Dorfspiegel Sommer 2018

Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte Hieronymus Schädler Die Open-Air-Saison ist eröffnet

1 «Die Sonderlast für das Naherholungsgebiet tragen die Triesenberger Steuerzahler.»

Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner die Gemeindestrassen (mit Belag: 31.4 km, Landtag und Regierung anerkennen zwar Das Land hat ein Reinvermö- ohne Belag: 17.9 km, Wege: 13.5 km, Alpstras­ die hohen Ausgaben der Gemeinde, was gen von rund 2.5 Milliarden Franken. Die sen: 15.4 km, Waldstrassen: 6 km). Hierzu einerseits durch den Sonderbeitrag gemäss Landesrechnung 2017 weist einen Gewinn noch ein Vergleich: In Vaduz kommen auf Finanzgesetz und andererseits durch die von 170 Millionen Franken aus. Über die 100 Einwohner lediglich 0.8 km Gemeinde­ Unterstützungszusage der Regierung bei letzten Jahre betrachtet betragen die Ge- strassen, in sind es 1.5 km. der Einforderung einer Umlage zum Aus- samtüberschüsse aller elf Gemeinden mehr ­Grösse und Topografie des Gemeinde ­ druck kommt. Dennoch liegt die Abgeltung als 60 Millionen Franken jährlich. gebiets sowie die permanente Rutschung mit jährlich 2.5 Millionen Franken deutlich Unsere Gemeinderechnung hingegen in Teilbereichen schlagen sich zudem direkt unter den effektiven Kosten. Zudem erfolg- weist für 2017 ein Defizit von 0.63 Millionen auf die Infrastrukturkosten nieder. te die Aufrechnung des Sonderzuschlags Franken aus. Dies trotz massiver Einspa­ Der Unterhalt der allgemeinen touris­ nach dem Einwohnergleichwert von 1991. rungen beim betrieblichen Aufwand und tischen Infrastruktur im Ferien- und Nah­ Dieser wurde seither nicht angepasst. gros­ser Zurückhaltung bei Investitionen. Das erholungsgebiet - sowie im rhein- Seit drei Jahren bemüht sich der Gemein- Budget sah einen Verlust von 2.4 Millionen talseitigen Naherholungsgebiet , derat um einen für Triesenberg gerechten Fi- vor. Obwohl der Finanzausgleich seit 2010 und kostet rund 4 Millionen nanzausgleich. Obwohl es wie ein Kampf ge- um 3 Millionen Franken gesunken ist, macht Franken, wie eine detaillierte Kostenanaly- gen Windmühlen scheinen mag, werden wir er mit 8.8 Millionen Franken rund 50 Prozent se ausweist. Diese Sonderlast für das Nah­ gemeinsam weiterhin alles daran setzen, den unserer Einnahmen aus. Das verdeutlicht, erholungsgebiet wird durch Finanzausgleich zu unseren Gunsten an­ dass wir als finanzschwache Gemeinde auf den jährlichen Landesbeitrag von 2.5 Millio- zupassen. Dabei geht es uns nicht darum, Unterstützung angewiesen sind. nen und Einnahmen von rund 0.3 Millionen ­Finanzreserven anzuhäufen. Wir benötigen Unser Bergdorf ist eine attraktive Franken nicht abgedeckt. Die spezifische ­lediglich die finanziellen Mittel, um unsere Auf- Wohngemeinde und kann auf starke ein- Situation mit überproportional hohen Kos- gaben im Dienst der Bevölkerung zu erfüllen. heimische Gewerbe- und Dienstleistungs- ten für Leistungen, die in erster Linie der Abschliessend wünsche ich euch erhol- betriebe zählen. Die Dimensionen unserer Bevölkerung aus ganz Liechtenstein und same Sommerferien und eine interessante Gemeinde einschliesslich des Alpengebiets der Region beziehungsweise der liech- Lektüre der Dorfspiegel-Sommerausgabe übersteigen jene anderer Gemeinden be- tensteinischen Tourismuswirtschaft zugu- mit einer bunten Mischung aus Rat- trächtlich. Zahlen zum Werkleitungsnetz tekommen, belastet den Gemeindehaushalt haus-Nachrichten und Berichten über das und den Gemeindestrassen verdeutlichen stark. Diese Konstellation ist in Liechten­ vielseitige Dorfgeschehen. dies: Wasserversorgung (öffentliches Netz: stein einzigartig und rechtfertigt aufgrund 53 km, Hausanschlussleitungen: 32 km), Ka- des damit für das Land und die Volkswirt- nalisation (öffentliches Netz: 57 km, Haupt- schaft erbrachten Nutzens einen Sonder- schächte: 2’041, Strasseneinlaufschächte: beitrag, der diese Leistungen abdeckt. Das Christoph Beck 1’030, Hausanschlussschächte: 1’432) oder ist derzeit leider nicht der Fall. Gemeindevorsteher Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg Sommer 2018, Nr. 148

4 32 38 42 48

4 Im Blickpunkt: Gemeinderechnung 2017 10 Rathaus-Nachrichten 16 Aus dem Dorfgeschehen 27 Personalwesen 27 Quiz 32 Ünschi Gschicht: Das Zämaschütta im Alpengebiet 38 Gemeinnützige Stiftungen: Einblick in die Heimat- und Familiengeschichte 42 Porträt: Hieronymus Schädler 48 Für d Bäärger Jugend: Die Open-Air-Saison ist eröffnet 51 Aus dem Leben Defizit geringer als budgetiert

4 Im Blickpunkt Aus dem Dorfgeschehen Gemeinderechnung 2017

Das Triesenberger Gemeindebudget 2017 sah in der Gesamtrechnung einen Verlust von rund 2.4 Millionen Franken vor. In der Rechnung beträgt er nun effektiv 0.63 Millionen Franken. Und dies, obwohl die Gemeinde für fast sechs Millionen Franken Investitionen tätigte.

von Egon Gstöhl

Mehreinnahmen beim Finanzertrag, bei den Entgelten Rechnung etwas entlasten», spricht der Vorsteher und Rückerstattungen sowie eine grosse Ausgaben- den sehr engen finanziellen Handlungsspielraum der disziplin haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Gemeinde an. Be­trachtet man den im eigenen Einflussbereich stehenden Aufwand der Gemeinde, sind seit Jahren Fremdfinanzierung die grossen Sparanstrengungen erkennbar. Durch Beim für die Gemeinde so wichtigen Kauf der IPAG-­ eine zurückhaltende Personalpolitik konnte ein leichter Liegenschaft und der Sanierung und Erweiterung der Rückgang der Personalkosten erreicht werden. Sportanlage Leitawis kamen deshalb neue Finanzie- rungsmodelle zum Einsatz. So wurden für den Kauf der Strukturelle Probleme im Gemeindehaushalt IPAG-Liegenschaft 2.7 Millionen Franken aus dem Der Gemeindehaushalt leidet jedoch unter strukturellen Finanzvermögen verwendet und die restlichen zwei Problemen, wenn man sich die Aufgabenvielfalt der Millionen fremdfinanziert. Diese Splittung wurde Gemeinde, die Topografie und Grösse des Gemeindege- vorgenommen, um das Risiko zu minimieren. Auch bei biets, die überproportionalen Belastungen für das den Kosten für die Sanierung und Erweiterung der landesweite Ferien- und Naherholungsgebiet und den Sportanlage Leitawis wurden 2.6 Millionen Franken sinkenden Finanzausgleich vor Augen führt. «Wir fremdfinanziert. Die Fremdfinanzierung ist aktuell sehr schaffen es kaum, die Eckwerte des Finanzleitbildes günstig, da die Finanzerträge höher sind als die über vier Jahre einzuhalten. Trotz grossen Sparanstren- Aufwendungen für die Verzinsung des Fremdkapitals. gungen können wir die Finanzierung in Jahren mit Der Rückzahlungsplan bei der Fremdfinanzierung etwas höheren Investitionen nicht mit den im Rech- in der Höhe von CHF 2.6 Millionen Franken für die nungsjahr erwirtschafteten Mitteln abdecken», Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Leitawis weist Vorsteher Christoph Beck auf eine Problematik sieht wie folgt aus: hin, die der Gemeinde sehr zu schaffen macht. – 2018 0.2 Millionen Franken – 2019 1.0 Millionen Franken Ausgeglichene Rechnung immer schwieriger – 2020 1.0 Millionen Franken Die Frage, ob die Gemeinde mit einer ausgeglichenen – 2021 0.4 Millionen Franken Rechnung oder mit einem Defizit abschliesst, hängt häufig davon ab, wie hoch die notwendigen Investitio- Sollte sich die Lage auf dem Finanzmarkt verschlech- nen sind beziehungsweise ob alle geplanten Inve­s­ tern, wird sich die Gemeinde über kurz oder lang auch titionsprojekte durchgeführt werden können. «Wir über eine Erhöhung des Gemeindesteuerzuschlags können wichtige und dringende Projekte nicht laufend Gedanken machen müssen. Schliesslich sollen neben verschieben oder darauf hoffen, dass sich geplante dem Unterhalt der Infrastruktur auch wichtige, grosse Investitionsvorhaben verzögern und dadurch die Investitionsprojekte realisiert werden.

5 Defizit budgetiert gegenüber. Dies ergibt in der Gesamtrechnung ein Dank etwas tieferer Investitionen als im Budget Defizit von 630’000 Franken. vor­gesehen, der Mehreinnahmen bei verschiedenen Ertragsarten sowie eines positiven Finanzergebnisses Investitionen in Sportanlage und Strassen und deutlich tieferer betrieblicher Ausgaben konnte 65 Prozent der Investitionen – 3.8 Millionen Franken – das budgetierte Defizit um 1.8 Millionen Franken ­wurden in Hochbauten investiert, wobei der verringert werden. An der angespannten Finanzsitua- Löwen­anteil auf die Sanierung und Erweiterung der tion wird sich aber wegen des anhaltend grossen Sportanlage Leitawis entfiel. In Tiefbauprojekte Investitionsbedarfs im Stras­sen- und Werkleitungsbau flossen 1.5 Millionen und 0.5 Millionen in Mobilien und sowie bei anderen, seit Längerem anstehenden Investitionsbeiträge. Im Tiefbau investierte die Projekten ohne strukturelle Anpassungen beim Gemeinde schwerpunktmässig in die Strassenbau­ Finanzausgleich und der Sonder­abgeltung für die projekte Engistrasse, Landstrasse Hotel Oberland Leistungen der Gemeinde im Ferien- und­ Naherholungs- und die Frommenhausstrasse. gebiet für Liechtenstein und die Region nichts ändern. Steuern und Finanzausgleich Gutes Finanzergebnis Die grösste Einnahmequelle der Triesenberger Ge- In der Erfolgsrechnung 2017 schliesst die Gemeinde meinderechnung liegt mit 15.5 Millionen Franken Triesenberg mit einem Gewinn von 2.6 Millionen im Bereich der Steuereinnahmen und des damit Franken ab. Dies ist deutlich besser als erwartet. Der verbundenen Finanzausgleichs. Allein Letzterer macht Gewinn setzt sich zusammen aus einem höheren 46 Prozent der Erträge oder 8.8 Millionen Franken aus. betrieblichen Ertrag von 19.3 Millionen Franken (CHF Die Erträge aus der Vermögens- und Erwerbssteuer 260’000 über Budget), gesunkenen betrieblichen belaufen sich auf 6.3 Millionen Franken. Dies bedeutet Aufwänden von 14.5 Millionen (CHF 880’000 unter eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um etwas Budget) sowie knapp drei Millionen Abschreibungen über 300’000 Franken. Dieser Anstieg wird durch die (CHF 100’000 über Budget). Der Finanzertrag betrug Mindereinnahmen aus dem Finanzausgleich jedoch 1.9 Millionen Franken. Abzüglich des Finanzaufwands praktisch neutralisiert. Eine positive Auswirkung auf von rund 1.2 Millionen ergibt sich ein Finanzergebnis die Steuereinnahmen haben die Selbstanzeigen der von ca. 740’000 Franken. Gesamteinnahmen von 21.2 vergangenen Jahre. Weitere Einnahmen in Höhe von Millionen Franken stehen Aufwände von 16.0 Millio- 700’000 Franken kommen aus den Miet-, Pacht- und nen und Bruttoinvestitionen in Höhe von 5.9 Millionen Baurechtszinsen. Bei den Einnahmen aus Gebühren

Jahresrechnung

25 Gewinn Erfolgsrechnung 2.60 Mio.

20 Ertrag Erfolgsrechnung 21.21 Mio. Abschreibungen 2.59 Mio. 15 Aufwand Erfolgsrechnung 16.02 Mio. Mio. CHF 10 Einnahmen Investitions- Verlust rechnung Jahresergebnis 0.05 Mio. 0.63 Mio.

5 Brutto- Netto- Netto- investitionen investitionen Selbst- investitionen finanzierung 5.87 Mio. 5.82 Mio. 5.82 Mio. 5.19 Mio. 0 Erfolgsrechnung Investitionsrechnung Finanzierung

6 Im Blickpunkt für Amtshandlungen oder aus Kehricht- und Schutt­ Strassenunterhalt. 300’000 Franken wurden ausser- deponiegebühren sowie Abwasserzinsen ergab dem in die Kapelle Masescha investiert. Die Erhöhung sich ein Plus von 400’000 Franken. Sie beliefen sich im des Sachaufwands um eine Million Franken im vergangenen Jahr auf gesamthaft 2.3 Millionen. Vergleich zum Vorjahr hängt mit der neuen Art der Allerdings sind hier auch die Aufwendungen um Rechnungslegung gemäss dem geänderten Finanz- praktisch den gleichen Betrag gestiegen. haushaltsgesetz zusammen. Dieses bewirkt, dass ein Teil der Ausgaben von der Investitionsrechnung in Rückgang der betrieblichen Ausgaben die Erfolgsrechnung verschoben wird. Dies muss beim Die betrieblichen Aufwendungen betrugen im Vorjahresvergleich entsprechend berücksichtigt Berichtsjahr 17.4 Millionen Franken. Dies ist ein werden. Vergleicht man den gesamten Sachaufwand Rückgang um 1.6 Millionen gegenüber dem Vorjahr. mit dem Budget 2017, liegt er um 100’000 Franken Dazu beigetragen hat unter anderem auch ein tiefer als budgetiert. Rückgang beim Personalaufwand. Dieser liegt um rund 500’000 Franken unter dem Wert des Jahres 2016 3.6 Millionen Beitragsleistungen und mehr als 600’000 Franken unter dem Budget 2017. Die laufenden Beitragsleistungen in Form von Kosten­ Der übrige Personalaufwand ist von über 400’000 anteilen an das Land Liechtenstein, andere Gemein- Franken auf knapp 100’000 gesunken, da die Über­ den und verschiedene Institutionen stellen mit 3.6 brückungsrenten gemäss Finanzhaushaltgesetz neu in Millionen Franken eine gewichtige Aufwandkategorie den Rückstellungen abgebildet werden. Aber auch dar. Diese Leistungen sanken im Berichtsjahr aber die Löhne und die entsprechenden Sozialversicherungs- glücklicherweise um 400’000 Franken. Die Beiträge beiträge sanken im Vorjahresvergleich um 84’000 an das Land in Höhe von 1.1 Millionen Franken stehen Franken. Die zurückhaltende Personalpolitik zahlt sich in erster Linie im Zusammenhang mit Gehältern hier aus. Bei gleichbleibendem Dienstleistungsange- der Lehrpersonen und der Kindergärtnerinnen. Die bot durch die Gemeinde, versteht sich. Aufwendungen an Private in Höhe von 2.1 Millionen beinhalten als grössten Posten mit 700’000 Franken Baulicher Unterhalt fällt ins Gewicht die Ergänzungsleistungen an AHV- und IV-Renten, Was den Sachaufwand von insgesamt 6.2 Millionen welche zu je 50 Prozent vom Land und der Gemeinde Franken betrifft, fällt der bauliche Unterhalt durch getragen werden. Die Förderbeiträge für Energie­- Dritte (rund 2.5 Millionen) ins Gewicht. Der bauliche s­parmassnahmen beliefen sich 2017 auf rund 100’000 Unterhalt bezieht sich vor allem auf den allgemeinen Franken. Knapp 200’000 Franken gingen an die

Gemeindehaushalt

35

30

25

20

15 Mio. CHF

10

5

0

-5

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Ertrag/Verlust

Im Blickpunkt 7 Familienhilfe Liechtenstein und gesamthaft rund teilen des Finanzvermögens nicht ohne Weiteres 120’000 Franken erhielten verschiedene Vereine verkauft werden. und Institutionen. Einen Grossteil dieser Beitragsleistungen kann Auswirkungen der neuen Rechnungslegung die Gemeinde nicht beeinflussen, wie beispielsweise Das Fremdkapital beläuft sich auf rund 11 Millionen die Gehälter für das Lehrpersonal (CHF 700’000), Franken, das Eigenkapital der Gemeinde auf 89 der Gemeindeanteil an die Sonderschule (CHF 90’000), Millionen Franken. Aufgrund des neuen Finanzhaus- die Ergänzungsleistungen zu AHV, IV und Pflege­- haltgesetzes mussten verschiedene Bilanzpositionen geld (CHF 700’000), die LAK-Betriebsbeiträge neu bewertet werden. Dies führte zu einer Aufwer- (CHF 300’000), die Beiträge an gesetzliche Sozialhilfe tung von 31.7 Millionen Franken, die unter der Position (CHF 300’000), der Beitrag an die Familienhilfe Neubewertungsreserve im Eigenkapital der Gemeinde (CHF 200’000) sowie an die offene Jugendarbeit ausgewiesen sind. Die Abschreibungen belasten die (CHF 200’000). Insgesamt sind dies somit rund 2.7 Jahresrechnung mit rund 3 Millionen Franken. Das Millionen Franken an nicht beeinflussbaren Kosten. Verwaltungsvermögen wurde um 2.5 Millionen und das Finanzvermögen um 0.4 Millionen abgeschrieben. Zunahme des Finanzvermögens Hierbei ist festzuhalten, dass sich die Abschreibungen Das Triesenberger Finanzvermögen erhöhte sich 2017 aufgrund der neuen Rechnungslegung auf einem um 6.9 Millionen Franken auf 41.4 Millionen. Darin tiefen Niveau befinden. In den kommenden Jahren enthalten sind flüssige Mittel von 2.4 Millionen, neun werden sie aber wieder ansteigen. Millionen an Forderungen – darunter 4.7 Millionen für das IPAG-Areal, für das die vertraglich vereinbarte Grössere Investitionsprojekte 2017 Summe ausbezahlt wurde, die Handänderung aber – Sanierung und Erweiterung Sportanlage Leitawis erst im Folgejahr erfolgte – und fast 30 Millionen 3’802’000 Franken Franken in Form von Anlagen des Finanzvermögens. – Engistrasse (Baulos 5, Beleuchtung, Werkleitungen) Es handelt sich dabei um 9.2 Millionen in der Ver­ 931’000 Franken mögensverwaltung durch Liechtensteiner Banken – Frommenhaus Samina – Gruabastrasse und rund 20.7 Millionen an Grundstücken und (Beleuchtung, Werkleitungen) Gebäuden. Das Verwaltungsvermögen der Gemeinde 354’000 Franken betrug Ende 2017 rund 56 Millionen Franken. Beinahe – Landstrasse Hotel Oberland (Beleuchtung, 50 Millionen davon bestehen aus Grundstücken und Werkleitungen) Waldungen sowie Hochbauten. Das Verwaltungs­ 212’000 Franken vermögen ist an einen gesetzlich festgelegten Zweck – LAK-Investitionskostenbeitrag gebunden und kann im Gegensatz zu den Bestand ­ 351’000 Franken

Ertragsstruktur 4% (CHF 749’071) Sonstiger betrieblicher Ertrag

12% (CHF 2’283’604) Entgelte und Rückerstattungen 32% (CHF 6’258’749) Vermögens- und Erwerbssteuer

4% (CHF 761’009) Vermögenserträge

2% (CHF 383’222) 46% (CHF 8’836’336) Ertragssteuer Finanzausgleich 0% (CHF 23’150) Übrige Steuererträge

8 Im Blickpunkt Entwicklung Ertrag Erfolgsrechnung

14

12

10

8

Mio. CHF 6

4

2

0

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Vermögens- und Erwerbssteuer Ertragssteuer Grundstückgewinnsteuer Finanzausgleich

Anpassung Finanzausgleich notwendig andererseits für die Bereitstellung der allgemeinen Die Sonderlast der Gemeinde Triesenberg für das touristischen Infrastruktur, die in erster Linie der Ferien- und Naherholungsgebiet Steg-Malbun Bevölkerung aus Liechtenstein und der Region be­ sowie für das rheintalseitige Naherholungsgebiet ziehungsweise der liechtensteinischen Tourismuswirt- Masescha, Gaflei und Silum wird durch den jährlichen schaft zugutekommt. Diese Konstellation ist in Landesbeitrag von 2.5 Millionen Franken nur un­ Liechtenstein einzigartig und rechtfertigt aufgrund genügend abgedeckt. Eine detaillierte Kostenanalyse des damit für das Land und die Volkswirtschaft von 2007 bis 2016 weist durchschnittliche Kosten erbrachten Nutzens einen Sonderbeitrag, der diese in der Höhe von 4 Millionen Franken für die Gemeinde Leistungen abdeckt, was derzeit nicht der Fall ist. aus. Dem stehen Einnahmen von rund 300’000 Franken gegenüber. Diese spezifische Situation mit Anspruch wird grundsätzlich anerkannt überproportional hohen Kosten für Leistungen, die Dass Landtag und Regierung die hohen Ausgaben der für die Landesbevölkerung und den liechtensteinischen Gemeinde anerkennen, zeigt sich einerseits durch Tourismus erbracht werden, belastet den Gemeinde- den Sonderbeitrag gemäss Finanzgesetz und anderer- haushalt stark. Dies bereitet unserer finanzschwachen seits durch die Unterstützungszusage der Regierung und auf den Finanzausgleich angewiesenen Gemeinde bezüglich der Einforderung einer Umlage. Die Abgel- grosse Schwierigkeiten. tung mit jährlich 2.5 Millionen Franken liegt aber Dazu kommen Grösse und Topografie des Gemeinde­ deutlich unter den effektiven Kosten. Die Aufrech- gebiets sowie die permanente Rutschung in Teil­ nung des Sonderzuschlags mit 1’200 Einwohnergleich- gebieten, die sich direkt auf die Infrastrukturkosten werten erfolgte 1991 basierend auf dem damaligen niederschlagen. Die Dimensionen in Triesenberg Zahlen­material und wurde seither nie angepasst. einschliesslich des Alpengebiets übersteigen jene Der Gemeinderat wird weiter für eine Anpassung des anderer Gemeinden beträchtlich. Vor diesem Hinter- Finanzausgleichs kämpfen. Auch der Gemeinde grund fallen die erwähnten Sonderleistungen für Triesenberg sollten die notwendigen finanziellen das Ferien- und Naherholungsgebiet besonders ins Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Aufgaben Gewicht: einerseits für die 731 Ferienhäuser und im Dienst der Öffentlichkeit zu erfüllen.

Im Blickpunkt 9 Hackschnitzelheizung verkauft

Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus Wirtschaftlichkeit nicht gegeben sehr wichtig. Um dieses Ziel zu erreichen, versorgt seit 2008 praktisch alle gemeinde­ Die Hackschnitzelheizung der Gemeinde im ­müssten auch private Haushalte an die Heiz­ eigenen Gebäude im Dorfzentrum mit Fern­ Vereinshaus wurde 2008 in Betrieb genom- anlage angeschlossen werden. Allerdings­ wärme. Die Anlage ist jedoch bei Weitem men. Mittlerweile sind praktisch alle ge- ist der Betrieb von Energieversorgungsnet- nicht ausgelastet. meindeeigenen Gebäude im Dorfzentrum zen nicht Aufgabe der Gemeinde. Bereits Am 3. Juli 1985 verabschiedete der Land- an die Heizanlage angeschlossen. Damit ist 2016 hat Michael Baumgärtner in seiner tag das Gesetz über die Liechtensteinische die Heizanlage aber noch längst nicht aus- Funktion als Leiter Wärmeversorgung / er- Gasversorgung und gründete dazu die gelastet und hat noch freie Kapazitäten. Für neuerbare Energien bei der LGV den Ge- gleichnamige selbstständige Anstalt des die Wirtschaftlichkeit der Hackschnitzel- meinderat über eine allfällige Zusammen- ­öffentlichen Rechts. Neben dem Bau und heizung wäre eine optimale Auslastung arbeit zwischen der Gemeinde und der LGV Unterhalt der Anlagen für den Erdgasnetz- ausbau ist die Liechtensteinische Gasver- sorgung (LGV) auch für den Transport, die Verteilung und die Beschaffung des Erd­ gases verantwortlich. Als unabhängiges liechtensteinisches Energieversorgungs­ unternehmen hat die LGV in jüngster Vergan- genheit verschiedene Wärmeversorgungs­ anlagen von Gemeinden oder Genossen- schaften übernommen und damit ihr Dienst­ leistungsangebot erweitert. So beispiels- weise die Wärmeversorgung «Resch» der Gemeinde Schaan, die Wärmeversorgungen «Gemeindezentrum» und «Fabrik» der Ge- meinde und auch die «Wärme­ versorgung Balzers Brüel» von der Genos- senschaft für Fernwärmeversorgung Brüel.

10 Rathaus-Nachrichten bezüglich der Holzhackschnitzelheizungen chende Gebühr erheben. Die Durchlei- notwendig sein sollten. Der Eigentümer- in Triesenberg informiert. Er wurde vom Ge- tungsrechte für das Leitungsnetz werden wechsel erfolgt rückwirkend auf den 1. meinderat beauftragt, genauere Abklärun- hingegen unentgeltlich eingeräumt. Die Januar 2018. gen zu treffen, unter welchen Bedingungen tatsächliche Betriebsführung und Wartung eine Übernahme der Wärmeversorgungs- vor Ort soll weiterhin durch den Hauswart anlagen der Gemeinde möglich wäre. der Gemeinde erfolgen, was von der LGV ebenfalls finanziell entschädigt wird. Für Konkretem Übernahmeangebot zugestimmt den Unterhalt der Anlage ist allein die LGV Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus In der Zwischenzeit kann die Hackschnitzel- zuständig. Sie trägt auch die Kosten, wenn ist jetzt im Besitz der Liechtensteinischen heizung im Gemeindewerkhof durch den grössere Reparaturen oder Investitionen Gasversorgung (LGV). Anschluss des Werkhofs des Landes an die Heizanlage wesentlich wirtschaftlicher be- trieben werden. Für die Hackschnitzelhei- zung im Dorfzentrum hat die LGV der Ge- meinde im Frühjahr ein konkretes Übernah- meangebot unterbreitet. Die LGV würde die Heizanlage wirtschaftlich und effizient be- treiben und das Versorgungsnetz erwei- tern, sodass auch private Haushalte sich an das Fernwärmenetz anschliessen könnten. Durch den Betrieb weiterer Anlagen könnte

Dem Label Energie­ stadt verpflichtet, setzt sich die Gemein­ de für den Ausbau der Nutzung erneuer­ barer Energien ein. die LGV zudem Synergien nutzen, was sich positiv auf den Energiepreis auswirke. Der Energiepreis sei bei allen Anlagen der LGV gleich, was einen ausgeglichenen Energie- preis gewährleiste, unabhängig vom Stand- ort der Anlage oder anderen Faktoren. Da auch die Kommission für Natur und Um- welt den Verkauf der Heizanlage befürwor- tet und die Gemeinde sich in ihrem Leitbild «Triesenberg läba. erläba.» die Versorgung aller Gebäude in Triesenberg durch erneu- erbare Energieträger zum Ziel gesetzt hat, stimmte der Gemeinderat am 17. April 2018 dem Verkauf der Hackschnitzelheizung zu.

Eigentümerwechsel per 1. Januar 2018 Für die Anlage selbst und das Wärmever- teilnetz samt angeschlossener Wärme- übergabestationen wurde ein symbolischer Kaufpreis vereinbart. Für die Nutzung der gemeindeeigenen Räumlichkeiten für die Anlage wird die Gemeinde eine entspre-

Rathaus-Nachrichten 11 Ausbau der Wasserversorgung Gaflei

Die Wasserversorgung für Gaflei wurde im nach Witterung voraussichtlich im Novem- an die Jonny Sele AG und diejenigen für die Vorfeld des Neubaus der Klinik für Stress­ ber abgeschlossen sein. Werkleitungen an die Norbert Schädler AG folgeerkrankungen von der Gemeinde vergeben. Den Rohrbau für die Wasser­ ­Vaduz übernommen. Sie muss den neuen Weiterer Ausbau geplant leitungen übernimmt die Arbeitsgemein- Gegebenheiten angepasst werden. In einem In einem zweiten Schritt wird eine Verbin- schaft Gebr. Lampert AG und Bühler Schlos- ersten Schritt wird 2018 das Wasserreser­ dungsleitung erstellt, die durch das alte Re- serei und Installation Anstalt. Die Armatu- voir Färchanegg saniert und vergrössert. servoir Gaflei der Gemeinde Vaduz führt. ren für das Reservoir liefert die Markus Beck Das Reservoir hat ein geplantes Ge- Dieses Reservoir wird zukünftig als Verteil- Anstalt. Mit den Metallbauarbeiten wurde samtvolumen von 150 m3 und wird mit zwei punkt genutzt. Die neue Wasserleitung hat die Eberle Metallbau AG betraut, und die Wasserkammern versehen. Damit können einen Nenndurchmesser von 160 mm. Sie Elektroinstallationen werden von der Elbied die nötigen Unterhaltsarbeiten durch die wird bis zum Pumpwerk Gaflei weiterge- Anstalt ausgeführt. Mit der Lieferung der Verantwortlichen des Wasserwerks der Ge- führt und dort mit der bestehenden Lei- Mess- und Steuerungsanlage wurde die meinde mit deutlich weniger Aufwand erle- tung zusammengeschlossen. Im Endaus- Hach Lange GmbH (ehemals Züllig), digt werden. Die Brauchreserve (Verhältnis bau aller Etappen soll die Wasserversor- Rheineck, beauftragt. Die Beschichtung der zwischen Speisung und Verbrauch) für die gung für das neue Reservoir Färchanegg Wasserkammern erfolgt durch die Sikabau AG neu gebaute Klinik Gaflei beträgt rund über diese Leitung erfolgen. aus St. Gallen, da diese Dienstleistungen 25 m3. Dazu kommt im späteren Ausbau von heimischen Unternehmen nicht ange- noch die Versorgung des restlichen Ferien- Auftragsvergabe erfolgt boten werden. Für die zu erwartenden Ge- gebiets. Der Wasserverbrauch ist von der Der Gemeinderat hat die notwendigen samtkosten von rund 850’000 Franken Auslastung der bestehenden Ferienhäuser ­Arbeitsvergaben in seiner Sitzung vom wurden bereits in der Vergangenheit Rück- abhängig. Für die Sicherstellung des Brand- ­17. April beschlossen. Mit der Projektierung stellungen von der Gemeinde gebildet. schutzes wird eine zusätzliche Löschreserve und der Bauleitung wurden die beiden In- 3 von rund 125 m benötigt. Mit den Bauarbei- genieurbüros Hoch & Gassner AG sowie Die Arbeiten zur Sanierung und Vergrösserung ten wurde bereits begonnen. Die Sanierung Sprenger und Steiner Anstalt betraut. Die des Wasserreservoirs Färchanegg kommen und Vergrösserung des Reservoirs wird je Baumeisterarbeiten beim Reservoir wurden gut voran.

12 Rathaus-Nachrichten IPAG-Lagerhallen teilweise vermietet

Bereiche oder Teilflächen der ehemaligen Produktionshallen zu mieten. Je nach Bran- che hatten diese Betriebe aber sehr unter- schiedliche Anforderungen an die Produk- tions- oder Lagerräumlichkeiten. So muss- ten Interessenten bei Besichtigungen absa- gen, weil beispielsweise die Raumhöhe zu niedrig ist oder die Tore und Zufahrten nicht passen.

Drei Mietverträge abgeschlossen Im April und Mai konnte der Gemeinderat drei Mietverträge mit Triesenberger Unter- nehmen bewilligen, die Teilflächen der ­Produktionshallen brauchen können. Die Firma Bühler Schlosserei und Installatio- nen ­Anstalt, Steinortstrasse 41, mietet auf unbestimmte Zeit die Gewerbehalle D. Das Mietobjekt umfasst die Halle mit 188.5 m2 und den gedeckten Vorplatz mit 48 m2. Beim Mietpreis wurde berücksichtigt, dass die Halle unbeheizt genutzt wird und der C Grundriss und auch die Zufahrt sehr un- günstig sind. Die Gewerbehalle A wird an D die Firma Gebr. Lampert AG, - strasse 119, auf unbestimmte Zeit vermie- tet. Das Mietobjekt umfasst 146.8 m2 unbe- 2 B heizte und 20.6 m leicht beheizte Lagerflä- che. Einen Teil der Gewerbehalle B mietet die Firma Holzhandwerk Rohrer­ Anstalt für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Miet- objekt umfasst 120 m2 minimal beheizte Werkstattfläche und zwei Parkplätze. A Nebenkosten Die Nebenkosten umfassen grundsätzlich die üblichen Betriebskosten, wie öffent­ liche Gebühren und den Strom für die Grundbeleuchtung. Da die Hallen unter- schiedlich genutzt werden, berechnen sich Heizkosten und Strom für Maschinen indi- viduell. Aufgrund der Einzelvermietung müssen wegen der gesetzlichen Vorschrif- ten bezüglich Brandschutz, der Zugäng- lichkeit der Stromzähler für die einzelnen Mieter und der separaten Messung des Stromverbrauchs Umbauten der Elektro­ installationen in der Höhe von 30’000 Fran- ken vorgenommen werden. Diese Kosten trägt die Gemeinde.

Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde die Wohnhaus. Beim praktisch neuen, modern beiden Grundstücke inklusive des Wohn- eingerichteten Wohnhaus erschwert bisher hauses und der Produktionshallen der ehe- vor allem die Lage eine Vermietung. Bei den maligen IPAG-Liegenschaft erworben. Seit- in die Jahre gekommenen Lagerhallen sig- her ist die Gemeinde auf der Suche nach nalisierten verschiedene Unternehmen und Die Hallen A und D sowie eine Teilfläche der Halle Mietern für die Produktionshallen und das Gewerbebetriebe ihr Interesse, gesamte B konnten vermietet werden.

Rathaus-Nachrichten 13 Triesenberg läba. erläba. – Leben und Wohnen (Teil 2)

Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevöl­ kerung ein neues Leitbild geschaffen. «Trie­ senberg läba. erläba.» ist der Titel davon, und das Leben und Wohnen in Triesenberg das Thema, das an erster Stelle steht. Die da­ zugehörigen Visionen sind: «Triesenberg ist der attraktivste Wohnort in Liechtenstein.» und «Die Einwohnerinnen und Einwohner identifizieren sich mit der Gemeinde.» Die ausgearbeiteten Visionen sollen al- lerdings nicht leere Worthülsen bleiben. Sie wurden durch Ziele konkretisiert und über- prüfbar gemacht. Dazu zählen folgende Punkte: Sicherheit, Einkaufsmöglichkeiten, ÖV-Angebote und gute Schulqualität sowie Wohnen in Triesenberg ist bezahlbar, das Dorfzentrum ist der bevorzugte Treffpunkt der Bevölkerung, Zuzügerinnen und Zuzü- ger sind gut im Dorf integriert.

Es ist schön und speziell, in Triesenberg zu wohnen und der Nähe zum Naherholungsgebiet kommen rund vier Einfamilienhäuser, meint Rund 2’660 Personen wohnen in Trie- «hinder am Tonäll», dass es verhältnismässig Roberto Trombini, Leiter Hochbau der Ge- senberg. Speziell in der Berggemeinde ist viele Einfamilien- und wenige Mehrfamili- meinde Triesenberg. Er habe aber das Ge- neben der Lage auf dem Sonnenplateau enhäuser gibt. Auf ein Mehrfamilienhaus fühl, dass in den letzten Jahren im Verhält-

14 Rathaus-Nachrichten Leitbild

Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevölkerung ein neues Leitbild ge­ schaffen. Der Slogan dazu lautet «Triesen­ berg läba. erläba.». Ein Leitbild soll mit Leben gefüllt und von Menschen gestaltet und geprägt werden, sonst bleibt es ein Papiertiger. Was bedeutet dies für das Leitbild von Triesenberg? In dieser neuen Serie machen wir uns auf die Spurensuche nach den Menschen und Inhalten zu den einzelnen Visionen.

Das Leitbild ist eine Entwicklungsstrate­ gie und soll dem Gemeinderat über viele Jahre hinweg – mit Fokus 2030 – Ziele für eine gesunde Weiterentwicklung der Gemeinde vorgeben. Es ist in verschie­ dene Bereiche und Ebenen unterteilt. Die Ebenen «Visionen» und «Ziele» definieren die Richtung, in die sich die Gemeinde in den verschiedenen Bereichen bewegen will und an denen sich deshalb die Entscheidungen des Gemeinderats orien­ tieren werden. nis mehr Mehrfamilienhäuser gebaut wor- Ein Zentrum für die gesamte Bevölkerung den seien. Es ist denn auch so, dass es mehr Eine Untergruppe des Gemeinderats klärte Zuzügerinnen und Zuzüger gibt als noch die Bedürfnisse betreffend die Dorfzent- vor ein paar Jahren. Diese finden in der rumsentwicklung ab. Diese Abklärung hat Berggemeinde neben der hohen Lebens- unter anderem ergeben, dass das altersge- qualität und dem intakten Dorfleben viele rechte Wohnen im Dorfzentrum realisiert weitere Vorteile vor. Bei der Anmeldung er- werden soll, denn die älteren Bewohnerin- halten sie eine Willkommensmappe mit nen und Bewohner der Gemeinde sollen im ? vielen Informationen, beispielsweise einen Dorfleben integriert sein und vom Angebot Ortsplan, Faltblätter, eine Vereinsliste und im Zentrum profitieren können. einen Veranstaltungskalender sowie ein In einem weiteren Schritt wird die Un- Einiges in Triesenberg ist spitze – bei Postkartenset. tergruppe des Gemeinderats in Zusam- anderem gibt es noch Entwicklungs­ Was die Dorfzentrumsentwicklung an- menarbeit mit der Raumplanungskommis- möglichkeiten. Wohnen, Zentrumsent­ belangt, ist im Moment vor allem der Be- sion einen Studienauftrag für die Entwick- wicklung, ÖV-Angebot – wo sehen Sie reich «Wohnen im Alter» ein aktuelles The- lung des Dorfzentrums ausarbeiten. Die noch Potenzial? Was müsste konkret ma. Die Gemeinde Triesenberg und der daraus resultierenden Studien von Archi- angegangen werden? Was wünschen Sie Gemeinderat setzen sich seit längerer Zeit tekten sollen Aufschluss geben über ver- sich in Zukunft in Triesenberg? Schreiben mit der Zentrumsentwicklung auseinander. schiedene Themen, nicht nur über das The- Sie uns: [email protected] Eine Machbarkeitsstudie zum Thema ma «Wohnen im Alter» und die konkrete «Wohnen und Leben im Alter» wurde aus- Umsetzung von Wohneinheiten, sondern gearbeitet. Diese soll aufzeigen, wie gene- auch über Ärzteversorgung, Dienstleister rationenübergreifendes Wohnen in Trie- und andere Infrastrukturbedürfnisse wie senberg aussehen könnte. Das Gemein- zum Beispiel Begegnungszonen. schaftsprojekt der ETH Zürich und der Sano Mit diesen konkreten und zukunftswei- AG wurde den Einwohnerinnen und Ein- senden Massnahmen will die Gemeinde wohnern an einer Informationsveranstal- Triesenberg erreichen, dass das Leben und tung präsentiert. Die Befragung der Bevöl- Wohnen in der einzigartigen Berggemeinde Die Entwicklung des Triesenberger Dorfzent­ kerung hat dabei gezeigt, dass ein Interesse weiterhin attraktiv bleibt und die Gemein- rums. Unsere Bilder zeigen das Dorfzentrum für altersgerechte und barrierefreie Woh- de fit für die Zukunft ist. von Norden 1907, 1940 und 2017. nungen besteht.

Rathaus-Nachrichten 15 Richtfest der Gemeinde

würden eingehalten. Daneben böten die Firmen für «da Bäärg» wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Auch für das leib­ liche Wohl beim Richtfest seien mit dem Restaurant Kainer, dem Café Guflina und der Getränke Beck AG heimische Betriebe betraut worden. Die Gemeinde setze bei ihren Aufträgen alles daran, Unternehmen aus dem Dorf im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu berücksichtigen. Als Geschenk erhielten alle Anwesen- den eine magnetische LED-Teleskop-Ta- schenlampe und durften sich im «Gipfel- buch» – so wird das Gästebuch der Gemein- de genannt – mit ihrer Unterschrift verewi- gen. «Mit da Handwärcher, wa da hüüt am Aabat im Dorfsaal sind, chönnt d Gmeind praktisch jedas Bauvorhaba realisiera», schloss der Vorsteher seine kurze Rede und wünschte allen einen gemütlichen Abend.

*Richtfest

Der Unterhalt der vielen gemeindeeigenen Ein Richtfest wird in der Regel gefeiert, Gebäude und des weitläufigen Netzes an «Mit da Handwärcher, wenn der Rohbau eines Gebäudes Strassen und Werkleitungen ist aufwendig. wa da hüüt am Aabat fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet Die Gemeinde Triesenberg ist deshalb im ist. Der Brauch lässt sich allerdings bereits Baubereich auf die gute Arbeitsqualität der im Dorfsaal sind, im 14. Jahrhundert nachweisen. Er geht einheimischen Unternehmen angewiesen. auf rituelle Formen der Zinszahlung und Als Dankeschön wurden deren Mitarbeiten­ chönnt d Gmeind der Abgeltung von Arbeitsleistungen de zu einem Abendessen in den Dorfsaal zurück. Die festlichen Zusammenkünfte eingeladen. praktisch jedas Bau­ wurden zum Abschluss der einzelnen Triesenberg ist die flächenmässig grös­ Arbeiten abgehalten. Diese Tradition führt ste Gemeinde in Liechtenstein. Entspre- vorhaba realisiera.» die Gemeinde fort, indem sie alle Unter­ chend aufwendig ist der Unterhalt von nehmer und ihre Mitarbeitenden zum Strassen und Werkleitungen für das rhein- Einladung zum gemeinsamen Abendessen Richtfest einlädt, auch wenn kein Dach­ talseitige Gemeindegebiet sowie für die Als Anerkennung und als kleines Danke- stuhl errich­tet wurde, sondern eine Ortsteile Steg und Malbun «hinder am schön lud die Gemeinde die Unternehmer Liegenschaft renoviert, ein Loch gegraben Kulm» und der vielen gemeindeeigenen und ihre Mitarbeitenden deshalb am Frei- oder Leitungen verlegt wurden. ­Gebäude. Folgende Strassenbauprojekte tag, 25. Mai, zu einem Richtfest* gemein- konnten im vergangenen Jahr erfolgreich sam mit Vertretern des Gemeinderats und umgesetzt werden: die Engistrasse, die des Baubüros in den Triesenberger Dorfsaal Frommenhausstrasse und die Lavadina­ ein. Rund 90 Mitarbeitende folgten der Ein- strasse sowie verschiedene Landstrassen- ladung der Gemeinde. Sie repräsentierten abschnitte, die gemeinsam mit dem Land 23 Firmen aus verschiedenen Branchen. In Liechtenstein realisiert werden konnten. seiner Ansprache bedankte sich Vorsteher Dabei wurden diverse Werkleitungen er- Christoph Beck im Namen des Gemeinde- neuert. Auch die gelungene Sanierung und rats und der Verwaltung bei den Handwer- Erweiterung der Sportanlage Leitawis so- kern für ihren Einsatz. Er betonte, wie wich- wie die Instandstellung verschiedener Lie- tig die heimischen Unternehmen und Ge- genschaften, wie beispielsweise beim Ho- werbebetriebe für Triesenberg seien. Im Daniel Beck, Jan Bühler und Martin Röckle tel-Restaurant Kulm, beim Geschäftslokal Auftrag der Gemeinde oder privater Bau- wurden ausgelost und bekamen von an der Landstrasse 7 usw., stellen den betei- herren werde hervorragende Arbeit geleis- Vorsteher Christoph Beck ein zusätzliches ligten Unternehmen ein gutes Zeugnis aus. tet und Termine sowie Kostenvoranschläge Geschenk überreicht.

16 Rathaus-Nachrichten 15. Zwiebelturm-Open-Air

während rund zwei Stunden. Die Band wur- de dabei von verschiedenen Triesenberger Gastmusikern unterstützt. Abwechselnd sangen oder spielten Sophie Sele, Felix Beck, Olivier Nägele, Iwan Gassner und Norman Vögeli mit und bereicherten mit ihrem Können das Programm. Das Publi- kum verabschiedete Naturtrüeb & Friends nach der Zugabe mit einem verdientermas­ sen grossen Applaus.

Headliner «MAY DAY» Nach kurzem Umbau trat die regional sehr bekannte Gruppe MAY DAY auf. Die Band aus dem benachbarten Bündnerland hat auch in Liechtenstein eine grosse Fan­ gemeinde und hatte damit praktisch ein Heimspiel in Triesenberg. Ihre gehörfälligen Mundartsongs handeln vor allem «von Liebe, Liebe und auch von Liebe», wie ihr Sänger Tom Graf einleitend betonte. Im Verlauf des Konzerts kamen auch immer mehr rockige Stücke hinzu. Der berühmte Funke sprang schnell auf das Publikum über und so wurde Die Veranstaltungskommission, das Team Vorsitzender der Veranstaltungskommissi- trotz kalter Temperaturen bis knapp nach des Hotels Kulm und die Gemeinde hatten on und gleichzeitig Frontmann der Band Mitternacht getanzt und mitgesungen. ein ­tolles Programm für das Jubiläums­konzert Naturtrüeb. Zusammen mit seinen Helfern vorbereitet. Das 15. Zwiebelturm-­Open-Air sorgte er zudem für einen reibungslosen am Samstag, 23. Juni 2018, lockte denn auch Programmablauf. zahlreiche Besucher ins Dorfzentrum. 2004 fand das erste Zwiebelturm-­ «Naturtrüeb & Friends» Naturtrüeb und Freunde von links: Hansjörg Open-Air im Dorfzentrum statt. Für das Das 15. Zwiebelturm-Open-Air wurde von Sulser, Norman Vögeli, Clemens Kaufmann, ­Jubiläumskonzert hatten sich die Veran- der Liechtensteiner Band Naturtrüeb eröff- leicht verdeckt Schlagzeuger Udo Negele, Juli stalter einiges einfallen lassen. Treibende net. Mit Coversongs von A wie AC/DC bis Z (Marco) Hoch, Sophie Sele, Olivier Nägele, Kraft dabei war Marco Hoch, Organisator, wie ZZ Top begeisterten sie das Publikum Felix Beck, Tobias Schädler und Iwan Gassner.

Aus dem Dorfgeschehen 17 «WalserSagenWeg» – neue Stationen vorgestellt

Mit der Osterhasen- und Ostereiersuche am Zweck noch ein paar Schokohasen und Os- berger Walser näher. Grillstellen laden zum Ostermontag wird jedes Jahr die Wandersai­ tereier in Reserve. Beim Grillplatz gab es zu- Verweilen ein und die vielen Tierfiguren und son auf dem «WalserSagenWeg» eröffnet. dem wahlweise Cervelats oder Bratwürste Spielplätze begeistern auch Kinder. Die neu- Dieses Jahr nahmen rund 110 Personen teil. vom Grill. Auch verschiedene Getränke wur- en Stationen sind ein guter Grund, wieder Ir Gruaba wurde vom Rheingletscher vor den zu familienfreundlichen Preisen ange- einmal die Wanderschuhe zu schnüren», 16’000 Jahren einer der grössten Findlinge boten. Die Kinder durften auch wieder zeigte er sich abschliessend überzeugt. Die in Liechtenstein abgelegt. Da der Walser-­ Schlangenbrot grillieren. Nachdem Hunger grosse Teilnehmerzahl und die vielen positi- Sagen-Weg in unmittelbarer Nähe am Find- und Durst gestillt waren, konnten Interes- ven Rückmeldungen für die perfekte Orga- ling vorbei führt, waren schon seit gerau- sierte an einer Führung teilnehmen, bei der nisation stellen den Mitgliedern der Veran- mer Zeit Bestrebungen im Gang, diesen als die neuen Stationen «Findling des Rhein­ staltungskommission ein gutes Zeugnis aus. Wegstation aufzunehmen. Zudem haben gletschers» und «Der gute Geist» vorge- Hedi und Michael Jung auf ihrem Grund- stellt wurden. Franz Gassner betonte bei stück an der Gruabastrasse 15 aus einem seinen Ausführungen, dass es sich immer Baumstumpf den Geist aus der Sage «Der wieder lohne, den «WalserSagenWeg» zu be­ 1: Ernst Sele kümmert sich um die kleine Romie. gute Geist» anfertigen lassen. Die Eröff- gehen. «Er bringt Gästen und Einheimischen 2: Viele Familien nutzen das schöne Wetter aus. nung des «WalserSagenWegs» und damit die Sagen und die Geschichte der Triesen- 3: Für die Kinder gab es viel zu entdecken. die Osterhasen- und Ostereiersuche fanden deshalb für einmal ir Gruaba im Weiler ­Rotaboda statt, wo den Teilnehmenden die 2 beiden neuen Stationen vorgestellt wurden.

Gemütlicher Familienanlass Bei strahlendem Sonnenschein und ange- nehmen Temperaturen spazierten die Teil- nehmenden vom Dorfzentrum aus über Gschind und Üerlischboda id Gruaba. Ab Üerlischboda gab es für die Kinder kein Hal- ten mehr. Sie spürten jeden noch so gut ver- steckten Osterhasen und jedes Osterei auf. Die kleineren Kinder, die mit diesem Tempo nicht mithalten konnten, gingen trotzdem nicht leer aus. Die Mitglieder der Veranstal- tungskommission hatten extra für diesen

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18 Aus dem Dorfgeschehen Zwiebelturm für Besucher offen

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2 langjährige Kulturverantwortliche der Ge- meinde Josef Eberle und sein Nachfolger als Museumsleiter Leander Schädler mit ihren kurzweiligen Ausführungen die Besichti- gung des Kirchturms für die Besucher zum spannenden Erlebnis.

Vielseitiges Rahmenprogramm Vor Ort war auch ein Team des Samariter- vereins, um bei Problemen Erste Hilfe leis- ten zu können, was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Aus Platzgründen wurde die Gruppengrösse auf rund zehn Personen begrenzt, und die Mitglieder der Kultur- kommission garantierten mit der Ausgabe entsprechender Tickets im Theodulsaal ei- nen geordneten Ablauf. Dort konnten sich die Besucher die Wartezeit mit interessan- ten Spielen und einem Quiz verkürzen. Die Die Europäische Kommission möchte Europa Wissenswertes zu Pfarrkirche, Zwiebelturm Steger Musikanten sorgten für gute Laune den Europäern wieder ein Stück näherbrin- und den fünf Glocken und die Mitglieder der Veranstaltungskom- gen und hat deshalb 2018 zum Europäischen In Triesenberg wurden nach der heiligen mission verköstigten die Besucher. Man Kulturerbejahr erklärt. Auch in Liechtenstein Messe im 30-Minuten-Takt Führungen im darf auf die weiteren Veranstaltungen im wird das Kulturerbe gefeiert. ­Neben dem markanten Zwiebelturm der Pfarrkirche Zeichen des Europäischen Kulturerbejahrs ­bekannten Europa-Tag des Denkmals am­ St. Josef angeboten. Obwohl wir ihn täglich gespannt sein. 15. September wird es in Liechtenstein weite- sehen und die Glocken läuten hören, konn- re Veranstaltungen zum Kulturerbejahr ge- ten die wenigsten von uns behaupten, den 1: Abenteuerlich muteten Auf- und Abstieg zum ben. Den Auftakt machte der «Tag der offe- Kirchturm je bestiegen zu haben. Über 100 Glockenturm für Kinder an. nen Kirchtürme im Fürstentum Liech- Personen nutzten deshalb diese einmalige 2: Die Steger Musikanten von links: Daniel Beck, tenstein» am Sonntag, 22. April. Gelegenheit. Abwechselnd machten der Matthäus Gassner und Mario Hoch.

Aus dem Dorfgeschehen 19 Vielversprechender Bäärger Umwäälttag

Nachdem die Beteiligung an der Um­ puter, Handys oder Tablets. Alles andere lösen. Man sieht auch immer mehr Elektro- wäält-Putzati und der Fliggwärchstatt in landete bei Jugendleiter Viktor Sele, der roller auf unseren Strassen. Speziell in Trie- den vergangenen Jahren eher zu wünschen praktisch jeden kaputten Gegenstand repa- senberg bei Steigungen haben die Elektro- übrig liess, spannten die Organisatoren die­ rierte. Auch sonst wurde einiges geboten. motoren grosse Vorteile, da das volle ses Jahr unter dem Label «Energiestadt Trie­ Der Verantwortliche für die Wertstoffsam- Drehmoment sofort zur Verfügung steht senberg» mit Erfolg zusammen. melstellen, Claudio Beck, informierte über und sie viel dynamischer sind als vergleich- Bereits um neun Uhr fanden sich mehr die Anpassungen im Abfallreglement der bare benzinbetriebene Modelle. Zudem sor- als 50 motivierte Freiwillige zur Um - Gemeinde und beantwortete Fragen zur gen dauerhafte Lithium-Ionen-Batterien wäält-Putzati ein. So konnte Gemeinderat Grünabfuhr oder zum Supersack. Felix Beck für grosse Reichweiten und Fahrspass. Viele Fabio Gassner vier Teams zusammenstel- wiederum demonstrierte die vielseitigen Besucher liessen sich von Adolf Sele bera- len, die sich – begleitet von Mitgliedern der Möglichkeiten, sich im Geodatenportal der ten und drehten eine Proberunde. Kommission Natur und Umwelt – auf den Landesverwaltung über den Einsatz erneu- Weg machten, um Unrat entlang von Stras­ erbarer Energien bei der eigenen Liegen- Arbeitsreiche Umwäält-Putzati senböschungen und in den angrenzenden schaft ­zu informieren. Die Gemeindever- Wie gedankenlos Menschen zum Teil mit Wiesen und Wäldern einzusammeln. Unter waltung stellt aktuell Überlegungen an, ein der Umwelt umgehen, zeigten vier gut ge- den fleissigen Helfern waren auch wieder Elektroauto anzuschaffen, das auch von füllte Anhänger mit achtlos weggeworfe- zahlreiche Pfadfinder und erfreulicherwei- Privatpersonen gemietet werden kann. nem Müll, als mittags die fleissigen Helfer se viele Eltern, die ihren Kindern damit öko- Ähnlich wie dies in anderen Gemeinden be- vom Aufräumen zurückkehrten. Alle Betei- logische Nachhaltigkeit vorlebten und Um- reits möglich ist. Bei Liegenschaftsverwal- ligten hatten sich eine Stärkung verdient weltbewusstsein vermittelten. Die Infor- ter Toni Gassner, dem Verantwortlichen für und wurden von der Jugendkommission mation der Lehrerschaft und der Ver- das Energie­stadtlabel bei der Gemeinde, mit Grillwürsten und Getränken versorgt. einsvorstände im Vorfeld mit der Bitte, konnte man sich über das Elektroauto infor- Mit dem guten Gefühl, sich aktiv für die Schulkinder beziehungsweise Vereinsmit- mieren und auch eine Probefahrt machen. Umwelt eingesetzt zu haben, liess man den glieder zur Teilnahme zu motivieren, hatte Umwäälttag 2018 bei strahlendem Sonnen- hingegen nicht den gewünschten Erfolg. Elektrobikes und -roller im Trend schein, angenehmen Temperaturen und Im Foyer des Theodulsaals präsentierte angeregten Gesprächen auf dem Dorfplatz Fliggwärchstatt und weitere Attraktionen Adolfs Bike Shop seine Produkte. Die heu­ ausklingen. Gemeinderätin Anuschka Schädler und die tigen Elektrobikes haben nicht mehr viel Mitglieder der Jugendkommission boten im mit den ersten Modellen gemeinsam. Die 1: Gross war der Einsatz der Helfer. Unser Bild Theodulsaal ab zehn Uhr bereits zum drit- Palette reicht vom modern und schnittig zeigt Noel Nigg. ten Mal die Fliggwärchstatt an. «Reparieren designten Fahrrad, um Einkäufe zu erledi- 2: Levin, Lilly, Svea und Joshua sind startbereit. statt Wegwerfen» lautete hier das Motto. gen, bis zum robusten Mountainbike für 3: Jürgen Glauser (Zweiter von rechts) reparierte Karin Gassner bot Hilfe bei Näharbeiten, den extremen Einsatz im Gelände. Viel - defekte Elektrogeräte. Jürgen Glauser reparierte Elektrogeräte leicht werden auch die neuen Elektromofas 4: Der achtlos weggeworfene Müll füllte vier und Robin Verling gab Tipps rund um Com- bei den 14-Jährigen die beliebten Töffli ab- Anhänger.

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Aus dem Dorfgeschehen 21 Sagenfest erstmals mit Wanderung

Das Sagenfest hat sich als feste Grösse im 1 Kulturangebot unserer Walsergemeinde eta­bliert. Organisiert vom Verein Triesen­ berg-Malbun-Steg-Tourismus und grosszü­ gig unterstützt von der Gemeinde zieht es jedes Jahr mehr Besucher in seinen Bann. Beim 4. Sagenfest konnte erstmals auch die Wanderung auf dem «WalserSagenWeg» durchgeführt werden. Rund 80 Personen «Ds Wätter ischt nahmen an der vierstündigen Wanderung * von Rizlina über Masescha, Vorder Prufat- wenigschtens urhab scheng und Hinder Prufatscheng bis ins Dorfzentrum teil. Entlang des Wegs wur- gsi und drum den immer wieder Sagen als moderne Frei- lichttheater aufgeführt und Lesungen zum hänsch d Sagawanderig ** Besten gegeben. Die Regie und die künstle- agattaga chunna.» rische Leitung lagen wiederum bei Andy Konrad, der das Sagenfest vor vier Jahren * urhab – Ist das Wetter, wenn es bewölkt, aber niederschlagsfrei ist. ins Leben gerufen hat. Geschrieben hat die Stücke Christiani Wetter, und Sabrina Vogt ** agattaga – Ins Werk setzen, beginnen, organisieren. las aus ihrem leider schon vergriffenen ­Sagenbuch «Hören-Sagen – Unterwegs in Liechtensteins Sagenwelt».

Bäärger aber au Uuswärtagi Auch dieses Jahr waren erfreulicherweise wieder viele Laienschauspielerinnen und -schauspieler aus Triesenberg im Einsatz, die fallweise von Profis unterstützt wurden. 4 Wem die Wanderung zu lang oder die Tem- peraturen doch noch zu kalt waren, konnte alle Darbietungen ab 14 Uhr auf der Bühne im Dorfsaal geniessen. Leander Schädler, der auch die Führung bei der Wanderung übernommen hatte, stellte bei seiner Mo- 2 deration immer wieder die Verbindung zum Jubiläum «250 Jahre Pfarrei Triesenberg» her, das die Gemeinde dieses Jahr feiert. Für das Verpflegungsangebot sorgten wieder- um verschiedene Unternehmen mit regio- nalen Produkten.

1: Madlen Schädler verkörperte in ihrer Rolle das Bärgiwiibi. 2: Leander Schädler übernahm die Führung der Wandergruppe und moderierte das Sagenfest im Dorfsaal. 3: Im Hinder Prufatscheng glänzten drei Triesen­ berger Laienschauspieler im Stück «Das Kirchlein auf Masescha». Von links nach rechts: Tobias Schädler, Noah Schädler und Tobias Eberle. 4: Leander Marxer ist beim Triesenberger Sagen­ fest eine feste Grösse. Hier ist er bei seiner Darbietung am Philosophenweg in «Der Weidmann» zu sehen. 5: Darleen Geissmann und Mario Tichy über­ zeugten im Theater zur Sage «Das Nachtvolk».

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Aus dem Dorfgeschehen 23 Erstkommunion gefeiert

Für elf Mädchen und elf Buben aus Triesen- Die Erstkommunikanten 2018 in alphabe- Honorio, Moritz Kaiser, Jonas Kindle, ­Julian berg war am Sonntag, 29. April, ein grosser tischer Reihenfolge: Alex Ackermann, Loretz, Svea Nigg, Flavio Niggli, Ladina Tag. Sie durften im Beisein ihrer Familien in ­Joshua Amaradasa, Flurina Beck, Nuria Schad, Jack Schädler, Levin Schädler, der Pfarrkirche St. Josef ihre erste heilige Beck, Sophie Berger, Ladina Buchmann, ­Patricia Schädler, Simon Schädler, Selina Kommunion empfangen. ­Filomena Erne, Emma Hemmerle, Manoel Schnider, Lionel Urschitz und Muriel Vogt.

Kaplan Michael Mathis (hinten links) und Pfarrer Georg Hirsch (hinten rechts) zusammen mit den Ministranten und den 22 Erstkommunikanten.

24 Aus dem Dorfgeschehen Gut besuchte Fronleichnamsfeierlichkeiten

Fronleichnam findet immer am zweiten Don- nerstag nach Pfingsten statt und erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jün- gern. Mit der farbenprächtigen Prozession und dem vielseitigen Rahmenprogramm ist Fronleichnam für viele einer der schönsten Feiertage überhaupt. Nach der heiligen Messe in der Pfarrkir- che Triesenberg formierte sich die Prozes­ sion für den Umgang «um da Hag» auf der Landstrasse. Nach den drei traditionellen Böllerschüssen setzte sich der Zug – ange- führt von Ministranten mit Fahnen und Kreuz – in Bewegung. Die Statue der Mut- tergottes wurde von der Trachtengruppe getragen. Die Feuerwehr, die Harmoniemu- sik und der MGV Kirchenchor mit ihren schönen Vereinsfahnen reihten sich als nächste in den Zug ein. Danach folgten die Ministranten, und die Erstkommunikanten streuten Blumen auf die Strasse. Unter dem «Himmel» und flankiert von Laternen, die jeweils von Gemeinderäten getragen wur- Auf dem Dorfplatz wurde der von der Ge- Walsermuseum. Dort gab dann auch die den, ging der Pfarrer mit der Monstranz. Vor meinde offerierte Aperitif ausgeschenkt, Harmoniemusik ein paar Melodien zum dem Pflegewohnheim Haus St. Theodul wa- und die Kinder der Trachtengruppe er­ Besten. Die Mitglieder der Veranstaltungs- ren die Heimbewohner versammelt und be- öffneten das Festprogramm mit ihren ge- kommission der Gemeinde sorgten für ei- teten vor dem Altar, den sie gemeinsam mit lungenen Darbietungen im Rondell. Die nen reibungslosen Ablauf. der Trachtengruppe geschmückt hatten. ­Jugendmusik spielte vier Stücke vor dem

Aus dem Dorfgeschehen 25 Vorsteher im Jugendtreff

Auf Einladung von Lorena Beck und Viktor Aufgabengebiet ist, für das der Gemeinde- footprint Liechtenstein» haben wir in der Sele, den Leitern des Jugendtreffs Pipoltr, rat und die Gemeindeverwaltung zustän- letzten Dorfspiegel-Ausgabe ausführlich stattete Vorsteher Christoph Beck dem Ju- dig sind. berichtet. Abschliessend wurde das Treffen gendtreff am Freitag, 18. Mai, einen Besuch auf einem Gruppenbild mit der Sofortbild- ab. Über 25 Jugendliche waren vor Ort und «Chlaars Bäärger Wasser» kamera festgehalten und das Erinnerungs- liessen sich die Gelegenheit nicht entge- Als Geschenk hatte der Vorsteher zwei der foto ins «Gipfelbuch» der Gemeinde einge- hen, den Vorsteher persönlich kennen­ neuen Trinkflaschen der Gemeinde mit der klebt. Dort sind neben den Unterschriften zulernen. Christoph Beck beantwortete Aufschrift «Chlaars Bäärger Wasser» für von Grössen aus Sport, Politik, Kultur und während rund zwei Stunden verschiedene den Jugendtreff Pipoltr mitgebracht. Auch Gesellschaft nun auch diejenigen der Fragen. Sichtlich erfreut über das Interesse im Pipoltr soll vermehrt Leitungswasser an- ­Pipoltr-Besucher zu finden. der Jugendlichen erklärte er ihnen zudem, stelle von Mineralwasser konsumiert und was denn ein Vorsteher so den lieben lan- damit Geld gespart sowie die Umwelt ge- Abschliessend durften sich alle mit ihrer Unter­ gen Tag macht und wie umfangreich das schont werden. Über das Projekt «Water- schrift im «Gipfelbuch» der Gemeinde verewigen.

Postfiliale unter neuer Leitung

Hedy Jung hat am 4. Juni 2018 die Leitung der Triesenberger Bevölkerung. Wir wün- der Postfiliale im Triesenberger Dorfzent- schen beiden einen guten Start und viel rum von Silvia Sätteli übernommen. Die Freude in ihrem neuen Aufgabengebiet. gebürtige Triesenbergerin arbeitet schon viele Jahre bei der Liechtensteinischen Post AG: von 1988 bis 2006 leitete sie die Postfi- Neue Öffnungszeiten seit liale Balzers. Nach einer kurzen Auszeit 4. Juni 2018 übernahm sie am 10. September 2007 die Leitung der Postfiliale in Schaan. Da sie ihr Montag bis Freitag: 07.45 – 11.30 Uhr Arbeitspensum reduzieren wollte und Silvia und 14.00 – 17.30 Uhr Sätteli gleichzeitig eine neue Herausforde- rung suchte, konnte eine für alle Beteiligten Samstag: 08.00 – 11.00 Uhr optimale Lösung gefunden werden. Wäh- rend Hedy Jung mit der Leitung der «Bäärger Poscht» betraut wurde, übernahm Silvia Sätteli die Leitung der Poststelle in Eschen. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich Silvia Sätteli (links im Bild) übergab die Leitung bei Silvia Sätteli für ihren Einsatz im Dienst der Postfiliale am 4. Juni 2018 an Hedy Jung.

26 Aus dem Dorfgeschehen Personalwesen

Eintritt Austritte Dienstjubiläum Am 1. Juli 2018 hat Brigitte Gassner (1) ihren Per Ende April ist Sybille Goop (2), Mitarbei- – 20 Jahre 1. Mai Dienst als Mitarbeiterin Empfang mit ei- terin Empfang, aus dem Dienst der Gemein- Isidor Sele (3), Förster-Stellvertreter nem Pensum von 80 % angetreten. Wir de ausgetreten. Wir danken Sybille für die – 10 Jahre 1. Juli wünschen Brigitte viel Freude und Erfolg langjährige Mitarbeit und wünschen ihr auf Franz Gassner (4), Fachsekretär Öffent- bei ihren neuen Aufgaben. dem weiteren Lebensweg alles Gute. lichkeitsarbeit, Informatik und Kultur – 5 Jahre 1. Juni Ulrike Beck (5), Gemeindekassierin – 5 Jahre 1. Juli 1 2 3 4 5 6 Fredy Schädler (6), Mitarbeiter Werkdienst

Wir danken den Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue zur Gemeinde und wünschen ih- nen weiterhin viel Freude bei ihrer Tätigkeit.

Dorfspiegel-Quiz

Der Stall auf dem Bild in der Dorfspie- gel-Frühlingsausgabe befindet sich an der Bergstrasse etwa 200 Meter nach dem Werkhof der Gemeinde auf der rechten Strassenseite. Der gesuchte Flurname lau- tet «im Gruabi». Unter den richtigen Einsen- dungen haben wir Jutta Beck, Eggastrasse 10, als glückliche Gewinnerin ausgelost. Sie hat einen Gutschein beim Gemeindewerk- hof im Wert von 150 Franken gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.

Wär kennd schi uus? Die Flurnamen der Gemeinde Triesenberg nehmen eine Sonderstellung im Vergleich zu denjenigen der anderen Gemeinden ein. Die Walserherkunft ist nicht nur in unse- rem Dialekt, sondern auch in den Flurna- men deutlich erkennbar. Die Aussprache unterscheidet sich von der im Tal üblichen und etliche Namen kommen nur am Bäärg de, suchen Sie den entsprechenden Flurna- Geodatenportal der Landesverwaltung vor. Das Wissen um die Triesenberger Flur- men und schicken Sie ihn uns zu. Es gilt, machen (http://geodaten.llv.li/geoportal/ namen möchten wir mit unserem Quiz al- dabei die Schreibweise zu verwenden, wie flurnamenkarte.html). len in Erinnerung rufen. sie das Liechtensteiner Namenbuch «Flur- Zu gewinnen gibt’s einen Gutschein im Und so funktioniert das Quiz: Wir ver­ namen der Gemeinde Triesenberg» vorgibt. Wert von 150 Franken in einem Triesenber- öffentlichen jeweils ein Bild, das einen mar- Das Begleitheft und die Flurnamenkarte ger Restaurant Ihrer Wahl. Senden Sie Ihre kanten Punkt oder Ortsteil des Triesenber- können bei der Gemeindeverwaltung für Antwort bis Montag, 6. August 2018, an: ger Gemeindegebiets zeigt. Es gilt zu erra- sieben Franken gekauft werden. Dorfspiegel-Quiz, Landstrasse 4, 9497 Trie- ten, was auf dem Bild zu sehen ist. Wenn Wer lieber online nach den entspre- senberg, oder an [email protected]. Sie wissen, wo das Bild aufgenommen wur- chenden Flurnamen sucht, kann das im

Aus dem Dorfgeschehen 27 Solaranlagencheck

Seit über 25 Jahren setzt sich die Solargenos­ anlagen sind auf den Dächern Liechten­ druck zu kontrollieren. Mit diesen einfachen senschaft Liechtenstein für eine nachhaltige steins montiert. Nun gehen wir einen Kontrollen können Sie leicht feststellen, ob Energiepolitik ein. Für das Jahr 2017/18 hat Schritt weiter und setzen uns für die Siche- Ihre Anlagen sicher und gut funktionieren. sie den Anlagencheck lanciert. Warum? rung der Qualität der Anlagen ein. Martin Beck und Bruno Dürr, Vorstandsmit­ Was kann ich machen, wenn ich mir nicht glieder der Solargenossenschaft, haben uns Was kann ich als Besitzer einer Photovol- sicher bin? Rede und Antwort gestanden. taikanlage selbst tun? Bestellen Sie unseren Anlagencheck! Eine Die Solarmodule und Montagesysteme unabhängige Expertin mit reicher Prüf­ Was ist ein Anlagencheck? sind widrigen Wetterbedingungen ausge- erfahrung spürt allfällige Schwachstellen Ihre Solaranlage wird von einem unabhän- setzt. Deshalb empfehlen wir eine halbjähr- auf und trägt so zur Optimierung und zur gigen Fachspezialisten auf Herz und Nieren liche Sichtkontrolle. Das Montagesystem Verlängerung der Lebensdauer Ihrer Anlage geprüft. Damit wird sichergestellt, dass Sie ist für die Sicherheit der Photovoltaikanlage bei. Die Optimierung Ihrer Anlage lassen Sie auch nach einigen Betriebsjahren immer entscheidend. Durch eine starke Windbe- dann durch einen Solarinstallateur Ihres noch das Beste aus Ihrer Solaranlage her- lastung kann sich schon mal eine Klemme Vertrauens durchführen. Wir bieten des- ausholen. Denn die Gewissheit, dass man oder Schraubverbindung lockern, welche halb eine unabhängige Überprüfung Ihrer für seine Investition auch das Optimum an die Sicherheit der gesamten Anlage gefähr- Solaranlage an. Dank der Unterstützung Solarstrom oder Sonnenwärme bekommt, den kann. der Energiekommission Liechtenstein tra- tut gut und macht Freude. gen die Besitzer nur die Hälfte der dafür Und bei Solarthermieanlagen? entstehenden Kosten. Warum hat die Solargenossenschaft den Thermische Anlagen können gut und gerne Anlagencheck lanciert? 30 Jahre oder länger warmes Wasser lie- Und wie komme ich zum Anlagencheck? Liechtenstein ist seit 2015 Solarweltmeis- fern. Analog dem Ölwechsel beim Auto soll- Bei der Gemeindeverwaltung Triesen­- ter! Kein Land auf der Welt hat mehr Photo- te aber alle paar Jahre die Solarflüssigkeit berg liegen Flyer auf. Man kann sich aber voltaik-Leistung pro Einwohner installiert überprüft und eventuell ausgetauscht wer- auch ganz einfach auf der Website als Liechtenstein. Auch viele Solarthermie- den. Zudem sind Dämmung und Anlagen- www.solargenossenschaft.li anmelden.

28 Aus dem Dorfgeschehen Wildwuchs und Wiesenblumen

Grünstreifen und Rabatten gibt es in Triesen­ Hecken, extensiv genutzte Wiesen oder Feuchtgebiete, Magerwiesen, Hecken, berg in grosser Zahl. «Asoo an Baduscht», Trockenmauern sind wertvolle Lebensräu- Hochstammobstgärten sind verschwun- dachten sich einige, als ihnen auffiel, dass me und bieten Vögeln und Insekten einen den und mit ihnen viele Tier- und Pflanzen- Wiesenblumen darauf blühten. Es ist aller­ Rückzugsort. arten. Agrarlandschaften sind Lebensraum dings nicht so, dass die Mitarbeitenden der Seit Jahren werden deshalb gewisse für viele wildlebende Tier- und Pflanzen­ Gemeinde diesen Wildwuchs übersehen Grünstreifen und Rabatten in der Gemein- arten. Wiesen und Weiden dienen als Nah- hätten. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, wie de von den Mitarbeitenden des Werk- rungsgrundlage und bieten Brutplätze und umweltfreundlich die Gemeinde Triesen­ diensts und den Hauswarten nur noch re- Rückzugsräume. Bunte Wiesen mit einem berg ist. duziert gemäht. Auf Initiative der Kommis- hohen Anteil an Wildkräutern sind heute Die Gemeinde Triesenberg übernimmt sion Natur und Umwelt soll dieses Projekt kaum noch zu finden. Damit verbunden ist eine Vorbildfunktion, was Biodiversität, nun ausgeweitet, gut koordiniert und vor der starke Rückgang vieler Schmetterlings- also die Vielfalt der Arten und der natür­ allem auch besser kommuniziert werden. arten, Vögel und anderer Insekten. lichen Lebensräume, anbelangt. Diese Viel- Die Kommission wird festlegen, welche Die moderne, ökologische Landwirt- falt an naturnahen Lebensräumen ist auch Grünstreifen oder Rabatten dazu kommen schaft versucht, diese Problematik zu ent- im Kleinen, bei Grünstreifen und Rabatten, und ob zudem spezielles Saatgut einge- schärfen. So ist es schon länger üblich, dass möglich. Rasenflächen bedecken einen setzt werden soll. Über die Kommunika­ Wiesen später geschnitten und Grünstrei- grossen Teil des öffentlichen Raumes. Alle tionskanäle der Gemeinde soll die Bevölke- fen erhalten werden. Dadurch wird Pflan- 14 Tage gemäht, bilden sie einen grünen, rung informiert und entsprechend sensibi- zen und Tieren wie Schmetterlingen und artenarmen Teppich. «Es sieht ebenso lisiert werden. Brutvögeln die nötige Zeit gegeben, sich zu schön aus mit Blumen», dessen sind sich entwickeln und fortzupflanzen. Toni Gassner, Leiter Bauadministration und Die Landwirtschaft macht es vor Liegenschaftsverwaltung der Gemeinde, Die Landschaft, in der wir leben, ist nicht und seine Kolleginnen und Kollegen einig. mehr dieselbe wie vor 100 Jahren. Viele

Aus dem Dorfgeschehen 29 «Tag der offenen Gärten»

Am Sonntag, 6. Juni, fand der «Tag der offe- nen Gärten» in Triesenberg statt. Die bei- den Initiantinnen Doris Sele und Clarissa Vogt-Fehr forderten die Besitzer von Gärten und Terrassen Mitte März in einer Einla- dung auf, bei der Veranstaltung mitzuma- chen und ihre grüne Oase interessierten Besuchern zugänglich zu machen. Erfreuli- cherweise stiess diese ausgezeichnete Idee auf grosse Resonanz. Die zahlreichen Besucher konnten am besagten Tag nach der heiligen Messe 14 über das gesamte rheintalseitige Gemein- degebiet verteilte Gärten besichtigen. Dar- unter Gemüsegärten, Blumen- und Stau- dengärten, Freizeitgärten sowie Genuss- und Erholungsgärten. Zudem boten ver- schiedene Gartenbesitzer den Gästen feine Produkte aus ihrem Garten an. Wer sich genügend Zeit nahm, konnte an einem von der Landschaftsarchitektin Diana Heeb- Fehr geführten Rundgang teilnehmen. War jemand müde oder nicht mehr so gut zu Fuss, konnte er auf das Shuttle-Taxi zurück- greifen und sich zum gewünschten Zielort chauffieren lassen. Das Restaurant Mase- scha bot zudem den ganzen Tag ein speziel- les Gartenmenü für 32 Franken an. Dort bedankte sich Vorsteher Christoph Beck am Abend bei den Initiantinnen Doris Sele und Clarissa Vogt-Fehr für die tolle Idee, die ge- lungene Umsetzung und bei Diana Heeb- Fehr für die interessante Führung. Die Initiantinnen möchten in zwei Jah- ren wiederum einen «Tag der offenen Gär- ten» organisieren. Hoffen wir, dass erneut viele Gartenbesitzer und Gartenliebhaber mitmachen.

30 Aus dem Dorfgeschehen Aus dem Dorfgeschehen 31 Mit grossem Fleiss aber ungeheurer Verschwendung von Arbeitskraft

32 Ünschi Gschicht Das Zämaschütta im Alpengebiet

Die Alpen und Weidegebiete sollen geschützt, aber auch wirtschaftlich erhalten werden. Dafür setzt sich die im November 2014 gegründete Alpgenossenschaft Triesenberg ein. Sie hat die Weidegebiete Gross- und Kleinsteg sowie die Gemeindealpen Sücka, Alpelti und Turna/Sareis gepach­ tet. Diese Alpen können auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

von Corina Vogt-Beck

Das Leben der Walser in Triesenberg war geprägt von Diese spezielle Art der Alpwirtschaft war jedoch der Alpwirtschaft in einem Ausmass, wie wir es uns nicht rationell. Jeder nutzungsberechtigte Bauer nicht mehr vorstellen können. Vielleicht hilft es uns, besass eine eigene Hütte, und das führte zu Vergeu- zu verstehen, wenn wir uns mit dem sogenannten dung an Grund, Baumaterial, Erhaltungskosten Zämaschütta befassen. Bedeutet: das Aufgeben der und Brenn­material, wie im Jahr 1879 Hippolyt Ludwig Einzelsennereien in den Alpen und die Einführung von Klenze in einer Monografie über die liechten­ der gemeinsamen Alpbewirtschaftung. steinische Alpwirtschaft schrieb. Die Triesenberger unterhielten 252 Alphütten und «Schäärm» (Stall, Die Zerreissprobe in der Triesenberger Dorfgeschichte Stadel). Allein auf der Alpe Bargälla standen 33 «Die Einführung der gemeinsamen Alpwirtschaft Alpwirtschaftsgebäude. Von Klenze schrieb dazu: stellt ohne Zweifel die grösste Zerreissprobe in der «Das zähe Festhalten am Alten, welches die Walliser Triesenberger Dorfgeschichte dar», schreibt Josef im höchsten Grade besitzen, hat eben auch seine Eberle 2012 im «Dorfspiegel». Bis zum Zämaschütta Schattenseiten. So ist es leider dazu gekommen, dass stellte die Einzelsennerei, wie sie auch in anderen die Triesenberger, deren Alpwirthschaft sonst auf der Walsergebieten betrieben wurde, die typische Wirt- obersten Stufe stand, durch Zurückbleiben in der schaftsart dar. Jeder Bauernbetrieb besorgte den alpwirthschaftlichen Entwicklung nun tief unter allen ganzen bäuerlichen Arbeitsablauf bis hin zur Alpbe- Nachbargemeinden stehen. [...] In der Pflege ihrer wirtschaftung mit seiner Familie selbst. Alpen muss man ihnen das Zeugnis geben, dass sie

33 34 Ünschi Gschicht mit grossem Fleisse auf Erhaltung und Verbesserung nicht nur für den Kauf der Alpe Sücka, sondern auch der Wiesen und Weiden bedacht sind; aber diese für die Einführung der gemeinsamen Alpwirtschaft. Vortheile werden wieder beseitigt durch die ungeheu- Das Resultat fiel mit 153 Ja zu 8 Nein deutlich aus. ere Verschwendung von Arbeitskraft, deren sie sich Auch der erweiterte Gemeinderat stimmte im Februar schuldig machen.» 1887 dafür, die Alpe Sücka zu kaufen, und zwar um Die Kleinbauern sahen es ein, dass sie auf die jeden Preis – man könne sie unmöglich ziehen lassen, individuelle Bewirtschaftung ihrer Weide verzichten denn sie sei das Herz des Alpengebiets. Am 3. März mussten. Es war für sie zeitlich je länger, je mehr 1887 wurde die Alpe Sücka im damaligen Landtagssaal nicht mehr möglich, morgens und abends das Vieh zu versteigert. Mit 336’310 fl (Gulden) war Triesenberg versorgen, da sie «vor am Kulm» anderer Arbeit die meistbietende Gemeinde. Sie erhielt den Zuschlag nachgehen mussten, um ein Einkommen zu haben. mit ausdrücklicher Bedingung, dass die Zusammen­ Viele waren dadurch gezwungen, ihr Vieh auf fremden legung sämtlicher Alpen rasch durchgeführt werde. Alpen zu sömmern, was allerdings teurer und um- Es entbrannte nochmals ein letzter, harter Kampf ständlicher war. Die meisten Grossbauern hingegen darum, aber Landesverweser Karl von In der Maur befürworteten die Einzelwirtschaft, da sie es sich entschied final, der Kauf sei rechtskräftig und könne leisten konnten, oft mit der Hilfe von Knechten und nicht mehr rückgängig gemacht werden. Mägden. Sie, die Gegner des Zämaschütta, wurden «d Puura» genannt, die Befürworter «d Bättler», Das verspätete Zämaschütta in Malbun «d Reformer» oder «d Fortschrittsmänner». So standen In Malbun kam es zu weiteren Auseinandersetzungen, sich Gegner und Befürworter des Zämaschütta in sodass man die gemeinsame Alpwirtschaft erst 1890 heftigem Streit gegenüber, Familien wurden aufge- einführte. 1887 war in Malbun der Bau von zwei Ställen mürbt und zerrissen. «Dieser unselige Streit in der und Sennereien uf dr Büala geplant, zudem wollte Gemeinde ging damals sogar so weit, dass sich auch man die Privatwiesen in Malbun erwerben und zur die Kinder auf dem Schulweg mit ‹Veepuur› und Gemeindealpe schlagen. 1888 diskutierte man da­ ‹Bättler› betitelten», schrieb Engelbert Bucher in den neben eine zweite Variante: je einen Stall uf Jöraboda «Heimeligen Zeiten». (Untersäss) und uf dr Turna (Obersäss). Die Befür­ Die Einführung der gemeinsamen Alpwirtschaft worter der gemeinsamen Alpwirtschaft machten sich kam erst durch äusseren Druck zustande. Die Alpe für den Bau von Alpgebäuden uf dr Büala stark, Sücka spielte dabei eine entscheidende Rolle. Denn während die Gegner die Standorte Jöraboda und der Durchbruch beim Streit um das Zämaschütta Turna favorisierten. wurde erst erzielt, als der Kauf der Alpe Sücka auf Im Juli 1889 kam Bewegung in die Sache. Eine dem Tisch lag. Kommission nahm in Malbun einen Lokalaugenschein. Dort warteten schon einige Gemeinderäte, die Die herrschaftliche Alpe Sücka zusammen mit dem Vorsteher Argumente für den Die Sücka wurde als Alpe schon sehr früh genutzt. Standort auf der Turna vorbrachten. Der vorgeschlage- Im Jahre 1507 wird sie bereits als Alpe «Sikka», zur ne Bauplatz sollte sich als sehr geeignet herausstellen. Herrschaft Vaduz gehörend, genannt. Begangen Im August 1889 stellte die Gemeinde Triesenberg ein wurde das Gebiet schon viel früher, das zeigt der Baugesuch für ein Stall- und ein Sennereigebäude auf Fund einer bronzenen Lanzenspitze, die aus der Zeit der Turna. Nach einigen Streitigkeiten um das Schla- um 1000 vor Christus stammt. Ab 1688 ist die Alpe gen von Bauholz wurden die Bauarbeiten für den Stall Eigentum der Grafen von Hohenems. Die Grafen und die Sennerei auf der heutigen Gemeindealpe steckten in Geldnöten, so hatten einzelne Triesenberger Turna im Jahr 1890 aufgenommen. einige Teilstücke der Alpe kaufen können. Nach dem Verkauf der Grafschaft Vaduz an die Fürsten von Liechtenstein ging auch die Sücka in den Besitz der Fürsten über. Sie blieb von allen liechtensteinischen Alpen am längsten herrschaftliche Alpe, nämlich bis 1887. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Alpe Sücka Gutscheine für feine Alpprodukte von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet. Fürst Johannes II. schliesslich wollte die Alpe Sücka Wer einmal einen schönen Ausflug auf die Sücka verkaufen und den Erlös der Gemeinde Schaan zum machen möchte, kann dies in diesem Sommer Kirchenbau (1888–1893) schenken. Dies war auch der mit einer Aktion der Alpgenossenschaft Triesenberg Durchbruch beim Streit um das Zämaschütta, denn und der Gemeinde Triesenberg kombinieren. der Fürst knüpfte den Verkauf an die Gemeinde Bei der Gemeindekanzlei werden Gutscheine für Triesenberg an die Bedingung, dass die Gemeinde Alpprodukte ausgegeben, die auf der Sücka eingelöst Triesenberg ihr bisheriges Alpwirtschaftssystem werden können. Ein- und Zwei-Personen-Haushalte aufgibt und die gemeinsame Alpwirtschaft einführt. erhalten einmalig einen Gutschein über 10 Franken An der Bürgerversammlung vom 16. Dezember für Alpprodukte, Drei- und Mehr-Personen-Haushalte 1886 stimmte man mündlich ab. Mit Ja stimmte man bekommen einen Gutschein über 20 Franken.

Ünschi Gschicht 35 und in diesem Jahr kommt neu das Alpelti dazu. Wir machen alles, was mit dem Vieh und den Milchpro- dukten – von der Produktion bis zur Vermarktung – zu tun hat. Den Klein- und Grossstegern zahlen wir einen Pachtzins, sie sind zuständig für die Weideräumung und die Infrastruktur. Alles, was mit den Tieren zu tun hat, läuft über uns.

Vor drei Jahren erst wurde die Alpgenossenschaft gegründet. Wie kam es dazu? Die Weiden im Klein- und Grosssteg sind gut geeignet für Kühe, aber die steilen Hänge auf der Sücka sind nach den heutigen Kriterien für die schweren Milch­ kühe nicht geeignet. Das heisst, man kann das ganze Gebiet optimal als Einheit bewirtschaften. Das war der Hauptgrund. Zuvor war es so, dass die Alpen Sücka und Turna/Sareis von den Bauern gepachtet wurden, und es gab einen Alpvogt. Aber es war nirgendwo genau festgehalten, welche Bauern das sind und welche weiteren Kriterien es gibt. Heute ist ein Alpbetrieb ein Kleinbetrieb mit fünf oder sechs Angestellten, das «Der Bezug zu den Alpen war immer schon da» heisst, man muss Verträge machen, Bewilligungen Die Alpgenossenschaft Triesenberg wurde 2014 einholen und so weiter. Das ist nicht das Fachgebiet gegründet. Sie bewirtschaftet die Weidegebiete eines Bauern. Deshalb hat man professionelle Struktu- Gross- und Kleinsteg. Zudem sichert und fördert sie ren geschaffen; mit einem Vorstand samt Präsiden- den Alpbetrieb auf den Alpen Sücka, Alpelti und ten, einem Zuständigen für die Sücka – Michi Gassner, Turna/Sareis. Die Gemeindealpe Alpelti wurde auf sowie für Turna/Sareis – Normann Bühler. Die Bauern dieses Jahr gepachtet, denn das Gebiet schliesst selbst sind Mitglied der Alpgenossenschaft. sich optimal an die Alpen Sücka sowie die Weiden Neu ist, dass auch jemand, der kein Vieh hat, in Gross- und Kleinsteg an und eignet sich daher Mitglied bei der Alpgenossenschaft werden kann. Das ideal für die gemeinsame Bewirtschaftung. Im letzten Ziel ist es, dass Freiwillige und Pensionisten, die Jahr wählten die Genossenschafter Isidor Sele Freude an den Bergen und der Natur haben, mitarbei- zum Präsidenten der Alpgenossenschaft Triesenberg. ten. So sehen sie auch, was alles dahintersteckt, dass es nicht nur Viehtreiben ist, sondern dass man Steine Isidor, letzten November hast du das Präsidentenamt räumen, Jungwuchs entfernen und das Unkraut der Alpgenossenschaft Triesenberg übernommen. Was mähen muss, weil sonst alles verwachsen würde. Beim waren deine Beweggründe? Unkraut gibt es Pflanzen, die für das Vieh giftig sind. Isidor Sele: Natürlich kam es dazu, weil sie so viele Bewerbungen hatten (lacht). Ich wurde ein paar Mal Das Angebot und die Vermarktung der Milchprodukte gefragt und nach längerem Überlegen dachte ich, ist auch ein wichtiges Thema für euch. wenn sie keinen Präsidenten finden, wäre es kritisch Genau. Deshalb haben wir nach dem Rücktritt von für das Weiterbestehen der Alpgenossenschaft. Franky Willinger, der ausgewandert ist, den Vorstand etwas umstrukturiert. Er verkaufte viele Produkte Weil sich die Alpgenossenschaft noch im Aufbau in seinem Hofladen. Es war wichtig, jemanden im befindet? Vorstand zu haben, der an der Vermarktung Interesse Die Strukturen der Alpgenossenschaft waren okay, hat und diese weiter ausbaut. Die Bauern selbst haben jedoch haben wir aus den Erfahrungen der ersten drei in den letzten Jahren auch realisiert, dass sie aktiv Jahre einige Dinge umstrukturiert. Harald Schädler werden müssen, was die Vermarktung ihrer Produkte ist sowohl Schriftführer als auch Kassier. Zudem haben anbelangt. wir mit Michaela Rehak eine Beisitzerin, die in erster Im Angebot haben wir Alpkäse, Raclettekäse, auch Linie für die Produktvermarktung zuständig ist. mit Chili und Pfeffer, sowie Mutschli, Molkedrink, Joghurt in verschiedenen Sorten und sauren Käse. Es gibt die Alpgenossenschaften Klein- und Grosssteg, Beim sauren Käse will der Senn in Zukunft zwei daneben die Alpgenossenschaft Triesenberg. Was sind Varianten anbieten, einen rahmigen und einen mage- speziell eure Aufgaben? ren Käse. Bisher war unser saurer Käse eher rahmig Wir bewirtschaften das Gebiet Klein- und Grosssteg, wie ein Weichkäse. Viele möchten ihn aber lagern, bis daneben die Gemeindealpen Sücka, Turna/Sareis, er Speck hat, dafür muss er magerer sein.

36 Ünschi Gschicht Ihr habt eine Aktion ins Leben gerufen, um die Alp ­ produkte bekannter zu machen. Freiwillige in den Alpen Davon erhoffe ich mir auch, dass Menschen aus Die Alpgenossenschaft ist neu auch offen für Mit­ Triesenberg auf die Sücka kommen, welche die glieder, die selbst kein Vieh besitzen. Ziel ist es, Alpprodukte noch nicht kennen und dabei merken, dass Freiwillige mitarbeiten, zum Beispiel Pensionisten, wie hoch ihre Qualität ist. die Freude an den Bergen und Interesse an der Alpwirtschaft haben. Diese Freiwilligen bekommen Wie ist dein persönlicher Bezug zu den Triesenberger eine Gutschrift, pro Stunde 20 Franken, für die Alpen? Hast du spezielle Erinnerungen aus deiner sie Alpprodukte beziehen können. Dazu kommt: Wer Kindheit? eine Stunde arbeitet, bekommt ein Prozent Rabatt Von klein auf war ich um das «Puurna» herum. Mein auf die Alpprodukte, wer 30 Stunden arbeitet, 30 Vater «hed puurnat», als er starb, haben mein Bruder Prozent Rabatt. Wer mehr arbeitet, wird also belohnt. und ich anderen Bauern geholfen, erst Joachim Beck, dann Normann Bühler, und so war der Bezug zu den Wer Interesse an dieser Freiwilligenarbeit hat, kann Alpen immer schon da. Man hatte traurige und schöne sich beim Präsidenten Isidor Sele melden. Mail: Erlebnisse in den Alpen. Auch in meinem Beruf als [email protected]; Telefon: +423 792 26 63. Forstwart habe ich mit den Alpen zu tun. Und auch mein Hobby sind die Kühe und die Braunviehzucht.

Ünschi Gschicht 37 Wäm ghöörscht?

38 Gemeinnützige Stiftungen Einblick in die Heimat- und Familiengeschichte

Wer waren meine Vorfahren? Wie haben sie gelebt? Mit wem bin ich weitschichtig verwandt? Wer weiss etwas darüber? Heimat- und Familiengeschichte hat in Triesenberg eine grosse Bedeutung. Die gleichnamige Stiftung macht dieses Wissen zugänglich – und unterstützt neuerdings Ideen sowie Projekte rund um die Ahnenforschung.

von Silke Knöbl

Ghöörd jetz äna nid am Ding, säg mr s? Wia hed äna Die Gemeinde Triesenberg erwarb die Familienchronik. gheissa? Weischt, vam Seppli dr Buab. Dr Franz? Sie gründete die Stiftung und sicherte damit die Nei, weischt dr Seppli. Wela Seppli meinscht de du? Fortführung der kultur- und familienhistorisch Sena, hol wagger d Büacher. «D Büacher» sind die wertvollen Datenbank. Triesenberger Familienchronik. Pfarrer Engelbert Bucher hat sie in den 1970er- und 1980er-Jahren in Beliebte Ahnenforschung einer aufwendigen Forschungsarbeit aufbereitet. Er 2005 legte die Stiftung den Grundstein für den Verein legte damit die Basis für ein Vermächtnis über «Freundeskreis Ahnenforschung und Familienchronik». Generationen. «Das Interesse an der Ahnenforschung ist sehr hoch, Die Triesenberger Familienchronik umfasst neun das zeigen die stetig steigenden Mitgliederzahlen des Bücher und dokumentiert die Stammbäume der Vereins», sagt Roland Beck. Der Leiter der Gemeinde- Walser von 1650 bis 1984. Der erste Teil der Chronik schule Triesenberg engagiert sich seit der Gründung wurde 1986, der zweite 1988 veröffentlicht. Alexander des Vereins für die Ahnenforschung. Seit 2018 präsidiert Sele, Chemiker, Informatiker und Ahnenforscher, er die Stiftung, nachdem der langjährige Präsident digitalisierte die Bücher, forschte weiter und ergänzte Engelbert Schädler sein Amt im letzten Jahr zurück­ sie mit den Daten von 1984 bis 2004. Letzteres war gelegt hat. Im Interview spricht Roland Beck über den denn auch das Gründungsjahr der gemeinnützigen Zweck der Stiftung und wie sie Ideen und Projekte Stiftung Heimat- und Familiengeschichte, die damals rund um die Heimat- und Familiengeschichte fördern noch «Ahnenforschung und Familienchronik» hiess. und erlebbar machen will.

39 «Unsere digitalisierte müssten sich die beiden Stiftungen natürlich mitein- Familienchronik ist ander absprechen. einmalig im Land» Roland, Beck zählt neben Gibt es Projekte, die ihr bereits nach dem neuen Schädler zu den häu­ Reglement unterstützt? figsten Nachnamen in Es gibt ein aktuelles Beispiel: das Projekt «Schindel- Triesenberg. Meist gibt es holzhütte» – ein Fotobuch von Klaus Schädler auch mehrere Familien- (Anmerkung der Redaktion: Siehe dazu den Beitrag stämme dazu. Zu welchem «Geschichte der Schindelholz-Hütte» in der Beck-Stamm gehörst du? Dorfspiegel­ausgabe 147, Seite 36). Roland Beck: Ich gehöre zum Beck-Stamm IX, Welche Massnahmen sind geplant, um Ideen zu erhalten? genannt Oordnar (Anmerkung der Redaktion: siehe Dazu zählt sicher dieser Dorfspiegel-Beitrag. Zudem Seite 41). haben wir eine neue Website erstellt. Dort sind die Informationen rund um die Förderung von Projekten Es wird vermutet, dass sich der Name Beck von Bäcker ebenso abrufbar. Wichtig ist zu sagen, dass es kein ableitet. War jemand von deinen Vorfahren Bäcker? ausgearbeitetes Konzept braucht, um mit uns Kontakt Das ist mir leider nicht bekannt. aufzunehmen. Eine gute Idee reicht völlig aus.

Seit wann interessierst du dich für Heimat- und Sowohl die Familienchronik in Buchform als auch die Familiengeschichte? digitale Version enthält persönliche Daten von Triesen- Das grosse Interesse fürs Thema kam 2005 mit der berger Einwohnern. Wie geht die Stiftung mit dem Gründung des Vereins Ahnenforschung und Familien- Datenschutz um? chronik. Man hat mich gefragt, ob ich beim Verein Der Datenschutz ist der Hauptgrund, wieso es den mitarbeiten wolle. Seitdem bin ich dabei. Mich Verein Ahnenforschung und Familienchronik über- begeistert auch die Online-Version unserer Familien- haupt gibt. Die Gemeinde hatte die digitalisierten chronik. Sie ist genial und einmalig im Land. Wir Datensätze der Familienchronik erworben. Sie durfte wurden deshalb auch schon öfters von anderen sie aber aus rechtlicher Sicht nicht veröffentlichen. liechtensteinischen Gemeinden angefragt, ob wir Auch über die Stiftung wäre die Publikation nicht sie ihnen präsentieren könnten. möglich gewesen. Deshalb wurde der Verein gegrün- det. Bei diesem muss man Mitglied sein, um auf Welche Ziele verfolgt die Stiftung? die passwortgeschützte, digitalisierte Familienchronik Wir sind Eigentümer der Familienchronik und haben zugreifen zu können. von der Gemeinde Triesenberg den Auftrag, die Datenbank zu verwalten, zu erweitern und zu veröf- fentlichen. Dazu arbeiten wir eng mit dem Verein «Der Datenschutz ist der Ahnenforschung und Familienchronik zusammen. Zudem können wir neuerdings Projekte fördern, die Hauptgrund, wieso es sich mit der Heimat- und Familiengeschichte in den Verein Ahnenforschung Triesenberg befassen. Somit kann jede und jeder ein Projekt bei uns einreichen. Wir prüfen dann, ob das und Familienchronik Projekt mit dem Förderreglement übereinstimmt und wie wir es unterstützen können. Früher war es so, überhaupt gibt.» dass wir Aufträge vergeben haben, beispielsweise die filmische Umsetzung der Seniorenporträts. Neu wollen wir nicht mehr Aufträge vergeben, sondern zu Wie beurteilst du den Stellenwert der Heimat- und Ideen anregen sowie Projekte und deren Umsetzung Familiengeschichte in Triesenberg? fördern. Das Interesse ist sehr hoch, das sieht man an den immer gut besuchten kulturellen Anlässen der Damit ist die Stiftung mit der Kulturstiftung Liech- Gemeinde und auch an der stetig wachsenden tenstein vergleichbar, die ebenso die Heimat- und Mitgliederanzahl des Vereins Ahnenforschung und Brauchtumspflege unterstützt. Wie unterscheidet ihr Familienchronik. Mittlerweile sind es rund 300 euch von dieser Stiftung? Mitglieder. Der Verein hat in den letzten Jahren auch Der Zweck unserer Stiftung bezieht sich klar auf die viele Massnahmen umgesetzt; beispielsweise eine Familien- und Heimatgeschichte Triesenbergs. Die Mediathek auf der Website. Darin enthalten sind rund Kulturstiftung Liechtenstein unterstützt eher Projekte 100 volkskundliche Publikationen. Auch Ausflüge mit landesweiter Bedeutung. Falls es tatsächlich werden organisiert. Zudem arbeitet der Verein an einmal Projekte gibt, die sowohl von uns als auch von verschiedenen Projekten (Anmerkung der Redaktion: der Kulturstiftung unterstützt werden könnten, siehe Seite 41).

40 Gemeinnützige Stiftungen Welche Ideen wollt ihr selbst umsetzen? ihm mal ein Bär auf den Rücken gesprungen. Er habe Wir hoffen, dass wir eher Ideen von den Einwohnern den Bär genommen und ihn erwürgt. Daher der für Projekte erhalten, um damit die Heimat- und Spitzname ‹Bära›. In Beziehung darauf, wurde damals Familiengeschichte fördern und erlebbar machen zu auch das Gasthaus ‹Bären› so benannt.» (Anmerkung können. Der Verein Ahnenforschung und Familien- der Redaktion: Das Gasthaus stand ungefähr da, wo chronik ist sehr aktiv und hat viele Ideen, die er neu heute der Bärensaal des Hotels Kulm ist – daher der auch bei der Stiftung einreichen kann. Es gibt aber Name Bärensaal). auch Leute, die vielleicht nicht Mitglied im Verein sind und ebenso gute neue Ideen oder Fotos und Filmma- terial aus vergangenen Zeiten haben. Diese Personen Stiftung Heimat- und Familienchronik können wir auch unterstützen, wenn sie uns ihr Triesenberg Vorhaben beschreiben. Die Stiftung wurde von der Gemeinde Triesenberg gegründet, mit dem Ziel die Familienchronik Triesen­ «Wir hoffen, dass wir Ideen berg zu erhalten und weiterzuführen. Neu kann die von den Einwohnern für Stiftung Projekte und Ideen, die sich mit der Hei­ mat- und Familiengeschichte in Triesenberg befassen, Projekte erhalten, um damit finanziell unterstützen. Weitere Informationen zur Förderung: www.ahnenforschung.li (siehe Portal – die Heimat- und Familien­ Projektförderung) sowie www.triesenberg.li (siehe geschichte fördern und erlebbar Verwaltungsdienste – Kulturförderung) machen zu können.» Verein Ahnenforschung und Familienchronik

In der vom Verein geführten Triesenberger Familien­ «Bärastarcha» Roland Beck chronik sind 15’398 Personen erfasst. 2017 wurden 465 Mutationen vorgenommen, davon 26 Geburten In der gedruckten Familienchronik findet sich fol­ und 37 Todesfälle. Zudem wurden 180 Fotos ergänzt. gender Abschnitt über Roland Becks Vorfahren: «Dieser Neben der Chronik widmete sich der Verein 2017 Stammbaum wird ‹Oordnar› genannt, weil ihre Ahnen zahlreichen Projekten wie zum Beispiel Schindla vom ‹Ried› bzw. vom ‹Oord› stammen. Als Vulgo macha, ds Teaaterläba am Bäärg, d Würtschafta, führen die ‹Oordnar›‚ ‹Bära›. In Liechtenstein gab es d Läda, ünschi Verein, Häuser und Weiler sowie der einst Bären. Das Valorschtal (=Bärental) erinnert Siedlungsentwicklung seit 1870 (Quelle: Jahresbericht uns noch heute daran. Ein Urahne der ‹Oordnar› sei Verein Ahnenforschung und Familienchronik). Infor­ ein sehr starker Mann gewesen. Auf dem Kulm sei mationen zur Mitgliedschaft: www.ahnenforschung.li

Gemeinnützige Stiftungen 41 «Musik ist meine Heimat geworden»

42 Das Porträt Ein Leben für die Musik zwischen Zürich und Triesenberg

Hieronymus Schädler lebt länger in Zürich als in Triesenberg. Die Bande zu seiner Heimatgemeinde sind dennoch stark. Der Querflötist studierte in Zürich sowie in Paris und schloss sein Studium mit dem Lehr- und Konzertdiplom ab. Er ist Interpret, Improvisator, Komponist und Lehrer. Wichtig ist ihm, die Tiefe in den Dingen, den Sinn darin, zu finden. Diesen Sinn findet man nur im Innen, nicht im Aussen.

von Corina Vogt-Beck

Vor einigen Wochen weilte Hieronymus Schädler in vom Barock bis in das 20. Jahrhundert» geniesst. Triesenberg für das Mini-Festival der Kammermusik Hieronymus Schädler weiss, dass er nicht für die «Triesenberger Frühling». Im Verlauf des Jahres finden grosse Masse spielt, und das will er auch nicht. Was zwei weitere Veranstaltungen statt: am 4. November er tut, macht er bewusst. «Es ist wie Lyrik, es ist der bekannte «Klassische Ribel» im Dorfsaal und am ein Nischenprodukt. Wir haben ein kleines, aber ein qualitativ hohes Publikum. Die Leute kommen zu unseren Konzerten wegen der Musik, nicht wegen «Die Leute kommen zu unseren dem Cüpli und dem Sehen und Gesehenwerden.»

Konzerten wegen der Musik, Die Menschen hören zu wenig nicht wegen dem Cüpli und dem Der Triesenberger konzertierte auf der ganzen Welt und wirkte bei Radio- und CD-Produktionen mit. Sehen und Gesehenwerden.» Er verbindet dabei seine Kunst mit anderen Künsten, sucht Anknüpfungspunkte in seinem Leben und im Alltag, sucht den Kontakt zu anderen Künstlerinnen 26. Dezember das traditionelle Weihnachtskonzert und Künstlern, die auf seiner Wellenlänge sind. Auch in der Pfarrkirche Triesenberg. Beim «Triesenberger mit Literatur setzt sich der Querflötist auseinander. Frühling» findet sich jeweils ein kleines, aber feines «Wie die Literatur hat die Musik, die wir machen, Publikum ein, das «die Musik im Spannungsbogen einen Sinn. Sie setzt sich mit der Welt, der Umgebung

43 44 Das Porträt und den Stimmungen auseinander. Musik schafft es, mit perfekter Körnung gemahlen hat. Dieser Müller ist dass Menschen besser oder anders hören. Das ist nicht mehr dort tätig, der Ribel wird nicht mehr herge- mein Ziel», erklärt der Musiker. «Die Musik – das ist stellt. Zudem ist der Vater von Hieronymus Schädler meine feste Überzeugung – wirkt nicht nur direkt im April dieses Jahres gestorben. Wie geht es nun mit im Raum, in dem sie gespielt wird, sondern sie kann dem «Bäärger Ribl» weiter? Verwandte helfen seiner weit darüber hinaus etwas bewirken. Die Musik Mutter, wie seine Cousine Zita. Derzeit sucht die schafft eine Verbundenheit. Wir leben in einer Familie erneut nach dem perfekten Hartweizengriess, visuellen Welt, in der das Auge überstrapaziert wird. um so grosse Mengen Ribel herzustellen: «Und sonst Dadurch wird die Oberfläche zu wichtig. Doch das gibt es dann halt die perfekte Wurst vom Wendelin!» Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.» Das Zusammenkommen ist Hieronymus Schädler Hieronymus Schädler wirkt als Interpret, Improvi- wichtig, so ist er auch aufgewachsen. Menschen sator und Komponist in verschiedenen Formationen kamen in seinem Elternhaus zusammen und waren mit. Sein Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur eingeladen an den Mittagstisch. Sein Vater Franz Avantgarde, er spielt oft auch Werke befreundeter Schädler war Schlosser/Sanitär mit eigenem Betrieb Komponisten und eigene Werke, darunter auch «uf am Rietli». «Dr Rietli Franz» war ein Arbeitstier, Uraufführungen. Im Gespräch «mäandert» er gerne, arbeitete von morgens früh bis abends spät, und ging sagt er. Er findet Analogien und Beispiele, um das oft in der Nacht noch auf die Jagd, erinnert sich der Erzählte zu untermalen. So ist auch seine Musik. Sie Sohn. Als kleiner Bub schon antwortete er auf die nimmt Stimmungen auf, die er wahrnimmt. Dabei Frage, was er einmal werden wolle, mit: «An Guuga­ komme es auf die Betonungen an. «Auch ein lieber blääser wia dr Eni.» Das Flötenspielen, das wie singen Mensch kann böse sein», sagt er. Diese Verwand­ sei, faszinierte ihn. Schon in der Volksschule sang lungen interessieren ihn. Denn genau dann geschieht und musizierte er oft. Dennoch begann der Junge etwas. Er will den Menschen einen Zugang zu seiner zuerst, Geige zu spielen. Musik verschaffen. Der Querflötist sucht nicht die technische Perfektion, die Geschwindigkeit, die einen sprachlos zurücklässt. Er will zuhören und sein «Äns ischt eigentli scho böösch, Gegenüber wahrnehmen. Die absolute, kalte Perfekti- on würde diesen Moment zerstören. «In dem Mo- jetz faascht du a Giiga spila ment, in dem man weiss, wie etwas funktioniert, hat man es verloren. Dann ist es tot», sagt der Musiker. und ir Musig feelen ünsch noch «Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich beim Spielen mehr höre, als dass ich spiele. Das hat mit meinem Flöötaspiler.» (Zitat des Gross­ Publikum zu tun. Aber ich werde auch verletzlich vaters Hieronymus Schädler) dadurch. Und das ist nicht modern. Man will unverletz- lich sein, deshalb sucht man die äussere Perfektion.» So sind ihm denn auch Grosskotzigkeit und «Blöfferei», die es natürlich auch in der Musikwelt Sein Grossvater Hieronymus hatte viele Instrumente, gibt, zuwider. Hieronymus Schädler ist ein Zweifler, «er war ein wirklicher Musikant». Dieser meinte eines bei seinen Auftritten wie beim Komponieren. Er Tages: «Äns ischt eigentli scho böösch, jetz faascht sucht das vermeintlich Einfache, das oft viel faszinie- du a Giiga spila und ir Musig feelen ünsch noch render ist. «Ich bin wie ein Lyriker. Ich bin kommunika- Flöötaspiler.» Er hatte ein Piccolo dabei, da der Enkel tiv und verliere mich im Moment. Wenn ich für die für die grosse Flöte noch zu klein war. Hieronymus Masse spielen würde, wäre ich in ganz einem anderen Schädler war zehn Jahre alt, als er begann, Querflöte Genre unterwegs.» zu spielen. Musikschule gab es noch keine. Der Gmüesler Walser im Altenbach in Vaduz, der bei der «An Guugablääser wia dr Eni» Harmoniemusik Vaduz spielte, zeigte dem jungen «Ein Konzert ist wie ein gemeinsames Essen», sagt Triesenberger die Technik und die Griffe. Nach einem Hieronymus Schädler. Das trifft nicht nur, aber halben Jahr kam Hieronymus Schädler zur Harmonie- insbesondere auf den «Klassischen Ribel» zu. Beim musik Triesenberg. Später verfeinerte und korrigierte «Klassischen Ribel» ist es die Verbindung von kuli­ er sein Spiel in der Musikschule. narischem und musikalischem Genuss, die im Mittel- punkt steht, oder zwei unterschiedliche Arten von «Us dämm würd kä Schlosser» Klassik, eine klassische Triesenberger Speise und Nach der Volksschule besuchte Hieronymus Schädler klassische Musik. Seine Eltern haben ihn unterstützt das Gymnasium in Vaduz. Sein junger Lehrer meinte, und bereiteten kiloweise Ribel und Apfelmus zu. Sie dass er ins Gymnasium solle, da er sich sonst langweile. sind für den perfekten Ribel von Pontius zu Pilatus Für die Eltern war das nicht selbstverständlich, aber gefahren, bis sie in Vorarlberg einen Müller gefunden sie stimmten zu. Wichtig für diese Unterstützung war haben, der ihnen den perfekten Hartweizengriess die enge Freundschaft der Familie mit der Familie

Das Porträt 45 «Ich bin zwar kein Sanitär Töndury. Ihre Tochter Barblina war «wie ein Pflug» für ihn, beschreibt es Hieronymus Schädler, in ihrem geworden, aber ein Edel-Sanitär Windschatten fuhr er ins Gymnasium und später ins Musikstudium: «Das hat mir die Türe geöffnet, einen mit Silber-Rohr.» anderen Weg zu gehen.» Auch sein Eni war überzeugt: «Us dämm würd kä Schlosser.» Und einige Jahre später sagte der Sohn zu seinem Vater: «Ich bin zwar kein Sanitär geworden, aber ein Edel-Sanitär mit Silber-Rohr.» Hieronymus Schädler hat mit seiner Musik, seinem ganzen Leben, eine Nische gefunden, in der er sich wohlfühlt. «Ich bin halt kein Massenmensch», sagt er über sich, und das beschreibt ihn sehr gut. Er sucht die «Das Einzige, was man einem Orte, die Musik, die Menschen, die ihm Kraft geben. nicht nehmen kann, ist die Was ihn herunterzieht, verschwindet aus seinem Leben. Vielleicht, oder ziemlich sicher, liegt diese Bildung, davon waren meine Stärke, dieses (Selbst-)Bewusstsein in seiner Familie und deren Geschichte begründet. Sie hat seinen Eltern überzeugt.» individuellen Weg immer gefördert. «Mein Vater

46 Das Porträt unterstützte mich immer», sagt Hieronymus Schädler Spontan beantwortet und man merkt das Erstaunen in seiner Stimme. «Das Welcher ist dein Lieblingsausdruck auf Bäärgerisch? Einzige, was man einem nicht nehmen kann, ist die Ändranättas. Bildung, davon waren meine Eltern überzeugt. Auch die musikalische Bildung.» Einfach fiel dem Vater das Mit wem würdest du am liebsten einmal Musik machen? Loslassen jedoch nicht. Und die Erwartungen waren Am liebsten würde ich Bach mit dem Pianisten Glenn oft unterschiedlich, zum Beispiel, dass der Sohn nach Gould spielen. Er lebt zwar nicht mehr, aber das wäre der Schule noch im Betrieb hilft, dass er sich für das bestimmt spannend. Leben des Vaters interessieren und begeistern könnte. Die Familie hat drei Kinder, die Jüngste, Karin, starb Was tust du, wenn du nicht Musik machst? Hast du als Jugendliche an Krebs. Hieronymus Schädler andere Dinge, für die du dich begeisterst? pflegte sie als 19-Jähriger gemeinsam mit der Familie Ich spaziere gerne, lese gerne, wohne gerne, habe und versuchte, ihre Schmerzen zu lindern. Die Hoff- viele Interessen. Schwierig ist es, sich zu fokussieren, nung war gross, dass sie wieder gesundet, «wir hätten zu beschränken. So ist es auch beim Komponieren. alles dafür getan», erinnert sich der Bruder. «Sie ist der Kitt, der die Familie zusammenhält, sie ist immer Welche Musik hörst du im Auto? hier», auch wenn die Familie örtlich und beruflich Ich habe mir vorgenommen, meine Kassettensamm- weit auseinander ist. Dieses Schicksal hat die Familie lung aufzulösen. Nun werde ich diese im Auto noch- zusammengeschweisst – genau in dem Moment, in mals durchhören. dem die Kinder sich von zu Hause lösten. Hieronymus Schädlers Leben ist die Musik. Das haben die Eltern Welches ist dein Lieblingsort? gelernt zu akzeptieren. Es gibt so viele Orte! Guggerboda, Rietli, meine Wohnung. Wenn du unzufrieden bist, dann hast du Das Innere suchen eine innere Unruhe, dann gibt es keinen Ort. Wenn Nach der Matura verbrachte Hieronymus Schädler man sich wohlfühlt, dann kann man überall sein. ein halbes Jahr mit nächtlichen Spaziergängen über Dann brauche ich nur einige Menschen und die Musik. Prufatscheng und Masescha und intensivem Flöten- Die Kunst ist es, da wo du bist, das Schöne zu sehen. üben, bis zu zehn Stunden am Tag, und Langspielplat- ten-Hören. Den Anstoss dazu, die Musik zum Beruf Zum Abschluss noch ein paar «entweder/oder» zu machen, gaben wiederum die Töndurys. Sie ver­ mittelten den Kontakt zu André Jaunet, Solo-Flötist Sommer oder Winter? beim Tonhalle-Orchester und Professor der Musik. Sommer Später spielte der Nachwuchs-Musiker Jean Poulain, dem Solo-Flötisten des Opernhauses Zürich, vor. Nach Triesenberger Frühling oder Weihnachtskonzert? dem Vorspielen bekam er den Rat, die Aufnahme­ Triesenberger Frühling prüfung am Konservatorium zu absolvieren. Die Eltern unterstützten ihn, wollten aber, dass Ribl oder Chääsknöpfli? er noch «ättas Rächts» erlernte. Die Musik sollte Ribl Nebenerwerb bleiben, Haupterwerb die Wirtschaft. Zuerst versuchte er deshalb den Spagat zwischen Barock oder Moderne? einem Wirtschaftsstudium und Musikstudium, dies Moderne. Es gibt so viele Möglichkeiten in der Moderne! wurde aber verunmöglicht durch die Verschulung des Studiums. Und: «Eigentlich interessierte es mich Triesenberg oder Wetzikon? gar nicht. Mein Herz ist bei der Musik, ich möchte Triesenberg, das ist klar. nicht einfach ein bisschen ‹gügala›. Ich wollte mich selber sein.»

Hieronymus Schädler suchte schon damals die innere Karriere, wie er es nennt. «Man müsste so viele

Kompromisse eingehen, um die äussere Karriere zu verfolgen. Und seine Seele dem Teufel verkaufen für ein Leben für den äusseren Schein.» Das wollte er nie. Er suchte die innere Erfüllung, das Spiel um des Spielens Willen, auch mit seiner Lebensgefährtin Wer neugierig geworden ist, dem sei die Website von Christina, die ebenfalls Musikerin ist. Gemeinsam Hieronymus Schädler und die Beiträge auf YouTube spielten sie schon nächtelang auf ihren Instrumenten, empfohlen: www.hieronymusik.li und Kurz-Suche auf weil es ihnen so viel gibt. «Von gewissen Dingen, YouTube: Hieronymusik S. Dort finden sich CD-Auf­ auch von gewissen Musikstücken, geht eine Magie nahmen, Live-Aufnahmen und Ausschnitte der aus.» Seine Heimat ist die Musik geworden, «wenn Triesenberger Konzerte. man mir die nehmen würde, das wäre schlimm».

Das Porträt 47 48 Für d Bäärger Jugend Die Open-Air-Saison ist eröffnet

Eine riesige Menge von musikbegeisterten, partyliebenden jungen Menschen, Zelte rundherum, Dixi-Klos, Alkohol in Massen – so stelle ich mir ein Open Air vor. Nur das Wetter ist unberechenbar, von strahlendem Sonnenschein über Regen aus Strömen bis zu heftigen Stürmen ist alles möglich. Da meine persönlichen Erfahrungen bezüg­ lich Open Airs und Festivals jedoch ziemlich beschränkt sind, habe ich bei einigen jungen Triesenbergerinnen und Triesenbergern nachgefragt und folgende Antworten erhalten.

von Theresa Hilbe

«Mit Freunden zelten, feiern und Livemusik hören nun aber diesen Sommer. Beim Open Air Lumnezia im gehört für mich zu einem gelungenen Sommer dazu. Bündnerland hoffe ich, ähnlich viel Spass zu haben Die Musik steht dabei an erster Stelle – passt mir wie damals. Mein Tipp: Immer eine Option haben, um das Line-Up nicht, kaufe ich auch keine Tickets. Ich das eigene Bier zu kühlen!» habe neben dem Southside Festival in Neuhausen ob Manuel Moser, Jahrgang 1991 Eck, dem Rockavaria in München und dem Wacken Open Air in Schleswig-Holstein auch schon das Open «Im August 2017 besuchten meine drei besten Air Gampel im Wallis besucht. Letzteres ist mein Freundinnen und ich das Szene Openair am Alten persönlicher Favorit, da meiner Meinung nach das Rhein in Lustenau. Leider konnten wir aus zeit­lichen Gesamtpaket stimmt. Abwechslungsreiche Musik, Gründen nur einen Tag miterleben und das Zelt eine übersichtliche Geländegrösse, tolle Bars, meist nicht aufschlagen. Anfangs war das Wetter richtig sonniges Wetter und eine einmalige Stimmung sommerlich, später fing es an zu regnen. Die Stim- machen das Festival zu etwas Besonderem. Doch egal, mung war genial mit dem Regen. Phänomenal war, wo es schlussendlich hingeht – bequeme Schuhe, dass wir in der ersten Reihe standen. Am Schluss eine Regenjacke, einen Hut und die Sonnencreme war das ganze Gelände voller Schlamm und Matsch packe ich immer mit ein.» und alle waren nass. Der Grund für den Besuch des Vanessa Biedermann, Jahrgang 1993 Szene Openairs war die Band Jennifer Rostock – eine Band, welche sich für wichtige Themen einsetzt «Leider ist es schon etwas länger her, dass ich an und sich nicht scheut, ihre Meinung zu vertreten. Sie einem Open Air war. Ich war damals 19 und wir sind hat dem Publikum so richtig eingeheizt. Zudem haben nach Nürnberg ans Rock im Park gegangen. Wie der wir die Band Billy Talent gesehen, was natürlich Name schon sagt, wurde hauptsächlich Rock gespielt. auch absolut der Hammer war. Platschnass und in Für mich persönlich war die Musik aber eher neben- Schlamm gebadet ging es dann zu unserem Glück sächlich. Es ging einfach darum, Spass mit meinen wieder ins geheizte Auto und zurück nach Hause. Wir Freunden zu haben – die Musik war die Kirsche oben würden wohl lügen, wenn wir sagen würden, dass drauf. Mir hat es sehr gefallen, doch leider war ich uns das Campen gefehlt hat.» danach nie mehr an einem Open Air. Das ändert sich Milena Beck, Jahrgang 1998

49 «Ich war schon einige Male am Alpen Flair Festival vielen tollen Erfahrungen war jeder meiner Festival­ in Südtirol. Die Musikrichtungen dort sind bunt besuche ein Highlight und ich freue mich schon auf gemischt – hauptsächlich aber ein Mix aus Rock und die vielen, die noch kommen. Als Tipp kann ich noch Volksmusik. Wir waren immer eine Gruppe von sagen, Wetterresistenz und Isolierband sind ein Muss mindestens fünf Personen und haben dann von für jeden Festivalbesucher.» Donnerstag bis Sonntag dort übernachtet, natürlich Louis Tiefenthaler, Jahrgang 1998 standesgemäss im Zelt. Das Festival findet mitten in Apfelbaum­plantagen statt, was dem Ganzen ein ganz «Mein erstes Open Air erlebte ich vor sechs Jahren besonderes Flair verleiht. Wettermässig habe ich schon mit einem Freund. Wir waren für mehrere Tage so ziemlich alles erlebt: 30°C bei strahlendem Sonnen- am Open Air Frauenfeld. Uns ging es hauptsächlich schein oder Regen in Strömen – eben alles war dabei, um die Musik und das Erlebnis. Das Wetter war am liebsten ist mir aber immer ein gesundes Mittel­ eigentlich super, nur hat es einmal geregnet und mass. Ich würde jederzeit wieder gehen, denn es ist danach war alles voller Schlamm. Heute würde jedes Mal ein einmaliges Erlebnis. Das Gesamtpaket aus ich nicht mehr an solch ein Open Air gehen, sondern Musik, Party und Stimmung an Festivals ist einfach toll.» lieber an «etwas Gemütliches» wie zum Beispiel Julia Schädler, Jahrgang 1996 das Moon and Stars in Locarno, bei dem ich auch schon mehrere Male war. Die Stimmung dort ist «Vor gut vier Jahren war ich zum ersten Mal an einem einzigartig, besonders letztes Jahr als Imagine Open Air. Es war das Greenfield Festival in Interlaken Dragons das Konzert mit ‹Thunder› eröffnet hat und die Stimmung war genial. Die vielen offenen und und das Wetter passend dazu gewittrig war.» gut gelaunten Leute, das Campingfeeling mit Freun- Sandro Gertsch, Jahrgang 1992 den und die super Auftritte der Bands haben mich schon damals mit dem Festivalfieber angesteckt. In Milena Beck (Zweite von links) mit ihren Freundinnen am Szene den darauffolgenden Jahren sind dann noch einige Openair in Lustenau. mehr dazugekommen. An einem Festival kann man alles erleben – in einem Moment tanzen alle zu einer irischen Band im Regen mit einem Regenbogen im Kalender 2018 Hintergrund und im darauffolgenden Moment bringt ein Sturm das ganze Festival zum Erliegen. Jedes – Rock im Park, Nürnberg (Deutschland) Festival ist eine Überraschung und die Erfahrungen 1.–3. Juni 2018 sind immer unvergesslich. Dieses Jahr werde ich gleich – Greenfield Festival (Interlaken, Schweiz) an vier verschiedenen Festivals teilnehmen. Die Musik 7.–9. Juni 2018 ist zwar wichtig, doch schlussendlich ist es die – Rockavaria (München, Deutschland) Atmosphäre, welche mir am meisten gefällt. Bei so 9.–10. Juni 2018 – Alpen Flair Festival (Südtirol) 20.–24. Juni 2018 – Southside Festival (Neuhausen ob Eck, Deutschland) 22.–24. Juni 2018 – Open Air St. Gallen (Schweiz) 28. Juni–1. Juli 2018 – Openair Frauenfeld (Schweiz) 5.–7. Juli 2018 – Openair Wildhaus (Schweiz) 6.–7. Juli 2018 – Gurtenfestival (Bern, Schweiz) 11.–14. Juli 2018 – Moon and Stars (Locarno, Schweiz) 13.–21. Juli 2018 – Open Air Lumnezia (Graubünden, Schweiz) 19.–21. Juli 2018 – Tomorrowland (Boom, Belgien) 20.–29. Juli 2018 – Szene Openair (Lustenau, Österreich) 2.–4. August 2018 – Wacken Open Air (Wacken, Deutschland) 2.–4. August 2018 – Open Air Gampel (Wallis, Schweiz) 16.–19. August 2018

50 Für d Bäärger Jugend Aus dem Leben

Viel Glück den Jungvermählten Herzlichen Glückwunsch 16.03.2018 Marco Feger vormals Müller, und Elisabeth Feger, Steineststrasse 38 Zum 80. Geburtstag 29.03.2018 Mirco Beck und Anja Beck-Nutt, 28.05.2018 Afra Schädler, Im Sütigerwis 22 Frommenhausstrasse 14 02.07.2018 Martha Eberle, Landstrasse 80 05.04.2018 Markus Matt und Silvia Moreno Casas, 27.07.2018 Christina Beck, Rotenbodenstrasse 107 Täscherlochstrasse 1 29.07.2018 Viktoria Sele, Winkelstrasse 30 30.05.2018 Alexis und Larissa Klein vormals Berger, Frommenhausstrasse 14 Zum 85. Geburtstag 15.06.2018 Normann und Kornelia Bühler 16.04.2018 Ewald Eberle, Am 41 vormals Emilova, Rietlistrasse 3 25.04.2018 Otto Gassner, Neudorfstrasse 6 22.06.2018 Franz Josef Lampert und Barbara 31.05.2018 Ludwig Schädler, Hofistrasse 21 Lampert-Gassner, Kleinsteg 67 01.06.2018 Marianne Gassner, Sennwisstrasse 7 16.06.2018 Rosina Sele, Frommenhausstrasse 23 Wir gratulieren zum Nachwuchs 12.07.2018 Marianne Gassner, Untere Gschindstrasse 38 02.04.2018 Luke Ruckstuhl, des Beat und der 14.07.2018 Paul Sele, Landstrasse 4 Antje Ruckstuhl, Steineststrasse 52 06.04.2018 Colin Hediger, des Serge und der Zur Goldenen Hochzeit Julia Hediger, Bühelstrasse 20 27.04.2018 Arnold und Maria Lampert, 23.04.2018 Elias Rechsteiner, des Matthias Hilbe und Rotenbodenstrasse 121 der Brenda Rechsteiner, Rütistrasse 16 04.05.2018 Josef und Gertrud Schuler, 29.04.2018 Jonas Willinger, des Christof und der Täscherlochstrasse 1 Kristina Willinger, Täscherlochstrasse 20 15.05.2018 Jonas Pichler, des Wolfgang und der Doris Pichler, Schlossstrasse 13 22.05.2018 Merlin John, des Zeno und der Franziska John, Bühelstrasse 9

Wir nehmen Abschied 25.03.2018 Gabriele Grande, Bergstrasse 15 01.04.2018 Gerda Schädler, Landstrasse 4 03.04.2018 Maria Anna Hilbe, Im Frommenhaus 3 13.04.2018 Franz Schädler, Rietlistrasse 12 14.04.2018 Xaver Hilbe, Rossbodastrasse 15 21.05.2018 Ronald Schurti, Bodastrasse 33

Zur Diamantenen Hochzeit 03.05.2018 Eugen und Erna Schädler, Haberacher- strasse 8 14.06.2018 Helmuth und Margoth Beck, Rotenbodenstrasse 53

Zur Aufnahme in das Gemeindebürgerrecht der Gemeinde Triesenberg 11.04.2018 Sibylle Goop, Burkatstrasse 32 11.04.2018 Jana Goop, Burkatstrasse 32 08.05.2018 Theresa Goop, Burkatstrasse 32 Sommer 2018, Nr. 148 Herausgeber Gemeinde Triesenberg Verantwortlich für den Inhalt Gemeindevorsteher Christoph Beck Gestaltung und Umsetzung Screenlounge.li Textbeiträge Christoph Beck, Martin Beck, Franz Gassner, Egon Gstöhl, Theresa Hilbe, Silke Knöbl, Corina Vogt-Beck Fotos Christoph Beck, Josef Biedermann, Franz Gassner, Klaus Schädler, Martin Walser Druck BVD Druck + Verlag AG, Schaan Bildbearbeitung Prepair Druckvorstufen AG