Veröffentlichungen Des Liechtensteinischen Landesarchivs 3

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Veröffentlichungen Des Liechtensteinischen Landesarchivs 3 Veröffentlichungen des Liechtensteinischen Landesarchivs 3 eröffentlichungen des Liechtensteinischen Landesarchivs 3 V Zum Umschlag Die Gestaltung der Umschlagseite soll die Zielsetzung der neuen Schriftenreihe zum Aus- druck bringen: Die senkrechten Unterteilungen deuten die Aussenseite einer modernen Roll- gestellanlage an. Hinter dieser modernen Fassade ist ein Auszug aus einer alten Hand- schrift zu sehen – die Bestimmungen in der Dienstinstruktion von 1719 über das Archiv. Die Rollgestellanlage ist geöffnet und bietet einen Einblick in die verborgenen Archivschätze. Der Ausschnitt zeigt eine Visualisierung des geplanten neuen Archivgebäudes. Veröffentlichungen des Liechtensteinischen Landesarchivs 3 Herausgegeben vom Liechtensteinischen Landesarchiv Vaduz 2006 Grusswort Redaktion: Paul Vogt Satz und Gestaltung: Atelier Silvia Ruppen, Vaduz Druck: Hilty Buch- und Offsetdruckerei, Schaan Obwohl in Liechtensteins Archiven unschätzbare histo- Bindung: Buchbinderei Wolfgang Matt, Schaan rische Zeichen unseres kulturellen und gesellschaftlichen Erbes ruhen, steht das archivarische Bemühen in Liech- Abbildungsnachweis tenstein gegenüber zeitgenössischen kulturellen Aktivitä- Visualisierung Umschlag: Keller und Brander, ten oftmals im Hintergrund. Schliesslich findet die Tätig- Architekten, Vaduz keit der Archive zumeist am Rande der öffentlichen Auf- Liechtensteinisches Landesarchiv: S. 11, 44, 45, 47, merksamkeit statt und bleibt interessierten Fachpersonen 65 (rechts), 67 (rechts), 68/69, 74, 76, 81 und Experten vorbehalten. Dabei enthalten unter ande- Sven Beham, Vaduz: S. 18, 23 rem die Gemeindearchive und vor allem das Liechtenstei- Heinz Preute, Vaduz: S. 13, 20, 26, 28, 30, 32, 34 nische Landesarchiv Quellen, die uns viele Phänomene (Modellaufnahmen) und Zusammenhänge erklären können, die heute selbst- Tiefbauamt: S. 15 verständlich sind oder die wir nicht oder kaum mehr ver- Amt für Personal und Organisation: S. 43 stehen. Auf diese Weise geben uns die Archive letztlich Gemeindearchiv Planken: S. 64, 67 (links) auch Antworten auf die Frage, weshalb unser Land und Manfred Wanger: S. 65 (links) seine Menschen heute so sind wie sie sind. Liechtensteinische Landesbibliothek: S. 80, 89 Die Schriftenreihe des Liechtensteinischen Landes- archivs setzt an dieser Stelle an und öffnet die Türen der Archive, indem sie der Öffentlichkeit ausgewählte Inhalte Auflage 300 Exemplare in aufbereiteter Form vorstellt. Im mittlerweile dritten Heft der Reihe werden unter anderem die archivarischen © Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz Quellen der Liechtensteinischen Botschaft in Bern, die Liechtenstein-Darstellung in Lexika des 19. Jahrhunderts zu einem Landesarchiv, das auch künftig über die erfor- sowie schliesslich das Gemeindearchiv Planken behan- derliche Infrastruktur verfügt, um seinen zentralen kultu- delt. Diese Zusammenstellung erlaubt einerseits einen rellen Aufgaben nachzukommen. historischen Aussenblick auf Liechtenstein und anderer- Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich bei der seits einen Blick ins Innerste – nämlich die Gemeinden. Lektüre dieses Hefts interessante sowie erhellende Mo- Ziel ist es, nach und nach sämtliche Gemeindearchive mente und bedanke mich abschliessend bei der Autorin vorzustellen. und den Autoren für diese wertvollen Beiträge zum bes- Liechtenstein hat in den letzten Jahren grosse An- seren Verständnis unserer historischen Wurzeln. strengungen unternommen, um im Ausland in seiner gan- zen Vielfalt und als zuverlässiger internationaler Partner Rita Kieber-Beck, Regierungsrätin wahrgenommen zu werden. Vor diesem Hintergrund ist es daher von besonderem Interesse, zu erfahren, wie Liechtenstein in der Vergangenheit über die Botschaft in Bern nach aussen gewirkt hat und wie Liechtenstein zu- dem vom Ausland – zumal in Lexika – gesehen wurde. So bildet das jüngste Heft der Schriftenreihe des Landes- archivs eine historische Exkursion, welche ein besseres Fundament schafft für das Verständnis der gegenwärtigen politischen Bestrebungen einer verstärkten internationa- len Vernetzung Liechtensteins. Der Beitrag über das Gemeindearchiv Planken dient einem doppelten Zweck: Einmal soll das Vorgehen bei der Erschliessung dokumentiert werden, zum Zweiten soll aber auch die Bedeutung unseres kleinsten Gemein- dearchivs bewusst gemacht werden und damit Verständ- nis für die in jüngster Zeit erfolgten Bemühungen zur Erhaltung und Nutzbarmachung dieses wertvollen Kul- turgutes geschaffen werden. Mit dem Beitrag über das Gemeindearchiv Planken wird die Vorstellung der Ge- meindearchive fortgesetzt. Dieser Innenblick vervollstän- digt den historischen Blick nach aussen. Den Beginn des aktuellen Hefts macht zunächst je- doch ein Beitrag über den Architekturwettbewerb zum Neubau des Landesarchivs. Dieser Architekturwettbe- werb markiert im Rahmen des vom Landtag beschlosse- nen Neubaus einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg Inhalt 9 Neubauprojekt für das Liechtensteinische Landesarchiv in Vaduz Michael Pattyn 41 Liechtensteinische Aussenpolitik konkret – Die Akten der Botschaft Bern 1944 bis 1994 Rupert Tiefenthaler 63 Das Gemeindearchiv Planken Antje Mai 79 Liechtensteins Statistik 1828 im Zeichen der Souveränität Rupert Tiefenthaler, Paul Vogt Neubauprojekt für das Liechtensteinische Landesarchiv in Vaduz Michael Pattyn 9 Die Planung eines Archivgebäudes stellt Architekten und die an Planung und Bau Beteiligten vor eine interessante und nicht alltägliche Aufgabe. Und wenn es sich dabei nicht nur um irgendein Archivgebäude handelt, sondern um das Landesarchiv eines Kleinstaates wie jenes des Fürstentums Liechtenstein, dann ist dies zweifelsohne eine ganz besondere Situation. 160 km2 Staatsgebiet, da- von 1/3 Siedlungsgebiet und 2/3 Gebirge, 34 000 Ein- wohner mit einem Ausländeranteil von rund 35 %, eine sich seit den 1950er Jahren überaus positiv entwickelnde Wirtschaft sowie der Umstand, ein Fürstentum zu sein, zeichnen die besondere Lage dieses Landes aus. «Das Landesarchiv ist sowohl für die Entwicklung des demokratischen Rechtsstaats wie auch für die Förde- rung des liechtensteinischen Identitätsbewusstseins von grosser Bedeutung. Das Archiv hat den gesetzlichen Auf- trag, kulturelles Erbe zu bewahren und die Überlieferung wichtiger Informationen zu gewährleisten. Es dient da- mit Informations- und Dokumentationsbedürfnissen des Staates wie auch der Wissenschaft und der Gesellschaft... Das Archiv ist nicht nur das Gedächtnis des Staates, son- dern auch eine Schatzkammer mit liechtensteinischem übrigen Landesbehörden dachte vor bald 50 Jahren noch Kulturgut.» Mit diesen Worten beschrieb Landesarchivar kaum jemand. Im südlichen Teil des Obergeschosses lic. phil. Paul Vogt im «Bericht und Antrag an den Land- waren zunächst Verwaltungsräume der Pressestelle, der 10 tag zur Errichtung eines Neubaus für das Liechtensteini- Motorfahrzeugkontrolle und des Amts für Volkswirt- 11 sche Landesarchiv und für Verwaltungsräume der Regie- schaft untergebracht, die in weiterer Folge zu Arbeitsräu- rung»1 die staatspolitische Bedeutung des Landesarchivs. men des Landesarchivs und zur Telefonzentrale der Rund 6000 Laufmeter Aktenmaterial, in erster Linie Ak- Liechtensteinischen Landesverwaltung umgewandelt ten der Regierung, der Gerichte und Ämter, widerspie- wurden. Das Erdgeschoss wurde bis zum Neubau des geln die Tätigkeit der Behörden und dokumentieren Polizeigebäudes im Jahre 1991 für Garagen der Regierung einen bedeutenden Teil des politischen und gesellschaft- und der Landespolizei genutzt, die im Regierungsge- lichen Lebens im Land. bäude untergebracht war. Die seit den 1970er Jahren bestehende Raumnot bei Das aus dem Regierungsarchiv hervorgegangene der Unterbringung des jährlich um durchschnittlich etwa Landesarchiv benötigte in den Folgejahren immer mehr 300 Laufmeter anwachsenden Aktenmaterials sowie des- Platz. Eine systematische Übernahme der Akten der Ge- sen aus konservatorischer Sicht unbefriedigende Unter- richte und der ständig zahlreicher werdenden Amtsstel- bringung in nicht kulturgüterschutztauglichen Räumen len war jedoch erst nach einer Erweiterung des Archivge- liessen die Frage nach den Möglichkeiten einer langfristi- bäudes im Jahre 1977 durch Aufstockung des südlichen gen und fachgerechten Unterbringung von Archivgut Teils und durch den personellen Ausbau ab Anfang der entstehen. Neben dem Fehlen von geeigneten und ausrei- 1980er Jahre möglich. In der Folge wurde das Liechten- chenden Magazinen machte auch der Mangel an geeigne- steinische Landesarchiv durch zwei weitere Umbauten ten Verwaltungsräumen für das Archivpersonal und die unmittelbaren Regierungsmitarbeiter einen Erweite- rungs- oder Neubau notwendig. Das ursprüngliche Archivgebäude in Vaduz Im Jahr 1961 wurde unmittelbar hinter dem Regierungs- gebäude am Hangfuss des Vaduzer Schlosswaldes ein zweigeschossiges Verwaltungs-, Magazin- und Garagen- gebäude errichtet. Im Obergeschoss dieses in einer Stahl- beton- und Ziegelsteinkonstruktion ausgeführten Gebäu- des befand sich in der nördlichen Hälfte ein Magazin- raum, in dem die Akten der Regierung aufbewahrt wurden. Das Archiv wurde damals entsprechend seiner effektiven Funktion noch als «Regierungsarchiv» be- Bestehendes Archivgebäude aus dem Jahre 1961 (1977 aufge- zeichnet – an die sichere Archivierung der Unterlagen der stockt). erweitert, nämlich durch die Umbauten der Garagen im lichen Ideen- und Projektwettbewerb zur Neugestaltung Erdgeschoss in den Jahren 1994 und 1998, ohne dass je- des Viertels. Ein selbstbewusst neben dem Regierungsge- doch dadurch eine funktional befriedigende
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