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INGENIEURE - ARCHITEKTEN - STADTPLANER

BEBAUUNGSPLAN NR. 10 „OCHSENKAMP“ Begründung (Entwurf) Beschleunigtes Verfahren gem. § 13b BauGB

Gemeinde Schweindorf

PROJ.NR. 10794 I 23.11.2018

Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

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Projekt-Nr. 10794 2/29 Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

INHALTSVERZEICHNIS

1. Anlass und Ziel der Planung ...... 6 2. Grundlagen der Planung ...... 6 2.1. Aufstellungsbeschluss ...... 6 2.2. Rechtsgrundlagen ...... 6 2.3. Verfahren ...... 7 2.4. Räumlicher Geltungsbereich ...... 8 3. Planerische Vorgaben ...... 8 3.1. Landesplanung und Raumordnung ...... 8 3.2. Flächennutzungsplanung ...... 10 3.3. Landschaftsplanung...... 11 3.4. Rechtswirksame Bebauungspläne...... 12 4. Bestand ...... 12 5. Konzeption ...... 12 5.1. Flächenauswahl ...... 12 5.2. Städtebauliches Konzept ...... 13 6. Abwägung ...... 14 7. Inhalt des Bebauungsplans ...... 16 7.1. Art der baulichen Nutzung ...... 16 7.2. Maß der baulichen Nutzung ...... 16 7.3. Bauweise ...... 17 7.4. Überbaubare Grundstücksfläche ...... 17 7.5. Straßenverkehrsflächen ...... 17 7.6. Grünflächen ...... 17 7.7. Flächen für die Rückhaltung des Oberflächenwassers ...... 18 7.8. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 18 7.9. Flächen zum Anpflanzen von Gehölzen ...... 19 7.10. Mit Geh-, Fahr und Leitungsrechten zu belastende Flächen ...... 19 8. Nachrichtliche Übernahmen ...... 19

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Projekt-Nr. 10794 3/29 Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

9. Oberflächenentwässerung ...... 19 10. Erschließung ...... 20 10.1. Verkehrliche Erschließung ...... 20 10.2. Ver- und Entsorgung ...... 20 10.2.1. Leitungen...... 20 10.2.2. Abfallwirtschaft ...... 20 11. Flächenbilanz ...... 21 12. Belange von Natur und Landschaft ...... 21 12.1. Bestand...... 21 12.2. Rechtliche Grundlagen und fachliche Beurteilung ...... 22 12.3. Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen ...... 23 13. FFH-Verträglichkeitsvorprüfung ...... 23 13.1. Rechtliche Grundlagen ...... 23 13.2. Prüfungsrelevante Schutzgebiete ...... 24 13.3. Prüfung der Verträglichkeit ...... 24 14. Artenschutzrechtliche Vorprüfung ...... 24 14.1. Rechtliche Grundlagen ...... 24 14.2. Prüfungsrelevante Arten ...... 26 14.3. Überprüfung möglicher artenschutzrechtlicher Verstöße ...... 26 15. Hinweise ...... 27 15.1. Baunutzungsverordnung ...... 27 15.2. Bodenfunde ...... 27 15.3. Schädliche Bodenveränderungen/Altlasten...... 27 15.4. Verwendung überschüssigen Bodens ...... 27 15.5. Kampfmittel ...... 28 15.6. Oberflächenentwässerung und Maßnahmen an Gewässern ...... 28 15.7. Tatsächliche Lage der Leitungen ...... 28 15.8. Einsichtnahme in technische Vorschriften ...... 28 15.9. Geschützter Landschaftsbestandteil ...... 28 16. Verfahrensvermerke ...... 29

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Projekt-Nr. 10794 4/29 Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

Anlage 17. Berichtigung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde

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Projekt-Nr. 10794 5/29 Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

1. Anlass und Ziel der Planung Die Gemeinde Schweindorf ist eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Holtriem ohne grundzentrale Funktion. Damit ist ihre Siedlungsentwicklung der im Hauptort nachgeordnet. Allerdings steht ihr eine Eigenentwicklung in einem angemessenen Umfang zu. Im Zuge dessen wurde zuletzt das Wohnbauge- biet „Ant Breetland“ am nördlichen Rand der Ortslage erschlossen. Hier sind nun keine Bauplätze mehr verfügbar, die Nachfrage nach Wohnbauland hält jedoch wei- ter an. Innerhalb des baulichen Bestandes von Schweindorf sind keine Nachverdichtungs- potenziale vorhanden. Die gegenwärtigen Darstellungen des Flächennutzungspla- nes (FNP) der Samtgemeine Holtriem lassen die Aufstellung entsprechender Be- bauungspläne (B-Pläne) nicht zu. Mit der vorliegenden Planung verfolgt die Ge- meinde Schweindorf in Abstimmung mit der Samtgemeinde das Ziel, die baupla- nungsrechtlichen Grundlagen für eine maßvolle Siedlungsentwicklung im Hinblick auf die Schaffung von Wohneigentum zu legen.

2. Grundlagen der Planung

2.1. Aufstellungsbeschluss Auf Grundlage des § 1 Abs. 3 des Baugesetzbuchs (BauGB) in Verbindung mit § 58 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) hat der Rat der Gemeinde Schweindorf in seiner Sitzung am ………..… die Aufstellung des Bebau- ungsplans Nr. 10 „Ochsenkamp“ beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde am ………….. ortsüblich bekannt gemacht.

2.2. Rechtsgrundlagen Bei der Aufstellung der vorliegenden Bauleitplanung wurden die folgenden Rechts- grundlagen berücksichtigt: a) Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG), b) Baugesetzbuch (BauGB), c) Baunutzungsverordnung (BauNVO) – Verordnung über die bauliche Nut- zung der Grundstücke, d) Planzeichenverordnung (PlanzV) – Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes, e) Niedersächsische Bauordnung (NBauO), f) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) - Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege, g) Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG), h) Wasserhaushaltsgesetz (WHG),

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i) Niedersächsisches Wassergesetz (NWG), j) Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (NDSchG) k) Niedersächsisches Landes-Raumordnungsprogramm (LROP), l) Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises , jeweils in der zurzeit gültigen Fassung.

2.3. Verfahren Der vorliegende B-Plan wird im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB auf- gestellt (Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren). Diese Rechtsgrundlage ermöglicht bis zum 31.12.20191 die Anwendung des be- schleunigten Verfahrens, das ursprünglich als Instrument der Innenentwicklung konzipiert wurde, auf die Aufstellung von B-Plänen im Außenbereich. Das Interesse der Gemeinde und der Samtgemeinde an einer maßvollen Auswei- sung von Wohnbauland im Sinne der Eigenentwicklung Schweindorfs entspricht der Intention des Gesetzgebers. Daher wurde gemeinsam entschieden, die in die- ser Form angebotenen Verfahrenserleichterungen für die vorliegende Planung in Anspruch zu nehmen. Die Anwendung des § 13b BauGB ist an die Bedingung gebunden, dass eine Wohnnutzung, die an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließt, Gegen- stand der Planung sein muss. Der erste Teil der Bedingung ist erfüllt, da der Zweck des vorliegenden B-Plans die Entwicklung von Wohnbauland ist und daher auf dem größten Teil der Fläche ein Allgemeines Wohngebiet festgesetzt wird. Die zweite Teilbedingung des Anschlus- ses an einen zusammenhängend bebauten Ortsteil ist ebenfalls erfüllt, da die nörd- liche Grenze des Plangebiets auf voller Länge und die westliche Grenze ungefähr bis zur Hälfte an den gegenwärtigen Rand der Ortslage anschließt, getrennt ledig- lich durch die Ortstraßen „Leegsstraße“ bzw. „Ossendrift“. Damit ist ein nahtloser Anschluss im städtebaulichen Sinn festzustellen. Zudem sind unter Bezugnahme auf § 13a Absatz 1 BauGB weitere Voraussetzun- gen zu erfüllen:  Die Größe der gemäß § 19 Absatz 2 BauNVO festgesetzten Grundfläche muss kleiner als 10.000 m² sein.  Der Bebauungsplan darf keine Zulässigkeit von Vorhaben begründen, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterlie- gen.  Es darf kein Natura 2000-Gebiet erheblich beeinträchtigt werden.

1 Maßgeblich hierfür ist das Datum der förmlichen Einleitung. Der Satzungsbeschluss ist bis zum 31.12.2021 zu fassen.

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 Es dürfen keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. Diese Voraussetzungen werden im vorliegenden Fall erfüllt:  Die maximal zulässige versiegelbare Fläche gemäß den Festsetzungen des B- Plans unterschreitet 10.000 m² deutlich.  Es ist ausschließlich Wohnbebauung geplant. Daher besteht keine UVP-Pflicht.  Natura 2000-Gebiete werden nicht beeinträchtigt (siehe Kap. 13).  Es befinden sich keine Anlagen in unmittelbarer Nähe, für die eine Gefahr schwerer Betriebsunfälle mit gefährlichen Stoffen besteht (sog. Störfallanlagen im Sinne der Seveso-II-Richtlinie). Ein im beschleunigten Verfahren aufgestellter B-Plan unterliegt keiner Umweltprü- fung. Die Verpflichtung zur Abarbeitung der naturschutzrechtlichen Eingriffsrege- lung und zur Durchführung von Kompensationsmaßnahmen entfällt damit. Es besteht im beschleunigten Verfahren ebenfalls keine Verpflichtung zur Durch- führung einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB und der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (TöB) gemäß § 4 Abs. 1 BauGB. Von dieser Verfahrensvereinfachung wird im vorliegenden Fall Gebrauch gemacht. Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der TöB gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und § 4 Abs. 2 BauGB wird direkt mit dem Entwurf der verbindli- chen Bauleitplanung durchgeführt. Auf eine zusammenfassende Erklärung nach § 10a BauGB wird verzichtet.

2.4. Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich des vorliegenden B-Plans liegt zentral im Gebiet der Gemeinde Schweindorf, östlich der Ortsstraße „Ossendrift“ und südlich der Orts- straße „Leegsstraße“. Er umfasst in der Flur 4 der Gemarkung Schweindorf vollständig das Flurstück 415/25 und ist rund 2,4 ha groß. Die Lage des räumlichen Geltungsbereiches ist aus der Übersichtskarte auf dem Deckblatt der Begründung ersichtlich; die genaue Abgrenzung ist der Planzeich- nung zu entnehmen.

3. Planerische Vorgaben

3.1. Landesplanung und Raumordnung Das wirksame Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) des Landes Niedersach- sen aus dem Jahr 2017 enthält keine direkten Vorgaben für die vorliegende Bauleit- planung. Das Hochbrücker Tief und das Schleitief/Dornumersieler Tief sind als Vorranggebiete für den linienförmigen Biotopverbund dargestellt (grüne Linien).

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Abb.: Ausschnitt aus dem LROP Niedersachsen 2017 (graue Linie = Kreisgrenze)

Das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Wittmund ist seit 2006 in Kraft. Am 21.12.2015 hat der Landkreis die allgemeinen Planungsabsichten für die Neuaufstellung bekannt gegeben, wodurch das vorhandene RROP maximal weitere 10 Jahre seine Gültigkeit behält. Westerholt wird die Funktion des Grundzentrums (graue Umkreisung) sowie die besondere Entwicklungsaufgabe Erholung zugewiesen (grün unterlegtes E).Das RROP enthält für das Plangebiet die folgenden Darstellungen:  Vorsorgegebiet für Landwirtschaft auf Grund hohen, natürlichen, standortge- bundenen Ertragspotenzials (Flächenfarbe ocker)  Vorsorgegebiet für Erholung (grüne waagerechte Schraffur) Östlich und südlich angrenzend sind zusätzlich zu diesen Vorsorgegebieten darge- stellt:  Vorsorgegebiet für Landwirtschaft auf Grund besonderer Funktionen der Land- wirtschaft (gelbe Schraffur)  Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft (grüne senkrechte Schraffur) Südlich des Plangebiets verläuft ein regional bedeutsamer Fuß- und Radwanderweg (unterbrochene rote Linie). Da Vorsorgegebiete zu den Grundsätzen der Raumordnung zählen, ist ihnen in der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen zwar besonderes Gewicht beizumessen, sie bewirken jedoch keine generelle Unzulässigkeit. Nähere Ausführungen hierzu sind in Kap. 6 zu finden. Der Planung entgegenstehende Belange der Raumordnung sind damit nicht festzu- stellen.

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Abb.: Ausschnitt aus RROP des Landkreises Wittmund mit Lage des Plangebiets (rot umkreist)

3.2. Flächennutzungsplanung Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Holtriem stellt das Plange- biet sowie die südlich und westlich angrenzenden Flächen als Flächen für die Landwirtschaft dar. Im Norden grenzen Wohnbauflächen an, im Osten eine Fläche für Wald. Etwa 60 m südlich des Plangebiets liegt eine gewerbliche Baufläche. Der vorliegende B-Plan lässt sich nicht vollständig aus dem wirksamen FNP entwi- ckeln. Dieser wird daher in Entsprechung zur gewählten Verfahrensart gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB im Wege der Berichtigung an den neuen Zustand ange- passt. Nach der Berichtigung stellt der FNP der Samtgemeinde Holtriem für das Plangebiet eine Wohnbaufläche dar.

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Abb.: Ausschnitt aus dem FNP der Samtgemeinde Holtriem mit Abgrenzung des Gel- tungsbereichs (rot)

3.3. Landschaftsplanung Der Landkreis Wittmund verfügt über einen Landschaftsrahmenplan aus dem Jahr 2007. In den Kartenwerken werden für das Plangebiet selbst keine wichtigen Berei- che für Arten und Lebensgemeinschaften dargestellt. Das östlich benachbarte Waldstück ist unter der Nr. 361 „Waldbiotop Schweindorf“ bzw. Nr. 119 „Gehölz- bestand südöstlich von Schweindorf“ als wichtiger Bereich für Arten und Lebens- gemeinschaften bzw. Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes regis- triert. Die von Wallhecken und landwirtschaftlicher Nutzung geprägte Landschaft südlich und westlich Schweindorfs ist unter der Nr. 779 bzw. Nr. 130 „Narper Wall- heckenkerngebiet“ ebenfalls als in dieser Hinsicht wichtiger Bereich registriert. Bei- de Bereiche grenzen unmittelbar östlich bzw. südlich an das Plangebiet an.

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Für das Gebiet der Samtgemeinde Holtriem liegt kein Landschaftsplan vor.

3.4. Rechtswirksame Bebauungspläne Das Plangebiet selbst ist noch nicht von der verbindlichen Bauleitplanung erfasst. Die B-Pläne Nr. 1 und 2 der Gemeinde Schweindorf, deren räumliche Geltungsbe- reiche sich in nördlicher Nachbarschaft zum Plangebiet befinden, wurden 2002 aufgehoben. Dieses Gebiet betreffende bauplanungsrechtliche Aspekte sind daher nach § 34 BauGB zu beurteilen. Auf Grundlage der o. g. Darstellung der gewerblichen Baufläche am „Feldkampen“ wurde der B-Plan Nr. 3 aufgestellt, der ein Gewerbegebiet festsetzt. Dieser B-Plan wurde für die Erweiterung der gewerblichen Nutzung neu gefasst (rechtswirksam am 19.04.2006). Festgesetzt wird ein eingeschränktes Gewerbegebiet in dem nur gewerbliche Nutzungen zulässig sind, die das das Wohnen nicht wesentlich stören. Zudem werden mit dem Gewerbebetrieb verbundene Wohnnutzungen zugelassen.

4. Bestand Das Plangebiet liegt rund 450 m südöstlich vom Ortszentrum Schweindorfs ent- fernt. Es wird landwirtschaftlich genutzt; bauliche Anlagen sind nicht vorhanden. Die bauliche Nutzung in nördlicher und nordwestlicher Nachbarschaft besteht aus zusammenhängender Wohnbebauung. Südlich angrenzend ans Plangebiet befindet sich eine Gruppe von Wohngebäuden inmitten von ebenfalls landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen. Rund 125 m südöstlich dieser Wohnhäuser liegt am „Feldkam- pen“ ein Komplex aus Gebäuden, die teils für das Wohnen, teils für den Gewerbe- betrieb genutzt werden. Im Osten jenseits des Waldstücks liegen auf dem Gebiet der Gemeinden Schweindorf und landwirtschaftlich genutzte Flächen mit eingestreuten Häusern, was der historisch gewachsenen Siedlungsstruktur in die- ser dörflich geprägten Lage entspricht.

5. Konzeption

5.1. Flächenauswahl Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, die den aktuellen gesetzlichen Rahmenbe- dingungen entspricht, muss dem Ziel des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden Rechnung tragen. Zudem soll die vorhandene Infrastruktur effizient funktio- nieren und gut ausgelastet werden können. Die Gemeinde Schweindorf erfüllt wie erwähnt keine grundzentrale Funktion. Daher ist bei der Suche nach Flächen für ei- ne mögliche Entwicklung von Wohnbauland in der Gemeinde Schweindorf insbe- sondere das vorhandene Verkehrs- und Versorgungsnetz zu berücksichtigen, um eine Anbindung an das Grundzentrum Westerholt zu gewährleisten. Eine auf das Ortszentrum ausgerichtete Siedlungsentwicklung wird durch die Ent- stehung Schweindorfs als Straßendorf erschwert. In der Nähe der L 6 „Esenser Straße“ ist die Neuentwicklung von Wohnbauland aufgrund der Schallbelastung kaum möglich. Hier ggf. vorhanden Potenziale zu Nachverdichtung können daher

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nicht genutzt werden. Baulücken oder unbebaute Grundstücke stehen innerhalb der restlichen Ortslage nicht zur Verfügung. Bei der Siedlungsentwicklung ist zudem der schmale Zuschnitt des Gemeindege- biets zu beachten, der mit der bisherigen Entwicklung der Bebauung korrespon- diert. Im Ortskern an der L 6 „Esenser Straße“ ist der Dorfgebietscharakter noch heute vorhanden, was in den hier im FNP dargestellten gemischten Bauflächen sei- nen Niederschlag findet. Entlang der Gemeindestraßen „Traweg“ nach Norden und „Dörpstede“ bzw. „Ossendrift“ nach Süden hat sich eine langgesteckt angeordnete Bebauung entwickelt. Nördlich der L 6 „Esenser Straße“ ist diese zusammenhän- gend ausgeprägt und endet ca. 400 m nördlich des Ortskerns, wo zuletzt das Bau- gebiet „Ant Breetland“ erschlossen wurde. Im Anschluss hieran existiert (abgese- hen von Windenergieanlagen) keine weitere Bebauung. Eine Siedlungserweiterung nach Norden wäre zwar grundsätzlich möglich. Aus städtebaulicher Sicht bietet sich jedoch eine andere Möglichkeit als die bessere an. Im Süden des Gemeindegebiets befindet sich eine kleine Gruppe von Wohnhäusern am Knotenpunkt der Gemeindestraßen „Ossendrift“ und „Eckelweg“ im Außenbe- reich. Die Entfernung zum gegenwärtigen Ortsrand beträgt ca. 125 m. Hier bietet es sich an, diese Lücke zu schließen. Dies ist auch im Hinblick auf die Erschließung von Vorteil, da die Hauptanlagen sowohl für den Verkehr als auch für die Ver- und Entsorgung entlang der Trasse des „Ossendrift“ bereits (zum Großteil) vorhanden sind. Zudem verläuft am Ostrand des Plangebiets ein Entwässerungsgraben, der ca. 150 m östlich der Straße in den Narper Zuggraben mündet. Damit sind auch gute Voraussetzungen für die Sicherstellung der ordnungsgemäßen Oberflächen- entwässerung vorhanden.

5.2. Städtebauliches Konzept Das Konzept für die Fortführung der Bebauung berücksichtigt die ortstypische, langgestreckte Siedlungsstruktur, die an den Hauptverkehrswegen orientiert ist. Die Gruppe von Wohnhäusern im Außenbereich am „Ossendrift“/„Eckelweg“ wird in die zusammenhängend bebaute Ortslage einbezogen. In Anlehnung an die das nördlich angrenzende Wohngebiet nördlich der „Leegs- straße“ ist eine zweizeilige Bebauung vorgesehen. Die Grundstücke der ersten Rei- he werden direkt durch den „Ossendrift“ erschlossen, die Erschließung der Hinter- liegergrundstücke erfolgt durch Stichstraßen. Bedingt durch die Nachbarschaft zu einem Waldstück ist zum Schutz vor herabfallenden Ästen, umstürzenden Bäumen o. ä. und zum Schutz des Waldes vor Brand von der Bebauung ein ausreichender Sicherheitsabstand einzuhalten. In der Praxis wird üblicherweise ein Abstand von 35 m angesetzt. So wurde es im benachbarten Wohngebiet gehandhabt und wird auch für die vorliegende Planung übernommen (vgl. hierzu auch die Abwägung in Kap. 6). Trotz der sich hieraus ergebenden Einschränkung der baulich nutzbaren Flächen bleibt noch genügend Raum, um die Nachfrage nach Wohnbauland für die Eigenentwicklung der Gemeinde Schweindorf für einige Jahre zu decken. Im Hinblick auf mögliche beeinträchtigende Schallimmissionen ist das Gewerbege- biet am „Feldkampen“ zu betrachten, das durch den B-Plan Nr. 3 festgesetzt wur-

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de. Hierbei handelt es sich um ein eingeschränktes Gewerbegebiet. Ansässig sind eine Tischlereie und ein Bauunternehmen. Im Rahmen einer gutachterlichen Unter- suchung wurde festgestellt, dass keine Konflikte mit der geplanten Entwicklung von Wohnbauland bestehen. Daher sind in der vorliegenden Planung keinerlei Maß- nahmen zum Schallschutz vorzusehen.2 Für die Oberflächenentwässerung wird der bestehende Graben genutzt, der am Ostrand des Plangebiets verläuft. Dieser sammelt das von den Grundstücken abzu- leitende Wasser und führt es unter Nutzung der Topografie einem Regenrückhalte- becken zu, das im Südosten des Plangebiets angeordnet wird und in den Narper Zuggraben entwässert. Die Zugänglichkeit der Fläche für die Unterhaltung wird durch öffentliche Zuwegungen sichergestellt, von denen jeweils eine im Norden und im Süden geschaffen wird. Die südliche dient zugleich auch der Erschließung der hier befindlichen Hinterliegergrundstücke.

6. Abwägung Von besonderer Bedeutung für die Abwägung sind die Vorgaben des RROP des Landkreises Wittmund, sowohl die Darstellung der o g. Vorsorgebiete als auch den Waldabstand betreffend. Die in Kap. 3.1 genannten Vorsorgegebiete zählen als solche zu den Grundsätzen der Raumordnung. Gemäß § 8 Abs. 7 Nr. 2 Raumordnungsgesetz (ROG) ist ihren Funktionen bei der Abwägung zwar ein besonderes Gewicht beizumessen, sie füh- ren aber nicht zwingend zu Unzulässigkeit. Das Plangebiet liegt am Rand der hier in Kombination dargestellten Vorsorgegebiete für Landwirtschaft (auf Grund ho- hen, natürlichen, standortgebundenen Ertragspotenzials) und für Erholung. Es nimmt von beiden nur einen sehr kleinen Flächenanteil derselben ein. Die wesentli- chen Flächen mit den höchsten Qualitäten liegen südwestlich und östlich von Schweindorf. Das Plangebiet selbst liegt in einem Gebiet mit alten Kulturböden, die eine hohe Bodenfruchtbarkeit aufweisen (Plaggenesch). Allerdings wurde bei Schürfungen, die im Rahmen einer archäologischen Voruntersuchung stattfanden, festgestellt, dass auf der Fläche des Plangebiets vor etwa 50 Jahren ein Bodenabtrag stattgefun- den hat (Aussandung). Hierdurch liegt das Gelände im Vergleich zur Umgebung tiefer, was eine erhöhte Bodenfeuchtigkeit bis hin zur Vernässung mit sich bringt.3 Für die vorgesehene Siedlungsentwicklung werden also keine für die Landwirtschaft hochwertigen Böden in Anspruch genommen. Der Erwerb der Fläche durch die Gemeinde erfolgte freihändig, wodurch der Flächenentzug finanziell ausgeglichen wurde. In Bezug zum Vorsorgegebiet für Erholung ist der Verlauf des o. g. Radwanderwe- ges zu betrachten. Dieser verläuft von Süden kommend vom „Eckelweg“ bis zum

2 vgl. itap (Institut für technische und angewandte Physik)(2018): Schalltechnisches Gutachten zum Bebau- ungsplan „Ochsenkamp“ der Gemeinde Schweindorf. – Oldenburg, 06.07.2018 3 Ostfriesische Landschaft (2017): Bericht über die Durchführung der archäologischen Prospektion am 31.05.2017. – Aurich, 12.06.2017

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Knotenpunkt mit dem „Ossendrift“ und von dort wieder nach Süden über den über den „Foortweg“. Diese Route führt also durch das o. g. Wallheckenkerngebiet. Das Plangebiet wird nicht tangiert. Damit ist keine Beeinträchtigung der Naherholung oder des Tourismus durch die vorliegende Planung gegeben. Das RROP gibt weiterhin eine Schutz- und Pufferzone für Waldbestände vor, die grundsätzlich von störenden Nutzungen und Bebauung freizuhalten ist. Diese soll eine Breite von 50 m haben, gemessen vom Waldrand. Eine Unterschreitung ist je- doch möglich, wenn sie mit der zuständigen Forstbehörde abgestimmt wird.4 In der Begründung des RROP heißt es: „Der Waldrand stellt eine breitgefächerte Übergangszone zwischen Wald und angren- zenden Flächen dar. Die natürliche Ausprägung der Waldränder zeigt einen großen Strukturreichtum mit einer Vielfalt heimischer Baum- und Straucharten und einem aus- geprägten Krautsaum. Eine dynamische Waldrandgestaltung ist für den Wald und die angrenzenden Flächen von großer Bedeutung. Strukturreiche Waldränder stellen einen besonders wertvollen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dar, bieten Schutz z.B. vor Wind und Brand und tragen zur Sicherung und Förderung der Arten- und Struk- turvielfalt der Wälder bei. Neben diesen ökologischen und wirtschaftlichen Funktionen steigern Waldränder auch den ästhetischen Wert der Landschaft und tragen somit zur Verbesserung der Erholungs- qualität bei.“5 Im vorliegenden Fall weist der vorhandene Wald jedoch keine typische Ausprägung der Randstrukturen auf, da das Waldstück durch einen schmalen Graben begrenzt wird. Bereits an der Oberkante der vom Wald abgewandten Seite des Grabens be- ginnt die landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Graben selbst unterliegt als Teil des Netzwerks von Entwässerungsgräben der wasserwirtschaftlichen Unterhaltung. Im Zuge der durchgeführten Vermessungsarbeiten wurde festgestellt, dass der Graben weit überwiegend innerhalb des Plangebiets verläuft. Keiner der Bäume, die zum Waldstück gehören, stockt auf der Westseite des Grabens. Damit besteht in jeder Hinsicht eine sehr klare Abgrenzung zum Plangebiet. Bei der Ausführung der vorliegenden Planung erfolgen keinerlei Eingriffe in den Wald bzw. Waldrand. Im Hinblick auf Beeinträchtigungen des Waldes, die von einer gering entfernten Wohnnutzung ausgehen können, sind v. a. der Eintrag von Pflan- zenschutz- und Düngemitteln, das Abladen von Gartenabfällen oder eine Durchset- zung mit standortfremden Zierpflanzen zu nennen. Dem wird jedoch effektiv be- gegnet. In direktem Anschluss an das Waldstück bleibt ein breiter Streifen Land im Eigentum der Gemeinde und wird von ihr unterhalten. Dies sorgt für eine ökologi- sche Aufwertung und eine entsprechende Pflege der Flächen im Nahbereich des Waldrands (s. u.). Die öffentlichen Flächen können zusätzlich durch eine Umzäu- nung o. ä. vor beeinträchtigenden Handlungen geschützt werden. Zudem wird der

4 Landkreis Wittmund (2006): Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis Wittmund. Beschrei- bende Darstellung – Wittmund, April 2006; Ziffer D 3.310 5 Landkreis Wittmund (2006): Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis Wittmund. Begrün- dung – Wittmund, April 2006; Ziffer D 3.310

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oben erwähnte Sicherheitsabstand von 35 m planungsrechtlich festgeschrieben, in dem nur unbedenkliche Nutzungen zugelassen werden. Da wie eben erwähnt kein zum Waldstück gehörender Baum innerhalb des zu beplanenden Flurstücks stockt, wird der Abstand ab der Flurstücksgrenze bemessen. Damit ist die Unterschreitung des vorgegebenen Waldabstandes im Hinblick auf die Belange sowohl von Natur und Landschaft als auch die Gefahrenabwehr vertretbar. Das Wallheckenkerngebiet in der Umgebung Schweindorfs wird durch die vorlie- gende Planung nicht beeinträchtigt. Im Hinblick auf die Belange von Natur und Landschaft ist damit nur die Flächeninanspruchnahme mit Oberflächenversiege- lung abwägungserheblich. In Anbetracht der sehr guten Eignung der ausgewählten Fläche (vgl. Kap. 5.1) und der anhaltenden Nachfrage nach Wohnbauland wird der Belang der nachhaltigen Siedlungsentwicklung hier höher gewertet. Die Belange der Wasserwirtschaft werden nicht beeinträchtigt, da die hydraulische Leistungsfähigkeit des „Narper Zuggrabens“ zur Wasserableitung durch den Ein- satz der Anlagen zur Regenrückhaltung nicht über Gebühr zusätzlich in Anspruch genommen wird.

7. Inhalt des Bebauungsplans

7.1. Art der baulichen Nutzung Das primäre Ziel der vorliegenden Planung besteht in der Schaffung von Wohnbau- land für die Eigenentwicklung der Gemeinde Schweindorf. Einige laut BauNVO ausnahmsweise zulässige Nutzungen stehen dem nicht entgegen. Allerdings wer- den Gartenbaubetriebe und Tankstellen ausgeschlossen, da ihre Ansiedlung in die- sem Teil des Gemeindegebiets nicht sinnvoll möglich ist und auch kein absehbarer Bedarf danach besteht.

7.2. Maß der baulichen Nutzung Die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung orientieren sich am vorhande- nen baulichen Bestand in der Nachbarschaft sowie am regional- und ortstypischen Siedlungsbild. Angestrebt wird eine lockere Bebauung mit freistehenden Einzelhäu- sern. Aufgrund der Nähe zu einem Waldstück und des einzuhaltenden Abstands ist der zur Verfügung stehende Raum für Hauptgebäude begrenzt. Daher wird mit einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 das Maximalmaß für Allgemeine Wohngebiete festgesetzt. Das Ortsbild Schweindorfs ist von Einfamilienhäusern geprägt. Dies korrespondiert auch mit dem begrenzten Raumangebot im Plangebiet. Es besteht keine Notwendigkeit, durch die Zulässigkeit mehrerer Vollgeschosse ei- ne höhere Ausnutzung der Grundfläche für die Schaffung von Wohnraum zuzulas- sen. Daher wird die Zahl der zulässigen Vollgeschosse auf eines begrenzt.

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Die Firsthöhe wird auf 10,00 m festgesetzt. So bleibt im Zusammenwirken mit den anderen Festsetzungen sowohl ein hinreichender Spielraum für die Gestaltung der Häuser als auch das typische Ortsbild gewahrt.

7.3. Bauweise Es wird die offene Bauweise festgesetzt, zudem werden nur Einzel- und Doppel- häuser zugelassen. So wird die Errichtung von Gebäuden mit übermäßig stark in Erscheinung tretenden Gebäudekubaturen vermieden.

7.4. Überbaubare Grundstücksfläche Die Baugrenzen sind auf hinreichende Abstände von den öffentlichen Verkehrsflä- chen, von der Regenwasserableitung und die o. g. Einhaltung des Sicherheitsab- standes zum Waldrand ausgelegt. Diese Abstände sind obligatorisch, eine Über- schreitung der Baugrenzen wird daher auch ausnahmsweise nicht zugelassen. Der 5 m-Abstand der Baugrenzen vom „Ossendrift“ wird hierbei an der Fahrbahnkante bemessen. Bedingt durch das knappe Raumangebot für Bebauung und Erschließung sowie die notwendige Gefahrenabwehr auf der dem Waldrand zugewandten Seite werden au- ßerhalb der Baugrenzen keine Nebengebäude zugelassen. Dies dient gleicherma- ßen der Funktionalität aller Anlagen als auch der Ästhetik des Siedlungsbildes, ins- besondere im Hinblick auf einen hinreichend offenen öffentlichen Straßenraum. Die Zulässigkeit von zweckmäßigen Anlagen wie Grundstückszufahrten oder an die jeweiligen Häuser anschließende Terrassen bleibt davon unberührt.

7.5. Straßenverkehrsflächen Die Stichstraßen, die einzig der Erschließung der Hinterliegergrundstücke dienen, werden mit einer Breite von 4,50 m festgesetzt, da dies für diesen Zweck ausrei- chend ist. Am südlichen Rand des Plangebiets wird eine 6,00 m breite Trasse fest- gesetzt, da sie die Zugänglichkeit für die Unterhaltung der Anlagen zur Regenrück- haltung sicherstellen soll. Das unbefugte Betreten oder Befahren der Fläche für die Regenrückhaltung wird durch eine Absperrung unterbunden. Der Teil des „Ossendrifts“, der sich innerhalb des Plangebiets befindet, wird im Be- stand übernommen und festgesetzt. Änderungen an dieser Straße sind im Rahmen der vorliegenden Planung nicht vorgesehen.

7.6. Grünflächen Die Wallhecke an der nördlichen Grenze des Plangebiets soll dauerhaft erhalten bleiben und vor Beeinträchtigungen geschützt werden. Daher verbleiben die Grund- fläche, auf der die Wallhecke stockt, sowie ein 6 m breiter Geländestreifen (gemes- sen ab Wallfuß) im Eigentum der Gemeinde. Diese Fläche wird als öffentliche Grünfläche festgesetzt und von der Gemeinde unterhalten (vgl. Kap. 7.8). Sie dient zugleich als weitere (unversiegelte) Zufahrt für die Unterhaltung der Anlagen zur

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Regenrückhaltung. Auch hier wird das unbefugte Betreten oder Befahren durch eine Absperrung unterbunden. Im direkten westlichen Anschluss an die Fläche für die Regenrückhaltung verbleibt ebenfalls ein 6 m breiter Geländestreifen im Eigentum der Gemeinde, die als öffent- liche Grünfläche festgesetzt wird. Dieser reicht vom Wallheckenschutzstreifen im Norden (Kap. 7.8) bis zur Grenze des Plangebiets im Süden und dient der Anlage einer Hecke (Kap. 7.9). Der durch die Baugrenzen vorgegebene Abstand bezieht sich wie oben erläutert auf Haupt- und Nebengebäude. Allerdings soll auch die Errichtung von Nebenanlagen in zu großer Nähe zum Wald unterbleiben, um die mögliche Gefährdung durch umstürzende Bäume o. ä. zu vermeiden. Zudem soll ein hinreichender, wenn auch reduzierter Schutzabstand im Sinne der ökologischen Vorgaben des RROP beste- hen bleiben (vgl. Kap. 6). Daher wird die Ausdehnung des Baulandes (also des festgesetzten Allgemeines Wohngebiets) nach Osten begrenzt und reicht maximal bis auf 30 Meter an den Waldrand heran. Die verbliebene Fläche zwischen dem Bauland und der öffentlichen Grünfläche wird für eine rein gärtnerische Nutzung vorgesehen. Eingriffe in den Boden oder Aufschüttungen sind hier unzulässig. Am südlichen Rand des Plangebiets verläuft ein weiterer Entwässerungsgraben, der in den Narper Zuggraben mündet. Dieser hat eine Funktion für die Entwässerung der benachbarten Flächen und soll daher in seiner Gestalt und Funktion erhalten bleiben. Eine Anpassung seines Verlaufs ist jedoch sinnvoll. Daher wird ein 3 m breiter Streifen, gemessen ab der Flurstücksgrenze, als private Grünfläche festge- setzt. Es wird zudem textlich festgesetzt, dass alle hier liegenden Flächen, die nicht zum Graben selbst gehören, von jeglicher Bebauung und sonstigen Hindernissen (z. B. Umzäunung, Lagerflächen, Gehölzen) freizuhalten sind. Zum Schutz der Wasserqualität ist die Verwendung von organischem und anorganischem Dünger sowie von Pestiziden unzulässig. Die Lagerung von organischem oder anorgani- schem Material (z. B. Komposthaufen) ist ebenfalls unzulässig, damit es nicht zu Einträgen in den Graben und somit zu einer Beeinträchtigung der Entwässerungs- funktion kommt.

7.7. Flächen für die Rückhaltung des Oberflächenwassers Der östliche Teil des Plangebiets ist bedingt durch die Topografie und den bereits vorhandenen Entwässerungsgraben ideal für die Anordnung der Anlagen zur Re- genrückhaltung geeignet. Der Graben wird teilweise aufgeweitet, mit kleinen „Kas- kaden“ gegliedert und im Südosten des Plangebiets durch die Anlage eines Regen- rückhaltebeckens komplementiert. Zudem ist die Anlage eines Unterhaltungsweges notwendig. Die festgesetzte Fläche bietet für die genannten Anlagen ausreichend Raum. Mit Rücksicht auf die Belange von Natur und Landschaft wird zudem festge- setzt, dass die Flächen, die nicht der Unterbringung von Anlagen zur Regenrückhal- tung dienen, als extensive Grünflächen herzustellen und zu erhalten sind.

7.8. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

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Der Wurzelraum der Gehölze in der Wallhecke reicht über den Wallkörper hinaus. Dies gilt insbesondere für die größeren Bäume. Für den Schutz vor Beeinträchti- gungen ist es von wesentlicher Bedeutung, Eingriffe in den Wurzelraum zu vermei- den. Dies wird durch die getroffenen Festsetzungen gewährleistet. Um ein Über- wachsen der Wallhecke zu vermeiden, wird zudem die Pflege des Schutzstreifens als extensiv gepflegte, gehölzfreie Grünfläche festgesetzt.

7.9. Flächen zum Anpflanzen von Gehölzen Auf diesen Flächen wird eine durchgehende, freiwachsende Strauchhecke unter ausschließlicher Verwendung heimischer Arten angelegt. Hierdurch wird die bisher fehlende Waldrandvegetation angelegt, was das Waldstück ökologisch aufwertet. Zugleich wird so eine deutliche Abgrenzung zwischen Siedlungsbereich und Wald gezogen, die Beeinträchtigungen des Waldstücks durch den Eintrag von uner- wünschten Materialien und Stoffen unterbindet. Da blühende und fruchtende Straucharten von besonderem ökologischem und ästhetischem Wert sind, wird ihr Anteil an der zu pflanzenden Hecke auf 2/3 festgelegt. An 3 Stellen werden Entwässerungsrohre durch den Pflanzstreifen geführt (s. nach- folgendes Kap. 7.10). Zu den Trassen dieser Rohrleitungen wird ein Abstand von mindestens 1,50 m eingehalten, da ein direktes Überpflanzen Unterhaltungs- und Reparaturmaßnahmen behindern würde. Da die Hecke freiwachsend ist, wird je- doch bald nach der Pflanzung der Gehölze ein Kronenschluss erreicht werden, so dass die Durchgängigkeit der Hecke gegeben sein wird.

7.10. Mit Geh-, Fahr und Leitungsrechten zu belastende Flächen Die Ableitung des auf den öffentlichen Straßenflächen und den versiegelten Flächen der Baugrundstücke anfallenden Oberflächenwassers und dessen Zuführung zur Regenrückhaltung erfordert die Anlage entsprechender Leitungen, deren Unterhal- tung gewährleistet werden muss. Daher werden die Trassen dieser Leitungen mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Gemeinde als Betreiber der Regen- wasserkanalisation gesichert. Die Trassen werden so geführt, dass sie auch bei kleinteiliger Parzellierung nicht auf Grundstücksgrenzen zu liegen kommen, da dies die Unterhaltung erfahrungsgemäß erschweren würde, z. B. durch die private Anla- ge von Zäunen oder anderen Grundstückseinfriedungen.

8. Nachrichtliche Übernahmen Geschützter Landschaftsbestandteil Die Wallhecke an der Nordgrenze des Plangebiets steht gemäß § 22 Abs. 3 NAGBNatSchG unter Schutz. Sie wird daher zeichnerisch übernommen. Auf ihren Schutzstatus wird textlich hingewiesen (vgl. Kap. 15).

9. Oberflächenentwässerung Für die Schaffung eines ausreichenden Stauvolumens wird der an der östlichen Grenze des Plangebiets vorhandene Graben teilweise aufgeweitet. Zur Schonung des Wurzelraums der Bäume und Sträucher innerhalb des angrenzenden Wald-

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stücks werden an der östlichen Grabenböschung keine Ausbauarbeiten durchge- führt. Im Südosten des Plangebiets wird die Grabenaufweitung als Regenrückhalte- becken ausgeführt. Von hier aus wird das zurückgehaltene Wasser gedrosselt in den Narper Zuggraben eingeleitet. Die Anlage eines Unterhaltungswegs von 5 m Breite ist auf voller Länge der festge- setzten Fläche vorgesehen. Das von den versiegelten Flächen des Plangebiets abzuleitende Wasser wird den Anlagen zur Regenrückhaltung über Rohrleitungen zugeführt, die im Falle der Stichstraßen in Verlängerung der Trasse geführt werden (siehe Planzeichnung). Die bisherige Oberflächenentwässerung der östlichen Seite der Gemeindestraße „Ossendrift“ mittels Straßenbegleitgraben wird in das Konzept für die vorliegende Planung einbezogen und ist damit weiterhin gesichert.

10. Erschließung

10.1. Verkehrliche Erschließung Die verkehrliche Erschließung erfolgt über die Gemeindestraße „Ossendrift“, die rund 520 m nördlich des Knotenpunktes mit der „Leegsstraße“ an die L 6 „Esenser Straße“ angebunden ist. Verkehrliche oder straßenbauliche Maßnahmen außerhalb des Plangebiets sind für die Umsetzung der vorliegenden Planung nicht notwendig.

10.2. Ver- und Entsorgung

10.2.1. Leitungen Entlang der Trasse der Gemeindestraße „Ossendrift“ sind im nördlichen Abschnitt die erforderlichen Hauptleitungen für die Ver- und Entsorgung bereits vorhanden; südlich sind diese z. T. zu ergänzen. Von hier aus können Hausanschlüsse gelegt werden. Für die östliche Baureihe (Hinterlieger) erfolgt die Erschließung über Stich- leitung in den neuen Straßenflächen.

10.2.2. Abfallwirtschaft Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger verwertet/entsorgt der Landkreis Witt- mund die in seinem Gebiet angefallenen und überlassenen Abfälle nach den Vor- schriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) sowie des Niedersächsischen Abfallgesetzes (NAbfG) und nach Maßgabe der Abfallentsorgungssatzung. Die Ei- gentümer bewohnter, gewerblich genutzter, gemischt genutzter oder bebauter Grundstücke sind verpflichtet, ihre Grundstücke an die öffentliche Abfallentsorgung anzuschließen (Anschlusszwang).

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11. Flächenbilanz

Allgemeines Wohngebiet 13.003 m²

Verkehrsfläche 1.117 m²

Öffentliche Grünflächen 2.282 m²

Private Grünflächen 2.774 m²

Fläche für die Regenrückhaltung 4.698 m²

GESAMT 23.874 m²

12. Belange von Natur und Landschaft

12.1. Bestand Das Plangebiet liegt in der naturräumlichen Region der Ostfriesisch- Oldenburgischen Geest. Es wird gegenwärtig als Grünland genutzt, bauliche Anla- gen oder sonstige Oberflächenversiegelungen sind nicht vorhanden. Entlang der Grenze verlaufen das gesamte Gebiet umschließend Entwässerungsgräben. An der nördlichen Grenze befindet sich eine Wallhecke, die durch einen Graben von der „Leegsstraße“ getrennt ist. Die Fläche des Plangebiets liegt innerhalb eines Suchraums für schutzwürdige Bö- den. Dabei handelt es sich um Plaggenesch, der eine kulturgeschichtliche Bedeu- tung hat.6 Allerdings wurde durch Bodenabtrag der über Jahrhunderte gewachsene Aufbau des Plaggeneschs zerstört (vgl. Kap. 6). Eine Schutzwürdigkeit besteht da- mit nicht mehr. Das Grünland ist als Biotoptyp gemäß dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen7 dem sonstigen feuchten Intensivgrünland (GIF) zuzuordnen. Ent- lang der Grabenböschungen ist die Vegetation als halbruderale Gras- und Stauden- flur feuchter Standorte (UHF) ausgeprägt. Die Gräben selbst weisen auch im Be- reich der Sohle keinen Bewuchs mit Wasserpflanzen auf und sind daher als sonsti- ger vegetationsarmer Graben (FGZ) anzusprechen. Die Wallhecke ist von Bäumen verschiedener Größe bestanden, überwiegend handelt es sich um Stieleichen (Quercus robur). Auf dem Wallkörper stockt neben Sträuchern Jungwuchs von Bäu- men (Ahorne, Eschen), zudem sind auch Moose und Farne vorhanden. Die Ge- samtstruktur wird als Strauch-Baum-Wallhecke (HWM) angesprochen.

6 vgl. NIBIS® Kartenserver (2014): Suchräume für schutzwürdige Böden (BK50). - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover. 7 Drachenfels, O. v. (2016): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonderer Berücksichti- gung der gesetzliche geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie, Stand Juli 2016. - Hannover

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Näher zu betrachtende Vorbelastungen durch Immissionen bestehen nicht. Die mit dem Gewerbebetrieb am „Feldkampen“ einhergehenden Schallemissionen wirken nicht erheblich beeinträchtigend auf das Plangebiet. Gelegentlich auftretende Ge- ruchseinträge durch die Landwirtschaft sind ortsüblich und erreichen kein erhebli- ches Maß; geruchsemittierende Betriebe sind in der näheren Umgebung nicht vor- handen. Angrenzend an das Plangebiet befindet sich ein Waldstück, in der südlichen und östlichen Umgebung werden ausgedehnte Flächen vom sog. „Narper Wallhecken- kerngebiet“ eingenommen. Beide Landschaftselemente sind gemäß dem Land- schaftsrahmenplan des Landkreises Wittmund wichtige Bereiche für Arten und Le- bensgemeinschaften sowie für die Eigenart, Vielfalt und Schönheit des Land- schaftsbildes. Ein Schutzstatus nach Naturschutzrecht besteht nur für die Wallhe- cken (vgl. Kap. 0). Flächige Schutzgebiete wurden in der Nähe des Plangebiets nicht ausgewiesen.

12.2. Rechtliche Grundlagen und fachliche Beurteilung Die Beachtung der Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, in der Bauleitplanung sind in § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB geregelt. Im Folgenden werden die Eingriffe in Natur und Landschaft in Folge der vorliegenden Planung beschrieben und bewertet. Die Überprüfung auf Verträglich- keit mit dem europäischen ökologischen Netz Natura 2000 und die einzuhaltenden Bestimmungen des besonderen Artenschutzes erfolgt in separaten Kapiteln. Während der Ausführung der Bauarbeiten kommt es bedingt durch den Einsatz von Baumaschinen und -fahrzeugen zu Beeinträchtigungen durch die Emission von Schall und Abgasen sowie Eingriffen in den Boden durch Aufgraben, Befahren usw. Da dies ein vorübergehender Zustand ist, sind diese Beeinträchtigungen nicht als erheblich zu bewerten. Für die dauerhafte Beeinträchtigung des Bodens durch Versiegelung und die Ein- griffe in die Biotopstrukturen werden in Entsprechung zur gewählten Verfahrensart keine Kompensationsmaßnahmen durchgeführt. Beeinträchtigungen der Wallhecke und des Waldstücke werden durch die festgesetzten Schutz- bzw. Pflanzstreifen vermieden, die im Eigentum der Gemeinde verbleiben und auch von ihr unterhalten werden. Nach Abschluss der Bebauung gehen vom Wohngebiet keine erheblichen Beein- trächtigungen aus, die in die Umgebung hineinwirken können. Der Wald bzw. der Waldrand sowie die Wallhecke werden durch die Festsetzungen des B-Plans ge- schützt, die durch bauliche Schutzmaßnahmen wie Absperrungen und Umzäunun- gen ergänzt werden können. Erheblich beeinträchtigende Einwirkungen auf das Plangebiet von außerhalb durch Immissionen gleich welcher Art sind nicht abzuse- hen. Von der zulässigen Nutzung gehen keine Gefahren von schweren Unfällen aus, die erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen verursachen können. Auch infolge von katastrophalen Ereignisse sind keine derartigen Folgewirkungen zu erwarten, da keine Gefahr von schweren Explosionen oder der Freisetzung von umweltgefähr-

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denden Stoffen besteht. Die Beschädigung von Gebäuden durch Baumfall, abge- brochene Äste o. ä. wird durch den festgesetzten Sicherheitsabstand von 35 m vermieden.

12.3. Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen Für die Ausführung der Baumaßnahmen dürfen nur ordnungsgemäß gewartete und zugelassene Fahrzeuge und Maschinen eingesetzt werden. Baubedingte Beeinträchtigungen des Bodens können durch eine geordnete Bauaus- führung minimiert werden. Unnötige bzw. unnötig starke Bodenverdichtungen durch Baufahrzeuge und -materialien sind zu vermeiden und Teilbereiche, die nur während der Bauphase benötigt werden, mit Baggermatten zu schützen. Die Mut- terbodenauflage ist ordnungsgemäß abzuschieben und falls erforderlich sachge- recht zu lagern. Es ist zu prüfen, ob ein Wiedereinbau möglich ist. Genaue Angaben hierüber sind DIN 18 915 (Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Bodenarbeiten) und DIN 19 731 (Bodenbeschaffenheit - Verwertung von Bodenmaterial) zu ent- nehmen, die bei der Ausführung von Bodenarbeiten zu beachten sind. Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm ist zu beachten. Sofern wassergefährdende Stoffe zum Einsatz kommen, ist auf den sachgerechten Umgang mit diesen zu achten. Nicht zur Beseitigung vorgesehene Gehölze sind zu schonen. Sollte es dennoch zu Beschädigungen von Ästen, Zweigen oder Wurzeln kommen, sind diese fachge- recht zurückzuschneiden. Genaue Angaben sind hierüber sind der DIN 18 920 (Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaß- nahmen) zu entnehmen, die bei der Ausführung von Baumaßnahmen zu beachten ist.

13. FFH-Verträglichkeitsvorprüfung

13.1. Rechtliche Grundlagen Zum europäischen ökologischen Netz Natura 2000 gehören FFH-Gebiete und EU- Vogelschutzgebiete. Auch Projekte, die außerhalb der Natura 2000-Gebiete durch- geführt werden, müssen gemäß § 34 BNatSchG darauf überprüft werden, ob sie al- lein oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten in der Lage sind, ein solches Gebiet erheblich zu beeinträchtigen. Im Folgenden wird daher eine Vorprüfung durchgeführt in der ermittelt wird, ob die vorliegende Planung Auswirkungen nach sich ziehen kann, die beeinträchtigend auf die Erhaltungsziele der Natura 2000- Gebiete wirken.

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13.2. Prüfungsrelevante Schutzgebiete In der Umgebung des Plangebiets befinden sich folgende Natura 2000-Gebiete:  FFH-Gebiet 177 „Ochsenweide, Schafhauser Wald und Feuchtwiesen bei E- sens“, geringste Entfernung rund 7,0 km nordöstlich  FFH-Gebiet 006 „Ewiges Meer, Großes Moor bei Aurich“ zugleich EU- Vogelschutzgebiet V05 „Ewiges Meer“, geringste Entfernung rund 5,0 km süd- westlich

13.3. Prüfung der Verträglichkeit In Anbetracht der geplanten Nutzung als Wohngebiet und der großen Entfernung zu den Schutzgebieten sind direkte Beeinträchtigungen nicht zu erwarten. Im Hinblick auf das EU-Vogelschutzgebiet V05 ist zu prüfen, ob die wertbestim- menden Arten durch die Planung eine erhebliche Beeinträchtigung erfahren kön- nen. Diese liegt in der Regel dann vor, „wenn aufgrund der projekt- oder planbe- dingten Wirkungen  die Lebensraumfläche oder Bestandsgröße dieser Art, die in dem europäischen Vogelschutzgebiet aktuell besteht oder entsprechend den Erhaltungszielen ggf. wiederherzustellen bzw. zu entwickeln ist, abnimmt oder in absehbarer Zeit vermutlich abnehmen wird oder  unter Berücksichtigung der Daten über die Populationsdynamik anzunehmen ist, dass diese Art ein lebensfähiges Element des Habitats, dem sie angehört, nicht mehr bildet oder langfristig nicht mehr bilden würde.“8 Ein negativer Einfluss der vorliegenden Planung auf die Bestände der wertgebenden Arten für das Vogelschutzgebiet ist auszuschließen. Da das Plangebiet weder für Brut- noch für Gastvogel ein bedeutsamer Lebensraum ist, besteht auch kein funk- tionaler Zusammenhang. Wanderbewegungen oder -routen von Zugvögeln werden nicht beeinträchtigt. Die Verträglichkeit der vorliegenden Planung mit den Schutz- und Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete ist daher als gegeben anzusehen.

14. Artenschutzrechtliche Vorprüfung

14.1. Rechtliche Grundlagen Das BNatSchG definiert in § 7 Absatz 2 Nummer 13 besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten. Für diese gelten besondere Schädigungs- und Störungsverbote. Nach § 44 Absatz 1 BNatSchG ist es hinsichtlich der besonders geschützten Tiere und Pflanzen verboten:

8 Lambrecht, H.; Trautner, J. (2007): Endbericht zum Teil Fachkonvention, Schlusstand, FuE Vorhaben im Rahmen des Umweltforschungsplanes des BMU im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz - Hannover, Filderstadt

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1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelar- ten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders ge- schützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstö- ren, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungs- formen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Diese Verbote werden allerdings für unvermeidbare Beeinträchtigungen durch zu- gelassene Eingriffe in Natur und Landschaft modifiziert. Gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG gilt: „[...] Sind in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG auf- geführte Tierarten, europäische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen 1. das Tötungs- und Verletzungsverbot (Nr. 1) nicht vor, wenn die Beeinträchti- gung durch den Eingriff oder das Vorhaben das Tötungs- und Verletzungs-risiko für Exemplare der betroffenen Arten nicht signifikant erhöht und die Beeinträch- tigung bei Anwendung der gebotenen, fachlich anerkannten Schutzmaßnahmen nicht vermieden werden kann. 2. das Verbot des Nachstellens und Fangens wild lebender Tiere und der Entnah- me, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen (Nr. 1) nicht vor, wenn die Tiere oder ihre Entwicklungsformen im Rahmen einer erforderlichen Maßnahme, die auf den Schutz der Tiere vor Tötung oder Verletzung oder ihrer Entwicklungsformen vor Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung und die Er- haltung der ökologischen Funktion der Fort-pflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gerichtet ist, beeinträchtigt werden und diese Be- einträchtigung unvermeidbar sind, 3. das Verbot nach Nr. 3 nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumli- chen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgelegt werden. Für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gilt Satz 2 und 3 entsprechend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durch- führung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote vor.

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14.2. Prüfungsrelevante Arten Die Gehölzstrukturen an der nördlichen und östlichen Grenze des Plangebiets bie- ten Lebensraum für gehölzbrütende Vogelarten. Weitere relevante Vorkommen, z. B. von Amphibien in den Gräben, von Wiesenvö- geln oder von geschützten Pflanzenarten, sind nicht bekannt.

14.3. Überprüfung möglicher artenschutzrechtlicher Verstöße Im Rahmen von Erschließung und Bebauung ist keine Beseitigung von Gehölzen vorgesehen. Die o. g. Maßnahmen zur Schonung der Gehölze während der Bau- maßnahmen erfüllen auch eine Funktion zur Vermeidung von Störungen des Brut- geschäfts. Unter Fortpflanzungs- und Ruhestätten im Sinne von § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG sind nur räumlich abgrenzbare und regelmäßig genutzte Strukturen (z. B. alte Spechthöhlen oder Fledermausquartiere) zu verstehen. Solche Strukturen sind im Plangebiet jedoch nicht bekannt bzw. nur in den großen Bäumen möglicherweise vorhanden. Die Beseitigung dieser potenziellen Standorte solcher Stätten ist jedoch nicht vorgesehen. Insgesamt betrachtet sind artenschutzrechtliche Verstöße in Folge der vorliegenden Planung nicht zu erwarten bzw. leicht zu vermeiden.

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15. Hinweise

15.1. Baunutzungsverordnung Es gilt die Baunutzungsverordnung in der Fassung der Neubekanntmachung vom 21.11.2017.

15.2. Bodenfunde Im Geltungsbereich des Bebauungsplans sind keine Bodendenkmale bekannt. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Boden- funde (das können u. a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohleansammlungen, Schla- cken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht werden, sind diese gemäß § 14 Abs. 1 des Nds. Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) meldepflichtig und müssen der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Wittmund oder dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege - Referat Archäologie - Stützpunkt Oldenburg, Ofe- ner Straße 15, 26121 Oldenburg, Tel. 0441/799-2120 unverzüglich gemeldet wer- den. Meldepflichtig ist der Finder, der Leiter der Arbeiten oder der Unternehmer. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 des NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde vorher die Fortsetzung der Arbeit gestattet. Eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde ist erforderlich, wenn Erdarbeiten an einer Stelle vorgenommen werden, wo Funde vermutet werden. Die Genehmi- gung kann unter Bedingungen und mit Auflagen erteilt werden.

15.3. Schädliche Bodenveränderungen/Altlasten Im Geltungsbereich sind weder gefahrenverdächtige, kontaminierte Betriebsflächen bekannt noch Altablagerungen gemäß Altlastenprogramm des Landes Niedersach- sen erfasst. Hinweise auf Altablagerungen liegen nicht vor. Sollten bei Bau- oder Erschließungsmaßnahmen Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen gefun- den werden, ist unverzüglich der Landkreis Wittmund, Untere Bodenschutzbehör- de, zu informieren.

15.4. Verwendung überschüssigen Bodens Fallen bei Bau- und Aushubmaßnahmen Böden an, die nicht im Rahmen der Bau- maßnahmen verwertet werden können, gelten diese als Abfall und müssen gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) einer Verwertung zugeführt werden. Der Einbau von Böden auch im Rahmen der Baumaßnahmen muss gemäß Bundes- Bodenschutzgesetz (BBodSchG) erfolgen, ggf. in Abstimmung mit anderen Geset- zen und Verordnungen. Mutterboden ist gemäß § 202 BauGB in nutzbarem Zu- stand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen.

Thalen Consult GmbH - Urwaldstraße 39 - 26340 Neuenburg - T 04452 916-0 - F 04452 916-101 - E-Mail: [email protected] - www.thalen.de Projekt-Nr. 10794 27/29 Gemeinde Schweindorf Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ – Begründung (Entwurf)

15.5. Kampfmittel Sollten bei Erdarbeiten Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist umgehend das Landesamt für Geoinformationen und Landesvermes- sung Niedersachsen (LGLN) – Kampfmittelbeseitigungsdienst – in Hannover oder das Ordnungsamt der Samtgemeinde Holtriem zu benachrichtigen.

15.6. Oberflächenentwässerung und Maßnahmen an Gewässern Die Einleitung von Oberflächenwasser bedarf der wasserrechtlichen Erlaubnis. Für Umbaumaßnahmen an Gewässern sind wasserrechtliche Genehmigungen nach § 68 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) i. v. m. § 108 Nds. Wassergesetz (NWG) erforderlich. Das gleiche gilt für Verrohrungen (Überfahrten/Überwegungen). Hier- für sind Genehmigungen nach § 36 des WHG i. V. m. § 57 NWG einzuholen.

15.7. Tatsächliche Lage der Leitungen Die tatsächliche Lage der Ver- und Entsorgungsleitungen kann von der im Plan ge- kennzeichneten Lage erheblich abweichen. Daher ist vor Beginn von Bodenbewe- gungen, Bauarbeiten und/oder Bohrungen in der Nähe einer Leitung vom Leitungs- träger die genaue Lage des Leitungsverlaufs in der Örtlichkeit feststellen zu lassen.

15.8. Einsichtnahme in technische Vorschriften Die den Festsetzungen der Bauleitplanung zugrunde liegenden Vorschriften (Ge- setze, Verordnungen, Erlasse, DIN- und ISO-Vorschriften) können bei der Verwal- tung der Samtgemeinde Holtriem (Auricher Straße 9, 26556 Westerholt) eingese- hen werden.

15.9. Geschützter Landschaftsbestandteil Die nachrichtlich übernommene Wallhecke steht gemäß § 22 Abs. 3 NAGBNatSchG unter Schutz. Demnach sind alle Handlungen, die das Wachstum der Bäume und Sträucher beeinträchtigen, verboten.

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16. Verfahrensvermerke Der Rat der Gemeinde Schweindorf hat in seiner Sitzung am …………….. die Aufstel- lung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Ochsenkamp“ beschlossen. Der Aufstellungs- beschluss wurde am ………….. ortsüblich bekannt gemacht. Der Rat der Gemeinde Schweindorf hat in seiner Sitzung am …………….. die öffentli- che Auslegung des Bebauungsplanes Nr. 10 „Ochsenkamp“ beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am ……………….. ortsüblich bekannt ge- macht. Der Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 10 „Ochsenkamp“ hat mit dem Entwurf der Begründung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in der Zeit vom ……………… bis ………………….. öffentlich ausgelegen. In diesem Zeitraum standen die Unterlagen zudem in digita- ler Form auf der Website der Samtgemeinde Holtriem zur Verfügung. Die Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte durch Anschreiben vom ……… mit der Aufforderung zur Abgabe von schriftlichen Stellungnahmen bis zum ………………………….. Nach Prüfung der Stellungnahmen hat der Rat der Gemeinde Schweindorf in seiner Sitzung am ………………… den Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ als Satzung beschlossen.

Aufgestellt: Thalen Consult GmbH Neuenburg, den 23.11.2018

i.A. Dipl.-Ing. Rolf Bottenbruch i.A. Dipl.-Umweltwiss. Constantin Block

S:\Schweindorf\10794_Wohngebiet\05_B- Plan\02_Entwurf\Begruendung\2018_11_23_10794_bp_begr_e.docx

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Der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung gemäß § 13a Absatz 2 Nr. 2 BauGB anzupassen, wenn ein Bebauungsplan, dessen Inhalte von den Darstellungen des Flächennutzungsplans abweichen, im beschleunigten Verfahren nach § 13b BauGB aufgestellt wird. Die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beeinträchtigt werden.

In vorliegendem Fall wird der Bebauungsplan Nr. 10 „Ochsenkamp“ im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB aufgestellt. Dieser Bebauungsplan setzt im Berichtigungsbereich Allgemeine Wohngebiete, Verkehrsflächen, öffentliche und private Grünflächen, Flächen für die Regelung des Wasserabflusses sowie eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft fest. Damit weicht er von der Darstellung des Flächennutzungsplans ab, der hier eine Fläche für die Landwirtschaft darstellt. Der Flächennutzungsplan stellt die Flächen innerhalb des Geltungsbereichs des vorliegenden Bebauungsplans nach der Berichtigung als Wohnbaufläche dar (vgl. zeichnerische Darstellung links).

Die Inanspruchnahme der Fläche für die Entwicklung von Wohnbauland ist von konkret vorhandener Nachfrage getragen und entspricht dem Ziel einer angemessenen Entwicklung von Wohnbauland im Rahmen der Eigenentwicklung der Gemeinde Schweindorf. Es sind sowohl ein direkter Anschluss an die zusammenhängend bebaute Ortslage als auch eine hinreichende Nähe zum Ortszentrum gegeben. Damit sind keine Beeinträchtigungen der geordneten städtebaulichen Entwicklung im Gebiet der Samtgemeinde Holtriem festzustellen.

0 100 200

LAGE GK 3. STREIFEN

17. BERICHTIGUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES 1: 5.000

W

0 100 200 SAMTGEMEINDE HOLTRIEM LAGE GK 3. STREIFEN

17. BERICHTIGUNG DES PLANZEICHENERKLÄRUNG GEMÄß PLANZV FLÄCHENNUTZUNGSPLANS Berichtigungsbereich Hinweis Es gilt die Baunutzungsverordnung in der Fassung der Neu- bekanntmachung vom 21. November 2017. W Wohnbaubaufläche ENTWURF MAßSTAB 1: 5.000

2018_11_27_10794 1:25.000