Major; HA I/Grenzkommando Berlin, Aufklärung; 6

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Major; HA I/Grenzkommando Berlin, Aufklärung; 6 Günter Förster Bibliographie der Diplomarbeiten und Abschlußarbeiten an der Hochschule des MfS Bitte zitieren Sie diese Online-Publikation wie folgt: Günter Förster: Bibliographie der Diplomarbeiten und Abschlußarbeiten an der Hochschu- le des MfS (Reihe A: Dokumente Nr. 1/1998). Hg. BStU. Berlin 1998. http://www.nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0292-97839421303708 Mehr Informationen zur Nutzung von URNs erhalten Sie unter http://www.persistent-identifier.de/ einem Portal der Deutschen Nationalbibliothek. Reihe A: Dokumente Nr. 1/1998 Inhalt Vorbemerkung 3 Das Hochschulstudium 4 Externer Studienabschluß 12 Das postgraduale Studium 13 Studium an "zivilen" Universitäten und Hochschulen 16 Statistische Übersicht 18 Bewertung der Arbeiten 22 Hinweise zur Nutzung der Bibliographie 25 Bibliographie der Diplom- und Abschlußarbeiten im postgradualen Studium 29 Stichwortverzeichnis 519 Ortsverzeichnis 566 Abkürzungsverzeichnis 556 Angaben zum Autor 566 3 Vorbemerkung Mit der vorliegenden Bibliographie von insgesamt 4.537 Diplomarbeiten und Abschlußar- beiten im postgradualen Studium (von 5.253 Autoren), die an der Juristischen Hochschule (JHS) Potsdam1 des Ministeriums für Staatssicherheit und von Angehörigen des MfS an "zivilen" Universitäten und Hochschulen verfaßt wurden, wird für die Forschung ein wichtiger Quellenbestand erschlossen. Damit werden Texte zugänglich, in denen die Ab- solventen ihre geheimdienstlichen bzw. geheimpolizeilichen Erfahrungen verarbeiteten und zugleich Vorschläge für die operative Praxis unterbreiteten. Die Diplomarbeiten sind nicht wegen ihres (bescheidenen) wissenschaftlichen Niveaus von Interesse, sondern auf- grund ihres – ideologisch stark beeinflußten – empirischen Gehalts. In ihnen kommt in weitaus stärkerem Maße als in den ebenfalls an der JHS verfaßten Dissertationen2 die Pra- xis der Staatssicherheit zum Ausdruck. Es handelt sich im einzelnen um 3.721 Diplomarbeiten (von 4.240 Autoren), die als Abschluß eines Direkt- oder Fernstudiums bzw. externen Studienabschnittes an der JHS geschrieben wurden. Dazu gehören auch Forschungsarbeiten, die als Gemeinschaftsdissertation verfaßt wurden und deren Autoren keinen Doktorgrad erhielten, sondern deren ursprünglich als Dissertation beabsichtigte Arbeiten als Diplomarbeiten anerkannt wurden. 235 Abschlußarbeiten (von 252 Autoren) im postgradualen Studium. 581 Diplomarbeiten (von 761 Autoren), die als Abschluß eines Studiums an "zivi- len" Universitäten und Hochschulen gefertigt wurden. Die Schilderung geheimdienstlicher und vor allem geheimpolizeilicher Erfahrungen macht diese Arbeiten auch heute noch interessant. Das "wissenschaftliche" und ideologische Gerüst, in das diese Schilderungen eingebettet sind, wurde während des Studiums an der JHS erworben. Deshalb sollen einleitend die verschiedenen Studiengänge, deren Abschluß die Diplomarbeiten bildeten, skizziert werden. 1 Vgl. Günter Förster: Die Juristische Hochschule des MfS (Anatomie der Staatssicherheit. Geschichte, Struktur und Methoden. MfS-Handbuch, Teil III/6), BStU, Berlin 1996. 2 Vgl. Günter Förster: Die Dissertationen an der "Juristischen Hochschule" des MfS. Eine annotierte Bibliographie, BStU, Berlin 1994. 4 Das Hochschulstudium Bis zum Vorliegen eigener Zulassungsbestimmungen galten die Aufnahme- bzw. Zulas- sungsordnungen der allgemeinen Hochschulgesetzgebung.3 Die erste Zulassungsordnung der JHS liegt von 1980 vor; sie bestimmt, daß nur Angehörige des MfS zu einem Studium zugelassen wurden.4 Grundsätzliche Voraussetzung war der Nachweis der Hochschulrei- fe, die durch das Abitur, ein erfolgreich abgeschlossenes Fachschulstudium oder die Ab- solvierung der Offiziersausbildung in den "Diensteinheiten des MfS" erworben werden konnte. Außerdem mußte der Bewerber fünf Jahre in einer politisch-operativen Dienstein- heit tätig gewesen und zwischen 25 und 30 Jahren alt sein. Er hatte auch eine Eignungs- prüfung abzulegen, deren Gegenstand die Beschlüsse der SED, Grundlagen des Marxis- mus-Leninismus, Strafrecht/Strafprozeßrecht und politisch-operative Kenntnisse waren. Die zugelassenen Bewerber wurden zum Hochschulstudium durch die Diensteinheit des MfS, bei der sie tätig waren, delegiert. Die Delegierungsvorschläge wurden – in der Regel ein Jahr vor Aufnahme des Studiums – von den Diensteinheiten zusammen mit der Haupt- abteilung Kader und Schulung erarbeitet und der Abteilung Studienangelegenheiten der JHS übergeben.5 Sie enthielten neben einer ausführlichen Beurteilung mit Zeugnissen eine Begründung der Delegierung, in der die Notwendigkeit des Studiums, die Leistungs- und Verhaltenseigenschaften des Bewerbers sowie sein geplanter Einsatz nach Studie- nabschluß dargestellt wurden.6 Die Delegierung einzelner Mitarbeiter zum Hoch- und Fachschulstudium war teilweise in den Jahresplänen der Diensteinheiten enthalten.7 3 Anordnung über das Aufnahmeverfahren zum Direkt-, Fern- und Abendstudium an Universitäten, Hoch- und Fachschulen – 20.2.1963; GBl. der DDR, II, Nr. 21, S. 143–147. Anordnung über die Beratung, Bewerbung, Auswahl und Zulassung zum Direkt-, Fern- oder Abendstu- dium an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen – Aufnahmeordnung – vom 1.9.1966; GBl. der DDR, II, Nr. 99, S. 643–649. Anweisung 8/66 des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen zum Verfahren bei der Be- werbung, Auswahl und Zulassung zum Direktstudium an den Universitäten und Hochschulen (Aufnah- meverfahrensordnung Hochschuldirektstudium) vom 1.9.1966; VuM des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen 5/6/66. Anordnung über die Bewerbung, die Auswahl und Zulassung zum Direktstudium an den Universitäten und Hochschulen – Zulassungsordnung – vom 1.7.1971; GBl. der DDR, II, Nr. 55, S. 486–489. Anordnung über die Bewerbung, die Auswahl und Zulassung zum Fern- und Abendstudium an Hoch- und Fachschulen – 1.7.1973; GBl. der DDR, I, Nr. 31, S. 302–305. 4 Ordnung über die Zulassung zum Hochschuldirekt- und -fernstudium an der Hochschule des Ministeri- ums für Staatssicherheit – Zulassungsordnung – Januar 1980; BStU, ZA, JHS 47, Bl. 42–48. 5 HA Kader und Schulung – Lagebericht Monat Mai 1985; BStU, ZA, HA KuSch, Bündel 118/2, uner- schlossenes Material. 6 Delegierungsvorschläge 1982; BStU, ZA, JHS 313. 7 Siehe Jahresplan des Leiters der HA XVIII für 1989; BStU, ZA, MfS XVIII 5519, Bl. 199–201. 5 In der Zulassungsordnung von 19878 wurde zwischen Direkt- und Fernstudium unter- schieden. So war für die Zulassung zum Direktstudium die Absolvierung eines "studien- vorbereitenden Prozesses" entsprechend der Ordnung 15/849 oder eine mindestens einjäh- rige politisch-operative Tätigkeit im MfS notwendig. Für das Fernstudium wurde der Abschluß eines politisch-operativen Einarbeitungsprozesses mit Fachschulfernstudium – Fachrichtung Staatswissenschaft –, ein anderer Fachschulabschluß oder Abitur bzw. Be- rufsausbildung mit Abitur sowie eine mindestens dreijährige politisch-operative Tätigkeit verlangt. Nach dem ersten – in Form eines Lehrprogramms – vorliegenden Studienplan für die vier- jährigen Hochschul-Direktlehrgänge aus dem Jahre 197510 war das Studium inhaltlich wie folgt aufgeteilt:11 Anzahl der im Verhältnis Stunden zur Gesamtstun- (absolut) denzahl (in %) Sektion Marxistisch-leninistische Grundausbildung 1.850 29,0 Sektion Rechtswissenschaften 1.220 19,2 Sektion Politisch-operative Spezialdisziplin 3.000 47,1 Arbeitsgruppe Militärische Ausbildung und Sport 300 4,7 gesamt 6.370 Im Rahmen der Umgestaltung des Hochschuldirektstudiums im Jahre 1984 wurden als neue Studienform Lehrgänge mit der Bezeichnung Offiziersschülerlehrgänge für junge Mitarbeiter eingeführt, die nach dem Abitur ihren Dienst im MfS angetreten hatten und dort ein Jahr lang praktisch tätig gewesen waren. Damit bestand die Möglichkeit, an der JHS wie an Universitäten und anderen Hochschulen ein Studium im Anschluß an das Abitur aufzunehmen. Die bisherigen Hochschullehrgänge für ältere Mitarbeiter mit lang- jähriger praktischer Erfahrung liefen aus oder wurden eingestellt. Der Studienplan von 198412 sieht für die fachliche Ausbildung des vierjährigen Direktstu- diums folgenden Anteil der Sektionen, Institute und Lehrstühle vor: 8 Ordnung JHS 7/87 über die Zulassung zum Hochschuldirekt- und Hochschulfernstudium an der Hoch- schule des Ministeriums für Staatssicherheit – Zulassungsordnung – Juli 1987; BStU, ZA, JHS 53, Bl. 114–121. 9 Ordnung 15/84 über die Aus- und Weiterbildung der Angehörigen des Ministeriums für Staatssicherheit – Aus- und Weiterbildungsordnung – 28.12.1984; BStU, ZA, DSt 103132. 10 Lehrprogramm für die Hochschul-Direktlehrgänge – Januar 1975; BStU, ZA, JHS 23170. 11 Die Prozentzahlen werden hier und im folgenden auf- bzw. abgerundet. 6 Anzahl der im Verhältnis Stunden zur Gesamtstun- (absolut) denzahl (in %) Sektion Marxistisch-leninistische Grundlagenbildung 2.115 28,6 Sektion Rechtswissenschaft 1.755 23,7 Sektion Politisch-operative Spezialdisziplin 2.210 29,9 Institut Politisch-operative Leitung13 620 8,4 Lehrstuhl Sprachausbildung 380 5,1 Militärische Ausbildung und Sport 320 4,3 gesamt 7.400 Nach dem bis zum Ende der Ausbildung im Jahre 1990 geltenden Studienplan von 1986 war die dreijährige Grundausbildung im vierjährigen Hochschuldirektstudium inhaltlich in zwölf Lehrgebiete gegliedert, die ihrerseits in als "Komplexe" bezeichnete Lehrfächer unterteilt waren:14 Anzahl der Lehrgebiet Stunden 1. 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