMI präsidentenbau (Altes Hyundai entwickle - unter Beteiligung des Bun- Hochhaus)“, so ant- des und des Landes Nordrhein-Westfalen - das wortete Schultze auf Vereint am Ort ehemaliger Meinungskämpfe © Eva Linde Umfeld um das alte Bundestagsgebäude. Der die Frage von Dr. h. c. alte Plenarsaal werde, unter Veränderungsschutz Helmuth Becker, gehöre zum Kongresszentrum. dass hier Innovatives geleistet wer- stehend, einbezogen. Dieser Saal und die alten In der Diskussion wurde nach dem Kontingent für de. Gebäude geben den neuen Elementen - Großer die UN gefragt. Schultze verwies auf die Ergänzt wurde die Präsentation von Kongresssaal und Hotelgebäude - ein unver- Schwerpunkte, z.B. Klimafragen. Otto Reschke Schultze durch Harald Ganns, wechselbares Flair, das Element erfolgreicher beglückwünschte als früherer Nutzer auch des ehemals Botschafter und zuletzt für Werbung sei. Die Eröffnung sei für 2010 vorge- Plenarsaals bewegt das WCC zu seinem Ansatz. die Kontakte zu den Organisationen sehen. Es liege bereits eine Liste längerfristiger Dr. Adolf Spies von Büllesheim vertiefte die der UN zuständig. Er gab einen kur- Einwerbungen von Kongressen vor. Zwar sei Frage nach der Finanzierung. Weiter wurde zen Abriss über die Geschichte der Deutschland auf dem Kongressmarkt führend an geäußert, dass man sich nostalgisch auf den Anwerbung, die konzentriert nach zweiter Stelle hinter Besuch der alten Wirkungsstätte gefreut habe. dem Umzugsbeschluss seit 1994 den USA, jedoch Dr. Dorothee Wilms fragte: „Gibt es eine Zu- laufe und zu 17 verschiedenen gebe es auf Grund sammenarbeit mit dem Haus der Geschichte?“ Sekretariaten mit derzeit 700 und im der föderalen Struk- Schultze verwies auf regelmäßige Führungen Jahre 2010/11 etwa 900 vorgesehe- tur eine Vielzahl durch das Haus. Man wollte wissen, ob das neue nen Mitarbeitern geführt habe. Sie konkurrierender Festspielhaus integriert wird. Dr. seien im Alten Abgeordnetenhoch- Städte. Bonn sei wurde beschieden, dass die Anmietung des Saal haus „Langer Eugen“ angesiedelt. allerdings einmalig mit allerlei Nebenleistungen etwa 20.000 € Schwerpunkt sei der Aufgaben- vom Umfeld, vom täglich koste. Konrad Gilges fragte nach tech- bereich Nachhaltigkeit (Wüsten- Profil, der Ver- nischen Problemen bei der Nutzung, die bildung, Klima, Erhaltung wandernder netzung und der Matthias Schultze, Geschäfts- Schultze verneinte. Geschäftsführer Schultze Tierarten [Fledermäuse, Wasser- führer des World Conference Zusammenarbeit mit Center Bonn, © Nils Diederich bekräftigte auf die Frage von Prof. Dr. Nils vögel, Kleinwale…], Freiwilligen- der Kommune und Diederich, dass die Örtlichkeit tatsächlich einen programme etc.). Ergänzt werde das daher attraktiv: „Ein einzigartiger Ort mit einer Mehrwert erzeuge, indem sie einen Acquise- durch verschiedene Institute und in- einzigartigen Geschichte.“. Hinzu käme die vorteil biete, das stelle man bei Verhandlungen ternationale Konferenzen (Klima- Dienstleistung für die UN-Institutionen, die das fest. Dr. verwies auf die histori- gipfel, Erneuerbare Energien). WCC allerdings niemals auslasten könnten. Dies sche Einmaligkeit des Ortes, den es zu pflegen Präsident Spranger dankte trage jedoch auch zum Profil bei: Kompetenz- gelte. Roland Artur Kohn fragte erneut nach den Schultze und Ganns für die Informa- zentrum für Nachhaltigkeit. Gewinnperspektiven, die Schultze in eine tionen. Man könne sehen, dass der Der Kongressbau habe als Konstruktion mit viel mittlere Dimension bis etwa 2015 stellte. Kohn Umzug in der Rheinaue keine Wüste Glas die Struktur eines transparenten Kristalls. betonte, dass die Ehemaligen den Abriss der hinterlassen habe. Die strategische Ausrichtung sei auf Villa Dahm bedauert hätten, aber man sehe, Prof. Dr. Nils Diederich

nachrichten Dezember 08 9 Berichte / Erlebtes Die Vereinigungen der Ehemaligen aus den Landtagen

Intensive Zusammenarbeit mit den Vereinigungen 20 Jahre Landesvereinigung der der Ehemaligen Landtagsabgeordneten Ehemaligen in Rheinland-Pfalz

Unsere Vereinigung konnte vor einem Im September feierte die „Vereinigung ehemaliger Jahr mit einer festlichen Veranstal- Mitglieder des Landtags Rheinland-Pfalz“ ihr 20- tung im Plenarsaal des Deutschen jähriges Bestehen mit einem Festakt im Plenar- Bundestages in Berlin ihr 30-jähriges saal des Mainzer Landtags. Der Vorsitzende der Bestehen feiern. Ein Jubiläum, auf Vereinigung, Theo Magin, konnte neben den das wir zu recht stolz sind. Aber Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertrete- auch unsere ausgeschiedenen Kolle- nen Parteien und den Vorsitzenden anderer Lan- ginnen und Kollegen in den meisten desvereinigungen zahlreiche Mitglieder begrü- Landtagen, Bürgerschaften und dem Präsident Carl-Dieter Spranger, Bundestagsvize- ßen, darunter Persönlichkeiten, die bereits dem präsidentin Gerda Hasselfeldt, Siegrun Klemmer Berliner Abgeordnetenhaus haben © Dieter Biewald sich zu Ehemaligen-Vereinigungen zusammengeschlossen, als erste kommener Zeitpunkt war das jährliche Sommer- gründeten sich die bereits 1975 die fest der Deutschen Parlamentarischen Gesell- Bayern – zuletzt, 2005, die in schaft, die großzügig unsere Gäste als Ehren- Niedersachsen. Die Motive zum gäste empfing. Zusammenschluss sind sich natur- Am 20.6.2008 kamen Präsidentinnen und gemäß ähnlich und unterscheiden Präsidenten aus Berlin, Hamburg, Hessen, sich kaum von unserem Vereins- Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Der Vorsitzende der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Landtags Rheinland-Pfalz, Theo Magin, begrüßt zweck: Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Landtagspräsident a. D. Christoph Grimm. (links davon - das Pflegen von Gemeinsamkeiten einem ersten offiziellen Treffen mit unserer Siegrun Klemmer, Roland Artur Kohn) © Klaus Benz nach dem Ausscheiden aus dem Vereinigung zusammen, das von der Vize- 1. Landtag von Rheinland-Pfalz angehört hatten. Parlament Präsidentin des Deutschen Bundestages, Gerda Landtagspräsident Joachim Mertes würdigte die - Verbindungen herstellen und Hasselfeldt, eröffnet wurde. Bisher liefen die Verdienste der Mitglieder der Vereinigung, die als Gedanken- und Erfahrungsaus- Kontakte unter den Ländern zweiseitig. Darum Parlamentarier maßgeblich zum Aufbau der tausch betreiben mit den Vereini- stieß vor allem die Möglichkeit des vielgleisigen Demokratie im Land beigetragen hätten. gungen der anderen Bundesländer Meinungsaustausches auf sofort genutztes Inter- Der Ehrenvorsitzende der Landesvereinigung, - eigene politische Erfahrungen zur esse. Die Probleme gleichen sich: wie wirbt man Staatsminister a. D. Hans Schwarz hielt die Verfügung stellen / weitergeben. um Mitglieder unter den ausgeschiedenen Kolle- Festansprache. Die Bundesvereinigung der Die Mitgliederzahlen reichen von 27 ginnen und Kollegen, wie hoch darf der Mit- Ehemaligen war vertreten durch Vizepräsident in Mecklenburg-Vorpommern bis zu gliedsbeitrag sein, welche angebotenen Aktivi- Roland A. Kohn sowie Vorstandsmitglied Sieg- 350 in Berlin. täten finden das größte Echo, wie steht es mit run Klemmer. In seinem Grußwort überbrachte Während eines Beisammenseins an- Mitarbeitern, für welchen Zeitraum wird der Kohn die Glückwünsche von Präsident Carl- lässlich unseres Jubiläums mit Vor- Vorstand gewählt? Dieter Spranger zur erfolgreichen Arbeit der ständen aus einigen Bundesländern Einhellig waren alle Beteiligten der Meinung, Landesvereinigung mit ihren 144 Mitgliedern und wurde der Wunsch deutlich, regel- dass mindestens ein Treffen pro Jahr unter dem sprach sich für eine noch engere Zusammenar- mäßig in Berlin zusammen zu kom- organisatorischen Dach unserer Vereinigung an- beit zur Stärkung der Grundlagen der Demokratie men. Wir haben diese Anregung im zustreben ist. in Deutschland aus. Vorstand gern aufgegriffen. Ein will- Siegrun Klemmer Roland Artur Kohn

10 nachrichten Dezember 08 Europäisches Kolloquium „Repräsentative und partizipative Demokratie in Europa“

Partizipative Demokratie, wie sie z. B. in Referen- letztlich einstimmig angenommene „Erklärung Partizipative den und Bürgerbehren zum Ausdruck kommt, er- von Athen“ fußt vor allem auf den Vorarbeiten gänzt und stärkt die repräsentative Demokratie. unserer Vereinigung (s. dazu die Berichterstat- Demokratie Parlamente und internationale parlamentarische tung in unseren „nachrichten“ vom Mai 2008). Versammlungen müssen gestärkt werden, damit Dies ist auch vom Berichterstatter der Europä- Unser Kollege aus der Schweiz, sie wirksamer und glaubwürdiger als bisher mit ischen Assoziation, dem französischen Kollegen Markus Ruf, ging in seinem State- den die Demokratie bedrohenden Herausforderun- Jacques Chaumont, ausdrücklich gewürdigt ment in Athen auf die partizipative gen umgehen können, wie etwa mit der Globali- worden. Demokratie in der Schweiz ein: sierung und der internationalen Finanzkrise, dem Volksinitiativen (Abstimmungen über Klimawandel, den demografischen Veränderungen Wichtige Inhalte und Forderungen Verfassungsänderung) und Gesetzes- oder der Armut in der Welt. Abgeordnete müssen der Erklärung referenden waren und sind Eckwerte nah an den Wählern sein. Bei der Lösung der enormen Herausforderungen, der partizipativen Demokratie in der vor denen unsere Länder stehen, müssen folgen- Schweiz. Dafür sind 100 000 bzw. Dies sind wichtige Erkenntnisse und Forderun- de Werte Orientierung bieten: Demokratie, Frei- 50 000 Unterschriften nötig. Beim gen, die auf dem jüngsten Kolloquium der Euro- heit, Rechtsstaatlichkeit, Frieden, Verschieden- Gesetzesreferendum werden vom päischen Assoziation ehemaliger Abgeordneter heit und Toleranz, Gleichberechtigung von Mann Parlament genehmigte Gesetze auf erhoben wurden. Das Kolloquium fand vom 17.- und Frau sowie Gerechtigkeit und Solidarität. Als Begehren der Volksabstimmung vor- 19. Oktober in Athen statt. Es führte unter dem wirtschaftlicher Ordnungsrahmen wird die inter- gelegt. Präsidenten der Europäischen Assoziation, dem nationale soziale und ökologische Marktwirt- Die Schweiz kann für sich in An- Luxemburger Camille Dimmer, rund 75 ehemali- schaft empfohlen. Die internationale Finanzkrise spruch nehmen, ein gut funktionie- ge Abgeordnete aus 18 Vereinigungen zusam- sollte die Parlamente dazu bringen, von den poli- rendes partizipatives Demokratie- men, darunter auch eine sechsköpfige Delegation tischen und wirtschaftlichen Entscheidungs- Modell ausgebaut zu haben. Der von uns. Das Thema ging übrigens auf unseren trägern eine Regulierung der Finanzmärkte zu Föderalismus zwingt dazu, möglichst Vorschlag zurück. fordern. viele relevante Gruppen in die Wegen der guten Organisation und der großzügi- Entscheidungsfindung einzubeziehen. gen Gastfreundschaft gilt der griechischen Verei- Die „Erklärung von Athen“ kann bei unserer Auch internationale Verträge unter- nigung und dem griechischen Parlament ein gro- Geschäftsstelle angefordert werden; sie findet liegen teilweise einer Volksabstim- ßes Dankeschön. sich zudem auf unserer Homepage mung und benötigen eine Mehrheit Die nach einem Abstimmungsmarathon über ein- www.vemdb.de > Aktuelles > Internationales. der Kantone. zelne Änderungs- und Ergänzungsvorschläge Die Schweiz definiert sich stark über Das negative Ergebnis des irischen Referendums dieses politische System: Schweiz ist über den Vertrag von Lissabon wird zum Anlass da, wo das Volk über Sachvorlagen in genommen, eine größere Sensibilisierung und Abstimmungen entscheidet. Kompe- Mitwirkung der Bürger am Bau Europas zu for- tenzen an die EU abzutreten, ohne in dern. konkreten Sachfragen mittels Volks- Die „Erklärung von Athen“ wird nationalen und abstimmung entscheiden zu können, internationalen Parlamenten zugeleitet werden – ist für viele Schweizer und Schwei- in der hoffnungsfrohen Erwartung, dass zerinnen nur schwer vorstellbar. Die deutsche Delegation v. l. n. r.: Dieter Schloten, zumindest einige der Forderungen von den Akti- Dr. h. c. Torsten Wolfgramm, Prof. Dr. Theo Blank, ven umgesetzt werden. Dr. Elisabeth Altmann Dr. h. c. , Delegationsleiter Prof. Dr. Uwe Holtz und Dr. Elisabeth Altmann © Uwe Holtz Prof. Dr. Uwe Holtz (eine Nachlese siehe Seite 13)

nachrichten Dezember 08 11 Berichte / Erlebtes The Indispensable Partners

25 Jahre Congressional Study Group on

25 Jahre regelmäßige Seminar-Arbeit von amerikanischen und deutschen Parlamentariern hüben und drüben bedeuten Kontinuität, persönliches Engagement, gegenseitiges Zuhören, Lernen und Verstehen. Von Anfang an unterstützt durch die deutschen politischen Stiftungen und durch den German Marshall Fund of the United States. Von den jeweiligen Botschaftern ist diese einzigartige Verbindung zweier Parlamente immer wieder als Flagg- Zu dem Besucherprogramm gehört auch die Besichtigung „von Land und Leuten“: schiff-Programm der transatlanti- Der beeindruckende Bryce Canyon. Klaus-Juergen Hedrich und Hans-Ulrich Klose (2. u. 3. v. r.) schen Beziehungen und als Kataly- © The United States Association of Former Members of Congress, Congressional Study Group on Germany sator auch in schwierigen Zeiten bezeichnet worden. mit amerikanischen Kollegen in Washington, Es wäre fahrlässig, die Begegnungen mit den Angefangen hat das alles mit den Berlin und Bonn. Ich habe leidenschaftliche amerikanischen Kollegen ausschließlich nach der „Oldies“, den Former Members, den Debatten erlebt über transatlantische Kindes- politischen Tagesordnung zu bewerten. Das per- Ehemaligen. Die begründeten in entführungen, über genmanipulierte (die Ame- sönliche, das vertrauliche, das freundschaftliche Deutschland 1977 die Vereinigung rikaner sagen: „modifizierte“) Lebensmittel, über Gespräch gehört dazu. Ebenso wie das gemein- der Ehemaligen Abgeordneten des Russland und die Nato, über Irak und den Nahen same Erlebnis des jeweiligen Tagungsortes. Deutschen Bundestages und nah- Osten, über die Integration von Einwanderern, „Hermann the German“ in Minnesota, der men Beziehungen auf zur Association über Rassismus und Nazismus, über Aids und Mississippi bei Cape Girardeau oder die Kennedy of Former Members of Congress. Ge- Hunger und über Erderwärmung. Von „bullshit“ Library in Boston und zuletzt auch in Salt Lake burtshelfer waren Dr. Karl Mommer, bis zu tiefer Nachdenklichkeit habe ich jede Re- City, Utah – das sind bleibende Erinnerungen an Jed Johnson Jr. und Botschafter aktion erlebt. ein schönes, vielgestaltiges Land und freundli- Wilhelm Grewe sowie die Deutsch- Das schwierigste Thema war aus meiner Sicht che Menschen. Amerikanische Parlamentariergruppe die Europäische Integration, das einzigartige, So ähnlich mögen es auch die Freunde aus des Bundestages. äußerst komplexe Modell internationaler Zusam- Amerika sehen, wenn Sie mit uns Oberbayern Ich habe seit 1995 an allen Semina- menarbeit in Zeiten der Globalisierung. Viele oder Usedom, Berlin, Dresden oder Hamburg ren der Congressional Study Group amerikanische Parlamentarier und Mitglieder der kennen lernen. Und demnächst Köln, von wo aus und der Deutsch-Amerikanischen politischen Community verstehen den Integra- der Kollege Dr. das Seminar seit Parlamentariergruppe des Bundesta- tionsprozess nicht wirklich, weil ihnen die Idee über 20 Jahren an begleitet hat. ges teilgenommen. Darüber hinaus des freiwilligen Verzichtes auf Teile der natio- an hunderten von Einzelgesprächen nalen Souveränität völlig fremd ist. Volkmar Schultz

12 nachrichten Dezember 08 Abschlusstagung nicht nehmen, in die amerikanische Bundes- hauptstadt anzureisen, um so das deutsche in Washington Parlament hochrangig zu vertreten. Lammert gehörte übrigens (wie auch der Verfas- Einem guten Brauch folgend fanden die ser dieser Zeilen) zu den Mitbegründern des Abschlussbesprechungen in Washington DC Austausches. statt. Aus dem Rückblick ist es erinnerungswert, Auch die beiden Vorsitzenden der Congressional Der Vorsitzende der Deutsch-Amerika- dass im Mai die Auseinandersetzung bei den Study Group im Senat, Evan Bayh (D-Indiana) nischen Parlamentariergruppe des Deut- Demokraten zwischen Barack Obama und und Jeff Sessions (R-Alabama) demonstrierten schen Bundestages, Hans-Ulrich Klose, in „seinem Element“ Hillary Clinton dem Höhepunkt zustrebten. durch ihre Teilnahme in der Library of Congress, Bei den Vorwahlen in West Virginia, die Hillary dem Ort der Festveranstaltung, das Interesse der Clinton klar für sich entschied, antworteten ca. amerikanischen Kollegen an den bilateralen dass sich das Beziehungsgeflecht 25 % der Wähler bei einer Nachbefragung, Beziehungen. mit seinen vielen persönlichen Kon- „race was an issue“. Wie immer man zu dem Beeindruckend war die Anwesenheit vieler ehe- takten gerade in schwierigen Zeiten Ausgang der Präsidentenwahlen steht, ist es maliger Kollegen aus dem Haus, an der Spitze als ein stabilisierender Faktor be- erfreulich, dass dieser Faktor nicht „durch- der bekannte und als Debattenredner „gefürch- währt habe. Nicht zuletzt erinnerten schlug“. tete“ Lee Hamilton, einem der Begründer der sich viele in diesem Zusammenhang Zur Feier des 25. Treffens mit der Congressional Congressional Study Group on Germany. an die kritischen Phasen im Vorfeld Study Group on Germany ließ es sich der Lammert und Bayh verzichteten bei ihren An- und während des Irakkrieges. Bundestagspräsident Dr. sprachen auf Pathos, verwiesen aber darauf, Klaus-Juergen Hedrich

Europäisches Kolloquium - eine Nachlese Fortsetzung von Seite 11

Partizipative Demokratie – was dabei auch heraus kommen könnte Europäisches Kolloquium Vollendet hat die Konferenz, Nach der Ratifizierung des Lissaboner Vertrages jetzt den Carabinieri Aufträge erteilen. was früh begann vorigen Lenz, werden in zahlreichen Mitgliedsländern der EU Island erhält eine Finanzspritze aus Holtz hat das dicke Holz gebohrt, zunächst Volksbefragungen und anschließend Süditalien und beantragt die Auf- Visionen haben ihn umflort. Referenden durchgeführt. Diese erleichtern die Ar- nahme in die EU. Andalusien, die Die anderen ihm zur Seite standen, beit der europäischen Gremien, indem sie ihnen Kanaren und Sizilien beschließen ein wobei sie Rat und Zuspruch fanden, schwierige Entscheidungen abnehmen: In Polen Landeverbot für Bootsflüchtlinge. die große Mühe nicht vergeblich, und den baltischen Staaten löst der Dollar die Das mit Rücksicht auf Griechenland und unser Beitrag sehr erheblich. einheimischen Währungen ab; dabei siegt er in wieder eingeführte Scherbengericht Von Zeus, Athene gern gesegnet, Estland nur knapp vor dem Euro. Im Saarland, in schickt die EU-Kommission für fünf zum Schluss hat’s leider noch geregnet. Thüringen und in Bayern wird die D-Mark wieder Jahre in die Verbannung nach eingeführt. In Süditalien wird die Mafia als Ostanatolien. Torsten Wolfgramm ordnungspolitische Autorität anerkannt; sie darf Dieter Schloten

nachrichten Dezember 08 13 Aktuelles Aktivitäten unserer Mitglieder nach dem Mandatsende

Was bringt das Universitätsfach In Stettin, wo ich 1996 habilitierte, konnte ich ten besser im EU Basikwissen auszubilden. Wie ’Europäische Integration’ über den Deutsch-Polnischen Studiengang in sollen wir denn sonst Europäische Identität am Beispiel Polens und Ungarns. Wirtschaftinformatik hinaus einen Lehrstuhl für zum Funktionieren unserer Politischen Union er- Europäische Regionalpolitik erhalten und seit zielen? 17 Jahren Makroökonomie und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. habil. Ursula Braun-Moser lehren. Im Sommersemester 2008 waren im Rahmen In Polen sehe ich meine Aufgabe über Marktwirt- des von Prof. Dr. Uwe Holtz (Universität schaft, Außenwirtschaft, Wirtschaftpolitik den Bonn) koordinierten Programms „Ehemalige Informatikstudenten genügend Rüstzeug auf ih- in die Unis“ eine Kollegin und fünf Kollegen ren Lebensweg mit zu geben, dass sie zur Selb- als „Gastdozenten“ zu folgenden Themen im ständigkeit (1/3 aller Polen sehen dies als Ziel) Einsatz: Prof. Dr. habil. Ursula Braun-Moser fähig zu werden. 1. Rudolf Dressler © Konrad-Adenauer-Stiftung In Budapest an der Rechtsuniversität ELTE bringt („Israel und Palästina – Vor-Ort-Erfahrungen das ERASMUS Programm EU-Studenten aus 27 eines ehemaligen Botschafters“ – 2.7.08) Seit den 80er Jahren verfolgt die EU Ländern zusammen. Meine Englisch- und 2. Dr. Wilhelm Knabe mit dem Monnet System das Ziel‚ Deutsch-Vorlesungen zur ‚EU-Wirtschaftsinte- („Erfahrungen mit der Parlamentsreform und ‚Europäische Integration’ unter den gration unter dem Aspekt des ungarischen Bei- der Enquete-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre – 26.6.08) Aspekten: wirtschaftlich, politisch. tritts’ sind Ziel von vielen, die alle ihre 6-8 3. Prof. Dr. Gerd Langguth historisch mit Unterstützung zu be- Kreditpunkte heimbringen sollen. Ungarisch zu („Die Bedeutung der Fraktion für den Aufstieg gleiten. Die von mir seit 17 Jahren erlernen in zwei Semestern ist absolut zu der Bundeskanzlerin Dr. Merkel“ – 3.7.08) gemachten Erfahrungen auf Grund schwierig. Mit spezieller Themenstellung kann 4. Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk verschiedener gewonnener Concours ich Seminararbeiten vergeben und so die Jura- („Parlamentarische Herausforderungen im ‚Europäische Wirtschaftsintegration’ studenten zur Bearbeitung von ökonomisch- Zeitalter der Globalisierung und europäischen zu lehren, die zum Verbleib in 2 Uni- politischen Themen veranlassen. Integration“ – 12.6.08) versitäten in Stettin und Budapest Wie meine Missionen in diesem Sommer zu fünf 5. Bernd Wilz führten, zeigen, dass die Mobilität karpathischen Universitäten Temesvar, Oradea, („CDU-Sicherheitspolitik“ – 16.5.08) 6. Peter Kurt Würzbach der Professoren und nach 1992 mit Debrecen, Kosice, Kattowitz, wie auch eine Fahrt („Terrorismus“ – 16.5.08) dem ERASMUS Programm auch der nach Albanien, Montenegro zeigten, täte es auch Bei den Studierenden und den Ehemaligen sind Studenten sehr wirkungsvoll war und diesen Universitäten gut, mit Vorlesungen zur In- die Einsätze wiederum gut angekommen. ist. tegration viele europäisch interessierte Studen-

Unsere Weltreisenden, unser ehe- maliger Geschäftsführer Dr. Jürgen Linde und seine Frau, sind wohlbe- halten aus Amerika zurückgekehrt. Wir reproduzieren eines der vielen schönen Fotos, mit denen er seine Reise dokumentiert hat. Abschied von NW Nordamerika im Yosemite State Park: Dr. Jürgen Linde und Eva Linde © Jürgen Linde

14 nachrichten Dezember 08 Der Geschäftsführer informiert

Wir hören immer wieder Stimmen, die Besuche Deutschen Bundestages, das im Internet unter in Bonn seien doch allzu nostalgisch. Wir dage- www.bundetag.de verbreitet wird. Weitere Infor- gen beharren darauf: Solange ein Großteil mationen erhalten Sie beim Referat Onlinedienste unserer Mitglieder ihre Amtszeit ganz oder Parlamentsfernsehen (PUK), Tel. (030) 227 35408. überwiegend in Bonn verbrachten, sollten wir die • Besuche fortsetzen. Wir schulden sie übrigens auch der Bundesstadt Bonn, die immerhin fast Die Deutsche Vereinigung für Parlaments- ein halbes Jahrhundert Hauptstadt der Bundes- fragen e. V. veranstaltet am 17.12.2008 um republik im geteilten Deutschland war. 19:30 Uhr im Bundestag im Reichstag Saal 3 N 008 (Eingang Nord) ein Kolloquium zum Thema • „Leben nach dem Mandat: Wie Politiker den Aus- Manche werden sich noch an die Forderung von stieg aus dem Bundestag bewältigen, Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert in (Ergebnisse einer Verbleibsstudie)“. Referentin seiner Rede anlässlich der 30-Jahr-Feier erin- wird Dr. Maria Kreiner (Universität Osnabrück) nern, in der er die Entwicklung eines eigenen sein, die ein viel beachtetes Buch zu diesem Baustelle Geschäftsstelle: Frau Dynow lässt Parlamentsfernsehens forderte. Der Widerstand Thema verfasst hat. Wie uns der Geschäftsführer sich vom Geschäftsführer der DPG, Bernd in der Öffentlichkeit, insbesondere bei den Medi- der Vereinigung, Gunter Gabrysch mitteilt, sind Wichterich, über die Schwierigkeiten beim en, war natürlich groß. Inzwischen hat der TV- Umbau unserer Räumlichkeiten im ehema- Mitglieder unserer Vereinigung als Teilnehmer ligen Reichtagspräsidenten unterrichten. Sender Phönix die Fernsehübertragung aus dem willkommen. Näheres ist bei unserer Geschäft- Das „Exil“ im Jakob-Kaiser-Haus dauerte Bundestag massiv erweitert. Jeder, der Phoenix stelle oder bei der Deutschen Vereinigung für fast anderthalb Monate länger, als ursprüng- lich geplant. Zwischenzeitlich wurden unse- ansieht, wird das inzwischen festgestellt haben. Parlamentsfragen, Tel. 030-227 92658, Fax: re Räume auch als Lager für die wertvollen Daneben gibt es das Parlamentsfernsehen des 030-227 92655, zu erfahren. Bilder der DPG genutzt. © Nils Diederich

60 Jahre Parlamentarischer Rat im Museum König, Bonn. In vorderer Reihe Beim Besuch von Vorstandmitgliedern im Palais Schaumburg am auch Präsident und Präsidentinnen der Ehemaligen: Carl-Dieter Spranger, 20.11.08 fiel auch ein nostalgischer Blick auf den Schreibtisch des Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Lehr und Dr. Dorothee Wilms v. l. n. r. Bundeskanzlers . (siehe auch Jahresrückblick 2008, Seite 3 ) © Frank Engel-Strebel © Nils Diederich

nachrichten Dezember 08 15 Jubilare Wir gedenken

85 Jahre 80 Jahre 75 Jahre HANS A. ENGELHARD Bundesminister a. D. 30.01.Dr. Karl-Heinz Narjes 07.02.Wilhelm Rawe 01.01.Herbert Helmrich † 11.03.2008 Blumenaustr. 18 Parl. Staatssekretär a. D. Minister a. D. 53179 Bonn Freiherr-v.-Twickel-Str. 22 Föhrenschlucht 13 KLAUS DAUBERTSHÄUSER 17.02.Horst Krockert 48329 Havisbeck 21244 Buchholz/ † 09.06.2008 Oberkirchenrat 14.02.Friedhelm Rentrop Nordheide Sudetenstraße 11 Postfach 20 11 55 14.01.Manfred Wagner WILLI BIRKELBACH 65207 Wiesbaden 53141 Bonn Finkenweg 30 † 17.07.2008 15.02.Kurt Wawrzik 09.03.Klaus Immer 66130 Saarbrücken Bergstraße 23 Am Wildpark 9 16.01.Egon Lutz KARL LIEDTKE 57610 Altenkirchen 68305 Mannheim Nettelbeckstr. 2 † 19.07.2008 13.03.Dr. Karl Ahrens 24.03.Charlotte Garbe Meinbrexer Str. 7 26131 Oldenburg Ministerialdirigent a.D. GÜNTHER FRIEDRICH NOLTING 37697 Lauenförde 30.01.Dr. Karl-H. Klejdzinski Hermann-Löns-Straße 9 † 13.08.2008 30989 Gehrden 01.04.Martin Horstmeier Könzgenstr. 33 Horstweg 43 48249 Dülmen 21.04.Annemarie Griesinger GEORG KAHN-ACKERMANN 32312 Lübbecke Staatsministerin a. D. 09.02.Wilfried Böhm † 06.09.2008 Gartenstraße 29 09.04.Hans-Eberhard Urbaniak Franz-Gleim-Str. 71 71706 Markgröningen Alfred-Nobel-Str. 10 34212 Melsungen 44149 Dortmund 25.04.Brigitte Freyh 12.02.Gerhard Heimann Als neue Mitglieder Parl. Staatssekretärin a. D. 10.05.Prof. Dr. Hubert Weber Senator a. D. begrüßen wir: Im Wingert 12 A An der Ling 44 Orelzeile 7 50739 Köln 61440 Oberursel 13593 Berlin Hildegard Müller 03.06.Egon Susset (CDU) 22.05.Walter Buckpesch 24.02.Helmut Wieczorek Bürgermeister a. D. Parl. Staatssekretärin a. D. Oberbürgermeister a. D. Mecklenburger Str. 33 Grantschener Str. 7 • Im Lautzenhardtweg 8 47169 Duisburg 63069 Offenbach 74189 Weinsberg- Dr. Bernhard Worms Wimmental 20.04.Ortrun Schätzle 23.05. Staatssekretär a. D. 04.06.Dr. Adolf Spies von Erlenweg 10 Bundesministerin a. D. (CDU) Büllesheim 79650 Schopfheim Am Vogelherd 12 • Haus Hall bei Ratheim 07.05.Günter Topmann 45239 Essen Prof. Dr. Wolfgang 41829 Hückelhoven Graf-Engelbert-Str. 24 08.06.Kurt Härzschel Freiherr von Stetten Staatssekretär a. D. 05.06.Dr. Hermann Josef 58762 Altena (Westf.) Unland (CDU) Belchenstraße 10 24.05.Prof. Dr. Nils Diederich Am Kreuztor 6 79650 Schopfheim Wilskistr. 54 a 48147 Münster 19.06.Klaus Hübner 14163 Berlin 13.06.Dr. Heinz Günther Hüsch Polizeipräsident a. D. Promenadenstr. 9 09.06.Dr. Dieter Haack Paderborner Str. 9 41460 Neuss Bundesminister a. D. Austritt 10709 Berlin Loewenichstr. 15 20.06.Eugen von der Wiesche 80 Jahre Wulfertweg 56 91054 Erlangen zum 31.12.08: 27.01.Klaus Harries 48683 Ahaus 22.06.Hansmartin Gernot Fischer Oberkreisdirektor a. D. 25.06.Prof. Dr. Max Kunz Simpfendörfer • Schillerstr. 35 Hinterm Wall 2 Silcherstr. 30 Dr. Dr. h. c. 21335 Lüneburg 92637 Weiden 97990 Weikersheim Bundestagsvizepräsident a. D

Herausgeber: Redaktion: Realisierung: Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Prof. Dr. Nils Diederich, Geschäftsführer Konzeption, Layout, Satz: Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V. der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen betoura Marketing & Druck GmbH, Berlin Friedrich-Ebert-Platz 2 · 10117 Berlin Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V. Druck: PinguinDruck GmbH Berlin Telefon 030 / 22 79 20 28 · Fax 030 / 22 79 20 29 (verantwortlich) e-mail: [email protected] Dorothea Dynow, Brigitte Prévot www.ehemalige-abgeordnete.de