II

Projektleitung Dipl.- Geogr. Uwe Kurmutz

Unter Mitarbeit von Dipl.- Geogr. Heiko Griebsch Dr. Matthias Mann Dipl.- Geogr. Osama Mustafa Erik Schütze

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz Leutragraben 1 07743 Jena

Im Auftrag des Landratsamtes des Landkreises Würzburg Zeppelinstraße 15 97074 Würzburg

Juli 2013

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz III

Inhalt 1. Ausgangssituation ...... 1 1.1 Einführung ...... 1 1.2 Charakterisierung des Untersuchungsraumes ...... 1 1.3 Klimaschutzaktivitäten in Stadt und Landkreis Würzburg ...... 3 2. Bestandsanalyse ...... 8 2.1 Strukturen der Energieerzeugung und -versorgung ...... 8 2.2 Energieverbrauch ...... 12 2.3 Treibhausgas-Emissionen ...... 17 2.4 Nutzung erneuerbarer Energien ...... 22 2.4.1 Bioenergie ...... 22 2.4.2 Photovoltaik ...... 26 2.4.3 Solarthermie ...... 28 2.4.4 Geothermie ...... 30 2.4.5 Windkraft ...... 31 2.4.6 Wasserkraft ...... 32 2.4.7 Zusammenfassung ...... 34 3. Potenzialanalyse ...... 36 3.1 Energieeinsparung und Energieeffizienz ...... 36 3.1.1 Vorbemerkungen ...... 36 3.1.2 Strombereich ...... 37 3.1.3 Wärmebereich ...... 39 3.1.4 Kraftstoffbereich ...... 41 3.1.5 Zusammenfassung ...... 41 3.2 Erzeugung Erneuerbarer Energien ...... 43 3.2.1 Bioenergie ...... 43 3.2.2 Photovoltaik ...... 47 3.2.3 Solarthermie ...... 51 3.2.4 Geothermie ...... 52 3.2.5 Windkraft ...... 54 3.2.6 Wasserkraft ...... 55 3.2.7 Zusammenfassung ...... 56 3.3 Nutzung energetischer Potenziale ...... 58 3.4 Minderung von Treibhausgas-Emissionen ...... 59 3.4.1 Energieeinsparung und -effizienz ...... 59 3.4.2 Nutzung erneuerbarer Energien ...... 61

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz IV

3.4.3 Zusammenfassung ...... 64 4. Handlungsempfehlungen ...... 65 4.1 Energiepolitisches Leitbild ...... 65 4.2 Bereits durchgeführte Maßnahmen ...... 65 4.3 Empfohlene Maßnahmen ...... 69 4.4 Regionale Wertschöpfungseffekte ...... 75 4.4.1 Energieeinsparung und -effizienz ...... 75 4.4.2 Nutzung erneuerbarer Energien ...... 76 4.5 Weiteres Vorgehen ...... 81 5. Zusammenfassung ...... 84 6. Verwendete Quellen ...... 88 7. Anhang ...... 90

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz V

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Stromverbrauch 2011 nach Tarifen im Landkreis Würzburg..15 Abbildung 2: Wärmeverbrauch 2011 nach Energieträgern im Landkreis Würzburg...... 15 Abbildung 3: Holznutzung zu Heizzwecken in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 16 Abbildung 4: CO2-Emissionen im Landkreis Würzburg aus den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr ...... 21 Abbildung 5: Solarthermische Jahresarbeit in den Gemeinden des Landkreises Würzburg in Abhängigkeit von der Einwohnerdichte...... 29 Abbildung 6: Anteile der einzelnen erneuerbaren Energien Bestand im Landkreis Würzburg...... 34 Abbildung 7: Entwicklung und Prognose des Stromverbrauchs in Bayern und im Landkreis Würzburg (Quelle: BLSD 2012a, eigene Erhebungen bzw. Kalkulationen)...... 37 Abbildung 8: Aktueller Energieverbrauch im Landkreis Würzburg und Progno- se bei Ausschöpfung der Einsparpotenziale...... 42 Abbildung 9: Teilpotenziale der Bioenergie im Landkreis Würzburg...... 45 Abbildung 10: Anteile der einzelnen erneuerbaren Energien am Gesamtpotenzial im Landkreis Würzburg...... 57 Abbildung 11: Landnutzung und Infrastruktur im Landkreis Würzburg...... 90 Abbildung 12: Netzentwicklungsplan Strom (Quelle: VDE 2012)...... 91 Abbildung 13: Deutsches Gas-Fernleitungsnetz (Quelle: VFG 2013)...... 92 Abbildung 14: Stromerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg...... 93 Abbildung 15: Wärmeerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg...94 Abbildung 16: Stromerzeugung aus Photovoltaik (Dachflächen) im Landkreis Würzburg ...... 95 Abbildung 17: Stromerzeugung aus Photovoltaik (Freiflächen) im Landkreis Würzburg ...... 96 Abbildung 18: Wärmeerzeugung aus Solarthermie im Landkreis Würzburg ...... 97 Abbildung 19: Wärmeerzeugung aus oberflächennaher Geothermie im Landkreis Würzburg...... 98 Abbildung 20: Stromerzeugung aus Windkraft im Landkreis Würzburg.....99 Abbildung 21: Stromerzeugung aus Wasserkraft im Landkreis Würzburg. 100 Abbildung 22: Potenziale der Energieerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg...... 101 Abbildung 23: Potenziale der Stromerzeugung aus Photovoltaik (Dachflächen) im Landkreis Würzburg...... 102 Abbildung 24: Potenziale der Stromerzeugung aus Photovoltaik (Freiflächen) im Landkreis Würzburg...... 103 Abbildung 25: Potenziale der Wärmeerzeugung aus Solarthermie im Landkreis Würzburg...... 104 Abbildung 26: Potenziale der Wärmeerzeugung aus Geothermie im Landkreis Würzburg...... 105 Abbildung 27: Potenziale der Stromerzeugung aus Windkraft im Landkreis Würzburg...... 106

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz VI

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Aktivitäten weiterer Akteure mit Bezug zum Klimaschutz ...... 7 Tabelle 2: Stromnetzbetreiber im Landkreis Würzburg...... 9 Tabelle 3: Kraftwerkspark in der Region Würzburg...... 9 Tabelle 4: Gasnetzbetreiber im Landkreis Würzburg...... 10 Tabelle 5: Energieverbrauch im Landkreis Würzburg 2011 nach Energieformen...... 14 Tabelle 6: Energieverbräuche der Liegenschaften des Landkreises Würzburg für das Jahr 2010...... 17 Tabelle 7: Wichtige Emissionsfaktoren für die Wärmebereitstellung aus fossilen Energien (UBA 2012b)...... 18 Tabelle 8: Emissionsfaktoren für Kraftstoffe...... 19 Tabelle 9: Durchschnittliche Fahrleistungen und Verbräuche von Kraftfahrzeugen (Quelle: Kunert & Radke 2011)...... 19 Tabelle 10: Treibhausgasemissionen der verschiedenen Energieträger im Landkreis Würzburg ...... 20 Tabelle 11: Vergleich der Endenergieerzeugung aus Biomasse zwischen Landkreis Würzburg (2012), Freistaat Bayern (2010, ThINK 2011) und Bundesrepublik Deutschland (2011, BMU 2012)...... 26 Tabelle 12: Dach und Freiflächenanlagen im Landkreis Würzburg...... 27 Tabelle 13: Solarthermische Jahresarbeit in den Gemeinden mit der niedrigsten und höchsten Bevölkerungsdichte...... 30 Tabelle 14: Gemeinden mit Windkraftanlagen und installierter Leistung.....32 Tabelle 15: Gemeinden mit Wasserkraftanlagen und installierter Leistung...33 Tabelle 16: Vergleich der Endenergieerzeugung aus erneuerbaren Energien zwischen dem Landkreis Würzburg und der Bundesrepublik Deutschland (Quelle: eigene Erhebungen, BMU 2012)...... 35 Tabelle 17: Prognose des Stromverbrauchs im Landkreis Würzburg und „Einsparpotenzial“ 2015 und 2020...... 38 Tabelle 18: Überschlägige Ermittlung des Raumwärmbedarfs für Wohngebäude und den daraus ableitbaren Wärmeenergieeinsparpotenzialen im Landkreis Würzburg...... 40 Tabelle 19: Effizienzpotenziale im Kraftstoffbereich im Landkreis Würzburg 41 Tabelle 20: Effizienzpotenziale in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoffe im Landkreis Würzburg...... 42 Tabelle 21: Bestand und Potenziale der Bioenergie nach Energieformen....46 Tabelle 22: Bestand und Potenziale der Photovoltaik in Jahresarbeit...... 50 Tabelle 23: Bestand und Potenziale der Photovoltaik in Jahresarbeit pro Einwohner...... 50 Tabelle 24: Bestand und Potenziale erneuerbarer Energien im Landkreis Würzburg...... 57 Tabelle 25: Potenziale erneuerbarer Energien und Energieeinsparung...... 59 Tabelle 26: Treibhausgasminderung durch Energieeinsparung und -effizienz ...... 61 Tabelle 27: Wichtige Vermeidungsfaktoren der einzelnen Pfade der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (UBA 2013)...... 62

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz VII

Tabelle 28: Wichtige Vermeidungsfaktoren für die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien (UBA 2013)...... 62 Tabelle 29 : Wichtige Vermeidungsfaktoren für die Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien (UBA 2013)...... 62 Tabelle 30: Treibhausgasminderung durch Nutzung erneuerbarer Energien.64 Tabelle 31: Übersicht über den Aufbau der Maßnahmensteckbriefe...... 70 Tabelle 32: Zusammenfassende Darstellung aller Maßnahmen...... 73 Tabelle 33: Finanzielle Einsparpotenziale im Kraftstoffbereich...... 76 Tabelle 34: Wertschöpfungseffekte aus Photovoltaik auf Dachflächen...... 78 Tabelle 35: Wertschöpfungseffekte aus Photovoltaik auf Freiflächen...... 78 Tabelle 36: Wertschöpfungseffekte aus Windkraft...... 79 Tabelle 37: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Biogas-Anlagen bis 150 kW)...... 79 Tabelle 38: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Biogas-Anlagen größer 150 kW)...... 79 Tabelle 39: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Pflanzenöl-Anlagen)....80 Tabelle 40: Wertschöpfungseffekte aus Solarthermie...... 80 Tabelle 41: Wertschöpfungseffekte aus Wasserkraft...... 80 Tabelle 42: Aktivitäten in den Gemeinden des Landkreises Würzburg mit Bezug zum Klimaschutz ...... 107 Tabelle 43: Energieverbräuche im Strombereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 111 Tabelle 44: Energieverbräuche im Wärmebereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 113 Tabelle 45: Energieverbräuche im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 115 Tabelle 46: Überschlägige Ermittlung des Raumwärmbedarfs für Wohngebäude und den daraus ableitbaren Wärmeenergieeinsparpotenzialen in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 117 Tabelle 47: CO2-Emissionen im Strombereich...... 119 Tabelle 48: CO2-Emissionen im Wärmebereich...... 121 Tabelle 49: CO2-Emissionen im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich.....123 Tabelle 50: Erzeugung von Strom aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 125 Tabelle 51: Erzeugung von Wärme aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 127 Tabelle 52: Erzeugung von Energie (Strom und Wärme) aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 129 Tabelle 53: Bioenergiepotenziale in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg...... 131 Tabelle 54: Bestand und Potenzial der Energieerzeugung aus Biomasse in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg...... 133 Tabelle 55: Bestände und Potenziale aus Photovoltaik (Dachflächen) in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 135

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz VIII

Tabelle 56: Bestände und Potenziale aus Photovoltaik (Freiflächen) in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 137 Tabelle 57: Bestände und Potenziale aus Solarthermie in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 139 Tabelle 58: Bestände und Potenziale aus oberflächennaher Geothermie in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 141 Tabelle 59: Bestände und Potenziale aus Wasserkraft in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 143 Tabelle 60: Bestände und Potenziale aus Windkraft in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg ...... 145 Tabelle 61: In den Liegenschaften des Landkreises Würzburg durchgeführte Energieeinsparmaßnahmen bzw. energetische Baumaßnahmen ....147 Tabelle 62: Maßnahmenempfehlungen zum Energiekonzept...... 149 Tabelle 63: Bestand erneuerbarer Energien in den Gemeinden des Landkreises Würzburg...... 186 Tabelle 64: Potenziale erneuerbarer Energien in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg...... 189

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 1

1. Ausgangssituation

1.1 Einführung

Die steigenden Kosten für fossile Energie bei gleichzeitig sinkenden Kosten für erneuerbare Energien sowie die Klimaschutzvorgaben des Bundes erfordern Maßnahmen zur Anpassung der Energiesysteme auch auf kommunaler und re- gionaler Ebene. Diese Maßnahmen stellen gleichzeitig Chancen für die Re- gionalentwicklung durch Energieeinsparung und durch Dezentralisierung der Energiesysteme unter zunehmender Nutzung erneuerbarer Energien dar. Das Energiekonzept für den Landkreis Würzburg dient in diesem Kontext in beson- derer Weise dazu, energetische und Klimaschutzüberlegungen in die kommu- nale und regionale Entwicklung zu integrieren. Dabei sollen durch das Ener- giekonzept sowohl Anreize geschaffen werden, die Klimaschutzziele zu errei- chen aber auch Einschränkungen ausgesprochen werden, um für den Klima- schutz nachteilige Entwicklungen zu schwächen oder gar auszuschließen. An diesem Punkt stellen neutrale, wissenschaftlich fundierte, quantitativ unterlegte und räumlich differenzierende Informationen ein entscheidendes Instrument zur Unterstützung und Umsetzung von Energie-und Klimaschutzzielen dar. Mit de- ren Hilfe können kommunale und regionale Akteure Energieeinsparpotenziale leichter identifizieren und den Ausbau erneuerbarer Energien effektiver planen und umsetzen.

1.2 Charakterisierung des Untersuchungsraumes

Der Landkreis Würzburg ist ein Landkreis im Süden des bayerischen Regie- rungsbezirks Unterfranken. Mit einer Größe von 968 km² ist er der viertgrößte Landkreis Unterfrankens. Der Verwaltungssitz befindet sich in der kreisfreien Stadt Würzburg.

Geographie und Landschaft

Im Regierungsbezirk Unterfranken bilden die Mainfränkischen Platten die größte naturräumliche Haupteinheitengruppe. Sie sind eine Landschaft im Norden des südwestdeutschen Schichtstufenlandes und bestehen aus Gestei- nen des Muschelkalks und des Unteren Keupers. Auf dem Gebiet des Land- kreises Würzburg befinden sich folgende Haupteinheiten der Mainfränkischen Platten: die Ochsenfurter Gau und Gollachgau, die Marktheidenfelder Platte, das Mittlere Maintal, die Gäuplatten im Maindreieck und die Wern-Lauer-Plat- ten. Diese Einheiten unterscheiden sich in Relief, Geologie und Nutzung. Im westlichen Teil des Landkreises liegen mit den Wern-Lauer-Platten (nördlich des Mains) und der Marktheidenfelder Platte (südlich des Mains) Landschaften,

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 2

die aus Gesteinen des Muschelkalks bestehen und ein mäßig bis starkes Reli- ef aufweisen. Hier kommen vor allem Gehölz- und waldreiche Kulturland- schaften vor. Im Gegensatz sind die sich im östlichen Teil des Landkreisen be- findenden Gäuplatten des Maindreiecks (nördlich des Mains) und die Och- senfurter und Gollachgau (südlich des Mains) durch die kaum verfalteten Ge- steine des Muschelkalks und den darüber liegenden Unterkeuper mit weit ver- breiteter Lössauflage geprägt. Sie zeichnen sich durch ein flachwelliges Relief aus und werden aufgrund der fruchtbaren Böden intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Der größte Fluss des Landkreises, der Main, durchfließt das Kreisgebiet von SO nach NW. Er hat ein 100 bis 150 m tiefes Tal in die Kalksteine des Mu- schelkalks geschnitten. Je nach geologisch-tektonischen Bedingungen und morphologischer Ausarbeitung bildet der Kalkstein an mindestens einer Talsei- te steile und schroffe Hänge. Die Landschaft des mittleren Maintals (ohne Würzburg) ist charakterisiert als Kulturlandschaft. An den günstig exponierten Hängen, die nicht besiedelt sind, wird Wein angebaut.

Weitere größere Flüsse, die durch das Gebiet des Landkreisen fließen, sind Gollach (29 km) , Tauber (129 km), (34 km) und Aalbach (20 km).

Flächennutzung

Laut einer Flächenerhebung im Jahr 2010 werden 64 % der Kreisgebietsflä- che landwirtschaftlich genutzt. 22 % der Flächen sind bewaldet. Siedlungs- und Verkehrsflächen nehmen 12 % ein. Von den 57.253 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche werden 92 % als Ackerland bewirtschaftet (Abbildung 11 im Anhang). Hauptfrüchte sind Weizen und Spelz (21.363 ha), Wintergerste (5.118 ha), Hackfrüchte (6.888 ha) und Futterpflanzen (5.848 ha). Größere zusammenhängende Waldgebiete sind der Gramschatzer Wald, der Gutten- berger Wald und der Irtenberger Wald. 34 % der Wälder im Landkreis Würzburg sind Staatswälder, 41 % Gemeindewälder und 25 % befinden sich im Privatbesitz. Etwa 1 % des Kreisgebietes sind Wasserflächen.

Verkehrsinfrastruktur

Aufgrund der zentralen Lage innerhalb Deutschlands hat der Landkreis eine gute Verkehrsinfrastruktur. Mehrere wichtige Autobahnen durchqueren den Landkreis und verbinden ihn mit anderen Regionen und Ballungszentren. Die Bundesautobahn 3 erschließt den Landkreis Würzburg in West-Ost-Richtung. Am Autobahndreieck Würzburg-West zweigt die Autobahn 81 nach Süden ab. Den Nordosten des Landkreises durchquert die Autobahn 7 in Nord-Süd- Richtung. Außerdem durchqueren die Bundesstraßen 8, 13, 19, 27 das

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 3

Kreisgebiet. Würzburg als Hauptstadt Unterfrankens ist außerdem als Knoten- punkt von Haupteisenbahnlinien über Bayern hinaus bedeutsam. Zusätzlich ist der Main, der zentral durch den Landkreis fließt, ein wichtiger Schifffahrts- weg.

Städte und Gemeinden

Das Gebiet des Landkreises gliedert sich in 52 Gemeinden, von denen vier Städte und 15 Märkte sind. Die größte Stadt im Kreisgebiet ist mit 11.304 Einwohnern (Stand 31.12.2011). Sie soll laut Regionalplan zum möglichen Mittelzentrum entwickelt werden. Außerdem gibt es mit dem Gram- schatzer Wald, dem Guttenberger Wald und dem Irtenberger Wald drei ge- meindefreie Gebiete mit einer Gesamtgröße von 55 km².

Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung

Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung beträgt die Einwohnerzahl im Gebiet des Landkreises 159.802 (Stand 31.12.2011). Ausgehend vom Jahr 1840 nahm die Bevölkerung im Land- kreis, mit Ausnahme der Zeitspanne von 1950-1961, bis zum Jahr 2001 ste- tig zu. Seit dem Jahr 2001 (159.311 Menschen) ist die Einwohnerzahl stabil und schwankt im Vergleich zum Vorjahr zwischen –0.3 und +0.3 % (BLSD 2012a).

1.3 Klimaschutzaktivitäten in Stadt und Landkreis Würzburg

Aufgrund des anthropogen verursachten Klimawandels werden auf allen ad- ministrativen Ebenen Klimaschutzprogramme mit dem Ziel initiiert, fossile Ener- gieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Außerdem sollen durch Ef- fizienzerhöhungen bei der Nutzung und Umwandlung von Energie, erhebli- che Mengen an Energie und somit Kosten eingespart werden. Für den ge- samten Freistaat Bayern liegt ein Gutachten zu „Analysen und Bewertungen zu Zustand und Potenzialen, Umsetzungs-Chancen und Hemmnissen für erneu- erbare Energien im Freistadt Bayern“ vor (ThINK 2011). Dabei wurden u. a. neben der Erfassung des Ist-Zustandes auch Potenziale zur Nutzung erneuer- barer Energien begutachtet. Aufgrund der naturräumlichen und landschaftli- chen Bedingungen in Bayern besitzen die Bioenergie und die Wasserkraft die höchsten Nutzungsgrade im Bereich erneuerbarer Energien. Die erneuer- bare Energiedichte korreliert insbesondere mit den agrarisch und forstwirt- schaftlich Flächenlandkreisen und den Wasserkraftanlagen entlang der Fließ- gewässer Donau, Main und deren Zuflüssen. Da es im Freistaat Bayern au- ßerdem günstige klimatischen Bedingungen für die Nutzung der Solarenergie gibt, entfallen die größten jährlichen Zuwachsraten auf Photovoltaik und So-

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larthermie. Windenergie spielt auf Ebene des Freistaates Bayern eine unterge- ordnete Rolle.

Klimaschutzkonzept der Stadt Würzburg

Ziel des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Würzburg ist es neben den Einspar- möglichkeiten aufgrund eines effizienten Energieeinsatzes und der energeti- schen Sanierung der Liegenschaften auch Einsparmöglichkeiten bei privaten Haushalten, der Industrie und im Gewerbe zu berücksichtigen sowie Einsatz- möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien systematisch zu erarbeiten und zu erschließen. Zudem werden Aspekte einer klimafreundlichen und ener- gieeffizienten Siedlungsstruktur- und Verkehrsplanung sowie Möglichkeiten stadtklimatischer Anpassungsmaßnahmen im Kontext des Klimawandels unter- sucht.

In einem ersten Schritt wurde zunächst eine Bestandsaufnahme aller klimarele- vanten Daten durchgeführt. Darauf aufbauend wurden in den einzelnen Berei- chen Möglichkeiten zur Verbesserung des Klimaschutzes ermittelt. Dafür konn- ten zu den Themen Erneuerbare Energien, Unternehmen, Mobilität, Haus- und Klimaanpassung konkrete Projekte und Maßnahmen entwickelt und für die Umsetzung vorbereitet werden. Aufgrund der räumlichen Lage der Stadt Würzburg innerhalb des Landkreises Würzburg und den bestehenden Stoff- und Energieströmen wird eine Zusammenarbeit im Bereich Erneuerbare Ener- gien/Energieversorgung angeraten. Die Veröffentlichung des Konzeptes er- folgte Ende 2012 (Stadt Würzburg 2012).

Klimaschutzkonzept der Gemeinde Veitshöchheim

Die Gemeinde Veitshöchheim liegt etwa 7 km nordwestlich von Würzburg. Die als Unterzentrum eingestufte Gemeinde hat etwa 10.000 Einwohner, ein Gewerbegebiet mit ca. 30 Betrieben sowie eine Bundeswehrkaserne. Veits- höchheim ist eine von der Fläche (10 km²) eher kleine Gemeinde.Die gesam-

te CO2-Emission auf dem Gemeindegebiet beträgt ca. 70.000 t pro Jahr. Um

das langfristige Ziel, eine CO2-neutrale Gemeinde zu werden, zu erreichen, wurden im Klimaschutzkonzept mögliche Einsparpotenziale und Subsituie- rungsmöglichkeiten durch vor Ort produzierte erneuerbare Energien ermittelt.

Laut Klimaschutzkonzept gibt es ein sehr hohes Einsparpotenzial im Bereich Wohngebäude. Da ein Großteil der Gemeinde aus älteren, unsanierten Ge- bäuden mit sehr niedrigem Energiestandard besteht, ergibt sich hier ein Ein- sparpotenzial allein durch energetische Sanierungen von über 60 %. Weitere Einsparmöglichkeiten werden vor allem im Bereich Verkehr und bei der Stra- ßenbeleuchtung gesehen.

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Das Potenzial für, auf dem Gemeindegebiet nutzbare, regenerative Energie- träger ist gering. Aufgrund der kleinen Gemeindefläche sowie der Flächennut- zungsarten ist der mögliche Ertrag an Biomasse begrenzt. Die Bedingungen für die Erzeugung von Wind- und Wasserkraft sind schlecht. Gute Vorausset- zungen auf dem Gemeindegebiet werden vor allem für die Nutzung von Pho- tovoltaik und Solarthermie gesehen. Vor allem im Bereich Wohngebäude sind diese regenerativen Energien nutzbar, werden aber nur vereinzelt angewandt. Durch von der Gemeinde initiierte und unterstützte Projekte ist es gut möglich, in Veitshöchheim eine große Fläche mit Photovoltaik- und solarthermischen Modulen zu belegen, und somit den Bezug von Netzstrom zu verringern. Weiterhin wird die Nutzung der Wärme des Trink- und/oder Abwassers zur Energiegewinnung diskutiert. In einem längerfristigen Zeitraum könnten die großen Abwasserrohre mit Wärmetauscherstrecken ausgerüstet werden, die von Wärmepumpen entwärmt werden. Dadurch kann ein nicht unerheblicher Anteil der für die Trinkwassererwärmung aufgebrachten Energie wieder zu- rückgewonnen und in ein Nahwärmenetz eingespeist werden. Diese Wärme- netze stellen eine wirtschaftliche Alternative zur Energieversorgung vor allem in kleineren Siedlungsbereichen dar.

Vielfältige Möglichkeiten zu Energieeinsparung und –gewinnung werden im Bereich der Kläranlage gesehen. Hier kann das Faulgas, das Abwasser und der Klärschlamm genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nut- zung der nach Süden ausgerichteten Dachflächen der Kläranlage für Photo- voltaik. Ziel sollte eine energieautarke Kläranlage sein.

Da das Bewusstsein in der Bevölkerung für das Thema CO2-Einsparung fast nicht vorhanden ist, sind eine gute Öffentlichkeitsarbeit, das Durchführen von Leuchtturmprojekten und eine Vorbildfunktion der Gemeindeverwaltung bedeu- tende Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes. Um die Umsetzung des Klimaschutzprojekte voranzutreiben und dessen Ziele zu erreichen sowie das Bewusstsein für diese Aufgaben in der Gemeinde zu er- höhen, arbeitet für die Gemeinde seit Oktober 2012 ein Klimaschutzmana- ger.

Weitere Klimaschutzaktivitäten im Landkreis Würzburg

Ein detailliertes Klimaschutzkonzept im Gebiet des Landkreises Würzburg liegt für die Gemeinde Veitshöchheim vor (siehe unten). Außerdem haben sich Ge- meinden zusammengeschlossen, um Strategiekonzepte für die „Integrierte Ländliche Entwicklung“ auszuarbeiten. In der interkommunalen Allianz "Fränki- scher Süden - zwischen Main und Tauber" (ehemals „Landkreis Würzburg-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 6

Süd“) haben sich 14 Gemeinden mit einer Gesamtfläche von ca. 370 km² zusammengeschlossen (Stadt , , Markt Bütthard, Gaukönigs- hofen, Markt , , , Kirchheim, Stadt Ochsenfurt, Markt Reichenberg, , Stadt Röttingen, , ). Deren Gesamtkonzept beinhaltet auch ein Strategiekon- zept Energie. In dem Konzept des Allianzgebietes wird der Ist-Zustand im Be- reich der Anwendung erneuerbarer Energien vorgestellt und Chancen in die- sem Bereich für die ländliche Entwicklung diskutiert. Ziel ist die Bündelung und Steuerung der Nutzung regenerativer Energieträger und Energieanlagen und die Frage, inwieweit regenerative Energien zur Stärkung der lokalen Wertschöpfung beitragen können. In Zukunft soll laut dem Strategiekonzept Energie für das Allianzgebiet ein Klimaschutzkonzept zur Erarbeitung von

Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes entwickelt und darauf auf- bauend Konzepte und Ansätze zum Umgang mit neuen Energien ausgearbei- tet werden. Konkrete Maßnahmen und Pläne sind im Strategiekonzept Ener- gie kurz dargestellt. Dazu gehören u. a. die Errichtung eines/er (Bio)Energie- dorf/(Bio)Energie-Region, eines interkommunalen Windparks Würzburg-Süd, großflächiger Photovoltaikanlagen, die Wiederbelebung der Nutzung von al- ten Mühlen (Wasserkraft), der Aufbau von innerörtlichen Wärmenetzen im Al- lianzgebiet und Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Bestandsge- bäuden (IALWS 2012).

In Erstellung ist ein solches „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ (ILEK) auch für den westlichen Landkreis mit den Gemeinden , Eisingen, Greußenheim, , , Holzkirchen, Kist, , Neu- brunn, Remlingen, , Waldbrunn und Waldbüttelbrunn und landkreis- übergreifend für das Gebiet „Südliches Maindreieck“ mit den sich im Kreisge- biet befindenden Gemeinden , Frickenhausen, Ochsenfurt, Rander- sacker, , und .

Im Rahmen des Pilotprojektes „Energiecoaching für Gemeinden“ der Regie- rung Unterfranken kommen 30 Kommunen in den Genuss einer kostenlosen In- itialberatung. Im Landkreis Würzburg sind dies , , Gelchs- heim und Riedenheim. Dieses Energiecoaching verfolgt das Ziel, Gemeinden bei der Umsetzung der Energiewende zu unterstützen. Dabei soll der Energie- coach unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort Handlungsmöglich- keiten zur Energieeinsparung, zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien aufzeigen. Unter anderem soll auf die Themen Energienutzungsplan, Energiemanagement für kommunale Gebäude und An- lagen, Bürgerberatung und Bürgerengagement, Fördermöglichkeiten, pla-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 7 nungsrechtliche Instrumente sowie Strategien zur Nutzung der Potenziale für erneuerbare Energien eingegangen werden.

In vielen Gemeinden des Landkreises gibt es Initiativen hinsichtlich der Nut- zung erneuerbarer Energien (Tabellen 1 bzw. 42 im Anhang). So haben sich u. a. in den Gemeinden Waldbrunn, Geroldshausen, Greußenheim, Holzkir- chen und Kürnach Solarparks angesiedelt. Es gibt mehrere Hackschnitzelanla- gen u. a. in Greußenheim und Röttingen. Energie aus Hackschnitzelanlagen werden beispielsweise zu Heizung einer Schule, einer Kindertagesstätte und einer Halle in Reichenberg sowie für eine Turnhalle in genutzt. Außer- dem werden in einigen Gemeinden Biogasanlagen betrieben und in der Ge- meinde Helmstadt ein Windpark. Planungen zur Errichtung von Windparks gibt es in vielen Gemeinden. Die Gemeinde Rimpar ist mit 400 Solar- und Photovoltaikanlagen eine Solarhochburg Bayerns. Hier gibt es diese Anlagen auch auf sieben gemeindeeigenen Gebäuden (Schleifweg-, Schlossmühl- und Schäfereikindergarten, Bauhof, Matthias-Ehrenfried-Schule, Turnhalle Neue Siedlung und Maximilian-Kolbe-Schule (Sommer 2011). Auch in Greußen- heim wurden gemeindeeigene Gebäude mit Photovoltaik ausgestattet.

Tabelle 1: Aktivitäten weiterer Akteure mit Bezug zum Klimaschutz

Akteur Aktivitäten

- Erwerb, Errichtung und Unterhaltung von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien Raiffeisenbank - - Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und/oder Kürnach bzw. Wärme Bürger-Energie Pleichach- - Unterstützung, Beratung und Information von Mitgliedern und Kürnach eG Dritten in Fragen der regenerativen Energiegewinnung - Gemeinsamer Einkauf von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien für Mitglieder und Dritte

Genossenschaft Bürger- Energie Altertheim eG i. Windenergieanlagen Gr.

Lokale Agenda 21 von Stadt und Landkreis Energieberatung, kostenloser Energiecheck Würzburg

Förderkreis Umweltschutz Energieeffizienz-Initiative: Beratung von Unternehmen bei der in Unterfranken (FUU) Energieeinsparung und Effizienzsteigerung e. V.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 8

2. Bestandsanalyse

2.1 Strukturen der Energieerzeugung und -versorgung

Strukturen der Stromversorgung

Die Energieversorgung in der Region Würzburg wird vornehmlich durch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) und das AKW in Gra- fenrheinfeld geleistet und somit die benötigte Grundlast im Stromnetz durch le- diglich zwei Betreiber gesichert. Diese sind für die reine Stromerzeugung ver- antwortlich und nicht für den Stromtransport, welcher separat von einzelnen Stromnetzbetreibern vollzogen wird (Tabelle 2). Der klassische Kraftwerkspark in der Region ist geprägt durch vier Erdgasturbinen bei der Würzburger Ver- sorgungs- und Verkehrs-GmbH und dem Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld. Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH erbringt mit einer installierten Gesamtleistung von 122 MW den höchsten Versorgungsanteil in der Region Würzburg. Auch wenn sich das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld außerhalb des Landkreises Würzburg befindet, ist dies bei der Betrachtung der Grund- lastsicherung nicht auszuklammern. Das AKW ist das mit Abstand größte Kraftwerk in der Region Mainfranken, mit einer installierten Leistung von 1.275 MW (Tabelle 3). Zieht man die geplante Stilllegung im Jahr 2015 im Rahmen des Atom-Moratoriums der Bundesregierung in Betracht, muss darauf geachtet werden, dass auch nach 2015 die Sicherstellung der benötigten Grundlast in der Region Würzburg gewährleistet ist. Dies wird nach Planun- gen durch den Neubau der Starkstromtrasse aus Richtung Thüringen vollzogen (Abbildung 12 im Anhang). Diese wird aufgrund der dort schon vorhandenen Verteilungsnetzstruktur in Grafenrheinfeld angeschlossen und kann somit das AKW teilweise ersetzen. Einschränkend ist hierbei jedoch zu erwähnen, dass dieser Ausbau von Protesten begleitet wird.

Wird der notwendige Netzausbau nicht bis zum Zeitpunkt der Abschaltung vollendet, kann davon ausgegangen werden, dass es in der Region Main- franken zu Engpässen und somit auch zu periodenbedingten Stromausfällen kommen kann. Die Versorgungssicherheit bzgl. Strom wäre ab diesem Zeit- punkt nicht mehr gegeben. Im Zuge der Energiewende sind in den letzten Jah- ren eine Vielzahl kleinerer oder mittlerer Kraftwerke entstanden. Meist handelt es sich dabei um Solar- und Windkraftwerke, die mitunter aber auch Leistun- gen von deutlich mehr als 10 MW erreichen können (Tabelle 3). Die Stromlie- ferung ist hier jedoch nicht kontinuierlich. Insbesondere Solarkraftwerke liefern Strom vor allem in Tag-Nacht-Rhytmen wodurch sie nicht zur Sicherung der Grundlast beitragen. Schwankungen der Windkrafterzeugung hingegen kön-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 9 nen über den überregionalen Netzverbund zumindest teilweise ausgeglichen werden ("irgendwo weht immer Wind"). Tabelle 2: Stromnetzbetreiber im Landkreis Würzburg Stromnetzbetreiber Gemeinde E.ON Bayern Altertheim, Erlabrunn, Greußenheim, Helmstadt, Holzkirchen, Regensburg , Neubrunn, Remlingen, Thüngersheim, Uettingen Energieversorgung Lohr- Karlstadt und Veitshöchheim Umgebung EW Müller Tauberrettersheim Taubrettersheim Eibelstadt, Eisingen, Estenfeld, , Geroldshausen, Güntersleben, Guttenberger Wald, Hettstadt, Höchberg, Mainfranken-Netze Irtenberger Wald, Kist, Kleinrinderfeld, Margestshöchheim, Würzburg , Reichenberg, Rimpar, , Sommerhausen, Theilheim, Waldbrunn, Winterhausen, Zell a. Main Stadt Röttingen Röttingen Unterfränkische , Gramschatzer Wald, Hausen b. Würzburg, Rimpar, Überlandzentrale Lülsfeld Aub, Bieberehren, Bütthard, Eisenheim, Frickenhausen a. Main, ÜWS-Netz Gaukönigshofen, Gelchsheim, Giebelstadt, Kirchheim, Kürnach, Weikersheim , Ochsenfurt, , Riedenheim, Röttingen, Sonderhofen, Unterpleichfeld VWG Versorgungsbetriebe Waldbüttelbrunn Waldbüttelbrunn

Tabelle 3: Kraftwerkspark in der Region Würzburg Installierte Leistung Standort Technologie [MW] Würzburg GuD 122 Giebelstadt Photovoltaik 28 Geroldshausen Photovoltaik 16 Riedenheim Photovoltaik 10 Helmstadt Windkraft 13 Reichenberg Windkraft 11 Ochsenfurt Windkraft 10 Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) Atomkraft 1.275

Strukturen der Gasversorgung

Die Gasversorgung wird in der Region von verschiedenen Gasnetzbetreibern sichergestellt, welche teilweise auch in der Region ansässig sind (Tabelle 4). Die Anzahl der Netzbetreiber ist hier wesentlich geringer als bei den Strom- netzbetreibern, welche die Gemeinden im Nieder- und Mittelspannungsbe- reich mit Strom versorgen. Das wichtigste Versorgungsunternehmen ist die Gasversorgung Unterfranken (GASUF) in Würzburg. Ihr Versorgungsgebiet

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 10

umfasst 69 Städte und Gemeinden in Unterfranken, darunter einen Großteil des Landkreises Würzburg. Anhand der Tabelle 4 ist auch zu erkennen, dass im Landkreis Würzburg nicht alle Gemeinden an das öffentliche Gasnetz an- geschlossen sind und sich somit durch andere Energieträger versorgen müs- sen. Tabelle 4: Gasnetzbetreiber im Landkreis Würzburg Gasnetzbetreiber Gemeinde Bergtheim,Eisenheim, Estenfeld, Frickenhausen a. Main, Giebelstadt, Energienetze Güntersleben, Hettstadt, Kürnach, Oberpleichfeld, Ochsenfurt, Bayern Regensburg Prosselsheim, Rimpar, Rottendorf, Unterpleichfeld Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Erlabrunn, Leinach, Margetshöchheim, Thüngersheim, Veitshöchheim Umgebung Eibelstadt, Eisingen, Gerbrunn, Höchberg, Kist, Kleinrinderfeld, Mainfranken Netze Randersacker, Reichenberg, Sommerhausen, Waldbrunn, Würzburg Winterhausen, Zell a. Main N-ERGIE Netz Röttingen, Tauberrettersheim Nürnberg VWG Versorgungsbetrieb Waldbüttelbrunn Waldbüttelbrunn

Die weitere Steigerung der Gasversorgung, von der in Fachkreisen ausgegan- gen wird, wird in der Region Würzburg wahrscheinlich nicht auf Engpässe und Ausbauschwierigkeiten stoßen. Wie in Abbildung 13 (Anhang) zu erken- nen ist, läuft direkt durch den Landkreis Würzburg eine der Hauptversorgungs- trassen, was den Ausbau von BHKWs und KWK-Anlagen ohne größere Risi- ken gestattet, wenn die Versorgung zum Teil auf klassische Leitungen setzt. So wäre der Ausbau von gasbetriebenen Spitzenlastkraftwerken ohne einen wei- teren Ausbau von Großleitungen möglich. Diese haben eine Anlaufzeit von wenigen Minuten und könnten bei Unterversorgung zeitnah ans Netz gehen. Dies wird in Zukunft verstärkt notwendig sein, um Schwankungen und Produk- tionssenken, welche durch erneuerbare Energien zwischen Tag- und Nachtzei- ten entstehen, abzufangen und auszugleichen. Im Ergebnis wird eine verbes- serte Versorgungssicherheit erreicht.

Lokale Wärmenetze

Zu den klassischen Erzeugungsstrukturen im Wärmebereich kommt auch eine wachsende Anzahl von Nahwärmenetzen hinzu. Diese entstehen wenn sich Gebäude oder sonstige Liegenschaften eigens mit Wärme versorgen und die- se durch Wärmenetze in Objekte transportieren und direkt vor Ort nutzen. In einigen Fällen tritt hierbei die Wärme als Nebenprodukt von BHKW-Anlagen oder sonstigen KWK-Anlagen auf. Diese werden aufgrund der Kostensteige-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 11 rung von Wärme und Strom vermehrt zum Einsatz gebracht und durch Effizi- enzsteigerungen vorangetrieben. Derartige Erzeugungsanlagen werden in Deutschland vermehrt verbaut und zusätzlich gefördert, wodurch die erzeugte Energie auf kurzen Transportwegen direkt vor Ort genutzt und die Umwelt zu- sätzlich entlastet wird. Im Landkreis Würzburg existieren Nah- bzw. Fernwär- menetze in folgenden Gemeinden:

• Bergtheim: Netz und Anlage 2012 in Betrieb gegangen mit einer bis- herigen Wärmemengenkapazität von bis zu 450.000 kWh pro Jahr,

• Eibelstadt: Netz mit einem 2012 in Betrieb gegangenem BHKW, welches derzeit ein Seniorenheim und künftig eine im Bau befindliche Wohnanlage mit Energie versorgen wird,

• Greußenheim: Netz, welches mittels Hackschnitzelanlage (680 kW) versorgt wird,

• Hausen b. Würzburg: Nahwärmenetz in jedem der drei Ortsteile, be- trieben mit Hackschnitzelheizungen und Biogasanlage,

• Höchberg: kleines lokales Wärmenetz im Mainlandzentrum, welches mittels erdgasbetriebenem BHKW das Mainlandbad und weitere um- liegende Gebäude versorgt,

• Ochsenfurt: Fernwärmenetz mit Abwärme des Südzucker-Werkes mit derzeit 230 Abnehmern und 11 Mio. kWh Wärmeabsatz, zudem genossenschaftliches Versorgungsnetz im Ortsteil Hopferstadt, welches durch Biogasanlagen verschiedener Größen gespeist wird und 135 Abnehmer mit 4,7 Mio. kWh im Jahr bedient,

• Rimpar: kleines Wärmenetz, das eine Turnhalle und eine Grundschule über eine Hachschnitzelheizung mit 150 kW Leistung versorgt,

• Thüngersheim: erdgasbasierte Wärmeerzeugung (550 kW) mit einer Wärmekapazität von 1.1 Mio. kWh von der bereits im 1 Mio. kWh durch Verbraucher im Nahbereich abgenommen wird,

• Veitshöchheim: mehrere kleine Wärmenetze auf dem Gemeindege- biet, welche aus Erdgas und Rapsöl gespeist werden und die Landes- anstalt für Wein und Garten, das Schulzentrum (200.000 kWh pro Jahr) und das Berufsförderwerk versorgen.

Darüber hinaus gab die Gemeinde Kürnach im Erhebungsbogen an, die Er- richtung eines lokalen Wärmenetzes derzeit zu prüfen.

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2.2 Energieverbrauch

Um den Energieverbrauch im Landkreis zu beziffern, wurden zwei umfangrei- che Erhebungen durchgeführt. Zum ersten erfolgte eine Verbrauchs-Erhebung mittels Fragebogen bei den Gemeinden. Weiterhin wurden die Kaminkehrer- meister im Landkreis bzgl. der installierten Anlagen in den Gemeinden abge- fragt. Zudem wurden vereinzelt Großverbraucher hinsichtlich ihrer Verbräuche überprüft und die Ergebnisse der gemeindlichen Erhebungen mit den Netzbe- treibern abgeglichen. Daher kann die zur Verfügung stehende Datenbasis ins- gesamt als gut bis sehr gut bezeichnet werden, die daraus abgeleiteten Para- meter als verlässlich.

Erhebung in den Gemeinden

Im Rahmen der Energieverbrauchsanalyse für den Landkreis Würzburg wurde im November 2012 an alle Städte, Gemeinden und Märkte des Landkreises ein Erhebungsbogen versandt. Dieser enthielt Fragen zum örtlichen Strom- und Gasverbrauch der letzten Jahre, den Verbrauchsdaten der Straßenbeleuch- tung, den Verbräuchen kommunaler Gebäude, den vorhandenen Wärmenetz- strukturen und dem Grad der Holznutzung für Heizzwecke. Gleichzeitig wur- den bestehende oder geplante Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energi- en abgefragt.

Die Daten zu Strom- und Gasverbrauch beruhen auf den Konzessionsabrech- nungen der Netzbetreiber, die Konzessionsabgaben für die Verlegung und den Betrieb von Versorgungsleitungen auf dem Gemeindegebiet an die Kom- munen zahlen. Da jede Gemeinde Konzessionsverträge unterhält, bilden die- se eine verlässliche Grundlage für die Beurteilung der in der Kommune ver- brauchten Strom- und Gasmengen. Eine Ausnahme bilden hier Sonderver- tragskunden, die keine Konzessionsabgaben zahlen müssen. Dies sind in der Regel Verbraucher die größere Mengen an Energie beziehen wie z. B. Indus- triebetriebe oder die aufgrund ihrer Lage oder des Charakters des Abnehmers (Kasernen bzw. militärische Einrichtungen) besonderen Konditionen unterlie- gen. Diese Sondervertragskunden müssen einzeln recherchiert und abgefragt werden, geben aber aus Datenschutzgründen häufig keine Auskunft über ihre Verbräuche.

Für den Strom- und Gasverbrauch wurden jeweils die Jahre 2008 bis 2011 abgefragt, um eine Konsistenzprüfung der Daten zu ermöglichen und die In- terpolation von fehlenden Werten zu ermöglichen. In den Tabellen 43, 44 und 45 (Anhang) werden die Ergebnisse der Erhebung zusammengefasst. Alle Gemeinden haben – in unterschiedlicher Qualität – geantwortet. Das

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 13

Antwortverhalten fiel von 2011 bis 2008 ab. Für die Auswertung wurden die 2011er Daten herangezogen. Auch hier bestanden Datenlücken. Diese wur- den für die Strom- und Gasverbräuche über die Einwohnerzahl interpoliert. Die größeren Lücken waren bei den Angaben zu den Strom- und Wärmever- bräuchen der kommunalen Liegenschaften zu finden. Aufgrund der methodi- schen Schwierigkeiten einer Interpolation wurde hier darauf verzichtet.

Erhebung bei den Kaminkehrern

Neben der Erhebung bei den Gemeinden wurden die Kaminkehrermeister im Landkreis für eine Zusammenarbeit gewonnen. Sie lieferten Daten zu den nicht leitungsgebundenen Energieträgern. Für fast alle Gemeinden lagen da- mit jeweils Anlagenzahl und installierte Leistung für die Energieträger Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Holz und Kohle vor. Lediglich für Sommerhausen, Theil- heim, Winterhausen und Teile von Eibelstadt liegen keine Angaben der Ka- minkehrer vor. Für diese wurden Werte aus den Daten der restlichen Gemein- den und der Einwohnerzahl ermittelt. Diese sind in den Tabellen gesondert ge- kennzeichnet

Ergebnisse der Erhebungen

Aus den Erhebungen zeichnet sich folgendes Bild des Energieverbrauchs (Ta- belle 5): Der Verbrauch an Wärme hat naturgemäß den größten Anteil (49 %) und beläuft sich auf 2.091 GWh bzw. 13.082 kWh/Ew im Jahr 2011. Der Verbrauch an Strom ist dagegen nur etwa ein Drittel so hoch (14 %) und er- reicht 576 GWh bzw. 3.602 kWh/Ew. Ein Grund für das hohe Wärme- -Strom-Verhältnis dürften auch wärmegeführte KWK-Anlagen sein, die den pro- duzierten Strom für den Eigenbedarf nutzen und nur fehlende Strommengen einkaufen, z. B. Südzucker-Werk Ochsenfurt. Die Energieträger wie Gas oder Kohle würden dann dem Wärmebereich zugezählt, obwohl Teile auch in Strom gewandelt werden, was bilanziell jedoch nur schwer erfassbar ist. Der Kraftstoffverbrauch stellt mit 1.575 GWh bzw. 9.855 kWh/EW etwa ein Drittel des Gesamtverbrauchs. Dieser summiert sich zu 4.241 GWh bzw. 26.539 kWh/Ew. Im Vergleich dazu liegt der bayerische und der bundes- deutsche Verbrauch pro Einwohner bei etwa 29.100 bzw. 29.700 kWh. Dies hat primär damit zu tun, dass der Landkreis Würzburg ländlicher und durch weniger Industrie geprägt ist als im bayerischen und bundesdeutschen Durchschnitt. Auch existieren noch Datenlücken durch fehlende oder fehlerhaf- te Daten, z. B. bei den Rückmeldungen der Gemeinden und Kaminkehrer so- wie eventuell fehlenden Sondervertragskunden ohne Konzessionsabgaben. Aus diesem Grund wurden die erhobenen Daten zusätzlich mit Angaben der

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 14

Strom- und Gasnetzbetreiber abgeglichen. Dabei wurden i.d.R. Abweichun- gen von weniger als +/- 10 % festgestellt. Nur bei zwei Gemeinden gab es größere, nicht nachvollziehbare Abweichungen bei den Erdgas-Verbrauchsda- ten (siehe Erläuterungen Tabelle 44).

Ebenfalls zu beachten ist, dass nur der straßengebundene Verkehr aus den Zu- lassungszahlen erfasst wurde. Für Bahn-, Flug- und Schiffsverkehr existieren keine, für den Landkreis aufgelösten, Datengrundlagen. Betrachtet man die Landesebene würden pro Einwohner etwa 234 kWh für Schienenverkehr, 1.541 kWh für Flugverkehr und 6 kWh für die Binnenschifffahrt an Energie- verbrauch hinzu kommen (BLSD 2012b). Unter Einbeziehung dieser Werte würde der Kraftstoffverbrauch im Landkreis Würzburg bei 11.636 kWh/Ew liegen und sich der Gesamtverbrauch je Einwohner mit 28.320 kWh weiter an die oben genannten bayerischen und Bundeswerte annähern.

Tabelle 5: Energieverbrauch im Landkreis Würzburg 2011 nach Energieformen

Gesamtverbrauch nach Gesamtverbrauch nach Anteil am Energieform Erhebung Erhebung Gesamtverbrauch [GWh] [kWh/Ew] [%]

Strom 576 3.602 14

Wärme 2.091 13.082 49

Kraftstoff 1.575 9.855 37

Gesamt 4.241 26.539 100

Betrachtet man die Verbräuche auf Gemeindeebene liegen bevölkerungsrei- chere Städte und Gemeinden wie Ochsenfurt (847 GWh), Veitshöchheim (265 GWh) und Höchberg (220 GWh) auf den ersten Plätzen. Ochsenfurt weist aufgrund der ansässigen Industriebetriebe Südzucker und Danone einen besonders hohen Verbrauch auf. Bei den pro-Kopf-Verbräuchen ist ebenfalls Ochsenfurt mit 74.949 kWh/Ew an erster Stelle zu finden, gefolgt von Röttin- gen (37.863 kWh/Ew) und Gelchsheim (29.255 kWh/Ew).

Im Strombereich dominieren die privaten Verbraucher (Tarife Standard und Schwachlast) mit 320 GWh bzw. 56 % Anteil am Gesamtverbrauch vor den nicht-privaten Verbrauchern (Tarife Sondervertrag, Niederspannung und Sonsti- ge) mit 256 GWh (Abbildung 1).

Abbildung 2 zeigt den Wärmeverbrauch nach Energieträgern. Zwar wurden die leitungsgebundenen Gasverbräuche bei den Gemeinden auch nach Tari- fen abgefragt, die Zuordnung der nicht-leitungsgebundenen erfolgte jedoch bei den Kaminkehrern nach Energieträgern, was eine Aufteilung in private

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 15 und nicht-private Verbraucher nicht zulässt. Die Wärmeversorgung des Land- kreises wird vor allem durch Erdgas (903 GWh bzw. 43 % Anteil) und Heiz- öl (666 GWh bzw. 32 % Anteil) realisiert. Der große Anteil an Wärme aus Kohle (271 GWh bzw. 13 %) ergibt sich durch den Industrieverbrauch von Südzucker in Ochsenfurt. Die Holznutzung (Abbildung 3) ist nur mit 10 % An- teil bzw. 211 GWh im Landkreis vertreten.

Abbildung 1: Stromverbrauch 2011 nach Tarifen im Landkreis Würzburg

Abbildung 2: Wärmeverbrauch 2011 nach Energieträgern im Landkreis Würzburg

Bei den Verbräuchen der kommunalen Liegenschaften war die Datenlage im Bereich Strom gut, im Bereich Wärme sehr lückenhaft. Die Stromverbräuche der 45 rückmeldenden Gemeinden beläuft sich auf 10,2 GWh für das Jahr

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 16

2011. Die Rückmeldung von 26 Gemeinden zu den Wärmeverbräuchen er- gab einen Gesamtverbrauch von 14,3 GWh. Für die Straßenbeleuchtung la- gen von allen Gemeinden Daten für das Jahr 2011 vor. Hier ergab sich ein Gesamtverbrauch von 8,5 GWh.

Abbildung 3: Holznutzung zu Heizzwecken in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Die Verbrauchsdaten für die Liegenschaften des Landkreises Würzburg wur- den von den Mitarbeitern des Fachbereichs Liegenschaften des Landratsamtes zugearbeitet. Nach dieser Aufstellung nutzt der Landkreis Würzburg und sei- ne Behörden 28 Gebäude, wovon zehn Verwaltungsgebäude, 13 Schulge- bäude und fünf Gebäude sonstiger Nutzung sind. Die Angaben zu den Strom- und Wärmeverbräuchen sind recht unterschiedlich und liegen oft nicht für Kalenderjahre vor, sondern nur für individuelle Abrechnungszeiträume. Aus der Datenlage leitet sich bereits die erste empfohlene Maßnahme ab: ein ste- tes und konsistentes Verbrauchs-Monitoring für alle Liegenschaften für jedes Kalenderjahr, besser sogar in monatlicher Erhebung (Kapitel 4.3). Tabelle 6 zeigt die Zusammenfassung der Verbrauchsdaten. Dabei wurde auf die Daten für 2010 zurückgegriffen, da diese vollständiger waren. Insgesamt wurden etwa 1,55 GWh Strom und 4,94 GWh Wärme verbraucht. Dies schließt je- doch einige Gebäude, für die keine Daten vorlagen, nicht mit ein. Der reale Verbrauch dürfte also noch etwas höher gelegen haben. Auch wurden teils mehrere Gebäude zusammen abgerechnet, was die Auswertung erschwerte. Versucht man, den Energieverbrauch je Quadratmeter Nettogrundfläche über- schlägig aus den vorhandenen Daten zu berechnen, erhält man Werte von kleiner 10 kWh/m2 bis über 1.300 kWh/m2. Dies deutet auf Fehler in den

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 17 vorhandenen Daten oder aber tatsächlich sehr niedrige (Leerstand?) bzw. sehr hohe Verbräuche (unsanierte Gebäude?) hin.

Tabelle 6: Energieverbräuche der Liegenschaften des Landkreises Würzburg für das Jahr 2010

Strom- Wärme- Nutzungs- verbrauch Bemerkung verbrauch Bemerkung kategorie [kWh] [kWh] Keine Angaben für 1 von 10 Liegenschaften; ein Verwaltungs- Keine Angaben für 3 589.629 Gebäude mit 1.142.169 gebäude von 10 Liegenschaften Angaben von 2012, da erst seit 2011 am Netz Keine Angaben für 4 Keine Angaben für 3 von 13; Angaben von Schulgebäude 903.899 von 13 3.750.642 2 Liegenschaften nicht Liegenschaften verwendbar Sonstige Keine Angaben für 1 Keine Angaben für 4 60.485 44.772 Gebäude von 5 Liegenschaften von 5 Liegenschaften Gesamt 1.554.013 - 4.937.583 -

Da sich der überwiegende Teil der Gebäude im Eigentum des Landkreises be- finden, kann hier über die energetische Sanierung und den energiebewussten Umgang Kosten gespart werden. Für die angemieteten Gebäude trifft nur letz- tere Einsparmöglichkeit zu.

2.3 Treibhausgas-Emissionen

Methodik

Die aktuelle CO2-Bilanzierung erneuerbarer und fossiler Energieträger für den Landkreis Würzburg orientiert sich an Fortschreibbarkeit und methodischer Konsistenz und soll im Folgenden kurz erläutert werden.

Die Ermittlung von CO2-Emissionen durch Nutzung von fossiler Energie im Strom- und Wärmesektor beruht auf komplexen energiewirtschaftlichen und technischen Zusammenhängen. Während die aktuelle Stromerzeugung in Bayern vorwiegend zentral, in Großkraftwerken stattfindet und Teil des deut- schen Strommixes ist, ist der Wärmesektor bedeutend dezentraler und techno- logisch vielfältiger organisiert. Die thermischen Wirkungsgrade, also der Quo- tient aus Wärmeerzeugung und Energieträgereinsatz sind z. B. in Heiz(kraft)werken für die Dampf- und Heißwasserversorgung oder in Anlagen zur Beheizung von Wohnkomplexen bzw. Einzelgebäuden gegenüber der Stromerzeugung viel günstiger, weshalb die Emissionsintensität niedriger ist.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 18

Die angewendete Methodik zur CO2-Bilanzierung in den Bereichen Strom

und Wärme basiert im wesentlichen auf den CO2-Emissionsfaktoren der GE- MIS-Datenbank (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme 4.7) des Öko-Institutes sowie Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA). Diese Emissionsfaktoren werden mit den „verbrauchten“ Energiemengen, die mit un- terschiedlichen Energieträgern erzeugt wurden, multipliziert um die entspre-

chenden CO2-Emissionen zu erhalten. Dabei beinhalten die Emissionsfaktoren sowohl direkte Emissionen, vorgelagerte Prozessketten (zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie zur Herstellung der Anlagen) als auch

CO2-Aquivalente.

Jede genutzte Kilowattstunde Strom setzt, unter Berücksichtigung des Strom-

handelssaldos, durchschnittlich 566 Gramm CO2 frei (Stromverbrauch inklusi- ve Stromhandelssaldo = Bruttostromerzeugung – Kraftwerkseigenverbrauch – Pumpstrom – Leitungsverluste + [Stromeinfuhr – Stromausfuhr]). Dieser Wert be- ruht auf Berechnungen des Umweltbundesamtes auf Grundlage von Daten der Emissionsinventare der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen und des statisti- schen Bundesamtes. (UBA 2012a)

Die Emissionsbilanzen sowie die Emissionsfaktoren werden jährlich aktuali- siert. Die UBA-Veröffentlichung „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – durch Einsatz erneuerbarer Energien vermiedene Emissionen im Jahr 2007“ sowie die dazugehörige Aktualisierung der Anhänge 2 und 4 aus dem Jahr 2012 ermöglichen die Nachvollziehbarkeit der Netto-Emissionsbilanz der Wärmebereitstellung.

Die Emissionsfaktoren (inklusive Vorketten) für die Wärmebereitstellung aus fos- silen Energien beruhen dabei auf GEMIS- sowie UBA-ZSE (Umweltbundesamt- Zentrales System Emissionen)-Daten (Tabelle 7). (UBA 2012b, GEMIS 2012)

Tabelle 7: Wichtige Emissionsfaktoren für die Wärmebereitstellung aus fossilen Ener- gien (UBA 2012b)

CO -Emissionsfaktor, in g/kWh (inkl. Energieart 2 Endenergie CO2-Äquivalente)

Heizöl 314,442

Erdgas 248,093

Braunkohle-Brikett 428,689

Die CO2-Bilanzierung erfolgt dabei auf Basis von Grundlagendaten welche nach Tarif- und Sondervertragskunden unterteilt sind. Weiterhin erfolgt eine Unterscheidung in die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 19

Einen nicht unbeträchtlichen Anteil an den CO2-Emissionen erzeugt der Ver- kehrsbereich. Zur CO2-Bilanzierung des Straßenverkehrs wird der TREMOD- Bericht 2010 (IFEU 2010) genutzt. Dabei kommen für fossile Kraftstoffe fol- gende Emissionsfaktoren (in kg CO2 pro l Treibstoff) (Tabelle 8) zum Einsatz.

Tabelle 8: Emissionsfaktoren für Kraftstoffe

Indirekte Emissionen, Direkte Emissionen Emission (gesamt) inkl. Äquivalente [kg/l] [kg/l] [kg/l]

Benzin 2,326 0,455 2,781

Diesel 2,645 0,355 3,000

Diese Emissionsfaktoren in Kombination mit den durchschnittlichen Fahrleistun- gen (Tabelle 9) der zugelassenen Kraftfahrzeuge in der Region (KBA 2012,

Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2013) ergeben die CO2-Emis- sionen für den Verkehrsbereich. Die hier zugrunde gelegten durchschnittlichen Fahrleistungen wurden durch das Deutsche Institut für Wirtschaft ermittelt und in dem Wochenbericht des DIW Nr. 48/2011 (KUNERT & RADKE 2011) veröf- fentlicht.

Tabelle 9: Durchschnittliche Fahrleistungen und Verbräuche von Kraftfahrzeugen

(Quelle: KUNERT & RADKE 2011)

Laufleistung Verbrauch Kraftfahrzeug-Typ [km] [l/100 km]

Krafträder (inklusive Mofas, Mokicks, Mopeds, Leicht- und 2.750 3,7 Kleinkrafträder) Benzin PKW (Anteil am Gesamt-PKW-Bestand 73 %) 11.400 7,9

LKW (Anteil am Gesamt-LKW-Bestand 6 %) 14.000 12,0 (überwiegend Transporter und leichte LKW)

PKW (Anteil am Gesamt PKW-Bestand 27 %) 21.100 6,8

LKW (Anteil am Gesamt LKW-Bestand 94 %) (beinhaltet leichte und schwere LKW mit 25.500 19,0 Normal- und Spezialaufbau)

Diesel Zugmaschienen (Sattelzugmaschienen, einschließlich 16.700 34,4 Ackerschlepper und Geräteträger, ohne Landwirtschaft)

Bus/sonstige Fahrzeuge 21.000 26,2

Weitere Emissionen durch Verkehrsarten wie z. B. Luftverkehr, Schienenverkehr und Schiffsverkehr werden in dieser Studie nicht näher betrachtet.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 20

Um die CO2-Emissionen aus diesen Bereichen zu quantifizieren werden bun- desdeutsche Durchschnittswerte verwendet. Laut Umweltbundesamt (UBA 2007) erzeugen die oben genannten Verkehrsarten folgende Emissionen pro Einwohner:

• Schienenverkehr: 0,1598 t CO2

• Luftverkehr: 0,3207 t CO2

• Schiffsverkehr: 0,0134 t CO2

Ergebnisse

Für den Landkreis Würzburg ergeben sich energetisch bedingte Gesamtemis-

sionen von ca. 1,45 Mio. t CO2, was ca. 9,1 t CO2 pro Einwohner ent-

spricht. Damit liegen diese Emissionen der Region unter dem vom CO2-Rech- ner des Umweltbundesamtes angegebenen deutschen Durchschnitt (ca. 11 t

CO2). In Tabelle 11 bzw. in Abbildung 4 sind die Treibhausgasemissionen für die jeweiligen Bereiche bzw. Energieträger im Landkreis Würzburg darge- stellt.

Tabelle 10: Treibhausgasemissionen der verschiedenen Energieträger im Landkreis Würzburg

THG-Emission Bereich Energieträger Anteil [%] [t CO2]

Elektroenergie Strom 325.749 22,41

Erdgas 223.801 15,39

Heizöl 209.022 14,38 Wärmeenergie Flüssiggas 10.777 0,74

Kohle 116.053 7,98

Benzin 176.214 12,12 Straßenverkehr Diesel 313.346 21,55

Luftverkehr, Schienenverkehr,S div. Treibstoffe 78.926 5,43 chiffsverkehr

Gesamt 1.453.888 100

Die Emissionen aus dem Bereich der Wärmenutzung sind mit ca. 560.000 t

CO2 von großer Bedeutung. Allein auf die Wärmenutzung, durch Heiz- und Prozesswärme, in den Gemeinden Veitshöchheim, Höchberg und Ochsenfurt

entfallen z.B. Emissionen von fast 270.000 t CO2 (Tabellen 47, 48 und 49 im Anhang). Diese Verdichtungsräume mit den relativ hohen Industrie-Energie-

verbräuchen bilden den Spitzenwert bei CO2-Emissionen in dieser sonst länd-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 21 lich geprägten Region. Insgesamt gesehen ist der Heizwärme-Energie-Bedarf aufgrund der günstigen Klimabedingungen im Main-Gebiet etwas geringer als im bundesdeutschen Durchschnitt.

Bei privaten Haushalten der Region wird der größere Teil der CO2-Emissionen durch den fossilen Energieverbrauch für Raumwärme (v.a. durch Kohle, Öl und Gas) erzeugt und für den kleineren Teil ist die Stromnutzung der Haushal- te verantwortlich. Im Industriebereich sind die Verhältnisse ähnlich. Auch hier entsteht der größere Teil an Emissionen durch die Wärmeenergienutzung wird für Prozess- und Raumwärme, z.B. durch die Großbetriebe Südzucker oder Danone.

Abbildung 4: CO2-Emissionen im Landkreis Würzburg aus den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr

Die Treibhausgas-Emissionen durch den Stromverbrauch liegen bei ca.

325.000 t CO2. Die Städte Ochsenfurt und Veitshöchheim, mit den größten Einwohnerzahlen und den dort angesiedelten Industriebetrieben, sind auch in diesem Bereich die Hauptemittenten im Landkreis Würzburg. Kleinere Ge- meinden, wie z.B. Tauberrettersheim, Sonderhofen oder Bieberehren, haben aufgrund der geringen Einwohnerzahlen und der kaum vorhandenen Sonder- vertrags- bzw. Industriekunden nur einen sehr geringen Stromverbrauch.

Die Straßenverkehrsemissionen in dieser Region sind mit ca. 490.000 t CO2 höher als in anderen Regionen Deutschlands, was durch einen sehr hohen

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 22

Motorisierungsgrad bedingt ist. Die Höhe der CO2-Emissionen variiert dabei in den Städten und Gemeinden innerhalb des Landkreises, denn die räumli- che Verteilung dieser Emissionen ist deutlich an die Bevölkerungs- bzw. Sied- lungsstruktur gebunden.

Für den Bereich Luftverkehr, Schienenverkehr und Schiffsverkehr ergeben sich für den Landkreis Würzburg weitere Verkehrs-Emissionen von ca. 78.926 t

CO2.

2.4 Nutzung erneuerbarer Energien 2.4.1 Bioenergie

Bioenergie ist die tragende Säule der erneuerbaren Energien im Landkreis Würzburg. Der derzeitige Bestand an Anlagen erzeugt etwa 443 GWh Jah- resarbeit. Damit hat die Bioenergie einen Anteil von etwa 53 % an der End- energiebereitstellung aller erneuerbarer Energien im Landkreis. Im Vergleich zum Freistaat Bayern (60 %, ThINK 2011) ist dies etwas geringer, was auf die relativ hohen Ausbaugrade bei Photovoltaik und Windkraft zurückzuführen ist.

Es existieren derzeit keine homogenen Aufstellungen oder Kataster zu Bioener- gieanlagen im Freistaat oder auf Landkreisebene. Die Analyse der Verteilung und Struktur der Anlagen zur Energieerzeugung aus Biomasse fußt auf unter- schiedlichen – zum Teil sehr heterogenen – Datenquellen. Diese umfassen:

• Datenbanken der Netzbetreiber (Datenstand: Oktober 2012)

• eigene Erhebungen bei den Gemeinden (Datenstand: November 2012 bis März 2013 je nach Gemeinde)

• eigene Erhebungen bei den Kaminkehrermeistern (Datenstand: Januar bis März 2013 je nach Kaminkehrermeister)

• eigene Erhebungen bei Anlagenbetreibern (Datenstand: Februar 2013)

• Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fors- ten (StMELF) (Datenstand: Dezember 2010)

• Technologie- und Förderzentrum Straubing (Datenstand: April 2013)

Trotz der unternommenen Anstrengungen kann bei den vorliegenden Daten nicht von einer vollständigen Erfassung des Bestandes ausgegangen werden. Dies liegt zum einen an fehlenden Angaben bzw. Datenlücken (z. B. bei der Erhebung der Kaminkehrer). Andererseits ist die Bioenergie-Branche sehr dy-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 23 namisch, so dass bis zum Zeitpunkt des Erscheinens des Energiekonzeptes be- reits neue Anlagen in Betrieb gegangen sein dürften.

Die Bioenergie-Anlagen im Landkreis Würzburg zeigen eine mittlere Band- breite hinsichtlich der installierten Leistung, Technologie und Einsatzstoffe. Be- dingt durch die Heterogenität der Anlageninformationen wurde zuerst ein um- fangreicher Datenabgleich vorgenommen. Dabei wurden doppelte Nennun- gen, stillgelegte Anlagen und abweichende Leistungsangaben überprüft. Es wurde auch eine Anlage aufgenommen, die als „derzeit in Bau“ befindlich geführt wurde. Da die Daten nur tabellarisch vorlagen, mussten sie in einem zweiten Arbeitsschritt geokodiert und mit den Gemeinden des Landkreises räumlich verschnitten werden. Da für viele Anlagen nur Informationen zu den installierten Leistungen vorliegen, wurden diese mittels üblicher Volllaststunden- zahlen in Jahresarbeit bzw. Endenergie überführt.

Stromerzeugung

Die Recherche der Stromerzeugung aus Biomasse stützte sich vor allem auf die Anlagenregister der Stromnetzbetreiber. Aufgrund der Veröffentlichungs- pflicht, die sich aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ergibt, war die Daten- lage hier sehr gut.

Im Bereich der Stromerzeugung finden sich hauptsächlich Biogas-BHKWs, zu- dem einige Blockheizkraftwerke, die mit Pflanzenölen bzw. Altfetten betrieben werden. Für die Ableitung der Jahresarbeit wurde eine Laufzeit von 6.500 Volllaststunden angenommen. Abbildung 14 (Anhang) zeigt die Verteilung der Stromerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg. Die Pro-Kopf-Werte sind vor allem im Süden und Nordosten des Landkreises sehr hoch. Dies hat seinen Grund in der Verteilung der Landnutzung, die in diesen beiden Regio- nen stark durch den Ackerbau bestimmt ist (Abbildung 11 im Anhang). Damit einher gehen die Biogasanlagen, die den Großteil des Stromes produzieren.

Im Landkreis Würzburg sind Anlagen mit etwa 12,4 MW elektrischer Leistung installiert. Diese können eine Jahresarbeit von rund 80 GWh leisten, was rund 500 kWh je Einwohner entspricht. Betrachtet man die einzelnen Ge- meinden, finden sich die größten Anlagenbestände in Unterpleichfeld (sieben Anlagen mit 2,7 MW elektrischer Leistung), Ochsenfurt (vier Anlagen mit 1,9 MW elektrischer Leistung) und Reichenberg (vier Anlagen mit 1,6 MW elektrischer Leistung) (Tabelle 50 im Anhang). Bei den Pro-Kopf-Werten von Strom aus Biomasse finden sich Prosselsheim (6.506 kWh/Ew), Unterpleich- feld (6.161 kWh/Ew), Gelchsheim (4.374 kWh/Ew) und Bütthard (4.344 kWh/Ew) auf den ersten Plätzen im Landkreis.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 24

Wärmeerzeugung

Die Analyse der Wärmeerzeugung basierte im wesentlichen auf den Daten- banken der Netzbetreiber und den Daten der Kaminkehrermeister, so dass von einer guten bis sehr guten Datenlage und Abdeckung bei den wärmeer- zeugenden Anlagen ausgegangen werden kann.

Im Bereich der Wärmeerzeugung aus Biomasse finden sich unterschiedliche Anlagentypen. Zum einen wird hier die Wärmeauskopplung der mit Biogas oder Pflanzenölen betriebenen BHKWs eingerechnet. Der größere Teil der in- stallierten Leistung im Wärmebereich entfällt jedoch auf Heizungsanlagen und Einzelfeuerstätten sowie einige größere Heizwerke. Für die Ableitung der Jah- resarbeit wurden Laufzeiten von 2.500 (Heizwerke), 1.100 (Heizungsanla- gen) bzw. 700 (Einzelfeuerstätten) Volllaststunden angenommen. Abbildung 15 (Anhang) zeigt die Verteilung der Wärmeerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg. Dabei zeigt sich ein ausgeglicheneres Bild als bei der Stromerzeugung. Dies liegt in der weiteren Verbreitung von Heizungsanlagen und Einzelfeuerstätten begründet. Trotzdem erreichen die Gemeinden mit Bio- gasanlagen durch die Wärmeauskopplung eine höhere Wärmeerzeugung je Einwohner.

Im Landkreis Würzburg sind Anlagen mit etwa 327 MW thermischer Leistung installiert. Diese können eine Jahresarbeit von rund 363 GWh leisten, was 2.270 kWh je Einwohner entspricht. In Bezug auf die installierte Leistung sind Ochsenfurt (2.350 Anlagen mit 18,9 MW thermischer Leistung), Reichenberg (1.451 Anlagen mit 14,9 MW thermischer Leistung) und Riedenheim (1.679 Anlagen mit 12,1 MW thermischer Leistung) am stärksten vertreten (Tabelle 51 im Anhang). Im Pro-Kopf-Vergleich der Erzeugung von Wärme aus Bio- masse sind Prosselsheim (13.663 kWh/Ew), Unterpleichfeld (12.308 kWh/Ew), Bütthard (11.435 kWh/Ew), Riedenheim (11.401 kWh/Ew) und Gelchsheim (11.353 kWh/Ew) die Gemeinden mit mehr als 10.000 kWh/Ew im Landkreis.

Kraftstofferzeugung

Im Bereich der Kraftstofferzeugung aus Biomasse ist der Datenstand am unsichersten. Gleichzeitig ist der bekannte Anlagenbestand sehr gering. An erster Stelle ist hier die TECOSOL GmbH in Ochsenfurt zu nennen, die 2009 aus der Campa Biodiesel GmbH & Co. KG hervorgegangen ist. Die Kapazität des Werkes liegt bei 150.000 t Biodiesel je Jahr, die derzeitige Auslastung bei 75.000 t je Jahr. Bei TECOSOL wird Biodiesel fast ausschließlich aus alten Speisefetten und -ölen hergestellt. Das Einzugsgebiet

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 25 der Rohstoffe und das Absatzgebiet der Produkte liegt auf nationaler und internationaler Ebene. Aus diesem Grund wird die Kraftstofferzeugung nicht in die Bilanz der erneuerbaren Energieerzeugung des Landkreises Würzburg einbezogen.

Die Erzeugung von biogenen Kraftstoffen kann auch in dezentralen Ölmühlen erfolgen. Das Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) führt regelmä- ßig bundesweite Befragungen durch und veröffentlicht diese (TFZ 2011). Nach Aussage des TFZ vom April 2013 befinden sich drei Ölmühlen im Landkreis Würzburg. Davon sind derzeit zwei in Betrieb und eine vorüberge- hend stillgelegt. Da diese Ölmühlen jedoch nicht an den Umfragen teilgenom- men haben, sind keine Informationen über Produktionsschwerpunkte, Kapazi- täten und Auslastungen vorhanden. Aufgrund von Datenschutzbestimmungen wurden auch keine Standortangaben weitergegeben.

Zusammenfassung

Bioenergie hat mit 53 % den größten Anteil an der erneuerbaren Energieer- zeugung im Landkreis. Insgesamt sind im Landkreis Würzburg etwa 340 MW Leistung auf mehr als 37.000 Anlagen verteilt, die eine Jahresarbeit von 443 GWh bzw. 2.772 kWh/Ew erbringen (Tabelle 52 im Anhang). Damit erbringt Bioenergie 14 % bzw. 80 GWh des derzeitigen Stromverbrauches und 17 % bzw. 363 GWh des Wärmeverbrauches des Landkreises (Tabelle 5). Dabei liegt das Verhältnis von Strom- zu Wärmeerzeugung mit 1:4,5 über dem bayerischen (1:2,8) und Bundesverhältnis (1:3,3) (Tabelle 11). Auch wenn die Daten aufgrund unterschiedlicher Bezugsjahre nicht vollständig ver- gleichbar sind, wird die relativ hohe Wärmeerzeugung im Landkreis Würz- burg trotzdem anhand der Pro-Kopf-Werte deutlich. Dies dürfte auch an der guten Datenbasis bzgl. der Wärmeerzeugung (Daten der Kaminkehrer) lie- gen, die z. B. für die Bayern-Studie (ThINK 2011) in der Form nicht zur Verfü- gung stand.

Die Energieerzeugung aus Biomasse ist grundlastfähig und wird schon des- halb auch in Zukunft eine bedeutende Rolle im Landkreis einnehmen. Vor al- lem in Ochsenfurt (20,8 MW), Reichenberg (16,5 MW), Unterpleichfeld (12,6 MW) und Riedenheim (12,1 MW) sind große elektrische und thermi- sche Leistungen installiert. Im Pro-Kopf-Vergleich der Bioenergie-Erzeugung weisen Prosselsheim (20.169 kWh/Ew), Unterpleichfeld (18.470 kWh/Ew), Bütthard (15.779 kWh/Ew), Gelchsheim (15.727 kWh/Ew) und Rieden- heim (11.401 kWh/Ew) mehr als 10.000 kWh/Ew auf.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 26

Tabelle 11: Vergleich der Endenergieerzeugung aus Biomasse zwischen Landkreis Würzburg (2012), Freistaat Bayern (2010, ThINK 2011) und Bundesrepublik Deutschland (2011, BMU 2012).

Bundesrepublik Landkreis Würzburg Freistaat Bayern Deutschland Energie- (2012) (2010) form (2011) [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew]

Strom 80 502 6.434 514 37.603 459

Wärme 363 2.270 17.717 1.415 123.063 1.504

Kraftstoff - - 2.061 165 34.216 418

Gesamt 443 2.772 26.212 2.094 194.882 2.381

2.4.2 Photovoltaik

Methodik

Wie auch in anderen Teilen Deutschlands speisen Photovoltaikanlagen im Landkreis Würzburg die gewonnene Energie in der Regel in die Stromnetze ein und erhalten dadurch die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Ge- setz (EEG). Die Daten zum aktuellen Stand der Stromerzeugung aus Photovol- taik wurden den Datenbanken der Netzbetreiber entnommen, die nach den Regularien des EEG veröffentlichungspflichtig sind. Die darin aufgeführten An- gaben wurden auf räumliche Zuordnungsfehler und Doppelnennungen an- hand der durch die Gemeinden ausgefüllten Erhebungsbögen und Luftbildern überprüft und bei Bedarf korrigiert. Die Unterscheidung der Anlagen in Dach- und Freiflächenanlagen wurde in den veröffentlichten Datensätzen nicht kon- sequent eingetragen, so dass auch hier eine zusätzliche Luftbildrecherche not- wendig war. Die angegebenen Werte zur installierten Leistung wurden mit Hilfe eines empirisch ermittelten Konversionsfaktors (0,1) in jährliche Endener- giebeträge (Jahresarbeit) umgerechnet. Um auch die Variation des solaren Strahlungsangebots in die Daten einfließen zu lassen wurde mittels Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD 2006) GIS-gestützt ein Quotient aus dem für den Landkreis typischen Globalstrahlungswert und dem gesamtdeut- schen Mittelwert ermittelt, welcher dann zur Gewichtung der durchschnittliche Jahresarbeit verwendet wurde. Für den Landkreis Würzburg beträgt dieser Wichtungsfaktor 1,056. In den Photovoltaik-Bestandskarten und -tabellen (Ab- bildungen 16 und 17, Tabellen 55 und 56, alle im Anhang) sind Anlagen al- ler Leistungsgrößen auf Gemeindebasis getrennt nach Dach- und Freiflächen- anlagen summiert sowie auf die Einwohnerzahl normiert dargestellt.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 27

Ergebnisse

In Landkreis Würzburg bestanden laut Einspeisungsdaten nach EEG im Okto- ber 2012 4.768 Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Stromleistung von insgesamt 183 MWp. Das entspricht einer Jahresarbeit von ca. 158 GWh. Umgerechnet auf die Einwohner ergibt sich daraus eine Jahresarbeit von 988 kWh pro Einwohner. Die zahlenmäßig meisten Anlagen zur photovoltai- schen Stromproduktion sind auf Dachflächen installierte kleine oder mittel- große Anlagen. Da Anlagen auf Freiflächen jedoch meist deutlich größer als die auf Dachflächen sind, tragen beide zu ungefähr gleichen Anteilen zur photovoltaischen Stromerzeugung im Landkreis Würzburg bei (Tabelle 12).

Tabelle 12: Dach und Freiflächenanlagen im Landkreis Würzburg

Installierte Jahresarbeit pro Jahresarbeit Anzahl Leistung Einwohner [GWh] [MWp] [kWh/Ew]

Dachflächen 4.748 94,01 86,94 544

Freiflächen 20 76,64 71,46 447

Gesamt 4.768 170,65 158,40 991

Der Blick auf die einzelnen Gemeinden gestaltet sich jedoch höchst unter- schiedlich: Dachflächenanlagen (Abbildung 16) bestehen mit Ausnahme der drei gemeindefreien Gebiete, im gesamten Landkreis in nennenswerter An- zahl und Größe, während Freiflächenanlagen (Abbildung 17) zum genannten Zeitpunkt nur in 13 Gemeinden vorhanden sind, so dass sich das Bild des Landkreises hier deutlich heterogener gestaltet. Mit einer installierten Leistung von 28 MWp steht in der Gemeinde Giebelstadt die aktuell größte Anlage des Landkreises, gefolgt von einer Anlage in Geroldshausen mit 16 MWp. Die mit Abstand höchste je Einwohner installierte Photovoltaik-Leistung auf Dachflächen im Landkreis Würzburg wurde in der Gemeinde Gelchsheim in- stalliert. Insgesamt lässt sich eine besonders hohe Konzentration der Dachflä- chen-Photovoltaikleistung im Süden des Landkreisese feststellen. Zur Vollstän- digkeit muss erwähnt werden, dass nach dem Oktober 2012 eine Freiflä- chenanlage mit 6,3 MWp installierter Leistung in Uettingen an das Netz ging und eine 2,5 MWp-Anlage in Waldbrunn. So wie auch kleinere Anlagen die erst nach diesem Termin angeschlossen wurden, sind diese jedoch nicht mehr Bestandteil der Darstellungen und Berechnungen dieser Untersuchung, um eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der anderen Energiesparten zu er- möglichen.

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2.4.3 Solarthermie

Methodik

Die Basisdaten zum Bestand solarthermischer Energieerzeugung im Landkreis Würzburg entstammen der Datenbank des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die dort enthaltenen Angaben zur installierten Kollek- torfläche liegen nur in einer räumlichen Auflösung von Postleitzahlgebieten vor und mussten daher für die Berechnung flächenproportional auf Gemeindege- biete aufgeteilt werden. Es wird angenommen, dass 1 m² Kollektorfläche ei- ner installierten Leistung von 0,7 kW entspricht. Vor allem aufgrund der nach wie vor begrenzten Speicher- und Transportmöglichkeiten kann nur ein kleiner Teil dieser potenziellen Leistung tatsächlich als Wärme genutzt werden. Daher wurde für die Ermittlung der verrichteten Jahresarbeit ein ebenfalls empirisch ermittelter Konversionsfaktor (0,063) verwendet. Um letztlich auch die Variati- on des solaren Strahlungsangebots in die Daten einfließen zu lassen wurde mittels Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD 2006) GIS-gestützt ein Quotient aus dem für den Landkreis typischen Globalstrahlungswert und dem gesamtdeutschen Mittelwert ermittelt, welcher dann zur Gewichtung der durchschnittliche Gesamtjahresleistung verwendet wurde. Für den Landkreis Würzburg beträgt dieser Wichtungsfaktor 1,056.

Ergebnisse

Im Landkreis Würzburg beschränkt sich die Nutzung von Wärme aus der Sonneneinstrahlung über solarthermische Anlagen auf überwiegend kleinere Anlagen. Diese dienen vor allem zur Heizungsunterstützung und Warmwas- serbereitung. Die damit produzierte Energie wird direkt von räumlich eng be- nachbarten Abnehmern genutzt, da der Transport über größere Entfernungen verlustreich ist.

Im Landkreis Würzburg sind insgesamt solarthermische Anlagen mit einer Kol- lektorfläche von 37.926 m² installiert (Stand Oktober 2012). Daraus ergibt sich eine installierte Leistung von etwa 26,55 MWp. Somit resultieren aus den bestehenden Anlagen im Landkreis Anlagen 15,47 GWh pro Jahr. Das entspricht 97 kWh pro Einwohner. Am höchsten ist die Gewinnung solarther- mischer Energie in der Gemeinde Ochsenfurt (1,14 GWh/a) und am nied- rigsten in der Gemeinde Tauberrettersheim (0,08 GWh/a). Allerdings basie- ren diese Zahlen auf sehr unterschiedlichen Flächenausdehnungen der Ge- meinden. Daher ist die Pro-Kopf-Erzeugung ein aussagekräftigerer Parameter (Tabelle 57, Anhang).

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 29

Typischerweise ist die Energiegewinnung durch Solarthermie je Einwohner in ländlich geprägten, von Einfamilienhäusern dominierten Gebieten tendenziell höher als in Gebieten mit höherer Einwohnerdichte. Dies schlägt sich auch im Landkreis Würzburg nieder: So verfügen Gemeinden mit sehr hoher Bevölkerungsdichte in der Regel über eine sehr niedrige solarthermische Wärmeproduktion pro Einwohner (Tabelle 13, Abbildung 5). Ursachen hierfür sind Unterschiede in der Gebäudestruktur, da die meisten solarthermischen Anlagen zur Heizungs- bzw. Warmwasserunterstützung auf Dächern von Wohngebäuden installiert sind. Diese verfügen in verdichteten Quartieren über einen deutlich niedrigeren Anteil an Dachfläche pro Kopf als Wohngebäude in ländlichen Siedlungseinheiten. Diese Tendenz verstärkt sich durch die Eigentumsstruktur: So haben die Gebäudebesitzer von Einfamilienhäusern oftmals ein höheres Interesse an der Errichtung solarthermischer Anlagen, da sie von der Kosteneinsparung direkt profitieren, während Eigentümer von Mehrfamilienhäusern oder Großwohnsiedlungen die Energiekosten in der Regel auf die Mieter umlegen. Zum anderen steht Solarwärme, besonders in Großwohnsiedlungen häufig in Konkurrenz zur bereits vorhandenen Fernwärmeversorgung.

Abbildung 5: Solarthermische Jahresarbeit in den Gemeinden des Landkreises Würzburg in Abhängigkeit von der Einwohnerdichte

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 30

Tabelle 13: Solarthermische Jahresarbeit in den Gemeinden mit der niedrigsten und höchsten Bevölkerungsdichte Einwohner- Einwohner- Jahresarbeit Jahresarbeit Gemeinde dichte Gemeinde dichte [Ew/km²] [kWh/Ew] [Ew/km²] [kWh/Ew]

Gerbrunn 1.396 46 Sonderhofen 44 240

Höchberg 1.253 67 Bütthard 35 154

Veithöchheim 920 30 Riedenheim 31 187

2.4.4 Geothermie

Tiefe Geothermie

Im Landkreis Würzburg gibt es aktuell keine energetische Nutzung der tiefen Geothermie.

Oberflächennahe Geothermie

Methodik

Die Datenerfassung für oberflächennahe geothermische Anlagen erfolgte über das Informationssystem Oberflächennahe Geothermie (IOG) des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Im Landkreis Würzburg sind bei oberflächennaher Geothermie fast nur Geothermiesonden im Einsatz. Andere Geothermieanla- gen wie z.B. Horizontalkollektoren und Grundwasserwärmepumpen sind nur sehr selten im Einsatz. Da bei den im Landesamt erfassten Standortdaten von Geothermiesonden nur teilweise weiterführende Informationen (Bohrtiefe, in- stallierte Leistung der Anlage usw.) vorhanden sind, wurden für eine quantitati- ve Betrachtung folgende Annahmen getroffen. Als spezifische Entzugsleistung für Erdwärmesonden werden in Anlehnung an die VDI 4640 Werte von durchschnittlich 50 W/m angenommen.

Für die Berechnung der nutzbaren Energiemengen werden folgende Parame- ter angesetzt:

• 70 m Bohrtiefe • 50 W Entzugsleistung pro Bohrmeter am Standort • 2.000 Betriebsstunden pro Jahr

Ergebnisse

Die oberflächennahe geothermische Nutzung in der Region beruht fast aus- schließlich auf Erdwärmesonden mit typischen Tiefen von 50 bis 150 m. Grundwasserwärmepumpen oder Horizontalkollektoren (auch Erdkollektoren

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 31 genannt) mit typischen Tiefen von wenigen Metern sind so gut wie nicht vor- handen und wurden in dieser Studie nicht betrachtet.

Diese relativ kleinen geothermischen Anlagen, die jeweils in Verbindung mit elektrischen Wärmepumpen ausgeführt sind, arbeiten überwiegend im Eigen- heimbereich oder in kleineren gewerblich genutzten Gebäuden.

Im Landkreis Würzburg sind aktuell 740 Geothermiesonden im Einsatz. Damit wird eine Wärmemenge von ca. 5,2 GWh pro Jahr für Heizzwecke zur Ver- fügung gestellt, dies entspricht ca. 32 kWh pro Einwohner.

Die Verteilung der Geothermie-Standorte ist dabei sehr unregelmäßig. Es gibt Gemeinden ohne geothermische Anlagen (z. B. Greußenheim, Röttingen oder Bütthard) und es gibt Gemeinden mit mehr als 50 Geothermiesonden (z. B. Reichenberg, Estenfeld oder Höchberg), wobei auch mehrere Geothermieson- den ein größeres Objekt versorgen können (Tabelle 58 im Anhang).

Generell lässt sich sagen, dass oberflächennahe Geothermieanlagen vor al- lem bei Eigenheim-(bzw. Gewerbe-)Neubauten zum Einsatz kommen. Be- standsbauten werden dagegen nur sehr selten, und wenn, dann nur in Zusam- menhang mit einer energetischen Sanierung, nachgerüstet.

2.4.5 Windkraft

Methodik

Die Erfassung des Windkraftanlagenbestandes erfolgt über die Netzbetreiber und die Energieversorgungsunternehmen der Region. Über diese Quellen konnten die Anlagenzahl und die jeweils installierte Leistung ermittelt werden. Da die Stromerzeugung durch Windkraft starken Schwankungen unterliegt, wurden zur Ermittlung der Jahresarbeit individuelle Faktoren herangezogen um einen Durchschnittswert zu ermitteln. So arbeiten die Windkraftanlagen mit ca. 1.750 Volllaststunden pro Jahr. Alle Windkraftanlagen speisen den er- zeugten Strom in das öffentliche Stromnetz ein.

Ergebnisse

Die Verteilung der Windenergieanlagen bzw. der Vorbehalts- und Vorrangflä- chen sind in Abbildung 20 (Anhang) und die Anzahl der Windkraftanlagen pro Gemeinde inkl. der installierten Leistung sind in Tabelle 14 zu sehen. Die größeren Flächen zur Windkraftnutzung sind v.a. im Westen und Süden des Landkreises zu finden.

Insgesamt sind derzeit im Landkreis Würzburg rund 41,6 km², d.h. ca. 4,3 % der Landkreisfläche als Windvorrang- oder Windvorbehaltsgebiete ausgewie-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 32

sen. Auf diesen und anderen Flächen sind aktuell Windkraftanlagen mit einer Leistung von 99,95 MW installiert. Die Anlagengröße schwankt zwischen 600 und 3.000 kW installierter Leistung. Damit werden durchschnittlich ca. 175 GWh Strom pro Jahr erzeugt (Tabelle 60 im Anhang). Tabelle 14: Gemeinden mit Windkraftanlagen und installierter Leistung Anzahl der Windkraft- Installierte Leistung Gemeinde anlagen [kW]

Aub 2 4.000

Bergheim-Dipbach 4 8.000

Bieberehren 1 1.500

Bütthard 5 10.000

Güntersleben 4 8.000

Helmstadt 5 15.000

Kirchheim 3 2.000

Leinach 3 6.000

Neubrunn 2 1.200

Ochsenfurt 5 10.000

Reichenberg 5 11.000

Remlingen 7 16.500

Riedenheim 1 2.000

Sonderhofen 2 4.000

Theilheim 1 750

Gesamt 50 99.950

2.4.6 Wasserkraft

Methodik

Die Erfassung der Wasserkraftanlagen erfolgt ebenso wie die Erfassung der Windkraftanlagen über die Netzbetreiber und die Energieversorgungsunter- nehmen der Region. Auch hier wurden die Anlagenanzahl und die installier- ten Leistungen erfasst. Aufgrund der jährlich stark variierenden Niederschläge bzw. Pegelstände der Gewässer wurde zur Ermittlung der durchschnittlichen Jahresarbeit ein Durchschnittswert herangezogen. Alle Wasserkraftanlagen speisen den erzeugten Strom ebenfalls in das öffentliche Stromnetz ein.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 33

Es wurden nur Wasserkraftanlagen erfasst die EEG-gefördert sind, da keine „Altanlagen“ ermittelt werden konnten.

Ergebnisse

Im Landkreis Würzburg sind Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von 8,54 MW installiert. Allein die drei großen Wasserkraftanlagen am Main (in Erlabrunn, Goßmannsdorf und Randersacker) ergeben 8,2 MW. Die weiteren Anlagen sind Klein- und Kleinstwasserkraftwerke im Bereich von 6 bis 90 kW installierter Leistung (Tabelle 15). Es werden die Gewässer Gollach, Tauber, Aalbach und Pleichach zur Energieerzeugung genutzt (Abbildung 21 im An- hang). Tabelle 15: Gemeinden mit Wasserkraftanlagen und installierter Leistung Installierte Leistung Gemeinde [kW]

Aub 8

Aub 15

Bieberehren 75

Bieberehren k.A.

Erlabrunn 2.700

Ochsenfurt (OT Goßmannsdorf) 3.000

Randersacker 2.500

Remlingen 9

Remlingen 6

Remlingen k.A.

Rimpar 15

Röttingen 90

Röttingen 40

Röttingen 22

Tauberrettersheim 60

Gesamt 8.540

Jährlich werden im Untersuchungsgebiet durchschnittlich ca. 37,4 GWh Strom durch Wasserkraft erzeugt. In Tabelle 59 im Anhang ist die Stromerzeu- gung pro Gemeinde dargestellt.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 34

2.4.7 Zusammenfassung

Im Landkreis Würzburg werden erneuerbare Energien schon heute auf großer Breite genutzt. Der derzeitige Bestand an erneuerbaren Energien beläuft sich auf 834 GWh bzw. 5.219 kWh/Ew. Die Aufteilung auf die einzelnen Ener- giequellen zeigen Abbildung 6 und Tabelle 16. Dabei stellt die Bioenergie mit 443 GWh bzw. 53 % Anteil, wie auch im gesamten Freistaat, das Rück- grat der erneuerbaren Energieversorgung dar. Windkraft erzeugt 175 GWh Strom im Jahr und liegt mit 21 % Anteil an zweiter Stelle im Landkreis. Darauf folgt Photovoltaik mit 158 GWh bzw. 19 % Anteil. Andere erneuerbare Ener- gien spielen derzeit nur untergeordnete Rollen bei der Energieversorgung des Landkreises.

Im Vergleich zu den bundesdeutschen Werten (Tabelle 16) fallen, trotz eines Jahres Zeitunterschied der Erhebungen, der höhere Ausbaugrad von Photovol- taik und Windkraft auf (Faktoren von rund 4 bzw. rund 2). Dagegen ist die Geothermie im Landkreis Würzburg stark unterrepräsentiert. Insgesamt ergibt sich eine ca. 40 % höhere Endenergieerzeugung aus erneuerbaren Energien von 5.219 kWh je Einwohner im Vergleich zu 3.645 kWh auf Bundesebe- ne.

Abbildung 6: Anteile der einzelnen erneuerbaren Energien Bestand im Landkreis Würzburg

Werden die einzelnen Energiequellen auf die Energieformen Strom, Wärme und Kraftstoffe aufgeteilt, ergibt sich folgendes Bild: Der größere Anteil des Bestandes erneuerbarer Energien entfällt mit 451 GWh Jahresarbeit auf den Strom, während sich die Jahresarbeit an Wärme auf 383 GWh beläuft. Für

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 35

Kraftstoffe können aus den in Kapitel 2.4.1 geschilderten Gründen keine Aus- sagen getroffen werden.

Tabelle 16: Vergleich der Endenergieerzeugung aus erneuerbaren Energien zwischen dem Landkreis Würzburg und der Bundesrepublik Deutschland (Quelle: eigene Erhe- bungen, BMU 2012)

Landkreis Würzburg Bundesrepublik Deutschland Energiequelle (2012) (2011) [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew]

Bioenergie 443 2.772 194.882 2.426

Photovoltaik 158 988 19.340 241

Solarthermie 15 97 5.600 70

Wasserkraft 37 234 17.674 220

Windkraft 175 1.096 48.883 609

Geothermie 5 32 6.316 79

Gesamt 834 5.219 292.695 3.645

Auf Ebene der Gemeinden spielen die naturräumliche Ausstattung und die Siedlungsstruktur der Gemeinden entscheidende Rollen, die die Gewinnung von Energie aus den verschiedenen Energiequellen begünstigen oder limitie- ren. Somit zeigen sich große Unterschiede bei den Beständen erneuerbarer Energien im Landkreis, sowohl bei den absoluten als auch bei den Pro-Kopf- Werten (Tabelle 63 im Anhang). Ochsenfurt (84 GWh), Reichenberg (60 GWh) und Unterpleichfeld (59 GWh) weisen bei ersteren die höchsten Bestände auf, Bütthard (32.209 kWh), Riedenheim (31.849 kWh) und Pros- selsheim (25.955 kWh) bei letzteren.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 36

3. Potenzialanalyse

3.1 Energieeinsparung und Energieeffizienz 3.1.1 Vorbemerkungen

Die Ermittlung der Potenziale für Energieeinsparung und Energieeffizienz ge- staltet sich deutlich schwieriger als die Potenzialermittlungen im Bereich der er- neuerbaren Energien. Diese erhöhten Schwierigkeiten resultieren vor allem daraus, dass anders als bei der Nutzung der erneuerbaren Energien, bei de- nen neben den technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor al- lem die Flächenverfügbarkeit einen wichtige limitierenden Faktor darstellt, bei den Potenzialen für Energieeinsparung und Energieeffizienz teilweise ganz andere Faktoren wirken.

Bei der Ermittlung der Potenziale im Bereich der Energieeinsparung und Ener- gieeffizienz wird ebenso wie bei den Potenzialermittlungen im Bereich der er- neuerbaren Energien (Kapitel 3.2) vom momentanen Stand der Technik aus- gegangen. Künftige technologische Entwicklungen vorauszusagen, erscheint seriös nicht möglich. Für den Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizi- enz existiert bereits heute ein breites Spektrum von technischen Lösungen, von denen aber nur ein Teil als (betriebs)wirtschaftlich tragfähig bezeichnet wer- den kann. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer bestimmten technischen Lö- sung hängt aber in einem sehr hohen Maß von den jeweiligen Kosten der Energiebereitstellung, also den Energiepreisen ab. Da auch diese nicht über größere Zeiträume belastbar prognostiziert werden können, entsteht ein weite- res Problem. Selbst wenn technisch mögliche und wirtschaftlich sinnvolle Maß- nahmen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz vorgeschla- gen werden können, ist ihre Umsetzung bei weitem nicht garantiert. Hier spie- len weitere z.B. sozialpsychologische Faktoren eine Rolle. Besonders deutlich wird dies bei Änderungen im Nutzerverhalten: ein Verzicht in einer vernünfti- gen Größenordnung bedarf keiner technischen Lösung, ist wirtschaftlich immer sinnvoll und unterbleibt doch vielfach. Investive Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz unterbleiben oftmals, obwohl sie grundsätzlich wirtschaftlich sind, weil entweder die Investitionsmittel fehlen oder andere Investitionen präferiert werden. Auch hier spielen subjektive Ent- scheidungen der handelnden Personen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Insofern ist die Ermittlung der Potenziale im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz in einem sehr starken Maße von den für die Ermittlung der Potenziale getroffenen Annahmen abhängig. In den folgenden Ausführun-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 37 gen sollen daher die getroffenen Annahmen möglichst detailliert dargestellt werden, um die Herleitung der (quantifizierten) Potenziale transparent nach- vollziehen zu können.

3.1.2 Strombereich

Sowohl in privaten, häuslichen Bereich als auch im Bereich von Gewerbe und Industrie wurden und werden konsequent energiesparende, energieeffizi- ente Technologien und Verfahren entwickelt und auf den Markt gebracht. Un- strittig ist, dass diese auch angenommen und eingesetzt werden.

Im politischen Raum sowohl auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene stand und steht die Forderung nach Senkung des Elektroenergieverbrauchs. Unstrittig und gesellschaftlicher Konsens ist auch, dass der Energieeinsparung eine hohe Priorität eingeräumt werden soll und dass gerade bei bewusst spar- samen Umgang mit Energie ohne wesentliche Investitionen sehr schnell spür- bare Einsparungen (auch finanzielle) erreicht werden können.

Realistischerweise muss man jedoch einschätzen, dass die Energieverbrauchs- zahlen eine andere Entwicklung aufzeigen. Sowohl in Bayern als auch im Landkreis Würzburg muss von einem nach wie vor steigenden Elektroenergie- verbrauch ausgegangen werden (Abbildung 7).

Abbildung 7: Entwicklung und Prognose des Stromverbrauchs in Bayern und im Landkreis Würzburg (Quelle: BLSD 2012a, eigene Erhebungen bzw. Kalkulationen)

Für Bayern kann auf die Entwicklung von 2003 bis 2010 zurückgeblickt wer- den. Abgesehen von einem geringen Einbruch im Jahr 2009 ist eine fast li- neare Steigerung um ca. 2 % pro Jahr erkennbar. Für den Landkreis Würz- burg verfügen wir über Werte von vier Jahren von 2008 bis 2011, während

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 38

die Jahre 2012 bis 2015 aus den vorhandenen Daten interpoliert wurden. Auch für den Landkreis ist eine kontinuierliche Steigerung der Stromverbrauchs deutlich erkennbar.

Da andererseits unzweifelhaft ist, dass, wie oben ausgeführt, Energieeinspar- und Energieeffizienztechnik zum Einsatz kommt, muss geschlussfolgert werden, dass der Einsatz zusätzlicher Stromverbraucher sowohl im häuslichen als auch im gewerblichen Bereich die Bemühungen um Energieeinsparung und Energieeffizienz im Strombereich überkompensieren. Diese Entwicklung wird als Rebound-Effekt bezeichnet und lässt sich weit über den Landkreis Würzburg und den Freistaat Bayern hinaus beobachten. Dabei kann i.d.R. nicht entschieden werden, wie viel Energieeinsparung und wie viel zusätzli- cher Verbrauch sich jeweils hinter dieser summarischen Entwicklung verber- gen.

Im Sinne der Erschließung von Potenzialen für Energieeinsparung und Energie- effizienz gilt es also zunächst diese Entwicklung des Energieverbrauchs zu dämpfen und wenn möglich umzukehren.

Für die Quantifizierung der Einsparpotenziale im Strombereich wird im Rah- men dieser Untersuchung davon ausgegangen, dass es gelingen sollte, den Energieverbrauch auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren (in der Realität dürfte der Stromverbrauch zunächst weiter steigen, dann stagnieren und mittel- fristig langsam sinken. Es steht außer Frage, dass eine derartige Entwicklung erhebliche gesellschaftliche Anstrengungen erfordern würde.) In Tabelle 17 ist die aktuelle Entwicklung des Stromverbrauchs bis 2015 bzw. 2020 fortge- schrieben (konstante lineare Steigerung) und das „Einsparpotenzial“ jeweils zur Beibehaltung des aktuellen Stromverbrauchs ermittelt. Tabelle 17: Prognose des Stromverbrauchs im Landkreis Würzburg und „Einsparpotenzial“ 2015 und 2020 2011 2015 2020

prognostische Entwicklung [GWh] 575,53 627,60 692,69

konstanter Stromverbrauch [GWh] 575,53 575,53 575,53

Differenz = „Einsparpotenzial“ - 52,07 117 [GWh]

Differenz zum IST-Verbrauch [%] - 9,0 20,4

Dies heißt, die im Rahmen dieser Untersuchung ermittelten „Einsparpotenziale“ stellen keine Einsparpotenziale gegenüber dem gegenwärtigen Stromver- brauch, sondern Einsparungen gegenüber der Fortschreibung des gegen- wärtigen Trends dar. Dies erscheint aber nicht nur angesichts der Entwicklung

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 39 des Stromverbrauchs der letzten Jahre realistisch, sondern lässt sich auch mit wünschenswerten technologischen Entwicklungen im Rahmen der angestreb- ten Energiewende durchaus begründen. Der verstärkte Einsatz von Wärme- pumpen (Geothermie, Umgebungswärme) und die angestrebten Ziele bei der verstärkten Nutzung der Elektromobilität, lassen es als praktisch unmöglich er- scheinen, dass künftig mit sinkenden Stromverbräuchen zu rechnen ist. Ein konstanter Stromverbrauch drückt am Ende nichts anderes aus, als dass die die Effekte aus Energieeinsparung und Energieeffizienz künftig so groß sind, dass sie durch die wachsende Zahl der Stromverbraucher nicht mehr über- kompensiert, sondern nur noch kompensiert werden.

3.1.3 Wärmebereich

Wie sich aus den Energieverbrauchsdaten (Kapitel 2.2) ergibt, stellt der Wär- meenergieverbrauch mit über 2.000 GWh im Landkreis Würzburg (wie auch sonst praktisch überall in Deutschland) den größten Sektor des Energiever- brauchs dar. Grundsätzlich kann hier zwischen Raumwärmebedarf und Pro- zesswärmebedarf unterschieden werden. Während der Raumwärmebedarf direkt von durchschnittlichen Standard der Gebäudedämmung abhängig ist, hängt der Prozesswärmebedarf unmittelbar von den technologischen Prozes- sen ab, die jeweils Wärmeenergie benötigen. Im Landkreis Würzburg ist die Zuckerfabrik in Ochsenfurt der größte Wärmeverbraucher, bei dem der Raum- wärmebedarf (für die Produktions- und Verwaltungsgebäude) gegenüber dem Prozesswärmebedarf vernachlässigbar ist.

Die vorhandenen bzw. recherchierten Wärmeverbrauchsdaten lassen jedoch weder eine exakte Trennung in Raumwärme- und Prozesswärmebedarf noch in Wärmebedarf für Wohngebäude und gewerblichen bzw. industriellen Wärmebedarf (= gewerblicher Raumwärmebedarf + Prozesswärmebedarf) zu. Allerdings ist es möglich, hier sinnvolle Annahmen zu treffen. Da seitens des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung gemeinde- weise Angaben zu den Wohnflächen vorliegen, ist es möglich, bei einer sinn- vollen Annahme hinsichtlich des durchschnittlich Wärmebedarfs je Quadrat- meter Wohnfläche und Jahr eine Abschätzung für den aktuellen Raumwärme- bedarf bei Wohnflächen zu liefern. Bei einem aktuellen Gesamtwärmever- brauch von 2.090,55 GWh und der Annahme eines durchschnittlichen Raumwärmebedarfs von 160 kWh/m²*a ergibt sich ein Raumwärmebedarf für Wohngebäude von ca. 1.212 GWh in Jahr. Die Differenz zum Gesamt- wärmeverbrauch stellt dann der gewerblichen bzw. industriellen Wärmever- brauch dar.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 40

Diese Ermittlungen sind in Tabelle 18 (sowie auf Gemeindeebene in Tabelle 46 im Anhang) wiedergegeben. Unterstellt man als Zielgröße einen durch- schnittlichen Wärmebedarf von 70 kWh/m²*a (Niedrigenergiehausstan- dard), dann würde der Raumwärmebedarf für Wohngebäude um mehr als die Hälfte sinken und bei jährlich ca. 530 GWh liegen.

Unterstellt man weiterhin, dass der gewerbliche bzw. industrielle Wärmever- brauch ebenfalls nochmals um 10 % gesenkt werden kann (technologisch be- dingt sind die Einsparmöglichkeiten im Bereich der Prozesswärme deutlich ge- ringer!), kommt man zu dem Ergebnis, dass insgesamt ca. 770 GWh Ein- sparpotenzial bzw. über ein Drittel des gegenwärtigen Wärmeverbrauchs ein- gespart werden könnten.

Die vorliegenden Kalkulationen sind gut überschaubar und nachvollziehbar, so dass bei einer Modifikation der Annahmen hinsichtlich des aktuellen und künftigen Raumwärmebedarfs oder des Einsparpotenzials im gewerblichen Bereich geringfügig abweichende Ergebnisse ermittelt werden könnten. Die Gesamtaussage, dass das Einsparpotenzial im Wärmebereich bei ca. einem Drittel des aktuellen Wärmeverbrauchs liegt, wird davon aber nicht berührt. Tabelle 18: Überschlägige Ermittlung des Raumwärmbedarfs für Wohngebäude und den daraus ableitbaren Wärmeenergieeinsparpotenzialen im Landkreis Würzburg

Raumwärme- Raumwärme- Gesamt- Gewerblicher bedarf Wohnen bedarf Wohnen Wohnfläche wärme- Wärme- bei 160 bei 70 [m²] verbrauch verbrauch kWh/m²*a kWh/m²*a [GWh] [GWh] [GWh] [GWh]

Aktuell und 7.577.018 2.090,55 1.212,32 530,39 Prognose

Differenz = 878,23

Einspar- 10 % = Differenz = 681,93 potenzial 87,82

Einspar- potenzial 769,75 GWh bzw. 37 % gesamt

Anmerkung: Bei der Ermittlung der Einsparpotenziale auf Gemeindeebene (Tabelle 46 im An- hang) ergeben sich einige Unstimmigkeiten, die nicht restlos aufgeklärt werden konnten. In eini- gen wenigen Gemeinden liegt der auf der Basis von 160 kWh/m²*a kalkulierte Raumwärme- bedarf über dem ermittelte Gesamtwärmeverbrauch. Dies könnte auf eine nicht ganz vollständi- ge Erfassung des Wärmeverbrauchs oder auf einen tatsächlich energetisch bereits optimierten Gebäudebestand hinweisen. Da die Summenbildung über den gesamten Landkreis aber sinn- volle Werte ergab, wurde auf eine nur mit sehr großem Aufwand mögliche Aufklärung dieser Differenzen verzichtet

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3.1.4 Kraftstoffbereich

Durch Effizienzmaßnahmen im Kraftstoffbereich lassen sich auch Verbrauchs- minderungen erreichen. Zur Abschätzung der möglichen Verbrauchsminde- rung wird wird im Rahmen dieser Untersuchung auf eine Studie des Umwelt- bundesamtes zurückgegriffen (UBA 2010), die für das Jahr 2020 von einem Verbrauchsminderungspotenzial für den gesamten Individualverkehr zwischen 27 und 43 % ausgeht.

Würde man den Wert von 43 % ansetzen, ergäbe sich ein Einsparpotenzial von 677 GWh. Betrachtet man jedoch die ländliche Prägung des Landkrei- ses Würzburg ist davon auszugehen, dass viele Strecken trotz vorhandenem ÖPNV mit dem PKW oder LKW zurückgelegt werden. Daher wird in diesem Fall eine konservative Schätzung des Verbrauchsminderungspotenzials von 30 % zugrunde gelegt.

Da in diesem Rahmen jedoch keine weitergehende Analyse der Untersu- chungsregion möglich war, soll das angesetzte Einsparpotenzial anhand der momentan ermittelten Kraftstoffverbräuche wie folgt (Tabelle 19) dargestellt und anschließend kommentiert werden. Tabelle 19: Effizienzpotenziale im Kraftstoffbereich im Landkreis Würzburg aktueller aktueller Kraftstoffbedarf Einspar- Einspar- Kraftstoff- Kraftstoff- nach Ein- Kraftstoffart potenzial potenzial bedarf bedarf sparung [%] [GWh] [1.000 l] [GWh] [GWh]

Benzin 63.363,5 551 30 165 385

Diesel 104.448,8 1.024 30 307 717

Gesamt - 1.575 30 472 1.103

Daraus ergibt sich eine potenzielle Einsparung von 472 GWh an Antriebs- stoffen auf der Basis einer eher konservativen Schätzung durch den Einsatz ef- fizienterer Motoren mit weniger Kraftstoffverbrauch. Ausgehend von den der- zeitigen politischen Rahmenbedingungen von Bund und EU (Beschränkungen der CO2-Emissionen von Fahrzeugflotten, u. ä.) wird diese Einsparung als rea- listisch betrachtet.

3.1.5 Zusammenfassung

Zusammenfassend ergeben sich folgende Einsparpotenziale: Im Bereich Strom entsteht die Einsparung durch das Beibehalten des aktuellen Stromve- brauchs entgegen des derzeitigen Trends durch Verbrauchssenkung und Effizi- enzsteigerung. Für den Wärmeverbrauch ergibt sich das Einsparpotenzial aus

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 42

der Minderung des gewerblichen Wärmeverbrauchs um 10 % sowie der Sen- kung des Wärmebedarfs für Wohngebäude auf das Niveau eines Niedrig- energiehauses, was einer Gesamteinsparung von 37 % des jetzigen Wärme- verbrauchs entspäche. Im Kraftstoffbereich wird von potenziellen Einsparun- gen von etwa 30 % ausgegangen, die durch effizientere Motoren mit gerin- gerem Kraftstoffbedarf herrühren. Insgesamt ergibt sich aus den beschriebe- nen Maßnahmen ein Einsparpotenzial von etwa 1.241 GWh und damit eine Senkung um 30 % (Abbildung 8, Tabelle 20). Tabelle 20: Effizienzpotenziale in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoffe im Landkreis Würzburg Verbrauch bei Ausschöpfung der Aktueller Verbrauch Energieform Einsparpotenziale [GWh] [GWh]

Strom 576 576

Wärme 2.091 1.321

Kraftstoff 1.575 1.103

Gesamt 4.241 3.000

Abbildung 8: Aktueller Energieverbrauch im Landkreis Würzburg und Prognose bei Ausschöpfung der Einsparpotenziale

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3.2 Erzeugung Erneuerbarer Energien

3.2.1 Bioenergie

Methodik

Für die vorliegende Potenzialabschätzung wurde das technische Biomassepo- tenzial ermittelt, d. h. unter Berücksichtigung von Restriktionen wie Futter- und Nahrungsmittelsicherheit, marktbewährter technischer Verfahren, ökologischer Grenzen, etc. Gleichzeitig wurde jedoch die Nutzung von Koppel- bzw. Ne- benprodukten in den einzelnen Biomassekonversionspfaden zur optimalen Ausnutzung der Eingangsrohstoffe unterstellt. Beachtet werden muss aber, dass die Potenziale hinsichtlich der Gesamt-Treibhausgasbilanz nach aktuel- lem Forschungsstand Risiken bergen, da die Quantifizierung der Methan- und Lachgasemissionen aus den landwirtschaftlichen Flächen noch mit großen Un- sicherheiten behaftet ist.

Bei den Konversionspfaden wurden als bevorzugte Nutzungsoptionen folgen- de etablierte Festlegungen gewählt:

• feste Bioenergieträger → Wärmeerzeugung,

• gasförmige Bioenergieträger → Stromerzeugung mit Kraft-Wärme- Kopplung (KWK),

• flüssige Bioenergieträger → Kraftstofferzeugung. Bei der Potenzialanalyse wurden sieben Teilpotenziale unterschieden, die in unterschiedlichen GIS-gestützten Verfahren für alle Gemeinden und gemeinde- freien Gebiete abgeschätzt wurden. Dies sind im einzelnen:

• Ackerland: Etwa ein Drittel der Ackerfläche Bayerns steht zur Produkti- on nachwachsender Rohstoffe zur Verfügung, davon wiederum ca. 84 % für die energetische Nutzung (BSELF 2009). Diese Annahmen wurden auf den Landkreis Würzburg übertragen. Über einen Mix zweier typischer Biomassekonversionspfade von Raps (Raps – Biodie- sel – PKW) und Mais (Maissilage – Biogas – BHKW, KWK mit Hauptprodukt Strom) bzw. ihrer Wirkungsgrade wird auf den energe- tischen Rohstoffertrag der Ackerflächen geschlossen. Ebenso sind hier Energiepotenziale aus der Strohverwertung eingerechnet. Dabei wird davon ausgegangen, dass langfristig 25 % des anfallenden Strohs energetisch zur Wärmeerzeugung genutzt werden können.

• Grünland: Laut einem konservativen Szenario der Grünlandstudie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (BlfL 2008) werden bis

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2015 rund 178.000 ha Grünland (etwa 15,5 %) nicht mehr für die Tierversorgung benötigt und könnten energetisch genutzt werden. Der Prozentsatz wurde auf die Landkreisverhältnisse übertragen und das Energiepotenzial für Grünland über den Konversionspfad „Grassilage – Biogas – BHKW“ (KWK mit Hauptprodukt Strom) ermittelt.

• Wald: Holz ist ein wichtiger Energieträger innerhalb der Kategorie Biomasse. Für den Landkreis Würzburg wurden in Absprache mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg unterschiedli- che Hiebsätze für Staats-, Kommunal- und Privatwald angenommen. Der Anteil der energetischen Nutzung am eingeschlagenen Holz wur- de mit 40 % angesetzt. Für die Endenergieberechnung wurde eine Wärmenutzung mittels Konversion „Holz – Pellets – Kleinfeuerung“ an- genommen.

• Altholz: Ein weiteres Teilpotenzial bilden Resthölzer, d. h. Sägeneben- produkte, Industrierestholz und Altholz, die von Team Orange gesam- melt und einer Verwertung zugeführt werden. Auch hier wurde eine Wärmenutzung mittels Konversion „Holz – Pellets – Kleinfeuerung“ an- genommen.

• Wirtschaftsdünger: Die Exkremente des Nutzviehs können energetisch genutzt werden. Dazu werden die anfallenden Mengen Gülle von Rindern und Schweinen bilanziert und der Energieertrag entlang des Biomassekonversionspfades „Gülle – Biogas – BHKW“ (KWK mit Hauptprodukt Strom) bestimmt.

• Bioabfälle: Auch Bioabfälle und Grüngut stellen, vor allem in städtisch geprägten Bereichen, verwertbare Bioenergiepotenziale dar. Für die energetische Erschließung der Bioabfälle wurde der Vergärungspfad gewählt (Abfall – Biogas – BHKW, KWK mit Hauptprodukt Strom), für das zu nutzende Grüngut die Wärmenutzung (Holzabfälle – Pellets – Kleinfeuerung).

• Verkehrswege: Biomasse von den Randstreifen der Verkehrswege stel- len ein weiteres – wenn auch kleines – Energiepotenzial dar. Hierzu werden für Autobahnen, Bundesstraßen und Bahntrassen verschieden breite Randflächen angenommen, von denen Biomasse energetisch genutzt werden könnte. Zur Bestimmung der Endenergie wird auch hier der Konversionspfad „Grassilage – Biogas – BHKW“ (KWK mit Hauptprodukt Strom) verwendet.

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Räumliche Verteilung der Potenziale

Die Bioenergiepotenziale sind generell durch die Verteilung der Biomasse produzierenden Landnutzungen (Acker, Grünland, Wald) geprägt. Da Acker- land und Wald die höchsten Energieerträge pro Fläche aufweisen, zeigen stark land- und forstwirtschaftlich geprägte Gemeinden die höchsten absoluten Bioenergiepotenziale. Gepaart mit geringen Einwohnerdichten finden sich hier zugleich die höchsten Pro-Kopf-Potenziale. Andere Teilkomponenten (Wirt- schaftsdünger, Verkehrswege, Bioabfall) treten gegenüber den landnutzungs- basierten Potenzialen meist stark in den Hintergrund. Ausnahmen bilden hier städtisch geprägte Gemeinden, wo auch Potenziale wie Resthölzer (Bauholz, Sperrmüll) und Bioabfälle (Küchenabfälle, Grünschnitt, etc.) eine größere Rolle spielen können.

Bei den Teilpotenzialen dominiert im Landkreis sehr deutlich 'Ackerland' mit 77 % vor 'Wald' mit 10 % Anteil am Gesamtpotenzial. Die derzeitigen Be- stände und künftigen Potenziale an Bioenergie sind damit sehr stark an die Landwirtschaft gekoppelt. Die restlichen Teilpotenziale - hauptsächlich basie- rend auf Reststoffen – liegen alle unter 10 Prozentpunkten (Abbildung 9).

Abbildung 9: Teilpotenziale der Bioenergie im Landkreis Würzburg

Anmerkung: Der Anteil der Verkehrswege am Potenzial liegt unter 1 % und entfällt bei der Dar- stellung.

Abbildung 22, Tabellen 11 und 53 zeigen die Verteilung der Biomassepoten- ziale auf die Gemeinden und gemeindefreien Gebiete des Landkreises Würz- burg. Dabei wird eine relative Häufung im südlichen und nordöstichen Land-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 46

kreis erkennbar. Dies steht, ähnlich wie bei den Bioenergie-Beständen, in di- rektem Zusammenhang mit der Landnutzungsverteilung, die in diesen beiden Regionen stark agrarisch geprägt ist. Insgesamt verfügt der Landkreis Würz- burg über ein jährliches Bioenergiepotenzial von etwa 718 GWh bzw. 4.493 kWh/Ew Endenergie. Bei einem Bestand von 443 GWh bzw. 2.772 kWh/Ew verbleibt ein bilanzielles Zusatzpotenzial von 275 GWh bzw. 1.721 kWh/Ew und eine derzeitige Potenzialausschöpfung von 62 % im Landkreis. Wird dieses Potenzial unter vereinfachten Annahmen (KWK-Auf- teilung: 35 % Strom, 65 % Wärme, Einrechnung von Koppelprodukten) auf die einzelnen Energieformen umgelegt, ergibt sich folgendes Bild (Tabelle 21): In den Bereichen Strom und Wärme besteht eine derzeitige Potenzial- ausschöpfung von 59 % bzw. 70 %, was weiterhin Raum für den Ausbau der Bioenergie lässt.

Tabelle 21: Bestand und Potenziale der Bioenergie nach Energieformen

Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial Ausschöpfung des Energieform [GWh] [GWh] [GWh] Potenzials [%]

Strom 80 136 56 59

Wärme 363 519 156 70

Kraftstoff - 63 63 -

Gesamt 443 718 275 62

Bei den Gemeinden finden sich auf den ersten Rängen der Gesamtpotenziale Ochsenfurt (46 GWh), Giebelstadt (38 GWh), Höchberg und Randersacker (beide 29 GWh). Bei den Pro-Kopf-Werten sind Riedenheim (22.854 kWh/Ew), Bütthard (22.031 kWh/Ew) und Sonderhofen (20.200 kWh/Ew) führend. Für die zusätzlichen Potenziale sind es Höch- berg (28,8 GWh bzw. 3.029 kWh/Ew), Randersacker (27,9 GWh bzw. 8.130 kWh/Ew), Gaukönigshofen (25,4 GWh bzw. 10.343 kWh/Ew) und Giebelstadt (25,4 GWh bzw. 5.045 kWh/Ew).

Gleichzeitig zeigen verschiedene Gemeinden negative Zusatzpotenziale bzw. Potenzialausschöpfungen über 100 %, z. B. Erlabrunn und Unterpleich- feld. Dies ist ein erstes Anzeichen dafür, dass die Bioenergieanlagen einer Gemeinde bilanziell mehr Energie produzieren, als durch die endogenen Po- tenziale an Biomasse bereitgestellt werden könnte, d. h. Biomasse aus ande- ren Gemeinden bzw. Regionen mit verwertet wird. Stoffströme über Gemein- de-, Landkreis- und Landesgrenzen hinaus sind Normalität. Zudem müssten die Stoffströme nach den eingesetzten Technologien (Biogasanlagen, Heiz- werke) unterschieden werden, um Übernutzungen zweifelsfrei zu identifizie-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 47 ren. Diese Zusammenhänge können jedoch aufgrund ihrer Komplexität im Rahmen einer solchen Studie nicht abgebildet werden. Von Großanlagen ab- gesehen ist jedoch die Verwertung der regional verfügbaren Biomasse zu prä- ferieren, werden dadurch doch Transportwege und mit ihnen verbundene zu- sätzliche Treibhausgasemissionen minimiert, sowie die Wertschöpfung vor Ort bzw. in der Region gestärkt.

Weitere Potenziale

Neben den in dieser Studie berücksichtigten Biomassepotenzialen können weitere Flächen zur Gewinnung von (nicht nur Bio-) Energie erschlossen und damit das zusätzliche und Gesamtpotenzial weiter erhöht werden. Grundsätz- lich geeignet sind insbesondere Konversionsflächen, da auf ihnen keine Nut- zungskonkurrenz zum Nahrungs- und Futtermittelanbau besteht. Allerdings müssen Flächen und Biomasse auf eventuelle Schadstoffgehalte geprüft wer- den, um zusätzliche Emissionen bei der Weiterverarbeitung zu vermeiden. Gleichzeitig sind hier aber evtl. Nutzungskonkurrenzen zu Freiflächen-Photo- voltaik zu berücksichtigen. Andere Flächen mit erheblichen Potenzialen stellen stillgelegte landwirtschaftliche Nutzflächen (Landwirtschaftsbrachen), Altlasten- flächen und Industriebrachen, aufgelassene Infrastrukturflächen (Siedlung und Verkehr) sowie naturnahe und bewirtschaftete Flächen in Schutzgebieten dar. Weiterhin birgt künftig auch die verstärkte Nutzung von Faulgas aus kommu- nalen Kläranlagen zusätzliche Energiepotenziale.

3.2.2 Photovoltaik

Im Unterschied zur Solarthermie ist die Nutzung der Sonnenenergie zur Erzeu- gung von elektrischem Strom aufgrund der geringen Leitungsverluste im Strom- netz und dessen räumlich und qualitativ guten Ausbauzustandes nicht auf Ab- nehmernähe angewiesen. Voraussetzung ist lediglich das Vorhandensein ei- nes Stromanschlusses und einer geeigneten Fläche. Diese Flächen ergeben sich derzeit fast ausschließlich aus der Definition des Erneuerbare-Energien- Gesetzes (EEG) und dem damit verbundenen Förderinstrumentarium. So legt §33 ein Hauptaugenmerk auf die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf oder an Gebäuden. In der Praxis wird dies vor allem auf Dachflächen umge- setzt. Die Errichtung solcher Anlagen auf unbebautem Gebiet wird vor allem durch §32 geregelt. Typische Standorte sind militärische Konversionsflächen, Deponien, Abraumhalden und wirtschaftliche Brachflächen (z. B. Industriebra- chen).

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 48

Methodik (Dachflächen)

Um diese Flächenpotenziale und damit die Potenziale photovoltaischer Stromerzeugung flächendifferenziert zu ermitteln, wurden zunächst die nutzba- ren Dachflächen analysiert. Dafür wurden auf Basis des ATKIS-Objektartenka- talogs des Bundesamtes für Kartographie vier verschiedene Siedlungstypen unterschieden. Dabei handelt es sich um die Datensätze der Wohnbauflä- chen, Industrie- und Gewerbeflächen, der Flächen gemischter Nutzung und der Flächen besonderer funktionaler Prägung. Es wird angenommen, dass Dachflächen lediglich einen Teil der in diesen Datensätzen ausgewiesenen Flächeneinheiten ausmachen und diese wiederum nur zum Teil für die Gewin- nung von Solarenergie nutzbar sind. Je nach Siedlungstyp wird die Flächen- nutzbarkeit für die Gewinnung von Solarenergie konservativ zwischen 4 und 12 % angenommen (d. h. Auf 100 m² einer Flächenkategorie können 4 – 12 m² Photovoltaikmodule installiert werden). Diese Parameter wurden exem- plarisch per Luftbildauswertung gewonnen. Für die so ermittelten Flächenpo- tenziale wurden Modulleistungen von 0,114 kWp/m² angenommen. Die zu erzielende Jahresarbeit wird wie für die Bestandswerte (Kapitel 2.4.2) auf Grundlage eines empirisch ermittelten Konversionsfaktors (0,1) und eines Strahlungsfaktors (1,056) berechnet. Um der Flächenkonkurrenz zu Solarwär- me-Systemen Rechnung zu tragen, werden für die photovoltaische Nutzung le- diglich 80 % dieser Flächenpotenziale auf Dächern herangezogen. Die nutz- bare Gesamtfläche an Gebäuden könnte noch deutlich erweitert werden, wenn Solaranlagen auch an Gebäudefassaden angebracht werden.

Methodik (Freiflächen)

Die Bestimmung der Potenziale solarer Energiegewinnung auf Freiflächen un- terliegt einigen Unsicherheiten, da es sich nur um eine kleine Anzahl potenzi- eller Standorte, jedoch mit z. T. erheblicher Flächenausdehnung, handelt. Die Realisierung bzw. Nicht-Realisierung eines einzigen Standortes kann so be- reits erhebliche Auswirkung auf die installierte Gesamtleistung im Gebiet ha- ben. Die Problematik ließe sich nur mit einer flächendeckenden Detailanalyse einschließlich. intensiver Begehungen und Recherchen vor Ort lösen, was aber weit über den Rahmen der vorliegenden Studie hinausgehen würde. Die durchgeführten Analysen wurden daher in zwei Stufen durchgeführt. Zunächst wurden anhand von ATKIS-Daten (z.B. Deponien, Verkehrswege, Halden usw.) und Luftbildern potenziell geeignete Flächen ermittelt, deren Nutzung für Freiflächen-Photovoltaik entsprechend den aktuellen Vorgaben des EEG zum Bezug einer Einspeisevergütung für Elektroenergie berechtigt. Dazu gehören insbesonere

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 49

• Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbauli- cher oder militärischer Nutzung

• ungenutzte Flächen in Gewerbegebieten

• Flächen die längs von Autobahnen oder Schienenwegen und in einer Entfernung von bis zu 110 Metern zu diesen liegen.

Die Flächenvorschläge wurden den Verwaltungen der Gemeinden mit Bitte um Rückmeldung zur Verfügung gestellt. Die auf diese Weise durch die Ge- meinden bestätigten Flächen gingen mit einer angenommenen installierbaren Leistung von 0,5 MWp/ha in die Potenzialermittlung ein. Aufgrund der be- schriebenen Methodik ist es nicht auszuschließen, dass sich bei näherer Be- trachtung einzelne der angegebenen Flächen doch noch als ungeeignet zei- gen oder dass vereinzelt noch weitere nutzbare Flächen existieren.

Zu den auf diese Weise recherchierten Freiflächenpotenzialen werden noch die in Kapitel 2.4.2 erwähnten Anlagen hinzugerechnet, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie bereits errichtet wurden, jedoch erst nach dem Stichtag der Bestandsermittlung.

Die von der momentanen EEG-Regelung vorgenommene Begrenzung von Frei- flächenanlagen auf maximal 10 MWp wird bei der Potenzialermittlung nicht berücksichtigt, ist jedoch bei einer Umsetzung zu beachten. Allerdings dürfte kaum eine der Potenzialflächen diese Größenordnung erreichen.

Im Gegensatz zu den Dachflächen wurde bei den Freiflächenanlagen eine Flächenkonkurrenz mit der Solarthermie ausgeschlossen, da es bei den poten- ziellen Standorten in der Regel an nahegelegenen Abnehmern fehlt, die eine derart große Wärmemenge benötigen.

Ergebnisse

Das im beschriebenen Rahmen ermittelte photovoltaische Potenzial des Land- kreises Würzburg beträgt insgesamt 530,83 GWh Regelarbeitsvermögen, was 3.322 kWh pro Einwohner entspricht. Ein Vergleich mit den Bestands- zahlen (Tabellen 22, 23, 55 und 56) zeigt, dass bisher ca. 30 % des Poten- zials genutzt werden. Dieser Nutzungsgrad wird fast zur Hälfte von einigen großen Freiflächenanlagen getragen. Im Gegensatz dazu basiert das Potenzi- al zu deutlich größerem Teil auf den verfügbaren Dachflächen (402 GWh) als auf Freiflächen (128,83 GWh). Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Freiflächenpotenzial auch weiterhin deutlich schneller erschlossen wird, da diese für überregional tätige, finanziell potente Investoren interessanter

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 50

sind. Auch sind die Möglichkeiten zur Unterstützung des Ausbaus durch Kom- munen und Landkreise als höher einzuschätzen.

Die räumliche Verteilung des Photovoltaik-Freiflächenpotenzials ist sehr hetero- gen (Abbildung 24), da es sich auf der einen Seite um nur wenige Flächen jedoch mit einer jeweils hohen potenziellen Leistung handelt und auf der an- deren Seite viele Gemeinden über kein weiteres Potenzial verfügen. Die Re- cherchen im Rahmen dieser Studie ergaben ein Potenzial von 33 Flächen ver- teilt auf 13 Gemeinden. Etwa die Hälfte dieser Flächen, befindet sich im Be- reich des 110m-Streifens entlang von Autobahnen. Bei diesen Flächen gibt es oftmals Bedenken bzw. Unsicherheiten der örtlichen Entscheidungsträger über Möglichkeiten und Zuständigkeiten für eine Realisierung entsprechender Pro- jekte. An dieser Stelle sei jedoch auf einschlägige Untersuchungen u.a. auch der Autoren dieser Studie verwiesen (AEP et al. 2011, ThINK et al. 2012) sowie auf bereits realisierte Projekte, auch im Landkreis Würzburg (Gemeinde Helmstadt).

Der schon in Kapitel 2.4.3 und 3.2.3 beschriebene Zusammenhang des Dachflächenpotenzials mit der Bevölkerungsdichte lässt sich auch hier wieder- erkennen. So verfügen vor allem die dünner besiedelten Gemeinden im Sü- den des Landkreises über ein höheres Pro-Kopf-Potenzial als die städtischer strukturierten Gemeinden z.B. im Osten der Stadt Würzburg.

Tabelle 22: Bestand und Potenziale der Photovoltaik in Jahresarbeit

Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial Ausschöpfung des Energieform [GWh] [GWh] [GWh] Potenzials [%]

Dachflächen 86,94 402,00 315,06 22

Freiflächen 71,46 128,83 57,37 55

Gesamt 158,4 530,83 372,43 30

Tabelle 23: Bestand und Potenziale der Photovoltaik in Jahresarbeit pro Einwohner

Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial Ausschöpfung des Energieform [kWh/Ew] [kWh/Ew] [kWh/Ew] Potenzials [%]

Dachflächen 544 2.516 1.972 22

Freiflächen 447 806 359 55

Gesamt 991 3.322 2.331 30

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3.2.3 Solarthermie

Methodik

Die Voraussetzungen zur Installation von Anlagen zur thermischen Nutzung von Solarstrahlung sind denen der Photovoltaik sehr ähnlich. Dementspre- chend gilt dies auch für die Berechnung des räumlichen Potenzials zur Installa- tion auf Dachflächen (vgl. Kapitel 3.2.2, Photovoltaikpotenzial). Eine Ein- schränkung für die Nutzung solarthermischer Anlagen sind jedoch die, vergli- chen mit dem Stromnetz, deutlich weitmaschigeren Nah- und Fernwärmenet- ze. Eine Nutzung der Solarthermie wird daher oftmals nur zur Heizungsunter- stützung bzw. Warmwasserversorgung in unmittelbarer Anlagennähe betrie- ben. Das aufgrund vorhandener Dachflächen mögliche Potenzial verringert sich dadurch erheblich.

So sind zwar die nutzbaren (Dach-)Flächen für solarthermische Installationen die gleichen wie die für die Photovoltaik ermittelten, jedoch werden aufgrund der oben beschriebenen geringeren Transportfähigkeit, dem geringeren Be- darf an Wärmeenergie (zumindest in den Sommermonaten) sowie der Flä- chenkonkurrenz zur Photovoltaik nur 20 % der nutzbaren Dachfläche der So- larthermie zugerechnet (Photovoltaik: 80 %). Analog den Aussagen zur Photo- voltaik bestünde hier ein großes zusätzliches Potenzial durch Installation der Anlagen an Hausfassaden, was zu einer erhöhten Wärmebereitstellung in den Wintermonaten (niedriger Sonnenstand) und einer Verringerung des Wär- meüberschusses in den Sommermonaten führen würde. Allerdings wurde die- ses Szenario aufgrund der mangelnden Marktetablierung nicht in die vorlie- genden Berechnungen einbezogen. Ebenso nicht einbezogen wurde die mögliche Errichtung solarthermischer Freiflächenanlagen. Es wird angenom- men, dass aufgrund der günstigeren Leitungsinfrastruktur und der besseren Ab- satzmöglichkeiten sämtliche in Frage kommenden Freiflächen für photovoltai- sche Energiegewinnung genutzt werden.

Die ermittelten (horizontalen) Flächenpotenziale wurden in zur Verfügung ste- hende Kollektorfläche (Kollektorneigung 35°) umgerechnet und mit den bereits zur Bestandsermittlung (Kapitel 2.4.3) verwendeten Konversions- bzw. Strah- lungsfaktoren verrechnet.

Einen Sonderfall stellen die drei gemeindefreien Gebiete dar. Aufgrund des geringen Gebäudebestandes exisitiert ein nur geringes solarthermisches Po- tenzial, mangels Bevölkerung ist es jedoch nicht möglich, eine einwohnernor- miertes Potenzial (kWh/Ew) auszuweisen.

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Ergebnisse

Das solarthermische Potenzial für den Landkreis Würzburg beträgt 388,82 GWh, dies entspricht 2.433 kWh pro Einwohner. Entsprechend der Bestandsermittlung wurden bisher ca. 4 % dieses Potenzials umgesetzt (Abbil- dung 25 und Tabelle 57). Die Realisierung des Gesamtpotenzials entspräche einem Anteil von etwa 25 % am Gesamtwärmeverbrauch des Landkreises. Wie bei der Photovoltaik zeigt sich aufgrund der hohen Dächerkonzentration ein besonders hohes solarthermisches Potenzial in dichter besiedelten Ge- meinden (z. B. Gerbrunn). Vorteilhaft an dieser Situation ist der in der Regel auch höhere Wärmebedarf und die bessere Verfügbarkeit von Wärmenetzen in städtischen Bereichen, bei gleichzeitig geringerer Verfügbarkeit an bioener- getisch erzeugter Wärme. Mit zunehmender Geschosszahl und Wärmeisolie- rung erhöht sich dieser Vorteil noch. Eine städtische Bauweise mit hohen Ge- schosszahlen bewirkt aber auch ein tendenziell niedrigeres Pro-Kopf-Potenzial als ländliche Siedlungsstrukturen (Abbildung 25). Die räumliche Verteilung von städtischen und ländlichen Siedlungsstrukturen zeigt sich als wichtigstes Diffe- renzierungsmerkmal für die Verteilung des solarthermischen Potenzials. Nicht zuletzt dokumentieren die Flächenanalysen auch das hohe Verbreitungspoten- zial bei gleichzeitig hoher Dezentralität dieser Technologie.

3.2.4 Geothermie

Tiefe Geothermie

Aufgrund der geologischen Bedingungen und des derzeitigen Standes der Technik wird es im Landkreis Würzburg in naher Zukunft keine energetische Nutzung der tiefen Geothermie geben.

Oberflächennahe Geothermie

Methodik

Bei oberflächennaher Geothermie handelt es sich um die Nutzung des steti- gen Wärmestroms, der sich aus dem Erdinneren in Richtung der relativ kälte- ren Erdoberfläche bewegt. In der Praxis wird dabei nur die Wärmeenergie aus dem obersten Teil der Erdkruste genutzt.

Unter technischen Gesichtspunkten spricht man bei Bohrungen bis in Teufen von 400 m noch von oberflächennaher Geothermie, wobei in der Praxis für die Beheizung von Wohngebäuden sogar nur Bohrungen von bis zu etwa 100 m zur Anwendung kommen.

Im Zuge der Potenzialermittlung bilden ATKIS-Daten der Städte und Gemein- den (Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Flächen mit gemisch-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 53 ter Nutzung sowie Flächen besonderer funktionaler Prägung) die Grundlagen für die Berechnungen der oberflächennahen Geothermie. Diese Informationen werden benötigt, da die Standortnähe zu Wärmeenergieabnehmern für Ge- bäude- und Prozesswärme, aber auch für -kälte, eine Grundvoraussetzung für die Nutzung von oberflächennaher Geothermie darstellt, da der Einsatz von Wärmeenergie nur mit kurzen Transportwegen wirtschaftlich sinnvoll ist. Aus- schlussgebiete für eine Nutzung oberflächennaher Geothermie, innerhalb der bebauten Flächen, sind die Wasserschutzgebiete I bis III.

Für die Potenzialanalyse wurde ein sehr konservativer Ansatz gewählt. Durch Gebäude-Bebauung, versiegelte Straßen, Parkplätze usw. ist nicht die gesam- te Gemeindefläche verfügbar. Aus diesem Grund, und um auf lange Sicht hin eine gegenseitige Beeinflussung von benachbarten geothermischen Anlagen auszuschließen, wird ein Abstand von 30 m zwischen den, innerhalb der Ge- meinde- und Wohnbauflächen platzierten, Anlagen angenommen. Die jewei- lige Energiemenge, die dem Gestein im Untergrund am jeweiligen Einsatzort entzogen werden kann, hängt von verschiedenen Parametern ab, wie z. B. der Wärmeleitfähigkeit und der Wärmekapazität des Gesteins bzw. Bodens, den Grundwasserverhältnissen und der Erdsondengeometrie. Deshalb werden für die Berechnungen folgende Randbedingungen angenommen.

Als spezifische Entzugsleistungen bei Erdwärmesonden werden in Anlehnung an die VDI 4640 Werte von durchschnittlich 50 W/m angenommen. Für das Potenzial kann die gesamte Siedlungsfläche genutzt werden. Für die Berech- nung der nutzbaren Energiemengen werden folgende Parameter angewendet:

• 30 m Mindestabstand der Anlagen untereinander, • 70 m Bohrtiefe, • 50 W Entzugsleistung pro Bohrmeter am Standort, • 2000 Betriebsstunden pro Jahr.

Im Landkreis Würzburg ist aufgrund geologischer Voraussetzungen neben Erd- wärmesonden der Einsatz von weiteren Geothermieanlagen wie z. B. Hori- zontalkollektoren und Grundwasserwärmepumpen möglich. Für eine über- schlägige Berechnung der Potenziale wird bei diesen Anlagen mit der glei- chen Entzugsleistung und den gleichen Abstandskriterien wie bei den Erdwär- mesonden gearbeitet.

Ergebnisse

Die geothermische Nutzung beruht auch in naher und mittlerer Zukunft aus- schließlich auf oberflächennahen Wärmeanlagen die meist als Geothermie-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 54

sonden und selten als Grundwasserwärmeanlagen oder Erdkollektoren ausge- führt sind. Im Allgemeinen handelt es sich um kleinere Anlagen zur Wärme- versorgung von privaten Wohngebäuden oder von kleineren gewerblich ge- nutzten Gebäuden.

In der derzeitigen Bilanz der erneuerbaren Energien spielt oberflächennahe Geothermie mit etwa 5,2 GWh Jahresarbeit nur eine untergeordnete Rolle. Das ermittelte oberflächennahe geothermische Gesamtpotenzial (inklusive Be- stand) in der Untersuchungsregion beträgt dagegen fast 500 GWh (Abbil- dung 26 und Tabelle 58 im Anhang).

Bei einer verstärkten Nutzung des vorhandenen Potenzials ließe sich der An- teil regenerativer Energien am Energiemix der privaten Haushalte erkennbar steigern. Dieses Potenzial muss weiterhin vor dem Hintergrund der kontinuierli- chen, also tages- und jahreszeitunabhängigen Verfügbarkeit gesehen werden. Jedoch muss auch die für den Betrieb der Wärmepumpen notwendige Hilfs- energie berücksichtigt werden (ca. 25 % der erzeugten Endenergie). Ebenso sind die notwendigen hohen Investitionskosten ein Hemmnis.

3.2.5 Windkraft

Methodik

Um einer unkontrollierten Verbreitung von Windkraftanlagen entgegen zu wir- ken, den Landschaftsverbrauch möglichst zu minimieren und das Landschafts- bild weitgehend zu erhalten, sind neue Anlagen möglichst nur in speziell aus- gewiesenen Vorranggebieten zu bauen und zu betreiben.

Für die Ermittlung des Windkraftpotenzials stehen die gesamten Windvorrang- und Windvorbehaltsgebiete des Landkreises entsprechend der aktuell gültigen Gebietsausweisungen der Regionalplanung (Stand Mai 2013) zur Verfügung.

Die Flächen werden vollständig mit Anlagen, welche dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, belegt. Das Windkraftpotenzial wird auf Basis folgender Annahmen ermittelt. Als Anlagen für die Potenzialberechnung werden Wind- räder mit ca. 100 bis 135 m Nabenhöhe und einer Leistung von 3 MW (ca. 5,25 Mio. kWh/a) angenommen. Auf die Fläche umgesetzt bedeutet dies, dass für eine Anlage ca. 15 bis 18 ha Fläche benötigt werden.

Die ermittelte Jahresarbeit wird über den Flächenanteil der Vorrang- und Vor- behaltsflächen den jeweiligen Gemeinden zugeschrieben.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 55

Ergebnisse

Nach derzeitigen Stand der Vorrang- und Vorbehaltsflächen und einer vollen Belegung mit Windkraftanlagen beträgt das Gesamtpotenzial im Untersu- chungsgebiet ca. 1.214 GWh pro Jahr.

Das so ermittelte Gesamtpotenzial (Abbildung 27 im Anhang) berücksichtigt nicht den derzeitigen Bestand, d. h. wenn bereits Windkraftanlagen auf den ausgewiesenen Flächen vorhanden sind, stehen diese Flächen in naher Zu- kunft auch nicht für den weiteren Ausbau zur Verfügung.

Aktuell befindet sich der Ist-Stand, d. h. die Lage und Flächengöße, von Windkraftvorrang- und -vorbehaltsgebieten durch den Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes in einer Überarbeitung. Dieser Prozess wird vermutlich die aktuellen gesetzlichen Flächenvorgaben bezüglich ihrer Lage und Flächengröße deutlich verändern. Es ist damit zu rechnen, dass die Flä- chenanteile aufgrund von luftfahrtrechtlichen Belangen wie z.B. Funkfeueranla- gen und Tiefflugkorridoren auf ca. 30 % des derzeitigen Standes verringert werden. Somit sind auch bei den möglichen Potenzialen starken Veränderun- gen absehbar, möglicherweise eine Verringerung des Potenzials von 1.214 GWh auf ca. 365 GWh.

3.2.6 Wasserkraft

Methodik

Für den Landkreis Würzburg spielt die Wasserkraft eine bedeutende Rolle. Obwohl am Main bereits mehrere große Wasserkraftanlagen bestehen, gibt es weiterhin kleine Potenziale an bestehenden Querverbauungen der Zuflüsse, die ausgeschöpft werden können.

Die technischen Wasserkraftpotenziale ergeben sich in naher Zukunft nur noch aus der Möglichkeit des Repowering sowie der Reaktivierung bzw. der Modernisierung bereits bestehender Altanlagen. Ein zusätzlicher Neubau von größeren Wehranlagen bzw. Stauwerken ist aufgrund naturschutzfachlicher Belange fast nicht realisierbar. Daher wurden diese Möglichkeiten bei der Kalkulation der Potenziale nicht mit einbezogen.

Auch die Nutzung des Mains als Schifffahrtsstraße steht weiteren Stauanlagen und ihrer energetischen Nutzung des Flusslaufes entgegen. Hier ist in Einzel- fällen eine mögliche zukünftige Nutzung anderer alternativer Energieerzeu- gungsanlagen, wie z. B. Strombojen, genauer zu überprüfen.

Bei der Potenzialberechnung von Klein- und Kleinstkraftwerken wird von einer in der Praxis umsetzbaren möglichen Leistungssteigerung von ca. 10 % bei

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 56

etwa 30 % der bestehenden Anlagen ausgegangen. Es wurde hierfür keine detaillierte Karte erstellt. Ebenso wurden befürwortende oder ablehnende Ent- scheidungen von notwendigen Genehmigungsverfahren nicht mit berücksich- tigt. Es erfolgte keine konkrete Standortauswahl.

Ergebnisse

In naher Zukunft ist der Bau zusätzlicher großer Wasserkraftanlagen am Main sehr unwahrscheinlich. Weitere Potenziale sind somit nur an den kleineren Nebengewässern vorhanden. Bei einer Leistungssteigerung von 10 % bei 30 % der dort befindlichen Anlagen beträgt das zusätzliche Potenzial ledig- lich etwa 40 MWh pro Jahr (ca. 0,1 % der aktuellen erzeugten Energiemen- ge durch Wasserkraft).

3.2.7 Zusammenfassung

Die erneuerbaren Energien im Landkreis Würzburg sind gegenwärtig in ei- nem niedrigen Ausbaugrad (Tabelle 24). Jedoch erreicht die weitgehend ak- zeptierte und etablierte Bioenergie einen Ausbaugrad von mehr als 60 %. Die größten Ausbaupotenziale ergeben sich für Solar- und Geothermie (jeweils mehr als 90 % verbleiben). Trotz des – im Vergleich mit anderen Räumen – fortgeschrittenen Ausbaus verbleiben auch bei Photovoltaik, vor allem im Be- reich der Dachflächen, große Potenziale. Das momentan in der Region disku- tierte Thema Windkraft konnte in dieser Studie nur unbefriedigend bearbeitet werden, da wesentliche Grundlagen erst nach Ende der Arbeiten zur Verfü- gung stehen werden. Die verwendeten Annahmen lassen aber auch unter die- sen Umständen ein großes zusätzliches Energiepotenzial erkennen. Bei Was- serkraft verbleiben dagegen kaum nennenswerte Potenziale. Somit können fast allen erneuerbaren Energien Ausbaumöglichkeiten attestiert werden.

Das Gesamtpotenzial aller erneuerbaren Energien im Landkreis Würzburg be- läuft sich nach vorliegender Analyse auf 2.536 GWh bzw. 15.873 kWh/Ew im Jahr. Unter Beachtung des derzeitigen Bestandes erneu- erbarer Energien von 834 GWh bzw. 5.219 kWh/Ew ergibt sich ein bilan- zielles Zusatzpotenzial von 1.702 GWh bzw. 10.653 kWh/Ew. Die der- zeitige Ausschöpfung des Potenzials liegt damit bei einem Drittel, was genü- gend Raum für den weiteren Ausbau im Landkreis lässt. Die Anteile der einzel- nen erneuerbaren Energien am Gesamtpotenzial ist Abbildung 10 zu entneh- men. Besonders die Potenziale von Photovoltaik, Windkraft und Bioenergie dürften einer zügigen Umsetzung unterliegen. Für die Potenziale von Solar- und Geothermie ist eine rasche Mobilisierung nicht anzunehmen.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 57

Tabelle 24: Bestand und Potenziale erneuerbarer Energien im Landkreis Würzburg Derzeitige Ausschöpfung Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial des Gesamt- Energiequelle potenzials [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Bioenergie 443 2.772 718 4.493 275 1.721 62

Strom 80 502 136 851 56 349 59

Wärme 363 2.270 519 3.248 156 977 70

Kraftstoff - - 63 394 63 394 -

Geothermie 5 32 498 3.114 492 3.081 1

Photovoltaik 158 988 530 3.319 373 2.331 30

Dachflächen 87 544 402 2.513 315 1.969 22

Freiflächen 71 444 129 806 58 363 55

Solarthermie 15 97 389 2.433 373 2.336 4

Wasserkraft 37 234 37 234 <1 <1 100

Windkraft 175 1.096 364 2.279 189 1.183 48

Gesamt 834 5.219 2.536 15.873 1.702 10.653 33

Abbildung 10: Anteile der einzelnen erneuerbaren Energien am Gesamtpotenzial im Landkreis Würzburg

Auf Ebene der Gemeinden zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Poten- zialgrößen, die im wesentlichen aus den Flächengrößen der Gemeinden (alle erneuerbaren Energien), der naturräumlichen Ausstattung (Bioenergie, Wasser-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 58

kraft, Windkraft) und der Art der Siedlungsstrukturen (Solarenergie, Geother- mie) resultieren. Aus dieser Gemengelage ergeben sich die höchsten absolu- ten Potenziale erneuerbarer Energien für Ochsenfurt (156 GWh), Giebelstadt (126 GWh) und Höchberg (85 GWh). Bei den Pro-Kopf-Werten der Poten- ziale zeigen besonders Flächengemeinden mit geringen Einwohnerzahlen hohe Werte: Riedenheim (51.866 kWh), Gelchsheim (38.403 kWh), Son- derhofen (37.790 kWh) und Bütthard (37.071 kWh)(Tabelle 64, Anhang).

3.3 Nutzung energetischer Potenziale

In den vorangegangenen Kapiteln wurde die energetischen Potenziale be- schrieben, die durch die Bestandteile des Energie-Dreisprunges, also Maß- nahmen der Energieeinsparung- und -effizienz sowie die Erzeugung erneuer- barer Energien, im Landkreis Würzburg zur Verfügung stehen. Dabei ergeben sich aus potenzieller Energieeinsparung und -effizienz 1.242 GWh pro Jahr und durch die Erzeugung erneuerbarer Energien 1.702 GWh pro Jahr. Da- bei ist zu beachten, dass die Einsparung im Strombereich aus einer Beibehal- tung des derzeitigen Stromverbrauches entgegen des allgemeinen Trends be- steht und der Betrag im Bereich Einsparung/Effizienz damit real noch höher ist (z. B. um 117 GWh für den Zeithorizont 2020).

Tabelle 25 zeigt die Potenziale erneuerbarer Energien und der Einsparung bzw. Effizienz für den Landkreis Würzburg in Gegenüberstellung zu den erho- benen Verbräuchen an Strom, Wärme und Kraftstoffen. Daraus wird ersicht- lich, dass im Strombereich derzeit eine Deckung von 78 % aus, im Landkreis Würzburg erzeugten, erneuerbaren Energien besteht. Für den Wärmebereich besteht eine Deckung des Bedarfs von 18 %. Für den Bereich Kraftstoffe kön- nen aufgrund fehlender Daten zum Bestand der Erzeugung von Biokraftstoffen keine Aussagen getroffen werden. Berücksichtigt man die angegebenen Ein- spar- und Effizienzpotenziale und unterstellt eine vollständige Nutzung der Po- tenziale erneuerbarer Energien verändern sich die Deckungsgrade signifikant: Für den Strombereich kann demnach eine Deckung des Bedarfs von 186 % erreicht werden. Für den Wärmebereich fällt diese mit 106 %, für den Kraft- stoffbereich mit 6 % Deckung aus. Im Ergebnis könnte der Landkreis Würz- burg bei Umsetzung aller Potenziale eine bilanzielle Autarkie in den Berei- chen Strom und Wärme erreichen. Weiterhin ständen große Mengen Strom für die regionale Wertschöpfung zur Verfügung. Einschränkend muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass einige Potenziale, vor allem der erneuerba- ren Energien, erhebliche Zeiträume zur Umsetzung benötigen werden. Dies betrifft insbesondere Geo- und Solarthermie, die nur geringe Ausbauge- schwindigkeiten aufweisen. Im Gegensatz dazu ist bei Photovoltaik, Wind-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 59 kraft und Bioenergie mit einer schnelleren Potenzialumsetzung zu rechnen. Die bilanzielle Autarkie im Strombereich ist demzufolge in naher Zukunft realisier- bar; für den Wärmebereich wird die Erreichung dieses Zieles sehr viel länger dauern.

Tabelle 25: Potenziale erneuerbarer Energien und Energieeinsparung

Deckung des Deckung des derzeitigen Energie- derzeitigen Einspar- Energiever- verbauch Energiever- Erneuerbare Energien und brauchs aus nach brauchs mittels Effizienz- Potenzialen Energie- Erhebung Bestand potenzial erneuerbarer form (2011) erneuerbarer Bestand Gesamtpot. Zusatzpot. Energien und Energien Einsparung

[GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [%] [%]

Strom 451 1.068 617 1171) 576 78 186

Wärme 383 1.405 1.022 770 2.091 18 106

Kraftstoff - 63 63 472 1.575 - 6

Gesamt 834 2.536 1.702 1.242 4.241 - - 1) Das Einsparpotenzial im Bereich Strom basiert auf angenommenen Einsparungen bis 2020. Andere Zeithorizonte ergeben abweichende Einsparungen (Kapitel 3.1.2 bzw. Tabelle 17)

3.4 Minderung von Treibhausgas-Emissionen

Ein wichtiges Ziel der im Rahmen dieser Studie durchgeführten CO2-Bilanzie- rung ist die Quantifizierung der erzielbaren Einspareffekte bei den Treibhaus- gasemissionen im Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereich. Hierbei unterschei- den wir in Einsparungen im Effizienzbereich und in Einsparungen durch den Einsatz erneuerbarer Energien.

3.4.1 Energieeinsparung und -effizienz

Für die Realisierung von klimapolitischen Zielen (Reduktion der Treibhausgase- missionen) sind u.a. Maßnahmen zu einer effizienteren Energienutzung bei al- len Energieträgern notwendig. Dies betrifft die Bereiche Strom, Wärme und Kraftstoffe.

Die Minderung der THG-Emissionen durch Effizienzverbesserungen in den je- weiligen Bereichen werden nach dem gleichen Prinzip und mit den gleichen Emissionsfaktoren wie die THG-Bilanz im Kapitel 2.3 berechnet.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 60

Effizienzpotenziale im Strombereich

Wie in Kapitel 3.1.2 bereits dargestellt wurde, ist in den nächsten Jahren trotz steigender Effizienz beim Stromverbrauch von einzelnen technischen Ge- räten mit einem steigenden Energieverbrauch (bis ca. 2 % pro Jahr im Strom- bereich) zu rechnen. Dabei kann nicht unterschieden werden wie groß der Ef- fizienzanteil und wie groß der Mehrverbrauchsanteil durch zusätzliche techni- sche Geräte ist. Aus diesem Grund wird für den Strombereich ein Effizienzpo- tenzial von 0 GWh angenommen. Somit werden auch keine THG-Emissions- minderungen durch Potenzialnutzung in diesem Bereich erzielt.

Effizienzpotenziale im Wärmebereich

Der Wärmebereich stellt den größten Sektor beim Energieverbrauch und auch beim Effizienzpotenzial dar. Bei der Betrachtung des THG-Effizienzminde- rungspotenzials wird nicht zwischen Raum- und Prozesswärme unterschieden.

Es wird im Wärmebereich von einem Einsparpotenzial von 769,75 GWh ausgegangen. Für die Berechnung der THG-Minderungen im Landkreis Würz- burg wird diese eingesparte Energiemenge auf die Energieträger Erdgas (50 %), Heizöl (25 %) und Flüssiggas (ebenfalls 25 %) aufgeteilt.

Bei einer möglichen Einsparung von 50 % des oben genannten Potenzials

wäre eine THG-Emissionsminderung von mehr als 100.000 t CO2 erreichbar.

Effizienzpotenzial im Kraftstoffbereich

Im Mobilitätssektor wird laut Umweltbundesamt (UBA 2010) von einem Poten- zial von ca. 30 % des derzeitigen Verbrauches ausgegangen. Dies entspricht im Landkreis Würzburg ca. 472 GWh (165 GWh Benzin und 307 GWh Diesel). Bei Erreichen von 50 % dieses Effizienzpotenzials wären THG-Emissi-

onseinsparungen von mehr als 70.000 t CO2 im Mobilitätsbereich möglich.

Vom derzeitigen Stand der Technik ausgehend können beträchtliche Effizi- enzeinsparungen bei den THG-Emissionen erreicht werden, selbst wenn nur Teile der Potenziale umgesetzt werden.

Durch Ausnutzung von 50 % des ermittelten Effizienzpotenzials in den Berei- chen Strom, Wärme und Kraftstoffe könnten insgesamt mehr als 175.000 t

CO2-Emissionen eingespart werden (Tabelle 26).

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 61

Tabelle 26: Treibhausgasminderung durch Energieeinsparung und -effizienz

Einspar- und Effizienz- Eingesparte

Energieform und -quelle potenzial 50 % CO2-Emissionen [GWh] [t]

Strom 0,00 0,0

50 % Erdgas 192,50 47.740,0

Wärme 25 % Heizöl 96,25 30.222,5

25 % Flüssiggas 96,25 25.795,0

Benzin 82,50 25.461,4 Kraftstoffe Diesel 153,50 46.216,4

Gesamt 621,00 175.435,3

3.4.2 Nutzung erneuerbarer Energien

Die Emissionsvermeidung von Treibhausgasen durch erneuerbarer Energien beruht auf dem Grundgedanken, dass jede erneuerbar erzeugte und ver- brauchte Kilowattsunde Strom oder Wärme, die gesamte Prozesskette der konventionellen Energiebereitstellungsstruktur (Vorkette) bis zur Umwandlung des Energieträgers in Wärmekraftwerken bzw. Heizungsanlagen ersetzt bzw. substituiert und es damit zur Einsparung fossiler Primärenergie und demzufolge auch zu einer entsprechenden Emissionsvermeidung kommt. Für jeden erneu- erbaren Energieträger im Strom- und Wärmebereich richtet sich die Menge der vermiedenen Emissionen danach, welche Energieerzeugungs- und -ver- brauchsstruktur er ersetzt.

Diese Aufteilung wird durch verschiedene Substitutionsfaktoren erreicht. Es wird die Frage gestellt, auf welche konkret verfügbaren Technologien der kon- ventionellen Energiebereitstellung ein Anlagenbetreiber zurückgreifen würde, wenn die aktuell installierten Technologien zur erneuerbaren Energiebereitstel- lung nicht verfügbar wären. Diese richten sich im Strombereich nach dem typi- schen Einspeiseverhalten der erneuerbaren Energietypen (gleichmäßig oder fluktuierend) und basieren im Wärmebereich auf empirischen Erhebungen in- klusive der Sekundärenergieträger Fernwärme und Strom.

Der CO2-Vermeidungsfaktor (Tabellen 27 bis 29) eines erneuerbaren Energie- trägers ergibt sich nun aus der Allokation der vermiedenen Emission der antei- lig substituierten fossilen Energiestruktur abzüglich der Vorkettenemission des erneuerbaren Energieträgers.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 62

Tabelle 27: Wichtige Vermeidungsfaktoren der einzelnen Pfade der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (UBA 2013)

Vermeidungsfaktor Energieform und -quelle [g/kWh]

Biomasse (fest) 799,43 (Biomasseanteil 46 %)

Biomasse (flüssig) 615,50 (Biomasseanteil 6 %)

Biomasse (gasförmig) Strom 587,98 (Biomassenteil 48 %)

Photovoltaik 701,88

Windkraft 777,78

Wasserkraft 818,75

Tabelle 28: Wichtige Vermeidungsfaktoren für die Wärmebereitstellung aus erneuer- baren Energien (UBA 2013)

Vermeidungsfaktor Energieform und -quelle [g/kWh]

Biomasse (Festbrennstoffe, Mix) 318,87

Biomasse (flüssig) 282,69

Wärme Biomasse (Gas-Mix) 170,58

Solarthermie 221,34

Geothermie 81,68

Tabelle 29 : Wichtige Vermeidungsfaktoren für die Kraftstoffbereitstellung aus erneuer- baren Energien (UBA 2013)

Vermeidungsfaktor Energieform und -quelle [g/kWh]

Biodiesel 142,00

Kraftstoffe Pflanzenöl 176,00

Bioethanol 131,00

Bioenergie

Für die Bioenergie wurde ein Zusatzpotenzial von 275 GWh pro Jahr ermit- telt. Die nachfolgende Betrachtung einer THG-Minderung geht von einer Nut- zung der Bioenergie in den Bereichen Wärme (65 % des Potenzials), Strom (30 % des Potenzials) und Kraftstoffe (5 % des Potenzials) aus.

Die Wärmegewinnung erfolgt zu 88,3 % aus fester Biomasse (Holz, Stroh, Abfall usw.), zu 9,7 % aus gasförmiger Biomasse (Biogas) und zu 2,0 % aus

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 63 flüssiger Biomasse (Schwarzlauge, Pflanzenöl usw.). Es wird weiterhin von der Annahme ausgegangen, dass Strom zu 48 % aus gasförmiger Biomasse (Bio- gas), zu 46 % aus fester Biomasse (Holz, Stroh, Abfall usw.) und zu 6 % aus flüssiger Biomasse (Schwarzlauge, Pflanzenöl) erzeugt wird. Die erzeugten Kraftstoffe aus Biomasse entfallen auf die Bereiche Biodiesel (66,5 %), Bioethanol (33,0 %) und Pflanzenöl (0,5 %). Die prozentualen Annahmen be- ruhen auf Zahlen und Daten der Agentur erneuerbarer Energien (AEE 2013).

Durch die Nutzung von 50 % der Bioenergiezusatzpotenziale in den verschie- denen Bereichen lassen sich so mehr als 56.000 t CO2-Emissionen vermei- den.

Photovoltaik

Das photovoltaische Zusatzpotenzial, bestehend aus Dachflächenpotenzial und Freiflächenpotenzial, beträgt ca. 373 GWh. Bei einer Umsetzung von

50 % ergibt sich eine Minderung von ca. 130.700 t CO2-Emissionen.

Solarthermie

Das hohe Potenzial der Solarthermie wird bisher nur zu etwa 4 % genutzt. Bei Nutzung von 50 % des noch vorhandenen Zusatzpotenzials würden ca.

41.300 t CO2-Emissionen vermieden.

Geothermie

Das Geothermiepotenzial beruht nur auf Nutzung der oberflächennahen Geo- thermie. Wenn das derzeitige Zusatzpotenzial von ca. 492 GWh zu 50 % genutzt würde, könnte somit der Ausstoß von ca. 20.200 t CO2 vermieden werden.

Windkraft

Die Betrachtung der THG-Minderung durch die Windkraftpotenziale beruht auf der Annahme, dass die derzeitigen Windvorrang- und Windvorbehaltsflä- chen sehr wahrscheinlich stark reduziert werden. Es wird von einem zusätzli- chen Windkraft-Potenzial von nur ca. 189 GWh ausgegangen. Bei 50 %

Umsetzung dieses würden sich die CO2-Emissionen um ca. 74.000 t verrin- gern.

Wasserkraft

Die Umsetzung von 50 % des noch vorhandenen, sehr geringen Wasserkraft- potenzials entspricht einer Vermeidung an CO2-Emissionen von ca. 16 t.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 64

Tabelle 30: Treibhausgasminderung durch Nutzung erneuerbarer Energien

eingesparte EE-Potenzial 50 % Energieform und -quelle CO -Emissionen [GWh] 2 [t]

Bioenergie 41,25 28.334,6

Photovoltaik 186,22 130.704,1 Strom Windkraft 95,00 73.889,1

Wasserkraft 0,02 16,4

Bioenergie 89,38 27.150,1

Wärme Solarthermie 186,68 41.319,8

Geothermie 247,4 20.207,6

Biodiesel (66,5 %) Kraftstoffe Bioethanol (33,0 %) 6,88 953,1 Pflanzenöl (0,5 %)

Gesamt 852,83 322.574,8

3.4.3 Zusammenfassung

Der politisch diskutierte Ausbau bzw. die Umgestaltung von Förderkonditionen für erneuerbare Energien (z.B. das EEG) sowie der technische Fortschritt be- einflussen die zukünftige Energielandschaft und damit auch die Treibhausgase-

missionen auf vielfache Weise. Eine exakte Bilanzierung der CO2-Emissionen durch Energieeinsparung und -effizienz und die Nutzung erneuerbarer Energi- en ist nur mit Hilfe von Annahmen möglich, welche ihrerseits die veränderten Rahmenbedingungen im Energiesektor (Zubau von fossiler und erneuerbarer Kapazität, Ertüchtigung von Bestandskraftwerken und Aktivierung von Kaltre- serven, Kostenentwicklungen konventioneller und erneuerbarer Energieträger,

CO2-Zertifikatpreis) berücksichtigten müssen.

Durch die Umsetzung von 50 % des Zusatzpotenzials der erneuerbaren Ener- gien und des Effizienzpotenzials würden ca. 500.000 t THG-Emissionen (ca. 175.000 t durch Einsparung und Effizienz und ca. 325.000 t durch Nut- zung von erneuerbaren Energien, Tabellen 26 und 29) vermeiden. Dies ent-

spricht ca. 34 % der derzeitigen CO2-Emissionen im Landkreis Würzburg.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 65

4. Handlungsempfehlungen

4.1 Energiepolitisches Leitbild

Im Rahmen der Erarbeitung des Energiekonzeptes für den Landkreis Würzburg bestand die Aufgabe, ein Energiepolitisches Leitbild zu erarbeiten.

Die Erarbeitung bzw. Erstellung eines Leitbildes kann jedoch nie nur als techni- sche oder planerische Aufgabe verstanden werden. Die Erarbeitung eines Leitbildes ist in erster Linie eine kommunikative Aufgabe: gemeinsam mit we- sentlichen Akteuren müssen die wichtigsten in einem Leitbild zu verankernden Zielvorstellungen erfasst werden und diese dann in einem (kommunal-)politi- schen Abstimmungsprozess präzisiert werden, um am Ende durch das zustän- dige legislative Gremium – in diesem Fall der Kreistag – beschlossen zu wer- den.

Ausgangspunkt für die Erarbeitung des Energiepolitischen Leitbildes für den Landkreis Würzburg waren der aktuelle Stand des Leitbildes der Region Main- franken (FEE 2012) sowie die Bestands- und Potenzialanalysen für den Land- kreis. Davon ausgehend wurde ein erster Entwurf für ein Leitbild erarbeitet, der umfangreich mit der Landkreisverwaltung abgestimmt wurde. Dieser abge- stimmte Entwurf war Grundlage für den Workshop zum Energiepolitischen Leit- bild, der am 6. Mai 2013 im Landratsamt durchgeführt wurde. Zu diesem Workshop waren sowohl die Öffentlichkeit als auch zielgerichtet wesentliche Akteure, die sich in energiepolitischen Fragen engagieren, eingeladen wor- den. Im Rahmen einer sehr angeregten und konstruktiven Diskussion konnten mehrere Punkte herausgearbeitet werden, die im Anschluss noch zu präzisie- ren waren. Es erfolgte eine zweite Überarbeitung des Leitbildes, die am 22. Juli 2013 dem Umweltausschuss des Kreistages vorgestellt wurde, im Rahmen dieses Ausschusses nochmals diskutiert und bestätigt wurde.

Am 26. Juli 2013 befasste sich der Kreistag des Landkreises Würzburg ab- schließend mit dem Energiekonzept und dem darin enthaltenen Leitbild. Da- bei wurden Energiekonzept und Leitbild zustimmend zur Kenntnis genommen. Das Energiepolitische Leitbild ist dem Energiekonzept als gesonderte Anlage beigefügt (Anhang, S. 182).

4.2 Bereits durchgeführte Maßnahmen

Der Landkreis Würzburg ist bereits seit längerer Zeit dem Klimaschutz ver- pflichtet. Zahlreiche Aktivitäten auf den verschiedenen Ebenen zeigen dies. Nicht zuletzt die Erstellung eines Energiekonzeptes mit entsprechendem Leit-

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bild zeugt vom Bemühen, den Landkreis auf die Herausforderungen der Ener- giewende vorzubereiten. Die Umsetzung dieser muss von allen gesellschaftli- chen Akteuren getragen werden. Nichtsdestotrotz bedarf es der Vorbildfunkti- on zentraler Akteure, um Aktivitäten zu initiieren. Im folgenden werden bereits umgesetzte Maßnahmen bzw. Meilensteine aus dem Bereich Energie kurz vorgestellt. Ihnen ist gemein, dass der Landkreis Würzburg (bzw. seine Unter- nehmen) als einer der Hauptakteure Anteil an Planung und Umsetzung über- nommen hat und somit Vorbild für Bürger und Bürgerinnen, aber auch für an- dere Landkreise ist.

Erstellung eines Energiekonzeptes für den Landkreis Würzburg

Akteure: Landkreis Würzburg, Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klima- schutz

Damit die Energiewende im ländlichen Raum planvoll, zielgerichtet und effek- tiv umgesetzt wird, hat der Landkreis Würzburg die Erstellung eines Energie- konzeptes in Auftrag gegeben. Zusammen mit dem Thüringer Institut für Nach- haltigkeit und Klimaschutz (ThINK) hat der Landkreis eine solide Datenbasis er- arbeitet, mit deren Hilfe die 52 Gemeinden geeignete Maßnahmen in ihrem Verantwortungsbereich ergreifen können. Zunächst wurde in einer IST-Analyse der aktuelle Energiebedarf und Stand der Erzeugung erneuerbarer Energien ermittelt. Anschließend wurden Potenziale durch Energieeinsparung bzw. -effi- zienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energien untersucht. Das Energiekon- zept wird den Gemeinden Anhaltspunkte für den Umfang eigener Aktivitäten geben, ohne ihnen konkrete Maßnahmen vorzuschreiben.

Kostenlose Energieberatung

Akteure: Stadt und Landkreis Würzburg, lokale Agenda21-Gruppe, Energie- berater Franken e.V.

Der Landkreis Würzburg bietet zusammen mit der Stadt Würzburg eine für die Bürgerinnen und Bürger kostenlose Energieberatung an. Diese wird 14-tä- gig in der Umweltstation Würzburg durchgeführt. An den Beratertagen stehen zertifizierte Energieberater für halbstündige Gespräche zur Verfügung und ge- ben Grobanalysen zur energetischen Sanierung von bestehenden Gebäuden oder Erstberatung für die Planung von Neubauten. Das Angebot, die Wer- bung und die Kosten für die Beratertage tragen Stadt und Landkreis Würz- burg gemeinsam.

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Energieberatung in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Akteure: Landkreis Würzburg, Energieberater Franken e.V.

Zur Unterstützung der Energiewende bietet der Landkreis Würzburg Energie- beratungstage in den Gemeinden an. Hierzu kooperiert der Landkreis mit dem Energieberaterverein e.V., dessen Mitglieder die Beratertage durchfüh- ren. Der Landkreis koordiniert das Projekt und übernimmt die anfallenden Kos- ten. Die Gemeinden müssen lediglich einen Raum vor Ort zur Verfügung stel- len und den Beratertag bekannt machen. Jeder Hauseigentümer kann sich dann kostenlos in einer Erstberatung über Sanierungsmaßnahmen, moderne Heizanlagen und allgemeine Maßnahmen zur Senkung des privaten Energie- verbrauchs informieren. Die Energieberatung in den Gemeinden ist eine Er- gänzung der 14-tägigen Energieberatung, die zusammen mit der Stadt Würz- burg in der Umweltstation der Stadt Würzburg angeboten wird.

Würzburger Energiefibel

Akteure: Stadt und Landkreis Würzburg, lokale Agenda21-Gruppe

Die Energiefibel versteht sich als Ratgeber für BürgerInnen in Stadt und Land- kreis Würzburg. Sie stellt in einfacher und verständlicher Weise die Technik zur Nutzung erneuerbarer Energien, Energiestandards, energiesparendes Ver- halten, Förderung etc. vor und benennt, so weit wie möglich, Ansprechpart- ner in der Region Würzburg. Interessierte haben neben grundlegenden Infor- mationen zugleich entsprechende Adressen für Hilfestellungen und Beratung zur Hand.

Der Würzburger Energiecheck

Akteure: Stadt und Landkreis Würzburg, lokale Energieberater

Bei dem „Würzburger Energiecheck“ handelt sich um einen einfach auszufül- lenden Analysebogen, in dem Hauseigentümerinnen bzw. -eigentümer Daten zum Gebäude, den Wärmeerzeugungsanlagen und zum Verbrauch machen müssen. Der Fragebogen steht zum Ausdruck auf der Internetseite des Land- kreises bereit und kann beim Landratsamt oder der Stadt Würzburg abgege- ben werden. Bearbeitet wird er von qualifizierten Energieberatern. Nach der Abgabe des Fragebogens erhält der Absender eine grobe Einschätzung zur Höhe seines Energieverbrauchs im Vergleich zu sanierten Gebäuden gleichen Typs. Danach können erste Schlüsse über die Sanierungsbedürftigkeit des Ge- bäudes gezogen werden. Der Fragebogen will animieren, sich mit dem The- ma zu beschäftigen und soll den Hauseigentümern in Stadt und Landkreis Würzburg einen einfachen Einstieg zur Gebäudesanierung zur Verfügung stel-

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len. Die Kosten für die Auswertung des Fragebogens tragen Stadt und Land- kreis Würzburg gemeinsam.

Pellet-Heizung im Landratsamt Würzburg

Akteur: Landkreis Würzburg

Der Kreistag hat im Jahr 2003 entschieden, bei der anstehenden Sanierung der Heizanlage die bestehenden Gasbrenner gegen einen Holzpelletkessel auszutauschen. Der neu installierte Pellet-Heizkessel mit einer Heizleistung von 220 kW erzeugt die Grundlast des Wärmebedarfs des Landratsamtes, die etwa 70 % der benötigten jährlichen Wärmeenergie umfasst. Während Zei- ten der Schwachlast im Sommer und der Starklast an besonders kalten Tagen im Winter wird ein Gas-Niedertemperatur-Kessel mit einer Leistung von 350 kW zugeschaltet. Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt bei 131 t Pellets. Spezielle Abgas-Partikelfilter reduzieren die Feinstaubemissionen auf ein Mini-

mum. Der Einsatz von Holzpellets substituiert ca. 220 t CO2 aus fossilen Ener- gieträgern pro Jahr.

Energetische Sanierung des Landkreis-Gebäudes Friesstraße 5

Akteur: Landkreis Würzburg

Die energetische Sanierung des Landkreis-Gebäudes in Würzburg, Friesstraße 5 ist abgeschlossen und erbrachte eine Reduzierung des Verbrauchs von vor- her 527 kWh/m2 auf nun 39 kWh/m2 im Jahr. Der Jahresprimärenergiebe- darf konnte somit um rund 85 % unter den geforderten Wert der Energieein- sparverordnung EnEV 2009 gesenkt werden. Hierzu trugen die Dämmung der Außenfassade, neue Fenster in Dreifachverglasung, die Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke bei. In einem zweiten Schritt wurde die Energieversorgung optimiert: eine neue Heizzentrale mit regenerati- ven Holzpellets, die mechanische Lüftung für hygienischen Luftwechsel und zur sommerlichen Nachtkühlung, die Photovoltaikanlage zur Eigennutzung, ein Aufzug mit Energierückspeisung, die Beleuchtung mit LED-Technik, aktive Steuerungssysteme für Beleuchtung und Heizung und eine Regenwassernut- zung für die Toilettenspülung zur Trinkwassereinsparung. Die Sanierung hatte einem Kostenumfang von 1,5 Mio. Euro und konnte in einer Bauzeit von fünf Monaten realisiert werden.

Energieeinsparkonzept für die Main-Klinik Ochsenfurt

Akteure: Main-Klinik Ochsenfurt (Teil des Kommunalunternehmens des Land- kreises Würzburg), Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Hochschule Amberg-Weiden

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Derzeit in Erstellung befindet sich ein Energieeinsparkonzept für die Main-Kli- nik Ochsenfurt. Der Energieverbrauch der Klinik belief sich bisher auf etwa 1,9 GWh Strom und 3,5 GWh Wärme, was Ausgaben von ca. 457 Tsd. € pro Jahr bedeutete. Als Ziel ist nun ein BHKW mit 100 kWelektr. Und 170 kW- therm. im Gespräch. Gleichzeitig sind zwei Gas-Heizkessel für die Spitzenlast vorgesehen. Eine Photovoltaik-Anlage mit 40 kWp ist schon auf dem Dach in- stalliert; 60 kWp Erweiterungspotenzial hält das Dach noch bereit. Durch die

Umsetzung der angedachten Maßnahmen könnte der CO2-Ausstoß um 110 t reduziert werden.

Die Tabelle 61 (Anhang) zeigt die Bemühungen des Landkreises um eine energetische Sanierung seiner Liegenschaften genauer. Von 28 Gebäuden wurden oder werden an 15 Gebäude Energieeinsparmaßnahmen bzw. ener- getische Baumaßnahmen durchgeführt, davon an 13 in den letzten zehn Jah- ren. Berücksichtigt man, dass sich von den 28 Gebäuden 22 im Eigentum des Landkreises befinden, wurden bereits an zwei Drittel der landkreiseigenen Liegenschaften energetische Maßnahmen durchgeführt. Für alle durch den Landkreis genutzten Objekte erfolgte zudem bereits Mitte der 1990er Jahre eine externe Beratung zu Energieeinspar- und -effizienzmaßnahmen durch die K&L Ingenieurgesellschaft für Energiewirtschaft.

All diese Maßnahmen sind wichtige Schritte mit Beispielwirkung auf andere Akteure. Sie decken bereits wesentliche Handlungsschwerpunkte ab: Strate- gieentwicklung, Information und Öffentlichkeitsarbeit, Energieeinspar- und -effi- zienzmaßnahmen mit Vorbildfunktion. Auch die unter Kapitel 1.3 bzw. im An- hang (Tabelle 23) aufgeführten Aktivitäten in den Kommunen, kommunalen Verbünden und seitens Genossenschaften und Vereinen zeigen eine aktive und thematisch breite Beschäftigung mit den Themen des „Energie-Drei- sprungs“ in der Mehrzahl der Gemeinden des Landkreises auf.

4.3 Empfohlene Maßnahmen

Die Bandbreite möglicher Handlungsoptionen zur Erreichung der Energieziele des Landkreises und des Freistaates ist groß. Auch beschäftigen sich bereits die meisten Gemeinden des Landkreises auf unterschiedliche Art mit dem The- ma und dessen Umsetzung. Daher liegt es im Interesse von Landkreis und Kommunen, sich regelmäßig zu den gewählten Maßnahmen auszutauschen und die Anwendung auszuwerten. Ziel ist eine Evaluierung von Zielen und Maßnahmen. Dadurch kann ein regionaler Erfahrungsschatz zur Effektivität der Maßnahmen aufgebaut werden, was in der kontinuierlichen Optimierung bzw. Weiterentwicklung der Maßnahmen mündet und letztlich der der Umset-

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zung der Energieziele dient. Bei der Zusammenstellung des Maßnahmenkata- loges wurde auf die Auswahl stimmiger und prioritärer Einzelmaßnahmen ge- achtet. Die vorgestellten Maßnahmen sollen dabei einerseits zur Initiierung konkreter Maßnahmen in Landkreis und Kommunen, andererseits aber auch zur Systematisierung bisheriger Aktivitäten im Landkreis genutzt werden kön- nen.

In Form von Steckbriefen werden ausgewählte Maßnahmen, die sich in der Praxis bewährt haben übersichtlich dargestellt. Die Steckbriefe gliedern sich dabei wie folgt auf (Tabelle 31).

Tabelle 31: Übersicht über den Aufbau der Maßnahmensteckbriefe

Nr. Maßnahmentitel

Ziel

Beschreibung

Erforderliche Arbeitsschritte

Zuständigkeit

Beteiligte Akteure

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

Aufwand

Zeithorizont

Anmerkungen

Dabei ist die Beschreibung der Maßnahme allgemein gehalten, da sich loka- le Voraussetzungen und Bedingungen und damit die Umsetzbarkeit im Land- kreis von Kommune zu Kommune stark unterscheiden können. Für das Energie- konzept wurden 33 Maßnahmenvorschläge in Form von Steckbriefen zusam- mengestellt, die im Anhang (Tabelle 62) ausführlich dargestellt sind.

Viele Maßnahmen können ihre Wirkung erst als Verbund unterschiedlicher und koordinierter Aktivitäten entfalten. So können Informationsangebote und die Vernetzung relevanter Akteure, z. B. bei der Einführung eines kommunalen Förderprogramms, synergetische Effekte haben. Rein technische Einzelmaß-

nahmen an Gebäuden würden zwar bei dem jeweiligen Objekt eine CO2- Minderung bewirken, ohne Öffentlichkeitsarbeit und weitere Anstrengungen zur Anwendung des Standards auf andere Gebäude wäre die Wirkung auf den gesamten Landkreis aber gering. Einzelmaßnahmen sollten nach Mög-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 71 lichkeit in Kombination zu Maßnahmen aus dem Handlungsfeld 3 (Beteili- gung und Transparenz) bzw. handlungsfeldübergreifenden Maßnahmen ge- plant und durchgeführt werden. Erst durch die Öffentlichmachung der umge- setzten Maßnahmen und der Einbindung von Multiplikatoren entfalten solche Maßnahmen ihr volles, über das betroffene Objekt der Maßnahme hinausge- hendes, synergetisches Potenzial. Demnach ist es sinnvoll, wenn Kommunen die vorliegenden Maßnahmenvorschläge zu individuellen Maßnahmenpake- ten zusammenfassen. Bei der Zusammenstellung der Pakete muss differenziert werden, ob die Kommune das Thema Energie- und Klimaschutz bereits aktiv bearbeitet oder, ob zunächst die notwendigen Strukturen in der Verwaltung geschaffen werden müssen. Liegen in der Kommune bereits Strukturen vor, so sollten diese auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und gegebenenfalls verbessert werden. Innerhalb der Umsetzung des Energiekonzeptes sollte jede Kommune zunächst eigene Ziele formulieren, die sich an der Ausgangslage vor Ort ori- entieren und damit natürlich sehr unterschiedlich ausfallen können. Diese dür- fen in einem ersten Stadium auch noch qualitativer Natur sein, sollten aller- dings innerhalb der Umsetzung ebenfalls quantitativ umrissen werden. In ei- nem nächsten Schritt sind die Maßnahmenvorschläge zu priorisieren und nach Bedarf zu erweitern bzw. zu modifizieren, ggf. sind weitere Maßnah- menvorschläge zu erarbeiten.

Die Maßnahmen wurden verschiedenen Handlungsfeldern zugeordnet.

Effiziente Energienutzung (Handlungsfeld 1)

Zentrale Faktoren zur Erreichung der klimapolitischen Ziele des Freistaates sind die im „Energie-Dreisprung“ formulierten Themen Erhöhung der Energieef- fizienz sowie die Reduktion des Energieverbrauchs. Um diese Ziele zu errei- chen, werden im Handlungsfeld „Effiziente Energienutzung“ mögliche Maß- nahmen zu Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen in den Bereichen kommunale Einrichtungen, private Haushalte, Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) sowie Verkehr genannt. Dies umfasst informieren- de Aktivitäten, (Weiter-) Bildungsangebote und Effizienzverbesserungen in der Verwaltung (Vorbildfunktion der Öffentlichen Hand). Zudem werden investive Maßnahmen für verschiedene Bereiche dargestellt. Dabei ist vor allem die energetische Sanierung der kommunalen, privaten und Landkreis-Gebäude von großer Bedeutung. Sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene werden entsprechende technische Innovationen finanziell gefördert.

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Nachhaltige Energieerzeugung (Handlungsfeld 2)

Erneuerbare Energien sind eine tragende Säule moderner Energiepolitik. Im Sinne des Klimaschutzes und für eine nachhaltige Energieversorgung wird mit- telfristig eine hohe und langfristig eine 100-prozentige Deckung des Energie- bedarfes durch erneuerbare Energien angestrebt. Während auf EU-, Bundes- und Landesebene die Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt werden, sind es die Regionen, Städte und Gemeinden, die den Ausbau realisieren. Als geeignete Maßnahmen der Förderung des Aus- baus sind hier Potenzialanalysen zu nennen, die nach räumlichen (z. B. auf Gemeindebasis) oder thematischen (z. B. Photovoltaik) Aspekten erstellt wer- den können. Sie dienen als Grundlage für praktisch alle weiteren Projekte und Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Dabei sollte beachtet werden, dass alle kommunalen Akteursgruppen Projekte im Bereich der erneu- erbaren Energien durchführen können. Die Entwicklung von passfähigen För- der- und Finanzierungsmodellen kann als Schlüsselreiz für Investitionen wirken und leistet einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz von erneuerbaren Energien in der Bevölkerung (z.B. Bürgerbeteiligungsmodelle).

Beteiligung und Transparenz (Handlungsfeld 3)

Die zunehmende Dezentralisierung der Energieversorgung sowie der damit verbundene Netzausbau erhöhen durch die vermehrte Sichtbarkeit der Ener- gieerzeugungs- bzw. -leitungsanlagen auch die Betroffenheit in der Bevölke- rung. Insofern wachsen auch die Befürchtungen der Betroffenen vor – oft auch nur vermeintlichen – wirtschaftlichen und oder gesundheitlichen Folgeschä- den. Dies ist insbesondere im Bereich der Windenergieerzeugung zu beob- achten. Durch eine bürgernahe und transparente Informationspolitik sowie zielgerichtete Beteiligung (z. B. finanzielle Beteiligungsmodelle und innovative Geschäftsmodelle) besteht die Möglichkeit, das Vertrauen in den Nutzen ei- ner dezentralen Energieversorgung zu erhöhen und so eine möglichst breite Unterstützung für die Ziele des Energiekonzeptes herzustellen. Eine dialogori- entierte Bürgerbeteiligung kann zudem zu mehr Legitimation und Akzeptanz für die regenerative Energieversorgung führen.

Intelligente Übertragung, Verteilung und Speicherung (Handlungsfeld 4)

Die Transformation des Energiesystems, die durch eine zunehmend volatile Netzeinspeisung durch erneuerbare Energien, durch eine wachsende Anzahl dezentraler Erzeugungseinheiten und durch die Entflechtung von Stromerzeu- gern und Netzbetreibern gekennzeichnet ist, stellt die Energienetze vor neue Herausforderungen. Das Stromnetz muss flexibel gegenüber den Anforderun-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 73 gen der Nutzer und den zu erwartenden Veränderungen, zugänglich für er- neuerbare Energien und dezentrale Erzeugungseinheiten, zuverlässig in Be- zug auf die Erhaltung und Verbesserung der Sicherheit und Qualität der Strom- versorgung sein und bei bezahlbaren Strompreisen für den Endverbraucher wirtschaftlich betrieben werden können.

Handlungsfeldübergreifende Maßnahmen

Unter diesen Punkt fallen Maßnahmen, die keinem der vier vorstehenden Handlungsfelder eindeutig zuzuordnen sind. Die Maßnahmen berühren in der Regel mehrere der Handlungsfelder und stellen zumeist koordinierende, syste- matisierende bzw. evaluierende Aufgaben dar.

Die nachfolgende Tabelle 32 gibt einen ersten Überblick über die 33 emp- fohlenen Maßnahmen. Tabelle 32: Zusammenfassende Darstellung aller Maßnahmen

Nr. Maßnahmentitel Zielgruppe

Handlungsfeldübergreifend

1 Ziele des Energiekonzeptes politisch verankern Verwaltung

2 Personelle Mittel zur Erreichung der Energieziele in den Verwaltung Kommunen bereitstellen

3 Identifizierung möglicher interkommunaler Partnerschaften Kommunen und Unterstützung bei deren Aufbau

4 Unterstützung von Netzwerkaktivitäten wichtiger Unternehmen, Banken, kommunaler Akteure Verwaltung, Stadtwerke

5 Kooperation und Netzwerke zwischen Betrieben GHD, Industrie

6 Kommunen beteiligen sich an Initiativen und Bündnissen Kommunen zum Klimaschutz bzw. zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung

7 Einkaufsgemeinschaft Energie Kommunen, Landkreis

8 Unterstützung Kommunaler Energiekonzepte und Kommunen Teilkonzepte

9 Erarbeitung eines Reiseführers Erneuerbare Energien BürgerInnen

Handlungsfeld 1: Effiziente Energienutzung

10 Energieeffizienter Fuhrpark Kommunen, Landkreis

11 Beratung zu Energiespar- und Effizienzmaßnahmen Private Haushalte, GHD

12 Beeinflussung des Nutzerverhaltens in Liegenschaften Kommunen, Landkreis

13 Energieprojekte in Kindergärten und Schulen Kindergärten, Schulen

14 Förderung des Fuß- und Radverkehrs BürgerInnen

15 Energiebewusste Bauleitplanung Verwaltung

16 Einrichtung eines grünen Beschaffungswesens Verwaltung

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Nr. Maßnahmentitel Zielgruppe

17 Optimierung der Beleuchtung in Liegenschaften Kommunen, Landkreis

18 Modernisierung der Straßenbeleuchtung Kommunen

19 Energetische Sanierung privater Haushalte Private Haushalte

20 Pilotprojekt energieeffizientes Verwaltungs-Gebäude Kommune, Landkreis

21 Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung Kommunen, EVUs, Industrie, Kommunale Dienstleister, BürgerInnen

22 Erhöhung des Anteils an Fernwärme EVUs, Kommunen

Handlungsfeld 2: Nachhaltige Energieerzeugung

23 Errichtung von Photovoltaik-Dachanlagen Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, BürgerInnen als Investoren

24 Errichtung von Solarthermie-Dachanlagen Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, BürgerInnen als Investoren

25 Energetische Nutzung biogener Reststoffe „Stoffstrombesitzer“, externer Planer, private oder kommunale Investoren

Handlungsfeld 3: Beteiligung und Transparenz

26 Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis BürgerInnen, Kommunen, Würzburg GHD, Industrie, EVUs

27 Pflege der Energiedaten und Erstellung eines regelmäßigen BürgerInnen, Kommunen, Monitorings GHD, Industrie, EVUs

28 Bürger als Energiesparer und Klimaschützer BürgerInnen

29 Bürgerbeteiligungsmodelle für erneuerbare Energieanlagen BürgerInnen, Kommunen, private Investoren

30 Untersuchung möglicher Beteiligungsformen beim Ausbau BürgerInnen, Kommunen, der Netze in der Region Mainfranken private Investoren, Netzbetreiber

Handlungsfeld 4: Intelligente Übertragung, Verteilung und Speicherung

31 Rekommunalisierung des Stromnetzes Kommunen, Netzbetreiber

32 Forschung und Entwicklung – Netzintegration erneuerbarer EVUs, Netzbetreiber, Energien in der Region Mainfranken Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen

33 Einsatz von Speichertechnologien – Power to gas und EVUs, Netzbetreiber, Power to heat Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen

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4.4 Regionale Wertschöpfungseffekte

4.4.1 Energieeinsparung und -effizienz

Es ist inzwischen unstrittig, dass mit der Nutzung der Potenziale für Energie- einsparung und -effizienz sowie bei der Nutzung der Potenziale für erneuer- bare Energien erhebliche regionalökonomische Effekte verbunden sind.

Bei der Nutzung der Potenziale für Energieeinsparung und -effizienz lassen sich diese Effekte relativ einfach ermitteln: der verminderte Energiebedarf ver- ursacht unmittelbar verminderte finanzielle Aufwendungen für den Einkauf der erforderlichen, meist fossilen Energieträger, die i.d.R. in die Region importiert werden müssen. Diese ersparten Aufwendungen erhöhen die Kaufkraft in der Region erheblich und kommen damit den lokalen und regionalen Wirtschafts- kreisläufen zu gute. Dabei darf natürlich nicht verkannt werden, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Einsparungen erst erreichbar ist, wenn zuvor eine ent- sprechende Investition getätigt wurde (z. B. Investition in verbesserte Wärme- dämmung der Gebäude, Anschaffung effizienterer Geräte). Im häuslichen bzw. privaten Bereich handelt es sich hierbei jedoch i.d.R. um die Beauftra- gung ortsansässiger Handwerker bzw. Einkäufe bei regionalen Einzelhänd- lern. Auch in diesen Fällen ist also unmittelbare positive Effekte auf regionale Wirtschaftskreisläufe auszugehen.

Für die quantitative Bewertung dieser Effekte wurde – ähnlich wie bei der Er- mittlung der Verbesserung der CO2-Bilanz durch die Nutzung der Potenziale (Kapitel 3.4) – davon ausgegangen, dass die Hälfe (50 %) der ermittelten Po- tenziale (Kapitel 3.1 bzw. 3.2) genutzt bzw. realisiert sind.

Für den Energieträger Strom wurde herausgearbeitet, dass eine Absenkung des Stromverbrauchs nicht zu erwarten ist (Kapitel 3.1.2). Vor diesem Hinter- grund sind auch finanzielle Einsparungen in diesem Bereich nicht zu erwar- ten. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass steigende Strompreise künftig so- gar zu erhöhten Ausgaben für Energie in Form von Elektroenergie führen wer- den.

Im Bereich Wärme wurde ein Einsparpotenzial von 769,75 GWh ermittelt (Kapitel 3.1.3). Sofern es gelingt, die Hälfte diese Potenzials (384,88 GWh) tatsächlich einzusparen, führt dies bei einem angenommenen Energiepreis von 7 ct/kWh (aktuell 6,60 ct/kWh für „Mein Frankengas“ - da künftige Preisentwicklungen nicht vorhersehbar sind, wurde sowohl bei den Einsparpo- tenzialen für Wärme als auch bei Kraftstoffen mit Preisen leicht über den aktu- ellen Preisen gerechnet) zu einem finanziellen Einsparpotenzial von 26,94 Mio. €.

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Im Bereich der Kraftstoffe wurde von Einsparpotenzialen von 30 % zu den heutigen Kraftstoffverbräuchen ausgegangen (Kapitel 3.1.4). Bei der Umset- zung einer Einsparung von nur 15 % zu den heutigen Verbräuchen ergäbe dies einer Mindermenge von 9,51 Mio. Liter Benzin und 15,67 Mio. Liter Diesel. Die folgende Tabelle verdeutlicht die möglichen finanziellen Einspar- potenziale. Diese liegen in der Summe mit über 40 Mio. € sogar noch deut- lich über den Einsparpotenzialen im Wärmebereich (Tabelle 33). Tabelle 33: Finanzielle Einsparpotenziale im Kraftstoffbereich

Aktueller Einsparungen Einsparungen Preis Einsparungen Kraftstoff Verbrauch [%] [1.000 l] [€/l] [Mio. €] [1.000 l]

Benzin 63.363,5 15 9.504,5 1,70 16,16

Diesel 104.448,8 15 15.667,3 1,55 24,28

Gesamt 167.812,3 - 25.171,8 - 40,44

4.4.2 Nutzung erneuerbarer Energien

Im Folgenden wird der Bereich einer kommunalen bzw. regionalen Wert- schöpfung auf Datengrundlage des aktuellen und potenziellen Ausbaus von Erneuerbaren Energien betrachtet. Hierbei wird zunächst der derzeitige Aus- baustand aller Anlagen im Bereich der Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik, Solarthermie und der Bioenergie, welche differenziert nach ihrer Größe, nach installierter Leistung und ihrem Betriebsstoff betrachtet werden, ermittelt. Die Berechnung erfolgt hierbei unter Nutzung des Wertschöpfungsrechner, wel- cher als Online-Rechentool unter www.kommunal-erneuerbar.de zur Verfügung steht.

Datenbasis für diesen Rechner ist die statistische Erhebung des IÖW (2010), welche die erforderlichen Daten im Hintergrund abbildet, um ein wissen- schaftlich belastbares Ergebnis darstellen zu können. Dabei wird jeder Anla- ge eine 20-jährige Betriebslaufzeit unterstellt, welche dem Zeitraum der ga- rantierten Einspeisezahlungen durch das EEG entspricht und dem Betrieb ei- ner technischen Anlage angemessen ist. Es wird bei der Wertschöpfungsbe- rechnung der Pfad von Beginn der Planung durch ein Ingenieurbüro oder (z. B. bei einer Solarthermieanlage) durch ein ortsansässigen Handwerksun- ternehmen bis hin zur jährlichen Wartung und dem täglichen Betrieb der Er- neuerbare-Energien-Anlage mit Ausblick auf Angestellten- und Beschäftigten-

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 77 zahlen betrachtet. Dabei entstehen durch Planung und Bau im ersten Jahr ver- ständlicherweise andere Wertschöpfungseffekte als in den Folgejahren wäh- rend des laufenden Betriebes. Bei den unten aufgeführten Berechnungen wird jedoch ein Durchschnitt auf die Betriebszeit von 20 Jahren dargestellt.

In dem Rechentool wurden bei allen erneuerbaren Energien alle Wertschöp- fungseffekte erfasst (auf 100 Prozent eingestellt), um darstellen zu können, welche maximalen Beträge im Landkreis verbleiben könnten, wenn alle Wert- schöpfungsstufen durch Unternehmen aus der Region getätigt werden würden. Dabei sollte klar sein, dass dies unwahrscheinlich ist, denn ein Teil der Wert- schöpfung wird auch aus der Region abfließen, da in der Praxis ein Teil der Wertschöpfung durch Unternehmen von außerhalb des Landkreises realisiert wird. Gleichzeitig erbringen im Landkreis ansässige Unternehmen der Erneu- erbare-Energien-Branche auch Leistungen außerhalb des Betrachtungsraumes, so dass hier Wertschöpfung in den Landkreis zurückfließt. Insofern gibt die fol- gende Ermittlung eine belastbare Größenordnung für die mit der Nutzung der erneuerbaren Energien verbundenen Wertschöpfungseffekte.

Die Ermittlung der Wertschöpfung im Bereich der Potenziale ist selbstverständ- lich vom tatsächlichen Ausbau abhängig. Für die hier vorgestellten Berechnun- gen wurde – ähnlich wie bei der Ermittlung der CO2-Einsparpotenziale – un- terstellt, dass 50 % der Zusatzpotenziale umgesetzt werden können bzw. tat- sächlich umgesetzt werden. Ausgangspunkt jeder Wertschöpfungsberechnung ist dabei die jeweilige installierte Leistung aller Anlagen, um darstellen zu kön- nen in welcher Gesamthöhe die lokale Wertschöpfung nach Steuern (die nicht auf die kommunale Ebene zurückfließen) in der Region verbleibt.

Die größten Wertschöpfungseffekte werden bisher und auch künftig durch die Nutzung der Photovoltaik erreicht. Aufgrund des bereits erreichten relativ ho- hen Ausbaugrades werden durch Dach- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen bereits heute jährliche Wertschöpfungseffekte von ca. 11,3 Mio. € erzielt. Bei einer Nutzung von 50 % der noch vorhandenen Potenziale könnte sich dieser Wert auf über 20 Mio. € erhöhen (Tabellen 34 und 35).

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Tabelle 34: Wertschöpfungseffekte aus Photovoltaik auf Dachflächen

PV Dachfläche installierte Leistung: 94.010 kW 170.000 kW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 3.587.936 € 6.488.130 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 1.027.533 € 1.858.107 € Steuereinkommen in der Region 302.654 € 547.295 € davon Gewerbesteuer 55.977 € 101.224 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 246.677 € 446.071 € Zwischensumme (pro Jahr) 4.918.123 € 8.893.532 € Wert (gerundet) 5,0 Mio. € 8,9 Mio. €

Tabelle 35: Wertschöpfungseffekte aus Photovoltaik auf Freiflächen

PV Freifläche installierte Leistung: 76.640 kW 31.000 kW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 4.893.767 € 1.979.472 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 559.019 € 226.117 € Steuereinkommen in der Region 869.611 € 351.747 € davon Gewerbesteuer 764.025 € 309.039 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 105.586€ 42.708 € Zwischensumme (pro Jahr) 6.322.397 € 2.557.336 € Wert (gerundet) 6,3 Mio. € 2,6 Mio. €

Hinsichtlich der Wertschöpfung wird die Photovoltaiknutzung von der Wind- energienutzung gefolgt. Hier werden bereits heute Wertschöpfungseffekte von ca. 6,6 Mio. € generiert. Bei der hälftigen Ausschöpfung der noch zur Verfü- gung stehenden Potenziale ist von einer Wertschöpfung von über 13 Mio. € auszugehen. Wie leicht nachvollziehbar, würde eine vollständige Ausschöp- fung der noch zur Verfügung stehenden Potenziale auch bei der Windenergie insgesamt Wertschöpfungseffekte von ca. 20 Mio. € erzeugen können (Tabel- le 36). Gleichzeitig muss darauf hingewiesen werden, dass gerade im Be- reich der Windenergie ein Abfluss von Wertschöpfung aus der Region am wahrscheinlichsten ist, da hier wesentlich Teile der Wertschöpfungskette höchstwahrscheinlich nicht in der Region zu verorten sind.

Bei der Bioenergie liegt der Schwerpunkt der installierten Leistungen heute und sicherlich auch künftig im Bereich der mittleren und großen Biogasanla- gen. Hier ist aktuell von Wertschöpfungseffekten in der Größenordnung von ca. 3,5 Mio. € auszugehen, die aber ebenfalls noch deutlich steigerbar sind

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(Tabelle 38). Andere Bioenergie-Anlagen leisten selbstverständlich auch ihren Beitrag zur Wertschöpfung, der jedoch zahlenmäßig nicht so groß ausfällt (Tabellen 37 und 39).

Tabelle 36: Wertschöpfungseffekte aus Windkraft

Windkraft installierte Leistung: 99.950 kW 104.000 kW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 5.060.219 € 5.265.260 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 691.520 € 719.541 € Steuereinkommen in der Region 825.138 € 858.574 € davon Gewerbesteuer 718.787 € 747.913 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 106.351 € 11.661 € Zwischensumme (pro Jahr) 6.576.877 € 6.843.375 € Wert (gerundet) 6,6 Mio. € 6,8 Mio. €

Tabelle 37: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Biogas-Anlagen bis 150 kW)

Solarthermie installierte Leistung: 417 KW 266 KW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 77.812 € 27.322 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 22.062 € 7.036 € Steuereinkommen in der Region 9.603 € 3.540 € davon Gewerbesteuer 5.108 € 2.030 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 4.495 € 1.510 € Zwischensumme (pro Jahr) 109.447 € 37.898 € Wert (gerundet) 109.000,00 € 38.000 €

Tabelle 38: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Biogas-Anlagen größer 150 kW)

Solarthermie installierte Leistung: 12.311 KW 4.286 KW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 2.608.874 € 908.338 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 454.214 € 158.132 € Steuereinkommen in der Region 457.525 € 159.285 € davon Gewerbesteuer 352.948 € 122.877 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 104.577 € 36.408 € Zwischensumme (pro Jahr) 3.520.613 € 1.225.756 € Wert (gerundet) 3,5 Mio. € 1,2 Mio. €

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Tabelle 39: Wertschöpfungseffekte aus Bioenergie (Pflanzenöl-Anlagen)

Solarthermie installierte Leistung: 444 KW 90 KW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 111.329 € 9.244 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 23.490 € 2.380 € Steuereinkommen in der Region 15.662 € 1.198 € davon Gewerbesteuer 10.006 € 687 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 5.656 € 511 € Zwischensumme (pro Jahr) 150.481 € 12.822 € Wert (gerundet) 150.000 € 13.000 €

Interessant stellt sich die Situation im Bereich der Solarthermie dar. Die aktuel- le Wertschöpfung ist mit reichlich 0,25 Mio. € eher gering. Durch die noch vorhandenen erheblichen zusätzlichen Potenziale sind hier jedoch künftig Wertschöpfungseffekte von deutlich über 3 Mio. € zu erwarten (Tabelle 40).

Tabelle 40: Wertschöpfungseffekte aus Solarthermie

Solarthermie installierte Leistung: 26.550 KW 333.600 KW 50 % des regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Zusatzpotenzials Gewinne der beteiligten Unternehmen 77.502 € 973.821 € Netto-Einkommen der Beschäftigten 172.142 € 2.162.969 € Steuereinkommen in der Region 21.265 € 267.183 € davon Gewerbesteuer 14.140 € 177.663 € davon Anteil an der Einkommenssteuer 7.125 € 89.520 € Zwischensumme (pro Jahr) 270.909 € 3.403.973 € Wert (gerundet) 271.000 € 3,4 Mio. €

Tabelle 41: Wertschöpfungseffekte aus Wasserkraft Windkraft installierte Leistung: 8.540 kW regionaler Wertschöpfungseffekt [€] Bestand Kein Zusatzpotenzial Gewinne der beteiligten Unternehmen 1.587.710 € - Netto-Einkommen der Beschäftigten 434.571 € - Steuereinkommen in der Region 113.659 € - davon Gewerbesteuer 94.227 € - davon Anteil an der Einkommenssteuer 19.432 € - Zwischensumme (pro Jahr) 2.135.940 € - Wert (gerundet) 2,1 Mio. € -

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Im Bereich der Wasserkraft konnten keine wesentlichen zusätzlichen Potenzia- le ermittelt werden, so dass künftig in diesem Bereich nicht von einer Steige- rung der Wertschöpfung auszugehen ist. Die Nutzung der vorhandenen Was- serkraft generiert allerdings heute Wertschöpfungseffekt von ca. 2,1 Mio. € (Tabelle 41).

4.5 Weiteres Vorgehen

In den vorangegangenen Kapiteln wurden die Potenziale der Energieeinspa- rung und -effizienz sowie der Nutzung erneuerbarer Energien aufgezeigt. Gleichzeitig wurde dargestellt, dass sowohl der Landkreis als auch die Kom- munen selbst in den letzten Jahren bereits Anstrengungen unternommen haben, die Ziele des Energie-Dreisprungs des Freistaates Bayern umzusetzen. Dabei sind die Verwaltungen der Gebietskörperschaften und Einrichtungen des Landes in einer besonderen Verantwortung zu sehen, sollten sie doch die von den Bürgern und Bürgerinnen geforderten Klimaschutz-Aktivitäten selbst vorleben. Aus dem Energiepolitischen Leitbild und dem Maßnahmenkatalog ergeben sich folgende Handlungsschritte, die prioritär angegangen werden sollten. Dabei unterscheiden sich diese in Maßnahmen, die durch die Kreis- verwaltung direkt umgesetzt werden können und solche, in denen sie eine be- gleitende, teilweise steuernde, Funktion übernimmt.

Maßnahmen mit direkter Wirkung

➔ Fortsetzung der Energieeinsparmaßnahmen bzw. energetischen Bau- maßnahmen in den Landkreis-Liegenschaften,

➔ sukzessive Umstellung der Versorgung der Liegenschaften mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien,

➔ Erhebung und Dokumentation von Verbrauchsdaten in den Liegen- schaften,

➔ Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den Ge- meinden des Landkreises sowie bei den Landkreis-Bediensteten,

➔ Ausbau der Kooperationen innerhalb der Region Mainfranken, insbe- sondere mit der Stadt Würzburg,

➔ Fortschreibung des Energiekonzeptes in regelmäßigen Abständen im Sinne eines Monitorings inkl. Evaluation der durchgeführten Maßnah- men

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 82

Maßnahmen mit indirekter Wirkung

➔ Fortsetzung der Informationsangebote für Hausbesitzer (Energiebera- tung/Energiecheck) und der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Energie sowie der Bildungsarbeit an den landkreiseigenen Schulen,

➔ Unterstützung von Netzwerkaktivitäten zum Thema Energie, Initiativen und Bündnissen zum Klimaschutz und dem Aufbau interkommunaler Partnerschaften,

➔ Schaffung eines Beratungsangebotes zu Bürgerbeteiligungsmodellen für erneuerbare Energieanlagen,

➔ Unterstützung regionaler Forschungs- und Entwicklungsbemühungen auf dem Gebiet der Speichertechnologie und dem Ausbau von Lei- tungsnetzen.

Die genannten Maßnahmen haben unterschiedliche Tragweiten, Zeit- und Fi- nanzhorizonte. Damit sind auch die Anstrengungen, die zur Realisierung not- wendig sind, sehr verschieden, was möglicherweise zur Ausbildung bestimm- ter Präferenzen bei der Umsetzung führen kann. Trotzdem ist es wichtig, eine möglichst breite Spanne der vorgeschlagenen Maßnahmen anzugehen und keines der unter Kapitel 4.3 genannten Handlungsfelder zu vernachlässigen, da nur die Kombination der Maßnahmen zu den erwünschten Ergebnissen führen wird. So ist z. B. Beteiligung und Transparenz bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtig, denn nur durch die Öffentlichmachung nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ können die umgesetzten Maßnahmen Vorbild- wirkung entfalten und zum Nachahmen anregen.

Klimaschutz-Maßnahmen allein können die Auswirkungen der hohen Treibh- ausgas-Emissionen der jüngeren Vergangenheit nicht verhindern. Der Klima- wandel ist Realität und in den Kommunen und Regionen angekommen. In zu-

nehmendem Maße wird deutlich, dass die Minderung des CO2-Ausstosses zur Minimierung des Klimawandels nicht ausreichen wird und Strategien zur Anpassung an den globalen Klimawandel auch auf regionaler und lokaler Ebene ergriffen werden müssen. Daher ist es wichtig, neben Maßnahmen zum Klimaschutz auch Anpassungsoptionen an den Klimawandel in der Regi- on zu identifizieren und umzusetzen. Ziel ist es, die Herausforderung Klima- schutz aktiv anzugehen und sich parallel frühzeitig und umfassend auf die Fol- gen des Klimawandels vorzubereiten. Dies sollte idealerweise nicht nur für den Landkreis oder nur für die Stadt Würzburg geschehen, sondern für die Region Würzburg als Ganzes, ist doch verschiedenen Auswirkungen des Kli- mawandels (z. B. häufigere Hochwasser oder überhitzte Innenstädte) meist

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 83 nur durch eine Zusammenarbeit von Stadt um Umland wirkungsvoll zu begeg- nen (z. B. durch Freihaltung von Retentionsflächen und Kaltluftbahnen). Durch die Kombination von Klimaschutz (Mitigation) und Klimaanpassung (Adaption) kann dem Problemkreis „Energie vs. Klima“ ganzheitlich begegnet, die Regi- on Würzburg zukunftsfähig gestaltet und die hohe Lebensqualität ihrer Bürge- rInnen erhalten werden.

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5. Zusammenfassung

Der Landkreis Würzburg beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit den Themen des Energie-Dreisprungs: Energieverbrauchssenkung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien. Die Erstellung eines Energiekonzeptes für den Landkreis war daher eine logische Konsequenz, um das Thema Energie zu stärken und die Möglichkeiten einer zukunftsfähigen Energieversorgung auszuloten. Hier sollen kurz die wesentliche Ergebnisse des Energiekonzeptes zusammengefasst werden.

Energieverbrauch

In einem ersten Schritt wurde durch Erhebungen bei Gemeinden, Kaminkeh- rern, Industrie und Netzbetreibern der Energieverbrauch beziffert. Dabei er- gab sich ein Gesamtverbrauch von 4.241 GWh für das Jahr 2011, welcher sich in 576 GWh Strom, 2.091 GWh Wärme und 1.575 GWh Kraftstoffe unterteilt. Die Wärmeversorgung stellt damit naturgemäß den größten Energie- bedarf dar. Der pro-Kopf-Verbrauch aus den Erhebungen liegt mit insgesamt 26.539 kWh pro Jahr unter den entsprechenden Vergleichswerten des Frei- staates bzw. der Bundesrepublik. Auch bei Berücksichtigung der, nur über bundesdeutsche Durchschnittswerte erfassbaren, Energieverbräuche für Bahn-, Flug- und Schiffsverkehr würde der Energieverbrauch mit 28.320 kWh je Ein- wohner weiterhin etwas unterhalb der Vergleichswerte liegen, was in der ländlichen Prägung des Landkreises und damit einem geringeren Industriebes- atz begründet ist. Trotzdem sind im Landkreis größere Unternehmen angesie- delt, die einen signifikanten Anteil am Energiebedarf haben, z. B. Südzucker in Ochsenfurt. Vorherrschende Energieträger im Landkreis sind im Wärmebe- reich Erdgas (43 %), Heizöl (32 %) und Kohle (13 %). Der erneuerbare Ener- gieträger Holz dagegen ist nur mit 10 % vertreten.

Bei den kommunalen Liegenschaften gibt es nur lückenhafte Angaben zu den Energieverbräuchen. Hier wurden 2011 10,2 GWh Strom (Angaben aus 45 Gemeinden) und 14,3 GWh Wärme (Angaben aus 26 Gemeinden) ver- braucht. Der Verbrauch der Landkreis-Liegenschaften belief sich im Jahr 2010 auf 1,55 GWh Strom und 4,94 GWh Wärme.

Die mit den Energieverbräuchen im Landkreis zusammenhängenden CO2- Emissionen belaufen sich auf etwa 1,45 Mio. Tonnen bzw. rund 9,1 t je Ein- wohner.

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Nutzung erneuerbarer Energien

Im Landkreis Würzburg werden erneuerbare Energien schon heute vielfältig genutzt. Der derzeitige Bestand an erneuerbaren Energien beläuft sich auf 834 GWh bzw. 5.219 kWh/Ew pro Jahr. Dabei stellt die Bioenergie mit 443 GWh bzw. 53 % Anteil, wie auch im gesamten Freistaat, das Rückgrat der erneuerbaren Energieversorgung dar. Windkraft erzeugt 175 GWh Strom im Jahr und liegt mit 21 % Anteil an zweiter Stelle im Landkreis. Darauf folgt Photovoltaik mit 158 GWh bzw. 19 % Anteil. Andere erneuerbare Ener- gien spielen derzeit nur untergeordnete Rollen bei der Energieversorgung des Landkreises. Besonders Photovoltaik und Windkraft sind im Vergleich zur Bun- desebene prägnanter vertreten, Geothermie stark unterrepräsentiert. Insgesamt ergibt sich eine ca. 40 % höhere Endenergieerzeugung aus erneuerbaren Energien von 5.219 kWh je Einwohner im Vergleich zu 3.645 kWh auf Bun- desebene, was durch größere Flächenangebote für Bioenergie, Photovoltaik und Windkraft im ländlichen Raum zu erklären ist.

Nutzung energetischer Potenziale

Die erneuerbaren Energien im Landkreis Würzburg liegen gegenwärtig bei ei- nem Ausbaugrad von 33 % des Gesamtpotenzials. Dabei erreicht die weitge- hend akzeptierte und etablierte Bioenergie einen Ausbaugrad von 62 %, ge- folgt von Windkraft mit 48 %. Die größten Ausbaupotenziale ergeben sich für Solar- und Geothermie mit jeweils mehr als 90 % verbleibendem Potenzial. Das Gesamtpotenzial aller erneuerbaren Energien im Landkreis Würzburg be- läuft sich nach vorliegender Analyse auf 2.536 GWh bzw. 15.873 kWh/Ew im Jahr. Unter Beachtung des derzeitigen Bestandes erneu- erbarer Energien ergibt sich ein bilanzielles Zusatzpotenzial von 1.702 GWh bzw. 10.653 kWh/Ew. Dies lässt genügend Spielraum für den weiteren Aus- bau, bei dem die Potenziale von Photovoltaik, Windkraft und Bioenergie ei- ner zügigen Umsetzung unterliegen dürften.

Für die Einspar- und Effizienzpotenziale ergibt sich folgendes Bild: Im Bereich Strom entsteht die Einsparung durch das Beibehalten des aktuellen Stromver- brauchs entgegen des derzeitigen Trends. Für den Wärmeverbrauch ergibt sich das Einsparpotenzial aus der Minderung des gewerblichen Wärmever- brauchs um 10 % sowie der Senkung des Wärmebedarfs für Wohngebäude auf das Niveau eines Niedrigenergiehauses, was einer Gesamteinsparung von 37 % des jetzigen Wärmeverbrauchs entspräche. Im Kraftstoffbereich wird von potenziellen Einsparungen von etwa 30 % ausgegangen, die durch effizientere Motoren mit geringerem Kraftstoffbedarf herrühren. Insgesamt er-

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gibt sich aus den beschriebenen Maßnahmen ein Einsparpotenzial von etwa 1.241 GWh und damit eine Senkung des Verbrauchs um 30 %

Derzeit besteht eine Deckung des Stroms von 78 % aus, im Landkreis Würz- burg erzeugten, erneuerbaren Energien. Für den Wärmebereich besteht eine Deckung des Bedarfs von 18 %. Für den Bereich Kraftstoffe können aufgrund fehlender Daten zum Bestand der Erzeugung von Biokraftstoffen keine Aussa- gen getroffen werden. Bei Nutzung der Potenziale aus Energieeinsparung und -effizienz sowie der Erzeugung erneuerbarer Energien kann eine Deckung des Bedarfs von 186 % für Strom erreicht werden. Für den Wärmebereich fällt diese mit 106 %, für den Kraftstoffbereich mit 6 % Deckung aus. Im Er- gebnis könnte der Landkreis Würzburg bei Umsetzung aller Potenziale eine bilanzielle Autarkie in den Bereichen Strom und Wärme erreichen. Weiterhin ständen große Mengen Strom für die regionale Wertschöpfung zur Verfü- gung. Einschränkend muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass einige Potenziale, vor allem der erneuerbaren Energien, erhebliche Zeiträume zur Umsetzung benötigen werden.

Energiepolitisches Leitbild

Im Rahmen der Erarbeitung des Energiekonzeptes für den Landkreis Würzburg bestand die Aufgabe, ein Energiepolitisches Leitbild zu erarbeiten. Ausgangs- punkte für die Erarbeitung des Energiepolitischen Leitbildes waren die vorlie- genden Analyseergebnisse, die intensiven Gespräche mit der Landkreisver- waltung und der aktuelle Stand des Leitbildes der Region Mainfranken. Der abgestimmte Entwurf war Grundlage für den Workshop zum Energiepoliti- schen Leitbild, der am 6. Mai 2013 im Landratsamt durchgeführt wurde. Als Ergebnis der Diskussion im Workshop erfolgte eine zweite Überarbeitung des Leitbildes, die am 22. Juli 2013 im Umweltausschuss des Kreistages vorge- stellt und diskutiert wurde. Das vorliegende Energiepolitische Leitbild wurde schließlich am 26. Juli 2013 vom Kreistag des Landkreises Würzburg zustim- mend zur Kenntnis genommen.

Handlungsempfehlungen

Der Landkreis Würzburg ist bereits seit längerer Zeit dem Klimaschutz ver- pflichtet. Zahlreiche Aktivitäten auf den verschiedenen Ebenen belegen dies. So gibt es zahlreiche Informationsangebote zum Thema Energie. Auch wur- den an zwei Drittel der landkreiseigenen Liegenschaften bereits Maßnahmen der energetischen Sanierung oder zur Energieeffizienz durchgeführt. Aber auch in den Kommunen des Landkreises gibt es Bemühungen. Viele Gemein- den haben sich zu interkommunalen Gemeinschaften zusammengeschlossen,

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 87 um gemeinsam die (auch energetische) Entwicklung in der Region voranzu- bringen, teilweise existieren bereits Energie- bzw. Klimaschutzkonzepte und Bürger-Energieanlagen.

Um die Energiewende im Landkreis weiter voranzutreiben wurden 33 Maß- nahmen empfohlen und in Steckbriefen beschrieben, die Aussagen zu Ziel, Arbeitsschritten, Zuständigkeiten, Akteuren, Zeithorizont etc. enthalten. Dabei decken die Maßnahmen die wichtigsten Handlungsfelder ab: Effiziente Ener- gienutzung; Nachhaltige Energieerzeugung; Beteiligung und Transparenz; In- telligente Übertragung, Verteilung und Speicherung sowie einen Block hand- lungsfeldübergreifender Maßnahmen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen adressieren alle relevanten Zielgruppen wie Landkreis, Kommunen, BürgerIn- nen, Industrie und Gewerbe, Investoren sowie Energieversorgungsunterneh- men.

Abschließend wurden aus Leitbild und Maßnahmenkatalog prioritär anzuge- hende Handlungsschritte vorgeschlagen, die sich an den Handlungsspielräu- men der Landkreisverwaltung orientieren. Dabei kann sie einerseits Maßnah- men ergreifen, die eine direkte Wirkung zeigen, z. B. weitere energetische Sanierung der Liegenschaften, Monitoring der Energieverbräuche oder Förde- rung des ÖPNV. Zum anderen kann der Landkreis indirekt wirken, indem er z. B. Beratungsangebote für Hausbesitzer bzw. zu Bürgerbeteiligungsmodel- len erneuerbarer Energieanlagen vorhält, Netzwerkaktivitäten wie interkommu- nale Partnerschaften und Klimaschutzinitiativen unterstützt oder Bildungsarbeit an landkreiseigenen Schulen fördert.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 88

6. Verwendete Quellen

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7. Anhang

Abbildung 11: Landnutzung und Infrastruktur im Landkreis Würzburg

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Abbildung 12: Netzentwicklungsplan Strom (Quelle: VDE 2012)

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Abbildung 13: Deutsches Gas-Fernleitungsnetz (Quelle: VFG 2013)

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Abbildung 14: Stromerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg

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Abbildung 15: Wärmeerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg

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Abbildung 16: Stromerzeugung aus Photovoltaik (Dachflächen) im Landkreis Würzburg

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Abbildung 17: Stromerzeugung aus Photovoltaik (Freiflächen) im Landkreis Würzburg

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Abbildung 18: Wärmeerzeugung aus Solarthermie im Landkreis Würzburg

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Abbildung 19: Wärmeerzeugung aus oberflächennaher Geothermie im Landkreis Würzburg

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Abbildung 20: Stromerzeugung aus Windkraft im Landkreis Würzburg

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Abbildung 21: Stromerzeugung aus Wasserkraft im Landkreis Würzburg

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Abbildung 22: Potenziale der Energieerzeugung aus Biomasse im Landkreis Würzburg

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Abbildung 23: Potenziale der Stromerzeugung aus Photovoltaik (Dachflächen) im Landkreis Würzburg

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Abbildung 24: Potenziale der Stromerzeugung aus Photovoltaik (Freiflächen) im Landkreis Würzburg

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Abbildung 25: Potenziale der Wärmeerzeugung aus Solarthermie im Landkreis Würzburg

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Abbildung 26: Potenziale der Wärmeerzeugung aus Geothermie im Landkreis Würzburg

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Abbildung 27: Potenziale der Stromerzeugung aus Windkraft im Landkreis Würzburg

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Tabelle 42: Aktivitäten in den Gemeinden des Landkreises Würzburg mit Bezug zum Klimaschutz

Gemeinde Aktivitäten Akteure

Interkommunale Allianz Landkreis Altertheim In Planung: ILEK Würzburg-West

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Aub (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Bieberehren (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Bütthard (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Gemeinde-Allianz „Südliches Eibelstadt In Planung: ILEK Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

In Erstellung: ILEK (Auftaktveranstaltung am Interkommunale Allianz Landkreis Eisingen 24.01.2013) Würzburg-West

Agenda 21 Arbeitsgruppe Energie, Estenfeld Energiekonzept (vorgestellt im Mai 2012) Umwelt und Landwirtschaft (Gemeinde)

Gemeinde-Allianz „Südliches Frickenhausen a.Main In Planung: ILEK Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Gaukönigshofen (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Gelchsheim (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Kooperation im Bereich Erneuerbarer Energien mit den Gemeinden Randersacker, Rottendorf, Gerbrunn Theilheim (März 2012) und Grobkonzept Gemeinde Flächenentwicklung Windkraftnutzung (Januar 2013)

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Geroldshausen (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Giebelstadt (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

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Gemeinde Aktivitäten Akteure

Interkommunale Allianz Landkreis Greußenheim In Planung: ILEK Würzburg-West

Gründung des Bürgerwindparks Jobsthaler Höhe eG (in Kooperation mit der Stadt Arnstein und der Hausen bei Würzburg Gemeinde Rimpar, Bürgerwindpark Jobsthaler Bürgerinitiative Höhe e Informationsveranstaltung November 2012)

Interkommunale Allianz Landkreis Helmstadt In Planung: ILEK Würzburg-West

Interkommunale Allianz Landkreis Hettstadt In Planung: ILEK Würzburg-West

Interkommunale Allianz Landkreis Holzkirchen In Planung: ILEK Würzburg-West

Höchberg In Erstellung: Integriertes Klimaschutzkonzept Gemeinde

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Kirchheim (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz Landkreis Kist In Planung: ILEK Würzburg-West

Interkommunale Allianz Landkreis Kleinrinderfeld In Planung: ILEK Würzburg-West

-Aufstellung eines Energienutzungsplanes (in Gemeindeverwaltung Planung seit Juli 2012) Kürnach -Bürgersolaranlage Kürnach (Inbetriebnahme Juli Gemeinde Kürnach, Auktor Ingenieur 2012) GmbH, Bürgerenergie Pleichach- Kürnach eG, Renerco AG

Planung von Windenergieanlagen (seit März Leinach Gemeinde 2012)

Interkommunale Allianz Landkreis Neubrunn In Planung: ILEK Würzburg-West

- ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Interkommunale Allianz "Fränkischer (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Süden - zwischen Main und Tauber"/ Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Landratsamt und Amt für Ländliche Ochsenfurt Entwicklung - In Planung: ILEK Gemeinde-Allianz „Südliches Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

- In Planung: ILEK Gemeinde-Allianz „Südliches Maindreieck“(gegründet im Juli 2012) - Kooperation im Bereich Erneuerbarer Energien Gemeinde Randersacker mit den Gemeinden Randersacker, Rottendorf, Theilheim (März 2012) und Grobkonzept Flächenentwicklung Windkraftnutzung (Januar 2013)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 109

Gemeinde Aktivitäten Akteure

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Reichenberg (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

- In Planung: ILEK Interkommunale Allianz Landkreis - Ausweisung eines Standortes als Würzburg-West Remlingen Windkonzentrationsfläche mit einer Größe von Gemeinde 218ha (2012)

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Riedenheim (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

- Gründung des Bürgerwindparks Jobsthaler Höhe Bürgerinitiative eG (in Kooperation mit der Stadt Arnstein und der Gemeinde Hausen, Bürgerwindpark Jobsthaler Rimpar Höhe e Informationsveranstaltung November 2012) - Energieeffizienzprojekt Mittelschule Gemeinde

- Energie(spar)konzepte für die Erasmus-Neustetter- Halle (nicht realisiert), das Feuerwehrgerätehaus (umgesetzt im Juni 2010), den Kindergarten „Am Bremig“ (nicht realisiert) und die Straßenbeleuchtung Rottendorf - In Planung: Energienutzungsplan in Kooperation Gemeinde im Bereich Erneuerbarer Energien mit den Gemeinden Randersacker, Rottendorf, Theilheim (März 2012) und Grobkonzept Flächenentwicklung Windkraftnutzung (Januar 2013)

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Röttingen (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Gemeinde-Allianz „Südliches Sommerhausen In Planung: ILEK Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Sonderhofen (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

Interkommunale Allianz "Fränkischer ILEK inkl. Strategiekonzept Energie Süden - zwischen Main und Tauber"/ Tauberrettersheim (Abschlussbericht März 2012); Energiekonzept, Landratsamt und Amt für Ländliche Energienutzungsplan (in Planung ab 2012) Entwicklung

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Gemeinde Aktivitäten Akteure

- In Planung: ILEK Gemeinde-Allianz „Südliches Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

- Kooperation im Bereich Erneuerbarer Energien Gemeinde Theilheim mit den Gemeinden Randersacker, Rottendorf, Theilheim (März 2012) und Grobkonzept Flächenentwicklung Windkraftnutzung (Januar 2013)

- Nahwärmekonzept (seit 2003), Nahwärmenetz in Betrieb seit 2012 Thüngersheim - Grobkonzept zur Erneuerung der Gemeinde Straßenbeleuchtung (2012)

Interkommunale Allianz Landkreis Uettingen In Planung: ILEK Würzburg-West

Veitshöchheim Klimaschutzkonzept (2011) Gemeinde

Interkommunale Allianz Landkreis Waldbrunn In Planung: ILEK Würzburg-West

Interkommunale Allianz Landkreis Waldbüttelbrunn In Planung: ILEK Würzburg-West

Gemeinde-Allianz „Südliches Winterhausen In Planung: ILEK Maindreieck“(gegründet im Juli 2012)

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Tabelle 43: Energieverbräuche im Strombereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Anmerkung: rot = unvollständige Angaben in den Erhebungsbögen

Stromverbrauch nach Tarifen [GWh] davon kommunale Gesamt Liegenschaften Gemeinde Sonder- Nieder- Schwach- Standard Sonstige [GWh] und Straßen- vertrag spannung last beleuchtung [GWh]

Altertheim 2,91 0,60 0,51 4,02 0,24

Aub 3,34 3,03 6,37 0,15

Bergtheim 7,80 0,87 8,67 0,45

Bieberehren 1,21 0,21 0,37 1,78 0,07

Bütthard 2,75 0,78 3,53 0,17

Eibelstadt 6,86 2,77 0,56 10,19 0,48

Eisenheim 2,05 0,28 0,46 2,79 0,22

Eisingen 5,30 2,04 0,69 8,03 0,23

Erlabrunn 4,13 0,45 0,42 5,00 0,10

Estenfeld 8,79 3,56 0,88 13,22 0,66

Frickenhausen a.M 2,76 0,88 3,63 0,16

Gaukönigshofen 4,02 0,85 1,02 5,90

Gelchsheim 2,38 0,45 2,83 0,10

Gerbrunn 10,17 2,48 0,90 13,55 0,73

Geroldshausen 2,10 1,37 0,41 3,88 0,05

Giebelstadt 10,19 10,56 0,92 21,67 1,06

Greußenheim 2,88 3,27 6,16 0,17

Güntersleben 8,75 1,11 9,86 0,54

Hausen bei 5,19 2,94 7,77 3,70 19,60 0,39 Würzburg

Helmstadt 3,13 4,77 1,47 1,11 10,47 0,07

Hettstadt 5,66 1,02 0,72 7,40 0,30

Höchberg 16,50 24,65 1,06 42,21 1,25

Holzkirchen 1,28 0,67 0,52 2,47 0,04

Kirchheim 4,37 3,78 8,15

Kist 5,46 1,42 6,88 0,38

Kleinrinderfeld 3,84 1,15 0,49 5,49 0,16

Kürnach 7,79 4,02 12,71 0,45

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Stromverbrauch nach Tarifen [GWh] davon kommunale Gesamt Liegenschaften Gemeinde Sonder- Nieder- Schwach- Standard Sonstige [GWh] und Straßen- vertrag spannung last beleuchtung [GWh]

Leinach 5,95 1,69 7,64 0,29

Margetshöchheim 5,39 0,98 0,55 6,91 0,31

Neubrunn 4,17 2,24 6,42 0,29

Oberpleichfeld 2,01 0,48 2,49 0,05

Ochsenfurt 19,98 42,27 3,76 66,01 1,36

Prosselsheim 1,91 0,46 0,44 2,81 0,23

Randersacker 6,21 0,90 0,55 7,66 0,92

Reichenberg 7,45 14,31 1,25 23,01 0,40

Remlingen 2,42 0,62 0,32 0,41 3,77 0,09

Riedenheim 1,26 0,71 0,53 2,49 0,06

Rimpar 12,03 9,71 1,31 0,13 23,17 1,28

Rottendorf 9,80 14,64 1,10 25,55 0,58

Röttingen 3,09 15,11 1,06 19,26 0,18

Sommerhausen 4,97 0,20 0,65 5,82 0,16

Sonderhofen 1,71 0,20 1,91 0,06

Tauberrettersheim 1,11 0,16 0,35 1,62 0,09

Theilheim 3,72 0,84 0,39 4,94 0,18

Thüngersheim 4,72 0,81 5,53 0,43

Uettingen 2,69 1,39 0,49 1,42 5,99 0,12

Unterpleichfeld 4,80 4,06 0,96 0,37 10,19 0,30

Veitshöchheim 19,13 34,97 54,11 1,14

Waldbrunn 5,41 0,25 5,66 0,38

Waldbüttelbrunn 8,78 11,88 1,04 21,69 0,49

Winterhausen 3,27 0,59 0,38 4,24 0,20

Zell a. M. 7,42 2,76 10,18 0,32

Gesamt 291,00 241,52 8,73 28,89 5,39 575,53 18,50

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Tabelle 44: Energieverbräuche im Wärmebereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Anmerkung: x = Gemeinden ohne leitungsgebundene Gasversorgung, rot = interpolierte Werte aufgrund fehlender Daten, blau = Daten teilweise unvollständig

Leitungsgebundener Nicht-leitungsgebundener Verbrauch davon Gasverbrauch kommunale nach Energieträgern [GWh] Gesamt nach Tarifen [GWh] Liegen- Gemeinde [GWh] Sonder- Flüssig- schaften Standard Sonstige Öl Holz Kohle vertrag gas [GWh]

Altertheim x 11,45 0,76 5,61 17,82

Aub x 15,53 1,70 2,95 0,06 20,24

Bergtheim1) 3,23 7,33 0,06 4,99 1,98 4,83 0,03 22,45

Bieberehren x 6,31 0,46 2,91 9,68

Bütthard x 9,87 0,87 4,60 15,34

Eibelstadt 19,80 15,23 4,55 1,35 1,01 41,94 0,57

Eisenheim 0,01 0,90 0,03 9,09 1,36 4,23 15,62

Eisingen <0,01 12,74 1,60 15,26 0,07 4,27 33,93 0,58

Erlabrunn 0,76 10,52 <0,01 2,68 1,73 15,68 0,19

Estenfeld 0,14 13,75 <0,01 23,01 1,10 5,82 0,01 43,82

Frickenhausen 0,14 3,37 0,82 6,82 0,07 1,72 12,95 0,39 a.M

Gaukönigs- x 17,15 1,39 5,67 24,21 hofen

Gelchsheim x 8,61 0,38 1,86 <0,01 10,85 0,01

Gerbrunn 0,03 23,72 3,08 17,02 2,07 2,78 0,70 49,40

Geroldshausen x 7,92 1,20 2,94 12,06

Giebelstadt2) 0,51 12,56 <0,01 28,23 1,40 8,34 51,03

Greußenheim x 9,39 0,73 3,08 13,20 0,49

Güntersleben 12,96 0,62 <0,01 25,67 0,92 5,16 0,06 45,39

Hausen bei x 13,81 2,76 5,82 0,02 22,42 0,39 Würzburg

Helmstadt x 17,07 0,90 6,20 24,17

Hettstadt 0,07 6,95 <0,01 16,60 0,21 7,28 31,11 0,07

Höchberg 0,03 51,01 14,33 17,35 0,72 6,37 89,82 2,04

Holzkirchen x 5,89 0,65 0,70 7,23

Kirchheim x 17,94 2,14 5,17 25,24

Kist 4,96 1,36 <0,01 14,35 0,26 3,57 24,50 0,70

Kleinrinderfeld 0,69 2,13 <0,01 12,09 0,27 5,18 20,36 0,08

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Leitungsgebundener Nicht-leitungsgebundener Verbrauch davon Gasverbrauch kommunale nach Energieträgern [GWh] Gesamt nach Tarifen [GWh] Liegen- Gemeinde [GWh] Sonder- Flüssig- schaften Standard Sonstige Öl Holz Kohle vertrag gas [GWh]

Kürnach 0,13 13,05 0,01 16,56 0,28 4,14 0,01 34,17 0,92

Leinach 0,61 3,07 <0,01 4,57 0,03 1,32 9,60 0,48

Margetshöch- 2,37 18,82 <0,01 6,28 0,08 3,05 30,61 1,20 heim

Neubrunn x 14,72 1,65 5,36 21,73 0,03

Oberpleichfeld 0,01 0,72 <0,01 7,88 0,38 1,52 10,51

Ochsenfurt 0,55 340,92 <0,01 50,65 1,23 10,85 270,00 674,19

Prosselsheim <0,01 1,06 0,01 7,18 1,21 2,30 11,77

Randersacker 0,03 13,93 4,64 2,83 0,72 1,08 23,22 0,10

Reichenberg 3,76 9,35 0,72 24,27 2,26 8,33 48,69 0,21

Remlingen x 11,23 0,64 0,82 12,70

Riedenheim x 5,42 0,49 2,49 0,06 8,47

Rimpar 0,40 29,83 <0,01 25,33 1,57 8,49 0,09 65,71

Rottendorf 0,32 30,64 0,01 19,02 0,36 5,16 55,52 1,84

Röttingen <0,01 5,39 0,42 12,85 0,20 4,95 0,02 23,83

Sommerhausen 4,92 3,88 1,03 6,92 0,42 2,20 0,01 19,38 0,18

Sonderhofen x 5,11 0,92 2,51 8,54 0,03

Tauberretters- <0,01 1,12 0,07 4,21 0,02 2,44 <0,01 7,86 heim

Theilheim x 9,78 0,59 3,10 0,02 13,49

Thüngersheim 1,84 14,61 <0,01 6,49 0,15 2,85 0,03 25,96 0,33

Uettingen x 14,45 0,95 4,55 19,95

Unterpleichfeld <0,01 4,84 <0,01 15,61 0,79 3,48 <0,01 24,73

Veitshöchheim 60,95 40,74 5,48 10,55 0,11 5,18 123,00 2,69

Waldbrunn 2,91 0,33 <0,01 13,55 4,36 21,15 0,24

Waldbüttel- 2,46 10,30 <0,01 25,71 0,43 6,21 45,12 0,02 brunn

Winterhausen 3,16 1,84 1,31 6,08 0,37 1,93 0,01 14,70 0,01

Zell a. M. 27,83 2,06 <0,01 2,96 2,62 35,47 0,48

Gesamt 155,57 708,67 38,18 665,68 40,21 211,09 271,15 2.090,55 14,28 1) nach Aussage des Netzbetreibers liegt der Erdgasabsatz im Gemeindegebiet bei nur 6,83 GWh für 2011, die Gründe für die Abweichung zu den Angaben der Gemeinde sind nicht nachvollziehbar 2) nach Aussage des Netzbetreibers liegt der Erdgasabsatz im Gemeindegebiet bei 19,39 GWh für 2011, die Gründe für die Abweichung zu den Angaben der Gemeinde sind nicht nachvollziehbar

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Tabelle 45: Energieverbräuche im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Energieverbräuche nach Energieform [GWh] Gesamt Gesamt Gemeinde Strom Wärme Straßenverkehr [GWh] [kWh/Ew]

Altertheim 4,02 17,82 21,67 43,51 21.150

Aub 6,37 20,24 16,29 42,91 27.773

Bergtheim 8,67 22,45 36,06 67,18 19.711

Bieberehren 1,78 9,68 10,37 21,83 23.299

Bütthard 3,53 15,34 15,13 34,00 26.731

Eibelstadt 10,19 41,94 28,23 80,37 28.671

Eisenheim 2,79 15,62 13,63 32,03 24.157

Eisingen 8,03 33,93 31,69 73,65 20.562

Erlabrunn 5,00 15,68 16,21 36,89 21.675

Estenfeld 13,22 43,82 47,97 105,01 21.786

Frickenhausen a.M 3,63 12,95 12,94 29,53 24.043

Gaukönigshofen 5,90 24,21 27,46 57,57 23.449

Gelchsheim 2,83 10,85 9,67 23,35 29.255

Gerbrunn 13,55 49,40 49,14 112,09 17.298

Geroldshausen 3,88 12,06 13,08 29,02 21.900

Giebelstadt 21,67 51,03 52,70 125,40 24.925

Greußenheim 6,16 13,20 17,21 36,56 22.979

Güntersleben 9,86 45,39 42,35 97,60 22.197

Hausen bei Würzburg 19,60 22,42 25,50 67,52 28.144

Helmstadt 10,47 24,17 27,42 62,06 24.148

Hettstadt 7,40 31,11 37,46 75,97 20.785

Höchberg 42,21 89,82 88,09 220,13 23.195

Holzkirchen 2,47 7,23 10,14 19,84 21.334

Kirchheim 8,15 25,24 22,56 55,95 25.701

Kist 6,88 24,50 24,09 55,47 22.671

Kleinrinderfeld 5,49 20,36 21,55 47,40 22.573

Kürnach 12,71 34,17 42,19 89,07 19.611

Leinach 7,64 9,60 32,75 50,00 15.968

Margetshöchheim 6,91 30,61 29,70 67,22 20.987

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Energieverbräuche nach Energieform [GWh] Gesamt Gesamt Gemeinde Strom Wärme Straßenverkehr [GWh] [kWh/Ew]

Neubrunn 6,42 21,73 22,51 50,66 23.389

Oberpleichfeld 2,49 10,51 11,66 24,65 22.638

Ochsenfurt 66,01 674,19 107,02 847,22 74.949

Prosselsheim 2,81 11,77 12,19 26,77 22.708

Randersacker 7,66 23,22 32,54 63,42 18.463

Reichenberg 23,01 48,69 42,50 114,19 28.786

Remlingen 3,77 12,70 16,03 32,50 22.005

Riedenheim 2,49 8,47 9,17 20,13 27.014

Rimpar 23,17 65,71 73,43 162,31 20.938

Rottendorf 25,55 55,52 59,03 140,10 26.660

Röttingen 19,26 23,83 19,09 62,17 37.863

Sommerhausen 5,82 19,38 16,58 41,78 25.141

Sonderhofen 1,91 8,54 9,58 20,03 24.314

Tauberrettersheim 1,62 7,86 8,60 18,08 21.194

Theilheim 4,94 13,49 22,62 41,05 17.482

Thüngersheim 5,53 25,96 24,97 56,45 21.215

Uettingen 5,99 19,95 18,56 44,50 23.399

Unterpleichfeld 10,19 24,73 30,74 65,66 22.951

Veitshöchheim 54,11 123,00 87,43 264,53 26.674

Waldbrunn 5,66 21,15 27,41 54,22 20.846

Waldbüttelbrunn 21,69 45,12 50,05 116,86 23.302

Winterhausen 4,24 14,70 13,77 32,71 22.405

Zell a. M. 10,18 35,47 36,17 81,82 19.090

Gesamt 575,53 2.090,55 1.574,86 4.240,94 26.539

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Tabelle 46: Überschlägige Ermittlung des Raumwärmbedarfs für Wohngebäude und den daraus ableitbaren Wärmeenergieeinsparpotenzialen in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Gesamtwärme- Raumwärmebedarf Wohnen Raumwärmebedarf Wohnen Wohnfläche Gemeinde verbrauch bei 160 kWh/m²*a bei 70 kWh/m²*a [m²] [MWh] [MWh] [MWh] Altertheim 95.689 17.822 15.310 6.698

Aub 74.142 20.245 11.863 5.190

Bergtheim 176.267 22.453 28.203 12.339

Bieberehren 43.003 9.676 6.880 3.010

Bütthard 67.052 15.343 10.728 4.694

Eibelstadt 144.947 41.944 23.192 10.146

Eisenheim 61.573 15.617 9.852 4.310

Eisingen 146.207 33.929 23.393 10.234

Erlabrunn 81.913 15.680 13.106 5.734

Estenfeld 221.161 43.816 35.386 15.481

Frickenhausen 69.914 12.948 11.186 4.894 a.Main

Gaukönigshofen 119.801 24.209 19.168 8.386

Gelchsheim 42.057 10.853 6.729 2.944

Gerbrunn 272.598 49.397 43.616 19.082

Geroldshausen 57.588 12.061 9.214 4.031

Giebelstadt 253.423 51.031 40.548 17.740

Greußenheim 71.758 13.197 11.481 5.023

Güntersleben 183.994 45.390 29.439 12.880

Hausen b.Würzburg 107.491 22.416 17.199 7.524

Helmstadt 124.796 24.171 19.967 8.736

Hettstadt 160.260 31.114 25.642 11.218

Höchberg 478.382 89.822 76.541 33.487

Holzkirchen 50.033 7.235 8.005 3.502

Kirchheim 113.923 25.237 18.228 7.975

Kist 124.929 24.495 19.989 8.745

Kleinrinderfeld 101.812 20.364 16.290 7.127

Kürnach 208.816 34.171 33.411 14.617

Leinach 151.970 9.603 24.315 10.638

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 118

Gesamtwärme- Raumwärmebedarf Wohnen Raumwärmebedarf Wohnen Wohnfläche Gemeinde verbrauch bei 160 kWh/m²*a bei 70 kWh/m²*a [m²] [MWh] [MWh] [MWh] Margetshöchheim 159.818 30.609 25.571 11.187

Neubrunn 116.323 21.735 18.612 8.143

Oberpleichfeld 49.502 10.507 7.920 3.465

Ochsenfurt 538.038 674.187 86.086 37.663

Prosselsheim 55.812 11.771 8.930 3.907

Randersacker 167.519 23.220 26.803 11.726

Reichenberg 206.548 48.691 33.048 14.458

Remlingen 81.688 12.704 13.070 5.718

Riedenheim 38.347 8.468 6.136 2.684

Rimpar 337.807 65.710 54.049 23.646

Rottendorf 242.012 55.525 38.722 16.941

Röttingent 85.355 23.826 13.657 5.975

Sommerhausen 92.846 19.383 14.855 6.499

Sonderhofen 37.715 8.542 6.034 2.640

Tauberrettersheim 37.768 7.857 6.043 2.644

Theilheim 110.066 13.490 17.611 7.705

Thüngersheim 118.643 25.961 18.983 8.305

Uettingen 87.658 19.954 14.025 6.136

Unterpleichfeld 130.544 24.734 20.887 9.138

Veitshöchheim 455.942 122.997 72.951 31.916

Waldbrunn 124.211 21.150 19.874 8.695

Waldbüttelbrunn 235.211 45.119 37.634 16.465

Winterhausen 70.826 14.703 11.332 4.958

Zell a.Main 191.320 35.474 30.611 13.392

Gesamt 7.577.018 2.090.554 1.212.323 530.391

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 119

Tabelle 47: CO2-Emissionen im Strombereich

CO2-Emissionen im Strombereich nach Tarifen [t] Summe Gemeinde Sonder- Nieder- Schwach- Standard Sonstige [t] vertrag spannung last

Altertheim 1.647 339 0 288 0 2.274

Aub 1.893 1.712 0 0 0 3.605

Bergtheim 4.415 490 0 0 0 4.905

Bieberehren 683 116 0 210 0 1.009

Bütthard 1.557 441 0 0 0 1.998

Eibelstadt 3.885 1.566 0 318 0 5.769

Eisenheim 1.161 157 0 0 259 1.577

Eisingen 3.000 1.156 0 390 0 4.546

Erlabrunn 2.338 254 0 238 0 2.831

Estenfeld 4.973 2.016 0 496 0 7.484

Frickenhausen a.M 1.561 496 0 0 0 2.057

Gaukönigshofen 2.275 483 0 579 0 3.337

Gelchsheim 1.346 253 0 0 0 1.599

Gerbrunn 5.754 1.405 0 510 0 7.669

Geroldshausen 1.190 775 0 230 0 2.195

Giebelstadt 5.768 5.977 0 521 0 12.265

Greußenheim 1.633 1.852 0 0 0 3.485

Güntersleben 4.953 627 0 0 0 5.579

Hausen bei Würzburg 2.939 1.663 4.397 2.096 0 11.095

Helmstadt 1.771 2.698 0 829 627 5.926

Hettstadt 3.203 579 0 406 0 4.188

Höchberg 9.336 13.953 0 601 0 23.891

Holzkirchen 722 0 0 378 296 1.396

Kirchheim 2.472 2.140 0 0 0 4.612

Kist 3.092 805 0 0 0 3.897

Kleinrinderfeld 2.172 653 0 279 0 3.105

Kürnach 4.408 2.275 0 0 514 7.197

Leinach 3.369 957 0 0 0 4.327

Margetshöchheim 3.049 553 0 309 0 3.912

Neubrunn 2.362 1.270 0 0 0 3.631

Oberpleichfeld 1.138 270 0 0 0 1.408

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 120

CO2-Emissionen im Strombereich nach Tarifen [t] Summe Gemeinde Sonder- Nieder- Schwach- Standard Sonstige [t] vertrag spannung last

Ochsenfurt 11.310 23.924 0 2.130 0 37.364

Prosselsheim 1.081 263 0 0 248 1.592

Randersacker 3.514 510 0 313 0 4.336

Reichenberg 4.215 8.100 0 707 0 13.022

Remlingen 1.370 352 0 181 233 2.135

Riedenheim 712 399 0 299 0 1.410

Rimpar 6.810 5.494 0 742 72 13.117

Rottendorf 5.549 8.286 0 625 0 14.460

Röttingen 1.748 8.551 0 601 0 10.900

Sommerhausen 2.814 112 0 367 0 3.292

Sonderhofen 969 115 0 0 0 1.084

Tauberrettersheim 627 93 0 197 0 916

Theilheim 2.103 473 0 220 0 2.796

Thüngersheim 2.669 458 0 0 0 3.128

Uettingen 1.522 788 0 278 802 3.390

Unterpleichfeld 2.716 2.296 546 210 0 5.769

Veitshöchheim 10.829 19.795 0 0 0 30.624

Waldbrunn 3.064 140 0 0 0 3.204

Waldbüttelbrunn 4.968 6.723 0 586 0 12.277

Winterhausen 1.852 333 0 216 0 2.401

Zell a. M. 4.200 1.562 0 0 0 5.762

Gesamt 164.703 136.700 4.943 16.350 3.052 325.749

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 121

Tabelle 48: CO2-Emissionen im Wärmebereich

CO2-Emissionen durch CO2-Emissionen durch nicht- leitungsgebundenen Gasverbrauch leitungsgebundenen Verbrauch Summe Gemeinde nach Tarifen [t] nach Energieträgern [t] [t] Sonder- Flüssig- Standard Sonstige Öl Holz Kohle vertrag gas

Altertheim 0 0 0 3.595 204 0 0 3.798

Aub 0 0 0 4.876 457 0 27 5.360

Bergtheim 800 1.817 15 1.568 531 0 13 4.746

Bieberehren 0 0 0 1.981 123 0 0 2.104

Bütthard 0 0 0 3.100 233 0 0 3.333

Eibelstadt 4.910 3.777 1.129 424 0 0 0 10.240

Eisenheim 1 223 8 2.854 364 0 0 3.451

Eisingen 0 3.158 396 4.792 19 0 0 8.365

Erlabrunn 188 2.608 0 841 0 0 0 3.637

Estenfeld 34 3.409 0 7.224 294 0 6 10.967

Frickenhausen a.M 34 836 204 2.142 18 0 0 3.235

Gaukönigshofen 0 0 0 5.385 374 0 0 5.759

Gelchsheim 0 0 0 2.704 102 0 2 2.807

Gerbrunn 7 5.883 763 5.344 556 0 301 12.853

Geroldshausen 0 0 0 2.487 321 0 0 2.808

Giebelstadt 126 3.114 0 8.865 374 0 0 12.479

Greußenheim 0 0 0 2.949 195 0 0 3.143

Güntersleben 3.214 155 0 8.059 247 0 26 11.701

Hausen bei 0 0 0 4.338 740 0 10 5.088 Würzburg

Helmstadt 0 0 0 5.360 242 0 0 5.602

Hettstadt 18 1.724 1 5.212 56 0 0 7.010

Höchberg 8 12.650 3.555 5.449 193 0 0 21.855

Holzkirchen 0 0 0 1.849 173 0 0 2.023

Kirchheim 0 0 0 5.632 572 0 0 6.204

Kist 1.229 338 0 4.506 70 0 0 6.142

Kleinrinderfeld 172 528 0 3.795 73 0 0 4.568

Kürnach 31 3.237 1 5.200 76 0 2 8.548

Leinach 150 762 0 1.436 7 0 0 2.356

Margetshöchheim 588 4.667 0 1.973 23 0 0 7.250

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 122

CO2-Emissionen durch CO2-Emissionen durch nicht- leitungsgebundenen Gasverbrauch leitungsgebundenen Verbrauch Summe Gemeinde nach Tarifen [t] nach Energieträgern [t] [t] Sonder- Flüssig- Standard Sonstige Öl Holz Kohle vertrag gas

Neubrunn 0 0 0 4.623 442 0 0 5.065

Oberpleichfeld 3 179 0 2.473 101 0 0 2.757

Ochsenfurt 137 84.547 0 15.903 328 0 115.560 216.476

Prosselsheim 1 262 3 2.255 325 0 0 2.846

Randersacker 7 3.454 1.151 888 192 0 0 5.692

Reichenberg 932 2.319 178 7.622 606 0 0 11.656

Remlingen 0 0 0 3.528 173 0 0 3.700

Riedenheim 0 0 0 1.703 132 0 27 1.862

Rimpar 98 7.399 0 7.952 422 0 37 15.908

Rottendorf 81 7.599 3 5.974 98 0 0 13.754

Röttingen 1 1.336 104 4.036 52 0 7 5.535

Sommerhausen 1.219 963 257 2.174 112 0 5 4.730

Sonderhofen 0 0 0 1.604 246 0 0 1.850

Tauberrettersheim 0 277 17 1.320 7 0 2 1.622

Theilheim 0 0 0 3.071 158 0 7 3.237

Thüngersheim 455 3.623 0 2.038 39 0 12 6.167

Uettingen 0 0 0 4.539 255 0 0 4.793

Unterpleichfeld 0 1.201 0 4.901 213 0 2 6.317

Veitshöchheim 15.117 10.102 1.358 3.313 28 0 0 29.918

Waldbrunn 721 81 0 4.256 0 0 0 5.058

Waldbüttelbrunn 611 2.554 0 8.073 115 0 0 11.354

Winterhausen 783 457 326 1.910 98 0 4 3.579

Zell a. M. 6.903 512 0 929 0 0 0 8.344

Gesamt 38.582 175.751 9.469 209.022 10.777 0 116.053 559.653

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 123

Tabelle 49: CO2-Emissionen im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich

CO2-Emissionen [in t CO2] Summe Summe Gemeinde Strom Wärme Straßenverkehr [in t CO2] [t CO2]/Ew]

Altertheim 2.274 3.798 6.729 12.801 6,22

Aub 3.605 5.360 5.061 14.026 9,08

Bergtheim 4.905 4.746 11.207 20.858 6,12

Bieberehren 1.009 2.104 3.222 6.335 6,76

Bütthard 1.998 3.333 4.699 10.030 7,89

Eibelstadt 5.769 10.240 8.777 24.786 8,84

Eisenheim 1.577 3.451 4.234 9.262 6,98

Eisingen 4.546 8.365 9.856 22.767 6,36

Erlabrunn 2.831 3.637 5.040 11.508 6,76

Estenfeld 7.484 10.967 14.915 33.366 6,92

Frickenhausen a.M 2.057 3.235 4.023 9.315 7,59

Gaukönigshofen 3.337 5.759 8.531 17.627 7,18

Gelchsheim 1.599 2.807 3.001 7.408 9,28

Gerbrunn 7.669 12.853 15.283 35.806 5,53

Geroldshausen 2.195 2.808 4.065 9.068 6,84

Giebelstadt 12.265 12.479 16.378 41.122 8,17

Greußenheim 3.485 3.143 5.347 11.975 7,53

Güntersleben 5.579 11.701 13.168 30.448 6,92

Hausen bei 11.095 5.088 7.925 24.107 10,05 Würzburg

Helmstadt 5.926 5.602 8.519 20.047 7,8

Hettstadt 4.188 7.010 11.645 22.843 6,25

Höchberg 23.891 21.855 27.400 73.146 7,71

Holzkirchen 1.396 2.023 3.151 6.570 7,06

Kirchheim 4.612 6.204 7.015 17.830 8,19

Kist 3.897 6.142 7.492 17.531 7,16

Kleinrinderfeld 3.105 4.568 6.699 14.372 6,84

Kürnach 7.197 8.548 13.118 28.862 6,35

Leinach 4.327 2.356 10.179 16.861 5,39

Margetshöchheim 3.912 7.250 9.237 20.399 6,37

Neubrunn 3.631 5.065 6.996 15.693 7,24

Oberpleichfeld 1.408 2.757 3.622 7.787 7,15

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 124

CO2-Emissionen [in t CO2] Summe Summe Gemeinde Strom Wärme Straßenverkehr [in t CO2] [t CO2]/Ew]

Ochsenfurt 37.364 216.476 33.271 287.111 25,4

Prosselsheim 1.592 2.846 3.788 8.226 6,98

Randersacker 4.336 5.692 10.115 20.144 5,86

Reichenberg 13.022 11.656 13.208 37.886 9,55

Remlingen 2.135 3.700 4.978 10.814 7,32

Riedenheim 1.410 1.862 2.845 6.117 8,21

Rimpar 13.117 15.908 22.831 51.856 6,69

Rottendorf 14.460 13.754 18.351 46.566 8,86

Röttingen 10.900 5.535 5.929 22.364 13,62

Sommerhausen 3.292 4.730 5.155 13.177 7,93

Sonderhofen 1.084 1.850 2.973 5.907 7,17

Tauberrettersheim 916 1.622 2.671 5.209 6,11

Theilheim 2.796 3.237 7.031 13.064 5,56

Thüngersheim 3.128 6.167 7.759 17.054 6,41

Uettingen 3.390 4.793 5.769 13.952 7,34

Unterpleichfeld 5.769 6.317 9.551 21.637 7,56

Veitshöchheim 30.624 29.918 27.190 87.731 8,85

Waldbrunn 3.204 5.058 8.524 16.786 6,45

Waldbüttelbrunn 12.277 11.354 15.560 39.190 7,81

Winterhausen 2.401 3.579 4.280 10.259 7,03

Zell a. M. 5.762 8.344 11.248 25.354 5,92

Summe 325.749 559.653 489.560 1.374.962 8,6

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 125

Tabelle 50: Erzeugung von Strom aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Stromerzeugung

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Altertheim 0 0 0,00 0

Aub 1 315 2,05 1.325

Bergtheim 1 499 3,24 952

Bieberehren 0 0 0,00 0

Bütthard 2 850 5,53 4.344

Eibelstadt 0 0 0,00 0

Eisenheim 0 0 0,00 0

Eisingen 0 0 0,00 0

Erlabrunn 0 0 0,00 0

Estenfeld 0 0 0,00 0

Frickenhausen a.M. 1 67 0,44 355

Gaukönigshofen 1 75 0,49 199

Gelchsheim 1 537 3,49 4.374

Gerbrunn 0 0 0,00 0

Geroldshausen 0 0 0,00 0

Giebelstadt 2 270 1,76 349

Greußenheim 0 0 0,00 0

Güntersleben 0 0 0,00 0

Hausen bei Würzburg 2 520 3,38 1.409

Helmstad 0 0 0,00 0

Hettstadt 0 0 0,00 0

Höchberg 0 0 0,00 0

Holzkirchen 1 8 0,05 56

Kirchheim 0 0 0,00 0

Kist 0 0 0,00 0

Kleinrinderfeld 0 0 0,00 0

Kürnach 0 0 0,00 0

Leinach 0 0 0,00 0

Margetshöchheim 0 0 0,00 0

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 126

Stromerzeugung

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Neubrunn 0 0 0,00 0

Oberpleichfeld 0 0 0,00 0

Ochsenfurt 4 1.863 12,11 1.071

Prosselsheim 2 1.180 7,67 6.506

Randersacker 0 0 0,00 0

Reichenberg 4 1.565 10,17 2.564

Remlingen 0 0 0,00 0

Riedenheim 0 0 0,00 0

Rimpar 1 500 3,25 419

Rottendorf 0 0 0,00 0

Röttingen 1 550 3,58 2.177

Sommerhausen 0 0 0,00 0

Sonderhofen 0 0 0,00 0

Tauberrettersheim 1 166 1,08 1.265

Theilheim 1 290 1,89 803

Thüngersheim 0 0 0,00 0

Uettingen 3 310 2,02 1.059

Unterpleichfeld 7 2.712 17,63 6.161

Veitshöchheim 1 54 0,35 35

Waldbrunn 0 0 0,00 0

Waldbüttelbrunn 0 0 0,00 0

Winterhausen 0 0 0,00 0

Zell a.M. 1 8 0,05 11

Gesamt 38 12.339 80,20 502

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 127

Tabelle 51: Erzeugung von Wärme aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Wärmeerzeugung

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Altertheim 347 3.554 2,49 1.209

Aub 490 4.558 5,20 3.366

Bergtheim 987 7.796 10,67 3.130

Bieberehren 410 4.153 2,91 3.103

Bütthard 636 8.102 14,55 11.435

Eibelstadt 204 1.448 1,01 362

Eisenheim 762 6.096 4,27 3.218

Eisingen 401 2.470 1,73 483

Erlabrunn 984 8.310 5,82 3.418

Estenfeld 332 2.462 1,72 358

Frickenhausen a.M. 941 8.214 6,45 5.252

Gaukönigshofen 298 2.789 2,74 1.114

Gelchsheim 540 4.934 9,06 11.353

Gerbrunn 509 4.204 2,94 454

Geroldshausen 1.282 11.910 8,34 6.292

Giebelstadt 453 6.886 11,24 2.234

Greußenheim 884 7.817 6,28 3.948

Güntersleben 954 8.310 5,82 1.323

Hausen bei Würzburg 1.149 9.791 12,28 5.120

Helmstad 1.300 10.400 7,28 2.833

Hettstadt 1.340 9.103 6,37 1.743

Höchberg 112 998 0,70 74

Holzkirchen 842 7.390 5,22 5.617

Kirchheim 637 5.096 3,57 1.639

Kist 888 7.404 5,18 2.118

Kleinrinderfeld 709 5.912 4,14 1.971

Kürnach 663 4.361 3,05 672

Leinach 938 7.659 5,36 1.712

Margetshöchheim 967 8.020 5,61 1.753

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 128

Wärmeerzeugung

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Neubrunn 449 6.046 4,23 1.954

Oberpleichfeld 341 2.169 1,52 1.394

Ochsenfurt 2.350 18.947 32,89 2.910

Prosselsheim 408 5.414 16,11 13.663

Randersacker 201 1.540 1,08 314

Reichenberg 1.451 14.919 27,14 6.842

Remlingen 105 1.178 0,82 558

Riedenheim 1.679 12.134 8,49 11.401

Rimpar 637 7.978 10,80 1.394

Rottendorf 835 7.369 5,16 982

Röttingen 394 5.126 11,13 6.778

Sommerhausen 357 3.592 2,51 1.513

Sonderhofen 340 3.486 2,44 2.961

Tauberrettersheim 555 4.730 5,04 5.913

Theilheim 564 4.597 6,25 2.660

Thüngersheim 750 6.500 4,55 1.710

Uettingen 262 2.407 4,68 2.459

Unterpleichfeld 748 9.859 35,21 12.308

Veitshöchheim 974 7.454 5,56 561

Waldbrunn 742 6.232 4,36 1.677

Waldbüttelbrunn 1.032 8.878 6,21 1.239

Winterhausen 344 2.755 1,93 1.321

Zell a.M. 603 3.749 2,67 624

Gesamt 37.080 327.206 362,80 2.270

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 129

Tabelle 52: Erzeugung von Energie (Strom und Wärme) aus Biomasse in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Energieerzeugung (Strom und Wärme)

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Altertheim 347 3.554 2,49 1.209

Aub 491 4.873 7,25 4.691

Bergtheim 988 8.295 13,91 4.082

Bieberehren 410 4.153 2,91 3.103

Bütthard 638 8.952 20,07 15.779

Eibelstadt 204 1.448 1,01 362

Eisenheim 762 6.096 4,27 3.218

Eisingen 401 2.470 1,73 483

Erlabrunn 984 8.310 5,82 3.418

Estenfeld 332 2.462 1,72 358

Frickenhausen a.M. 942 8.281 6,88 5.606

Gaukönigshofen 299 2.864 3,22 1.313

Gelchsheim 541 5.471 12,55 15.727

Gerbrunn 509 4.204 2,94 454

Geroldshausen 1282 11.910 8,34 6.292

Giebelstadt 455 7.156 12,99 2.583

Greußenheim 884 7.817 6,28 3.948

Güntersleben 954 8.310 5,82 1.323

Hausen bei Würzburg 1151 10.311 15,66 6.529

Helmstad 1300 10.400 7,28 2.833

Hettstadt 1340 9.103 6,37 1.743

Höchberg 112 998 0,70 74

Holzkirchen 843 7.398 5,28 5.673

Kirchheim 637 5.096 3,57 1.639

Kist 888 7.404 5,18 2.118

Kleinrinderfeld 709 5.912 4,14 1.971

Kürnach 663 4.361 3,05 672

Leinach 938 7.659 5,36 1.712

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 130

Energieerzeugung (Strom und Wärme)

Installierte Gemeinde Anzahl Jahresarbeit Jahresarbeit Leistung Anlagen [GWh] [kWh/Ew] [kW]

Margetshöchheim 967 8.020 5,61 1.753

Neubrunn 449 6.046 4,23 1.954

Oberpleichfeld 341 2.169 1,52 1.394

Ochsenfurt 2354 20.810 45,00 3.981

Prosselsheim 410 6.594 23,78 20.169

Randersacker 201 1.540 1,08 314

Reichenberg 1455 16.484 37,31 9.406

Remlingen 105 1.178 0,82 558

Riedenheim 1679 12.134 8,49 11.401

Rimpar 638 8.478 14,05 1.813

Rottendorf 835 7.369 5,16 982

Röttingen 395 5.676 14,71 8.956

Sommerhausen 357 3.592 2,51 1.513

Sonderhofen 340 3.486 2,44 2.961

Tauberrettersheim 556 4.896 6,12 7.178

Theilheim 565 4.887 8,13 3.463

Thüngersheim 750 6.500 4,55 1.710

Uettingen 265 2.717 6,69 3.519

Unterpleichfeld 755 12.571 52,84 18.470

Veitshöchheim 975 7.508 5,91 596

Waldbrunn 742 6.232 4,36 1.677

Waldbüttelbrunn 1032 8.878 6,21 1.239

Winterhausen 344 2.755 1,93 1.321

Zell a.M. 604 3.757 2,72 635

Gesamt 37.118 339.545 443,00 2772

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 131

Tabelle 53: Bioenergiepotenziale in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würz- burg

Jahresarbeit Beiträge der Teilpotenziale Bioenergie [%] Gemeinde bzw. gemeindefreies Gebiet Acker- Grün- Wirtschafts- Bio- Verkehrs- [GWh] [kWh/Ew] Wald Altholz land land dünger abfall wege

Altertheim 16,77 8.155 82 1 10 1 4 2 0

Aub 11,06 7.156 77 3 5 1 11 2 0

Bergtheim 20,64 6.056 85 2 4 2 6 2 0

Bieberehren 10,14 10.819 68 10 8 1 12 1 0

Bütthard 28,02 22.031 86 1 6 0 7 1 0

Eibelstadt 2,35 839 28 13 11 12 17 18 0

Eisenheim 4,68 3.530 67 5 12 3 9 4 0

Eisingen 4,72 1.317 67 1 3 8 9 11 1

Erlabrunn 1,43 843 19 11 12 12 28 18 0

Estenfeld 13,25 2.750 76 2 6 4 5 5 1

Frickenhausen a.Main 5,55 4.521 71 4 11 2 7 3 2

Gaukönigshofen 28,62 11.656 88 1 1 1 8 1 0

Gelchsheim 12,93 16.205 89 0 2 1 7 1 0

Gerbrunn 3,74 578 42 2 2 18 11 26 0

Geroldshausen 8,66 6.536 89 0 0 2 7 2 0

Giebelstadt 38,38 7.628 89 0 1 1 7 2 0

Gramschatzer Wald 11,36 - 0 1 96 0 4 0 0

Greußenheim 12,43 7.811 79 1 12 1 4 2 0

Güntersleben 10,36 2.356 69 2 12 4 6 6 0

Guttenberger Wald 9,06 - 1 1 93 0 4 0 1

Hausen bei Würzburg 15,33 6.388 81 2 7 2 5 2 1

Helmstadt 14,53 5.654 77 2 13 2 3 3 1

Hettstadt 10,17 2.783 80 0 6 4 5 5 0

Höchberg 29,45 3.103 89 0 1 3 1 5 0

Holzkirchen 5,21 5.607 64 4 19 2 9 3 0

Irtenberger Wald 7,80 - 0 2 90 0 5 0 3

Kirchheim 13,22 6.071 85 1 6 2 4 2 0

Kist 2,98 1.219 55 3 3 9 16 12 2

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 132

Jahresarbeit Beiträge der Teilpotenziale Bioenergie [%] Gemeinde bzw. gemeindefreies Gebiet Acker- Grün- Wirtschafts- Bio- Verkehrs- [GWh] [kWh/Ew] Wald Altholz land land dünger abfall wege

Kleinrinderfeld 6,20 2.954 82 1 2 4 7 5 0

Kürnach 9,04 1.990 70 2 6 5 8 8 1

Leinach 16,96 5.418 75 1 15 2 4 3 0

Margetshöchheim 3,14 981 43 7 11 11 13 15 0

Neubrunn 16,02 7.398 75 2 16 1 3 2 0

Oberpleichfeld 7,07 6.491 86 3 0 2 7 2 0

Ochsenfurt 46,27 4.093 80 2 5 3 7 4 0

Prosselsheim 16,51 14.007 88 1 4 1 6 1 0

Randersacker 29,01 8.444 91 1 2 1 2 2 0

Reichenberg 25,65 6.465 80 1 7 2 8 2 0

Remlingen 13,76 9.318 76 2 13 1 7 2 0

Riedenheim 17,03 22.854 73 1 13 0 11 1 0

Rimpar 20,84 2.688 67 3 18 4 2 6 0

Rottendorf 12,21 2.323 75 2 4 4 7 7 1

Röttingen 17,69 10.771 67 5 14 1 11 1 0

Sommerhausen 2,68 1.612 48 7 13 6 16 9 0

Sonderhofen 16,64 20.200 87 1 0 1 11 1 0

Tauberrettersheim 6,10 7.153 71 4 8 1 12 2 0

Theilheim 7,06 3.007 77 1 5 3 7 5 1

Thüngersheim 12,63 4.748 79 5 7 2 3 3 0

Uettingen 8,13 4.274 68 4 16 2 6 4 1

Unterpleichfeld 19,59 6.848 84 1 4 2 6 2 0

Veitshöchheim 6,82 688 43 3 11 15 6 22 0

Waldbrunn 5,13 1.973 71 2 2 5 10 8 2

Waldbüttelbrunn 12,58 2.508 74 2 10 4 3 6 0

Winterhausen 4,75 3.253 64 7 9 3 12 5 0

Zell a.Main 5,10 1.190 41 1 28 9 8 13 0

Gesamt 717,45 4.490 76 2 10 2 6 3 <1

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 133

Tabelle 54: Bestand und Potenzial der Energieerzeugung aus Biomasse in den Gemeinden und gemeinde- freien Gebieten des Landkreises Würzburg

Ausschöpfung des Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial Gemeinde bzw. Potenzials gemeindefreies Gebiet [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 2,49 1.209 16,77 8.155 14,28 6.946 15

Aub 7,25 4.691 11,06 7.156 3,81 2.465 66

Bergtheim 13,91 4.082 20,64 6.056 6,73 1.974 67

Bieberehren 2,91 3.103 10,14 10.819 7,23 7.716 29

Bütthard 20,07 15.779 28,02 22.031 7,95 6.252 72

Eibelstadt 1,01 362 2,35 839 1,34 477 43

Eisenheim 4,27 3.218 4,68 3.530 0,41 312 91

Eisingen 1,73 483 4,72 1.317 2,99 834 37

Erlabrunn 5,82 3.418 1,43 843 -4,39 -2.575 406

Estenfeld 1,72 358 13,25 2.750 11,53 2.392 13

Frickenhausen a.M. 6,88 5.606 5,55 4.521 -1,33 -1.085 124

Gaukönigshofen 3,22 1.313 28,62 11.656 25,40 10.343 11

Gelchsheim 12,55 15.727 12,93 16.205 0,38 478 97

Gerbrunn 2,94 454 3,74 578 0,80 124 79

Geroldshausen 8,34 6.292 8,66 6.536 0,32 244 96

Giebelstadt 12,99 2.583 38,38 7.628 25,39 5.045 34

Gramschatzer Wald - - 11,36 - 11,36 - 0

Greußenheim 6,28 3.948 12,43 7.811 6,15 3.863 51

Güntersleben 5,82 1.323 10,36 2.356 4,54 1.033 56

Guttenberger Wald - - 9,06 - 9,06 - 0

Hausen bei Würzburg 15,66 6.529 15,33 6.388 -0,33 -141 102

Helmstad 7,28 2.833 14,53 5.654 7,25 2.821 50

Hettstadt 6,37 1.743 10,17 2.783 3,80 1.040 63

Höchberg 0,70 74 29,45 3.103 28,75 3.029 2

Holzkirchen 5,28 5.673 5,21 5.607 -0,07 -66 101

Irtenberger Wald - - 7,80 - 7,80 - 0

Kirchheim 3,57 1.639 13,22 6.071 9,65 4.432 27

Kist 5,18 2.118 2,98 1.219 -2,20 -899 174

Kleinrinderfeld 4,14 1.971 6,20 2.954 2,06 983 67

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 134

Ausschöpfung des Bestand Gesamtpotenzial Zusatzpotenzial Gemeinde bzw. Potenzials gemeindefreies Gebiet [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kürnach 3,05 672 9,04 1.990 5,99 1.318 34

Leinach 5,36 1.712 16,96 5.418 11,60 3.706 32

Margetshöchheim 5,61 1.753 3,14 981 -2,47 -772 178

Neubrunn 4,23 1.954 16,02 7.398 11,79 5.444 26

Oberpleichfeld 1,52 1.394 7,07 6.491 5,55 5.097 22

Ochsenfurt 45,00 3.981 46,27 4.093 1,27 112 97

Prosselsheim 23,78 20.169 16,51 14.007 -7,27 -6.162 144

Randersacker 1,08 314 29,01 8.444 27,93 8.130 4

Reichenberg 37,31 9.406 25,65 6.465 -11,66 -2.941 145

Remlingen 0,82 558 13,76 9.318 12,94 8.760 6

Riedenheim 8,49 11.401 17,03 22.854 8,54 11.453 50

Rimpar 14,05 1.813 20,84 2.688 6,79 875 67

Rottendorf 5,16 982 12,21 2.323 7,05 1.341 42

Röttingen 14,71 8.956 17,69 10.771 2,98 1.815 83

Sommerhausen 2,51 1.513 2,68 1.612 0,17 99 94

Sonderhofen 2,44 2.961 16,64 20.200 14,20 17.239 15

Tauberrettersheim 6,12 7.178 6,10 7.153 -0,02 -25 100

Theilheim 8,13 3.463 7,06 3.007 -1,07 -456 115

Thüngersheim 4,55 1.710 12,63 4.748 8,08 3.038 36

Uettingen 6,69 3.519 8,13 4.274 1,44 755 82

Unterpleichfeld 52,84 18.470 19,59 6.848 -33,25 -11.622 270

Veitshöchheim 5,91 596 6,82 688 0,91 92 87

Waldbrunn 4,36 1.677 5,13 1.973 0,77 296 85

Waldbüttelbrunn 6,21 1.239 12,58 2.508 6,37 1.269 49

Winterhausen 1,93 1.321 4,75 3.253 2,82 1.932 41

Zell a.M. 2,72 635 5,10 1.190 2,38 555 53

Gesamt 443,00 2.772 717,45 4.490 274,45 1.718 62

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 135

Tabelle 55: Bestände und Potenziale aus Photovoltaik (Dachflächen) in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 699 0,65 314 5.273 4,9 2.371 13,27

Aub 2.767 2,56 1.657 7.219 6,7 4.322 38,21

Bergtheim 3.539 3,27 960 9.802 9,10 2.661 35,93

Bieberehren 1.490 1,38 1.471 2.642 2,44 2.608 56,56

Bütthard 3.445 3,19 2.502 6.189 5,2 4.501 61,35

Eibelstadt 1.380 1,28 456 7.645 7,07 2.503 18,1

Eisenheim 615 0,57 429 3.905 3,61 2.724 15,79

Eisingen 763 0,71 197 7.298 6,75 1.885 10,52

Erlabrunn 200 0,19 109 3.265 3,02 1.775 6,29

Estenfeld 1.082 1,00 208 10.760 9,95 2.065 10,05

Frickenhausen 841 0,78 634 3.390 3,14 2.554 24,84 a.Main

Gaukönigshofen 6.908 6,39 2.603 8.570 7,93 3.229 80,58

Gelchsheim 3.928 3,63 4.554 4.484 4,15 5.198 87,47

Gerbrunn 467 0,43 67 9.226 8,53 1.317 5,04

Geroldshausen 1.483 1,37 1.035 5.181 4,79 3.617 28,6

Giebelstadt 8731 8,08 1.605 19.712 18,23 3.624 44,32

Gramschatzer 0 0 - 78 0,07 - 0 Wald

Greußenheim 410 0,38 238 4.646 4,30 2.701 8,84

Güntersleben 989 0,92 208 8.951 8,28 1.883 11,11

Guttenberger 0 0 - 2.124 1,96 - 0 Wald

Hausen bei 1.790 1,66 690 8.229 7,61 3.173 21,81 Würzburg

Helmstadt 1.703 1,58 613 8.576 7,93 3.087 19,92

Hettstadt 681 0,63 172 7.310 6,76 1.850 9,32

Höchberg 754 0,70 73 19.838 18,35 1.934 3,81

Holzkirchen 401 0,37 399 2.630 2,43 2.616 15,23

Irtenberger Wald 0 0 - 25 0,02 - 0

Kirchheim 2.585 2,39 1.098 8.717 8,06 3.704 29,65

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 136

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 267 0,25 101 4.953 4,58 1.872 5,46

Kleinrinderfeld 901 0,83 397 6.665 6,17 2.936 13,45

Kürnach 1.337 1,24 272 11.489 10,63 2.340 11,67

Leinach 849 0,79 251 7.240 6,70 2.139 11,79

Margetshöchheim 330 0,30 95 6.113 5,65 1.765 5,31

Neubrunn 1.763 1,63 753 6.996 6,47 2.988 25,19

Oberpleichfeld 995 0,92 845 2.904 2,69 2.467 34,2

Ochsenfurt 7.491 6,93 613 37.558 34.74 3.074 19,95

Prosselsheim 1.409 1,30 1.105 3.907 3,61 3.065 36,01

Randersacker 711 0,66 191 7.500 6,94 2.020 9,51

Reichenberg 3.205 2,96 747 15.580 14,41 3.633 20,54

Remlingen 1.112 1,03 697 5.119 4,74 3.206 21,73

Riedenheim 2.311 2,14 2.869 3.671 3,40 4.558 62,94

Rimpar 1634 1,51 195 17.609 16,29 2.101 9,27

Rottendorf 2.649 2,45 466 12.920 11,95 2.274 20,5

Röttingen 2.596 2,40 1.462 8.229 7,61 4.636 31,54

Sommerhausen 943 0,87 525 4.153 3,84 2.312 22,66

Sonderhofen 2.304 2,13 2.586 3.008 2,78 3.377 76,62

Tauberrettersheim 869 0,80 942 2.371 2,19 2.571 36,53

Theilheim 328 0,30 129 4.827 4,47 1.902 6,71

Thüngersheim 497 0,46 173 6.092 5,64 2.118 8,16

Uettingen 582 0,54 283 6.740 6,23 3.278 8,67

Unterpleichfeld 2.725 5,30 1.851 10.376 9,60 3.355 55,21

Veitshöchheim 2.228 2,06 208 21.925 20,28 2.045 10,16

Waldbrunn 543 0,50 193 5.398 4,99 1.920 10,02

Waldbüttelbrunn 1.820 1,68 336 13.985 12,94 2.580 12,98

Winterhausen 555 0,51 352 4.435 4,10 2.810 12,44

Zell a.Main 404 0,37 87 7173 6,64 1.548 5,57

Gesamt 94.005 86,94 544 434.621 402,00 2.516 21,63

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 137

Tabelle 56: Bestände und Potenziale aus Photovoltaik (Freiflächen) in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 0 0,00 0 750 0,69 337 0

Aub 0 0,00 0 3100 2,87 1856 0

Bergtheim 0 0,00 0 0 0 0 -

Bieberehren 0 0,00 0 0 0 0 -

Bütthard 0 0,00 0 0 0 0 -

Eibelstadt 0 0,00 0 0 0 0 -

Eisenheim 0 0,00 0 0 0 0 -

Eisingen 0 0,00 0 0 0 0 -

Erlabrunn 0 0,00 0 0 0 0 -

Estenfeld 500 0,46 96 500 0,46 96 100

Frickenhausen 0 0,00 0 0 0,00 0 - a.Main

Gaukönigshofen 0 0,00 0 0 0,00 0 -

Gelchsheim 3.337 3,09 3.868 3.337 3,09 3.868 100

Gerbrunn 0 0,00 0 0 0,00 0 -

Geroldshausen 15.952 14,76 11.137 15.952 14,76 11.137 100

Giebelstadt 28.285 26,71 5.201 28.285 26,71 5.201 100

Gramschatzer 0 0,00 - 0 0,00 - - Wald

Greußenheim 1.543 1,43 897 1.543 1,43 897 100

Güntersleben 0 0,00 0 0 0 0 -

Guttenberger 0 0,00 - 1500 1,39 - 0 Wald

Hausen bei 0 0,00 0 0 0 0 - Würzburg

Helmstadt 3.064 2,83 1.103 6814 6,3 2453 44,92

Hettstadt 0 0,00 0 1000 0,93 253 0

Höchberg 0 0,00 0 0 0 0 -

Holzkirchen 0 0,00 0 0 0 0 -

Irtenberger Wald 0 0,00 - 0 0 - -

Kirchheim 923 0,85 392 3.373 3,12 1433 27,24

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 138

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 0 0,00 0 800 0,74 302 0

Kleinrinderfeld 0 0,00 0 0 0 0 -

Kürnach 1.207 1,12 246 0 1,12 246 100

Leinach 0 0,00 0 0 0 0 -

Margetshöchheim 0 0,00 0 0 0 0 -

Neubrunn 0 0,00 0 0 0 0 -

Oberpleichfeld 125 0,12 106 1.125 1,04 955 11,54

Ochsenfurt 0 0,00 0 0 0 0 -

Prosselsheim 5.529 5,12 4.339 0 5,12 4.339 100

Randersacker 0 0,00 0 4.050 3,75 1091 0

Reichenberg 0 0,00 0 0 0 0 -

Remlingen 0 0,00 0 0 0 0 -

Riedenheim 10.159 9,40 12.614 0 9,40 12.614 100

Rimpar 0 0,00 0 0 0 0 -

Rottendorf 0 0,00 0 12.350 11,42 2174 0

Röttingen 0 0,00 0 0 0 0 -

Sommerhausen 0 0,00 0 0 0 0 -

Sonderhofen 4.152 3,84 4.661 0 3,84 4.661 100

Tauberrettersheim 0 0,00 0 0 0 0 -

Theilheim 0 0,00 0 3.700 3,42 1458 0

Thüngersheim 0 0,00 0 0 0 0 -

Uettingen 0 0,00 0 6.300 5,83 3064 0

Unterpleichfeld 0 0,00 0 0 0 0 -

Veitshöchheim 1.868 1,73 174 0 1,73 174 100

Waldbrunn 0 0,00 0 4.400 4,07 1565 0

Waldbüttelbrunn 0 0,00 0 0 0 0 -

Winterhausen 0 0,00 0 14.700 15,6 9314 0

Zell a.Main 0 0,00 0 0 0 0 -

Gesamt 76.644 71,46 447 136.494 128,83 806 55,47

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 139

Tabelle 57: Bestände und Potenziale aus Solarthermie in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 340 0,20 96 8.095 4,72 2.293 4,24

Aub 354 0,21 133 11.081 6,46 4.180 3,25

Bergtheim 845 0,49 145 15.047 8,77 2.573 5,59

Bieberehren 341 0,20 212 4.055 2,36 2.522 8,47

Bütthard 336 0,20 154 9.500 5,54 4.353 3,61

Eibelstadt 327 0,19 68 11.735 6,84 2.440 2,78

Eisenheim 285 0,17 125 5.994 3,49 2.635 4,87

Eisingen 348 0,20 57 11.203 6,53 1.823 3,06

Erlabrunn 233 0,14 80 5.012 2,92 1.716 4,79

Estenfeld 940 0,55 114 16.517 9,63 1.997 5,71

Frickenhausen 186 0,11 88 5.205 3,03 2.470 3,63 a.Main

Gaukönigshofen 854 0,50 203 13.155 7,67 3.123 6,52

Gelchsheim 226 0,13 165 6.884 4,01 5.027 3,24

Gerbrunn 509 0,30 46 14.163 8,25 1.274 3,64

Geroldshausen 246 0,14 108 7.953 4,63 3.498 3,02

Giebelstadt 912 0,53 106 30.260 17,64 3.505 3

Gramschatzer 0 0,00 - 119 0,07 - 0 Wald

Greußenheim 381 0,22 140 7.132 4,16 2.612 5,29

Güntersleben 575 0,34 76 13.741 8,01 1.821 4,24

Guttenberger 0 0,00 - 3.261 1,9 - 0 Wald

Hausen bei 718 0,42 175 12.632 7,36 3.069 5,71 Würzburg

Helmstadt 752 0,44 170 13.165 7,67 2.985 5,74

Hettstadt 521 0,30 83 11.221 6,54 1.789 4,59

Höchberg 1.093 0,64 67 30.454 17,75 1.870 3,61

Holzkirchen 194 0,11 122 4.038 2,35 2.530 4,68

Irtenberger Wald 0 0,00 - 39 0,02 - 0

Kirchheim 454 0,26 122 13.381 7,8 3.582 3,33

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 140

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 440 0,26 105 7.603 4,43 1.811 5,87

Kleinrinderfeld 339 0,20 94 10.232 5,96 2.839 3,36

Kürnach 845 0,49 108 17.636 10,28 2.263 4,77

Leinach 542 0,32 101 11.114 6,48 2.069 4,94

Margetshöchheim 476 0,28 87 9.383 5,47 1.707 5,12

Neubrunn 483 0,28 130 10.740 6,26 2.890 4,47

Oberpleichfeld 282 0,16 151 4.458 2,6 2.385 6,15

Ochsenfurt 1.959 1,14 101 57.655 33,6 2,972 3,39

Prosselsheim 367 0,21 182 5.998 3,5 2.965 6

Randersacker 256 0,15 44 11.513 6,71 1.953 2,24

Reichenberg 868 0,51 128 23.917 13,94 3.514 3,66

Remlingen 390 0,23 154 7.859 4,58 3.101 5,02

Riedenheim 239 0,14 187 5.636 3,28 4.408 4,27

Rimpar 1.037 0,60 78 27.031 15,75 2.032 3,81

Rottendorf 787 0,46 87 19.833 11,56 2.199 3,98

Röttingen 412 0,24 146 12.632 7,36 4.484 3,26

Sommerhausen 265 0,15 93 6.376 3,72 2.236 4,03

Sonderhofen 339 0,20 240 4.618 2,69 3.266 7,43

Tauberrettersheim 137 0,08 94 3.639 2,12 2.486 3,77

Theilheim 478 0,28 119 7.411 4,32 1.839 6,48

Thüngersheim 407 0,24 89 9.352 5,45 2.048 4,4

Uettingen 291 0,17 89 10.347 6,03 3.170 2,82

Unterpleichfeld 618 0,36 126 15.928 9,28 3.245 3,88

Veitshöchheim 516 0,30 30 33.657 19,61 1.978 1,53

Waldbrunn 457 0,27 103 8.286 4,83 1.857 5,59

Waldbüttelbrunn 769 0,45 89 21.468 12,51 2.495 3,6

Winterhausen 323 0,19 129 6.807 3,97 2.717 4,79

Zell a.Main 252 0,15 34 11.011 6,42 1.497 2,34

Gesamt 26.548 15,47 97 667.182 388,82 2.433 3,98

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 141

Tabelle 58: Bestände und Potenziale aus oberflächennaher Geothermie in den Gemeinden und gemeinde- freien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 10,5 0,02 10 3.199 6,4 3.110 0,31

Aub 28 0,06 36 3.931 7,86 5.088 0,76

Bergtheim 24,5 0,05 14 5.548 11,1 3256 0,45

Bieberehren 17,5 0,04 37 1.680 3,36 3.586 1,19

Bütthard 0 0 0 3.934 7,87 6.186 0

Eibelstadt 84 0,17 60 3.889 7,78 2.775 2,19

Eisenheim 17,5 0,04 26 2.447 4,89 3.690 0,82

Eisingen 42 0,08 23 4.183 8,37 2.335 0,96

Erlabrunn 59,5 0,12 70 1.950 3,9 2.291 3,08

Estenfeld 210 0,42 87 6.087 12,17 2.526 3,45

Frickenhausen 0 0 0 2.009 4,02 3.272 0 a.Main

Gaukönigshofen 59,5 0,12 48 5.152 10,3 4.197 1,17

Gelchsheim 0 0 0 3.234 6,47 8.105 0

Gerbrunn 80,5 0,16 25 5.331 10,66 1.645 1,5

Geroldshausen 84 0,17 127 5.086 10,17 7.676 1,67

Giebelstadt 171,5 0,34 68 12.485 24,97 4.963 1,36

Gramschatzer 0 0 - 70 0,14 - 0 Wald

Greußenheim 0 0 0 2.566 5,13 3.225 0

Güntersleben 28 0,06 13 5.264 10,53 2.394 0,57

Guttenberger 0 0 - 2.083 4,17 - 0 Wald

Hausen bei 0 0 0 4.617 9,23 3.849 0 Würzburg

Helmstadt 49 0,1 38 3.920 7,84 3.051 1,28

Hettstadt 3,5 0,01 2 4.284 8,57 2.344 0,12

Höchberg 175 0,35 37 9.632 19,26 2.030 1,82

Holzkirchen 14 0,03 30 977 1,95 2.100 1,54

Irtenberger Wald 0 0 - 21 0,04 - 0

Kirchheim 70 0,14 64 5.023 10,05 4.614 1,39

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 142

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 49 0,1 40 2.825 5,65 2.309 1,77

Kleinrinderfeld 10,5 0,02 10 3.196 6,39 3.043 0,31

Kürnach 59,5 0,12 26 5.989 11,98 2.637 1

Leinach 38,5 0,08 25 4.662 9,32 2.978 0,86

Margetshöchheim 21 0,04 13 3.252 6,5 2.030 0,62

Neubrunn 28 0,06 26 4.127 8,25 3.810 0,73

Oberpleichfeld 42 0,08 77 1.862 3,72 3.420 2,15

Ochsenfurt 122,5 0,25 22 20.514 41,03 3.629 0,61

Prosselsheim 94,5 0,19 160 3.283 6,57 5.569 2,89

Randersacker 10,5 0,02 6 4.305 8,61 2.507 0,23

Reichenberg 199,5 0,4 101 7.875 15,75 3.970 2,54

Remlingen 10,5 0,02 14 3.133 6,27 4.242 0,32

Riedenheim 28 0,06 75 2.769 5,54 7.432 1,08

Rimpar 52,5 0,11 14 9.849 19,7 2.541 0,56

Rottendorf 227,5 0,46 87 6.787 13,57 2.583 3,39

Röttingen 0 0 0 4.645 9,29 5.657 0

Sommerhausen 42 0,08 51 2.377 4,75 2.860 1,68

Sonderhofen 31,5 0,06 76 2.590 5,18 6.286 1,16

Tauberrettersheim 0 0 0 1.537 3,07 3.603 0

Theilheim 98 0,2 83 2.839 5,68 2.418 3,52

Thüngersheim 7 0,01 5 3.521 7,04 2.646 0,14

Uettingen 42 0,08 44 4.046 8,09 4.254 0,99

Unterpleichfeld 10,5 0,02 7 5.569 11,14 3.893 0,18

Veitshöchheim 21 0,04 4 13.038 26,08 2.629 0,15

Waldbrunn 42 0,08 32 3.178 6,36 2.444 1,26

Waldbüttelbrunn 45,5 0,09 18 6.594 13,19 2.630 0,68

Winterhausen 0 0 0 2.345 4,69 3.212 0

Zell a.Main 28 0,06 13 3.504 7,01 1.635 0,86

Gesamt 2.590 5,18 32 248.798 497,60 3.114 1,04

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 143

Tabelle 59: Bestände und Potenziale aus Wasserkraft in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial1) Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 0 0 0 - - - -

Aub 23 0,1 65 - - - -

Bergtheim 0 0 0 - - - -

Bieberehren 75 0,33 351 - - - -

Bütthard 0 0 0 - - - -

Eibelstadt 0 0 0 - - - -

Eisenheim 0 0 0 - - - -

Eisingen 0 0 0 - - - -

Erlabrunn 2700 11,83 6948 - - - -

Estenfeld 0 0 0 - - - -

Frickenhausen 0 0 0 - - - - a.Main

Gaukönigshofen 0 0 0 - - - -

Gelchsheim 0 0 0 - - - -

Gerbrunn 0 0 0 - - - -

Geroldshausen 0 0 0 - - - -

Giebelstadt 0 0 0 - - - -

Gramschatzer 0 0 0 - - - - Wald

Greußenheim 0 0 0 - - - -

Güntersleben 0 0 0 - - - -

Guttenberger 0 0 0 - - - - Wald

Hausen bei 0 0 0 - - - - Würzburg

Helmstadt 0 0 0 - - - -

Hettstadt 0 0 0 - - - -

Höchberg 0 0 0 - - - -

Holzkirchen 0 0 0 - - - -

Irtenberger Wald 0 0 0 - - - -

Kirchheim 0 0 0 - - - -

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 144

Bestand Gesamtpotenzial1) Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 0 0 0 - - - -

Kleinrinderfeld 0 0 0 - - - -

Kürnach 0 0 0 - - - -

Leinach 0 0 0 - - - -

Margetshöchheim 0 0 0 - - - -

Neubrunn 0 0 0 - - - -

Oberpleichfeld 0 0 0 - - - -

Ochsenfurt 3000 13,14 1162 - - - -

Prosselsheim 0 0 0 - - - -

Randersacker 2500 10,95 3188 - - - -

Reichenberg 0 0 0 - - - -

Remlingen 15 0,07 44 - - - -

Riedenheim 0 0 0 - - - -

Rimpar 15 0,07 8 - - - -

Rottendorf 0 0 0 - - - -

Röttingen 152 0,67 405 - - - -

Sommerhausen 0 0 0 - - - -

Sonderhofen 0 0 0 - - - -

Tauberrettersheim 60 0,26 308 - - - -

Theilheim 0 0 0 - - - -

Thüngersheim 0 0 0 - - - -

Uettingen 0 0 0 - - - -

Unterpleichfeld 0 0 0 - - - -

Veitshöchheim 0 0 0 - - - -

Waldbrunn 0 0 0 - - - -

Waldbüttelbrunn 0 0 0 - - - -

Winterhausen 0 0 0 - - - -

Zell a.Main 0 0 0 - - - -

Gesamt 8.540 37,41 234 8.652 37,45 234 99,89 1) geschätzt: an 30 % der Klein- und Kleinstanlagen ist eine Steigerung von 10 % möglich, es erfolgt keine räumliche Zuordnung

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Tabelle 60: Bestände und Potenziale aus Windkraft in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung1) Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Altertheim 0 0 0 135.317 237,08 115.253 0

Aub 4.000 7,01 4.536 14.306 25,06 16.223 27,97

Bergtheim 8.000 14,02 4.113 13.133 23,01 6.751 60,93

Bieberehren 1.500 2,63 2.805 14.331 25,11 26.795 10,47

Bütthard 10.000 17,52 13.774 44.811 78,51 61.721 22,32

Eibelstadt 0 0 0 2.052 3,59 1.282 0

Eisenheim 0 0 0 103 0,18 137 0

Eisingen 0 0 0 0 0 0 -

Erlabrunn 0 0 0 0 0 0 -

Estenfeld 0 0 0 0 0 0 -

Frickenhausen 0 0 0 0 0 0 - a.Main

Gaukönigshofen 0 0 0 0 0 0 -

Gelchsheim 0 0 0 6.252 10,95 13.726 0

Gerbrunn 0 0 0 0 0 0 -

Geroldshausen 0 0 0 10.014 17,54 13.241 0

Giebelstadt 0 0 0 0 0 0 -

Gramschatzer 0 0 0 0 0 - - Wald

Greußenheim 0 0 0 71.953 126,06 79.235 0

Güntersleben 8.000 14,02 3.188 1.808 3,17 721 442,27

Guttenberger 0 0 0 181 0,32 - 0 Wald

Hausen bei 0 0 0 852 1,49 622 0 Würzburg

Helmstadt 15.000 26,28 10.226 50.578 88,61 34.480 29,66

Hettstadt 0 0 0 0 0 0 -

Höchberg 0 0 0 0 0 0 -

Holzkirchen 0 0 0 3 0 5 -

Irtenberger Wald 0 0 0 31 0,05 - 0

Kirchheim 2.000 3,5 1.610 5.545 9,71 4.462 36,05

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 146

Bestand Gesamtpotenzial Gemeinde bzw. Ausschöpfung install. install. gemeindefreies Jahresarbeit Jahresarbeit des Potenzials Leistung Leistung1) Gebiet [kW] [GWh] [kWh/Ew] [kW] [GWh] [kWh/Ew] [%]

Kist 0 0 0 0 0 0 -

Kleinrinderfeld 0 0 0 65 0,11 54 0

Kürnach 0 0 0 0 0 0 -

Leinach 6.000 10,51 3.357 0 0 0 -

Margetshöchheim 0 0 0 0 0 0 -

Neubrunn 1.200 2,1 971 75.570 132,4 61.126 1,59

Oberpleichfeld 0 0 0 0 0 0 -

Ochsenfurt 10.000 17,52 1.550 26.258 46 4.070 38,09

Prosselsheim 0 0 0 0 0 0 -

Randersacker 0 0 0 4.457 7,81 2.273 0

Reichenberg 11.000 19,27 4.858 38.846 68,06 17.156 28,31

Remlingen 16.500 28,91 19.572 132.689 232,47 157.395 12,44

Riedenheim 2.000 3,5 4.703 11.217 19,65 26.379 17,81

Rimpar 0 0 0 306 0,54 69 0

Rottendorf 0 0 0 0 0 0 -

Röttingen 0 0 0 3.290 5,76 3.510 0

Sommerhausen 0 0 0 0 0 0 -

Sonderhofen 4.000 7,01 8.505 5.253 9,2 11.169 76,2

Tauberrettersheim 0 0 0 2.321 4,07 4.767 0

Theilheim 750 1,31 560 13.459 23,58 10.042 5,56

Thüngersheim 0 0 0 0 0 0 -

Uettingen 0 0 0 8.000 14,02 7.370 0

Unterpleichfeld 0 0 0 0 0 0 -

Veitshöchheim 0 0 0 0 0 0 -

Waldbrunn 0 0 0 0 0 0 -

Waldbüttelbrunn 0 0 0 0 0 0 -

Winterhausen 0 0 0 0 0 0 -

Zell a.Main 0 0 0 0 0 0 -

Gesamt 99.950 175,11 1.096 693.000 1.214,14 7.598 14,42 1) Installierte Leistung rein rechnerisch, je Flächenanteil der Gemeinde an aktuellen Windvorrang- bzw. -vorbehaltsgebieten

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Tabelle 61: In den Liegenschaften des Landkreises Würzburg durchgeführte Energieeinsparmaßnahmen bzw. energetische Baumaßnahmen

Name des Jahr der Durchgeführte Energieeinsparmaßnahmen Nr. Ort Gebäudes Sanierung bzw. energetische Baumaßnahmen

1. Verwaltungsgebäude 1.1 Landratsamt, Haus I Würzburg 2003- Elektrosanierung mit energiesparender tageslichtgesteuerter 2005 Bürobeleuchtung, Zentralabschaltung von Beleuchtung, Flurbeleuchtung z.T. mit Präsenzmelder, Fensterkontakte zur Heizungsabschaltung 2003- Erneuerung der Heizanlage mit Pelletheizkessel, Niedrigenergie- 2004 Pumpentechnik, hydraulischer Abgleich mittels drucklosem Heizungsverteiler und Strangregulierventilen, Erneuerung der Klimazentrale für Serverraumkühlung mit Auslegung einer hohen "freien Kühlung" ohne Kältekompressoren (bis ca. 15 °C Außentemperatur), Redundanz wird für den Kühlbedarf im Haus II verwendet 2009- Erneuerung sämtlicher Fenster einschl. Fensterkontakt zur 2010 Heizungsabschaltung, Dachdämmung 2013 Beleuchtung Aufzuganlage BT5 in LED- Technik 1.2 Landratsamt, Haus II Würzburg 1.3 Landratsamt, Haus III Würzburg 2005 Anbringung von Wärmedämm-Verbundsystem, Dämmung der letzten Geschossdecke, Erneuerung der Fenster einschl. Fensterkontakt zur Heizungsabschaltung, Optimierung der Büroraumbeleuchtung 1.4 Landratsamt, Haus IV Würzburg 2012 energetische Sanierung des kompletten Gebäudes mit Wärmedämm-Verbundsystem, Dämmung der letzten Geschossdecke, Einbau einer neuen Pelletheizanlage, Austausch der Fenster, Photovoltaikanlage mit Eigennutzung 1.5 Dienststelle Ochsenfurt Ochsenfurt, Palatium 1.6 Dienststelle Ochsenfurt Ochsenfurt, Kassengebäude 1.7 Dienststelle Ochsenfurt Ochsenfurt, Nebengebäude 1.8 Veterinäramt Würzburg

1.9 Amt für Würzburg 1980 Landwirtschaft, Ernährung und Forsten mit Landwirtschaftsschule 1.10 Schulamt für Stadt Würzburg und Landkreis Würzburg 2. Schulgebäude mit Nebengebäuden 2.1 Realschule am Ochsenfurt 2001 Einbau von zwei kleinen BHKW zur Grundlastabdeckung und Maindreieck Heizung mit Brennwerttechnik 2012 Generalsanierung nach ENEV-Standard, dezentral kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Fensterkontakte zur Heizungsabschaltung, Beleuchtungssteuerung

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 148

Name des Jahr der Durchgeführte Energieeinsparmaßnahmen Nr. Ort Gebäudes Sanierung bzw. energetische Baumaßnahmen 2.2 Sport- und Ochsenfurt Neubau entspr. ENEV, Schwimmbadpumpentechnik auf niedrigen Schwimmhalle Energieverbrauch konzipiert, Becken mit LED Beleuchtung, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Solarunterstützte Warmwasser- Aufbereitung 2.3 Umkleidegebäude Ochsenfurt Freisportanlage 2.4 Leopold-Sonnemann- Höchberg 2007- Generalsanierung mit Wärmedämm-Verbundsystem, Austausch Realchule 2010 sämtlicher Fenster, Dämmung der letzten Geschossdecke, eigene kleine Heizanlage (Gas-Brennwerttherme) 2.5 Hausmeisterwohnha Höchberg 1995 Wärmedämm-Verbundsystem, Fenstersanierung us Realschule 2.6 Deutschhaus- Würzburg 2008 Bestand Wärmedämm-Verbundsystem und Fenstererneuerung, z.T. Gymnasium Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Dachdämmungen erhöht

2.7 Deutschhaus- Würzburg 2008 Optimierung der Warmwasser-Versorgung, Dämmung Sporthalle mit Dachfläche, Wärmedämm-Verbundsystem, Freisportgelände Beleuchtungsoptimierung der Sporthalle 2.8 Gymnasium Veitshöchhei Heizbedarfsabdeckung über Nahwärmenetz, Zentrale m Gebäudeleittechnik zur Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungssteuerung, Dachflächenkonstruktion für Photovoltaikanlage (externer Betreiber), Warmwasser-Bereitung der Hausmeister-Wohnung über Solaranlage 2.9 Rupert-Egenberger- Veitshöchhei Dämmung der Dachflächen, Fensteraustausch, Anschluss an Schule m Nahwärmenetz

2.10 Rupert-Egenberger- Höchberg 2004 Austausch der Heizanlage (Gas-Brennwerttechnik) Schule 2.11 Rupert-Egenberger- 97255 Schule Gelchsheim, Schulstraße 1 2.12 Rupert-Egenberger- Sommerhaus Schule en 2.13 Berufliche Schulen Ochsenfurt 2001 Heizungserneuerung mit Brennwerttechnik

2005 Altbau Wärmedämm-Verbundsystem mit Fenstererneuerung, Dachdämmungen für alle Gebäudeteile 2.14 Hausmeisterwohnha Ochsenfurt 2013 Energetische Sanierung in Planung us Schulen 3. Sonstige Gebäude 3.1 Jugendhaus Leinach 2012 Austausch der Heizanlage (Gas-Brennwerttechnik) mit Solargewinnung des Warmwassers 3.2 Jugendhaus, Leinach Sporthalle 3.3 Feuerwehrzentrum Reichenberg Neubau nach ENEV mit Berücksichtigung einer des Landkreises -Klingholz Dachflächenkonstruktion für Photovoltaikanlage (externer Betreiber), Zentralausschaltung der Beleuchtung 3.4 Bauhof Giebelstadt

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 149

Tabelle 62: Maßnahmenempfehlungen zum Energiekonzept

HANDLUNGSFELDÜBERGREIFEND

Nr. 1 Ziele des Energiekonzeptes politisch verankern

Ziel Der Landkreis Würzburg bekennt sich zu den Zielen des Energiekonzeptes für den Landkreis und versucht diese umzusetzen.

Beschreibung Die innerhalb des Energiekonzeptes erarbeiteten Zielvorstellungen, sollen als strategisches Ziel auf allen Ebenen der Politik (Kreis, Gemeinde) verankert werden. Ein verbindlicher politischer Beschluss dient als Leitbild für kommunales Handeln. Er ist Voraussetzung für die Verwaltung, Maßnahmen auf Grundlage der örtlichen Situation zu entwickeln und umzusetzen. Bei allen Entscheidungen muss die Erreichung der Energieziele ein wichtiges Kriterium sein. Ein solcher Beschluss sollte von Beginn an intensiv mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden, um Know-how zu nutzen, Akzeptanz zu schaffen und mögliche Konflikte mit anderen Handlungsfeldern zu lösen. Innerhalb der Umsetzung des Energiekonzeptes des Landkreises wird empfohlen, später die bislang qualitativ vorliegenden Vorgaben in einem breiten Dialog mit quantitativen Zielen zu untersetzen, um Erfolge der Umsetzung messbar zu machen.

Erforderliche Arbeitsschritte - Beschluss über das energiepolitische Leitbild durch den Kreistag, - Schaffung eines Konsens' hinsichtlich weiterführender quantitativer Ziele, hierzu evtl. Aufbau einer oder mehrerer Arbeitsgruppen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis Verwaltung

Beteiligte Akteure Kommunen des Landkreises, private Haushalte, Industrie und Gewerbe, Institutionen und Bildungseinrichtungen,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial  Kein direktes Minderungspotenzial,  Minderungspotenzial entfaltet sich erst mit der Umsetzung der Maßnahmen und durch die Erreichung der gesetzten Ziele.

Aufwand Personalaufwand Landratsamt

Zeithorizont Selbstverpflichtung innerhalb eines Jahres nach Fertigstellung des Energiekonzeptes,

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 150

Nr. 2 Personelle Mittel zur Erreichung der Energieziele in den Kommunen bereitstellen1) Ziel - Verankerung der Themen Energie- und Klimaschutz in den Kommunen, - Schaffen von Synergieeffekten, indem die Themen zentral bearbeitet und koordiniert werden.

Beschreibung Um die Energie- und Klimaschutzziele des Landkreises zu erreichen, müssen nach der politischen Verankerung der Ziele, die Themen Energie und Klimaschutz in den Kommunen personell besetzt werden. Da die Aufgaben größtenteils fachübergreifend sind, bedarf es einer Koordinationsstelle, die entsprechende Akzeptanz, Kompetenz, Personal und Mittel bereithält. Eine mögliche Variante ist der Aufbau einer Stabsstelle. Die Organisation dieser Position hängt von den Gegebenheiten der Kommune und den bereits vorhandenen Aufgabenzuteilungen ab. Entscheidend ist der entsprechende, auch politische, Rückhalt für die Organisationsform und die Personen, die die Stelle ausfüllen. So kann die Aufgabe auch von einem Energie- oder Klimaschutzmanager wahrgenommen werden. Insbesondere bei kleineren Kommunen werden die zusätzlich aufzuwendenden finanziellen Mittel oftmals nicht aufgebracht werden können. Hier können durch Kooperationen mit anderen kleinen Kommunen Synergien geschaffen oder der Landkreis als übergeordnete Einheit eingebunden werden. Die Querschnittthemen Energie und Klimaschutz können in Kommunen am besten bearbeitet werden, wenn nicht nur eine zentrale Stelle existiert, sondern auch dezentrale Zuständigkeiten festgelegt und verwaltungsinterne Arbeitsgruppen oder zumindest formalisierte Verfahren zur Koordination der Themen zwischen allen beteiligten Stellen eingerichtet werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Einrichtung einer referatsübergreifenden Klimaschutzleitstelle, - Ausstattung dieser Stelle mit entsprechenden Mitteln und Kompetenzen, - Entwicklung der Aufgabenbeschreibung und der Kostenkalkulation, - Beschluss des Gemeinderates, - Ausschreibung und Besetzung der Stelle, - Benennung von Ansprechpartnern in den Dienststellen und - Einrichtung weiterer Gremien: z.B. ressortübergreifende Arbeitsgruppen, Energiebeirat.

Zuständigkeit Zielgruppe Kommunalpolitik und -verwaltung Verwaltung

Beteiligte Akteure Die von Energie- und Klimaschutzthemen betroffenen Ämter: Umwelt, Hochbau, Kämmerei, Stadtplanung, Städtische Energieversorgungsunternehmen, Stadtentwicklung, Liegenschaftsamt, Bauordnungsamt, Betriebe des öffentlichen Verkehrs, Ordnungsamt, Tiefbau, Sport- und Bäder, Presse, Schulamt,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Keine direkten Minderungspotenziale, - Einsparpotenzial kann insbesondere durch die entstehenden Synergieeffekte erzielt werden.

Aufwand - Personalkosten: je nach organisatorischen Aufwand, kann mit einer Personalstelle gerechnet werden, - zeitlicher Aufwand für verwaltungsinterne Zuständigkeiten, Arbeitsgruppen und Gremien.

Zeithorizont Langfristig

1) DifU (2011, S. 338)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 151

Nr. 3 Identifizierung möglicher interkommunaler Partnerschaften und Unterstützung bei deren Aufbau Ziel - Bündelung der vorhandenen Ressourcen, - gemeinsame Vertretung der regionalen Interessen, - Darstellung des Landkreises als starker und innovativer Standort und - Schaffung von Transparenz in den gemeinsamen Handlungsfeldern.

Beschreibung Die Themen Regionalentwicklung und Energieversorgung rücken zunehmend ins Zentrum der politischen Diskussion, da sich die Transformation des Energiesystems größtenteils auf der lokalen Ebene abspielt. Gleichzeitig treten Städte und Gemeinden vermehrt an ihre Leistungsgrenzen. Dabei wird sichtbar, dass die isolierte Betrachtung von Kommunen nicht immer Erfolg versprechend ist. Die Sicherung oder gar Verbesserung der Lebensqualität für die Einwohner einer Gemeinde ist aber oftmals durch eine Vernetzung der Akteure in der Region bzw. dem Landkreis zu erreichen. So kann der Aufbau wirksamer und strukturell abgesicherter Kooperationsformen und Synergien schaffende Aufgabenteilung die Umsetzung der Energiewende in der Region erleichtern. Insbesondere bei der Errichtung und dem Betrieb größerer erneuerbarer Energieprojekte ist es sinnvoll die in den Kommunen vorhandenen Ressourcen zu bündeln, um auch einen Großteil der Wertschöpfung in der Region zu halten. Die folgenden Handlungsbereiche sind für die Zusammenarbeit vorrangig geeignet: - Energieberatung, - kommunales Energiemanagement, - öffentlicher Nahverkehr und - Kooperationen mit regionalen Energieversorgungsunternehmen.

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifikation eines Projektes, welches in der Kommune initiiert werden soll, - Untersuchung, ob das Projekt von der Kommune (alleine) gestemmt werden kann, - Kontaktaufnahme mit umliegenden Gemeinden, - Aufzeigen der Synergien, die eine Kooperation bewirken würde, - Darstellung über Intensität, Dauer und Komplexität der möglichen Kooperation und - Prüfung, ob gemeinsame Institutionen sinnvoll und möglich sind.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis Kommunen

Beteiligte Akteure Kommunen, projektbezogene Akteure

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale; Minderungspotenzial ist vom konkreten Projekt abhängig, welches innerhalb der Kooperation durchgeführt wird.

Aufwand - Personalaufwand, - ggf. Kosten bei der Gründung der Kooperationsform (z.B. GmbH).

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

Anmerkung Im Landkreis existieren bereits kommunale Zusammenschlüsse: Interkommunale Allianz Landkreis Würzburg-West, Interkommunale Allianz "Fränkischer Süden - zwischen Main und Tauber", Gemeinde-Allianz „Südliches Maindreieck“. Diese sollten als „best practices“ für andere Kommunen herausgestellt werden.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 152

Nr. 4 Unterstützung von Netzwerkaktivitäten wichtiger kommunaler Akteure1) Ziel 1. Erhöhung des Informationsaustausches, 2. Schaffung von Synergien und 3. Erhöhung der Wertschöpfung in Landkreis.

Beschreibung Die Bearbeitung von Energie- und Klimaschutzthemen erfordert als Querschnittsaufgabe vielfach neue Kooperationen. Erst dadurch werden optimale Ergebnisse erzielt. Daher benötigen der Landkreise sowie die Kommunen die Unterstützung aller relevanten lokalen Akteure auf gesellschaftlicher, privater und wirtschaftlicher Ebene. Vernetzung und frühe Einbeziehung lokaler Akteure bei der Erreichung der Energieziele sind zudem bei strategischen Planungen sinnvoll, die mit Interessen anderer kollidieren können. Die Einbeziehung kann von der Information über aktive Beteiligung bis zur Kooperation reichen. Der Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe hat ein hohes Potenzial für Sensibilisierung und Motivation der Beteiligten. Der Erfahrungsaustausch kann themenbezogen erfolgen (Ausbau Erneuerbare Energien, Erhöhung Energieeffizienz u.Ä.) oder geclustert nach Branchen (z.B. Energieeffizienz in der Industrie, energetische Sanierung im Handwerk) stattfinden.

Erforderliche Arbeitsschritte 4. Wesentlichen Akteure ansprechen und gewinnen, 5. Auftakttreffen zur Abstimmung der Bedürfnisse und Ziele; dauerhafte, institutionalisierte Zusammenarbeit starten; ggf. Selbstverpflichtungen anstoßen (ggf. prüfen ob ein existierenden Gremium / Netzwerk genutzt bzw. erweitert werden kann), 6. Abklärung der Finanzierung und 7. ein bis zwei Mal jährlich Treffen pro Themenbereich mit Erfahrungsaustausch, Vorstellung aktueller Projekte und Entwicklung neuer Strategien.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen (je nach Netzwerkebene) Unternehmen, Banken, Verwaltung, Stadtwerke

Beteiligte Akteure Initiator, Organisator der Treffen: Kommune, Landkreis, alle für die Themen Energie und Klimaschutz relevanten Institutionen, Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, Experten, interessierte Bürger, Kommunen aus dem Landkreis, Energieversorgungsunternehmen, energieintensive Unternehmen,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale

Aufwand 3. Personalaufwand für die Organisation der Netzwerktreffen, 4. Kosten zur Finanzierung der Netzwerktreffen.

Zeithorizont Daueraufgabe

1) DifU (2011, S. 340)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 153

Nr. 5 Kooperation und Netzwerke zwischen Betrieben

Ziel 5. Energie- und Kostenreduktion bei GHD, 6. Erfahrungsaustausch und Transparenz in Betrieben (zum Thema Energie und Klimaschutz), 7. Ausschöpfen von Energiesparpotenzialen und 8. Fortbildung der Mitglieder des Netzwerkes.

Beschreibung Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch insbesondere zwischen kleinen und mittleren Betrieben im Gewerbe-, Handel-, Dienstleistungssektor hilft Synergien zu erkennen. Da gerade die kleineren Betriebe oftmals nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen verfügen das Thema Energie umfassend zu bearbeiten. So können innerhalb von Netzwerktreffen neueste Trends und Standards unter den teilnehmenden Betrieben ausgetauscht und ggf. Kooperationen zu einzelnen Themenbereichen aufgebaut werden. Die Netzwerktreffen sollten von Experten zu verschiedenen Schwerpunktthemen (z.B. Energiemanagement in Betrieben, Wohnungsbaugesellschaften, Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen) begleitet werden, die zu den Themen im Vorfeld einen sachlichen Input geben können.

Erforderliche Arbeitsschritte - Kontaktaufnahme zwischen Landkreis, Netzwerken und den Betrieben, - Abklären der Motivation, Interessen und Organisation und - Durchführung von regelmäßigen Erfahrungsaustauschen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreise, Kommunen, bestehende Netzwerke GHD, Industrie

Beteiligte Akteure Betriebe des Gewerbes-, Handels-, Dienstleistungssektor, Experten zu ausgewählten Themen, evtl. Energieberater als „Coach“

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Keine direkten Minderungspotenziale,

- CO2-Minderung wird durch Verhaltensänderungen, effiziente Neuanschaffungen u.Ä. erreicht, die im Zuge der Kooperation ausgetauscht werden.

Aufwand - Personeller Aufwand zur Initiierung des Netzwerkes, - weitere Aufgaben können beim Landkreis oder den Mitgliedern des Netzwerkes liegen, z.B. Leitung und Moderation des Netzwerkes, Planung von Veranstaltungen oder Fortbildungen.

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

Anmerkung Im Landkreis existiert mit dem Förderkreis Umweltschutz Unterfranken e. V. bereits ein Netzwerk, das eine Energieeffizienz-Initiative für Betriebe betreut. Dieses sollte als „best practice“-Beispiel im Landkreis dienen.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 154

Nr. 6 Kommunen beteiligen sich an Initiativen und Bündnissen zum Klimaschutz bzw. zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung Ziel 8. Erfahrungsaustausch zwischen kommunalen Vertretern, 9. Zunahme von Wissen, Aktionen und Handlungsmöglichkeiten in der Kommune zu den Themen Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung.

Beschreibung Die Vorteile der Mitgliedschaft in Netzwerken bestehen im Informationsaustausch insbesondere über Maßnahmen zur Reduktion von Energieverbräuchen, Erhöhung der Energieeffizienz und des Ausbaus von erneuerbaren Energien. Überdies können Erfahrungen über den Aufbau von Kontakten, in der Unterstützung bei Projektanträgen, bei der Drittmitteleinwerbung sowie in der Initiierung von Projekten ausgetauscht werden. Gleichzeitig stellen die Netzwerke eine Interessenvertretung der Kommunen gegenüber Akteuren auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene dar. Über Netzwerke können sich Kommunen dafür einsetzen, dass sie Handlungsmöglichkeiten bei der Erreichung der Energieziele erhalten bzw. dass diese ausgebaut werden. Um die Vorteile, die die Mitgliedschaft in einem Netzwerk bietet, optimal nutzen zu können, muss die einzelne Kommune selbst aktiv werden. Für einen Erfolg ist zudem entscheidend, dass die politische Führung den Netzwerkgedanken mitträgt. Beispiele für solche Netzwerke sind nachfolgend aufgeführt: 10. Lokale Agenda 21, 11. Charta der Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Zukunftsbeständigkeit (Aalborg Charta), 12. der Konvent der BürgermeisterInnen, 13. Klimabündnis e.V., 14. Energy Cities und 15. Cities for Climate Protection Ebenso kann geprüft werden, ob es möglich und sinnvoll ist, ein eigenes Netzwerk für Kommunen zu gründen.

Erforderliche Arbeitsschritte 16. Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung / Gemeinderates zum Beitritt eines Netzwerkes, 17. ggf. Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung und 18. Teilnahme an Veranstaltungen, Kampagnen, Projekten o.Ä..

Zuständigkeit Zielgruppe - Kommunen: Beitritt zu einem Netzwerk, Kommunen - Landkreise der Region Mainfranken: Prüfung ob der Aufbau eines eigenen Netzwerkes für die Gemeinden der Region zielführend ist.

Beteiligte Akteure Kommunale Vertreter, private Haushalte, Energieversorger, Industrie und Gewerbe, Institutionen und Bildungseinrichtungen,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Kein direktes Minderungspotenzial, - Einsparpotenziale werden erst durch die Durchführung konkreter Projekte und Maßnahmen messbar.

Aufwand - Personalaufwand, - ggf. Mitgliedsbeiträge.

Zeithorizont Mittel- bis langfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 155

Nr. 7 Einkaufsgemeinschaft Energie

Ziel Reduktion der Energiekosten in der Kommune.

Beschreibung Eine Energie-Einkaufsgemeinschaft versteht sich als Verbund mehrerer Kommunen, mit dem Ziel, die Energiekosten aller Mitglieder zu senken. Durch die Bündelung der Energiebedarfe können Sonderpreise gewährt werden (bis zu 20% Ersparnis bei Stromlieferverträgen und bis zu 30% bei Gaslieferverträgen). Wie auch bei Einkaufsgemeinschaften für andere Güter, geschieht dies über die Zusammenlegung von einzelnen Nachfragemengen zu einer Gesamtmenge, aus der sich am Markt Großabnehmerkonditionen ergeben können.

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifikation interessierter Kommunen, - Prüfung der laufenden Energielieferverträge, - Erarbeitung neuer Lieferkonditionen mit EVU und - Erstellung und Abschluss gemeinsamer Energielieferverträge.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Kommunen, Landkreis

Beteiligte Akteure Kommunen, Landkreis, Energieversorgungsunternehmen

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

Das CO2-Minderungspotenzial ist von der Art der Energie abhängig, die beschafft werden soll.

Aufwand Verwaltungsaufwand

Zeithorizont Ist abhängig von den Energielieferverträgen, die die Kommunen mit den Energieversorgungsunternehmen geschlossen haben.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 156

Nr. 8 Unterstützung Kommunaler Energiekonzepte und Teilkonzepte

Ziel Erarbeitung einer kommunalen Strategie zur Erreichung der Energieziele des Landkreises und Darstellung geeigneter Maßnahmen bis hin zu Machbarkeitsbetrachtungen.

Beschreibung Der Landkreis unterstützt Kommunen bei der Antragstellung von Kommunalen Energiekonzepten nach der nationalen Klimaschutzinitiative und anderen Förderrichtlinien. Hierzu berät der Landkreis die Kommunen bei der Schwerpunktsetzung bzw. der Ausgestaltung der Konzepte und erarbeitet gemeinsam mit den kommunalen Vertretern und gegebenenfalls weiteren Akteuren die Antragsunterlagen (Vorhabensbeschreibung). Innerhalb der Erarbeitung des Kommunalen Energiekonzeptes unterstützt der Landkreis die Kommune insbesondere bei der Datenbereitstellung, dem Aufbau von Akteursnetzwerken und der Öffentlichkeitsarbeit.

Erforderliche Arbeitsschritte - Durchführung einer Informationsveranstaltung, in der die Kommunen über die Erstellung von Kommunalen Energiekonzepten und deren Chancen und Grenzen aufgeklärt werden, - Unterstützung der Kommune bei der Antragstellung (Durchführung von einem oder mehreren Arbeitsgesprächen), - Unterstützung bei der Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, - Übergabe der erforderlichen Daten (inkl. Darstellung der verwendeten Methodik) aus dem Energiekonzept und - Vorstellung der kommunalen Projekte und Initiativen über die kommunalen Grenzen hinaus (Regions- und Landesebene).

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis Kommunen

Beteiligte Akteure Kommunen, relevante Akteure aus der jeweiligen Kommune (private Haushalte, Unternehmen, GHD, Bildungseinrichtungen,…), Förderinstitute, „Unterstützer“ aus der Region bzw. von der Landesebene

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Keine direkte Minderungswirkung, - die Minderungswirkung ist abhängig von den Zielen und Maßnahmen, die innerhalb des Kommunalen Energiekonzeptes formuliert sind. Eine Minderung entfaltet sich erst mit der Umsetzung des Konzeptes bzw. einzelner Maßnahmen daraus.

Aufwand - Landkreis: Personalaufwand, - antragstellende Kommune: Förderung mit 50 (Teilkonzept) bis 65% (Gesamtkonzept) des Höchstbetrages (nationale Klimaschutzinitiative).

Zeithorizont Daueraufgabe

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 157

Nr. 9 Erarbeitung eines Reiseführers Erneuerbare Energien

Ziel - Information und Bildung für erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen, - Erlebbar machen der erneuerbaren Energien und - Erhöhen der Akzeptanz für erneuerbare Energien.

Beschreibung Erneuerbare Energieanlagen sind nicht nur für die Transformation des Energiesystems von entscheidender Bedeutung, sondern können auch für den Tourismus nutzbar gemacht werden. Hierzu könnte der Landkreis Routen ausarbeiten, auf denen man erneuerbare Energieanlagen „erleben“ kann. Innerhalb von verschiedenen Touren, die per Rad oder zu Fuß erkundet werden könnten, würde über erneuerbare Energien informiert werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifikation interessanter erneuerbarer Energieprojekte im Landkreis, - Verbindung verschiedener EE-Projekte auf einem (wenn möglich) bereits existierenden Wegenetz, - Erarbeitung zusätzlicher Informations- und Bildungsangebote an den EE-Anlagen (Schildernetz) und - Erarbeitung eines Konzeptes / Reiseführers und Darstellung von Finanzierungsmöglichkeiten (Informationstafeln, Führungen, etc.).

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis BürgerInnen

Beteiligte Akteure Landkreise, Kommunen, Tourismusverbände, Inhaber und oder Betreiber interessanter Anlagen, Investoren

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

Keine direkten CO2-Minderungen darstellbar.

Aufwand - Personalaufwand, - finanzieller Aufwand für zusätzliche Informations- und Bildungsangebote (Beschilderung, Führungen, etc.) und für den Druck der Broschüren.

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 158

HANDLUNGSFELD 1: EFFIZIENTE ENERGIENUTZUNG

Nr. 10 Energieeffizienter Fuhrpark

Ziel - Direkte Energie- und Kostenersparnis in der Kommune und beim Landkreis, - die Landkreis und Kommunen soll eine Vorbildfunktion wahrnehmen.

Beschreibung Im Fuhrparkmanagement besteht ebenfalls die Möglichkeit energiebewusst zu handeln. So kann durch einen verbindlichen Beschluss in der Kommune erreicht werden, dass bei Neuanschaffugnen verstärkt auf energierelevante Erfordernisse eingegangen wird. Bei der Beschaffung und Nutzung von Fahrzeugen sollte vor allem auf die folgenden Punkte geachtet werden: - Schutz des Klimas vor Treibhausgasemissionen, - möglichst geringer Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen, - Verminderung lokaler Luftschadstoffemissionen, - Verminderung der Lärmbelastung und - Beitrag zur Diversifizierung der Krafstoffversorgung Neben der Neuanschaffung von Fahrzeugen, sollte geprüft werden, ob ein Carsharing-Modell für den kommunalen Fuhrpark eingeführt werden kann.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erfassung des tatsächlichen Mobilitätsbedarfs, - ggf. Beschluss der Kommune zur Umstellung der Richtlinien im Bereich Fuhrpark, - Erstellen von Kriterien und Ausschlussfaktoren, - regelmäßige Durchführung von Informationsveranstaltungen und Schulungen der Verantwortlichen, - öffentlichwirksame Darstellung der ergriffenen Maßnahmen und - Prüfen ob alternative Verkehrskonzepte angewandt werden können o Fahrzeugpooling o Carsharing o Anschaffung von Dienstfahrrädern o Dienstanweisung zur Benutzung des ÖPNV für Dienstfahren.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Kommunen, Landkreis

Beteiligte Akteure Beschaffung: Mitarbeiter der Kommune, kommunale Dienstleistungsunternehmen und Hersteller, Alternative Konzepte: Carsharinganbieter.

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Einsparpotenziale hängen von der Größe des kommunalen Fuhrparks, deren aktuelle Verbräuche und der Art des entwickelten Konzeptes ab.

Aufwand Finanzieller Aufwand je nach Umfang der Anschaffung

Zeithorizont Daueraufgabe

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 159

Nr. 11 Beratung zu Energiespar- und Effizienzmaßnahmen

Ziel - Information privater Haushalte und damit Erhöhung der Akzeptanz für die Transformation des Energiesystems, - Reduktion des Energieverbrauchs und - Erhöhung der Energieeffizienz.

Beschreibung Bevor Möglichkeiten untersucht werden, wie Energie klimaschonend produziert werden kann, sollte geprüft werden, wie Energie eingespart werden kann. Energiereduktion hat bereits im Energiekonzept der Bundesregierung Vorrang vor dem Ausbau erneuerbarer Energien. Insbesondere private Haushalte sind häufig über mögliche energie- und damit kostensparende Maßnahmen noch nicht genügend informiert. Oftmals reichen schon kleine Verhaltensänderungen oder der Austausch veralteter Geräte aus, um den Energieverbrauch erheblich zu senken. Dabei sollen die Verbraucher nicht in ihrem Lebensstandard eingeschränkt werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erarbeitung von zielgruppenspezifischen Informationsangeboten, - Erarbeitung eines möglichen Beratungsangebotes (z.B. Schulung von Hausmeistern) und Abstimmung der Maßnahmen mit lokalen Akteuren und - Untersuchung möglicher Finanzierung / Förderung.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Private Haushalte, GHD

Beteiligte Akteure Energieberater, bestehende Informationszentren, lokales Handwerk, Energieversorger

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Das Minderungspotenzial ist abhängig von dem Beteiligtenkreis und deren Einsparungen.

Aufwand - Personalaufwand für die Initiierung des Informations- und Beratungsangebots, - Kosten für Informationsmaterialien und - ggf. Kosten für externe Dienstleister.

Zeithorizont Daueraufgabe

Anmerkung Im Landkreis wurden bereits Maßnahmen unternommen, die auf die Beratung der Bürger abzielen:  Energieberatung in den Gemeinden des Landkreises (14-tägig, kostenlos)  Kostenlose Energieberatung von Stadt und Landkreis Würzburg in der Umweltstation (14-tägig, kostenlos)  Würzburger Energiecheck von Stadt und Landkreis Würzburg (Analysebogen für Hauseigentümer mit kostenloser Auswertung)  Würzburger Energiefibel von Stadt und Landkreis Würzburg (Ratgeber für interessierte Bürger mit grundlegenden Informationen zugleich entsprechende Adressen für Hilfestellungen und Beratung)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 160

Nr. 12 Beeinflussung des Nutzerverhaltens in Liegenschaften1)

Ziel - Reduktion der Energieverbräuche der Kommunen und des Landkreis, - Landkreis, Kommunen und deren Einrichtungen sollen eine Vorbildfunktion wahrnehmen.

Beschreibung Um energiebewusst handeln zu können, sind Informationen und Wissen notwendig. Daher ist die Schulung von Anlagenbedienern (z.B. Hausmeister) und Anlagenbenutzern (Angestellte, Lehrer, Schüler, Nutzer von Sportstätten, Museen etc.) kommunaler Gebäude entscheidend. Neben einer bewussten Nutzung von Gebäuden, Fahrzeugen und Geräten trägt die Weiterbildung der kommunalen Mitarbeiter dazu bei, dass Standards mit Energie-Bezug auf der kommunalen Ebene effektiv umgesetzt werden können, dass das Wissen um die Energiewende für die notwendige Akzeptanz von Maßnahmen sorgt sowie Anlagenbediener und Nutzer als Multiplikatoren ihr erworbenes Wissen auch in private Haushalte tragen. Insbesondere solche Bereiche, in denen viel Energie verwendet wird, sollten Teil von Schulungen sein: Stromverbrauch (Optimierung von Beleuchtung, Büro- und Kommunikationstechnik/Computernutzung), Heizenergie (Optimierung Raumwärme), Mobilität. Wissen kann über Informationsmaterial, Ausstellungen oder Fortbildungen (intern, extern) vermittelt werden. Das Angebot soll praxisorientiert auf die Mitwirkung der Akteure in den Einrichtungen zielen. Da die Nutzer von öffentlichen Gebäuden die Energiekosten nicht selbst aufbringen müssen, sollten sie durch andere Methoden motiviert werden. Neben monetären Anreizen wie Beteiligung an Einsparerfolgen durch Betreiber von Anlagen oder Nutzer in kommunalen Liegenschaften, können dies auch Anreize wie die Verknüpfung von beruflichem und privatem Nutzen oder die Beteiligung an Wettbewerben sein. Als Grundlage für die Herbeiführung einer Verhaltensänderung kann aber auch das Erstellen einer Dienstanweisung sinnvoll sein.

Erforderliche Arbeitsschritte - Klärung der koordinierenden Stelle sowie Abstimmung / Vernetzung bisheriger Akteure und Aktivitäten, - Entwicklung oder Übernahme eines übertragbaren Konzeptes mit Beratungs- und Unterstützungsmodulen für städtische Liegenschaften, - Zusammenstellung von Informationsmaterialien für die entsprechenden Zielgruppen, - Zeitplanung und Ablaufplanung, - Bereitstellung von Finanzmitteln/Erschließung von Fördermitteln, - Modellprojekte an ausgewählten engagierten Liegenschaften und - Durchführung von regelmäßigen Schulungen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen bzw. deren Ämter und Kommunen, Landkreis Liegenschaften

Beteiligte Akteure Energie- und Klimaschutzbeauftragte, Beratungseinrichtungen, ggf. bestehende Arbeitskreise, Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich, Industrie mit erheblichen Verwaltungsgebäudeanteil, Gebäudeeigner

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial In den Liegenschaften kann alleine durch Änderung des Nutzerverhaltens (pro Gebäude) 5 – 10 % der Endenergie eingespart werden.

Aufwand - Personeller Aufwand der Initiatoren und Betreuer in der Verwaltung und - ggf. externe Kosten bei der Bestellung eines Energieberaters.

Zeithorizont kurzfristig

1) DifU (2011, S. 347ff.)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 161

Nr. 13 Energieprojekte in Kindergärten und Schulen

Ziel - Frühzeitige Sensibilisierung von Kindern durch Bildung, Aufklärung und Qualifikation (Nutzen von Multiplikatoreneffekten) und - Energieeinsparungen in kommunalen Einrichtungen.

Beschreibung Energiesparen an Schulen und Kindergärten hat sowohl eine umweltpädagogische als auch eine finanzielle Dimension. Durch die Integration der Themen Energie und Klimawandel werden Kinder frühzeitig für die Themen sensibilisiert. Das Ziel besteht darin, eine dauerhafte Verhaltensänderung bei Schülern, Lehrern, Eltern, etc. zu erreichen, um Energie und die damit verbundenen Kosten einzusparen. Um eine möglichst hohe Motivation zu erreichen, sollten alle Beteiligten von den Einsparungen profitieren. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Schulen einen Anteil an den erzielten Einsparungen als Motivationsprämie erhalten, über den sie frei verfügen können. Da die Hausmeister wichtige Akteure im Projekt sind, sollte ein Teil der Einsparungen auch für „Hausmeisterangelegenheiten“ verwandt werden. Gleichzeitig sparen aber auch die Kommunen Energiekosten ein.

Erforderliche Arbeitsschritte - Interessensabfrage der Schulen und Kindergärten im Landkreis, - Erarbeitung und Abstimmung eines geeigneten Konzeptes o Schüler / Hausmeister als Energieberater o Fifty-fifty-Modell (Beteiligung der Schüler, Hausmeister, etc. an den Kosteneinsparungen),… - Erarbeitung eines Monitorings, - Bereitstellung von Schulungsmaterial, - Anbieten von Schulungen (beispielsweise für Hausmeister) und - Auswertung der Ergebnisse.

Zuständigkeit Landkreis, Kommunen

Beteiligte Akteure Zielgruppe Kindergärten, Schulen, ggf. Energieberater, Verwaltung, Kindergärten, Schulen …

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Es kann mit Einsparungen zwischen 5 und 20% pro Liegenschaft / Einrichtung gerechnet werden, wenn zuvor kein systematisches Energiemanagement betrieben wurde. Überdies sind CO2-Minderungen durch die Auswirkungen im Umfeld der Beteiligten (Kinder, Schüler, Lehrer etc.) zu erwarten.

Aufwand - Koordinationsaufwand Verwaltung auf Kreis- oder kommunaler Ebene, - evtl. Kosten für Energieberater und - Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Veranstaltung).

Zeithorizont Mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 162

Nr. 14 Förderung des Fuß- und Radverkehrs1)

Ziel - Reduktion des motorisierten Straßenverkehrs und - Reduktion des Energieverbrauchs.

Beschreibung Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs als System – hauptsächlich durch den Ausbau der Fuß- und Radwege- Infrastruktur als durchgängige Netze – trägt zur Steigerung der Attraktivität der Nahmobilität bei und führt somit zu

Verlagerungen von CO2-emittierenden Verkehren im Nahbereich auf CO2-freie Fortbewegung per Fuß und Rad.

Erforderliche Arbeitsschritte 1. Erstellung eines Gesamtkonzepts für den Fuß- und Radverkehr, 2. Identifizierung und Umsetzung von Einzelmaßnahmen wie Stichstraßen und Radabkürzungen, Stellplätze etc., 3. Änderung von Verkehrsregeln wie Öffnung der Einbahnstraßen und Freigabe der Busspuren für den Radverkehr, 4. Ausbau von innerörtlichen, durchgängigen und querungsarmen Fuß- und Radwegenetzen, 5. Integration der Rad- und Fußwegeplanung in Flächennutzungs- oder Masterpläne und 6. Schaffung regionaler und überregionaler Radrouten.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen BürgerInnen

Beteiligte Akteure Verwaltung, Tourismusbetriebe, ADFC

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Minderungspotenziale können nicht dargestellt werden,

- CO2-Minderungen können durch die Reduktion den Straßenverkehrs entstehen.

Aufwand - Personeller Aufwand zur Koordination, - finanzieller Aufwand für Einzelmaßnahmen (z.B. Lückenschluss durch Stickstraßen).

Zeithorizont Langfristig

1) DifU (2011, S. 442)

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 163

Nr. 15 Energiebewusste Bauleitplanung

Ziel Frühzeitige Verankerung von energierelevanten Faktoren in der Regional- und Stadtentwicklung.

Beschreibung Insbesondere bei der Ausweisung von Neubaugebieten sollte die Kommune darauf achten, dass energierelevante Faktoren bereits bei der Planaufstellung berücksichtigt werden. Dies können u.a. sein: - Hohe Kompaktheit, passive und aktive Solaroptimierung bzw. Südausrichtung der Baukörper, - gute Erschließbarkeit für Nahwärme (Mögliche Abwärmesenke) und - Niedrigenergiehausstandard und Ausweisung geeigneter Teilflächen für Passivhäuser.

Erforderliche Arbeitsschritte - Abstimmungsgespräche zwischen Verwaltung und Kommunalpolitik, - Information und Beratung: frühzeitige Information und Beratung von Investoren, Planern und Bauherren, - Festlegung von energetischen Standards, - Vorhabenbezogener Abgleich und Abstimmung mit dem zukünftigen Investor und - Qualitätssicherung durch Einbeziehung von Fachleuten.

Zuständigkeit Zielgruppe Kommune Verwaltung

Beteiligte Akteure Stadtentwicklungsamt, Hochbau- und Liegenschaftsamt (Austausch zwischen den Kommunen)

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Ist abhängig von den gewählten Energiestandards und Höhe der Umsetzungen in Neubaugebieten.

Aufwand - Personalaufwand bei der Planaufstellung, - Personal- und Finanzaufwand für Qualitätssicherung und - Information und Beratung während und nach der Planaufstellung.

Zeithorizont Daueraufgabe

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 164

Nr. 16 Einrichtung eines grünen Beschaffungswesens

Ziel - Reduktion der Energieverbräuche im kommunalen Beschaffungswesen, - Kommunen und Landkreise sollen im Energie- und Klimaschutz eine Vorreiterposition einnehmen.

Beschreibung Es soll ein Katalog für energetische Standards im Beschaffungswesen erarbeitet werden. Der Katalog soll für zukünftige Beschaffungsmaßnahmen als Handreichung für die Fachbereiche dienen und auf mehr Energieeffizienz in diesem Bereich abstellen. Eine Verpflichtung zur Nutzung dieser Handreichung könnte zudem durch einen Beschluss der Kommunalverwaltung durchgesetzt werden. Ebenfalls werden Einkaufsrichtlinien erstellt, die Energie- und Klimaaspekte berücksichtigen. Dabei werden u.a. folgende Bereiche behandelt: - Büromaterialien, - Computer, Drucker, sonstige IT – Geräte, - Zertifizierter Ökostrom, - Büromöbel, - Beleuchtung, - Gebäudereinigung, - Lebensmittel und - Streugut für den Winterdienst. Die direkte Vermeidung von Treibhausgasemissionen und die Vorbildwirkung sind entscheidend.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erarbeitung und Übernahme vorhandener Energie –und Klimastandards und deren Abstimmung, - Erarbeitung einer Informationsbroschüre, - Erarbeitung einer Beschlussvorlage und - Durchführung einer oder mehrerer Schulungen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Verwaltung

Beteiligte Akteure Fachbereiche / Fachämter und Beschaffungswesen der Kommunalverwaltung

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

Es kann mit einer Reduktion der kommunalen CO2-Emissionen um 1% gerechnet werden. Letztendlich hängt das Minderungspotenzial entscheidend von der bisherigen Beschaffung ab.

Aufwand - Personalaufwand bei Landkreis und Kommunen, bei der Übernahme vorhandener Standards kann der Aufwand gering gehalten werden, - ggf. können höhere Einkaufs- und Investitionskosten auftreten, diese sollten sich in der Regel über die Lebensdauer amortisieren.

Zeithorizont Mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 165

Nr. 17 Optimierung der Beleuchtung in Liegenschaften

Ziel - Reduktion des Stromverbrauchs und - Verlängerung der Lebensdauer und Erhöhung des Wirkungsgrades von Leuchten.

Beschreibung Im Zuge der Sanierung von Beleuchtungsanlagen in Gebäuden sollte moderne energieeffiziente Technik zum Einsatz kommen (z.B. Bewegungsmelder, Helligkeitssensoren).

Erforderliche Arbeitsschritte - Erarbeitung eines Beleuchtungskonzeptes und - Berücksichtigung von effizienter Technik beim Nachkauf von Leuchtmitteln.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Kommunen, Landkreis

Beteiligte Akteure Landkreis, Kommune, Hausmeister, externe Dienstleister

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Das Minderungspotenzial ist abhängig vom Ausgangszustand der Einrichtung, der Art der eingesetzten Technik und der realisierten Optimierung.

Aufwand - Geringer Personalaufwand, - investive Maßnahmen bei technischen Umbauten und der Anschaffung von neuer Technik.

Zeithorizont Mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 166

Nr. 18 Modernisierung der Straßenbeleuchtung

Ziel .Reduktion des Stromverbrauches und damit der Stromkosten und .Verbesserung der Lichtqualität in der Kommune.

Beschreibung Die Straßenbeleuchtung hat in den meisten Kommunen einen beträchtlichen Anteil am kommunalen Stromverbrauch. Durchschnittlich wird für sie mehr als ein Drittel des gesamten kommunalen Stroms verwendet. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass in den meisten Kommunen die Straßenbeleuchtung mehr als 20 Jahre alt ist. Durch die bereits heute verfügbare Technik könnten die Energiekosten für die Straßenbeleuchtung halbiert und zusätzlich die Lichtqualität in der Kommune verbessert werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Ermittlung des Bedarf durch Verkehrszählung, - Prüfung verschiedener technischer Alternativen für die Beleuchtung (Bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung), - Prüfung der möglichen Finanzierung (Contracting), - Entwicklung eines stimmigen Gesamtkonzeptes und - Umsetzung.

Zuständigkeit Zielgruppe Kommunen Kommunen

Beteiligte Akteure Energieversorger, Contractingpartner, ÖPNV-Betreiber (Verkehrszählung), Finanz- und Kreditinstitute

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Minderungspotenzial in einer Kommune: Bis zu 50 % der bisherigen Stromkosten (Beleuchtung) und dementsprechende

Reduktion der CO2-Emissionen.

Aufwand 1. Personeller Aufwand in den Kommunen, 2. hoher finanzieller Aufwand für die neue Beleuchtungstechnik, der sich i.d.R. über die Lebensdauer der Anlage amortisiert und 3. hoher personeller Aufwand für die Verkehrszählung.

Zeithorizont Langfristig

Anmerkungen Die Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums unterstützt die Umstellung auf eine effiziente Straßenbeleuchtung.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 167

Nr. 19 Energetische Sanierung privater Haushalte

Ziel Reduktion des Energieverbrauchs und der –kosten für private Haushalte.

Beschreibung

Gebäude weisen ein sehr großes CO2-Einsparpotenzial auf. Um dieses ausschöpfen zu können, müssen die privaten Haushalte / Hausbesitzer von den positiven Aspekten der Gebäudesanierung überzeugt werden. Hierzu wird ein Informationsprogramm erarbeitet.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erarbeitung eines Informationsprogramms und öffentliche Verbreitung (Veranstaltung Broschüre), - ggf. Bereitstellung von Beratungsangeboten und - Evaluation der Maßnahmen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Private Haushalte

Beteiligte Akteure Verwaltung, Hauseigentümer, Wohnungsbaugesellschaften

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Kein direktes Einsparpotenzial. - Einsparungen erfolgen erst bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Je nach Ausgangszustand bzw. Endzustand können bis zu 80% des Energieeinsatzes eingespart werden.

Aufwand - Personeller Aufwand: Erarbeitung eines Informationsprogramms bzw. Koordination, - hoher investiver Aufwand bei den Hauseigentümern (Fördermöglichkeiten).

Zeithorizont mittel- bis langfristig

Anmerkung Im Landkreis wurden bereits Maßnahmen unternommen, die auf die Beratung der Bürger abzielen:  Energieberatung in den Gemeinden des Landkreises (14-tägig, kostenlos)  Kostenlose Energieberatung von Stadt und Landkreis Würzburg in der Umweltstation (14-tägig, kostenlos)  Würzburger Energiecheck von Stadt und Landkreis Würzburg (Analysebogen für Hauseigentümer mit kostenloser Auswertung)  Würzburger Energiefibel von Stadt und Landkreis Würzburg als Ratgeber für interessierte Bürger mit grundlegenden Informationen zugleich entsprechende Adressen für Hilfestellungen und Beratung

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 168

Nr. 20 Pilotprojekt energieeffizientes Verwaltungs--Gebäude

Ziel

- Reduktion der Energieverbräuche / CO2-Emissionen, - Kommune soll als Vorreiter „Energieeffizienz“ fungieren.

Beschreibung Kommunen sollen beim energieeffizienten Bauen bzw. Sanieren eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Hierzu sollen in einem Pilotprojekt die unterschiedlichen Möglichkeiten für ein energieeffizientes Bauen / Sanieren an einem kommunalen Verwaltungsgebäude angewandt und erlebbar gemacht werden. So dass das Gebäude gleichzeitig als Informations- und Beratungsstelle genutzt werden kann. Dabei soll das Pilotprojekt energieeffizientes Bauen und Sanieren einen ganzheitlichen Ansatz bei Planung, Ausführung, Betrieb oder Sanierung eines Gebäudes umfassen. Folgende Aspekte sollten beim Bau bzw. der Sanierung beachtet werden: hochwertige Dämmung der Gebäudehülle, Heizungssystem mit biogenem Brennstoff, Installation einer PV-Anlage, Umsetzung von „Green IT“.

Erforderliche Arbeitsschritte - Beschluss des Kommunalparlaments. - Identifizierung und Auswahl möglicher Projekte, - Erstellung eines Sanierungsplans, - Beantragung von Fördermitteln und - Beauftragung durchführen.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommune Kommune, Landkreis

Beteiligte Akteure Landkreis, Kommune, kommunales Handwerk, Energieversorgungsunternehmen

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Einsparpotenzial ist vom Ausgangszustand sowie den durchgeführten Maßnahmen und Technologien abhängig. Es kann mit Einsparungen von bis zu 80 Prozent des aktuellen Energieverbrauchs der Gebäude gerechnet werden.

Aufwand - Personalaufwand, - hohe Investitionskosten (Kosten können sich amortisieren durch reduzierten Energiebezug).

Zeithorizont Mittelfristig

Anmerkung Die Sanierung des Landkreis-Gebäudes in der Friesstraße 5 in Würzburg bzw. deren Ergebnis entspricht den Anforderungen an ein solches Pilotprojekt. Dieses Beispiel sollte öffentlichkeitswirksam kommuniziert werden. Evtl. bieten sich auch Führungen im Gebäude unter Erläuterung der Sanierung und Haustechnik an.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 169

Nr. 21 Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung

Ziel - Einsparung von Primärenergie durch gekoppelte Produktion von Strom und Wärme, - Substitution fossiler Energieträger und - dezentrale Strom und Wärmeproduktion in BHKW.

Beschreibung KWK-Anlagen erzeugen Strom und Nutzwärme gekoppelt, d. h. gleichzeitig in einem Prozess. Hierdurch kann der eingesetzte Brennstoff sehr viel effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Produktion in getrennten Anlagen. Da geringere Brennstoffmengen verbraucht werden, fallen auch geringere Kosten für den Erwerb der Inputstoffe an. Ein wachsender Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung bedeutet zugleich eine Dezentralisierung der Stromerzeugung hin zu Fernwärme-, Nahwärme- und Objektversorgungssystemen. Die damit verbundene Verlagerung der Wertschöpfung zu örtlichen Unternehmen aus den Bereichen Planung, Errichtung, Betrieb und Instandhaltung der Anlagen führt zur Einbindung des Handwerks und zur Stärkung des Mittelstandes. Dies sichert und schafft Arbeitsplätze. Finanzierung und Betrieb können über eigens dafür gegründete Gesellschaften oder über Dritte erfolgen. Für größere Industriebetriebe mit entsprechendem Strom- und Wärmebedarf ist darüber hinaus eine Vielzahl von Kraft-Wärme- Kopplungssystemen verfügbar, z.B. Dampfturbinen oder Gasturbinen.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erstellung von Potenzialanalysen für BHKW in öffentlichen Einrichtungen und möglichst weitgehende Ausschöpfung der Potenziale, Nutzung derartiger Vorhaben als Demonstrationsprojekte, - Überprüfung der Möglichkeiten des BHKW-Einbaus bei Neubauprojekten, - Nutzung von eventuell bestehenden Fördermöglichkeiten aus Landes- oder Bundesmitteln, - Kontaktierung in Frage kommender Industriebetriebe und deren Informierung über BHKW-Einsatz- und Finanzierungsmöglichkeiten und - Verhandlung mit EVU über den Abschluss einer freiwilligen Vereinbarung zur Erhöhung der Einspeisevergütung über das gesetzliche Maß hinaus (wirtschaftlicher Betrieb).

Zuständigkeit Zielgruppe Kommune, Landkreis, Unternehmen Kommunen, Energieversorgungsunternehmen, Industrie, Kommunale Dienstleister, BürgerInnen Beteiligte Akteure Kommunen, Energieversorgungsunternehmen, Industrie, Kommunale Dienstleister, Bürger

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Minderungspotenzial ist von der Anzahl und Größe der betriebenen BHKW abhängig.

Aufwand - Verwaltungsaufwand, - finanzieller Aufwand für die Erstellung von Potenzialanalysen und - investive Mittel für die Errichtung von BHKWs und ggf. einen Anschluss ans Nah bzw. Fernwärmenetz.

Zeithorizont Langfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 170

Nr. 22 Erhöhung des Anteils an Fernwärme

Ziel

- Reduktion CO2-Emissionen, - Substitution fossiler Brennstoffe und - Minimierung negativer externer Effekte.

Beschreibung Bei der Bereitstellung von Fernwärme, die überwiegend aus erneuerbaren Energieträgern sowie KWK-Technologien

erzeugt wird, kann der CO2-Ausstoß stark verringert werden. Die Nutzung von Fernwärme ist grundsätzlich nur dort möglich, wo ein Fernwärmenetz vorhanden ist oder gebaut werden kann. Dort, wo ein Fernwärmenetz vorhanden ist, sollten Wärmebedarfe bevorzugt mit Fernwärme gedeckt werden – vor allem aus Klimaschutzaspekten. Hierunter fallen

insbesondere CO2-Einsparung und Primärenergieeinsparung. Fernwärme wird überwiegend in Kraft-Wärme- Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) erzeugt, bei der gegenüber der getrennten Erzeugung Primärenergie eingespart und Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden. Insbesondere in Wohngebieten spielt darüber hinaus die Luftreinhaltung eine wichtige Rolle, da durch die Wärmeversorgung mit Fernwärme Heizungen und die damit unvermeidlichen Emissionen in Wohngebieten vermieden werden. Mit einem weiteren Ausbau der Fernwärme, die in Heizkraftwerken erzeugt wird, könnte eine zusätzliche Reduktion von Emissionen, insbesondere von Kohlendioxid

(CO2) erreicht werden. Zwar wurden die Fernwärmenetze in den letzten Jahren ausgebaut (Netzlänge und die Anzahl der Übergabestationen), trotzdem sind die Liefermengen rückläufig. Ein Grund dafür ist die verbesserte Wärmedämmung der Gebäude sowie die Installation solarthermischer Anlagen, welche die Nachfrage sinken lässt. Ein Ausbau der Wärmenetze sollte durch die Umstellung von Großkraftwerken, die bisher keine Fernwärmeauskopplung hatten sowie bei Fernwärmenetzen erfolgen, bei denen lediglich Großabnehmer angeschlossen sind, nicht aber die entlang der Fernwärmeleitungen liegenden Wohngebäude oder öffentlichen Liegenschaften (Netzverdichtung).

Erforderliche Arbeitsschritte - Untersuchung und Nutzung aller Energiesparpotenziale bei der Fernwärmeerzeugung, - Festlegung von verbindlichen Vorranggebieten für Gas und Fernwärme, die der Fernwärme weitgehenden Vorrang einräumen, - innerhalb der Fernwärmevorranggebiete Sicherstellung eines hohen Anschlussgrades, - Alternative zu Anschlusszwang: z.B. Kopplung von Wohnbaufördermitteln oder Fördermitteln bei der Wohnungszusammenlegung an die Einrichtung eines Fernwärmeanschlusses, - Gemeinde fungiert als Vorbild: hierzu sollte sie alle geeigneten Gebäude und Einrichtungen ans Fernwärmenetz anschließen, auch im Fall von einzelwirtschaftlichen Nachteilen.

Zuständigkeit Zielgruppe Kommune Energieversorgungsunternehmen, Kommunen

Beteiligte Akteure Kommunen, Energieversorgungsunternehmen

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Ist Abhängig von der Substitution der fossilen Brennstoffe.

Aufwand  Verwaltungsaufwand,  finanzieller Aufwand für Potenzialstudien und  investive Mittel falls das Fernwärmenetz ausgebaut werden muss.

Zeithorizont Langfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 171

HANDLUNGSFELD 2: NACHHALTIGE ENERGIEERZEUGUNG

Nr. 23 Errichtung von Photovoltaik-Dachanlagen

Ziel Erhöhung des Ausbaus erneuerbarer Energien.

Beschreibung Im Zuge der Potenzialermittlung wurde für Dachflächen-Photovoltaik ein hohes Potenzial identifiziert. PV-Dachanlagen haben den Vorteil, dass im Gegensatz zu Freiflächenanlagen nur Konkurrenz zur Solarthermie besteht. Es besteht zudem die Möglichkeit, PV-Dachflächen-Analgen als Bürgersolaranlagen zu realisieren. (siehe hierzu Maßnahme 29)

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifizierung geeigneter Dachflächen, - Beratung der Dachflächeneigentümer und - Unterstützung bei der Projektfinanzierung (Contracting, Bürgersolaranlagen).

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, BürgerInnen als Investoren Beteiligte Akteure Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, Bürger als Investoren

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

- CO2-Minderung wird über die Substitution von fossilen Energieträgern realisiert,

- abgeschätztes CO2-Minderungspotenzial pro kWp 0,70 t/a.

Aufwand - Geringer Personalaufwand, - finanzieller Aufwand: je nach Anlagentyp und -größe verschieden. Die Kosten für die Module liegen zwischen 1,46 und 2,09 Euro pro Watt Peak. Für ein Einfamilienhaus, das 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr benötigt, liegen die Kosten für die Photovoltaik Module demnach zwischen 5.840,- und 8.360,- Euro.

Zeithorizont Mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 172

Nr. 24 Errichtung von Solarthermie-Dachanlagen

Ziel Erhöhung der erneuerbaren Wärmeproduktion.

Beschreibung Die Nutzung von Solarthermie liegt im Landkreis Würzburg weit unter den möglichen Potenzialen. Durch den Einsatz von Solarthermie zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung kann im Haushalt rund 30 % des Heizbedarfs abgedeckt werden. Dies bietet sich vor allem bei privaten Haushalten an. Bei der Solarthermie wird Solarenergie direkt in Wärme umgewandelt und vor Ort zur Erwärmung des Heizungswassers oder zur Trinkwassererwärmung genutzt. Um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen, werden Flach- oder Vakuum- Röhrenkollektoren mit technisch immer weiter entwickelten Bauformen und Dämmungen eingesetzt.

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifizierung geeigneter Dachflächen, - Beratung der Dachflächeneigentümer und - Unterstützung bei der Projektfinanzierung (z.B. Contracting).

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, BürgerInnen als Investoren Beteiligte Akteure Kommunen, Dacheigentümer, Investoren, Bürger als Investoren

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Bis zu 30 % des Heizbedarfes (Warmwasser + Heizung) können durch Solarthermieanlagen gedeckt werden. Der Wärmebedarf kann entsprechend eingespart werden. Das Minderungspotenzial ist von der Anzahl und Größe der realisierten Anlagen abhängig.

Abschätzung CO2-Minderungspotenzial:

- Anlage zur Warmwasserbereitung: CO2-Minderung 0,68 t/a

- Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nach dem Prinzip „Rücklaufanhebung“: CO2- Minderung 1,00 t/a. - Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nach dem Prinzip „Heizungspufferbetrieb“:

CO2-Minderung 1,37 t/a.

Aufwand - Geringer Personalaufwand, - die Solarthermiepreise hängen stark von den gewählten Kollektoren und dem Anlagenzweck ab. Kleinere Komplett-Anlagen zur Warmwasserbereitung sind für rund 4.200 Euro inklusive Speicher erhältlich. Die Anschaffungskosten für Solarthermieanlagen mit Vakuum-Röhrenkollektoren zur kombinierten Heizungsunterstützung können durchaus 10.000 Euro und mehr kosten.

Zeithorizont Mittelfristig

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 173

Nr. 25 Energetische Nutzung biogener Reststoffe

Ziel - Erhöhung des Ausbaus erneuerbarer Energien und - Reduktion der Biomassen aus nachwachsenden Rohstoffen (Verringerung der Konkurrenz zu landwirtschaftlichen Flächen).

Beschreibung Für biogene Reststoffe wie z.B. Grünabfälle aus der Landschaftspflege, Bioabfälle aus Privathaushalten, Restholz / Altholz, kommunale Klärschlämme und Reststoffe aus der Landwirtschaft besteht i.d.R. Fällen keine Nutzungskonkurrenz. Es fallen insofern nur geringe oder keine Kosten für den Kauf der Stoffe an. Außerdem wird eine „Tank-oder-Teller“- Diskussion vermieden. Die gesammelten Reststoffe können je nach Zustand vergärt oder verbrannt werden (Biogas oder Heizkraftanlage). Um den Wirkungsgrad der Anlage zu erhöhen, ist darauf zu achten, dass sowohl der Strom als auch die Wärme genutzt werden (Abwärmenutzung).

Erforderliche Arbeitsschritte - Identifizierung der verfügbaren Reststoffe (zu beachten sind kurze Transportwege), - Erarbeitung eines geeigneten Nutzungskonzeptes (Verfügbarmachung Substrate, Dimensionierung der Anlage, Erarbeitung eines Abwärmekonzeptes, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung) und - Erarbeitung eines Finanzierungskonzeptes (z.B. Bürgeranlage)

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen „Stoffstrombesitzer“, externer Planer, private oder kommunale Investoren Beteiligte Akteure „Stoffstrombesitzer“, externer Planer, private oder kommunale Investoren

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial

- CO2-Minderung wird über die Substitution von fossilen Energieträgern realisiert und ist u.a. abhängig von der Größe und Art der Anlage und den eingesetzten Substraten.

- Bei Biogas und Klärgas liegt die erzielbare CO2-Minderung zwischen 0,8 und 1,2 t CO2/MWhel.

Aufwand - Personeller Aufwand zur Planung des Projektes und - hohe Investitionskosten für die Errichtung der Anlage (Abhängig von der Größe und Art der Anlage).

Zeithorizont - kurzfristig: Identifizierung möglicher Reststoffe, - mittelfristig: Entwicklung eines nachhaltigen Nutzungskonzeptes.

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HANDLUNGSFELD 3: BETEILIGUNG UND TRANSPARENZ

Nr. 26 Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis Würzburg

Ziel - Schaffung von Transparenz und Akzeptanz für die Energiewende und - Information, Aufklärung, Motivation der BürgerInnen und Akteure des Landkreises.

Beschreibung Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen mit dem Ziel die Akzeptanz für die Umsetzung des Energiekonzeptes (Ausbau erneuerbarer Energien, Effizienzmaßnahmen und Reduktion des Energiever-brauchs) zu erhöhen. Gleichzeitig soll die Teilhabe der BürgerInnen an der Energiewende erhöht werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Entwicklung eines geeigneten Konzeptes und Abstimmung mit den relevanten Akteuren, - Unterstützung der der Kommunen bei deren Öffentlichkeitsarbeit (Vorstellung der Leuchtturmprojekte), - Erstellung von Informationsbroschüren zur Verbesserung der Innen- und Außenwahrnehmung.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis BürgerInnen, Kommunen, GHD, Industrie, EVUs

Beteiligte Akteure Kommunen der Region, private Haushalte, Industrie und Gewerbe, Presse, Politik, Institutionen und Bildungseinrichtungen,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale.

Aufwand - Personalaufwand des Landkreises und - Sachmittel (Veranstaltungen inkl. Verpflegung, Raummiete etc., Broschüren, Infomaterialien,…).

Zeithorizont Kurz- bis mittelfrisitg

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Nr. 27 Pflege der Energiedaten und Erstellung eines regelmäßigen Monitorings

Ziel - Transparente Darstellung des Ist-Zustandes des Landkreises und - Darstellung des Zielerreichungsgrades.

Beschreibung Die Erstellung und Pflege eines regelmäßigen Monitorings ermöglicht die Darstellung des Grades der Zielerreichung (z. B. 100 % Strom aus EE o.ä.) und macht gegebenenfalls auch deutlich, ob Änderungen oder Anpassungen der Ziele und Maßnahmen des Energiekonzeptes notwendig sind. Insofern ist es sinnvoll, dass ein einheitliches Monitoring verwendet wird. Soll der derzeitige Stand der Zielerreichung innerhalb der Region Mainfranken vergleichbar gemacht werden, ist eine Abstimmung zur Erhebungsmethodik sinnvoll. So kann der Zielerreichungsgrad auch auf Regionsebene dargestellt werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Auswahl bzw. Erarbeitung eines geeigneten Monitoringtools, - evtl. Abstimmung des Monitorings mit den anderen Mitgliedern der Region Mainfranken (Vergleichbarkeit), - Abfrage der relevanten Daten und Pflege des Monitoringtools.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis BürgerInnen, Kommunen, GHD, Industrie, EVUs

Beteiligte Akteure Kommunen, Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreiber, „Datenbesitzer“ im weitesten Sinne

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale.

Aufwand - Personalaufwand Landkreis und - evtl. zusätzliche Finanzmittel für den Erwerb von Datensätzen.

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

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Nr. 28 Bürger als Energiesparer und Klimaschützer

Ziel 4. Reduktion des Energieverbrauchs von privaten Haushalten, 5. Sensibilisierung von Privatpersonen für die Themen Energie und Klimaschutz und 6. Schaffung von Akzeptanz für erneuerbare Energien.

Beschreibung Private Haushalte sind für einen Großteil des Stromverbrauchs und des Raumwärmebedarfs verantwortlich. Um Privatpersonen zum Energiesparen zu bewegen, muss das Thema zum einen präsenter werden, zum anderen muss die Motivation zum Energiesparen gesteigert werden. Bislang ist das Thema Energie, insbesondere der Ausbau erneuerbare Energien eher negativ belastet (z.B. durch die Energieumlage). Durch verschiedene Aktionen kann dieses Image verändert werden. So können beispielsweise bei Ideen- oder Leistungswettbewerben (z.B. einen bestimmten Stromverbrauch pro Kopf zu unterschreiten oder eine konkrete Einsparrate pro Jahr zu erreichen) Prämien für die Gewinner ausgesetzt werden. Weitere Aktionen sind nachfolgend aufgeführt: 7. Kampagne zur Image-Änderung (z.B. Deklaration für Selbstverpflichtung, Bürgerpakt), 8. Ideen-Wettbewerb (z.B. zukunftsfähige Haushalte), 9. Leistungswettbewerb (z.B. „Haushalte mit der größten Einsparquote, Klimaquiz) und 10. dialogische Einbindung der Bürger mittels Kommunikationstechnologien.

Erforderliche Arbeitsschritte - Konzepterarbeitung und Einbeziehen von externen Dienstleistungsanbietern, z.B. für das Sponsoring der Preise, - koordinierte Durchführung der Beratung seitens aller Beteiligten und Information der Bevölkerung, - Veröffentlichung von Teilnehmern oder Gewinnern und - regelmäßige Evaluierung der Teilnehmeranzahl und Medienpräsentation.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen BürgerInnen

Beteiligte Akteure Verwaltung, Handel, Industrie, Energieversorger, Finanz- und Kreditinstitute, Werbeagenturen, Verbraucherzentren, Umweltschutzorganisationen,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale.

Aufwand - Hoher personeller Aufwand (Koordination) und - finanzieller Aufwand für die Erarbeitung einer Kampagne (Werbeagentur).

Zeithorizont Die Kampagne sollte auf Langfristigkeit (über mehrere Jahre) ausgerichtet sein.

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Nr. 29 Bürgerbeteiligungsmodelle für erneuerbare Energieanlagen

Ziel - Erhöhung der Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Region, - Erhöhung der regionalen Wertschöpfung und - Ausbau der erneuerbaren Energien.

Beschreibung Bürgerenergieanlagen sind Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, die über eine Bürgerbeteiligung finanziert und / oder organisiert werden. Die Bürger haben die Möglichkeit an der Planung und Realisierung der Anlage mitzuwirken. Außerdem können sie sich an der Errichtung und dem Betrieb finanziell beteiligen. So können Bürger direkt in erneuerbare Energien investieren, ohne eine eigene Anlage besitzen zu müssen. Dadurch wird eine Möglichkeit geschaffen, sich als Gesellschafter an der Errichtung z.B. einer PV-Anlage zu beteiligen und so selbst Unternehmer und Stromerzeuger zu werden. So profitieren die Bürger auch von der Einspeisevergütung des EEG. Die Rendite ergibt sich aus dem Verkauf des erzeugten Stroms, der über die gesetzliche Einspeisevergütung 20 Jahre lang garantiert wird. Mögliche Rechtsformen können Genossenschaft, Aktiengesellschaft, Kommanditgesellschaft oder Personengesellschaft sein. Ein regionaler Versorger übernimmt i.d.R. die kaufmännische und technische Abwicklung. Die Kommune kann selbst in die Anlage investieren und darüber hinaus eine aktive Rolle als Berater, Vermittler und Unterstützer einnehmen. Durch die Errichtung und den Betrieb von Bürgerenergieanlagen kann die Akzeptanz für erneuerbare Energien im Landkreis (stark) erhöht werden.

Erforderliche Arbeitsschritte - Entwicklung eines Beratungsangebotes zur Planung und Durchführung von Bürgerkraftwerken, Gesellschaftsformen, regionalen Erneuerbare-Energien-Firmen, Verträgen mit kommunalen Energieversorgungsunternehmen, - Entwicklung attraktiver Verträge für die Kooperation mit kommunalen EVU und - Erarbeitung eines Marketingkonzeptes.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen BürgerInnen, Kommunen, private Investoren

Beteiligte Akteure Bürger, Regionale Energieversorgungsunternehmen, private Investoren

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial 1. Keine direkten Minderungspotenziale,

2. CO2-Minderung wird über die Substitution von fossilen Energieträgern realisiert.

Aufwand - Geringer Personalaufwand, - je nach Anlage hohe Investitionskosten, die aber von vielen Investoren getragen werden.

Zeithorizont Mittel- bis langfristig

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Nr. 30 Untersuchung möglicher Beteiligungsformen beim Ausbau der Netze in der Region Mainfranken Ziel - Teilhabe der Bürger an der Transformation der Energiesysteme und - Erhöhung der Akzeptanz für den Ausbau der Netze.

Beschreibung Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Bürgerenergieanlagen, besteht die Überlegung, das Prinzip der Bürgerbeteiligung auf den Netzausbau anzuwenden. Es wird das Ziel verfolgt, die Akzeptanz für den Netzausbau in der Bevölkerung zu erhöhen. Zu prüfen ist, ob beim Ausbau der Netze, z. B. des Übertragungsnetzes, eine Bürgerbeteiligung möglich ist und wenn ja, wie diese aussehen kann. Ebenso ist zu prüfen, ob eine Beteiligung bei der Errichtung und dem Betrieb von 110 kV- und 220 kV-Leitungen möglich ist.

Erforderliche Arbeitsschritte - Prüfung der Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung beim Netzausbau - Erarbeitung möglicher Beteiligungskonzepte und - Erarbeitung und Durchführung einer Informations- und Beteiligungskampagne.

Zuständigkeit Zielgruppe Regierungsbezirk, Landkreise, Kommunen BürgerInnen, Kommunen, private Investoren, Netzbetreiber Beteiligte Akteure Netzbetreiber, Bürger, evtl. externe Planungsbüros

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Keine direkten Minderungspotenziale.

Aufwand - Personalaufwand und - hohe Kosten für den Trassenbau, die allerdings unabhängig einer möglichen Bürgerbeteiligung anfallen.

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

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HANDLUNGSFELD 4: INTELLIGENTE ÜBERTRAGUNG, VERTEILUNG UND SPEICHERUNG

Nr. 31 Rekommunalisierung des Stromnetzes1)

Ziel - Erhöhung der kommunalen Wertschöpfung und - Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen.

Beschreibung Bis 2015/16 laufen bundesweit die meisten der Strom- und Gasnetzkonzessionsverträge aus. Deshalb prüfen immer mehr Kommunen und kommunale Unternehmen, ob sie die Verteilnetze (wieder) selber übernehmen können. Eine Vielzahl der bereits bestehenden kommunalen Unternehmen haben zusätzliche Konzessionen insbesondere zur Erweiterung oder Ergänzung ihres Netzportfolios erworben. Dabei besteht für Kommunen und kommunale Unternehmen als Konzessionsinhaber die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energieerzeugung zu leisten und der lokalen Wirtschaft neue Impulse zu geben.

Erforderliche Arbeitsschritte - Prüfung der Handlungsoptionen aus Sicht der Kommune (mögliche Kriterien: Profitabilität, Einfluss auf Kommunalentwicklung, Mitgestaltung von Produkt- und Preispolitik, Gewährleistung des steuerlichen Querverbunds, Bürgerakzeptanz), - Prüfung spezifischer Erfolgsfaktoren (rechtliche Machbarkeit, Siedlungsstruktur, Energienetzstruktur, Kundenstruktur, Höhe des Netzkaufpreises und dessen Refinanzierung durch Netzentgelte), - Klärung unter anderem folgender wichtiger Aspekte: o Lässt sich das Netz vom jetzigen Betreiber kaufen? o Welcher Kaufpreis ist angemessen? o Wie den künftigen Netzbetrieb gestalten? o Welche Rolle kommt der Kommunalaufsicht zu? o Soll die Übernahme in Eigenständigkeit oder mit strategischem Partner erfolgen? o Welche ökonomischen Risiken sind mit dem Netzbetrieb verbunden? o Können mit der Kommunalisierung des Netzbetriebes wertere Aktivitäten verknüpft werden? - strategische Vorbereitung und Kommunizieren auf allen Ebenen und an alle Akteure und Stakeholder (samt Bürgerschaft) und - Übernahme des Netzbetriebes und Übertragung auf kommunalen Aufgabenträger.

Zuständigkeit Zielgruppe Kommune Kommunen, Netzbetreiber

Beteiligte Akteure Kommune, Netzbetreiber, strategische Partner

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Kein direktes Einsparpotenzial.

Aufwand Personeller und erheblicher finanzieller Aufwand.

Zeithorizont Langfristig

1) DifU (2011, S. 412)

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Nr. 32 Forschung und Entwicklung – Netzintegration erneuerbarer Energien in der Region Mainfranken Ziel - Schaffung bzw. Erhalt von Versorgungssicherheit und - Systemstabilität.

Beschreibung Das Langfristziel der Energiewende sieht einen 100 % Umstieg auf erneuerbare Energieträger vor. Gleichzeitig ist das Sicherstellen einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Das gesamte System der elektrischen Energieversorgung muss darauf ausgelegt werden, die hohen und weiter wachsenden Leistungen erneuerbarer Energien zu integrieren. Dies erfordert ein komplett neues Systemdesign und die Bündelung verschiedener Infrastrukturen. Wesentliche Komponenten sind dabei: - die schnelle Realisierung eines leistungsstarken Overlay-Netzes, - die Nutzung von Optimierungspotenzialen, - Smart Grids und neue Speichertechnologien, - die Neudefinition von Verantwortlichkeiten, Marktregeln, Geschäftsmodellen, Tarifstrukturen und Anreizsystemen.

Erforderliche Arbeitsschritte - Erarbeitung von Möglichkeiten zur verbesserten Netzintegration, - Diskussion der Vorschläge mit den Akteuren der Region Mainfranken, - Prüfung der Möglichkeit zu einem oder mehreren Themen Demonstrations- oder Forschungsprojekte durchzuführen, - Prüfung des Einsatzes von Smart Grit und - Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten.

Zuständigkeit Zielgruppe Regierungsbezirk, Landkreise, Kommunen EVUs, Netzbetreiber, Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen Beteiligte Akteure Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber, Industrie und Gewerbe, private Investoren,…

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial Kein direktes Einsparpotenzial darstellbar.

Aufwand - Personalaufwand zur Erarbeitung von Maßnahmen zur Netzintegration, - evtl. Kosten für die externe Beauftragung und - hoher investiver Aufwand für den Aufbau einer Demonstrationsanlage.

Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig

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Nr. 33 Einsatz von Speichertechnologien – Power to gas und Power to heat

Ziel - Erhöhter Einsatz von Speichertechnologien und - Optimierung bei der Nutzung erneuerbarer Energien (Systemintegration)

Beschreibung Zwischen Großkraftwerken wie Kohle- und Atomkraftwerken und erneuerbaren Energieanlagen besteht eine technische Unvereinbarkeit. Während die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind- oder Solarenergie im Tagesverlauf stark schwankt, erzeugen die sog. Grundlastkraftwerke – hierzu gehören vornehmlich Atom- und Braunkohlekraftwerke – eine konstante Strommenge. Steinkohlekraftwerke werden in der sog. Mittellast eingesetzt, diese ist dann erreicht, wenn die Grundlast überschritten wird. Bedarfs- bzw. Verbrauchsspitzen werden von flexiblen Gaskraftwerken abgefangen, da diese auch kurzfristig auf- und abregelbar sind (Spitzenlast). Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, werden die Einsatzmöglichkeiten von Grundlastkraftwerken bereits heute deutlich eingeschränkt. Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wird sich dieser Zustand noch weiter verstärken. Die wachsende Menge an Strom aus erneuerbaren Energien erfordert eine Flexibilisierung des übrigen Kraftwerkparks, der sich an die schwankende Einspeisung anpassen muss. Bereits heute werden EE-Anlagen „abgeregelt“, wenn der zusätzlich eingespeiste Strom die Netzkapazität im jeweiligen Netzbereich überlasten könnte. Die Herausforderung besteht somit darin, die Energie dann bereitzustellen, wenn sie gebraucht wird. Im Umkehrschluss muss die Energie dann gespeichert werden, wenn sie gerade nicht gebraucht wird.

Erforderliche Arbeitsschritte - Darstellung der kommunalen Lastprofile und Vergleich mit der Erzeugung aus erneuerbaren Energien, - Identifizierung von Einsatzmöglichkeiten der Technologien „Power to gas“ und „Power to heat“ und - Erarbeitung eines Finanzierungskonzeptes.

Zuständigkeit Zielgruppe Landkreis, Kommunen EVUs, Netzbetreiber, Kommunen, Industrie, wissenschaftliche Einrichtungen Beteiligte Akteure Energieversorgungsunternehmen, private Investoren, Bürger

CO2-Minderungspotenzial / Einsparpotenzial - Kein direktes Minderungspotenzial darstellbar, - Einsparungen ergeben sich aus der Substitution von fossilen Energien (Verzicht Abregelungen).

Aufwand - Personeller Aufwand und - hohe investive Mittel.

Zeithorizont Mittel- bis langfristig

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Energiepolitisches Leitbild des Landkreises Würzburg

Präambel

Der Landkreis Würzburg unterstützt grundsätzlich die Energiepolitik der Bundesrepublik Deutschland, das Energiekonzept der Bayerischen Staatsregierung und das Energieleitbild der Region Mainfran- ken. Mit seinem eigenen Leitbild will er der spezifischen Situation des Landkreises als ländlich ge- prägten Raum Rechnung tragen und seine Potenziale und Stärken im Verbund mit den kreisangehöri-

gen Gemeinden zum Gelingen der Energiewende und zur Senkung der CO2-Emissionen einbrin- gen.

Die Energiewende kann nur durch das Zusammenwirken der Akteure aller staatlichen und gesell- schaftlichen Ebenen gelingen. Das vorliegende energiepolitische Leitbild stellt den Beitrag des Land- kreises Würzburg innerhalb dieser Gemeinschaftsaufgabe dar; eine Umsetzung des Leitbildes wird als ein Ziel politischen Handelns im Landkreis gesehen. Gleichzeitig fordert der Landkreis Würz- burg alle Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen und alle weiteren Akteure auf, aktiv an diesem Prozess teilzunehmen und einen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende zu leisten. Für die nachfol- genden Handlungsfelder „Energieerzeugung“ und„Energieverteilung“ hat der Landkreis nur eine auf die Landkreisliegenschaften bezogene bzw. keine eigene Handlungskompetenz. Er wird aber im Rahmen seiner Beteiligung an überregionaler Planung, durch Beratung der Gemeinden und durch Information der Bürgerinnen und Bürger auf die Prinzipien des Leitbildes hinwirken.

1) Handlungsfeld Energieerzeugung

Mit dem weiteren Ausbau der Anlagen für erneuerbare Energieträger sollen die Potenziale in den Bereichen Windkraft, Solar-, und Bioenergie erschlossen werden. Die Standortwahl für die Anlagen wird jeweils einer detaillierten und objektiven Güterabwägung unterzogen, die ökologische und ökonomische Kriterien berücksichtigt.

Eine möglichst dezentrale und regionale Energieversorgung wird angestrebt.

1.1) Schwerpunkt Windenergie

Windenergieprojekte werden unter frühzeitiger Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Gemeinden bedarfsorientiert vorangetrieben.

Windparks sollen als Bürgerbeteiligungsmodelle eingerichtet werden.

1.2) Schwerpunkt Photovoltaik

Fassaden- und Dach-Photovoltaikanlagen haben Vorrang gegenüber Freiflächenanlagen.

Freiflächenanlagen sollen möglichst auf Konversions- und Deponieflächen und auf Flächen an Verkehrswegen beschränkt werden.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 183

1.3) Schwerpunkt Solarthermie

Die Potenziale der Nutzung von Solarthermie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunter- stützung in Wohngebäuden sind mit Priorität zu erschließen.

1.4) Schwerpunkt Bioenergie

Biomasse ist als Energiespeicher grundlastfähig und soll zur möglichst breiten Basis der Versor- gung mit regenerativer Energie ausgebaut werden. Vorhandene Potenziale sollen aber nicht übernutzt werden.

Die Nahrungs- und Futtermittelproduktion darf nicht beeinträchtigt werden.

Bei der Nutzung der Bioenergie ist die Anwendung der energieeffizienten Kraft-Wärme-Kopp- lung (KWK) anzustreben. Bei der Errichtung von KWK-Anlagen ist die räumliche Nähe zu Wärmeabnehmern zu beachten.

1.5) Schwerpunkt Geothermie

Der Einsatz oberflächennaher Geothermie ist bei der Erstellung neuer Bebauungspläne und für Neubauten grundsätzlich zu prüfen.

Eine großtechnische Nutzung der Tiefengeothermie ist aufgrund der geologischen Verhältnisse im Landkreis Würzburg nicht angeraten.

1.6) Schwerpunkt Wasserkraft

Die Nutzung der Wasserkraft wird durch drei große Kraftwerke am Main dominiert. Das Po- tenzial an Fluss-Wasserkraft ist damit ausgeschöpft.

Kleinere Wasserkraftanlagen befinden sich an den Main-Zuflüssen. Reaktivierung und Moder- nisierung ehemaliger Mühlen bzw. Altanlagen erschließen nur geringe energetische Potenziale und sind wegen der damit verbundenen Eingriffe in die Fließgewässer-Ökologie nicht prioritär zu behandeln.

2) Handlungsfeld Energiemanagement und -effizienz

Der Weg zur klimaschonenden Energieversorgung besteht aus der Umsetzung der Bausteine des Energie-Dreisprungs: Energieeinsparung durch Verbrauchssenkung, Nutzung energieeffizienter Syste- me und Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien.

Das Gelingen der Energiewende hängt wesentlich von der grundlegenden Weiterentwicklung der Speichertechnologie und der damit verbundenen Umgestaltung des Verteilernetzes für elektrische Energie ab. Der Landkreis unterstützt regionale Forschungs- und Entwicklungsbemühungen auf dem Gebiet der Speichertechnologie und den Ausbau von Leitungsnetzen für den Abtransport regional erzeugter elektrischer Energie und die Durchleitung für den überregionalen Energiebedarf.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 184

Die den Bedarf des Landkreises übersteigende Produktion an Strom, die sich aus dem hohen Aus- baugrad erneuerbarer Energien im Landkreis ergibt, wird genutzt, um die regionale Wertschöpfung zu fördern und die Versorgung innerhalb der Region Mainfranken, vor dem Hintergrund der Ab- schaltung des AKW Grafenrheinfeld, auch in Zukunft zu sichern.

Die Errichtung von Nahwärmenetzen ist eine Aufgabe der Gemeinden, die der Landkreis empfiehlt.

Der Landkreis sucht den Kontakt zu Energieversorgern und Netzbetreibern, um den Umbau der Ener- gieversorgungsnetze zum Einsatz intelligenter Smart-Grid-Systeme zu begleiten.

3) Handlungsfeld eigene Verantwortlichkeiten

3.1) Liegenschaften

Der Landkreis hat mit seinen eigenen Gebäuden, Liegenschaften und Verwaltungen Hand- lungskompetenzen, die er nach Möglichkeit ausschöpft.

Die Energieverbräuche der kreiseigenen und gemieteten Gebäude des Landkreises werden re- gelmäßig erhoben, dokumentiert und ausgewertet.

Strom und Heizenergie werden auf regenerative Energieträger umgestellt. Bestehende Heizan- lagen werden sukzessiv umgerüstet, für Neubauten sind nur noch regenerative Energieträger zulässig. Der Landkreis mietet nach Möglichkeit nur solche Gebäude an, die dem Niedrig- Energie-Standard entsprechen und mit regenerativen Energieträgern betrieben werden.

Die Hausmeister öffentlicher Gebäude des Landkreises und der Gemeinden werden durch Schulungen zum energieoptimierten Betrieb der Heiz- und Beleuchtungsanlagen motiviert.

Für die öffentliche Beschaffung werden möglichst regional erzeugte Produkte bevorzugt.

Mit seinen Aktivitäten will der Landkreis Vorbild für Gemeinden, die Bevölkerung und das Ge- werbe sein.

3.2) Mobilität

Der Landkreis wirkt durch sein Kommunalunternehmen auf eine Stärkung des Öffentlichen Per- sonennahverkehrs (ÖPNV) hin, um eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs zu er- reichen.

Der Landkreis unterstützt Bemühungen seiner Bediensteten zu nachhaltiger Mobilität durch ent- sprechende Anreize im Öffentlichen Personennahverkehr in der Region Würzburg.

3.3) Information und Bildung

Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises werden durch die Öffentlichkeitsarbeit des Land- kreises zu einem energiesparenden und nachhaltigen Lebensstil motiviert.

Energieberatertage in den Gemeinden ermöglichen zielorientierte Beratung der Hauseigentü- mer für energieeffiziente Gebäudedämmung und Anlagentechnik.

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Besonderes Augenmerk legt der Landkreis auch auf (vor)schulische Aktivitäten in Sachen Um- welt- und Klimaschutz.

Der Landkreis nutzt seine Homepage zur Information über energierelevante Themen.

3.4) Politik und Kreisverwaltung

Der Landkreis erstellt ein Energiekonzept, das für alle Gemeinden die energierelevanten Daten dokumentiert, Ziele definiert und Maßnahmen konkretisiert.

Dem Landkreis ist eine möglichst breite Partizipation der Bürgerinnen und Bürger des Landkrei- ses bei der Umsetzung des Leitbildes sehr wichtig. Darüber hinaus unterstützt der Landkreis Ak- tivitäten von Bürgern und Kommunen sich an Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte wirt- schaftlich zu beteiligen.

Durch qualifiziertes und unabhängiges Personal in der Verwaltung wird sichergestellt, dass die energiepolitischen Verpflichtungen des Leitbildes umfassend wahrgenommen und eingehalten werden (Energiemanagement).

3.5) Allianzen

Der Landkreis strebt eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg zu deren Versorgung mit regional erzeugter regenerativer Energie an. Gleichzeitig werden die bestehenden ge- meinsamen Informations- und Bildungsangebote von Landkreis und Stadt Würzburg erhalten und gefördert.

Darüber hinaus wird die Abstimmung und Kooperation der Landkreise und kreisfreien Städte der Region Mainfranken bei energiepolitischen Fragen befürwortet.

Die Vernetzung der regionalen Akteure (Energieerzeuger, Netzbetreiber, Großabnehmer, Ge- nossenschaften, Interessengemeinschaften u.ä.) wird aktiv unterstützt.

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 186

Tabelle 63: Bestand erneuerbarer Energien in den Gemeinden des Landkreises Würzburg

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft Wasserkraft erneuerbare erneuerbare Gemeinde Dachflächen Freiflächen [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Altertheim 2,49 0,65 0,00 0,20 0,02 0,00 0,00 3,36 1.629

Aub 7,25 2,56 0,00 0,21 0,06 7,01 0,10 17,19 11.118

Bergtheim 13,91 3,27 0,00 0,49 0,05 14,02 0,00 31,74 9.314

Bieberehren 2,91 1,38 0,00 0,20 0,04 2,63 0,33 7,49 7.979

Bütthard 20,07 3,19 0,00 0,20 0,00 17,52 0,00 40,98 32.209

Eibelstadt 1,01 1,28 0,00 0,19 0,17 0,00 0,00 2,65 946

Eisenheim 4,27 0,57 0,00 0,17 0,04 0,00 0,00 5,05 3.798

Eisingen 1,73 0,71 0,00 0,20 0,08 0,00 0,00 2,72 760

Erlabrunn 5,82 0,19 0,00 0,14 0,12 0,00 11,83 18,10 10.625

Estenfeld 1,72 1,00 0,46 0,55 0,42 0,00 0,00 4,15 863

Frickenhausen a.Main 6,88 0,78 0,00 0,11 0,00 0,00 0,00 7,77 6.328

Gaukönigshofen 3,22 6,39 0,00 0,50 0,12 0,00 0,00 10,23 4.167

Gelchsheim 12,55 3,63 3,09 0,13 0,00 0,00 0,00 19,40 24.314

Gerbrunn 2,94 0,43 0,00 0,30 0,16 0,00 0,00 3,83 592

Geroldshausen 8,34 1,37 14,76 0,14 0,17 0,00 0,00 24,78 18.699

Giebelstadt 12,99 8,08 26,71 0,53 0,34 0,00 0,00 48,65 9.563

Greußenheim 6,28 0,38 1,43 0,22 0,00 0,00 0,00 8,31 5.223

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 187

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft Wasserkraft erneuerbare erneuerbare Gemeinde Dachflächen Freiflächen [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Güntersleben 5,82 0,92 0,00 0,34 0,06 14,02 0,00 21,16 4.808

Hausen b.Würzburg 15,66 1,66 0,00 0,42 0,00 0,00 0,00 17,74 7.394

Helmstadt 7,28 1,58 2,83 0,44 0,10 26,28 0,00 38,51 14.983

Hettstadt 6,37 0,63 0,00 0,30 0,01 0,00 0,00 7,31 2.000

Höchberg 0,70 0,70 0,00 0,64 0,35 0,00 0,00 2,39 251

Holzkirchen 5,28 0,37 0,00 0,11 0,03 0,00 0,00 5,79 6.224

Kirchheim 3,57 2,39 0,85 0,26 0,14 3,50 0,00 10,71 4.925

Kist 5,18 0,25 0,00 0,26 0,10 0,00 0,00 5,79 2.364

Kleinrinderfeld 4,14 0,83 0,00 0,20 0,02 0,00 0,00 5,19 2.472

Kürnach 3,05 1,24 1,12 0,49 0,12 0,00 0,00 6,02 1.324

Leinach 5,36 0,79 0,00 0,32 0,08 10,51 0,00 17,06 5.446

Margetshöchheim 5,61 0,30 0,00 0,28 0,04 0,00 0,00 6,23 1.948

Neubrunn 4,23 1,63 0,00 0,28 0,06 2,10 0,00 8,30 3.834

Oberpleichfeld 1,52 0,92 0,12 0,16 0,08 0,00 0,00 2,80 2.573

Ochsenfurt 45,00 6,93 0,00 1,14 0,25 17,52 13,14 83,98 7.429

Prosselsheim 23,78 1,30 5,12 0,21 0,19 0,00 0,00 30,60 25.955

Randersacker 1,08 0,66 0,00 0,15 0,02 0,00 10,95 12,86 3.743

Reichenberg 37,31 2,96 0,00 0,51 0,40 19,27 0,00 60,45 15.240

Remlingen 0,82 1,03 0,00 0,23 0,02 28,91 0,07 31,08 21.039

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 188

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft Wasserkraft erneuerbare erneuerbare Gemeinde Dachflächen Freiflächen [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Riedenheim 8,49 2,14 9,40 0,14 0,06 3,50 0,00 23,73 31.849

Rimpar 14,05 1,51 0,00 0,60 0,11 0,00 0,07 16,34 2.108

Rottendorf 5,16 2,45 0,00 0,46 0,46 0,00 0,00 8,53 1.622

Röttingen 14,71 2,40 0,00 0,24 0,00 0,00 0,67 18,02 10.969

Sommerhausen 2,51 0,87 0,00 0,15 0,08 0,00 0,00 3,61 2.182

Sonderhofen 2,44 2,13 3,84 0,20 0,06 7,01 0,00 15,68 19.029

Tauberrettersheim 6,12 0,80 0,00 0,08 0,00 0,00 0,26 7,26 8.522

Theilheim 8,13 0,30 0,00 0,28 0,20 1,31 0,00 10,22 4.354

Thüngersheim 4,55 0,46 0,00 0,24 0,01 0,00 0,00 5,26 1.977

Uettingen 6,69 0,54 0,00 0,17 0,08 0,00 0,00 7,48 3.935

Unterpleichfeld 52,84 5,30 0,00 0,36 0,02 0,00 0,00 58,52 20.454

Veitshöchheim 5,91 2,06 1,73 0,30 0,04 0,00 0,00 10,04 1.012

Waldbrunn 4,36 0,50 0,00 0,27 0,08 0,00 0,00 5,21 2.005

Waldbüttelbrunn 6,21 1,68 0,00 0,45 0,09 0,00 0,00 8,43 1.682

Winterhausen 1,93 0,51 0,00 0,19 0,00 0,00 0,00 2,63 1.802

Zell a.Main 2,72 0,37 0,00 0,15 0,06 0,00 0,00 3,30 769

Gesamt 442,96 86,97 71,46 15,50 5,21 175,11 37,42 834,63 5.219

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 189

Tabelle 64: Potenziale erneuerbarer Energien in den Gemeinden und gemeindefreien Gebieten des Landkreises Würzburg

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Gemeinde bzw. Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft2) Wasserkraft2) erneuerbare erneuerbare Dachflächen Freiflächen gemeindefreies Gebiet [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Altertheim 16,77 4,90 0,69 4,72 6,40 - - 33,48 16.266

Aub 11,06 6,70 2,87 6,46 7,86 - - 34,95 22.602

Bergtheim 20,64 9,10 0,00 8,77 11,10 - - 49,61 14.546

Bieberehren 10,14 2,44 0,00 2,36 3,36 - - 18,30 19.535

Bütthard 28,02 5,20 0,00 5,54 7,87 - - 46,63 37.071

Eibelstadt 2,35 7,07 0,00 6,84 7,78 - - 24,04 8.557

Eisenheim 4,68 3,61 0,00 3,49 4,89 - - 16,67 12.579

Eisingen 4,72 6,75 0,00 6,53 8,37 - - 26,37 7.360

Erlabrunn 1,43 3,02 0,00 2,92 3,90 - - 11,27 6.625

Estenfeld 13,25 9,95 0,46 9,63 12,17 - - 45,46 9.434

Frickenhausen a.Main 5,55 3,14 0,00 3,03 4,02 - - 15,74 12.817

Gaukönigshofen 28,62 7,93 0,00 7,67 10,30 - - 54,52 22.205

Gelchsheim 12,93 4,15 3,09 4,01 6,47 - - 30,65 38.403

Gerbrunn 3,74 8,53 0,00 8,25 10,66 - - 31,18 4.814

Geroldshausen 8,66 4,79 14,76 4,63 10,17 - - 43,01 32.464

Giebelstadt 38,38 18,23 26,71 17,64 24,97 - - 125,93 24.921

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 190

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Gemeinde bzw. Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft2) Wasserkraft2) erneuerbare erneuerbare Dachflächen Freiflächen gemeindefreies Gebiet [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Gramschatzer Wald1) 11,36 0,07 0,00 0,07 0,14 - - 11,64 0

Greußenheim 12,43 4,30 1,43 4,16 5,13 - - 27,45 17.246

Güntersleben 10,36 8,28 0,00 8,01 10,53 - - 37,18 8.454

Guttenberger Wald1) 9,06 1,96 1,39 1,90 4,17 - - 18,48 0

Hausen b.Würzburg 15,33 7,61 0,00 7,36 9,23 - - 39,53 16.479

Helmstadt 14,53 7,93 6,30 7,67 7,84 - - 44,27 17.230

Hettstadt 10,17 6,76 0,93 6,54 8,57 - - 32,97 9.019

Höchberg 29,45 18,35 0,00 17,75 19,26 - - 84,81 8.937

Holzkirchen 5,21 2,43 0,00 2,35 1,95 - - 11,94 12.853

Irtenberger Wald1) 7,80 0,02 0,00 0,02 0,04 - - 7,88 0

Kirchheim 13,22 8,06 3,12 7,80 10,05 - - 42,25 19.404

Kist 2,98 4,58 0,74 4,43 5,65 - - 18,38 7.513

Kleinrinderfeld 6,20 6,17 0,00 5,96 6,39 - - 24,72 11.772

Kürnach 9,04 10,63 1,12 10,28 11,98 - - 43,05 9.476

Leinach 16,96 6,70 0,00 6,48 9,32 - - 39,46 12.604

Margetshöchheim 3,14 5,65 0,00 5,47 6,50 - - 20,76 6.483

Neubrunn 16,02 6,47 0,00 6,26 8,25 - - 37,00 17.086

Oberpleichfeld 7,07 2,69 1,04 2,60 3,72 - - 17,12 15.718

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 191

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Gemeinde bzw. Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft2) Wasserkraft2) erneuerbare erneuerbare Dachflächen Freiflächen gemeindefreies Gebiet [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Ochsenfurt 46,27 34,74 0,00 33,60 41,03 - - 155,64 10.799

Prosselsheim 16,51 3,61 5,12 3,50 6,57 - - 35,31 29.945

Randersacker 29,01 6,94 3,75 6,71 8,61 - - 55,02 16.015

Reichenberg 25,65 14,41 0,00 13,94 15,75 - - 69,75 17.582

Remlingen 13,76 4,74 0,00 4,58 6,27 - - 29,35 19.867

Riedenheim 17,03 3,40 9,40 3,28 5,54 - - 38,65 51.866

Rimpar 20,84 16,29 0,00 15,75 19,70 - - 72,58 9.362

Rottendorf 12,21 11,95 11,42 11,56 13,57 - - 60,71 11.553

Röttingen 17,69 7,61 0,00 7,36 9,29 - - 41,95 25.548

Sommerhausen 2,68 3,84 0,00 3,72 4,75 - - 14,99 9.020

Sonderhofen 16,64 2,78 3,84 2,69 5,18 - - 31,13 37.790

Tauberrettersheim 6,10 2,19 0,00 2,12 3,07 - - 13,48 15.813

Theilheim 7,06 4,47 3,42 4,32 5,68 - - 24,95 10.624

Thüngersheim 12,63 5,64 0,00 5,45 7,04 - - 30,76 11.560

Uettingen 8,13 6,23 5,83 6,03 8,09 - - 34,31 18.040

Unterpleichfeld 19,59 9,60 0,00 9,28 11,14 - - 49,61 17.341

Veitshöchheim 6,82 20,28 1,73 19,61 26,08 - - 74,52 7.514

Waldbrunn 5,13 4,99 4,07 4,83 6,36 - - 25,38 9.759

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz 192

Gesamte Gesamte Photovoltaik Photovoltaik Gemeinde bzw. Bioenergie Solarthermie Geothermie Windkraft2) Wasserkraft2) erneuerbare erneuerbare Dachflächen Freiflächen gemeindefreies Gebiet [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] Energien Energien [GWh] [GWh] [GWh] [kWh/Ew]

Waldbüttelbrunn 12,58 12,94 0,00 12,51 13,19 - - 51,22 10.213

Winterhausen 4,75 4,10 15,60 3,97 4,69 - - 33,11 21.306

Zell a.Main 5,10 6,64 0,00 6,42 7,01 - - 25,17 5.870

Gesamt 717,45 401,56 128,83 388,83 497,62 364,2 37,46 2.535,95 15.869 1) In dieser Tabelle sind – im Gegensatz zu der Bestandstabelle – auch Angaben zu den gemeindefreien Gebieten enthalten, da sich hier auch Potenziale (z. B. Bioenergie) ergeben. Es wurden jedoch keine Pro-Kopf-Werte angegeben, da diese Gebiete nicht dauerhaft bewohnt sind. 2) Für Wind- und Wasserkraft haben die Berechnungen Gesamtpotenziale ergeben, die jedoch aus methodischen Gründen nicht auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt werden können (Kapitel 3.2.5 und 3.2.6).

ThINK – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz