55 | 18. März 2016

Zur Lage Wir müssen Lösungen präsentieren Breite Antwort auf die Wahlergebnisse notwendig

Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland- Pfalz und Sachsen-Anhalt sind für die CDU insgesamt völlig unbefriedigend verlaufen. Doch es gibt nicht nur eine Ant- wort darauf. Die Union – und damit auch die CDU/CSU- Bundestagsfraktion – müssen mehrere Schlussfolgerungen ziehen, von denen ich hier aber nur einige im Ansatz skiz- zieren kann. Erstens: In der Flüchtlingspolitik ist nach meiner festen Überzeugung die Bundeskanzlerin auf dem richtigen Kurs. Wir wollen die Zahl der Flüchtlinge spürbar und nachhaltig reduzieren. Gleichzeitig muss jedoch denjenigen, die von Tod oder Verfolgung bedroht sind, Schutz gewährt werden. Dazu ist eine europäische Lösung unter Einbeziehung der

Türkei notwendig – flankiert von nationalem und interna- Chaperon Laurence Foto: tionalem Handeln. Hier gibt es erhebliche Fortschritte. Die Zahl der Flüchtlinge sinkt – auch derer, die nach Griechen- Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion land kommen. haben, die große Zahl der Flüchtlinge allein ordnungsge- mäß zu erfassen. Der Staat muss sich aber insgesamt besser „Die Menschen erwarten gerade darstellen. Dazu gehört auch eine bessere Kriminalitätsbe- kämpfung. Ein Wohnungseinbruch beispielsweise kann von CDU und CSU, dass wir sie einen Menschen über Jahre verunsichern. Dennoch ist auf diesem Gebiet in fast allen Bundesländern über Jahre zu durch eine schwierige Zeit wenig geschehen. Auch wir vom Bund müssen die Bürger sicher noch stärker fördern, die ihre Wohnung oder ihr gemeinsam leiten“ Haus einbruchssicherer machen wollen. Hier müssen wir Lösungen präsentieren. Drittens: Für die Union ist in den nächsten Wochen vor Diese Entwicklung und auch die Maßnahmen, die wir be- allem wichtig, zu mehr Einigkeit in unserer Politik zu kom- reits getroffen haben, müssen die Bundesregierung und die men. Die Menschen erwarten gerade von CDU und CSU, Union den Bürgerinnen und Bürgern besser vermitteln. Bei dass wir sie durch eine schwierige Zeit gemeinsam leiten. vielen Menschen, die ich in letzter Zeit gesprochen habe, Wir dürfen diese Erwartung nicht enttäuschen. ist noch gar nicht angekommen, was alles gemacht und er- reicht wurde. Zweitens: Viele Bürgerinnen und Bürger sind generell unzufrieden, wie sich der Staat in einigen Bereichen reprä- sentiert. Zu diesem Eindruck hat natürlich auch beigetra- gen, dass die staatlichen Institutionen eine Weile gebraucht Inhalt Kommentar

HeadlineWir werden 1 Lösungen präsentieren 1 HeadlineFür Entspannung 2 am Wohnungsmarkt 2 Für Entspannung am sorgen 2 Headline 3 3 Kanzlerin warnt vor „Scheinlösungen“ Wohnungsmarkt sorgen inHeadline der Flüchtlingsfrage 4 34 Paket von Maßnahmen geplant „Barrierefreie Angebote können allen nutzen“ 4 von 518 Millionen Euro pro Jahr auf über eine Milliarde Euro ver- Christliche Flüchtlinge vor Übergriffen doppelt, die dann bis 2019 gezahlt schützen 5 wird. Dass die Länder angesichts „An der Spitze bleiben“ 6 dieser beachtlichen Vorleistung aktuell über eine weitere Finanz- Jugendliche vor Radikalisierung spritze diskutieren, ist schwer ver- bewahren 7 ständlich. Inwieweit die Länder Afrika mit anderen Augen sehen 8 die Gelder konzentriert für den Wohnungsbau einsetzen, bedarf Letzte Seite 9 noch des genauen Nachweises. Der Bund hat in seinem Be- richt ein Zehn-Punkte-Programm für eine Wohnungsbau-Offensive entworfen, die wir auch unter-

Foto: Dominik Butzmann Foto: stützen. Allerdings sind aus un- Michael Grosse-Brömer serer Sicht noch nicht alle Möglichkei- Erster Parlamentarischer Geschäftsführer ten ausgeschöpft, um den Wohnungs- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion markt zu entspannen. Es wäre auch Wir brauchen in den deutschen Bal- sinnvoll, darüber nachzudenken, wie lungszentren und Hochschulstädten wir wieder mehr Menschen die Chance dringend mehr Wohnraum, um den geben, in selbstgenutztes Wohneigen- Wohnungsmarkt zu entspannen. Gera- tum zu investieren. Wir dürfen jene de in Großstädten werden Familien im- nicht vergessen, die den Wunsch nach mer mehr an den Stadtrand gedrängt, einem Eigenheim haben. Die Eigen- weil sie in den Zentren keine bezahlba- tumsquote ist in Deutschland viel zu ren Wohnungen mehr finden. Wir ha- niedrig. Je mehr Häuser aber gebaut ben uns im Koalitionsvertrag darauf werden, desto mehr Mietwohnungen verständigt, mit einem ganzen Paket stehen zur Verfügung. von Maßnahmen mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei setzen Investitionsbereitschaft privater wir auf eine Stärkung der Investitions- Vermieter stärken tätigkeit, die Wiederbelebung des sozia- len Wohnungsbaus und eine ausgewo- Wir dürfen deshalb auch die Stärkung gene mietrechtliche und sozialpoliti- der Investitionsbereitschaft privater Impressum sche Flankierung. Vermieter nicht aus den Augen verlie- Herausgeber Die Bundesregierung hat nun in die- ren. Die geplante steuerliche Sonderab- Michael Grosse-Brömer MdB sem Rahmen den Bericht zum Bündnis schreibung für den Mietwohnungsbau MdB für bezahlbares Wohnen und Bauen ist ein erster, richtiger Schritt. Sie muss CDU/CSU-Bundestagsfraktion und zur Wohnungsbau-Offensive be- kommen und sollte durch Bundesrat Platz der Republik 1 11011 Berlin schlossen. Im Mittelpunkt steht ein und zügig beschlossen wer- Bündnis zwischen Ländern, kommuna- den. Wenn daran noch Veränderungen V.i.S.d.P.: Ulrich Scharlack len Spitzenverbänden sowie der Woh- stattfinden, sollte das nur unter dem Redaktion: Claudia Kemmer (verantw.) nungs- und Bauwirtschaft. Doch wir Aspekt der Sicherung von Investitions- sollten jetzt nicht so tun, als würden wir anreizen geschehen. Meine Bitte an den T 030. 227-5 30 15 gerade beim sozialen Wohnungsbau bei Bundesrat und unseren Koalitionspart- F 030. 227-5 66 60 [email protected] Null anfangen. Wir arbeiten seit Beginn ner: Wir sollten ein überzeugendes An- der Legislaturperiode intensiv an die- gebot an die machen, auf deren Investi- Diese Veröffentlichung der CDU/CSU-Fraktion sem Thema. Dass die Länder stärker in tionsbereitschaft wir bei der Bewälti- im Deutschen Bundestag dient ausschließlich den sozialen Wohnungsbau investieren gung der Wohnungsbauproblematik der Information. Sie darf während eines Wahl- können, liegt vor allem an der großzügi- angewiesen sind. Das sollten auch der kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbung gen finanziellen Unterstützung durch Bundesrat und unser Koalitionspartner verwendet werden. den Bund. Wir haben gerade die Mittel berücksichtigen.

2 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion im Plenum Kanzlerin warnt vor „Scheinlösungen“ in der Flüchtlingsfrage Schließung der Balkan-Route kritisiert – Für gemeinsame Lösung der EU mit der Türkei – Kauder fordert „menschliches Gesicht“ Europas

Bundeskanzlerin hat vor dem Bundestag eindringlich für eine Zusammenarbeit der Europäi- schen Union mit der Türkei gewor- ben, um die Flüchtlingskrise dauer- haft zu lösen. In ihrer Regierungser- klärung am Mittwoch sagte Merkel, es müsse Europa gelingen, „die Zahl der Flüchtlinge spürbar und dauerhaft zu reduzieren“. Mit Blick auf die Schlie- ßung der Balkan-Route warnte sie vor „Scheinlösungen“, die lediglich an den Symptomen und nicht an den Ursa- chen ansetzten. Was die Verhandlun- gen mit der Türkei angeht, so sicherte sie zu, es werde „keine Abstriche an unseren eigenen Prinzipien geben“. Die Staats- und Regierungschefs

der Europäischen Union kamen am alliance / dpa picture Foto: Donnerstag und Freitag zu einem wei- Bundeskanzlerin Merkel gibt Regierungserklärung zum EU-Gipfel ab teren Gipfel zusammen, um mit der Türkei über eine wirksame Sicherung herbergt, fair geteilt. Es gereiche der aus, über die Wünsche der Türkei zu der EU-Außengrenzen und die Ein- EU nicht zur Ehre, dass sie sich mit ei- reden, dabei aber „klare Kante zu zei- dämmung der illegalen Migration zu ner solchen fairen Lastenteilung bis- gen, wenn es um unsere eigenen Posi- beraten. Beim vergangenen Gipfel- lang so schwer getan habe, merkte sie tionen geht“ – etwa bei den Themen treffen vor eineinhalb Wochen hatte kritisch an. Meinungs- und Religionsfreiheit. die Türkei überraschend angeboten, Sowohl die Kanzlerin als auch der jeden illegalen Migranten, der auf sei- Fraktionsvorsitzende kritisierten ein- nem Weg über die Ägäis nach Grie- „EU-Beitritt der seitige nationale Maßnahmen von EU- chenland aufgegriffen wird, zurück- Staaten wie die Schließung der Balkan- zunehmen. Dafür solle die EU in glei- Türkei steht nicht Route. Auch Deutschland profitiere da- cher Zahl syrische Flüchtlinge, die in von, dass die Zahl der ankommenden der Türkei Zuflucht gesucht haben, auf der Asylsuchenden dadurch gesunken sei, auf legalem Wege aufnehmen. sagte Merkel. Anders sehe die Lage in Tagesordnung“ Griechenland aus, wo die Flüchtlinge Schleppern das Handwerk legen derzeit stranden. Die Zahl der Flücht- linge dürfe aber nicht nur für einige Merkel warb im Bundestag für diesen Die Kanzlerin äußerte Verständnis da- EU-Länder reduziert werden, sondern Vorschlag. Auch der CDU/CSU-Frakti- für, dass die Türkei für ihre Unterstüt- für alle, mahnte die Kanzlerin. Volker onsvorsitzende Volker Kauder sagte: zung Entgegenkommen verlange. So Kauder betonte: „Was wir im Augen- „Ohne den Beitrag der Türkei wird es dringt Ankara auf eine Beschleuni- blick in Griechenland erleben ist nicht nicht gehen.“ Der Vorschlag Ankaras gung der Verhandlungen mit der EU das Gesicht, das ich mir für Europa vor- hat zum Ziel, den Flüchtlingen den über Visafreiheit für türkische Bürger stelle.“ Europa müsse ein „menschli- Anreiz zu nehmen, in ein Schlauch- sowie die Eröffnung neuer Verhand- ches Gesicht“ zeigen. boot von Schleppern zu steigen. „Da- lungskapitel im EU-Beitrittsprozess. CSU-Landesgruppenchefin Gerda mit würde das grausame Sterben in Merkel betonte, dass es sinnvoll sei, Hasselfeldt betonte, mit rein nationa- der Ägäis endlich ein Ende finden“, über weitere Kapitel – etwa im Be- len Maßnahmen werde das Flücht- sagte Merkel. Außerdem würden so reich Justiz – zu sprechen, dass aber lingsproblem nicht zu lösen sein. Je die Lasten zwischen der Europäischen ein Beitritt der Türkei zur EU „jetzt mehr auf europäischer Ebene gelöst Union und der Türkei, die inzwischen wirklich nicht auf der Tagesordnung werde, desto geringer sei der Druck, zu 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge be- steht“. Auch Kauder sprach sich dafür nationalen Maßnahmen zu greifen.

3 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion im Gespräch „Barrierefreie Angebote können allen nutzen“ Uwe Schummer über die Reform des Behindertengleichstellungs- gesetzes – Erstmals Erklärungen in „Leichter Sprache“

Vorgaben gemacht. Deshalb müssen Die Verbände kritisieren, dass das wir hier nachbessern. Künftig sollen Gesetz keine Wirkung auf die Privat- auch für Gebäude im Bestand wirtschaft hat. Warum ist sie von den moderne Standards der Barrierefrei- Vorschriften ausgenommen? heit gelten – insbesondere dort, wo viel Publikumsverkehr herrscht. Schummer: Stimmt. Menschen mit Behinderungen stoßen in ihrem All- Ein weiteres Problem: Bei Behör- tag noch vielerorts auf Hürden – jen- denterminen sind Gebärdensprach- seits der Amtsgebäude. Wer im Roll- dolmetscher nicht immer verfügbar. stuhl sitzt, scheitert oft an Stufen Auch hier wollen wir Abhilfe schaf- oder Treppen von Geschäften, kann fen. Die Kommunikationshilfen für nicht jede Arztpraxis aufsuchen, hörgeschädigte oder taube Menschen kann nicht jedes Café oder Restaurant sollen ausgebaut werden. besuchen. Wer blind ist, kann ohne Hilfe nicht alleine einkaufen, weil die

Foto: Sven Siewert Sven Foto: Erstmals werden auch Menschen mit Preise nicht in Brailleschrift ausge- Uwe Schummer Lernschwierigkeiten von dem Gesetz schrieben sind. Gehörlose haben im Behindertenbeauftragter erfasst. Wie wird ihnen geholfen? Kino keine Möglichkeit, die Hand- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion lung mit Hilfe von Untertiteln zu ver- Schummer: Bescheide der Rentenver- folgen. Das sind nur einige Beispiele. Über zehn Millionen Menschen in sicherung, der Bundesagentur für Deutschland haben eine Beeinträch- Arbeit sowie der Unfall- oder Kran- Wir setzen aber mit Blick auf die tigung. Ihre Zahl steigt kontinuierlich kenversicherung sind für Menschen Privatwirtschaft vorerst weiter auf – nicht zuletzt aufgrund des demo- mit – und im Grunde auch für man- das Prinzip der freiwilligen Selbstver- grafischen Wandels. Vor 14 Jahren che Menschen ohne – Lernbeein- pflichtung. Unternehmen müssen trat das Behindertengleichstellungs- trächtigung nicht verständlich. Mit Menschen mit Behinderungen als gesetz in Kraft, mit dem wesentliche einer ergänzenden Erklärung in soge- Kunden wahrnehmen. In einer Schritte zur Barrierefreiheit eingeläu- nannter Leichter Sprache sollen diese alternden Gesellschaft ist das keine tet wurden. Das Reformgesetz, das Bescheide lesbar werden. Dieser Ser- Wohltätigkeit, sondern Marktanpas- am Donnerstag in erster Lesung im vice ist ein gutes Beispiel dafür, dass sung. Viele Unternehmer haben das Bundestag beraten wurde, dient dazu, barrierefreie Angebote allen nutzen schon heute erkannt und tun immer den Abbau von Barrieren im Verant- können. mehr dafür, attraktiv für alle Kunden wortungsbereich des Bundes voran- zu sein, indem sie erleichterten zutreiben. Darüber sprach „Fraktion Auch die Webseiten der Verwaltung sol- Zugang anbieten. In Österreich ist die direkt“ mit dem Behindertenbeauf- len barrierefrei werden. Was bedeutet Wirtschaft seit dem 1. Januar 2016 tragten der CDU/CSU-Bundestags- das? zur Barrierefreiheit verpflichtet. Wir fraktion, Uwe Schummer. werden sehr genau beobachten, wel- Schummer: Der Bund gestaltet seine che Wirkungen das Gesetz dort in der Herr Schummer, auf welche Barrieren Internetseiten seit Jahren weitgehend Praxis entfaltet. stoßen Menschen mit Behinderungen in barrierefrei. Doch seine interne Kom- Deutschland heutzutage noch und wie munikationsplattform – das Intranet Eine Möglichkeit bekommen wir kann der Bund Abhilfe schaffen? – hinkt den neuesten Standards hin- hierzulande allerdings, in den priva- terher. Die Mühlen der Verwaltung ten Sektor hineinzuwirken. Wer Schummer: Noch nicht alle Behörden mahlen bekanntlich etwas langsa- künftig Fördermittel des Bundes sind heute für Menschen mit Behin- mer, doch auch hier ist die Digitali- erhalten will, muss sich an die Vorga- derungen ohne Hürden zugänglich; sierung unaufhaltsam auf dem Vor- ben des Behindertengleichstellungs- vor allem ältere Amtsgebäude sind marsch. Damit alle Mitarbeiter am gesetzes zur Barrierefreiheit halten. nicht barrierefrei. Das Behinderten- Arbeitsprozess teilhaben können, gleichstellungsgesetz hat bisher nur wollen wir auch die interne Kommu- für Neubauten des Bundes nach 2002 nikation barrierefrei gestalten.

4 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion in Aktion Christliche Flüchtlinge vor Übergriffen schützen Kauder spricht mit Betroffenen – Stephanuskreis berät mit Kirchen Foto: Ulrich Scharlack Foto: Volker Kauder spricht mit Flüchtlingen in der Berliner Dreieinigkeitskirche

In deutschen Flüchtlingsheimen langem für verfolgte Christen und Re- ten nicht zu klein ist. So kann es für mehren sich offenbar die Übergriffe ligionsfreiheit weltweit einsetzt, ver- diese Gruppen leichter sein, sich Ge- auf Christen von Seiten ihrer muslimi- wies auch darauf, dass in Deutschland hör zu verschaffen. „Es ist ein Unter- schen Mitbewohner. Das reicht von die Freiheit der Religionsausübung schied, ob sich ein Einzelner einer Anfeindungen über Diskriminierun- ein Grundrecht sei. Toleranz gegen- Überzahl von Andersgläubigen gegen- gen bis hin zu offener Gewalt. CDU/ über Andersgläubigen gehöre zu den übersieht oder ob er sich in einer aus- CSU-Fraktionschef Volker Kauder Grundregeln unserer Gesellschaft. reichend großen Gruppe Gleichge- machte sich in der vergangenen Wo- sinnter gegenüber einer Mehrheit ar- che ein Bild von der Lage und traf in Keine Trennung nach Religions- tikulieren kann“, betonte Hirte. der Berliner Dreieinigkeitskirche mit zugehörigkeit in Unterkünften Auch bei der Auswahl des Sicher- Flüchtlingen christlichen Glaubens heitspersonals muss nach Ansicht der zusammen. Auch der Stephanuskreis Grundsätzlich ist die CDU/CSU-Bun- Fraktion darauf geachtet werden, dass beriet mit Vertretern der christlichen destagsfraktion gegen eine Trennung religiöse und ethnische Gruppen an- Kirchen über die Lage der Christen in der Flüchtlinge nach Religionszuge- gemessen repräsentiert sind. Das Erstaufnahmeeinrichtungen. Der Aus- hörigkeit in den Unterkünften. Denn Wachpersonal müsse entsprechend schuss des Bundestags für Menschen- die verfassungsmäßig verbrieften qualifiziert sein. Zudem könne es hel- rechte und humanitäre Hilfe befasste Grundrechte sowie die in der Gesell- fen, wenn die Betreiber von Flücht- sich ebenfalls mit dem Thema. schaft gelebten Werte müssen den lingsheimen mit den Bewohnern ge- Volker Kauder zeigte sich besorgt Flüchtlingen ab dem Tag der Ankunft meinsam eine Hausordnung aufstell- und versprach den Betroffenen Unter- in Deutschland vermittelt werden. ten, die dann konsequent umgesetzt stützung. Es könne nicht sein, dass sie Getrennte Unterkünfte können nur werde. in einer Atmosphäre der Angst und eine Ausnahme sein, wenn sich der Nicht zuletzt aber sei es Aufgabe Bedrohung lebten, sagte er. „Die Schutz einer bedrohten Gruppe gar des Rechtsstaates, die öffentliche Flüchtlinge sind mit der berechtigten nicht mehr gewährleisten lässt. Ordnung aufrecht zu erhalten, erklär- Hoffnung auf Sicherheit und Gebor- Der Fraktionsvorsitzende Volker te Kauder. Berichten über Übergriffe genheit nach Deutschland gekom- Kauder und der Vorsitzende des Ste- müsse die Polizei ausnahmslos nach- men. Viele sind gerade deshalb aus ih- phanuskreises, , regen gehen und falls erforderlich ein- rer Heimat geflohen, weil sie dort we- an, bei der Verteilung der Flüchtlinge schreiten. „Radikale Islamisten dür- gen ihres Glaubens verfolgt wurden.“ auf die Unterkünfte darauf zu achten, fen sich nicht dadurch ermuntert füh- Sie dürften in Deutschland nicht den dass die Gruppe der religiösen Min- len, Christen anzugreifen, weil die gleichen Anfeindungen ausgesetzt derheit – neben Christen etwa auch deutschen Behörden wegschauen“, sein wie dort. Kauder, der sich seit Jesiden – in den Wohngemeinschaf- mahnte Hirte.

5 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion in Aktion „An der Spitze bleiben“ Fachpolitiker der Unionsfraktion bei der Computermesse CeBIT – Digitalisierung ist bedeutender Wirtschaftsfaktor

Kein Büro ohne Computer, keine Ja- ckentasche ohne Smartphone: Die Di- gitalisierung durchdringt Wirtschaft und Gesellschaft inzwischen kom- plett. Die einwöchige Computermesse CeBIT in Hannover ist ein Schaufens- ter digitaler Entwicklungen und daher Pflichttermin für Fachbesucher, Un- ternehmer und Politiker. Vier Abge- ordnete der CDU/CSU-Bundestags- fraktion besuchten die Messe in die- ser Woche – neben dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Digitale Agenda, , auch die Fachpo- litiker Christina Schwarzer, und . Die Abgeordneten führten unter anderem Gespräche mit führenden Vertretern der Deutschland-Nieder- lassungen von Microsoft, IBM und SAP. Sie besichtigten die Stände der Fraunhofer-Gesellschaft und der Bun- desdruckerei sowie die Drohnen-Are- na, wo Profis Miniflieger durch einen Liening Stephan Foto: Parcours steuerten. Einen Schwer- Mitglieder der AG Digitale Agenda mit dem Vorsitzenden des Bundesverbands Deutsche punkt bildeten auch die Gespräche Startups, Florian Nöll (Mitte) mit ausgesuchten Start-up-Unterneh- men aus den Bereichen E-Commerce, nandersetzen, um an der Spitze zu schaffen. Mit der EU-Datenschutz- Industrie 4.0 und Virtual Reality. „Die bleiben“, mahnte er. Deutschland sei grundverordnung werde ein einheitli- Digitalisierung ist ein bedeutender zwar weiterhin Vorreiter etwa auf dem cher Rahmen für ganz Europa ge- Wirtschaftsfaktor“, erklärte Jarzombek. Gebiet des Maschinenbaus oder des schaffen. Schwarzer zeigte sich von der Ge- Automobilbaus. Doch ende die Ferti- Beermann betonte: „Zu einem digi- schwindigkeit der Umbrüche beein- gung längst nicht mehr am Fabriktor. talen Wachstumsland Nr. 1 können druckt. „Von Jahr zu Jahr kann man Vielmehr reiche die Wertschöpfungs- wir nur durch eine innovative High- auf der CeBIT ablesen, wie rasant sich kette bis zu Softwareangeboten und tech-Branche sowie durch moderne die digitale Welt, vor allem in der weit darüber hinaus. und sichere Infrastrukturen werden.“ Wirtschaft, weiter entwickelt“, sagte Unterdessen arbeiten Bundesregie- sie. Gleichzeitig warf sie die Frage auf, Innovative Geschäftsideen müssen rung und Bundestag weiter an der wie gut die Schulen dafür aufgestellt aus Deutschland kommen Umsetzung der „Digitalen Agenda“. seien. Schließlich bildeten sie die Jarzombek betonte die Entschlossen- Fachleute von morgen aus. „Wir müs- Die CeBIT zeigt hervorragende Beispie- heit, die darin gesetzten Ziele zu errei- sen uns genau ansehen, wo wir im Be- le von Unternehmen, die sich dieser chen. „Das erfordert tatkräftiges Han- reich Bildung noch besser werden Herausforderung stellen. Jarzombek deln sowie einen langen Atem.“ können.“ betonte, es sei „wichtig, dass die neu- An der CeBIT in Hannover nahmen Angesichts der rasanten technologi- en Wertschöpfungsmodelle mit inno- über 3.000 Unternehmen teil. Schwer- schen Entwicklungen wies Jarzombek vativen Geschäftsideen auch aus punktthemen waren in diesem Jahr darauf hin, dass sich kein Wirtschafts- Deutschland kommen“. Schließlich Zukunftstechnologien wie künstliche zweig mehr auf dem einmal Erreich- besäßen sie das Potenzial, die beste- Intelligenz oder 3D-Druck. Bundes- ten ausruhen könne. „Wer heute noch henden Modelle und Technologien kanzlerin Angela Merkel forderte bei die besten Maschinen und Autos baut, vollständig zu verdrängen. Die Aufga- ihrem traditionellen Messe-Rund- muss sich dennoch schnellstmöglich be des Gesetzgebers sei es, den geeig- gang mehr Tempo beim digitalen Um- mit neuen Geschäftsmodellen ausei- neten regulatorischen Rahmen zu bau der Wirtschaft in Europa.

6 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion in Aktion Jugendliche vor Radikalisierung bewahren CDU/CSU-Fraktion diskutiert mit Experten über den Trend zum Dschihadismus – Prävention als Gegenmittel

Von Islamisten geht eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit in Deutsch- land aus – unabhängig davon, ob sie sich zu Hause radikalisiert haben oder als Dschihadisten aus den Kriegsge- bieten in Syrien und im Irak zurück- gekehrt sind. Wie die Gesellschaft da- mit umgeht, wie vor allem Jugendli- che von einer Radikalisierung abgehalten werden können, das dis- kutierte die CDU/CSU-Bundestags- fraktion am Mittwoch in Berlin mit Experten. Der innenpolitische Spre- cher der Fraktion, , kündigte an, dass die große Koalition dem Thema aufgrund seiner Brisanz künftig noch mehr Bedeutung bei- messen werde. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, legte Zahlen für Deutschland vor: Da- Rösler Steven Foto: nach halten sich derzeit rund 53.000 Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen (rechts) und der innenpolitische Sprecher Islamisten in Deutschland auf, davon der Fraktion, Stephan Mayer, beim Fachgespräch 8.650, die dem Salafismus – einer ult- rakonservativen Strömung innerhalb Glück. In dem Zusammenhang wies en Faktoren, die Jugendliche zu leich- des Islam – zuneigen. Ihre Zahl sei in- er auch auf den vereitelten Anschlag ter Beute für Salafisten werden ließen. nerhalb weniger Monate erheblich auf das Frankfurter Radrennen im Ap- Dies bestätigte Thomas Mücke, Ge- angestiegen, sagte Maaßen. Auch Rei- ril vergangenen Jahres hin. schäftsführer vom Violence Preventi- sen nach Syrien nähmen seit 2013 Mit der Flüchtlingsbewegung nach on Network. Er nannte versäumte kontinuierlich zu. Registrierte das Europa sei auch die Gefährdung durch Trauerarbeit, Mobbing oder Gewalter- Amt 2014 noch 550 Ausreisen, waren Islamisten gestiegen. Es liege auf der fahrungen als Auslöser für eine Radi- es im vergangenen Jahr bereits 780. Hand, dass der sogenannte Islami- kalisierung. Die salafistische Szene „Die Dunkelziffer ist jedoch erheblich, sche Staat die Flüchtlingsströme be- wisse emotionale Labilität als Ein- da viele Islamisten über die ‚grüne nutzt habe, um Attentäter nach Euro- fallstor zu nutzen. Oft appelliere sie Grenze‘ ausreisen“, sagte Maaßen. pa und Deutschland zu schleusen. Da- auch an ein diffuses Gerechtigkeits- rüber hinaus würden junge empfinden der Jugendlichen. Für jun- Flüchtlinge in den Asylunterkünften ge Frauen würden zudem in Internet- „Der Terrorismus gezielt von Islamisten angesprochen videos „dschihadistische Posterboys“, und in islamistisch geprägte Mosche- also Männer zum Anhimmeln, aufge- geht nicht an en gelockt. baut. Als wichtigstes Gegenmittel nann- Deutschland vorbei“ Das Gefühl, gebraucht zu werden ten alle Diskussionsteilnehmer eine gute Präventionsarbeit. Die einzige Maaßen versuchte auch eine psycho- Chance für Jugendliche, auf Anwerbe- Der Verfassungsschutzchef warnte: logische Erklärung, warum Jugendli- versuche nicht hereinzufallen, sei Bil- „Der Terrorismus geht nicht an che vom radikalen Islamismus ange- dung, sagte Mücke. Deutschland habe Deutschland vorbei.“ Derzeit erhalte zogen würden. Die Ideologie vermitt- im europäischen Vergleich sehr gute man pro Tag im Schnitt zwei bis vier le ihnen das Gefühl, gebraucht zu Konzepte zur Extremismuspräventi- Hinweise auf Anschlagsplanungen in werden, und gebe ihnen – vielleicht on. Die Bundesländer hätten mit Ko- Deutschland. Dass das Land bisher zum ersten Mal in ihrem Leben – eine ordinierungsstellen bereits gute Wege von konkreten Terrorattacken ver- Aufgabe. Ein schwieriges Elternhaus, gefunden, die nun weiter gegangen schont blieb, bezeichnete er als reines eine labile Psyche oder Rassismus sei- werden müssten.

7 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Die Fraktion in Aktion Afrika mit anderen Augen sehen Kongress der Unionsfraktion – Chancen und Risiken im Wandel des Nachbarkontinents

Afrika aus einem neuen Blickwinkel pelter Wucht auf uns zurückkommen.“ Vergebung überwunden werden.“ betrachten und zu einem gleichwerti- Das große Potenzial Afrikas liege in sei- Mo Ibrahim, Gründer und Vorsit- gen Partner machen – dies ist der An- ner jungen Bevölkerung. So seien zwei zender der gleichnamigen Stiftung, spruch der CDU/CSU-Bundestagsfrak- Drittel der afrikanischen Gesellschaft plädierte dafür, in die afrikanische tion. Bestärkt wurde sie darin von Ex- unter 20 Jahre alt, und diese jungen Gesellschaft zu investieren. „Man perten, die am Mittwoch auf einem Menschen forderten Bildung, Gerech- muss dafür sorgen, allen Afrikanern Fraktionskongress im Berliner Reichs- tigkeit und Freiheit. Statt Hilfe forder- Dienstleistungen und Güter zugäng- tag über Chancen und Risiken im ten die jungen Afrikaner eine Zusam- lich zu machen.“ Ein langfristiger Wandel Afrikas diskutierten. menarbeit mit Europa, betonte Köhler Wandel könne nur dann erfolgen, Die gängige Vorstellung von Afrika und schlussfolgerte: „Legen wir unse- wenn die Menschen verstünden, dass ist, wie die stellvertretende Vorsitzen- re Arroganz gegen Afrika ab.“ ihre Waffe gegen Ungerechtigkeit die de der Unionsfraktion, Sabine Weiss, feststellte, immer noch von Assoziati- onen mit Kriegen, Krankheiten und Armut geprägt. Doch damit Afrika ein Partner auf Augenhöhe werden kön- ne, müsse die Europäische Union ler- nen, die positiven Entwicklungen auf dem Nachbarkontinent stärker in den Vordergrund zu stellen. „Sechs der zehn weltweit wirt- schaftlich am stärksten wachsenden Länder sind afrikanische Länder, und im Jahr 2050 wird es dort mehr Ar- beitskräfte geben als in China“, beton- te Weiss. Es gelte, einen neuen Ansatz zum Dialog zu finden, um internatio- nale Herausforderungen vom Terro- rismus bis hin zum Klimawandel ge- meinsam zu lösen.

„Legen wir unsere

Arroganz gegen Oleg Znamenskiy Foto: Boomtown Nairobi Afrika ab“ Das Kapitel des Kolonialismus Wahlkarte sei. Dafür sei eine Entmys- überwinden tifizierung der afrikanischen Regie- Dass eine Verbesserung der Beziehun- rungen nötig. „Wir brauchen auf bei- gen zwischen den afrikanischen Län- Die ehemalige geschäftsführende Di- den Seiten national und international dern und der EU längst überfällig ist, rektorin der Weltbank und Vize-Rekto- bessere und effektivere Unterneh- befand auch der ehemalige Bundes- rin der Universität Kapstadt, Mamphela mens- und Regierungsführungen“, präsident Horst Köhler. „Wir hätten die Ramphele, erklärte, die „Afrikanische betonte Ibrahim. Probleme in Afrika viel früher wahr- Union und die EU sollten ihre starken Auch bei der Panel-Diskussion nehmen müssen und uns rechtzeitig Positionen nutzen und mutig aufeinan- wurde vermehrt darauf hingewiesen, um ein gesteuertes System legaler Mig- der zugehen, um globale Herausforde- dass Afrika und Europa gerade jetzt ration kümmern sollen“, erklärte rungen zu meistern“. Dazu gehöre auch ihre Beziehung neu definieren müss- Köhler. „Wenn Deutschland sich ab- eine Transformation der afrikanisch-eu- ten. Nur wenn sie voneinander lern- schottet und sein Wohl auf Kosten an- ropäischen Beziehungen. „Das schmerz- ten, könnten sie Fortschritte auf wirt- derer Länder sucht, werden unsere hafte Kapitel des Kolonialismus muss schaftlichem sowie politischem Ge- Probleme wie ein Bumerang mit dop- durch Anerkennung, Versöhnung und biet für beide Seiten erzielen.

8 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016 Letzte Seite Mobilität der Arbeitskräfte erleichtern EU-Kommissarin Thyssen bei der Unionsfraktion

Arbeitskräfte können von der Freizü- gigkeit im europäischen Binnenmarkt besonders dann profitieren, wenn die nationalen Systeme der sozialen Si- cherheit gut aufeinander abgestimmt sind. Wie die Arbeitskräftemobilität gefördert und die Koordination der

sozialen Sicherheitsnetze in den Mit- CDU/CSU-Bundestagsfraktion Foto: gliedstaaten verbessert werden kann, EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen bei der AG Arbeit und Soziales stand im Mittelpunkt eines Ge- sprächs, das die Fraktionsarbeitsgrup- Fraktion direkt bestellen pe Arbeit und Soziales mit der EU-So- zialkommissarin Marianne Thyssen Unser Newsletter „Fraktion direkt“ erscheint in den Sitzungswochen des Deutschen Bundestages. Ende Februar führte. Wenn Sie ihn künftig regelmäßig lesen wollen, können Sie ihn unter www.cducsu.de/newsletter Diskutiert wurde unter anderem, abonnieren. unter welchen Bedingungen Arbeits- suchende aus anderen EU-Staaten Ar- beitslosenunterstützung erhalten Termine www.cducsu.de/veranstaltungen können. Man war sich dabei einig, dass man gerechte Regelungen für Ar- 13. April 2016 Kongress Landwirtschaft in Deutschland beitssuchende finden, gleichzeitig 25. April 2016 Kongress eHealth II/Digital Health aber einen Missbrauch der Arbeitslo- 27. April 2016 Zukunftskongress Deutschland 2050 senversicherung bekämpfen müsse. Im Zusammenhang mit der Arbeits- schriften zu Sicherheit und Gesund- der Schutzsuchenden entziehen. Dafür kräftemobilität strebt die Kommissi- heitsschutz am Arbeitsplatz zu über- fehle es an einer Rechtsgrundlage. on weiterhin eine Überarbeitung der arbeiten und zu vereinheitlichen, Zweckgebundene Mittel beispielsweise Entsenderichtlinie an, die die Gleich- wurden ebenfalls erörtert. aus den europäischen Strukturfonds behandlung entsandter Arbeitnehmer könnten nicht aufgrund mangelnder mit einheimischen Arbeitskräften ge- „Brexit“ und Flüchtlingskrise erörtert Kooperation in anderen Politikfeldern währleisten soll. Für die Kontrolle der zurückgehalten werden. Einhaltung der rechtlichen Bestim- Aber auch übergeordnete Fragen zum Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe mungen muss weiterhin derjenige Zustand der EU kamen zur Sprache, so Arbeit und Soziales, Karl Schiewer- Mitgliedstaat zuständig sein, in den das britische Referendum über einen ling, lobte den offenen und produkti- ein Arbeitnehmer entsandt wurde. möglichen Austritt des Landes aus der ven Austausch mit der EU-Kommissa- Thematisiert wurden außerdem Gemeinschaft, den sogenannten „Bre- rin, die zuvor Mitglied des Europäi- das Kommissionsvorhaben einer xit“, oder das Ringen um eine europäi- schen Parlaments und Vorsitzende der „Säule sozialer Rechte“ – eines Regel- sche Lösung der Flüchtlingskrise. Thyssen flämischen Christdemokraten war. werks, das die bestehenden Schutzin- betonte, es gebe keine Pläne der Kom- Schiewerling zeigte eine Reihe politi- strumente für die Beschäftigten auf mission, Sanktionen gegen einzelne scher Schnittmengen mit Thyssen auf. EU-Ebene ergänzen soll. Die Pläne der Mitgliedstaaten zu verhängen, sollten Beide Seiten streben in Zukunft eine Kommission, die europäischen Vor- sich diese einer europäischen Verteilung engere Zusammenarbeit an.

Die CDU/CSU-Fraktion im Internet www.cducsu.de Der Blog der CDU/CSU-Fraktion blogfraktion.de Fraktion direkt www.facebook.com/ www.youtube.com/cducsu twitter.com/ www.cducsu.de/fd cducsubundestagsfraktion cducsubt

9 | Fraktion direkt 55 | 18. März 2016