<<

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen Beschleunigte Zusammenlegung Jasebeck Regionaldirektion Lüneburg Amt für Landentwicklung Lüneburg Adolph-Kolping-Str. 12 - 21337 Lüneburg

3. Erläuterungsbericht

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines 1 1.1 Rechtsgrundlagen 1 1.2 Lage und besondere Merkmale des Gebietes 1 1.3 Ziele des Zusammenlegungsverfahrens 3

2 Allgemeine Planungsgrundlagen 5 2.1 Ziele der Raumordnung 5 2.1.1 Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) 5 2.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) 5 2.2 Landschaftsplanung 11 2.3 Natürliche Grundlagen 11 2.3.1 Naturräumliche Gliederung 11 2.3.2 Boden 12 2.3.3 Oberflächen- und Grundwasser 12 2.3.4 Klima/Luft 12 2.3.5 Landschaftsbild 13 2.4 Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft 14 2.4.1 Naturschutzrecht 14 2.4.2 Wasserrecht 17 2.5 Landwirtschaft 17

3 Planungsgrundsätze 19 3.1 Bodenordnung 19 3.2 Wegeplanung 19 3.3 Ziele und Grundsätze der Planungen im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege 19 3.4 Ziele und Grundsätze der Raumordnung 20 3.5 Grundsätze zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit 21

4 Einzelheiten zum Planungskonzept 22 4.1 Allgemeine Angaben zum Verfahren 22 4.2 Ländliche Straßen und Wege 22

- I - P:\03_PG\0211\Pro\0211-09-018-Jasebeck_Ausbauplan\080-Berechnungen\Bericht\110426-Erlbericht_Ausbauplan-KON.DOC 1 Allgemeines

4.3 Wasserwirtschaft 26 4.4 Bodenschützende und -verbessernde Anlagen (Planinstandsetzungen) 27 4.5 Landschaftsgestaltende Anlagen 28

5 Verträglichkeitsprüfungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) 30 5.1 Umweltverträglichkeitsprüfung 30

- II - 1 Allgemeines

1 Allgemeines

1.1 Rechtsgrundlagen

Das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Jasebeck wurde am 20.10.2009 nach § 91 ff FlurbG mit einer Größe von rd. 1915 ha angeordnet.

Mit diesem Zusammenlegungsbeschluss entsteht nach § 16 FlurbG als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Teilnehmergemeinschaft, die aus den Eigentümern der im Verfahrens- gebiet gelegenen Grundstücke sowie die den Eigentümern gleichstehenden Erbbau- berechtigten gebildet wird.

Die Teilnehmergemeinschaft führt die Bezeichnung:

„Teilnehmergemeinschaft der Beschleunigten Zusammenlegung Jasebeck, Landkreis Lüchow-“.

Sie hat Ihren Sitz in Damnatz, Landkreis Lüchow-Dannenberg.

1.2 Lage und besondere Merkmale des Gebietes

Das „Beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Jasebeck“ umfasst eine Größe von rd. 1915 ha.

Zum Verfahrensgebiet gehören Flächen aus den Gemeinden Damnatz mit den Ortsteilen Jasebeck, Landsatz und Damnatz, mit dem Ortsteil Quickborn, der Stadt Dannenberg () mit den Ortsteilen Penkefitz, Predöhlsau und Breese in der Marsch und der Stadt mit dem Ortsteil Wussegel.

Das Verfahrensgebiet liegt im Gebiet der Samtgemeinde , die zum Landkreis Lüchow- Dannenberg gehört.

Die Kreisstraße K 13 verläuft (von Süden kommend) entlang dem Elbdeich durch das Verfahrensgebiet. Die Kreisstraße K 36 verläuft in west-östlicher Richtung durch das Verfahrensgebiet und bildet den Anschluss an die Kreisstraße K 13. Somit ist eine Anbindung des Verfahrensgebietes an das überörtliche Verkehrswegenetz gesichert.

Das gesamte Verfahrensgebiet ist geprägt von den unterschiedlichsten, sich überlagernden Nutzungsansprüchen.

Einerseits ist das Verfahrensgebiet überlagert von den naturschutzfachlichen Anforderungen durch das Biosphärenreservat Elbaue – hier die Gebietskulissen der Kategorie B und C sowie im geringen Umfang die Gebietskulisse A.

Des Weiteren ist das Verfahrensgebiet als Teil der Elbtalaue oberhalb der Staustufe Geesthacht von der derzeitig thematisierten Problematik der Schadstoffbelastung in der Elbtalaue – hier speziell die Dioxinbelastung in den Elbvordeichsflächen und von Problemen des Hochwasserschutzes, insbesondere durch Verbuschung, besonders betroffen. Das Gebiet wird sowohl binnendeichs als auch außendeichs als landwirtschaftliche Nutzfläche in Anspruch

- 1 - 1 Allgemeines

genommen. Dies ist vor allem im Hinblick auf die Schadstoffbelastung im Außendeichbereich sehr kritisch zu betrachten. Die vor Ort wirtschaftenden Betriebe sind aber auch auf die außen- deichs liegenden Grünfutterflächen angewiesen. Die im Verfahren einbezogenen Elbvordeichs- flächen beinhalten rd. 620 ha. Von dieser Fläche werden rd. 430 ha als landwirtschaftliche Nutzfläche und zwar überwiegend als Intensivgrünland genutzt.

Im Auftrage des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucher- schutz und Landesentwicklung wurde für den betroffenen Raum unter Federführung der LGLN Lüneburg ein Integriertes Auenmanagement Elbe eingerichtet. Das Verfahren Jasebeck hat für das Integrierte Auenmanagement Elbe eine besondere Bedeutung.

Angesichts der Schadstoffbelastung und der Problematik der Verbuschung in den Außen- deichsfächen der Mittelelbe ist es im Hinblick auf die Belange der Landwirtschaft, des Hochwas- serschutzes, des Naturschutzes und des Tourismus erforderlich kurz-, mittel- bis langfristig wirksame Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Probleme zu entwickeln und durchzu- führen.

Aufgabe des Auenmanagements ist es, Maßnahmen zur Vermeidung der Schadstoffan- reicherung in Futter- und Nahrungsmitteln und Nutzungskonzepte des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes, der Landwirtschaft, des Tourismus und der Fischerei zusammenzufassen und so aufeinander abzustimmen, dass

− eine landwirtschaftliche Nutzung der Vorlandflächen,

− der schadlose Hochwasserabfluss und die Deichsicherheit,

− die Erhaltung der typischen Kulturlandschaft,

− der charakteristischen Lebensräume,

− der historisch gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt im Biotopverbund,

− mit ihren repräsentativen Arten- und Lebensraumtypen und

− die Entwicklung eines günstigen gewässerökologischen Zustands gewährleistet bleiben.

Dazu sind die zur Verfügung stehenden Instrumente der Landentwicklung und der Boden- ordnung mit zu nutzen. In ausgewählten Räumen sollen Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden. Das Beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Jasebeck ist hierzu besonders geeignet,

− durch Bodenordnung betroffenen Landwirten risikofrei zu bewirtschaftende Flächen binnendeichs zuzuweisen und deren Nutzung zu optimieren,

− durch Maßnahmen der Infrastruktur, insbesondere ländlichen Wegebau, die Erreichbarkeit der binnendeichs liegenden Flächen zu optimieren,

− durch Maßnahmen zum Zwecke des Gewässer- und Naturschutzes die besondere Bedeutung und die Entwicklung des Raumes als Biosphärenreservat zu fördern.

Das Verfahrensgebiet Jasebeck ist daher ein besonders geeigneter Raum, um die Ziele des Integrierten Auenmanagements Elbe zeitnah zu erreichen.

- 2 - 1 Allgemeines

Ein weiterer Schwerpunkt im Verfahrensgebiet ist die Regelung einer umweltverträglichen Regelung der Vorflut unter Berücksichtigung der sensiblen naturschutzfachlichen Bedeutung des Gesamtgebietes und insbesondere des Penkefitzer Sees.

1.3 Ziele des Zusammenlegungsverfahrens

Durch das Zusammenlegungsverfahren sollen die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft durch agrarstrukturelle Maßnahmen verbessert sowie die allgemeine Land- entwicklung gefördert werden.

Hierbei stehen folgende Ziele im Mittelpunkt:

- Milderung der Dioxinbetroffenheit durch Flächentausch

- Entflechtung der unterschiedlichen Nutzungsansprüche

- Minderung der Besitzzersplitterung

- Anpassung des Wirtschaftswegenetzes

- Umweltverträgliche Regelung der Vorflut im Penkefitzer See

Im Verfahren sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

− Durch gezieltes Flächenmanagement im Rahmen eines integrierten Auenmanagement in Abstimmung und Zusammenspiel mit weiteren Instrumentarien, wie z.B. betriebliche Anpassungsmaßnahmen betroffener Einzelbetriebe sollen die unterschiedlichen Nutzungs- ansprüche soweit wie möglich konsensfähig aufeinander abgestimmt werden und im Hinblick auf die Schadstoffbelastung eine differenzierte Flächennutzung ermöglicht werden.

− Soweit wie möglich soll für eine Arrondierung von Grünlandflächen binnendeichs mit einer zeitgleichen Verlagerung der betrieblichen Bracheflächen in den außendeichbereich gesorgt werden.

− Die vor Ort ansässigen Landwirte haben bereits ein Flächennutzungskonzept erstellt. Hierüber hat es bereits erste Erörterungsgespräche zwischen dem Kreislandwirt, der Biosphärenreservatsverwaltung, dem Wasser- und Bodenverband, der NLG, dem Domänenamt sowie der Landwirtschaftskammer gegeben. In dem Flächennutzungs- konzept ist der Flächenaustausch der außendeichs liegenden Privatflächen in öffentliches Eigentum zu realisieren. An öffentlichen Eigentum ist eine Fläche von rd. 330 ha binnen- deichs vorhanden. Hiervon steht rd. 150 ha als mögliche Tauschfläche zur Verfügung. Außendeichs sind rd. 250 ha bereits im öffentlichen Eigentum. Von diesen 250 ha befinden sich rd. 212 ha im Eigentum der Domänenverwaltung.

− Der mit 80 % weit über Landesdurchschnitt liegende Pachtanteil ist im Rahmen des Verfahrens zu berücksichtigen.

− Der nur mit hohem Aufwand zu unterhaltende „Penkefitzer See“ als Teil des jetzigen Vorflutsystems soll durch Schaffung eines Umgehungsgrabens aus der Vorflutfunktion herausgenommen werden. Der „Penkefitzer See“ soll einer natürlichen Entwicklung zugeführt werden. Die Vorflut soll durch neu zu erstellende Gräben ohne Beeinträchtigung des Penkefitzer Sees gesichert werden.

- 3 - 1 Allgemeines

− Der landwirtschaftliche Grundbesitz ist stark zersplittert und soll unter Mitwirkung der Gesamtheit der beteiligten Grundstückseigentümer wirtschaftlich zusammengelegt, zweckmäßig gestaltet bzw. neu geordnet werden.

− Einige der vorhandenen Wirtschaftswege befinden sich in einem schlechten Zustand, der auf die zugenommenen Belastungen im landwirtschaftlichen Verkehr zurückzuführen ist. Diese vorhandenen Wegebefestigungen sollen deshalb verstärkt und somit an die heutigen Anforderungen eines Wirtschaftswegenetzes angepasst werden.

- 4 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

2 Allgemeine Planungsgrundlagen

2.1 Ziele der Raumordnung

2.1.1 Landes-Raumordnungsprogramm (LROP)

Das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen von 2008 stellt im Zusammenlegungs- gebiet die Natura-2000-Flächen als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dar. In diesen Gebieten müssen alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen mit der festgelegten vorrangigen Zweckbestimmung vereinbar sein.

Für die Landwirtschaft trifft das Landes-Raumordnungsprogramm die folgenden Aussagen:

− Die Landwirtschaft soll in allen Landesteilen als raumbedeutsamer und die Kulturlandschaft prägender Wirtschaftszweig erhalten und in ihrer sozio-ökonomischen Funktion gesichert werden.

− Die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft soll gestärkt werden, wobei ökonomische und ökologische Belange in Einklang gebracht werden sollen. Bewirtschaftungsformen, durch die die Landwirtschaft eine besondere Funktion für den Naturhaushalt, die Landschafts- pflege, die Erholung und die Gestaltung und Erhaltung der ländlichen Räume hat, sollen erhalten und weiterentwickelt werden.

− Die Landwirtschaft soll bei der Umstellung, Neuausrichtung und Diversifizierung unterstützt werden, damit so Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden.

2.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP)

Nach dem Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Lüchow- Dannenberg (2004) gehört die gesamte Region zu den ländlichen Räumen.

Die Sicherung und Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion durch moderne Wirtschafts- formen setzt unter Beachtung der Landespflege voraus: ein gut ausgebautes Wegenetz, Maßnahmen der Be- und Entwässerung, ggf. Flurneuordnung, landbautechnische Maßnahmen sowie Dorferneuerung.

Damit die Landwirtschaft möglichst günstige Betriebs- und Produktionsstrukturen erhält und ihre raumordnerischen Funktionen im Landkreis Lüchow-Dannenberg erfüllen kann, ist sie auf über- regionale Förderung angewiesen.

Das Regionale Raumordnungsprogramm beinhaltet die folgenden räumlich und sachlich einschlägigen Feststetzungen für das Verfahrensgebiet.

Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft

Das Verfahrensgebiet ist mit Ausnahme der Siedlungsflächen aufgrund hohen, natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotenzials Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft.

- 5 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Vorbehaltsgebiet für Forstwirtschaft

Die im Verfahrensgebiet bestehenden Wälder (im Norden binnendeichs) sind als Vorbehalts- gebiet für Forstwirtschaft festgesetzt.

Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft

Das übrige Verfahrensgebiet ist, ausgenommen die Ortslagen, als Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft dargestellt.

Vorbehaltsgebiet für Erholung

Das östliche Verfahrensgebiet ist als Vorbehaltsgebiet für Erholung dargestellt. Das Gebiet beginnt östlich angrenzend am Penkefitzer See und reicht bis zum Elbdeich.

In den Vorbehaltsgebieten sind alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen so abzustimmen, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden. Bei der Abwägung konkurrierender Nutzungsansprüche ist der festgelegten besonderen Zweckbestimmung ein hoher Stellenwert beizumessen; im Einzelfall ist jedoch eine abweichende Entscheidung möglich.

Vorranggebiet für Natur und Landschaft

Flächen im Bereich des Penkefitzer Sees, die Taube Elbe und Bereiche nördlich davon, südlich Penkefitz sowie Flächen westlich Barnitz sind als Vorranggebiet für Natur und Landschaft festgelegt.

In den Vorranggebieten für Natur und Landschaft müssen alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen mit dieser festgelegten vorrangigen Zweckbestimmung vereinbar sein; dieses gilt auch für räumliche Entwicklungen in der näheren Umgebung.

EU-Vogelschutzgebiet

Der überwiegende Teil des Verfahrensgebietes ist Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Niedersächsische-Mittelelbe“. Ausgenommen sind einige Flächen südwestlich der Ortslage Landsatz sowie nördlich der Ortslage Penkefitz.

Von Aufforstung freizuhaltendes Gebiet

Bereiche im Umfeld des Penkefitzer Sees und weitere Bereiche westlich und südlich Penkefitz sind als von Aufforstung freizuhaltend gekennzeichnet.

In den derartig gekennzeichneten Bereichen dürfen Aufforstungen nicht erfolgen. Ausnahmen gelten für die Anlage von Au- und Bruchwäldern, wenn wichtige Brut- und Rastgebiete und der Hochwasserabfluss nicht beeinträchtigt werden.

Gewässer

Die „Taube Elbe“ ist als Gewässer dargestellt. Zum Schutz der Gewässer werden u. a. folgende Ziele formuliert:

- 6 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Zur Erhaltung ihrer ökologischen Funktionen sind ober- und unterirdische Gewässer insbesondere als Lebensgrundlage für den Menschen und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als klimatischer Ausgleichsfaktor und als prägender Landschaftsbestandteil nachhaltig zu schützen. Der Eintrag von Fremd- und Schadstoffen in die Gewässer ist zu vermeiden oder so weit wie möglich zu verringern.

Die biologischen, speziell die ökologischen Funktionen der Gewässer mit ihren Wechsel- beziehungen zum terrestrischen Bereich der Aue sind wiederherzustellen. Dazu sind als Puffer- zone gegen die angrenzenden Nutzungen und als gewässerabhängiger Lebensraum nicht bewirtschaftete Gewässerrandstreifen mit standortgerechtem Bewuchs anzulegen; vorhandene naturnahe Gewässerrandstreifen sind zu erhalten. Natürliche Rückstau- und Überschwem- mungsbereiche sind zu erhalten oder wiederherzustellen und zu entwickeln. Auf eine Rück- nahme der Ackernutzung in diesen Bereichen ist hinzuwirken.

Die folgenden Abbildungen zeigen die wesentlichen zeichnerischen Festsetzungen des RROP für das Verfahrensgebiet:

- 7 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

- 8 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

- 9 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

- 10 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen 2.2 Landschaftsplanung

Niedersächsisches Landschaftsprogramm

Das Zusammenlegungsgebiet liegt in der naturräumlichen Einheit 5b „Lüneburger Heide und Wendland (stärker kontinental geprägter Teil)“.

Der Bereich Lüneburger Heide und Wendland -stärker kontinental geprägter Teil- ist insgesamt von herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Vorrangig schutz- und erhaltungswürdig ist die Elbniederung mit ihren Resten von Weich- und Hartholzauwäldern, Altwässern, Kolken, Tümpeln, Feuchtwiesen und Sandtrockenrasen. Ebenfalls vorrangig schutzwürdig sind Erlen- Birkenbruchwälder und Erlen-Eschenwälder (Niedersächsisches Landschaftsprogramm 1989).

Im Zielkonzept werden für diesen Landschaftsraum u. a. auch Grünland mittlerer Standorte, dörfliche Ruderalfluren sowie nährstoffarme und sonstige wildkrautreiche Sandäcker als schutz- bedürftig, z. T. auch entwicklungsbedürftig benannt.

Im Rahmen von Flurbereinigungen sind gemäß Anforderungen des Landschaftsprogramms die Möglichkeiten für die Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu nutzen und die naturbetonte Landschaftssubstanz darf durch die Umgestaltung nicht verringert werden. Des Weiteren wird auf den Gem. RdErl. d. ML u. d. MU „Naturschutz und Landschaftspflege in der Flurbereinigung“ vom 08.08.2000 verwiesen, nach dem eine enge Zusammenarbeit zwischen Flurbereinigungsbehörden, Naturschutzbehörden und den nach § 29 BNatSchG anerkannten Naturschutzverbänden zu gewährleisten ist.

Landschaftsrahmenplan

Das Verfahrensgebiet liegt innerhalb des Biosphärenreservates "Niedersächsische Elbtalaue". Die Biosphärenreservatsverwaltung hat gemäß § 22 des Gesetzes über das Biosphären- reservat "Niedersächsische Elbtalaue" (NElbtBRG) zur Sicherung der einheitlichen Entwicklung und der Erhaltung der Niedersächsischen Elbtalaue einen gutachtlichen Fachplan zu erstellen. Dieser Biosphärenreservatsplan ersetzt für das Gebiet des Biosphärenreservats den Land- schaftsrahmenplan nach § 5 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes (NNatG).

Der Biosphärenreservatsplan liegt seit dem 17. März 2009 vor (vgl. Angaben in Kap. 2.4.1).

2.3 Natürliche Grundlagen

2.3.1 Naturräumliche Gliederung

Das Verfahrensgebiet liegt in der naturräumlichen Einheit der Unteren Mittelelbe-Niederung und hier wiederum in der Untereinheit „Stromland zwischen Lenzen und Boizenburg“, das Auegebiet der weitgehend eingedeichten Elbe. Hier wurden mit Sand untermischte, feine Stromsedimente als Hochufer abgesetzt, die als Elbmarschen bezeichnet werden und relativ dicht besiedelt sind. Die feinmaterialhaltigen sandigen Böden geben als braune und graubraune Aueböden aber auch Braunerden gute Ackerböden ab. Niedrigere Standorte weisen Gleye und Nassgleye mit teilweiser Podsolierung oder Pseudovergleyung auf und eignen sich für Grünlandnutzung.

- 11 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Grünlandnutzung beherrscht die Bodenbedeckung der Einheit bei weitem, während Ackerland die genannten höheren, vor allem stromnahen Bereiche einnimmt. Wald ist selten und wird im Allgemeinen neben jüngeren, gelegentlichen Pappelanpflanzungen durch Reste von Auwäldern bestimmt. Innerhalb dieses Landschaftsraumes finden sich Alt- und Totwässer in größerer Zahl.

Der Geltungsbereich des Verfahrens hat eine Größe von ca. 1.915 ha und beinhaltet außer der Siedlung Jasebeck keine Ortslagen. Das Verfahrensgebiet umfasst ebenfalls die außendeichs liegenden Flächen an der Elbe.

2.3.2 Boden

Die folgende Übersicht der Standortkennzeichnungen ist aus der Bodenkundlichen Standort- karte, M 1 : 200.000 (NDS. LANDESAMT FÜR BODENFORSCHUNG 1979) und der BÜK 50 (NLfB 1997) zusammengestellt. Das Verfahrensgebiet befindet sich im Bereich der Talauen und Moore. Anstehende Böden im Verfahrensgebiet sind Gley-Auenboden, in tieferen Lagen Gley (Penkefitzer See, Taube Elbe und außendeichs). Es handelt sich um frische bis grundfrische bzw. grundnasse, zum Teil staunasse Standorte mit mäßiger bis guter Nährstoffversorgung. Ausgangsmaterial sind Holozäne Wasserabsätze mit lehmiger Sandüberlagerung sowie Hoch- flutlehme mit Sandunterlagerungen, zum Teil schluffig.

In den Elbvordeichsflächen ist der Boden mit Schadstoffen -hier speziell mit Dioxin- belastet.

2.3.3 Oberflächen- und Grundwasser

Die in der folgenden Übersicht dargestellten hydrogeologischen Daten für das Verfahrensgebiet sind dem Datenserver des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie entnommen (Kartenserie Hydrogeologie, LBEG 2008). Das Verfahrensgebiet liegt in einem Bereich mit einem zusammenhängenden Grundwasserkörper. Das bedeutet, dass das Gewässersystem auch in der bedeichten Aue unter Einfluss der Elbe steht bzw. die Grundwasserstände mit den Wasserständen im Fluss korrelieren.

Teilgebiet Lage der Grundwasser- Durchlässigkeiten Schutzpotenzial Grundwasserober leitertypen der der der fläche oberflächennahen oberflächennahen Grundwasserüber Gesteine Gesteine deckung

Verfahrensgebiet > 10-15 m Porengrundwasse stark variabel gering Gesamt rleiter

Sofern Oberflächengewässer und diesen zufließende Gräben entlang von Wegen verlaufen, an denen Baumaßnahmen geplant sind, sind diese im Rahmen der Bestandsaufnahme und Bewertung der Biotope und Landschaftselemente dargestellt und bewertet.

2.3.4 Klima/Luft

Das Verfahrensgebiet liegt in der subkontinentalen Flachlandregion, die durch relativ geringe Jahresniederschläge (570 – 650 mm), relativ geringe Luftfeuchte (Jahresdurchschnitt 79%), mittleren Lufttemperaturen (Jahresdurchschnitt 8,4°C) und einer klimatischen Wasserbilanz mit

- 12 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen geringem bis sehr geringem Wasserüberschuss (< 200 mm/a) geprägt ist (NDS. LANDESAMT FÜR BODENFORSCHUNG 1979).

Aufgrund der Lage in der Talaue ist das Lokalklima aber abweichend von den umliegenden Bereichen stark von Grund- und Oberflächenwasser beeinflusst, insbesondere Nebelbildung und Spätfrostgefährdung in Abhängigkeit von Entwässerung und Luftbewegung. Die Vege- tationszeit ist mittel bis lang (210-230 Tage/Jahr).

Die vorkommenden Klimatope „Freilandklima“ und „Klima der ländlichen Siedlungen“ sind geprägt durch geringe Belastungen durch Wärme und Luftschadstoffe. Der Luftmas- senaustausch ist im Allgemeinen gut. Im Bereich von Tierhaltungen kann es zu Geruchs- belästigungen kommen.

2.3.5 Landschaftsbild

Die Bewertung des Landschaftsbildes bzw. der Elemente für das Landschaftserleben erfolgt entsprechend § 1 NNatG nach den Begriffen „Vielfalt, Eigenart und Schönheit“.

Im Verfahrensraum dominieren als landwirtschaftlich geprägtes Gebiet kulturgeprägte Lebensräume das Landschaftsbild, naturnahe Biotoptypen kommen, vor allem in den C- Gebieten, noch häufig vor.

Der Außendeichsbereich wird von der Flussaue der Elbe mit temporär wiederkehrenden Überflutungen geprägt. Es hat sich ein flachwelliges Relief mit Flutrinnen- und -mulden, kleineren Bracks, Uferrehnen und kleineren Kuppenlagen gebildet. Der Anteil natürlicher oder naturnaher Biotoptypen ist hoch. Prägend für das Elbvorland ist die ausgedehnte Grünland- nutzung. Es herrschen weite Blickbeziehungen vor. In den Uferbereichen treten Staudenflure und Restbestände von Weiden- und Hartholz-Auwäldern auf. Von besonderer Bedeutung sind größere, alte Hartholz-Auwälder bei Jasebeck. Weitere für das Landschaftsbild bedeutsame Gehölzbiotope finden sich in Form gut ausgebildeter Hecken und Gehölzgruppen. Kleinere Stillgewässer sowie Tümpel charakterisieren ebenfalls das Gebiet.

Binnendeichs sind vor allem der Bereich um den Penkefitzer See, den Hauptabzugsgraben und die Taube Elbe als Bereiche mit einem hohen Anteil naturnaher und naturraumtypischer Landschaftselemente zu nennen.

Das Teilgebiet Taube Elbe präsentiert sich noch großflächig als ausgedehntes überwiegend einer Mahdnutzung unterliegendes Grünlandgebiet. Dagegen prägt das Teilgebiet Penkefitzer See ein mehr oder weniger mosaikartiger Wechsel von Acker- und Grünlandnutzung. Insgesamt sind die Gebiete durch Gehölzstrukturen überwiegend reich gegliedert. Teilflächen mit kleinräumig wechselnden Standortbedingungen weisen noch sehr artenreiche Grünland- gesellschaften unterschiedlichster Ausprägung auf. Die unmittelbar die Wasserfläche des Penkefitzer Sees umgebenden Flächen sind durch Röhrichte und Weidengebüsche geprägt. In den daran angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen am Penkefitzer See dominieren allerdings intensive Acker- und Grünlandnutzung. Übermäßige Düngung und Neuansaat haben hier auf vielen Grünlandparzellen bereits zu einer Artenverarmung geführt, die sich auch negativ auf das Landschaftsbild auswirkt.

- 13 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Südlich des Penkefitzer Sees grenzen die Dammbecker Wiesen an, eine weiträumig offene Auenlandschaft. Kennzeichnend für das Gebiet ist ein mehr oder weniger mosaikartiger Wechsel von Acker- und Grünlandnutzung. Im zentralen Bereich überwiegt dabei noch eine extensive Grünlandnutzung mit artenreichen Grünlandgesellschaften. Aus der weiträumigen Offenheit des Gebietes, Gehölzstrukturen sind kaum vorhanden, ergibt sich gleichzeitig eine hohe avifaunistische Bedeutung, so dass naturraumtypische Tierpopulationen erlebbar sind.

In den erfassten B-Gebieten überwiegt eine intensive landwirtschaftliche Acker- und z. T. Grünlandnutzung. Von besonderer Bedeutung für die Eigenart, Vielfalt und Schönheit der Landschaft sind in diesen Bereichen die zahlreichen Altholzbestände in Feldhecken, Feld- gehölzen und Baumgruppen. In Teilbereichen überformen naturferne Hybridpappelforste die Eigenart der Landschaft.

2.4 Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft

2.4.1 Naturschutzrecht

Biosphärenreservat (§ 25 BNatSchG)

Das gesamte Planungsgebiet liegt im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“.

Das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" erstreckt sich 100 Kilometer südöstlich von Hamburg und dehnt sich von Elbekilometer 472,5 bei bis Elbe-Kilometer 569 bei Lauenburg in Höhenlagen zwischen 5 bis 109 m über NN aus. Es wurde durch das Gesetz über das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" am 23.11.2002 mit einer Gesamtfläche von 56.760 ha eingerichtet. Das Gebiet überlagert das FFH-Gebiet "Elbniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht" und das EU-Vogelschutzgebiet "Niedersächsische Mittelelbe".

Die Biosphärenreservatsverwaltung hat gemäß § 22 des Gesetzes über das Biosphären- reservat "Niedersächsische Elbtalaue" (NElbtBRG) zur Sicherung der einheitlichen Entwicklung und der Erhaltung der Niedersächsischen Elbtalaue einen gutachtlichen Fachplan zu erstellen. Dieser Biosphärenreservatsplan ersetzt für das Gebiet des Biosphärenreservats den Landschaftsrahmenplan nach § 3 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum Bundes- naturschutzgesetzes (NAGBNatSchG).

Dieser Biosphärenreservatsplan liegt seit dem 17. März 2009 vor.

Das Biosphärenreservat ist gemäß § 25 des Bundesnaturschutzgesetzes in die Gebietsteile A, B und C gegliedert.

Der Gebietsteil A umfasst dabei Landschaftsausschnitte mit Siedlungsstrukturen und deren Umgebung als charakteristische Bestandteile der Elbe-Landschaft sowie sonstige durch menschlichen Einfluss besonders geprägte Bereiche. Dies sind die besiedelten Ortslagen von Penkefitz/Strachauer Rad und Jasebeck.

- 14 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Der Gebietsteil B erfüllt die Voraussetzungen eines Landschaftsschutzgebietes. Im Verfahrens- gebiet sind dies Bereiche östlich des Penkefitzer Sees bis zum Elbdeich und westlich des Penkefitzer Sees, nördlich der Ortslage Penkefitz/Strachauer Rad bis zum Elbdeich.

Der Gebietsteil C erfüllt die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes. Im Verfahrensgebiet sind dies der Penkefitzer See und umgebende Bereiche, westlich und südlich Penkefitz/ Strachauer Rad („Taube Elbe“) sowie der gesamte Außendeichsbereich.

Schutzbestimmungen für charakteristische Landschaftsbestandteile

In § 4 der Verordnung zur Ergänzung der Schutzbestimmungen für den Gebietsteil B des Biosphärenreservates (LANDKREIS LÜCHOW-DANNENBERG 2004) werden Regelungen zum Schutz charakteristischer Landschaftsbestandteile getroffen. Innerhalb des Verfahrensgebietes liegen folgende gemäß § 4 der genannten Verordnung geschützten Landschaftsbestandteile:

- Baumreihe südlich von Jasebeck

- 2 Einzelbäume südlich von Jasebeck

- 2 Einzelbäume südwestlich von Jasebeck

Besonders geschützte Biotope und besonders geschütztes Feuchtgrünland gemäß § 24 NAGBNatSchG

Der Schutz besonders geschützter Biotope ist im § 17 des NElbtBRG geregelt. Demzufolge sind im Biosphärenreservat „alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung oder sonst erheblichen Beeinträchtigung der in Anlage 6 [zum NElbtBRG] aufgeführten besonders geschützten Biotope führen können; dies gilt auch, wenn eine Eintragung nach Absatz 4 [des § 17 NElbtBRG] noch nicht erfolgt ist.“ (§ 17 Abs. 1 NElbtBRG)

Gemäß der „Leitlinie Naturschutz und Landschaftspflege in Verfahren nach dem Flurbereinig- ungsgesetz“ wurde eine Bestandserfassung der Biotoptypen nach dem Kartierschlüssel nach DRACHENFELS 2004 vorgenommen. Die im Rahmen der Bestandserfassungen erfassten Biotope, die dem besonderen Schutz nach § 30 BNatSchG bzw. § 24 NAGBNatSchG unterliegen, wurden in der Bestandsaufnahme entsprechend gekennzeichnet (§) und wurden bei der Planung entsprechend gewürdigt. Der Schwerpunkt der Vorkommen geschützter Biotope liegt in den C-Gebieten. Im weiteren Verfahren wird ergänzend hierzu das derzeit in Bearbeitung befindliche Verzeichnis der geschützten Biotope der Biosphärenreservats- verwaltung berücksichtigt.

Weitere gesetzlich geschützte Teile oder Gebiete gemäß §§ 23, 26 und 29 BNatSchG sind im Flurneuordnungsgebiet nicht vorhanden.

Netz Natura 2000

• FFH- Gebiet "Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Lauenburg"

Die Abgrenzung des FFH-Gebietes "Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht" (DE 2528-331) ist im § 4, Satz 2 Nr. 5 des NElbtBRG festgelegt. Die Abgrenzung des FFH- Gebietes innerhalb des Verfahrensgebietes entspricht weitgehend der Abgrenzung der C-

- 15 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Gebiete des Biosphärenreservates (Beschreibung s. o., Darstellung der Abgrenzung vgl. Karte zum Ausbauplan).

Folgende allgemeine Erhaltungsziele sind u. a. formuliert:

− Erhaltung der Fließgewässer- und Auendynamik der Elbe und ihrer Nebenflüsse, insbesondere Erhaltung des Einflusses der Frühjahrs- und Sommerhochwässer, von natürlichen Erosions- und Sedimentationsvorgängen außendeichs sowie der Qualmwasserbildungen binnendeichs

− Erhaltung und Förderung von Hartholz-Auenwäldern, Moorwäldern (91D0), bodensauren Eichenwäldern auf Sand (9190), Hainsimsen- Buchenwäldern (9110) und Waldmeister- Buchenwäldern (9130)

− Erhaltung von Fließgewässern mit flutender Wasservegetation (3260); Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen durch Nähr- und Schadstoffe oder wassergebundene Erholungsnutzungen

− Erhaltung von natürlichen nährstoffreichen Seen mit Laichkraut- oder Froschbiss- Vegetation (3150); Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen durch Schadstoffe oder dauerhafte Beseitigung durch Gewässerunterhaltung

− Erhaltung von Brenndolden-Auenwiesen (6440), mageren Flachland-Mähwiesen (6510) und Pfeifengras-Wiesen (6410) unter Sicherung der jeweiligen charakteristischen Standortverhältnisse und Bewirtschaftungsformen

− Erhaltung von Lebensräumen und Sicherung von Vorkommen des Bibers und des Fischotters, Mausohrs, Kammmolchs und der Rotbauchunke

− Erhaltung von Lebensräumen und Sicherung von Vorkommen des Bachneunauges, des Rapfens, des Schlammpeitzgers und des Steinbeißers

− Erhaltung von Lebensräumen und Sicherung von Vorkommen des Großen Feuerfalters, insbesondere Erhaltung periodisch überstauter Feuchtwiesen mit Gräben, Vorkommen des Großen Flussampfers und extensiver Mähnutzung

− Erhaltung von Lebensräumen und von Vorkommen des Eremits und des Heldbocks, insbesondere Belassung von alten, besonnten Eichen sowie Altbäumen in der Zerfallsphase

• EU-Vogelschutzgebiet "Niedersächsische Mittelelbe"

Durch das Gesetz über das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" wurde ein bedeutender Flächenanteil zum Europäischen Vogelschutzgebiet "Niedersächsische Mittelelbe" erklärt (DE2832-401) (NElbtBRG § 1 Abs. 2). Der überwiegende Teil des Verfahrensgebietes ist Bestandteil dieses EU-Vogelschutzgebiets (ausgenommen sind einige Flächen südwestlich von der Ortslage Landsatz sowie nördlich der Ortslage Penkefitz).

Folgende allgemeine Erhaltungsziele werden für das EU-Vogelschutzgebiet formuliert:

− Minimierung und Vermeidung von Störeinflüssen während der Brut- und Aufzuchtszeit in den als Brutgebiet besonders bedeutsamen Bereichen

- 16 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

− Minimierung und Vermeidung von Störeinflüssen während der Zug- und Rastzeiten in Bereichen, die als Nahrungsflächen und Schlafplätze für Gastvögel besonders bedeutsam sind

− Sicherung von Bruthabitaten von Seeadler, Kranich und Schwarzstorch sowie Sicherung von Brutkolonien

Des weiteren werden spezielle Erhaltungsziele für Vogelarten einzelner Lebensräume wie z. B. des Grünlandes, der Gewässer und deren Randbereiche und von Gebüschen, Hecken, Baum- gruppen und Einzelbäume formuliert.

Besondere Schutzprogramme

Innerhalb des Verfahrensgebiets sind die Außendeichsflächen Teil des Feuchtgrünland- Schutzprogramms in Niedersachsen. Außerdem der gesamte nördliche Teil des Verfahrens- gebiets sowie einige Flächen südlich von der Ortschaft Penkefitz.

Ergänzend wird auf bestimmten Flächen auch die „Förderung von naturschutzgerechten Bewirt- schaftungsmaßnahmen auf Rast- und Nahrungsflächen für nordische Gastvögel“ aus dem Kooperationsprogramm Naturschutz (KoopNat) angeboten (vgl.: http://www.umwelt.niedersachsen.de/master/C31139418_N30450934_L20_D0_I598.html).

2.4.2 Wasserrecht

Im Verfahrensgebiet befinden sich keine Wasserschutzgebiete. Der Außendeichsbereich ist als Überschwemmungsgebiet festgesetzt (Niedersächsisches Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz: http://www.umweltkarten.niedersachsen.de/uesg/).

2.5 Landwirtschaft

Laut Agrarkarte des Landes Niedersachsen ist das Verfahrensgebiet Jasebeck dem Agrar- gebiet II zuzuordnen. Hierbei handelt es sich um ein Gebiet mit entwicklungsfähiger landwirt- schaftlicher Betriebs- und Produktionsstruktur. Die Entwicklungsfähigkeit ergibt sich insbeson- dere durch die Verbesserung der Agrarstruktur.

Das ca. 1915 ha große Verfahrensgebiet besteht zu rd. 79 % aus landwirtschaftlichen Flächen. Von diesen 1500 ha werden rd. 42 % als Acker (630 ha) und rd. 58 % als Grünland (870 ha) genutzt. Der Grünlandanteil am gesamten Verfahrensgebiet beträgt 46 %. Im Verfahrensgebiet befindet sich noch rd. 70 ha Waldfläche.

Im Verfahrensgebiet wirtschaften 12 Haupterwerbsbetriebe und 9 Betriebe im Nebenerwerb bzw. Zuerwerb. Die Anzahl der Betriebe ist relativ hoch, da Flächen aus mehreren Gemarkungen nur teilweise einbezogen sind. Der Pachtanteil liegt bei 80 %. Aufgrund des hohen Grünlandanteiles ist die Milchvieh- und Rindviehhaltung der Hauptwirtschaftszweig für die Betriebe.

Die Grünlandflächen liegen zu einem großen Teil von ca. 60 % in den Elbauen und dienen dem Vieh als Futtergrundlage und Weidefläche. Eben diese Flächen im Deichvorland werden bei Hochwasser regelmäßig überschwemmt und mit dem Gift Dioxin belastet. Dioxin ist ein

- 17 - 2 Allgemeine Planungsgrundlagen

Abfallprodukt der Industrie, das besonders in den ehemaligen Ostblockstaaten ohne Rücksicht auf mögliche Umweltschäden in die Gewässer entsorgt wurde. Das Gift lagerte sich zunächst im Oberlauf der Elbe ab, wird aber durch das Hochwasser aufgewirbelt und lagert sich anschließend flussabwärts wieder ab. Das hochgiftige und krebserregende Dioxin wird praktisch nicht abgebaut, sondern lagert sich im Körper ab und haftet an den bodennahen Teilen der Pflanzen.

Neben der landwirtschaftlichen Nutzung soll das Gebiet den schadlosen Hochwasserabfluss ermöglichen. Eine sich auf den Hochwasserabfluss negativ auswirkende Verbuschung des Deichvorlandes muss verhindert werden. Die Elbauen sind zudem eine typische Kulturland- schaft mit einer im Biotopverbund gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt. Des Weiteren soll sich der Tourismus entlang der Mittelelbe weiter entfalten, dies wird insbesondere mit der Er- haltung und Entwicklung einer für Erholung geeigneten Auenlandschaft erreicht.

Nutzungsmöglichkeiten für die Elbauen, ohne dass diese Flächen am Nahrungsmittelkreislauf teilnehmen, sind:

ƒ Weideflächen künftig als Mähwiesen zu nutzen und das Mähgut einer energetischen Nut- zung zuzuführen.

ƒ Flächen unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes und Vorgaben der FFH- und Vogelschutzrichtlinie zum Auwald entwickeln.

ƒ Flächen für Naturschutzzwecke und Kompensationsmaßnahmen von den Landwirten zu kaufen oder zu pachten und ihnen als Ausgleich binnendeichs liegende Flächen anzubieten.

ƒ in ausgewählten Bereichen können Herden aus Großherbivoren wie beispielsweise Heckrinder, Konik-Wildpferde aufgebaut und zur Landschaftspflege eingesetzt werden.

Diese Maßnahmen sollen außerdem den touristischen Reiz der Elbauen verstärken und so für eine wirtschaftliche Stärkung der Region sorgen. Negative Meldungen über Dioxin verseuchtes Weideland führen zu einem gegenteiligen Ergebnis.

In einem Flurneuordnungsverfahren in Verbindung mit dem Auenmanagement sollen durch Flächentausch und Umnutzung die mit Dioxin belasteten Deichvorlandsflächen soweit möglich aus der Nahrungskette herausgenommen werden.

Die in das Verfahren einbezogenen Elbvordeichsflächen haben eine Größe von rd. 620 ha. Hiervon werden rd. 430 ha als landwirtschaftliche Nutzflächen überwiegend als Intensivgrün- land genutzt. Von den rd. 620 ha befinden sich rd. 250 ha bereits im öffentlichen Eigentum. Binnendeichs gibt es rd. 330 ha öffentliches Eigentum, von dem rd. 150 ha als mögliche Austauschflächen zur Verfügung stehen.

- 18 - 3 Planungsgrundsätze 3 Planungsgrundsätze

3.1 Bodenordnung

− Austausch der Dioxin belasteten außendeichs liegenden Privatflächen und Übertragung in öffentliches Eigentum

− Ausweisung von risikofrei zu bewirtschaftenden Flächen binnendeichs und Optimierung der Nutzung

− Verbesserung der Außenwirtschaft der landwirtschaftlichen Betriebe durch Flächen- zusammenlegung

− Senkung der Produktionskosten, Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit

− Verbesserung der Voraussetzungen für überbetrieblichen Maschineneinsatz

− Grenzziehung möglichst parallel zur Bewirtschaftungsrichtung

− Berücksichtigung der topographischen Gegebenheiten

− Vergrößerung der Schlaglängen und Schlaggrößen durch Zusammenlegungen, hierdurch Wegfall unnötiger Wegstrecken und Reduzierung unproduktiver Wendezeiten

3.2 Wegeplanung

Entwicklung eines abgestuften Ausbaukonzeptes zur ausreichenden und sinnvollen Erschlie- ßung der landwirtschaftlichen Nutzflächen durch

− Ausbau vorhandener Wege mit nicht ausreichender Tragfähigkeit auf alter Trasse zur Herstellung eines leistungsfähigen Wegenetzes unter Berücksichtigung der auftretenden Lasten sowie des Verkehrsaufkommens

− Verwendung von ökologisch verträglichen Ausbauarten unter Beachtung betriebswirt- schaftlicher Notwendigkeiten

− teilweise Ausbau von Wegen mit verringertem Befestigungsgrad unter Berücksichtigung der auftretenden Lasten sowie des Verkehrsaufkommens

− Sicherung von bisher durch spurversetztes Fahren beeinträchtigten Saumstrukturen durch Verbesserung der Befahrbarkeit des eigentlichen Wegekörpers

− Regelbefestigung der Wege in 3,0 m Breite, Sicherstellung eines längerfristigen Erhalts der Wegekörper u. a. durch ordnungsgemäße Entwässerung.

3.3 Ziele und Grundsätze der Planungen im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege

Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes für Natur und Landschaft zur Schaffung von miteinander vernetzten Lebensräumen durch

− Verbesserung der Qualität vorhandener wertvoller Lebensräume (Penkefitzer See) durch Anlage von Pufferzonen zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung

− Erhalt vorhandener Gliederungs- und Saumstrukturen

- 19 - 3 Planungsgrundsätze

− Entwicklung von (Trittstein-) Biotopen in den Flächen und an ihren Randbereichen

− Erhöhung des Anteils an naturnahen Kleingewässern/Feuchtbiotopen.

Im weiteren Verfahren ist darüber hinaus zu prüfen, ob im Außendeich befindliche Neben- gewässer der Elbe wieder an das Hauptgewässer angeschlossen werden können. Aus natur- schutzfachlicher Sicht würden die Gewässer als Teillebensräume für Fischarten (z. B. Repro- duktion) aufgewertet.

Bedeutendes Ziel des Verfahrens ist aus naturschutzfachlicher Sicht die oben benannte natur- schutzfachliche Aufwertung des Penkefitzer Sees. Der See ist im Bestand von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung, weist aber Beeinträchtigungen auf, die aus der Anbindung an die Vorflut resultieren. Da das angebundene Grabensystem intensiv genutzte landwirt- schaftliche Flächen entwässert, werden in den See Nährstoffe eingetragen, die eine beschleu- nigte Eutrophierung und Verlandung verursachen. Aus der Funktion als Vorflut resultiert auch eine Unterhaltungsnotwendigkeit zur Sicherstellung der Vorflutfunktion, diese ist ebenfalls wiederkehrend mit temporären Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft verbunden. Durch Schaffung eines Umgehungsgrabens kann der „Penkefitzer See“ aus der Vorflutfunktion herausgenommen und einer natürlichen Entwicklung zugeführt werden.

Die Aufwertung des Gewässers resultiert aus naturschutzfachlicher Sicht aus:

− der Reduktion der Nähr- und Schadstoffeinträge mit nachfolgend verbesserter Biotopentwicklung

− des Verzichts auf Unterhaltungsmaßnahmen und damit auf wiederkehrende Eingriffe in den Gewässerlebensraum

− der Schaffung eines Puffers zur weiter intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche südöstlich des Penkefitzer Sees und nicht zuletzt durch Schaffung zusätzlichen Lebensraumes im Bereich des Grabens und des Pufferstreifens am See mit natürlicher Entwicklung durch Herausnahme aus der landwirtschaftlichen Nutzung.

3.4 Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Berücksichtigung der im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Lüchow- Dannenberg (2004) formulierten Ziele und Grundsätze der Raumordnung. Hierzu zählen insbesondere:

− Abwendung von Beeinträchtigungen von für den Naturhaushalt, die Tier- und Pflanzenwelt und das Landschaftsbild besonders wertvoller Gebiete und Landschaftsbestandteile durch Umsetzung der in Pkt. 3.3 genannten naturschutzfachlichen Ziele (RROP 2004, Pkt. 2.1.01).

− Schutz der Gewässer zur Erhaltung der ökologischen Funktionen ober- und unterirdische Gewässer insbesondere als Lebensgrundlage für den Menschen und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als klimatischer Ausgleichsfaktor und als prägender Landschafts- bestandteil durch Umsetzung der in Pkt. 3.3 genannten naturschutzfachlichen Ziele insbesondere im Bereich des Penkefitzer Sees (RROP 2004, Pkt. 2.3.01).

− Sicherung der Landwirtschaft als raumbedeutsamer und die Kulturlandschaft prägender Wirtschaftszweig durch Umsetzung der in Pkt. 3.1 und 3.2 genannten Ziele (RROP 2004, Pkt. 3.2.01)

- 20 - 3 Planungsgrundsätze

− Mit der vorliegenden Planung wird den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung entsprochen.

3.5 Grundsätze zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit

Zur Beurteilung der Planung im Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit gelten folgende Grundsätze:

− Zusammenführung der Informationen über den Zustand von Natur und Landschaft, die vor Ort, regional und landesweit vorhanden sind, um ƒ die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten, zu verbessern und Beeinträchtigungen zu unterlassen oder auszugleichen ƒ die unbebauten Bereiche für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Nutzung der Naturgüter und die Erholung in Natur und Landschaft insgesamt zu erhalten ƒ die besiedelten Bereiche als Teil von Natur und Landschaft mit ihren begrünten Flächen und deren Bestände zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln ƒ den Boden zu erhalten und einen Verlust seiner natürlichen Fruchtbarkeit zu vermeiden ƒ die Selbstreinigungskraft der Gewässer zu verbessern ƒ die wildlebenden Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften als Teil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und wiederherzustellen.

− Auswertung aller Informationen, um den Ist-Zustand des Planungsraumes zu dokumen- tieren, darzustellen und im weiteren Planungsablauf zu integrieren

− Regelmäßige Informationen der Öffentlichkeit durch Austausch mit dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft und den Verbänden nach § 63 BNatSchG

− Ständiger Austausch mit der Unteren Naturschutzbehörde

- 21 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

4.1 Allgemeine Angaben zum Verfahren

In der Karte zum Ausbauplan sind alle im Rahmen des Zusammenlegungsverfahrens geplanten Anlagen dargestellt.

Die dargestellten Wegebaumaßnahmen sind unvermeidbare Maßnahmen im Sinne einer auf die heutigen Verhältnisse abgestimmten rationellen Bewirtschaftungsweise. Sie dienen der Er- schließung der landwirtschaftlichen Betriebe und der land- und forstwirtschaftlichen Nutz- flächen. Durch den Ausbau einiger Wegeseitengräben soll die ordnungsgemäße Entwässerung der Wege sichergestellt werden.

Es handelt sich dabei um ein Minimum an Maßnahmen im Sinne der Zielsetzung des Zusam- menlegungsverfahrens nach Neuordnung und Anpassung des Wegenetzes an die gestiegenen Achslasten moderner landwirtschaftlicher Fahrzeuge.

Durch den Ausbau der Gräben östlich und westlich des Penkefitzer Sees wird der See als Vorfluter entbehrlich und Nährstoffeinträge werden minimiert. Durch die Erstellung dieser Gräben erfolgt eine erhebliche Aufwertung des bereits jetzt wertvollen ökologischen Sees im Gebiet des Biosphärenreservates Elbtalaue.

4.2 Ländliche Straßen und Wege

Das Wegenetz weist eine ausreichend hohe Dichte auf, so dass eine großräumige Neugestal- tung vermieden werden kann.

Die meisten Wirtschafts- und Verbindungswege entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen Anforderungen und Belastungen durch die immer schwerer und schneller gewordenen landwirt- schaftlichen Fahrzeuge. Sie bedürfen daher dringend einer Erneuerung und Verstärkung, die sich nahezu ausschließlich auf den vorhandenen Trassen durchführen lässt, da es sich vorwiegend um die Verstärkung vorhandener Befestigungen (überwiegend bituminös und Befestigung ohne Bindemittel –Schotter-) handelt. Neutrassierungen sind nur in sehr begrenztem Umfang geplant. Dabei handelt es sich ausschließlich um die Verlängerung bereits vorhandener Wege zur besseren Flächenerschließung. Der Ausbau des vorhandenen Wege- und Gewässernetzes ermöglicht es andererseits vorhandene Wege und Gräben zu rekultivieren.

Folgende Baumaßnahmen sind geplant:

Die als Hauptwirtschaftswege anzusprechenden auszubauenden Wege dienen in starkem Maße der Erschließung landwirtschaftlicher Nutzflächen bzw. dem Hof-Feld-Verkehr sowie der Verbindung der Ortslagen und haben somit besondere Bedeutung für den landwirtschaftlichen Verkehr. Sie erfüllen dadurch die Funktion ländlicher Wege im Sinne der Definition der Richtlinien für den ländlichen Wegebau (RLW 1999).

- 22 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

Folgende Maßnahmen sind im Einzelnen geplant:

Weg E.Nr. 101.10/101.20: Auf diesem Weg wird, beginnend an der Elbuferstraße (K 36), in östlicher Richtung die vorhandene schlechte DoB-Befestigung in einer Länge von 400 m in DoB ausgebaut. Zusätzlich werden 30 m als Einmündung in die K 36 in Bit ausgebaut. Mit dem Ausbau des Weges E.Nr. 101.10/101.20 werden somit die Ackerflächen in der Feldlage „Vorderniesen“ erschlossen. Die Ausbaulänge vom Weg E.Nr. 101.20 ist zuteilungsabhängig.

Weg E.Nr. 102.10/102.20: Ebenfalls beginnend an der K 36 wird der vorhandene DoB-Weg in DoB-Befestigung überbaut. Der Ausbau erfolgt von der K 36 in südliche Richtung bis zum Weg E.Nr. 103.10/103.20. Der Wegeabschnitt E.Nr. 102.10 wird in bituminöser Befestigung 30 m als Einmündung in die K 36 ausgebaut. Die Gesamtausbaulänge beträgt 260 m. Über diesen Weg werden im weiteren die Wege E.Nrn. 103.10, 103.20, 104.10, 104.20 und 105 an die K 36 angebunden. In Verbindung mit den vorgenannten Wegen werden die Flächen zwischen der K 36, der K 13 und der Tauben Elbe erschlossen.

Weg E.Nr. 103.10/103.20: Der Wegeabschnitt E.Nr. 103.10 (vorhandene DoB-Befestigung in schlechtem Zustand) wird beginnend von der Ortslage Penkefitz bis zum Weg E.Nr. 102.20 in DoB-Befestigung ausgebaut, wobei dieser Weg keine direkte Anbindung an die K 13 erhält. Die Anbindung erfolgt über die vorhandenen Befestigungen an der Deichböschung. Der Wege- abschnitt E.Nr. 103.20 stellt die nach Westen verlaufende Verlängerung der Wegeabschnittes E.Nr. 103.10 dar. Dieser Weg besteht z. Zt. als unbefestigter Weg und wird in DoB-Befestigung in einer Länge von 190 m ausgebaut. Der Ausbau wurde in die 2. Priorität eingestuft.

Weg E.Nr. 104.10/104.20: Der Wegeabschnitt E.Nr. 104.10 schließt an den Weg E.Nr. 103.10 an und wird in DoB in südlicher Richtung ausgebaut. Der Wegeabschnitt E.Nr. 104.20 ist ein unbefestigter Weg und wird zur besseren Erschließung der anliegenden Flächen als Erdweg hergestellt. Die Ausbaulänge dieses Weges ist von der geplanten Zuteilung abhängig.

Weg E.Nr. 105: Der unbefestigte Weg wird beginnend am Weg E.Nr. 103.10 in südlicher Richtung mit Schotterbefestigung ausgebaut. Die Ausbaulänge ist zuteilungsabhängig. Der Ausbau des Weges wird als 2. Priorität betrachtet, da parallel zu diesem Weg der Weg E.Nr. 104.10/104.20 ebenfalls ausgebaut wird. In Abhängigkeit von der Zuteilung kann der Ausbau eventuell insgesamt entfallen. An der Westseite des Weges ist die Herstellung eines Wegeseitengrabens geplant.

Weg E.Nr. 106.10/106.20: Der unbefestigte Weg wird beginnend an der K 13 in westlicher Richtung bis zum vorhandenen Wirtschaftsweg ausgebaut. Der ursprünglich geplante Ausbau des Weges durch die Siedlung „Strachauer Rad“ erfolgt nicht, weil der landwirtschaftliche Verkehr und hier insbesondere der Lieferverkehr zum landwirtschaftlichen Betrieb nicht durch den bebauten Bereich fahren soll. Der Wegeabschnitt E.Nr. 106.10 wird auf einer Länge von 70 m in bituminöser Befestigung ausgebaut und der Wegeabschnitt E.Nr. 106.20 wird als Einmündung in die K 13 in Bit ausgebaut.

Weg E.Nr. 110.10/110.20: Der Ausbau dieses Weges beginnt an der Ortslage Penkefitz und erschließt die nördlich der Ortslage gelegenen landwirtschaftlichen Flächen. Im Wegeabschnitt E.Nr. 110.10 wird die Schotterbefestigung durch eine bituminöse Befestigung ersetzt. Im Wegeabschnitt E.Nr. 110.20 wird die vorhandene bituminöse Befestigung erneuert. Der Ausbau in bituminöser Befestigung wird erforderlich, da dieser Weg einer der Hauptwirtschaftswege im Verfahrensgebiet ist und intensiv genutzte Ackerlagen erschließt. Der Weg hat eine Gesamt- ausbaulänge von 810 m.

- 23 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

Weg E.Nr. 111: Die bituminöse Befestigung dieses Weges wird auf einer Länge von 1.655 m erneuert. Auch dieser Weg ist einer der Hauptwirtschaftswege und erschließt die landwirt- schaftlichen Flächen in den Feldlagen „Weidenstücke“, „Radderams“ und „Preten“.

Weg E.Nr. 115.10/115.20/115.30: Der Weg verbindet die südöstlich gelegenen Feldlagen mit den Ortslagen Penkefitz und Seedorf. Dieser Weg ist ein Hauptwirtschaftsweg für die Erreich- barkeit der Flächen von Penkefitz und von Seedorf aus. Aufgrund der hohen Beanspruchung durch den landwirtschaftlichen Verkehr werden die in DoB vorhandenen Wegeabschnitte E.Nr. 115.10 und 115.20 in Spurbahn ausgebaut. Die sich anschließende bituminöse Befestigung im Wegeabschnitt E.Nr. 115.30 wird als Spurbahn zurückgebaut. Die Gesamtaus- baulänge in Spurbahn beträgt 2810 m. Im Wegeabschnitt E.Nr. 115.10 wird die über den Penkefitzer Hauptgraben führende Brücke erneuert (E.Nr. 115.11). Auf den langen Wegeab- schnitten E.Nr. 115.20 und 115.30 wird jeweils eine Ausweiche gebaut (E.Nr. 115.21 und E.Nr. 115.31).

Weg E.Nr. 116.10/116.20: Der Weg bildet die Verbindung zum Weg E.Nr. 115.10 und verläuft südlich in Richtung zum „Hauptabzugsgraben Dannenberger Marsch“. Die Schotterbefestigung im Wegeabschnitt E.Nr. 116.10 und die bituminöse Befestigung im Wegeabschnitt E.Nr. 116.20 werden durch Spurbahnen ersetzt. Der Ausbau wurde in die 2. Priorität eingestuft.

Weg E.Nr. 117: Der Weg E.Nr. 117 ist als Neutrassierung zur Erschließung der landwirtschaft- lichen Flächen östlich des Penkefitzer Hauptgrabens, vom Weg E.Nr. 116:20 in westlicher Richtung geplant. Es wird eine Einfachbefestigung zur Erreichung der Acker- und Grünland- flächen vorgenommen. Die aktuell genutzte Zuwegung von Süden führt über eine Brücke des „Hauptgrabens Dannenberger Marsch“, die abgängig ist und daher nicht ausgebaut wird. Der Ausbau des Weges E.Nr. 117 ist zuteilungsabhängig. Sofern eine Erschließung von Süden nicht notwendig ist, wird der Alternativweg E.Nr. 118 ausgebaut.

Weg E.Nr. 118: Der Weg E.Nr. 118 kann ebenfalls als Neutrassierung zur Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen östlich des Penkefitzer Hauptgrabens dienen. Er wird südlich der Ortslage Penkefitz an den Weg E.Nr. 115.10 anschließen. Die Befestigung wird in einfacher Bauweise vorgenommen. Der Ausbau des Weges E.Nr. 118 ist zuteilungsabhängig. Wenn eine Erschließung von Süden notwendig ist, wird der Alternativweg E.Nr. 117 ausgebaut.

Weg E.Nr. 120.10/120.20/120.30/120.40: Der Wegeabschnitt E.Nr. 120.10 wird als bituminöse Einmündung in die K 13 ausgebaut. Der unbefestigte Wegeabschnitt E.Nr. 120.20 wird als DoB- Weg ausgebaut. Darauf folgen die Wegeabschnitte E.Nr. 120.30 und E.Nr. 120.40 als Neutras- sierung in DoB (E.Nr. 120.30) und als unbefestigter Weg der Wegeabschnitt E.Nr. 120.40. Der Ausbau dieses Weges ist notwendig, da hier bisher keine ausreichende Erschließung vorhan- den war.

Weg E.Nr. 121: Der Weg wird in Schotterbefestigung ausgebaut. Er schließt an den Weg 120.20/120.30 an und verläuft in östlicher Richtung. Die Neutrassierung und der Ausbau dieses Weges ist notwendig, da hier bisher keine ausreichende Erschließung der südlich angren- zenden Flächen vorhanden war.

Weg E.Nr. 122.10/122.20/122.30/122.40: Der Wegeabschnitt E.Nr. 122.10 wird als bituminöse Einmündung in die Elbuferstraße (K 13) in der Ortslage Jasebeck ausgebaut. Die Wege- abschnitte E.Nr. 122.20 und 122.30 werden in Schotterbauweise in südlicher Richtung ausge- baut. Daran anschließend folgt der Wegeabschnitt E.Nr. 122.40 (Neutrassierung) als unbefes- tigter Weg in einer Ausbaulänge von 100 m. Somit werden die südlich von Jasebeck gelegenen Flächen erschlossen.

- 24 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

Weg E.Nr. 123.10/123.20: Der Wegeabschnitt E.Nr. 123.10 wird als Einmündung in die Elbufer- straße (K 13) in bituminöser Befestigung (Lage östlicher Ortsausgang Jasebeck) ausgebaut. Der Wegeabschnitt E.Nr. 123.20 (Bestand DoB) wird in bituminöser Befestigung ausgebaut, um die großflächigen Ackerlagen südöstlich von Jasebeck zu erschließen. Ab Ausbauende ist ein 2,50 m breiter Betonplattenweg vorhanden, der nicht erneuert wird.

Weg E.Nr. 124: Die vorhandene schlechte Schotterbefestigung des Weges wird durch eine einfache Befestigung ersetzt. Der Weg E.Nr. 124 bildet die Verlängerung des Weges E.Nr. 125.20 in nördliche Richtung und erschließt die dahinter liegenden Ackerlagen. Der Ausbau des Weges ist von der Zuteilung abhängig und wird in die 2. Priorität eingestuft.

Weg E.Nr. 125.10/125.20/125.30: Der Weg verbindet die Feldlagen „Siels“, „Kriev“ und „Blanitzen“ mit den Ortslagen Landsatz und Barnitz. Der Wegeabschnitt E.Nr. 125.10 wird als Einmündung in die K 13 nördlich der Ortslage Landsatz in bituminöser Befestigung ausgebaut. Der in DoB vorhandene Wegeabschnitt E.Nr. 125.20 wird aufgrund der hohen Beanspruchung in Spurbahn ausgebaut. Im Anschluss an den Wegeabschnitt E.Nr. 125.20 wird im Wegeab- schnitt E.Nr. 125.30 die Schotterbefestigung erneuert.

Weg E.Nr. 126: Der DoB-Weg wird verlaufend am westlichen Ortsrand Landsatz in Spurbahnen auf einer Länge von 160 m zur rückwärtigen Erschließung des landwirtschaftlichen Betriebes ausgebaut. Im weiteren Verlauf ist der Ausbau des Grasweges aufgrund geringer Frequen- tierung nicht notwendig.

Weg E.Nr. 127.10/127.20/127.30: Der schotterbefestigte Wegeabschnitt E.Nr. 127.20 wird, beginnend am Ausbauende des Weges E.Nr. 125.30, als Schotterweg in südliche Richtung ausgebaut. Daran schließt sich der Wegeabschnitt E.Nr. 127.30 an, der in Spurbahnen ausgebaut wird. Der unbefestigte Wegeabschnitt E.Nr. 127.10 wird in Einfachbefestigung als Verlängerung des Wegeabschnittes E.Nr. 127.20 in nördliche Richtung ausgebaut. Durch den Ausbau des Weges und Herstellung einer Überfahrt über den Graben wird die bisher nicht erschlossene Ackerfläche in der Feldlage „Am Hofe und vor der Landsatzer Grenze“ erschlos- sen. Der Ausbau des Wegeabschnittes E.Nr. 127.10 wird als 2. Priorität betrachtet, da es sich um einen zuteilungsabhängigen Ausbau zur Erschließung der nördlich gelegenen Flächen handelt.

Weg E.Nr. 128.10/128.20/128.30: Von der Ortslage Landsatz bis zum Wegeabschnitt E.Nr. 128.30 wird die Befestigung der Wegeabschnitte E.Nr. 128.10 und 128.20 in Bitumen erneuert. Da es sich um einen Hauptwirtschaftsweg für die Flächen westlich von Landsatz handelt, ist ein Ausbau in der Breite von 3,5 m notwendig. Die z. T. schlechte Betonbefestigung des Weges E.Nr. 128.30 wird zwischen den Feldlagen „Lang“ und „Blannen“ durch eine bituminöse Befestigung ersetzt. An der Südseite des Weges wird ein Wegeseitengraben hergestellt.

Weg E.Nr. 136.10/136.20: Die Schotterbefestigung dieses Weges wird auf einer Länge von 800 m durch eine bituminöse Befestigung ersetzt. Durch diesen Weg werden die landwirt- schaftlichen Flächen südwestlich von Landsatz in den Feldlagen „Hinterm Dorfe“, „Landsatzer Weide“ und die weiteren Lagen bis zum neu anzulegenden Graben E.Nr. 304 erschlossen. Am östlichen Ende des Weges werden 30 m als bituminöse Einmündung in die K 13 in ausgebaut.

Weg E.Nr. 139.10/139.20: Der Weg erschließt die landwirtschaftlichen Flächen in der Feldlage „In den Wiesen“. Beginnend an der K 14 wird der vorhandene DoB-Weg in nördlicher Richtung in Spurbahn ausgebaut. Der Wegeabschnitt E.Nr. 139.10 wird in bituminöser Bauweise als Einmündung in die K 14 ausgebaut. Durch den Ausbau dieses Weges entsteht eine Nord-

- 25 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

Südverbindung, die die Bewirtschaftungsmöglichkeiten in diesen Feldlagen wesentlich verbes- sert und die Hof-Feldverbindung zeitlich verkürzt.

Eigentum und Unterhaltung der Wege

Eigentum und Unterhaltung der Wege und Wegeseitengräben sowie der darin befindlichen Bauwerke, wie beispielsweise Durchlässe, werden den zuständigen Gemeinden übertragen.

Zufahrten zu klassifizierten Straßen

Neue oder veränderte Zufahrten von landwirtschaftlichen Flächen zu klassifizierten Straßen sind von der Neuzuteilung abhängig und können erst nach der vorläufigen Besitzeinweisung mit den Empfängern der neuen Grundstücke festgelegt und lagemäßig bestimmt werden.

Die für eine Planfeststellung/Plangenehmigung dem Grunde nach geltenden Grundsätze sind den allgemeinen Festsetzungen (S. 1 im VdAF) zu entnehmen.

Einmündungen von auszubauenden Wegen auf klassifizierte Straßen werden in Abstimmung mit der Straßenbauverwaltung ausgestaltet.

Eingriffsregelung

Im Sinne der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung werden Eingriffe soweit möglich vermieden. Dies geschieht, indem nur der aufgrund der Nutzung der Wege unbedingt erforderliche Befestigungsgrad gewählt wird. Sofern ein Ausbau in höherer Befestigung erforderlich wird, werden vorrangig gering versiegelnde und damit auch gering zerschneidende (im Hinblick auf Kleinlebewesen wie z. B. Spinnen und Insekten) Oberflächenbefestigungen wie Schotter und Spurbahnen statt bituminöser Befestigung gewählt. Die nicht vermeidbaren Beein- trächtigungen durch die geplanten Wegebaumaßnahmen sind als Eingriffe im Sinne des § 7 NNatG zu bewerten. Die von den Eingriffen ausgehenden Beeinträchtigungen von Naturhaus- halt und Landschaftsbild werden einzeln beschrieben und jedem Eingriff werden entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zugeordnet. Die geplanten Landschaftsanlagen sind ein Ausgleich, um Werte und Funktionen des Naturhaushaltes zu erhalten bzw. zu verbessern. Geringfügige Veränderungen der Fahrbahnbreiten oder Veränderungen an den Kronenbreiten stellen keinen Eingriff im Sinne des § 7 NNatG dar, da sie zu keiner erheblichen Beeinträchtigung des Natur- haushaltes und des Landschaftsbildes führen.

Nach Ausführung aller Maßnahmen bleiben keine erheblichen Beeinträchtigungen zurück (siehe dazu auch Ausführungen im Kap. 4.5).

4.3 Wasserwirtschaft

Wasserwirtschaftliche Maßnahmen sind zur Regelung einer veränderten Vorflut von der Teilnehmergemeinschaft geplant. Die Änderung der Vorflut und Neuerstellung von Gräben erfolgt weil der Penkefitzer See aus naturschutzfachlichen Gründen in Zukunft nicht mehr als Vorflut genutzt werden soll. Demzufolge werden Gewässerbaumaßnahmen entlang des Penkefitzer Sees erfolgen, die die Vorflutfunktion des Penkefitzer Sees übernehmen. Zusätzlich übernehmen diese Gewässer noch eine Pufferfunktion zum ökologisch wertvollen See und

- 26 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept verhindern den Einlauf von nährstoffreichen Wasser in den See. Durch die Abkoppelung des Penkefitzer Sees von den einmündenden Gräben gibt es keine nachteiligen Auswirkungen für das Wasserdargebot im See. Nähere Einzelheiten und Details ergeben sich aus dem als Anlage beigefügten hydrologischen Gutachten.

Folgende Maßnahmen sind geplant:

E.Nr. 300: Herstellung eines Grabens in der Feldlage „Fickplassen“ zur Verbesserung des Zuschnittes der landwirtschaftlichen Flächen. In Verbindung mit der E.Nr. 705 Rekultivierung eines Grabens

E.Nr. 301/302/303: Herstellung eines Grabens zur Entlastung des Penkefitzer Sees. Hierzu ist das Gefälle in Richtung Norden zu ändern. Der Graben wird zur Regelung einer geordneten Vorflut mit dem neu zu erstellenden Graben E.Nr. 304 verbunden (sh. Planung Ingenieurbüro Feuerbach).

E.Nr. 304: Herstellung eines Grabens mit Saum zur angrenzenden Ackerfläche an der Ostseite des Penkefitzer Sees in Verbindung mit dem Graben E.Nr. 301/302/303 (sh. Planung Ingenieurbüro Feuerbach). Durch die Herstellung dieses Grabens kann der Penkefitzer See aus der Vorflutfunktion entlassen werden und sich weiter ökologisch entwickeln.

E.Nr. 305: Herstellung eines Grabens mit Dräntiefe westlich des Weges E.Nr. 127.10/127.20 zur Entwässerung der hier angrenzenden Flächen.

Die Neuanzulegenden Gräben dienen der Abführung von Oberflächenwasser, daher ist es möglich, dass diese im Sommerhalbjahr temporär trocken fallen. Dies ist aus naturschutzfachlicher Sicht als Vorteil zu werten, da diese Gräben dann keinen Lebensraum für Fische bieten (Förderung als Amphibienlebensraum).

Im Bereich der auszubauenden Wege werden Maßnahmen zur Oberflächenentwässerung ge- troffen. Dieses betrifft die Anlage von Wegeseitengräben zur schadlosen Abführung des Ober- flächenwassers von den Wegen und stellt keinen Eingriff in die Bodenhydrologie dar.

Die zu erneuernden Durchlass-Bauwerke sind im VdAF bei den Verkehrsanlagen einschließlich Bauwerken mit besonderen E.Nrn. erfasst. Es werden lediglich die nicht ausreichend trag- fähigen alten Falzrohre gegen wandverstärkte Betonrohre gleicher Länge und mindestens gleichen Durchmessers, wie vorhanden, ersetzt. Insofern entsteht auch hier keine Veränderung in der Bodenhydrologie.

4.4 Bodenschützende und -verbessernde Anlagen (Planinstandsetzungen)

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind folgende Planinstandsetzungsmaßnahmen z. B. Rekul- tivierung von Gräben oder Wegen mit ihren Säumen im Rahmen von Zusammenlegungen geplant.

E.Nr. 700: Rekultivierung eines unbefestigten Weges westlich des Weges E.Nr. 104.10/104.20. Durch den Ausbau der Wege E.Nr. 101.10/101.20 und 104.10/104.20 sind die hier anliegenden Flächen optimal erschlossen. Zur Vergrößerung und zum besseren Zuschnitt dieser Flächen wird der Weg E.Nr. 700 rekultiviert.

- 27 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

E.Nr. 705: Rekultivierung eines Grabens III.O. in der Feldlage „Fickplassen“ zur Verbesserung des Zuschnitts der angrenzenden Flächen. Als Ersatz wird der Graben E.Nr. 300 neu herge- stellt.

E.Nr. 706: Rekultivierung des unbefestigten Weges anliegend am zu rekultivierenden Graben E.Nr. 705.

E.Nr. 707: Rekultivierung des unbefestigten Weges westlich des Weges E.Nr. 111. Durch den Ausbau der Wege E.Nr. 110.10 und 111 sind die hier angrenzenden Flächen gut erschlossen. Zur besseren Ausformung dieser Flächen wird der Weg E.Nr. 707 rekultiviert.

E.Nr. 708: Rekultivierung des Grabens in Verbindung mit der Rekultivierungsmaßnahme E.Nr. 707.

E.Nr. 709: Rekultivierung des Grabens in der Feldlage „Weidenstücke“, westlich verlaufend vom Weg E.Nr. 111.

E.Nr. 710: Zur besseren Ausformung der Flächen in der Feldlage „Schleusenkoppeln“ wird der unbefestigte Weg zur Ackernutzung rekultiviert.

E.Nr. 711: Rekultivierung des Grabens in der Feldlage „Im Backofen“ zur besseren Ausformung der Ackerflächen.

E.Nr. 712: Rekultivierung des unbefestigten Weges in der Feldlage „Im Sande“ beginnend an der K 36 in südlicher Richtung bis zum aufzuhebenden Weg E.Nr. 713.

E.Nr. 713: Rekultivierung des unbefestigten Weges in den Feldlagen „Am Schulsteige“, „Im Sande“ und „Im Backofen“. Diese Rekultivierungsmaßnahme dient in Verbindung mit den Rekultivierungsmaßnahmen E.Nr. 711, 712 und 714 einer besseren Ausformung der Acker- flächen in dieser Lage.

E.Nr. 714: Rekultivierung des unbefestigten Weges in der Feldlage „Am Schulsteige“ beginnend am aufzuhebenden Weg E.Nr. 713 in südlicher Richtung bis zur Verfahrensgrenze.

4.5 Landschaftsgestaltende Anlagen

Auf der Grundlage der in der laufenden Vegetationsperiode durchgeführten eingriffsbezogenen Landschaftsbestandsaufnahme und der Auswertung der bereits vorliegenden Landschafts- bestandsaufnahmen in den C-Gebieten sind im Planungsgebiet entsprechend der Eingriffs- regelung im Sinne des BNatSchG landschaftspflegerische Maßnahmen geplant.

Die beeinträchtigten Werte und Funktionen können durch Umsetzung der Ausgleichsmaß- nahme unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Ziele für den Naturraum weitgehend wiederhergestellt werden.

Die Ausgleichsmaßnahme unterstützt dabei das Ziel den im zentralen Teil des Zusammen- legungsgebietes gelegenen, bereits im Bestand naturschutzfachlich wertvollen Bereich des Penkefitzer Sees, der natürlichen Entwicklung zuzuführen und bestehende Beeinträchtigungen (z.B. durch Nährstoffeinträge) zu minimieren.

- 28 - 4 Einzelheiten zum Planungskonzept

Dieses wird erreicht durch Aufgabe der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen zwischen dem neu anzulegenden Umgehungsgraben (E.Nr. 304) und den Seeuferbereichen.

Die Fläche wird aus der Nutzung genommen und der natürlichen Entwicklung überlassen (E.Nr. 500). Die ökologische Aufwertung resultiert zum einen aus der Neuentwicklung naturnaher Lebensräume in bisher intensiv genutzten Bereichen und zum anderen aus der Unterstützung der Pufferfunktion zwischen Penkefitzer See und intensiv landwirtschaftlichen Bereichen.

Daneben sind die weiteren Maßnahmen E.Nr. 501 und 502 geplant. Hier ist die abschnittsweise Aufgabe der Nutzung eines landwirtschaftlichen Weges und zulassen der Sukzession zur Verbesserung der Bodenfunktionen (Bodenstruktur, Bodenwasserhaushalt und Verbesserung der Lebensraumfunktion (Saumbiotope, Biotopverbundsystem) vorgesehen.

Eine weitere Maßnahme stellt die Aufgabe der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Bereich der E.Nr. 503 dar. Hier ist das Ziel ebenfalls die Verbesserung der Bodenfunktionen (Bodenstruktur, Bodenwasserhaushalt und Verbesserung der Lebensraumfunktion (Saum- biotope, Biotopverbundsystem).

Als mögliche Gestaltungsmaßnahmen zur Sicherung eines nachhaltig leistungsfähigen Natur- haushaltes sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen:

− Nutzungsaufgaben mit initialen Gehölzpflanzungen (E.Nr. 610, 615) und

− Nutzungsaufgaben und Anlage von Feuchtbiotopen (E.Nr. 605, 620)

Die Umsetzung kann in der Regel erst im Zuge der Bodenordnung konkretisiert werden. Die Maßnahmen orientieren sich an den unter Ziffer 3.3 aufgeführten Planungsgrundsätzen.

- 29 - 5 Verträglichkeitsprüfungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) 5 Verträglichkeitsprüfungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG)

5.1 Umweltverträglichkeitsprüfung

Vorbemerkungen und Ergebnis

Für den Bau der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen im Sinne des Flurberei- nigungsgesetzes ist gemäß Anlage 1 zu § 3 UVPG eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles vorgesehen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist durchzuführen, wenn das Vorhaben auf- grund der besonderen örtlichen Gegebenheiten erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann. Die Vorprüfung ist integrierter Bestandteil des Ausbauplanes.

Teile des Verfahrensgebietes liegen im FFH- Gebiet "Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Lauenburg" (DE 2528-331) und innerhalb des Europäischen Vogelschutzgebietes "Nieder- sächsische Mittelelbe" (DE 2832-401). Daher ist im Rahmen der Vorprüfung ebenfalls festzu- stellen, ob das Projekt zu erheblichen Beeinträchtigungen dieser Gebiete in ihren für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen kann.

Ziel des Zusammenlegungsverfahrens ist neben der Milderung der Dioxinbetroffenheit durch gezieltes Flächenmanagement im Rahmen eines integrierten Auemanagements auch die Regelung der Vorflut durch Herausnahme des Penkefitzer Sees. Damit erfolgt eine Lösung bzw. Milderung des Interessenkonfliktes zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Erreicht wird dies durch Erhaltung der Leistungsfähigkeit des im Gebietsteil C des Biosphärenreservates gelegenen Bereiches für den Naturhaushalt und der Verbesserung der Qualität als Lebensraum für seltene, gefährdete und charakteristische Pflanzen- und Tierarten und damit nicht zuletzt der Förderung der Schutz- und Erhaltungsziele des FFH-Gebietes und EU-Vogelschutzgebietes.

Im Rahmen des Zusammenlegungsverfahrens soll der Penkefitzer See seine Funktion als Teil des Vorflutsystems für die umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen verlieren, um den damit verbundenen Nährstoffeintrag in den See zu unterbinden. Anstelle dessen soll eine neue Vorflut in Form eines Umlaufgrabens für die Entwässerung der landwirtschaftlichen Flächen geschaffen werden. Dieser neue Graben soll seitlich um den See herumgeführt werden und dabei alle einmündenden Gräben mit aufnehmen.

Im Rahmen des vorliegenden hydrologischen Gutachtens wurden mögliche negative Auswirkungen dieser wasserwirtschaftlichen Umstrukturierung auf das Wasserdargebot des Penkefitzer Sees und auf die angrenzenden, ökologisch wertvollen Lebensräume untersucht.

Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass der Penkefitzer See nach der vorliegenden Datenlage maßgeblich von den Grundwasserständen und vom Abflussgeschehen der Elbe beeinflusst wird. Er wird entscheidend durch das Grundwasser und nicht durch die Oberflächenwasser gespeist. Die mächtigen wasserführenden Sande in der Elbtalaue werden nur von gering- mächtigen Weichschichten überlagert, und der hydraulische Kontakt des Sees zu diesem Grundwasserleiter ist dadurch gegeben.

- 30 - 5 Verträglichkeitsprüfungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG)

Zusammenfassend werden die Auswirkungen der umstrukturierten Vorflut auf das Wasser- regime des Sees als gering bewertet. Die Anlage des neuen Grabens E.Nr. 304 ist in der Aufgabe des Penkefitzer See in seiner Funktion als Teil des Vorflutsystems begründet. Ein Abfluss, der über das bisherige Maß hinausgeht oder über eine tiefere Dränung ist nicht vorgesehen und aufgrund der hydrogeologischen Gegebenheiten auch nicht zu erwarten. Insofern sind auch keine negativen Auswirkungen auf FFH-LRT zu erwarten.

Eine direkte Betroffenheit von FFH-Lebensraumtypen ist darüber hinaus bei keiner der geplanten Wegebau- oder Grabenbaumaßnahmen gegeben.

Eine Beeinträchtigung der Schutzgüter nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG) durch die Ausführung der Gesamtheit der Maßnahmen ist nicht zu erwarten.

Erhebliche Beeinträchtigungen durch die Herstellung der Verkehrsanlagen auf die naturschutz- rechtlichen Schutzgüter „Arten und Lebensgemeinschaften“ sowie „Boden“ werden durch entsprechende Maßnahmen kompensiert.

Die Durchführung einer UVP ist daher für dieses Vorhaben nicht erforderlich.

Dieses wurde nach Durchführung der allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls im Sinne des § 3 c Absatz 1 (UVPG) auf Grundlage der Neugestaltungsgrundsätze (NGG) durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung bestätigt.

Die Bekanntgabe der Feststellung gemäß § 3 a UVPG ist im Niedersächsischen Ministerialblatt Nr. 27/2009, S. 619 erfolgt.

Der Ausbauplan weist gegenüber den der damaligen Entscheidung zugrundeliegenden Neuge- staltungsgrundsätze keine wesentlichen Änderungen auf, es werden daher auch keine neuen oder anderen Wirkungen auf die Schutzgüter nach UVPG ausgelöst.

- 31 -