Februar 2019 Das Wechselmodell Soziale Themen besetzten

Viele Kinder leben nach einer Scheidung überwie- gend bei einem Elternteil, meistens die Mutter. Passt diese Form des Zusammenlebens in einer sich verändernden Lebens- und Arbeitswelt heute überhaupt noch? Oder funktioniert es besser, wenn Scheidungskinder im Wechsel bei Vater und Mutter leben? Dieses Wechselmodell will die FDP zur Regel machen. Eine Kinderbetreuung, die sich nach derzeitigem Stand nur etwa gut zehn Pro- zent der Ex-Paare gleichberechtigt 50 zu 50 teilen. Im Fokus politischer Bemühungen sollte stehen, Familien durch familien-freundliche Arbeitsmarkt- reformen sowie bedarfsgerechte Kinderbetreu- ungsangebote zu entlasten und damit partner- schaftliches Zusammenleben bestmöglich zu un- terstützen. Für den Trennungsfall darf nicht in Schubladen gedacht werden: Vorgefertigte und als Regelfall ausgeschriebene Betreuungsmodelle dürfen nicht individuellen Regelungen im Wege stehen. Für den Konfliktfall sollte verstärkt auf Mediation sowie ein lösungsorientiertes Handeln aller Beteiligten, auch der Behörden, gesetzt wer- den. Die Politik muss sich dafür einsetzen, dass Be- ratungsstellen, Familiengerichte, Verfahrenspfle- ger und Jugendämter durch Fortbildungsmöglich- keiten sowie eine gute personelle Ausstattung der Aufgabe, das beste Modell für alle Beteiligten zu finden, gerecht werden können. Das Wechselmo- dell muss im Sinne des Kindeswohls unterstützt und nicht vorgeschrieben werden. Im Rahmen von zukünftigen Überlegungen, sollten wir uns damit befassen, wie Familien in Rechtsfragen möglichst gut unterstützt werden können. Das Wechselmodell als Standard für Deutschland lehne ich ab.

Ausgabe Februar 2019 Seite 1 von 5 Klausurtagung Arbeitnehmergruppe 2019

Bei der diesjährigen Klausurtagung unserer Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion durften wir wieder großartige Gäste begrüßen und gute Gespräche führen. Nach Anreise der Teilnehmer folgte die Eröffnung und Einführung in das Tagungsprogramm durch Uwe Schummer, MdB, unserem Vorsitzenden der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen sowie eine kurze Begrüßung durch Andreas Hubert, Mitglied des Bundesvorstandes des DBwV (Deutscher BundeswehrVerband), in dessen Räumlichkeiten wir unsere Klausurtagung abhalten konnten. Mit NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann, dem CDA-Bundesvorsitzenden und Mitglied des Präsidiums der CDU Deutschlands, sprachen wir offen und ungeschönt über aktuelle arbeitnehmerpolitische Themen. Zum Thema Brexit und Protektionismus – Was tun für Wirtschaft und Arbeitsplätze in Deutschland und Europa? Unter- hielten wir uns mit unserem Kollegen Elmar Brok, MdEP, der zudem Brexit-Beauftragter des Europäischen Parlaments ist und uns Einblicke in den aktuellen Prozess geben konnte. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens führten wir die Diskussion in geselligem Rahmen mit , MdB, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, fort und ließen den Abend zusammen ausklingen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die guten Einblicke und Gespräche!

Der zweite Tag unserer Klausurtagung fand in den Räumlichkeiten des Deutschen Bundestages statt. Zunächst konnten wir Frank Bsirske, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, zum Arbeitsfrühstück begrüßen. Den Abschluss bildete eine fraktionsinterne Aussprache, in der wir u. a. Beschlussvorschlägen berieten.

Ausgabe Februar 2019 Seite 2 von 5 CSA-Landesvorstandssitzung

Der CSA Landesvorstand tagte im Februar in Nürnberg. Wir blickten zurück auf den Parteitag, planten unsere Veran- staltungen für 2019, berieten über die überwiesenen Anträge unserer Landesversammlung und diskutierten über die Zukunft der Rente. Danke an alle für die konstruktiven Gespräche!

Ausgabe Februar 2019 Seite 3 von 5 In der Arbeitnehmergruppe: Gespräche zum Thema Grundrente

Wer mindestens 35 Jahre „Grundrentenzeiten“ auf- weisen kann, soll laut dem Vorschlag von Bundes- minister einen Zuschlag auf seine Rente erhalten – und zwar ohne eine Bedürftigkeit- sprüfung.

Grundlage der Berechnung sind die Entgeltpunkte (EP), die aufgrund der eigenen Beiträge während des gesamten Versicherungslebens aus den „Grundrentenzeiten“ erworben wurden. Die Höhe der Grundrente ergibt sich aus den im Einzelfall er- worbenen Entgeltpunkten und einem Zuschlag, der für Menschen, die 35 Jahre ein Einkommen in Höhe des Mindestlohns bei Vollzeit gearbeitet haben, zu einer monatlichen Bruttorente oberhalb der durchschnittlichen Grundsicherung führen. Mit höherem Einkommen wird der Zuschlag allmählich abgeschmolzen.

Eine Friseurin, die 40 Jahre auf dem Niveau des Mindestlohns voll gearbeitet hat, kommt derzeit auf eine monatliche Rente von rund 512,48 Euro, mit der Grundrente käme sie künftig auf eine Monatsrente von 960,90 Euro. Davon werden 3 bis 4 Millionen Menschen profitieren können. Klingt zunächst gerecht, doch ist es das auch? Die starre Abrisskante von 35 Jahren bedeutet nach dem heilschen Konzept der Grundrente in der Realität: Ein Mensch, der 34 Jahre in Vollzeit gearbeitet hat, wird weniger haben als jemand, der 35 in Teilzeit arbeitete. Damit wird das Äquiva- lenzprinzip erheblich ausgehöhlt.

Doch schlechtreden ist nicht zielführend. Als Union sollten wir keine Angst haben, uns als Volkspartei auch gerade bei sozialen Themen inhaltlich zu positionieren. Wir sagen daher ganz klar: Lebensleistung verdient Respekt. Wer ein Le- ben lang gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, muss im Alter mehr haben als die Grundsicherung. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass Arbeit sich lohnt − auch in der Rente.

Der Vorschlag von BM Hubertus Heil ist in der vorgelegten Form weder vereinbar mit dem Koalitionsvertrag noch mit den Prinzipien der Rentenversicherung. Insbesondere lässt das vorliegende Papier die Kosten offen und auch die Frage, wer sie zahlen soll. In groben Zahlen beträfe das Konzept des Koalitionsvertrags rund 130.000 Menschen und würde den Steuerzahler 200 Millionen Euro kosten. Die Grundrente, wie sie Minister Heil vorgestellt hat, beträfe rund 3—4 Millionen Menschen und ihre Kosten würden sich auf geschätzte 4—6 Milliarden Euro belaufen. Wie diese finanziert werden sollen, ohne die jungen Generationen erheblich zu belasten, ist fraglich. Einen Detail—und Finanzierungsvor-

schlag hat Bundesminister Heil bereits angekün- digt. Für uns als Union heißt das aber: Nicht ausru- hen, sondern schnell handeln im Sinne des Koaliti- onsvertrages. Wir wollen baldmöglich denen hel- fen, die es wirklich brauchen. Dabei halten wir an der Bedürftigkeitsprüfung fest. Wir können über das WIE der Bedürftigkeitsprüfung diskutieren, aber nicht über das OB.

Eva Rindfleisch, die Geschäftsführerin der CDA, stellte zum Abschluss noch das Konzept der „Plus- Rente“ vor, das einen guten Kompromiss zwischen Koalitionsvertrag und der Grundrente zeichnet, eine kluge Finanzierung mit inbegriffen.

Ausgabe Februar 2019 Seite 4 von 5 Sozialministerin Kerstin Schreyer und Staatssekretärin Nina Trautner im Gespräch mit Bundes- und Landtagsabgeordneten aus dem Bereich, Arbeit, Soziales und Familie. Themen: Arbeitszeit, Rente, Familien.

„Die Idee der Anerkennung von Lebensleistung in der Rente ist richtig, sie muss nur ausgleichend umgesetzt werden. Schlechtreden ist nicht zielführend. Als Union sollten wir keine Angst haben, uns als Volkspartei auch gerade bei sozialen Themen inhaltlich zu positionieren.“ Volker Ullrich

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