Das Österreichische Gendarmeriegesetz 1850 Vor Dem Hintergrund Der Damals Geltenden Militärischen Vorschriften
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Michael Matthias Esterle DAS ÖSTERREICHISCHE GENDARMERIEGESETZ 1850 VOR DEM HINTERGRUND DER DAMALS GELTENDEN MILITÄRISCHEN VORSCHRIFTEN Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Magister iuris an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt bei: Ao. Univ.Prof. Dr.iur. Helmut Gebhardt Graz, 3. Oktober 2013 Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit erkläre ich, die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe ver- fasst zu haben, sowie alle wörtlich oder inhaltlich übernommenen Passagen als solche gekennzeichnet, und keine anderen Quellen, als die angeführten verwen- det zu haben. Ich versichere ferner, dass ich diese Diplomarbeit bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als wissenschaftliche Arbeit vorgelegt habe. Datum: ………………… Unterschrift: ……………………………... 2 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 5 Einleitung 6 1. Die Gründung der österreichischen Gendarmerie 10 1.1 Das Sicherheitswesen in Österreich vor 1848 10 1.2 Die historischen Wurzeln der Gendarmerie 12 1.3 Die verfassungs- und verwaltungsrechtliche Situation ab 1848 14 1.4 Die Einführung der Gendarmerie in Österreich 19 2. Das Gendarmeriegesetz und die Dienstinstruktion 23 2.1 Das Gendarmeriegesetz 1850 23 2.2 Die Dienstinstruktion 1850 27 3. Die Organisation der k.k. Armee zur Mitte des 19. Jahrhunderts 29 3.1 Das Militär in Österreich bis zur Krise 1848 29 3.2 Das Regiment 31 3.3 Das Kriegsministerium 32 3.4 Taktische und territoriale Gliederung 34 3.5 Das Dienstreglement für die k.k. Infanterie 35 3.5.1 Erster Teil 1807 36 3.5.2 Zweiter Teil 1808 37 4. Die Dienstränge und deren militärischer Bezug 39 3 5. Dienstverrichtungen der Gendarmerie 42 5.1 Die Militärassistenz 42 5.2 Allgemeine militärbezogene Dienstverrichtungen 45 5.3 Selbstständige Dienstverrichtungen und Dienstverrichtungen über besondere Aufforderung 46 6. Benehmen, Adjustierung und Waffengebrauch 51 6.1 Benehmen 51 6.2 Adjustierung 53 6.3 Waffengebrauch 54 7. Bezüge, Unterkunft, Pension und Invalide, Witwen und Waisen 57 7.1 Die Bezüge 57 7.2 Unterkunft 59 7.3 Pension und Invalide 60 7.4 Witwen und Waisen 63 8. Disziplinarrecht 65 Zusammenfassung 68 Literaturverzeichnis 72 4 Abkürzungsverzeichnis Abt. Abteilung Ah. E. Allerhöchste Entschließung Art. Artikel Aufl. Auflage Bd. Band bzw. beziehungsweise DI 1850 Dienstinstruktion für die Landesgendarmerie 1850 DR Dienstreglement für die k.k. Infanterie etc. Et cetera f. folgende (Seite) ff. folgende (Seiten) FML Feldmarschallleutnant gem. gemäß GG 1850 Gendarmeriegesetz 1850 HKR Hofkriegsrat iVm in Verbindung mit idS in diesem Sinne Jhdt. Jahrhundert k.k. kaiserlich-königlich KM Präs. Kriegsministerium, Präsidialbüro MK Militärkanzlei Nr. Nummer RGBl. Reichsgesetzblatt S. Seite s.o. siehe oben Tle. Teile u.a. unter anderem u.U. unter Umständen V. Vorspann v. von vgl. vergleiche z.B. zum Beispiel 5 Einleitung Die Gendarmerie in Österreich ist vom Zeitpunkt ihrer Gründung im Jahr 1849 bis zu ihrer Zusammenlegung mit den Wachkörpern der Sicherheitswache und der Kriminalbeamten zum neuen Wachkörper „Bundespolizei“ im Jahr 2005 nicht im- mer ein der modernen Polizei ähnlicher ziviler Sicherheitskörper gewesen. Zu An- fang war sie ein fixer Bestandteil der k.k. Armee und dementsprechend streng mili- tärisch organisiert. Die Umwandlung in einen Zivilwachkörper erfolgte erst im Jahr 1918. In den Jahren vor ihrer Auflösung hätte wohl kaum jemand vermutet, dass in der k.k. Ära z.B. die Mannschaft der Gendarmerie fast ausschließlich aus von der Armee transferierten Soldaten bestand, Gendarmen standardgemäß kaserniert waren und nicht verheiratet sein durften. Das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit ist es, dem Verhältnis zwischen der Gen- darmerie zum Zeitpunkt ihrer Errichtung und der übrigen k.k. Armee – ausgehend vom Gendarmeriegesetz 1850 – auf den Grund zu gehen. Es soll herausgefunden werden, in welchem Ausmaß sich der militärische Einfluss in den Vorschriften wi- derspiegelt, welche die Organisation der damaligen Gendarmerie regeln. Normen, die nur auf Militärvorschriften verweisen oder diesen praktisch gleichartig sind, sollen dabei genauso herausgearbeitet werden wie Bestimmungen, die den Rege- lungen der Armee nur teilweise ähneln oder sich von diesen völlig unterscheiden. Jedoch ist es nicht Gegenstand dieser Diplomarbeit, einen vollständigen Überblick über die Vorschriften von Gendarmerie oder Militär im Jahre 1850 zu gewähren. Es werden lediglich Bestimmungen der Gendarmerie im Detail behandelt, die ei- nen militärischen Bezug aufweisen, um anschließend zu analysieren, inwieweit Ähnlichkeiten zu Regelungen in der übrigen k.k Armee bestehen. Um dem militärischen Hintergrund der österreichischen Gendarmerie auf den Grund zu gehen, wird zuerst der Ursprung dieses Wachkörpers behandelt. Dem- entsprechend wird im ersten Kapitel ausgeführt, wie die Gründung der Gendarme- rie in Österreich erfolgte und warum eine solche Institution notwendig war. Zu- nächst wird die Sicherheitslage in Österreich vor dem Revolutionsjahr 1848 im Überblick dargestellt, um die Entwicklung des Sicherheitswesens bis zur Errich- tung der Gendarmerie verfolgen zu können. Daraufhin sollen die Frage nach der Herkunft des Wortes „Gendarmerie“ sowie die Fragen, wo die Gendarmerie das 6 erste Mal eingesetzt wurde und mit welchen Aufgaben diese betraut war, beant- wortet werden. Im Anschluss daran wird das Revolutionsjahr 1848 und die verfas- sungs- und verwaltungsrechtliche Situation der Gründungszeit der Gendarmerie beleuchtet. Am Ende des ersten Kapitels schließlich wird im Detail dargestellt, wie die Gründung der Gendarmerie in Österreich vonstattenging. Das zweite Kapitel widmet sich der Gliederung und dem Inhalt der gesetzlichen Grundlagen für die Gendarmerie im Jahre 1850, welche sich aus dem Gendarme- riegesetz 1850 und der Dienstinstruktion für die Landesgendarmerie 1850 zu- sammensetzten. Dabei wird das Gendarmeriegesetz aufgrund des Themas dieser Arbeit genauer behandelt, da es die Basis für die in weiterer Folge erörterten Be- züge der Gendarmerie zum k.k. Militär darstellt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Organisation in der k.k. Armee zur Mitte des 19. Jahrhunderts, um Unterschiede – aber auch Gemeinsamkeiten – mit der Gendarmerieorganisation deutlich erkennen zu können. Am Beginn dieses Kapi- tels werden einige historische Aspekte des österreichischen Militärs bis zur Revo- lution 1848 abgehandelt. Dann wird kurz auf die Entwicklung der beiden Institutio- nen Regiment und Kriegsministerium eingegangen. Im Anschluss daran folgt ein Überblick über die taktische und territoriale Gliederung der k.k. Armee von 1848 bis 1850. Am Ende des Kapitels werden die beiden 1807 bzw. 1808 erschienenen Teile des Dienstreglements für die k.k. Infanterie im Hinblick auf Gliederung und Inhalt dieser Vorschriften behandelt. Diese Vorschriften waren zum Zeitpunt der Gründung der Gendarmerie noch immer in Kraft. Mit dem vierten Kapitel beginnt die Untersuchung des Gendarmeriegesetzes 1850 in Hinblick auf Einflüsse durch militärische Vorschriften der k.k. Armee und widmet sich zunächst den Diensträngen der Gendarmerie. Die Dienstränge der Gendar- merie und des k.k. Militärs werden auf Ähnlichkeiten und Abweichungen hin ana- lysiert. Ebenso werden die Regelungen über Zusammenarbeit und Verständigung zwischen Gendarmerie- und Armeeoffizieren betrachtet. Im fünften Kapitel liegt das Augenmerk auf den Dienstverrichtungen der Gendar- merie im Vergleich zu jenen der k.k. Armee. Es werden die Aufgaben und die Auf- gabendurchführung bei Gendarmerie und Militär auf Berührungspunkte hin unter- sucht. Zu Beginn erfolgt dazu eine detaillierte Erläuterung der Militärassistenz als 7 die am engsten mit dem Tätigkeitsfeld der Gendarmerie verwandte Dienstleistung der k.k. Armee, welche lange vor der Gründung der Gendarmerie existierte. Da- rauf werden allgemeine Dienstverrichtungen behandelt, die im Gendarmeriegesetz oder der Dienstinstruktion vorkommen und einen direkten militärischen Bezug aufweisen. Danach wird der Unterschied zwischen „selbstständigen Dienstesver- richtungen“ und „Dienstesverrichtungen über besondere Aufforderung“ herausge- arbeitet und untersucht, wie stark der Einfluss der k.k. Armee auf den Dienst der Gendarmerie war. Das sechste Kapitel beschäftigt sich in drei kurzen Unterkapiteln mit dem vor- schriftsmäßigen Benehmen, der Adjustierung und dem Waffengebrauchsrecht der Gendarmen im Dienst. Dabei liegt der Fokus auf den militärischen Gesichtspunk- ten dieser drei Bereiche, um im Vergleich mit den Vorschriften der k.k. Armee ähn- liche oder auch abweichende Regelungen festzustellen. Im siebenten Kapitel werden die verschiedenen finanziellen und materiellen Ange- legenheiten von Gendarmen im Vergleich mit denselben oder ähnlichen Angele- genheiten von Soldaten und Offizieren der k.k. Armee behandelt. Das Hauptau- genmerk liegt dabei auf dem Lohn, den zur Verfügung gestellten Unterkünften (u.a. Kasernen), den Pensionsansprüchen, den Ansprüchen und Rechten von In- validen sowie der Versorgung von Witwen und Waisen. Abschließend wird im achten und letzten Kapitel dieser Arbeit ein kurzer Überblick über jene disziplinarrechtlichen Vorschriften gegeben, die in der Gendarmerie An- wendung gefunden haben, und es wird untersucht, inwieweit diese Vorschriften mit dem Disziplinarrecht und den Strafvorschriften des k.k. Militärs im Zusammen- hang standen. Als Quellen für die Dienstvorschriften der Gendarmerie zur Zeit ihrer Gründung 1849/50 dienten das Gendarmeriegesetz 1850 und die Dienstinstruktion für die Landesgendarmerie