uieute auf Seite 3; Unser Jntetuiew mit &teintith Windeten übet seine Golenteise ®£m £ftprcuM(att UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 25 — Folge 47 2 Hamburg 13, Parkallee 84 / 23. November 1974 C 5524 C Rückkehr zu ausgewogener Diplomatie Statt Bruderküssen und Schulterklopfen nüchterne Wahrnähme der deutschen Interessen notwendig

Angesichts der seit der Regierungsüber• nahme 19öJ durch die sozialistisch-liberali- stische Koalition angerichteten politischen „Na, wert denn..." Schäden für Deutschland erhebt sich immer H. W. — Reinhold Rehs, der im Dezember dringlicher die Frage: Wo muß der Hebe! 1972 zu früh verstorbene Sprecher der Lands• angesetzt werden, um die Grundlage der mannschalt Ostpreußen und langjährige Prä• Existenz Deutschlands zu sichern, die zwar sident des Bundes der Vertriebenen, war gesetzlich im Grundgesetz verankert ist, ein Mann, der ein gutes Gespür besaß, das, letzten Endes natürlich aber in der Bereit• gepaart mit einem hohen Intellekt, ihn be• schaft aller seiner Bürger liegt, die Geltungs• fähigte, viele politische Entwicklungen vor• kraft dieses Grundgesetzes auch durchzu• auszusehen. Wenn dann die Dinge eintra• setzen? ten, so, wie er sie vorausgesehen hatte, und er seine politische Auffassung bestätigt fand, pflegte er mit einem Humor, in dem „Lästiger Formelkram" ein gewisser Stolz mitschwang, zu sagen: Die Verträge von Moskau, Warschau, der „Na, wat denn . .. " Mehr berlinerisch als Grundvertrag mit der „DDR" und die Ab• ostpreußisch, aber in jedem Falle treffend. machungen mit Prag hätten die Möglichkeit An dieses „Na, wat denn" wurde ich er• dazu geboten, doch diejenigen, die bei die• innert, als Heinrich Windelen, der letzte sen Verträgen das Grundgesetz als lästigen Bundesminister in einer Bundesregierung, Formelkram außer acht ließen, wurden nicht die ihrer Fürsorge für die Vertriebenen und von den Interessen Deutschlands, sondern Flüchtlinge durch einen eigenen Minister dem Wohlverhalten gegenüber dem Ost• im Kabinett sichtbaren Ausdruck gab, in un• block geleitet. Wohlverhalten kann eine serem Gespräch anmerkte, daß die aus Wilna gute Sache sein, wenn es erwidert wird oder Lemberg stammenden Polen, die ihre und im Einklang mit den nicht nur geschrie• Heimat verlassen mußten, sich heute in Po• benen, sondern auch ungeschriebenen Ge• len ebenfalls zusammengeschlossen haben setzen steht. Es muß hier daran erinnert und auf sozusagen landsmannschaftlicher werden, daß die vier Siegermächte 1945 Grundlage zusammenkommen. davon ausgingen, daß Deutschland in den Grenzen von 1937 weiterbesteht. Bis zum Da schimpft die kommunistische Presse Regierungswechsel 1969 wurde an der Ver• seit Jahr und Tag über den Bund der Ver• bindlichkeit dieses Ausgangspunktes auch triebenen und über die Landsmannschaf• nicht gerüttelt, wenn auch unter dem Druck ten, nennt deren Bundestreffen „revanchi• zum Teil starker kommunistischer Kräfte stische Meetings" und fordert von der Bon• in einigen westlichen Ländern und nationa• ner Regierung mehr offen als versteckt, mög• len Sonderinteressen das Festhalten an die• lichst die Auflösung, und wenn das schon sem Grundgesetz immer mehr durchlöchert nicht möglich ist, dann doch die Sperrung wurde. Um so vordringlicher wurde damit aller Mittel, die es den Deutschen aus den die Aufgabe für unsere westdeutschen Di• Ostgebieten ermöglichen könnten, den Ge• plomaten, unmißverständlich unseren durch danken an die Heimat wachzuhalten und das Grundgesetz festgelegten Standpunkt ihre Forderung nach Recht und Selbstbe• zum Ausdruck zu bringen. Die Isolations• stimmung auch für die Deutschen vorzu• tragen. gefahr und die „Realitäten" hätten dem ent• gegengestanden? Wie sähe es wohl heute In jedem anderen politisch gesunden mit Israel aus, wenn seine Politiker und Volk würden derartige Forderungen mit seine Bevölkerung die möglichen Folgen Nachdruck zurückgewiesen; bei uns jedoch ihres tapferen Verhaltens ängstlich zuvor muß man befürchten, daß eben des guten erwogen hätten? Dieser Staat wäre ausge• Wetters und der vermeintlichen Entspan• löscht worden, und wenn wir uns im noch nung wegen man bereit ist, auf Umwegen freien Westen nicht bald diesen Selbsterhal• diesen Erwartungen zu entsprechen. Wobei tungswillen zu eigen machen werden, wird geschickt nach Möglichkeiten gesucht wird, die Diplomatie und die Strategie des Ostens um das Verbandsleben auszutrocknen. ihr Ziel mit Hilfe aller der Rattenfänger Wenn man den Organisationen die Mittel bei uns erreichen, die die Vorteile der nimmt, dann wird eine sogenannte Projekt• Anpassung an das „System des Sozialismus" Zum Totensonntag: In allen Kulturvölkern wird der Verstorbenen in Ehrfurcht ge• förderung praktisch zu einem Hebel, mit preisen. dacht. Unser Foto zeigt das Grabmal des Römers Poplicius, das vor 2000 Jahren in Köln dem man „höheren Orts" bestimmen kann, am Rhein errichtet und in jüngster Zeit ausgegraben wurde was noch gestattet ist oder was den öst• lichen Nachbarn ärgern könnte und folglich Ein erstes Signal unter den Tisch fallen soll. Bahnt sich die Wende an? Waren die zweier sich diametral gegenüberstehenden seine Überlegungen und Entscheidungen Da ist es interessant zu erfahren, daß die Wahlen am 27. Oktober in Bayern und Systeme angesichts des sich immer stärker einzubeziehen? Kein Zweifel, daß sich dort Polen im eigenen Lande nichts dagegen ein• Hessen mit ihrem Vertrauensbeweis für das zugunsten des Ostens verschiebenden in den Weiten unerschlossener Gebiete und zuwenden haben, wenn ihre Landsleute aus klare Bekenntnis eines Franz J. Strauß und Kräftegleichgewichtes einer Sogwirkung vernachlässigter Wirtschaftszweige große Wilna, aus Lemberg und den anderen Lan• Alfred Dregger das erste Signal? Hat das gleichkommt? und verlockende Möglichkeiten für unsere desteilen, die inzwischen zur Sowjetunion Volk, das geführt und nicht von Utopisten Wirtschaft eröffnen. Aber wird — um bei geschlagen wurden, das Gedenken an ihre umschmeichelt werden will, erkannt, daß die Gefährlicher Sog diesem schon verwendeten Begriff zu blei• Heimat pflegen. Allerdings bezweifeln wir, abgeschlossenen Verträge für unsere Ver• ben — das schon so oft beschworene Gleich• daß in diesen Gemeinschatten Kritik an der gewicht der Kräfte nicht ganz eindeutig tragspartner keine verbindlichen Formulie• Doch wer wird in der Lage sein, dieser Politik des großen Nachbarn im Osten ge• rungen enthalten, sondern willkürlich aus• weiter zugunsten der Sowjetunion erhöht, Sogwirkung Halt zu gebieten. Dazu gehören von der doch ernstlich kein nüchtern den• übt und darauf hingewiesen werden kann, gelegt werden können? Ist es mißtrauisch nicht zuletzt geistig und moralisch gefestigte daß auch diese Menschen Opfer des Krieges neworden gegenüber dem Austausch von kender Mensch eine Umkehr ihrer strate• westliche Völker, die sich nicht in den Laby• gischen Zielsetzung erwarten kann? und einer Siegerwillkür sind. Auch sie sind Genossensküssen und Schulterklopfen. rinthen der Gesellschaftslehre und den ihrer Heimat beraubt und umgesiedelt wor• Gesten, die unter persönlichen Freunden an• konfusen Vorstellungen der Besitzumver• den, weil Stalin dieses polnische Land zur gebracht sein können, aber noch langst teilung verirren und zuallererst wieder Ein schweres Erbe Abrundung seiner westlichen Grenze ein• keine Diplomatie ersetzen? Ist es stutzig ge• Diplomaten, die in der Lage sind, unabhän• fach kassiert hat. worden über die Äußerungen des Brandt- gig von Partei- und Gruppeninteressen ihren Vier Jahre Politik von Brandt, Bahr und Freundes Harpprecht, der die klaren Er• Völkern die Gebote der Stunde deutlich zu anderen haben ein verheerendes Erbe hin• So hören wir mit Interesse — und wir kenntnisse und Bekenntnisse von Strauß machen. Vom Anpassungsdenken, wie es terlassen und den Anlauf zu einer neuen sollten uns darüber freuen — daß auch die und Dregger zur Gefährdung für dte Demo• jahrelang fast bis zur Selbstaufgabe ge• Deutschland- und Europapolitik sehr er• aus ihrer Heimat vertriebenen Polen sich kratie verfälschte und Ansichten über die schehen ist, werden sie Abstand nehmen schwert. Der angerichtete Schaden ist nur zusammenfinden. Das ist sicherlich ihr gutes Verschiebung des strategischen Gleichge• müssen und angesichts der Überlegenheit zu bewältigen mit der Rückkehr zu einer Recht. Das gleiche Recht aber nehmen die wichtes äußerte, bei denen sich der Osten der westlichen Wirtschaft auch nehmen kön• Diplomatie der festen, klaren Grundsätze. Heimatvertriebenen aus den deutschen Ost• nur die Hände reiben kann? Sieht dieses nen. gebieten für sich in Anspruch. Denn es kann Volk, soweit seine Instinkte noch nicht vom Es ist entscheidend, daß das alte deutsche Selbst wenn eingeräumt wird, daß der Stil Reichstagsgebäude in Berlin mit seiner ver• hier nicht der Grundsatz gelten „Quod licet bindungslosen Intellektualismus zerstört jovi, non licet bovi." Jedenfalls wäre es sind, zuverlässiger als die vom Solidaritats- des jetzigen Bundeskanzlers sich grund• pflichtenden Inschrift „Dem deutschen peinlich, wenn die anderen immer den Jupi• denken auf ideologischer Grundlage getrüb• legend von dem seines Vorgängers unter• Volke" verwaist ist. Wünschen wir uns ter, und wir grundsätzlich die Rindviecher ten Anpassungssozialisten und die von rei• scheidet, erhebt sich doch die Frage, ob er Männer in die Führung, die diese drei spielen sollten. nen Wirtschaftsüberlegungen geleiteten fest genug ist, um die eindringlichen War• Worte an dem alten Wallotbau endlich wie• Großindustriellen, daß die Verflechtung nungen der russischen Intelligenz mit m der mit Inhalt erfüllen. Dr. Lothar Klatt Na, wat denn! . November 1974 — Folge 47 — Seite Politik £«5 Dfijmfmiblai! 23

Sowjetunion: NEUES Testfall für die Bonner Koalition AUS Der Künstler « der iruniscne Wie Moskau den Ausgang der letzten Landtagswahlen beurteilt Lebens. BONN Wohl noch nie seit Bestehen der Bundesrepu• ausyang wären früher wütende Attacken auf In der Liebe, in der Politik, in der Medizin kann blik sind Länderwahlkämpfe von Moskau so ge• die oppositionellen Wahlsieger gefolgt wie das man den Menschen, ja sogar den Herrgott be• spannt aufmerksam mitverfolgt worden wie die Amen nach der Predigt. Hier aber hat die öst• trügen — in der Kunst ist das unmöglich. Dr. Jahn wird 60 in Hessen und Bayern in den letzten Wochen. liche Propaganda hinzugelernt und begriffen, Anton Tschechow Nach Darlegung eines Diplomaten aus Moskau daß sich solche Kampagnen meist nicht rentie• Dr. Hans Edgar Jahn, waren für Moskau und seine Verbündeten die ren, ja das genaue Gegenteil bewirken können. Die Kunst ist eine Zusammenarbeit zwischen Vizepräsident des Bun• Wahlentscheide für das hessische und bayerische Vermutlich wird daher der Osten die innen• Gott und den Menschen. Je weniger der Mensch des der Vertriebenen Parlament in erster Linie Test-Ergebnisse für politische Entwicklung in der Bundesrepublik und von 1966 bis 1973 die Standfestigkeit der sozialliberalen Koalition auch weiterhin relativ maßvoll kommentieren. dabei tut, desto besser. Andre Gide Vorsitzender des Stän• in der Bundesrepublik. Obwohl man im Kreml Interessant ist aber, daß sich der Verdruß über Kunst kommt nicht von Können, sondern von digen Rates der Ost• den Wahlerfolg von Strauß und Dregger jetzt natürlich weiß, daß sich auch die CDU/CSU- Müssen. Arnold Schonberg deutschen Landesver• Opposition zur Entspannung bekennt und gar offenkundig in neuen Angriffen gegen Peking tretungen, begeht am nicht in der Lage sein würde, die jSubstanz der Luft macht. Jetzt wird den Chinesen vorgewor• Die Kunst, wie die Moral, besteht darin, irgend• 21. November seinen Ostverträge in Frage zu stellen, befürchtet man fen, sie machten sich zu Schrittmachern der wo die Linien zu ziehen. G. K. Chesterton 60. Geburtstag. Jahn offensichtlich, eine Rückkehr der CDU/CSU an westdeutschen Opposition, indem sie deren hi• gehört seit 1965 als die Macht könnte den Bewegungsraum bei der storisch schon überlebte Thesen über eine deut• Kunst ist das, was übrigbleibt, nachdem alles Abgeordneter dem Praktizierung der Verträge einengen oder, an• sche Wiedervereinigung, Grenzänderungen usw. an ihr bis ins letzte analysiert ist. Deutschen ders gesagt, könnte zur Folge haben, daß eine billigten, als ginge es um chinesische Lebens• Martin Kessel an. 1969 wurde er ins CDU/CSU-Regierung z. B. für großzügige wirt• rechte. Offenbar wolle die chinesische Propa• Europäische Parlament schaftliche Kooperation erheblich höhere Preise ganda auch in Deutschland Vorstellungen von Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit er• entsandt. Seit 1971 ist er Vorsitzender des Lan• fordern würde. sogenannten „ungerechten Verträgen" virulent kennen läßt. Pablo Picasso desverbandes Braunschweig der CDU. Jahn ist Mit einem Wahlsieg der Koalitionsparteien machen. nach dem Kriege mit zahlreichen namhaften hatte der Kreml nicht gerechnet, aber auch nicht Das Ergebnis des Schmidt-Genscher-Besuchs Die Farbe ist die Taste. Das Auge ist der Ham• Publikationen hervorgetreten. damit, daß die Verluste der SPD derart hoch in der UdSSR wird unter westlichen Diplomaten mer. Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten. ausfallen würden. Man hatte, das ging aus als ein Politikum beurteilt, bei dem „gelungenes Der Künstler ist die Hand, die durch diese oder Äußerungen sowjetischer Politiker zweifelsfrei Atmosphärisches den mageren Gehalt wohl• jene Taste zweckmäßig die menschliche Seele Preisindex hervor, erwartet, daß es Schmidt gelingen tuend überdeckt hat". Breschnew soll Honecker in Vibration bringt. Wassili Kandinsky würde, den durch Brandts Führungsschwäche be• kurz vor dem Besuch der Bonner Politiker aus• Das Bundeswirtschaftsministerium und die wirkten Rückgang der SPD sehr viel nachhalti• drücklich zugesichert haben, es würde keinerlei Man muß den Künstlern gegenüber, wenn es Bundesbank streuen zur Zeit die Hoffnung aus, ger zu bremsen. Zwar hätte Schmidt einen noch grundsätzliche Positionen preisgeben. Politisch daß die Teuerungsrate für die Lebenshaltung im wirklich Künstler sind, Verzeihung üben und größeren Popularitätsgewinn der Opposition keineswegs ohne Belang ist übrigens das aus• fünfe gerade sein lassen, aber ihre Mischung November auf 6 Prozent fallen und im Dezem• verhindert; alles in allem aber stünde die Re• gezeichnete Verhältnis zwischen Breschnew und von Blödsinn, Sittenfrechheit und Arroganz auch ber sogar wieder im 5-Prozent-Bereich liegen gierungskoalition jetzt auf schwächeren Füßen Honecker. Es scheint von einer Art Freundschaft werde. (Oktoberrate 7,1 Prozent, nach 7,3 Pro• als zuvor. nicht weit entfernt, was bei einem so spröden noch zu feiern, ist mir widerwärtig. zent im September.) Einem für Moskau so wenig befriedigen Wahl- Menschen wie Honecker schon einiges besagt. Theodor Fontane

Streit um Berlin Zwischen Bundeskanzler Schmidt und Frak• Zum Totensonntag: tionschef Wehner soll es zu einer heftigen Aus• einandersetzung in der Berlin-Frage gekommen sein. Bekanntlich hatte Schmidt sich in Moskau Können wir Soldatengräber im Osten bald besuchen? auf den Standpunkt gestellt, keine neuen Ab• kommen mit der Sowjetunion abzuschließen, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erzielte Fortschritte — Endlich zu Gesprächen bereit wenn nicht eine vernünftige Regelung der Ber• liner Zuordnung zur Bundesrepublik erreicht 3,74 Millionen deutsche Soldaten fielen im vorhandenen deutschen Soldatenfriedhöfe und sämlicher sowjetischer Kriegsgräber festzustel• würde. Daran scheiterte die Unterzeichnung Ersten und Zweiten Weltkrieg in Gebieten, die die Pflege der dortigen Gräber verhandeln kön• len. Daß jedoch nach und nach deutsche Sol• von vier bereits ausgehandelten Verträgen. heute zu den sozialistischen Staaten Ost- und nen. Mit Ausnahme der Volksrepublik Polen — datenfriedhöfe in den sozialistischen Ländern — Fraktionschef Wehner, dessen These auch von Südosteuropas gehören. Ihre Gräber waren über die nach wie vor ein Entgegenkommen auf dem zunächst in der Sowjetunion, in Rumänien und Bahr, Ehmke und Eppler gestützt wird, vertritt 25 Jahre lang unerreichbar; diese Gräber kön• Gebiet der Kriegsgräberfürsorge von einer end• Jugoslawien — zum Besuch und zur Pflege frei• dagegen die Auffassung, auf Berlin-Klauseln nen noch nicht besucht und gepflegt werden. Die gültigen Regelung der Wiedergutmachungsfrage gegeben werden, ist allerdings im Vergleich zu notfalls zu verzichten und die Verträge mit der Möglichkeit, mit den sozialistischen Staaten, be• abhängig macht — sind die sozialistischen Staa• bisher ein wesentlicher Fortschritt! Sowjetunion in jedem Falle abzuschließen. sonders mit der Sowjetunion, jetzt über die ten zu Gesprächen bereit. Nach 15 Jahren wird Dr. Siegfried Löffler Frage der Kriegsgräberfürsorge zu sprechen, hat zumindest von der Sowjetunion eine Geste des wenigstens dazu geführt, daß im Frühjahr dieses Volksbundes erwidert, der am 26. September Ärger im Vatikan Jahres der deutsche Soldatenfriedhof in Moskau- 1959 im nordhessischen Zonengrenzort Herles• Der Sidona-Bankkrach in Rom und New York Ljublino zum Besuch freigegeben wurde. hausen einen russischen Soldatenfriedhof ein• Brief an Scheel weihte, an dessen Eingang in deutscher und hat den Vatikan mehr in Mitleidenschaft ge• Die unablässigen Bemühungen des Volksbun• russischer Sprache steht: „Hier ruhen 1593 rus• Der aus der FDP ausgetretene Staatssekretär zogen als ursprünglich angenommen. Die kirch• des führten kurz vor dem Volkstrauertag dazu, sische Kriegsgefangene, die lh der schweren Zeil Dr. Heinrich Stakemeier, der auch aus seinem lichen Verluste werden jetzt auf rund 500 Mil• daß sidi die sowjetische Regierung mit der 1941—1945 fern von ihrer Heimat starben." Amt ausscheiden muß, führte mit dem jetzigen lionen Mark beziffert. Im Vatikan will man namentlichen Kennzeichnung der dortigen Grä• Bundespräsidenten Scheel, als dieser noch FDP- jetzt das Bankwesen reorganisieren. Dabei soll ber einverstanden erklärte. Von sowjetischer Die Angehörigen dieser Toten schrieben und Chef war, schon seit über einem halben Jahr auch der Name der „Bank des Hl. Geistes" Seite bestehen nun keine Bedenken mehr, die bedankten sich bald nach Bekanntwerden der eine Korrespondenz über das Kirchenpapier. verschwinden. bisher lediglich mit Nummern gekennzeichneten Friedhofseinweihung, einige besuchten auch die Darin hieß es: „Es hat mich sehr enttäuscht, daß Gräber der 476 ehemaligen deutschen Kriegs• Gräber in Herleshausen. Die offiziellen sowje• Sie und Herr Genscher nicht den Mut und die gefangenen mit den Namen und den Lebens• Hoffnungen der FDP tischen Stellen reagierten zögernd; mit ihnen Kraft fanden, dieses destruktive und antikirch• daten der Toten zu versehen. Auf einem Obelis• kann man jetzt aber immerhin über die Frei• liche Papier, von Judo-Bilderstürmern vorberei• ken am Rande der Gräberanlage in Moskau- Der Vorsitzende der FDP in Nordrhein-West• gabe weiterer deutscher Soldatenfriedhöfe für tet, vom Tisch zu fegen, gegebenenfalls unter Ljublino kann eine Inschrift angebracht werden, falen, Horst-Ludwig Riemer, und der wirtschafts• den Besuch von Angehörigen verhandeln. Androhung ihres Rücktritts als Chef einer rechts• die auf die dort ruhenden deutschen Kriegstoten politische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, staatlich organisierten Partei, in der Toleranz hinweist. Otto Graf Lambsdorff, sind überzeugt, daß nur Natürlich wäre es falsch, daran übertriebene immer groß geschrieben worden ist." Hoffnungen zu knüpfen. In der Sowjetunion sind der Pragmatiker Friderichs die FDP aus der Tal• Das ist natürlich kein spektakulärer Erfolg, zahlreiche deutsche Soldatengräber — z. B. in sohle führen kann. Die Rechtsliberalen glauben, der mit der Arbeit des Volksbundes in Nord-, Stalingrad — nicht mehr auffindbar, weil sie CDU-Verbände für Strauß die Zukunft der FDP sei mit Außenminister West- und Südeuropa, in Nordafrika und im beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt nicht Genscher nicht mehr zu gewinnen. Deshalb wol• Nahen Osten — wo 886 000 Gefallene des Ersten Nach seinem überwältigenden Wahlerfolg in berücksichtigt wurden. Da die Russen eine an• Weltkrieges und 446 000 Kriegstote des Zweiten Bayern gewinnt Strauß auch nördlich der Main• len sie Friderichs noch vor der Bundestagswahl dere Mentalität als wir haben und sich weit• Weltkrieges ruhen, deren Gräber vom Volks• linie neue Freunde. Vor allem in Kreisverbän• zur Nr. 1 der FDP machen. gehend damit begnügen, daß ein großes Denk• bund gepflegt werden — vergleichbar wäre. den der CDU In Westfalen und Norddeutschland mal in der Nähe eines ehemaligen Schlachtfeldes Wenn der Volksbund nach jahrzehntelangen ver• werden Strauß erhebliche Chancen eingeräumt; an die Opfer des Krieges erinnert, verfuhren geblichen Bemühungen mit den Staaten des bisher war eine Kanzlerschaft des CSU-Chefs Im vorparlamentarischen Raum sie mit den eigenen Kriegsgräbern ebenso und Ostens ins Gespräch zu kommen, erste kleine dort kategorisch abgelehnt worden. würde es auch nicht mehr möglich sein, die Lage Der Vorstand der Staats- und Wirtschafts• Schritte vorankam, darf man allerdings nicht politischen Gesellschaft e. V. hat in Bonn aus• vergessen, daß es auch im Westen anfangs er• drücklich die satzungsgebundene Aufgabe be• hebliche Schwierigkeiten gab und in den Län• stätigt, im vorparlamentarischen Raum tätig zu dern, die während des Krieges von deutschen Streiflichter: sein und sich dort mit Nachdruck für die Siche• Truppen besetzt worden waren, in erheblichem rung des demokratischen Rechtsstaates und der Maße Ressentiments überwunden werden muß• freiheitlichen Gesellschaftsordnung einzusetzen. ten. Konsequente Opposition Diesem Ziel dient die von der Gesellschaft UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG seit Jahren getätigte Aufklärungsarbeit; sie wird Nun wird der Volksbund Deutsche Kriegs• statt Anpassung FÜR DEUTSCHLAND unter gleichzeitigem Ausbau der Organisation gräberfürsorge endlich auch mit den sozialisti• in Zukunft verstärkt fortgesetzt werden. schen Staaten konkreter über den Besuch der „Bayernkurier" greift die CDU an Chefredakteur: Hugo Wellems Das CSU-Organ „Bayernkurier" hat sich Verantwortlich für den politischen Teil über „die kümmerlichen und schäbigen Ver• Stellvertr. Chefredakteur: suche mancher CDU-Prominenter" beklagt, Ruth Maria Wagner die 61,1 Prozent der CSU bei den bayerischen Kultur, Unterhaltuna Frauenseite Landtagswahlen als ein Ergebnis abzutun. Chat vom Dienst: das mit der Politik und der Person des Par• Hans-Ulrich Stamm teivorsitzenden Franz Josef Strauß nichts zu Geschichte. Landeskunde und Aktuelles hin habe. Soziales und LAG: Wie Horst Zander Weiter heißt es in der neuen Ausgabe der Zugleich Jugend Heimatkreise Gruppen ANDERE Zeitung, diese Versuche zeigten „die ganze Ver• Bonner Redaktion: legenheit in jenen Bereichen der CDU, in denen es sehen: Clemens J Neumann Anpassung an die Bonner Regierungspolitik Anzeigen und Vertrieb: Die schweigende Trumpf ist und denen eine entschlossene und konsequente Opposition, wie sie Strauß ver• Heinz Passarge Mehrheit körpert, zutiefst zuwider ist". Und da das Wahl• Das Ostpreußenblati isi das Organ der Lands „Was ich hier ergebnis von Bayern und Hessen eine Bestäti• mannschaft Ostpreußen und erschein! *öchen"htt zur Information der Mitglieder des Förderkfelses mache? — Ich warte gung für Strauß sei, verfolge die „Schar seiner der Landsmannschaft Ostpreußen - bSSÄ auf ne Protest• Gegner" den Erfolg umzudeuten und von Strauß p«?V'- monatl ' Ausland 5.20 OM mona | zu isolieren. Postscheckkonto für den Vertrleh Pn«t«U«2? ™ demonstration ES « » > « - VeÄÄC gegen die Zu den Strauß-Gegnern zählt der „Bayern• Nr äni59T i "amPur9 '3. Parkallee B4 Postfach Ermordung kurier" neben „Spiegel"-Herausgeber Rudolf narch8^enTseseru8° % g J 41 l^Ä«?^ oank Hamburg BLZ^00 500 00. des Berliner Augstein auch „das gemeinhin als CDU-nahe" be• zeichnete Wochenblatt „Deutsche Zeitung" (früher Kammergerichts• „Christ und Welt"). Der dort „auf einer ganzen Konto für Anzeigen 907 00-2 04 P t präsidenten!" 08 Seite gegen Strauß gestartete Großangriff" lasse /•\ scheckamt Hamburg ru< Gerh in seiner „ehrabschneiderischen Infamie" die /v\ ?. ? ara Rautenberg äs Lee, Zeichnung aus Frank• jüngste „Augstein-Tirade" als eher „schwäch• /W\ NorderstraBe 29/31. Ruf i04 91 M2W p0r Anzeigen oiii Preisliste Nr 17 furter Allg. Zottimg lich und kläglich" erscheinen. 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 3 3M5 £tfrmitabiull Das Interview

Zeitung schreiben heißt nicht zuletzt, „Zweifellos ist man in Polen am Ausbau der sich zu bemühen, den Lesern Informa• wirtschaftlichen Beziehungen sehr interessiert, und dieses Interesse sollten wir erwidern. Ich tionen aus erster Hand zu bieten. Die Eine Brücke würde den Handelsbeziehungen mit Polen gern Reise einer Delegation des Deutschen eine besondere Bedeutung zumessen, über die Bundestages in die Volksrepublik Polen man weniger reden als sie fördern sollte. Polen hat gewiß nicht nur in den Kreisen der hat imponierende Anstrengungen gemacht, um ein moderner Industriestaat zu werden. Hier Heimatvertriebenen besonderes Inter• müssen bei uns manche Vorurteile aus alter esse gefunden. Zur Delegation gehörte über die Trümmer Zeit abgebaut werden. der Bundestagsabgeordnete Heinrich Ich glaube, daß man in Polen — freilich ohne Windelen, der unseren Lesern einmal dies zu sagen — ganz gut versteht, welche ent• als Bundesminister für Vertriebene, scheidende Bedeutung die Regelung der humani• Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, dann der Vergangenheit bauen tären Fragen für die deutsch-polnischen Bezie• hungen hat. Hier geht es Warschau um weitere aber auch als ein Politiker bekannt ist, Zugeständnisse Bonns, also um die Wahrung des der stets mit Nachdruck für die eigenen Vorteils. Daß man sich damit im Grunde Interessen der Vertriebenen sowie für einen schlechten Dienst erweist, haben wir in Recht und Selbstbestimmung eingetre• Warschau versucht deutlich zu machen." ten ist. Der Beitrag der Vertriebenen Wir führten mit Heinrich Windelen „Außenminister Genscher hat bei dem ab• nach seiner Rückkehr das nachstehend schließenden Essen, das er dem stellvertreten• aufgezeichnete Gespräch: den polnischen Ministerpräsidenten, Herrn Ols• zewski, auf dem Bonner Venusberg gab, aus• „Herr Windelen, als Bundesminister für die drücklich auf den wesentlichen Beitrag der Ver• Vertriebenen und dann auch als Abgeordneter triebenen zum demokratischen Aufbau unseres des Deutschen Bundestages, haben Sie sich mit Staates hingewiesen. Zu Genschers Ressort da• besonderem Nachdruck für eine Lösung der zwi• mals als Innenminister gehörten u. a. die Ver- schen Polen und den Deutschen anstehenden Pro• triebenenfragen, die Sie vorher als letzter Mini• bleme eingesetzt, bei der das Recht zur Grund• ster für die Vertriebenen und Flüchtlinge im lage einer Neuordnung gemacht wird. Als wir Kabinett noch unmittelbar vertreten konnten hörten, daß Sie zu der Delegation der Parlamen• Hatten Sie in Warschau Gelegenheit, diesen tarier gehörten, die nach Warschau reisten, Komplex ebenfalls anzusprechen?" haben wir uns gefragt, kann das gutgehen. Meine Frage: Ist es gutgegangen? Wie wurden „Ja, natürlich; vor allem in privaten Gesprä• Sie in Warschau aufgenommen?" chen. Es liegt in der Natur der Sache, daß gerade die Vertriebenen besonders an Polen interessiert „Herr Wellems, diese Frage habe ich mir sind. Ein großer Teil des Tourismus nach Polen natürlich vorher auch gestellt, als meine Fraktion geht auf das Konto der Vertriebenen; die zahl• mich als Delegationsmitglied vorschlug. Ich war reichen Ubersetzungen polnischer Literatur wer• mir klar darüber, daß es für mich in Warschau den vornehmlich von Vertriebenen gemacht; nicht leicht werden würde. Andererseits wollte Vertriebene haben hier Ausstellungen polnischer ich diesen Gesprächen nicht ausweichen, denn Künstler organisiert usw. und so fort. Es war ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß auch früher schon so, daß für manche West• wir Konflikte miteinander ehrlich austragen deutsche jenseits der Elbe unbekanntes Nie• müssen, wenn wir zu einer Verständigung mit mandsland begann. Polen kommen wollen. Dies war ja gerade der Kern meiner Vorwürfe gegen die Verhandlun• Wir Vertriebenen wohnten jenseits der Elbe gen der Bundesregierung, die dann zum War• als Nachbarn der Polen und wissen natürlich schauer Vertrag führten, daß man durch Mehr• mehr auch über die europäische Kultur und Ge• deutigkeit des Textes und Ausklammern schwie• schichte des Nachbarvolkes als andere. Ich habe riger Probleme — Stichwort: Aussiedlung — den Polen gesagt, mit den Vorwürfen des Revan• neue Konflikte geschaffen habe, anstatt alte zu chismus belegten sie gerade die, die eigentlich beseitigen. — bei allem was uns trennt und zwischen uns steht — am ehesten Verständnis für ihre Pro• Ich hatte mir vorgenommen, diesen meinen bleme haben könnten. Es wäre gut, wenn man Standpunkt auch in Polen verständlich zu ma• dies in Warschau begriffen hätte." chen, wenn ich auch keine Zustimmung erwartete. Dies ist, glaube ich, gelungen. Nach einem etwas schwierigen Auftakt haben die Polen ihrem Ruf, Die Polen aus Wilna . . . gute Gastgeber zu sein, alle Ehre gemacht." „Gab es eine Möglichkeit, den polnischen Ge• sprächspartnern klarzumachen, daß der BdV und Hart aber ehrlich die Landsmannschaften kein ,Hort des Revan• chismus', sondern vielmehr daran interessiert .Eine Frage vorab: Wer waren die Gesprächs• sind, auf der Grundlage von Recht und Selbst• partner der deutschen Parlamentarier? Und wie bestimmung auch mit den östlichen Nachbarn, war das Klima der Gespräche?" und vor allem mit Polen, zu einer fairen Ver• ständigung zu kommen?" .Ich glaube, unsere Gespräche waren wohl die härtesten und ehrlichsten, die zwischen Deut• „Das gehört zu dem Thema, das ich eben ja schen und Polen in offizieller Mission seit Jahr• nur sehr verkürzt darstellen konnte, übrigens zehnten geführt wurden. Die Polen haben dies treffen sich ja auch die ans Wilna und Lemberg nach meinem Eindruck durchaus gewürdigt. Das vertriebenen Polen in ihren Landsmannschaften, Gesprächsklima ist trotz zahlreicher Kontrover• wie mir bestätigt wurde." sen eigentlich von Tag zu Tag besser geworden. Unsere prominentesten Gesprächspartner waren Nach Rückkehr der Parlamentsdelegation aus der Volksrepublik Polen führte Chef• Staatsoberhaupt Jablonski, Parlamentspräsident redakteur Wellems ein Gespräch mit Heinrich Windelen (rechts) über dessen Eindrücke Geschlossene Haltung Gucwa, Ministerpräsident Jaroszewicz, Außen• / Foto Zander minister Olszowski, der Vorsitzende des Aus• „Noch eine Frage zur deutschen Parlamenta• rierabordnung; wurde nach dem Standpunkt der wärtigen Ausschusses, Krasko, wie sein Kollege „Ist bei den Gesprächen auch auf das von den rung diese wichtige Frage nicht geklärt, so daß Frelek, Sekretär des ZK." Parteien argumentiert oder ist die deutsche Ab• Vertriebenen zurückgelassene Vermögen hinge• alles vom guten Willen der Warschauer Regie• ordnung mit Geschlossenheit aufgetreten?' wiesen worden und darauf, daß auch die Deut• rung abhängt Die Dokumentation schen gegenüber Polen finanzielle Forderungen „Die Delegation des Deutschen Bundestages vorzubringen haben? Wie denkt sich z. B. War• Im übrigen haben unsere Gesprächspartner ist auch in der Argumentation geschlossen auf• .Sie haben in jüngster Zeit mehrfach gefor• schau die Beiseitigung der völkerrechtswidrigen darauf verwiesen, daß in der zum Vertrag ge• getreten. Vielleicht hat man in Warschau damit dert, die Dokumentation über die an den Deut• Einziehung des Vermögens der Heimatvertriebe• hörenden Information' von ,einige Zehntausende gerechnet, durch den überaus harten Angriff auf schen begangenen Verbrechen vorzulegen. Hat nen durch das kommunistische Regime in War• Personen' die Rede gewesen sei. Da man bereits mich die Delegation spalten zu können. Sollte dieses Thema in Warschau zur Diskussion ge• schau?' über 40 000 Menschen ausgesiedelt habe, hätten diese Vermutung zutreffen, dann ist das Gegen• standen und wie wurde seitens Ihrer polnischen sie ihre Zusage erfüllt. teil eingetreten. Die klare Haltung der Bundes• Gesprächspartner hierauf reagiert?' „Darüber ist am Rande gesprochen worden. tagspräsidentin hatte daran großen Anteil." Ich habe darauf hingewiesen, wie die finanziellen Hier rächt sich also die leichtfertige Verhand• „Damit begannen eigentlich unsere Gespräche. Forderungen Warschaus hier bei uns angesichts lungsführung der Bundesregierung, die nicht auf Ich wurde sehr hart angegriffen. Nach einer ver• der Tatsache wirken, daß Polen schließlich seit einer Klärung der Zahl der Auszusiedelnden Nur wenn beide Seiten . . . mittelnden Erklärung der Bundestagspräsidentin fast 30 Jahren ein Viertel deutschen Bodens bestand. habe ich meinen bekannten Standpunkt in dieser „Und zum Abschluß: Welches ist der beherr• nutzt. Die Polen wiesen demgegenüber auf den „Der stellv. polnische Ministerpräsident, Herr schende Eindruck dieser Reise? Was muß getan Frage wiederholt und erklärt, daß man das auf Verlust Lembergs und Wilnas hin und daß ja beiden Seiten erlittene Unrecht anerkennen Olszewski, hat dem Aufsichtsratsvorsitzenden werden?" nicht sie das Potsdamer Abkommen gemacht der Friedrich Krupp GmbH., Herrn Beitz, den müsse, wenn man wirklich Verständigung wolle; hätten, sondern die Alliierten. ich wolle eine deutsch-polnische Verständigung polnischen Verdienstorden verliehen, weil er „Es gibt so viele Eindrücke, daß man kaum während des Krieges in Polen gearbeitet und einen als beherrschend herausstellen kann. Ich und müsse eben deshalb diese Haltung einneh• Aber im übrigen, Herr Wellems, damit kein habe in Polen natürlich auch manches gehört, men. Die Polen nahmen meine Erwiderung mit Mißverständnis aufkommt: Niemand hat von dort polnische Bürger vor Verfolgung geschützt hat. Wie ist es um die Schatten der Vergangen• was erst verarbeitet werden muß, denn natür• Befriedigung zur Kenntnis, und danach spielte den Polen eine Entschädigung für deutsches Ei• lich haben solche Gespräche nur dann Sinn, wenn das Thema eigentlich keine Rolle mehr." gentum verlangt, denn diese individuellen Eigen• heit bestellt? Werden sie nun noch von der Propaganda beschworen oder sitzt tatsächlich im beide Seiten bereit sind, den Standpunkt des tumsrechte bestehen nach unserer Rechtsauf• jeweils anderen sachlich zu prüfen. Ich habe bei fassung trotz des Warschauer Vertrages fort. polnischen Volk ein tiefes Mißtrauen gegen die Ein Junktim . . . Deutschen? Hatten Sie eine Möglichkeit, mit dem einem der Gespräche gesagt, wir seien bereit Selbst die Bundesregierung bestreitet vor dem und gewillt, eine Brücke über die Trümmer der Bundesverfassungsgericht, daß im Warschauer .Mann auf der Straße' zu sprechen und welche „Wir haben den Eindruck, daß Polen zwischen Eindrücke haben Sie gewonnen?" Vergangenheit zu bauen. Aber selbstverständlich der Familienzusammenführung und den Repa• Vertrag eine Gebietsabtretung enthalten sei, die könne man eine solche Brücke nur von beiden rationen, ganz gleich, unter welches Stichwort nur in einem Friedensvertrag erfolgen könne. „Ein so kurzer Aufenthalt in Polen reicht nicht Ufern her errichten. solche Zahlungen gestellt sind, eine Funktion Das Bundesverfassungsgericht wird in Kürze aus, um diese Frage zu beantworten. Ich muß herstellen will'. Welchen Eindruck haben Sie aus darüber entscheiden." aber sagen, daß mich das Geschichtsbewußtsein Der gute Wille scheint mir auf beiden Seiten Ihren Gesprächen gewonnen?" eigentlich aller Gesprächspartner beschämt hat. vorhanden zu sein, aber offenbar passen Stand• Hier rächt sich . . . Die Vergangenheit ist in Polen sehr lebendig, ort und Brückenkonstruktion auf den beiden „Dieser Eindruck ist richtig, obwohl man in Ufern nicht zusammen, weil diese Probleme im „In der deutschen Presse konnte man lesen, wie ich nicht zuletzt an Allerheiligen feststellte Warschau ein Junktim ablehnt und insbeson• — ich war privat noch einen Tag länger in War• deutsch-polnischen Vertrag entweder überhaupt dere empfindlich gegen den Vorwurf reagiert, der polnische Außenminister Olszewski habe nicht geregelt sind oder beide Partner die Eini• der Delegation des Bundestages gegenüber er• schau geblieben, um zu erleben, wie das polni• Menschen nur gegen Geld ausreisen zu lassen, sche Volk diesen Tag begeht. gungsformeln jeweils entgegengesetzt interpre• also praktisch Menschenhandel zu betreiben.' klärt, die Umsiedler frage könne nicht als Rechts• tieren. Sie wissen, daß dies auch meine Argu• frage erörtert werden, da sie politische Qualität Es wird Sie vielleicht interessieren, Herr Wel• mente gegen die Ratifizierung des Vertrages besitze. Welchen Standpunkt hat unsere Dele• . . . und Reparationen? lems, daß ich an diesem Tag auf dem Grab des waren, aber durch die unmittelbare Konfronta• gation in dieser so wichtigen Frage eingenom• letzten frei gewählten Sejm-Marschalls (der 1940 tion haben diese für das deutsch-polnische Ver• „Der Warschauer Vertrag bestätigt keine Re• men?" von Deutschen erschossen wurde) einen Blumen• hältnis tragischen Fehler und Versäumnisse für parationsansprüche der Polen. Wie begründen „Warschau steht auf dem Standpunkt, es strauß niedergelegt habe. Mißtrauen oder Angst mich doch eine andere Dimension gewonnen. die Polen heule ihre Forderungen? handle sich bei den Aussiedlungswilligen um vor den Deutschen? Aus eigener Erfahrung weiß „Die Polen sprechen nicht von Reparationen. polnische Staatsbürger, für die die Bundesregie• ich darüber zu wenig: belassen wir's dabei." Die Themen der Warschauer Gespräche haben Sie verlangen Entschädigungen, z. B. für KZ- rung nicht zuständig sei; es liege ausschließlich im Grunde die Argumente der Opposition ge• Opfer Dabei wird u. a. auf d.e Regelung m.t bei den polnischen Behörden, die Aussiedlungs• „Fast zum Zeitpunkt Ihres Besuches in War• gen den Vertrag bestätigt, leider möchte ich sa• Israel verwiesen, einem Staat, mit dem wir uns anträge zu genehmigen oder abzulehnen. Inso• schau wurde in Bonn ein Abkommen über wirt• gen. Es wird jetzt der sehr schwierige Versuch nicht im Kriegszustand befanden weil er da• weit handle es sich um eine politische und nicht schaftliche Kooperation unterzeichnet. Eine Ver• gemacht werden müssen, trotz des Vertrages die mals noch gar nicht existierte. D.e deutsche Dele• um eine Rechtsfrage. einbarung über Ausreiseerleichterungen für Brücke zu bauen. Die Reise der Bundestagsdele• gation teilte hier die Autfassung der Bundes• Deutsche aus Polen kam dagegen nicht zustande. gation könnte dazu einen Beitrag geleistet ha• Nach unserem Grundgesetz sind die heute in Ist es so, daß Polen eher an einem Ausbau ben. Auf jeden Fall sollten wir derartige Kon• regierung, wonach derartige Entschädigungen wirtschaftlicher Kontakte interessiert ist und für „Komplex der Reparationen gehören, auf der Volksrepublik Polen lebenden Deutschen takte unter voller Wahrung des eigenen Stand• dagegen überwiegend deutsche Staatsbürger. die humanitären Fragen und auch für die Ge• punktes fortsetzen, ich habe mir das auch per• die Warschau bei den Vertragsverhandlungen fühle der Deutschen in Polen kein Ohr hat?" sönlich vorgenommen." bekanntlich verzichtet hat." Im Warschauer Vertrag hat die Bundesregie• 23. November 1974 — Folge 47 — Politik £ra öftimulttnMan

Geheimdienste: UNSERE MEINUNG Drüben als „Spähtrupp für den Frieden" anerkannt 30 Minuten turopa Der Bonner Demontage steht die ständig steigende Aktivität in Ost-Berlin gegenüber A. J. — Wenn der Bundespräsident für die Mitglieder des diplomatischen Corps jährlich Den weitgehend verunsicherten und par• eine Jagd gibt, dann gibt es stets alle möglichen tiell gelähmten deutschen Nachrichten- und Details zu berichten: vom Schrotkorn, welches Abwehrdiensten steht eine ständig akti• einer Exellenz durch den Lederhosenboden drang oder von geistreichen Worten des Staatober• vierte Geheimpolizei des SED-Staates ge• hauptes. Das jenseits davon bei einer solchen genüber. Veranstaltung auch unjagdliche Bereiche er• schlossen werden können, dafür war die Diplo- In erfreulicher — und dringend notwen• matenjagd 1974, am letzten Wochenende, ein be• diger— Offenheit schrieb der frühere Gene- sonderes Beispiel. rdlbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Ludwig Martin, in einem Brief an den „Spie• Bundespräsident Scheel, erstmals Jagdherr, gel" (Ausgabe Nr. 45 vom 4. 11. 1974), welch' hatte seine Gäste am Vorabend der Jagd in den schweren Schaden der Bundesnachrichten• Xantener Dom gebeten, wo die uralte Hubertus• dienst durch die jüngsten porfiden Kam• messe aufgeführt wurde. Der Hubertuskult ist pagnen bereits erlitten hat und welchen seit dem 8. Jahrhundert eine Ausdrucksmöglich• keit europäischen Empfindens. Wesentlich für irreparablen Schaden dieser Dienst noch seine Verbreitung in Deutschland, Belgien, den erleiden wird, wenn man ihm nun auch noch eUlLLAUME Niederlanden und in Frankreich, war die Grün• zumutet, seine geheimen Mitarbeiter be• UNTERSUCHUNGS• dung des ritterlichen Hubertusordens. Die Mit• kanntzugeben. In- und ausländische ND- AUSSCHUß glieder trugen den schwarzen spanischen Man• Fachleute sind sich im übrigen völlig darin tel, eine rubinrote Scherpe und ein goldenes einig, daß solche Warnungen auch auf den Halskreuz, auf dem die legendäre Bekehrungs• Verfassungsschutz und auf den Militärischen szene dargestellt war. Abschirmdienst — MAD — zu beziehen sind, zumal sich auch bei diesen beiden Diensten Wenig Haltbares Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" So also saßen an diesem nebelverhangenen Unmut, Resignation und offen erkennbare Novemberabend die Exzellenzen und Minister im Verunsicherung breit zu machen beginnen. uralten Chorgestühl. Niemand konnte sich der Unter den, dem demokratischen Staat ver• in der die deutschen Nachrichten- und Ab- starten. So veröffentlichte kürzlich die DKP- ästhetischen und historischen Dichte des Ortes pflichteten und diesem gegenüber loyalen, wehrdienste systematisch verunsichert und Tageszeitung „Unsere Zeit" — wieder ein• entziehen. Die Hubertusmesse und das erhabene Mitarbeitern der deutschen Nachrichten• die Mitarbeiter des SED-MfS „aktiviert" mal — eine vierspaltige Lobeshymne über Gotteshaus — das war Europa, wie es in der dienste wird übrigens in jüngster Zeit im• werden, die SED-Kommunisten in der Bun• den kommunistischen Spion Dr. Richard Geschichte steht. Da saßen der Bundespräsident, mer deutlicher die Frage gestellt, ob und desrepublik Deutschland, die Deutsche Kom• Sorge. Sorge wird in dem „UZ"-Artikel als Minister und Domprobst Wilms im Halbdunkel inwieweit sich in den letzten Wochen be• munistische Partei, offensichtlich erneut eine Held gefeiert, der in den dreißiger Jahren des Raums fast wie Gestalten ferner Zeiten. Da stimmte Personen etwa nach § 95 StGB — Kampagne zur Verherrlichung kommunisti• als „Kundschafter der Roten Armee" in Ja• saßen sie auch, die Botschafter und Gesandten Offenbaren von Staatsgeheimnissen — oder scher Spione — in kommunistischer Termi• pan einen kleinen „Spähtrupp für den Frie• aus allen Ländern. Und jene, die aus der euro• nach § 97 StGB — Preisgabe von Staats• nologie: Kundschafter für den Frieden — den" organisiert habe. päischen Nachbarschalt kamen, hatten in dieser geheimnissen — strafbar gemacht haben. halben Stunde ihr europäisches Erlebnis. Ein Diplomat faßte es in Worte: „Wir, die wir in Während die Verteidigungsfähigkeit der der Tagespolitik stehen, wissen oft nicht mehr, Bundesrepublik Deutschland auf dem psy- Parteien: was Europa ist. Man muß es auch suchen zwi• chopolitischen Schlachtfeld in besorgniserre• schen den Architekturen, Melodien und Weis• gendem Maße eingeengt wird, wie Fachleute heiten.' meinen, wurden kürzlich die Mitarbeiter Die Liberalen suchen Abstand Diese 30 Minuten in dem geschichtsträchtigen des Ost-Berliner „Ministeriums für Staats• Bau waren Symbol für Europa — was es sein sicherheit" (MfS) sowohl intern als auch Nach Landtagswahlen verändertes innenpolitisches Bild könnte und sein sollte. Der Repräsentant der öffentlich zur weiteren Aktivierung und „DDR', Dr. Kohl, hatte wohlweislich abgesagt. Intensivierung ihrer Arbeit angehalten. An• Bonn — Völlig anders stellt sich das innen• Bonn. Die Probe auf das Exempel dürfte gemacht Er wäre nicht ganz richtig am Platz gewesen. läßlich der Eröffnung des SED-Parteilehr• politische Bild in der Bundesrepublik seit den werden, wenn die Freien Demokraten von Rhein• jahres 1974/75 forderte MfS-Chef Mielke, Landtagswahlen in Bayern und Hessen dar — land-Pfalz im Januar zu entscheiden haben, wie Kandidat des Politbüros der SED, die MfS- obwohl es auf der Bonner Bühne keine Ver• sie sich nach der dortigen Landtagswahl am Weinende Krokodile Mitarbeiter auf, die „schöpferische Verwirk• schiebung der Machtverhältnisse gegeben hat: 9. März verhalten sollen. Das Bekenntnis zur E. F. — Wer könnte es unserem Staate ver• lichung der Ideen des Marxismus-Leninis• Unverändert kann sich die CDU/CSU im Bundes• denken, wenn er Gewalttätern die Freiheit mus" und der Beschlüsse der SED als „un• rat nur auf eine Stimme Mehrheit stützen; denn daß die auf Grund ihres Bündnisses mit der nimmt, weil sie sich selbst die Freiheit nehmen, erläßliche Voraussetzung" für die Erfüllung unbescholtene Mitbürger des Lebens zu berau• SPD geschwächte hessische FDP doch noch von der Aufgaben des MfS anzusehen. Mielke dem Angebot Dr. Alfred Dreggers Gebrauch ben? Gewalttäter, die mit Strumpfmaske, Maschi• verlangte von den MfS-Angehörigen nicht nenpistole und Colt Bank- und Lohngelder „ein• machen würde, sich mit vier Ministern an einer nur eine jederzeit zu gewährleistende kassierten", verdienen kein Mitgefühl, auch wenn CDU/FDP-Regierung in Wiesbaden zu beteili• sie ihre Verbrechen politisch drapierten. Die „höchste revolutionäre Wachsamkeit" bei gen, gilt als ausgeschlossen. Härte dieser Bande, die — soweit sie dingfest der Ausspähung, sondern unterstrich auch übrigens könnte selbst ein derartiges Um• gemacht wurde — auch hinter Gittern noch über unüberhörbar den offensiven, operativen schwenken der FDP nichts an den Bonner Macht• funktionierende Nachrichtenverbindungen und Charakter des MfS im Rahmen des von den verhältnissen ändern: Dregger hatte der FDP über einen über die Mauern hinausreichenden Kommunisten weltweit gegen die Demo• ausdrücklich zugesagt, im Falle des Zusammen• Agitationsapparat verfügt, ist beachtens-, aber kratien geführten „anti-imperialistischen gehens mit der CDU in Hessen bei allen kontro• nicht bewundernswert. Kampfes", zu dessen Waffenarsenal be• versen Bundesrats-Entscheidungen im Sinne der Bonner SPD/FDP-Koalition stimmen zu können. kanntlich Spionage, Subversion und Infil• Ihr fast gleichzeitig an verschiedenen Gefäng• Sicherlich ein verlockendes Angebot für die nisplätzen durchgeführter Hunger- und Durst• tration gehören. Die absolute Führungsrolle Freien Demokraten; aber sie hatten sich bereits streik hat ein bestimmtes Ziel. Die Untersu• der SED auch in der gesamten Tätigkeit des vor dem Wahltag auf die Fortsetzung des Bünd• chungshäftlinge wissen genau, daß ihnen lang• MfS wurde bei dieser Gelegenheit erneut nisses mit der SPD festgelegt. jährige Haftstrafen sicher sind. Mit diesen Streiks und mit großem Nachdruck bestätigt. wollen sie sich verhandlungs- und haftunfähig Ob es allerdings bei einer solchen Konformität Aufschlußreich ist, daß zur gleichen Zeit, Immer auf Draht machen. Die Solidaritätserklärungen und Mit• für die Liberalen bleiben wird, bezweifelt man in aus „FAZ" leidsbezeugungen außerhalb der Mauern erin• nern an Kundgebungen weinender Krokodile. Er• barmen! Erbarmen — aber gefressen wird gna- Kirche! Entscheidungsfreiheit, gegebenenfalls also auch denlos! - die Möglichkeit einer Koalition mit der CDU, Wer mit Hungertod erpressen will, riskiert ist nicht auszuschließen. Immerhin war es der den eigenen Tod, wenn die Rechnung nicht auf• heutige stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende geht. Bei Holger Meins, dem Mitglied der Baader/ Pfarrer mit unpopulärem Vorschlag Dr. Hans Friderichs, der vor seinem Amt als Meinhof-Bande, ging sie nicht auf. Bundeswirtschaftsminister in der Mainzer Re• Dr Helmut Kohl als Bedauerlich ist nur, daß die Nachricht von Nur 22 Prozent der Jugendlichen noch regelmäßig zum Gottesdienst föJJ&JS* ' Staatssekretär seinem Tode sofort über die Bildschirme flim• im Zuge allgemeiner Preiserhöhungen und den die Einnahmen der Kirche stark zurückgehen. merte. War die Meldung wirklich bildschirm• schwieriger Tarifverhandlungen scheint der Auf• Neben dem Versuch der Freien Demokraten, wichtig? Wenn ein des Mordes und Raubes ver• Weiter kritisiert der wackere Theologe einen bei peinlicher Einhaltung aller Bonner Koali• ruf des Oldenburger Pastors Hermann Schmidt Beschluß der Synode, der eine Erhöhung der dächtiger Untersuchungshäftling sich in seiner äußerst lobenswert. In einem Schreiben an seine tionsverpflichtungen doch wieder mehr Abstand Pastorengehälter um monatlich 150 DM vom von der SPD zu gewinnen, ist eine andere Er• Zelle erhängt, ist das doch auch nur drei Zeilen Amtskollegen in der evangelisch-lutherischen in der Tagespresse wert. Die Quittung folgte auf 1. Juli 1975 an vorsieht — neben den bisher scheinung zu verzeichnen: Noch in der Woche Kirche forderte er nämlich die Mitglieder der vor den Landtagswahlen wiesen Sprecher der dem Fuße. Die Meldung war das Zeichen zur Oldenburger Synode auf, künftig auf Gehalts• üblichen automatischen Angleichungen an die Alarmierung von Untergrundkräften, die sofort Beamtenbesoldung. beiden großen Parteien die Möglichkeit einer erhöhungen zu verzichten. neuen Großen Koalition auf Bundesebene weit nach Plan in Aktion traten. Am Samstagsabend Pastor Schmidt wies in diesem Zusammenhang wurde der Tod von Meins gemeldet, am Sonntag• Der Brief endet mit folgender Feststellung: von sich. Jetzt ist es plötzlich der bayerische abend wurde der höchste Berliner Richter er• auf die geplante Herabsetzung des Kirchensteuer- „Die Pastoren in der Bundesrepublik haben in Sieger Franz Josef Strauß, dem diese Möglich• mordet. Hebesatzes auf acht Prozent hin. Dadurch wür- der Geschichte der Kirche noch nie so gut ge• keit gar nicht so abwegig erscheint. lebt wie heute. Sie gehören zu den am besten verdienenden Pfarrern in der Welt." Klar und deutlich hat Strauß gemeint: „Es wäre unvernünftig, nein zu sagen", falls ein solches Angebot von Helmut Schmidt kommen Doch auch die höchsten Pastoren-Gehälter kön• sollte. Hinter den Bonner Kulissen wird seit nen augenscheinlich nicht mehr Menschen in die Wochen in Zusammenhang mit einer allgemei• Kirche locken. Die neueste Umfrage des Infas- nen Wirtschaftskrise von einer neuen Großen Institutes in Bad Godesberg brachte es ans Licht: Koalition gesprochen. Jetzt hat Strauß sogar ein Der Anteil der erwachsenen Bundesbürger aller ganzes außenpolitisches Programm parat für den Konfessionen, die regelmäßig einen Sonntags• Fall, daß der Ruf an ihn ergehen würde. Und gottesdienst besuchen, ist in den Jahren 1962 bis in Moskau sagte Schmidt fast synchron über 1974 von insgesamt 45 auf 29 Prozent zurück• Strauß: „Ich bin nicht sein Freund, aber ich gegangen. Bei den Katholiken sank die Zahl der muß ihn hier in Schutz nehmen; er ist kein Gottesdienstbesucher in diesem Zeitraum von Revanchist." 68 auf 47 Prozent, bei den evangelischen Chri• sten von 28 auf 15 Prozent. Daß Strauß im Kommen ist, so oder so, steht fest. Würde sich die Vision von der Großen Die konfessionellen Bindungen der jüngeren Koalition verwirklichen, wäre ihm der Weg zur Generation haben sich allerdings in den ver• Anwartschaft auf die Kanzlerkandidatur der gangenen fünf Jahren nicht gelockert. Von der CDU/CSU für 1976 vielleicht noch besser ge• Gruppe der 18- bis 24jährigen gehen der Infas- ebnet, als das bei der bisher vorgesehenen Eini• Erhebung zufolge insgesamt 22 Prozent sonntags gung der Unionsparteien auf einen Kanzlerkandi• regelmäßig in die Kirche, das sind ebenso viele daten im Juni 1975 der Fall wäre. Jedenfalls wie 1969. Diese Entwicklung ist tatsächlich er• scheint der CSU-Vorsitzende heute bereits mehr staunlich, denn gerade von den Jugendlichen er• Chancen zu haben, als sie dem bisherigen Be• wartet man doch im allgemeinen eine Abkehr werber und CDU-Vorsitzenden Kohl noch ein• von der Kirche. H. B. Na und? Wir sind schließlich Überzeugungstäter... r Zeichnung aus „Die Welt" geräumt werden. 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 5 £*5 tiipmi&mbluii Politik

Sowjetunion: Andere Potemkinsche Dörfer für deutsche Journalisten Meinungen Auch nach dem Schmidt-Besuch in Moskau ist das Problem der Sowjet-Deutschen weiter ungelöst Zumindest in einem Punkt ist der Moskau- Besuch von Helmut Schmidt und Hans-Dietrich Genscher ohne greifbaren Erfolg geblieben- Die SUddcuisCne'Zeining Versicherung des sowjetischen Generalsekretärs Leonid Breschnew, .unter Beachtung der sowje• Angeschlagener Brandt tischen Bestimmungen" würde die Zahl der Aus• München — „Bei der großen Gewissensfor• reisegenehmigungen für in der Sowjetunion schung der SPD-Spitzengremien in Berlin hat lebende Deutsche den Sätzen der letzten Jahre sich der Parteivorsitzende vorerst entsprechen, kann in keiner Weise befriedigen. mit seinem Integrationskurs durchgesetzt . . . Die Zahl jener Deutschen, die 1974 aus der Die von Brandt formulierte, von den Spitzen• Sowjetunion in die Bundesrepublik kommen gremien akzeptierte Resolution sagt jedoch we• nig über die derzeitigen Strömungen und Macht• dürften,' wird zwar etwa 6000 betragen; aber strukturen in der verunsicherten Sozialdemo• bereits 1973 waren es lediglich 4500. Geht man kratie aus. Ob der Parteivorsitzende noch über• weiter zurück, zeigt sich, daß beispielsweise 1970 all die breite Unterstützung findet, um seine nur 360 Deutsche in die Bundesrepublik aus• Vorstellungen von einer SPD durchzusetzen, die reisen durften. Erst als Folge des am 12. August wieder mit einer Stimme redet, ist nicht mehr 1970 zwischen der Bundesrepublik und der sicher. Brandt wird, wenn er längere Zeit Vor• UdSSR geschlossenen Vertrages war die Zahl sitzender bleiben will, kämpfen müssen. Deut• der Ausreisegenehmigungen dann 1971/72 auf lich zu erkennen gegeben hat beispielsweise rund 3000 im Jahr gestiegen. , daß er mit Brandt nicht über• Wenn sich also 1975 und in den folgenden einstimmt. Er schwieg zunächst unüberhörbar Jahren die Zahl der ausreisenden Deutschen und äußerte sich dann ausführlich zur Diskussion nicht erhöhen sollte, vielleicht sogar wieder ab• über die Große Koalition, die Brandt erst Tage sinken würde, etwa auf den Stand von 1971, so zuvor als .Geschwätz' abgetan hatte ... Daß man läge es immer noch im Bereich der letzten Zu• sich in der Planungsgruppe des Parteivorstan• sage Breschnews. Aber selbst wenn die Zahl .Lassen Sie auswandern, wer möchte — nur die sen behalten Sie hier ...!" des noch nicht auf eine Analyse der Wahlnieder• von rund 6000 gehalten würde, die man für 1974 Zeichnung aus „Die Welt" lage einigen konnte, ist ein weiteres Indiz, daß erwarten darf, wäre das angesichts der gegebe• Brandts Autorität gelitten hat. Es ist nun die nen Situation völlig unbefriedigend. Frage, ob er sich die angekündigte Kandidatur Weltkrieg sowjetische Staatsbürger waren. Für nicht dürfen und mit entsprechenden Schikanen für den Parteivorsitz bis zum Parteitag im näch• Auf Grund der bisherigen Absprachen zwi• diesen erheblich größeren Teil der Deutschen der sowjetischen Behörden rechnen müssen. sten Jahr noch einmal überlegt." schen Bonn und Moskau können etwa 40 000 bestehen offiziell keine Ausreisemöglichkeiten. Ein großer Teil der in letzter Zeit bekannt ge• Deutsche aus der UdSSR ausreisen — falls sie Im Rahmen der Familienzusammenführung wird Anträge stellen. Es handelt sich um Deutsche, wordenen Protestaktionen von Deutschen kam aber bei einzelnen besonderen Härtefällen die aus dem Kreise der Sowjetdeutschen, die früher die vor dem Zweiten Weltkrieg die deutsche Ausreise genehmigt. Gerade aus diesem Kreise Staatsangehörigkeit besessen haben (also z. B. keine deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Um der Sowjetdeutschen mehren sich in den letzten dieser Bewegung entgegenzutreten, haben die in Ostpreußen oder dem Memelland lebten). Monaten die Forderungen, in die Bundesrepu• Deutsche „Klassenjustiz" Tatsächlich gibt es aber in der Sowjetunion Sowjets neuerdings mehrfach Journalisten aus Bern — „Die Haftbedingungen erwiesen sich blik ausreisen zu dürfen. Nach Ansicht des der Bundesrepublik in überwiegend deutsch be• mindestens 1 865 000 Deutsche, die — beispiels• Deutschen Roten Kreuzes haben mindestens als derart ,hart und wirksam', daß die Banden• siedelte Dörfer Kasachstans reisen lassen, in führer vom Gefängnis aus zahlreiche weitere weise in der 1941 von Stalin aufgelösten Repu• 100 000 Sowjetdeutsche bereits Anträge auf Aus• denen ihnen erklärt wurde, man denke gar nicht blik der Wolga-Deutschen — vor dem Zweiten reise gestellt — obwohl sie das offiziell gar aufeinander abgestimmte politische und krimi• an Auswanderung in die Bundesrepublik. Frei• nelle Ambitionen organisieren konnten. Obwohl lich mußten sich diese Journalisten dann ge• die inhaftierten Terroristen es neutralen Journa• USA: legentlich von Sowjetrussen fragen lassen, ob listen verwehrten, ihre Haltbedingungen zu sie bereits einmal etwas von Potemkinschen überprüfen, obwohl Amnesty international diese Dörfern gehört hätten. Bedingungen als vertretbar qualifizierte, gelang Dieser ganze Komplex harrt noch der Lösung. es, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwek- Es geht um die nukleare Rüstung Er ist offenbar bei den Gesprächen zwischen ken, hier büßten nicht Mörder und Verbrecher Schmidt und Breschnew nur am Rande behan• für ihre Vergehen, sondern hier hätten politi• Vor Präsident Fords Treffen mit Breschnew in Wladiwostock delt worden. Die bisher dazu bekanntgewor• sche Märtyrer unter den Repressionen der dene Stellungnahme des Generalsekretärs läßt Klassenjustiz' zu leiden." New York — In Washington sind die Sorgen lich hat sich in die Frage das alte sowjetische keine Klärung erkennen. Gerd Eichthal um die Zukunft der amerikanisch-sowjetischen Mißtrauen wieder einmal durchgesetzt: Bresch• Beziehungen, und damit um die Entwicklung der new will sich zunächst einen persönlichen Ein• Weltpolitik, nach den Gesprächen Henry Kis• druck von dem neuen Präsidenten machen; er §ranffnrfcrjllfgcnicitte singers in Moskau keineswegs geringer gewor• will Gerald Ford Ende November im Raum von den. Mit einiger Sicherheit steht nämlich fest, Wladiwostok kennenlernen. Dann, so heißt es Autonomie: Wirtschaftlich am Abgrund daß der Außenminister bei Leonid Breschnew jetzt, würden auch die Grundzüge durchdisku• tiert, nach denen in Zukunft versucht werden Frankfurt — „Wie nah am Abgrund Israel nicht den Erfolg hatte, den er sich erhoffte. Zwar Weiterhin Ärger in Südtirol wirtschaltlich steht, hat das wirtschaftliche Re• haben die Sowjets durchaus zu erkennen ge• müsse, eine nukleare Rüstungsbegrenzung für zehn Jahre zu erreichen. formprogramm deutlich gemacht. Nicht allein die geben, daß sie an der Fortsetzung der amerika• Zögernde Haltung der Italiener Regierung Rabin ist daran schuld, daß so drasti• nisch-sowjetischen Zusammenarbeit unverändert sche Eingriffe wie eine Abwertung des israeli• interessiert sind. Aber sie sind in den Punkten, Genau das sollte eigentlich die Aufgabe Kis• Bozen — Im Zeichen der permanenten Krise schen Piundes um 43 Prozent und scharfe Preis• die Kissinger besonders am Herzen lagen, nicht singers in Moskau sein. Wenn diese Aufgabe Italiens kommen die notwendigen Durchfüh• erhöhungen für Grundnahrungsmittel nötig wur• konkret geworden. Mit anderen Worten: Es ist jetzt in eine höhere Ebene verlagert wurde, so rungsverordnungen zur Verwirklichung des den. Dies alles ist vielmehr die Quittung dafür, ihm nicht gelungen, Breschnew auf das Mindes- zeigt sich nur wieder, wie schwierig es ist, ein „Paketes", das Südtirol teilweise Autonomie im daß Israel unter Golda Meir und deren berühm• maß eines politischen Verhandlungsprogramms Wettrüsten zwischen den beiden Großmächten Rahmen des italienischen Staatsverbandes brin• tem Finanzminister Sapir jahrelang wirtschaft• festzulegen (um von militärischen Gesichtspunk• zu verhindern. Vorerst allerdings sieht es so gen soll, immer langsamer voran. Genau fünf lich weit über seine Verhältnisse gelebt hat. ten ganz zu schweigen), nach dem die SALT-II- aus, als ob man das in Washington wie Moskau Jahre nachdem die Südtiroler Volkspartei (SVP) Volkswirtschaftlich gesehen, waren das von Is• Konferenz über die Begrenzung der nuklearen gleichermaßen möchte und sich dabei nur noch dem unter den Deutschen Südtirols durchaus um• rael erbaute Straßennetz auf der Halbinsel Sinai, Rüstung fortgesetzt werden könnte. Offensicht• nicht über den Weg traut... strittenen „Paket" ihre Zustimmung gegeben die Touristenstadt bei Scharm al Scheich am Ein- hatte, bemängelte jetzt der SVP-Vorsitzende, der lang zum Roten Meer oder die Orangenplanta• Südtiroler Landeshauptmann (Ministerpräsident) gen auf den steinigen Golanhöhen ein beängsti• Entwicklungshilfe: Silvius Magnago, die zögernde Haltung der gender Luxus. Die Schuldenlast, die der einzelne Italiener. Bürger trägt, läßt sich kaum mehr erhöhen. Der Magnago meinte, falls die Arbeit der gemisch• israelischen Regierung stehen jetzt zwei schwere Ist Egon Bahr auf einem Auge blind? ten Kommissionen, von denen die Durchfüh• Aufgaben bevor: Sie wird neue unpopuläre Ein• rungsbestimmungen zu dem „Paket" erlassen sparungen durchsetzen müssen, auch in den be• Entwicklungsminister will Kapitalhilfe für Chile streichen werden müssen, weiterhin so langsam verlaufe, setzten Gebieten, und sie muß den maßlosen sei auch in diesem Jahr noch keine Verwirk• Forderungen des Gewerkschaftsbundes wider• lichung der 1969 beschlossenen Grundsätze zu stehen. Gelingt ihr dies nicht, so wird auch die Der CDU-Bundestagsabgeordnete Heinrich eingemischt hat. Er forderte die Großmächte auf, Roßkur Rabins wirkungslos bleiben.' Gewandt hat die Erklärung des Entwicklungs• Eingriffe in Chile zu unterlassen, um der Be• erreichen. Der Landeshauptmann deutete an, es hilfeministers Egon Bahr, die Bundesregierung völkerung die Möglichkeit zu geben, aus eigenem erscheine ihm angebracht, wenn sich die öster• werde an Chile wegen der dortigen politischen Antrieb in Ruhe über ihre Zukunft zu ent• reichische Regierung, die eine Art Schutzfunk• Verhältnisse keine Kapitalhilfe mehr leisten, scheiden. tion für Südtirol ausübt, in Rom einschalten scharf kritisiert. Wenn die von Bahr angeführte Dieses Eingreifen Barrodys erfolgte am Ende würde. Begründung zum Maßstab für die deutsche Ent• fünf aufeinanderfolgender Sitzungen, in denen Die in Rom neu zu bildende italienische Re• Steiniger Weg für Kissinger wicklungshilfe werden sollte, dann dürften be• Chile das gemeinsame Angriffsziel der Delega• gierung, so meinte Magnago, werde von den stenfalls nur vier afrikanische Staaten Hilfe• tionen der sozialistischen und einiger westlicher Südtirolern einzig und allein danach beurteilt, Zürich — „Was die amerikanische Regierung leistungen erhalten. In zahlreichen Empfänger• Staaten gewesen war, wie auch angesichts der ob sie präzise Zusagen hinsichtlich der Verwirk• unter dem Titel der ostpolitischen Opportunität ländern herrschten Diktatur und Unmenschlich• Tatsache, daß der Ausschuß sich fast ausschließ• lichung des Autonomie-Statuts für den deutsch• in die Wege leitet, muß in der Legislative einen keit, ohne daß die Bundesregierung Maßnahmen lich mit dem Thema Chile befaßt hatte. sprachigen Landesteil Italiens abgeben werde. enger gewordenen kritischen Filter passieren ... wie im Falle Chiles angekündigt habe. .Von So entschieden sich Ford bei Gelegenheit hinter Jugoslawien, das erst in jüngster Vergangenheit seinen Staatssekretär stellt — für Kissinger ist eine Milliarde Mark von Bonn erhalten habe, er nicht mehr ganz dasselbe, was Nixon für ihn ganz zu schweigen", sagte Gewandt. war. Die Rechtlertigungen seiner Politik muß Kissinger im Erlolg suchen. Welches aber ist Der CDU-Abgeordnete erinnerte an die Be• der Erfolg all der weit ausgreifenden, auf rasan• deutung Chiles als Rohstofflieferant für Kupfer. tes Tempo angelegten Bewegung der letzten Die deutsche Wirtschaft laufe Gefahr, ihre star• Wochen? Sichtbar ist er vorerst weder in Mos• ken Positionen in dem südamerikanischen Staat kau noch in Delhi, weder in Teheran noch auf zu verlieren. Nach jüngsten Informationen stun• der arabischen Konlerenz in Rabat geworden." den unter anderem die USA, Japan und Brasilien bereit, in die entstehende Lücke zu stoßen. Im Zusammenhang mit den Erklärungen Bahrs über die Einstellung der Entwicklungshilfe an Newsweek Chile berichten wir über einen Vorgang zum Abschluß der Debatte im 3. Ausschuß der Voll• Sowjet-Geschenke für Kairo versammlung der Vereinten Nationen, wo der Botschafter von Saudi-Arabien, Barrody, das New York — „Es ist zu erwarten, daß die So• Wort zur Geschäftsordnung nahm. Er begann wjetunion anbieten wird, Ägypten wiederzube- waftnen und Präsident Anwar Sadat zu ver• seine heftige Intervention mit dem durch Schlage zeihen, daß er im Jahre 1972 die russischen Mili• auf den Tisch unterstrichenen Ausruf .Genug, tärberater aus dem Land geworfen hat. Man genug!", um zum Ausdruck zu bringen, die ÄrfT^i21' dQi der sowi^che Parteichef Diskussion und die fortgesetzten Angriffe auf Leonid Breschnew bei seinem Besuch im näch-

Chile hätten nun lange genug gedauert. Es habe m Ka TO Ä in der Geschichte so manchen Augenblick ge• H.l^l J 9YPtens Verteidigungs• geben, fügte er hinzu, in dem Gleiches oder bedarfdecken und ihm sogar den MiG-25-All Schlimmeres geschehen sei als in Chile so die zwedcyager liefern wird, der nocn nicht einmal an die Warschauer-Pakt-Mächte verkauft wurde Enthauptung Karls I. in England, die Franzo• Dochin Washington werden Stimmen laZdie sische Revolution, die Bolschewistische Revolu• für härtere amerikanische Haltung den Arabern tion von 1917 und sogar der Sezessionskrieg gegenüber eintreten. Zum erstenmal wurdet der USA. Weiter erklärte er, in Chile habe es tri VeJfngenen Woche in ^shington gepol- einen von außen geschürten Bürgerkrieg ge• tert, daß eine militärische Aktionr l zum Herabr geben, ohne allerdings das Land zu nennen drucken dei ölpreise nichf

ivas jZ,abcnii#as Kinder möchten gerne einen kleinen Spielkameraden haben in Hund soll es sein oder eine Katze oder regelmäßig Futter hinzustellen und es je einen Hamster oder ein Meerschwein• nach Lust und Laune einmal zu streicheln. E chen oder ein Kaninchen. Hauptsache, Für das Kind heißt es, zum erstenmal in sei• was Lebendiges", antwortet die kleine nem Leben Verantwortung für ein anderes Anita jedesmal, wenn man ihre Wünsche Lebewesen und damit Pflichten zu überneh• für dieses Weihnachtsfest wissen möchte; men. Es lernt, auf seine eigenen Wünsche gleichgültig, ob Eltern, Großeltern oder die zu verzichten und die Eigenarten der Tiere Verwandtschaft fragen. zu respektieren: Dem Hund nichts Süßes Alle werden bestimmt nicht auf den zu geben, die Katze nicht ins Wasser zu Wunsch der Kleinen eingehen, sonst be• tauchen und den Hamster nicht bei seinem käme sie gleich eine ganze Managerie zum Schläfchen am Vormittag zu stören. Fest. Was ist aber, wenn einer von ihnen Der Umgang mit Tieren läßt sich eben endlich dem ewigen Drängen und Betteln nur in der täglichen Praxis lernen. Niehl nachgibt und sich entschließt, diesen sehn• selten artet zuviel Tierliebe in Quälerei aus. lichen Wunsch nun endlich zu erfüllen? Deshalb sollte man beim Kauf eines Tieres Mit dem Kauf des Tieres allein ist es nicht immer das Alter des Kindes berücksichti• getan. Sie können zwar sicher sein, daß gen, dem es geschenkt wird. Ein Kleinkind ihr Geschenk der Höhepunkt des Heiligen von zwei oder drei Jahren hat noch wenig Abends sein wird, aber wie lange noch da• Gefühl für die Empfindlichkeit der kleinen nach — ist die Frage. Wenn Sie einem klei• Hausgenossen, die bei uns so beliebt sind. nen Kind, das sich selbst noch mehr krab• Meerschweinchen und Hamster werden belnd als laufend vorwärts bewegt, einen manchmal unbewußt und ungewollt ver• Hund kaufen, der viel Auslauf braucht, dann letzt, vielleicht sogar zu Tode gequält. Oder ist es mit der ersten Begeisterung ganz sie landen in den Tierheimen, die sowieso schnell vorbei. Besser, man kauft einen Wel• schon überfüllt sind. pen, der mit dem Kleinkind zusammen auf• Mit zehn Jahren, vielleicht nach dem wachsen kann. ersten Biologie-Unterricht, beginnen die Ein junger Hund gewöhnt sich leichter Kinder, sich intensiv für das Verhalten der So ein kleines Hundetier ist etwas zum Liebha ben und Verwöhnen — aber mit Maßen , an ein Kind — obwohl auch er es falsch Tiere zu interessieren. Für dieses Alter Foto V. Pdsbdige verstehen könnte, drückt man ihn allzu eignen sich Fische und Vögel am besten. herzlich und spielt mit ihm, als wäre er ein Außerdem haben besonders Fische auf ner• sich im schlimmsten Falle auch auf Men• Plüsch-Teddybär und kein kleiner Hund, vöse Kinder — und nicht nur auf sie — eine schen übertragen können, sind nicht auf die C/ahiliten am der empfindlich ist und schließlich auch seine beruhigende Wirkung. Der sonst so quenge• leichte Schulter zu nehmen. Launen hat. lige Junge, der nicht eine Minute stillsitzen Nun schrecken Sie nach all diesen Ermah• W -.1 Voraussetzung für ein lebendiges Ge• mochte, kann mit einemmal stundenlang vor nungen, Vorhaltungen und Ratschlägen nicht käusäicken eeze schenk ist natürlich das Einverständnis des dem Aquarium hocken und seine Fische be• gleich vor dem Kauf eines Tieres zurück. Hauswirts und die entsprechende Bewe• obachten . . . Wünscht sich Ihr Kind oder Enkelkind wirk• on insgesamt 9600 Unfällen mit töd• gungsfreiheit für das Tier. Ersparen Sie Auf keinen Fall darf bei der Anschaffung lich von ganzem Herzen ein Tier und ist lichem Ausgang ereigneten sich im Ihrem Kind die Enttäuschung und informie• eines Tieres die Gesundheit außer acht ge• dieser Wunsch nicht nur eine „Eintags• V vergangenen Jahr rund 43 Prozent im ren Sie sich vor dem Kauf darüber. Nimmt lassen werden. Ändert sich nach dem Kauf, fliege", dann kaufen Sie ihm einen solchen häuslichen Bereich und 38 Prozent im Stra• man einem kleinen Kind einen so lang er• bei dem Sie sich versichert haben, daß das lebendigen Hausgenossen, wenn Sie es ßenverkehr, Im Jahre 1972 war die Reihen• sehnten Gefährten wieder, dann ist der Tier völlig gesund ist, sein Verhalten auch irgendwie möglich machen können — und folge mit 41 bzw. 43 Prozent noch umge• Kummer groß. nur geringfügig, dann suchen Sie nicht zu wenn Ihre Räume zur Tierhaltung geeignet kehrt. Diese alarmierende Meldung läßt er• Ein Tier zu halten bedeutet mehr, als ihm spät einen Tierarzt auf. Tierkrankheiten, die sind. kennen, daß viele Hausfrauen der Unfall• verhütung in ihrem Haushalt zu geringe Bedeutung beimessen und dadurch sich selbst und ihre Kinder großen Gefahren Cora Croy £g muß illekt ittWKlZ 2uS (^CUCZStC Seilt aussetzen. Während für die Verhütung von Verkehrsunfällen mit der enormen Entwick• Großmutter und ihr kleines Heft - Rechtzeitig dran denken kostet die Hälfte . .. lung des Straßenverkehrs immer mehr ge• tan werden mußte, wurde die Unfallverhü• in kleines schwarzes Schulheft in Groß- wachsenden Sparwillen und die Rückbesin• schenk für eine Berufstätige, die sicher auch tung im Haushalt lange Jahre vernachläs• mutters Küchenschublade war ihr Merk• nung auf handwerkliche Fähigkeiten. Viele kleine Plätzchen aus Ihrer Küche, Pfeffer• sigt. Dabei wuchsen die Gefahren mit zu• E buch für alle Geburtstage und sonstigen hübsche Dinge lassen sich — ohne viel Auf• kuchen oder hausgemachte Pralinen zu nehmender Modernisierung der Haushalte. Feste in der Familie. Da standen nicht nur wand an Zeit und Material — selbst her• schätzen weiß — oder gar einen Eierlikör, die Geburtstage von Kindern und Kindes• stellen. Sei es einer der langen, warmen den Sie selbst nach altem Rezept angesetzt Stürze sind die häufigsten Unfälle im kindern, weiteren Verwandten und Freun• Schals, die heute bei der Jugend so begehrt haben. Haushalt; mehr als die Hälfte sind Stürze den der Familie, säuberlich nach Monaten sind, sei es ein grob gehäkeltes Schultertuch Und sich selbst sollten Sie auch nicht ver• auf ebenem Boden. Dagegen schützt man geordnet, sondern auch kleine Notizen, die oder eine Tischdecke aus gemusterter Baum• gessen, denn auch Sie dürfen sich ja etwas sich nur durch saubere, aber gleitsichere sich auf den besonderen Geschmack der zu wolle. wünschen. Wie wäre es — im Hinblick auf Fußböden. Wasser, Fett und Küchenabfälle Beschenkenden bezogen, wie etwa: „Karl — Haben Sie in diesem Jahr einen Rum• das kommende Jahr — mit einem Spar• auf dem Fußboden bedeuten Rutschgefahr nur Vollmilchschokolade" oder „Linchen — topf angesetzt? Eine Portion davon in einem schweinchen und einem jener praktischen und damit Stürze mit oft langem Kranken• keine Handtücher mehr, hat genug" oder hübschen Gefäß kann vielleicht einen Freund Jahrbücher, in das Sie (nach Großmutters hausaufenthalt. Auf Kosten der Kranken• „Trudehen und Fritz — Johannisbeergelee". der Familie erfreuen. Ein Glas von der Erd• Rezept) eintragen, wer von Ihren Lieben kasse, denn hier zahlt keine andere Ver• Vielleicht lag es an dieser .geheimen beermarmelade, die Sie im Sommer selbst mit einem ganz persönlichen Geschenk be• sicherung. Buchführung', daß die kleinen Geschenke hergestellt haben, ist ein besonderes Ge• dacht werden soll — und zwar rechtzeitig ... Bei den meisten Unfällen verletzt sich die von Großchen soviel Freude bei den also Hausfrau die Hände oder Füße. Es folgen bedachten hervorriefen. Zeitlebens war sie die Arme oder Beine und an dritter Stelle nicht mit irdischen Gütern gesegnet, aber der Kopf. Sehr häufig handelt es sich um bei aller Sparsamkeit hatte sie sich die Schnitt -oder Stichverletzungen, weil die Freude des Schenkens nie versagt. Sie 'Iausfrau oft vergißt, die Schnittrichtung schenkte immer gezielt. „Rechtzeitig dran beim Gebrauch eines Messer vom Körper denken kostet die Hälfte!" Diesen Satz aus weg zu halten. Das gilt für Omas Küchen• ihrem Munde habe ich erst viel später be• messer ebenso wie für die modernen Spe• griffen. zialmesser zum Kartoffelschälen oder zum Wenn Großmutter bei den Familien ihrer Gemüseputzen. Auch der Dosenöffner sollte Kinder jahrüber zu Besuch war, dann fragte so beschaffen sein, daß er keine scharfen sie nicht viel. Aber sie sah mit aufmerk• Ecken oder Schnittkanten an der Dose hin• samen Augen, was im Haushalt an kleinen terläßt. Elektrische Geräte — die aus Dingen fehlte, ob das nun ein paar Eier• keiner Küche mehr wegzudenken sind — becher waren oder etwa ein Schöpflöffel, bieten nicht nur enorme Arbeitserleichte• und trug das Betreffende in ihr kluges Büch• rung, sondern sind dann sehr unfallträchtig, lein ein. Sie wußte hundert Dinge, die nicht wenn die Gebrauchsanweisung nicht genü• nur praktisch, sondern auch hübsch anzu• gend beachtet wird. sehen waren und dem Beschenkten Freude brachten, ohne allzuviel Geld zu kosten. Kleinkinder interessieren sich sehr fü' „Rechtzeitig dran denken kostet die den Inhalt von Pfannen und Töpfen, die mil Hälfte" — vielleicht können wir heute ein heißen Speisen oder Flüssigkeiten auf dem wenig von dieser Weisheit profitieren. Und Herd stehen. Schmerzhaften Unfällen in der vielleicht sollten wir auch einmal daran Küche kann man begegnen, indem man denken, daß nicht der Preiszettel den Wert Topf- und Pfannengriffe nicht nach vorn eines Geschenkes ausmacht, sondern die über den Herdrand ragen läßt, sondern sie Tatsache, daß der Schenkende sich Gedan• nach hinten dreht oder — noch besser - ken gemacht hat um die geheimen Wünsche gleich die hinteren Kochplatten des Herdes des anderen. In vielen Familien ist heute benutzt. zu spüren, daß das Geld knapper geworden Die häufigste Unfallursache bei Verlet-

ist. Und so manche Hausfrau und Mutter d K e ist die kommt zu der Erkenntnis, daß der über• iTJJS? \ ? T ^ menschliche reich beladene Weihnachtstisch der vergan• Unachtsamkeit. Jede Hausfrau kann jedoch genen Jahre weder für die Erwachsenen — wie ihr Mann im Betrieb — durch ihr persönliches Verhalten zur Unfallverhütung noch für die Kinder zum Segen gewesen ist. 6 wedcmäßi Wenn alle Wünsche erfüllt werden, dann ÄS ? ^ 9e Kleidung und feste Schuhe helfen manchen Unfall verhindern stellen sich leicht Übersättigung und — so Hör Besichtigung der kleinen Kinder in merkwürdig das klingt — Unzufriedenheit der Küche ist ein Problem für sich und be• ein. Weniger ist oft mehr, wenn es mit Liebe Schon die ABC-Schützen sollten mit Handarbeiten vertraut gemacht werden, denn sie wachsen in eine Gesellschaft hinein, in der es einmal lebenswichtig sein wird, Steckenpferde zu haben. darf besonderer Umsicht. Auch beim Kauf gegeben wird. Meist reicht der Handarbeitsunterricht an den Schulen nicht aus. Deshalb sollten sich Mutter von Spielsachen gibt die Qualität die größte Schneidern und Handarbeiten stehen wie• und Großmutter darum kümmern, daß die Kinder mit Freude den Umgang mit Nadel und Faden bewahr für Sicherheit. der hoch im Kurs — ein Zeichen mehr für erlernen. ID-Foto Manfred Molles Jahrgang 25 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 7

Fortsetzung An jenem Abend hatte ein Mann gelacht, Sie war plötzlich hellwach geworden, hell ihr Mann, sie hatte es verstanden, auch wach vor Abwehr. ohne seine Worte: „Früher hattest du es „Warum sagst du das jetzt?" gern, wenn ich lachte. Wir haben so lange „Ich kann es allein nicht mehr tragen. Sic nicht zusammen gelacht." wäre jetzt fünfzehn." Er war auf sie zugetreten. .Ja." „Ich verstehe dich nicht. Du bist kindisch.* „Denke dir, fünfzehn, in Obertertia odei Sie hatte nicht anders gekonnt, hatte sein Untersekunda." Herz treffen müssen, weil ihr Herz „Ich kann es mir nicht vorstellen." schmerzte. „Aber ich gut. In diesem Alter haben Mädchen einen dicken Zopf und einen klei• 19.10 Uhr. Ob sie sich wohl umziehen nen Busen." sollte? Bergmann hatte es gern, wenn sie Mädchen tragen schon lange keine Zöptt abends ein Kleid trug an Stelle des stren• mehr." gen Kostüms, von dem er behauptete, daß „Aber einen kleinen Busen", beharrte ei, es ihn immer an eine Uniform erinnere. „auch du hattest einen ..." „Laß mich in Ruhe! Ich will das nicht Mechanisch zog sie die Jacke aus. Sie hören." blickte in den Spiegel. Nein, sie war keine „Du hast heute noch . . ." junge Frau mehr. In ihrem Haar zeigten „Hast du mir etwa zugesehen?" sich deutlich ein paar graue Strähnen. Aber „Darf ich das nicht? Ich bin doch dein das Gesicht war jung, merkwürdig jung, Mann." fast mädchenhaft. Man trug heute graues Haar, man färbte das Silber künstlich ein. „Nein, nein!" hatte sie aufgeschrien, „nie wieder!" Und auch ihre Figur war jung. Plötzlich überfiel sie ein Schreck. Wenn * Bergmann jetzt käme. Es waren die gleichen Worte gewesen wie „Du hattest auch solche kleinen Brüste . . ." damals, als der kleine Sarg im Zimmer zwi• Ja, sie hatte sie noch. Ein scheues Lächeln schen ihnen gestanden hatte. Die gleichen verschönte das strenge Gesicht. Worte, als wisse sie keine anderen, sich iu schützen. Sie hatte die ganze Nacht über wach gelegen, auch als er schon lange ein• Da geht die Tür. Bergmann tritt ein. Die geschlafen war wie ein Hund, der sich vor Frau zittert ein wenig. der Tür ein paarmal um sich selbst drehi „Entschuldige, ich wußte nicht, daß du und dann plötzlich auf der Matte einschläft dich umziehst..." Auf der Matte . . . vor der Tür . .. Er geht ins Nebenzimmer. 18.30 Uhr. Nun war es zu spät geworden Die Frau streift in Eile das Kleid über. Frau Bergmann stellte das Teewasser bei• Ihre Fingerspitzen sind wie Haken, die ihr seite. Nein, es hatte keinen Zweck, sie goß nicht gehorchen wollen. Es dauert länger, es endgültig fort. Schade um die schönen als sie es haben möchte. Kuchen . . . Wer hatte das aber auch wissen Endlich ist sie fertig. können, daß ihr Leben einmal anfangen Bergmann sitzt im Clubsessel und hat die würde, rückwärts zu laufen, als gingen alle Beine von sich gestreckt. Uhren plötzlich links herum? „Ich bringe dir gleich etwas zu essen." Es hatte damit begonnen, daß sie immer „Danke, ich habe keinen Appetit." weniger im Büro zu tun hatte, eigentlich gar „Hattest du Ärger?" nichts mehr. Die Stunden hatten angefangen „Ja und nein." zu gähnen. Und dann hatte ihr Tompson. „Also ja?" der dicke, gutmütige Brigadier Tompson, „Wenn du es so genau weißt, warum eines Tages erklärt: „Jetzt werden Sie bald ken? Besser, zum Schein auf seine Hoffnun• „Weißt du, vielleicht kommt alles noch fragst du?" Ruhe haben, Frau Bergmann." gen eingehen. einmal wieder in das richtige Lot!" „Ich dachte, es sei gut, wenn du dich „Was meinen Sie?" „Was denn?" Dabei hatte er gelacht. Sie hatte dies aussprichst..." „Ich glaube, meine Hunde warten schon „Mulius ist Bundestagsabgeordneter. Ich Lachen wie einen Schmerz verspürt, wie .Vielleicht, aber es ist ja alles Unsinn. zu lange auf mich." soll erst einmal in seiner Partei mitarbei• einen Schrei, der in ihren Schlaf gellte. Immer dasselbe. Alle Menschen glauben, Auch an Hunde mußte man also denken, ten. Er meint, er könne mich dann in einem 19 Uhr. Nein, die Uhr ging vorwärts, ob• es gäbe nur ihren Mist auf der Welt, und man durfte sie nicht zu lange warten las• Ministerium unterbringen." gleich es seit jenem Tage schien, als drehe sie müßten ihn mir unbedingt erzählen. sen. Komische Menschen, diese Angelsach• „Aber du hast doch keine Ahnung von sie sich links herum. Dann fangen sie natürlich bei der Sintflut sen — mit ihrer Scheu, von sich selbst zu Politik!" Nun' wartete sie also schon elf Stunden. an. Nach fünf Minuten habe ich sie begrif• sprechen, aber ein angenehmer Umgang, „Weißt du das so genau?" " Um acht war Bergmann aus dem Haus ge• fen. Ich versuche, sie loszuwerden und sage wenn man sich daran gewöhnt hatte. Richtig, was hatte sie eigentlich wirklich gangen. Achr wenn es doch nur diese elf so einem Kerl, was er tun muß. Aber der * noch von ihm gewußt? Der Schlaf, dieser Stunden wären . .. will es gar nicht wissen. Ich soll ihn un• „Mulius will mir eine Stellung besorgen." schwere Schlaf der Arbeit, hatte sie ganz Warum hatte das Lachen sie damals so bedingt anhören. Vor mir liegt ein Berg Ach, was für ein unverbesserlicher Opti• zugedeckt. Vielleicht hatte er geträumt, erschreckt? Auch Kinder lachen, aber an• von Akten. Ein Bote kommt herein und mist Bergmann doch war. Aber sie durfte während sie schlief. Er träumte häufig, aber ders, selbst Hunde lachen, aber sie ziehen bringt einen neuen. es ihm nicht sagen. Wozu ein Kind krän• sie hatte nichts davon wissen wollen. die Lippen von den Zähnen. Schluß folgt

Reusen-, Aal-und Hechtsäcke.Stell-, Urlaub/Reisen Stak-, Zugnetze, Königsberger Marzipan - Spezialitäten' Königsberger Fleck und Grützwurst . Kaninchen* und Katalog freil Fuchsfangnetje Urlaub im Harz, Kurpension und Fleischerei, Zentralhzg., fl. w. u. nach altem Rezept, schmackhaft und würzig in gewohnter Schutjnetje gegen VogeTfraFj k. W., Aufenthaltsraum m. TV, Qualität wieder laufend vorrätig! MECHANISCHE N ETZFABRIK Llegewiese. Vor- und Nachsaison W. KREMMIN KG Vollpens. 22,— DM, Hauptsaison von 800-g-Dose Fleck DM 4,90, 400-g-Dose DM 2,80 29 Oldenburg 23 v. Mai bis Sept. 25,— DM. Anne• liese Spicher, 3422 Bad Lauter• 800-g-Dose Grützwurst DM 4,70, 400-g-Dose DM 2,50 berg, Scharzfelder Straße 23, Versandmengen 4/1, 6/1, 12/1 oder entsprechend m. 1/2 Dosen Arbeltshemden, 110 cm Telefon 0 55 24 / 46 88. vollweit, extra stark, dkl.-kariert in braun- gemischt, per Nachnahme. öd. blaukariert. Alle Kragenw. 37-46. marzipan Flanell, reine Baumwolle.SolangeVorrat. Bad Salzuflen/Teutoburger Wald Fleischerei Schwarz, Inhaber Klaus Wenske Kurheim Haus RENATE fordern Sie bitte unseren neuen Stck. nur DM 18.- u. Porto. Ab 4 St. porto• Moltkestraße 2 a, Tel. (0 52 22) 27 24, Farbkatalog an SU Uelzen, Veerßer Straße 37, Telefon 05 81 / 32 25 frei. Nachn. m. Rückgaberecht. 2 Min. v. Kurpark u. Badehäusern W. Floth, 404 Neuss, Postfach 142, Abt 83 entfernt. Ganzjährig geöffnet. SCHWERMER Marzipan Dietrich Stiel KG •939 Bad Wörishofen, Postfach 440 • Beste Salzfettheringe - lecker! 5-kg-Dose/Eimer 19,95 DM, 10-kg-Bahn- Naturheilanstalt Telefon 0 82 47 / 81 62 Ohne Mitgliedschaft eimer 30,95 DM, Nachn. ab H. Dohrmann inhaltlich wertvolle neue Bücher, Alte Stadtansichten Abt. is 285 Bremerhaven-F., P. 422 Leitung) Heilpr. Graffenberg z. T. über 50 Prozent unter dem früher Tilsit „Hicoton* ist altbewährt gegen Richtpreis (heimattreue, historische, 3252 Bad Münder a. Deister Verschiedenes politische, soldatische Literatur). Angerstr. 60. Tel. 0 50 42 — 33 53 Kugler, „Geschichte Friedr. d. Gr." Dekorative Graphik Bücher, Kalender, Karten, J Meßtischblätter und das Buch: Spezialbehandlung bei chron. Fahre mit 8sitzer-Pkw nach Alien• Bettnässen 636 Seiten, 378 Federzeichg. Ad. v. Leiden, Muskel- und Gelenk• Menzels, Leinen nur DM 18,— Antiquitätenhandel stein und Orteisburg, habe Plätze Preis DM 6,85. Nur in Apotheken. Bismarck, Otto v., „Gedanken und rheuma, Ischias, Bandscheiben, geg. Unkostenbeteilig. v. DM 200,— Deutschland ruft Dich Herzleiden, Asthma, Magen, u. frei, besorge auch f. d. Fahrt das Erinnerungen, 632 Seiten, un• Darmerkrankungen, Venen• gekürzt, 48 Bildtafeln, Leinen Karl Brunnarius liefert poln. Visum. E. Köbemick (Orteis- ostpr. Heimat- Buchdienst entzündungen, Beinleiden burger), 211 Buchholz, Kr. Har• nur DM 16,80 3161 Obershagen, Hauptstr. 1 Telefonische Anzeigen- Homöopathie, Biochemie, Roh• burg, An der Koppel 34, Telefon Frentz, „Ludendorf £", ein Geschenk Illustrierten Katalog von alten Georg Banszerus kost, Hellfastenkuren, med. Bä• Nr. 0 41 81 / 85 96. für alie Verehrer des Feldherrn, 47 Höxter, Grubestraße 9 der, Wagra-Packungen gegen und Bestellannahme :i20 S . Leinen, anstatt DM 32,— originalen Stichen bitte anfor• Bitte Prospekte anfordern l schmerzhafte Entzündungen Wer ist so einsam wie wir? Ehe• nur DM 16 — dern. paar, Anfang 50, sucht Gleich- auch nachts und feiertags! Dr. Wilh. Kusserow, „Heimkehr gesinntes, das Freude am Wan• zum Artglauben". 254 Seiten. dern hat und für alles Schöne aufgeschlossen ist. Nur Ernstge• (Anrufbeantworter) nur DM 9,80 Suchanzeige meinte mögen sich melden unter .!000 preisermäßiKte Bücher und Königsberger RinderHeck Nr. 43 380 an Das Ostpreußenblatt, Sonderausgaben, sowie die Ge- in bekannter Qualität Bei uns olle Schreibmaschinen. 2 Hamburg 13. samtDroduktion aller volkstreuen 800-g-Dose DM 4,80 B1 • i • • o • i w o h 1,1 Ich suche meinen Sohn Kurt 0 40 / 45 25 41 Ve.lage SOFORT AB LAGER VER- 400-g-Dose DM 2,90 stets Sonderposten..- Kein Gnottka aus Julienhöfen, Kr. S.'.: ~>BEREIT Katalog gratis. Postpaket mit drei großen u. drei Risiko, da Umtauschrecht - Sensburg, letzte Nachr. v. 29. 3. 1945 Bekanntschaften BUCH VERTRIEBS G.M.B.H. kl. Dosen im Vorzugspreis v. DM Kleine Halen. Fordern Sit aus Prag, 1/0 Feldherrnhalle, (1/b) Homberg 1 21,90 plus Porto u. Nachn. Reinhard Gratiskataloa 85 L I Prag XI, Brünner Straße 1700. KllPfTUCI Dtulichlondi groB.i Können noch Kameraden über ihn Postfach fi. Telefon (0 H6 34) b53 Kunkel, FJeischermeister, 235 Neu• IM W I nEbBOromaichintnliaiiil i Ausk. geben? Nachr. erb. Max Freiburg/Schwarzw. Wünsche nette münster 3, Am Neuen Kamp 26 a, ] Gnottka, 599 Altena, Hegenscheider eh ii-m., allgem. interess. Lands• Kalender im Großformat Telefon 0 43 21 / 5 18 13 34^>OTTINGEN> Postfach 6011 Weg 50. männin bis Anf. 50 kennenzu• lernen. Bin 60/1,70, jung, aus• Volles Haar verjüngt sehend, anspr. Außere, ev., Gstieutsdie und wirkt sympathisch anziehend. Haar• * LECKERE SALZHERINGE «8 alleinst., eig. Wohng., mot., liebe nährpflege, besonders bei Schuppen, Unterricht Musik, Wandern, Schwimmen u. Ausfall usw , mit meinem „Vitamin-Haar• 5-kg-Postdose. Fischein»». 4000 g, n. Gr. b. 50 Sick, laufe Ski. Bildzuschriften (zu• &teimat im ßitd wasser" auf Welzenkeimölbasls gibt nur 19,85 DM. Nachnahme ab rück) erb. unter Nr. 43 297 an Das Ihnen wieder Freude an Ihrem Haar. H. Sdiuli, 285 Bremerhoven-r. 33, Abt. 37 Ostpreußenblatt, Hamburg 13. r,| Wunderbare Großfotos Kunden schreiben „Erfolg 9r°«p 9 • moderne Ausrüstung „Überraschender Erfolg" etc. Flasche mit Sprachlabor, 61jähriger, pensionsber., mittelgr., aus der Heimat 8.20 DM. Heute bestellen, in 30 Tagen •chullnternem Femsehen schlank, Nichtraucher, ohne An• bezahlen. Otto Blocherer, Abt. 60 HD Blutdruckmesser Lehrcomputer. hang, mit Wohnung, aber orts- Nur 9,80 DM •901 Stadtbergen bei Augsburg Internat Aufgabenbeaufsichtigung geb., sucht Partnerin. Zuschr. u. zur Selbstkontrolle, Aufnahm« In alle Nr. 43 296 an Das Ostpreußenblatt, seh* schönes Export-! für Jungen und Mädchen Klassen Jederzeit zur Hamburg 13. 1 Rautenbergsche nodell m. Etui, statt Ausbildung Mittlere Reife. Abitur, Wirtschafte DM 118,- Jetzt DM 59,- Privatschule Jäger Raum Frankfurt—Gießen: Wwe., Müde Augen? Keine Versandkosten •bltur. Anfang 60/1,60, jünger aussehend, Buchhandlung Ausreichende v,ta™ln;£*^a?fe i Austrla Med. KG. 8015 Graz, 4923 Extertal-Laßbruch Prospekt anfordern! wohnh. i. Kurort, sucht netten gung sichert gute ^"^SS> Heinrichstraße 20—22 über Rinteln/Weser - Tel. (05754) 200 Partner. Zuschr. unter Nr. 43 193 295 Leer, Postfach 909 Augen. Verlangen Sie Gratisprosp an Das Ostpreußenblatt, Hbg. 13. A. Minck. 237 Rendsburg Pf (Gegründet 1937) as Haus Nummer 17 in der Sternstraße war das einzige Gebäude, das bei den D Luftangriffen im Krieg wie durdi ein Wunder übrig geblieben war. Die Architek• ten und Bauherren, die im Zuge des Wieder• aufbaus vielfenstrige Türme aus den Trüm• mern wachsen ließen, verwünschten das übriggebliebene Haus, weil es die erstrebte Einheit des Straßenbildes empfindlich störte. Aber alles, was die Leute über das Haus dachten und sagten, berührte seinen Besit• zer kaum. Er kümmerte sich weder um die• jenigen, die ihn beneideten, noch um die anderen, die an dem unerfreulichen Zustand Kritik übten. Er fand Genüge daran, sich und seine Familie mit Erfolg durch die schwe• ren und besser werdenden Jahre zu brin• gen, fragte weder nach dem Wohl und Wehe der neuangesiedelten Nachbarschaft, noch war ihm etwas daran gelegen, sie Anteil an seinem Leben nehmen zu lassen. Selbst zu dem alten Ehepaar, an das er vor wenigen Jahren zwei Räume in der oberen Etage vermietet hatte, weil das Ge• setz es verlangte, unterhielt er kaum nähere der Erinnerung mit dem gleichen oder auch „Hm...nun jaf" Und gerade da fingen die Glocken zu läuten an." Beziehungen. Er wußte von ihnen nur, daß nur annähernd ähnlichen Pomp zu begehen. Als der Arzt das Zimmer verlassen hatte, sie ihr siebtes Jahrzehnt überschritten hat• Der Glanz, der ihnen die Stunde verschönen ließ der Alte sich in den Lehnstuhl sinken, „Meine Liebe, du sollst jetzt nicht so -viel ten, von gebildetem Stand waren, dem Ver• sollte, mußte von innen her kommen. An der neben dem Bett stand. Im Haus war es sprechen!" nehmen nach ein Vermögen verloren hat• Licht, das aus dem Herzen hervorbrechen zu dieser Zeit ziemlich still. Das Fenster „Aber — wir müssen doch runtergehn, ten, aus dem Osten stammten und jetzt eine konnte, war freilich kein Mangel. Und statt stand offen, und der Wind fächelte Kühlung zu den Gästen; es wäre doch unsere Pflicht Rente bezogen, deren Höhe zumindest aus• äußerer Embleme würde der Kranz der auf die fiebrige Stirn der Kranken. gewesen, den ersten Tanz ... ach, mögen reichend war, ihm pünktlich die Miete zu Liebe über ihren Köpfen schweben. Sie sie warten! Es ist so schön, mit dir allein zahlen. dünkten sich den klugen Jungfrauen gleich, „Meine Liebste..." murmelte der Mann zu sein. Und dann müssen wir ja auch noch die ihre Lampen rechtzeitig und reichlich und wiederholte laut und deutlich: „Meine Wohl ließ es sich nicht vermeiden, daß darüber sprechen ... wie war doch das Wort, mit öl gefüllt hatten. Liebste!" sie einander begegneten, da der Aufstieg das der Pfarrer . . . ach ja, jetzt weiß ich zum oberen Stock von der unteren Diele Der Tag brach an. Der Himmel hatte sein * es wieder: Wo du hingehst, da will ich auch ausging, auf die alle Türen der Wohnung schönstes Blau angelegt, und ein leichter ... sie frug ein gelbes Voilekleid und war hingehen . .. dein Gott ist mein Gott... nur mündeten. Da auch die Alten eine gewisse südlicher Wind war eigens dafür aufgestan• sehr schön darin und saß unter einem wei• der — Tod ... der Tod? — nein, nicht einmal Zurückgezogenheit übten, kamen sie gut mit• den, die Fahne schwingend zu bewegen, die ßen Bootssegel, da sich im Wind blähte und der Tod . .. weißt du, wie sehr ich dich ..." einander aus. Doch was will das besagen? im Garten wehte. das Boot über den See trieb. Ihre Hand Offenbart sich die Anteilnahme unterein• Das H ... . liebe" kam ganz leise und ver• Mit Verwunderung nahm der Alte, zum spielte mit den Wellen, und sie lächelte ihm ander nicht in Begegnungen, wird sie manch• zu, der am Steuer saß und die Schoot be• sonnen von ihren Lippen, als lauschte sie mal durch Nicht-Begegnungen hervorge• Fenster hinausblickend, das Wehen der dem Klang nach, der zu verwehen schien. Fahne wahr, ferner, daß die Haustür mit diente und glücklich war, weil sie seine Bitte lockt. erfüllt hatte und mit ihm fuhr. Er ließ sie ins Kissen sinken. Ihr Gesicht Girlanden geschmückt und der Weg mit Blu• war sehr schön und ganz jung, und ein glück• So ergab es sich eines Morgens, daß die men bestreut war. Da hob der Hausherr Sehr einsam war es, wo sie zwischen liches Strahlen lag darin. Familie des Hausherrn am Frühstückstisch seinen Blick und bemerkte die Frage in den Schilfinseln landeten. Er pflückte einen Wie• in ein Gespräch über die Mitbewohner ge• Augen des Alten. senblumenstrauß, sie wand einen Kranz dar• Der Alte saß noch eine Weile da und riet. Die Hausfrau erwähnte, während sie aus und setzte ihn sich aufs Haar, und er schaute sie an und schien nichts zu begrei• mit aufmerksamer Behutsamkeit Honig auf „Hochzeit!" rief er ihm zu. fragte sie, ob sie seine Frau werden wollte. fen. Als er verstanden hatte, daß ihr letztes die Schnittfläche eines halbierten Brötchens Flüstern noch von unterwegs zu ihm zurück• „Oh ... gratuliere!" sagte der Alte, nickte Der Mann seufzte unter der Last der Er• träufelte, sie habe die alte Dame von oben gekommen war, ging er aus der Stube und und zog sich zurück. innerung, und die Kranke atmete in klei• schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. stieg die Treppe hinab und dachte: „Ich muß nen, kurzen Stößen. Plötzlich erdröhnte das Die Tochter, an deren Hand auffällig ein Für ihn und seine Gefährtin war auch das ihnen sagen, daß sie jetzt nicht mehr so Haus: Die Musikkapelle spielte unten einen Verlobungsring prangte, gab der Vermu• Wenige, das den Tag festlich machen sollte, lärmen dürfen ..." Tusch. Das Gesicht der Fiebernden belebte tung Ausdruck, die Frau könnte erkrankt in Frage gestellt. Kein Kuchen war gebak- sich. Jäh öffnete sich der Blick und wurde sein, denn sie wäre am Wochenende bei ken. Das Päckchen Kaffee, vorsorglich ge• , Er schritt zwischen den tanzenden Paaren übernatürlich weit, als wolle er die Spanne einer Besorgung in den plötzlich einsetzen• kauft, lag vergeblich wartend im Küchen• hin und suchte jemand, mit dem er sprechen eines ganzen Lebens umfassen. Erschrocken, den Platzregen geraten und sei darauf völ• schrank. Und das bißchen Geld, das sie für könnte. Da kam ihm die Braut entgegen, mehr aber belebt von einem maßlosen Er• lig durchnäßt und zitternd nach Hause ge• einen Blumenstrauß gespart hatten, blieb noch immer in Kranz und Schleier, am Arm staunen, richtete sie sich ruckartig auf. Sie kommen. in der Lade liegen. des Bräutigams. Der Alte reichte ihnen die tat es mit so überraschender Leichtigkeit, Hand. „Herzlichen Glückwunsch!" Zwar hatte er — wie zum Protest, und geradezu energiegeladen und mit Tempera• Das käme davon, wenn man ohne Schirm zugleich einer tiefverwurzelten Uberliefe• ment, daß es unsinnig gewesen wäre, es Da entdeckte er auf ihrem Gesicht das ausginge, brummelte der Mann über seinem rung folgend — seinen schwarzen Anzug ihr zu verwehren. gleiche glückliche Strahlen wieder, das oben Kaffee. Es war eine der lehrhaften, wenn angelegt und sich sorgfältig rasiert, aber auch nicht gerade weisen Bemerkungen, die auf einem anderen Gesicht gerade erloschen das Feiertagskleid seiner Gefährtin war im „Was ist das . . ?" er häufig und gern von sich zu geben pflegte, Schrank geblieben. Sie war stattdessen in war. Unversehens hielt er ein Glas Wein und die zumeist unwidersprochen blieben, lauwarme, feuchte Tücher gehüllt, und sorg• Man hörte lachende Stimmen, das Anein- in der Hand, und man stieß mit ihm an. Der weil sie einer Debatte nicht wert waren. In fältig hatte er die Decke darüber gebreitet. anderklingen von Gläsern in den verschie• Brautvater legte ihm die Hand auf die Schul• diesem Fall jedoch gab die Frau zu beden• Das schmal geformte Gesicht auf dem Kis• denen Klangfarben, die sie von ihrem In• ter. „Der Lärm stört Sie doch hoffentlich ken, daß die Alte wahrscheinlich gar keinen sen, mit dem Netzwerk der Linien, die der halt empfingen. nicht zu sehr! Wir waren ja auch einmal Schirm besäße; eine Erwägung, mit der sie Griffel des Lebens gezogen hatte, trug Merk• . . . mein Gott, wie lange ist das schon her!" ins Schwarze getroffen hatte. „Sie feiern Hochzeit!" male von Fieber. Der Atem ging hastig und „Es stört mich gar nicht", sagte der Alte. schwer. Alles deutete darauf hin, daß ihr „Ach ... ja? Ist es schon so weit? Unsere Damit wandte sich die Unterhaltung Hochzeit! Dann müssen wir doch.. ?" „Wie könnte es mich stören, wenn jemand wichtigeren Dingen zu — oder dem, was Zustand sich von einer leichten Erkältung glücklich ist!" die drei Beteiligten für wichtiger hielten — zu einer schweren Erkrankung entwickelt Unten hatte der Tanz mit einem Walzer denn das alte Haus, in früheren Jahren ein hatte, die mancherlei — nur keine Freude begonnen. Der Alte saß auf der Bettkante Später, als die Musik eine Pause machte Ort froher Geselligkeit, sollte aus seiner verhieß. und hatte seinen Arm stützend um den Rük- und die Gäste für eine Weile in Gruppen ken der Frau gelegt. Ihr Körper bewegte plaudernd beisammensaßen, hörten sie Vereinsamung noch einmal erwachen und „Meine Liebe!" flüsterte er und legte alle sich im Rhythmus der Walzerklänge. Es war plötzlich von oben, wie aus den Himmeln ein rauschendes Fest in seinen Mauern er• Zärtlichkeit in diese Worte. Doch sie hörte leben. In wenigen Tagen würde die Hoch• ein Auf und Ab wie auf dem Sitz einer Hoch• kommend die Klänge des Hochzeitsmar• ihn nicht. Ihr Bewußtsein schien sich in die zeitskutsche. zeit der Tochter stattfinden. Viele Gäste innersten Abgrenzungen zurückgezogen zu sches aus dem ,Sommernachtstraum\ Es war waren eingeladen. Die Musikkapelle hatte haben. So machte er sich denn auf, um den Da lachte sie auf: „Weißt du noch, wie das Geschenk, das der Jubilar der Partnerin man rechtzeitig bestellt. Das Brautkleid und Arzt zu rufen. es war, als wir zur Kirche fuhren? Da hatte seiner Liebe für diese Stunde zugedacht der Schleier hingen im Schrank. Der Wein sich doch ein Halfter gelöst! Aussteigen Sfn «u CQP1-atite' d,le " mÜhsam erstanden, lag im Keller bereit. Er ging durch ein Spalier von Schaulusti• mußte der Kutscher und den Schaden in e n altes Spielwerk, das er der Großmroumuu t gen, die vor dem Tor harrten; und als er Ordnung bringen, und alle dreißig Wagen eines Bekannten verdankte. ^ schon auf dem Rückweg war, kam ihm der jagten an uns vorbei... mein Gott, wie du Brautzug entgegen, der sich zur nahe ge• h ;fln,ScaltSame^Kauz"' sa9te der Haus• Von dem allen ahnten die beiden Silber• da wütend warst! Du nahmst dem Kutscher P legenen Kirche begab. Fast nahm es ihn ge• die Zügel aus der Hand und stelltest dich sen?" n ten- "Was ma? er wo]- haarigen nichts. Sie konnten nicht wissen, gen sich selbst ein, daß ihm das Ganze trotz daß eine Fügung anscheinender Zufällig• im Wagen auf und schwangst die Peitsche aller Buntheit und Herrlichkeit, aller le• „Es ist doch rührend", meinte die Braut — keit eine Verbindung zwischen oben und und triebst die beiden Füchse in die Mühl- bensvollen Üppigkeit wie ein Spuk erschien. schlucht hinein und auf der anderen Seite V d e un e unten schaffen sollte: Das Ereignis, dem die wT iL ! J.J 9 ^au - lächelnd. Als ob man sich selbst dahinschreiten „Wahrscheinlich ein Ständchen für uns!" Familie des Hausherrn entgegenfieberte, den Steilhang wieder hinauf, während die sieht... dachte er. anderen die große Kurve um die Mühle hatte die Sinne der beiden Alten vor genau Und danach setzte die Tanzmusik wieder ausfuhren." fünf Jahrzehnten erregt und ihre Herzen Der Arzt, der dem Alten folgte, unter• ein. verbunden. Eine Kalenderzahl war ersehen, suchte die Kranke sorgfältig, horchte auf• Sie lachte im Bann der Erinnerung: „Wir die magische Verknüpfung der Schicksale merksam die Atemzüge ab und auch das fuhren dicht unter dem rauschenden Was• leise Klopfen des Herzens; er machte ihr zu vollziehen. serfall hin, und der Gischt sprühte mit tau• Unsere Abbildung oben zeigt eine Wiedergabe eine Injektion und fragte, wie alt sie sei. Nun dachten die verschwiegenen Alten send Tropfen in meinen Schleier. Oben setz• des Gemäldes Zwei Reiter mit Hund von Loa/is in ihrer Einsamkeit nicht daran, den Tag „Sechsundsiebzig!" test du dich wieder an die Spitze des Zuges. Corinth (1910) \ 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 9 Kultur ^Meiteze jKaüandiotta Der Maler und Illustrator Erich Behrendt und sein Werk

Den meisten unserer Leser ist der Maler Erich Behrendt, der am 13. November sei• nen 75. Geburtstag beging, vor allem als Zeichner und Illustrator bekannt. Seit last 25 Jahren, seit das Ostpreußenblatt zum erstenmal erschien, hat Erich Behrendt un• zählige Geschichten illustriert, daneben eine Reihe von Romanabdrucken. In der Ta• geszeitung „Die Welt", in der Wochenzeitung „Welt am Sonntag' und indem früheren „Sonntagsblatt" waren viele Jahre lang Zeichnungen von Erich Behrendt zu sehen. Da• neben hat er sich als Buchillustrator einen guten Namen gemacht, so zum Beispiel mit seinen Zeichnungen iür die Anthologie „Und Petrulla lacht" im Erdmann Verlag. Seine lebendigen Illustrationen stehen für vivlc Betrachter so stark im Vordergrund, daß darüber leicht der begabte Maler vergessen wird. Vielleicht liegt das auch daran, daß Behrendt nie zu den Künstlern gehörte, die für sich und ihr Werk die Werbelrom• mel zu rühren verstehen. Vor Jahren hat einmal der bekannte Kunsthistoriker und Publizist Dr. Gottfried Sello über Leben und Werk von Erich Behrendt geschrieben. Seine Würdigung des Menschen und Künstlers hat auch heute noch nichts von ihrer Aktualität verloren. Sello schreibt unter anderem:

Erich Behrendt besitzt alles, was einen mals Soldat. Seine Frau starb wahrend des guten Zeichner ausmacht, den prägnanten Krieges, in Mecklenburg. Der Sohn flüchtete Strich, den lebendigen Ausdruck, die Sicher• im Treck nach Westen. Der Vater fand ihn Eine der typischen Illustrationen unseres Mitarbeiters Erich Behrendt: Mädchen beim Schöpfen heit, eine Situation in ihrem Höhepunkt dar• nach endlosem Suchen in Holstein. Das Ber• des Osterwassers zustellen und untrüglicher Beweis für den liner Atelier mit allen Bildern wurde durch Grafiker von Format — die Gabe, allein Bomben vernichtet. mit dem Kontrast von Schwarz und Weiß eine Fläche überzeugend zu gestalten. Im Herbst 1945 war Erich Behrendt nach gen war, hatte im .Hamburger Abendblatt' er eine meisterhafte Technik und eine sehr Wüster in Schleswig-Holstein entlassen eine Zeichnung von ihm gesehen und ihn persönliche Gestaltungsweise entwickelt. Erich Behrendt wurde 1899 in Wehlau ge• worden. Dort blieb er sechs Jahre und führte nach Hamburg eingeladen. Der Besuch Figuren und Landschaft erscheinen als große boren. Er stammt aus einer alteingesessenen eine bescheidene, anonyme Künstlerexi• wurde ein doppelter Erfolg. Von einem Tag farbige Flecken vor dem ausgesparten Weiß. ostpreußischen Familie; der Großvater war stenz. Jetzt waren es vornehmlich englische auf den andern bekam er eine Wohnung, Und obgleich vieles nur angedeutet bleibt, Gutsbesitzer im Kreis Rastenburg. Soldaten, die sich porträtieren ließen. Den und ebenso plötzlich wurde er von der Re• wirken die Blätter nicht als Skizzen, son• Bauern zeichnete er ihre Höfe, gegen Natu• daktion der von Landesbischof Hanns Lilje dern als fertige, abgeschlossene Werke. Bei Erich Behrendt äußerte sich schon früh ralien. 1949 heiratete er zum zweitenmal, herausgegebenen Wochenzeitung „Sonn• Was ihn künstlerisch am stärksten inter• der Drang zum Zeichnen. Der Junge lief eine in Berlin geborene Schweizerin, die tagsblatt" als Hauszeichner verpflichtet. essiert, ist der Mensch, in der Landschaft ständig zum Bahnhof und zeichnete Loko• dem Sohn zur zweiten Mutter wurde und (Heute lebt er mit seiner Frau im bayeri• oder im Innenraum, allein oder mit andern motiven. Sein erster Zeichenlehrer, ein mit feinem Verständnis für die Arbeiten schen Langlau). Menschen zusammen — beim Kartenspiel, reichlich verknöcherter alter Herr, fand des Gatten manche wertvolle Anregung gab Wenn Erich Behrendt nicht zeichnet, malt beim Musizieren, im Gespräch. Immer sind seine Leistungen mangelhaft: „Du zeichnest und für ihn — was für einen Künstler sehr er. Für seine Bilder und Aguarelle verwen• seine Bilder formal auf das Wesentliche wie mit dem Zaunpfahl." Dann kam ein jun• wichtig ist — auch als erste „kritische In• det er Skizzen, die häufig auf Reisen — konzentriert. Außer ihrer künstlerischen ger Lehrer an die Schule, der seine Bega• stanz" gilt, (übrigens: sie ist selbst eine vorwiegend im Tessin, in Südtirol und in Qualität fesseln sie den Betrachter durch bung kannte und ihn förderte. talentierte Aguarellistin.) Wieder war es Venedig — entstanden sind. Er bevorzugt ihren starken menschlichen Gehalt, der die ein Zufall, der Erich Behrendt 1951 von Mit neunzehn Jahren zog Behrendt auf kräftige Farben, die einen vollen Akkord tragische und die komische Seite des Lebens Wüster nach Hamburg brachte. Ein Freund, geben. Oft ist es der Zusammenklang von umfaßt, schwermütigen Ernst, Heiterkeit und die Königsberger Akademie. Hier war un• mit dem er in Königsberg zur Schule gegan- mittelbar nach dem Ersten Weltkrieg eine Blau und Grün. Vor allem im Aguarell hat versöhnlichen Humor. künstlerische Revolution in vollem Gange: kj "txwüu©amm-'Ä, • • .fr.-.,. Man hatte das traditionelle Zeichnen nach Gips abgeschafft und war offen für moderne Bestrebungen. Der angehende Maler wurde widmete

Gekommen; als ich übernächtigt zum Früh- stück eTschien, war es bereits perfekt. Der Sohn des Hauses hatte in Kruttinnen zwei Eine Herbstfahrt auf der Kruttinna PadSeiboote gechartert, damit sollten^ wir zwei Paare, das eine verlobt, das andere Erinnerungen an eine Reise ins Herz Masurens — Von Kruttinnen bis Alt-Ukta In eine unverbindliche, harmlose Vertraut• heit geraten, die Kruttinna abwärts zum ie Kruttinna ist ein Fluß in Masuren, Beldahnsee fahren. So lernte ich den Fluß im südlichen Teil des Kreises Sens• kennen- in vielfachen Windungen, auf bei• D burg, und kommt aus dem Mucker See. den Seiten von bewaldeten Anhohen em- So hatte ich es in der Schule erfahren. ciefaßt, oft unter einem grüngolden in der Ich wohnte am Memelstrom und Masu Sonne schimmernden Dach von Birken, der ren war weit, und meine Vorstellung davon Grund manchmal rot schimmernd, dann wie- war gering; einmal war ein Mann namens der zartweißer Sand; eine Traumlandschaft Kruppka bei uns zu Gast, ein Freund meines von unendlicher Stille. Vaters; er sang uns zur Laute das „Masuren- Die Anhöhen senkten sich und Wiesen zu lied" und erzählte von seiner Heimat: Wald beiden Seiten bildeten einen grünen Strand. See, Feld. Das Dörfchen Kruttinnerofen zog vorbei; die Eines Tages — meine Knabenjahre lagen Mühle Grünheide mit ihrem Wehr quer weit hinter mir wie ein flüchtiger Traum über den Fluß zwang uns zum Aussteigen; — gestand mir mein Freund Erich, er habe wir mußten die Boote hinübertragen, mit ein Mädchen gefunden . . . Maria! Er lud scherzenden Worten und Lachen und Stol• mich ein, mit ihm zur Verlobungsfeier zu pern. Jägerswalde blickte freundlich auf uns fahren; vielleicht dachte er dabei an die herab, dann die Philipponensiedlung Eckerts• Schwester der Braut, daß sie sich freuen dorf; ein wenig fremdartig wirkte der Ort. würde, einen Tänzer zu haben. Ich hörte, am Dußsee, ganz in der Nähe, gäbe es auch noch ein Russenkloster; inzwi• In Kruttinnen verließen wir den Zug. Vo: schen hatten wir schon beinahe das Kirch• dem Bahnhof wartete ein Wagen mit zwei dorf Alt-Ukta erreicht. Füchsen als Vorspann, ein junger Kutscher Später fragte mich jemand, dem ich davon auf dem Bock und ein Mädchen, das Elsbeth erzählte, ob ich die Schönheit, das Glück hieß, eben die Schwester der Braut. Wir einer solchen Fahrt auch zu würdigen wüßte? fuhren in die Landschaft hinein, von Birken Ich hätte nämlich das Herz Masurens zu flankiert, an Stoppelfeldern vorbei und an sehen bekommen, wo sich alle Wunder der Waldstücken aus Kiefern, deren sattes Grün Landschaft zugleich offenbarten. Ich mußte zu dem Weiß und Gold der Birken — es es zugeben: diese Dörfer . . . ; diese Höfe! war Herbst — einen schönen Kontrast bil• Wie aus der Erde gewachsen im Verlauf der deten. Elsbeth war schmal genug, um zwi• Jahrhunderte! Es war ein Erlebnis, das ich schen uns zu sitzen; dunkle Locken um• niemals vergessen habe. rahmten ein Gesicht, in dem ein Feuerwerk überschwenglicher Jugend sprühte: Alle Erwartungen übertreffend der Gar• Von der Feier weiß ich nicht viel, nur — tensee, wirkend wie das Innerste eines daß ich zum ersten Male Krebssuppe aß und großen Naturparks, von bewaldeten Höhen Maränen auf verschiedene Art zubereitet, kreisförmig umrahmt und abgeschirmt von und daß ich schon satt war, als die Reh• der Welt, das Laub in herbstlichen Mustern keule auf den Tisch kam; die Götterspeise gesprenkelt, und das alles widergespiegelt mit Schmand bereitete mir bereits Unbeha• vom See. gen, aber ich ließ sie nicht aus; ja, ich Es war so erregend, daß wir beschlossen, weiß auch noch, daß danach mächtig getanzt bis zum anderen Morgen zu bleiben; die wurde. Luft hatte Wärme gespeichert. Wir schwärm• Als es auf Mitternacht zuging, hatte je• ten aus und fanden einen Kartoffelacker, mand den Einfall, wir sollten allesamt die Philipponkloster Eckertsdori Foto Mauritius gruben ein paar mit den Händen aus, mach• wenigen Kilometer bis zum Mucker See ten an gesicherter Stelle ein Feuer und war• wandern; lange Reihen bildend, Arm in sie wies mir die Stelle, wo die Kruttinna heit. Du mußt dir das ansehen, sagte sie; fen die Knollen in die Glut, holten sie gar Arm streiften wir durch den Wald, über dem Kruttinner See zuströmte, beschrieb aber ich kam nicht dazu, denn der nächste heraus und aßen; wir betteten uns in Laub Wurzeln und Moos, übermütig schunkelnd mir die reizvolle Szenerie an der Mucker Morgen überraschte mich mit einem neuen, und deckten uns mit Laub zu und blickten im Lauf, summend und kichernd, zuweilen Brücke und bei der Murawa; sie sagte, im improvisierten Programm, das alles Vor• zur Sternenwelt auf, die sich auf uns herab• ein wenig erschauernd vor der Stille, die Sommer kämen viele Fremde dorthin und genommene über den Haufen warf. zusenken schien. Und die Mädchen erzähl• uns umgab, oder wenn es im Unterholz staunten über die unvergleichliche Schön- Die junge Braut war auf den Gedanken ten Geschichten und Sagen ... p. b. raschelte oder ein Käuzchen schrie. Der See, geheimnisträchtig und dunkel, fast gespenstisch anmutend, lähmte zuerst unseren Ubermut; wir sprachen gedämpft, zuweilen flüsternd, als hätten, wir Verbo• Das Jahresgehalt betrug nur 24 Taler tenes vor; geisterhaft klang das gluckernde Wasser im Schilf. Die Schwärze des Sees Wie ostpreußische Landlehrer um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts lebten wurde weiter zur Mitte hin zu einem Silber• streifen, der vom Mond ausging, einem zu• er Verfasser dieser Zeilen hat die Wir• für die Familie Hoffmann und die Lehrerschaft aber, dreieinhalb Jahre vor seinem Tode, schrieb kungsstätten seiner Großeltern in Ost• Ostpreußens haben würde. Hermann Hoffmann in Neusalz/Oder in einer nehmenden Mond, der sich zum Untergang besinnlichen Stunde im Gedenken an seine ost• neigte und wie ein Nachen im Äther D preußen leider nie besuchen können. Er Nach Vorbereitung des in Jungferndorf (Ma• schätzt sich aber glücklich, auf einen Kladden• ternhof) bei Arnau/Samland geborenen Lehrers preußische Heimat und zur Erinnerung an sei• schwamm. Zwei Burschen, die hier zu Hause bericht zurückgreifen zu können, den sein Groß• auf seinen Beruf durch den in der ostpreußischen nen Geburtsort Wilkowen: waren, lösten ein paar Nachen vom Ufer, onkel Hermann Hoffmann, geboren am 31. Ja• Lehrerschaft berühmten Pestalozzischüler Hein• „Wo Ostlands Wälder rauschen plötzlich waren auch die Ruder da, und das nuar 1860 in Wilkowen (Geroldswalde) rich Eysenblätter aus Arnau besuchte er das Umschirmend Tal und See'n, Geschwader der Kähne schaukelte bald da• Kreis Angerburg, am Lehrerseminar Angerburg Lehrerseminar Karalene, Kreis Insterburg. Dort Dort winkt mir stets die Heimat, hin, von gedämpft klatschenden Ruderschlä• ausgebildet und dann als junger Lehrer in Rag- waren Spezialausbildungsfächer Bienenzucht, So wunderlieb und schön. gen getrieben. nit und Krzywinsken (Sonnheim) am Strengeiner Obst- und Gartenbau zwei wichtige landwirt• Bei stiller Stunden Feier Bald waren vom ersten Boot Klänge einer See, Kreis Angerburg, und später in Zlotnik schaftliche Versorgungsgebiete, die man so über Weilt all" mein Sehnen dort die werdenden Lehrer in der Landbevölkerung Mundharmonika zu vernehmen, eine (Guldenfelde), Kreis Posen und Auf halt/Oder Und zu der alten Heimat, für seinen Vater verfaßt hat. Andere ähnliche aufwerten wollte. Da zieht's mich immerfort.. ." schwermütige Melodie in dunklen Akkor• Berichte vom gleichen Großonkel konnte der Der Vater des Dichters hatte schon 1846 für den, klingend wie eine Beschwörung der In Wilkowen wurde dem jungen Lehrer ein Verfasser inzwischen aus der Verwandtschaft Jahresgehalt von 24 (I) Talern gezahlt, und au• seine Gemeinde am Steilufer der Angerapp bei Naturkräfte, um dann unversehens in den erhalten. Eine Handzeichnung vom alten Schul- ßerdem „besaß" er nun 20 Morgen Dienstland, Stulliehnen, etwas über einen Kilometer süd• hellen, heiteren Rhythmus eines Liedes und Lehrerwohnhaus in Wilkowen ist eine das er mit seiner Familie zu bewirtschaften hat• lich Wilkowen, einen Dorffriedhof angelegt. überzugehen, in das die Stimmen der Mäd• wichtige Ergänzung von der Hand des Groß• te. Die wachsende Familie mußte von Kindes• Jetzt säuselten die für Ostpreußen so typischen chen einfielen. Mit einmal schimmerte am vaters aus dem Jahre 1870. beinen mithelfen und von 1846 bis 1860 wurden Birken in ihren Wipfeln über den Gräbern der anderen Ufer ein Licht; vielleicht hatten wir dem Lehrerpaar acht Kinder geboren, von de• verstorbenen Dorfbewohner. Zu den ersten Ent• Menschen aus heilsamem Schlummer ge• Als der Urgroßvater Carl Eduard Hoffmann nen fünf das Erwachsenenalter erreichten. Dazu schlafenen, die auf dem neuen Friedhof beige• weckt. Elsbeth erklärte mir, das sei wahr• 1846 als Lehrer von Gurren, 10 Kilometer nörd• kam Jette, die der gute Geist des Hauses war. setzt wurden, gehörte auch die Tochter Antonie, lich Angerburg, nach Wilkowen versetzt wurde, welche noch als Kleinkind 1847 starb. scheinlich Erbmühle; dahinter läge Moy- konnte noch niemand ahnen, welche Bedeutung Der Beginn in Wilkowen war katastrophal. Sehr beeindruckt hatte den damals zwölfjähri• thienen, und weiter südlich AU-Kelbonken-, einmal das dortige Schul- und Lehrerwohnhaus Im ersten Jahre 1846 hatte man dort eine Miß• ernte, im nächsten Jahr verfaulte der größte gen Hermann eine Reise mit dem Vater zum Teil der Ernte auf den Feldern. Die Strohdächer Bruder bzw. Sohn Hugo, der in Pabbeln (Am wurden vielfach zu Viehfutter verwertet, Walde) bei Insterburg Lehrer war und später Quecken, am Ofen gedörrt, zermahlen und zu• noch m Wilkowen Nachfolger seines Vaters sammen mit schlechtem Korn zu Brot gebacken wurde, bevor er 1882 als Rektor nach Ischdaggen oder in Suppen gekocht. Viele Einwohner klopf• (Branden) bei Gumbinnen kam, wo er 1897 ten im Lehrerhause an, weil man von der offenen starb. Hand des Lehrerpaares gehört hatte. 1848 erfuhr Am 3. Mai 1872 erreichten die beiden Aus• das Dorf fast nichts von der Märzrevolution, flugler nach etwa 3 km Marsch zur Chaussee aber ein zeitiges und fruchtbares Frühjahr ließ nach Nordenburg, wo man die Postkutsche er• den Plan reifen, am Schulhaus einen großen reichen wollte die sie zur Bahn Allenstein-In- Obstgarten entstehen zu lassen, dessen Stämme sterburg m Klein-Gnie bringen sollte. Viel zu „Hoffmann-Kinder" noch 1933 umarmen konn• pn a k °,Sthaltepunkt eingetroffen, marschier- ten. Einige Berühmheit dürfte der Lehrer mit sei• n0dl eine Stunde fpi Ma?ü weiter. Auf die• ner Obstbaumkultur erlangt haben; denn stän• nte p^Kh iUe Sich der Vater so erhitzt, daß dig verfügte er über einige Hundert veredelte der ahP, Hbb6ln gleidl den Arzt "ölen mußte, Stämmchen im Vorrat, um sie bei Bedarf und zündfnrrV-2°n einer sd>weren Lungenent- den häufiger werdenden Anforderungen an um• Mit diS S;^ldlneten ni*t mehr helfen konnte. liegende Güter, Höfe, Pfarrer und Lehrer abge• en M.itlr HWag!n brachle man der ahnungs- ben zu können. Obstbau war auch das zusätz• otenF^rl ' 16 darauf zusammenbrach, den liche Lehrfach, das der junge Lehrer im Seminar mX Vorhe[ anr? 55 v ""f ^' " Glück und Wohl- Angerburg übernommen hatte. Damals pflanzten 6 Hoffmann soäter ni ? " schrieb Hermann die Seminaristen den alten Baumbestand im Se• aU e ndGn D ihren ho^l i t [ °rfbewohner trugen minargarten. Daneben nahm die Lehrerfamilie Gn Lehrer Carl noch zwei Neffen auf, die von Kind auf zusam• mann am S ^ ? Eduard Hoff- arab s£ ",n3f elfahrtstage 1872 in sein Ehren- men mit den drei eigenen Söhnen Hugo, Carl uuten daß Eduard und Hermann und vielen jungen Män• rn;J, „; ^ - der „Lehrer von Gottes 1G UngSSdlUlrat Pfarr nern aus der Nachbarschaft auf den Lehrerbe• Gumbinnpl ? !: ' er Tirol in ruf vorbereitet wurden. Sr^e bessere Tr h*"™ in ^-burg) so hatten m Lehrerstellung ausgeschlagen

Das alte Schul- und Lehrerhaus, in dem nach WHk Wen U d tfrken^ lönne? ^ ° ^ " Carl Eduard Hoffmann sen. (f 1872) nodi dessen Sohn Hugo bis 1882 als Lehrer arbeitete, war de^AncT™ Wilkowen und der Friedhof an dann wohl Ende des vorigen Jahrhunderts durch Enren^ -d was mit dem Das Schulhaus in Wilkowen (Geroldswalde) nach einer alten Zeichnung ein moderneres ersetzt. Noch am 14. Januar 1931 Karl Otto Hoffmann 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 11 ni iiUllltfiRmMMM! Geschichte

retischen Philosophie Antwort auf die Frage: Was kann ich wissen? zu geben suchte, so ant• wortete er vor allem in dem Hauptwerk seiner Dominierende Stellung der Pflicht praktischen Philosophie, der „Kritik der prak• tischen Vernunft", auf die Frage: Was soll ich Das Werk des Weisen von Königsberg beeinflußt die Denker bis heute - Von Alexander Heinrich tun? (Nach Kant muß Philosophie auf vier Fra• gen antworten. Außer den genannten sind es ur wenige Denker haben in der Geschichte noch folgende: Was kann ich hoffen? und Was des menschlichen Geistes auf das Denken ist der Mensch?) Seine Ethik hatte Vorrang vor N ihrer Zeit und ihrer Nachwelt solch großen der Theorie. Mit dieser bereitete er den Boden Einfluß ausgeübt wie Immanuel Kant. Wenn vor (in der „Kritik der reinen Vernunft"), um es auch heute stiller geworden ist um ihn und darauf seine Sittenlehre zu errichten, der er un• andere philosophische Lehren in den Vorder• gemein große Bedeutung beimaß. Ihren Kern grund getreten sind, so kommt der philosophisch bildete das Sittengesetz, das allgemein gültig Interessierte kaum umhin, sich mit seinem Werk sein sollte. Für den Preis der Allgemeingültig• auseinanderzusetzen. keit mußte sein formaler Charakter in Kauf ge• Nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel ist Philo• nommen werden. Seinen Ausdruck findet das sophie: ihre Zeit in Gedanken erfaßt. Wenn man Sittengesetz in dem zumindest wie das „Ding diese Definition auch nicht verabsolutieren soll• an sich" bekannten kategorischen Imperativ: te, so ist Philosophie doch nicht frei von Wissen• „Handle so, daß die Maxime deines Willens je• schaft, Kultur, Politik ihrer Epoche. Nicht we• derzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzge• niges der Lehre des großen Königsberger bung gelten könne I" Dieses sittliche Gebot grün• Denkers ist daher heute, fast 200 Jahre nach dem det sich auf die völlige Autonomie des Willens, Höhepunkt seines philosophischen Schaffens, es ist inhaltlos und fordert kein bestimmtes Ver• dem neunten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts halten und hat erst dann praktisches Gewicht, nicht mehr akzeptabel. (Das trifft natürlich nicht wenn es als Kriterium auf die einzelnen Hand• bloß für seine Philosophie zu.) lungen des Menschen Anwendung findet. Schon zu seiner Lebzeit wurde so manches In der Ethik Kants nimmt die Pflicht eine do• seiner Werke eingehender Kritik unterzogen, minierende Stellung ein. Alles „gute" Tun, das vor allem sein berühmtes „Ding an sich" sowie dem Nützlichkeitsdenken entspringt oder auf der Formalismus und die Rigorosität seiner Neigung beruht, ist nach ihm legal, nicht mora• Ethik. lisch; allein, wenn man aus der Pflicht heraus Aber diese Angriffe gegen seine Lehre von handelt ohne „Hintergedanken", handelt man Anfang an bis zur Gegenwart haben es nicht moralisch. Mit Recht wurde diese Seite der Ethik vermocht, die geschichtliche Größe Kants zu ver• des großen Philosophen wegen ihrer Rigorosität dunkeln. von Friedrich Schiller, der sonst doch sehr in Wer für die großen historischen Perspektiven dessen Fahrwasser schwamm, mit Spott ange• griffen. Trotz ihrer Schwächen aber ist nicht zu eine Vorliebe hat, kann die ganze Geschichte bestreiten, daß die Sittenlehre Immanuel Kants der Philosophie als eine Auseinandersetzung einen herausragenden Platz in der Geschichte zwischen Rationalismus und Irrationalismus be• der philosophischen Ethik innehat. trachten. Und Kant zählt zu denen, die rational, also wissenschaftlich philosophierten. Aber nicht Im Jahre 1795 gab Kant eine Schrift „Zum nur das ist charakteristisch für ihn. Er war außer• ewigen Frieden" heraus, eine der letzten seines dem ein Vertreter der kritischen Philosophie, ja reichen philosophischen Schaffens, die sowohl ganz und gar ihr Begründer. Und Kritik bedeutet zur Ethik wie zur Geschichtsphilosophie ge• in seinem Sinne: Untersuchung, Prüfung. Es sei zählt werden kann. In ihr äußert er Gedanken, der Untergrund zu untersuchen, bevor auf ihm die seit Ende des Zweiten Weltkrieges, von Be• das philosophische Gebäude errichtet werde, ginn des nuklearen Zeitalters an, ganz beson• ders aktuell geworden sind, und schon deshalb d. h., das erste müsse sein: das Erkenntnisver• verdient dieses Traktat, wenn von des Philoso• mögen des Menschen zu „erkennen" (nicht das phen Werk die Rede ist, nicht unerwähnt zu des Einzelmenschen sondern das der Gattung bleiben. In ihm wird die humanistische Grund• Mensch). Und dann könne man erst mit dem haltung seines Verfassers, die natürlich auch eigentlichen Erkennen beginnen. Diese kritische ohne den „Ewigen Frieden" nicht anzuzweifeln Philosophie war sowohl rückwärts gerichtet, ge• wäre, in aller Deutlichkeit zu erkennen gegeben. gen die alte dogmatische Metaphysik Christian Er glaubte, den dauerhaften Frieden zu errei• Wolffs — wie insbesondere auch vorwärts. chen sei nicht utopisch, wenn sämtliche Staaten Wollte Kant doch damit für die Zukunft jede Mitglieder eines sie alle umfassenden Völker• uferlosen metaphysischen Spekulationen unmög• bunds würden, sie eine republikanische Verfas• lich machen — die er aber nicht verhindern Immanuel Kant. Stich von J. F. Bause nach der Zeichnung von Schnorr von Carolsfeld aus dem sung bekämen und damit die Politik eine ethi• konnte. Sie erreichten bald nach seinem Tode Jahre 1791 Foto Archiv für Kunst und Geschichte sche Fundierung erführe. ungewöhnliche Ausmaße. Immanuel Kant gehört zu den bedeutenden In der „Kritik der reinen Vernunft" suchte er Philosophie gegeneinander ab, ohne Willkür, in etwa heißt: Wie kann ich an etwas glauben, Denkern in der Geschichte der Philosophie. In mit seinen Antinomien zu beweisen, was nicht sondern dabei auf dem Boden der Vernunft ste• wenn ich von diesem Etwas nichts weiß. Da• den achtziger und neunziger Jahren des 18. Jahr• bewiesen werden kann, daß wir die Dinge nicht hend. Dem Glauben überließ er das, was als Er• gegen nach der kritischen Philosophie: Ich glau• hunderts war es in Deutschland geradezu Mode, so, wie sie an und für sich sind, sondern nur so, gebnis der Erkenntniskritik nicht in das Gebiet be an das, was ich auf Grund der Begrenztheit seine Lehre zu studieren. Schon vor seinem wie unsere Sinne und unser Verstand es in Raum des Wissens fallen kann — Gott, die Unsterb• meines Erkenntnisvermögens nicht zu wissen in Tode allerdings — er verstarb im Jahre 1804, und Zeit erlauben, erkennen können, nämlich lichkeit der Seele, das Weltganze (z. B. Fragen der Lage bin. Ich weiß allein das, was mir kraft fast achtzigjährig — verringerte sich der Ein• bloß als Erscheinung, d. h. aber nicht als Schein. nach den Grenzen der Welt in Raum und Zeit, dieses Vermögens zu wissen möglich ist. Kant fluß seiner Philosophie, andere philosophische Daß es Dinge an sich, in der Kantschen Aus• nach den Möglichkeiten der Freiheit in der unterscheidet, worin ihm zugestimmt werden Systeme traten in den Vordergrund. Aber alles, legung, überhaupt gibt und diese nicht zu erken• Welt). Er begrenzte das Wissen, um zum Glau• muß, zwischen Glauben und Wissen: dieses ist was in der Philosophie von Rang bald auf ihn nen sind, gehört in den Bereich des Glaubens, ben Platz zu bekommen. Für ihn war beides objektives, jener ist subjektives Fürwahrhalten. folgte — Fichte, Schelling, Hegel, Schopen• nicht in den des Wissens. keine dialektische Einheit — im Gegensatz zum Wenn der Begründer des kritischen Denkens hauer —, nahm mehr oder weniger seinen Aus• Diese beiden Bereiche steckte Kant in seiner späteren dialektischen Idealismus, nach dem es in der „Kritik der reinen Vernunft", seiner theo- gang von ihm, mußte sich mit ihm auseinander• setzen. Später dann, im letzten Drittel des Jahr• hunderts, feierte sein Werk Auferstehung im Neukantianismus, der jahrzehntelang als füh• rende philosophische Richtung in Deutschland Immanuel Kant und sein Königsberg galt, aber die Kantsche Philosophie nicht so beibehielt, wie sie begründet war, sondern in veränderter Form weiterentwickelte. Ferner Das letzte Buch aus Fritz Gauses Feder — Es gilt dem größten Sohn der Pregelstadt verdient Erwähnung, daß selbst die marxistische Philosophie und die Existenzphilosophie von or einem knappen Jahr, wenige Wochen kaiische Geographie an der Albertus-Universi• Urteil seiner Zeitgenossen, er berichtet über Karl Jaspers, die sich beide doch fundamental vor seinem unerwarteten Tod am Weih• tät gelesen hat und auch heute noch als der seine Bildnisse und Büsten, seine letzte Ruhe• unterscheiden, Kant mit zu denen zählen, die zu V nachtstag 1973, vollendete Prof. Dr. Fritz fortschrittlichste Geograph seiner Zeit gilt. stätte, über die Gesellschaft der Freunde Kants, ihren Stammvätern gehören. Kant-Plaketten und andere Ehrungen. Gause die Niederschrift eines Buches, an dem Früher als nach dem Ursprung des Menschen• Um Kant zu verstehen, müsse man über ihn er mit besonderer Liebe gearbeitet hatte, galt geschlechts fragte Kant auch nach dem Ur• Es ist ein Buch entstanden, für das wir unse• sprung der Erde und schrieb bereits als 31 jähri• rem toten Freund Fritz Gause Dank schulden. hinausgehen, schrieb einmal ein führender Neu• es doch seiner Vaterstadt und ihrem größten kantianer. Sohn. Nun liegt dieses Buch vor uns, eingelei• ger Magister seine „allgemeine Naturgeschichte In diesen Dank sei der Verlag mit eingeschlos• tet vom Senior der ostpreußischen Historiker, und Theorie des Himmels", die 35 Jahre später sen, der den Band um einen 46 Seiten umfassen• Um ihn aber verstehen zu lernen, bedarf es Kurt Forstreuter, der für den Verstorbenen durch die Erkenntnisse Herschels bestätigt den Bildteil bereicherte. HUS eines gründlichen Studiums seiner gewiß nicht auch die Korrekturen las, und liebevoll gestal• wurde und die wir heute als Kant-La-Place- leichtverständlichen Lehre, das nach wie vor der tet vom Verlag Gerhard Rautenberg in Leer. Theorie kennen. Fritz Gause: „Kant und Königsberg". Ein Buch der Mühe wert ist. Denn auch in der Gegenwart Der Titel heißt: „Kant und Königsberg." All das setzt Fritz Gause dem Leser in 24 fes• Erinnerung an Kants 250. Geburtstag am 22. April können fruchtbare Impulse seines Werkes auf• genommen werden, dessen Ausstrahlungskraft Zum Kant-Jahr 1974, in dem sich der Geburts• selnden Kapiteln auseinander, ohne dabei je• 1974. Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 192 Sei• ten mit vielen Illustrationen, Preis 22,80 DM. noch nicht erloschen ist. tag des Weisen von Königsberg zum 250. Male mals ins trockene Dozieren zu verfallen. Er jährte, ist viel über Kant geschrieben und ge• zeigt uns den Menschen Immanuel Kant in druckt worden. Meist war es freilich so gelehrt, seiner ganzen Vielfalt und seinen weitgespann• daß der geistige Normalverbraucher sich an ten Interessen. Er schildert seinen Lebensweg und die Beziehungen zu seinen Geschwistern und zu seiner Mutter, die ihm sehr nahe ge• standen haben muß. Er zeigt ihn uns als Schü• Prof. Dr. Gause ler des Friedrichskollegs und Studenten der Albertus-Universität, der seinen schmalen Geld• Kant und Königsberg beutel mit dem Durcharbeiten von Nieder• Leinen 22,80 DM schriften seiner Kommilitonen aufbessern mußte. Wir lernen Kant und seinen Bekanntenkreis RAUTENBERGSCHE BUCHHANDLUNG kennen, die mittägliche Tafel, an der er sich 295 Leer (Ostfriesl), Postfach 909 als geistvoller Plauderer erwies und kein Ge• spräch über Philosophie duldete, seine Freunde in der Kaufmannschaft und im Adel. Wir be• gleiten ihn an den berühmten Musenhof der schwierigste Passagen aus Kants Werken er• Keyserlingks und lernen viele seiner Schüler innert fühlte und in stummer Ergriffenheit die• kennen. Wir werden in Kants Haus geführt sen Elaboraten gegenüberstand. Ganz anders und erfahren etwas über seine Leibgerichte Fritz Gauses letztes Buch: Ihm ist die nüchterne ebenso wie über sein Verhältnis zur Musik, die Sprache des Historikers eigen und man merkte seiner Meinung nach die Menschen nur vom ihm auch den alten Schulmann an, der sich ver• Studium ablenkte. ständlich ausdrücken muß, wenn seine Schuler ihn begreifen sollen. Vor allem aber: Es zeigt War Kant, dessen Gedankengut auch heute uns den Menschen Immanuel Kant vor dem Hin• bis in die Politik hineinreicht, ein Politiker? tergrund seiner Vaterstadt, die ihm der vor• Fritz Gause verneint die Frage und nennt ihn nehmste Platz auf der Welt erschien und in der mit trockenem Humor einen „königlich preußi• man die Welt kennenlernen konnte, ohne die schen Republikaner". Gestade des Pregels zu verlassen. Bei aller Lebendigkeit der Darstellung ist der Autor doch mit wissenschaftlicher Akribie vor• War Kant deshalb ein Lokalpatriot? Mitnich• gegangen, ohne einen Bereich auszulassen. So ten. Er war ein Weltbürger, wie Fritz Cause wurde das Buch über eine Kant-Biographie hin• feststellt, obgleich er Ostpreußen nie verlassen aus zugleich zu einem anschaulichen Bild der hat und seine weiteste Reise zum Gut Kieszo- Stadt Königsberg und ihres geistigen Lebens wen im Kreis Goldap führte das dem geist• im 18. Jahrhundert. vollen Husarengeneral Daniel Friedrich von Mit der gleichen Sorgfalt ist Gause auch den Erinnerungen an Kant im Stadtgeschichtlichen Museum zu Königsberg. Sie haben den Krieg Lossow gehörte .Kants Weitoffenheit ze.gt «di Spuren Kants nachgegangen. Er schildert ihn im auch darin, daß er 47 Semester hindurch Physi- nicht überstanden Foto Archiv 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 12 Mitteldeutschland ••.II ULL sftaiMait

Griff in die Geschichte: Vater des Segelflugs Wir setzen mit dieser Folge unsere Reihe GEDENKTAGE fort, die nicht nur Erinne• rungen wecken, sondern gerade auch jungen Menschen Wissenswertes und Bleibendes im geteilten Deutschland vermitteln und zur Bewahrung der Einheit der Nation leisten wollen.

bastelten die Brüder in Anklam ihre zweite maschinen für den Bergbau, Schlangenrohrkes- Flugmaschine, einen Flügelschlagapparat aus sel, kleine Dampfmaschinen und Dampfheizun• Palisanderleisten, Gänsefedern und Tuchstrei• gen, ein Nebelhorn für die Seefahrt, ein Lesespiel, fen. Der Flugapparat wurde auf dem Boden im Rechenapparat und mit seinem Bruder Gustav Hause der Mutter aufgehängt und erprobt. den weltberühmten Ankersteinbaukasten. Ende 1868 kam auch Gustav nach Berlin und 1878 heiratete er Agnes Fischer, die Tochter Otto Lilienthal: Opfer müssen ... brachte den dreirädrigen Tretwagen mit. Die eines sächsischen Bergbeamten. 1886 ziehen die .. gebracht werden: Vater des Segelflugs Brüder erhielten ein Patent und die Erlaubnis, Lilienthals mit ihren drei Kindern ins eigene Fotos (2) BfH Mehr als tausendmal war es Otto Karl Wil• damit Personen zu befördern. Das Unternehmen Haus Boothstraße 17 im Dorf Groß-Lichterfelde. helm Lilienthal als erstem Menschen gelungen, mißlang. Sie waren froh, daß ein Speicherbesitzer 1888 nahmen die Brüder Lilienthal ihre flug• ihnen das Fahrzeug für 30 Thaler abkaufte. technischen Arbeiten wieder auf. Gustav konnte werden in Deutschland, USA und England paten• mit von ihm konstruierten und gebauten Flug• tiert. Er nennt sie zum erstenmal „Flugzeuge". apparaten nach seinem Willen lautlos durch die Als Otto Lilienthal ein Stipendium bekam, viele Erfahrungen aus seiner Australienzeit bei• steuern. Im Grundstück Ottos halfen ihnen da• Seinen Hauptübungsplatz hat Lilienthal auf dem Lüfte zu gleiten, „im Winde zu segeln" wie seine hatten die Brüder mehr als nur „für einen Gro• Gollenberg in den bis zu 110 Meter hohen Vorbilder, die Störche. Der französische Flug• schen Kirschen und für dieselbe Summe Schrip• bei eine Werkstatt, ein großer Versuchsplatz, auf dem sie die Apparate und Meßgeräte aufbauen Rhinow-Bergen zwischen Rathenow und Neu• pionier Ferdinant Ferber sagte von ihm: „Er pen als beliebtes Mittagessen" zum Leben. Sie stadt an der Dosse gefunden. Hier schwebte er lehrte die Menschheit das Fliegen." Er hat den konnten, und selbst großgezogene Störche. bauten die Einzelteile ihres dritten Flügelschlag- schließlich im Hängegleiter bis zu 350 m weit. uralten Traum vom Fliegen in die Wirklichkeit Flugzeuges in der Oranienburger Straße, wo sie 1889 war in Berlin sein damals für die ganze gezwungen. Ein Jahr später ließ Lilienthal auf' eigene eine kleine Bude mit einem Droschkenkutscher Welt bedeutendes flugtechnisches Buch „Der Kosten in Lichterfelde aus einer Ziegeleihalde teilten. Auf einer Ferienreise in die Heimat hoff• Die Familie der Lilienthals war ein angesehe• Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst — Ein den fünfzehn Meter hohen „Fliegeberg" schüt• nes vorpommersches Geschlecht in Anklam. Otto ten sie auf den ersten Erfolg, aber er blieb aus. Beitrag zur Systematik der Flugtechnik" erschie• ten. Er erlaubte zwar nur Flüge bis zu hundert Lilienthal kommt dort am 23. Mai 1848 unweit Ottos Lehrer an der Gewerbeakademie ließ ihm nen. Otto Lilienthal mußte die Druckkosten der gotischen St.-Nikolai-Kirche zur Welt. sagen, es könne ja nichts schaden, wenn er seine Metern, sollte aber auch junge Berliner anlocken selbst aufbringen. Erst 1910 war die erste Auf• und für die Fliegerei gewinnen. Dieser „Fliege• In der Familienchronik der Lilienthals nennt Berechnungen fortsetze, aber er solle doch kein lage von tausend Exemplaren verkauft, drei berg" ist seit 1932 Otto-Lilienthal-Gedenkstätte Otto seinen Bruder Gustav „mein zweites Ich". Geld dafür ausgeben. weitere folgten. und steigt terrassenförmig aus den Anlagen am Sie experimentierten mit Schießpulver, bauten Heimgekehrt aus dem Kriege 1870/71, erklärte Im Sommer 1890 waren die Brüder über die Karpfenteich, der alten Tongrube, auf. einen dreirädrigen Tretwagen und lasen be• Otto, nun Konstruktionsingenieur, seinem Bru• Theorie hinaus und hatten bereits mehrmals im geistert das Buch „Die Reisen des Grafen Zam- der und der inzwischen auch nach Berlin über• „Verein zur Förderung der Luftschiffahrt" be• 1894 erschien sein langerwartetes Buch über beccary", eines italienischen Ballonfahrers, der gesiedelten Schwester Marie: „Jetzt werden wir richtet. Hinter der Lichterfelder Kadettenanstalt seine Flugapparate. Rastlos flog er weiter und auch über den Vogelflug berichtete. Diese Schil• es machen." Die Brüder überprüften alle bis• und auf dem Spitzeberg bei Werder probte entwickelte neue Geräte: Doppeldecker, Flügel• derungen und eigene Beobachtungen von Stör• herigen Versuche und kamen zum Ergebnis, daß Otto in „Standversuchen" gegen den Wind die schlagapparate, die mit Kohlensäuremotoren be• chen in der nahen Carlsburger Heide brachten die Vorwärtsbewegung der entscheidende Faktor Tragfähigkeit seiner Flugapparate und Luft• trieben werden sollten, Prellbügel und Steue• die Brüder — 14- und 13j ährig — dazu, ihre beim Fliegen sein müsse. Sie experimentierten sprünge bis zu 25 Meter. Sein Bruder Gustav rungshilfen. ersten künstlichen Flügel anzufertigen. Um nicht nun mit Flugmodellen mit Spiralfedern und von konnte wegen eines Hüftleidens an den prak• Eine Sonnenbö packte am 9. August 1896 an ausgelacht zu werden, machten sie ihre ersten Otto erfundenen kleinen Schlangenrohr-Kesseln. tischen Versuchen nicht teilnehmen. einem Sonntagvormittag seinen Gleiter am Flügelschlag- und Hupfversuche in klaren Näch• Alle Beobachtungen und Messungen wurden Otto Lilienthal kam seinem Ziel, „frei wie der Gollenberg und läßt ihn aus fünfzehn Meter ten vor den Toren Anklams — ohne Erfolg, sorgfältig aufgezeichnet, bis beide 1874 auf die Vogel" dahinzugleiten, immer näher. Mancher Höhe zu Boden stürzen. Otto Lilienthal weiß weil der Wind fehlte. flugtechnisch notwendigen Eigenschaften gewölb• Sturz, manche Verstauchung, mancher Bruch der nicht, daß der dritte Halswirbel gebrochen ist. Im Herbst 1864 bezog Otto die Provinzial- ter Flügel- und Tragflächen kamen. Neue Ver• Flugapparate mußte überstanden werden. Diese Am nächsten Tag wurde er nach Berlin in die Gewerbeschule in Potsdam, die er nach zwei suche gaben ihnen recht. Die Richtung war ge• werden immer vollkommener, sie erhalten Stabi• Königliche Klinik in der Ziegelstraße gebracht. Jahren mit dem jemals dort abgelegten besten wiesen: es muß eines Tages möglich sein, ohne lisierungseinrichtungen. Balance gehalten und Dort starb er am frühen Abend des 10. August. Zeugnis verließ. Er wollte Ingenieur werden Flügelschlag und ohne Motor in der Luft zu gesteuert wird mit Körper und Beinen. 1892 Sein Grab und das seiner Frau Agnes auf dem und trat als Studierender in die Gewerbeakade• segeln. segelte Lilienthal auf dem Rauhen Berg schon Alten Friedhof in Lichterfelde werden seit 1952 mie Berlin — Vorläufer der Technischen Hoch• Aber zunächst mußten sich die Lilienthals un• achtzig Meter weit. von der Stadt Berlin gepflegt. Auf der Grab• schule — und als Praktikant/in die Berliner Ma• abhängige Lebensstellungen schaffen. Otto, seit 1893 entstand auf der Maihöhe bei Steglitz eine platte stehen seine angeblich letzten Worte: schinenfabrik Schwartzkopff ein. Im Herbst 1867 1881 Fabrikant, erfand und verkaufte Schrämm- Fliegestation, und Lilienthals „Gleitflugapparate" „Opfer müssen gebracht werden."

lillllli Illlll

Kurt Georg Kiesinger: wenn Liebe zur Qual

wird

Kennen Sie das? Plötzlich haben Sie Altbundeskanzler Dr. Kiesinger schreibt über irrsinnige Schmerzen. Wie aus heiterem eines der wichtigsten Kapitel deutscher Politik. Himmel. Und gestern noch waren Sie Dr. Kiesinger: „Ich werde von sehr vielen beim Arzt. Seine Diagnose: Sie sind Menschen immer wieder gefragt, wie es 1966 kerngesund! Und nun auf einmal dieser zum Bündnis CDU/CSU SPD kam und wie es nicht auszuhaltende Schmerz! Am in der Großen Koalition war. Über jene Zeit Kopf, am Herzen, im Magen! Was das sind viele Geschichtsklitterungen im Umlauf. sein kann, wie dieser unerwartete Ich habe mich daher entschlossen, in BILD Schmerz zustande kommt, lesen Sie am SONNTAG einem weiten Leserkreis meine morgen in BILD am Sonntag in der Antwort zu geben." Serie über organisch gesunde Men• schenleren plötzliche Krankheit ein Hilferuf der i\ nr\mr\ir* gequälten Seele ist IVlUiycri IM November 1974 — Folge 47 — Seite 13 Das £>fipraifjmölafl Jahrgang 25

an hört heute häufig als außenpolitische geben. Ihr Selbstbewußtsein wuchs, sie sahen Bilanz den Satz: „Die Entspannungspoli• sidi bestätigt von der Geschichte. Nur schein• M tik ist ins Stocken geraten." Das ist zwar eine zutreffende, aber trotzdem mit einem Sternstunden der Geschichte bar im Widerspruch dazu, trachten sie nach schweren Mangel behaftete Feststellung. Das einer entschiedenen Abgrenzung, für die allein Wort „Entspannung" wird heute noch wie ein schon die Doktrin die Begründung liefert, näm• Glaubensbekenntnis verwandt. Aber mit emotio• lich daß der Sowjetsozialismus erst dann end• nal aufgeladenen Begriffen Politik machen oder werden uns nicht geschenkt gültig gesichert ist, wenn der kapitalistische politische Meinungen bestimmen zu wollen lenkt Klassenfeind endgültig geschlagen ist. Bis dahin ab von einem nüchternen politischen Denken und Handeln. Herbert Marzian vor der Ostpreußischen Landesvertretung heißt es, wachsam zu sein und sich gegen den Klassenfeind zu rüsten. Immerhin scheint die Wirkungskraft solcher Emotionen sich abzuschwächen und normale po• Zum anderen aber steckt in der globalen An- litische Betrachtungsweisen greifen wieder Platz, kennung des sowjetischen Herrschaftsgebietes nämlich Interessen festzustellen, mit Partnern in Ost-Mitteleuropa durch Bonn das zweite Mo• oder Gegnern zu vergleichen und nach Wegen tiv für die Ost-Berliner Abgrenzungspolitik. und Möglichkeiten zu suchen, Interessengegen• Denn hatte nicht Bonn gleichzeitig eine Ver• sätze auszugleichen, wenn möglich auch abzu• besserung und Vertiefung der Beziehungen zu bauen. Die eigentlichen Absichten Moskaus wer• Warschau und Prag angekündigt? Hier mußte den wieder klarer erkannt, als es noch vor wenigen Monaten der Fall war. Ost-Berlin auf der Hut sein, und zwar gewisser• maßen stellvertretend und in vorderster Linie Moskau und alle anderen Ostblockstaaten — für Moskau. So begreift sich die „DDR" heute insbesondere Ost-Berlin — feiern das, was sie als Wachtposten des Ostblocks gegen den Klas• bisher in der sogenannten Entspannungspolitik senfeind. Dabei ist es gleichgültig, ob die SED- erreicht haben, als eine Konsolidierung der eige• Spitze geschlossen sich zu dieser Aufgabe be• nen Macht. Der Osten kalkuliert das Erreichte kennt. Moskau hat mittels seiner 22 Divisio• als eine bessere Ausgangslage für die nächste nen, die in Mitteldeutschland stationiert sind, Stufe des Klassenkampfes. Es ist schließlich nicht in jedem Fall das letzte Wort. ganz unverständlich, daß man sich in Moskau lebhafte Hoffnungen auf einen Erfolg der eige• nen Zielsetzungen macht angesichts der Wirt• Nun gibt es noch die Hoffnung, daß Ost-Ber• schaftskrise in den Ländern des Kapitalismus, lin seine gegenwärtige Politik der Abgrenzung angesichts des Umstandes, daß die beinahe schon nur von den Umständen bedingt betreibt, also klassisch zu nennenden politischen Krisenherde eine Änderung nicht ausgeschlossen sei. Wer generell und im Augenblick gerade im Nahen allerdings das ganze Spektrum dieser Abgren• Osten noch immer nicht befriedet sind. Der zungspolitik kennt, und nicht etwa nur nach Westen ist in seiner Aktionsfähigkeit behindert, den Sperrmaßnahmen an Mauer und Stachel• wenn nicht sogar gelähmt. draht, nach der Fortdauer des Schießbefehls Alle diese Erscheinungen, die Wirtschaftskrise, urteilt, der wird solchen Hoffnungen mit großer die politischen Krisenherde, haben im Westen Skepsis begegnen. Denn die Abgrenzung vom auch dazu geführt, daß die nationalen Egoismen kapitalistischen Westen, speziell von der Bun• wieder aufgebrochen sind. Die Zustände in der desrepublik, geht Hand in Hand mit dem Be• EWG und in der NATO sind beredte Zeugnisse. streben, die Deutschen zwischen Ostsee und Es ist leider nicht gelungen, rechtzeitig eine Erzgebirge nicht nur politisch, sondern auch politisch nicht mehr auflösbare Einmütigkeit im kulturell, wenn nicht sogar auch sprachlich mit Handeln des Westens herbeizuführen. Statt des• dem Gesicht nach Osten umzudrehen. sen versuchen die einzelnen Mitgliedstaaten, die von der Krise in unterschiedlichem Grade betroffen sind, auf eigene Weise die Schwierig• So wird die Kenntnis der russischen Sprache keiten zu bewältigen und damit die Geschlossen• bei der Schuljugend und den Studenten gefor• heit der Aktion aufzugeben. dert. Sowjetische Lehrbücher werden benutzt, Vorlesungen finden in russischer Sprache statt. Moskau sieht aber noch einen dritten Anlaß, Das Ost-Fernsehen bringt jede Woche mehr• seine Hoffnungen begründet zu sehen. Es sind fach Filme und Sendungen für „Freunde der die innenpolitischen Zustände in gewissen euro• päischen Staaten, so in Italien, Portugal und russischen Sprache". Griechenland. In Lissabon und Athen glaubt man eine vor der Tür stehende Möglichkeit zu erkennen, Volksfrontregierungen — also unter maßgeblichem Einschluß der Kommunisten — Vasallen Moskaus zu erreichen. Auch in Italien ist die Aussidit, daß die dortige kommunistisdie Partei stärker Ferner wird die „Waffenbrüderschaft" mit an der Macht beteiligt wird, nicht unberechtigt. der Roten Armee auf vielen Ebenen gepflegt. Sie wird praktiziert bei Übungen und der Ge• Kaum verwunderlich auch, daß sich Ostblock- fechtsausbildung, wobei häufig an einem Ge• Diplomaten in Gesprächen gelassen geben und unverhohlen erklären, sie hätten Zeit, und die schütz oder in einem Panzer aus Sowjets und Zeit werde für sie arbeiten. Man hört von Volksarmisten gemischte Bedienungen bzw. ihnen neuerdings auch wieder die Formulie• Besatzungen eingesetzt werden. Die Jugend rung, daß West-Berlin „auf dem Territorium Schmidt und Breschnew im Kreml: Trotz allem Entspannungsgerede geht es der Sowjetunion wird an die Ehrenmäler für gefallene Rotarmi• der DDR" liege. Diese Formulierung war einige darum, ihren Einfluß auf Resteuropa auszudehnen Foto AP sten geführt .während der gefallenen deutschen Zeit verschwunden. Jetzt wird sie wieder auf• Soldaten nicht gedacht wird, wenn man von gegriffen, um mit ihr deutlich zu machen, daß der Schinkelschen Wache Unter den Linden in nach Meinung Moskaus die Situation von West- Berlin absieht, wo ein unbekannter deutscher zu können, der Westen solle doch überlegen, Berlin, wie sie im Vier-Mächte-Abkommen be• die Entspannungsgegner, verteidige. Wenn der Soldat neben einem unbekannten Widerstands• schrieben wurde, nicht endgültig sei, sondern daß eine Gefährdung der Entspannungspolitik Kreml-Chef aber ohne Erfolg bleibe, dann würde gleichzeitig eine Schwächung der Stellung des kämpfer ruht. Schließlich wird die Einbindung daß West-Berlin eben als Fremdkörper auf dem es zwischen dem Osten und dem Westen wieder Territorium der „DDR" liege, womit ein An• KP-Chefs Breschnews innerhalb der Kreml- der Zonenwirtschaft in die Sowjetwirtschaft spruch Ost-Berlins auf den Westteil der Stadt Hierarchie zur Folge haben werde. Gerade zu einer harten Auseinandersetzung, zu einer rasch vorangetrieben. Daraus resultiert eine ausgesprochen wird. Breschnew sei es aber, der die Entspannungspoli• Konfrontation mit allen schlimmen Folgen kom• Abhängigkeit, die natürlich — von Moskau tik wolle und gegen die „Falken" im Kreml, also men. aus gesehen — auch ein politisches Motiv hat. Diesen erkennbaren Zielsetzungen und Er• wartungen der Sowjets steht auf westlicher Gewissermaßen besiegelt wurde diese Ab• Seite nur wenig an Gegenaktionen gegenüber. sicht der SED-Führung, Mitteldeutschland in Immerhin kann mit einiger Befriedigung fest• gestellt werden, daß der Wirtschaftswettlauf Breschnew und die »Falken jeder Beziehung zum treuesten Vasallen Mos• um den Osthandel ab 1. Januar 1975 zu Ende « kaus zu machen, durch die Verfassungsände• sein wird, denn Handelsabkommen werden ab Zu solchen Uberredungsversuchen ist zu sa• Das ist eine realistische Beschreibung der Lage, rung, die am 7. Oktober dieses Jahres in Kraft diesem Datum nur noch zwischen der EWG gen: Mag auch an der Beschreibung der inter• aus der sich ergibt, daß die Bundesrepublik vor getreten ist. Durch sie wurde jeder Hinweis auf als Gemeinschaft und den Ostblockländern ab• nen Situation im Kreml etwas dran sein, so jeder Politik zurückschrecken muß, die in Mos• eine „deutsche Nation" getilgt, statt dessen schließbar sein. Der Konkurrenzkampf zwischen müssen wir im Westen doch die Bilanz ziehen, kau als Anzweiflung des sowjetischen Anspru• das unverbrüchliche Bündnis mit der Sowjet• französischen, englischen, bundesrepublikani• daß — während sich Breschnew tatsächlich oder ches auf Hegemonialmacht in diesem Raum ge• union zu einem Verfassungsgebot. schen Interessenten um Aufträge aus dem Osten vorgeblich für eine Entspannung einsetzt — deutet werden könnte. Man ist in Moskau in fällt damit weg, das heißt, der Osten kann nicht auf der anderen Seite die „Falken" Schritt für diesem Punkt sehr mißtrauisch. Es hat keinen Sicher gibt es Anzeichen dafür, daß die SED mehr der lachende Dritte sein. Schritt für eine Verstärkung insbesondere des Sinn, in Warschau einen Flirt anzufangen und mit dieser Politik bei der Bevölkerung kaum militärischen Potentials der Sowjetunion Sorge sich dafür eine Abkühlung, wenn nicht Vereisung ein Echo hat. Aber könnte der bisher ausblei• tragen. Sollten wir unsere Politik gegenüber der deutsch-sowjetischen Beziehungen einzu• bende Erfolg nicht gerade dadurch mit herbei• Strittige Punkte der Sowjetunion danach ausrichten, den einen handeln. geführt werden, daß wir den Deutschen drüben Mann in Moskau zu halten, indem wir weiter durch unser Status-guo-Denken jede Hoffnung auf sowjetische Wünsche, auf sowjetisches Ver• Dasselbe gilt natürlich auch für unser Ver• Auch ist zu verzeichnen, daß die Bereitschaft auf eine Änderung nehmen? des Westens, die Konferenz für Zusammen• langen eingehen, dann geben wir ein Stück halten gegenüber der Tschechoslowakei. Die nach dem anderen unseres Potentials hin, sodaß Bundesrepublik ist einfach nicht in der Lage, arbeit und Sicherheit in Europa, die KSZE- Wir sehen heute unsere Warnungen bestä• Konferenz, bald zu einem Abschluß zu brin• die Endbilanz dann außerordentlich negativ für wir können eine solche Aufgabe einfach nicht gen, zurückgegangen ist. Zwar sind einige uns aussehen wird. übernehmen, so etwas wie Befreier Ost-Mittel• tigt, als es um die Ostverträge ging. Nun sind Themengruppen oder Körbe, wie es im Konfe• europas sein zu wollen oder zu werden. Es diese Verträge auf dem Tisch, unsere Uber- renzjargon heißt, weitgehend abgehakt, aber in Nun könnte auch die Schlußfolgerung ge• muß sehr vor der Meinung gewarnt werden, legungen können zu dem Zustand vor den Ver• gewissen Punkten stemmt sich gerade die Bun• zogen werden, weil Moskau so gefährliche Ab• die Kraft und Entschlossenheit der Sowjets dürfe trägen nicht mehr zurück. Aber für Verträge desregierung östlichen Auffassungen entgegen, sichten verfolge, sei es richtiger, sich überhaupt unterschätzt werden, etwaige Schwierigkeiten gilt nicht nur, daß sie zu halten sind, sondern wobei sie insbesondere von Washington unter• nicht auf Verhandlungen mit der Sowjetunion und Spannungen im Ostblock notfalls mit Ge• einzulassen. Dazu ist zu sagen, daß eine Super• walt zu überwinden. Der 20. August 1968, also auch der Grundsatz, daß sie nur so lange Gül• stützt wird. Es handelt sich um die wichtigen tigkeit haben, als die Voraussetzungen, unter Punkte des freien Austausches von Meinungen macht nicht in politische Quarantäne geschickt der Einmarsch von Truppen des Warschauer werden kann, zumal wenn es sich um die Macht Paktes in die Tschechoslowakei, muß ein Mene• denen sie geschlossen wurden, auf beiden Sei• und Informationen, um die Frage der Grenz• tekel für alle ostpolitischen Träumereien sein. ten noch existieren. Wir sollten die östlichen änderungen in freiwilliger Vereinbarung, um handelt, die in der deutschen Frage das ent• das Selbstbestimmungsrecht und vor allem um scheidende Wort mitzureden hat. Stimmt man Partner nicht allzu sicher werden lassen und die Einrichtung eines ständigen Ausschusses. dieser Erkenntnis zu, dann sind weitere Folge• ihnen deutlich machen, daß man sich durchaus Der letzte Punkt ist wichtig; leider wird er in rungen notwendig. Das Ringen mit Moskau um Ost-Berlin auf der Hut eine Situation vorstellen könne, in der man der öffentlichen Diskussion nicht entsprechend eine Besserung der Lage der Deutschen ist die Geschäftsgrundlage des Abschlusses als beachtet. schon so außerordentlich schwer und schwierig, Als Illusion hat sich auch die Erwartung nicht mehr gegeben ansehen kann. daß man alles zu vermeiden trachten sollte, was herausgestellt, durch den Grundlagenvertrag / Die Sowjets haben von Anfang an vorge• das Verhältnis zwischen uns und der Sowjet• werde die „DDR" zu einer schrittweisen Öff• schlagen, nach Abschluß der KSZE-Konferenz union noch zusätzlich belasten könnte. nung gegenüber der Bundesrepublik veranlaßt Aber wichtigste Aufgabe im gegenwärtigen einen ständigen Ausschuß einzurichten, in dem werden können. Die praktische völkerrechtliche Zeitpunkt ist das Erfordernis einer stabilen So sollte man beispielsweise allen Spekula• Anerkennung der „DDR" als zweiten deutschen innerpolitischen Situation. Sonst ist außen• selbstverständlich die Sowjets und andere Ost• tionen den endgültigen Abschied geben, man blockländer vertreten sein sollen. Mit diesem Staat, dem man noch zum Eintritt in die UNO politisches Handeln unmöglich, fehlt ihm die könnte durch eine prononcierte Annäherung an und damit zu einer internationalen Anerken• Ausschuß möchte Moskau ein Mitspracherecht in Warschau und Prag eine auch nur graduelle solide Grundlage. Deshalb ist ein Engagement westeuropäische Angelegenheiten institutiona• nung verholfen hat, ließ genau die umgekehrte in der Innenpolitik der entscheidende Beitrag Schwächung der sowjetischen Position in Ost- Reaktion Ost-Berlins eintreten. lisieren. Mitteleuropa erreichen, woraus dann Nutzen für die Ermöglichung einer sicheren und kraft• Neuerdings bedient sich Moskau eines Argu• für die Deutschen gezogen werden könnte. Aus Manche mögen sich verwundert die Augen voll geführten Außenpolitik. Wir oder die Ge• mentes das audi in manchen westlidien Krei• diplomatischen Kreisen dieser beiden Länder (jerieben haben, dabei ist die Erklärung für nerationen nach uns könnten sonst handlungs• sen herumgereicht wird, um seine Hegemonial- ist immer wieder die ziemlich unverhüllte An• diese Reaktion nicht so schwer. Zum einen hat unfähig in einer Sternstunde der Geschieht; politik schmackhaft zu machen. Unter der Hand deutung zu hören, wie sehr man in der eigenen die Anerkennung durch Bonn den deutschen sein, die uns den Schritt zur Einheit unseres meinen sowjetische Diplomaten uns einreden Bewegungsfreiheit durch Moskau eingeengt ist. Kommunisten einen ungeheuren Auftrieb ge• Vaterlandes ermöglichen würde. 23. November 1974 - Folge 47 - Seite 14 Soziales und Lastenausgleich £*5 Dfipnu&fnülaii

Krankenversicherung: Neues Und die Beiträge steigen doch aus der Sozialpolitik Barmer kassiert 36,- DM mehr - Aufwendungen werden bis 1978 auf 90 Milliarden anwachsen Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung wird mit^Wirkuncj, vom Frankfurt/Main — „Die Grenze der Be• wischt werden, weil es unpopulär ist und Auch die Frage der Familienversicherung, 1 Januar 1975 von 2500 DM auf 2800 DM lastbarkeit ist erreicht", stöhnte vor einigen die Gewerkschaften sich dagegen sträuben. bei der in der gesetzlichen Krankenversiche• erhöht Bei einem unveränderten Beitrags• Tagen Bundesarbeits- und Soziälminister Die Privat-Versicherten z. B. haben die rung die Ledigen die gleichen Beiträge zah• satz von 18 Prozent ergibt sich damit für die Walter Arendt. Die Kostensteigerungen auf Möglichkeit auszuweichen — und d. h. einen len wie die kinderreichen Versicherten, be• gesetzliche Rentenversicherung ein Hochst- dem Gebiet der Sozialpolitik sind horrend. verminderten Beitragssatz zugestanden zu darf der Uberprüfung. Bei den Privatkassen beitrag von monatlich 504 DM. In der gesetz• Dabei ist natürlich jedem Einsichtigen klar, bekommen —, wenn sie nicht wegen jeden stehen sich Alleinstehende oder kinderlose lichen Krankenversicherung steigt die daß auch der soziale Fortschritt Geld kostet. Schnupfens zum Arzt laufen und nicht für Ehepaare besser. Sie können z. B. mit einem Pflichtversicherungs- und Beitragsbemes• So werden Anfang kommenden Jahres die jeden Hustenbonbon ein Rezept fordern. vergleichbaren Beitrag — im Gegensatz zu sungsgrenze auf 2100 DM, das sind 75 Pro• Krankenkassen trotz aller bisherigen Be• Eine Selbstbeteiligung — entfernt vergleich• den Ersatzkassenmitgliedern — im Kranken• zent der Beitragsbemessungsgrenze in der teuerungen ihre Beiträge doch erhöhen. bar mit der Kasko-Regelung — erscheint so haus ein Zimmer 1. Klasse beanspruchen. Rentenversicherung. abwegig nicht. Karl Heinrich Die Barmer Ersatzkasse, mit sechs Millio• nen Mitgliedern die größte Krankenkasse in der Bundesrepublik, hat schon beschlos• Lastenausgleich: sen, vom 1. Januar 1975 an den Beitragssatz Die sogenannte Geringverdienergrenze in von 9,9 Prozent auf 10,6 Prozent heraufzu• der Krankenversicherung betrug bisher setzen. Gleichzeitig steigt aber auch die 65 DM monatlich. Seit Inkrafttreten des Re• Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken• Gibt es wieder Ausgleichssparbücher? habilitationsgesetzes am 1. Oktober 1974 versicherung von 1875 DM auf 2100 DM, so wurde sie auf ein Zehntel der Beitragsbe• daß der höhere Beitragssatz auch noch von Schwierigkeiten beim Ausgleichsfonds — Aussiedlern helfen messungsgrenze in der Rentenversicherung einer erhöhten Beitragsbemessungsgrenze erhöht und damit den jährlichen Verände• gezahlt werden muß. Für den Versicherten Bonn — Der Wirtschaftsplan 1975 des haben. Aber zu solch drastischen Mitteln rungen dieser Beträge angepaßt. Der Arbeit• bedeutet dies, daß der Höchstbeitrag von Ausgleichsfonds enthält einen in allen vor• sollte man nur als allerletzten Ausweg grei• geber hat also ab 1. Oktober die Beiträge 186 DM auf 222 DM steigen wird. angegangenen 25 Wirtschaftsjahren noch fen. zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenver• nicht dagewesenen Rekord: die voraussicht• Beschafft man die fehlenden 900 Millionen sicherung grundsätzlich allein zu tragen, so• Das ist viel Geld. Doch die Barmer Ersatz• lichen Ausgaben werden um 900 Millionen DM im Wege der Vorfinanzierung, dann weit das monatliche Entgelt 250 DM (1975 kasse hat monatliche Ausgaben von rund DM höher sein als die voraussichtlichen muß man in Kauf nehmen, daß man hohe = 280 DM) nicht übersteigt. Dabei ist künf• 500 Millionen DM. Mehr als sechs Milliarden Einnahmen. Aus dieser Situation gibt es nur Zinsen zahlen muß. Sie werden bei 540 Mil• tig nicht mehr das mregelmäßige" Arbeits• DM wird sie in diesem Jahr für den Ge• drei Auswege: entweder die Ausgaben wer• lionen DM liegen. Das sind mehr als die Ge• entgelt maßgebend, sondern das tatsächlich sundheitsschutz ihrer Mitglieder aufwen• den gedrosselt oder zur Schließung der samtkosten einer Streichung der so viel be• im Monat erzielte Entgelt den. Im letzten Jahr waren es noch nicht Lücke werden für 900 Millionen DM An• kämpften Stichtage. Hinzu kommt noch, daß einmal 4,5 Millionen DM. Die Kosten für leihen aufgenommen oder es wird wieder keineswegs sicher ist, daß die Lastenaus• Krankenhausbehandlung, die erst im letz• auf unbare Erfüllungsmethoden ausge• gleichsbank so außerordentlich hohe Be• ten Jahr um 23 Prozent gestiegen waren, wichen. träge am Kapitalmarkt zu beschaffen ver• werden in diesem Jahr gar um 32 Prozent Zur Gesundheitspolitik hat die Fraktion mag; denn in den letzten Jahren lag der der CDU/CSU im Bundestag eine große An• steigen. Auch die anderen Ausgaben zeigen Eine Ausgabeeinschränkung ist nur bei Bedarf bei weit weniger als der Hälfte. stetig steigende Tendenz: die Heil- und frage eingebracht, um noch vor dem CDU- der Hauptentschädigung möglich. Eine An unbaren Möglichkeiten gab es in der Gesundheitskongreß eine gesundheitspoliti• Hilfsmittel, die Arzthonorare, das Kranken• Nichtzahlung von Unterhaltshilfe, Entschä• Vergangenheit, d. h. bis Mitte der sechziger geld, die Arzneimittel. Alles wird teurer. sche Diskussion herbeizuführen. Unter an• digungsrente, Hausratentschädigung oder Jahre die Ausgleichsschuldverschreibungen derem werden die ärztliche und zahnärzt• Härteleistungen steht außer Betracht. Die und die Ausgleichssparbücher. Die Aus• liche Versorgung sowie das Krankenhaus• Gesundheitsfürsorge Drosselung der Hauptentschädigung heißt gleichsschuldverschreibungen hatten sich finanzierungsgesetz angesprochen. nicht, daß Berechtigte leer ausgehen sollen. nicht bewährt; die Kursverluste waren den In welchem Maße die Gesundheitsfür• Es wird lediglich nicht jeder Erfüllungsbe• Geschädigten nicht zuzumuten. An ihre sorge in den nächsten Jahren die Kosten rechtigte, der einen Zuerkennungsbescheid Wiederbelebung denkt im Augenblick nie• treiben wird, dies hat der rheinland-pfälzi• besitzt, seinen Anspruch sofort erfüllt er• mand. Die Ausgleichssparguthaben hatten sche Sozialminister Heinrich Geißler kürz• halten. So war es auch bis in die Mitte der sich dagegen sehr gut bewährt. Die deut• Unter der Bezeichnung KonkursausfaU- lich errechnen lassen. Betrugen die Gesamt• sechziger Jahre; die Reihenfolge in der Aus• schen Geldinstitute waren bereit, auf Ver• geld wurde durch Gesetz vom 17. Juli 1974 aufwendungen der gesetzlichen Kranken• zahlung richtete sich nach Maßgabe des langen die Sparbücher sofort auszuzahlen. eine neue Lohnersatzleistung geschaffen. versicherung im Jahre 1960 noch rund Alters. Wenn jetzt wieder die Situation ein• Damit war sichergestellt, daß außer einer Diese sichert dem Arbeitnehmer im Falle 9,5 Milliarden DM, so beliefen sie sich im tritt, daß nicht jeder seine zuerkannte Haupt• verfahrungsmäßigen Verzögerung von etwa der Zahlungsunfähigkeit seines Arbeitge• letzten Jahr schon auf 43 Milliarden DM entschädigung sofort ausgezahlt erhält, so sechs Wochen dem Geschädigten nicht der bers den vollen Nettolohn für die letzten und werden im Jahre 1978 — also in vier liegt das an den Flüchtlingen aus Mittel• geringste Nachteil entstand. Da die Aus• drei Monate vor Eröffnung des Konkursver• Jahren — weit über 90 Milliarden DM aus• deutschland, die während der letzten Jahre gleichssparbücher den Ausgleichsfonds fahrens. Eine Bemessungsgrenze ist dabei machen. Und weil die Kosten der Kranken• in die Hauptentschädigung einbezogen wur• weniger Zins kosten und ihre Einräumung nicht vorgesehen. versicherung um die Hälfte schneller wach• den, ohne daß hierfür dem Ausgleichsfonds von der Leistungsfähigkeit des Anleihe• sen als die Einkommen der Versicherten, nennenswerte neue Mittel zugeführt wur• marktes unabhängig ist, sollte man sie im Der Eröffnung des Konkursverfahrens wird der Krankenversicherungsbeitrag im• den. Von Vertriebenen und Kriegssachge• Grundsatz sowohl den Flüchtlingen als auch stehen nach dem Gesetz gleich: mer stärker zu Buche schlagen. Das Bundes• schädigten wird wiederholt geäußert, daß den Vertriebenen und Kriegssachgeschädig• arbeitsministerium schätzt die Kosteninfla• die Flüchtlinge ihre Entschädigung eben ten wieder zumuten. Alten Leuten und vor die Abweisung des Antrages auf Eröff• tion bis 1978 nicht ganz so hoch wie der auch auf die Jahre verteilt nach Maßgabe allem Aussiedlern sollte man jedoch auf nung des Konkursverfahrens mangels rheinland-pfälzische Sozialminister, rechnet des Alters ausgezahlt erhalten müssen, wenn jeden Fall Bargeld geben; sie vermögen sich Masse, aber immerhin auch mit 82 Milliarden DM sie sich selbst keine Finanzierung beschafft mit Sparbüchern nicht zurechtzufinden. N. H. und weiteren Beitragssteigerungen. die vollständige Beendigung der Betriebs• Damit keine Zweifel aufkommen: ein tätigkeit, wenn ein Antrag auf Eröffnung hohes Maß an Gesundheitsfürsorge und Ge• Wertpapiere: des Konkursverfahrens nicht gestellt wor• sundheitsvorsorge ist wichtig. Und die Bun• den ist und ein Konkursverfahren mangels desrepublik Deutschland kann sich da durch• Masse nicht in Betracht kommt, aus sehen lassen, mehr noch: dieses Land 1974 noch Prämiensparen für jedermann ist auf diesem Gebiet führend in der Welt. der Tod des Erblassers (Nachlaßkonkurs). In keinem anderen Land haben alle Bürger ein solches Ausmaß an Gesundheitsschutz. Termin ist der 31. Dezember — Günstige Bestimmungen nutzen Das Konkursausfallgeld wird nur auf An• Doch im Gesundheitssystem der Bundes• trag gewährt. Der Antrag ist innerhalb einer republik gibt es auch mancherlei Übertrei• Köln — Ab 1975 gelten bei der Sparförderung genaugenommen sogar in weniger als sechs Jah• Ausschlußfrist von zwei Monaten nach Er• bungen. Da sind zum Beispiel die Kuren. Einkommensgrenzen: Wer als Lediger mehr als ren, denn bis zum 31. Dezember dieses Jahres öffnung des Konkursverfahrens beim Ar• Alle Sozialpolitiker sind sich darin einig, 24 000 DM oder als Verheirateter mehr als abgeschlossene Verträge werden bereits am 1. beitsamt zu stellen. Zuständig für die Aus• daß ein Teil der Versicherten die Möglich• 48 000 DM im Jahr an Einkommen zu ver• Juli 1980 fällig. So kommt Familie Kluge auf zahlung des Konkursausfallgeldes ist das keit der Kur hemmungslos ausnutzt, daß steuern hat, bekommt künftig keine Sparprämie eine jährliche Durchschnittsverzinsung ihrer Arbeitsamt, in dessen Bezirk die für den dies Milliarden kostet, daß dies jedoch, weil mehr. Aber bis zum 31. Dezember dieses Jahres heute in Pfandbriefen angelegten Ersparnisse Arbeitnehmer zuständige Lohnabrechnungs• sind die alten Bestimmungen in Kraft. Solange von rund 12 Prozent. Ein ähnlich günstiges Er• stelle des Arbeitgebers liegt. es mittlerweile zum sozialen Besitzstand kann jeder noch rasch einen prämienbegünstig• gebnis kann jeder erzielen, der seinen prämien• gehört, nicht mehr geändert werden kann. ten Sparvertrag abschließen, um sich die Prämie begünstigten Höchstbetrag in diesem Jahr noch Ferner gibt es Versicherte, die infolge Mehr• für dieses Jahr zu sichern. Und wer einen mög• nicht ausgeschöpft hat und noch schnell einen fachversicherungen und Beihilfen an Krank - lichst hohen Gewinn erzielen will, sollte das Wertpapier-Sparvertrag abschließt. F. K. neiten nicht schlecht verdienen. Diese haben Geld nicht auf dem Sparbuch anlegen, sondern Bei Beziehern von flexiblem oder vorzeiti• natürlich überhaupt kein Interesse, zum Bei• in festverzinslichen Wertpapieren. Pfandbriefe gem Altersruhegeld (z. B. bei Frauen mit spiel das Krankenhaus zu verlassen, son• und Kommunaloblikationen bringen gegenwär• Kindergeld: tig Renditen zwischen zehn und elf Prozent. 69Un0 Jahren f ) eisn t die Ausübung einer Beschäfti- dern wollen im Gegenteil möglichst lange I Sfi Rente*bezug u. a. nur dann dort bleiben. Ihr Interesse verbindet sich mit Erst 3 Millionen Anträge unschädlich, wenn die Dauer der Beschäfti• Wie sehr sich die Sache lohnt, zeigt das fol• dem der Krankenhausträger, die daran auch gung von vornherein auf drei Monate be• nicht schlecht verdienen. Dann ist die Frage, gende Beispiel: Familie Kluge hat zwei Kinder Rechtzeitige Zahlung ist gefährdet und schließt noch in diesem Jahr einen Wert- schrankt ist. Viele Arbeitnehmer beenden ob ein Chefarzt ebenso viel verdienen muß daher ihre b herige Dauerbeschäftigung mit wie der Boß eines Industriekonzerns. Da papiersparvertrag über den prämienbegünstig• Hamburg — Zwei Monate, bevor die Aus• Is ten Höchstbetrag von 1 364 DM ab. Dafür wer• zahlung des neuen Kindergeldes beginnen T,i 1 P Tkt' Von dem an ihnen voraus• sind nicht zuletzt die Arzneimittelfirmen mit den vierzehn Stück neuneinhalbprozentige A ihren horrenden Preisen. soll, haben fast 3,5 Millionen Berechtigte sichtlich Altersruhegeld zusteht. Sie ver• Pfandbriefe gekauft, die bei einer Laufzeit von noch keinen Antrag gestellt. Nach Mittei• 6 Jahren heute 97,5 DM kosten (14 x 97,5 = einbaren dann mit dem bisherigen Arbeit• 1 365, eine DM wird aufgezahlt); die halbjährlich lung der Bundesanstalt für Arbeit waren bis geber eine auf drei Monate befristete Wei- Selbstbeteiligung anfallenden Pfandbriefzinsen werden laufend auf Ende Oktober erst 46 Prozent der erwar• terbesdiaftigung ab dem darauffolgenden einem Sparkonto zu 5,5 Prozent angelegt. Bei teten über sechs Millionen Anträge bei den Tage Die Krankenkassen vertreten letzt Schließlich ist da auch noch der Versi• Vertragsende besitzt Familie Kluge ein Vermö• Arbeitsämtern eingegangen. Das sind rund ubereinstimmend die Auffassung? solche eh r Wdhrend cherte, der dies alles bezahlen muß. Er zahlt gen von DM 2 603; dieser Betrag setzt sich zu• drei Millionen. Es muß daher noch einmal ihrer dreimonatigen We^rh r ü,gunr , ni und schweigt, bislang jedenfalls. Um seinen sammen aus: darauf hmgewiesen werden, daß das Kinder• S ?? 9 *t mehr als „berufs• Unmut nicht herauszufordern, soll jetzt erst geld nur dann schon zu Beginn des nächsten mäßig tatig" anzusehen. Es liegt also Jn- einmal eine Pause eingelegt werden. Die 1 365 DM eigener Sparleistung Jahres gezahlt werden kann, wenn der An• Krankenversicherungen sollen die Chance 843 DM Pfandbriefzinsen + Sparbuchzinsen trag umgehend gestellt wird. Vor allem ist s^^ erhalten, sich konsolidieren zu können. Da• 360 DM Sparprämie (22 Prozent von 1 364 dabei auch auf eine richtige und vollstän• nach kann wieder über einen Ausbau des DM) + Prämienzinsen dige Ausfüllung des Antragsvordrucks zu zu^earh^r^VA duiesem Zusammenhang Gesundheitsschutzes gesprochen werden. 35 DM Kursgewinn (14 x 2,5), die Papiere achten. Mangelhaft gestellte Anträge wür• em Bp^h Arbeitnehmer bei weite Die Konsolidierungspause muß aber auch werden am Ende der Laufzeit zum Nenn• den zurückgesandt, weil eine Prüfung der rem Bezug des vorgezogenen Altersruhe- dazu genutzt werden, darüber nachzuden• gesetzlichen Voraussetzungen sonst nicht ?ni«w l?Pbefr»tete Beschäftigung nur wert von 100 eingelöst. , lb 11 ken, was grundsätzlich an unserer Gesund• möglich sei. Wegen der Vielzahl dieser Fälle SSS?dS? ? ^rfen' alS ihr m^atliAe heitsfürsorge nicht in Ordnung ist. Der von Familie Kluge eingesetzte Geldbetrag ist zu befürchten, daß: die rechtzeitige Zah• 31SC™P^f^ffkeitsgrenze (1974 * Das heiße Thema einer Selbstbeteiligung hat sich also durch Pfandbriefzinsen, Prämie und lung des Kindergeldes dadurch gefährdet 312,50 DM, 1975 - 350 DM) nicht übersteig?. der Versicherten kann nicht einfach wegge• Kursgewinn in sechs Jahren fast verdoppelt — wird. p

Vermögensbildung: Die Auslieferung beginnt: Sehr viel Freude an alten Ikonen Trotz Geldabwertung kann man den größten Wertzuwachs bei alten Kunstwerken finden In Zeiten der Hochkonjunktur gab es auf dieses neue Gebiet gestoßen, daß man heute Figuren und wieder andere auf die Beschrif• die Frage, ob man sein Geld anlegen sollte schon von über 1000 Ikonen-Sammlern im tung. Im heutigen Sprachgebrauch würde oder nicht, eigentlich nur eine positive Ant• Bundesgebiet spricht. Hiervon mögen 200 man von „Teamwork" sprechen, damals war wort Heute ist es schon schwieriger, eine bis 300 wirklich engagierte Sammler zahl• es eine gemeinsame Arbeit zur Ehre Gottes. eindeutige Lösung des Problems zu finden. reiche Stücke von großem Wert zusammen• Nur wenn die Ikone dem eigentlichen The• Tatsache ist, daß man Geld nur anlegen getragen haben. Es wird also eine steigende ma entsprach, wurde sie von der Kirche an• sollte, wenn man es langfristig übrig hat. Nachfrage erzeugt, der nur ein verhältnis• erkannt und geweiht, und nur dann sollte mäßig schmales Angebot gegenübersteht. sie auch glücksbringend sein. Deshalb ist Möglichkeiten haben wir ja viele: Ob man es zu verstehen, daß nach Auffassung der nun auf das gute, alte Sparbuch zurückgreift Kirche der dargestellte Heilige oder die oder auf Aktien und Investmentpapiere. Gottesmutter nur der Ikone „innewohnt", Das Sparbuch ist deshalb so attraktiv, weil wenn diese geweiht worden ist. Der Gläu• man jederzeit an sein Geld kommen kann. bige konnte dann mit ihr sprechen, sich Beim Kauf von Wertpapieren muß man von ihr Rat und Antwort holen. schon vorsichtiger sein, denn dazu gehören ständige Marktbeobachtungen und genaue Die Absicht wird besonders bei frontalen Kenntnis der Sachlage. Früher galt die Geld• Darstellungen deutlich, wo der Heilige den anlage in Grundstücken als todsichere Sache, Gläubigen ansieht. Das geschieht aber im• So war es damals doch heute, im Zuge des Preisverfalls und mer so, daß die Augen etwas am Betrachter Ostpreußen - ehe wir gehen mußten des Konjunkturrückgangs im Baugewerbe, vorbeischauen. Vielleicht sollte die gleich• ist sie mehr als umstritten. sam hypnotische Wirkung damit ein wenig Seit 1972 fallen die Aktienkurse ständig gemildert werden? und haben derzeit einen Stand erreicht, wie Wer sich mit diesen kunsthistorischen er letztmalig 1967 verzeichnet wurde. Es er• Voraussetzungen etwas vertraut gemacht Sine Jdee gibt sich damit für den Geldanleger die hat, wird sehr schnell von dem interessanten Frage, wo er adäquate Möglichkeiten der Gebiet eingefangen. Ein Kuriosum an Rande: Investitionen finden kann. Eine gar nicht so Man sagt, daß über die Hälfte aller Ikonen- unsem neue Art, sein Geld anzulegen, ist der Kauf Sammler einen medizinischen Beruf aus• von Kunstwerken. üben, also Ärzte und Apotheker sind! Das ist sicherlich auch nicht einfach, denn Besonders aufschlußreich ist ein Vergleich JLunösUute... bei einer richtigen Beurteilung von Kunst• der einzelnen Ikonen-Themen. Denn nur ... kam in vielen Briefen zum Aus• gegenständen sind Fachkenntnisse unerläß• Feinheiten deuten auf das Alter, auf die druck, die wir als Echo auf unsere bereits lich. Welcher Laie ist heute schon in der Schule und auf die Provenienz hin. Trotz• erschienenen Bücher erhielten. So hieß Lage, gekonnte Fälschungen von echter dem ist die Thematik vielseitiger, als man es in einem solchen Schreiben: „Warum zunächst ahnen kann. Allein über 200 ver• bringen Sie nicht auch ein Buch heraus, in Kunst zu unterscheiden? Sogar erfahrenen dem das Leben in Ostpreußen geschildert Sammlern kann es geschehen, daß sie auf schiedene Ikonen zum Thema Gottesmutter Diese Ikone auf vertieftem Mittelfeld mit Gold• mit Kind zeigen sehr interessante Variatio• wird? Ein Buch, in dem unsere Sitten und geschickte Fälscher hereinfallen. Gerade in grund entstand um 1800 Bräuche ebenso behandelt werden wie die unserer Zeit ist es üblich, z. B. Möbel auf nen. So unterscheidet sich eine Gottesmut• landschaftlichen Besonderheiten und das alt zu trimmen. Und da fast alle Menschen ter von Wladimir (Wladimirskaja) von der Geschehen im Jahresablauf? Wir müssen auf Nostalgie eingestimmt sind, verkaufen Schon seit Jahren haben die Ursprungs• Theodorowskaja nur dadurch, daß das Chri• doch das Wissen darüber weitergeben, daß sich die „Fälschungen" auch sehr gut Vie• länder den Export alter musealer Ikonen stuskind bei der einen Darstellung den Fuß Ostpreußen deutsches Land war. Ostpreu• len Leuten ist es gleichgültig, daß sie dafür aus dem 18. Jahrhundert gesperrt, um diese ßen darf nicht in den Archiven verstauben, Kulturgüter dem Lande zu erhalten. Nur Iko• wenn wir eines Tages abtreten müssen!" Uberhöhte Preise zahlen müssen. nen des 19. Jahrhunderts dürfen mit Ge• Was den Kauf von echten Kunstwerken nehmigung exportiert werden. Bei den rus• angeht, haben wir den Kunstsammler, Di• sischen Stücken werden gewöhnlich sogar Sine Jdee rektor Helmut Brenske, gebeten, aus seiner entsprechende Bescheinungen in russischer Perspektive über dieses Gebiet zu berichten: Sprache mitgeliefert, die das Thema und wird WirktMeit das ungefähre Alter der Ikonen bestätigen. Wir haben diesen Gedanken im Rah• In den letzten Jahren sind in über 40 Län• men unserer staatsbürgerlichen Bildungs• dern die Währungen abgewertet worden. Das Wort Ikone stammt übrigens aus dem arbeit aufgegriffen. Ostpreußische Auto• Nur wenige Dinge sind der Abwertung ent• Griechischen (EIKON = Bild). Die ersten ren schufen aus vielen kleinen Mosaik• gangen. Trotz dieser Situation sind Kunst• Ikonen werden dem Apostel Lukas nach• steinen ein vielfarbiges Bild, aus dem das werke von Jahr zu Jahr im Wert gestiegen. gesagt. Man spricht bei diesen Ur-Ikonen Leben Ostpreußens in seiner ganzen ver• Den größten Wertzuwachs kann man in der deshalb auch von sogenannten Lukas-Iko• schwenderischen Fülle aufscheint, und das alten Kunst feststellen, insbesondere bei nen. Sie sind seit dem 3. Jh. n. Chr. nach• beim Leser viele Erinnerungen wecken Gemälden alter Niederländer sowie bei wird. Ein Stück besonnter Vergangenheit weisbar. Besonders viele der ältesten Iko• erwacht vor dem geistigen Auge zu echten alten Ikonen. nen liegen im St. Katharinen-Kloster auf neuem Leben: Fröhliche Feiern wie harte Eine einfache, rustikale Balkan-Ikone z. der Halbinsel Sinai, wo sie seit kurzem auch Erntetage und die langen Spinnabende, B., die man vor drei Jahren noch für 400,— wieder besichtigt werden dürfen. hohe kirchliche Feste und die Reste alten Volksglaubens, Sommertage an der Steil• D-Mark bekommen konnte, ist heute nicht Im Unterschied zur Malerei F*nd die wich• unter 2000,— DM auf dem Markt aufzutrei• küste und auf der Kurischen Nehrung, die tigsten Ikonenthemen durch c.e Jahrhun• Schönheit der Rominter Heide, Trakeh- ben. Museale, russische Ikonen mit beson• derte unverändert übernommen worden, so nens und des Oberlandes, Heiligelinde, deren Themen aus dem 16./17. Jahrhundert, wie sie in Malerhandbüchern durch Umriß- Masuren mit seiner buckligen Welt und die man vor einigen Jahren noch für 5000,— zeichnungen festgelegt waren. Ikonen wur• seinen herrlichen Kachelöfen, die Elche bis 8000,— DM erhalten konnte, werden den gewöhnlich von Mönchen gemalt. Auch und die Königsberger Paukenhunde, ost• heute für 15 000,— bis 20 000 — DM gehan• hier trat — in Abgrenzung zu Gemälden — Das Oklad läßt nur Kopf und Hände der Malerei preußische Volksweisheiten, herzhafte delt. der Künstler völlig in den Hintergrund und frei Speisen und Getränke nicht zu vergessen. blieb anonym. Deshalb sind nur wenige Iko• Das einführende Kapitel „Mutter Ost• abwärts hält, während auf der anderen die preußen" stammt aus der Feder unserer Eine besondere Ausstrahlung nen, wie die bekannten Rubeljof-Ikonen, unvergessenen Agnes Miegel. signiert. In der Regel haben mehrere Mön• Fußsohle sichtbar wird. Gerade das aber Diese Preissteigerung ist nicht nur darauf che gemeinsam diese heilige Handlung ver• sind Feinheiten, die den Fachmann begei• stern können. So war es damals zurückzuführen, daß gerade Ikonen eine be• richtet, auf die sie sich durch Fasten und Ostpreußen — ehe wir gehen mußten sondere Ausstrahlung besitzen, welche den Beten vorbereiteten. Sogar die Mal-Utensi• ist der Titel des neuen Buches, das ab 20. Vielbeschäftigten nach einem gehetzten Ta• lien wurden geweiht. Tradition im Kestner-Museum November ausgeliefert wird. Es ist ein gesablauf zur inneren Ruhe führen können. Buch zum Selbstlesen und zum Verschen• Manche mögen die religiösen Themen auch In späterer Zeit war dieses gemeinsame Die erste Ikonen-Ausstellung nach dem ken: Vor allem zu Weihnachten I an den Religionsunterricht ihrer Kindheit Wirken besonders ausgeprägt: Einige Mön• Kriege fand 1952 im Kestner-Museum in erinnern. — Auf alle Fälle sind gerade in che spezialisierten sich auf die Vorberei• Hannover statt. Sie wurde von einem enga• den letzten Jahren so viele Sammler auf tung der Ikone, andere auf das Malen der gierten Privatsammler organisiert, dem Hautarzt Dr. Wendt, der auch ein Buch über Bitte auf Postkarte kleben und mit 40 die rumänische Ikonografie veröffentlichte. Pfennig Porto frankieren. Es nimmt deshalb nicht Wunder, daß diese Tradition noch heute in Hannover weiter• i i a 1 lebt: Dort findet man mehrere bedeutende 0, g Privatsammlungen. Am 11. Dezember wird l-i d | -5 das Kestner-Museum diese Tradition wie• X 9 der aufleben lassen, mit der Eröffnung einer tu Z Ausstellung unter dem Thema: „Hannover• • CM sche Ikonen-Sammler stellen aus." '3 'S 2 "ß M rj Im vorigen Jahr fand ein erstes Ikonen- c M Ö a -9 Sammler-Treffen ebenfalls in Hannover J2 1 '53 statt. Dort fanden sich etwa 100 passionierte Sammler zusammen, um ihre Erfahrungen a auszutauschen und Lichtbildervorträge über tu Q a S griechische und russische Ikonen zu sehen. i-i >— ai a> Es sprach u. a. Professor Dr. Ellbern, Direk• > -° tor des Museums Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, der auch eine Sammlung , c alter Ikonen präsentieren kann. Für den O t/

Sammler-Treffens in Vorbereitung. Ebenso ;rschrif t soll Ostern des nächsten Jahres eine ge• meinsame Studienreise nach Moskau, Le•

i-< noh i • in ra ß •a ,c at u .25 | C (0 Ikonen haben nicht nur ihre eigene Aus• X S 5 c75 o strahlung, sie haben auch ihre eigene Spra• Staats- und Wirtschaftspolitische Gesell schart e. V., 2 Hamburg 13, Postfach 8327. Tbnnp meiert die Gottesmutter, wie sie für die Sünden der Menschheit Fürbitte ein che. Wer sie versteht, wird viel Freude an Diese Oklad Ikone zeigt aie uu»« ihnen haben. legt Fotos dpa Helmut Brenske 23. November 1974 - Folge 47 - Seite 16

Ostpreuße baut Geigen in Niedersachsen ^ Die Eines Bauernjungen Kindertraum erfüllt - Werkstatt wie in Mittenwaid - Ein Lied im Raum fand, schon lange nicht mehr ^un ^ciiaft- •jl ostpreußische Nordhorn — Fritz Pentzek ist Geigenbauer aus lirber Bedeutung ist in dem Alpenflecken jeizi Passion. Er stammt aus Blimbischken (Wildwin• delLmdenverU kel) im Kreis Goldap. Aber erst in Nordhorn voller Skier." Und bei Pentzek 8 I Familie konnte er seinen Kindertraum verwirklichen. r Stück Himmel nur, das man d« * p^™^n Aus gesundheitlichen Gründen etwas vorzeitig durch schaut - aber: e haben dem einstigen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden, kann er Bauernjunqen ein Stück Himmelssehgkeit er sich seit einiger Zeit intensiv der Arbeit wid• schlössen. Die Frage, ob er denn au seinen In men, die er am liebsten tut. In seiner Werkstatt strumenten auch spiele, beantwortet er so Er in der Jenaer Straße sieht's aus wie in einer der klemmt eine Violine unters Kinn nimmt den "Der fciidivrsitirimk Werkstätten in Mittenwald, die nach der Glanz• Bogen in die Hand. Und die paar Takte, die er zeit des Geigenbaus in dem Alpenort dort übrig• spielt, sind die Melodie zu dem bez.ehungsrei- geblieben sind. chen Text: „Was frag' ich viel nach Geld und Unser Bücherschrank ist weder eine Gut, wenn ich zufrieden bin . . ." Buchhandlung noch ein Antiquariat. Von dort bezieht er Holz für seine Instru• mente. Er verfolgt das Geschehen an der inter• Alle angezeigten Titel sind jeweils nationalen Schule für Geigenbau, die er als jun• Ahorn- und Fichtenholz nur in einem Exemplar vorhanden. ger Mensch gern besucht hätte. Er kennt die Ge• Weiteres darüber finden Sie in un• schichte des deutschen Geigenbauers Klotz, der Das Lied schwingt jederzeit im Raum, wenn von seinen Wanderjahren in Oberitalien, dem Fritz Pentzek das gutgelagerte Ahorn- und serer ständigen Rubrik „Die Ostpreu• klassischen Land des Geigenbaus, die Kunst mit Fichtenholz bearbeitet mit Säge und Schnitzmes• ßische Familie". Folgende Spenden in sein damals so stilles Heimatdorf brachte, wo ser, Hohleisen und Wölbungshobel, der Zieh• stehen abrufbereit: Klotznachfahren die Tradition wahren und ihr klinge und dem Sandpapier, wenn er die Zargen Handwerk im einzigartigen Geigenmuseum vor mit Akribie einpaßt, die Schnecke und den Wir• den Touristen demonstrieren. belkasten kunstvoll schnitzt, über den Sattel Ernest Hemingway: mit dem Griffbrett verbindet. Der alte Mann und das Meer „Es geht wieder aufwärts mit dem Geigenbau Erzählung in Mittenwald", sagt der Ostpreuße Fritz Pent• An die 200 Arbeitsstunden erfordert eine Gei• ge. Wer für diese diffizile Arbeit auch nur Hilfs• Rudolf G. Binding zek —, das mag ein Zeichen der Besinnung bei manchen Menschen sein, die nicht alles Heil in arbeiterlohn zugrunde legt, mag sich ausrechnen, Wir fordern Reims zur Ubergabe aui der perfektionierten Technik sehen —, im Nor• auf welchen Preis eine Geige kommt, mit der Erzählung den der Bundesrepublik ist kaum etwas davon sein Hersteller nicht die Arbeit seines Kopfes Catherine Gaskin : zu merken: es sei denn, die Violinenfabrikation und der kunstfertigen Hände verschenken will. Und die Materialkosten? Das Stück Holz, das so• Die englische Erbschaft partizipiert an den merkantilen Auswirkungen der Nostalgiewelle. Mit fabrizierten Instrumen• eben aus Mittenwald kam — 40 x 60 x 2 Zenti• Roman aus dem Englischen ten haben die Geigen aber nichts zu tun, die meter — kostet vierzig Mark ... Robert Müller-Sternberg: Fritz Pentzek baut. Fritz Pentzek bei seiner Arbeit Deutsche Ostsiedlung Glück in der Werkstatt Eine Bilanz für Europa Mit der Fidel auf der Weide Er wird ein Amateur-„Amati" bleiben, genießt Mary Ellen Chase: Wenn Fritzdien die Kühe vom Hof des elter• nannte und sein Vorhaben verriet, meinte ein ein stilles Glück in seiner Werkstatt. Doch Das Buch der Bücher lichen Musterbetriebes im ostpreußischen Kreis Kollege im Spinnbetrieb: „Du spinnst, Pent• manchmal sprudelt dieses Glück laut aus ihm Die Bibel und der Mensch von heute Goldap auf die Weide trieb und hütete, nahm er zek..." Aber der Holzbildhauer, dem der Ama• heraus: wenn er seinem Besucher erklärt, warum der Klang dieser Geige weicher ist als Rudolf Hans Bartsch: manchmal die Geige mit. Sein Vater hatte Wert teur-„Amati" 1969 das erste gelungene Werk darauf gelegt, daß der Junge ein Instrument der Ton, der aus der anderen kommt, und — Frau Utta und der Jäger vorführte, ans Ohr klingen ließ, der konnte nur spielen lerne; er war aber auch dafür, daß er den ausrufen: „Das kann doch nicht wahr sein ..." wenn's der Besucher hört, wenn dieser Besucher Roman Beruf des Bauern ausübe. Das tat Fritz Pentzek auch einen Blick in die Geige wirft, wo er die Helmut Gollwitzer: auch. Er machte sich mit einem 21-Hektar-Be- Wie wahr es ist, zeigt ein Besuch in der Werk• „Seele" sieht und den Namenszug, mit dem Und führen, wohin du nicht willst trieb selbständig. Der Geige blieb er treu —, er statt. „Der Himmel voller Geigen" — dieser Slo• Pentzek seine Instrumente im Innern versieht — legte sie erst aus der Hand, als er in den Krieg gan gilt für Mittenwald, das ihn für sich einst er- wie es einst Stradivari und Amati taten. Bericht einer Gefangenschaft ziehen mußte. Hermann Schmökel: Hindenburg Das Schicksal führte ihn 1945 nach Nordhorn. Ein Lebensbild Ein Jahr lang arbeitete Pentzek als Landwirt. „Gegen Kartoffeln" tauschte ich damals eine Gei• Manfred Franke (Herausg.): ge, die ein Hamsterer aus dem Ruhrgebiet mit• Straßen und Plätze gebracht hatte. „Als erstes Möbelstück aber Erzählungen über berühmte Plätze kauften wir ein Klavier", erzählt er, und seine Frau nickt, die Erinnnerung an harte Tage vor Inge Santner: Augen, ihrem Manne zu. Freunde fanden sich, Friederike es wurde im Hause musiziert. Eine Königin unserer Tage Josef Ponten: „Brotlose Kunst..." Volk am Morgenstrom Roman über Deutsche im Wolgaland Das Brot für seine Familie verdiente Pentzek als Arbeiter in der Nordhorner Textilindustrie, Romain Rolland: denn für den Geigenbau, der ihm sein Leben Johann Christof am Ziel lang vorgeschwebt hatte, galt nach wie vor das Roman Wort, das der Vater zum kleinen Fritz gesagt hatte: „Eine brotlose Kunst..." Aber reparieren Sebastian Pfeifer (Herausg.): und basteln, tüffteln und probieren —, das konn Taschenbuch für Vogelschutz te er, und das tat er all die Jahre hindurch. Sachbuch Pentzek besorgte sich Fachliteratur, fand hilfs• Hermann Hirsch: bereite Menschen aus Berufen, die dem Geigen• Der weiße Mantel fällt bau mehr oder weniger verwandt sind, kaufte Aus den Schicksalsjahren des Ordens schließlich drei Platten Holz für den Instrumen• tenbau. Als er den Preis für das Rohmaterial Rund 200 Stunden erfordert die Herstellung einer Geige Giovannino Guareschi: Mein häuslicher Zirkus Erzählungen Lin Yutang Laotse Die Weisheit des Laotse Das Wetter im September 1974 in Ostpreußen Stijn Streuvels: Der 1. September war mit 27 Grad der einzige warme Tag des Monats in Königsberg Diebe in des Nachbars Garten Roman aus dem Flämischen Mainz — Die mitteleuropäischen Sommer Keine Groß wettertypen „Hoch Mitteleuro• wechselhaftes Wetter, nur ab und zu durch Walter Flex: — klimatologisch die Zeit vom 1. Juni bis pa" im Juni und Juli hat es nach der Stati• kurzen Zwischenhocheinfluß unterbrochen. Zwölf Bismarcks 31. August — sind normalerweise durch stik nur 1888, 1910 und 1944 an je zehn Es schien sich also die großräumige Zirku• Novellen einen mehrmaligen Wechsel von warmen Tagen gegeben, 1910 fehlten sie dagegen lation, wie sie schon den ganzen Sommer und kühlen Tagen gekennzeichnet, wobei je auch im letzten Sommermonat. Aus dieser Anny Wienbruch: über geherrscht hatte, fortzusetzen. Aber nach Landschaft 35 bis 60 Niederschlagstage Großwetterlagenstatistik läßt sich folgen, noch konnte man auf einen schönen Alt• Die einsam wandern den langjährigen Durchschnitt angeben. daß die Zirkulation im atlantisch-europä• Erzählungen weibersommer hoffen, dessen erste Phase Diese Veränderlichkeit der sommerlichen ischen Raum, wie sie in diesem Sommer zu im allgemeinen zwischen dem 20. und 30 Johannes Mario Simmel: Witterung zeigt sich auch in der Groß• beobachten war, etwa alle 25 bis 30 Jahre September zu liegen pflegt. Aber auch am Gott schützt die Liebenden wetterlagenstatistik, in der die Westlagen auftritt. 20. deutete noch nichts darauf hin. Unter Roman mit ihren feuchten und wolkenreichen Mee• Als ob er das Versäumte nachholen wollte, einem schwachen Zwischenhoch herrschte resluftmassen im August mit 34 Prozent die so kündigte sich der 1. September an. In wechselnd wolkiges Wetter mit Tempera• Otto H. Spatz: größte Häufigkeit im Jahresverlauf aufwei• Königsberg stand morgens um 7 Uhr bei turen bei 15 Grad. Eine stabile Hochdruck• Wiedergewonnenes deutsches Land sen. Auch die Nordwestlagen erreichen im wolkenlosem Himmel und strahlendem lage war nicht in Sicht und statt dessen Ausgabe 1941 Juli mit 15 Prozent ihr Jahresmaximum. Sonnenschein die Quecksilbersäule bereits rannte Tief auf Tief vom Atlantik gegen Pierre Gascar: Beide zusammen treten nach dem langjäh• auf 18 Grad und mittags verzeichnete sie ein rigen Durchschnitt im Sommer an 42 Prozent den europäischen Kontinent. Und so ging Der Flüchtling Maximum von 27 Grad. Ein Blick über die auch der meteorologische Herbst am 23 Sep• Roman aus dem Französischen aller Tage in Erscheinung, das ist mehr als Grenzen Ostpreußens ließ jedoch nichts Gu• in jeder anderen Jahreszeit. Nur wenig ge• tember nahezu spurenlos und völlig unaui- Herbert Eulenberg: tes ahnen. Ein Tief lag über den Britischen lalhg in den astronomischen Herbst über. ringer ist der Anteil der Ost-, Süd- und Inseln und seine Kaltfront war bereits bis Schattenbilder Hochdrucklagen, die durchschnittlich an 38 Das wechselhafte und zunehmend kühler Erzählungen über schöpferische zur Linie Swinemünde—Schneidemühl vor• Prozent aller Tage für Wärme und Sonnen• gedrungen. Sie passierte in der folgenden werdende Wetter setzte seinen Siegeszug Menschen schein sorgen. Die restlichen 20 Prozent fal• Nacht unsere Heimat und am nächsten Tag ort. Der Monat klang aus bei stark bewölk• Ernst Wiechert: len auf Nord-, Südwest- und Tiefdrucklagen überschritt bei starker Bewölkung und tem Himmel und einer Höchsttemperatur Der Richter Wolken und Regen gehören demnach zum Schauern die Temperatur kaum noch die von nur 1 0 GlnGrad in Elbing. Der 1. September Sommer in Deutschland genauso wie meh• El nta sfli Erzählung 20-Grad-Marke. Am 3. tauchte dann über wi™ IT x 3 ege und auch der rere sonnige Abschnitte. Man sollte sich bei f Herbert Scurla: England der erste Sturmwirbel dieses me• IrTi ? igleS Monats bleiben- während der Beurteilung des diesjährigen Sommers teorologischen Herbstes auf. An der deut• der letzte gleichzeitig auch der kälteste war Begegnungen mit Rahel an diese langjährige Statistik erinnern, denn über den berühmten Berliner Salon schen Nordseeküste fegten Sturmböen bis w ^ v al!Gm Wahrte zwar der Septem• durch die Trockensommer der letzten Jahre zu 100 km/h übers Land und auf der Vorder• waren die Regenzeiten etwas aus dem Ge• ber die Kontinuität der vorangegangenen Herbert von Hoerner: seite der rasch herannahenden Kaltfront ließ Sominernionate, er war aber insofern in- dächtnis verdrängt. 16 Der große Baum die Zufuhr von Warmluft die Temperatur StabÜen Hochdrucklagen, Erzählung nochmals bis 25 Grad ansteigen. SSTÄ^Ä Trotzdem war auffallend an diesem Som die alljährlich die herrlichen Altweibersom mer der Mangel an stabilen Hochdrucklagen. In den Folgetagen herrschte überwiegend mertage zu becheren pflegen, diesmSvS hg ausblieben. Wolfgang Thune 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 17 £«5 tfflnnrätnblatt

Ostpreußisches Jagdmuseum: Elche, Pferde und Ordensritter Eindrucksvolle Fenster von Oskar Schönfeld im Empfangsraum Lüneburg — Die Eröffnung des Erweite• Der auf eine bestimmte Technik speziali• rungsbaus des Ostpreußischen Jagdmuseums sierte ostpreußische Künstler hat die Mo• in Lüneburg, über die wir bereits kurz in tive auf 12 mm starkes Rohglas in Sand• Folge 45 berichtet haben, stellt den Chro• strahl geblasen. Das bewirkt eine transpa• nisten vor eine schwierige Aufgabe. Denn rente, matte Fläche. Das eindrucksvolle an es ist unmöglich, alles zu nennen, was es den geblasenen Gläsern ist die Reliefwir• da zu sehen und zu hören gab. Deshalb kung wie bei einem mehrfarbigen Sgraffito, müssen wir uns hier leider auf zwei Themen aber durchsichtig. Sie ergeben mit ihren bis beschränken. auf 6 mm tief eingeblasenen Konturen, Li• Besonders eindrucksvoll sind zwei vier• nien und Flächen bei Lichteinwirkung inter• teilige Doppelfenster, die der aus Königs• essante Blitzer und Variante Tönungen. berg stammende, heute in Wetzlar lebende Alles in allem haben die acht Fenster eine Künstler Oskar Schönfeld fertiggestellt hat starke dekorative Ausstrahlung. und die den Empfangsraum des Museums schmücken. Die Fenster, die eine Höhe von Tief beeindruckend war der Festakt im 1,70 m haben und 1,10 m breit sind, sagen Patriziersaal des „Museum für das Fürsten• folgendes aus: Deutsche Ordensritter als tum Lüneburg", der trotz seiner Größe nicht Gründer Ostpreußens, daneben der Wald mit alle Besucher und Zuhörer fassen konnte. der Tierwelt, darüber die Wappen der Re• Seine Festrede hafte Professor Dr. Wolfrum, gierungsstädte Königsberg und Gumbinnen. früher Elbing, jetzt Göttingen, unter das Das zweite Fenster zeigt einen Elch als Thema „Europäischer Frühling im Preußen• markantes ostpreußisches Wild, daneben land" gestellt. Einen umfassenden Rückblick eine Stute mit Fohlen, die Pferdezucht in und Ausblick gab der Initiator und Leiter Ostpreußen symbolisierend, darüber die des Jagdmuseums, das 1958 entstand und Wappen der Regierungsstädte Allenstein seitdem ständig erweitert wird, Forstmeister und Marienwerder (siehe Abbildungen auf H. L. Loeffke. Die Begrüßung der Gäste dieser Seite). nahm der Vorsitzende des Vereins Ost• preußisches Jagdmuseum, der Bundestags• abgeordnete Otto Freiherr von Fircks vor. Er sagte u. a.: „Im empfinde es als beschä• Er betonte u. a., daß das Museum längst mend, daß Ostpreußen die einzige deutsche So klingt es im Osten über seine ursprüngliche Konzeption, näm• Provinz ist, die bei uns eine Repräsentation lich mit einzelnen geretteten Stücken und gefunden hat. Um so größeren Respekt, um Erfolgreiches Konzert des Chores der Singeleiter Lübeck in Berlin Dokumenten das ostpreußische Jagdwesen so tieferen Dank verdienen die Männer und Berlin — Mit einem musikalischen Streifzug die einfühlsame, exzellente Chorsatzbearbeitung zu demonstrieren, hinausgewachsen sei. In Frauen, die im Ostpreußischen Jagdmuseum „So klingt es im Osten" stellte sich erstmalig durch Leberecht Klohs auf, der sich in diesem diesem Museum spiegele sich inzwischen die eine solche — wenn auch bescheidene und der Chor der Singeleiter Lübeck in Berlin vor, Konzert auch als ein hervorragender Komponist ganze Provinz wider: Land und Stadt, der lückenhafte — Darstellung einige Aspekte ein Chor, der — vor 25 Jahren gegründet — sich vorstellte. Wald, die Fischerei, die Pferdezucht, das dessen geschaffen haben, wie und was Ost• in all den Jahren der Pflege des deutschen Lied• Es gelang dem Chor in einmaliger Art, Cha• Gewerbe, das Handwerk, Militaria, die gutes von der geistigen Chormusik der Barock• rakter, Landschafts- und Stimmungsbilder zu preußen war und was es zu dem ganzen zeit bis hin zum modernen weltlichen Lied an• zeichnen, weit weg von jeder Sentimentalität, Kunst, die Literatur und vieles andere mehr. Deutschland beigetragen hat. genommen hat. Besonderes Augenmerk legte der feinste Nuancen kamen zum Klingen. Hohe Mu• Darüber hinaus umriß von Fircks die geisti• aus Danzig stammende Leiter des Chores, Lebe• sikalität verbindet sich hier mit Dynamik und gen Zusammenhänge und verdeutlichte sei• Ein Stück altpreußischer Zähigkeit und recht Klohs, aber immer auf das Volkslied. Im natürlicher Frische zu einer beeindruckenden nen Zuhörern, daß hier kein Provinz- oder Zielstrebigkeit wird hier beispielgebend Laufe der Jahre wurde dieser Chor zum Künder Einheit. Heimatmuseum geschaffen worden sei, son• sichtbar, eine Beharrlichkeit, die sich in und Mittler des deutschen und ostdeutschen Als Solist des Chores wurde Rainer Klohs, dern ein deutsches Museum, das die histo• ihrer Sicherheit des Rechten und Richtigen Liedes in Europa und Ubersee. Um so mehr wa• Baß-Bariton an den Städtischen Bühnen Lübeck, rische Provinz Ostpreußen für die Zukunft nicht scheut, auch einmal lästig zu fallen, ren die Veranstalter — die Stiftung .Deutsch• mit Beifall geradezu überschüttet. Diesen groß• dokumentiere. wo es nötig erscheint." landhaus" in Verbindung mit der Landesgruppe artigen Interpreten wünschte man öfter auf der Landsmannschaft Ostpreußen — erfreut, diese Berliner Musikszenerie zu hören, zu erleben. Bemerkenswerte Grußworte richtete Re• Müller-Heidelberg versprach abschlie• Chorgemeinschaft nach Berlin holen zu können. Als Solist des Abends gefiel ebenso der Bari• gierungsvizepräsident Klaus Müller-Heidel• ßend, „weiter zu helfen, wo und wie wir Das Programm führte von Lübeck über Ostpreu• ton Werner Schmäh, bekannt von Funk und berg an die Gäste der Festlichen Stunde. das können". H. F. Jürgens ßen, Pommern und Riga bis zu unseren östli• Platte, mit einigen Volksliedern sowie einigen chen Nachbarn nach Polen, Rußland und in die Schlagern, die längst zu Volksliedern geworden Tschechoslowakei. sind. In einem zweiten Konzert im „Deutsch• Neue Bücher: Der zweite Teil des Programms bescherte dem landhaus" stellte der Chor der Singeleiter Lü• begeisterten Publikum dann fröhliche Volkslie• beck den westpreußischen Komponisten Lebe- der aus Ost- und Mitteldeutschland, aber auch recht Klohs, ausgezeichnet mit dem Kulturpreis aus Norddeutschland. Eine ausgewogene Zusam• der Stadt Danzig, in den Mittelpunkt. Auch Im Spiegel der Erinnerung menstellung, die Thüringen und Mecklenburg hier überzeugten Chor, Solist und Dirigenten, ebenso berücksichtigte wie Schlesien und die ein begeistertes Publikum, das am Ende den Mark Brandenburg. Besonders angenehm fiel Komponisten ebenso feierte wie den Chor. H. D. Ostpreußen — Zauber, Schönheit und Untergang Werner Berg, Im Spiegel der Erinnerung. schen Kultur im Bewußtsein des ganzen deut• Ostpreußen — Zauber, Schönheit und Un• schen Volkes und des Auslandes zu bewahren tergang. Verlag Fr. Staats GmbH, Wupper• und weiterzuentwickeln. Diesem Ziel soll auch tal. Leinen, 183 Seiten, mit vielen Illustra• das vorliegende Buch dienen. Achtzehn be• tionen. kannte Autoren haben dazu ihren Beitrag ge• Es ist ein schönes Buch, das Autor und Verlag liefert, unter ihnen der Präsident des Kultur• uns noch rechtzeitig zu Weihnachten beschert rates, Hans Joachim von Merkatz, und der ein• haben. Eine Frauengestalt steht am Beginn. Sie stige Staatssekretär im Vertriebenen-Mini- blickt erschüttert zurück auf das Geschehen, das sterium, Peter Paul Nahm. sich entwickelt hat und wie es dazu kommen „Bleiben kann nur etwas, was war und noch konnte. Im Hintergrund gleitet die große Schuld da ist. In diesem Satz liegt das Problem, das der Machthaber vorbei. Mareiken, ein Kind des schwierig, aber nicht unlösbar ist. Denn Heimat Landes, ist die ergreifende Gestalt; der Zauber ist nicht nur Landschaft. Diese ist von Geist und ihrer Heimat umringt sie auf allen ihren Wegen. Seele der Bewohner durchtränkt. Sie ließen ein An ihrer Seite erleben wir Menschen, die an• schönes, geliebtes und kostbares Gefäß zurück, scheinend berufen waren, Unerhörtes im Un• das leerlief; Geist und Seele sind ihrer Sub• tergang zu erleben. — Ein Kapitel Weltge• stanz nach mit denen fortgegangen, die Schöp• schichte der Schuld, der Torheit und der Ver• fer und Träger der Heimat waren..."; so heißt blendung schreitet vorbei. Mareiken nimmt das es in dem Text von Peter Paul Nahm, der das Schicksal auf sich, um es zu überwinden. — Der Grundthema auch für alle die anderen Beiträge Kreis ihres Daseins vollendet sich in einem umreißt. Heinz Piontek schreibt über die Auf• letzten Traum: Heimkehr zu den Begleitern ihres gaben des Schriftstellers in unserer Zeit, Frank Lebens in das unvergessene, unzerstörbare Land, Thiess fügt hinzu: Der Schriftsteller — das un• über dem der bestirnte Himmel sich unwandel• bekannte Wesen. Wolfgang Schwarz: Der deut• bar wölbt. pb sche Osten in der Dichtung. Gotthold Rhode' Kulturgeschichte und Völkerverständigung, Eu• Kultur im Zeitenbruch. Herausgegeben von gen Lemberg: Deutsche Identität zwischen zwei Peter Paul Nahm, Verlag Ernst und Werner Weltsystemen. Robert Müller-Sternberq- Er• Gieseking/Bielefeld. Kartoniert, 119 Seiten, innerung als Lebenskraft. 10 Bildtafeln. Band 11 der Schriftenreihe des Dieses Buch zu lesen ist mehr als ein literari• Ostdeutschen Kulturrats. Erinneruna an den deutschen Osten und Protest zugleich: Wandschmuck an einem Haus in Mör- scher Leckerbissen. Es gibt Mut und stärkt den , . , U „ > Foto Podcrandt Die Aufgabe des Ostdeutschen Kulturrats be• Glauben daran, daß nichts verloren geben kann felde n

Gebert, Emma, geb. Ehmke, aus Dowiaten, Kr»il Angerburg, jetzt 1 Berlin 21, Edamer Straße 6, KULTURNOTIZEN Win gtatulieten* • • Seitenflügel, am 22, November Herter, Helene, aus Lyck, Jetzt 6382 Friedrichsdorf 4, Berliner Straße 23, am 26. November /um 93. Geburtstag Pawlowskl, Eduard, aus Langenweiler, Kreis Gum- Jewskl, Karl, aus Matersdhobensee, Kreis Ortelsburg. IPE^ Soyka, Gustav, Landwirt, aus Pfaffendorf, Kreis binnen, jetzt 41 Dusiburg 12. Honigstraße 5, am jetzt 43 Essen-Schonnebeck, Westbergstraße 15, am Orteisburg, jetzt bei seiner Tochter Erna Kullick, 24. November 30. November 1 Berlin 61, Freiligrathstraße 11, am 18. November Tolksdorff, Lisbeth, Postsekretärin i. R.. aus Zinten, Kaesling, Adolf, Stadtoberinspektor i. R., aus Moh- Stadle, Nora, aus Wilkehlen bei Heinrichswalde, Kreis Heiligenbeil, und Landsberg, jetzt 3546 Vöhl rungen, Landratsamt, jetzt 2381 Schuby, Nlssen- Kreis Elchniederung, jetzt 775 Konstanz, Sonnen- (Edersee), Am Homberg 10, am 25, November gang 1, am 22. November tauweg 62 Klötzel, Frieda, aus Königsberg, jetzt 2082 U»t< zum 83. Geburtstag Alsenstraße 7, am 25. November örrb^erS Arnold M—du, Au. Lehwald, Hans, aus Angerburg, jetzt zu erreichen ; zum 92. Geburtstag Fessel, Editha, geb. Wagemann, aus Kutten, Kreis Angerburg, jetzt 72 Tuttlingen, Königstraße 59, am über Egon Machmüller, 213 Rotenburg (Wümme), Naujokat, Gottlieb, aus Batschken, Kreis Pillkallen, 27. November Moorkamp 15, am 30. November SÄ KÄSS jetzt 43 Essen. Annastraße 73, am 28. November Retzko, Karl, aus Wiesenthal, Kreis Angerburg, jetzt Matzkeit, Ernst, aus Kl.-Pentlack, Kreis Gerdauen, zum Thema „Kant und Königsberg". Die Aus- Steffen, Arthur, aus Packhausen, Kreis Brdunsberg, 7501 Leopoldshafen, Lise-Meitner-Weg 5, am jetzt 402 Mettmann, Diepensiepen 34, am 21. No• jetzt 516 Düren, Darßer Weg 17, am 27. November steTlung? die von Dr. Iselin Gundermann, Bonn, 29. November vember usammengestellt wurde, ist dienstags bU fr* Merk, Hans, aus Kreis Samland, jetzt 242 Eutin, Ruppersburg, Berta, aus Königsberg, Scharnhorst• tags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt zum 91. Geburtstag straße 1, jetzt 24 Lübeck, Bei der Wasserkunst 12, Plöner Straße 136, am 27. November KalleB, Helene, geb. Holzlöhner, a-ua Angerburg, jetzt am 29. November Neumann, Margarete, geb. Torner, aus Insterburg, ist frei. 285 Bremerhaven, Speckenweg 15, Pflegeheim Saemann, Ernst, aus Wilhelmshof, Kreis Ortelsburg, Goldap und Lotzen, jetzt 8730 Bad Kissingen, Die Malerin Clara Stendel, geb. Dabinnus ist Becker, am 24. November jetzt 3011 Pattensen (Leine), Jeinser Straße 49, am Winkelser Straße 11c, am 30. November im 86 Lebensjahr in Hannover gestorben Die Kupczik, Otto, aus Dorschen, Kreis Lyck, jetzt 58 30. November Odzuck, Gertrud, geb. Rhode, aus Angerburg, jetzt nebü?UgLeebOsipreußin hat noch Ende Fe r 5675 Hilgen (Rheinland), Witzelheldener Straße 15, Hagen, Buschstraße, Altersheim, am 27. November dieses Jahres anläßlich ihres 85 Geburtstages Loschke, Maria, geb. Schröder, aus Angerburg, jetzt zum 82. Geburtstag am 20. November 62 Wiesbaden, Hollerbornstraße 8 (bei Beckmann), Pelzer, Katharina, aus Großgarten, Kreis Angerburg, eine Ausstellung ihrer Werke eröffnen können. Adebahr, Franz, Tischlernfeister, aus Königsberg, jetzt 441 Warendorf. Sternberger Straße 4, am Bei der Sauerfe9ier sprach Horst Frischniuth für am 26, November jetzt 1 Berlin 13, Jugendweg 6, am 25. November Noltzel, Emma, geb. Welz, aus Tilsit, letzt 2 Ham• 22. November dfe Ostpreußen Worte des Dankes und Ab- Demant, Richard, aus Kerschken, Kreis Angerburg, Sosat, Ernst, Kaufmann, aus Gr.-Laschninken, jetzt burg 50, Klopstockplatz 4, Rumond-Walther-Haus, jetzt zu erreichen über Egon Machmüller, 213 Roten• schieds. 2381 Steinfeld, am 26. November am 30. November burg (Wümme), Moorkamp 15, am 16. November Stiftung Deutschlandhaus Berlin - Heinrich Nurna, August, Oberpostsekretär i. R., aus Heinrichs• Stockhaus, Franz, aus Lotzen, Boyenstraße 16, jetzt Fellehner, Ernst, Schmiedemeister, aus Tegnerskrug, 287 Delmenhorst, Düsternortstraße 60, am 19. No• Schliemann, der Pommer. Vortrag von Horst walde, Kreis Elchniederung, jetzt 435 Reckling• Kreis Schloßberg, jetzt 511 Alsdorf-Mariadorf, Am vember Behrend. Montag, 25. November, 20. Uhr • Ad• hausen 1, Windthorststraße 10—19, Alters- und Südpark 54, am 28. November Pflegeheim, am 25. November Teschner, Gertrud, aus Braunsberg, jetzt 433 Mül• ventskonzert: Miwirkende Alexander Dietrich, Frick, Grete, aus Schloßberg, jetzt 238 Schleswig, heim (Ruhr), Gartenstraße 21, am 27. November Schramraa, Wilhelmine, aus Schnippen, Kreis Lyck, Waldemarsweg 22, am 29. November VSSS^KTSSA, Cello; Paul Klein, Klavier. Wittke, Max, aus Milken. Kreis Lotzen, jetzt 8852 jetzt 282 Bremen-Lesum, Heisingborger Straße 2, Knuth, Willi, aus Rossitten, Kreis Samland, jetzt 23 Sonnabend, 30. November, 16 Uhr. Rain (Lech), Georg-Tennstätter-Str. 10, am 14. No• am 26. November Kiel-Gaarden, Iltisstraße 61, am 19. November vember Haus des Deutschen Ostens Düsseldorf — Kurschat, Martha, aus Fuchshügel, Kreis Wehlau, zum 90. Geburtstag Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt 1974. jetzt 3 Hannover, Marienstraße 5, am 20. November zum 70. Geburtstag Hempel, Amalie, geb. Rudnidc, aus Wilkendorf, Laszig, Henriette, aus Wiegrinnen, Kreis Sensburg, Die Dipl.-Bibliothekarinnen Barbara Hofmann Bromm, Wilhelm, aus Knobbenort, Kreis Angerburg, Kreis Rastenburg, jetzt 1 Berlin 28, Kol. Bürgers- jetzt 4816 Sennestadt, Westallee 37. am 29. No• und Beate Günneberg stellen neue Romane — jetzt 4321 Bredenscheid, Zechenplatz 6, am 21. No• ruh 17, am 24. November vember mit Leseproben — und Sachliteratur, besonders Lübberstedt, Meta, geb. Rausch, aus Königsberg, jetzt vember Mengel, Eva, aus Buddern, Kreis Angerburg, jetzt zu über Ost- und Mitteldeutschland, vor. Montag, 852 Erlangen, Gertrud-Bäumer-Straße 14, am 27. No• Ehritt Frieda, aus Wieskoten, Kreis Angerburg, jetzt erreichen über Egon Machmüller, 213 Rotenburg 25. November, 20 Uhr, Bibliothek. vember (Wümme), Moorkamp 15, am 28. November 437'Marl-Brassert, Schillerstraße 66. am 24. No• vember Neumann, Martha, aus Lindenwiese, Kreis Anger- Westdeutscher Rundfunk — Begegnung mit Hoffmann, Charlotte, aus Königsberg, Hindenburg- zum 88. Geburtstag burg, jetzt 576 Düren, Paradiesstraße 26, am 28. No• Schlesien in den USA. Eine Sendung von Her• Gaedtke, Meta, geb. Boldt, aus Angerburg, jetzt 2333 straße 34, jetzt 31 Celle, Kirchstraße 46 a, am vember bert Hupka. Sonntag, 24. November, 8 Uhr, II. Groß-Wittensee, Haus Baller, am 24. November Scharhag, Martha, aus Willudden, Kreis Angerburg, 27. November Matthe?, Erich, Gutsbesitzer, aus Kl.-Skripstienen, jetzt 1 Berlin 45, Baseler Straße 108, am 30. No• Hoffmann, Helene, aus Elbing, jetzt 242 Eutin, Programm. Kreis Insterburg, jetzt 2057 Wentorf, Reinbeker vember Riemannstraße 6, am 29. November Die Schriftstellerin Annemarie in der Au be• Holz, Agnes, geb. Knoblauch, aus Lichtenau, Kreis Weg 17, am 27. November Zorn, Charlotte, aus Lyck, jetzt 2350 Neumünster 1, ging im Oktober ihren 50. Geburtstag. Unseren Renkewitz, Gottlieb, aus Giesen, Kreis Lyck, jetzt Königsberger Straße 47, am 30. November Braunsberg, jetzt 4412 Freckenhorst, Brückenstr. 5, am 18. November Lesern ist sie durch viele Beiträge im Ostpreu• 8 München 19, Erhard-Auer-Straße 7, am 26. No• ßenblatt und ihre Bücher bekannt. Frau in der vember Höltke, Lina, geb. Wermter, aus Sunkeln, Kreis zum 81. Geburtstag Angerburg, jetzt 345 Wiekensen über Vorwohle, Au, die in Tilsit geboren wurde, lebt jetzt mit Ciesinski, Johann, aus Lyck, jetzt 4923 Eyteital 1, zum 87. Geburtstag am 18. November ihrer Familie in Krefeld. Wachtelberg 12, am 27. November Hundt, Hanny, aus Seestadt Pillau 1. Breite Str. 41, Kraetke, Hans, aus Königsberg, jetzt 294 Wilhelms• Geschonke. Meta, aus Salpen, Kreis Angerburg, jetzt jetzt 2302 Flintbek, Freeweid 14, am 28. November haven, Rüstersieler Straße 66, am 28. November 317 Gifhorn, Tränkebergstr. 25, am 25. November Lehwaldt, Dora von, geb. Baumeister, aus Königs• Langhans, Hermann, Mühlenbesitzer, aus Reddenau, Reuter, Meta, geb. Slawski, aus Angerburg, jetzt 4355 Krüger, Eliese, geb. Kösling, aus Seerappen, Kreis berg, Altroßgärter Kirchenstraße, jetzt bei ihrer Kreis Pr.-Eylau, jetzt 7121 Hessigheim (Neckar), Waltrop, Imbuschstraße 70, Siedlung, am 23. No• Samland, jetzt 233 Eckernförde, Admiral-Scheer- Tochter Sieglinde von Lehwaldt, 4 Düsseldorf 1, Angelgasse 4 Straße 6, am 28. November Peter-Richarz-Straße 31 II. am 28. November vember Lau, Ida, geb. Waschkies, aus Königsberg, Trag- Langanke, Bruno, aus Karlswalde, jetzt 237 Rends-' Ohlmeier, Marie, geb. Palm, Schneidermeisterin, aus Schulemann, Luise, aus Gronden, Kreis Angerburg, heimer Kirchenstraße 80 und 12, jetzt bei ihrer bürg, Lilienthalstraße 14, am 20. November Gerdauen, Friedlander Straße, jetzt 2 Norder• jetzt 465 Gelsenkirchen, Grothuisstraße 63, am Tochter Hildegard Wagenführer, 2104 Hamburg 92, Niesalla, Johann, aus Kl.-Schiemanen, Kreis Ortels• stedt 3, Sandornweg 5, am 12. November 17. November Distelacker 2 d, am 14. November burg, jetzt 586 Iserlohn, Westfalenstraße 18, am Olschewskl, Konrad, aus Willenberg, Kreis OrteH- Waschkuhn, Wilhelm, aus Großgarten, Kreis Anger• Maleyka, Emma, geb. Papin, aus Seehausen, Kreis 25. November bürg, jetzt 673 Neustadt (Weinstraße) 18, Zeppe• burg, jetzt 4543 Lienen, Hauptstraße 11, am 22. No• Angerburg, jetzt 2 Hamburg 76, Peterskamp 56, am Oepen, Olga von, geb. Neuhaus, aus Angerburg, jetzt linstraße 4, am 30. November vember 20. November 3384 Liebenburg, Hopfenkamp 2, am 1. Dezember Pakleppa, Marianne, geb. Seidel, aus Angerburg, Schröder, Emil, Lehrer i. R., aus Sporwienen, Kreis Rangott, Anna, geb. Dehler, aus Königsberg und Bie• jetzt 8821 Edersfeld 15, am 28. November zur Goldenen Hochzeit Bartenstein, jetzt zu erreichen über seinen Sohn berswalde, Kreis Wehlau, jetzt 4 Düsseldorf-Unter• Puschmann, Fritz, Landwirt, Händler, aus Walters- Neumann, Johannes, und Frau Franziska, geb. Kowa- Günter Schröder, 6430 Bad Hersfeld, Friedrich- rath, Bokumer Weg 158, am 23. November dort, Kreis Heiligenbeil, jetzt 435 Recklinghausen, lewski, aus Königsberg, Haberbergergrund 56, jetzt Ebert-Straße 10, am 26. November Schwolgin, Hermann, aus Angerburg, jetzt 1 Berlin- Rootstraße 82, am 23. November 24 Lübeck, Kaninchenbergweg 33, am 29. November Thalmann, Auguste, geb. Gerwien, aus Großheide• Frohnau 28, Knappenpfad 10, am 23. November krug, jetzt 753 Pforzheim, Baumstraße 13, am Strenger, Marie, aus Amwalde, Kreis Angerburg, 24. November jetzt 3523 Grabenstein, Gorthestraße 8, am 23. No• vember Wrusch, Helene, geb. Tietz, aus Angerburg, jetzt 8831 Obereichstätt, Behelfsheim 84. am 25. November Zimmermann, Martha, aus Königsberg, Nachtigallen• %emten Sie die &ieimat witklith? Der berühmte straße 9, jetzt 24 Lübeck, Andersenring 13, am 24. November Die richtige Antwort auf die Bildfrage H124

Magenfreundlidie zum 80. Geburtstag Das in Folge 39 veröffentlichte Heimatfoto ändert. Noch später unterlag manches weiteren Freundt, Emil, aus Raudensee, Kreis Angerburg, jetzt mit der Kennziffer H 124 gab ein Heilsberger Veränderungen oder es fiel gar dem Abbruch zu erreichen über Egon Machmüller, 213 Rotenburg Motiv wieder, wie auch alle Leser richtig er• zum Opfer. Helle Bogenblenden schmücken den kannten. Das Honorar von 20,— DM für die wuchtigen Geschützturm, der den Eckpfeiler bil• zum 86. Geburtstag (Wümme), Moorkamp 15, am 11. November Huhn, Margarete, Lehrerin, aus Basien, Kr. Brauns• Bleyer, Johanne, aus Segitten, jetzt 43 Essen-Steele, treffendste Antwort geht diesmal an Frau Inge det. Die Vorburg spielte in erster Linie eine berg, jetzt 4353 Oer-Erkenschwik, Nelkenweg 15 Am Kalverkämpchen 1, am 28. November Krause, 415 Krefeld, Bahnstraße 39. Sie schreibt wirtschaftliche Rolle, weil sie Warenaustausch, Kerweit, Michael, aus Gilge, Kreis Labiau, jetzt 56 uns zu diesem Bild: Handel und Wandel schützte. Im Vordergrund Hein, Emma, aus Seestadt Pillau, Schulstraße 5, jetzt Wuppertal 2, Chamissostraße 47, am 22. November 24 Lübeck-Eichholz, Schanzenweg 30, am 27. No• Sie können sich kaum vorstellen, wie sehr sehen wir die Wehrmauern und den Festungs• Koallick, Hedwig, aus Seestadt Pillau II, Gasanstalt, vember graben, der heute wieder sein Wasser aus der jetzt 338 Goslar, Sudmerbergstraße 85, am 29. No• ich mich über dieses Bild gefreut habe. Habe Kreuzberger, Charlotte, geb. Matern, aus Insterburg, vember ich doch erst vor vier Wochen in den wunder• etwas höher gelegenen Simser erhält. An der jetzt 2082 Uetersen, Markt 1, am 28. November Krause, Elise, aus Baarden, Kreis Pr,-Holland, jetzt schönen Schloßanlagen von Heilsberg geweilt. Vorburg wurde, genau wie am Hochschloß selbst, Schiemann, Gustav, aus Reuschenfeld, Kr. Gerdauen, 75 Karlsruhe, Kriegstraße 61, am 30. November Ich kann es noch immer nicht fassen, daß alles lange Zeit gebaut, weil der Bau durch Brände jetzt 24 Lübeck, Knud-Rasmussen-Straße 30, am Lettko, Frieda, aus Dippelsee, Kreis Lyck, jetzt 5 Wirklichkeit war! und Belagerungen immer wieder unterbrochen 26. November Köln-Worringen, Brombeergasse 10 a, am 28. No• wurde. Vom 14. bis zum Ende des 16. Jahrhun• Szobries, Maria, aus Karkelbedc, Kreis Memel, jetzt Bei diesem Bild handelt es sich um einen Flü• vember gel des Heilsberger Hochschlosses. Dem Schloß derts befand sich das Tor in der Mitte des jetzi• 2059 Buchen, Pommernweg 9, am 29. November Reich, Franz Otto, au« Königsberg, jetzt t Berlin 13, Wittke, Helene, aus Waiden. Kreis Lyck, jetzt 284 ist im Süden mit drei langgestreckten niedrigen gen Südgebäudes der Vorburg. In dem Gebäude• Nonnendammallee 83, am 24. November teil, in den die kleine Treppe auf dem Bild hin• Diepholz, Süderstraße 45, am 27. November Reinhold, Ernst, aus Muhlack, Kreis Rastenburg, jetzt Flügeln, zur Burg hin offen, die Vorburg vor• 4006 Erkrath, Rathelbecker Weg 23, am 27. No• gelagert. Hier auf dem Bild handelt es sich um aufführt, befindet sich heute ein gut geleitetes, zum 85. Geburtstag vember den Südflügel, rechts im Bild der etwa im 14. sauberes Schloßcafe. Brandstäter, Emil, aus Insterburg, Seecktstr. 9, jetzt Rohde, Margarete, geb. Pofalla, aus Rechenberg, Jahrhundert erbaute runde Geschützturm (Ba• 509 Leverkusen 3, Rüttersweg 87, am 29. November Das Bild könnte etwa in den dreißiger Jahren Kreis Sensburg, jetzt 3338 Schöningen, Klosterfrei• stei). Die gesamte Vorburg wurde im 17. und entstanden sein. Da ich damals noch sehr klein Falkenauer, Auguste, geb. Jakubzik, aus Fasten, heit 31, am 24. November 18. Jahrhundert in einen barocken Putzbau ver• Kreis Sensburg, jetzt 465 Gelsenkirchen, Florar war, kann ich es nicht genau sagen. straße 95, am 20. November Schumann, Johanna, aus Kruglanken, Kreis Anger• Frideriszik, Karl, aus Brennen, Kreis Johannisburg, burg, jetzt 28 Bremen, Bürgermeister-Hildebrand- jetzt 7441 Neckartailfingen, Gartenstraße 97, am Straße 8, am 20. November 26. November Schwenzfeger, Anna, geb. Basalla, aus Königsberg, Götzke, Hugo, Landwirt und Amtsvorsteher, aus Kalthöfsche Straße 9, jetzt 745 Hechingen, Frauen- Grüneberg, Kreis Elchniederung, jetzt 2085 Quick• gartenstraße 24, am 25. November born-Heide, Friedrichsgaber Straße 51. am 28. No• Simanowski, Minna, aus Angerburg, j. 4051 Amern, Bestellung vember Lotzener Straße 2, am 28. November Jelen, Eugen, aus Troszigsberg, Kreis Sensburg, jetzt ^tm DfipraiiimWoir Skworz, Berta, aus Sensburg, jetzt 2082 Uetersen, 2057 Reinbek, Kreutzkaimp 32, am 23. November Klosterkoppel, am 27. November KUssner, Amalie, geb. Chrzan, aus Kruglanken, Die Zeltung erscheint wöchentlich Kreis Angerburg, jetzt 4811 Ubbedissen 234, am Tobias, Franz, Polizeimeister i. R., aus Gumbinnen, 22. November jetzt 3 Hannover, Walsroder Straße 20, am 20. No• Neuer Bezieher: Lorbeer, Anna, aus Seestadt Pillau I, Haffstraße, vember jetzt 469 Herne, Eichendorffstraße 5, am 29. No• Walter, August, aus Herbsthausen, Kreis Angerburg, vember jetzt 445 Lingen (Ems), Am Grabenkamp 45, am Genaue Anschrift: Makulla, Gustav, aus Weidicken, Kreis Lotzen, jetzt 29. November Letzte Heimatanschrift 4352 Herten, Hohewardstraße, Garten 1, am 28. No• Worin, Elise, geb. Rohloff, aus Willenberg, Pfarrhaus, vember Kreis Ortelsburg, jetzt 54 Koblenz. Mainzer Str. 66, (für die Kreiskartei) Neiß, Martha, aus Seestadt Pillau I, Kurfürstenboll• am 27. November Werber (oder Spender bei Paterv werk, jetzt 23 Kiel, Wrangelstraße 46 II, am 28. No• vember zum 75. Geburtstag schaftsabon.) Name und Anschrift: Petri, Helene, geb. Müller, aus Angerburg, jetzt 295 Beyer, Fritz, aus Angerburg, jetzt 2 Hamburg 70, Gewünschte Heisfelde, Süderweg 18, am 22. November Dornauer Straße 28, am 27. November Werbeprämie: - Raygrotzkl, Albert, aus Oberproberg, Kr. Sensburg, Dittmann, Marie, aus Lyck, jetzt 2 Hamburg 19, jetzt 24 Lübeck. Geniner Straße 58, am 30. No• Sandweg 14, am 25. November Die Bestellung gilt ab sofort / ab vember Dombrowski, Ida, aus Geroldswalde, Kreis Anger• bis auf Widerruf. Scheffler, Lina, geb. Braun, aus Königsberg, Heide- burg, jetzt 328 Bad Pyrmont. Bahnhofstraße 46, am Bezugsgebühr monatlich DM 4.-. Zahlung soll Im voraus eTfd^uTfnT mannstraße 9, jetzt 3042 Munster, Gartenstraße 9, 27. November • 5 Jahr DM 12<— • 5 Jahr DM 24,— err0,gen™r am 24. November Endruschat, August, Maler, aus Waldberg, Kr. Tilsit- 48 dürCh Ragnit, jetzt 1 Berlin 46, Kurfürstenstraße 9, am • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das PostscheckkonTn L iL« '~" zum 84. Geburtstag 6. November oder auf das Konto 192 344 (BLZ 200 500 00) bei der 1^^^ * f™»"* Banz, Richard, aus Angerburg, jetzt 6232 Bad Soden Erzberger, Alfred, aus Kutten, Kreis Angerburg, jetzt • gebührenfreien Einzug vom Konto des Q Beziehers •^nd,^ (Taunus), Beethovenstraße 1, am 30. November 4816 Sennestadt, Matthias-Claudius-Weg 24, am Lehmann, Martha, aus Seestadt Pillau, Jetzt 2407 Bad 21. November Schwartau-Cleverbruck, Hauptstraße 45, am 27. No• Flick, Ann«, geb. Keil, aus Gumbinnen, Ltndenweq Nr. bei: vember Nr. 29, jetzt 504 Brühl, Auguste-Viktoria-Str. 30, • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post. 47 Norkowski, Auguste, aus Gellen, Kreis Ortelsburg, am 28. November jetzt bei Ihrer Tochter Irmgard Sewz, 5144 Weg• Fuchs, Charlotte, aus Königsberg, Poststraße 6/7, Iris-Parfümerie, Jetzt 318 Wollsburg, Theodor- p berg-Watern, Zur Bischofsmühle 66, am 27 No• Pa^nnbUo? 13 vember Heuss-Straße 70. am 1 Dezember ' °stfach 8047 Parkallee 84 . Tel. (040) 452541 / 42 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 19 tm £rtjmträmMatt Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Das Erinnerungsfoto [32]

BERLIN Sollten Sie keine Fahrmöglichkeit für die Hinfahrt IuU, r I Kfn M '«fr*! ' "R "PP": Werner tJuillaunif. nach Sdiönwdlde a. B. haben, so wenden Sie sich an l Berlin fei. Srresemannstr«*« HU. Haus der ostdeut• Frau Sanner oder an H. A. Plötner, die dafür Sorge schen Heimat Telefon OSO 2 5i07ii tragen, daß Sie abgeholt werden. Uetersen — Die Mitgliederversammlungen im Ok• Dez., So., 15 Uhr. Heimatkreis Samland/Labidu: iober und im November standen ganz im Sinn und Weihnachtsfeier, Deutsdilandhaus, 1 Bin 61 Gedenken der nie vergessenen Heimat. An beiden Stresemannstraße 90, Raum 116. Veranstaltungen wurden Filme oder Farbdias aus Dez., Sbd., 16 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg: Ost- und Westpreußen gezeigt von Landsleuten, die Weihnachtsfeier, Deutsdilandhaus, 1 Bin 61 in den beiden letzten Jahren dort waren. Bei der Stresemannstraiße 90. Kasino. ersten Versammlung zeigte Lm. Krüger einen Film Dez., Sbd., 17 Uhr, Heimatkreis Johannisburg: über Pommern und Ostpreußen. Als Gast nahm der Weihnachtsfeier, Cafe am Bundesplatz, 1 Bln. 31 Vorsitzende der Kreisgruppe Pinneberg, Berend, teil. Bundesplatz 2, Ecke Mainzer Straße (U-Bahri Bei der zweiten Veranstaltung gab es einen wunder• Bundesplatz, Busse 16, 65, 86). baren Farbdiavortrag von Frau Holm, die die Heimat Dez., So., 16 Uhr, Heimatkreis Osterode: Weih• (Marienburg) mit 15'/t Jahren verlassen mußte. Sie nachtsfeier, Deutschlandhaus, 1 Bln. 61, Strese• schilderte in Wort und Bild den unbeschreiblichen mannstraße 90, Raum 116. Eindruck, den sie nach so langer Zeit gewann. Sie Dez., So., 15.30 Uhr, Heimatkreis .Treuburg: hat Danzig, die Marienburg und die Stadt Marienburg Kreistreffen, Deutschlandhaus, 1 Bln. 61 Strese• ebenso Masuren in zwei aufeinanderfolgenden Jah• mannstraße 90, Raum 208. ren besucht. — Adventfeier Sonnabend, 7. Dezember, Dez., So., 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg: 15 Uhr. Bitte Austauschpäckchen mitbringen. — Sonn• Weihnachtsfeier, Berliner Kindl-Festsäle, l Ber• abend, 21. Dezember, 16 Uhr, Adventsfeier des BdV lin 44, Hermannstraße 217/19. in der kleinen Stadthalle. Dez., So.. 16 Uhr, Heimatkreis Gumbinnen: Weihnachtsfeier, Park-Restaurant Südende, 1 Bln. 41, Steglitzer Damm 95. NIEDERSACHSEN Dez., Mi., 16 Uhr, Frauenkreis: Adventsfeier, Deutschlandhaus, t Bln. 61, Stresemannstraße 90 Vorsitzender: Horst Frisdhmuth. West: Fredi Jost, 457 Raum 210. Quakenbrück, Hasestraße 60, Telefon 0 54 31 / 35 17. Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreis Alienstein: Weih• Nord: Werner Hoffmann, 3112 Ebstorf, Max-Eyth- nachtsfeier, Hansa-Restaurant, 1 Bln. 21, Alt Weg 3, Telefon 0 58 22/8 43. Süd: Horst Frischmuth, Moabit 47/48. 3 Hannover 1, Hildesheimer Straße 119, Telefon Königsberger DRK-Helferinnen — Wie unsere Leserin Hildegard Leopold, ge• Nr. 05 11 / 80 40 57. Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreise Tilsit-Stadt, borene Markewitz, aus Königsberg, jetzt Frankfurt/Main, schreibt, hat die hier Tilslt-Ragnit, Eichniederung, Stargard-Saatzlg: Braunschweig — Aus Anlaß der 95. Wiederkehr abgebildete kleine Bahnhofsgruppe von DRK-Helferinnen bis zuletzt in der Hei• Weihnachtsfeier, Hochschulbrauerei, 1 Bln. 65, des Geburtstages und der 10. Wiederkehr des Todes• Amrumer Straße 31. tages der ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel mat ihren Dienst versehen. Im Januar 1945 wurden die jungen Frauen von der Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreis Neidenburg: veranstaltete die Gruppe Braunschweig-Stadt im Wehrmacht abgelöst. Leider ist über den Verbleib der Schwesternhelferinnen Weihnachtsfeier, Hotel Ebershof, 1 Bln. 62, Ebers• Kolpinghaus eine Gedächtnisfeier. Der frühere Inten• nichts bekannt. Wer Angehörige oder Bekannte auf diesem Foto, das am Haupt• straße. 68. dant des Königsberger Schauspielhauses, Eberhard Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreis Königsberg: Gieseler, rief den Zuhörern eindrucksvoll Leben und bahnhof in Königsberg entstand, erkennt und etwas über sie weiß, der schreibe Weihnachtsfeier, Lokal Block, 1 Bln. 21, Arminius- Werk der Dichterin, die auch .Mutter Ostpreußen" bitte unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 32" an die Redaktion. Die Zuschriften straße 2. genannt wird, ins Bewußtsein. In seinen Worten werden dann an die Einsenderin weitergeleitet. HZ Dez., So., 18 Uhr, Heimatkreis Memel: Weih• wurde das Werk Agnes Miegels, die in Balladen, nachtsfeier, Bürgerklause, 1 Bln. 10, Haubach• Gedichten und Erzählungen ihre ostpreußische Heimat straße 24. wie auch das Schicksal Deutschlands in den Jahr• Dez., So., 15 Uhr, Heimatkreis Pillkallen/Stall- hunderten geschildert hat, intensiv lebendig. aktuell und fand bei den Landsleuten rege Zu• Kants Zeiten, sowie mit dem ausgezeichneten Vor• upönen: Weihnachtsfeier, Vereinshaus Heumann, Ebstorf — Auf ihr 25jähriges Bestehen konnte die stimmung. Reicher Applaus dankte dem Vortragen• trag über das philosophische Werk Kants von Frau 1 Bln. 65, Nordufer 15. Gruppe am 5. Juni dieses Jahres zurückblicken. Zu den. Oberstudienrätin Dr. B. Beutner. Dem 1. Kassierer Dez., So., 16 Uhr, Heimatkreis Sensburg: Advents• einer Feierstunde anläßlich dieses Jubiläums ver• W. Redetzky wurde für seine gewissenhafte und vor• feier, Rixdorfer Krug, 1 Bln. 44, Richardstraße 31 sammelten sich jetzt die Landsleute. Vorsitzender bildliche Kassenführung besonderes Lob und Ent• (U-Bahn Karl-Marx-Straße, Busse 4 , 65, 77). W. Hoffmann sagte u. a. in seiner Festrede, daß NORDRHEIN-W lastung erteilt. Der alte Vorstand (bis auf die Vakanz Dez., Fr., 16 Uhr, Heimatkreis Wehlau: Kreis• 25 Jahre Bestehen der Landsmannschaft nicht nur Vorsitzender der Landesgruppe: Harry Poley, Duis• des 2. Vorsitzenden, die einem Mitglied aus Pom• treffen, Vereinshaus Heumann, 1 Bln. 65, Nord• Anlaß zur Rückschau, sondern Verpflichtung sei, wei• burg. Geschäftsstelle: 4 Düsseldorf, Duisburger Str. 71. mern vorbehalten ist) wurde wiedergewählt. Neue ufer 15. terzuarbeiten und in Treue zur Heimat zu stehen. Telefon 02 11/48 26 72. Kassenprüfer Frau Wagner und Lm. Prüfer. Dezem• Dez., Sbd., 15.30 Uhr, Heimatkreis Insterburg: Die lückenlose Rückschau auf 25 Jahre Vereinsleben bermonatsversammlung wie üblich als Vorweih• Adventsfeier, Deutschlandhaus. 1 Bln. 61, Strese• wurde durch eine Ausstellung aus der landsmann• Iserlohn — Beim Preiskegeln der Memellandgruppe nachtsfeier Freitag, 6. Dezember, 20 Uhr, in der mannstraße 90, Kasino. schaftlichen Arbeit vertieft. Für aktive langjährige herrschte großer Andrang und die zwei Ansdhreiber Sozietät. Dez., Sbd., 16 Uhr, He.imatkreis Bartenstein: Mitarbeit wurden drei Mitglieder geehrt. Einen wür• hatten alle Hände voll zu tun. Den Jugend-Wander- Wuppertal — Die Feierstunde aus Anlaß des Weihnachtsfeier, Bürgerklause, 1 Bln. 10, Hau• digen Rahmen verlieh die Singgruppe der Feierstunde Wimpel errang mit 26 Holz, bei fünf Wurf in die 25jährigen Bestehens der Kreisgruppe im Saal des bachstraße 24. durch Wort und Lied. In ostpreußischer Gemütlichkeit Vollen, Wolfgang Pollmann, Ergste, vor Rolaf Bauer, CVJM-Hauses erfuhr eine Gestaltung, welche die blieben die Landsleute auch noch nach der Feier bei• Iserlohn, Hans Harner, Deilinghofen, und Frank zahlreich erschienenen Landsleute und Freunde tief einander. — Anfang November führte Lm. Wilhelm Steinwender, Hohenlimburg. Die Senioren kegelten beeindruckte. Nach der Begrüßung durch den 1. Vor• Gramsch, Celle, zwei Filme über Ostpreußenreisen um die .Goldenen Kegelketten" und wertvolle Sach• sitzenden nahm Oberbürgermeister Gurland, der die HAMBURG; von 1972 und 1973 vor. preise. Gertrud Melzer, Hagen, konnte erneut die stattliche Zahl der Ehrengäste anführte, das Wort zu Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus, Ham• Gifhorn — Statt Königsberger Fleck gab es dies• Kette mit 32 Holz in Besitz nehmen. Ihr folgten mit einer kurzen Ansprache. Er ging auf die Schwierig• burg. Geschäftsstelle: Hugo Wagner, 2 Hamburg 74, mal Braunschweiger Grützwurst. Hundert Landsleute je 31 Holz Ingrid Füllhaase, Iserlohn, Hedwig Stein• keiten ein, denen sich die meisten Vertriebenen hier Triftkoppel 6. Telefon 0 40 / 7 32 94 68. und Gäste hatten sich dazu eingefunden und wurden wender, Hohenlimburg, sowie mit je 27 Holz Giesela im Westen in den ersten Jahren nach der Vertreibung, vom Vorsitzenden Otto Freitag begrüßt. Da sich bei Harner, Deilinghofen, Irmgard Harner, Ihmert, Hertha gegenüber gesehen hätten und ließ anklingen, wie Landesgruppe Hamburg . der Beschaffung und Zubereitung der Königsberger Kakies, Iserlohn, und I Hildegard Pollmann, Ergste. wichtig es sei, das überlieferte kulturelle Erbe zu Wir haben fröhlich getanzt. Und wer ist beim näch• Fleck gewisse Schwierigkeiten ergaben, so betonte Die .Goldene Herren-Kegel-Kette" errang erstmalig bewahren. Das deutsche Schicksal Ostpreußens in sten Mal noch mit dabei? Wir treffen uns wieder Mon- Freitag, sei man zur Abwechselung zu dem Grütz• Bruno Harner, Ihmert, mit 34 Holz vor Horst Poll• sieben Jahrhunderten fand seinen würdigen, von der taq 25. November, 19.45 Uhr, im Haus der Jugend, wurstessen umgestiegen. Im nächsten Jahr soll dann mann, Ergste, 33 Holz, Reinhard Füllhaase, Iserlohn, gestalterischen Wirkung des gesprochenen Wortes, Rostocker Straße, Raum 19, zum übungsabend und wieder das Königsberger Fleckessen erfolgen. Das Walter Harner, Deilinghofen, Josef Melzer, Hagen, des Liedes und der Musik getragenen Ausdruck. Es wollen unsere ostpreußischen Tänze tanzen. Jüngere Essen war reichlich und gut, deshalb im Saal auch und Günter Wesalowski aus Dortmund. Das Kegeln erstand Ostpreußen in einer Form vor uns, die uns und Ältere sowie Ehepaare s.nd herzlich willkommen nur zufriedene Gesichter. Alsdann wurde der von der bereitete so viel Spaß und Freude, daß man be• dessen eingedenk werden ließ, daß wir allen Grund beim .Spielkreis Hamburg» (Leitung Lm. Ger haird Kreisbildstelle ausgeliehene Film „Vertrieben — schloß, alle vier Wochen zu kegeln. — Sonnabend, haben, uns zu unserer Heimat zu bekennen. Eine be• Hennig). Hanna Wangerin Verschleppt — Geflohen" vorgeführt. Mit aller Deut• 30. November, Adventsfeier. — Sonnabend, 7. De• sondere Note erhielt die Aufführung durch die ein• lichkeit wurden in diesem Film Schrecken, Not und zember, Kegeln. geblendeten Dias, die den gesprochenen Texten ent• sprachen. Einem kurzen geschichtlichen Abriß folgte Bezirksgruppen N Elend der Heimatvertriebenen aus vielen Ländern der Köln — Ostpreußenrunde am Donnerstag, 28. No• Bergedorf und Umgebung - Dienstag, 2& No Welt aufgezeichnet. Anwesende, die dieses Leid auch vember, 19.30 Uhr, im Kolpinghaus St.-Apern-Straße/ eine Würdigung der großen Persönlichkeiten, die in vember, 20 Uhr, Holsteinischer Hof, Feierstunde an• über sich ergehen lassen mußten, denken jetzt noch Ecke Helenenstraße, mit Film über die Kriegsgräber• Ostpreußen geboren sind oder dort ihr Lebenswerk läßlich des 10. Todestages von Agnes Miegel. In Wort mit Schrecken an diese Zeiten zurück. Kriege können fürsorge der GJO in Dänemark und einem Film über schufen. Und schließlich wurden Skizzen ostpreußi• und Lied soll der großen Ostpreußin gedacht werden verhindert werden, wenn von den Völkern nur fried• Königsberg. — Vorweihnachtliche Feierstunde Sonn• scher Landschaften und Städte entworfen, wobei auch Anschließend Wiederholung des Lichtbildervortrages liche Wege von dem Gedanken der Vernunft getra• tag, 8. Dezember, 15 Uhr, im großen Saal des Kol- die Wirtschaft des Landes Erwähnung fand. Ein gro• des 25jährigen Bestehens der Bezirksgruppe am 23. gen, beschritten wurden. Der Gedanke .Heimat" pinghauses. ßes Aufgebot von Mitwirkenden war notwendig, um kann aber bei niemandem ausgelöscht werden. Der der Aufführung Bedeutung, Glanz, und wenn man so Köln — Memellandgruppe: Sonntag, 1. Dezember, will, auch Uberzeugungskraft zu geben. Alle Mitwir• Farmsen- Walddörfer - Mittwoch, 4^ Dezember, Chor der Frauengruppe brachte einige Heimatlieder 15.30 Uhr, in der Gaststätte Zum Glöckner, Heumarkt 19 Uhr im Vereinslokal des FTV, Berner-Heerweg Nr. zu Gehör. Die von den Damen Freitag und Powels kenden sind den besonderen Anforderungen gerecht Nr. 42—44, Adventsfeier. Landsleute aus dem Kölner geworden, und alle Damen und Herren haben in 187 b, gemeinsame Adventsleier. Die Frauen werden dargebrachten Vorträge ernteten reichlich Beifall. Raum sind herzlich eingeladen. gebeten, sich mit einer Handarbeit am Basar zu be• gleicher Weise Anteil am guten Gelingen der Feier• Hannover — Sonntag, 1. Dezember, 15 Uhr, Ad• Minden (Westfalen) — Aus Anlaß des 25jährigen teiligen. Gäste herzlich willkommen. . „ stunde, mit der ein neuer erfolgreicher Abschnitt im K omh r ventsfeier im Freizeitheim Vahrenwald, Vahrenwal• Bestehens versammelte sich die Kreisgruppe zu einer Leben unserer Gemeinschaft eingeleitet werden soll. Harburg-Wtlhelmsburg - Dienstag, 26. November, der Straße 92 (Straßenbahnlinien 18 und 19 sowie der Gedenkstunde, an der auch eine Abordnung der 19 30 Uhr, im Gasthot Zur grünen Tanne, Diskus- 21er-Bus bis zum Vahrenwalder Platz). Der BdV- Gruppe Bünde und Vertreter der Schlesier, Pommern sions-Kreis und Treffen der Fraueng£Vf» 7 Chor wirkt mit. Pastor Marburg hält die Advents• und Baltendeutschen teilnahmen. Nach der Begrüßung abend. 30. November, 17 Uhr, im Gasthof Zur grünen ansprache. Gerhard Mai umrahmt die Feierstunde durch den 1. Vorsitzenden Podlech mit einem kurzen RHEINLAND-PFALZ Tanne, Adventsfeier nach heimatlicher Art. musikalisch. Die Kinder tragen nach der Feierstunde Uberblick zur Gesdiichte der Kreisgruppe folgte ein Vorsitzender der Landesgruppe: Hans Woede, Gedichte vor und werden dann vom Nikolaus be• Diavortrag von Lm. Bartsch über die ersten zehn 65 Mainz Ernst-Ludwig-Str. 11. Tel. 0 61 31 /26876 Heimatkreisgruppen , •Jahre der Kreisgruppe. In dem Tätigkeitsbericht dacht. Koblenz — Beim Familiennachmittag wurde Her• Gumbinnen - Sonntag, 1. Dezember 16 Uhr Ad• Oldenburg (Oldb) — Sonntag, 1. Dezember, wurde u. a. auf die Betreuung der Spätaussiedler in ventsfeier im Gesellschaltshaus l'udlich, Kleiner den Jahren 1969 bis 1970 hingewiesen, aber auch auf bert Balzer für seine zehnjährige Tätigkeit als 1. Vor• 15.30 Uhr, im Hotel Casino, Adventfeier der LMO- sitzender der Kreisgruppe geehrt. Auch Lucie Liptau, Schäferkamp 36 (zwischen S-Bahn .^rnsdianze und Gruppe und der Frauengruppe. — Die Erntedank• die beiden großen Veranstaltungen zum 500. Ge• U-Bahn Schlump). Programm: Gemeinsame Kaffeetafel burtstag von Nicolaus Copernicus im Vorjahr und die bereits seit zehn Jahren die Funktion des Kas• feier der ost- und westpreußischen Frauengruppe ge• sierers ausübt, wurde in diese Ehrung einbezogen. (Kuchen gibts im Lokal), Vorträge in heimatlicher staltete Frau Luzie Wehrhagen. Ihr Vortrag über ost• zum 250. Geburtstag von Immanuel Kant in diesem Mundart, Tombola und Versteigerung; dafür wird um Frühjahr, beide Male im großen Rathaussaal. Dank• Die Gruppe dankte den beiden für die Treue und preußische Erntebräuche wurde begeistert auf• Arbeit, die sie während dieser Zeit dem Vereins• passende kleine Geschenke gebeten. Der Erlös; ist für genommen; ebenso erfreute der reichlich gedeckte bar und ehrend wurde dabei des am 7. August ver• storbenen Landsmannes, Oberschulrat Erich Grimoni, leben zukommen ließen und wünscht ihnen weiter• die Weihnachtspäckchen-Aktion bestimmt Umrahmt Erntetisch, der aus Spenden aufgebaut werden hin Kraft und Gesundheit. Bei musikalischer Unter• werden soll die Feier durch gemeinsames Singen von konnte — das meiste stammte aus Wehrhagens Gar• gedacht, der die Festvorträge zum 10- und zum 20jäh- rigen Bestehen der Kreisgruppe und auch die haltung wurde getanzt und die Gemütlichkeit kam Advents- und Weihnachtsliedern. Es wird um starke ten. Der Tisch erbrachte beim Verkauf eine schöne wieder, wie so oft, zu ihrem Recht. Als Durchflechtung Beteiligung gebeten. Gäste sind willkommen. Summe, die für unsere Weihnachtspäckchenaktion be• Copernicus- und Kantvorträge in Minden gehalten hat. Nach einer Schweigeminute für Grimoni wurde wurde ein Diavortrag gehalten, den ein Mitglied des Memel-IIeydeUrug-Pogegen - Sonntag, .W»W' stimmt ist. — Der Novembernachmittag wurde vom Vorstandes während des Urlaubaufenthaltes im Som• her 16 Uhr, im Restaurant Rathaus-Gastsdle HH- Ehepaar Görke. Oldenburg, mit einem Lichtbildervor• sein Beitrag .Flug nach Preußen" aus dem Buch „Leben was war Ich dir gut" vorgetragen. Daran mer 1974 in der heimatlichen Gegend von Sensburcj Altona, Altonaer Bahnhofstraß« 24, Vorwe.hnachts- trag über die Kurische Nehrung gestaltet, der gleich• fertigte. Es war interessant und unterhaltsam, die feier. Für ein reichhaltiges Programm ist Sorge ge• falls großen Beifall fand. schloß sich ein Gedenken an Agnes Miegel aus An• laß des 10. Todestages am 26. Oktober. Nach dem Gedanken in der Heimat schweifen zu lassen und tragen. Die Landsleute werden gebeten JeUnrtH««nJ> Stade — Gut besucht war die Veranstaltung der alte Erinnerungen aufzufrischen. — Sonntag, 8. De• Kinder bei Lm. Elisabeth Lepa, 2 HM 54 Whjhofc- gemeinsam gesungenen Ostpreußenlied blieb man Arbeitsgemeinschaft heimatvertriebener und ge• noch zu einer Kaffeestunde beisammen. — Advent- zember, 15 Uhr, Lokal Gaststätte Sdieer, Weißer• wen 10 a, Telefon 5 70 53 37 (nach 17 Uhr) bis zum flüchteter Frauen, die ihr 20jähriges Bestehen mit feier Sonnabend, 14. Dezember, im Gemeindesaal straße, Vorweihnachtsfeier. Bei festlich gedeckter 28 November anzumelden. Alle Landsleute sind mit einer musikalischen und literarischen Reise durch der Petrigemeinde, Eingang Ritterstraße, 15 Uhr. An• Kaffeetafel, Vorträgen und Liedern kommt die „große ihren Familien herzlich eingeladen. Ostpreußen feierten. Schon vor zehn Jahren war das meldungen bis zum 7. Dezember an Kassenwart Familie" zusammen. Gäste herzlich willkommen. Rosenau-Trio hier und trug anläßlich des zehnjähri• Bartsch, Habsburgerring 65, erbeten, gen Bestehens Volkslieder vor. Unter dem Motto 0 'TuhSeT - Montag, 25. November 15.30 Uhr. im „Geliebte Heimat" brachte das Rosenau-Trio Lieder Unna — In der November-Monats- und Jahres• BAYERN Burgerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße 41 hauptversammlung der Kreisgruppe Unna erinnerte Vorsitzender der Landesgruppe: Walter Baasner, und Balladen nach Gedichten von Agnes Miegel zu 8012 Ottobrunn, Rosenheimer Landstraße 124/IV. (U-Bahn Langenhorn-Markt), trifft •»* Gehör. Diese Gesangstücke führten den über 180 Be• Vorsitzender König daran, daß vor 30 Jahren sowje• gruppe. - Montag. 2. Dezember, 13.30 Uhr, im Bür• suchern die Heimat Ostpreußen mit seinen tausend tische Soldaten die ostpreußische Grenze überschrit• Weiden — Sonntag, 1. Dezember, 15 Uhr, Hand• gerhaus Langenhorn, trifft sich die Frauengruppe zu Seen, dem Brauchtum und der Kultur wieder vor ten und daß vor 26 Jahren die Gruppe Unna der werkerhaus, Heimatnachmittag mit Adventsfeier. — Landsmannschaft Ostpreußen gegründet wurde, die einer Adventsfeier. -t Augen. Als besondere Veranstaltung zum 20jährigen An dem heimatlichen Nachmittag im November Harburg-Wilhelmsburg - Dienstag, 26. Novembe , Bestehen organisierte die Arbeitsgemeinschaft unter später zur Landsmannschaft Ost-, Westpreußen und konnte Vorsitzender Anton Radigk eine große Zahl 19 30 Uhr im Gasthot Zur grünen Tanne, treffen sich Leitung von Dora Karth eine Bernsteinausstellung, Pommern ausgeweitet wurde. Zu den Mitgliedern der von Landsleuten willkommen heißen. Sein besonderer die Frauengruppe und der Diskussionskreis. die bis zum 15. November in dem Schalterraum der ersten Stunde zählen die beiden Ehrenmitglieder Gruß galt dem Ehrenvorsitzenden Oskar Schlokat aus Stadt-Sparkasse zu sehen war. Diese Ausstellung Rapillus (84) und Freitag (83), denen König zum Kemnath (Stadt). Außerdem berichtete Radigk über ist eine der größten privaten Sammlungen und gehört Geburtstag gratulieren konnte. Er mußte aber auch die Tagung für kulturelle Breitenarbeit in Bad einem gebürtigen Ostpreußen. In fünf Vitrinen sind feststellen, daß wieder mehrere treue Mitglieder ge• Kissingen. Es folgte ein Bericht über die Landes- die schönsten Stücke des Sammlers Erich Paeslack, storben seien, stellvertretend für diese nannte König delegiertentagung in Kempten im Allgäu, die mit der jetzt in Hamburg wohnt, zu sehen. — Mittwoch, den 2. Vorsitzenden Leo Ostermann und Frauenwar- einer eindrucksvollen Kundgebung endete. Ehren• Telefon 04 31/4 02 11. II. Dezember, Weihnachtsfeier um 18 Uhr in Schö• tin Margarete Schwark. In ihrem Geiste werde die vorsitzender Schlokat sprach über Reiseerlebnisse in lisch in den .Vier Linden". Anmeldungen unbedingt Kreisgruppe unbeirrt an ihren heimatpolitischen Zie• Südtirol und fand aufmerksame Zuhörer. Auch Schönwalde — Adventsteiei im Saal des Ca»t- erforderlich. Näheres im nächsten Rundsdueiben und len festhalten. Der Jahresbericht konnte für 73/74 sprach er über Vorträge und Bastelarbeiten in haufef Zum Landhaus, Eutiner Straße Sonnabend durch Aushang. wieder eine beachtliche Aktivität verzeichnen. Auch einem Altenhelm. Denn für die älteren Leute «ei es 7 Dezember, 20 Uhr. Kuchenspenden sind d.1 Wilhelmshaven — Adventsfeier Montag, 2. De• von der einheimischen Bevölkerrung sehr gut be• eine Freude, daran teilnehmen zu dürfen, um die zember, 19.30 Uhr, im Clubhaus Graf Spee, obere suchte gesellige Veranstaltungen (Kappenfest, Tanz Einsamkeit zu vergessen. Das Einleben in einem Räume, Schellingstraße 11. — Der Heimatabend im in den Mai, Herbstfest), Jahresausflug mit Teilnahme Heim falle besonders denen schwer, die aus dem an der Großkundgebung der LM Westpreußen in Familienverband kämen. Bei Kuchen und Kaffee und wir 1, z.U. wc in. der Buchhandlung November mit einem Diavortrag über das Thema Pralinen o. a. Bitte reuii .. „Ostpreußen in Vergangenheit und Gegenwart" von Münster, Kantfeier mit Referat von Kulturwart reger Unterhaltung verliefen die Stunden zu r^- u \ nur r.esanuverein von lo/^ nai 1111 Srhlobies über das Leben Kants und Königsberg zu Giese abgeben. Der uesan v hei7t Harry Sailer, Celle, war belehrend, interessant und schnell. musikalische Gestaltung. Der Sa.al Wim gui c)P.1 £(5 23. November 1974 - Folge 47 - Seite 20 Heimatkreise

1945 mußte auch Edith Böhm die ostpreußische Heimat und die Geburtstadt Angerburg verlas• sen. Auf Umwegen gelangte sie nach Lemgo im Sie führte ein tapferes Leben Lipper Land. Ihre erste berufliche Tätigkeit: In Edith Böhm aus Angerburg zu ihrem achtzigsten Geburtstag einem kleinen Unternehmen war sie Malerin für Lampenschirme. Es folgte eine Tätigkeit als Kunstgewerblerin für Rohrgeflecht-Möbel. m Jahre 1894 wurde ich am 15. November ge• haben gehört, was Ihnen geschehen ist. Wir 3« Weihnachten glauben, daß Sie sehr erschüttert sein müssen und Schließlich konnte sie in einer Garage eine Dun• boren. Ich muß wohl gleich ein recht gutes kelkammer einrichten und Lohnarbeiten für I und kräftiges Organ gezeigt haben; denn Va• möchten Ihnen helfen. Mein Mann und ich wol• Drogerien ausführen. Es folgte der Erwerb einer ter hörte mich oben im Haus den ersten Schrei len helfen, daß Sie wieder lachen sollen, und daß und yieujakr . * . die Sonne wieder in Ihrem Leben scheint. Wir ausreichenden Wohnung in Lemgo. Mit Errei• ausstoßen und sagte: Die wird aber gut singen chung des 62. Lebensjahres erhält Edith Böhm können und sehr musikalisch sein. Und damit wollen helfen, daß Sie das Leben mit anderen an alle Verwandten, Freunde Augen ansehen lernen; Ihnen neue Wege zei• ihre Kriegsschadenrente und gibt ihr haupt• und* Bekannten zu schicken, um hatte er recht. So berichtet die Jubilarin selbst in berufliche Tätigkeit auf. ihrem umfangreichen Lebenslauf. „Ich war ein gen, auf denen Sie gehen können, damit Sie Ihr ihnen eine Freude zu machen ist sehr zartes, sensibles Kind, das unserem präch• schweres Schicksal meistern, es tragen, nicht Im Rückblick stellt sie fest: „Das war mein eine schöne alte Sitte. Das sollten tigen Dr. Axt viel Sorgen machte. Wenn wir nur schleppen." Leben; reich an unerfüllter Sehnsucht, aber auch Sie auch diesmal nicht versäumen. die Porzellanpuppe groß bekommen werden, äu• Edith Böhm stellt weiter fest: „Und wie ist reich an Erfolg, ein siegreicher Kampf gegen die ßerte er oft zu meinem Muttchen. Gesund ist sie ihnen das gelungen; sie haben mich so mit Liebe dunklen Schicksalsmächte. Die Sehnsucht aber Falls Sie, beklommenen Herzens, ja, aber mit Körper- und Nervenschwäche ge• und Schönheit umgeben, daß es wirklich immer nach der Heimat, nach meinem schönen Eltern• daran denken, woher Sie dafür die boren." heller und lichter in mir wurde, als wenn an haus, dem Jugendparadies, der herrlichen Zeit Zeit nehmen sollen — die Post ist Nach einer sonnigen Jugend im Elternhaus einem Weihnachtsbäumchen Licht um Licht ange• in meiner Musik, die immer noch in mir singt inzwischen noch teurer geworden und dem Schulbesuch in der Heimatstadt Anger• zündet wird. Unzählige Male war ich in Guja und klingt, wird erst zur Ruhe kommen, wenn — machen Sie es doch so wie im burg folgte die Ausbildung am Kühnschen Kon• und Launingken." ich die Augen für immer schließe." F.-K. M. vorigen Jahr, überlassen Sie es servatorium in Königsberg mit der Meisterprü• einfach dem Ostpreußenblatt, allen fung für Klavier als Abschluß. „Und dann kam Ihren Lieben in Form einer Anzeige ein herrliches Leben: Ich gab Musikunterricht, sie wollten alle zu mir, mehr als mir gut war, Ihre herzlichen Wünsche in die und schließlich hatte ich 66 Schüler. Ich lebte Ein Pommer schuf den Weltpostverein Häuser zu tragen. ganz der Musik." 22 Staaten schlössen den Vertrag — Älteste UNO-Organisation „Wir wünschen ein gesegnetes Während eines Konzerts im Lehrerseminar Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr" — erinnern Sie sich Angerburg überfiel die Jubilarin eine schwere Einer der bekanntesten Verkehrsknotenpunkte bereits rund zehn Millionen Feldpostkarten be• Krankheit. Nach wochenlangem Krankenlager Hamburgs, der Stephansplatz, trägt seinen Na• fördert. noch an diese Rubrik? Auch dies• mit Diphterie, Scharlach und Gehirnhautentzün• men nicht, wie der Wiener Stephansdom, nach mal wird sie in unserer 32 Seiten dung war durch Lähmung das Gehör verloren• dem heiligen Stephan, sondern nach Bismarcks Das bedeutendste Werk Stephans war der umfassenden Weihnachtsfolge er• gegangen. Alle ärztliche Kunst konnte nicht zur Postminister Heinrich von Stephan. Er ist nicht Weltpostverein, dessen Gründung er anregte. scheinen. Ihre Anzeige kann Wiedererlangung des Gehörs führen. In Kö• nur der Erfinder der Postkarte, sondern der Am 9. Oktober 1874 schlössen in Bern zunächst wiederum so aussehen: nigsberg lernte Edith Böhm während der ärzt• Schöpfer des Weltpostvereins, der vor 100 Jah• 22 Staaten den Allgemeinen Postvereinsvertrag, lichen Behandlung das Ablesen vom Mund, und ren am 9. Oktober 1874 gegründet wurde. Heute der am 1. Juli 1875 in Kraft trat. Auf dem 2. sie fand schließlich den Weg zu ihrem künftigen ist er die älteste Sonderorganisation der UNO.. Postkongreß in Paris wurde er 1878 zum Welt• Familie Fritz Josupeit Beruf als Lichtbildnerin. „Vater half mir zu Hau• postvertrag erweitert. Der Weltpostverein war aus Grünheide, Kreis Sensburg se mit seinem reichen Wissen, ein Heimatelier Heinrich von Stephan, Pommer aus Stolp und die erste umfassende völkerrechtliche Organi• einzurichten, und ich habe dann zwanzig Jahre, Organisator der Reichspost, nannte sich zwar sation. Immer mehr Staaten schlössen sich an. 3054 Rodenberg, Birkenweg 4 von 1924 bis 1944, viel schaffen können und nicht Minister, sondern zunächst Generalpost• 1948 wurde er Sonderorganisation der UNO. schöne Erfolge gehabt." meister und später Staatssekretär des Reichs• Heute zählt er über 150 Mitglieder. Die Bundes• postamtes ; sein Amt entsprach aber dem eines republik trat 1952 bei. Auf diese Weise erreichen Sie Gleich am Anfang dieser beruflichen Tätigkeit Reichspostministers. Die Einführung einer „Cor- sogar möglichenfalls liebe Men• in Angerburg erlebte Edith Böhm eine große respondenzkarte" mit ermäßigtem Porto schlug Der Weltpostverein machte den allgemeinen schen, die Sie gern ansprechen Überraschung. Sie erhielt in ihrem Atelier den er 1865 auf der fünften deutschen Postkonferenz Aufschwung des internationalen Postverkehrs Besuch „einer großen blonden Frau, mit herrli• möchten, von denen Sie aber keine in Karlsruhe vor, drang damit aber nicht durch. möglich. Der umständliche Abschluß von Post• chen blauen Augen." Edith Böhm berichtet von Als erste Postverwaltung brachte die österreichi• Adresse haben. verträgen zwischen den einzelnen Staaten wurde ihrer ersten Begegnung mit Edith von Sanden- sche Post 1869 Postkarten heraus. Der Norddeut• Sie erhalten diese Anzeige zum Guja, die ihr sagte: „Ich bin Frau Sanden. Wir sche Bund folgte 1870. Im Krieg 1870/71 wurden überflüssig. Alle fünf Jahre tritt der Weltpost• kongreß zusammen, um den Weltpostvertrag zu einmaligen Sonderpreis von 12,50 revidieren. Das Internationale Büro in Bern DM einschließlich Mehrwertsteuer dient als zentrale Auskunfts- und Beratungs• — und Sie sparen damit Geld und stelle sowie als Clearing-Anstalt für die Konten Zeit. Sie brauchen lediglich den Aus den ostpreußischen Heimatkreisen... des internationalen Postverkehrs. Betrag auf das Postscheckkonto Hamburg 907 00 - 2 07 zu überwei• Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Der Weltpostvertrag bestimmt u. a., daß in sen und Ihren Text in der gezeig• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. allen Ländern die Postwertzeichen für Postkar- ten Form auf die Rückseite des für den Empfänger, also für uns be• stimmten Zahlkartenabschnitts zu Bartenstein ist in Vorbereitung. Lm. Hinz hat einen Entwurf an• schreiben (möglichst in Druckbuch• gefertigt, der noch ergänzt werden kann. Welcher staben, damit sich keine Fehler Kreisvertreter Hans-Hermann Steppuhn, Lübeck, Landsmann aus Seeburg hat noch Unterlagen für Grönauer Baum 1, Telefon 50 32 28. einen Stadtplan? Wo ist der Stadtplan von Seeburg einschleichen). Allerdings muß der geblieben, der im Jahre 1955 in Meppen (Ems) ge• Text bis spätestens Sterbekasse — Der verstorbene Herr Piehl hatte zeigt wurde? Nachrichtr bitte an'Gerhard Hinz, seinerzeit die Vereinigung der Bartensteiner aus 3001 Altwarmbüchen, Liegnitzer Straße 15 F. Stadt und Land e. V. gegründet und gab das Nach- richtenblatt „Unser Bartenstein" heraus. Hieran war Städtewappen — Nunmehr ist auch die farbige 12. "Dezember angeschlossen die Sterbekasse Bartenstein als Grup• Wappenkarte erhältlich: Alle vier Wappen auf einer penversicherung und das Hilfswerk Bartenstein. Postkarte. Unkostenpreis 50 Pf. Bestellungen an bei uns eingegangen sein — also Erster Vorsitzender der Vereinigung der Barten• E. Poschmann. 2358 Kaltenkirchen, Postfach 116. bitte bis spätestens 9. Dezember steiner aus Stadt und Land e. V. ist Lm. Zipprick und einzahlen I nach meinen Erkundigungen wird dieser Verein dem• Lyck nächst aufgelöst werden. Es verbleiben also noch die Sterbekasse Bartenstein und da« Hilfswerk Barten• Kreisvertreter Hellmut Rathke, 239 Flensburg, Twed- Eine frohe Adventszeit wünscht stein. Den Schriftverkehr der Sterbekasse Bartenstein ter Markt 61, Postfach 496, Tel. 04 61 / 3 70 33, abends seinen Abonnenten und Freunden führt Frau Margot Reinhold in 237 Rendsburg, Kam• Ruf-Nr. 04 61 / 3 62 66. penweg 1. Es werden jährlich Gewinnanteile von der Gedenkmedaille zu Ehren Heinrich von Stephans Masurenfahrt mit Standort Lotzen (Fortsetzung des Victoria-Versicherung ausgeschüttet und Lm. Piehl ^£>as Dfiprm^fnWnii hatte seinerzeit in „Unser Bartenstein" um folgende Berichts aus Folge 46) — „Einige Ortschaften im Kreis Mitteilung gebeten: „Wer den Gewinnanteil aus• Lyck, und zwar in Richtung der alten polnischen gezahlt haben will, möge sich an ihn — in diesem Grenze, sind vom Erdboden gänzlich verschwunden. ten grün, für Inlandsbriefe rot und für Auslands• Nur ein krummes Ortsschild zeigt noch an, daß dort Falle also an Frau Reinhold — wenden. Andernfalls briefe blau sein sollen. Dieser Farbskala, die würde dieser Gewinnanteil dem Bartensteiner Hilfs• ein Dorf gewesen ist. Die Straßen in der ganzen Um• werk zufließen". Ich bitte also, Frau Reinhold davon gebung sind durchweg asphaltiert und gut befahrbar. zufällig auch den Grundfarben des Farbfern• in Kenntnis zu setzen, wer den Gewinnanteil, der Der Kraftfahrzeugverkehr ist mäßig. Dafür sieht man sehens entspricht, ist die Deutsche Bundespost zwischen etwa 1,50 bis 4,50 DM liegt, ausgezahlt um so mehr Pferdefuhrwerke, die noch an die alte durch ihre ständigen Tariferhöhungen freilich haben will. Zeit vor 30 Jahren erinnern. An den Straßen befinden Nur kurz währte ihr Glück sich noch die alten Bäume, so daß der Fahrbahnver- davongelaufen. la/uf eine Allee darstellt. Die polnische Bevölkerung Hamburg — Im Alter von 42 Jahren verstarb Gumbinnen zeigte sich den Touristen entgegenkommend, hilfs• Dem Pommern Heinrich von Stephan zu Ehren die Frau des Dompteurs Gerd Siemoneit. Inge Kreisvertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, 4812 bereit, und war zu jeder Zeit freundlich. Polnische hat das Königsberger Medaillen-Unternehmen Siemoneit, geb. Bielewski, wurde am 30. Ja• Brackwede 1, Winterberger Str. 14, Tel. 05 21/4410 55. Familien, die sich im Besitz des früheren Eigentums „Deutsche Heimat" eine Medaille in Spiegel• nuar 1932 in Lyck geboren. Genau wie ihr Mann unser Landsleute befinden, empfingen unsere Lamds- fühlte sie sich schon früh in der Manege leute herzlich, luden sie zum Essen ein und es ent• glanzprägung herausgebracht, die etwa 23 g Ehemalige Gumbinner Cecilienschülerinnen und zu Hause. Als Fünfzehnjährige erhielt sie Friedrichsschüler im Räume Frankfurt am Main und standen sogenannte Freundschaften. Es mögen Ein• schwer ist und einen Durchmesser von 40 mm weiterer Umgebung treffen sich Sonnabend, 30. No• zelfälle auch anders ausgefallen sein, die mir jedoch hat. Die in 925er Sterlingsilber in geringer Auf• von ihrer Mutter die Erlaubnis, bei einer Kunstfahrertruppe mitzuwirken. Der Weg zum vember, ab 14.30 Uhr im Cafe Hauptwache (Neben- während der beiden Fahrten nicht bekannt geworden lage geprägte Münze kostet 35,— DM, in Scha• raum). Dazu laden ein: Alice und Johannes Herbst, sind. Anläßlich einer Rundfahrt mit dem Omnibus Zirkus war so nicht mehr weit — bei einem 6 Frankfurt (Main), Wiesenau 49, Tel. 06 11-72 70 91. wurden die Städte Nikolaiken, Sensburg, die Barock• tulle 38,— DM, zuzüglich Versandkosten. Sie Engagement in Griechenland lernte sie ihren kirche Heiligenlinde und Rastenburg mit der Wolfs• trägt auf der Vorderseite das hier abgebildete künftigen Mann Gerd Siemoneit aus Gumbinnen schanze, dem ehemaligen Führerhauptquartier, be• Porträt von Heinrich von Stephan, auf der Rück• kennen. Siemoneit war schon damals einer der Rößel sichtigt. Zudem eine Holzkirche in Ostrokollen. Bei seite das Porträt des englischen Generalpostmei• bekanntesten Raubtierdompteure. 1956 heirate• Kreisvertretung: Erwin Poschmann, 2358 Kalten• dieser Rundfahrt konnten sich unsere Landsleute mit kirchen, Postf. 116, und Bruno Zaremba, 3103 Bergen, sehenswerten und lehrreichen Eindrücken bereichern. sters Sir Rowland Hill, der 1840 die Briefmarke ten sie in Kopenhagen und zogen von nun ab Karlsruher Straße 32 e. Im allgemeinen konnte festgestellt werden, daß die erfand. Die für Philatelisten wie für Numismati• gemeinsam durch die Lande. Im Einbecker Win• Fahrten gelungen sind, was mir von allen Lands• ker gleichermaßen wertvolle Medaille kann vom terquartier bereiteten sie gemeinsam die Num• Stadtpläne — Wie bereits früher an dieser Stelle leuten bestätigt worden ist. Begehrte Artikel, die mern für die nächsten Tourneen vor. Einmal mitgeteilt wurde, sind die Stadtpläne für Bischofstein Buch-Vertrieb Nordheide, z. Hd. Jürgen Da• dort als Andenken gekauft wurden, sind Bernstein• rettete sie ihrem Mann durch ihre schnelle Re- und Rößel fertig und können bestellt werden. Un• schmucksachen gewesen, die man zu günstigen Prei• maschke, 2091 Marxen, Postfach, bezogen wer• 0n kostenpreis 5 brw. 7 DM. Der Stadtplan von Seeburg eben Dodl ihr Glück dau sen erwerben konnte." H. N. den. !!£i i, T J* * «te nur np achtzehn Jahre... g gt

Ostpreußen im Bild 1975 Prof. Dr. Gause Prof. Dr. Gause redlkhe Bildpostkartenkalender nur 6,80 DM Unsere fturg im Osten Kant und Königsberg Geschichte des Preufjenlandes Ostdeutsche Heimat im Bild 1975 Oftauße Bildkalender in Großformat nur 9,80 DM

Archipel Gulag Band II 688 Seiten, nur 19,80 DM

Mannet en, harn wir jelodif LP Stereo 22,- DM Fordern Sie bitte unseren kostenlosen Weihnachtskatalog an

Raulenbergsche Buchhandlung

Leinen 22,80 DM 295 Leer (Ostfriesland) • Postfach 909 Leinen 18,80 DM Le nen 6,80 DM " 20,80 DM rqang 25 £XB 0ipmiörnbluii 23. November 1974 — Folge 47 — Seite Ä

inladen und Emgeladenwerden beherrsd)en alle Beladenheit derer, die ihm vertrauen. Er E weithin das Leben der menschlichen Ge• geht den schwersten Weg voran. Er steht an meinschaft und bereiten mit allen damit zu• unserer Seite. Er kämpft. Er erquickt die Seele sammenhängenden Fragen nach Essen, Trinken, an frischem Wasser und auf rechter Straße. Kleidung viel Unruhe, ja oft sogar Sorge. Von den großen Empfängen, welche Wirtschaft, Ver• In der gewissen Stunde, da wir nach den waltung und Regierung geben, bis hin zum Tischen der Welt nimmer fragen werden, wird nachbarlichen Abendbesuch gibt es da eine viel- ganz deutlich werden, was es heißt, von Jesus gliedrige, bunte Kette. geladen zu sein. Mancher erfährt es auch schon vorher. Kirchenrat Otto Leitner Bestenfalls können es aber immer nur ein paar tausend Menschen sein, die eine Einladung erhalten und ihr folgen, je höher der Einla• dende steht. Manchmal verheißen die Einladun• Elchschaufeln am Rocka ufschlag gen viel und bieten wenig. Man steht ein wenig herum, versucht die Prominenz zu sehen und Erlebnisse eines Ostpreußen in Afrika zu bewundern, kämpft mehr oder minder er• Winsen — Sind Sie ein „Trakehner"?. So folgreich um das schnell geplünderte kalte sprach mich der Fahrer eines „Safari-Busses" in Büfett — man ist eben dabei gewesen. Es gibt der Etosha-Pan an. Als ich ihm das Elchschau• ein geradezu lebensgefährliches Gedränge an den felabzeichen an meinem Rockaufschlag erklärte, Tischen, welche die Welt deckt. Millionen sagte er mir, daß er Deutscher wäre, als Hitler• schauen auf dieses Getriebe mit leichter Ironie, junge eingezogen und später bei einer beritte• mit kräftigem Ärger. nen Abteilung ein Trakehner-Pferd geritten hät• te. Für eine längere Unterhaltung war leider Der Herr Jesus hat mit scharfem Blick auf keine Zeit mehr. Ein drei Wochen langer Be• die gesellschaftlichen Zustände der Welt gese• such bei Verwandten in Süd-West-Afrika gab hen. Wenn du von jemand geladen wirst — mir Gelegenheit, die Städte Windhoek, Swakop- wenn du ein Mittag- oder Abendessen gibst. . . mund, Otjiwarongo, Tsumeb, Omaruru, Oka- Alienstein 1974: Links das Rathaus, rechts das Hohe Tor. Die Abkürzung ,XXX PRL' lautet in deutscher so sagte er zu den Gästen, da er merkte, wie hanja und den großen Wildpark Otosha-Pan zu Ubersetzung: 30 Jahre Volksrepublik Polen Foto R.K. sie erwählten, obenan zu sitzen — dann handle besuchen. Uberall sind ostpreußische Landsleute unter anderen Gesichtspunkten. Er erzählt das in den verschiedenen Branchen führend vertre• beim Hinflug wurde ich von einem Landsmann Theologen empfehlen DKP Gleichnis vom großen Abendmahl, wie sich die ten. Einige Landsleute haben an ihren Häusern angesprochen, als er bei mir das Ostpreußische Geladenen nacheinander mit Dingen des Alltags die Namen ihrer Heimatstadt in großer Schrift Jägerabzeichen sah. Es stellte sich heraus, daß Die Unterzeichnung eines Wahlaufrufs für die entschuldigen. Er selbst läßt die große Ein• er auch das Jagdmuseum in Lüneburg kannte. Deutsche Kommunistische Partei (DKP) durch angebracht. Auch habe ich Wagen mit der Elch• zwei Pfarrer und 16 Vikare der Evangelischen ladung ergehen, welche die neue Ordnung zeigt: schaufel am Heckfenster gesehen. Straßennamen Der Aufruf des Ostpreußenblattes, „Landsleute, tragt die Elchschaufer, hat sich wieder einmal Kirche in Hessen und Nassau ist von der hessen- Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und wie Kaiser, Moltke, Bülow, Bismarck, Luther, nassauischen Kirchenleitung „aufs schärfste" beladen seid, ich will euch erquicken! Uhland, Goethe, Kurt von Francois und viele an• bewährt. Viel zu schnell verliefen die Urlaubs• mißbilligt worden. Damit nimmt die Kirchenlei• dere aus der Deutschen Kolonialzeit, sowie ei• tage auf der Etemba-Farm mit den vielen Aus• tung zu einer in einer Frankfurter Zeitung ver• Kein Mensch kann es wagen, alle einzuladen, nige Denkmäler entdeckte ich. Bezeichnend war fahrten kreuz und quer durch die Etosha-Pan öffentlichten Anzeige Stellung, in der die Theo• auch nicht alle Mühseligen und Beladenen. Jesus es, daß man in den Hotels und Restaurants vor• mit den vielen tropischen Wildarten. An einer logen eine Stimmabgabe für die DKP bei der sagt sein Wort aus der Fülle göttlichen Reich• wiegend deutsche Volkslieder, Soldatenlieder, Wasserstelle konnte ich etwa 90 Elefanten, hessischen Landtagswahl empfohlen hatten. Das viele hundert Zebras, Giraffen, Springböcke, Ku- tums und göttlicher Madot. Der alles einsetzt für die beliebten Wiener Tanz-Melodien sowie auch Verhalten der Pfarrer und Vikare sei nach Auf• uns bis zum Tode am Kreuz in einem umfassen• dus und andere Tiere beobachten. Sogar König fassung der Kirchenführung eine grobe Verlet• klassische Musik zu hören bekam, im Gegen• Löwe gestattete, den Wagen bis auf etwa zwei den Gehorsam, der kann auch alles geben in satz zu dem „Rhythmischen Krach", den uns das zung der Amtspflichten ohne Rücksicht auf die Meter herankommen zu lassen. Mit starken Ein• Gemeinde. Die Kirchenleitung halte das Eintreten einer umfassenden Liebe. Seine Gabe faßt er mit Fernsehen ins Haus liefert. Trotz der weiten drücken vom Land und seinen Bewohnern, Fau• für eine Partei, die in ihrem politischen Pro• dem Wort ,Erquickung' zusammen. Seine Mühe Entfernungen kennen sich unsere Landsleute und na und Flora wurde der Rückflug angetreten. gramm von atheistischen Grundsätzen ausgehe, mit unseren Missetaten hebt unsere Mühsal auf. halten die Verbindung mit Deutschland durch das Dort waren oft bis 40 Grad im Schatten, hier für unvertretbar und empfehle weiterhin partei• Da er das Kreuz wählte, stellte er sich unter Lesen des Ostpreußenblattes aufrecht. Schon empfing mich Kälte. Erich Friedrich politische Zurückhaltung.

o o ° Die große Flut ein biblisches Bilderbuch für Jungen und Mädchen 8 Kriegsgräber sind Fragezeichen, o Völlig kostenlos bekommt jeder das Gewünschte. o Missionswerk Warner Heukelbach, 5275 Bergneustadt 2 Deutschland 8 o § o auf die es nur eine Antwort gibt: oooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooo • einmalige Anzeigevwwvwwww^vwvw w Bestellschein Frieden! VOLKSBUND DEUTSCHE KRIEGSGRÄBERFÜRSORGE EV Königsberger Marzipan 35 KASSEL, WERNER-HILPERT-STRASSE 2 POSTSCHECKKONTO: HANNOVER 1033 60-301 Frische eigene Herstellung, beste Qualität

Teekonfekt p«. getont ptd. ungefüllt Randmarzipan (Kleine Herzen) Pfd. Pfd. 12.- DM

Marz. Kartoffeln m. Pfd. 10.- DM. Herze i. Geschenkk. stück 3 so; stück 7,-. stock 13,- Ein Prunkstück für Ihr Heim! 2000 HAMBURG 76 (U-Bahn Wartenau) Die letzten Hennig Wandsbeker Chaussee 31 • Telefon 0 40/25 50 70 Ab 50,- DM portofrei. BERNSTEIN=WÄNDUHR Prompte und reelle Lieferung per Nachnahme Ab 10 Pfund 5 % Stunden daheim 22 x 22 cm, ausgesucht schöner, gelbwolkiger Natur-Bernstein, i^>< ausschneiden /wVW^^WWW^yW auf Postkarte kleben /yyyywg Ostpreußische Menschen schil• der sich vom dunklen Nußbaum-Zifferblatt (0 17 cm) beson• dern den Abschied von der ders wirkungsvoll abhebt. Werk: JUNGHANS Atomat mit Heimat und das Grauen der Flucht. Mit Vorgeschichte des Batterieantrieb DM 1180,— Krieges. Von dieser wertvollen Uhr haben wir nur ganz wenige Exem• 224 Seiten mit 14 Illustratio• plare hergestellt. Lieferung — solange Vorrat — kann post• nen, glanzkasch. Einband wendend erfolgen. Preis 9,80 DM Das Ostpreußenbuch des Jährest Staats- und Ihr UHRMACHER NEU Wirtschaftspolitische und JUWELIER Gesellschaft e. V. Erlebtes ——— 2 Hamburg 13, Postfach 8327 8011 BALDHAM vor München, Bahnhofsplatz 1 Ostpreußen ERLEBTES OSTPREUSSEN Erinnerungsbilder aus rrinnei-un#J>iUfr aus ßinj Jahr-thnten Mein lieber Opi fünf Jahrzehnten Orä/c und l'nzx'r Hermann Kosemund Jahre Am 25. November 1974 feiert von Annemarie in der Au, Otto Besch, aus Brandenburg/Heiligenbeil meine liebe Frau, unsere liebe Martin A. Borrmann, Kurt Forstreuter, wird am 23. November 1974 Mutter, Großmutter und mein lieber Mann Carl von Lorch, Anni Piorreck, Adolf jetzt Schwiegermutter Poschmann, Friedrich Simon u.v.a. 87 Würzburg, Egloffsteinstr. 3 Ida Biallas wird am 20. November 1974 Otto Schliffke Herausgegeben von Wilhelm Matuli. geb. Kopanka lOmal so alt wie ich — 60 Jahre. aus Widminnen, Kreis Lotzen ">QQ Seiten, 8 Schwarzweiß-Fotos. Scho• aus Venedien, Kr. Mohrungen jetzt 46 Dortmund-Deusen ihren 8 0. Geburtstag. Herzlichen GLÜCKWUNSCH Es gratulieren herzlich mit den ner Leinen-Geschenkband mitSdj»tx- Halmweg 7 umschlag 29,80 DM lieber Opi besten Wünschen für die kom• JÖRN mit Papa und Mutti menden Jahre Bedeutende Ostpreußen erzählen aus Es gratuliert Otto Biallas der Erinnerung an ihre Kindheit und seine Ehefrau Anna Schliffke Martin Biallas und Frau Leonie lugendzeit, ihr Leben uncTWirken, und geb. Lemke Gustav Horstmann und Frau Else, geb. Biallas estalten so ein dichtes Bild der Heimat, Gerhard Biallas und Frau wie sie war. Alles sind neue, bisher un• Elfriede sowie Enkel Martina u. Ronald, veröffentlichte Onginalbeitrage. Vom Iris und Wolf gang, Ursula, Beginn unseres Jahrhunderts bis 1945 Senden Sie uns bitte Ihre Bestellung Am 25. November 1974 feiert Alfred und Stefan spannt sich der Bogen, vom Ermland bald. Lieferung erfolgt zum gewünsch• meine liebe Mutter 623 Frankfurt (Main) 80 bis Masuren, von der Nehrung bis ins ten Termin. Gern senden wir Ihnen auch Anna Gutzeit Annabergstraße 17 Oberland führt die Reise m die Ver• kostenlos unseren bebilderten Katalog. geb. Schulz Unsere liebe Mutti, Frau aus Gnottau, Kreis Insterburg gangenheit. jetzt 7030 Böblingen Margarete Ulrich Teder Ostpreuße wird in dieser Ruck• Amsterdamer Straße 31 geb. Nehbauer Geburt schau mit ihren vielen Einzelheiten Gräfe und Unzer ihren 8 0. Geburtstag. aus Pr.-Eylau, Markt 5—7 und Namen seine eigenen Jugend- und Der Bücherlieferant aller Ostpreußen Wir gratulieren herzlich und jetzt 635 Bad Nauheim Verlobung 81 Garmisch-Partenkirchen • Postf.509 freuen uns mit ihr, daß sie ihre Söderweg 2 Di Schaffensjahre wiederfinden. schwere Krankheit so gut über• bei Hinzmann standen hat. Für die nächsten wird am 21. November 1U74 Hodizeit Jahre wünschen wir Gesund• 8 0 Jahre alt. heit und persönliches Wohler• e gehen Es gratulieren herzlich Jubiläum Tochter Charlotte ihre Kinder sowie alle Verwandten Horst und Christel ihre Familienereicmisse und Bekannten sowie Enkel und Urenkel im Ostpreußenblatt V J Jahrgang 2o 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 22 £>Ü5 £fiprcuMlait

Statt Karten Heute verschied nach längerem Leiden unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Geldüberweisungen Wwe. Maria Böttcher geb. Wach geb. in Künchengut (Ostpreußen) in den Osten in ihrem 79. Lebensjahr. In stiller Trauer ... sowie zollfreie Pakete und Einzelwaren im Namen der Angehörigen Charlotte Wach Wer Angehörige oder Freunde in Osteuropa hat, sollte uns keine Beschränkungen, keine beschwerlichen Wege. Alles zu• kennen. Wir sind das autorisierte deutsche Unternehmen für verlässig und legal. Unser oberster Grundsatz: Keine Kosten den zollfreien Geschenkverkehr in den Osten. Wir ermög• für den Empfängerl - Verlangen Sie unsere kostenlosen 293 Varel, den 14. November 1974 lichen problemloses Schenken: keine lästigen Formalitäten, Sortimentskataloge (bitte Land nennen). Drostenstraße 6 Die Trauerandacht zur Einäscherung hat im engsten Kreise POLEN CSSR RUMÄNIEN UNGARN stattgefunden. • Bargeld • Wertgutscheine • Wertgutscheine • Bargeld 1 DM = ca. 23 Zloty (Skup- („Tuzex-Bons") zum Einkauf auf Dollar-Basis zum Ein• (1 DM = ca. 9 Forint) oder Verfahren) oder Ausgabe in Tuzex-Spezialläden usw; kauf in „Comturist"-Läden „IKKA-Einkaufsbons" von Dollar-Gutscheinen 1 DM = ca. 2,2Tuzex-Kronen usw. oder Auszahlung von • Standardpakete zum Einkauf in PKO/Pewex- • Standardpakete Bargeld (1 DM = ca. 5 Lei) mit Delikatessen, Kosmetika Spezialläden usw. mit Delikatessen, Tabak• • Standardpakete usw. • Standardpakete waren, Spirituosen usw. ab 50 DM mit westl. Ware • Waren aus aller Welt Anna Goninski mit Delikatessen (auch Süd• • Waren aus aller Welt (Textilien, Lebensmittel, Textilien, Waschmaschinen, geb. Bannasch früchte), Tabakwaren usw. Textilien, Schuhe, Radios, Kosmetika usw.) Autos usw., sogar Renten • Waren aus aller Welt Kassettenrecorder, Fern• • Waren aus aller Welt geb. 17. 6. 1897 gest. 4. 11. 1974 Textilien, techn. Artikel, seher, Teppiche, Kühl• Lebensmittel, Radios, Fern• aus Groß-Strengeln, Kreis Angerburg, Ostpreußen landw. Gerät, Baumaterial, schränke, Sanitär, optische seher, Waschmaschinen, Weitere Länder Kohlen, Autos, Wohnungen Erzeugnisse, Schmuck, Haus• Ölöfen, Gasherde, Mopeds, auf Anfrage usw. haltsartikel, Autos usw. Fahrräder, Autos usw. Wir trauern um unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwieger• mutter, Schwester, Tante und Schwägerin. Äse ALIHEX • 8 München 80 HAMDELSGMBH Rosenheimer Straße 30/1 (Motorama am Rosenheimer Platz) • Ruf (089) 448424 und 483073 Familie Erwin Goninski und Angehörige Alimex-Büros gibt es auch in Berlin, Hamburg und Frankfurt

Unsere liebe Mutter 284 Diepholz, Unstrutweg 4 Helene Schiemann Wir trauern um unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, geb. Ruddat aus Vielbrücken (Gr. Wixwen) Am 27. November 1974 feiert Schwester, Schwägerin und Tante Kreis Elchniederung meine liebe Frau, Mutti, Omi jetzt 3001 Gailhof und Uromi Hessenweg 36 Auguste Norkowski Elly Larisch feiert am 25. November 1974 aus Gellen. Kreis Ortelsburg geb. Führer ihren 8 0. Geburtstag. jetzt bei ihrer Tochter Irmgard Sewz, 5144 Wegberg-Watern, • 1. 9. 1894 f 8. 11. 1974 Hademstorf, den 12. Nov. 1974 Es gratulieren herzlich Zur Bischofsmühle 66 Hanna Kartschoke Sie ist heute im Alter von 80 Jahren nach langer, schwerer Unsere liebe Tante geb. Schiemann ihren 8 4. Geburtstag. Wilhelm Kartschoke Es gratulieren herzlichst und Krankheit entschlafen. V J wünschen alles Gute ihr Mann Anna Luise Lux ihre Kinder Gerhard Larisch geb. Rehberg Enkel und Urenkel Ilse Siebenbürger, geb. Larisch Clemens Siebenbürger ist heute im Alter von 91Vt Jahren sanft entschlafen. Gertrud Führer Jahre Hedwig Schröder, geb. Führer alt wird am 24. November 1974 Im Namen aller Verwandten Frau CO Familie Georg Böhnke Jahre 6101 Brandau, den 8. November 1974 Margarete Rohde wird am 23. November 1974 geb. Pofalla unser lieber Vater und Groß• 3031 Hademstorf, Gartenweg 6 aus Rechenberg, Kr. Sensburg vater jetzt 3338 Schöningen, Eugen Jelen Klosterfreiheit 31 aus Troszigsberg, Kr. Sensburg „Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; jetzt du wirst mich erfüllen mit Freuden Es gratulieren herzlich 2057 Reinbek, Kreutzkamp 32 vor deinem Angesicht." Apg. 2, 28 Schwester Annchen mit Gustav Wir haben Abschied genommen von meiner lieben Schwester ihre Nichten und Neffen Herzliche Glückwünsche aus Ost und West und Schwägerin, unserer geliebten Tante Ichen. Am 2. November 1974 ist meine liebe, für unsere Familie stets sagen ihm treusorgende Mutter seine Kinder und Enkelkinder Maria Reichert • 29. 9. 1885 t 6. 11. 1974 V J aus Königsberg (Pr), Friedrichswalder Allee Anna Sperber Am 30. November 1974 feiert geb. Ttetz unsere liebe Schwester, Tante Wir danken für ihr Leben. und Schwägerin CO Gut Frankenort, Kreis Angerburg Martha Vahl So Gott will, feiert unsere liebe Im Namen aller Verwandten geb. Danowski Mutter, Oma und Uroma im Alter von 94 Jahren von uns gegangen. aus Königsberg (Pr) Adolf Reichert Henriettenstraße 1 Luise Sobottka und Prof. Dr. Alfred Kelletat und Braunschweig verw. Gzerwonka, geb. Malso jetzt 8542 Roth, Virchowstr. 24 aus Binien, Kreis Lyck ihren 8 0. Geburtstag. jetzt 785 Lörrach 5 Köln 60, Mönnigstraße 2 Im Namen aller Angehörigen Es gratulieren herzlichst und Walter Sperber wünschen ihr noch viele ge• Hüsinger Straße 43 sunde Jahre am 22. November 1974 ihren 9 3. Geburtstag. ihre Schwester Gertrud Brüggemann Herzliche Glückwünsche und geb. Danowski Gottes Segen 1 Berlin 22. Lüdickeweg 13 ihre Nichten mit Familien ihre Kinder, Am 6. Oktober 1974 verstarb plötzlich und für uns alle un• und alle Verwandten Enkel und Urenkel faßbar mein liebes Frauchen, unsere herzensgute Mutter, V J Schwester, Schwiegermutter. Oma. Schwägerin und Tante r Alice Columbus geb. Prellwitz Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Urgroß• aus Gr.-Jahnen, Kreis Angerapp Herr, dein Wille geschehe. vater • 5. 3. 1910 f 6. 10. 1974 Plötzlich und unerwartet verlor ich meine Uebe Frau Ernst Reinhold unsere fürsorgliche, geliebte Mutter, meine liebe V In tiefer Trauer Tochter, Schwester, Schwägerin. Nichte, Tante und aus Muhlack, Kreis Rastenburg Max Columbus Kusine Kinder, Enkel und Anverwandte hat am 27. November 1974 GEBURTSTAG. Es gratulieren ihm herzlich 446 Nordhorn-Klausheide. Heckenweg 2 Helma Thurau seine Frau und alle Angehörigen geb. Grote * 23. 6. 1923 4006 Erkrath, Rathelbeckerweg 23 t 11. 11. 1974 r Am 2. November 1974 entschlief unsere liebe Mutti und Groß• mutti In Liebe und Dankbarkeit

^TT rUra" (6hemals Zinten' Ostpreußen) Am 28. November 1974 feiert unser lieber Vater, Schwieger• Else Becher Joachim Thurau vater und Opa geb. Behnfeldt Ulrich Thurau Hugo Goetzke aus Allenstein, Soldauer Straße 11 Dora Grote als Mutter Helmut Grote und Familie aus Grüneberg, Kreis Elchniederung (Ostpreußen) Hans-Georg Thurau und Familie jetzt 2085 Quickborn, Fridrichsgaber Straße 51 im 76. Lebensjahre. seinen 8 5. Geburtstag. Es gratulieren herzlich In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Arno, Hilla, Ruth, Werner und Wolfgang 211 Buchholz, Stettiner Straße 8 sowie Schwiegerkinder Christa Becher und Enkelkinder 2057 Reinbek. Eichenbusch 55 Auch weiterhin wünschen wir- Dir alles Gute und Gottes Segen. ahrgang 26 txB EfljJiuilStnMatt 23. November 1974 — Folge 47 — Seite 23

la g SS 2 !'\ SChwerer Krankheit entschlief unsere Uebe Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nach Mutter. Schw.egermutter, unsere Großmutter, Urgroßmutter langer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, und Tante unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder Bruno Radzio und Onkel Emilie Wedereit Stellmachermeister geb. Singelmann aus Lyck (Ostpreußen) Paul Packmohr aus Friedrichsweiler. Kreis Schloßberg Y 5. 12. 1900 1 28. 10. 1974 Polizeimeister i. R. aus Groß-Buchwalde und Allenstein im Alter von 80 Jahren. im Alter von 83 Jahren. In tiefer Trauer Geschwister Radzio In stiller Trauer In stiller Trauer Cacilia Packmohr, geb. Assmann Gertraud Feddersen, geb. Wedereit Paul Packmohr und alle Angehörigen 237 Hudelsdorf. Brandtstraße 2 b Walter Packmohr und Familie Die Beerdigung fand am 1. November 1974 statt. sowie Angehörige

2822 Schwanewede, Osterholzer Straße 12. den 18. Oktober 1974

Frankfurt a. Main, Wittelsbacherallee 45, den 7. November 1974 Caracas, Guatemala, Taiwan Unfaßbar für uns alle verstarb nach kurzer, schwerer Krank• Die Beerdigung fand Donnerstag, den 14. November 1974, um heit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, 11.00 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main statt. Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Nach kurzer, schwerer Krankheit, Jedoch plötzlich und uner• Amtsrat a. D. wartet, entschlief mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwie• gervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Emst Kibilka Zu früh für uns, doch Gottes Wille. • 19. 2. 1908 t 15. 11. 1974 Plötzlich und unerwartet, für uns alle unfaßbar, nahm Gott, Lehrer t. R. der Herr, durch einen tragischen Unglücksfall meinen heben Sohn, unseren guten Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, In stiller Trauer meinen herzensguten Freund und großer Dankbarkeit Emil Gudde Margarete Kibilka, geb. Olsowski Irene Kibilka Günter Kopka geb. 26. 5. 1892 gest. 5. 11. 1974 Horst Kibilka und Frau aus Frauenburg, Ostpreußen Enkelkinder aus Ortelsburg, Lenziner Weg 16 und alle Angehörigen im blühenden Alter von 34 Jahren zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trauer 2353 Nortorf, den 15. November 1974 Finkenweg 9 Wilhelm Kopka Geschwister In stiller Trauer Die Beerdigung findet am Freitag, dem 22. November 1974, um Anverwandte 11 Uhr, von der Nortorfer Kirche aus statt. und Brigitte Konrad Maria Gudde, geb. Masuth Siegfried Gudde 562 Velbert, Nelkenweg 20, im Oktober 1974 Ingrid Gudde, geb. Denninghaus Wilhelm Kopka: 4628 Lünen-Brambauer, Helmutstraße 3 Lars als Enkel Die Beisetzung fand am 4. November 1974 auf dem Waldfriedhof Am 20. Oktober 1974 entschlief nach langer, schwerer in Velbert statt. Krankheit, jedoch plötzlich und unerwartet, mein lieber, guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel

4352 Herten, den 5. November 1974 Max Dörfer Wieschenbeck 47 ans Ostfurt, Kreis Schloßberg, Ostpreußen Unser lieber, treusorgender Vater und Schwiegervater hn Alter von 74 Jahren.

Er folgte seiner im Juni 1971 verstorbenen lieben Gustav Mickotat Frau, unserer über alles geliebten Mutter, Frau aus Tilsit, Sommerstraße 4/Dragonerstraße 3 Martha Dörfer verstarb nuch kurzem Krankenhausaufenthalt am 15. Oktober • 17. 2. 1897 t 8. 6. 1971 1974 im 82. Lebensjahre. Am n. November 1974 entschlief ganz unerwartet, nach kurzer Krankheit, fern seiner geliebten Heimat In stiller Trauer und Gedenken unser lieber, guter Vater, Opa und Bruder Edith Klann, geb. Dörfer In stiller Trauer mit Familie Gerda Skeries, geb. Mickotat Waldemar Skeries Walter Fischhöder 8752 Hösbach Bahnhof, Hammerbergstraße 23 Tischlermeister aus Gehlenburg, Ostpreußen 2 Hamburg 62, Götzberger Weg 28

im Atter von 86 Jahren.

In tiefer Trauet Fleischermeister Lotte Schumann, geb. Fischhöder und Werner Gelobet sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns Karl Fischhöder und Frau Irma Hans Okun tröstet in aller unserer Trübsal, daß wir auch trösten können, Grete Tonscheidt, geb. Fischhöder die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir aus Drygallen (Ostpreußen) und Fritz getröstet werden von Gott. 3. Kor. 1, 3 u. 4 Rath Pryswitt, geb. Fischhöder geb. 3. 5. 189S Grabnick, Kreis Lyck und Horst verst. 5. 11. 1974 Lübeck Peter Kurth Otto Niebuhr che Enkelkinder Horst, Petra und Norbert • 18. März 1913 t 24. Oktober 1974 Birgit, Gerhard, Manfred und alle Verwandten Luise Schossau In Liebe Ruth Niebuhr, geb. Banse Christine 2 Hamburg 56, Gerlindweg 14 24 Lübeck, Ziegelstraße 47 28 Bremen, Ingelheimer Straße 11 früher: Ragnit, Kirchenstraße 32

Fern ihrer geliebten Heimat entschlief sanft am 4. November 1974 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Fem seiner lieben unvergessenen Heimat verstarb nach kurzer Krank• Edith Walzer-Galben heit unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel geb. Perkuhn-Kinwangen im 82. Lebensjahr. Georg Wiechert Landwirt aus Heistern, Kreis Braunsberg, Ostpreußen Sie folgte unserem im März 1945 verschollenen Vater

Carl Walzer-Galben im Alter von 95 Jahren. Rittmeister d. Res. Ulanen-Rgt. 12 Insterburg

in die Ewigkeit. In tiefer Trauer In stiller Trauer Aurelia Wiechert Irmgard v. Natzmer, geb. Walzer Jürgen Walzer Familie Hartmann-Wiediert Waltraut Walzer, geb. Langheim Familie Wiedbert-Firley Astrid Walzer

1 Berlin 37, Hermannstraße 5 7861 Atzenbach, Bundesstraße 31 Die Beerdigung fand am 8. November in Mettmann statt. 23. November 1974 - Folge 47 - Seite 2, Scheinwerfer »Jlnu'l'MtCJ

nmittelbar nach dem Kriege lebten in Hongkong rund 600 000 Menschen. U Heute sind es schon 4,2 Millionen — nach anderer Version sogar 4,6 Millionen, niemand vermag genau die Zahl derer zu Hongkong - heute schätzen, die auf den rund 13 000 Fischer• booten und den circa 3000 „Haus"-Booten im Hafen Aberdeens leben. Indessen sind die Zeiten, in denen viele Familien in primitiven Kisten-Hütten wie Trauben an den Berg• hängen der Stadt lebten, vorüber. Die bri• tische Regierung hat in den vergangenen Jahren für über 1,5 Millionen Menschen Hochhäuser mit recht preiswerten Wohnun• gen gebaut. Herrschte aber noch vor einem Jahr ein regelrechter Arbeitskräftemangel, so sind heute von den 1,8 Millionen Arbeitern und Angestellten mehr als 200 000 arbeitslos •— andere schätzen diese Zahl sogar auf 8 Pro• zent; insbesondere ist die Textilbranche ge• troffen, in den letzten Wochen haben etliche Fabriken geschlossen. Eine Arbeitslosen• unterstützung kennt Hongkong nicht. In den letzten zehn Jahren stiegen die Löhne in der Industrie um 153 Prozent, andererseits sind die allgemeinen Lebenshaltungskosten von 1964 bis 1973 um 74 Prozent teurer gewor• den — in diesem Jahr werden es weitere 25 v. H. sein ... Während der letzten Wochen gab es in der Millionenstadt erste (wenn auch fried• liche) Demonstrationen; sie richteten sich gegen die teuren Elektrizitätspreise und die Wassernot; im Oktober gab es das kostbare Naß nur zehn Stunden pro Tag — die große Sorge, ab November werde man Wasser lediglich noch vier Stunden haben, wurde Ende Oktober durch die regenreichen Tai• fune (vorläufig) beseitigt. Daß vor einiger Zeit mehrere Wasserreservoire sowie ein großer Unterwassertunnel, der die beiden Hongkonger Stadtteile Victoria und Kow- loon verbindet, gebaut wurden, tritt dem• gegenüber in den Hintergrund. Man darf Kontraste in Fernost: Moderne Wolkenkratzer , dabei sicher sein, daß die britische Kron• kolonie, die der Regierung in London direkt untersteht, heutzutage für die Engländer raten verzeichnen, doch ist die wertmäßige Während der letzten Wochen mehren sich die Aufenthalte ihrer Schiffe in Hongkong wirklich eine Zuschußkolonie ist. Steigerung größtenteils auf inflationistische andererseits die Anzeichen, daß die Hong• zu Kontakten mit anti-maoistischen Grup• pen der Stadt benutzt, und nach einem Wort• In früheren Zeiten war das anders: Als Preissteigerungen zurückzuführen: Die Ex• konger Behörden dem ständigen Flüchtlings• spiel in Südostasien sind nicht wenige der 1840 die Kaiserliche Regierung Chinas die porte stiegen um 27,7 Prozent auf 3,89 Mil• zustrom bald ein Ende bereiten wollen. Die russischen Seeleute mehr Sehleute — deren Opium-Einfuhr aus Britisch-Indien verbot, liarden US-Dollar, die Importe aber nahmen Polizeistation Yuen Long, die bisher für die Argusaugen der Spionage nachgehen. Ohne• fühlten sich die Engländer zum Krieg her• um 33,3 Prozent auf 5,80 Milliarden US- Aufnahme der Geflohenen zuständig war, hin mutete es den Hongkonger Stellen mehr ausgefordert. Nach zwei Jahren waren die Dollar zu. Die wichtigsten Handelspartner dürfte in aller Kürze geschlossen werden. als merkwürdig an, daß viele der einfachen Chinesen geschlagen. Im Frieden von Nan• waren — der Reihe nach — die USA, Japan, Statt dessen ist soeben die Vergrößerung sowjetischen Matrosen ausgezeichnet chine• king erreichte London die Abtretung der Rotchina, Nationalchina und Singapur; in der Polizeistation Ta-Ku-Ling beendet wor• sisch sprechen konnten. Wohl dürfen so• Insel Hongkong — „Heung Kong" („Duften• Hongkong verdrängten die Amerikaner den; sie liegt einerseits in der Ein-Meilen- wjetrussische Schiffe auch zukünftig Hong• der Hafen") — und entwickelte den einsti• erstmals die Japaner vom ersten Platz. Zone an der Grenze, die von Privatpersonen kong anlaufen und bei einer dortigen Ver• gen Piratenunterschlupf zu einem Handels• Man übersieht in der Stadt auch nicht, daß nicht betreten werden darf, und zum ande• tragsfirma überholt werden, aber Hongkong und Flottenstützpunkt. Andere Ausländer die Kriminalität im ersten Halbjahr 1974 um ren in unmittelbarer Nähe von Shan Chun, bleibt äußerst mißtrauisch. Es ist kein Zu• fanden sich ein; fast alle hatten Anteil an 50 Prozent und während der letzten Monate dem legalen Ubergangsort nach Rotchina. fall, daß zwei bei einem Spionageskandal dem blühenden Opiumschmuggel sowie am um weitere 8 Prozent angestiegen ist; aller• Sollen von hier — unbemerkt durch die ausgewiesene Sowjetrussen der sowjetische Tee- und Seidenhandel. 1860 erwarben die dings wird Hongkong in seinem Touristen• Öffentlichkeit — fortan alle Geflüchteten Direktor der Hongkonger Werft und ein Briten Kowloon, 1898 pachteten sie die strom (1973 kamen 1,2 Millionen) oft auch in die Volksrepublik zurücktransportiert Seemann — in Wahrheit ein Universitäts• „New Territories" für die Dauer von von dunklen Elementen angezogen. Recht werden? professor — waren. Mag es in den jüngsten 99 Jahren. Und man sollte anerkennen, daß besorgt sind die Behörden über die ständig Hongkongs Existenz ist letztlich von Monaten auch ruhig geworden sein, so sie auch blieben, als Hongkong ihnen mehr wachsende Rauschgift-Gefahr; daß dieses China abhängig. In hohem Maße kommen glaubt man doch, daß Moskau hier auch Sorgen als Profite zu bringen begann. von Rotchina nach Hongkong (wo es keiner• Lebensmittel und auch Trinkwasser vom lei Anbauflächen gibt) kommt, gilt als ziem• Festland; beides könnte Peking schlagartig weiterhin eine Basis gegen den Rivalen Pe• Zwar konnte Hongkongs Außenhandel king aufbauen will. Nicht ohne Grund be• auch 1973 wieder erstaunliche Zuwachs- lich sicher. beenden. Zudem läßt sich die Stadt gegen Etwa 55 v. H. der Bevölkerung der briti• einen militärischen Angriff kaum verteidi• findet sich in Hongkong bis heute kein schen Kronkolonie sind jünger als 25 Jahre. gen. Wiederholt hat die Volksrepublik er• einziger offizieller sowjetischer Vertreter — Uber 98 Prozent der Einwohner sind Chine• klärt, daß Hongkong zu Rotchina gehöre. nicht einmal ein TASS-Journalist; ebenso sen. Doch nur höchstens fünf Prozent dürften Den einst geschlossenen Pachtvertrag der lehnten die Hongkonger Behörden bisher für Peking eingestellt sein — und davon Engländer mit den Chinesen über die „New alle Bemühungen der Ostblockländer, hier sollen nicht wenige Rückversicherer sein ... Territories" — die 580 von den insgesamt eine Handelsmission oder auch nur Indu• Seit der Gründung der Volksrepublik 650 qkm ausmachen — hat sie niemals an• striebetriebe zu errichten, kategorisch ab. China flohen weit über zwei Millionen Chi• erkannte (obwohl sie sich sonst als Nach• Für die Engländer und die Amerikaner ist nesen allein nach Hongkong. Vergangenes folger der früheren chinesischen Regierung Hongkong ein Einfallstor nach Rotchina. Jahr meldeten sich in der britischen Kron• sieht). Die Frage der Freiheit der britischen Hier werden sämtliche Radiostationen und kolonie rund 5000 Geflohene; vom „Inter• Kronkolonie ist daher lediglich eine Frage alle erreichbaren Zeitungen der Volksrepu• national Rescue Committee", bei dem die der Zweckmäßigkeit der Stadt für Peking. blik auch heute noch sorgfältigst ausgewer• meisten Flüchtlinge erste Unterstützung er• Ein entscheidender Punkt hierfür liegt in tet. Auch die britische Postzensur dürfte ein halten, wird die Zahl hingegen mit 18 181 der Funktion Hongkongs als Devisenbrin• recht gutes Bild erhalten durch die vielen angegeben. Im ersten Halbjahr 1974 wurden ger für die Volksrepublik: Der Export fast Briefe, die vom chinesischen Festland an die nach Hongkonger Statistiken weitere 2882 sämtlicher Nahrungsmittel in die Millionen• Verwandten in Hongkong gehen. Außerdem registriert — in den zwei letzten Monaten stadt, der Besitz Rotchinas hier von über wird jeder Flüchtling aus Rotchina durch die waren es sogar jeweils mehr als 1000 Ge• 35 großen Warenhäusern, vielen Kinos, der britischen Stellen drei, vier Tage lang ver• flohene. Furcht und Mißtrauen lassen in• „Bank of China" (über die die Auslands• hört ... dessen nur einen gewissen Teil von ihnen chinesen zu einem peking-günstigen Wech• den Weg zu den Behörden finden; viele tau• selkurs ihren Verwandten hinter dem Bam• Der nationalchinesische Untergrund chen sofort bei Verwandten in der Millionen• busvorhang Geld und Pakete senden kön• schleuste in den vergangenen Jahren via stadt unter. Anhand von Erfahrungen der nen) lassen nach allgemeiner Ansicht all• Hongkong in großer Menge täuschend ähn• zurückliegenden Jahre glauben Hongkong- jährlich Peking einen Reingewinn von um• lich nachgeahmte Mao-Fibeln nach Rotchina Kenner, daß die wahre Zahl der Geflohenen gerechnet rund 600 bis 700 Millionen US- ein — mit genau demselben Umschlag, dem mehr als das Dreifache der offiziellen Flücht• Dollar aus Hongkong ziehen! gleichen Vorwort, doch wurden die Mao- lingsziffern beträgt. Außerdem stellt der Kai-Tak-Airport Zitate durch einzelne Worte, durch eine an• Rund 85 Prozent aller Flüchtlinge sind Hongkongs eine gute Anlaufstation zu den dere Sinngebung genau in das Gegenteil junge Chinesen im Alter von 16 bis 21 Jah• internationalen Fluglinien der Welt dar. verdreht. Im letzten Jahre flogen mehrere ren; von zehn Geflohenen sind acht Ober• Nicht zuletzt werden Pekinger Propaganda• nationalchinesische Spionageringe in Hong• schüler oder Studenten, die durchweg nach schriften tonnenweise in die Kronkolonie kong auf, die in die Volksrepublik hinein Südchina geschickt wurden, um in der Land• gebracht und dort über zwei Verlagshäuser gearbeitet hatten. Auch heute noch kom• wirtschaft eingesetzt zu werden. Die meisten per neutral-erscheinender Post Hongkongs men die Hongkonger Stellen gelegentlich müssen über das Wasser nach Hongkong unbeobachtet in alle Erdteile verschickt. dem nationalchinesischen Waffenschmuggel flüchten. Viele kommen mit Hilfe von Fuß• Auch sollen via Hongkong die Fäden Pe• nach Rotchina auf die Spur; allgemein fallen bällen oder auch — welch' Ironie der Ge• kings zu den chinesischkommunistisch-orien- ihnen dabei mehrere Pakete mit einigen schichte! — mit Ping-Pong-Bällen, die sie in tierten Partisanen in Malaysia, Indonesien Maschinengewehren und Maschinenpistolen Netze zusammenbündeln und an die sie sich und den Philippinen laufen. nebst Munition in die Hände. beim Schwimmen festhalten. Die Fluchtroute Die Sowjetunion wirft der VR China vor, Umgekehrt bemühen sich nicht wenige durch die Deep Bay westlich Hongkongs, sie verfechte sonst so massiv Gebietsforde• Peking-Kommunisten und Mao-Fans gerade wo die Entfernung teilweise nur wenige rungen in Asien und riefe die Völker der auch aus Westeuropa, über Hongkong in ihr Kilometer beträgt, ist besonders stark ab• Dritten Welt zum Sturz des Kolonialismus irdisches Paradies zu gelangen. Indessen er• geriegelt. Sehr häufig wird daher der Weg auf — dulde aber vor ihren eigenen Toren halten sie auch hier keine Einreisegenehmi• über die Mirs Bay genommen; das bedeutet die weitere Existenz Hongkongs. Indessen gung, und je „revolutionärer" sie sich auf• allerdings, daß hier ein Flüchtling rund zwölf hat auch Moskau mehr denn je ein Interesse fuhren, je länger ihre Haare und je größer Kilometer schwimmen muß. Schätzte man an der Stadt: Vor längerer Zeit deckten die ihre mitgeführten Rauschgiftmengen sind - früher, daß immerhin jeder zweite Flucht• Sicherheitsbehörden Hongkongs einen so• um so verächtlicher werden sie von den versuch aus dem Reiche Mao Tse-tungs wjetischen Spionagering auf, der von der rotchinesischen Wachposten am Grenzbahn• glückte, so sieht man heute die Chance nur und enge Gassen: Hongkong britischen Kronkolonie aus gegen Rotchina hot Lowu zurückgestoßen Fotos (2) Information Services in einem Verhältnis von 1 : 18. arbeitete. Wiederholt haben die Russen auch Dr. F. W. Sdilomann