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Auf alten Deichen unterwegs

I !!Neuharlingersiel Jheringsgrodendeich Tümmeldeichkolk!! Schillhörn Altharlingersiel Werdumer Altengroden! Schwarzehörn Weiße Floh!! Burg Edenserloog Nordwerdum! Werdumer Altendeich Neuharlingersiel ! Esens

Was erwartet Sie im Verlauf der Tour?

Die Tour umfasst den westlichen Teil der Harlebucht, in dem bereits im 14. Jahrhundert große Flächen durch Eindeichung gesichert werden konnten. Aber die alten Deiche, auf denen Sie fahren, hatten durchaus ihre Schwachstellen. Sie werden Spuren dramatischer Deichbrüche entdecken. Und Sie wer- den sehr unterschiedliche Siedlungsformen erleben. Freuen Sie sich auf Warftdörfer, Sielhafenorte, Gulfhöfe, Grashäuser, Mühlen und eine Häuptlingsburg. Genießen Sie den freien Blick über die Weite der Marschlandschaft.

Esens

Esens ist das Tor zum westlichen Ufer der ehemaligen Harle- bucht. Von hier aus fahren Sie nach Neu- harlingersiel, um dort die Tour 7 zu starten. Sie können auch über Thunum nach Werdum fahren und die Tour dort beginnen.

Esens bietet Ihnen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, unter an- derem das Museum "Leben am Meer" in der alten Peldemüh- le. Hier können Sie sich über die geologische Entwicklung der Küstenlandschaft informieren. Archäologische Funde aus dem Watt vermitteln Eindrücke über die frühe Besiedlung der Marsch und über den dramatischen Untergang ganzer Dörfer.

St. Magnus Kirche Esens, Höhenbolzen 7,4 m über NN.

SERVICETIPP Information: Kurverwaltung Esens-Bensersiel Marktplatz, 26427 Esens 04971 - 915 - 0 www.esens.de

Museum “Leben am Meer” Bensersieler Str. 1 (Peldemühle) 26427 Esens 04971 - 5232 Öffnungszeiten: März - Oktober 10.00 - 12.00 und 14.00 - 17.00 und nach Vereinbarung, Mo geschlossen.

Neuharlingersiel

Der OrtNeuharlingersiel entstand im 17. Jahrhundert im Zu- ge von Eindeichungsmaßnahmen in der Harlebucht. Nach Aufgabe des Sielortes Altharlingersiel wurde am nördlichsten Punkt des Deiches ein neuer Siel angelegt. Fischerhäuser aus dem 18. Jahrhundert umfassen im Halbrund das malerische Hafenbecken. Neuharlingersiel war ein bedeutender Um- schlagplatz für Getreide und Holz. Heute beherbergt der Ha- fen eine große Flotte von Krabbenkuttern. Die Fischer der Neuharlingersieler Fischereigenossenschaft fangen im Watt und in der Nordsee in erster Linie Speisegarnelen ("Krab- ben"). Im Sommer werden auch Schollen und Seezungen ge- fischt.

Den typischen Charakter eines Sielhafens erkennen Sie an der U-Form des Hafenbeckens. Der Deich mit den Häusern führt in einer Nische um den Hafen herum. Einzige Deichöff- nung ist der Siel-Durchlass mit seinen beweglichen Toren.

Die Funktion eines alten Sieltores ist vom Prinzip her leicht zu erklären: Das aus dem Binnenland zur Küste strömende Was- ser lässt der Siel nur heraus fließen. Der Wasserdruck bei Flut dagegen hält das Sieltor geschlossen und schützt das Binnenland vor dem Salzwasser.

Schöpfwerk Neuharlingersiel von 1961 Diese Konstruktion hatte aber einen zunächst folgenreichen Schwachpunkt. Was passierte, wenn eine anhaltende Sturm- flut verhinderte, dass sich die Sieltore öffnen konnten ? Das sich an den Toren aufstauende Wasser des Tiefs setzte Teile des Binnenlandes unter Wasser. Um diese Wassermengen trotz geschlossener Sieltore loszuwerden, mussten Schöpf- werke errichtet werden, deren Pumpen in kurzer Zeit das Binnenwasser in das Hafenbecken fördern. Über die Funktion und Leistung können Sie sich direkt am Schöpfwerk informieren.

Am Hafen finden Sie u.a. ein Buddelschiff- und Rettungsboot- museum.

Schwimmdachkonstruktion

Eine Besonderheit können Sie in der Gaststätte "Dattein" am Hafen entdecken: einSchwimmdach . Dieses ist eine ur- sprünglich mit Stroh bedeckte schwimmfähige Konstruktion. Der Dachstuhl liegt ohne feste Verbindung auf und schwimmt auf dem Wasser, wenn die Mauern durch den Wasserdruck einstürzen. Personen, die auf diesem Dach ausharrten, konn- ten gerettet werden. Weitere Schwimmdächer gibt es auf dem "Alten Inselhaus" von 1700 auf der Insel sowie in Carolinensiel auf dem Gebäude neben dem Kapitänshaus.

SERVICETIPP Touristinformation Neuharlingersiel Edo-Edzards-Str. 1, 26427 Neuharlingersiel 04971 - 188 - 12 Internet: www.neuharlingersiel.de Vögel und Pflanzen der Salzwiese

Austernfischer

Brandgans

Rotschenkel

Strandflieder

Strandaster Queller Jheringsgroden-Deich

Von Neuharlingersiel fahren Sie etwa einen Kilometer entlang der Straße in Richtung Carolinensiel. Links führt eine Deichrampe auf den Deich. Oben angekommen stehen Sie vor einem Gedenkstein, auf dem folgende Daten zu lesen sind:

1803/05 als Schwerinsgrodendeich gebaut

1825 durch Sturmflut zerstört

1963 als Sommerdeich neu gebaut

1985/89 zum Hauptdeich ausgebaut

Mit diesem Deichbau wurde die Landgewinnung in der Harle- bucht abgeschlossen. Der Deich und das eingedeichte Gro- denland wurden nach dem preußischen Regierungsrat Se- bastian Eberhard Jhering benannt. Er war ab 1746 in Aurich für Angelegenheiten des Deichbaus und der Moorkultivierung verantwortlich.

Von hier oben aus können Sie die Landschaft weiträumig überblicken. Nach Norden sehen Sie in die Weite des Natio- nalparks Niedersächsisches Wattenmeer mit den vorgelager-

Blick auf die Salzwiesen des Nationalparks ten Salzwiesen. Am Horizont erkennen Sie rechts die Insel Wangerooge mit dem markanten Westturm, in der Mitte Spiekeroog und links .

Entlang der Straße verläuft der alte Seedeich von 1570 in Richtung Altharlingersiel. Vom Gedenkstein aus blicken Sie nun zum Groden in die südöstliche Richtung, also landein- wärts. Dort sehen Sie einen Deichrest mitten im flachen Ge- lände stehen.

Tümmeldeichkolk

Rest des Tümmeldeichs (Pfeil im Hintergrund)

Ein alter Kartenausschnitt von 1912 erklärt diesen sonderba- ren Deichrest.

Als nämlich der alte Deich von 1570 nach 66 Jahren infolge einer schweren Orkanflut brach, entstand durch das herein- strömende Wasser zwischen Krummhörn und Gröninger Häu- ser ein Wasserloch, ein Kolk. Um das Land zu schützen, wur- de dieser Kolk damals auf der Binnenseite umdeicht, während die Deichbruchstelle offen blieb. Durch diese Deichöffnung konnte das Nordseewasser einströmen und Schlick und Sand hineinspülen. Das Wasserloch verlandete, somit ist der Kolk nicht mehr zu sehen. Übrig geblieben ist ein kurzer Deichrest der alten Umdeichung. Auch der von der Straße nach Süden abzweigende Weg ("Tiefhaus") markiert noch den Verlauf des alten Tümmeldeichs. Die Deichbruchstelle wurde später wie- der geschlossen. WISSENSWERT Deich- und Sielachten Die Deich- und Sielachten sind seit dem späten Mittelalter ent- standen. Die Marschbauern taten sich zu einem Zweckverband zusammen, dessen Aufgabe Bau und Unterhaltung der Deiche bzw. der Siel und Entwässerungsgräben ist. An ihrer Spitze ste- hen auch heute noch gewählte Deich- und Sielrichter. Deich- und Sielregister wurden angelegt. In regelmäßigen Abständen werden Deich- und Sielschauen durchgeführt. Schäden werden festgestellt und deren Behebung und Überprüfung angeordnet. Mit eingeschlossen war ursprünglich auch eine Gerichtsbarkeit bei Versäumnissen in der Deichunterhaltspflicht und bei Dieb- stahl von Baumaterial.

Kolk Schillhörn

Der Weg führt weiter ent- lang der Deichstraße bis nach Schillhörn, wo rechts die Straße nach Altharlingersiel abzweigt. Sie folgt der alten Deich- linie von 1550. Rechts der Straße liegen zwei kreisrunde Wasserflächen, so genann- te Kolke. Immer wenn Sie einen Kolk sehen, so sollten Sie an eine dramatische Begebenheit erinnert werden. Ein Kolk ent- stand infolge eines Deichbruchs während einer Orkanflut. An einer nicht vorhersehbaren Stelle brach der Deich, und die to- sende Flut ergoss sich ins Binnenland. Das hereinströmende Nordseewasser spülte ein tiefes Wasserloch, ein Kolk ent- stand. Um die Bruchstelle zu schließen, wurden die Kolke an dieser Stelle außen, also seewärts umdeicht. Im Gegensatz zum Tümmeldeichkolk blieben die runden Teiche hier erhal- ten, weil sie nicht mehr mit Hilfe der Sedimente aus der Nordsee verlanden konnten.

Altharlingersiel

An der Straßenkurve beim Haus Grodenblick in Altharlinger- siel wird die Lage des alten Sielhafens erkennbar. Die Gast- stätte “Zum alten Hafen” liegt mitten im alten Hafen! Hier lag bereits vor 1550 der Siel, der weite Teile des Harlingerlandes in östlicher Richtung entwässerte. Ende des 17. Jahrhunderts war die Harlebucht hier schon ver- landet und der Siel verschlickt, so dass eine neue Lösung für die Entwässerung gesucht werden musste. Der Neue Harlin- gersiel wurde gebaut. Darüber wird am Anfang dieser Broschüre berichtet.

Von Altharlingersiel aus kann man bei trockenem Wetter den Weg über Kummerhusen quer durch den Groden nach Nord- werd um wählen.

SERVICETIPP

Gulfhof Butendiek, täglich ab 17.00, So ab 12.00 04464 - 94 29 29

Ostfriesische Teestube 04464 - 530

Fischrestaurant Zum alten Hafen 04463 - 94 24 89

Heikes Hofladen Bauer Wilhelm, landwirtschaftliche Direktvermarktung 04463 - 233, Mo - Fr 9.00 - 13.00/ 15.00 - 18.00 November - März Mi nachmittags geschlossen.

Werdumer Altengroden

Die Straße folgt weiter der alten Deichlinie des Werdumer Al- tengroden von 1550. Auf der westlichen Deichinnenseite ver- läuft das Altharlinger Sieltief parallel zum Deich. Sie fahren auf der Waterstraat ("Wasserstraße") bis zur Kreuzung Schwarze- hörn. Von hier können Sie parallel zur Straße die Fortsetzung der alten Deichlinie nach Osten in Richtung Altfunnixsiel ver- folgen. Sie verlassen nun den alten Deich und fahren in Rich- tung Werdum. Sie überqueren das Altharlinger Sieltief, das hier noch seinen ursprünglichen mäandrierenden Verlauf zeigt. Das Wasser fließt nach Neuharlingersiel. Weiße Floh

Südlich der Straße befindet sich die Niederung "Weiße Floh" mit einer Höhe von 0,4 munter NN . Durch diesen Landstrich verlief die älteste Deichlinie aus dem 13. Jahrhundert, an wel- che die OrtsbezeichnungRiege erinnert, z.B. Funnixer Riege, Berdumer Riege, Neudorfer Riege, Buttforder Kleineriege. In der Umgebung gibt es mehrere so genannte Grashäuser : Kleinwerdumer, Neuwerdumer, Altwerdumer und Schiefe Grashaus. Das etwas abseits gelegene Altwerdumer Gras- haus aus dem 16. Jahrhundert erreichen Sie über einen Ab- stecher von der Tour 6. Auf Anfrage können kleinere Gruppen fachkundig durch den Eigentümer geführt werden.

Gulfhof und Grashaus

Dreschdiele

Wohnteil Pferdstall 4 Gulfe

Kuhstall

DerGulfhof ist das typische friesische Bauernhaus. Das Gebäude besteht aus zwei Teilen. Das "Vorderende" ist ein ein- bis zweige- schossiger Wohnteil mit einer steilen Giebelwand und hohen Fens- tern. Der Wirtschaftsteil ist eine große Scheune unter einem tief herunter gezogenen Dach. Eine hölzerne Ständer- und Balkenkon- struktion trägt das bis zu 12m hohe Dach. Die ca. 7 m hohen Stän- der werden von Balken zusammengehalten. Der von vier Ständern eingefasste Bereich wird in Ostfriesland "Gulf" genannt, im Har- linger- und Jeverland "Fach". Mehrere Gulfe nebeneinander erge- ben dann das tragende Gerüst für die "Auflieger", die Dachsparren. In den Gulfen wurden die Getreidegarben gestapelt, bis sie im Herbst und Winter auf der Dreschdiele gedroschen wurden. Durch zwei große Tore ist die Dreschdiele von beiden Seiten zugänglich. Man kann also mit einem Wagen hindurchfahren und muss nicht wenden.

EinGrashaus ist ursprünglich ein großer landwirtschaftlicher Be- trieb im staatlichen oder kirchlichen Besitz, eine Domäne. Die Be- zeichnung ist von der Flächeneinheit "Gras" abgeleitet: 30 Grasen sind 10 ha. Burg Edenserloog

Am östlichen Ortsrand von Werdum, auf der benachbarten Warft Edenserloog, sehen Sie Teile einer mittelalterlichen Häuptlingsburg. Diese Anlage war Sitz des Häuptlings von Werdum. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Ein Teil eines alten Schafschinkens wird in der Burg aufbe- wahrt und erinnert noch heute an die Sage des Werdumer Schinkens: Das Burggelände wurde im 30-jährigen Krieg von den Mans- felder Dragonern belagert. Die Burg- besatzung sollte ausgehungert und somit zur Übergabe gezwungen wer- den. Geduldig erwarteten die Mans- felder die baldige Kapitulation. Als tatsächlich alle Vorräte ausgingen, dachten sich die Burgbewohner eine List aus. Sie steckten einen Schinken an einen langen Stock und hielten diesen aus dem Schornstein. Es war ein weithin sichtbares Zeichen der Bewohner, dass sie keinen Mangel litten. Darauf- hin gaben die Feinde die Belagerung auf und zogen sich zurück.

SERVICETIPP Die Ballade “De Schink van Edenserloog ” aus der Gedicht- sammlung “Ulenspegel un Jan Dood” soll künftig auf Tischservietten zu finden sein, wenn Sie in Werdum ein Schin- kenbrot serviert bekommen. Werdum

Der Luftkurort Werdum liegt wie eine Insel inmitten der weiten Marschlandschaft. Der Ort wird durch fünf Warften auf einem Geestuntergrund gebildet. Fruchtbares Weide- und Ackerland, Fischerei und Handel machten Werdum zu einem attraktiven Wohnort.

Auf einer hohen Warft steht die romanische Backsteinkirche St. Nicolai (1327) mit dem weithin sichtbaren Turm aus der Barockzeit. Ihren Namen verdankt die Kirche dem Bischof Nikolaus von Myra, der als Schutzpatron der Schiffer gilt.

Die Oberkante des Höhenbolzens am Turm weist eine Höhe von 6,34 m über NN auf.

Auf der Mühlenwarf ist ne- ben dem funktionsfähigen Erdholländer aus dem Jah- re 1748 eine alte Schmiede mit einem Heimatmuseum zu besichtigen.

Erwähnenswert ist die ört- liche Küstenbrauerei, die einzige im Gebiet der ehe- maligen Harlebucht. SERVICETIPP Auskünfte über Besichtigungen, Gastgeberverzeichnisse und Gastronomie erhalten Sie beim Heimat- und Verkehrsverein Werdum e.V. Raiffeisenplatz 1, 26427 Werdum 04974 - 99 00 99, Fax: 04974 - 99 00 39 www.werdum.de Literatur: Günter Peperkorn: Werdum - Aus der Geschichte eines Marschendorfes. Edition Peperkorn.

Von Werdum fahren Sie weiter in Richtung Thunum und bie- gen dann rechts ab über Wallum nachNordwerdum . Unmit- telbar am Radweg von Wallum nach Nordwerdum können Sie sich die "Obstwiese Anderwarfen" ansehen.

SERVICETIPP Obstwiese Anderwarfen Führungen zu den Themen Sorten, Anlage von Obstwiesen, Veredelungen, Lagerung und Baumschnitt mit anschließender Verkostung von Apfelsorten. Informationen über Öffnungszeiten und Führungen: Marita Tjarks 04974 - 797 und Fax 04974 - 91 45 75 [email protected]

Nordwerdum

Der Weg von Werdum führt durch die alte Marsch über Wal- lum nach Nordwerdum.

Zusammen mit Edenserloog sind dies die größeren Warften im Kirchspiel Werdum. Hier wohnten bereits um Christi Geburt Menschen auf Geestinseln, die die Marsch durchragten. Es waren vor Sturmfluten sichere Siedlungsplätze. Mit dem stei- genden Meeresspiegel wurden diese Geestinseln mit Kleibo- den um mehrere Meter erhöht. Bis etwa um 1000 nach Chr. gab es noch keine Deiche. Bei Sturmfluten stand das gesamte Land ringsum unter Wasser. Die Menschen lebten auf der Warft wie auf einer kleinen Insel.

Vier Höfe waren radial auf der Warft verteilt, wobei der Wirt- schaftsteil nach außen zeigte. Der zentrale Platz als Dorfmit- telpunkt blieb frei, um hier bei Sturmfluten das Vieh sichern zu können.

Der Hof an der Südostecke ist ein Gulfhof, bei dem das Wohn- haus quer zur Scheune steht. Dieser Hoftyp wird Krüßelwark (Kreuzwerk) genannt. Die Maueranker im Südgiebel formen die Jahreszahl 1616.

Krüßelwark-Gebäude in Nordwerdum.

Auf dem Dorfweg können Sie um die Warft herum fahren. Nordwerdum ist wie Ziallerns (siehe Touren 3 und 4 ) ein Runddorf.

SERVICETIPP Radlerstation Landhauscafé Nordwerdum 11, 26427 Werdum 04974 - 93 90 18 geöffnet täglich von 9.00 - 19.00 , Mo Ruhetag www.nordwerdum-11.de

Werdumer Altendeich

Nach Nordosten führt die Straße zum Werdumer Altendeich. Es ist die Deichlinie von 1470 bis 1550 am Westufer der ehe- maligen Harlebucht. Während Sie auf diesem Deich in Rich- tung Neuharlingersiel fahren, sehen Sie nach Westen blickend das Gebiet der alten Marsch mit überwiegender Grünlandnut- zung. Nach Osten, also rechter Hand, erkennen Sie die paral- lele Flureinteilung der jungen Marsch mit überwiegendem Ackerbau.

Wenn Sie möchten, führt Sie ein schöner Weg durch diese eingedeichte Marschenlandschaft - von der Straßenmündung Nordwerdum die Kreisstraße querend - in Richtung Kummer- husen nachAltharlingersiel . Es empfiehlt sich, diesen teil- weise unbefestigten Weg nur bei trockenem Wetter zu pas- sieren.

Seriemer Mühle

Während Sie nach Neuharlinger- siel auf die Siedlung Mühlenstrich zufahren, erkennen Sie links der Strecke dieSeriemer Mühle , ei- nen Galerieholländer von 1804, der ganzjährig kostenlos besich- tigt werden kann. Die Mühle trägt den Namen "De goede Ver- wagting", übersetzt "Die gute Erwartung".

Die günstige Lage am Tief lässt vermuten, dass der Müller früher die Mehlsäcke per Boot zum Hafen in Neuharlingrsiel transportiert hat.

Der Bezeichnung Seriem bedeutet See-Riemen = Landstrich an der See.

SERVICETIPP Teestube Seriemer Mühle Seriemer Mühle 2 26427 Neuharlingersiel 04974 - 228 Öffnungszeit in der Saison: 10:30 - 12:30 und 14:30 - 18:30 www.seriemer-muehle.de

Neuharlingersiel

Um Neuharlingersiel zu erreichen fahren Sie durch die Sied- lung Mühlenstrich. Dann kreuzen Sie das Neuharlinger Sieltief und fahren weiter auf dem Radweg am Tief, der Sie direkt in den parkartigen Dorfgarten führt. Auf dem Warftplatz wurde 1755 der Sielhof errichtet. Die Blasiusflut von 1825, die weit ins Binnenland vordrang, richtete auch hier verheerende Schäden an. Am Eingangsbereich des Sielhofs weist eine Gedenktafel auf diese Orkanflut hin. Der Sielhof

Im Sielhof befinden sich eine Kapelle, eine Fliesenwand mit biblischen Motiven sowie die Upkammer mit einem offenen Fliesenkamin.

Der parkartige Garten des Sielhofs

Neuharlingersiel bietet Ihnen zahlreiche Gaststätten, um sich nach den Anstrengungen der Radtour zu stärken.