Ich will nur eins sein ‒ und das ist ein Mensch

Sie wurde nur knapp 23 Jahre alt, aber ihr Leben umspann- © Stock, Kunstverein Fischerhude te die vielleicht schicksalsschwerste Epoche Deutschlands. Als Cato Bontjes van Beek am 14. November 1920 geboren wurde, waren die Folgen des Ersten Weltkrieges und der No- vemberrevolution überall zu spüren.­ Rechtsextreme Politi- ker und Militärs putschten gegen die junge Weimarer Repu- blik. In Deutschland herrschten Arbeitslosigkeit und Hunger. Die wenige Monate zuvor gegründete NSDAP versuchte, aus dem Elend der Massen politisches Kapital zu schlagen.

Auch Fischerhude, wo Cato ihre Kindheit erlebte, blieb von der Not nicht unberührt. Doch die Weimarer Zeit war auch eine Ära der gesellschaftlichen­ Vielfalt der kulturellen Erneu- erung, der politischen Ex­perimente. Die Frauen hatten sich das Wahlrecht erkämpft, ihre Wahlbeteiligung 1919 hatte auf einen Schlag 82 Prozent erreicht. Sie waren in die Arbeits- welt vorgedrungen: in den Verwaltungen, im Schuldienst, im Gesundheitswesen. 1925 war mehr als ein Drittel der Frau- en erwerbstätig. Sie prägten zunehmend auch das öffentli- che Leben in den „Goldenen 20ern“, in denen Cato die ersten Schuljahre verbrachte. Ein neuer Typus bestimmte das Frau- enbild: die ledige, finanziell eigenständige Frau mit Bubikopf und kurzem Kleid. Mit ihrer neuen Freiheit wagten Frauen den Durchbruch in die Moderne. Clara Rilke Westhoff: Cato Bontjes van Beek, 1939 Cato, wach und neu- frauenORTE Niedersachsen ist eine Initiative des Landesfrauen- gierig auf das Leben, rates Niedersachsen e.V., die Leben und Wirken bedeutender liebte ihr Dorf und histori­scher Frauenpersönlichkeiten lebendig werden lässt und suchte dennoch einen in der breiten Öffentlichkeit bekannt macht. Die Initiative will Weg aus der Enge der auch dazu beitragen, dass Frauengeschichte und Frauenkultur dörflichen Welt. Sie einen festen Platz im Spektrum kulturtouristischer Angebote er- träumte davon, Pilotin halten. Siehe: www.frauenorte-niedersachsen.de zu werden, zu schrei- ben, und sehnte sich nach der Großstadt. „Ich werde meine eigenen So zog sie hinaus aus Herausgeberinnen: Wege gehen ...“ der norddeutsch-länd- Gleichstellungsbeauftragte Gleichstellungsbeauftragte lichen Künstlerkolonie,­ Flecken Stadt Achim Cato Bontjes van Beek (1920-1943) Cato Bontjes van Beek, um 1939 nach Holland, nach Medya Roza Tuku Dr. Angelika Saupe England, nach , Grüne Straße 24 Obernstraße 38 weitete ihren Blick auf die Welt und blieb doch das Mädchen 28870 Ottersberg 28832 Achim aus Fischerhude. Sie war eine Tänzerin im Sturm, selbstbe- [email protected] [email protected] wusst emotional, dabei klar denkend und handelnd, voller Leidenschaft und Freiheitsliebe.­ EIN RUNDGANG In Kooperation mit dem Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. Text: Thomas Gatter, Arbeitskreis Gedenken Nienburg DURCH FISCHERHUDE Gestaltung: doppelpunkt-design.de

Ich werde meine eigenen Wege gehen ... Die „Rote Kapelle“ Ich bin kein politischer Mensch ...

Cato als Dreizehnjährige mit Ab 1939 formierte sich der Widerstand gegen den Nationalsozi- Bruder Tim beim Spielen mit alismus in einigen locker vernetzten Gruppen, gegen die die Ge- Fliegerkappe in Fischerhude. Später in Berlin schloss sie sich stapo unter dem Sammelnamen „Rote Kapelle“ ermittelte. Ihre einer Frauensegelfluggruppe etwa 150 Mitglieder, darunter viele Frauen, kamen aus Beam- an. tenschaft und Wehrmacht, Arbeiterkreisen und Kirchen, waren Künstlerinnen und Künstler oder politisch Aktive verschiedener Cato Bontjes van Beek sozialistischer Richtungen. Sie einte die Gegnerschaft zum Hit- war eine eigenwillige jun- ler-Regime und die Abscheu vor den Verbrechen der Nazis. Der ge Frau. „Ich werde ja Kreis um Mildred und , Libertas und Harro Schul- doch immer meine eige- ze-Boysen sowie Hilde und verfasste illegale Schrif- nen Wege gehen“, schrieb ten, verteilte Flugblätter, verbreitete Predigten des Münsteraner sie im Oktober 1937 an Bischofs von Galen und veröffentlichte Texte gegen den Krieg. ihre Schwester Mietje. „Da kann mir ja doch kei- ner was wollen. Wenn ich nun Fliegerin werden will, so werde ich es auch. Katja Casella, Cato Bontjes van Beek, Heinz Strelow, 1942 Wenn ich es nicht werden will und dafür Schiethustapeziererin ... schrieb Cato Bontjes van Beek kurz vor ihrer Hinrichtung bevorzuge, so werde ich es auch. Ich will mich erst einmal hier an ihren Mitgefangenen Rainer Küchenmeister. Im Sep- in Berlin umsehen, und alles Weitere wird sich dann schon fin- tember 1942 war sie verhaftet und am 18. Januar 1943 den.“ Als freiheitsliebende, dem Leben zugewandte Menschen zum Tode verurteilt worden. Ungebrochen und unbeirrt teilten die beiden Schwestern miteinander die tief empfundene setzte die junge Widerstandskämpferin dem an ihr be- Ablehnung des Nationalsozialismus. Gemeinsam organisierten gangenen Unrecht ihre Menschenliebe entgegen. Sie be- sie ab 1940 in Berlin Hilfe für französische Kriegsgefangene, mühte sich, den Schicksalsgenossen wie den Angehörigen ukrainische Zwangsarbeiterinnen und verfolgte Juden. draußen Trost zu spenden und trat in einem mutigen Brief an den Präsidenten des Reichskriegsgerichts für die Be- Als Mitglieder der „Roten Kapelle“ wie Cato Bontjes van Beek in Berlin-Plöt- gnadigung ihres Gefährten Heinz Strelow ein. Vergebens. zensee ermordet: Libertas Schulze-Boysen †22.12.1942, Am 5. August 1943 wurde Cato Bontjes van Beek mit fünf- †16.2.1943, †5.8.1943 zehn weiteren Verurteilten in der Hinrichtungsstätte Ber- lin-Plötzensee ermordet. Erst 1999 wurde das Urteil offiziell Kurz nach Kriegsbeginn war Cato nach Berlin gegangen, um in zu Unrecht erklärt. 2009 wurde in Berlin-Charlottenburg, der Werkstatt ihres Vaters die Kunst der Keramik zu erlernen. Kaiserdamm 22, ein „“ für sie verlegt. Über ihn hatte sie Libertas Schulze-Boysen kennengelernt, durch die sie Anschluss an die Widerstandsgruppe erhielt. Gemein- Wir wollen an das Feuer erinnern, nicht an die Asche ... sam mit ihrem Freund, dem Lyriker Heinz Strelow, und ihrer jüdi- Seit April 2012 besteht das Cato-Archiv am Cato Bontjes van Beek­ schen Freundin Katja Casella beteiligte sie sich an den Aktionen Gymnasium in Achim unter Leitung von Schulleiter Dr. Stefan Krolle. der Gruppe, vor allem 1942 an der Herstellung und Verteilung Das Archiv versteht sich als Ort des Erinnerns in der Tradition des de­ der Aufsehen erregenden AGIS-Flugschrift, die alle Deutschen mokratischen Widerstands gegen Tyrannei und Unmenschlichkeit. Ne­ zum Widerstand gegen den Krieg und die Nationalsozialisten ben Materialien zu Schwerpunkten des aufrief. Geschichtsunterrichts bietet es Wissens- wertes, Fotos, Dokumente und andere Archivalien über das Leben Cato Bontjes van Beeks und zur zeitgeschichtlichen Ein- ordnung der Namenspatronin der Schule. Cato Bontjes van Beek-Gymnasium Achim Bergstraße 26 28832 Achim Tel. 04202 9694-0 Beim Reichsarbeitsdienst in Ostpreußen, 1940 E-Mail: [email protected] Homepage: www.gymnasium-achim.de 1 In der Bredenau 2 Im alten Dorf UNTER KÜNSTLER/INNEN UND PHILOSOPHEN AUF DÜNNEM EIS Das Elternhaus von Cato Bontjes van Beek war durchdrungen von Kunst, Musik, Literatur, Philosophie Wie wird dieses kleine Mädchen, und Politik. „Professes Hus“ hieß es in Fischerhude nur, und „Professes Kinners“ waren Cato und ihre behütet im Schoß der Familie, zu Geschwister Mietje und Tim. Errichtet hatte das Haus 1908 der Königliche Professor Heinrich Breling, einer Widerstandskämpferin, bereit Hofmaler Ludwigs des Zweiten und Künstler in Fischerhude. Brelings jüngste Tochter Olga, Tänzerin, Isa- das eigene Leben für die Menschen- dora-Duncan-Schülerin und später Malerin, war Catos Mutter. Ihr Vater war ein rechte zu opfern? Als Kind unter- niederländischer Matrose und linker Freigeist, der zu einem bedeutenden Keramiker wurde. Mit Olgas nahm Cato ausge­dehnte Streifzüge älterer Schwester Amelie, ebenfalls Malerin und Bildhauerin von Rang, gründete Catos Vater 1921 die in die Wiesen entlang der Wümme renommierte Fischerhuder Kunst-Keramik. Otto Modersohn und Heinrich Vogeler gingen im Haus in der ins Moor. Sie fotografierte viel. Am Bredenau ein und aus, ebenso wie der jüdische Maler Fritz Mühsam. Heinrich Vogeler war mit Jan Bontjes Bade­platz bei der alten Schleuse van Beek seit dessen Aufenthalt im Worpsweder Barkenhof befreundet. sprang sie als einzige vom Gelän­der Otto Modersohn hatte nach Paula Beckers Tod Catos Tante Loui­se geheiratet, eine Konzert- und Opern- Mit Theodor Lessing auf Naturentdeckung, 1930 ins Wasser. Mit ihren Ge­schwistern sängerin. In diesem Um­feld einer künstlerisch erfolgreichen Großfamilie wuchs Cato auf. Ein Inbegriff der trug sie sportliche Wettkämpfe aus: Freiheit, so nannte das Heim der Bontjes van Beeks. Prägenden Einfluss auf Cato hatte Weitsprung, Speerwerfen, Diskus auch der jüdische Philosoph und Publizist Theodor Lessing, enger Freund und häufiger Gast der Familie, der mit den Kindern weite und Hochsprung. Spaziergänge entlang der Wümme unternahm und ihnen die Augen für die kleinen Wunder der Natur öff­nete. Die Ermordung des Im Winter glitt sie auf Schlittschuhen sicher über das dünne unbeugsamen­ Warners vor dem Nationalsozialismus­ 1933 war für die Familie ein Schicksalsschlag, für die kaum 13-jährige Cato eine Eis der zugefrorenen Weiden. Und sie träumte davon, eines frühe Erfahrung des Unrechts, das nun in Deutschland­ herrschte. Tages im Flugzeug durch die Lüfte zu fliegen. Für Neues konn- te Cato sich begeis­ tern; 1931 willigte AUF DEN SPUREN VON CATO BONTJES VAN BEEK die abenteuerlustige­ Elfjährige in den Vor- EIN RUNDGANG DURCH FISCHERHUDE schlag einer Tante ein, eine Zeit lang zu ihr nach Amster­dam zu ziehen. straße Dort besuchte sie Land eine deutsche Schu-

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ool P Im Dorf Im Alt en Cato in (erste Reihe, dritte von rechts) Cato Bontjes 3 Kirchstraße 13 4 Zum Dieker Ort 13 5 van Beek-Weg GEGEN DEN STROM DANN MÜSSEN WIR ES EBEN TUN! ES MUSS DIE AUFGABE EINES JEDEN MENSCHEN SEIN ... „Ihr geht furchtbaren Zeiten entgegen“, warnte Heinrich Voge­ Wenn ausländische Gäste vor dem Krieg zu Besuch weilten, Schon die Kriegsgefangenenhilfe der Mädchen war nach NS­ ler, bevor er 1931 nach Russland, ins Land der Oktoberrevoluti­ kam die Sprache unweigerlich auf die Untaten der Nationalso- Kriterien „Kriegsverrat“ und mit der Todesstrafe bedroht. on, auswanderte. Im Dorf am Rande des Teufelsmoors hielten zialisten. Die verbotenen BBC-Nachrichten wurden im Haus in Aber Cato Bontjes van Beek wollte mehr tun, als Häftlingen die Marschkolonnen der SA Einzug, mit Aufmärschen, Fackelzü­ der Bredenau­ täglich gehört. Dass die Brelings und Bontjes van Zigaretten, Feuerzeuge oder Nähgarn in die Manteltaschen gen und Hetzschriften. Trotz des Anpassungsdrucks traten die Beeks Regimegegner­ waren, wusste man in Fischerhude. Auch zu schmuggeln. 1941 traf sie den Dichter Heinz Strelow wie- Bontjes-Kinder der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mä­ Cato konn­te nicht über die zunehmende Verfolgung schweigen. der, der als Jugendlicher­ das Haus in der Bredenau besucht del nicht bei. Sie zogen den Unterricht vor, wenn die anderen In ihr reifte bereits die Überzeugung, dass es unter den Verhält- hatte. Zusammen wurden die beiden in der Widerstands- uniformiert und schulfrei zum nissen der Diktatur galt, menschlich zu bleiben und es durch gruppe um Libertas und Harro Schulze-Boysen und Mildred Dienst marschierten. „Ihr könnt Taten zu be­weisen. 1938, wenige Tage nach den Novemberpo- und Arvid Harnack aktiv. Wie Heinz Strelow war Cato ent- nicht immer gegen den Strom gromen, bat der befreundete Berliner Kurt Hinterlach die Fa- schlossen zu handeln. Das müsse, äußerte sie gegenüber ei- schwimmen!“, mahnte der Lehrer, milie, einem jüdischen­ Architekten auf der Flucht nach England ner Kameradin aus ihrer Segelfluggruppe, die Auf­gabe eines doch Cato begehrte auf: „Aber Unterschlupf zu besorgen. Das geschah mit Unterstützung des jeden Menschen in dieser Zeit sein. wir können es!“ Wirtes Berkel­mann, dem das Gasthaus am Dieker Ort 13 gehör- te. Er versteckte den Flüchtling, bis er wohlbehalten in Bremer- In der gemeinsamen Wohnung stellten sie, Heinz Strelow Die jüdischen Freunde der haven an Bord ge­hen konnte. Nicht Ironie, sondern List der Ge- und die anderen Gruppenmitglieder Flugblätter her, mit de- Familie kamen weiter in das Die alte Schule 1930, heute Kita schichte: Der frühere Besitzer des Gasthofs, der jüdische Bäcker nen sie zur Beendigung des Krieges und Haus in der Bredenau. Wenn die Diskussion über Kunst, Ge- Joseph Hein, hatte einst die Ausbildung von Catos Großvater zum Sturz des Regimes aufriefen. Geplant sellschaft und Weltanschauung hochbrandete, wurde die kleine Heinrich Breling zum Maler gefördert. war auch die Aufstellung eines Funkgerä- Küche zum philosophischen Universum. Catos Eltern hatten tes, um mit der Sowjetunion Verbindung sich 1933 getrennt, Vater Jan hatte die Keramikwerkstatt nach Seit Wochen schon wütete der Krieg, aufzunehmen.­ Doch die war der Berlin ver­legt, die Verbindung zu ihm brach nicht ab. So dran- als Cato nach Berlin übersiedelte; „Roten Kapelle“ längst auf der Spur. Am gen nun neue Impulse, auch politische, aus der Weltstadt an die ihre Schwester Mietje folgte ihr Os- 20. Sep­tember 1942 wurde Cato Bont- Wümme.­ Die Familie ließ sich von der Nazi-Propaganda nicht tern 1940 nach. In der Reichshaupt- jes van Beek zusammen mit ihrem Vater beirren.­ Sie hielt den Kontakt zu ihren Freunden im Ausland stadt erlebte Cato den NS-Terror aus verhaf­tet. aufrecht.­ 1937 reiste Cato für einige Monate nach Chelten- nächster Nähe. Hier wurde sie Zeu- ham in England, wo ihr Wichtiges widerfuhr: Sie erfüllte sich gin, wie die Gestapo jüdische Nach- Cato Bontjes van Beek in Haft In der Berliner - endlich - den Traum, einmal zu fliegen. In Briefen nach Haus barn abholte und verschleppte. Keramikwerkstatt schwärmte sie von dem Looping, das der Flieger auf ihre Bitte Sie erhielt Briefe ihres Bruders Tim, hin ausge­führt hatte. Die amerikanische Pilotin Amelia Earhart ihrer Cousins Christian und Ulrich von der Front. Vergeblich Friedhof an der war schon lange ihr Idol, ebenso wie der schwarze Sportler, wartete sie auf ein Lebenszeichen von John Hall. Sie las Maxim Schauspieler und Bürgerrechtler Paul Robeson. Und Cato ver- Gorki und wurde in ihren sozialistischen Überzeugungen­ be- 6 Molkereistraße liebte sich in England; bis 1941 blieb der Student John Hall, mit stärkt. Sie sah Fotos von den Gräueltaten der Wehrmacht und dem sie das Interesse für den Buddhismus­ teilte, ihre große Lie- der Einsatzgruppen in Russland und der Ukraine. Sie begegnete DAS, WAS IN MIR IST, KANN UND WIRD be. Erst der fortdauernde Krieg zerstörte diese Bindung. ukrainischen Zwangsarbeiterinnen und französischen­ Kriegsge- NICHT STERBEN fangenen, denen die beiden Schwestern Lebensmittel­ zusteck- Ein Gedenkstein auf dem Friedhof in Fischerhude­ erinnert ten und mit denen sie Briefe austauschten. Sie freundete sich an die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek. In der mit jüdischen Mädchen an, die illegal in der Kera­mikwerkstatt Kirche an dem nach ihr benannten Weg ist ihr eine Seite im des Vaters arbeiteten. All das ließ ihren Wider­standsgeist zur Tat Totenbuch gewidmet, darüber eine Skulptur des Erzengels werden: „Ihr Alten redet nur“, warf Cato ihrem Onkel einmal vor. Michael, der Catos Gesichtszüge trägt, gestiftet von Amelie „Dann müssen wir es eben tun!“ Breling.

Im Garten in Fischerhude: John Hall, dritter von links, Cato ganz rechts Cato war noch keine 23 Jahre alt, als sie auf Befehl Hitlers hingerichtet wurde. Briefe und Notizen, die sie hinterlassen MehrMEHR über ÜBER Cato CATO Bontjes Bücher: van Beek:Hermann Lesenswert: Vinke, 2013: Hermann Cato BontjesVinke, 2013: van Beek. Cato EinBontjes Portrait van Beek.Frauke Ein Geyken, Portrait 2014:Frauke Wir Geyken, standen 2014:nicht abseits.Wir standen Frauen nicht im abseits.Widerstand hat, und die Aussagen überlebender Mithäftlinge zeugen Frauengegen Hitler im WiderstandHeidelore gegen Kluge, Hitler 1994: HeideloreCato Bontjes Kluge, van 1994: Beek Cato„Ich will Bontjes nur eins van sein,Beek und „Ich das will ist nur ein eins Mensch.“ sein, und Das das kurze ist ein Leben Mensch.“ einer WiderstandskämpferinDas kurze Leben einer Wider1920 - standskämpferin- 1943Mietje Bontjes 1920 - van1943 Beek,Mietje 1998: Bontjes Verbrennt van Beek,diese Briefe!1998: Verbrennt Kindheit und diese Jugend Briefe! in Kindheit der Hitlerzeit und JugendM. Flügge, in der 1996:Hitlerzeit MeineSehenswert: Sehnsucht ist Th. das Grimm, Leben. Regina Eine Ge - davon, dass sie bis zuletzt das Schicksal ihrer Leidensgenos- Griebel,schichte 1991:aus dem Cato deutschen Bontjes van Widerstand Beek „Ihr redetFilm: alle Th. ...Grimm, aber keiner Regina tut Griebel, etwas!“ 1991: Dokumentarfilm Cato Bontjes van(DVD) Beek 54 „Ihrmin redetDagmar alle Brendecke,... aber keiner 2009: tut Cato.etwas!“ Dokumentarfilm Dokumentar- sen über das eigene stellte. Noch in der Todeszelle blieb der 90film min (DVD)Roman: 54 min M.Dagmar Flügge, Brendecke,1996: Meine 2009: Sehnsucht Cato. Dokumentarfilm ist das Leben. Eine 90 Geschichte minBildnachweis: aus dem deutschen Archiv S. Bontjes Widerstand van Beek,Bildnachweis: Fischerhude ArchivGedenkstätte S. Bontjes vanDeutscher Beek, FischerhudeWiderstandNachlassGedenkstätte Katja MeirowskyDeutscher WiderstandOrtsarchiv FischerhudeNachlass Katja Stock,Meirowsky KunstvereinOrtsarchiv Fischerhude FischerhudeCato-Archiv,Stock, KunstvereinC. B.v.B.-Gymnasium Fischerhude AchimCato-Archiv,Thomas Gatter. Gym- geistige Wider­stand Cato Bontjes van Beeks ungebrochen. nasium AchimThomas Gatter.