Rückerstattung Ost Der Umgang Der DDR Mit Dem "Arisierten" Und Enteigneten Eigentum Der Juden Und Die Gestaltung Der Rückerstattung Im Wiedervereinigten Deutschland
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Rückerstattung Ost Der Umgang der DDR mit dem "arisierten" und enteigneten Eigentum der Juden und die Gestaltung der Rückerstattung im wiedervereinigten Deutschland Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br. vorgelegt von Jan Philipp Spannuth aus Brüssel WS 2000/2001 2 Inhaltsverzeichnis I. EINLEITUNG 8 1. Fragestellung 10 2. Gliederung, Methodik 12 3. Begrifflichkeiten 16 4. Forschungsstand, Quellen 19 5. Danksagung 27 II. PROLOG: ADALBERT FRANK – DER FALL EINES JÜDISCHEN HOTELIERS AUF RÜGEN 28 1. Adalbert Frank als Unternehmer auf Rügen 29 2. Die Verfolgung Franks: "Arisierung" und Enteignung in der NS-Zeit 30 3. Neuanfang in der DDR 32 4. Die zweite Enteignung Franks durch die DDR im Rahmen der "Aktion Rose" 35 5. Die Rückerstattung nach 1990 43 5.1. Ausgangslage 43 5.2. Das Verfahren um das Selliner Hotel 44 5.3. Die Restitution der anderen Objekte 48 6. Fazit: Der Fall Frank und das "arisierte" jüdische Eigentum in der DDR und der wiedervereinigten Bundesrepublik 49 III. DIE VORGESCHICHTE: "ARISIERUNG" UND ENTEIGNUNG JÜDISCHEN EIGENTUMS 1933-1945. 52 1. Periodisierungsansatz zur Enteignungs- und "Arisierungsgeschichte" 52 2. Die erste Phase: März 1933 – Herbst 1937 55 3. Die zweite Phase: April 1938 bis Jahresende 1938 61 4. Die Dritte Phase – Entziehung der Restvermögen durch die NS-Bürokratie 68 IV. DER UMGANG DER SBZ/DDR MIT DEM "ARISIERTEN" UND ENTEIGNETEN VERMÖGEN DER JUDEN 71 1. Rückerstattung als politisch-moralische Herausforderung der SBZ/DDR 72 1.1. Die Auseinandersetzung um ein Rückerstattungsgesetz innerhalb der SED 72 1.1.1. Der Beginn der Diskussion 74 3 1.1.2. Die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes im Rahmen der Gründung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) 77 1.1.3. Inhalte der von Merker und Lehmann vorgelegten Regelungen 81 1.1.4. Formierung des Widerstandes gegen die Rückerstattung 84 1.1.5. Der weitere Verlauf der Debatte und die Verabschiedung der VdN-Verordnung im Oktober 1949 89 1.1.6. Die VdN-Verordnung als Ausdruck des "sozialfürsorgerischen" Wiedergutmachungsansatzes der DDR 98 1.2. Exkurs: Paul Merkers Position in der Wiedergutmachungs- frage und sein Schicksal als "zionistischer Agent" 101 1.3. Die Initiative der Deutschen Zentralfinanzverwaltung und erste Wiedergutmachungsvorbereitungen in den Ländern 112 1.3.1. Zur Rolle der Deutschen Zentralfinanzverwaltung in der SBZ und zu ihrem Führungspersonal 113 1.3.2. Die Deutsche Zentralfinanzverwaltung und das aufkommende Problem der Wiedergutmachung 114 1.3.3. Der Gesetzentwurf zur Rückerstattung 116 1.3.4. Erste Wiedergutmachungsinitiativen in den Ländern 126 1.3.4.1. Sachsen-Anhalt 126 1.3.4.2. Mecklenburg-Vorpommern 126 1.3.4.3. Brandenburg und Sachsen 128 1.4. Die Rückgabe von Gemeindeeigentum gemäß Befehl Nr. 82 der SMAD 130 1.4.1. Die Durchführung der Rückgaben in den Ländern 131 1.4.2. Bewertung der 82er-Rückgaben 134 2. Die Herausbildung eines offiziellen Standpunktes der DDR aus dem praktischen Umgang mit der Rückerstattungsthematik 136 2.1. Besatzungsrechtliche Enteignungen in der SBZ zwischen 1945 und 1949 137 2.1.1. Die wichtigsten Enteignungsvorgänge in der SBZ im Überblick 138 2.1.2. Enteignungen in Berlin 142 2.1.3. "Arisierungen" als Grund für die Beschlagnahmungen zwischen 1945 und 1949? 143 2.2. Exkurs: Die Position in Wolfgang Vogels Dissertation zur Wiedergutmachung aus dem Jahre 1952 147 2.2.1. Die Hauptthesen Vogels 148 2.2.2. Zur Einordnung der Arbeit Vogels 153 2.3. Die Haltung der DDR im Spiegel behördlicher Schriftwechsel 153 2.3.1. Anfragen ehemaliger jüdischer Eigentümer aus dem Ausland 155 2.3.2. Die "Rundverfügung 150/150" 156 2.3.3. Auswirkungen der "Rundverfügung 150/150" 164 2.3.4. Das Einräumen von Nutzungsrechten 166 2.3.5. Verweis auf Zivilklagen 169 4 2.3.6. Tatsächlich durchgeführte Zivilverfahren 171 2.4. Der Behördliche Umgang mit Rückerstattungs- ansprüchen – zwei Beispiele 174 2.4.1. Der Fall Sommerfeld 175 2.4.2. Der Fall Stiebel 181 3. Die Sonderentwicklungen in Thüringen und Berlin 186 3.1. Das thüringische Wiedergutmachungsgesetz 186 3.1.1. Entstehungszusammenhang und Verantwortlichen 188 3.1.2. Grundzüge und Probleme des Thüringischen Wiedergutmachungsgesetzes 190 3.1.3. Das Wiedergutmachungsgesetz in der Praxis 192 3.1.4. Auslegung und Auseinandersetzung um die "Verwerflichkeit" und die Einführung der Kassation 195 3.1.5. Zwischenfazit zum Wiedergutmachungsgesetz 201 3.1.6. Destruktionselemente 204 3.1.7. Einige Beispiele für Wiedergutmachungsverfahren 205 3.1.8. Die Endgültige Abschaffung des Gesetzes 208 3.1.9. Fazit zum thüringischen Wiedergutmachungsgesetz 213 3.2. Die Entwicklung in Berlin 215 3.2.1. Die politische Entwicklung in Berlin bis zur Teilung der Stadt und der Bildung des Ost-Berliner "Ebert-Magistrats" im Zuge der Berlin-Blockade 216 3.2.2. Sicherstellung und Verwaltung des jüdischen Eigentums Die Treuhandstellen für jüdisches Vermögen vor und nach der Berlin-Blockade 218 3.2.3. Die Aufhebung der Beschlagnahmungen für die jüdischen Grundstücke in Ost-Berlin 1958 226 3.2.4. Die Frage des jüdischen Gemeindeeigentums in Berlin 231 3.2.5. Die Diskussion um ein Rückerstattungsgesetz für Gesamt-Berlin 233 4. DDR und Rückerstattung im internationalen Kontext bis zum Jahr 1989 235 4.1. Das Luxemburger Wiedergutmachungsabkommen von 1952 und die DDR 236 4.2. Der Vorschlag der Sowjetunion für einen gesamtdeutschen Friedensvertrag 1958 und die erneute Diskussion um die Wiedergutmachung 240 4.3. (Verweigerte) Wiedergutmachung und Antizionismus 247 4.4. Die Wiedergutmachungsverhandlungen der DDR mit den jüdischen Organisationen, dem Staat Israel und den USA in den 80er Jahren 252 5. Zwischenbilanz: Die DDR und das jüdische Eigentum bis 1989 257 5 V. DIE RÜCKERSTATTUNG JÜDISCHEN EIGENTUMS SEIT DER WIEDERVEREINIGUNG 261 1. Die Berücksichtigung der jüdischen Rückerstattungsthematik im Prozeß der deutschen Wiedervereinigung seit dem Mauerfall 263 1.1. Die Chance nutzen: Die Einarbeitung der jüdischen Vermögensansprüche in den Einigungsvertrag 264 1.1.1. Entwicklung unter der Regierung Modrow 265 1.1.2. Entwicklung nach den Wahlen vom 18. März 1990 271 1.1.3. Die USA-Reise De Maizières 277 1.1.4. Sicherungsmaßnahmen für Grundstücke aus jüdischem Eigentum und die Gemeinsame Erklärung der beiden deutschen Regierungen 279 1.1.5. Exkurs: Die Frage nach der Rückgabe von Eigentum im deutsch-deutschen Kontext 282 1.1.6. Die Entwicklung seit der Gemeinsamen Erklärung 285 1.1.7. Internationalisierung: Die sogenannten Septemberverträge 291 1.1.8. Schlußbemerkungen zur Entstehung des Vermögensgesetzes 293 1.2. Die inhaltlichen Regelungen der Rückerstattung 294 1.2.1. Anspruchberechtigung und Fristen 296 1.2.2. Rückgabe als Grundsatz 298 1.2.3. Ausschlußgründe für eine Rückerstattung 300 1.2.4. Entschädigungsregelungen 304 1.2.5. Ausgleichszahlungen für den damals geleisteten Kaufpreis 305 1.2.6. Unternehmensrestitution 306 1.2.7. Wertpapiere, Geld etc. 307 1.2.8. Organisation der Ämter und Gerichte 308 2. Exkurs: Die Claims Conference 309 2.1. Zur Bedeutung der Claims Conference 309 2.2. Gründung und Aufgaben 310 2.3. Einnahmen und Ausgaben 311 2.4. Kritik an der Claims Conference 313 3. Quantitative Angaben zur Rückerstattung seit 1990 317 3.1. Die Anzahl der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich auf dem Gebiet der späteren DDR 318 3.2. Quantifizierung und Bewertung der Ansprüche 319 3.3. Verhältnis von erfolgreichen und erfolglosen Verfahren 324 4. Die Praxis der Rückerstattung seit 1990 anhand von Fallakten aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Thüringen 329 4.1. Kernaussagen zur Rückgabepraxis 330 4.2. Beispielfälle 337 6 4.2.1. Rückerstattung eines Einfamilienhauses im Südosten Berlins 337 4.2.1.1. "Arisierung", DDR-Geschichte und Ausgangslage 338 4.2.1.2. Rückerstattungsverfahren 339 4.2.2. Ablehnungen in JCC-Verfahren 344 4.2.3. Der Ausgang der Verfahren Sommerfeld und Stiebel 346 4.2.4. Fälle aus dem LARoV Thüringen 349 5. Vergleich von "Rückerstattung West" und "Rückerstattung Ost" 354 5.1. Ziel und Methodik des Vergleichs 354 5.2. Die Rückerstattung in der alten Bundesrepublik mit dem Schwerpunkt Hamburg 356 5.2.1. Der Fall Berendsohn 360 5.2.2. Der Fall Lachmann 363 5.3. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Rückerstattungs- praxis in Ost und West 368 VI. SCHLUß 376 1. Die DDR 377 2. Das Wiedervereinigte Deutschland 380 3. Die Praxis der Rückerstattung 381 ANHANG 384 Abkürzungsverzeichnis 385 Quellen- und Literaturverzeichnis 389 1. Ungedruckte Quellen 389 2. Gedruckte Quellen 391 3. Literatur 392 4. Interviews des Verfassers 401 7 I. Einleitung Eines der Hauptthemen der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in den deut- schen Gesellschaften der Nachkriegszeit in Ost und West war die Wiedergutma- chung der im deutschen Namen zwischen 1933 und 1945 begangenen Verbre- chen. Es ging hierbei in den verschiedenen Besatzungszonen des ehemaligen Deutschen Reiches um die Frage, wie die eigentlich unlösbare Aufgabe der "Wiedergutmachung" des millionenfachen Mordes an den Juden, der Inhaftie- rung und vielfachen Ermordung politischer Gegner sowie den vielen anderen, aus unterschiedlichsten Gründen in die Lager verschleppten und ermordeten Menschen angegangen werden sollte. Ein Bestandteil dieses Problems postna- tionalsozialistischer Vergangenheitspolitik war auch der Umgang mit den Ver- mögensverlusten der Opfer des Nationalsozialismus, allen voran der Juden. Es ging bei diesem Thema in erster Linie um die Frage, wie mit den massenhaften und wertmäßig insgesamt sehr erheblichen Zwangsverkäufen und