Informationsmagazin der Gemeinde // Nr. 109_September 2008 DORFSPIEGEL Erfr Pro u ich eul im Dienst desMit n d Kont e Gmein F ami El si Vö ra W lien der geli h ei i mensch ler lfe ech

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n u nzone ng en 2007 geschätzte Einwohnerinnen und einwohner «Spare in der Zeit, so hast du in der Not»

«Im Blickpunkt» dieser Ausgabe des Dorfspiegels Weiterentwicklung unserer Dorfteile eine hohe Be- präsentieren wir das sehr erfreuliche Ergebnis der deutung zu. Ausschlaggebend für die Attraktivität Gemeinderechnung 2007 und die Entwicklung des unseres Dorfes sind aber auch die Infrastrukturei- Finanzhaushalts unserer Gemeinde seit dem Jahr nrichtungen, welche den Einwohnern für die tägli- 1999. Der beachtliche Einnahmenüberschuss von chen Verrichtungen zur Verfügung stehen. Mit dem 5.2 Millionen Franken ist vor allem zwei Umstän- Lebensmittelgeschäft, das zurzeit im Dorfzentrum den zuzuschreiben: Zum einen haben vor allem die entsteht, wird das Dienstleistungsangebot im Vermögens- und Erwerbssteuern sowie der Finanz- Dorfkern erweitert und ein grosses Bedürfnis der ausgleich zu wesentlich höheren Einnahmen ge- Bevölkerung gedeckt. führt, als budgetiert worden war. Zum anderen ist der äusserst positive Abschluss auf die sparsame Dieser Dorfspiegel informiert darüber, was sich in Ausgabenpolitik, die sorgfältige Budgetierung und unserem Dorfzentrum baulich tut, und über andere die grosse Ausgabendisziplin der Gemeindeverwal- aktuelle Projekte. Im Vereinsportrait berichten wir tung zurückzuführen. Dank der soliden finanziellen über eine der wichtigsten Einrichtungen im sozia- Lage und aufgrund der prognostizierten Einnah- len Netz der Gemeinde, die Familienhilfe - men und Ausgabenentwicklung bis 2016 hat der berg – eine interessante Lektüre, nicht nur für jene, Gemeinderat die Senkung des Gemeindesteuerzu- die schon einmal in eine Notsituation geraten sind schlags von 200 auf 150 Prozent beschlossen, wovon und die Dienste der Familienhilfe in Anspruch neh- alle Steuerzahler in Triesenberg profitieren werden. men mussten. Trotz der Steuersenkung und der momentanen und bevorstehenden grossen Investitionen wird die Ge- Aus aktuellem Anlass – das Alpenhotel fei- meinde ihre Reserven über einen längeren Betrach- ert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen – haben tungszeitraum weiter aufstocken können. wir uns mit Elsi Vögeli unterhalten. Aus den Schil- derungen von Elsi spürt man dabei die rasante Ent- «Spare in der Zeit, so hast du in der Not». Dieses wicklung Malbuns vom Maiensäss der Triesenber- Sprichwort bedeutet für die Gemeinde, einerseits ger Bauern hin zum Ski- und Naherholungsgebiet Vorkehrungen zu treffen, um die Einnahmen zu für ganz . Auch den Berichten über sichern und zu verbessern, anderseits die Gelder das Dorfgeschehen in Triesenberg wird wiederum nach den Grundsätzen der Notwendigkeit und ordentlich Platz eingeräumt. Daraus ersieht man Wirtschaftlichkeit zweckmässig und sinnvoll ein- die Vielfältigkeit des Dorflebens, worauf die Ge- zusetzen, Investitionen sorgfältig zu planen und meinde grossen Wert legt. Sie fördert deshalb ein Finanzreserven zu bilden. Aktuelle Bauprojekte, wie breitgefächertes Freizeitangebot im kulturellen beispielsweise das neue Vereinshaus, der Neubau und sportlichen Bereich und unterstützt Vereine des Pflegewohnheims und Verwaltungsgebäu- und Private bei der Durchführung. des, die Wohnanlage im Weiler , die geplante Tiefgarage mit den öffentlichen Bauten Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen beim Durch- Bim Schlucher in Malbun sowie die ständigen Er- blättern und Lesen der aktuellen Ausgabe des Dorf- neuerungen der Strassen, Wasser- und Kanalisati- spiegels. onsanlagen sind wichtige Investitionen in die Zu- kunft und damit im Sinne des «Sparens in der Zeit». Diese Investitionen sind notwendig, damit Triesen- berg für die Bewohner eine attraktive Gemeinde bleibt. Dabei kommt dem schonenden Umgang Hubert Sele mit unserer schönen Landschaft und der gezielten Gemeindevorsteher Inhalt september_08

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Im Blickpunkt: «Weitsichtige investitionen für mehr Lebensqualität» . . . 4 Rathaus-Nachrichten ...... 8 Aus dem Dorfgeschehen ...... 22 34 Ünschi Gschicht: Alprechtshölzer Beigla ...... 32 Das Portrait: Elsi Vögeli berichtet aus vergangenen Tagen ...... 34 Das Vereinsportrait: Familienhilfe Triesenberg ...... 38

Aus dem Leben ...... 43 September 2008 _ 4

Erfreuliche Gemeinderechnung 2007 «Weitsichtige investitionen für mehr lebensqualität»

Die Gemeinde hat 2007 gut gewirtschaftet: Die Gesamteinnahmen Im Blickpunkt von 25.6 Millionen Franken übersteigen den Aufwand der Laufenden Rechnung und die Investitionsausgaben um erfreuliche 5.2 Millionen Franken. Damit setzt sich die positive finanzielle Entwicklung der vergangenen Jahre, an der die Gemeinde die Einwohnerinnen und Einwohner teilhaben lässt, fort.

Einerseits durch die vielfältigen Investitionen Hinter diesen Positionen der Investitionsrech- zur Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität in nung stecken viele Projekte, die Aktivitäten auf Triesenberg, die aufgrund der soliden Finanzla- den verschiedensten Gebieten widerspiegeln. ge getätigt werden konnten, andererseits durch So setzte die Gemeinde 2007 für die Erweite- die steuerliche Entlastung der Bevölkerung mit rung des Dorfzentrums Mittel von 1.6 Millionen der vom Gemeinderat beschlossenen Herab- Franken ein, für Strassenbauten und Sanierun- setzung des Gemeindesteuerzuschlags auf das gen 1.5 Millionen, für die Wasserversorgung und gesetzliche Minimum von 150 Prozent. die Abwasserentsorgung 1.4 Millionen und für den Beitrag an das Betagtenwohnheim der Stif- Wer die Investitionen der Gemeinde näher un- tung Liechtensteinische Alters- und Kranken- ter die Lupe nimmt, erkennt die Schwerpunkte hilfe LAK 0.6 Millionen, während 0.4 Millionen der zukunftsorientierten Gemeindepolitik. An für die öffentlichen Anlagen in Malbun und 0.3 erster Stelle steht die Bildung, auf die mit 2.1 Millionen für die Sanierung der Schulanlagen Millionen Franken fast ein Viertel des Gesamt- verwendet wurden. Der Bogen der kleineren In- volumens von 8.8 Millionen Franken entfällt. vestitionsprojekte spannt sich vom Umbau im Den Löwenanteil davon machen die Kosten Eingangsbereich von Post und Museum über für den Doppelkindergarten Täscherloch, wo- die Sportanlagen bis zum WalserSagenWeg für alleine 1.8 Millionen Franken aufgewen- und der Jagdhütte Bargälla. det wurden, aus. Zu den weiteren Aufgaben- bereichen mit Investitionskosten von jeweils Reserven haben sich erhöht Der Gemeinde mehr als einer Million Franken zählen «Um- gelang es in den letzten Jahren, trotz reger In- welt und Raumordnung», «Verkehr», «Soziale vestitionstätigkeit die erforderlichen Reserven Wohlfahrt» sowie «Kultur, Freizeit und Kirche». zur Finanzierung künftiger Projekte weiter aus- 5 _ September 2008

Entwicklung in Millionen Franken

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20 Gesamtertrag

18 Gesamtaufwand 16

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Investitionen in Millionen Franken

8,3 7,3 7,5 6,2 6,9 6,4 6,3 5,7 5,3

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

zubauen. So ist das Eigenkapital der Gemeinde das ausgewiesene Verwaltungsvermögen von auf 46 Millionen Franken angewachsen, und 14.6 Millionen Franken, das die öffentlichen das Finanzvermögen hat sich seit 1999 von Zwecken dienenden Liegenschaften und Anla- 23.5 auf 37.5 Millionen Franken erhöht. Unter gen enthält, fast schon bescheiden aus. Dabei Berücksichtigung der bestehenden Verpflich- stecken gerade hinter dieser Zahl bedeutende tungen verfügt die Gemeinde heute über ein Werte, nämlich die gesamten öffentlichen In- Nettofinanzvermögen von über 31 Millionen frastrukturen – die Gemeindegebäude mit ei- Franken, das sich aus flüssigen Mitteln von 19 nem Versicherungswert von mehr als 100 Milli- Millionen Franken und Finanzliegenschaften onen Franken, die Gemeindestrassen mit einer sowie Guthaben von 12 Millionen Franken zu- Länge von 51 Kilometern und zusätzliche 20 Ki- sammensetzt. Diese Eigenmittel erlauben es, lometer Alp- und Waldstrassen, nicht weniger die anstehenden Zukunftsinvestitionen, allen als 47 Kilometer Kanalisationen, 33 Kilometer voran die Erweiterung des Dorfzentrums, ohne Wasserleitungen und viele weitere Anlagen, Verschuldung anzugehen. Im Vergleich zum Einrichtungen, Fahrzeuge und Maschinen. Finanzvermögen der Gemeinde nimmt sich September 2008 _ 6

Ausgabendisziplin in der Laufenden Rech- tigen führt zwar zu Mindereinnahmen für die nung Bei Gesamteinnahmen von 25.6 Milli- Gemeinde, diese lassen sich aber gemäss der onen Franken und Gesamtausgaben von 20.4 langfristigen Finanzplanung mit den ange- Millionen Franken hat die Gemeinde 2007 ei- wendeten Grundsätzen zur Bewahrung eines nen Überschuss von 5.2 Millionen Franken er- weiterhin gesunden Finanzhaushalts gut ver- wirtschaftet. Besonders erfreulich ist die solide einbaren. Obwohl im laufenden Jahr und in den Budgetierung und die Ausgabendisziplin bei Jahren 2010/2011 wegen der hohen Investitio- der Laufenden Rechnung, die mit 11.6 Millio- nen für die Erweiterung des Dorfzentrums die nen Franken lediglich um 2.7 Prozent über den Gesamtausgaben die erwarteten Einnahmen Planzahlen liegen. Dagegen sind die schwieri- übersteigen werden, können auch mit der be- ger zu budgetierenden und dementsprechend schlossenen Steuersenkung bereits ab 2012 vorsichtig geplanten Erträge der Laufenden wieder Einnahmenüberschüsse erzielt werden. Rechnung um 4.6 Millionen Franken höher ausgefallen als veranschlagt. Massgeblich zu Ferien- und Erholungsgebiet von landes- dieser positiven Entwicklung beigetragen ha- weiter Bedeutung Das neue Modell für den ben Mehrerträge von 1.8 Millionen Franken bei Finanzausgleich zwischen dem Land und den den Vermögens- und Erwerbssteuern, die um Gemeinden berücksichtigt die Finanzkraft und 1.7 Millionen Franken angestiegenen Mittel aus den Finanzbedarf der einzelnen Gemeinde- dem Finanzausgleich und auch die um 0.5 Milli- haushalte. Die daraus der Gemeinde Triesen- onen Franken höheren Kapitalerträge. berg zufliessenden Mittel widerspiegeln die aufwändigeren Infrastrukturen auf dem weit- Finanzplanung mit tiefem Gemeindesteuer- läufigen Gemeindegebiet und insbesondere die zuschlag Aufgrund der Ertragsentwicklung wahrgenommenen Aufgaben für eine nachhal- und einer zurückhaltenden Ausgabenpolitik in tige Entwicklung des landesweit einmaligen der Laufenden Rechnung war 2007 für die Ge- Ferien- und Erholungsgebiets -Malbun. meinde Triesenberg in finanzieller Hinsicht ein Durch die Berücksichtigung dieser Kosten erhält sehr erfolgreiches Jahr. Das gute Rechnungs- Triesenberg eine Zuweisung von 14.3 Millionen ergebnis bestätigt den Entscheid des Gemein- Franken aus dem Finanzausgleich. Der Finanz- derats, den Gemeindesteuerzuschlag auf den ausgleich bildet mit einem Anteil von knapp gesetzlichen Mindestsatz von 150 Prozent her- 60 Prozent der Gesamterträge denn auch die abzusetzen. Diese Entlastung der Steuerpflich- mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde. Nur knapp 30 Prozent der Gesamt- Ertragsstruktur einnahmen stammen aus Steuern, wobei die Vermögens- und Erwerbsteuer mit 24 Prozent, Finanzausgleich 58.66 % die Kapital und Ertragssteuer mit 3 Prozent und Übriger Ertrag 0.38 % die Grundstückgewinnsteuer mit 2 Prozent da- Interne Verrechnungen 1.45 % ran beteiligt sind. Angesichts dieser besonde- Wasser- und Abwassergebühren 1.91 % ren Ertragsstruktur schenkt die Gemeinde dem Grundstückgewinnsteuer 2.14 % haushälterischen Umgang mit den zur Verfü- Anlagen des Finanzvermögens 2.49 % gung stehenden öffentlichen Mitteln grosses Liegenschaftserträge 2.54 % Augenmerk. Kapital- und Ertragssteuer 3.24 %

Gebühren, Dienstleistungen, Neue Organisation mit klaren Zustän- Verkäufe 3.48 % digkeiten Die sorgfältige Planung Vermögens- und Erwerbssteuer 23,72 % der Einnahmen und Ausgaben ba- siert auf einem zeitintensiven Bud- getierungsprozess mit klar geregelten Zuständigkeiten. Die Übertragung von 7 _ September 2008

mehr Verantwortung bei der Erstellung und fest im Griff. Zusammen mit der mittelfristig Überwachung des Budgets durch die zustän- absehbaren Ertragsentwicklung aufgrund der digen Fachbereiche hat sich sehr bewährt und Zusagen aus dem Finanzausgleich eröffnen sich wesentlich zur Ausgabendisziplin und Budget- der Gemeinde in finanzieller Hinsicht erfreuli- genauigkeit beigetragen. Die neue Organisation che Perspektiven. Ausgehend vom Finanzplan und aussagekräftige Planungsinstrumente un- bis 2012 und den Prognosen der Gemeindekasse terstützen den eingeschlagenen Kurs. Mit dem bis 2016 können bei einer Fortsetzung der heu- vorhandenen Kostenbewusstsein innerhalb der tigen Finanzpolitik nicht nur alle Investitionen Gemeindeverwaltung und einer weitsichtigen, aus eigener Kraft finanziert, sondern darüber grössenverträglichen Investitionspolitik hat die hinaus auch noch die Reserven der Gemeinde Gemeinde die direkt beeinflussbaren Grössen weiter ausgebaut werden.

Finanz- und Verwaltungsvermögen in Millionen Franken

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20 Finanzvermögen 15

10 Verwaltungsvermögen

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Entwicklung der Laufenden Rechnung in Millionen Franken

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15 Ertrag

10 Aufwand

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 8

«Frisch, freundlich, fair» kaufs- und Lagerräume bezogen werden. Mitten im Dorf einkaufen Während diese baulichen Massnahmen von der Gemeinde als Gebäudeeigentü- «Die Leute werden es mögen, weil wir frische Produkte anbieten, freundlich beraten und merin übernommen werden, kümmert faire Preise haben», strahlt Carmen Feger, wenn sie von der bevorstehenden Eröffnung sich die Mieterin Carmen Feger zusam- ihres Lebensmittelgeschäfts spricht. men mit ihrem verkaufserfahrenen Mann Philipp um die letzten Details bei der An- schaffung der Ausstattung und um die In- Aber noch gibt es in den ehemaligen Post- sätzlichen Dienstleistungen und neuen neneinrichtung. räumen im Dorfzentrum einiges zu tun. Begegnungsmöglichkeiten noch anzie- Denn der neue Laden mit dem Dennersor- hender machen möchte. Erwartungen nicht enttäuschen Wie timent und regionalen Frischprodukten können die Vitrinen und Gestelle mög- soll dem Wunsch vieler Triesenbergerinnen Umbau bereichert das Angebot im Dorf- lichst kundenfreundlich platziert werden? und Triesenberger nach einer attraktiven zentrum Der Umbau des heute leer ste- Klappt die Logistik der täglichen Anliefe- Ergänzung der heutigen Einkaufssituation henden Erdgeschosses zu einem Lebens- rungen von Frischprodukten? Solche und auch wirklich gerecht werden. Das deckt mittelgeschäft ist derzeit in vollem Gange. viele andere Fragen gehen der 31-jährigen sich ganz mit den Plänen der Gemeinde, Schon in wenigen Wochen können die für Balznerin mit Wurzeln im Triesenberg mo- die das erweiterte Dorfzentrum mit zu- knapp 600’000 Franken gestalteten Ver- mentan immer wieder durch den Kopf. Sie will die Erwartungen der Triesenberger Be- völkerung, mit der sie sich in vielem und vor allem durch ihre Nana Alma Schädler sehr verbunden fühlt, nicht enttäuschen. «Wenn alles plangemäss verläuft, können wir die Bevölkerung noch dieses Jahr mit unseren Lebensmitteln und vielen Artikeln des täglichen Bedarfs versorgen», freut sich Carmen Feger auf ihre neue Aufgabe.

Qualität und Frische Das reichhaltige Grundsortiment von Denner wird mit ei- ner Auswahl von liechtensteinischen und regionalen Produkten ergänzt. Auf kur- zen Transportwegen kommen knuspriges Brot, Fleisch, Früchte, Gemüse und Milch- produkte frisch in den Laden. Das ideal gelegene Geschäft direkt neben der Bus- haltestelle verfügt auch über genügend Parkplätze, damit die Kundinnen und Kun- den ihre Besorgungen bequem erledigen können. Für das Vertrauen, das ihr der Ge- meinderat mit der Vermietung der schö- nen Räume geschenkt hat, möchte sich Carmen Feger – wie sie uns beim Gespräch verraten hat – auf ihre Weise bedanken: «Mit Qualität und Frische wollen wir dazu beitragen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner gerne bei uns in der Gemeinde einkaufen.» 9 _ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

Kombination von Post und Museumsempfang Hüttenzone im bewährt sich Kleinsteg/Grund wird erschlossen Die Zusammenlegung von Post, Informationsstelle und Empfangsraum des Hei- matmuseums hat sich bewährt. Die vielfältigen Dienstleistungen im freundlich gestalte- ten Eingangsbereich mit dem ersten offenen Postschalter werden von der Regierung und Gemeinde haben der An- Bevölkerung sehr geschätzt. legung eines privaten Fahrwegs zu den noch nicht erschlossenen Hüttenparzellen im Kleinsteg/Grund zugestimmt. Mit der Neben den damit erreichten Kostenein- früher den ganzen Tag Gelegenheit, das privat finanzierten Erstellung eines einfa- sparungen für die Gemeinde und die Post Walsermuseum zu besuchen. Die orga- chen Fahrwegs wird nicht nur der vor fast hat die sinnvolle Nutzung von Synergien nisatorische Zusammenlegung brachte dreissig Jahren ausgeschiedene Bauzo- auch noch einen positiven Nebeneffekt: aber nicht nur der Bevölkerung und der nenstreifen erschlossen. Die Fahrweger- Das Museum und die Informationsstelle Gemeinde Vorteile, sie kommt auch den schliessung erleichtert auch die Zufahrt bleiben seither länger geöffnet, was von geänderten Bedürfnissen der Liechten- der Landwirte bei der Bewirtschaftung der den Besuchern und der Bevölkerung eben- steinischen Post AG entgegen. Mähwiesen im Kleinsteg/Grund. Die gut falls gut aufgenommen worden ist. in die Landschaft integrierte Zufahrt zu «Unsere Arbeit ist interessanter gewor- den Bauparzellen, die sich optisch an den Die Investition hat sich gelohnt Die den» Die neue Situation hat vor allem für Erschliessungen im Alpwirtschaftsgebiet kürzlich vom Gemeinderat genehmigte die Mitarbeiterinnen Veränderungen mit orientiert, liegt im öffentlichen Interesse, Baukostenabrechnung für den Anfang sich gebracht. Die Umstellung auf die weshalb die Gemeinde die Kosten für das Dezember 2007 in Betrieb genommenen neuen Räume und die Einarbeitung in die bereits erstellte Vorprojekt und die Arbei- Umbau schliesst mit 231’000 Franken ab. zusätzlichen Aufgaben waren eine grosse ten an der Trockenmauer übernehmen Diese Investition hat sich nicht nur deshalb Herausforderung. Heute sieht die Leite- wird. gelohnt, weil sie eine effizientere Betriebs- rin der Poststelle, Silvia Sätteli, darin viel führung und mehr Dienstleistungsqualität Positives, wie sie schmunzelnd resümiert: Projektgenehmigung mit Auflagen Für ermöglicht. Auch die dadurch möglich ge- «Unsere Arbeit ist interessanter gewor- die Verlängerung des schon bestehenden wordene Integration eines Lebensmittel- den, weil wir im Kontakt mit den Kunden Fahrwegs zu den noch nicht erschlossenen geschäfts in den ehemaligen Posträumen und Besuchern für die unterschiedlichs- Hüttenparzellen in der Bauzone sind auch wirkt sich auf die Attraktivität des Zent- ten Anliegen zuständig sind. Das ist eine bauliche Massnahmen auf der Allmeina, rums positiv aus. Die Neugestaltung bietet echte Bereicherung.» Die Freude an ih- also ausserhalb der Bauzone beziehungs- Postkunden, Museumsbesuchern, Gästen rer Tätigkeit merkt man der engagierten weise Hüttenzone, auf Genossenschafts- und Touristen verschiedene zusätzliche Poststellenleiterin an, die seit Beginn der grund notwendig. Nachdem die Alpgenos- Dienstleistungen unter einem Dach. Die neuen Ära neben den Postkunden auch senschaft Kleinsteg die Zustimmung zur Besucher erhalten Auskünfte, können ihre Museumsbesucher und informations- Verlängerung des Fahrwegs in Aussicht Post erledigen und haben im Gegensatz zu hungrige Touristen betreut. gestellt hat, war für den Eingriff gemäss dem Gesetz zum Schutz von Natur und Landschaft auch noch die Bewilligung der Gemeinde in Abstimmung mit der Regie- rung einzuholen. Der Gemeinderat hat das Projekt, dem er grundsätzlich unter Auf- lagen bereits zugestimmt hat, nun auch bezüglich des Eingriffs in Natur und Land- schaft einvernehmlich mit der Regierung genehmigt. Durch den fachgerechten Bau einer Trockenmauer im traditionellen Stil und die Anpassung an die Umgebung ist gewährleistet, dass sich der Fahrweg har- monisch in die Landschaft einfügt. RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 10

Pro und Kontra Weilerkernzonen Weil etliche Häuser bereits bestanden, als Aus der Arbeit der Ortsplanungskommission die Strassen gebaut wurden, sind Stellung und Abstand der Gebäude zur Strasse eher Die älteren Dorfteile Rotenboden, und Lavadina sind im Zonenplan als Wei- zufällig entstanden, und somit der Bezug lerkernzonen ausgeschieden. Nach der im Jahr 2000 erlassenen Bauordnung soll deren zwischen Gebäude und Strasse nicht in Charakter in Funktion und Erscheinung möglichst erhalten werden. Was aber macht den gleich starkem Masse wie in anderen alten Charakter dieser Weilerkernzonen im Wesentlichen aus, und wie wird eine zielgerechte Dorfteilen – zum Beispiel im Triesner Ober- Weiterentwicklung gefördert? dorf – gegeben. Jedoch folgt die Stellung der Bauten weitgehend dem Hangverlauf, sodass die Giebelstellungen dem Gelän- In der Bauordnung aus dem Jahr 2000 Breit abgestützte Tagung Um die deverlauf entsprechen und die Dachland- heisst es sinngemäss: «Bei Bauvorhaben in grundsätzlichen Fragen zur weiteren Ent- schaft prägen. Der als Weilerkernzone der Weilerkernzone ist der Dachform, der wicklung der Weilerkernzonen auf breiter ausgeschiedene Teil von Rotenboden ist Stellung der Bauten sowie dem öffentli- Basis zu beraten, tagte der Gemeinderat weitgehend bebaut, es bestehen nur noch chen Freiraum wie Strassen und Höfen be- am 19. April zusammen mit den ortsan- einzelne unbebaute Grundstücke. Baupo- sondere Beachtung zu schenken. Immissi- sässigen Architektur- und Ingenieurbüros, tential besteht hingegen in Ersatzbauten. onsarmes, wenig störendes Gewerbe und der Baukommission, der Ortsplanungs- Wegen der Grundstückgrösse ist beim Dienstleistungen können bis zu einem kommission und der Kulturkommission. Abbruch eines bestehenden Gebäudes in Anteil von 50 % – bei nachgewiesenem Be- Um möglichst praxisnahe Überlegungen vielen Fällen nur ein Neubau in ungefähr darf auch höher – bewilligt werden, sofern anzustellen, wurde die Weilerkernzone Ro- gleichem Ausmass möglich. diese Bauten und ihr Betrieb dem speziel- tenboden als Beispiel herangezogen. len Charakter des alten Dorfteiles entspre- Resultate der Tagung Die Ergebnisse aus chen.» Weiters überträgt die Bauordnung Nach dem Ortsbildinventar des Landes den drei Arbeitsgruppen waren am Ende dem Gemeinderat die Aufgabe, für Weiler- gibt es in Rotenboden zwar einige ein­ der Tagung in grundsätzlichen Fragen kernzonen ein Planungskonzept mit spe- fache, charakteristische und das Ortsbild weitgehend übereinstimmend, bezüglich ziellen Bau- und Nutzungsvorschriften zu prägende Gebäude, jedoch keine soge- der konkreten Massnahmen bestanden entwickeln. nannten «wertvollen, zu erhaltenden Bau- aber teils recht unterschiedliche Auf­ ten», die als bedeutende Kulturzeugnisse fassungen. Weiterentwicklung wirft grundsätz­ denkmalschutzwürdig sind. Rotenboden liche Fragen auf Die Schaffung von Bau- ist eine Siedlung aus Bauten verschiedener Die gezielte Weiterentwicklung der tradi- und Nutzungsvorschriften für Weilerkern- Zeitepochen, die zusammen einen relativ tionellen Ortsbilder in den Weilern wird zonen wirft ganz grundsätzliche Fragen homogenen Eindruck ergeben. Typische befürwortet, wobei die Bauvorschriften auf: Was sind die wesentlichen Elemente, Elemente des Weilers sind die einfachen, aber nicht zu einer Verminderung der die einen Weiler prägen? Was ist zu erhal- rechteckigen Grundrissformen, die Sattel- Wohn- und Lebensqualität führen dürfen. ten, zu schützen und zu fördern? Welche dächer mit einer Dachneigung zwischen Neubauten sollen wie die bestehenden Massnahmen sind dazu geeignet? Lassen 25 und 35 Grad, die Holzbauweise auf mas- Gebäude einfache, rechteckige Grund- sich der Erhalt und die Weiterentwick- sivem Sockelgeschoss bzw. die einfache lung der speziellen Weilercharaktere mit Massivbauweise mit Putzfassade. Die Ge- den heutigen Bau- und Siedlungsweisen bäudehöhen bei älteren Bauten betragen und den Ansprüchen an Wohnqualität 5.50 m bis 7.50 m, bei neueren Bauten bis vereinbaren? Wie wichtig ist es, dass sich 9 m. Die Ausnützungsziffer der bebauten Weilerkernzonen von anderen Bauzonen Parzellen liegt im Durchschnitt bei etwa abheben? Gibt es ausser Rotenboden, 0.43, nur in wenigen speziellen Fällen ist Wangerberg und Lavadina nicht noch an- sie höher. Bei älteren Häusern sind die dere Dorfteile mit spezieller Siedlungsei- Gebäude- und Strassenabstände oftmals genschaft? kleiner als das Baugesetz es verlangt. 11_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

rissformen und ein Giebeldach haben, boden, Lavadina und Wangerberg nicht so dennoch einen besonderen Charakter und und die Fassaden sollen zur Einpassung ausgeprägt. Wie erwähnt, beträgt die Aus- förderungswürdigen Siedlungsbestand in das Ortsbild aus ortüblichen Materia- nützungsziffer der bebauten Parzellen im auf. Diese Feststellung führt zur wichtigen lien bestehen. Damit ein harmonisches Weiler Rotenboden im Durchschnitt etwa Frage, ob diese Gebiete den Weilerkernzo- Siedlungsbild erhalten wird, ist besonders 0.43. Nach Bauordnung sind in der nor- nen gleichgestellt werden und ebenfalls die Platzierung und Ausrichtung von künf- malen Wohnzone 0.65 und in der Wohn- spezieller Bauvorschriften bedürfen. tigen Neubauten in den Weilern ebenso und Gewerbezone 0.8 möglich. Würden von ortsplanerischer Bedeutung wie eine nun die Kernzonen dichter bebaut als die Der Gemeinderat hat nun in der Sitzung passende Strassenraumgestaltung, wo die übrige Bauzone – zum Beispiel mit einer vom 1. Juli der Ortsplanungskommission Gebäude je nach Situation reduzierte Stra- Ausnützung von 0.9 – würde der homoge- den Auftrag erteilt, über das ganze Ge- ssenabstände aufweisen dürfen. ne, erhaltungswürdige Ortsbildcharakter meindegebiet einen Vorschlag vorzulegen, zerstört. Deshalb stand die Frage im Raum, der aufzeigt, welche Gebiete Besonderhei- Einigkeit bestand darin, dass in Rücksicht- ob für die Weilerkernzonen auf die Festle- ten aufweisen und einer speziellen Förde- nahme auf den Siedlungsbestand für Neu- gung einer Ausnützungsziffer verzichtet rung bei der weiteren Siedlungsentwick- und Erweiterungsbauten Vorschriften zur werden soll und stattdessen mit anderen lung bedürfen, und was für Massnahmen Gebäudehöhe unerlässlich sind. Die Vor- Regelungen eine Siedlungsentwicklung dazu zweckmässig sind. schriften sollten flexibel ausgestaltet sein, erreicht werden kann, die der Erhaltung dass im Interesse einer ansprechenden des Ortsbildcharakters und der Gewähr- Die Ortsplanungskommission wird sich in Strassenraumgestaltung auch die Lage leistung von Wohn- und Lebensqualität den nächsten Monaten aufgrund der Er- und Gebäudestellung berücksichtigt wer- Rechnung trägt. kenntnisse aus der gemeinsamen Tagung den kann. Redet man von Kernzonen, stellt und des vom Gemeinderat erteilten Auf- man sich dichter überbaute Dorf- oder Auch andere Dorfteile haben beson- trags tiefer mit dem komplexen Thema der Stadtteile vor, wo die Häuser teils direkt deren Ortsbildcharakter Dorfteile, wie Weilerkernzonen und förderungswürdi- aneinander gereiht oder enger beieinan- Litzi, Müli, Gärbi, Täscherloch, Gufer, Stein- gen Dorfteilen befassen. Über die weitere der stehen als in anderen Wohnzonen. Dies ort oder Gschind sind nicht als Weiler- Entwicklung wird im Dorfspiegel laufend ist jedoch in den Weilerkernzonen Roten- kernzonen ausgeschieden, weisen aber informiert. RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 12

Alles läuft nach Plan

Die Bauarbeiten im Dorfzentrum für Pflegewohnheim und Gemeindeverwal- tung sind im Zeitplan. Das Vereinshaus neben der Einfahrt zur Parkhalle nimmt Formen an. Die Tiefbauarbeiten für den Bau von Pflegewohnheim und Gemeinde- verwaltung sind abgeschlossen, die Bau- meisterarbeiten voll im Gang. Aktuelle Messungen zeigen zudem, dass es keine aussergewöhnlichen Setzungen, Defor- mationen oder Rissbildungen bei den um- liegenden Gebäuden gibt. Die im Vorfeld von vielen gehegten Befürchtungen ha- ben sich nicht bestätigt.

Hangsicherung erfolgreich «Mid Und wie erwähnt liegt die Erweiterung ist aber für die Sicherheit der Fussgänger Schuufla und Karetta weer daa nüüd me z des Dorfzentrums im Bereich der sehr während der Bauzeit notwendig. Wenn die machha», meint ein Zaungast, der vor der heterogen aufgebauten Rutsch- und Sa- Bauarbeiten weiter nach Plan verlaufen, Baugrube im Dorfzentrum steht. Und da- ckungsmasse von Triesenberg. Die Über- wird die Überdachung voraussichtlich im mit hat er sicher recht. Die Ausmasse der wachungsmassnahmen werden deshalb Juli 2009 wieder entfernt. Baugrube sind riesig und die Verankerun- weiter geführt, um eine ständige Kontrolle gen an der Hangsicherungswand impo- der Auswirkungen auf die umliegenden sant. Die laufenden Messungen zerstreu- Bauten zu haben. Pfahlfundament en die Bedenken vieler Einwohnerinnen 4 Mikropfähle mit 11 bis 13 m Länge und Einwohner, dass es durch die Bauar- Baustelleninstallation und Fussgän- 16 Bohrpfähle mit 8 bis 16 m Länge beiten zu Rissbildungen an der Kirche, am gerführung Über Baustelleninstallation Baugrubensicherung Pfahlwand Rathaus und anderen Gebäuden rund um und Fussgängerführung im Bereich der 3 Reihen Anker à 29 Stück den Dorfkern kommen könnte. Die maxi- Baustelle wurde viel diskutiert. In Gesprä- 1. Reihe 19.5 m lange Ankern mal gemessenen Setzungen betragen im chen mit allen Beteiligten wurde die Über- 2. Reihe 17.5 m lange Ankern Bereich des Rathauses ein bis zwei und bei dachung der Landstrasse auf einer Länge 3. Reihe 15.5 m lange Ankern der Kirche zwei bis vier Millimeter. Die da- von 20 Metern beschlossen. Dadurch blei- Verbrauch von 800 bis 1’100 kg raus resultierenden Setzungsdifferenzen ben das Trottoir talseitig entlang der Land- Injektionszement pro Anker von ein bis zwei Millimetern führen er- strasse und der Fussgängerstreifen beste- Pfahlwand mit 25 Bohrpfählen fahrungsgemäss zu keinerlei Rissen oder hen. Der untere Strassenrand wurde etwas Beschädigungen. Zumal die natürlichen bergwärts verschoben und die Mittelinsel Länge der Bohrpfähle 12.5 bis 13 m Veränderungen durch die 1.7 bis zu 2.3 Zen- während der Bauzeit entfernt. Die Überda- timeter hangabwärts gerichtete Kriechbe- chung dient als Abstellplatz für Baucontai- wegung der Bergsturz- und Rutschmasse ner, Baumaterialien usw. Im so entstande- pro Jahr in den Messergebnissen auch ent- nen «Tunnel» wurde zwischen Fahrbahn halten sind. und Trottoir eine mobile Betonabschran- kung montiert. Sie dient der Sicherheit der Während der Ausführung bis zur Fertig- Fussgänger und verhindert, dass jemand stellung des Rohbaus sind durch Last­ mit seinem Fahrzeug gegen das tragen- umlagerungen kleine Veränderungen de Gerüst des Daches prallen kann. Diese des Deformationsverhaltens zu erwarten. Lösung sieht nicht sehr ansprechend aus, 13_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

Ökologisch erzeugtes Warmwasser Gemeinde fördert die für Primarschule Obergufer Schaffung von Hotelbetten in Malbun In der Primarschule Obergufer kann schon bald mit Sonnenenergie erwärmtes Wasser ge- nutzt werden. Aus ökologischen Gründen hat sich der Gemeinderat nämlich dafür ausge- Mit einer Erhöhung der Ausnützungszif- sprochen, das Süddach des Schulhauses während der Herbstferien mit Sonnenkollektoren fer bei Neu- und Erweiterungsbauten von auszustatten. Beherbergungsbetrieben möchte die Ge- meinde bewirken, dass sich die Bettenzahl in Malbun wieder erhöht. Gestützt auf Die Warmwasserpro- Fördermittel Max Land Max Gemeinde die neue Malbuner Bauordnung hat sich duktion der Anlage er- in CHF in CHF der Gemeinderat für den Erlass eines Re- möglicht eine Energie- Wärmedämmung glements ausgesprochen, das mit einem ersparnis von 50’000 bestehender Bauten 75’000 30’000 sogenannten Ausnützungsbonus die Rah- Kilowattstunden, was Minergie 20’000 10’000 menbedingungen für Investitionen in der ungefähr zwölf Prozent Minergie-P 60’000 30’000 Hotellerie deutlich verbessern dürfte. Haustechnikanlagen 20’000 10’000 des gesamten Wärme- KWK-Anlagen 100’000 10’000 energieverbrauchs der Thermische Sonnenkollektoren 14’000 14’000 Schule entspricht. Fotovoltaikanlagen 100’000 10’000 Die Anzahl der Malbuner Hotelbetten Demonstrationsanlagen 200’000 projektbezogen ist im Verlauf der letzten zwanzig Jah- Einsparung von Öl Andere Anlagen 200’000 projektbezogen re kontinuierlich zurückgegangen. Dazu und Strom Ausser- kommt, dass auch immer weniger Ferien- halb der Heizperiode kann mit den Son- 230’000 Franken. Legt man den Einspa- wohnungen und Ferienhäuser kurzfristig nenkollektoren auf die Verwendung von rungen von Öl und Strom die heutigen vermietet werden. Diese Entwicklung hat Öl zur Erzeugung von Zusatzwärme voll- Energiepreise zu Grunde, ist die Solaranla- dazu geführt, dass während der Woche ständig verzichtet werden. Auch der heute ge nach einer Betriebsdauer von 30 Jahren verschiedene Einrichtungen und Betriebe anfallende Stromverbrauch zur Wärmeer- amortisiert. Die gut sichtbaren Sonnenkol- aufgrund der fehlenden Wochengäste ver- zeugung während dieser Zeit wird künftig lektoren auf dem Dach der Primarschule hältnismässig schwach ausgelastet sind. massiv zurückgehen. Unter Berücksichti- sollen neben den Energieeinsparungen Um diesen Trend zu brechen, fördert die gung der Förderbeiträge beläuft sich die aber auch dazu beitragen, die Schülerin- Gemeinde künftig mit der zweckgebunde- Nettoinvestition für die Anlage auf rund nen und Schüler für die Themen Energie- nen Erhöhung der Ausnützungsziffer die sparen, Umweltschutz und Klimawandel Schaffung zusätzlicher Hotelbetten. zu sensibilisieren. Wirtschaftliche Anreize für Investiti- Nachhaltige Energiepolitik der Gemein- onen in Hotelbetten Das Ziel des Aus- de Die Gemeinde Triesenberg unterstützt nützungsbonus’ für Hotelbetriebe ist es, seit Jahren parallel zu den Förderbeiträ- die wirtschaftlichen Voraussetzungen für gen des Landes Energiesparmassnahmen zusätzliche Gästebetten in Malbun zu wie die Wärmedämmung von Altbauten, verbessern. Durch die Verringerung der die Installation von umweltschonenden erforderlichen Baulandfläche reduzieren Haustechnikanlagen sowie Sonnenkollek- sich auch die Investitionskosten für ein toren und Fotovoltaikanlagen. Seit der Ein- Hotelzimmer, was sich positiv auf die Ren- führung des Förderprogramms anfangs tabilität auswirkt. Die geförderten Betten 2000 hat die Gemeinde Fördermittel von sollen im Sinne des Reglements mit einer rund 350’000 Franken ausgerichtet. Bis tage- oder wochenweisen Vermietung zu festgelegten Maximalbeiträgen (siehe auch möglichst gut belegt werden, damit Tabelle) richten Land und Gemeinde in der die angestrebte Erhöhung der Gästezahl Regel die gleichen Förderbeiträge aus. während der Woche erreicht wird. RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 14

Wasser – Trinkwasserqualität in den Rhein. Geben Dazu ein paar Wasser-Spartipps: Elixier des Lebens Gemeinden mit ergiebigem Quellvorkom- Duschen benötigt weniger Wasser als men, wie Triesenberg, und Triesen, Baden In mehr als 30 Ländern der Welt herrscht Quellwasser an andere Gemeinden ab, Wasch- und Spülmaschine nie mit Wassermangel, und ca. ein Viertel aller müssen diese weniger Grundwasser pum- halber Ladung laufen lassen Menschen der Welt hat keinen Zugang pen und Energie wird eingespart. Ohne zu sauberem Trinkwasser. Etwa der Hälfte sich einzuschränken, kann jeder einen Beim Duschen, Händewaschen und der Menschen fehlt ein Abwassersystem, wichtigen Beitrag zur Sicherung der Was- Zähneputzen zwischendurch den Hahn und mehr als 90 Prozent aller Abwässer serversorgung in der Zukunft und zum zudrehen aus Industrie und Landwirtschaft fliessen Umweltschutz leisten. Tropfende Wasserhähne und undichte ungeklärt in Seen und Flüsse. WC-Spülkästen sofort reparieren

WC-Spülkästen mit Stopptaste Durchschnittlich werden im Haushalt pro verwenden Person und Tag in Indien 25, in der Schweiz Alte WC-Spülkästen mit «WC-Wasser- 235, in den USA 382 und in Dubai 500 Li- Stopp» nachrüsten ter Wasser verbraucht. In Triesenberg liegt dieser Wert laut Wassermeister Bertram Nur sparsame Wasch- und Beck ungefähr bei 290 Liter. Und das sind Spülmaschinen kaufen nur die 3.5 Prozent, die der Mensch di- Regenwasser sammeln und nutzen rekt verbraucht. Der Rest wird für ihn in der Landwirtschaft, der Industrie und der Mit Regenwasser kann etwa 30-40 % des Energiewirtschaft eingesetzt. Damit benö- Trinkwasserbedarfs abgedeckt werden: Re- tigt ein Mensch im Durchschnitt 1 Million genwasser eignet sich für die WC-Spülung, Liter Wasser pro Jahr. Garten- und Pflanzenbewässerung und zum Waschen. Liechtenstein ist in der glücklichen Lage über ausreichend Wasserreserven in guter Qualität zu verfügen. Die Gemeinde Trie- senberg deckt ihren Bedarf zu hundert Pro- Entwicklungsland Kochen, Trinken 6 l zent mit Quellwasser. Nach dem Gebrauch 45 Liter Sonstiges 10 l fliesst das Abwasser zur ARA , der Kläranlage des Abwasserzweckverbands Waschen 12 l der Liechtensteiner Gemeinden. 2007 wa- ren es allein aus Triesenberg 288’326’200 Liter. In der ARA wird es gereinigt, aufbe- Körperwäsche 13 l reitet und in Trinkwasserqualität in den Geschirrspülen 4 l Rhein geleitet. Dieser bildet wiederum das Trinkwasserreservoir für viele Dörfer und Städte im Bodenseegebiet und entlang des Rheins. Industrieland Kochen, Trinken 5 l 175 Liter Waschen 14 l Der Vergleich, wozu Wasser in Industrie- Körperwäsche 49 l ländern oder Entwicklungsländern ver- Geschirrspülen 30 l wendet wird, zeigt deutlich: Das Sparpo- tential ist riesig. Jeder Liter Wasser, der Gartenbewässerung 7 l nicht verschmutzt wird und in die Kana- Auto waschen 7 l lisation gelangt, muss nicht in der Kläran- Toilettenbenutzung 47 l Verschwendung, Lecks 7 l lage gereinigt werden. Er fliesst in reinster 15_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

Tiefbauprojekte aktuell wird das Prozessleitsystem Abwasser ab- geschlossen, während es bis zur Fertigstel- Mit rund 28.77 km ist Triesenberg die flächenmässig grösste Gemeinde Liechtensteins. Die lung des Werkinformationssystems noch Erstellung und der Unterhalt von Strassen, Wasserversorgung und Kanalisation für das etwa drei Jahre dauern wird. Eine weitere weitverzweigte Siedlungsgebiet vor und hinter dem Kulm kosten immense Summen. Die Baustelle ist Mitte Juli auf dem Bühel ent- Jahresrechnung 2007 zeigt, dass für Tiefbauprojekte 3’350’428 Franken aufgewendet wur- standen. Hier wird die Kanalisation wegen den, was rund 38 Prozent des gesamten Investitionsvolumens der Gemeinde Triesenberg der Überbauung Halda-Bühel umgelegt. entspricht. Einen Beitrag von rund 100’000 Franken bezahlt die Gemeinde Triesenberg zudem Auch im laufenden Jahr sind Investitions- Rastplatz in der Studa und eines im Ried, jährlich an die Investitionskosten des Ab- kosten für Tiefbauprojekte in der Höhe von sind ebenfalls fertig. Mit den Feld- und wasserzweckverbands Unterland. Für Sep- 3’415’710 Franken vorgesehen. Dieses Bud- Systemarbeiten für ein Werkinformations- tember und Oktober sind an vier Orten Be- get wird aber nicht ausgeschöpft werden. system wurde begonnen. Das Projekt sieht lagsarbeiten geplant: Steinort – Riedhus, Das Projekt Sanierung Gschinderstrasse die elektronische Erfassung aller Wasser- Steinort – Lavadina, Oberste Spennistrasse Baulos 2, vom Anwesen Angelika Stöckel und Kanalisationsleitungen vor. In Zukunft sowie Sibatal . Die Ausschrei- bis zum Anwesen Marzell Beck, mit einem kann so auf Knopfdruck eine Übersicht bungen für den Neubau des Wasserre- Kostenvoranschlag von 1’140’000 Franken aller verlegten Leitungen in einem Gebiet servoirs auf dem Färchanegg (siehe Seite muss zurückgestellt werden. Projektie- oder einer Parzelle erstellt werden. Trie- 18) sind erfolgt und mit den Bauarbeiten rung und Planung sind nicht rechtzeitig senberg ist die letzte Gemeinde in Liech- wurde anfangs September begonnen. Bei fertig geworden. tenstein, die dieses System einführt. Auch Anregungen und Fragen rund um die Tief- am Prozessleitsystem Abwasser, mit dem bauprojekte der Gemeinde steht das Bau- Die Ableitungen für die Neubauten im die Abwasserreservoirs überwacht und büro zur Verfügung. Dorfzentrum und die Deckbelagsarbei- gesteuert werden, wird mit Hochdruck ten Jonaboda bis ins Gufer sind bereits gearbeitet. Die Arbeiten für beide Systeme realisiert. Zwei WC-Gebäude, eines beim kommen planmässig voran, bis Ende Jahr RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 16

Nachhaltige Waldwirtschaft, ökologisch und strengen Winter. Steinschlag, Rüfen sinnvolle Nutzung oder Rutschungen sind viel häufiger als heute, richten aber nicht viel Schaden an, Das Geräusch von Motorsägen und schwerem Gerät ist zu hören. Auf grossen Flächen, wo da das Gemeindegebiet nur dünn besie- noch vor Wochen riesige Fichten und Tannen standen, sind nur noch gut einen Meter hohe delt ist. Baumstümpfe zu sehen. Sein Weg durch den Wald führt den Spaziergänger immer wieder an imposanten Holzstapeln entlang der Forststrassen vorbei. Die Jahrringe erzählen die Für die Gemeindewaldungen in Triesen- Geschichte der Baumriesen, die teilweise bis zu 200 Jahre alt wurden. In Triesenberg sind berg wird 1892 der erste Waldwirtschafts- Holzschlag und Holznutzung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Kann der Wald plan erlassen. In regelmässigen Abständen seine Funktion als Schutzwald für Personen und Objekte, als Naturschutzgebiet und si- folgen weitere. Auf Grund der ermittelten cherer Unterstand für das Wild trotzdem erfüllen? Der Bericht von Förster Reto Frick gibt Vorräte wird darin der jährliche Hiebsatz Auskunft. festgesetzt. Nach dem Nachhaltigkeits- prinzip soll dieser gleich gross sein, wie der jährliche Zuwachs. Diese Massnahmen 3 Waldfläche wird grösser «Um die gute schafteten Wald liegt bei 4’500 m Holz. zeigen nur langsam den gewünschten Er- Nachricht vorweg zu nehmen: Trotz inten- Der jährliche Hiebsatz, die Nutzung ge- folg. Noch 1948 schreibt Forstmeister Eu- siver Nutzung nehmen die Waldflächen mäss Holzschlagplanung, ist auf 3’500 m3 gen Bühler an die Gemeindeverwaltung, der Gemeinde Triesenberg nach wie vor pro Jahr festgesetzt. der Wald werde übernutzt. Er verlangt leicht zu, und die Schutzfunktionen sind deshalb, dass maximal zweieinhalb Kubik- gewährleistet», meint Reto einleitend. Das war nicht immer so Ende des 19. meter Holz an jeden Haushalt abgegeben Zahlen untermauern diese Aussage. In den Jahrhunderts gehen die Wälder durch gro- wird. Bilder von Triesenberg aus dieser Zeit Wäldern der Gemeinde Triesenberg wach- sse Kahlschläge zurück. Ein Grossteil der verdeutlichen dies. sen jedes Jahr 7’300 m3 Holz nach. In tiefe- Bevölkerung ernährt sich von der Land- ren Lagen, die regelmässig genutzt wer- wirtschaft. Auch steile Hanglagen werden Die Wende In den 1960er Jahren ändert den, ist der Zuwachs stärker als in höheren bewirtschaftet. Holz dient als Baumaterial sich das Bild. Bei Um- oder Neubauten Lagen. Der jährliche Zuwachs im bewirt- und sorgt für wohlige Wärme im kalten finden praktisch nur noch Ölheizungen 17_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

Verwendung. Holz als Energielieferant gilt als altmodisch. Im Bausektor verdrängen Beton und Ziegel den traditionellen Bau- stoff Holz. Immer mehr Erwerbstätige in Liechtenstein finden ihr Einkommen in der Industrie, im Gewerbe oder im Dienst- leistungssektor. Steile Hanglagen werden nicht mehr bewirtschaftet und der Wald erobert sich die Landwirtschaftsflächen zurück. Als Folge davon wird bereits im Waldwirtschaftsplan von 1969 der Hieb- satz von 850 m3 auf 1’200 m3 erhöht. 200 Jahren ausgegangen. Nehmen wir Zahlen und Fakten also ein Durchschnittsalter unserer Wald- Holznutzung Gemeinde Triesenberg Holz gewinnt an Bedeutung In den letz- bäume von 200 Jahren an, so müssen pro Total pro Jahr ten 20 Jahren hat sich der Trend wieder 660 ha Nutzwald pro Jahr 3.3 ha Jungwald 1910-1919 8’837 884 umgekehrt. Holz als Baustoff und Energie- nachgezogen werden», erklärt Gemeinde- 1953-1959 6’230 890 1960-1969 7’851 785 träger ist wieder in. Die guten Eigenschaf- förster Reto. «Junge Bäume gedeihen nur, 1970-1979 9’517 952 ten und neue Verarbeitungsmethoden wenn sie genügend Licht haben. Die alten 1980-1989 13’901 1’390 haben die Absatzmöglichkeiten für Bau- werden deshalb aufgerüstet und einer 1990-1999 16’674 1’667 holz verbessert. Die Gemeinde Triesenberg Nutzung zugeführt. Fällt genügend Licht 2000-2007 15’673 1’959 macht es vor: Beim Bau des Schulhauses durch die Kronen der jungen Bäume auf Funktionen des Waldes Obergufer wurden 1’700 m3, für den Werk- den Waldboden, erreichen wir eine natür- Personen- und hof im Guferwald 700 m3 und zuletzt beim lich Verjüngung. Es wachsen bereits junge Objektschutz 384 ha 28 % Allgemeine Kindergarten Täscherloch 350 m3 Holz aus Bäume und vor allem auch Sträucher nach. Schutzfunktion 418 ha 30 % den gemeindeeigenen Wäldern verbaut. Bei regelmässiger Durchforstung fördern Holzproduktion 106 ha 8 % wir ausserdem gezielt gute Eigenschaften, Naturschutzfunktion 475 ha 34 % Auch als Energieträger ist Holz wieder im wie Standfestigkeit, Gesundheit und gera- Wohlfahrt- und Erholung 9 ha 1 % Kommen. Zum Aufbau von Holz benötigt den Stammverlauf», so Reto weiter. der Wald neben Sonnenlicht, Wasser und Bewirtschaftungsarten Mineralstoffen aus dem Boden auch Koh- Die Wälder der Gemeinde Triesenberg er- Regelmässige Bewirtschaftung lenstoff, den er aus dem CO2 der Luft be- füllen also nach wie vor ihre vielfältigen Fläche Zuwachs Zuwachs zieht. Bei der Verbrennung von Holz wird Aufgaben. Vor allem die Schutzfunktionen ha m3/ha/Jahr m3/Jahr diese Menge wieder freigesetzt. Genau für Personen und Objekte sind jederzeit 661.2 6.8 4’492 die gleiche Menge gelangt in die Umwelt, gewährleistet. Der vermehrte Holzschlag Keine Bewirtschaftung wenn das Holz ungenutzt vermodert. Die führt zu keinerlei Beeinträchtigungen und Fläche Zuwachs Zuwachs 3 3 Holzenergienutzung erfolgt also im ge- auch keinem Rückgang der Waldflächen. ha m /ha/Jahr m /Jahr 618.4 4.7 2’883 schlossenen Kreislauf, ist CO2-neutral. Im Ganz im Gegenteil, die gezielte Nutzung privaten Bereich sind der heimelige Ka- dient der Gesunderhaltung und natürli- Blössen chelofen oder der moderne Schwedenofen chen Verjüngung des Waldes. Der Lebens- Fels ha wieder gefragt. Vor allem die Gemeinden raum Wald ist intakt. 109.4 haben grosse Hackschnitzelheizungen im Total Einsatz. Auch qualitativ schlechtes Holz Fläche Zuwachs Zuwachs wird so einer Verwendung zugeführt. ha m3/ha/Jahr m3/Jahr 1’389.0 5.8 7’375 Waldbewirtschaftung «Es gibt Baumar- ten, die werden bis zu 500 Jahre alt, andere nur 100 Jahre. Im Forstwesen wird von einer durchschnittlichen Umtriebszeit von rund RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 18

Wasser- und Stromversorgung für die Alpe Bargälla

Auf der Alpe Bargälla gibt es nur geringe Quellvorkommen, was in trockenen Sommern das Reservoir mit Quellwasser aus dem immer wieder zu Wasserknappheit führt. Im Zuge des Neubaus des Wasserreservoirs Fär- Steg über die Pumpwerke Gnalp, Silumer- chanegg bietet sich eine gute Gelegenheit zur Verbesserung der teilweise prekären Ver- bord und Färcha. Auf Empfehlung einer sorgungssituation. Der Gemeinderat hat nun bauliche Massnahmen beschlossen, die bis Projektstudie wird auf die notwendige zum Beginn der Alpsaison 2009 ausgeführt werden. Sanierung verzichtet und ein neues Reser- voir weiter südlich am Rand der Alpweide Bargälla, oberhalb der Abzweigung nach , erstellt. Geplant ist auch die Versor- gung der Alpe Bargälla mit Trinkwasser aus dem Reservoir Färchanegg. Die erste Etap- pe sieht den Einbau einer leistungsfähigen Pumpenanlage im sanierten Reservoir so- wie den Bau einer Leitung für Strom und Wasser zur Alpe Bargälla vor. Das hinauf- gepumpte Wasser wird nicht nur die Alpe selber speisen, sondern auch den Tränke- brunnen Kulm-Gletti und die Jagdhütte auf der Saminatalseite. In der Zukunft können von dort aus weitere Brunnen in den Gebieten Böda und Schmalzboda an- geschlossen werden. Die Kosten für das Berggebietsanierungs-Projekt des Landes zur Versorgung der Alpe Bargälla mit Was- Das Wasserreservoir Färchanegg wurde wird das Gebiet Uf am Bärg versorgt und ser und Strom belaufen sich auf 238’000 um 1950 gebaut und ist in die Wasserver- auch das ehemalige Alphotel bezog Franken, wovon die Gemeinde 76’000 sorgung Silum-Gaflei integriert. Damit sein Trinkwasser von hier. Gespeist wird Franken übernimmt.

Neuer Kehr- und Jetzt wurde für den Rotenbodenwald Lagerplatz ebenfalls ein Kehr- und Lagerplatz von 20 m Breite und 40 m Länge erstellt. Direkt nach der Rüfeüberquerung an der Prufat- Der Betriebsplan sieht die Nutzung von schengerstrasse wenden jetzt Lastwagen 3’500 m3 Rundholz pro Jahr in den Wal- und Rundholz wird in grossem Umfang dungen der Gemeinde Triesenberg vor. Der gelagert. Für die Aufschüttung wurden Holzmarkt hat sich erholt, und es herrschen 4’500 m3 Aushubmaterial der Baustelle gute Absatzmöglichkeiten. Eine Forderung verwendet. Der Kehrplatz kostet der holzverarbeitenden Betriebe ist das die Gemeinde rund 20’000 Franken. Durch Aussortieren der verschiedenen Holzarten, die Verwendung des Aushubmaterials Dimensionen und Qualitäten. Dazu wer- entfallen bei der Saminabaustelle 60’000 den Lagermöglichkeiten benötigt. Auf Par- Franken an Transportkosten und Depo- mezg wird Holz aus dem Alpengebiet sor- niegebühren. Unter dem Strich hat die timentsweise gelagert. Es sind Lagerplätze Gemeinde damit sogar 40’000 Franken entlang der Guggerbodastrasse sowie der eingespart und einen Lagerplatz für die Losholz​strasse vorhanden. Waldwirtschaft geschaffen. 19_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

Keine Zunahme der Wohnbevölkerung

In den letzten 50 Jahren hat sich die Welt- kennbar. Ansonsten lässt sich die Entwick- von kleinen Schwankungen ab. Verände- bevölkerung auf heute 6.7 Milliarden lung in Triesenberg mit derjenigen in ganz rungen sind in Zukunft am ehesten in der Menschen mehr als verdoppelt. Die UNO Mitteleuropa vergleichen: Während die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung erwartet ein zukünftiges Wachstum der Weltbevölkerung rasant wächst, stagniert zu erwarten. Bevölkerung auf acht Milliarden im Jahr die Einwohnerzahl Triesenbergs, sieht man 2025 und auf 9.2 Milliarden Menschen im 3000 Jahr 2050.

2500 Die Einwohnerstatistik der Gemeinde Trie- senberg weist per 31. Dezember 2007 eine 2000 ständige Wohnbevölkerung von 2’548 Per- sonen aus. Das ist eine Zunahme von nur 1500 2.3 Prozent oder 58 Personen seit 1999. Der Ausländeranteil stieg 1999 bis 2001 1000 um 17.5 Prozent auf 684 Personen, ist seit- her aber wieder unter den Wert von 1999 500 gesunken. Von den 2’036 in Triesenberg 0 wohnhaften Liechtensteinischen Staats- 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 bürgern sind 1’602 Triesenberger Bürger.

Das ist ein Rückgang um 6 Prozent gegen- Triesenberger Bürger Bürger anderer FL-Gemeinden Ausländer (Niederlassung) über 1999. Hier ist ein leichter Trend er- Ausländer (Jahresaufenthalt) Ausländer (Kurzaufenthalt, Saisonnier)

www.triesenberg.li sollen dem Benutzer nicht die Suche, son- Hauptrubriken sind wirklich gelungen dern das Finden von Inhalten erleichtern. und Triesenberger Dialektsätze lockern Seit drei Monaten ist die neue Website der So zum Beispiel die klare Gliederung, die das Ganze auf. Aktuell sind auf www.trie- Gemeinde aufgeschaltet. Ausgemistet, einfachen Strukturen und viele Suchmög- senberg.li noch nicht alle vorgesehenen entstaubt und an das neue Erscheinungs- lichkeiten basierend auf der Datenbank- Informationen verfügbar. Daten einzel- bild angepasst. Viele neue Funktionen struktur im Hintergrund. Die Bilder zu den ner Kommissionen oder Vereine, Texte zu bestimmten Themen und verschiedene Links müssen noch gesammelt und ein- gefügt werden. Dies geschieht laufend.

Ein wirklich guter Internetauftritt zeich- net sich vor allem durch Aktualität aus. Die Inhalte müssen dauernd überprüft und angepasst werden. Hierzu kann auch der Internet-Benutzer viel beitragen. Alle sind deshalb aufgefordert, sich die neue Website anzusehen, ihre Eindrücke, An- regungen oder Ideen einzubringen und Fehler oder Störungen zu melden. Franz Gassner, zuständig für die Öffentlich- keitsarbeit bei der Gemeinde, freut sich über jede Rückmeldung. RATHAUS-NACHRICHTEN September 2008 _ 20

Alte Obstsorten erhalten Sorten, bietet der Verein auch eine Reihe von Kursen und Aktivitäten an, wie zum Damit alte Obstsorten wieder auf Feldern und in Gärten gepflanzt werden, arbeitet die Beispiel Obstbaum-Schnittkurse, Sorten- Gemeinde mit dem Verein Hortus zusammen. Sie unterstützt die Obstbaumanpflanzung bestimmungskurse und Führungen im und übernimmt einen Teil der Kosten beim Erwerb der angebotenen Spezialitäten und Sortengarten. Raritäten. Ein Informationsblatt und Bestelllisten sind ab September bei der Gemeinde- verwaltung erhältlich. Wer sich für den Verein Hortus interessiert oder Fragen zur Sortenvielfalt hat, melde sich einfach bei folgenden Kontaktperso- nen:

Bestellungen: Eva Körbitz Rheinhof, 9465 Salez Tel. 081 758 13 33 Fax 081 758 13 01 [email protected]

Präsident: Franz Tschol Langgasse 42, 9495 Triesen Tel. +423 232 41 27 [email protected]

Für die Gemeinde Triesenberg: Reto Frick Förster Tel. +423 792 26 62 Die Gemeinde Triesenberg und die Ver- gründet. Ziel des Vereins ist die Erhaltung [email protected] einigung Obstfreunde Triesenberg sind alter Kulturpflanzensorten, schwerpunkt- Mitglied des gemeinnützigen Vereins Hor- mässig Obstbaumsorten, in Liechtenstein. tus. Der Verein wurde im Februar 2005 ge- Neben dem Suchen und Bestimmen alter

Öffnungszeiten der Im Rahmen der im letzten Jahr durchge- Es hat sich gezeigt, dass dieses Angebot Gemeindeverwaltung führten Umfrage zur Zufriedenheit der sehr wenig genutzt wurde, sodass seit Bevölkerung mit den Dienstleistungen der anfangs Juli auf die Weiterführung dieser Gemeindeverwaltung konnten auch Ver- verlängerten Öffnungszeit verzichtet wird. besserungsvorschläge eingereicht werden. Selbstverständlich kann mit der Gemein- Dabei wurde angeregt, die Öffnungszeiten deverwaltung auch ausserhalb der übli- der Gemeindeverwaltung auszudehnen. chen Schalterstunden (8.00 bis 12.00 und Versuchsweise war die Gemeinde deshalb 13.30 bis 17.00 Uhr) telefonisch ein Termin vom 1. April bis 30. Juni jeden Mittwoch- vereinbart werden. Abgeklärt wird, ob al- abend nicht nur bis 17.00 Uhr sondern bis lenfalls im Frühjahr zur Abgabe der Steu- 18.30 Uhr geöffnet. ererklärungen verlängerte Öffnungszeiten angeboten werden sollen. 21_ September 2008 RATHAUS-NACHRICHTEN

«Wohnungen mit herrlichem Ausblick ins Rheintal» Schlüsselfertig, solide gebaut und preiswert

Auf dem ehemaligen Samina-Areal erstellt die Gemeinde derzeit an schönster Lage sieben attraktive Wohneinheiten, die zu erschwinglichen Preisen an Private abgegeben werden. Von den im nächsten Frühjahr bezugsbereiten Eigentumswohnungen sind schon drei ver- kauft. Wer sich also für den schlüsselfertig übergebenen Wohnraum interessiert, sollte dies bereits jetzt der Gemeinde melden, weil bei der Vergabe die Reihenfolge der Anmel- dungen berücksichtigt wird.

Die Gemeinde spricht mit der Überbauung Solide Bauweise mit Wohnbauförde- Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf der 2001 erworbenen Liegenschaft all rung Die robuste Bauweise der Wohnan- die Wohnanlage dank der Bushaltestelle jene an, die an einer preiswerten Wohn- lage mit heimeligen Fassaden aus Lärchen- direkt vor der Haustüre bequem zu errei- möglichkeit von guter Qualität und an der holz orientiert sich an der traditionellen chen. Die Wohnungen entsprechen den Vor­- Bildung von Wohneigentum interessiert Bauweise in Triesenberg. – Jede der fünf gaben des Wohnbauförderungsgesetzes sind. Deshalb können die Eigentumswoh- 4 ½ Zimmerwohnungen sowie die 3 ½ und zur Erlangung eines zinslosen Darlehens nungen auch ohne Grundstücksanteil im die 5 ½ Zimmerwohnung verfügen über und einer Subvention für verdichtetes Baurecht erworben oder vorerst gemietet zwei Tiefgaragenplätze, einen Keller und Bauen. und bei Interesse später gekauft werden. eine kleine Waschküche. Zur Liegenschaft gehört auch ein eigener Kinderspielplatz, Informationen zur Wohnüberbauung und direkt angrenzend entsteht ein etwa Samina erteilt die Gemeindeverwaltung 300 Quadratmeter grosser Weilerplatz. unter Telefon 265 50 10.

Personalwesen der Gemeindeverwaltung Karl Eberle, Wassermeister-Stellver­ treter (9. Mai 2008) Eintritte Franz Josef Beck, Vorarbeiter Werk- 15 Dienstjahre Roman Beck, Mitarbeiter Wir heissen herzlich willkommen: dienstgruppe (Dezember 2007) Werkdienst (3. August 2007) Maria-Theres Vogt, Religionslehrerin Maria Sele, Fachsekretärin Michael Gassner, Rotenboden 872, (Juli 2008) (19. Oktober 2007) Forstwart-Lehrling (Sommer 2007) Herbert Aemisegger, Mitarbeiter Ottokar Schädler, Spenni 484, Forstwart Werkdienstgruppe (Juli 2008) Herzliche Gratulation (1. Januar 2008) Pfarrer Georg Hirsch hat vor kurzem an Helen Eberle, Wangerberg 710, Dienstjubiläen der Universität Flensburg zum Doktor der Schalterangestellte 70 % (1. April 2008) Wir danken für die Mitarbeit und wün- Philosophie promoviert. Der Titel der Dok- Franz Gassner, Litzi 707, Fachsekretär schen weiterhin viel Freude im Dienst der torarbeit lautet: Neuevangelisierung als (1. Juli 2008) Gemeinde: Programm der Gemeinschaft Emmanuel. Armin Schädler, Bühel 360, Liegen- schaftsverwalter (4. August 2008) 40 Dienstjahre Xaver Schädler, Gemein- Isidor Sele, Forstwart, hat in diesem Früh- dekassier (16. April 2008) jahr die im 2003 begonnene Ausbildung Austritte / Pensionierungen 35 Dienstjahre Herbert Aemisegger, zum Forstmaschinenführer erfolgreich ab- Wir danken für die Mitarbeit und Mitarbeiter Werkdienst (1. April 2008) geschlossen. wünschen für die Zukunft alles Gute: 30 Dienstjahre Ludwig Schädler, Fachse- kretär (15. August 2008) Die Gemeinde gratuliert Pfarrer Georg Patrick Schädler, Forstwart (Juli 2007) 25 Dienstjahre Georg Schädler, Hirsch zur Erlangung der Doktorwürden Elsi Schädler, Mitarbeiterin Verkehrs­ Leiter Werkdienst / Bauunterhalt und dem Forstmaschinenführer Isidor Sele. büro (Oktober 2007) (2. Mai 2008) AUS DEM DORFGESCHEHEN September 2008 _ 22

«Hurra, die Schule brennt» Schulzimmer und begeben sich zum Sam- melplatz etwas oberhalb des Schulhauses. Was passiert, wenn an einem ganz normalen Schultag plötzlich ein Brand im Schulhaus Von hier aus verfolgen sie das emsige Trei- entdeckt wird? Dieses Szenario übten Feuerwehr, Gemeindepolizei und Samariter in ei- ben der inzwischen eingetroffenen Feu- nem Grosseinsatz mit den Lehrern und Schülern der Primarschule Obergufer. erwehrleute und Samariter. Während ei- nige Feuerwehrmänner Wasserschläuche legen, bringen andere zwei Verletzte ins Es ist Freitag, der 9. Mai 2008, als um 10:30 meindepolizei zu hören. Gleichzeitig läuft Samariterzelt. Fachmännisch betreut wer- Uhr im zweiten Stock der Schule ein Brand im Schulhaus Obergufer unter der Leitung den sie hier von den Triesenberger Sama- festgestellt wird. Kurze Zeit später sind die der Lehrpersonen die Evakuierung der rund ritern. Alles verläuft zügig, Hektik kommt Sirenen der Einsatzfahrzeuge des Sama- 130 Schulkinder an. Zivilisiert, teilweise keine auf. ritervereins, der Feuerwehr und der Ge- Hand in Hand, verlassen die Schüler ihre «Der heutigen Schulhaus-Evakuierung gingen bereits zwei Übungen voraus. In ei- ner ersten Phase wurde die Handhabung der Kleinlöschgeräte geübt, dann folgte eine theoretische Information zur Evaku- ierung», informiert Übungsleiter Thomas Eberle. «Wir hatten 20 Feuerwehrmänner und 20 Samariterinnen und Samariter im Einsatz. Einige Kleinigkeiten können noch verbessert werden, mit dem Gesamter- gebnis sind wir aber zufrieden. Positiv war vor allem der aktive Einsatz der Lehrer und Schüler», so Feuerwehrkommandant Karl Eberle im anschliessenden Schlussrapport. Zufrieden aber waren vor allem auch die Schüler, denn statt in den Schulzimmern zu büffeln, war für einmal Action im Freien angesagt.

Chilbi in Malbun Kleinen und das beliebte Kuhlotto, bei dem es mit frischen Kuhfladen wiederum eine Triesenberg-Steg-Malbun Tourismus, die Menge Geld zu gewinnen gab. Obwohl Malbuner Wirte und der Malbuner Ge- Petrus zwischenzeitlich schwarze Wolken meinderat luden am Samstag, 26. Juli, zur auftürmte und es nach Regen aussah, hielt 4. Malbuner Summer Chilbi nach Malbun. das Wetter, und die Temperaturen waren Und die Besucher kamen in Scharen. Kein angenehm. Am Abend waren die Plätze an Wunder, denn die Chilbi hatte einiges zu einer der Bars oder im Festzelt gefragt, und bieten. Marktstände, die von A wie Alpkäse Malbuner und Gäste feierten die gelunge- bis Z wie Zuckerwatte alles anboten, kuli- ne Durchführung der 4. Malbuner Summer narische Köstlichkeiten der Gastronomie- Chilbi bis spät in die Nacht. Den Termin für betriebe im Zelt des Malbuner Gemein- die Malbuner Chilbi im kommenden Jahr derats, Hüpfburg und Karussell für die also unbedingt vormerken. 23_ September 2008 AUS DEM DORFGESCHEHEN

Esel streck dich

Stefanie Kaiser hält den Strick fest in bei- den Händen, zwinkert mit den Augen und setzt ihr bezauberndes Lächeln auf. Für einmal gilt ihr Charme nicht Autogramm- jägern oder den Linsen der Fotografen. Nein, die amtierende Miss Liechtenstein versucht ihren Esel Isi zu einer schnelleren Gangart auf dem Parcours zu bewegen. Und das mit Erfolg: In der Endabrechnung belegte das Duo Stefanie und Isi den tollen 5. Rang.

Beim 12. Eselfest am 2. August in Malbun war auch sonst Einiges los. Rund 40 Teil- nehmende mit ihren vierbeinigen Kompa- gnons absolvierten den Parcours. Spiele- risch leicht die einen, andere mit Charme oder gutem Zureden und manch einer gar mit roher Gewalt, indem er zerrte oder schob. Eifer und Begeisterung der Gespan- ne sorgten für tolle Stimmung unter den vielen Zuschauern aus ganz Liechtenstein, Erlebnis für die Heimbewohner. Es hat uns diskutierten Reiter und Zuschauer im Fest- der Schweiz, Österreich und Deutschland. allen sehr viel Spass gemacht», meinte zelt über die spannenden Wettbewerbe Auf Einladung des Organisationskomi- eine Leiterin. und tauschten bereits Tipps und Tricks für tees besuchten auch die Bewohner des das kommende Jahr aus. Eine grossartige Wohnheims Neufeld in Buchs das Eselfest. Den Parcours gewannen Markus Gschwend Veranstaltung, perfekt organisiert von der Heimbewohner und Betreuer erhielten ein und Esel Jimmy mit einer Siegerzeit von 41 Interessengemeinschaft Eselfest und den vom Hotel Turna gesponsertes «Esel-Shirt» Sekunden und beim Grossen Preis von Mal- vielen freiwilligen Helfern. und wurden gratis verpflegt. «Ein schönes bun siegte Anna Frick auf Nino. Noch lange

Herzerfrischendes Diese hatten bestimmt da und dort mit Jugendkonzert etwas Lampenfieber zu kämpfen, galt es doch, auf einer grossen Bühne und vor vol- lem Saal sein Bestes zu geben. Doch die Das Jugendkonzert der Liechtensteini- jungen Musikantinnen und Musikanten schen Musikschule, am Sonntag, 16. März meisterten ihre Auftritte mit Bravour und 2008, war einmal mehr ein echter Publi- begeisterten die Konzertbesucher. Das kumsmagnet. Schon früh war der Dorf- breite Spektrum der Darbietungen gab ei- saal bis auf den letzten Platz besetzt und nen interessanten Einblick in die wertvol- gespannt erwarteten die Mütter, Väter, le musikalische Jugendarbeit. Organisiert Geschwister und natürlich viele Musikbe- wurde das herzerfrischende Konzert von geisterte die Darbietungen ihrer grossen der Kulturkommission Triesenberg und der Künstler. Liechtensteinischen Musikschule. AUS DEM DORFGESCHEHEN September 2008 _ 24

Schnelle Sägassa am Steilhang

Bereits zum zweiten Mal kam das «Malbuner-Wettmeeha» am Freitag, 25. Juli 2008, Ein Anlass für Jung und Alt Eine scharfe am Steilhang bei der Talstation der Sesselbahn Sareis zur Austragung. 17 Teilnehmer im Sense, gute Trittsicherheit und Kondition Alter von 17 und 78 Jahren waren am Start. Unterstützt wurden sie von einem grossen Fan- waren die Voraussetzungen, um ganz vorn Publikum, das gemütlich von den Logenplätzen des Hotels Turna-, oder direkt am Ort des mitmischen zu können. Die Nase vorn hat- Geschehens-, mitfieberte. te Hans Sonderegger, der den Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Christoph Eberle kam auf den zweiten Platz, ihm folgten Ilami Morina (Vorjahressieger) und Eduard Bühler, die sich den dritten Platz teilten.

Wie bereits im Vorjahr, gingen auch heuer die älteren Teilnehmer besonders routi- niert ans Werk und gaben den jugendli- chen Draufgängern vor dem Start noch schnell den einen oder anderen Rat. Die Aufgabe war nicht leicht, denn der Hang ist steil und es galt, in möglichst kurzer Zeit ein völlig sauberes Feld zu mähen.

Organisiert wurde der Anlass von Rainer Lampert und Lothar Magnago, der zusam- men mit Erwin Bühler, Karl Beck, Joachim Beck und Josef Bühler dafür sorgte, dass auch alles mit rechten Dingen zuging.

Brand im Grossstäg Am 4. Februar 2008, kurz vor 22.30 Uhr, mandant Karl Eberle. Infolge der starken ging bei der Feuerwehr Triesenberg eine Rauchentwicklung mussten zwei Feuer- Brandmeldung ein. Kurze Zeit später ras- wehrmänner mit Verdacht auf eine Rauch- te das Feuerwehrauto in Richtung Gross- vergiftung zur Untersuchung ins Spital stäg, wo das Ferienhaus der Besitzer Max nach Vaduz. Karl Eberle: «Zum Glück konn- und Veronika Gassner bereits in Flammen ten die beiden Männer schon kurze Zeit stand. später wieder entlassen werden.»

Starker Föhn und dadurch Funkenflug, Eine Nachtwache sorgte an der Brandstelle Schneefall, Dunkelheit und eine schma- für Sicherheit und hielt die immer wieder le Zufahrt erschwerten die vier Stunden aufkeimenden Glutherde in Schach. andauernden Löscharbeiten. «Es war extrem schwierig, den Brand unter den Erst am nächsten Tag waren die schweren gegebenen Umständen einigermassen Folgen des Brandes sichtbar. Das Haus war unter Kontrolle zu bringen. Doch ein nicht mehr bewohnbar und die Überreste Übergreifen auf andere Gebäude konnte mussten abgebrochen werden. verhindert werden», so Feuerwehrkom- 25_ September 2008 AUS DEM DORFGESCHEHEN

Erhaltenswerte Zeitzeugen Triesenberger Ministrantenabend

An die 40 Ministranten und rund 150 Gäs- te nahmen Anfang Mai 2008 am ersten Triesenberger Ministrantenabend teil. Mit fünf Sketch-Einlagen wurden die Eltern, Verwandten und Bekannten im Dorfsaal von den Ministranten bestens unterhalten und es gab selbstgemachte Spaghetti mit Tomatensosse zu essen sowie den neuen Ministrantenfilm zu sehen. Im Herbst 2008 unternehmen die Ministranten einen Aus- flug nach Rom. An diesem Abend kamen für die Deckung der Kosten der geplanten Rom-Fahrt 3’960 Franken an Spenden zu- Nach den zwei Magerheuhütten auf dem Heuberg, wird nun auch diejenige im Mattelti saniert. sammen. Im Mattelti steht eine an die 100 Jahre alte Sockelbereich erneuert werden. Rundholz- Magerheuhütte. Zeugin einer Zeit, als die boden und Schindeldach sind morsch und Triesenberger fast ausschliesslich Bergbau- ebenfalls zu ersetzen. Da die Magerheu- ern waren. Um ausreichend Futter für das hütte auch aus Sicht der Denkmalpflege Vieh zu haben, wurden damals auch abge- erhaltenswert ist, hat der Gemeinderat legene Magerwiesen bewirtschaftet. Denn CHF 29’000 für die Sanierung bewilligt. die Landwirtschaft, speziell die Viehzucht, Die Landessubvention für die Instand- bildete die Grundlage für den Lebensun- stellung beträgt 30 Prozent. Ein weiteres terhalt. Die Hütte droht zu zerfallen, muss Stück Triesenberger Geschichte, das für die ausgegraben und die Trockenmauer im Nachwelt erhalten wird.

Herzliche Gratulation zum Vereinsjubiläum Harmoniemusik, 50 Jahre Paul Gassner, Leitawis 348 Josef Schädler, Gufer 694 Als Dankeschön für die langjährige Vereins- Vereinstätigkeit geehrt. Vorsteher Hubert tätigkeit wurden die Jubilare des Jahres Sele durfte am 1. April 2008 bei einem ge- Trachtengruppe, 30 Jahre 2007 erstmals gemeinsam geehrt. Ge- mütlichen Abendessen im Restaurant Kai- Daniela Fuchs, Sütigerwis 438 Monika Sele, Litzi 629 mäss Ehrenreglement der Gemeinde Trie- ner 14 verdienten Vereinsmitgliedern eine senberg werden auf schriftlichen Antrag Ehrenurkunde und die Verdienstmedaille Tennisklub, 30 Jahre des Vereins die Vereinsjubilare von der Ge- der Gemeinde übergeben. Hans Gassner, Hofi 268 Laura Keutschegger, Rütelti 609 meinde für 30, 40, 50 und 60 Jahre aktive Rudolf Keutschegger, Rütelti 609 Hildegard Lampert, Obergufer 612 Richard Lampert, Obergufer 612 Gerlinde Mella, Rossboda 468 Peter Mella, Rossboda 468 Franz Schädler, Gufer 508 Hannelore Schädler, Gufer 508 Klaus Schädler, Hag 545 AUS DEM DORFGESCHEHEN September 2008 _ 26

Samariter sind treue Vereinsmitglieder

Bei der 40. Jahresversammlung des Sa- maritervereins Triesenberg standen die Ehrungen verdienter und treuer Vereins- mitglieder im Mittelpunkt. Vereinspräsi- dent Daniel Beck und Vorsteher Hubert Sele dankten allen für die wertvolle Arbeit, welche sie zum Wohl der Allgemeinheit seit Jahrzehnten erbringen. Elf Frauen und Männer gehörten zu den Geehrten. In der hinteren Reihe sehen wir neben Präsident Daniel Beck die fünf Mitglieder, die schon Rita Eberle. Für 15 Jahre Treue wurde Esther dig für das Samariterauto, wurde für 30 seit der Gründung des Samaritervereins Iten geehrt. Bereits 25 Jahre sind Vizepräsi- Jahre und Herbert Aemisegger für 35 Jahre wertvolle Stützen sind: Theres Schädler, dent Christian Schädler und Lauri Glauser Mitgliedschaft geehrt. Elly Bühler, Wilmi Bühler, Trudi Fehr und im Vorstand tätig. Thomas Eberle, zustän-

Gelungener erster Frühlingswochen zum Vierten Malbi-Tag Im Dorfzentrum ertönte wieder einmal die, Triesenberger Frühlingswochen, wie eine älteren Menschen von früher her bestens Sense fachgerecht tänglat wird. Daneben Beim ersten «Malbi-Tag» herrschte Anfang vertraute, mittlerweile aber verstummte waren die neuen Attraktionen des Walser- März 2008 in Malbun ausgezeichnetes «Tängel-Musig». Das rhythmische Schla- SagenWegs, der «Gschpürscht was ischt Wintersportwetter, sodass die zahlreichen gen des Tängelhammers war in früheren Bomm» und der «Erbi Geischt», aufgestellt. Gäste ihren Spass hatten. Kegeln vor Ort Zeiten allabendlich im ganzen Dorf zu Gratis-Häppchen der Triesenberger Wirte und Kinderdisco mit Sigi, Fun-Geräte zum hören. Wer am anderen Tag «an hauagi und die Mundarterzählung einer Triesen- Testen, Plauschrennen mit überlangen Sägassa» in den Händen und damit beim berger Sage durch Wilmi Bühler rundeten Latten-Skiern, Malwerkstatt, Ballonwett- Mähen vorankommen wollte, dessen Sen- den Auftakt zu den vierten Triesenberger bewerb und Apres-Ski Bar gehörten zu se musste einen guten Tangel haben. Franz Frühlingswochen und zur feierlichen Er- den zahlreichen Angeboten. Parallel dazu Schädler, dr Rietli Franz, zeigte am Freitag, öffnung des WalserSagenWegs ab. berichtete Radio Liechtenstein mit inter- 25. April, bei der Eröffnung der vierten essanten Gesprächspartnern den ganzen Tag aus und über Malbun gestern, heute und morgen. 27_ September 2008 AUS DEM DORFGESCHEHEN

Erstkommunion 2008 Hemmigslosi Pralinés

Das heurige Passivkonzert des MGV Kir- chenchor Triesenberg sprengte einmal mehr den althergebrachten Rahmen des Liederrepertoires eines MGV-Kirchenchors. Dirigent Michael Berndonner und seine Sänger verzauberten mit Hits von Polo Hofer, Mani Matter, dem Trio Eugster und vielen anderen das Publikum und brach- ten mit der Uraufführung des von Marco Schädler komponierten und getexteten Werkes «Walser’s Liebeslied – uber und Firmung 2008 druber» ein ganz besonders urchiges Lied auf die Bühne. Die Hip-Hop-Gruppe «un- derground move» des Tanzklubs Liech- tenstein sowie «Marlen», eine junge Mu- sical-Sängerin, rundeten das vielseitige Programm ab. Für ihre lanjährige Vereins­ treue konnten drei Sänger geehrt wer- den: von links: Paul Gähwiler und Werner Schädler für 25 Jahre sowie Eugen Sele für 30 Jahre. AUS DEM DORFGESCHEHEN September 2008 _ 28

Harmoniemusik mit neuer Tracht

Im Mai 2008 wurden die Musikantinnen und Musikanten der Harmoniemusik Trie- senberg neu eingekleidet. Die schmucke neue Vereinstracht, in den Farben blau und gelb gehalten, löste die 1979 ange- schaffte Kleidung ab. 28 Jahre hatte diese bei zahllosen Anlässen und Auftritten ta- dellos ihren Dienst getan. Nun war es aber an der Zeit für eine Neueinkleidung, der mittlerweile achten Einheitskleidung seit der Gründung der Harmoniemusik Trie- senberg im Jahr 1904. Kapellmeister Reto Nussio und seine Musikanten gestalteten am Muttertag, 11. Mai 2008, in der neuen Kleidung feierlich die Hl. Messe mit. An- schliessend traf man sich im Dorfsaal, wo Die im Archiv noch vorhandenen Einheitsklei- die Harmoniemusik zum Muttertagskon- dungen erzählen aus der modischen Geschichte zert aufspielte und Pfarrer Georg Hirsch der Harmoniemusik, rechts die am Pfingst- die neue Einheitskleidung, die Musikanten montag eingesegnete neue Einheitskleidung. und alle Gäste feierlich segnete. Mit alten Fotos, über einen Beamer auf Grosslein- wand projiziert, wurden Erinnerungen an frühere Auftritte, an alte Uniformen und Die Harmoniemusik Triesenberg in ihrer neuen Trachten aufgefrischt und ein gemütlicher Einheitskleidung bei ihrem ersten Auftritt im Nachmittag verbracht. Dorfsaal.

Goldene Hochzeiten 2008

Auf 50 gemeinsame Ehejahre blicken in Triesenberg seit Anfang des Jahres vier Ehepaare zurück: Maria und Emil Fehr, Ma- sescha 133, feierten bereits am 11. Februar 2007, Erna und Eugen Schädler, Haber- acher 645, am 3. Mai 2008, Margoth und Erna und Eugen Schädler Maria und Emil Fehr Helmuth Beck, Tristel 458, am 14. Juni 2008, sowie Josefa und Hans Egon Hilbe, Gufer 275, am 30. August 2008 ihre Goldene Hochzeit.

Die Gemeinde Triesenberg gratuliert zur Goldenen Hochzeit und wünscht Glück, Gesundheit und alles Gute für den weite- ren gemeinsamen Lebensweg. Josefa und Hans Egon Hilbe Margoth und Helmuth Beck 29_ September 2008 AUS DEM DORFGESCHEHEN

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Was will man mehr? Trotz der Feierlich- keiten zum 50-Jahr-Jubiläum des Rodel- clubs und vieler attraktiver Angebote der Ortsvereine, waren weniger Besucher am Dorffest vom 5. Juli als in den vergange- nen Jahren. Wer aber dabei war, bereute es nicht.

«50 Jahre Rodelclub Triesenberg» lautete das Motto des diesjährigen Dorffests. Mit der Gründung des Rodelclubs 1958 begann die Entwicklung vom Freizeitvergnügen «Riitgeisfaara» hin zum Leistungssport. Und das mit beachtlichen Erfolgen, wie das Beispiel Wolfgang Schädler zeigt. Wolf- gang feierte international grosse Erfolge im Weltcup und ist heute noch Trainer der sehenswerte Ausstellung zeigte Exponate 4-fach-Trampolin oder an der Schiessbude, amerikanischen Nationalmannschaft. Im und Bilder aus der 50-jährigen Geschichte Langeweile gab es keine. Wer am Abend Beisein von Wolfgang, Vorsteher Hubert des Rodelclubs. immer noch nicht müde war, für den spiel- Sele, Vertretern des Gemeinderats und der te das Duo Gravensteiner auf dem Dorf- Sportverbände ehrte Rodelclubpräsident Auch alle anderen Ortsvereine feierten mit. platz zum Tanz. Mit coolen Drinks und hei- Günther Beck während der offiziellen Feier Den ganzen Nachmittag boten sie ein tol- ssen Rhythmen in der Joderteifel-Bar ging verdiente Vereinsmitglieder, umrahmt von les Programm für Gross und Klein. Ob bei ein tolles Fest zu Ende. Tanzeinlagen der Trachtengruppe und Dar- Clown Mary oder in der Hüpfburg, beim bietungen des Männergesangvereins. Eine Hufeisenwerfen oder Eselreiten, auf dem

Triesenberger schnellster Liechtensteiner

Bei der neunten Austragung des LGT Alpin Leistung und wünschen dir eine weiterhin Marathons waren auch wieder viele Liech- erfolgreiche und verletzungsfreie Laufsai- tensteiner am Start. Für das Glanzresultat son 2008», meinte Hubert bei der Überga- aus Liechtensteiner Sicht hat dabei ein be. Mit Spannung werden wir alle Arnolds Triesenberger gesorgt. Arnold Aemisegger Läuferkarriere weiterverfolgen und freuen erreichte mit der sensationellen Zeit von uns schon jetzt auf seinen Auftritt beim 10. 3:24:20 den tollen achten Rang in der Ge- LGT Alpin Marathon im kommenden Jahr. samtwertung. Viele Stunden intensiver Und wer weiss, vielleicht liegt ein Podest- Vorbereitung und harten Trainings haben platz in Reichweite. sich also gelohnt. Vorsteher Hubert Sele beglückwünschte Arnold persönlich und überreichte ihm ein kleines Geschenk. «Wir Triesenberger sind stolz auf deine AUS DEM DORFGESCHEHEN September 2008 _ 30

20 Jahre Familienchronik Triesenberg haben aus Gründen des Datenschutzes die Möglichkeit, die Familienchronik im Inter- Vor zwanzig Jahren wurde im Rahmen einer Sonderausstellung die Familienchronik Trie- net zu benützen. Zurzeit zählt der Verein senberg präsentiert. Zum Jubiläum wird die damalige Ausstellung im November/Dezem- über 150 Mitglieder, die diese Gelegenheit ber dieses Jahres wiederholt, und es wird gezeigt, wie dieses wertvolle Werk heute wei- gerne und regelmässig nutzen. In Zukunft tergeführt wird. werden Möglichkeiten des Ausdrucks von Ahnentafeln, Verwandtschaftsbüchlein, etc. überprüft. 1988 erschien die Familienchronik Triesen- um die Familienchronik zu bereichern, zu berg in Buchform. Über Jahrzehnte hinweg ergänzen, zu aktualisieren und lebendig Ausstellung zum Jubiläum Dieses Jahr hatte Pfarrer Engelbert Bucher dieses neun zu erhalten. Er sammelt Dokumente, Bil- wird das 20-jährige Bestehen der Fa- Bände umfassende Werk, das in seiner Art der, Fotografien, Bücher und organisiert milienchronik Triesenberg gefeiert. Aus einmalig ist, geschaffen. Alle Geschlechter verschiedene Anlässe. diesem Anlass organisiert der Verein von 1650 bis 1984 sind darin festgehalten Freundeskreis Ahnenforschung und Fami- und es können viele interessante Begeben- Familienchronik heute Die Daten in di- lienchronik Triesenberg in Zusammenar- heiten, geschichtliche Daten und Entwick- gitaler Form zu erfassen war die richtige beit mit der Kulturkommission im Novem- lungen nachgelesen werden. Noch heute Entscheidung, wie sich herausstellte. Ne- ber und Dezember 2008 eine Ausstellung, ist es Triesenbergs wertvollstes Nachschla- ben den Geburts-, Heirats- und Todesdaten an der unter anderem auch die damaligen gewerk, das in vielen Haushalten aufliegt lebt die Chronik vor allem von vielen Fotos Geschlechter-Tafeln sowie die Multime- und in dem man gerne blättert. und Geschichten. Was 1984 noch in neun diaschau «Die Familienchronik entsteht» Büchern Platz hatte, würde heute diesen gezeigt werden. Die Ausstellung wird von Vom Buch zur digitalen Information Rahmen bei weitem sprengen. Der Daten- verschiedenen Aktivitäten begleitet: Foto- Aus eigenem Interesse und auf privater bestand, die Anzahl der Geschlechterstäm- aktionen finden statt, die Familienchronik Basis hat Alexander Sele die Informationen me, der Familien und Personen, hat sich kann online im Internet besucht werden aus diesen Büchern nach 1999 in einem di- vervielfacht. So war der nächste Schritt, und es gibt kulturelle Filme zu sehen. Die gitalen Genealogieprogramm erfasst und die Familienchronik vorerst in digitaler Ausstellung dauert von der Eröffnungsfei- mit aktuellen Zivilstandsdaten und vielen Form zu veröffentlichen, logisch. Dazu bie- er am 28. November bis zum 21. Dezember weiteren Informationen aktualisiert. Er tet das Internet die ideale Voraussetzung, 2008. Während dieser Zeit ist sie jeweils hat die Triesenberger Familienchronik lü- denn dort können Daten mit geringem samstags und sonntags geöffnet. Das ge- ckenlos bis ins Jahr 2005 weitergeführt, so Aufwand publiziert und sehr schnell aktu- nauere Programm wird frühzeitig in ver- dass sie spannend und interessant bleibt, alisiert werden. Nur Mitglieder des Vereins schiedenen Medien publiziert. auch für kommende Generationen.

Im Jahr 2004 hat die Gemeinde Triesen- berg diese kulturhistorisch und familien- geschichtlich äusserst wertvolle Familien- chronik von Alexander Sele erworben und beschlossen, sie in eine gemeinnützige Stiftung zu übertragen. So kam es 2004 zur Gründung der Stiftung Ahnenfor- schung und Familienchronik Triesenberg. Sie hat den Zweck, die Daten zu verwal- ten, zu bearbeiten, zu verwerten und zu veröffentlichen. 2005 wurde auf Initiative der Stiftung der Verein Freundeskreis Ah- nenforschung und Familienchronik Trie- senberg gegründet. Er unterstützt die Stif- tung und entwickelt Ideen und Aktivitäten 31_ September 2008 AUS DEM DORFGESCHEHEN

Feuer, Wasser, Luft und Erde schen Feier im stockdunklen Wald zu den Pfadfinderinnen über. Eine Pfadfinderin Bienli und Wölfli im Pfingstlager und ein Pfadfinder wurden bei einem von Vom Pfingstsamstag bis Pfingstmontag nahmen 24 Mitglieder der Pfadfinder Triesenberg den Pfadfindern aus organisierten bei Kaiserwetter am traditionellen Abteilungs-Pfingstlager, das heuer in Ruggell statt- Postenlauf durch den Wald zu Pionieren. fand, teil. Nachdem das Heim gereinigt, die Lager- zelte abgebrochen und das Lagergelände aufgeräumt worden waren, verliessen am Montagnachmittag die Lagerteilnehmer Ruggell. Etwas müde zwar, dafür glücklich und mit vielen interessanten Eindrücken. Sehr gefreut haben sich alle über Petrus, der für einmal perfektes Wetter bescher- te. Ein herzlicher Dank gilt der Gemein- de Ruggell, die Triesenbergs Pfadfinder freundlich willkommen hiess und gross- zügig unterstützte. Ruggell mit seinen vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und der eindrücklichen Natur wird allen in bester Erinnerung bleiben. Ein «Pfadilager» kann (zwischendurch) auch im Flachland richtig Spass machen!

Unter dem Lagermotto «Die 4 Elemente Schlauchbooten auf dem Binnenkanal – Feuer, Wasser, Luft und Erde» wurde ein von Bendern bis nach Ruggell im Atelier abwechslungsreiches Programm geboten. Wasser. Am Samstagabend besuchten die Die Pfadfinder und älteren Bienli zelteten Teilnehmer das Jubiläumspfingstlager der auf der Wiese, die jüngeren Bienli und Wöl- Pfadfinder auf Güedega in- Mau fli übernachteten im Massenlager vom ren. Zum siebzigsten Geburtstag der Ab- Ruggeller Vereinshaus. Kulinarisch wurden teilung Mauren fand ein Fackellauf statt, die Lagerteilnehmer mit feurigem Chili und ein eindrückliches Feuerwerk erhell- con Carne, Tomatenrisotto, einem Barbe- te die Nacht. Sehr gefreut haben sich die cue mit diversen Salaten und Kuchenbuf- Lagerteilnehmer über die Besucher zum fet sowie originalen New York Hot Dogs Muttertags-Znacht am Sonntagabend. verwöhnt. Neben den Familien der Lagerteilnehmer waren auch Kaplan Johannes Schwarz und Das Programm war eine Mischung aus Pfarrer Georg Hirsch mit von der Partie. Sport, Spass und kreativen Aktivitäten, wie Am Sonntagabend legten die drei Bienli dem Basteln des Lagerabzeichens oder Julia, Chiara und Ivana ihr Versprechen un- Ateliers zu den vier Elementen. Beson- ter freiem Himmel ab. Später in der Nacht ders toll war die gemütliche Fahrt in zwei traten sechs Bienli bei einer gespensti- September 2008 _ 32

Hölzerne Dokumente Beigla regelten den Genossenschaftsbesitz

Die Gemeinde Triesenberg ist im Besitz von sieben Gemeindealpen. Auf diesen Alpen stehen jedem Einwohner die gleichen Rechte und Pflichten zu. Die Maiensässe sind hingegen in Genossenschaftsbesitz. Am Weide- Ü nschi Gschicht und Holznutzungsertrag der Genossenschaften haben nur die Genos- senschafter Anteilsrechte. Die Anzahl der Weidrechte wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf Kerbhölzern, sogenannten Beigla, verzeichnet.

von Josef Eberle

Blick auf die beiden Maiensässe Gross-Steg und Kleinsteg. Innerhalb der Hüttenvierecke befinden sich die privaten Heuwiesen. Ausserhalb liegt das freie Weideland, das in Genossenschaftsbesitz ist. 33_ September 2008

Drei Maiensässe Die Triesenberger Bauern (Gemeindevorsteher) und der Kirchenpfleger trieben und treiben zum Teil heute noch ihr hatten die Schlüssel in Verwahrung. Das Öffnen Vieh vor dem Bestossen der Hochalpen auf drei der Lade durfte nur gemeinsam und wohl auch Maiensässe oder Voralpen: Silum, Gross-Steg in Anwesenheit der Geschworenen und der und Kleinsteg. Die drei Maiensässe sind Genos- Alpvögte geschehen. Nur in Gegenwart dieser senschaftsalpen. Dort besitzt der Bauer in der Personen durften Änderungen vorgenommen Regel private Heuwiesen und er hat Anteil am werden. Wenn sich die Weideanteile durch Kauf Genossenschaftsbesitz. Werfen wir einen Blick oder Erbschaft vermehrten, wurden unter be- auf die beiden Hüttenvierecke im Steg, so erken- hördlicher Aufsicht zusätzliche Kerben einge- nen wir im Innern der Vierecke die aufgeteilten schnitten. Bei einer Verminderung des Besitzes Beigla-Rückseite mit eingekerbten Heuwiesen, während ausserhalb das freie Wei- an Weiden mussten Kerben weggeschnitten Anteilsrechten: deland, der Genossenschaftsbesitz liegt. werden. So sind manche Beigla durch oftmalige - Ganzer Anteil (an Weid) Besitzveränderungen allmählich dünner und - Halber Anteil (an hälbi Weid) - Viertel-Anteil (an Stupf) Die hölzernen Dokumente Am Weide- und kürzer geworden. Holznutzungsertrag besitzt jeder Genos- senschafter mehr oder weniger Anteile. Zur Ein wertvoller Fund Lehrer Josef Frommelt Aufteilung wurde das Gebiet in Weidrechte, hatte die Hölzer bereits im Historischen Jahr- sogenannte Weida, eingeteilt. Bis zur Anlage buch 1916 beschrieben und erwähnt, dass sie eines Weidebuches 1868 bestand über die Be- nicht mehr vorhanden seien. Den Bemühungen sitzverhältnisse kein schriftliches Verzeichnis. von Pfarrer Fridolin Tschugmell ist es zu ver- Über das Eigentumsrecht gaben Kerbhölzer, danken, dass ein Teil dieser kultur- und rechts- Beigla genannt, Auskunft. Der Name wird vom historisch äusserst interessanten hölzernen alemannischen Wort beiala abgeleitet, was Dokumente auf dem Estrich des Pfarrhauses ursprünglich Einschnitt, aber auch Rune oder Triesenberg Anfang der Vierzigerjahre des letz- Marke bedeutete. Beigla sind kantig geschnitz- ten Jahrhunderts gefunden wurde. Der ganze te, bis zu 20 cm lange, drei bis vier cm breite Beigla-Bund der Genossenschaft Gross-Steg Beigla-Vorderseite mit eingekerbtem und etwa ein bis zwei cm dicke Holzstücke, die war noch vorhanden. Die Hölzer von Silum Hauszeichen (Huuszeicha). je nach Kunst des Besitzers mehr oder weniger und Kleinsteg gelten leider als verloren. Der verziert sind. Auf der Breitseite sind die Weid- grössere Teil der Beigla befindet sich nun im rechte verzeichnet. Ein quer über das Holz ein- Walsermuseum und der andere Teil ist in der gekerbter Strich bedeutet einen ganzen Anteil, Volkskundeabteilung des Liechtensteinischen ein halber Querstrich einen halben Anteil und Landesmuseums ausgestellt. Dr. h. c. David Beck ein punktartiger Einschnitt in der Mitte des hatte sich mit dem wertvollen Fund vertieft be- Holzes, ein so genannter Stupf, einen Viertelan- fasst und diesem Kulturschatz einen im Histo- teil an der Weide. Auf der anderen Breitseite be- rischen Jahrbuch 1942 veröffentlichten Beitrag findet sich das Hauszeichen des Besitzers, oft in gewidmet. Dort sind die Beigla nach Nummer, Verbindung mit den Initialen des Namens. Die Bezeichnung, Eigentümer und Weidenanzahl jüngeren Stücke der Sammlung tragen auch verzeichnet. den mit Tinte ausgeschriebenen Namen und die Hausnummer. Alle Hölzer haben oben ein Alprechtshölzer Beigla der Genossen- Loch zum Aufreihen an einer Schnur. schaft Gross-Steg. Die Beigla, die den Anteil am Genossenschaftsbesitz regelten, waren bis 1868 in Gebrauch. In der Lade aufbewahrt Die heute kultur- und rechtshistorisch sehr interessanten hölzer- nen Dokumente wurden in einer Lade, einem Holzkästchen, in der Sakristei der Kirche aufbe- wahrt. Diese Lade konnte nur mit drei Schlüs- seln geöffnet werden. Der Pfarrer, der Richter September 2008 _ 34

Elsi Vögeli berichtet aus vergangenen Tagen «Für mich war und ist Malbun der Himmel auf Erden»

Das Portrait Heuer feiert das Alpenhotel Malbun das 100-Jahr-Jubiläum. Mit der Geschichte des Hauses eng verbunden ist Elsi Vögeli, das sein ganzes Leben im Malbuntal verbrachte. Wir wollten erfahren und ein wenig spüren, wie es in Elsis Jugendzeit in Malbun zu und her ging, und was Elsi aus vergangenen Tagen zu berichten hat.

von Klaus Schädler

daneben hatte er einen Pflästereibetrieb und führte zusammen mit seiner Frau Heinrike ab 1908 auch die von ihm erbaute «Kurhaus und Touristenstation Sareiserjoch» in Malbun.

Wahrscheinlich hatten Elsis Grossvater Jakob Hilti und der Erbauer des Alpenhotels, Theo- dor Jehle, schon beizeiten über einen mögli- chen Verkauf respektive Kauf des Kurhauses Malbun gesprochen, vermutet Elsi. Jedenfalls unterstützten Papa Jakob Hilti und seine Frau Elisabeth die Töchter Maria und Agnes darin, in Feldkirch die Kochlehre zu absolvieren. Die drit- te Tochter, Elsis Tante Rosali, wurde im Service ausgebildet. Damit hatten die drei Hilti-Töchter beste Voraussetzungen, um dereinst in die Gas- tronomie einzusteigen.

Elsi Vögeli-Schroth «Gebaut wurde das heutige Alpenhotel Malbun Als 1918 das Restaurant Dux in im Han- anno 1908 von Theodor Jehle», erzählt Elsi bei del war, bot Theodor Jehle dem am Kauf inter- unserem Besuch. Theodor war Flaschnermeister essierten Jakob Hilti das Kurhaus Malbun zum in Schaan und betrieb ein Spenglereigeschäft, Kauf an, denn Theodor war am Kauf des Res- 35_ September 2008

taurants Dux interessiert. Der Schaaner Neeni Pfefferkorn. Dieser hatte im Kurhaus freie Kost erwarb sodann die «Kurhaus und Touristensta- und Logis. Er war ein bescheidener Mann und tion zum Sareiserjoch» für 60’000 Kronen. Die lebte vom Trinkgeld der Gäste. Seine geführten drei in der Gastronomie bestens ausgebildeten Touren brachten die Gäste im Winter auf den Töchter übernahmen die «Kurhaus und Touris- Schönberg, das Hahnenspiel, das Sareiserjoch, tenstation zum Sareiserjoch» und arbeiteten die Nospitz oder die Pfälzerhütte. In all den Jah- dort in den 1920er Jahren sehr erfolgreich zu- ren ging alles bestens, kein einziger Unfall war sammen. zu beklagen.»

1930 lernte dann Maria Hilti den in Malbun in Damals gab es ja auch die Kurhäuser Gaflei, den Ferien weilenden deutschen Gast Simon Silum und Sücka und überall war viel los. Die Schroth kennen. Die beiden verliebten sich und Liechtensteiner Kurhäuser galten als Höhen- bald stand Maria vor der Entscheidung, mit Luftkurorte. «Als immer mehr Anfragen kamen, ihrem Schatz nach Frankfurt zu ziehen oder in welche Kurbehandlungen man in Malbun zu- Malbun und in der Gastronomie zu bleiben. dem machen konnte, kam Papa auf die Idee, die ‹Kurhaus und Touristenstation Sareiserjoch› Elsi Vögeli: «Der Schaaner Neeni wollte nicht, umzutaufen und fortan den Namen ‹Alpenho- dass meine Mutter nach Deutschland geht. tel Malbun› zu führen. Man hatte ganz einfach Familie Maria, Simon und Elsi Meine Mutter war, glaube ich, auch nicht be- nichts anzubieten, ohne sich in grosse Unkos- Schroth um 1939. geistert von der Idee. So einigten sie sich auf ten zu stürzen», sagt Elsi. Vorschlag des Grossvaters, gemeinsam das Kurhaus zu übernehmen. Mein Grossvater trat Kindheit in Malbun: Eine besonders glückli- ihnen das Kurhaus käuflich ab, damit es später che Zeit Elsi Vögeli: «Meine Kindheit war eine bei der Erbteilung keine Probleme geben würde. besonders glückliche Zeit. Ich war das einzige Damit blieb mein Papa, der in Frankfurt Bank- Kind in Malbun, durfte ganz allein den Bach fachmann war, in Malbun, wo er auch immer stauen, mit Gästen Bergtouren unternehmen sehr gerne war. Er war ein grosser Freund der usw. Die schönste Zeit war aber immer dann, Berge und mit der Natur eng verbunden.» wenn die Triesenberger Bauern und die Familien nach Malbun kamen um dort zu Heuen. Dann Simon Schroth und Maria Hilti heirateten 1931, durfte ich in alle Hütten und zu allen Familien das Kurhaus in Malbun lief gut und vier Jahre gehen, überall erhielt ich zu Essen, bekam viele später, am 30. August 1935, kam im Spital in Geschichten erzählt, lernte viele nette Bauern Grabs Tochter Elsi zur Welt. Die Eltern hatten kennen und war ganz einfach überglücklich.» alle Hände voll zu tun. Man arbeitete eng mit dem Reisebüro Ruof in Stuttgart zusammen. «Ganz besonders mochte ich die alten Triesen- Dieses organisierte auch im Winter Busfahrten berger Bauern. Ich musste ja nach Triesenberg nach Triesenberg mit Ferienaufenthalt im Kur- zur Schule. Am Nachmittag durfte ich dann oft haus Malbun. Im Prospekt stand damals, dass mit den Bauern auf dem Schulweg über den man möglichst viel selber in den Rucksack pa- Kulm und den Steg und nach Malbun laufen. Verbunden mit den Tieren, den cken sollte. Es würden Träger engagiert, die das Ich konnte mit den Bauern erzählen und hörte Pflanzen, dem Malbunbach und den Gepäck von Triesenberg über den Kulm nach ihnen noch viel lieber zu.» Malbuner Bauernfamilien erlebte Elsi eine glückliche Kindheit. Malbun tragen würden. Solche Träger waren Xaver Schädler, ds Chüafersch Xaveri vom Stein- ord, und Andreas Bühler ebenfalls Steinord sowie Andreas Beck, dr Greezler Andreias. Elsi: «Die Gäste blieben meist eine Woche. Mama und Papa engagierten im Winter stets einen erfahrenen Tourenführer aus Lech, den Herrn September 2008 _ 36

Wadabinda von Egga-Hanna Elsi lächelt und tropfnass.» Er werde ihm morgen Wadabin- schildert uns über eine Stunde lang zahlreiche da mitbringen. Damals waren aber die Sitten interessante Begebenheiten und Geschichten strenger und den Mädchen war das Tragen von aus der damaligen Schulzeit, die ein Buch füllen Hosen in der Schule verboten. Bei Lehrer Hugo würden. Wir picken hier nur eine heraus. Frick gab es keine Probleme, aber bei Schwes- ter Peregrina musste Elsi die Skihosen vor dem Als Elsi im Winter wieder einmal nach der Schu- Unterricht ausziehen und während dem Unter- le mit ihren pludriga Schiihosa mit Johann Beck, richt eben einen Rock tragen. Egga-Hanna, nach Malbun unterwegs war, blieb Elsi mit seinen schicken Ski-Pluder- dem kleinen Mädchen der schwere Schnee an hosa. Elsi lernte schon sehr früh Ski- Elsi Vögeli: «Der Egga-Hanna brachte schon am fahren. Sein Schulweg von Malbun den Hosen hängen. Diese wurden nass und anderen Tag schööni neui, grüani Wadabinda nach Triesenberg war später jedes schwer und schwerer. «Das ischt nüüd», sagte mit. Dann wurde auf Gnalp geübt. Bei der Ab- Mal ein Abenteuer. Egga-Hanna zum kleinen Elsi, «du würscht asoo zweigung Bim Gada, dort wo heute die Strasse zum neuen Tunnel abzweigt, musste ich auf eine kleine Mauer sitzen. Der Egga-Hanna zeig- te mir dann, wie man die Wadabinda anzieht und wie man sie übers Kreuz richtig bindet. Er hatte mit mir und ich mit ihm und meinen neu- en Wadabinda viel Freude. Den ganzen Winter war ich mit diesen prächtigen Wadabinda un- terwegs.»

Unvergessliche Stationen Unvergesslich für Elsi sind die Begegnungen mit den vielen Malbuner Bauern, die es auf dem Schulweg nach Malbun begleitete, ist die Suchaktion der Grenzwächter, als es auf dem Schulweg in ei- ner Schnee-Weechta beim Chalberstall Schutz vor dem Schneesturm suchte und dann dort einschlief. Unvergessen ist auch der Tunnel- Durchstich 1947, der seinen Schulweg verkürzte und sowohl Elsi als auch alle anderen Malbun- Gäste schneller und bequemer in die herrliche Liechtensteiner Bergwelt kommen liess. Unver- gesslich ist die Zeit ohne elektrischen Strom in Malbun, sind die Erzählabende bei den Bauern, die Zeit des Kohle-Bügeleisens, die Zeit ohne Wasch- und ohne Kaffeemaschine, die Zeit der Petrol-Lampen, des Diesel-Aggregats und der Elektrizitätsgewinnung aus dem Malbunbach, als die Lampen bei niedriger Wasserführung immer schwächer wurden. Elsi erinnert sich auch gerne an die Zeit, als es im Winter mit den Skiern von Malbun nach Triesenberg zur Schule fuhr, dass es zwei Paar Skier hatte und diese nie nach Malbun tragen musste, weil ihm immer jemand diese Last abnahm. Es erinnert sich auch gerne an die netten Jagdherren Gassner 37_ September 2008

und wie sie alle hiessen, genau so gerne aber Gastronomiefachmann umschulen liess, von Siesta beim Alpenhotel: Damals auch an die interessanten Wilderer wie etwa den Erlebnissen mit den vielen treuen Gästen, waren Ruhe und frische Höhenluft den Hagsticker Engelbert und die Schmuggler dem Erwerb von Boden in Malbun, dem Bau der Trumpf und ein Grund, zwei bis drei Wochen in Malbun zu verweilen. wie Engelbert Beck und Konsorten, die es als Dependance und dem Kauf des Hotels Galina kleines Mädchen kennenlernen und gelegent- usw. lich gar Komplizin von ihnen werden durfte. Die glänzenden Augen und das Lächeln in Elsis «Der Spruch vom alten Meinrad Ospelt hat sich Gesicht verraten, dass Elsi die grosse Gabe hat auch für mich bewahrheitet», sagt Elsi «Malbun und hatte, alles so zu nehmen, wie es ist und die stellt auch für mich den Himmel auf Erden dar». Menschen, wie sie eben sind. Dass Tochter Astrid Bühler-Vögeli, die beiden Buben Karlheinz und Norman mit ihren Frauen Als 1951 der elektrische Strom nach Malbun Vibeke und Susanne und nunmehr gar schon kam, war Elsis Muter überglücklich. Der elektri- die fünfte Generation mit den Enkeln Simon & sche Strom veränderte sehr vieles, und mit der Co. grosses Interesse an der Gastronomie so- 1959 erstmals auch im Winter offenen Strasse wie viel Freude am schönen Malbun haben, das und dem Bau der ersten Skilifte in Malbun kam freut Elsi. Und wenn es zum Schluss noch einen der Aufschwung zum heutigen Wintersportort. Wunsch äussern dürfte, was stünde da für Mal- bun an erster Stelle: «Mein Traum wäre», sagt Elsi hätte noch sehr viel zu berichten aus den Elsi, «wenn der Sass-Wanderweg im Winter bis alten Tagen, von den Fuhrwerken und dem auf das Bergle hinaus führen würde. Das wäre Postauto über den Kulm, dem verheerenden wirklich ein wunderschöner Wanderweg und Lawinenniedergang von 1951, von den Erlebnis- würde der Natur sicher nicht schaden. Es gibt sen mit den Grenzwächtern, von denen einer, viele Malbunbesucher, die gerne auch im Win- Jakob Vögeli, anno 1956 in Malbun im Kurhaus ter zwei bis drei Stunden in der Natur wandern «hängen blieb» und sich aus Liebe zu Elsi und möchten.» zum Malbun vom Grenzwächter zum Koch und September 2008 _ 38

Familienhilfe Triesenberg 40 Jahre im Dienste der Mitmenschen

Bei der Gründung des Vereins für Familienhilfe Triesenberg am 18. Mai 1968 war es das Ziel, Familien und Alleinstehenden in Notsituationen

Das Vereinsportrait Das bei der Hausarbeit und der Kinderbetreuung spontan und unkompliziert zu helfen. Der Grundsatz ist der Gleiche geblieben. Das Tätigkeitsfeld aber hat sich wesentlich erweitert.

von Ursula Schlegel

Ein plötzlicher Unfall, eine Krankheit und Pfle- plizierten Direkthilfe. Das System, fernab einer gebedürftigkeit treten meist völlig unerwartet schwerfälligen und kostenintensiven Bürokra- in das Leben der Beteiligten und verändern ge- tie, funktioniert nach wie vor. Wer Hilfe benö- wohnte Tagesabläufe mit einem Schlag. Genau tigt – seien dies Familien, Alleinstehende, Kran- hier sieht die Familienhilfe ihre Aufgabe zu hel- ke und Betagte – kann sich bei der Familienhilfe fen. «Unser Ziel ist es, den Menschen in unse- melden. rer Gemeinde in Notsituationen eine schnelle und unkomplizierte Hilfeleistung zu bieten», so «In der Gründungszeit war es vor allem das Marlies Haas. Sie steht seit zehn Jahren der Fa- Bestreben, die Mutter zu ersetzen, wenn diese milienhilfe Triesenberg als Präsidentin vor und krank wurde», so Marlies Haas. Unterdessen ha- weiss genau, wovon sie spricht. Der Aufgaben- ben sich die organisatorischen Strukturen stark bereich der Familienhilfe sei heute zwar umfas- verändert und aus dem einstigen Aufgabenbe- sender als in der Gründungszeit vor 40 Jahren, reich «Familienhilfe und Hauspflege» kamen die die Zielsetzung aber sei die gleiche geblieben: Sparten der Gesundheits- und Krankenpflege, Nämlich die Entlastung und Unterstützung von des Haushilfedienstes, des Entlastungsdienstes hilfsbedürftigen Familien und Einzelpersonen für Familien mit Behinderten sowie der Mahl- in ihrem Alltag sowie das Bestreben, Menschen zeitendienst hinzu. «Unsere Dienstleistungen in Ausnahmesituationen zu begleiten und ih- richten sich nach den Bedürfnissen heutiger nen zu Hause im gewohnten Umfeld eine mög- Gesellschaftsformen und decken verschiedens- lichst gute Lebensqualität zu ermöglichen. te Notsituationen im Lebensalltag unserer Ein- wohner breit ab», so Präsidentin Haas. Ersatz für kranke Mutter Der Rückblick auf die 40-jährige Vereinstätigkeit zeigt, dass sich «Wenn sie nicht bestünde, müsste sie schleu- die Familienhilfe Triesenberg den veränderten nigst gegründet werden» Bis gegen Ende Gesellschaftsstrukturen stetig anzupassen des Zweiten Weltkriegs haben sich die Gesell- wusste. Gleich geblieben ist der eigenverant- schaftsstrukturen in Triesenberg über Jahrhun- wortliche und soziale Gedanke einer unkom- derte im Wesentlichen kaum verändert. Die 39_ September 2008

Grossfamilie, die ihr Auskommen meist in der Berglandwirtschaft hatte, war die Regel, und oft wohnten mehrere Generationen – auch noch etwa ein Vetter und eine Bäsi – unter ei- nem Dach zusammen. Fiel eine Arbeitskraft aus, konnte die entstandene Lücke meist durch Familienmitglieder oder durch Nachbarn ge- schlossen werden.

Was bis in die 1960er Jahre relativ gut funktio- nierte, änderte im rasanten Zeitwandel. Liech- tenstein entwickelte sich vom Agrar- zum In- dustriestaat. Der Wohlstand ermöglichte den Menschen eine gewisse Eigenständigkeit, und die Grossfamilie wurde bald einmal zum Relikt vergangener Zeiten.

Es war die Zeit, in der sich Gemeindevorsteher Alfons Schädler und die Gemeindevertretung für die Gründung der Triesenberger Familien- hilfe stark machten. Besonders der damalige Vizevorsteher Johann Beck am Wangerberg war Betreuung ist die Familienhilfe/Gemeindekran- ein grosser Verfechter der Vereinsgründung. kenpflege meiner Meinung nach die wichtigste «Sie haben sicher schon bemerkt, wie schwie- Einrichtung». rig es für eine Mutter ist, die infolge Krankheit oder Wochenbett den Haushalt nicht besorgen «In scheinbar auswegslosen Situationen kann, eine entsprechende Hilfe zu finden. Es ist erkennt man den Wert der Familienhilfe …» ein Mangel, der sich immer mehr bemerkbar Der hohe Stellenwert der Familienhilfe in der macht und vielen Familien ernste Sorgen berei- dörflichen Gemeinschaft wird einem auch tet. Aus dieser Erkenntnis soll nun auch in Trie- dann bewusst, wenn man mit Einwohnern der senberg ein Verein für Familienhilfe gegründet Gemeinde spricht. Immer wieder hört man, von werden, um bedrängten Familien und Einzel- welch grossem Segen die Einsätze der Helferin- personen im Notfall geeignete Pflegerinnen zu nen und Helfer sind. Eine einstmals Betroffene: vermitteln», so hiess es in einem Schreiben des «So richtig bewusst wird es einem vor allem Vorstehers Alfons Schädler an die Triesenberger dann, wenn man selbst in eine scheinbar aus- Haushalte. weglose Situation gerät.»

Am 18. Mai 1968 kam es im Gemeindesaal Trie- Pionierinnen Rund 30 Jahre lang hat Luzia Lo- senberg zur Vereinsgründung. 25 Jahre später retz-Beck sowohl als Vermittlerin wie auch als hatte sich die Familienhilfe im Dorf fest etabliert Präsidentin, die Geschicke des Vereins einfühl- oder mit den Worten des damaligen Vorstehers sam und mit viel Geschick geleitet. Schon fast Herbert Hilbe in seiner Jubiläumsansprache: legendär ist auch die Arbeit von Elsi Schädler. «Wenn sie nicht bestünde, müsste sie schleu- Von 1979 bis 2003 hatte sie als Vermittlerin zu nigst gegründet werden». 2008, anlässlich des jeder Tages- und Nachtzeit ein offenes Ohr für 40-jährigen Bestehens der Familienhilfe, unter- alle Anliegen und verhalf zur gerade notwen- strich auch Gemeindevorsteher Hubert Sele die digen Direkthilfe. Heute kaum noch vorstell- unverändert hohe Bedeutung der Familienhilfe bar, arbeiteten Luzia Loretz und Elsi Schädler für die Gemeinde: «Im ganzen sozialen Netz während­ vielen Jahren auf rein ehrenamtlicher und in der spital- und heimexternen Pflege und Basis. September 2008 _ 40

Die Arbeit, die irgendwann immer mehr Berei- Familienhilfe/Hauspflege Die Familienhilfe/ che umfasste, verlangte in den letzten Jahren Hauspflege ist eine befristete, praktische Hilfe eine verstärkte Professionalisierung der Orga- bei Notsituationen infolge Krankheit, Wochen- nisation. Heute hat die Familienhilfe im Jonabo- bett, Unfall, Überbelastung derjenigen Person, da 302 ihre eigenen Räumlichkeiten mit einer auf deren Hilfe die Wohngemeinschaft ange- zeitgemässen Infrastruktur. Auch personell hat wiesen ist. Die Einsätze sind in der Regel ganz- sich vieles verändert. Die erste Familienhelferin oder halbtags und die Einsatzzeit wird den war Anna Sele-Gassner (15.4.1969-31.12.1972), Bedürfnissen der Betroffenen möglichst ange- damals noch allein für die Betreuung in Trie- passt. Die Hilfe umfasst Betreuungsaufgaben senberg zuständig. Heute sind es 30 Mitarbei- im Familientagesablauf, die Haushaltführung terinnen/Mitarbeiter, die für die Familienhilfe sowie Handreichungen bei der persönlichen Triesenberg arbeiten. Pflege.

Und wieder bleibt die Zeit nicht stehen. Mar- Gesundheits- und Krankenpflege Die dip- lies Haas: «Ein Thema, das uns in der nächsten lomierten Gemeindekrankenschwestern und Zeit intensiv beschäftigen wird, ist die geplan- -pfleger übernehmen die professionelle Pflege te Langzeitbetreuung, die es den älteren Men- im körperlichen und psychischen Bereich, die schen ermöglicht, möglichst lange in ihrer ver- Beratung in gesundheitlichen und sozialen Be- trauten Umgebung zu bleiben». Gemeinsam langen, sie beraten Schwerkranke und Sterben- mit der Gemeinde und der Regierung sollen de. Einen zentralen Stellenwert haben dabei vor jetzt gangbare Wege zu einer wohlüberlegten allem auch die enge Zusammenarbeit mit den und realistischen Weiterentwicklung des Ange- behandelnden Ärzten, die Beratung von Ange- bots erarbeitet werden. hörigen und Helfern. Die Häufigkeit der Besu- 41_ September 2008

che richtet sich nach der Befindlichkeit Interview mit Marlies Haas der Betreuenden. Bei einer Intensivpflege 40 Jahre Familienhilfe ist der tägliche Besuch vorgesehen (Kör- Welche Aufgaben erfüllt die Familienhilfe Triesenberg perpflege, medizinische Versorgung). Triesenberg? Gründung Die Aufgabe des Vereins ist es, Familien- 18. Mai 1968, im Gemeindesaal Haushilfedienst Beansprucht wird die und Einzelpersonen in Fällen von Krank- Erster Vorstand zeitlich nicht beschränkte Hilfestellung heit, nach Operationen oder Wochenbett, Johann Beck, 197 (Präsident) vor allem von älteren Menschen oder sowie den Betagten und älteren Menschen Luzia Beck, 197 (Vermittlerin) Langzeitkranken. Die Leistungen umfas- zu helfen und ihnen beizustehen. Kaplan Anton Humm sen die regelmässige Hilfe bei den alltäg- Maria Hilbe, 275 Fritz Bühler, 651 lichen Verrichtungen im Haushalt, Hand- Wer hat Anspruch auf eine Hilfeleistung? Josef Gassner, 246 reichungen bei der persönlichen Pflege Anspruch haben alle in Triesenberg wohn- Resi Beck, 248 sowie der Besuchsdienst. haften Personen. Die Mitglieder der Famili- Werner Schädler, 186 enhilfe werden bevorzugt behandelt. Alma Schädler, 459 Mahlzeitendienst Immer grösser ist die Mitglieder Nachfrage zum Mahlzeitendienst. Neun Seit 1998 stehst Du als Präsidentin dem 1968 28 (Gründungsversammlung) Freiwillige sorgen für die tägliche Zustel- Verein Familienhilfe Triesenberg vor. In- 1993 450 2008 556 und 5 Ehrenmitglieder lung von gekochten Mittagessen. Die drei wieweit hat sich die Arbeit im Lauf des bis sieben Empfänger sind Personen, de- letzten Jahrzehnts verändert? Mitgliederbeitrag 1968 CHF 10.00 nen die Zubereitung von Mahlzeiten nicht Heute spüren wir ganz klar die veränder- 2008 CHF 60.00 möglich ist. ten Gesellschaftsstrukturen. Die Gross- familie hat ausgedient. Schnelllebigkeit, Präsident/Präsidentinnen Johann Beck 1968-1976 Entlastungsdienst für Familien mit mehr Singles und Alleinerziehende sowie Luzia Loretz-Beck 1976-1998 Behinderten Eher selten wird der Ent- psychische Erkrankungen haben zuge- Marlies Haas seit 1998 lastungsdienst für Angehörige von Be- nommen. Dies erfordert entsprechend Vermittlerinnen hinderten in Anspruch genommen. Die angepasste Strukturen und verlangt eine Luzia Loretz-Beck 1968-1979 Betreuung erfolgt nach Möglichkeit im gewisse Professionalität. Einzelne Situa- Elsi Schädler 1979-2003 regulären Tagesablauf der Behinderten tionen werden nun am runden Tisch be- Johanna Gassner/Marlis Strub seit 2003 und wird ganztags, halbtags oder stun- sprochen und gemeinsam wird hier nach Vorstand 2008 denweise, nach Absprache mit dem be- guten Lösungen gesucht. Marlies Haas Präsidentin handelnden Arzt, angeboten. Dorli Gassner Vize-Präsidentin Wer sitzt am runden Tisch und was wird Johanna Gassner Vermittlerin Marlis Strub Vermittlerin hier diskutiert/entschieden? Erich Sprenger Kassier Die beste Erfahrung haben wir gemacht, Sigrid Schädler Schriftführerin wenn alle Beteiligten an diesem Gespräch – Mitarbeiterinnen 30 teilnehmen: Die Betroffenen mit den zu- – Familienhilfe/Hauspflege 3 ständigen Familienangehörigen, wenn nö- – Gesundheits- und Krankenpflege 7 tig der Hausarzt oder ein psychologischer – Haushilfedienst 10 Beistand, die Vermittlerinnen und einge- – Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten 1 teilten Mitarbeiterinnen der Familienhilfe. – Freiwillige Helferinnen Gemeinsam wird der Umfang der Hilfe be- Mahlzeitendienst 9 sprochen und festgelegt. September 2008 _ 42

Die Kosten für die verschiedenen Dienstleistun- Du sagst, dass die zeitintensive Langzeitbe- gen der Familienhilfe sind relativ tief gehalten. treuung – es wird auch immer wieder von einer Wie finanziert sich der Verein? 24-Stundenbetreuung gesprochen – eine orga- Der Verein finanziert sich aus Subventionen der nisatorische Herausforderung sein wird. Ist dies Gemeinde und des Landes. Rund ein Drittel un- finanziell überhaupt realisierbar? serer Ausgaben müssen wir selber aufbringen Da werden Land und Gemeinden kräftig zur durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Zuwen- Kasse gebeten. Aber in einem ersten Schritt dungen. Auch die Trauerkarten sind ein Teil un- müssen Grundsätze ausgearbeitet werden, wie serer Einnahmen. diese Betreuung aussieht und welche Personen sie in Anspruch nehmen dürfen. Im Moment Der Mahlzeitendienst wird durch freiwillige finden Gespräche mit Regierungs- und - Land Helfer abgedeckt? tagsvertretern, mit den Gemeindevorstehern Ja, die Helferinnen und Helfer machen diesen und den Vorstandsmitglieder aller Familienhil- Dienst ehrenamtlich. fen statt. Organisatorisch kann die Familienhilfe dies nur mit einigen zusätzlichen Mitarbeitern Wie siehst Du die Freiwilligenarbeit in der Fa- und einer voll ausgebauten Vermittlungsstelle milienhilfe? meistern. Wie bereits gesagt, funktioniert bei uns der Mahlzeitendienst hervorragend durch die frei- Die liechtensteinischen Familienhilfen sind un- willigen Helferinnen und Helfer. Auch die Vor- ter dem Dachverband Liechtensteiner Familien- standsarbeit wird noch zu einem Teil ehren- hilfen zusammengeschlossen. Welche Vorteile amtlich erbracht. In den anderen Diensten der siehst Du in der landesweiten Vernetzung? Familienhilfe geht nichts mehr mit der Freiwil- Der Verband ist ein sehr wichtiges und gut ligenarbeit, denn unsere Mitarbeiterinnen sind funktionierendes Organ. Er gewährleistet, dass Angestellte des Vereins. Nur so kann die Hilfe alle Familienhilfen im Land am «selben Strick auch tagtäglich gewährleistet werden. ziehen». Denken wir nur an die Löhne der Mit- arbeiter/innen und deren Weiterbildung. Gibt es Missbräuche bei Leistungsforderungen und wie reagiert die Familienhilfe darauf? Die landesweite Vernetzung ist auch immer Unsere Mitarbeiterinnen gehen sehr professio- wieder ein Thema. Vor allem in gewissen admi- nell mit diesem Thema um. In solchen Fällen ge- nistrativen Aufgabenbereichen könnte diese im ben sie Rückmeldung an die Vermittlerin. Nach Hinblick auf finanzielle Einsparungen sinnvoll Rücksprache mit der betroffenen Familie wird sein. Aber die Familienhilfe ist ein Dorfverein die Helferin, sofern wirklich ein Missbrauch vor- und soll so nahe, effizient und unbürokratisch liegt, abgezogen. wie nur möglich sein und auch bleiben.

Stehen grössere Herausforderungen bevor? Marlies, ein letztes Wort … Ja, ein grosses Thema wird die zeitintensive Es ist mir ein grosses Anliegen, allen herzlich zu Langzeitbetreuung sein. Unsere Politiker for- danken, die in irgendeiner Form zum guten Ge- dern eine solche Betreuung zu Hause. Und da lingen der Familienhilfe beitragen. die Familienhilfen schon in diese Richtung ar- beiten, ist es für die Regierung naheliegend, die zeitintensive Langzeitbetreuung bei den Familienhilfen anzugliedern und auszubauen. Dies wird eine grosse Herausforderung für alle Familienhilfen im Lande sein. 43_ September 2008

Aus dem Leben

Viel Glück den Jungvermählten Herzlichen Glückwunsch 29. 02. 2008 Mario und Stefanie Wolfinger geb. Schegg, Hofi434 zum 80. Geburtstag 19. 03. 2008 Christof und Silvia Matt geb. Adrianzen Cruzado, Haberacher 711 08. 03. 1928 Sprenger Bruno, Gschind 357 04. 04. 2008 Lars und Katja Schad geb. Gassner, Winkel 614 10. 06. 1928 Beck Lilly, Rietli 780 11. 04. 2008 Peter und Elisabeth Sele geb. Vogt, Rüti 890 zum 85. Geburtstag 16. 05. 2008 Remo und Severine Rohrer geb. Beck, Rütelti 276 03. 06. 1923 Gassner Magdalena, Sennwis 488 16. 05. 2008 Niko und Sofia Grammenidis geb. Mavrou, Rietli322 10. 09. 1923 Töndury Fiammetta, Haberacher 389 06. 06. 2008 Ivan und Gratia Di Girolamo geb. Schatz, Winkel 679 13. 06. 2008 Heinrich und Tamara Tinner geb. Schäpper, Täscherloch 141 zum Eintritt ins 90. Lebensjahr (89. Geburtstag) 20. 06. 2008 Isidor und Anita Sele geb. Peklar, Brunnastuda 856 28. 04. 1919 Beck Irma, Rütelti 370 08. 08. 2008 Thomas und Antje Hasler geb. Lageder, Steinort 917 26. 06. 1919 Eberle Hedwig, Wangerberg 217

Gratulation zum Eintrag Wir gratulieren zum Nachwuchs ins Goldene Buch 27. 02. 2008 Aileen der Jasmine Pfiffner, Hofi33 Mit der Note 5.7 01. 03. 2008 Lorenz des Andreas und der Eliane Schädler, Gufer 849 28. 03. 2008 Fernando des Marcel und der Alexandra Roth, Rossboda 889 Visar Salihi, Hofi 460, Wärmebehandlungstechniker 24. 04. 2008 Hannes des Hans und der Janine Sonderegger, Rotenboden 105 Mit der Note 5.5 28. 04. 2008 Emilia der Evelyn Heeb-Steiner, Lavadina 145 Ulrike Sele, Gschind 660, Kauffrau Basisbildung 04. 05. 2008 Rony des Santiago und der Denise Vicioso Ventura, Gufer 510 10. 05. 2008 Julia der Melanie Konrad, Wangerberg 201 A 20. 05. 2008 Fabio der Sarina Ospelt, Gschind 593 29. 05. 2008 Shana des Derrick und der Nadia Ratnam, Güetli 877 13. 06. 2008 Nils des Alexander und der Eva Bühler, Steinort 175 11. 07. 2008 Manuel des Thomas und der Elsbeth Tarnutzer, Litzi 825 11. 07. 2008 Levin des Thomas und der Elsbeth Tarnutzer, Litzi 825 Haben Sie den Dorfspiegel aufmerksam gelesen? Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 150 Franken für Milchprodukte der Alpe Sücka. Wir nehmen Abschied 1 Die Einwohnerstatistik der Gemeinde 23. 02. 2008 Sele Magdalena, ehemals Rotenboden 101 Triesenberg weist per 31. Dezember 2007 17. 03. 2008 Gschwend Rosa, Lavadina 737 18. 03. 2008 Bühler Margarita, ehemals Jonaboda 632 eine ständige Wohnbevölkerung von wie 18. 05. 2008 Beck Daniel, Rotenboden 109 viel Personen aus? 29. 06. 2008 Frommelt Philipp, Täscherloch 576 2 Die Kerbhölzer Beigla welcher Genossen- 01. 07. 2008 Hanselmann Wilma, Obergufer 349 schaft sind noch vollständig erhalten? 02. 07. 2008 Reich Elfrieda, Wangerberg 202 26. 07. 2008 Gassner Irma, ehemals Gschind 513 3 Was brachte Johann Beck, 01. 08. 2008 Eberle Alfred, Rütelti 413 Egga-Hanna, Elsi Vögeli für den Schulweg im Schnee mit?

Senden Sie die Antworten bis 30. September 2008 an: Dorfspiegel-Quiz, Rathaus, 9497 Triesenberg oder an [email protected].

Die Auflösungen zum «Quiz» Nr. 108: 1. 150 % 2. Alagna, Piemont 3. Familiengütesiegel

Der Gewinner des Quiz im Dorfspiegel Nr. 108 ist Engelbert Sele, Lavadina 541, Triesenberg. Herausgeber Gemeinde Triesenberg Verantwortlich für den Inhalt Gemeindevorsteher Hubert Sele Gestaltung und Umsetzung Screenlounge.com Textbeiträge Hubert Sele, Josef Eberle, Klaus Schädler, Ursula Schlegel, Franz Gassner Fotos Klaus Schädler, Josef Eberle, Franz Gassner, Ursula Schlegel Druck BVD Druck + Verlag AG, Schaan