Liechtenstein Politische Schriften

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Liechtenstein Politische Schriften Liechtenstein Politische Schriften BAND 30 Wilfried Marxer Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft, Vaduz 2000 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität In der politikwissenschaftlichen Forschung werden seit vielen Jahrzehn- Zürich im Wintersemester 1999/2000 auf Antrag von Prof. Dr. Ulrich Klöti als ten empirische Untersuchungen durchgeführt, um das Wahlverhalten Dissertation angenommen. und die Wahlmotive sowie deren Veränderungen beschreiben und erklä- ren zu können. Verschiedene Länder und Forschungsinstitute haben da- bei eine Vorreiterrolle eingenommen. In Liechtenstein hat sich diese Form der Wahlforschung bisher nicht etabliert. Das will nicht heissen, dass das Wahlverhalten in Liechtenstein bisher eine grosse Unbekannte war. Durch die Kleinräumigkeit und die überschaubaren sozialen Ver- hältnisse war bis vor wenigen Jahren weitgehend bekannt, wer welche Partei wählt. Das Hauptmotiv bestand dabei darin, dass die Familie schon immer diese Partei gewählt hatte. Inzwischen bereitet es auch den versierten KennerInnen der politi- schen Szene immer mehr Probleme, das Wahlverhalten der WählerInnen einigermassen zuverlässig einordnen zu können. Die sozialen Bindun- gen lassen nach, die Zahl der WählerInnen nimmt laufend zu, es sind © 2000 Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft neue Parteien entstanden, die Parteibindungen werden schwächer und FL-9490 Vaduz, Postfach 44 durch den wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand hat der Stellen- ISBN 3-7211-1044-7 wert der Parteien abgenommen. Druck: Gutenberg AG, Schaan Am 2. Februar 1997 fanden Wahlen zum liechtensteinischen Landtag Grafische Gestaltung: Atelier Silvia Ruppen, Vaduz statt. Das Forschungsprojekt «Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürs- tentum Liechtenstein» will mit den Mitteln der sozialwissenschaftlichen Datenanalyse eine Standortbestimmung des Wahlverhaltens in Liechten- Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme stein vornehmen und den Anschluss Liechtensteins an die internationale Marxer, Wilfried: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Wahlforschung wenigstens in Ansätzen schaffen. Liechtenstein / Wilfried Marxer. – Vaduz: Verl. der Liechtensteini- Ich danke den Stiftungen, die das Forschungsprojekt einschliesslich schen Akad. Ges., 2000 der repräsentativen Nachwahlumfrage durch das Meinungsforschungs- (Liechtenstein, Politische Schriften ; Bd. 30) Institut IHA-GfM finanziell unterstützt haben: Gedächtnisstiftung ISBN 3-7211-1044-7 Peter Kaiser, Stiftung fürstl. Kommerzienrat Guido Feger, Karl Mayer Stiftung und Stiftung Pro Liechtenstein. 5 Ein herzlicher Dank geht an Prof. Dr. Ulrich Klöti, Leiter des Instituts Inhaltsverzeichnis für Politikwissenschaft der Universität Zürich, der den Fortgang der Arbeit kritisch begleitet hat und die Arbeit als Dissertation der Uni- versität Zürich angenommen hat. Ebenso danke ich den Teilneh- merInnen des Doktorandenkolloquiums am Politikwissenschaftlichen Institut, insbesondere Dr. Daniel Schloeth, für die Anregungen und Hinweise. Dem Liechtenstein-Institut danke ich nicht nur für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, sondern auch für Anregungen aus dem Kreise der Forschungsbeauftragten und des Wissenschaftlichen Rates. 1 Einleitung 13 Ganz besonders möchte ich Dr. Gerard Batliner, lic. phil. Paul Vogt, Dr. Herbert Wille und Georg Kieber für die kritische Durchsicht des 1.1 Stand der Forschung in Liechtenstein 13 Manuskriptes oder Teilen davon danken. Dem Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft bin 1.2 Fragestellungen 20 ich dankbar, dass er die Drucklegung der Arbeit übernommen hat. 1.2.1 Tradition und Moderne 20 Herrn Dr. Heinz Krummenacher vom Meinungsforschungs-Institut 1.2.2 Institutionelle Faktoren 21 IHA/GfM danke ich für die angenehme Zusammenarbeit bei der Daten- 1.2.3 Plausibilität bestehender Theorien 22 erhebung. Ferner danke ich den MitarbeiterInnen der Landesbibliothek, des 1.3 Abgrenzung der Untersuchung 23 Landesarchives und der Universitätsbibliothek Zürich, die durch ihre 1.3.1 Landtagswahl im Mittelpunkt 23 zuvorkommende Art die Arbeit des Forschers erleichtert haben. 1.3.2 Zeithorizont 24 Nicht zuletzt danke ich meiner Frau Maja Marxer-Schädler und mei- 1.3.3 Aggregat- und Individualdaten 24 nen Kindern Moritz und Florina für das Verständnis, dass meine physi- 1.3.4 Internationaler Vergleich 25 sche Anwesenheit nicht selten von geistiger Abwesenheit begleitet war, wenn sich die Gedanken in ein Problem verbissen haben. 1.4 Methodisches Vorgehen 26 1.4.1 Historischer Kontext 27 Triesen, Januar 2000 1.4.2 Datensätze 29 Wilfried Marxer 1.5 Gliederung der Arbeit 31 2 Politisches System Liechtensteins 33 2.1 Die Staatsform 34 2.1.1 Demokratische Elemente 36 2.1.2 Monarchische Elemente 39 2.1.3 Duale Staatsform: Quadratur des Kreises? 43 6 7 2.1.4 Die Regierung im Spannungsfeld der Staatsorgane 44 3.2.3 Hypothesen zur sozialpsychologischen Wahltheorie 156 2.1.5 Zusammenfassung: Stellenwert der Landtagswahlen 52 3.2.4 Hypothesen zur ökonomischen Wahltheorie 157 3.2.5 Hypothesen zu Volatilität und Wählerwanderung 158 2.2 Das Stimm- und Wahlrecht 53 2.2.1 Wahlen und Wahlsysteme 53 2.2.2 Wahlrechtsgrundsätze und Wahlsysteme 55 4 Wahlergebnis und Analysemethoden 160 2.2.3 Wahlrecht bei den Landtagswahlen 1997 56 2.2.4 Zusammenfassung: Wie wird gewählt? 66 4.1 Landtagswahlen 1997: Die Ergebnisse 160 4.1.1 Die kandidierenden Parteien 160 2.3 Parteien und Parteiensystem 67 4.1.2 Wahlkampf 1997 160 2.3.1 Der Begriff politische Partei 68 4.1.3 Wahlbeteiligung 161 2.3.2 Entstehungsgeschichte der Parteien 72 4.1.4 Ungültige und leere Stimmen 162 2.3.3 Parteiengeschichte Liechtensteins 78 4.1.5 Amtliches Wahlergebnis 163 2.3.4 Das Parteiensystem 93 4.1.6 Ende der Koalition in Liechtenstein 163 2.3.5 Ursachen des Parteiensystems in Liechtenstein 95 4.1.7 Selbstgenannte Wahlgründe 164 2.3.6 Zusammenfassung: Parteien bei den Wahlen 1997 105 4.2 Validität der Daten und Analyseverfahren 165 2.4 Medien und Wahlbeeinflussung 106 4.2.1 Validität der Daten 166 2.4.1 Eingrenzung des Untersuchungsfeldes 106 4.2.2 Zu den statistischen Analyseverfahren 168 2.4.2 Medienlandschaft in Liechtenstein 107 2.4.3 Medien und Politik 117 2.4.4 Medien und Wahlbeeinflussung in Liechtenstein 126 5 Empirische Analysen 181 2.4.5 Zusammenfassung: Medien, Parteien, Wahlverhalten 137 5.1 Partizipation und Abstinenz 181 5.1.1 Die Partizipationsforschung 181 3 Wahltheorien und Hypothesen 138 5.1.2 Determinanten der Partizipation 185 3.1 Bestehende Wahltheorien 138 5.2 Soziodemografische Basis der Parteien 202 3.1.1 Soziostruktureller Ansatz 139 5.2.1 Bivariate Datenanalyse 203 3.1.2 Sozialpsychologischer Ansatz 142 5.2.2 Multivariate Analyse 219 3.1.3 Rational Choice-Ansatz 146 5.2.3 Vergleich der Grünen in Deutschland mit der FL 221 3.1.4 Schematische Synthese der Wahltheorien 149 5.2.4 Zusammenfassung der soziodemografischen Analyse 223 3.1.5 Wertewandel und Niederschlag in der Wahltheorie 151 5.3 Traditionelles Wahlverhalten 224 3.2 Hypothesen zum Wahlverhalten in Liechtenstein 155 5.3.1 Bivariate Datenanalyse 225 3.2.1 Hypothesen zur Partizipation 155 5.3.2 Multivariate Datenanalyse 231 3.2.2 Hypothesen zur soziostrukturellen Wahltheorie 155 5.3.3 Internationaler Vergleich 234 8 9 5.4 Parteiidentifikation 235 5.10 Marketing der Parteien 334 5.4.1 Konstanz, Wandel und Bedeutung 235 5.10.1 Beurteilung der Wahlkampfmittel 336 5.4.2 Definition der Parteiidentifikation 237 5.10.2 Kontaktaufnahme durch Parteien 338 5.4.3 Bivariate Datenanalyse 238 5.4.4 Vergleich mit deutschsprachigen Ländern 243 5.11 Wahlabschneiden der Frauen 342 5.11.1 Frauen im Landtag: ein Rückblick 343 5.5 Kurzfristige Parteineigung 248 5.11.2 Unterschiede nach Wahlkreisen 351 5.5.1 Bivariate Datenanalyse 248 5.11.3 Frauenwahl nach soziodemografischen Merkmalen 356 5.5.2 Sympathiebeurteilung und Wahlverhalten 251 5.11.4 Zusammenfassung: Wahlabschneiden der Frauen 360 5.5.3 Ist die Sympathieverteilung lagerkonform? 253 5.6 Issueorientiertes Wahlverhalten 255 6 Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick 361 5.6.1 Bivariate Datenanalyse 256 5.6.2 Multivariate Datenanalyse 263 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 361 5.6.3 Internationaler Vergleich 265 6.1.1 Die Wahltheorien 361 6.1.2 Das Partizipationsverhalten 364 5.7 Ökonomisches Wählen und Protestwählen 266 6.1.3 Volatilität und Wählerwanderung 365 5.7.1 Bivariate Datenanalyse 267 6.1.4 Politisches Marketing 366 5.7.2 Multivariate Datenanalyse 277 6.2 Ausblick 367 5.8 Persönlichkeitswahl 278 6.2.1 Der Blick in die Zukunft 367 5.8.1 Theoretischer Bezugsrahmen 278 6.2.2 Weitere Forschungsfragen 369 5.8.2 Bivariate Datenanalyse 281 6.2.3 Schlussbemerkung 372 5.8.3 Multivariate Datenanalyse 289 5.8.4 Persönlichkeitsaspekte in den Aggregatdaten 291 7 Anhang: Fragebogen der Nachwahlbefragung 373 5.9 Volatilität: Wie stabil ist das Wahlverhalten? 299 5.9.1 Wechselwählen: eine Definitionsfrage 300 5.9.2 Datenbasis: Aggregatdaten und Individualdaten 301 8 Quellen und Literatur 382 5.9.3 Anteil der WechselwählerInnen 302 5.9.4 Entwicklung der Volatilität 304 8.1 Printmedien 382 5.9.5 Merkmale der WechselwählerInnen 309 5.9.6 Wählerströme zwischen den Parteien 319 8.2 Literatur 382 5.9.7 Stimmentransfer zwischen den Parteien 323 5.9.8 Freie Liste als Drehscheibe der Wählerströme? 332 Über den Autor 398 10 11 1. 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