Jahresbericht 2018 Deutscher Verkehrssicherheitsrat Stand: April 2019 DVR-Organigramm

Hauptgeschäftsführer Christian Kellner Assistentin HGF: Sabine Halten Geschäftsführerin Ute Hammer Assistentin GF: Susanne Fofana

Geschäftsbereich 1 Geschäftsbereich 2 Christian Kellner Ute Hammer

Politik, Recht Presse Öffentlich- Kampagnen/Medienarbeit Referatsleiterin und Pressesprecherin: und Presse Referatsleiterin und stellv. Presse­ Julia Fohmann keitsarbeit sprecherin: Carla Bormann Sachbearbeiterin: Claudia-Maria Klaßen Sachbearbeiterin: Anja Bolte Volontär/in: N.N. Europa Initiativen/Veranstaltungen Referatsleiterin: Jacqueline Lacroix Referatsleiterin: Sandra Demuth Sachbearbeiterin: Petra Passenheim Referentin Kampagne gegen Müdigkeits- und Dooringunfälle: Politik und Recht Anna-Sophie Börries Referatsleiter/Leiter Hauptstadtbüro: Sachgebietsleiterinnen: Stefan Grieger Laura Breuer, Cornelia Bamberg Referent/in Public Affairs: Tanja Hohen- Sachbearbeiterin: Simone Bauer stein, Jonas Hurlin Sachbearbeiterin: Annette Nawrath Studentischer Mitarbeiter: Lennart Schäfer Technik Fahrzeugtechnik Referatsleiter: Welf Stankowitz Unfallprävention – Sachbearbeiterin: Sigrun Emons Wege und Dienstwege Mensch Straßenverkehrstechnik Referatsleiter: Kay Schulte Referatsleiter: Dr. Detlev Lipphard Referentin Aus- und Weiterbildung: Sachbearbeiter: Martin Frankenstein Marita Menzel Referentin Integration und Migration: Olivera Scheibner Referent Fahrrad- und Pedelec­ mobilität: Rudolf Bergen Haushalt und Referatsleiter: Dirk Zeisler Sachgebietsleiterin: Kathrin Jähns Sachbearbeiter/innen: Sachgebietsleiterin: Isabel Schönberg Finanzen Roswitha Spies, Ursula Symalla, Sachbearbeiterinnen: Claire Borowski, Ute Szmais, Sema Ünal Anett Stadelmann Ältere Menschen (*) = Mitarbeiter/innen, die unter Hinweis auf den Datenschutz nicht genannt Referatsleiter: Torsten Buchmann werden möchten Sachbearbeiterin: Iris Schneider Studentische Mitarbeiterinnen: Özlem Özdemir, Marissa Schindler Junge Kraftfahrer Referatsleiter: Hendrik Pistor Referentin BF17-Kampagne: Nina Ludolphi Sachbearbeiterinnen: Kornelia Fabian, Edith Mobou Kinder und Jugendliche Referatsleiter: Andreas Bergmeier Referent/in: N.N. Deutscher Verkehrssicherheitsrat Sachbearbeiter/in: Ingeborg Weber Auguststraße 29 Fahrpraktische Programme 53229 Bonn Referatsleiter: Jürgen Bente Sachbearbeiter/in: N.N. Telefon: +49 (0)2 28 4 00 01-0 Telefax: +49 (0)2 28 4 00 01-67 Verkehrsmedizin Referatsleiterin: Jacqueline Lacroix E-Mail: [email protected] Sachbearbeiterin: Petra Passenheim

Hauptstadtbüro Personal und Referatsleiterin: Barbara Gillissen Jägerstraße 67-69 Sachbearbeiter/innen: Susanne Deneke, 10117 Berlin Zentrale Dienste Kornelia Fabian, Gabriela Firsbach, Andrea Kaspar, Beate Krohn, Edith Telefon: +49 (0)30 22 66 77 1-0 Mobou, Franz Schwarz, (*), (*), (*), Telefax: +49 (0)30 22 66 77 1-29 Dragoljub Zegarac

2 DVR Jahresbericht 2018 4 Vorwort

6 Positionen

14 Kommunikation

33 Europa

35 Technik

43 Mensch

64 Summary

70 Anhang

tipp tipp tot

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Jahresbericht 2018 DVR 3 Vorwort Nur gemeinsam sind wir stark

Auch wenn Sie den Jahresbericht 2018 in den Händen Bereits 2012 hatten wir auf Basis der Empfehlungen halten, möchten wir dieses Vorwort mit einem besonde- unserer Vorstandsausschüsse 14 Top-Maßnahmen defi- ren Ereignis des Jahres 2019 beginnen: Der DVR wird 50! niert, deren Umsetzung eine höchstmögliche Reduzierung Ein halbes Jahrhundert als unabhängiger Vorreiter und der Getöteten- und Schwerverletztenzahlen versprach. Kompetenzträger in allen Belangen der Verkehrssicher- Zu diesen Top-Maßnahmen wurden in den vergangenen heit – das darf alle Beteiligte in Präsidium, Vorstand, fünf Jahren vom DVR-Vorstand wegweisende Beschlüsse Vorstandsausschüssen, Geschäftsführung, alle Mitarbei- gefasst. Wir haben die 14 Top-Maßnahmen nun diesen terinnen und Mitarbeiter sowie die rund 200 Mitglieder Beschlüssen angepasst und etwas gebündelt. Das Ergeb- mit viel Stolz erfüllen. Eine lange Strecke, in der zahlrei- nis sind die aktuellen zehn „Top-Forderungen des DVR zur che Programme, Projekte, Aktionen und Kampagnen auf Verkehrssicherheit“. Sie finden sie in diesem Jahresbe- den Weg gebracht wurden. Aber wir wollen das 50-jäh- richt und auf der Webseite des DVR zum Nachlesen. rige Jubiläum nicht primär für den Blick zurück nutzen, sondern nach vorne schauen. Denn nach wie vor kom- Auch wenn Unfälle ein multifaktorielles Geschehen sind men täglich Menschen auf unseren Straßen ums Leben und Prognosen schon deshalb schwer fallen, sind wir oder werden schwer verletzt. Wir müssen in den nächs- doch sicher: Mit der Umsetzung dieser Top-Forderungen ten Jahren alle Potenziale ausschöpfen, um im Sinne können die meisten Unfälle mit Getöteten und Schwerst- unserer Strategie der Vision Zero die Verkehrssicherheit verletzten im Straßenverkehr in Deutschland vermieden auf den Straßen zu erhöhen. oder wenigstens deutlich abgemildert werden. So lassen sich viele Leben in Zukunft retten. Deshalb müssen wir Wie notwendig das ist, belegen die Zahlen des Statisti- es betonen: Das Wissen um die Vermeidung schwerer schen Bundesamtes. Die Zahl der Verkehrstoten ist im Unfälle ist vorhanden, aber es wird nicht oder unzurei- Jahr 2017 auf 3.180 gesunken, den niedrigsten Wert chend umgesetzt. Es gehört nämlich mehr dazu als zum seit 1950. Dies ist ein beachtlicher Erfolg. Leider wei- Beispiel technisches oder juristisches Know-how. Wir sen die vorläufigen Zahlen für 2018 wieder einen leich- müssen diese Maßnahmen wollen! ten Anstieg bei der Zahl der Getöteten auf. Danach sind 3.270 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Deshalb werben wir bei Ihnen als Mitglied des DVR bzw. Leben gekommen, 90 mehr als 2017. Leserin oder Leser dieses Jahresberichts: Unterstützen

v.l.n.r.: Prof. Dr. Walter Eichendorf, Ute Hammer und Christian Kellner

4 DVR Jahresbericht 2018 Sie uns bei der raschen und vollständigen Umsetzung enthält. Viele der zehn Top-Forderungen des DVR finden der DVR-Beschlüsse. Dann kommen wir der Vision Zero sich in diesem Papier wieder. Die Kommission sieht vor, in großen Schritten näher. die Ausstattung neuer Fahrzeugmodelle mit fortschritt­ lichen Sicherheitssystemen deutlich zu verstärken. Auch In diesem Zusammenhang stellt sich heute auch die die durch eine unsichere Straßeninfrastruktur entste- Frage: Wem gehört die Straße? Darauf kann es nur henden Risiken, besonders für Fußgängerinnen und eine Antwort geben: Die Straße ist für alle da, es darf Fußgänger sowie Rad Fahrende, werden systematisch nicht Verkehrsteilnehmende erster und zweiter Klasse in Angriff genommen. Bestandteil des dritten Mobilitäts- geben. Allerdings muss das Nebeneinander verschie- pakets ist die „General Safety Regulation“. Der Kommis- dener Gruppen in Zeiten einer zunehmenden Anzahl von sionsvorschlag hierzu beinhaltet die verpflichtende Ein- Pkw, einem wachsenden Anteil der Radfahrerinnen und führung von Notbremsassistenten, Spurhaltesystemen Radfahrer, neuer Elektrokleinstfahrzeuge – und all das und weiteren fortschrittlichen Sicherheitssystemen bei in überlasteten Innenstädten – anders organisiert wer- Pkw und Nutzfahrzeugen. Wir haben uns mehrfach an den. Jahrzehntelang stand bei Stadtplanungen der Pkw die damit befassten Abgeordneten des EU-Parlaments im Fokus. Inzwischen haben sich die Anforderungen gewandt und Stellungnahmen zu allen Vorhaben über- an sichere und lebenswerte Städte verändert und dem mittelt, zu denen dezidierte DVR-Beschlüsse vorliegen. muss Rechnung getragen werden. Der DVR ist in seinem Jubiläumsjahr sehr gut aufge- 2018 war ein bewegtes Jahr in der deutschen Politik und stellt – das belegen viele Rückmeldungen von innen und die Bundesregierung hat sich zu ihrem Start in besonde- von außen, national, europäisch und international. Das rem Maße der Verkehrssicherheit gewidmet: Die Koali- verdanken wir dem fachlich wie politisch außerordent- tionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD enthält lich guten Netzwerk unserer 200 Mitglieder und den von – erstmalig auf der Ebene des Bundes – eine Aussage ihnen eingebrachten vielfältigen zusätzlichen Verbindun- zur Vision Zero. Dort heißt es: „Wir sehen uns der ‚Vision gen. Denn hinter allen unseren Beschlüssen, Projekten, Zero‘, also der mittelfristigen Senkung der Anzahl der Ver- Aktionen und Kampagnen stecken zahlreiche intensive kehrstoten auf null, verpflichtet. Deshalb wollen wir nach Kooperationen. Auslaufen des ‚Verkehrssicherheitsprogramms 2011‘ ein Anschlussprogramm auflegen.“ Dafür sind wir dankbar! Die fachliche Arbeit wird durch die Ergebnisse der Vor- standsausschüsse und die Beschlüsse des DVR-Vor- Unser besonderer Dank geht auch an die Deutsche standes sichtbar: Vom Radverkehr über Intelligente Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) mit ihrem weit- Geschwindigkeitsassistenten bis hin zur Einführung der gespannten Netzwerk. Die Verkehrssicherheitsarbeit Optimierten Praktischen Fahrerlaubnisprüfung haben in Betrieben, öffentlichen Verwaltungen und Bildungs- wir auch in diesem Jahr fachliche Debatten geprägt und einrichtungen durch die Berufsgenossenschaften und uns politisch wie medial eingebracht. 2018 wurden im Unfallkassen bildet ein entscheidendes Herzstück der Vorstand neun Beschlüsse gefasst, die auf der Webseite DVR-Arbeit. Die DGUV mit ihren Mitgliedern realisiert des DVR abgebildet und auch in diesem Jahresbericht eine weite Verbreitung unserer Botschaften und leistet zusammengefasst sind. damit sehr viel für die Sicherheit auf unseren Straßen. Sie kennen die zentrale Aussage der Vision Zero: Leben Das Jahr 2018 war mit Blick auf Europa herausragend: ist nicht verhandelbar! Wir hoffen, dass Sie weiterhin mit Im Mai hat die Europäische Kommission unter dem Titel allen Kräften dazu beitragen, das menschliche Leid auf „Europa in Bewegung“ das sogenannte dritte Mobili- unseren Straßen zu verringern. Es hört nicht von selbst tätspaket verabschiedet, das einen neuen Rahmen für auf – das müssen wir tun und dazu soll Sie auch dieser die Verkehrssicherheitsarbeit der Jahre 2021 bis 2030 Jahresbericht anregen!

Prof. Dr. Walter Eichendorf Christian Kellner Ute Hammer Präsident Hauptgeschäftsführer Geschäftsführerin Deutscher Verkehrssicherheitsrat Deutscher Verkehrssicherheitsrat Deutscher Verkehrssicherheitsrat

Jahresbericht 2018 DVR 5 Positionen Top-Forderungen zur Umsetzung der Vision Zero

2012 definierte der DVR auf Basis der Empfehlungen sei- Top 1 ner Vorstandsausschüsse 14 sogenannte Top-Maßnah- Verkehrsüberwachung gezielt verstärken men, deren Umsetzung die höchstmögliche Reduzierung –– Finanzielle und personelle Ausstattung der Polizei der Zahl der Getöteten und Schwerverletzten versprach. und entsprechender staatlicher Überwachungsorgane Zu den meisten dieser Top-Maßnahmen wurden in den entsprechend erhöhen und die Aus- und Weiterbil- vergangenen fünf Jahren vom DVR Beschlüsse gefasst. dung verbessern –– Prävention und Verfolgung von Verkehrsverstößen Entsprechend wurden die 14 Top-Maßnahmen im vorlie- durch verbesserte behördliche Zusammenarbeit genden Papier diesen Beschlüssen angepasst und zum stärken Teil gebündelt. –– Modellversuch Section Control durchführen

Das Ergebnis sind die aktuellen zehn „Top-Forderungen Top 2 des DVR zur Verkehrssicherheit“. Mit der Reihenfolge ist Höchstgeschwindigkeiten anpassen keine Gewichtung verbunden. –– Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen mit Fahr- bahnbreite bis einschließlich 6 m auf 80 km/h redu- Die meisten dieser Forderungen betreffen die Sicher- zieren heit gleich mehrerer Zielgruppen, die aber nicht jeweils –– Auf Landstraßen Überholverbot in Bereichen mit explizit aufgeführt sind (z.B. ältere Verkehrsteilneh- unzureichenden Überholsichtweiten durchsetzen mende). –– Modellversuch zur Umkehrung der Regelgeschwindig- keit innerorts von 50 auf 30 km/h durchführen Damit sind entsprechend der DVR-Beschlusslage alle DVR-Forderungen aufgeführt, deren Umsetzung - vor- Top 3 rangig durch Politik und Industrie - aus DVR-Sicht drin- Baumunfälle verhindern gend erforderlich ist, da sie die größte Effizienz bei der –– Seitenräume von Landstraßen hindernisfrei gestalten Reduzierung der Zahl der Getöteten und Schwerverletz- –– Bei bestehenden Bäumen im kritischen Bereich Ein- ten verspricht. satz von passiven Schutzeinrichtungen verstärken –– Zulässige Höchstgeschwindigkeit auf baumbestande- Laufende für die Verkehrssicherheit wichtige und erfolg- nen Straßen reduzieren und deren Einhaltung effizient reiche Maßnahmen wie z.B. die betriebliche Verkehrs­ überwachen sicherheitsarbeit oder eine umfangreiche Aufklärungs-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind davon unberührt. Top 4 Sicherheit für Motorrad Fahrende erhöhen Die unter den Top-Forderungen jeweils aufgelisteten –– Merkblatt zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur Einzelforderungen stellen Schwerpunkte dar. Die voll- für Motorrad Fahrende (MVMot 2018) umfassend und ständigen DVR-Beschlüsse sind nachzulesen unter in allen Ländern umsetzen https://www.dvr.de/site/beschluesse.aspx –– Erkennbarkeit von Motorrad Fahrenden verbessern

6 DVR Jahresbericht 2018 Top 5 –– Abbiege-Assistenten entwickeln und vorschreiben Sicherheit durch Verbesserung der Infrastruktur –– „Holländischen Griff“ publik machen erhöhen –– Erprobte Infrastrukturmaßnahmen konsequent Top 8 anwenden Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss verhindern –– Einsatz der Instrumente Verkehrsschau, Unfall­ –– Alkoholverbot am Steuer durchsetzen kommission, Bestandsaudit und Sicherheitsaudit –– Alkohol-Interlock-Programme einführen sicherstellen –– Für Rad Fahrende Ordnungswidrigkeitentatbestand ab –– Sicherheit an Kreuzungen, Einmündungen und Kreis- 1,1 Promille Blutalkoholkonzentration einführen verkehren erhöhen Top 9 Top 6 Qualifizierung von Fahranfängerinnen und Fahr- Fahrerassistenzsysteme, Automatisierung und anfängern verbessern Vernetzung forcieren –– Begleitetes Fahren fördern –– Ausrüstung von Fahrzeugen mit sicherheitsrelevanten –– Obligatorische Lernzeitverlängerung für Fahranfänge- Fahrerassistenzsystemen konsequent fördern und rinnen und Fahranfänger einführen durchsetzen –– Curriculum für die Fahrausbildung entwickeln und –– Nachgewiesene Sicherheitspotenziale automatisierter verpflichtend einführen Fahrfunktionen und des vernetzten Fahrens nutzen Top 10 Top 7 Gefahren durch Ablenkung verringern Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr erhöhen –– Verhaltensänderung im Umgang mit Informations- –– Infrastruktur für zu Fuß Gehende und Rad Fahrende und Kommunikationssystemen (u.a. Smartphones) verbessern erzeugen –– Erkennbarkeit von zu Fuß Gehenden und Rad Fahren- –– Technische Möglichkeiten zur Verringerung von den erhöhen Ablenkungsgefahren ausschöpfen –– Helmtragen von Fahrrad bzw. Pedelec Fahrenden fördern

Jahresbericht 2018 DVR 7 Positionen Vorstandsbeschlüsse des DVR 2018

Sicherheit im Radverkehr verbessern verletzten, sind der Polizei nur etwa ein Drittel bekannt. Von den Erfolgen der Verkehrssicherheitsarbeit in den Die Dunkelziffer von nicht in der amtlichen Unfallsta- letzten Jahren konnte eine Verkehrsteilnehmergruppe tistik erfassten Fahrradunfällen wird nach Angaben der kaum profitieren: die Radfahrerinnen und Radfahrer. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) auf etwa 70 Pro- Anzahl der getöteten Rad Fahrenden hat sich seit 2010 zent geschätzt. nicht verringert und die Zahl der Menschen, die auf dem Rad schwer verletzt wurden, ist seit 2001 sogar nahezu Der DVR spricht sich daher dafür aus, die Sicherheit im unverändert. Jeder achte Getötete und jeder fünfte Ver- Radverkehr zu verbessern. Insbesondere an Kreuzun- letzte auf Deutschlands Straßen ist ein Radfahrer oder gen, Einmündungen und Zufahrten müsse für alle, die eine Radfahrerin. Im Jahr 2017 sind auf deutschen Stra- am Verkehr teilnehmen, klar erkennbar und begreifbar ßen 382 Rad Fahrende ums Leben gekommen, davon 68 sein, wo Fahrräder fahren können. Wer Rad fahre, müsse mit einem Pedelec (17,8 Prozent); 14.124 wurden schwer gesehen werden, insbesondere von denen, die mit Lkw verletzt, 1.374 (9,7 Prozent) davon auf einem Pedelec. oder Pkw unterwegs seien. Parkende Fahrzeuge dürften Rund 90 Prozent aller Radunfälle mit Personenschaden diesen Blickkontakt keinesfalls stören. Auch die Anord- geschehen im innerstädtischen Bereich. Jeder vierte nung einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 aller innerorts Getöteten ist mit dem Rad verunglückt. km/h könne im Einzelfall das richtige Mittel sein, um die Sicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern zu Die amtliche Statistik weist jedoch nicht das gesamte gewährleisten. Unfallgeschehen aus. Bei den Radverkehrsunfällen besteht eine hohe Dunkelziffer. Von den in Krankenhäu- Beides erfordere eine bessere Überwachung des Stra- sern behandelten Personen, die sich bei Fahrradunfällen ßenverkehrs. Positive Beispiele für eine Verkehrsüber-

8 DVR Jahresbericht 2018 wachung mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung seien Die Praxis zeigt allerdings, dass viele Jugendliche nicht die Fahrradstaffeln der Polizei. Sie seien das ganze Jahr die gesamte mögliche Dauer des BF17 nutzen, um Fahr- über im Straßenverkehr präsent und befassten sich aus- praxis zu gewinnen. Nur ein Viertel schafft es, die vollen schließlich mit Verkehrsdelikten. Diese Beispiele sollten zwölf Monate begleitet zu fahren. Die Gründe liegen viel- Schule machen und Fahrradstaffeln flächendeckend in fach im Zeitmanagement. Die frühe Anmeldung in der Deutschland eingesetzt werden. Fahrschule und eine zügige Fahrausbildung sind neben der Schule oder der beruflichen Ausbildung nicht immer Modellversuch Begleitetes Fahren ab 16 einfach zu organisieren. Das Begleitete Fahren ab 16 Mit 16 Jahren die Fahrerlaubnis machen und bis zum würde eine Verlängerung der Lernzeit ermöglichen. 18. Lebensjahr begleitet Auto fahren – der DVR fordert hierzu einen Modellversuch und hofft damit, die Ver- Einführung der Optimierten Praktischen kehrssicherheit weiter zu erhöhen. Fahrerlaubnisprüfung Die Praktische Fahrerlaubnisprüfung (PFEP) prüft die Die Forderung fußt auf den durchweg positiven Erfahrun- Fähigkeiten und Fertigkeiten der Fahranfängerinnen und gen mit dem Begleiteten Fahren ab 17 Jahren (BF17). Seit Fahranfänger. Somit bilden ihre Prüfungsinhalte und 2011 ist BF17 geltendes Recht in ganz Deutschland. Die Bewertungskriterien einen wichtigen Orientierungsrah- Evaluation der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) men für die praktische Ausbildung in der Fahrschule. hat ergeben, dass Jugendliche, die am BF17 teilgenom- Gelernt wird vor allem, was geprüft wird. men haben, im ersten Jahr des Alleinefahrens rund 20 Prozent seltener an Verkehrsunfällen beteiligt sind und Trotz der bereits erfolgten Verbesserungen in der weitaus seltener gegen Verkehrsregeln verstoßen als Fahrausbildung in den letzten Jahren weisen Fahranfän- Jugendliche, die auf das Begleitete Fahren verzichtet gerinnen und Fahranfänger weiterhin ein überproportio- haben. BF17 zeigt: Je mehr Fahrpraxis junge Erwachsene nal hohes Unfallrisiko auf. Für dessen Absenkung kann unter Begleitung zwischen 17 und 18 Jahren bekommen, eine grundlegende Weiterentwicklung der PFEP eine desto sicherer fahren sie. Schwerere Verkehrsverstöße Option sein. nehmen ab, je länger die Begleitphase ist.

Jahresbericht 2018 DVR 9 Bereits mit dem 2005 abgeschlossenen Projekt der standenen) Fahrerlaubnisprüfung. Damit ermöglicht sie BASt „Optimierung der Fahrerlaubnisprüfung“ wurde eine realistischere Selbsteinordnung der Fahranfän- ein Forschungs- und Entwicklungsprozess angesto- gerinnen und Fahranfänger als immer noch Lernende ßen, der über das bis 2008 laufende TÜV|DEKRA arge tp mit weiterem Übungs- und Entwicklungsbedarf, die vor 21-Projekt „Optimierung der PFEP“ und entsprechende Selbstüberschätzung schützt und Perfektionsdruck her- Machbarkeitsstudien bis hin zum 2015 abgeschlossenen ausnimmt. BASt-IFK-TÜV|DEKRA arge tp21-Revisionsprojekt den Grundstein für das Konzept der Optimierten Praktischen Intelligente Geschwindigkeitsassistenten Fahrerlaubnisprüfung (OPFEP) gelegt hat. (Intelligent Speed Assistance – ISA) Die überhöhte und vor allem die unangepasste Wo die heutige Prüfungsrichtlinie der PFEP die Anfor- Geschwindigkeit sind wesentliche Unfallursachen im derungen der einzelnen Fahraufgaben und gewünschte Straßenverkehr europaweit. Die Diskussion um ein Fah- Verhaltensweisen zum Teil nur beispielhaft beschreibt, rerassistenzsystem, das den Fahrern und Fahrerinnen bietet die OPFEP in einem Fahraufgabenkatalog ein eine Hilfestellung bei der Geschwindigkeitswahl bietet, umfassendes System, das Fahraufgaben mit Kompe- wird bereits sehr lange geführt. Sie entwickelte sich tenzbereichen kombiniert und für diese Beobachtungs- über von Fahrenden nicht zu übersteuernden Systemen kategorien sowohl die für die Bewältigung notwendigen hin zu den nun in der General Safety Regulation (GSR) Handlungsschritte als auch die zugehörigen Bewer- vorgeschlagenen assistierenden übersteuerbaren Syste- tungskriterien definiert. Die neue Prüfung ist damit kla- men. Dabei haben Untersuchungen gezeigt, dass inter- rer bewertbar und das erwünschte, verkehrssichere Ver- venierende Systeme zwar die grundlegend wirksameren halten präziser lehr- und lernbar. Systeme im Unfallgeschehen wären, sie aber auf deut- lich weniger Akzeptanz der Nutzer und Nutzerinnen tref- Während die Dokumentation der Prüfungsleistung und fen würden. die Rückmeldung an die Prüflinge bislang überwiegend fehlerorientiert erfolgen, bietet die OPFEP eine differen- ISA im Sinne der Europäischen Kommission sind Fah- zierte und kompetenzbezogene mündliche und schriftli- rerassistenzsysteme zur Unterstützung der Fahrenden che Rückmeldung in jeder (bestandenen und nicht-be- bei der Beachtung des aktuellen Geschwindigkeitslimits

10 DVR Jahresbericht 2018 auf dem augenblicklich befahrenen Straßenabschnitt. len. Präzise und umfassende Informationen führen zu Die Geschwindigkeitslimits sind entweder in einer digita- vorausschauender Fahrtenplanung, weniger Stress und len Karte im Navigationssystem abgespeichert und/oder sind damit ein wichtiger Baustein für mehr Verkehrssi- werden durch eine Verkehrszeichenerkennung ermittelt. cherheit. Prinzipiell unterscheidet man zwischen informierenden, assistierenden und intervenierenden Systemen. Über Die Übertragungsnetze und die Leistungsfähigkeit die Jahrzehnte der Diskussion haben Untersuchungen von Endgeräten haben in den letzten Jahren große gezeigt, dass nur assistierende Systeme, die von Fahren- Fortschritte gemacht. Diese Potenziale sollten stär- den übersteuerbar sind, realistische Chancen auf eine ker genutzt werden. Momentan ist festzustellen, dass sinnvolle Umsetzung bei der Erhöhung der Verkehrs­ moderne Medien bei der Übermittlung von Informatio- sicherheit haben. nen an Verkehrsteilnehmende nur selten genutzt wer- den: Die Beschilderung – ergänzt um Verkehrsbeein- Der DVR erkennt die Forderungen der EU-Kommission flussungsanlagen – steht deutlich im Vordergrund. Die an, übersteuerbare assistierende ISA-Systeme, die das Information über den Verkehrswarnfunk ist gängiger Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit Standard. Die Übermittlung von Verkehrsinformationen anzeigen, für alle Fahrzeuge (Klasse M und N) verpflich- ist weitgehend analog. tend vorzuschreiben. Neue Techniken und Standards der Datenübertragung Neue Techniken für aktuelle und nutzerbezogene bieten die Möglichkeit, den Fahrzeugführenden Infor- Verkehrsinformationen einsetzen mationen in hoher Aktualität und mit konkretem Ortsbe- Verkehrsinformationen über Staus, Baustellen, Sper- zug zur Verfügung zu stellen. Diese Informationen kön- rungen, Hindernisse, Gefahrenstellen, Straßenverlauf, nen und sollen nicht die angeordneten Verkehrszeichen Verkehrszeichen, Wetter- und Straßenverhältnisse sind ersetzen. Sie bieten aber die Möglichkeit, ergänzende für die Wahl der Fahrtstrecke und der Fahrweise wich- Informationen zu übermitteln und das Fahrverhalten tig. Dabei ist es bereits heute mit moderner Technik per in einer Weise zu beeinflussen, die durch die derzeitige Datenübertragung möglich, diese Informationen den Verkehrssteuerung nicht erreicht werden kann. Fahrenden direkt im Fahrzeug zur Verfügung zu stel-

Jahresbericht 2018 DVR 11 Laut DVR ist u.a. die Verfügbarkeit digitaler Verkehrsin- Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu verbessern, formationen für Verkehrsteilnehmende grundsätzlich empfiehlt der DVR, u.a. den Einsatz von Rotlichtüber- zu verbessern. Für eine erfolgreiche Erhöhung der Ver- wachungsanlagen bzw. die bauliche Trennung der Rich- kehrssicherheit und im Interesse der Verkehrsteilneh- tungsfahrbahnen im Bereich des Bahnübergangs durch menden müssten – unter Verwendung der vorhande- Fahrbahnteiler zu untersuchen. Darüber hinaus sei nen Technik und Endgeräte – alle sicherheitsrelevanten besonders darauf zu achten, ob Bahnübergänge infolge Daten nutzbar gemacht werden. einer zunehmenden Verkehrsstärke einer technischen Sicherung bedürfen. Das Bundesministerium für Ver- Sicherheit an Bahnübergängen von Eisenbahnen erhöhen kehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird aufgefordert, Unfälle an Bahnübergängen sind gemessen am ein einheitliches Regelwerk für alle Bahnübergänge zu Gesamtunfallgeschehen im Straßenverkehr relativ sel- verabschieden. ten. Sie sind jedoch in der Regel besonders schwer. Bezogen auf den Eisenbahnverkehr bilden Bahnüber- Prüfung von Reifen im benutzten Zustand bei deren gänge einen Schwerpunkt im Unfallgeschehen: Zwischen Zulassung 30 und 40 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden im Die Europäische Kommission hat am 17. Mai 2018 in Eisenbahnverkehr ereignen sich an Bahnübergängen; ihrem Vorschlag zur Verordnung des Europäischen Par- davon ca. 30 Prozent an nicht technisch gesicherten laments und des Rates über die Typgenehmigung von Anlagen. Kraftfahrzeugen u.a. weitere Überlegungen zur Reifensi- cherheit angeregt. Diese umfassen auch die Bewertung Die meisten Unfälle an Bahnübergängen geschehen von Reifen im abgenutzten Zustand. durch bewusste und unbewusste Regelmissachtung. Halbschranken werden umgangen und umfahren, Licht- Der DVR unterstützt den Vorschlag der Europäischen signale missachtet, der Bahnübergang nicht mit mäßi- Kommission zur Prüfung von Reifen im benutzten ger Geschwindigkeit befahren oder es wird auf dem Zustand über den gesamten zulässigen Profiltiefen- Bahnübergang rangiert. bereich bei deren Zulassung. Er erwartet eine höhere

12 DVR Jahresbericht 2018 Reifensicherheit, insbesondere durch kürzere Brems- zentrale Datenbank über anerkannte Weiterbildungsträ- wege bei Nässe für Reifen im Gebrauchszustand. ger und absolvierte Weiterbildungen von Berufskraftfah- rerinnen und Berufskraftfahrern eingeführt werden. Qualitätssicherung im Güter- und Personenverkehr Mit der Richtlinie 2003/59/EG des Europäischen Par- Erhöhung der Sicherheit von Reisebus-Insassen laments und des Rates vom 15. Juli 2003 über die Seit mehr als 20 Jahren bewegt sich die Zahl getöteter Grundqualifikation und Weiterbildung der Fahrer Businsassen in Deutschland im sehr niedrigen ein- bis bestimmter Kraftfahrzeuge für den Güter- oder Perso- zweistelligen Bereich. Sie ist allerdings stark schwan- nenkraftverkehr wurde das Ziel verfolgt, anhand neuer kend und wird in manchen Jahren bestimmt von einem gemeinschaftlicher Vorschriften die Qualitätssicherung einzigen schweren Reisebusunfall mit vielen Opfern. Im für den Beruf des Kraftfahrers in Form einer Qualifika- Sinne der Vision Zero ist ein aktuelles Ziel, die Zahl und tion sowohl für die Aufnahme als auch für die Ausübung die Folgen schwerer Busunfälle noch weiter zu verrin- des Berufs sicherzustellen. Deutschland hat die Richtlinie gern. mit dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG) vom 14. August 2006 (zuletzt geändert am 30. Juni 2017) Zur Verbesserung der Insassensicherheit schlägt der und der Verordnung zur Durchführung des Berufskraft- DVR u.a. robuste, hochwirksame, möglichst permanent fahrer-Qualifikations-Gesetzes (Berufskraftfahrer-Qua- aktive Notbremsassistenzsysteme, die Auffahrunfälle lifikations-Verordnung – BKrFQV) vom 22. August 2006 auch auf stehende Fahrzeuge/Objekte vermeiden kön- (zuletzt geändert am 14. August 2017) umgesetzt. nen, als Ausstattungsstandard von Reisebussen vor. Darüber hinaus empfiehlt der DVR eine vorgeschaltete Der DVR fordert, einen praktischen Anteil im Rahmen der Abstandswarnfunktion, die Ausstattung der Busse mit Weiterbildung nach § 4 BKrFQV zur Festigung der Fahr- aktiven Spurhalteassistenten und die Entwicklung tech- fertigkeiten verbindlich festzuschreiben sowie die konti- nischer Systeme, die verhindern, dass Businsassen beim nuierliche Überwachung der anerkannten Ausbildungs- Kippen auf die Seite oder Überschlagen des Busses mit stätten und des Ausbildungspersonals hinsichtlich der dem Untergrund (z.B. der Fahrbahn) in Berührung kom- Lehrpläne und deren Durchführung. Ferner sollte eine men.

Jahresbericht 2018 DVR 13 Kommunikation Kampagne „Runter vom Gas“

ursachen (unangepasste Geschwindigkeit, Ablenkung, Fehler bei Vorfahrt/Vorrang etc.) ergänzt.

Neue Autobahnplakate zur Ablenkung Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und DVR-Ge- schäftsführerin Ute Hammer demonstrierten am 21. Juni 2018 auf dem Hindernisparcours des ADAC-Fahrsicher- heitszentrums Berlin-Brandenburg, wie gefährlich die Handynutzung am Steuer ist. Mit einer Sekunde Ablen- kung bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legen Auto Fahrende 14 Meter „blind“ zurück. Sie präsentierten den Vertreterinnen und Vertretern der Medien auch drei neue Autobahn- und Rastplatzplakate zum Thema Ablenkung am Steuer. Laut einer Studie der Allianz ist Ablenkung die Ursache für jeden zehnten Unfall mit Todesfolge auf Die Kampagne „Runter vom Gas“ des Bundesministe- deutschen Straßen. riums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des DVR machte sich auch im Jahr 2018 und damit seit Der Minister und die DVR-Geschäftsführerin konnten auf insgesamt zehn Jahren wieder mit gezielten Medien- der Teststrecke selbst erleben, wie gefährlich der Griff kooperationen, PR-Aktionen und bundesweiten Ver- zum Smartphone ist. Schon bei den ersten Handgriffen anstaltungen sowie Social-Media-Aktivitäten für mehr rauschten sie prompt in die Hindernisse aus Wasserfontä- Verkehrssicherheit stark und thematisierte besonders nen. Zum Schreiben einer Textnachricht während des Fah- häufige und aktuelle Unfallursachen bzw. Unfallrisiken rens kamen sie gar nicht mehr. Bundesverkehrsminister im Straßenverkehr. Mit vielen interaktiven Mitmach-Mo- Andreas Scheuer erläuterte die neuen Autobahnplakate dulen, Tests und Gewinnspielen sowie Hintergrundarti- folgendermaßen: „Tipp, tipp, tot. Multitas­king am Steuer keln, Videos und Bestell-Materialien hält die Homepage funktioniert nicht. Eine Nachricht auf dem Smartphone www.runtervomgas.de ebenso wie der Facebook-Auftritt getippt bedeutet über 250 Meter blind fahren. Damit ris- für alle interessierten Verkehrsteilnehmenden sowie kiert man nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Multiplikatoren ein umfangreiches Angebot bereit. 2018 der anderen Verkehrsteilnehmer. Also: Hände ans Steuer wurde die Webseite um Fakten und Daten zu allen Ver- und nicht ans Handy. Ich halte nichts davon, einfach die kehrsteilnehmergruppen (Kinder, Rad Fahrende, Fahran- Geldbußen zu erhöhen. Unsere drastische Informations­ fänger/innen usw.) und Fachtexten zu den Hauptunfall­ kampagne ist mir sehr wichtig und sensibilisiert alle

Marie (38), abgelenkt durch eine SMS

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14 DVR Jahresbericht 2018 Verkehrsteilnehmer nachhaltig.“ Ute Hammer ermahnte auch Beifahrer/innen auf abgelenkte Fahrer und Fah- rerinnen Einfluss zu nehmen: „Keine Nachricht ist so wichtig wie das Leben eines Menschen. Das Mobiltelefon gehört am Steuer auf keinen Fall in die Hand. Denn das komplexe Verkehrsgeschehen verzeiht auf Dauer keine Fehler bzw. Unaufmerksamkeit. Und: Beifahrer sollten einschreiten, wenn der Fahrer abgelenkt ist.“

Die drei Plakatmotive wurden auf über 700 Plakatflächen entlang deutscher Autobahnen und Rastplätze sichtbar. nichts mit Stärke zu tun hat“, sagte Andreas Scheuer, Die Plakatierung wird von der Deutschen Gesetzlichen Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Unfallversicherung (DGUV) finanziell unterstützt. Bereits mehr als 10.000 Motorradfahrerinnen und -fah- Bundesweiter Tag der Ablenkung rer sind der Einladung von „Runter vom Gas“ mittler- Unter dem Motto „sicher.mobil.leben“ sensibilisierten weile gefolgt und haben mit ihrem Foto ein Zeichen die Innenminister der Länder am 20. September 2018 mit gegen zu schnelles Fahren gesetzt. „Statt mit erhobe- dem ersten deutschlandweiten Aktionstag gegen Ablen- nem Zeigefinger zu mahnen, möchten wir dazu anregen, kung für die unterschätzte Gefahr von Handynutzung dass sich die Biker selbst zu einer risikoarmen Fahr- und anderen Formen der Ablenkung im Straßenverkehr. weise und einer angepassten Geschwindigkeit beken- In ganz Deutschland fanden organisierte Kontrollen der nen“, sagte DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. Polizei sowie zahlreiche Sicherheitsaktionen statt. Auch Alle Aktionsteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten die Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ T-Shirts und Aufkleber mit den Botschaften. Die Fotos setzte ein Zeichen – mit einer interaktiven Anzeige auf der Aktion konnten über die Social-Media-Kanäle geteilt Tagesspiegel.de, die mobil ausgespielt wurde und auf werden. Online kann weiterhin jederzeit unter www.ech- außergewöhnliche Weise zeigt, welche Folgen Handynut- temänner.runtervomgas.de oder www.starkefrauen.run- zung im Straßenverkehr hat. Zu sehen ist zunächst eine tervomgas.de ein Foto hochgeladen und mit dem Akti- Straße aus der Vogelperspektive, darunter ein Text über onslogo versehen werden, um damit ein Zeichen gegen die Gefahren von Ablenkung im Straßenverkehr. Sobald zu schnelles Fahren zu setzen. die Nutzerin oder der Nutzer scrollt, fährt ein Auto die Straße entlang, kommt einen Moment später von der Deutscher Preis für Online-Kommunikation Fahrbahn ab und rast in den darunter stehenden Text. Mit dem Kurzfilm #FingervomHandy zeigte „Runter Der klare Appell der Kampagne: Schau auf die Straße! vom Gas“ seit Ende 2017, wie gefährlich die Handynut- Finger vom Handy! Darüber hinaus unterstützte „Runter zung am Steuer ist. Ende Oktober 2018 wurde der Spot vom Gas“ die bundesweite Unfallprävention der Polizei, mit dem Deutschen Preis für Online-Kommunikation in Verkehrswachten und anderer Veranstalter mit Aktions- der Kategorie „Web Video“ ausgezeichnet. In weniger material wie Plakaten, Bannern und diversen Broschü- als einer Minute weckt der Spot Kindheitserinnerungen ren zum Thema Ablenkung im Straßenverkehr. und warnt mittels einer unerwarteten Wendung vor den Gefahren von Ablenkung am Steuer. Echte Männer und starke Frauen rasen nicht Unter dem Motto „Echte Männer/Starke Frauen rasen nicht“ war „Runter vom Gas“ beim Motorradgottesdienst (MOGO) am Kölner Dom sowie auf der Motorradmesse INTERMOT am Stand des MOGO Hamburg in der Nord- kirche e. V. vom 3. bis 7. Oktober 2018 präsent. Die Aktion gegen zu schnelles Fahren lud alle Besucher/innen ein, sich mit der Aktionsbotschaft fotografieren zu lassen – und so zum Vorbild für andere Menschen zu werden. „Wir möchten bei allen Verkehrsteilnehmern das Bewusst- sein dafür schärfen, dass überhöhte Geschwindigkeit

Jahresbericht 2018 DVR 15 mit Videoreportagen von betroffenen Angehörigen, einem Polizisten und einem Seelsorger für eine emotionale Ansprache der Verkehrsteilnehmen- den und eine beeindruckende Medi- enresonanz. Die Medienreichweite betrug insgesamt mehr als 165 Millio- nen und die Kommunikationsmaßnah- men erzielten einen Medienäquivalenz- wert von 1,6 Mio. Euro.

Präventionsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Bundes- ländern In Kooperation mit den Bundeslän- dern bzw. der Polizei und weiteren Partnern wie Verkehrswachten war „Runter vom Gas“ 2018 mit Aktions- modulen für Veranstaltungen, mit Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer Brückenbannern, Broschüren, Postern und Filmen bun- Anlässlich des Welt-Gedenktages für die Straßenver- desweit vor Ort. Im Fokus standen die Unfallursachen kehrsopfer am 18. November 2018 erinnerte die BMVI/ „Ablenkung am Steuer“, „unangepasste Geschwindig- DVR-Kampagne „Runter vom Gas“ an die Verkehrstoten keit“ und „Innerortsrisiken“. Neben zahlreichen Materi- – mit einer emotionalen Anzeige in der Effie-Beilage des alien zu diesen Kernthemen entwickelten die Kampag- Tagesspiegels sowie am 15. und 18. November 2018 in neninitiatoren auch neue Videos bzw. Erklärfilme zu den der Beilage der ZEIT. Im Jahr 2017 kamen 3.180 Men- Themen Rettungsgasse, Geisterfahrer und Verhalten am schen in Deutschland im Straßenverkehr zu Tode. Dieser Unfallort. Ende 2018 entstanden zwei Verkehrssicher- Verlust zerstört nicht nur bestehende Familien, sondern heitsspots, die 2019 für die Verkehrssicherheitsarbeit beeinträchtigt auch die Zukunft zahlreicher Familien, genutzt und über die RTL-Gruppe als Pro-bono-Prä- denn es gibt keine weiteren Nachkommen. Mit der ventionsfilme ausgestrahlt wurden. Zudem wurden den Anzeige verdeutlichen BMVI und DVR, wie einschneidend Partnern in den Bundesländern für die dunkle Jahreszeit und weitreichend die Auswirkungen eines schweren Ver- Sichtbarkeitsmaterialien wie retroreflektierende Regen- kehrsunfalls sind. Zu sehen ist ein Familienstammbaum, schirme, Rucksackhüllen, Klackbänder und Motorrad- an dem ein Auto zerschellt ist. Die Tafeln des Stamm- westen sowie eine Aufklärungsbroschüre zur Sichtbar- baums, in denen normalerweise die Namen und Daten keit zur Verfügung gestellt. der Nachfahren stehen, sind leer. Nur die zwei unteren Tafeln sind bedruckt – mit dem Namen der beiden ver- Auch tourte „Runter vom Gas“ mit Informationsstän- unglückten Insassen. den und Aktionen auf Messen, bei Tagen der Offenen Tür und bei weiteren Präventionsveranstaltungen von Effie-Auszeichnung Partnern, Behörden, Unternehmen und Interessen- Am 8. November 2018 wurde die Verkehrssicherheitskam- ten. Beim Tag der Offenen Tür des Bundesverkehrsmi- pagne „Runter vom Gas“ mit dem silbernen Effie-Award nisteriums im August 2018 wurde ein Bürgerdialog mit des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen (GWA) in Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Ex-For- der Kategorie „Doing Good“ für die Autobahnplakatkam- mel-1-Weltmeister Nico Rosberg geboten sowie die pagne 2017 „Perspektiven der Betroffenheit“ ausgezeich- digitale Fahrprüfung mit Gernot Hassknecht und weitere net. Den begehrten Effie gibt es für effektive Kommunika- unterhaltsame Aufklärungsangebote zum Thema Ver- tionsmaßnahmen, die nachweislich wirken. Die ermittelte kehrssicherheit. Zahl von 113 Angehörigen, Freunden und professionellen Helfern, die durch einen Verkehrsunfalltod durchschnitt- Weitere Informationen finden Sie hier: lich unmittelbar betroffen sind, sorgte in Kombination www.runtervomgas.de, www.facebook.com/runtervomgas

16 DVR Jahresbericht 2018 Kommunikation Tag der Verkehrssicherheit

Auto fahren oder Handy benutzen – im Rahmen des 14. Vorjahr um 26 Prozent, die Webseite www.tag-der-ver- bundesweiten „Tages der Verkehrssicherheit“ am 16. kehrssicherheit.de wurde 691.506 Mal aufgerufen. Juni 2018 richtete DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichen- dorf in einer Videobotschaft einen eindringlichen Appell Der nächste Tag der Verkehrssicherheit findet am 15. an alle Verkehrsteilnehmenden, entweder Auto zu fahren Juni 2019 statt. Aktuelle Informationen, Checklisten oder auf dem Handy zu tippen. Damit griff er die erschre- sowie ein Downloadbereich sind unter www.tag-der-ver- ckend hohe Zahl an Unfällen auf, die durch Ablenkung kehrssicherheit.de zu finden. verursacht werden: Rund zehn Prozent der Todesfälle im Straßenverkehr gehen auf Ablenkung zurück.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dankte in einem Video-Statement den vielen Akteuren, die sich für mehr Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen einset- zen, sei dies hauptberuflich oder durch ein Ehrenamt.

Prof. Dr. Eichendorf begleitete am Tag der Verkehrs­ sicherheit zusätzlich den Aktionstag der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf“ an der Autobahnraststätte Siegburg West. Dort machte er auf die Gefahr von Müdig- keit am Steuer aufmerksam.

Auf dem Deutschen Seniorentag in Dortmund nutzten Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsge- meinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), und DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner die Mög- lichkeit, sich mit dem Banner zum Tag der Verkehrssi- cherheit fotografieren zu lassen

Rund 190 Städte, Gemeinden, Schulen, Unternehmen, Vereine und soziale Einrichtungen haben sich in diesem Jahr an dem Aktionstag beteiligt. So gab es beispiels- weise am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Trois- dorf einen Aktionstag für junge Fahrerinnen und Fahrer, der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz veranstal- tete einen großen Aktionstag auf dem Viehmarktplatz in Trier.

Seit 2005 zieht der Aktionstag bundesweit Tausende Interessierte auf Marktplätze, in Einkaufszentren, Fahr- sicherheitszentren oder Werkstätten und bietet Präven- tion vor Ort. Alle Veranstaltungen haben unterschiedli- che Verkehrssicherheitsthemen im Fokus und bilden damit die ideale Plattform, um die große Bandbreite der Verkehrssicherheitsarbeit darzustellen. Im Jahr 2018 stieg die Anzahl der Veranstaltungen im Vergleich zum

Jahresbericht 2018 DVR 17 Kommunikation Die Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf!“ sensibilisierte weiter für die Gefahr von Müdigkeit am Steuer

Müdigkeit wirkt beim Autofahren ähnlich wie Alkohol und Pressearbeit im Mittelpunkt der Kampagne beeinträchtigt so das Gefahrenbewusstsein, das Reakti- Im Rahmen der Kampagne wurden insgesamt elf Pres- onsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit. Trotzdem semeldungen veröffentlicht: Die Medienarbeit erzielte unterschätzen viele diese Gefahr und setzen auf die fal- insgesamt eine Reichweite von über 114 Mio. schen Maßnahmen. Die Kampagne „Vorsicht Sekunden- schlaf!“ wurde daher mit Unterstützung des Bundesmi- Zur Ergänzung der Pressearbeit für den Bereich Pkw nisteriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), wurden im Auftrag des DVR vom Meinungsforschungs­ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) institut Kantar-Emnid zwei Omnibusumfragen unter sowie weiterer Partner im vergangenen Jahr erfolgreich mehr als 2.050 Personen durchgeführt. Die erste weitergeführt. Umfrage befasste sich mit der speziellen Rolle der Per- sonen auf dem Beifahrersitz. Die Ergebnisse zeigen, Ziel war auch 2018 die Sensibilisierung für die Gefahr dass nur jede vierte Person auf dem Beifahrersitz bei von Müdigkeit am Steuer und die Reduktion der durch akuter Müdigkeit der Fahrenden auf einen Fahrerwech- Müdigkeit verursachten Verkehrsunfälle. Entsprechend sel besteht. Die zweite Umfrage thematisierte die beson- wurde auf die Gefahr von Müdigkeit am Steuer aufmerk- dere Gefährdung der mit dem Auto zwischen Arbeit und sam gemacht und über präventive als auch akute Gegen- Wohnort pendelnden Personen. Die Ergebnisse zeigen, maßnahmen aufgeklärt. Zielgruppen waren in 2018 wei- dass viele während der Fahrt vor allem von der Arbeit terhin Pkw-Fahrer/innen, darunter die Senioren/innen, nach Hause oft müde und erschöpft unterwegs sind. und Lkw-Fahrer/innen sowie Transportunternehmer/ innen.

18 DVR Jahresbericht 2018 Weitere Aktionen und neue Kooperationen Im Rahmen der Kampagne gab es zwei weitere Aktionen an deutschen Autobahnraststätten. Pkw- und Lkw-Fah- rer/innen wurden dort auf die Gefahr von Müdigkeit am Steuer aufmerksam gemacht und erhielten ein „Ers- te-Hilfe-Set gegen Müdigkeit am Steuer“ mit einem Falt- blatt mit Tipps zur Vermeidung bzw. Bekämpfung von Müdigkeit, einer Schlafbrille für den Kurzschlaf im Fahr- zeug und einer Parkscheibe mit verschiedenen Übungen, um den Kreislauf zu aktivieren. DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf unterstützte die erste Aktion am 16. Juni 2018 auf der Autobahnraststätte Siegburg West zwischen Bonn und Köln. Die DVR-Projektleiterin Anna-­ Sophie Börries begleitete die Kampagne zudem am 28. September 2018 auf der Autobahnraststätte Eichel- born Süd. Über beide Aktionen wurde in der Presse berichtet.

Zu den Maßnahmen für die Zielgruppe der Pkw-Fah- rer/innen gehörte die Entwicklung von audiovisuellem Mit finanzieller Unterstützung des ACV wurden im Rah- Schnittmaterial für ein Themenplacement, die Durch- men der Kampagne drei kurze Erklärvideos rund um den führung einer serviceorientierten Leser-Telefon-Ak- Sekundenschlaf für die Online-Kanäle des ACV entwi- tion, anlassbezogene Aktualisierungen der Webseite, ckelt. Diese wurden sogar im Rahmen einer Ausstellung die Durchführung von zwei Omnibusumfragen, die Ent- zum Thema Schlaf (von November 2018 bis März 2019) wicklung von drei Erklärvideos (mit Unterstützung des des Vögele Kultur Zentrums in der Schweiz präsentiert Automobil-Clubs Verkehr, ACV) und anlassbezogene und in das Schulungsmaterial des Degener Verlags inte- Facebook-Posts. Für die Zielgruppe der Senioren/innen griert. Mit finanzieller Unterstützung der DGSM wurde wurden ein spezieller Info-Text über einen Materndienst im Rahmen der Kampagne ein Faltblatt zur Information veröffentlicht und verschiedene Informationsmaterialien von 4.000 Hausärzten/innen entwickelt. in Arztpraxen (mit Unterstützung der Deutschen Gesell- schaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, DGSM) platziert.

Zu den Maßnahmen für die Zielgruppe der Lkw-Fah- rer/innen gehörten vier Shareables für den DVR-Face- book-Auftritt, ein Beileger für die Fachzeitschrift „trans aktuell“ und die Beklebung von 42 Lkw-Rückseiten mit der Kampagnen-Botschaft. Für beide Zielgruppen wur- den zusätzlich weitere Informationsmaterialien (Falt- blätter, Banner, Postkarten, Sticker) entwickelt und ver- breitet.

Die Kampagne erhielt auch im vergangenen Jahr wie- der fachliche, aber auch finanzielle Unterstützung durch zahlreiche Partner. Der Bundesverband Güterkraftver- kehr, Logistik und Entsorgung (BGL) unterstützte die Entwicklung einer Postkarte mit einem Lkw-Fahrer in Yoga-Pose. Die Tank & Rast GmbH (T&R) unterstützte wiederholt die Aktionstage für beide Zielgruppen durch die Bereitstellung der zwei Autobahnraststätten.

Jahresbericht 2018 DVR 19 Kommunikation Kampagne „Sicher mobil im Alter“

In Folge des demografischen Wandels steigt der Anteil bringen. Das bedeutet, die Seh- und Hörfähigkeit kann der Menschen im Alter von 65 oder mehr Jahren an der eingeschränkt sein, ebenso die Beweglichkeit und Reak- Gesamtbevölkerung kontinuierlich, wobei er gegenwär- tionsgeschwindigkeit. Viele dieser möglichen Einschrän- tig bei etwa 21 Prozent liegt. Senioren und Seniorinnen kungen können nur bis zu einem gewissen Grad kom- sind mobiler als früher, immer mehr besitzen einen Füh- pensiert werden. Hinzu kommt, dass die Unfallfolgen bei rerschein und nutzen ihr Auto bis ins hohe Alter, sind älteren Menschen aufgrund ihrer körperlichen Konstitu- innerorts auf dem Fahrrad, dem Pedelec oder zu Fuß tion und Regenerationsfähigkeit häufig gravierender sind unterwegs. Dies ermöglicht ihnen eine soziale Teilhabe als bei jüngeren Menschen. Dies schlägt sich auch in bis ins hohe Alter und wirkt darüber hinaus einer Ver- den Unfallzahlen nieder: Im Jahr 2017 starben auf deut- einsamung entgegen. Wichtige Termine wie Arztbesuche schen Straßen 994 Menschen, die mindestens 65 Jahre oder Besorgungen können ohne fremde Hilfe erledigt alt waren. Etwa alle 36 Stunden starb eine Fußgängerin werden. oder ein Fußgänger über 64 Jahren. Knapp 7.000 Fuß- gängerinnen und Fußgänger im Alter von 65 oder mehr Nicht zuletzt ist Bewegung gesund und fördert die Jahren verunglückten. Beweglichkeit. Sie ist eine Voraussetzung für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr im höheren Alter, ganz Die Zahlen machen deutlich, dass sowohl ein gewisses gleich ob man zu Fuß, mit dem Rad oder dem eigenen Maß an Respekt als auch eine besondere Aufmerksam- Pkw unterwegs ist. keit gegenüber älteren Verkehrsteilnehmenden geboten sind, damit auch sie möglichst lange sicher unterwegs Gleichwohl kann das Alter vielfach bestimmte kognitive, sein können. motorische und sensorische Einschränkungen mit sich

20 DVR Jahresbericht 2018 Aktionswoche Eichendorf. Rund um den Washington-Platz vor dem Der DVR nahm dies zum Anlass, mit Unterstützung des Berliner Hauptbahnhof wurden neben Infomaterialien Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruk- auch Regenschirme mit retroreflektierenden Elementen tur (BMVI) die Aktionswoche „Sicher mobil im Alter“ verteilt, die auch bei schlechtem Wetter sichtbar machen ins Leben zu rufen. Im Dezember wurde sie erstmalig und somit schützen. Auch in Augsburg, Bremerhaven, durchgeführt, um die Sicherheit von Seniorinnen und Dortmund und wurden Regenschirme und Info- Senioren im Straßenverkehr zu erhöhen. Auto Fahrende materialien zum Kampagnenauftakt auf öffentlichen wurden bundesweit in mehreren Städten mit Hilfe von Plätzen verteilt. Großflächenplakaten zu mehr Aufmerksamkeit aufgeru- fen und dafür sensibilisiert, dass ältere Fußgängerinnen und Fußgänger eines besonderen Schutzes bedürfen. Aktion Schulterblick Parallel dazu erhielten ältere Fußgängerinnen und Fuß- Die in den Jahren 2012 bis 2015 erfolgreich durchge- gänger hilfreiche Tipps für eine sichere Teilnahme am führte Kampagne „Aktion Schulterblick. Bewusst und Straßenverkehr. sicher mobil“ wurde 2018 wieder aufgenommen. Sie richtete sich an ältere Auto Fahrende, deren Angehörige Für die Durchführung der Kampagne wurden zahlrei- und Freunde sowie Ärztinnen und Ärzte. Die Kampagne che Begleitmedien und -materialien entwickelt, neben sensibilisierte für regelmäßige freiwillige Gesundheits­ retroreflektierenden Regenschirmen auch ein Flyer zum checks, um möglichst lange sicher mobil sein zu kön- Thema „Sichtbarkeit“. Zwei sogenannte „City Cards“ mit nen. Laut einer Umfrage, die YouGov im Auftrag des DVR Tipps für ältere Fußgängerinnen und Fußgänger sowie durchgeführt hat, haben jedoch lediglich 21 Prozent der Auto Fahrende aller Altersgruppen wurden bundesweit Befragten ihren Hausarzt schon einmal darauf ange- in Bars und Restaurants ausgelegt. sprochen, ob sich ihr Gesundheitszustand möglicher- weise auf ihre Fahrtüchtigkeit auswirkt. Nur vier Prozent Alle Informationsmaterialien können auch nach Ablauf wurden von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin schon einmal der Aktionswoche vom DVR für Interessierte kostenlos darauf angesprochen. Dabei können freiwillige Gesund- zur Verfügung gestellt werden. Begleitet wurde die Kam- heitschecks Klarheit schaffen und helfen, die Fahrtüch- pagne durch eine bundesweite intensive Presse- und tigkeit möglichst lange zu erhalten. Öffentlichkeitsarbeit. Berichte zur Kampagne gab es u. a. beim rbb-Fernsehen, dem Deutschlandfunk und dem Die „Aktion Schulterblick“ informierte darüber ausführ- MDR-Hörfunk. lich mit Pressemitteilungen, Infografiken sowie über Facebook. Während einer Leser-Telefon-Aktion wurden Die Aktionswoche selbst startete mit einer öffentlichen Interessierte beraten, die DVR-Webseite um Informati- Plakatenthüllung durch DVR-Präsident Prof. Dr. Walter onen in leichter Sprache sowie für Ärztinnen und Ärzte ergänzt. Informationen an Ärztinnen und Ärzte wurden zusätzlich über eine Fachpressemitteilung sowie ein Mailing an ausgewählte Hausärzte und Hausärztinnen verbreitet.

Auch über Partner wie die Deutsche Seniorenliga wur- den die Informationen weiter gestreut. Auf zielgrup- penspezifischen Veranstaltungen und Messen, auf denen der DVR mit einem Infostand vertreten war, wurden auch die Materialien der Kampagne verteilt, so etwa auf dem 3. Seniorensportkongress in Mainz oder dem Deutschen Seniorentag vom 28. bis 30. Mai 2018 in Dortmund. Dort traf DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner den Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seni- orenorganisationen (BAGSO), Franz Müntefering, und sprach mit ihm über die Aktivitäten des DVR im Rahmen der Seniorenarbeit und die „Aktion Schulterblick“.

Jahresbericht 2018 DVR 21 Kommunikation Schriftenreihe Verkehrssicherheit

Verkehrsüberwachung ist neben Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung ein wichtiges Instrument, um die Verkehrsteil- nehmenden zu einem verantwortungsvollen und regel- konformen Verhalten im Straßenverkehr zu bewegen. Dennoch halten sich viele Verkehrsteilnehmende nicht an die geltenden Regeln. Schließlich ist die Wahrscheinlich- keit, entdeckt und bestraft zu werden, sehr gering.

Welche psychologischen Aspekte bei diesem Verhal- ten eine Rolle spielen und wie Verkehrsüberwachung in Deutschland geregelt ist, sind nur zwei Themen des 21. Bandes der Schriftenreihe Verkehrssicherheit „Verkehrs­überwachung – Staatliche Bevormundung oder Fürsorge?“, der 2018 erstellt wurde. Zudem wird ein Blick auf das Überwachungssystem anderer Länder geworfen, Themen wie illegale Straßenrennen werden behandelt. Nicht nur Pkw Fahrende, auch die Überwa- chung von Motorrad Fahrenden und dem gewerblichen Verkehr werden in den Blick genommen. Die Schriften- reihe Verkehrssicherheit richtet sich an Verkehrssicher- heitsfachleute und die interessierte Öffentlichkeit. www.verkehrssicherheitsprogramme.de

Das Online-Portal www.verkehrssicherheitsprogramme. Darüber hinaus wurden 2018 die Voraussetzungen de stellt bundesweit angebotene Maßnahmen und Pro- geschaffen, ab 2019 auch regionale Programme mit auf- jekte verschiedener Organisationen und Betreiber dar, zunehmen, die in einzelnen Bundesländern existieren. die auf eine Erhöhung der Verkehrssicherheit abzielen. Hier können sich alle an der Verkehrssicherheitsarbeit Die Webseite interessierten Personen eingehend über existierende wurde im Jahr Programme informieren – sei es, um an diesen teilzu- 2018 insgesamt nehmen oder sich selbst für die Verkehrssicherheit zu 246.073 Mal engagieren. Auf der Webseite finden Interessierte und aufgerufen. Multiplikatoren die gewünschten Daten und Informatio- nen nach Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, junge sowie ältere Verkehrsteilnehmende) aufgegliedert.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, über Verlinkungen direkt zu den Programmen oder deren Anbietern zu gelangen oder mit diesen Kontakt aufzunehmen. Die Einführungsseiten zu den Zielgruppen werden jährlich überarbeitet, sodass beispielsweise die Angaben über Unfallzahlen und -ursachen immer aktuell sind.

22 DVR Jahresbericht 2018 Kommunikation DVR-Kolloquium „Besser geschützt im Sattel“

Wie kann Radfahren in Deutschland sicherer werden? Großflächige Radinfrastruktur Dieser Frage ging das DVR-Kolloquium am 6. Dezember In seinem Grußwort erklärte Burkhard Stork, Bundesge- 2018 in Berlin nach. Immer mehr Menschen nutzen das schäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Rad, doch die Zahl der getöteten Rad Fahrenden stag- (ADFC), der das Kolloquium ideell unterstützt hatte, dass niert seit etwa zehn Jahren. die Radinfrastruktur großflächig gebaut werden müsste. Es handele sich dabei um ein gesamtgesellschaftliches Bereits in seinem Grußwort erklärte DVR-Präsident Vorhaben. Prof. Dr. Walter Eichendorf, dass der Straßenraum sel- ten sinnvoll verteilt und damit ein geordnetes Miteinan- Gerrit Reichel, Pressesprecher des Automobil-Club Ver- der schwer möglich sei. Gleichzeitig warnte Eichendorf kehr (ACV), ebenfalls Partner des Kolloquiums, wies auf davor, dass sich einzelne Gruppen wie Rad Fahrende die Problematik der „Dooringunfälle“ (Kollision von Rad oder Auto Fahrende gegenseitig an den Pranger stellen. Fahrenden mit unbedacht geöffneten Autotüren) hin, die Sein Wunsch an das Kolloquium: Die Signale zu stellen, man in den Griff bekommen müsse. wie in Deutschland sicherer Rad gefahren werden kann. Aktuelle Unfallzahlen, häufige Unfallszenarien und Alltagsmobilität mit dem Rad Lösungen zur Vermeidung von Unfällen präsentierte Karola Lambeck, Radverkehrsbeauftragte des Bun- Marcel Schreiber von der Unfallforschung der Versiche- desministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur rer (UDV). Um die Zahl Getöteter und Verletzter zu sen- (BMVI), berichtete in ihrem Grußwort, dass die Bundes- ken, sei es notwendig, Sichtbeziehungen unter den Ver- regierung den Bau von Radschnellwegen vorantreiben kehrsteilnehmenden herzustellen, die Komplexität der wolle. Damit wolle man mehr Menschen ermutigen, Infrastruktur zu reduzieren und Rad Fahrende vor Abbie- aufs Fahrrad umzusteigen und sich dabei sicher zu füh- genden zu schützen. Gelingen könne das nur, wenn die len. Das Rad solle zur Alltagsmobilität gehören. Zudem Belange des Radverkehrs permanent berücksichtigt und wies sie auf etliche Förderprogramme hin, die das BMVI mit geplant würden. plane, um die Verkehrssicherheit zu stärken. Eines davon richte sich an den freiwilligen Einbau von Abbiegeassis- Wer wolle, dass mehr Menschen Rad fahren, müsse tenten in Deutschland. Um den verpflichtenden Einsatz dafür sorgen, dass sie sich dabei subjektiv sicher fühl- dieser technischen Hilfsmittel zu erreichen, müssten ten, so Stork. Dies gelänge nur, wenn die zuständigen jedoch europäische Vereinbarungen getroffen werden. Akteure nicht länger auf objektiven Verkehrssicherheits- Dafür setze sich das BMVI vehement ein. kriterien beharrten, sondern auch das subjektive Sicher-

Jahresbericht 2018 DVR 23 heitsgefühl mitdächten. Nach Auffassung des ADFC gelingt das am besten mit vom Pkw-Verkehr getrennten Radwegen.

Kay Biewald, Mitglied der Berliner Fahrradstaffel der Polizei, berichtete aus seinem Arbeitsalltag in Berlin. Riskante Situationen für den Radverkehr ergeben sich teilweise aus einer unzureichenden Infrastruktur. Aller- dings sei auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmen- den häufig Ursache für Unfälle.

Erfahrungsbericht aus den Niederlanden Ineke Spapé, Radprofessorin an der Universität Breda, bot einen Blick ins Nachbarland Niederlande. Dort spiele Verkehrssicherheit beim Radeln in der öffentlichen Diskussion kaum mehr eine Rolle. Man habe die dafür nötige Infrastruktur bereits geschaffen. Vielmehr ginge es darum, Städte lebenswert zu gestalten und Spaß am Radeln zu haben. Ihr Tipp für Deutschland: Investitionen in die Infrastruktur – dann funktioniere es auch mit der Sicherheit.

DVR-Radverkehrsreferent Rudolf Bergen veranschau- lichte mit einer Jonglage spielerisch die Gefahren im Straßenverkehr für Rad Fahrende. Gleichzeitig entlarvte er riskante Verhaltensweisen und appellierte, voraus- schauend zu fahren.

Arne Koerdt vom Baden-Württembergischen Verkehrs- ministerium verdeutlichte, warum und wie sich die StVO und die dazugehörige Verwaltungsvorschrift ändern müsse.

Das Fahrrad ist auch ein beliebtes Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu gelangen. Dabei ereignen sich besonders viele Unfälle. Oliver Fischer von der Verwaltungs-Be- rufsgenossenschaft (VBG) berichtete, dass fast 50 Pro- zent derjenigen, die bei der VBG versichert seien und bei einem Wegeunfall verunglücken, Rad Fahrende seien.

Als Fazit des Kolloquiums nannte DVR-Präsident Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad zeigte prag- Prof. Dr. Walter Eichendorf in seinem Schlusswort die matische Beispiele, woran es bei der Verkehrssicherheit Erkenntnis, dass deutlich in die Infrastruktur investiert für Rad Fahrende in Deutschland hapere. Ob unüber- werden müsse, um viele Unfälle zu vermeiden. Gleich- sichtlicher Schilderwald oder Auto Fahrende, die Radeln- zeitig appellierte er an das Verhalten aller Rad Fahren- den die Vorfahrt nehmen – es gebe viel zu tun, um den den: Einen Helm zu tragen sei die optimale individuelle Radverkehr dem motorisierten Verkehr gleichzustellen. Sicherheitsstrategie, um Unfallfolgen zu mildern.

24 DVR Jahresbericht 2018 Kommunikation 24. DVR-Forum „Sicherheit und Mobilität“: Halterhaftung und Halterkostenhaftung im fließenden Verkehr?

Für die Steigerung der Verkehrssicherheit sind die Er warf aber auch die entscheidende Frage auf: „Wenn Überwachung der Einhaltung der Verkehrsregeln und im Grundgesetz das Recht auf körperliche Unversehrt- die Sanktionierung rechtswidrigen Verhaltens drin- heit festgeschrieben ist, und wenn wir wissen, wie man gend notwendig. Zahlreiche Verkehrsverstöße können schwere Unfälle verhindern kann, ist es dann verfas- in Deutschland jedoch nicht geahndet werden, weil der sungsrechtlich in Ordnung, diese Mittel nicht anzuwen- Fahrer oder die Fahrerin nicht eindeutig identifiziert den?“ werden konnte. Könnte die Einführung der Halterhaftung im fließenden Verkehr, wie sie in einigen europäischen Prof. Dr. Dieter Müller von der Hochschule der Säch- Ländern praktiziert wird, ein Mittel sein, um mehr staat- sischen Polizei (FH) stellte Untersuchungsergebnisse lichen Druck auf Verkehrsdelinquenten auszuüben und über die Verfolgung von Verkehrsdelikten vor. Dabei wur- die Verkehrssicherheit zu erhöhen? Wäre ein solches den überwiegend Geschwindigkeitsdelikte, aber auch Mittel mit unserer Rechtsordnung überhaupt vereinbar? Abstands- und Rotlichtverstöße betrachtet. Bei 2,5 Pro- Ist vielleicht die Halterkostenhaftung, bei der der Fahr- zent der beweissicher dokumentierten Fälle habe man zeughalter oder die Fahrzeughalterin zwar nicht bestraft die Täter nicht ermitteln können und das Verfahren aus würde, aber zumindest die Kosten des Verfahrens aufer- diesem Grunde einstellen müssen. Rechne man dies legt bekäme, ein probates Mittel? Diese und weitere Fra- auf Basis der ausgewerteten Stichproben hoch, ergebe gen wurden beim 24. DVR-Forum „Sicherheit und Mobi- sich für das gesamte Bundesgebiet die immense Zahl lität“, das am 14. Juni 2018 in Berlin stattfand, diskutiert. von über einer Million Verfahren, die eingestellt werden Es wurde von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) mussten, weil die Täter nicht ermittelt werden konnten. und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unterstützt. Frusterlebnisse eines Polizeibeamten Stefan Pfeiffer von der Deutschen Polizeigewerkschaft Keine Strafe ohne Schuld berichtete über „Frusterlebnisse eines Beamten in der DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf wies in seiner Verkehrsüberwachung“: Bei einer Überwachungsaktion Einführung auf den verfassungsrechtlichen Grundsatz auf der Autobahn seien 414 Fahrzeuge mit sehr hohen „Keine Strafe ohne Schuld“ (Nulla poena sine culpa) hin. Geschwindigkeitsüberschreitungen aufgefallen (41 km/h

Jahresbericht 2018 DVR 25 und mehr). Es hätten jedoch nur 211 Verfahren eingelei- Anwendung. Praktiziert werde in anderen Staaten auch tet werden können, was einer Quote von 51 Prozent ent- eine bußgeldbewehrte Auskunftspflicht über die Per- spricht. Anhalte-Kontrollen seien schwierig (insbeson- son, die jeweils gefahren sei. Bei Nichtbefolgung käme dere nachts) und erforderten viel Personal, was häufig es dann zu Sanktionen gegen den Halter oder die Halte- nicht zur Verfügung stehe. Bei Krädern könnten mit der rin. In einer weiteren Variation obliege dem Halter oder entsprechenden Messtechnik zwar Fotos von vorne und der Halterin die Verpflichtung zur verantwortungsvollen hinten erstellt werden. Dennoch sei die Identifizierung Auswahl der fahrenden Personen. Komme es zu einem der Fahrenden oft nicht einwandfrei möglich, sodass Verstoß mit dem Fahrzeug des Halters oder der Halterin, es auch bei hohen Überschreitungen der zulässigen habe dieser/diese gegen diese Pflicht verstoßen. Und Höchstgeschwindigkeiten zur Einstellung der Verfahren schließlich könne die Halterhaftung auf eine Kosten- komme. tragungspflicht bezogen sein, wie dies zum Beispiel in Deutschland gemäß § 25a Straßenverkehrsgesetz (StVG) Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Julius-Maximilians-Univer- in einem Bußgeldverfahren wegen eines Halt- oder sität Würzburg, sprach Fragen der Verantwortung an, die Parkverstoßes der Fall sein könne, wenn die Person, sich insbesondere beim automatisierten Fahren erge- die den Verstoß begangen hat, nicht vor Eintritt der Ver- ben, und konkretisierte dies anhand einiger Beispiele. folgungsverjährung ermittelt werden könne oder deren Oft werde gesagt, beim automatisierten Fahren sei der Ermittlung einen unangemessenen Aufwand erfordere Hersteller immer in der Pflicht zu haften. Das sei jedoch und dem Halter oder der Halterin des Kraftfahrzeuges nicht richtig, solange seitens der Hersteller die „gebo- die Kosten des Verfahrens auferlegt würden. Dies könne tene Sorgfalt“ berücksichtigt werde. Diskutiert werde als man auch als „unechte Halterhaftung“ bezeichnen. Nach eine Lösung für solche Fälle die rechtliche Einführung Auffassung von Prof. Dr. Brenner könne jedoch eine ver- einer „E-Person“. Dies sei aber strittig. Im Strafrecht kehrserzieherische Wirkung und eine Steigerung der könne eventuell ein neuer Gefährdungsstraftatbestand Verkehrssicherheit, wegen der fehlenden „Denkzettel- des Inverkehrbringens unerlaubt gefährlicher lernfähi- wirkung“ durch eine Sanktionierung des Halters oder ger Systeme eingeführt werden. der Halterin, kaum erzielt werden. Eine echte Halter- haftung käme in Deutschland indes nicht in Frage, denn Unterschiedliche Regelungen im Ausland eine strafrechtliche oder auch nur strafrechtsähnliche Prof. Dr. Michael Brenner, Friedrich-Schiller-Universität Ahndung einer Tat ohne Schuld des Täters oder der Täte- Jena, berichtete über die unterschiedlichen Regelungen rin sei nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts zur Halterhaftung im europäischen Ausland. Dabei gebe rechtsstaatswidrig und verletze den Betroffenen in sei- es verschiedene Ansätze. Im strengsten Fall hafte der nem Grundrecht aus Artikel 2 Abs. 1 GG. Halter oder die Halterin stets und uneingeschränkt für Verstöße, die mit seinem/ihrem Fahrzeug begangen wer- Halterhaftung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit den. Damit komme jedoch das Schuldprinzip nicht zur Eine etwas andere Position vertrat Prof. Dr. Gerrit Mans-

26 DVR Jahresbericht 2018 sen, Universität Regensburg: „Wir machen die Halterhaf- der Halterhaftung zu wagen: „Stellen wir das Verfas- tung nicht, um die Menschen zu ärgern, sondern um die sungsgericht doch auf die Probe. Ich sehe nicht, was Verkehrssicherheit zu erhöhen.“ Dass Deutschland bei dagegenspricht, dass der Halter den Fahrer nennen der Rate der Getöteten pro eine Million Einwohner nur soll.“ im Mittelfeld liege, könne an einer niedrigen Kontroll- dichte liegen, auch die Höhe der Bußgelder dürfe eine Rolf Frieling von der Biker Union e. V. sprach sich aus Rolle spielen. Es werde häufig so dargestellt, dass der verfassungsrechtlichen Gründen entschieden gegen Rechtsstaat Deutschlands beschädigt würde, wenn man eine Halterhaftung aus. Man müsse Verstöße konse- die Halterhaftung einführe. Dies sei jedoch überzogen. quent verfolgen und bei Mehrfachtätern viel intensiver Persönliche Sanktionen für Verstöße, die man selbst auch die Frage nach der Fahreignung aufwerfen. nicht begangen hat, dürfe es nicht geben. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass man aus fundamentalen Grund- Martin Mönnighoff, Gewerkschaft der Polizei, war der sätzen Kleinigkeiten ableite, was zu unsinnigen Ergeb- Meinung, man könne das eine tun, und das andere nicht nissen führe: „Man darf nicht auf alles mit verfassungs- lassen: „Wir sollten die Halterhaftung in Angriff nehmen, rechtlichen Hämmern draufhauen.“ Eine Verpflichtung auch im Hinblick auf die Verkehrssicherheitsziele 2020.“ zur Nennung von Fahrenden – mit Ausnahme von Famili- enmitgliedern – sei durchaus denkbar. Rainer Wendt, Deutsche Polizeigewerkschaft, fand dras- tische Worte zum Verhalten der Delinquenten: „Die Hal- Kontroverse Debatte ter schwindeln uns doch an: Ich bin nicht gefahren, ich In der darauffolgenden Podiumsdiskussion wurden kon- habe das Auto verliehen, ich kann mich nicht erinnern.“ träre Meinungen vertreten: Ulrich Klaus Becker, ADAC, Er sage „Ja“ zur Halterhaftung, sie müsse aber rechts­ sprach sich aus verfassungsrechtlichen Gründen gegen sicher ausgestaltet sein. eine Halterhaftung im fließenden Verkehr aus. Die Behörden sollten erst einmal die vorhandenen Möglich- In seinem Schlusswort zog Prof. Dr. Walter Eichendorf keiten, u.a. auch Fahrtenbuchauflagen und Anordnung sein persönliches Fazit: Die unmittelbare Halterhaftung von Verkehrsunterricht, nutzen. Eine Beteiligung des sei möglicherweise ein interessantes langfristiges Pro- Halters oder der Halterin an den Kosten der Ermittlun- jekt, aber kurzfristig nicht ohne verfassungsrechtliche gen der Fahrenden könne er sich vorstellen. Becker trat Probleme zu realisieren. Das Thema Halterkostenhal- zudem für eine bessere technische und personelle Aus- tung solle jedoch an das Bundesverkehrsministerium stattung der Polizei ein. Dies könne für die Verkehrssi- herangetragen werden. Zudem müsse weiter daran cherheit auch viel bewirken. gearbeitet werden, den Überwachungsdruck auf die Ver- kehrsteilnehmenden zu erhöhen und vorhandene Instru- Siegfried Brockmann, Unfallforschung der Versicherer, mente wie zum Beispiel die Fahrtenbuchauflage klarer machte sich dafür stark, einen Versuch zur Ausweitung und präziser zu nutzen.

Jahresbericht 2018 DVR 27 Kommunikation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Medienarbeit ser Veröffentlichung umfasste der Verteiler über 2.000 Im vergangenen Jahr hat der DVR seine Medienarbeit Abonnenten. verstärkt auf das politische Geschehen ausgerichtet. Mit Pressemitteilungen und über den direkten Aus- Neben diesen Tätigkeiten vermittelte der DVR mit weiteren tausch mit Journalisten und Journalistinnen konnten Formaten wie dem „DVR report“, dem Fachmagazin für Ver- so Positionen zu aktuellen Themen u.a. zur Einführung kehrssicherheit, Presseseminaren, repräsentativen Umfra- von Abbiege- und Notbremsassistenten, zur neu in Nie- gen mit anschaulichen Info-Grafiken sowie Foto-Text-Aus- dersachsen eingeführten Verkehrsüberwachung Section sendungen medienwirksam Verkehrssicherheitsthemen. Control, der Ablenkung durch Smartphones und viele weitere wirkungsvoll kommuniziert werden. DVR report In vier Ausgaben wurde 2018 ausgewogen und umfas- Ein Highlight war die Pressekonferenz anlässlich der send über die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland Veröffentlichung des Bundesländerindex Umwelt und und Europa berichtet. Die zahlreichen Aktivitäten der Mobilität am 7. November 2018, gemeinsam mit den DVR-Mitglieder, Kampagnen und Aktionen sowie aktu- Verbänden Allianz pro Schiene und dem Umweltverband elle Entwicklungen wurden in vielen Facetten abgebildet. BUND. Der Index erscheint alle zwei Jahre und gibt u.a. Aber auch der Blick auf die europäische Ebene und in die Aufschluss über die Entwicklungen in der Verkehrssi- Welt der Wissenschaft kam nicht zu kurz. Interessante cherheit in den Bundesländern. Die Resonanz auf den Interviews mit Fachleuten aus Wissenschaft und Verbän- Index war bereits im Vorfeld der Pressekonferenz enorm. den rundeten die Berichterstattung im DVR report ab. Es berichteten u.a. Spiegel Online und die dpa über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung. DVR DVR

1/2018 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit 2/2018 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit Auch die Beschlüsse der DVR-Vorstandsausschüsse wurden für die Medien fachgerecht aufbereitet und fanden so Eingang in die Berichterstattung. Begleitet wurde diese Kommunikation mit entsprechenden Posts über die Kanäle des DVR in den sozialen Medien, ins- besondere über Twitter und Facebook. Dadurch konnte der DVR seine Präsenz und Reichweite in den sozialen

Im Blickpunkt Mitglieder Medien deutlich erhöhen. Die Anzahl an sogenannten Raser vor Gericht Start der UK/BG/DVR-Schwer- punktaktion „Emotionen“

„Followern“ wurde um knapp 60 Prozent gesteigert. Aktuell Mitglieder Europa Rundschau Im Blickpunkt Interview Automatisiertes Fahren: Den passenden Helm fürs Sicherheit für Kinder DVR fordert Modellversuch Verkehrsüberwachung und „Die Halterhaftung muss Chance oder Risiko? Pedelec finden erhöhen zum Begleiteten Fahren ab 16 Sanktion – was wirkt? eingeführt werden“

Dieses Engagement machte sich auch in den zahlrei- chen Anfragen von Tageszeitungen, Onlinemedien, Hör-

funk und Fernsehen bemerkbar. Der Expertenrat sowie DVR DVR

3/2018 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit 4/2018 reportFachmagazin für Verkehrssicherheit Hintergrundinformationen des DVR waren über das gesamte Jahr hinweg gefragt. DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer wurde in die Talkshow „Maischberger“ zum Thema „Raser“ eingeladen.

Der Newsletter des DVR wurde im vergangenen Jahr neu gestaltet. Seit Juni 2018 erscheint er alle zwei Monate

Im Blickpunkt Im Blickpunkt am Anfang eines jeden Monats. Er informiert über Neues Prävention systematisch Geschwindigkeitsüberwachung planen und Öffentlichkeitsarbeit aus dem DVR, aus der Verkehrssicherheitspolitik, aktu- Rundschau Aktuell Mitglieder Rundschau Aktuell Journal Medikamente am Steuer: Unterschätzte Gefahr: Autobahnen in Österreich DVR-Kolloquium: Besser Die Sicherheit älterer Menschen Mehr Verkehrssicherheit durch elle Veranstaltungen und Aktionen. Zum Zeitpunkt die- Nebenwirkung Unfall Müdigkeit am Steuer sicherer als in Deutschland geschützt auf dem Sattel im Straßenverkehr erhöhen automatisiertes Fahren?

28 DVR Jahresbericht 2018 Presseseminare seminar mit dem Titel „Mobilität 4.0 – schöne neue Welt?“ am 8. und 9. November 2018 in Höhr-Grenzhau- Verkehrsüberwachung sen im Westerwald. Das Thema fand mit über 60 Teilneh- Verkehrsüberwachung und Sanktion – was wirkt? menden regen Anklang bei Medienschaffenden. Danach fragte das DVR-Presseseminar am 21. und 22. Juni 2018 in Lüdenscheid. Nach wie vor sind gerade Kon- Mehr Informationen unter: https://www.dvr.de/presse/ trollen zur Überwachung der Geschwindigkeit Auslöser seminare/2018-schoene-neue-welt kontroverser Diskussionen. Fast schon reflexartig fallen Begriffe wie „Abzocke“ oder „Radarfalle“. Aber ist dem Leser-Telefon-Aktionen wirklich so? Findet Verkehrsüberwachung an den rich- „Rauf aufs Bike“ heißt es traditionell im Frühling für viele tigen Orten statt, solche, die besonders unfallträchtig Motorradfreunde. Nach den Wintermonaten, in denen sind? Welche Möglichkeiten gibt es, dieses (Vor-)Urteil das Motorrad häufig unbenutzt in der Garage steht, ist es zu revidieren? Darüber, welche Kontrollmöglichkeiten wichtig, den Start in die neue Saison langsam und damit es gibt, was ihr Nutzen ist, wie die Polizei mit illegalen auch sicher anzugehen. Aus diesem Grund fand am Autorennen umgeht und warum Öffentlichkeitsarbeit 17. Mai 2018 die Leser-Telefon-Aktion „Die große Frei- wichtig ist, damit die Verkehrsüberwachung eine stär- heit auf zwei Rädern – So kommen Biker sicher durch die kere Akzeptanz erfährt, diskutierten Fachleute der Poli- Motorradsaison“ statt. zei, Industrie, von Kommunen und Hochschulen mit rund 60 Vertreterinnen und Vertretern der Presse. An der Aktion beteiligten sich insgesamt 24 Medien, davon 21 Printmedien (Tageszeitungen, Anzeigenblät- Weitere Informationen unter: https://www.dvr.de/presse/ ter, Wochenzeitschriften etc.) sowie drei Onlinemedien. seminare/2018-verkehrsueberwachung-und-sanktion Bei den Printmedien konnten 35 Veröffentlichungen eine Gesamtauflage in Höhe von rund 10,3 Millionen erzielen. Mobilität 4.0 Online wurden über drei Millionen Visits verzeichnet. Fahrerassistenzsysteme, automatisiertes Fahren und Car-to-X-Kommunikation sind in aller Munde. Doch was Von Ostern bis Oktober sollte man mit Sommerreifen bedeuten diese technischen Entwicklungen für den Men- Auto fahren, danach helfen Winterreifen, sicher ans Ziel schen? Auf dem Presseseminar zeichneten Fachleute zu kommen. Passend zu diesem Termin gaben Fachleute ein Zukunftsbild des Straßenverkehrs, das die Vor- und bei der zweiten Leser-Telefon-Aktion am 18. Oktober Nachteile einander gegenüberstellte: Mehr Sicherheit 2018 Tipps zum Reifenwechsel und über Reifen allge- durch immer mehr Unterstützung von technischen Assis- mein. Die Aktion fand in einer Kooperation der Initiative tenten versus die Herausforderungen, die sie fürs Fahren Reifenqualität des DVR und seiner Partner statt. mit sich bringen. Wie können Menschen die Informatio- nen, die Assistenzsysteme schon heute und in Zukunft An der Aktion beteiligten sich insgesamt 24 Medien, dar- noch mehr liefern, bewältigen? Werden wir in der Lage unter 18 Printmedien mit einer Gesamtauflage von 5,6 sein, uns von den Informationen nicht ablenken zu lassen Millionen und sechs Online-Medien. Sie wiesen insge- und weiterhin die Kontrolle zu behalten? Muss sich die samt 7,1 Millionen Visits auf. Fahrausbildung an die neuen Herausforderungen anpas- sen? Antworten auf diese Fragen gab das DVR-Presse­ Repräsentative Umfragen Wie sieht die Reaktion auf drängelnde und rasende Fah- rer und Fahrerinnen aus? Hierzu befragte der DVR im Frühjahr 2018 knapp 2.000 Personen im Rahmen einer repräsentativen Befragung. Das Ergebnis: Fast ein Drit- tel der Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland (32 Prozent) lassen sich beim Überholen durch rasende und drängelnde Fahrer und Fahrerinnen auf der Auto- bahn verunsichern. Die Folgen sind zum Teil verheerend. So gaben 19 Prozent der Befragten gaben an, aggressiv auf Drängler und Raser zu reagieren. Viele entscheiden sich dann bewusst dafür, auf der Überholspur zu fahren,

Jahresbericht 2018 DVR 29 Was empfinden Sie beim Überholen auf der Autobahn mit Blick auf den rückwärtigen Verkehr? (Mehrfachnennungen möglich)

Ich bleibe entspannt 59 % der Autofahrer meinen, erst dann eine Rettungsgasse Ich lasse mich nicht beeindrucken 19 % und bleibe bewusst links bilden zu müssen, wenn sich Ich habe Angst vor den deutlich 15 % Einsatzfahrzeuge von hinten nähern. Schnelleren 40% Ich vermeide es möglichst 12 % zu überholen Ich werde schneller, obwohl 10 % ich mich unwohl fühle Aus Angst meide ich Autobahnfahrten 6 % Sonstige Reaktionen, keine Empfindungen 2% selbst wenn der rechte Fahrstreifen wieder frei ist. 15 Fotos zu verschiedensten verkehrssicherheitsrelevan- Prozent antworteten, sie hätten Angst vor Fahrern und ten Themen waren 2018 stark nachgefragt. Das elekt- Fahrerinnen, die schneller als die Richtgeschwindigkeit ronische Medienarchiv wurde von über 70.000 Personen von 130 km/h fahren. Weitere zwölf Prozent vermeiden besucht. Der Download von Fotos ergab einen Daten- es, auf der Autobahn zu überholen. Mehr Informationen transfer von 8,5 Gigabyte. Gegenüber den Vorjahren zur Umfrage unter: https://www.dvr.de/presse/infor- wurde das Bild- und Fotomaterial neben der Presse mationen/infografiken/raser-und-draengler-verunsi- zunehmend auch von Verbänden und Vereinen gefragt. chern-beim-ueberholen_id-5001.html Die Zuwachsrate betrug hier in etwa drei Prozent.

Wie bildet man eine Rettungsgasse richtig? Darüber „Deutschlands beste Autofahrer“ herrschen große Wissenslücken in der Bevölkerung. Bereits zum 30. Mal fand der Wettbewerb „Deutschlands Das ergab die zweite repräsentative Umfrage des DVR beste Autofahrer“ im Berichtsjahr statt. Die Teilnehmen- im Dezember. Nur etwas mehr als die Hälfte der Auto- den mussten sowohl in der Vorrunde als auch im Finale fahrerinnen und Autofahrer in Deutschland (55 Prozent) ihr Können und Wissen unter Beweis stellen. Neu in die- kennen die aktuelle Regelung. 40 Prozent glauben, sie sem Jahr war, dass die 22 Finalistinnen und Finalisten müssten die Gasse erst dann bilden, wenn sich Einsatz- nach ihrem Bundesland ausgewählt wurden: Jeweils die fahrzeuge von hinten nähern. beste Frau und der beste Mann pro Bundesland qualifi- zierten sich in der Vorrunde für das Finale am 18. Okto- Besser bekannt ist offenbar, wie die Rettungsgasse zu ber 2018 im ADAC-Fahrsicherheitszentrum Linthe bei bilden ist: Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) wissen, Berlin. Die 16 Besten erhielten Preise der Sponsoren. Im dass man auf der linken Spur nach links und auf allen Rahmen einer festlichen Gala wurden sie im Axel-Sprin- danebenliegenden Spuren je Fahrtrichtung nach rechts ger-Hochhaus in Berlin verliehen. ausweichen muss. Mehr Informationen zur Umfrage unter: https://www.dvr.de/presse/informationen/info- „Deutschlands beste Autofahrer“ wird seit 1988 von grafiken/grosse-wissensluecken-ueber-rettungsgasse_ AUTO BILD und dem DVR gemeinsam mit vielen Part- id-5105.html nern durchgeführt. 2018 waren dies das BMVI, Bridge- stone, DEKRA, DGUV, Mitsubishi, Schaeffler und der www.dvr.de Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Der Internetauftritt des DVR wurde auch im vergangenen Ziel ist es, für eine sichere Teilnahme am Straßenver- Jahr weiterentwickelt. Er informiert über aktuelle Ver- kehr zu sensibilisieren, indem Menschen für ihr Fahr- kehrssicherheitsthemen und relevante Servicethemen. können ausgezeichnet werden. Der Wettbewerb möchte Hier sind auch umfassende Informationen über alle animieren, vorausschauend, rücksichtsvoll und umsich- Programme, Aktionen und Kampagnen zu finden. 2018 tig Auto zu fahren. besuchten rund eine Million Menschen die Webseite. Die Seite wurde insgesamt rund neun Millionen Mal aufge- rufen.

30 DVR Jahresbericht 2018 Kommunikation Dialog und Politik

Public Affairs Gespräche mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern Das Jahr 2018 war in politischer Hinsicht besonders umfassend vorbereitet. In einer Reihe von Gesprächen – turbulent. Die längste Regierungsbildung der bundes- u.a. mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und deutschen Geschichte beeinflusste auch die Arbeit des den Landesministern Dr. Bernd Althusmann aus Nie- DVR-Hauptstadtbüros. Unermüdlich warb das Team des dersachsen, Dr. Bernd Buchholz aus Schleswig-Holstein Referats Politik und Recht bei den Vertreterinnen und sowie Staatssekretärin Ines Jesse aus Brandenburg – Vertretern von CDU, CSU und SPD für eine Verankerung machte der DVR auf konkrete Verbesserungspotenziale der Verkehrssicherheit im neuen Koalitionsvertrag – am für die Verkehrssicherheit aufmerksam. Mit Mitarbeitern Ende mit Erfolg. Erstmals verpflichtete sich eine Koa- und Mitarbeiterinnen von Abgeordneten des Deutschen lition auf Bundesebene der Vision Zero. Die Bundesre- Bundestages und Verbänden fand ein ständiger fachli- gierung wird sich in Zukunft an dieser ambitionierten cher Austausch statt – die Expertise des verkehrspoliti- Strategie messen lassen müssen. Zudem kündigten die schen Netzwerkes des DVR war bundesweit gefragt. Regierungsparteien an, ein neues Verkehrssicherheits- programm des Bundes aufzulegen. An dessen Erarbei- Parlamentarischer Abend tung wird sich der DVR aktiv beteiligen. Neben der inten- Den Fokus allein auf die nationale Agenda zu legen, siven Begleitung der Koalitionsverhandlungen brachte reicht jedoch längst nicht mehr aus, um die Vision das DVR-Hauptstadtbüro die Inhalte der Vorstandsbe- Zero mit Leben zu erfüllen. Inzwischen werden viele schlüsse in aktuelle Gesetz- und Verordnungsgebungs- verkehrs­politische Entscheidungen auf europäischer verfahren ein. Beschäftigt hat sich das Team Politik Ebene getroffen. Unter dem Motto „Verkehrssicherheit – und Recht u.a. mit den Initiativen zur Optimierung der eine europäische Aufgabe“ wurden über 200 Gäste aus Fahrausbildung sowie dem Referentenentwurf für eine dem gesamten Netzwerk des DVR zum Parlamentari- Elektrokleinstfahrzeug-Verordnung – die Verkehrssi- schen Abend in die österreichische Botschaft in Berlin cherheit immer im Blick. eingeladen. Österreich übernahm im zweiten Halbjahr 2018 die EU-Ratspräsidentschaft. Der Tenor des Abends Mithilfe des hauseigenen Monitorings konnten frühzeitig war eindeutig – Verkehrssicherheit kann nur gelingen, wichtige Informationen über politische Prozesse auf lan- wenn Kommunen, Länder, die Nationalstaaten und die des-, bundes- und europäischer Ebene gewonnen wer- EU-Institutionen konstruktiv zusammenarbeiten. Darauf den. Präsident und Geschäftsführung wurden auf ihre verwies bereits der DVW-Präsident und Mitveranstal-

Jahresbericht 2018 DVR 31 ter Prof. Kurt Bodewig in seinem Eröffnungsstatement, punkt bildete dieses Mal die Diskussion um die Aus- und indem er das von den EU-Verkehrsministern in der mal- Nachrüstung von Lkw mit sogenannten Abbiegeassis- tesischen Hauptstadt Valletta proklamierte Ziel – Halbie- tenten. rung der Zahl der Schwerstverletzten in Europa von 2020 bis 2030 – zum inhaltlichen Schwerpunkt des Abends Nachdem Polizeioberrätin Carmen Scholze (Landes- erklärte. Nach zwei spannenden Impulsvorträgen von polizeipräsidium im Niedersächsischen Ministerium Wiebke Pankauke (stellvertretende Referatsleiterin Stra- für Inneres und Sport) das polizeiliche Lagebild von ßenverkehrssicherheit der Generaldirektion Verkehr der Abbiegeunfällen dargestellt hatte, berichtete Sieg- Europäischen Kommission) und Klaus Bondam (Ver- fried Serrahn (Geschäftsführer der Serrahn Spedition + kehrsexperte aus Dänemark) diskutierten die Bundes- Logistik GmbH) als erfahrener Praktiker des Logistikge- tagsabgeordneten Kirsten Lühmann (SPD) und Daniela werbes vom langjährigen Einsatz gegen Abbiegeunfälle. Kluckert (FDP) mit Prof. Peter König (Institut für Fahr- Anschließend weitete Prof. Michael Brenner (Inhaber zeugtechnik, Universität Trier) und Dr. Christoph Wilk des Lehrstuhls für Deutsches und Europäisches Ver- (Abteilungsleiter Verkehr im Niedersächsischen Minis- fassung- und Verwaltungsrecht an der Friedrich-Schil- terium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisie- ler-Universität Jena) die Perspektive und erläuterte, rung) über die Rolle der EU in der Verkehrssicherheits- welche Punkte die EU bei Abbiegeassistenten abschlie- politik. DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf warb ßend regele und welcher Handlungsspielraum der deut- am Ende erneut für eine stärkere ebenenübergreifende schen Bundesregierung verbleibe. Über keinen Spiel- Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure. raum verfüge der Senat von Berlin, insbesondere bei der Verfolgung illegaler Straßenrennen, so der Berliner Vierte Juristische Fachkonferenz Justizsenator Dr. Dirk Behrendt. Alle Möglichkeiten der Politischer Wille mündet in Gesetze und Verordnungen – Einziehung von Fahrzeugen würden genutzt. Im Inter- juristisches Fachverständnis ist somit unerlässlich. Um view mit dem Leiter des DVR-Hauptstadtbüros, Stefan den Austausch mit Rechtskundigen der Verkehrswelt zu Grieger, versprach Dr. Behrendt zudem, eine personelle vertiefen, lud das Team des Referats Politik und Recht Aufstockung der erfolgreich arbeitenden Fahrradstaf- am 10. Oktober 2018 zur Vierten Juristischen Fachkonfe- fel der Berliner Polizei zu unterstützen. Den Abschluss renz in das Humboldt Carré in Berlin ein. Rund 60 Juris- des intensiven fachlichen Austausches im Rahmen der tinnen und Juristen und Verkehrsfachleute der DVR-Mit- Juristischen Fachkonferenz bildete ein Vortrag von Dr. gliedsorganisationen, aus dem Deutschen Bundestag Lennart Lutz (Autonomous Intelligent Driving GmbH) zu und weiteren Verbänden und Institutionen diskutierten den rechtlichen Fragen des autonomen Fahrens – ein lebhaft über aktuelle Themen der Verkehrssicherheit Zukunftsthema, das erhebliche Verbesserungen für die aus überwiegend juristischer Perspektive. Den Schwer- Verkehrssicherheit verspricht.

32 DVR Jahresbericht 2018 Europa Internationale Verkehrssicherheitsarbeit

Der Ausgangspunkt für die Verkehrssicherheitsar- in allen Sektoren und für alle Verkehrsteilnehmergrup- beit in der EU ist das Weißbuch der Verkehrspolitik. Im pen im Rahmen einer verstärkten Steuerungsstruktur. Weißbuch ist die Vision Zero verankert, zu der sich die EU-Kommission als langfristige Strategie bekennt, um Zwei Gesetzgebungsinitiativen gehen damit einher: eine die Anzahl und Schwere der Unfälle zu minimieren. Mit zum Schutz von Fußgängerinnen und Fußgängern und durchschnittlich 49 Straßenverkehrstoten je eine Million zur Sicherheit von Fahrzeugen – die Aktualisierung der Einwohner/innen waren Europas Straßen 2017 nach wie Verordnung über die allgemeine Sicherheit von Fahrzeu- vor die weltweit sichersten, für 2018 wird ein ähnliches gen – und die andere zum Sicherheitsmanagement für Ergebnis erwartet. Dennoch wird das Ziel, die Anzahl der die Straßeninfrastruktur. Die Kommission schlägt vor, Verkehrstoten bis 2020 zu halbieren, nicht erreicht, da in dass alle neu auf den Markt gebrachten Fahrzeugmo- einigen EU-Mitgliedstaaten der Rückgang stagniert bzw. delle mit fortschrittlichen Sicherheitssystemen ausge- nicht stark genug war. rüstet sein müssen. Dazu zählen Notbremsassistenzsys- teme, Spurhalteassistenten, übersteuerbare intelligente „Safe System“-Ansatz Geschwindigkeitsassistenten oder Systeme zur Ablen- Auf der Grundlage der Ministererklärung zur Straßen- kungserkennung. verkehrssicherheit vom März 2017 – der Valletta-Dekla- ration – bekannte sich die Kommission zu einer Verlän- Zusammen mit der Richtlinie zur Straßeninfrastruktur, gerung des Reduktionsziels bis 2030. Um den ins Stocken die unter anderem die Anwendung von Sicherheitsaudits geratenen Trend bei den Zahlen zur Straßenverkehrssi- auf allen Fernstraßen vorschlägt, sollen bis 2030 vor- cherheit umzukehren und sich dem Ziel anzunähern, die aussichtlich 10.500 Menschenleben gerettet werden. Im Zahl der Verkehrstoten in der EU bis 2050 nahe Null zu Rahmen des Mobilitätspaketes wurden auch eine geson- bringen, ist ein neuer Ansatz erforderlich. Der EU-Rah- derte Mitteilung zur vernetzten und automatisierten men für die Politik im Bereich der Straßenverkehrssi- Mobilität veröffentlicht, deren Ziel es ist, Europa weltweit cherheit 2021 bis 2030, der im Mai im Zuge der Veröf- zum Vorreiter für vollautomatische sichere Mobilitäts- fentlichung des Dritten Mobilitätspaketes gelegt wurde, systeme zu machen sowie ein Verordnungsentwurf zur beruht daher auf dem „Safe System“-Ansatz. Hierfür Überarbeitung des Reifenlabels. müssen die Fortschritte mithilfe wesentlicher Leis- tungsindikatoren überwacht werden, die unmittelbar mit DVR auf europäischer Ebene der Verhütung von Todesopfern und Schwerverletzten Der DVR hat mit seinen Beschlüssen zu Notbremsassis- verknüpft sind. Dies erfordert koordinierte Maßnahmen tenten für Pkw und Lkw, zum Intelligenten Geschwindig-

Jahresbericht 2018 DVR 33 keitsbegrenzer (ISA, Intelligent Speed Adaption), zu Rei- setzen, sondern gemeinsam Empfehlungen ausarbeiten, fen und zum Reifenlabel sowie zum Unfalldatenspeicher die an Politik und Gesellschaft gerichtet sind. Stellung bezogen und den parlamentarischen Prozess intensiv begleitet. 25 Jahre ETSC In diesem Jahr feierte der ETSC sein 25-jähriges Beste- Der DVR beteiligte sich darüber hinaus an den öffent- hen. Die damalige Initiative des DVR, des Parliamentary lichkeitswirksamen Maßnahmen der EU-Kommission, Council for Transport Safety PACTS aus Großbritannien z.B. im Rahmen von EDWARDS, dem Europäischen Tag und dem Raad voor Verkehrsveiligheid aus den Niederlan- ohne Verkehrstote. Für deutsche Unterzeichner der den hat Früchte getragen. Die Verkehrssicherheitspolitik EU-Charta für Verkehrssicherheit fungiert der DVR als der EU ist maßgeblich von den vielen Empfehlungen und Ansprechpartner. Strategiepapieren des ETSC beeinflusst worden und auch Mitgliedsländer konnten mit der Unterstützung des ETSC Das Projekt „YEARS – Young Europeans Acting for Road rechnen, wenn beispielsweise neue Gesetze verabschie- Safety“, das vom DVR, dem Europäischen Verkehrssi- det werden sollten, wie die Herabsenkung der Promille- cherheitsrat ETSC, dem belgischen VIAS Institut und grenze in Irland von 0,8 auf 0,5 Promille im Jahr 2011. der EU-Kommission unterstützt wurde, hatte zum Ziel, Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen für die Der Austausch mit Verkehrssicherheitsorganisationen und Verkehrssicherheit zu sensibilisieren. Im Rahmen eines Institutionen aus unterschiedlichen Ländern bereichert studentischen Wettbewerbes führten Studierende aus die Verkehrssicherheitsarbeit des DVR. Insbesondere die unterschiedlichen Ländern Europas – auch aus Deutsch- Kontakte, die durch die Mitgliedschaft in der International land – Verkehrssicherheitsprojekte durch. Im Rahmen Road Traffic Accident Database (IRTAD) gepflegt werden, der Abschlusskonferenz wurden die besten Ergebnisse haben sich als fruchtbar erwiesen, wenn es darum geht, ausgezeichnet. auf kurzem Wege Informationen zu konkreten Fragestel- lungen, wie beispielsweise zur Durchführung von Kampa- PRAISE, ein Projekt, das die betriebliche Verkehrssicher- gnen gegen Müdigkeit am Steuer, zu erhalten. Erfahrun- heitsarbeit im Fokus hat, wurde vom ETSC unter Betei- gen aus Deutschland und aus der Arbeit des DVR konnten ligung des DVR, der Dräger-Stiftung und der Fundación im Rahmen von Vorträgen anlässlich unterschiedlicher Mapfre zum Abschluss gebracht. Im Oktober 2018 fand Kongresse und Veranstaltungen im europäischen Ausland die PRAISE-Konferenz in Brüssel statt, bei der auch die vermittelt werden. Seit vielen Jahren pflegt der DVR auch Preise für herausragende betriebliche Verkehrssicher- das Netzwerk der Europäischen Vereinigung für Unfallfor- heitsarbeit verliehen wurden. Der Wettbewerb zur guten schung und -analyse (EVU), in dem Unfallsachverständige betrieblichen Verkehrssicherheitsarbeit, der Bestandteil ihre Erfahrungen austauschen. des Projekts war, soll in den kommenden Jahren fortge- führt werden. 9. Deutsch-Russische Verkehrssicherheitskonferenz Am 7. und 8. Juni 2018 fand in Orjol, ca. 360 km südlich Der DVR partizipiert von Beginn an aktiv am PIN-Pro- von Moskau, an der Staatlichen I.S. Turgenew Universi- gramm unter Federführung des ETSC, in dem Verkehrs- tät die 9. Deutsch-Russische Verkehrssicherheitskonfe- sicherheitsbereiche im europäischen Vergleich analy- renz statt. Die Federführung auf deutscher Seite hat die siert werden. In diesem Jahr standen ein Überblick über BASt, der DVR ist von Beginn an Partner dieser Konfe- die Unfalldatensammlung und die Sicherheit von Kin- renzreihe, die 2002 startete. DVR-Geschäftsführerin Ute dern im Fokus. Im letzten Jahrzehnt starben 8.100 Kin- Hammer präsentierte die Ergebnisse der Ethik-Kommis- der in der EU im Straßenverkehr; jedes 13. verstorbene sion Automatisiertes und Vernetztes Fahren des BMVI. Kind kam aufgrund eines Verkehrsunfalls ums Leben. Diese Ergebnisse stießen auf hohes Interesse und der Die Unfallopfer werden in allen Ländern von der Polizei Austausch zu diesem Thema soll auf Wunsch der rus- in den Unfallanzeigen aufgenommen, einige Länder wie sischen Kolleginnen und Kollegen vertieft werden. Der Schweden verlinken darüber hinaus die Polizeidaten mit Dekan der zuständigen Universität in Moskau berichtete denen der Krankenhäuser und können so Dunkelziffern von den russischen Vision Zero-Bemühungen. Auffällig insbesondere im Hinblick auf Daten von Verletzten redu- war, dass auch in russischen Städten das Thema Fahr- zieren. Als Mitglied des Steuerungskomitees und des rad „boomt“ und damit die Anforderungen an sichere Expertenpanels kann der DVR nicht nur die Themen mit Infrastruktur steigen.

34 DVR Jahresbericht 2018 Technik Verkehrstechnik

Seminarreihe „Verkehrssichere Gestaltung inner­ gen für eine verkehrssichere Planung von innerörtlichen örtlicher Hauptverkehrsstraßen“ Hauptverkehrsstraßen und sicheren Führungen für den Ein hoher Anteil des schweren innerörtlichen Unfallge- Fuß- und Radverkehr im Besonderen vermittelt. Die Ver- schehens konzentriert sich auf Hauptverkehrsstraßen anstaltungen wurden im Herbst 2018 in Köln, Augsburg, und Ortsdurchfahrten. Um die Verkehrssicherheit gemäß Darmstadt und Berlin durchgeführt. Wegen der großen den Zielen der Bundesregierung zu erhöhen, muss dem- Resonanz wird die Seminarreihe 2019 fortgesetzt. entsprechend die Verkehrsinfrastruktur vor allem auf diesem Straßennetz verbessert werden. Deshalb hat 2. Deutscher Fußverkehrskongress der DVR mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums Der Fußverkehr ist grundlegender Bestandteil unse- und der DGUV das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) rer Mobilität. Wo Fußverkehr gefördert wird, steht der mit der Durchführung der gleichnamigen Seminarreihe Mensch im Mittelpunkt des verkehrspolitischen Han- beauftragt. delns. Unsere Städte und Gemeinden werden damit attraktiver, die Lebensqualität steigt. Im Hinblick auf Im Fokus der Veranstaltungsreihe stand vor allem die die Anforderungen der nachhaltigen Mobilität ist die Verkehrssicherheit für zu Fuß Gehende und Rad Fah- Berücksichtigung der Bedürfnisse des Fußverkehrs rende, die in besonderem Maße von schweren Unfall- unerlässlich. Deshalb fand am 10. und 11. Oktober 2018 folgen betroffen sind. Fachleute aus Kommunalver- in Berlin der 2. Deutsche Fußverkehrskongress statt. waltungen, Planungsbüros und Verbänden sollen darin Dieser widmete sich neuesten Konzepten und Entwick- unterstützt werden, sichere Verkehrs- und Aufenthalts- lungen der Fußverkehrsförderung mit dem Ziel, Wissen bedingungen herzustellen und die Straßeninfrastruktur auszutauschen, Projekte vorzustellen und untereinander entsprechend zu gestalten. In Vorträgen und Arbeits- die Netzwerke zu stärken. Rund 30 Referentinnen und gruppen wurden den Teilnehmenden wichtige Grundla- Referenten stellten den etwa 350 Teilnehmenden Pro-

Jahresbericht 2018 DVR 35 jekte, Ansätze und Methoden vor, die den Fußverkehr um Radschnellverbindungen, Querungsverhalten und stärken sollen. In neun Foren wurden Fragen der siche- Unfallgeschehen von Fußgängerinnen und Fußgängern ren und attraktiven Gestaltung der Straßenräume, aber und um die DVR-Beispielsammlung „Gute Straßen in auch Aspekte der Kommunikation, der Gleichberechti- Stadt und Dorf“. Aufgrund der großen Resonanz ist auch gung und der Datenanalyse thematisiert. für das Frühjahr 2019 die Durchführung zweier Sympo- sien fest eingeplant. Der Kongress wurde unter anderem vom Bundesum- weltministerium, dem DVR und den Ländern Nord- Sicherheit im Radverkehr verbessern rhein-Westfalen und Berlin veranstaltet. Weitere Infor- Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Rad- mationen unter: www.fussverkehrskongress.de verkehrs sind unumgänglich, um zu vermeiden, dass die Attraktivität des Radverkehrs durch eine steigende Große Bedeutung des Sicherheitsaudits Anzahl Verunglückter beeinträchtigt wird. Von den Erfol- Das Symposium „Verkehrssicherheit von Straßen“ prä- gen der Verkehrssicherheitsarbeit in den letzten Jahren sentiert im jährlichen Rhythmus aktuelle Erkenntnisse konnten die Rad Fahrenden kaum profitieren. Die Anzahl aus der Straßen- und Verkehrsplanung sowie der Ver- der getöteten Rad Fahrenden hat sich seit 2010 nicht kehrssicherheitsforschung. Das Auditorenforum bietet verringert, die Anzahl der schwerverletzten Rad Fahren- als fester Bestandteil eine Plattform für Diskussionen den ist sogar seit 2001 nahezu unverändert. Jeder achte und Erfahrungsaustausch. Die im März 2018 an der Bau- Getötete und jeder fünfte Verletzte auf Deutschlands haus-Universität Weimar und der Bergischen Universi- Straßen ist ein Radfahrer oder eine Radfahrerin. Insbe- tät Wuppertal durchgeführten Veranstaltungen nutzten sondere ist die Anzahl der verletzten Pedelec Nutzenden erneut mehr als 350 Auditoren zur Information und Wei- in den letzten Jahren stark angestiegen. terbildung. Die Tagungen wurden zum 14. Mal gemein- sam von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Im Jahr 2017 starben auf deutschen Straßen 382 Rad Verkehrswesen (FGSV), der Bundesanstalt für Straßen- Fahrende, davon 68 mit Pedelec (17,8 Prozent). 14.124 wesen (BASt) und dem DVR organisiert und durchgeführt. Rad Fahrende wurden schwer verletzt. Rund 90 Pro- zent aller Radunfälle mit Personenschaden geschahen In diesem Jahr ging es insbesondere um die neu erschie- im innerstädtischen Bereich. Jeder vierte der innerorts nenen technischen Regelwerke und Wissensdokumente, Getöteten war mit dem Rad unterwegs. Deshalb hat der

36 DVR Jahresbericht 2018 DVR auf Basis mehrerer Vorstandsausschüsse unter Themenserie für Entscheider in Stadt und Land Federführung des Ausschusses Verkehrstechnik den In Deutschland wissen die Verkehrsfachleute sehr umfangreichen Vorstandsbeschluss „Sicherheit im Rad- genau, wie Straßen sicher gestaltet werden können. verkehr verbessern“ gefasst. Die konkreten Empfehlun- Seit Jahrzehnten stehen Richtlinien und Regelwerke in gen finden sich unter: www.dvr.de/beschluesse beeindruckender Qualität zur Verfügung. Sie basieren gleichermaßen auf Erfahrungen aus der Praxis wie auf Sicherheit an Bahnübergängen von Eisenbahnen Forschungserkenntnissen. Aber weshalb kommt das erhöhen Wissen nicht besser auf die Straße? Unfälle an Bahnübergängen sind gemessen am gesam- ten Unfallgeschehen im Straßenverkehr zwar relativ sel- Vielfach liegt wertvolles Wissen brach, werden die Erfah- ten, sie sind jedoch in der Regel besonders schwer. Die rungen zur verkehrssicheren Straßeninfrastruktur nicht meisten Unfälle an Bahnübergängen geschehen durch im notwendigen Maße genutzt. Die Gründe sind vielfäl- bewusste und unbewusste Regelmissachtung. Halb- tig. Die Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schranken werden umgangen und umfahren, Lichtsig- ist groß; neue Regelwerke versprechen mehr Sicherheit, nale missachtet, der Bahnübergang nicht mit mäßiger müssen aber auch umgesetzt werden; das kostet wieder Geschwindigkeit befahren oder es wird auf dem Bahn- viel Zeit und Abstimmung. übergang rangiert. Aber auch eine schlechte Erkenn- barkeit, spitzwinklige Querungen, Kuppen, fehlende Deshalb hat der DVR das Büro für Forschung, Entwicklung Sichtbeziehungen, Kreuzungen und Einmündungen im und Evaluation (bueffee) mit wissenschaftlicher Begleitung direkten Umfeld des Bahnübergangs oder schlechte durch Prof. Jürgen Gerlach (Bergische Universität Wupper- Straßenoberflächen führen zu Unfällen an Bahnüber- tal) beauftragt, den hohen Wissensstand kompakt in spe- gängen. Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu ziellen Themen für Entscheidende vor Ort aufzubereiten. verbessern, empfiehlt der DVR deshalb in seinem Vor- Angesprochen sind insbesondere Bürgermeister/innen, standsbeschluss „Sicherheit an Bahnübergängen von Bau- oder Verkehrsdezernent/innen und verantwortliche Eisenbahnen erhöhen“ eine Reihe konkreter Maßnah- Abteilungs- bzw. Sachgebietsleiter/innen für die Umset- men (www.dvr.de/beschluesse). zung der politischen Beschlüsse. Viermal jährlich wird ein zentrales Thema kurz und prägnant nahegebracht. Dies soll motivieren, das vorhandene Wissen aufzugreifen.

Jahresbericht 2018 DVR 37 Bisher sind fünf Publikationen zu Außer- und Innerorts­ bisherige gleichnamige Faltblatt neu konzipiert. Die themen erschienen. Die Publikationen sind kostenfrei Publikation informiert darüber, wie das Wildunfallrisiko unter www.dvr.de/themenserie abrufbar. Stets geht es reduziert werden kann und was nach einem Zusammen- um folgende Aspekte: höhere Lebensqualität und mehr stoß zu tun ist. Wildunfälle können zu jeder Tages- und Verkehrssicherheit für die Bürger und Bürgerinnen; effi- Jahreszeit passieren, auch dort, wo kein Warnschild zienter Einsatz der Mittel für verkehrssichere Straßen; „Wildwechsel“ steht. Grundsätzlich empfiehlt es sich, im Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität von Gemeinden, Wald und an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern Stadt und Landkreis; Signal, dass sich Politik und Ver- immer den Fuß vom Gas zu nehmen. waltung vor Ort um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger kümmern. Dauerbrenner Tempoüberwachung Geschwindigkeitskontrollen sind ein wesentlicher Pfei- Gute Straßen in Stadt und Dorf ler, um den Straßenraum sicherer zu machen und nega- Die Kunst des Entwerfens führt nicht zwangsläufig zu tiven Unfallentwicklungen schnell begegnen zu kön- funktional gelungenen, gut gestalteten und verkehrssi- nen. Der DVR spricht sich daher in Vorträgen und in der cheren Straßen, Plätzen und Verkehrsanlagen. Die gel- Pressearbeit dafür aus, in deutlich stärkerem Maße die tenden Entwurfsregelwerke lassen notwendigerweise Einhaltung der Fahrgeschwindigkeit zu überwachen. Spielräume zu und entsprechen je nach Ausgabejahr Zwar ist das „Blitzen“ nicht gerade beliebt, aber es ist nicht unbedingt dem aktuellen State of the Art. Der eindeutig erwiesen, dass dadurch die Zahl der schweren Abwägungsprozess im Zuge von Entwicklungsplanungen und tödlichen Unfälle vor allem auf Landstraßen stark bringt vielfältige, teils widersprüchliche Anforderungen zurückgeht. mit sich. Bei Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeits­ aspekten und spezifischen Interessen können relevante Deshalb hat der DVR auch im Jahr 2018 hierzu Präsenta- Qualitätsmerkmale im Hinblick auf Verkehrssicherheit tionen eingesetzt und die Thematik in Veröffentlichungen und Straßenraumgestalt verloren gehen. Die gegebenen vertieft. Grundsätzlich orientieren sich Polizei und Kom- Straßenraumbreiten und Gebäudepositionen lassen oft munen bei der Auswahl ihrer Messstellen vor allem am nicht die Querschnittsaufteilungen zu, die wünschens- Unfallgeschehen und an sogenannten schutzwürdigen wert wären. Bereichen wie Kindergärten, Schulen oder Seniorenhei- men, sodass der pauschale Vorwurf der „Abzocke“ ins Gleichzeitig sind Planende, Planungsbeteiligte und über Leere läuft. Auch in Zeiten besonders hoher Belastung Entwicklungsplanungen Entscheidende häufig so stark der staatlichen Institutionen durch vielfältige Aufgaben in das Tagesgeschäft eingebunden, dass sie allenfalls muss dieser Thematik ein hoher Stellenwert zukommen. zufällig dazukommen, gut gestaltete Straßen als solche zu identifizieren oder gar vor Ort gezielt in Augenschein nehmen zu können. Vor diesem Hintergrund hat der DVR Prof. Karl Heinz Schäfer (Technische Hochschule Köln) damit beauftragt, eine Beispielsammlung aufzubauen, mit der gut gestaltete Straßen und Plätze in Deutsch- land bekannt gemacht werden sollen. In der kostenfrei verfügbaren Sammlung (www.dvr.de/gutestraßen) sind inzwischen elf umgebaute Straßen und Plätze ausführ- lich dokumentiert. Die Sammlung wird 2019 um weitere gelungene Beispiele ergänzt.

Neue Publikation „Besser langsam als Wild“ Dutzende Tote, mehr als 3.000 Verletzte und eine halbe Milliarde Euro Sachschaden jährlich: Alle 2,5 Minuten kollidiert in Deutschland laut Jagdstatistik ein Reh, ein Wildschwein oder ein Hirsch mit einem Fahrzeug. Die Dunkelziffer ist hoch. Deshalb hat der Deutsche Jagd- verband, gemeinsam mit dem DVR und dem ADAC, das

38 DVR Jahresbericht 2018 Technik Fahrzeugtechnik

Lexikon zum Automatisierten Fahren ISA (Intelligent Speed Assistance) Automatisierte Fahrfunktionen werden sich bald in Die überhöhte und vor allem die unangepasste jedem neu zugelassenen Fahrzeug befinden. Das „Lexi- Geschwindigkeit sind wesentliche Unfallursachen im kon Automatisiertes Fahren“ des DVR erläutert in knap- Straßenverkehr europaweit. Die Diskussion um ein Fah- pen Sätzen den aktuellen Stand zu allen Fachbegriffen rerassistenzsystem, das den Fahrern und Fahrerinnen rund um das Thema. Angesichts der rasanten techni- eine Hilfestellung bei der Geschwindigkeitswahl bietet, schen Entwicklungen wird es in regelmäßigen Abstän- wird bereits sehr lange geführt. Sie entwickelte sich den aktualisiert. Das Lexikon „Automatisiertes Fahren“ über von Fahrenden nicht zu übersteuernden Systemen kann auf der Webseite des DVR als PDF in einer Kurz- hin zu den nun in der General Safety Regulation (GSR) und einer Langfassung heruntergeladen werden. von der EU vorgeschlagenen assistierenden übersteuer- baren Systemen. Der DVR hat sich intensiv mit den Vor- Gefahr für Rad Fahrende beim Öffnen von Kfz-Türen schlägen der Europäischen Kommission auseinander- Durch unvorsichtig geöffnete Autotüren geschehen oft gesetzt. Er befürwortet das Ziel, ISA für alle Fahrzeuge Unfälle mit Fahrrad Fahrenden mit schweren Folgen, verpflichtend vorzuschreiben, hat aber zu einigen For- sogenannte „Dooring“-Unfälle. Auto Fahrende, auch Mit- derungen teilweise andere Vorschläge. So hält er es fahrende, müssen verstärkt über die Gefahr sich öffnen- nicht für richtig, dass ein vibrierendes Gaspedal als aus- der Fahrzeugtüren für Rad Fahrende aufgeklärt werden. schließliche technische Lösung vorgeschrieben werden Infrastrukturmaßnahmen können ebenfalls helfen, diese soll. Darüber hinaus sind Maßnahmen an der Infrastruk- Unfälle zu vermeiden. Vielversprechend sind die techni- tur unbedingt notwendig. Z.B. sollen Verkehrszeichen schen Lösungen direkt im Fahrzeug, wobei mittels Sen- europaweit einheitlich sein und die Aufhebung einer soren das herannahende Fahrrad erkannt und den Fah- Geschwindigkeitsbegrenzung angezeigt werden. Zur wei- renden vor dem Öffnen der Tür eine Warnung gegeben teren Erhöhung der Effektivität der Systeme spricht sich wird. Im Berichtsjahr hat der DVR mit der Vorbereitung der DVR dafür aus, die Systeme so weiterzu­entwickeln, eines Vorstandsbeschlusses und einer Kampagne für dass sie auch die nicht angepasste Geschwindigkeit als 2019 begonnen. die wesentlichere Unfallursache im Unfallgeschehen adressieren können.

Jahresbericht 2018 DVR 39 Prüfung von Reifen im benutzten Zustand bei deren kend und wird in manchen Jahren bestimmt von einem Zulassung einzigen schweren Reisebusunfall mit vielen Opfern. Die Die Qualität von Reifen trägt wesentlich zur Verkehrs- Vorschläge des DVR konzentrieren sich auf technische sicherheit bei. Insbesondere können kurze Bremswege Maßnahmen am und im Reisebus, um die Insassen­ bei Nässe Unfälle verhindern oder die Unfallfolgen sicherheit weiter zu erhöhen. Um dieses Ziel zu errei- abschwächen. Deshalb setzt sich der DVR schon seit chen, sind sowohl Maßnahmen der aktiven und passiven 2013 dafür ein, dass die Anforderungen für die Typprü- Sicherheit sowie deren Kombination notwendig. Hinzu fung von neuen Reifen erhöht werden. Allerdings ver- kommen Maßnahmen zur Vermeidung von Bränden und ändern sich die Testwerte bei Reifen, die schon viele zur schnellen Evakuierung nach Kollisionen und/oder Kilometer gefahren wurden. Um auch sicherzustellen, bei Busbränden. dass nicht nur neue Reifen eine ausreichende Sicherheit bieten, unterstützt der DVR die Forderung der Europä- Notbremssysteme und andere aktuelle fahrzeugtech- ischen Kommission, Reifen im Gebrauchszustand bei nische Themen in der EU deren Zulassung zu prüfen. Er geht jedoch davon aus, Vor dem Hintergrund der Überarbeitung der europäi- dass noch Forschungsbedarf notwendig ist, um den schen Verordnung zur Typengenehmigung von Fahrzeu- „abgenutzten Zustand“ für die Prüfung eines Reifens zu gen hinsichtlich ihrer allgemeinen Sicherheit (Verord- definieren. Der DVR weist deshalb in seinem Beschluss nung EG Nr. 661/2009, auch „General Safety Regulation“ darauf hin, dass vor einer Typprüfung mit „abgenutzten genannt) nahm der DVR zu den Vorschlägen detailliert Reifen“ zunächst der Vorstandsbeschluss des DVR aus Stellung. So spricht er sich z.B. für die Verbesserung der dem Jahr 2013 umgesetzt werden soll. In ihm wird unter Notbremsassistenten, insbesondere der zugelassenen anderem gefordert, dass für die Typprüfung von Som- „Restaufprallgeschwindigkeit“, in Lkw aus und macht merreifen der Nasshaftungsgrenzwert G erhöht wird. konkrete Vorschläge für die technischen Regelungen. Ebenfalls unterstützt er die bislang noch nicht verpflich- Erhöhung der Sicherheit von Reisebus-Insassen tend vorgeschriebenen Notbremsassistenten für Pkw. Seit mehr als 20 Jahren bewegt sich die Zahl getöteter Diese sollen aber nicht nur bei langsamen Stadtfahr- Businsassen in Deutschland im sehr niedrigen ein- bis ten, sondern besonders auf schnellen Außerortsstraßen zweistelligen Bereich. Sie ist allerdings stark schwan- bestimmte Qualitätsansprüche erfüllen.

40 DVR Jahresbericht 2018 Technik Kampagne „bester beifahrer“

Unter dem Motto „Schlaue Autos kommen besser an“ fassten die herstellerunabhängigen knappen Infos zum informierte die Kampagne „bester beifahrer“ die breite Autokauf in Verbindung mit FAS sehr positiv auf. Öffentlichkeit 2018 über den Nutzen und die Funktions- weise von Fahrerassistenzsystemen (FAS). Auf Social-Media-Kanälen des DVR wurde das Thema FAS mit Kampagneninhalten forciert. Die Anfang 2018 aktua- Die Kampagnenwebseite www.bester-beifahrer.de wurde lisierte Informationsbroschüre von „bester beifahrer“ war monatlich von über 2.000 Interessierten besucht. Beson- stark gefragt und wurde häufig von Privatpersonen und ders beliebt waren die Fahrzeugdatenbank, die Auskunft von Multiplikatoren wie Fahrtrainern/Fahrtrainerinnen darüber gibt, welches Fahrzeugmodell mit welchen FAS und Fahrlehrern/Fahrlehrerinnen abgerufen. ausgestattet werden kann, und der Profiltest, der Auto Fahrenden hilft, für sie relevante Systeme zu definieren. Auch in den Medien war die Kampagne „bester beifah- Die Fahrzeugdatenbank wurde nicht nur halbjährlich rer“ wieder präsent: Insgesamt wurden vier Presse- inhaltlich überarbeitet, sondern auch so programmiert, meldungen versendet, zudem fand im November eine dass sie nun auch auf Partnerseiten integriert werden Leser-Telefon-Aktion zum Thema „Allzeit bereit: Not- kann. Parallel dazu wurde im Hintergrund intensiv an bremsassistent, Abstandsregler und Co. – Wie senken der Suchmaschinenoptimierung gearbeitet, sodass das Fahrerassistenzsysteme das Unfallrisiko?“ statt, die eine größtmögliche Publikum erreicht werden kann. große Presseresonanz erzielte.

Auf insgesamt sechs regionalen Autosalons war die 2018 wurde „bester beifahrer“ von den Partnern ACV Kampagne mit Promotorinnen und Promotoren präsent Automobil-Club Verkehr, BOSCH, DEKRA und der DGUV und verteilte 6.000 Postkarten sowie Schlüsselanhänger. unterstützt und inhaltlich mitgestaltet. Die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltungen

Jahresbericht 2018 DVR 41 Technik Initiative Reifenqualität – „Ich fahr‘ auf Nummer sicher!“

Die Initiative Reifenqualität – „Ich fahr auf Nummer Auf der Reifenfachmesse „The Tire Cologne“ war die sicher!“ des DVR und seiner Partner sensibilisiert Auto Initiative auf den Messeständen des Bundesverbands Fahrende seit 2010 für qualitativ hochwertige und gut Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. und dem gewartete Reifen. Neben Aktionen, mit denen Auto Fah- Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindust- rende direkt angesprochen werden, setzt die Initiative rie e. V. mit vertreten. Flyer und ein eigens produzier- Reifenqualität in der Kommunikation auch auf wichtige ter Beileger machten auf die Arbeit der Initiative und Multiplikatoren aus Bereichen wie Medien, Reifenfach- Beteiligungsmöglichkeiten für Reifenfachhandel und handel, Kfz-Werkstätten, technische Überwachungsor- Kfz-Werkstätten aufmerksam. ganisationen und Automobilclubs. Wash & Check Im Reifenmonat März informierte die Initiative Reifen- Im Rahmen der jährlichen Aktion „Wash & Check“ wur- qualität Auto Fahrende mit Aktionen und intensiver den Autofahrerinnen und Autofahrer im September bun- Medienarbeit über die Webseite und Social-Media-Ka- desweit an über 300 Waschstraßen und Autowaschan- näle rund um Reifensicherheit und Reifenqualität. Bei der lagen auf den regelmäßigen Reifencheck aufmerksam Aktion Plakat-am-Lkw fuhren im März und April 20 Lkw gemacht. Insgesamt wurden an 24 Standorten kosten- mit einem Heckflächenmotiv der Initiative auf Hauptver- lose Reifenchecks angeboten, 291 Standorte nahmen kehrsrouten durch Deutschland. Die Lkw generierten mit Aktionspaketen teil. Flankiert wurde die Arbeit der so ca. zehn Mio. Blickkontakte von Auto Fahrenden und Initiative auch 2018 durch die laufende Pflege der Inter- verbreiteten die Botschaft „Sommerreifen im Sommer“. netpräsenz www.reifenqualitaet.de und die Information Im Zuge des Aktionsmonats erschien wie in den Vorjah- Interessierter über die Social-Media-Plattformen Face- ren eine Sonderauflage der AUTO BILD mit dem Fokus book und Twitter. Darüber hinaus sensibilisierten Pres- auf Sommerreifen, die von interessierten Fachbetrieben semeldungen an die Fach- und Publikumsmedien über gegen eine Versandkostenpauschale bei der Initiative den Sicherheitsfaktor Reifen. Reifenqualität abgerufen werden konnte. Mitte Oktober fand eine bundesweite Leser-Telefon-Ak- Umfassende Medienarbeit tion zum Thema Winterreifen statt: Sieben Expertinnen Um Fragen der Bürgerinnen und Bürger bezüglich Som- und Experten aus dem Partnerkreis der Initiative Reifen- merreifen und Ganzjahresreifen zu beantworten, fand im qualität standen den Fragen von Auto Fahrenden einen Frühjahr 2018 eine erste Leser-Telefon-Aktion statt. In Tag telefonisch zur Verfügung. Kooperation mit der Saarbrücker Zeitung standen drei Experten zwei Stunden lang den Anrufern und Anrufe- Die Initiative Reifenqualität – „Ich fahr auf Nummer rinnen per Telefon Rede und Antwort. sicher!“ wird von den folgenden Partnern unterstützt: Auto Club Europa (ACE), Automobil-Club Verkehr (ACV), Anlässlich des „Tages der Verkehrssicherheit“ am Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD), Bundesver- 16. Juni 2018 ermutigte die Initiative Reifenqualität Rei- band Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), fenhändler und Kfz-Werkstätten, Aktionen zur Reifen- Continental Reifen Deutschland, Cooper Tire, DEKRA, und Fahrzeugsicherheit durchzuführen. Ihre geplanten Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Aktionen sendeten sie ein und per Online-Abstimmung Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), Kraft- wurden Aktionspakete verlost. Die Gewinner freuten sich fahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher über vielfältiges Material wie Informationsflyer, Poster Kfz-Sachverständiger e. V. (KÜS), Nexen Tire, Pirelli und Aufkleber. Profiltiefenfächer, eine DVD und Check- Deutschland, Vredestein, Wirtschaftsverband Deutsche blöcke unterstützten sie bei der Wissensvermittlung Kautschukindustrie (wdk). rund um Reifensicherheit.

42 DVR Jahresbericht 2018 Mensch Betrieb & Mobilität

Betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit Für die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit hält der Eine Welt ohne Verletzte und Tote ist nicht nur die Vision DVR bereits eine Vielzahl von bewährten und evaluier- für die Arbeitswelt, sondern gilt uneingeschränkt auch ten Maßnahmen vor, die verkehrssicheres Verhalten für die Teilnahme am Straßenverkehr. Verkehrsunfälle unterstützen und erzeugen. Zielgerichtet werden neue, sind weder schicksalhaft, noch unvermeidlich – sie noch benötigte Maßnahmen entwickelt. Unter der Dach- haben immer Ursachen, auch wenn diese manchmal marke „Deine Wege“ werden alle Angebote gebündelt nicht sofort sichtbar sind. Durch Schaffung einer wirk- und transparent dargestellt, damit Unternehmen und samen Präventionskultur lassen sich der überwiegende Einrichtungen auf ein breites Spektrum an wirkenden Teil dieser Ursachen beseitigen und Unfälle und Verlet- Maßnahmen zurückgreifen können. Der eigens dafür zungen verhindern. Bei den tödlichen Arbeits-, Dienst- eingerichtete Internetauftritt www.deinewege.info führt wege- und Wegeunfällen hatte 2017 der Straßenverkehr Interessierte passgenau zu den vorhandenen Angebo- einen Anteil von immer noch 56 Prozent. ten. Ein eigenes Medienportal stellt Lehrkräften und Personen, die Veranstaltungen zum sicheren Verhalten Seit knapp 40 Jahren arbeiten die gesetzlichen Unfall- im Straßenverkehr durchführen, geeignetes Material versicherungsträger und der DVR gemeinsam daran, kostenfrei zur Verfügung. Im Berichtszeitraum wurden Beschäftigte darin zu stärken, die berufsbedingten Wege hierzu die Materialien zum Thema „Ablenkung“ über- so sicher wie möglich zu meistern. Grundlage hierfür ist arbeitet und das Medienpaket „Geschwindigkeit und seit 2007 die Sicherheitsstrategie „Vision Zero – Keiner Abstand“ fertiggestellt. Gleichzeitig konnte das Hand- kommt um. Alle kommen an.“, nach der Beschäftigte in buch „Systematische Verkehrssicherheitsarbeit“ veröf- einem sicheren Verkehrssystem die beruflich bedingten fentlicht werden, das Verantwortliche in Unternehmen Wege zurücklegen sollen. Sicher und gesund zurück- und Einrichtungen darin unterstützt, geeignete Präven- gelegte Wege sind dabei nicht nur eine moralische Ver- tionsstrategien zu entwickeln und wirkende Maßnah- pflichtung, sondern rechnen sich auch wirtschaftlich. men zu finden. Mit dem Film „Frag die Banane“ steht

Jahresbericht 2018 DVR 43 ein Video zur Verfügung, das aufzeigt, welche Möglich- (BGHW) haben die Eco Safety Trainings als Standard in keiten Sicherheitsfachkräfte haben, überzeugend Stra- die Fortbildung der Aufsichtspersonen integriert, damit tegiepläne zu erarbeiten und Verantwortliche von der bei Beratungen in Unternehmen aus persönlicher Erfah- Umsetzung zu überzeugen. Zusätzlich werden sieben rung dafür geworben werden kann. Gleichzeitig hat die Kurzfilme zu bewährten Maßnahmen bereitgestellt, um BG RCI die Teilnahme an einem individuellen Eco Safety einen ersten Eindruck über diese Maßnahmen im Praxis- Training in die alternative Betreuung integriert. Weiter- einsatz zu erlangen. hin wurden während des Forums protecT der BG RCI den Anwesenden Eco Safety Trainings zum Kennenler- Während das Projekt GUROM eine umfassende, mobili- nen vor Ort durch Trainerinnen und Trainer angeboten. tätsbezogene Ermittlung von Gefährdungen und Risiken Ebenfalls wurden die Umsetzungsvarianten klassisches ermöglicht, liefern die einzelnen Seminarangebote indi- und flexibles Eco Safety Training durch die Unterneh- viduelle Verhaltensstrategien für die täglichen Wege. men für ihre Präventionsarbeit genutzt. In einem großen Aktionen in Unternehmen und Einrichtungen aktivieren Unternehmen ist das Individuelle Eco Safety Training als und motivieren Beschäftigte zur Auseinandersetzung „behind the wheel training“ eine Pflichtfortbildung für mit einer sicheren Verkehrsteilnahme. Fahrende im Außendienst. Auch 2018 kamen die Eco Saf- ety Trainerinnen und Trainer für die Durchführung der Eco Safety Trainings Aktion „Driving Skills for Life“ der Ford-Werke GmbH Mit den Eco Safety Trainings bieten der DVR und die zum Einsatz und haben erfolgreich ca. 500 junge Men- Unfallversicherungsträger untersuchte Trainings im schen trainiert. Im Rahmen der „Arbeitsschutz Aktuell“ Realverkehr. Diese fördern nachgewiesenermaßen den in Stuttgart waren die eingesetzten Eco Safety Trainer- Ausbau der Kompetenzen für sicheres, defensives Fahr- innen und Trainer im Dauereinsatz und konnten mit den verhalten und finden in Unternehmen und Einrichtungen Messebesucherinnen und -besuchern dieses Fahrsi- eine hohe Akzeptanz im Bereich der Arbeitssicherheit. cherheitstraining im Realverkehr durchführen. Schlus- Auch in diesem Berichtszeitraum hat sich das indivi- sendlich waren auch 2018 im Rahmen der „Kölner Sprit- duelle Eco Safety Training in zahlreichen Unternehmen sparmeisterschaft“ Eco Safety Trainerinnen und Trainer als festes Präventionsangebot etabliert, und die Teil- wieder erfolgreich im Einsatz. nahme am Eco Safety Training ist als Pflichtfortbildung für Beschäftigte, die dienstlich Auto fahren, in deren International wirkte der DVR wieder aktiv in der Quality Arbeitsschutzmaßnahmen verankert. Die Berufsgenos- Alliance Eco-Drive mit und konnte die evaluierte Didaktik senschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) einer breiten, internationalen Öffentlichkeit beim „25th und die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik World Mining Congress“ vom 19. bis 22. Juni 2018 in der kasachischen Hauptstadt Astana vorstellen.

Kooperationen und Verkehrssicherheit Mit der von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche- rung (DGUV) am 18. Oktober 2017 gestarteten Präventi- onskampagne „kommmitmensch“ wurden sechs Hand- lungsfelder für die Prävention definiert, die eine hohe Wirkung erwarten lassen. Der DVR hat damit begonnen, Botschaften für sicheres Verhalten im Straßenverkehr den einzelnen Handlungsfeldern zuzuordnen, um die Dachkampagne mit gezielten Aktionen und Veröffentli- chungen zu unterstützen. Erste Veröffentlichungen wur- den vorgenommen.

Im Rahmen der Kooperation mit der BG Holz und Metall (BGHM) wird seit mehr als 20 Jahren für sicheres Verhal- ten im Straßenverkehr geworben. Dabei stimmen BGHM und DVR die Entwicklung neuer Seminarinhalte und -programme bis hin zur Qualifizierung der Referierenden

44 DVR Jahresbericht 2018 großer Beliebtheit bei Unternehmen und Unfallversi- cherungsträgern. Hinzu kommen zahlreiche Semina- rangebote für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Erprobung einer strukturierten Supervision bestehender Semina- rangebote, um für die Zukunft mit einheitlichen Bewer- tungskriterien die gewünschte Qualität der Maßnahmen sicherzustellen.

Im Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deut- ab. Schwerpunktthemen im Rahmen der Kooperation schen Gesetzlichen Unfallversicherung fand in Koopera- waren 2018 die Gefährdungsbeurteilung für Meister und tion mit dem DVR die Ausbildung und Zertifizierung von Sicherheitsfachkräfte sowie „Emotionen im Straßenver- Trainerinnen und Trainern bei der Feuerwehr und den kehr“ für Sicherheitsbeauftragte. Durchgeführt wurden Rettungsdiensten statt, damit Schulungen des Einsatz- 1.238 Lehreinheiten à 45 oder 60 Minuten. Im Rahmen fahrtenprogramms auch an den vom DVR betriebenen der Kooperation mit der BG RCI konnten im Berichts- Simulatoren durchgeführt werden können. Gleichzeitig zeitraum mehrere Seminare im Rahmen des Unter- wurde die Studie zu Einsatzfahrten unter Nutzung von nehmermodells und der allgemeinen Weiterbildung Wegerechtssignalen vorangetrieben. entwickelt und konzipiert werden. Die sehr enge Mitwir- kung des DVR im Rahmen der Vision Zero-Strategie der Verkehrssicherheitsmarketing BG RCI verdeutlichte, wie eng Verkehrssicherheitsar- Seit 2014 wird das Marketing für die betriebliche Ver- beit und Arbeits- und Gesundheitsschutz miteinander in kehrssicherheitsarbeit deutlich verstärkt und in einem Verbindung stehen. Durch die Mitarbeit des DVR in der neuen Projekt gebündelt. Die Dachmarke „Deine Wege“ Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), steht nun für alle Aktivitäten im Bereich Unfallpräven- beim Zero Accident Forum (ZAF) und der Initiative Neue tion – Wege und Dienstwege. Hierzu zählt nicht nur der Qualität der Arbeit (INQA) wird das Thema Verkehrs­ ­Ausbau des Internetauftritts, sondern die Verbreitung sicherheit in Aktionen von Bund, Ländern, Betrieben und vielfältiger Aktivitäten, die zur sicheren Mobilität im Unfallversicherungsträgern integriert. betrieblichen und öffentlichen Bereich beitragen. Die Zahl der durchgeführten Seminare, Trainings, Beratun- Risikoobservatorium und Verkehrssicherheit Der DVR arbeitete im Rahmen des Risikoobservatoriums (RIBEO UV) der DGUV mit, um Trends, die sowohl Ein- fluss auf die Sicherheit und Gesundheit von Versicherten in Betrieben und Einrichtungen als auch auf die Sicher- heit und Gesundheit im Verkehr haben können, frühzei- tig zu erkennen und zielführende Präventionsangebote bereitzustellen. Der DVR unterstützt dabei das Institut für Arbeitssicherheit (IFA) bei der Recherche zu Ent- wicklungen im Bereich Verkehrs- und Wegesicherheit. In Absprache mit den Unfallversicherungsträgern werden die Erkenntnisse in Projekte und Maßnahmen einbezo- gen.

Aus- und Weiterbildung im betrieblichen Kontext Die Umsetzung der vielfältigen Seminarangebote zur Unfallprävention konnten auch in diesem Berichtszeit- raum erweitert werden. Das seit Jahrzehnten erfolg- reiche Programm „Alles im Griff?“ erfreut sich weiter

Jahresbericht 2018 DVR 45 gen sowie Aktionen in Betrieben und öffentlichen Ein- Im Rahmen der „Arbeitsschutz Aktuell“ in Stuttgart richtungen wurde deutlich gesteigert. Die interaktive waren der VDSI und DVR gemeinsam Veranstalter des Ausstellungseinheit, bestehend aus einem Verkehrstisch Workshops „Verkehrssicherheit/Mobilität“ beim Fach- und einer Multimediawand, wurde zahlreich in Unter- kongress. Zentrale Themen waren die Mobilität der nehmen und Einrichtungen für Aktionstage genutzt. Zukunft, wirksame Prävention und Verantwortungs- Mittels zwangloser Gespräche und der Möglichkeit der übernahme von standortbestimmenden Unternehmen. Online-Teilnahme an der Schwerpunktaktion „Emotio- Im Rahmen einer übergreifenden VDSI-Arbeitsgruppe nen im Straßenverkehr“ konnten intensive Auseinander- haben die Bayer AG, die Berliner Stadtreinigung (BSR), setzungen mit sicherem Verhalten initiiert werden. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), 50Hertz, Stromnetz der Rauschbrillen-Parcours, als zweites Element, wurde Berlin, VDSI und DVR den Film „Dieser Weg wird kein zahlreich eingesetzt. Die konzipierte Didaktik überzeugte leichter sein“ produziert, der bis zum April 2019 nur fir- und verdeutlicht die gefährlichen Auswirkungen von menintern zu Präventionszwecken genutzt werden kann. Beeinträchtigungen während der Verkehrsteilnahme. Im Rahmen des Workshops wurden einzelne Szenen vor- Hinzu gekommen sind sogenannte „Meinungswürfel“, gestellt und diskutiert, wie zielführend derartige Zusam- die mittels provokanter Thesen und Aussagen sehr menschlüsse sein können. Der Öffentlichkeit wird der schnell Gruppen und Einzelpersonen zum diskutieren Film 2019 zugänglich gemacht. ermuntern. Schwerpunktaktion Im Rahmen der Messe „Arbeitsschutz Aktuell“ in Stutt- Mit der diesjährigen Schwerpunktaktion „Risiko-Check gart wurden alle Elemente der interaktiven Ausstel- Emotionen im Straßenverkehr“ verfolgten Unfallkas- lungseinheit, ergänzt um eine Virtual-Reality-Brille zum sen, Berufsgenossenschaften und der DVR den bereits Radverkehr, auf einer Sonderfläche direkt neben dem erprobten medialen Ansatz, mittels eines Online-Ge- Gemeinschaftsstand der Unfallversicherungsträger mit winnspiels Beschäftigte selbst entscheiden zu lassen, großem Erfolg eingesetzt. wie sie in verschiedenen Situationen reagiert hätten. Im Unterschied zu den vorherigen Schwerpunktaktio- VDSI und DVR nen bildete eine Gesprächsrunde zwischen vier Prota- Der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt- gonistinnen und Protagonisten über ihre Erfahrungen schutz bei der Arbeit (VDSI) und der DVR haben erneut mit Emotionen im Straßenverkehr die Grundlage des den gemeinsamen Wettbewerb „Unterwegs – aber Risiko-Checks. Entscheidend ist hier nicht die Emotion sicher“ gestartet, um innovative Projekte, die nachhaltig selbst, sondern die Stärke der Emotion. Die Diskussi- zu weniger Wegeunfällen, Schul- und Dienstwegeunfäl- onsrunde wird dadurch unterstützt, dass die jeweiligen len sowie Unfällen im innerbetrieblichen Transport und Erfahrungen der einzelnen Personen mit kurzen Video- Verkehr führen, gestartet. clips veranschaulicht werden. Am Ende jeder Video-

46 DVR Jahresbericht 2018 sequenz werden die Nutzerinnen und Nutzer danach Der erste Preis ging an Marc-Philipp Waschke (Univer- gefragt, wie sie sich verhalten würden, bevor sie am sität Potsdam), dessen Masterarbeit von der Organi- Gewinnspiel teilnehmen können. sation der Verkehrssicherheit in Deutschland handelt. Am Beispiel der drei Stadtstaaten Berlin, und Drei begleitende Printmedien informierten über Risiken Hamburg arbeitete er in seiner Masterarbeit die Auswir- bei der Verkehrsteilnahme zu Fuß, mit dem Fahrrad, kungen des Organisationsgrades auf das Unfallgesche- Auto, Motorrad oder Kleintransporter. Im Rahmen der hen heraus. Laut Jury besteht der besondere Wert der Schwerpunktion wurden auch komplette Foliensätze und Abschlussarbeit im Praxisbezug. Waschke entwickele didaktische Rahmenpläne zur Verfügung gestellt, damit Standards, wie die Verkehrssicherheit in den verschie- in betrieblichen Sicherheitsveranstaltungen über Risiken denen Ländern effektiver organisiert werden könne, und deren Minimierung informiert werden konnte. Der nämlich durch „feste Zuständigkeiten und Federführung, begleitende Internetauftritt beinhaltet vielfältige Hinter- feste Verantwortungsbereiche, ausreichend Fachperso- grundinformationen zu Emotionen und stellt Seminar- nal, ausreichende und planbare Mittel, die Einbindung materialien zum Download bereit. von Verbänden und privaten Akteuren, Wissensnutzung und Monitoring“. Notwendig seien eine langfristige Stra- Jugendaktion tegie, mittelfristige Ziele sowie ein umfassendes Akti- Die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs der onsprogramm und detaillierte Maßnahmen. All dies Jugendaktion des Jahres 2017 „Weather to go“ wurden könne dann dazu führen, die Unfallzahlen langfristig zu Mitte 2018 ausgezeichnet. Dabei haben die Teilnehmen- verringern. Die Jury lobt, dass diese Kriterien auf alle den eindrucksvoll gezeigt, wie kreativ junge Menschen 16 Bundesländer übertragbar seien. „Die Arbeit sollte sein können. Gewonnen haben Schülerinnen und Schü- Pflichtlektüre für die Verantwortlichen im Bereich der ler der Sekundarschule „Friedensschule“ Dessau, der Verkehrssicherheit und Verkehrssicherheitsarbeit sein“, Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung Wei- urteilt sie in ihrem Fazit. ßenburg und der Staatlichen Fachakademie für Landwirt- schaft, Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsma- Den zweiten Preis erhielt Christian Niebrügge (Fach- nagement Weidenbach. hochschule für öffentliche Verwaltung NRW). Er unter- suchte, wie sich Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit Die aktuelle Jugendaktion „Moods“ greift das Thema in Ortschaften auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Emotionen im Straßenverkehr in einer außergewöhnli- Die Arbeit, die vorwiegend auf einschlägiger Literatur chen Art und Weise auf, um Schülerinnen und Schüler beruht, kommt zu dem Schluss, dass Tempo 30 nicht nur hinsichtlich der Risiken im Straßenverkehr „wachzurüt- Anhaltewege verkürzt, sondern vor allem Unfälle unter teln“. Die Materialien wurden wieder Schulen mit der Tempo 30 weniger schwer sind und sich Unfälle in Tem- Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II zur Verfügung po-30-Bereichen seltener ereignen. gestellt. Materialien für Lehrende und Hintergrundin- formation unterstützten die Unterrichtsgestaltung, um Wer Gefahren im Straßenverkehr schneller erkennt, hat das Thema Emotionen und den Einfluss auf die Ver- ein geringeres Unfallrisiko. Auf diese Annahme stützt kehrssicherheit im Rahmen des Unterrichts zu thema- sich Christiane Glogers Diplomarbeit (TU Dresden). Die tisieren. Der damit verbundene Wettbewerb für Schu- dritte Preisträgerin geht davon aus, dass Fahranfänger len beinhaltet die Erstellung von Werbeplakaten oder und Fahranfängerinnen seltener Gefahren erkennen als Online-Bannern sowie YouTube-Clips. Der begleitende Fahrprofis und untersuchte diese Hypothese mit aus- Facebook-Auftritt kommuniziert Emotionen in einer gewählten Probanden im Fahrsimulator. Das Ergebnis: jugendgerechten Art und Weise und sorgt für Aktivität. Gefahrenkognitionstests könnten bei der Fahrausbildung und der -prüfung hilfreich sein. Verleihung des DVR-Förderpreises 2018 Der Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ des DVR Die Jury für den Förderpreis „Sicherheit im Straßen- für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verkehr“ setzte sich aus Professor Dr. Rüdiger Trimpop wurde am 25. Mai 2018 in Berlin vergeben. Die Auszeich- von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Torsten nung umfasst drei Preise und ist mit insgesamt 7.500 Kunz, Präventionsleiter der Unfallkasse Hessen, und Euro dotiert. Jochen Lau, Dipl.-Pädagoge, zusammen.

Jahresbericht 2018 DVR 47 Mensch Sicher in meiner Region – Regio Protect UVT

„Sicher in meiner Region – Regio Protect UVT“ verfolgt schätzend in das Seminarkonzept eingebunden: Wel- das Ziel, das besonders hohe Unfallrisiko von jungen che Strecken in der Umgebung oder auf meinen tägli- Beschäftigten auf ihren täglichen Arbeitswegen abzu- chen Wegen sind mir bekannt, weil dort häufig Unfälle senken. Regionale Nähe und die Verbindung von off- geschehen? Was sind mögliche Ursachen für die Unfälle, line- und online-basiertem Lernen sorgen dafür, dass die dort geschehen? die jungen Menschen ihre Kompetenzen im Bereich der Blickführung und entsprechender Beobachtungsstra- Danach werden die genannten Strecken mithilfe der tegien ausbauen. Dadurch erkennen sie Gefährdungen Webseite betrachtet: Wie sind die baulichen Gegeben- frühzeitig und können Risiken vermeiden. heiten? Wie haben sich eine unfallverursachende Person und/oder weitere Beteiligte hier wohl verhalten? Hätte Auf der Basis von polizeilich erfassten Unfalldaten in ein Unfall hier durch umsichtiges und vorausschauen- den jeweiligen Projektregionen werden Strecken ausge- des Verhalten anderer vielleicht verhindert werden kön- wählt, auf denen Personen im Alter von 16 bis 29 Jahren nen? Als Arbeitsauftrag für die Selbstlernphase sollen vermehrt verunfallen. Die in einer bestimmten Region die jungen Erwachsenen so viele Strecken wie möglich identifizierten Unfallschwerpunkte werden per Video mithilfe des Präventionstools www.sicher-in-meiner-re- aufgenommen, virtuell aufbereitet und anschließend auf gion.de bearbeiten. In Vorbereitung darauf werden einige der Webseite www.sicher-in-meiner-region.de zur Ver- der tatsächlich statistisch ermittelten Gefahrenstrecken fügung gestellt. „Sicher in meiner Region“ sorgt durch der Region bereits gemeinsam im Seminar betrachtet. die bekannten, örtlichen Strecken dafür, dass sich die jungen Menschen angesprochen und betroffen fühlen. Inhalte vertiefen mit dem webbasierten Präventionstool Daher bietet das Programm ein hohes emotionales Iden- Während der etwa vierwöchigen Selbstlernphase haben tifikationspotenzial für die jungen Beschäftigten. Sie sind die Teilnehmenden Zeit, die auf der Webseite zur Verfü- so besonders aktiv und aufmerksam bei den drei Pro- gung stehenden Unfallstrecken der Region eigenständig jektphasen dabei. zu bearbeiten. Sowohl die Wacker Chemie AG als auch die Linde AG haben im Rahmen der Pilotierung des Pro- In zwei Präsenzseminaren werden die jungen Beschäf- jekts ihre teilnehmenden Auszubildenden dafür zeit- tigten durch professionelle Trainerinnen und Trainer weise freigestellt. Die Webseite wurde entwickelt, um des DVR für die spezifischen Gefährdungen der ihnen ein Präventionstool anzubieten, das dem fachlichen und bekannten Wege sensibilisiert. In der zwischenzeitlichen pädagogischen Qualitätsanspruch der betrieblichen Ver- Selbstlernphase erarbeiten sie mithilfe des webbasier- kehrssicherheitsarbeit in Bezug auf Blickführungs- und ten Präventionstools selbst mögliche Gefährdungen auf diesen Wegen.

Im Rahmen der Pilotierung des Projektes wurde das Seminarkonzept inklusive der Selbstlernphase von Okto- ber bis Dezember 2017 in Bayern (Wacker Chemie AG in Burghausen und Linde AG in Trostberg) sowie von Okto- ber bis Dezember 2018 (Wacker Chemie AG in Burghau- sen) durchgeführt und begleitend evaluiert.

Erste Seminarphase: Streckenanalyse Grundlage des ersten Präsenzseminares sind die alltäg- lichen Fahrerfahrungen der jungen Menschen. Gemein- sam werden in der Gruppe zentrale Fragestellungen bearbeitet und so das bereits vorhandene Wissen wert-

48 DVR Jahresbericht 2018 Beobachtungsstrategien entspricht. Gleichzeitig muss zeigte sich in den Simulatorfahrten eine Verhaltensan- sich das Online-Werkzeug gut in das Seminarkonzept passung hinsichtlich des Einhaltens von Regeln und einfügen und als Selbstlernplattform selbsterklärend Geschwindigkeiten sowie zum vorausschauenden Fah- funktionieren. Mit Blick auf das Mediennutzungsverhal- ren/Gefahrenantizipation. Darüber hinaus konnte durch ten junger Menschen ist die Seite für die mobile Nutzung die inhaltlichen Schwerpunkte ein Wissenszuwachs bei optimiert und orientiert sich im reduzierten Layout an in den jungen Menschen erzielt werden, der für den Wis- der Zielgruppe etablierten Webangeboten.1 sensbereich Kreuzungen/Abbiegen signifikant ist. Die jungen Teilnehmenden haben zudem im Anschluss an Zweite Seminarphase: Reflexion die Programmteilnahme eine signifikant bessere Metho- Im Rahmen des zweiten Präsenzseminares hilft der Trai- den- und Sozialkompetenz. ner oder die Trainerin bei der Reflexion und Auswertung der von den Teilnehmenden bearbeiteten Gefahrenstre- Über alle Evaluationsinstrumente hinweg zeigten sich cken: Welche Gemeinsamkeiten weisen diese auf? Wel- konsistente Ergebnisse für das Thema Geschwindigkeit/ che Unfallursachen begegnen uns immer wieder? Wie Regeln: könnten wir dazu beitragen, dass weniger Unfälle in der Verändertes Problembewusstsein + Wissenszuwachs Region geschehen? Dabei wird hervorgehoben: Bauliche + Kompetenzzuwachs Gegebenheiten oder das Verhalten anderer können wir = Einstellungsveränderung + Verhaltensanpassung nicht beeinflussen. Unser eigenes Verhalten jedoch kön- nen wir gezielt und vorausschauend ändern. „Sicher in meiner Region“ wurde 2016 als Gemein- schaftsprojekt der Berufsgenossenschaft der Bauwirt- Ganz offen wird im Seminar darüber diskutiert, warum schaft (BG Bau), der Berufsgenossenschaft Energie wider besseres Wissen dennoch häufig Risiken einge- Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM), der Berufs- gangen werden. Ziel ist, dass alle Teilnehmenden ver- genossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW), der stehen, welche Anreize dazu führen, sich risikoreich zu Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), der verhalten. In der Gruppe werden schließlich mögliche Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Indus- Lösungen erarbeitet, welche Verhaltensweisen dabei trie (BG RCI), der Berufsgenossenschaft Verkehrswirt- helfen können, Risiken zu minimieren oder gar zu ver- schaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr), meiden. Die jungen Beschäftigten werden dazu moti- der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) viert, selbst aktiv zu werden und die Situation auf ihren und des DVR in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeits- und Dienstwegen individuell und bewusst siche- Infrastruktur und Landesplanung des Landes Branden- rer zu gestalten. burg, der IPV GmbH und der TÜV | DEKRA arge tp 21 gestartet. Das Projekt wird von der Bundesvereinigung Die Ergebnisse der Evaluation in Bayern der Fahrlehrerverbände e. V. (BVF) unterstützt. Durch Das subjektive Feedback der Seminarteilnehmenden „Sicher in meiner Region“ soll ein wesentlicher Beitrag war ausgesprochen positiv, besonders hervorgehoben geleistet werden, das Leben junger Menschen zu schüt- wurden dabei der regionale Bezug des Projektes, die zen sowie ihre Mobilität sicher zu gestalten. interessante Vermittlung relevanter Inhalte sowie die positive Arbeitsatmosphäre und Gruppenarbeit in den Im Jahr 2018 wurden die Videoaufnahmen für alle wei- Seminaren. teren Projektregionen abgeschlossen. Bei der Video- aufnahme der Gefahrenstrecken wurde auf eine Die Seminare – vermittelt über die Trainerin/den Trainer – 360-Grad-Technik umgestellt. Im Jahr 2019 sollen die wurden als Wirkungsträger der Intervention identifiziert. Real-Videos und animierten Videos für die weiteren Vor allem für die Bereiche Regelkenntnis, Abstand und Pilot-Projektregionen Kassel, Aurich/Oldenburg, Mann- Geschwindigkeit haben sich das Problembewusstsein heim/Ludwigshafen und Teile von Nordrhein-Westfalen und die Risikoeinschätzung der Teilnehmenden im Vor- fertiggestellt werden. her-Nachher-Vergleich deutlich verändert. Zusätzlich ließen sich Einstellungsänderungen bei Fragen zum Da sich das Präventionsangebot als sehr erfolgreich Geschwindigkeitsverhalten feststellen. Diese waren für herausgestellt hat und stark nachgefragt wird, wird die Gruppe der jungen Menschen, die zuvor hoch risi- angestrebt, es künftig flächendeckend zur Verfügung zu koreiche Einstellungen hatten, signifikant. Gleichzeitig stellen.

1 Die tägliche Nutzungsdauer des Internets bei den 14- bis 29-Jährigen betrug 2017 vier Stunden und 34 Minuten. 63 Prozent dieser täglichen Inter- netnutzung geschehen dabei „von unterwegs“ aus. (Projektgruppe ARD/ZDF-Multimedia, ARD/ZDF Onlinestudie – Kern-Ergebnisse, http://www. ard-zdf-onlinestudie.de/files/2017/Artikel/Kern-Ergebnisse_ARDZDF-Online-studie_2017.pdf, 03.04.2018) Jahresbericht 2018 DVR 49 Mensch GUROM – Mobilität sicher gestalten

Das Projekt „GUROM – Mobilität sicher gestalten“ wurde Außerdem wurde die Datenbank für empfohlene Maß- auch im Jahr 2018 unter Leitung des DVR fortgeführt. nahmen vom Projektpartner, dem Lehrstuhl für Arbeits-, GUROM ist ein Instrument zur ganzheitlichen Analyse Betriebs- und Organisationspsychologie der Fried- von Gefährdungsfaktoren bei der berufsbedingten sowie rich-Schiller-Universität Jena, grundlegend aktualisiert der persönlichen Verkehrsteilnahme. und alle Maßnahmen erneut individuell geprüft.

Das Online-Tool www.gurom.de unterstützt Unterneh- SEMINARE men dabei, ihrer Verpflichtung zur Gefährdungsbeur- teilung nachzukommen. Es werden direkte und indi- rekte Gefährdungen auf den zurückgelegten beruflichen Mobilität sicher gestalten Wegen und Fahrten erfasst. Für die gefundenen Gefähr- dungen werden passgenaue Maßnahmen abgeleitet, um Unfälle zu verhindern. Darüber hinaus ist das Tool auch von Privatpersonen und für Schulwege nutzbar.

Die Zusammenarbeit mit der österreichischen Allgemei- nen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), die als Koopera- tionspartner GUROM in Österreich anbietet, wurde auch 2018 erfolgreich fortgesetzt. www.GUROM.de

Mensch Sichere Mobilität für zugewanderte Menschen

German Road Safety & GRS Kids Die Webseite wurde bearbeitet und nutzerfreundlicher Das Jahr 2018 wurde intensiv genutzt, um das Projekt gestaltet. Die Möglichkeit, sie in Englisch zu nutzen, wurde „German Road Safety“ weiter auszubauen und neue hinzugefügt. Die App wurde ebenfalls umstrukturiert und Aspekte aufzunehmen. Der DVR bietet mit diesem Pro- um die Sprachen Türkisch und Polnisch erweitert. Weitere jekt geflüchteten und zugewanderten Menschen eine Sprachen befinden sich in der Planung. Das Quiz und das erste Orientierung im deutschen Straßenverkehr. Viele Kinderquiz wurden um weitere Fragen ergänzt. Dabei sol- Verkehrsregeln in Deutschland sind für ankommende len die Nutzerinnen und Nutzer animiert werden mitzu- Menschen neu und meist sehr verwirrend. Bestimmte spielen und das Gelernte zu vertiefen. Situationen im Straßenverkehr gestalten sich anders als im Herkunftsland. Die Webseite und die kostenlose Zusätzlich wurde weiter am Ausbau der Facebook-Seite App in bisher elf Sprachen unterstützen Erwachsene und gearbeitet. Regelmäßige wöchentliche Posts zum Thema Kinder bei der Bewältigung ihrer Wege, ob zur Arbeit, Verkehrssicherheit wurden ausgearbeitet und sorgten Schule oder in den Kindergarten. Dem DVR, den Unfall- für vielfältige Informationen und für verstärkte Interak- kassen und Berufsgenossenschaften ist viel daran gele- tion in den sozialen Medien. Dies dient auch dazu, dass gen, dass die Wege unfallfrei und sicher bestritten wer- die neu gelernten Regeln der Straßenverkehrsordnung den können. (StVO) in eine Routine überführt werden. Um noch mehr

50 DVR Jahresbericht 2018 Interaktivität sicher zu stellen, sind die Grundlagen für Die Arbeiten am Projekt „German Road Safety Kids“ eine Verzahnung des Facebook-Auftritts und der Web- konnten abgeschlossen werden. In drei Workshops seite geschaffen worden. wurde mit Vertretern und Vertreterinnen von Unfall- kassen, Berufsgenossenschaften und Lehrerinnen und Die Broschüren „Unterwegs in Deutschland – worauf Lehrern von sogenannten Willkommensklassen Material muss ich achten?“ und „Fahrrad fahren in Deutschland – ausgearbeitet, damit Lehrkräfte mit Kindern in der Pri- Die wichtigsten Grundregeln“ können weiterhin kosten- marstufe und Sekundarstufe I Verkehrsregeln im Unter- los über die Webseite bestellt werden und finden großen richt besprechen können. Hierfür wurden zwei Gruppen Zuspruch. von Protagonistinnen und Protagonisten konzipiert, die die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Altersstu- In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund Nie- fen mittels Storytelling und hohem Wiedererkennungs- dersachsen wurden 2018 in drei Seminaren Trainerin- wert durch den Straßenverkehr führen und sicheres nen und Trainer für Fahrradseminare mit geflüchte- Verhalten vormachen. Das vorhandene Material besteht ten und zugewanderten Menschen ausgebildet. Auch aus Erklärvideos und dazugehörigen Arbeitsblättern. In 2019 werden weitere Ausbildungsseminare angeboten. den Videos beschreiten die jungen Leute der jeweiligen Hier unterstützt der Leitfaden „Fahrradsicherheit für Altersstufen ihren Weg zur Schule und von der Schule in Geflüchtete und Zugewanderte“. den Park. Typische Alltagssituationen werden gezeigt, die Kindern mit geringen Deutschkenntnissen die wich- Gespräche über mögliche Kooperationen mit dem Lan- tigsten Grundlagen sicheren Verhaltens im Verkehr dessportbund (LSB) Berlin wurden aufgenommen, um vermitteln sollen. Mit den Arbeitsblättern können die 2019 entsprechende Angebote bereitstellen zu können. Schülerinnen und Schüler dann das Gesehene vertiefen, Fragen erörtern und somit das Wissen festigen. Zusätz- Unter anderem wurde daran gearbeitet, z.B. über Wer- lich gibt es Handreichungen für die Lehrenden, die darin bung bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und erprobte Tipps und Tricks finden. Der große Roll-Out anderen großen Firmen, den Bekanntheitsgrad des Pro- erfolgte auf der Didacta 2019 in Köln. jekts zu erhöhen. Die weiteren Planungen sehen eine Anpassung der Der Ausbau und die Kontaktaufnahme mit Hochschu- Materialien zur Verwendung in Regelklassen vor. Dazu len sollen bereits zum Sommersemester 2019 realisiert gehört auch die Entwicklung geeigneter Materialien, die sein, um die wichtige Zielgruppe der ausländischen Stu- es erlauben, die Thematik spielerisch in den Unterricht dierenden zu erreichen. zu integrieren.

Darko Amit

Tim Rondek Lya Makeda Bojan Amar Yara Marla

Lotta

Tafari

Jahresbericht 2018 DVR 51 Mensch Kind und Verkehr

Kinder müssen sich heute in einer Welt zurechtfinden, hat im November 2018 zum ersten Mal getagt; für 2019 die ihnen immer weniger Raum zum Spielen und zum sind mindestens drei weitere Sitzungen vorgesehen. Als unbeschwerten Austoben gewährt. Im Straßenverkehr zentrales Ergebnis der Evaluation wird dem Bundesmi- werden sie mit Anforderungen konfrontiert, denen sie nisterium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nicht gewachsen sind. Das Programm „Kind und Ver- empfohlen, das Programm weiterhin zu fördern. Die kehr“ wendet sich daher vor allem an die Erwachsenen, Anspracheform Elternveranstaltungen und deren Inhalte denn es liegt überwiegend in ihrer Hand als Eltern, als werden sehr positiv bewertet. Als wesentliche Maßnahme Auto Fahrende und als Vorbilder, Kinder im Straßenver- zur Optimierung definiert der Evaluationsbericht eine kehr vor Schaden zu bewahren. verbesserte Ansprache von sozialen Randgruppen, um deren Erreichungsgrad zu erhöhen. Darüber hinaus sol- Um neben den Eltern auch die Kinder für Themen der len die Moderatorinnen und Moderatoren kontinuierlich Verkehrssicherheit zu begeistern, werden zusätzlich in die weitere Programmentwicklung eingebunden wer- Projekte zur Verkehrssicherheit angeboten, die von den den, da sie über wesentliche Kompetenzen und Erfah- Moderatorinnen und Moderatoren unter Leitung der Ein- rungen in der Programmumsetzung vor Ort verfügen. richtung gemeinsam mit den Kindern durchgeführt wer- den. Mit dem Projekthandbuch „Kind und Verkehr“ steht Die Zahl an durchgeführten Elternveranstaltungen ist dazu ein bewährtes Medium zur Verfügung. im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um ca. 30 zurück- gegangen. Dagegen hat sich die Anzahl durchgeführter Das Programm „Kind und Verkehr“ wurde im Jahr 2018 Projekte weiterhin positiv entwickelt. Von den Modera- evaluiert. Zur Umsetzung der Optimierungsvorschläge torinnen und Moderatoren wurden über 1.100 Projekte ist eine Steuerungsgruppe unter Leitung der Bundes- durchgeführt; das entspricht einer Steigerung gegen- anstalt für Straßenwesen (BASt) gebildet worden. Diese über dem Vorjahr um ca. 80 Projekte.

52 DVR Jahresbericht 2018 Im Jahr 2018 haben weitere 30 Moderatorinnen und Rollstühle mit einer fahrradähnlichen Antriebseinheit Moderatoren an einem Seminar teilgenommen, das sie als Vorspann. Diese Veranstaltungen erfreuen sich bei zur Umsetzung dieser direkten Projektarbeit mit Kin- der Zielgruppe großer Beliebtheit. Die finanzielle Förde- dern berechtigt. Etwa 20 Moderatorinnen und Modera- rung dieser Maßnahme trägt dazu bei, den betroffenen toren wurden neu ausgebildet und auf ihre Tätigkeit im Familien eine Teilnahme trotz des damit verbundenen Programm „Kind und Verkehr“ vorbereitet. organisatorischen und vor allem finanziellen Aufwands möglich zu machen. Ein zentraler Schwerpunkt der Aktivitäten zur Verkehrs- sicherheit von Kindern ist das Thema „Sicherung im Die Internetseite www.schulbusprojekte.de bietet Hin- Pkw“. Gemeinsam mit dem Verein „Mehr Zeit für Kin- tergrundinformationen für Schulen, Eltern und Ver- der“ beteiligte sich der DVR im Jahr 2018 bundesweit kehrsbetriebe an. Sie stellt zahlreiche Maßnahmen und an fünf Verbrauchermessen. Dort wurden interessierte Aktionen zur sicheren Beförderung von Kindern vor. Die Besucherinnen und Besucher zur sicheren Beförderung Internetseite wird nach wie vor sehr häufig genutzt und von Kindern im Pkw beraten. Die Infostände wurden von soll weiterhin zur Verfügung stehen. knapp 85.000 Personen besucht. Seit 2013 gelten mit der ECE 44 und der ECE 129 zwei Kindersitz-Normen paral- Auch im Jahr 2018 hat der DVR die regelmäßigen lel. Die richtige Sicherung von Kindern im Pkw und vor Zusammentreffen der aktiven Kinderunfallkommis- allem die Auswahl des richtigen Kinderrückhaltesys- sionen unterstützt, die gemeinsam mit der BASt, der tems ist dadurch komplizierter geworden. Der daraus Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und der Koordinie- resultierende erhöhte Beratungsbedarf ist bei den Mes- rungsstelle „Sichere Städte und Gemeinden NRW“ beim seaktivitäten deutlich spürbar. Verkehrsverbund Rhein-Sieg vorbereitet und durchge- führt werden. Kinderunfallkommissionen leisten einen In Kooperation mit dem Deutschen Rollstuhl-Sportver- wichtigen Beitrag dazu, das kommunale und regionale band e.V. haben im Berichtsjahr zwei Handbike-Sicher- Unfallgeschehen mit Beteiligung von Kindern positiv zu heitstrainings zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beeinflussen. von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen statt- gefunden, in Büsum und in München. Handbikes sind

Jahresbericht 2018 DVR 53 Mensch Ältere Menschen im Straßenverkehr

nen und Senioren starben knapp 40 Prozent als Pkw-In- sassen.

Ältere Menschen zu Fuß, mit dem Rad oder Pedelec unterwegs Insbesondere bei den ungeschützten tödlich verunglück- ten Verkehrsteilnehmenden haben die über 65-Jährigen einen überproportionalen Anteil. So waren knapp 54 Prozent der tödlich verunglückten Rad Fahrenden und zu Fuß Gehenden im Jahr 2017 mindestens 65 Jahre alt. „Falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn“ ist die häufigste Unfallursache bei älteren Menschen, Ältere Menschen sind heute aufgrund der Änderung die zu Fuß unterwegs sind. Bei den älteren Rad Fahren- ihres Lebensstils und besserer Gesundheit wesent- den ist es häufig die „falsche Straßenbenutzung“, die zu lich aktiver und mobiler als noch vor einigen Jahren. schweren Unfällen mit Personenschaden führt. Da die Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird körperliche Widerstands- und Regenerationsfähigkeit das Thema Mobilität älterer Menschen noch weiter an mit dem Alter sinkt, tragen ältere Menschen ein höhe- Bedeutung gewinnen. Verstärkt wird diese Entwick- res Risiko, bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden. lung dadurch, dass derzeit die ersten Generationen alt Dem positiven Rad- und Pedelec-Trend stehen hohe werden, die ihr Leben lang Auto gefahren sind und den Unfallzahlen gegenüber. 2017 war etwa jeder fünfte töd- eigenen Pkw auch im Alter nicht missen möchten. Aber lich Verunglückte unter den über 65-Jährigen mit dem nicht nur das Auto, auch das Fahrrad und insbesondere Rad unterwegs. Besonders Pedelecs erfreuen sich unter das Pedelec, gewinnen zunehmend an Bedeutung als den Seniorinnen und Senioren großer Beliebtheit. Dies Verkehrsmittel für ältere Menschen. Denn Mobilität ist spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider, denn bei auch für diese Generation Voraussetzung für eine soziale den tödlich verunglückten Pedelec Fahrenden handelt es und gesellschaftliche Teilhabe. In Form von Reisen oder sich überwiegend um ältere Verkehrsteilnehmende. Ausflügen, mit dem Auto, dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Rad ist die individuelle Mobilität mit dem Ende der Das Programm „sicher mobil“ Berufstätigkeit durchaus auch Selbstzweck und wesent- Schwerpunkt der DVR-Aktivitäten für die ältere Ziel- licher Bestandteil der Lebensqualität in diesem Lebens- gruppe ist das mit Bundesmitteln finanzierte Programm abschnitt. Mit dem Programm „sicher mobil“ setzen der „sicher mobil“. Bundesweit bieten ca. 350 aktive aus- DVR und die beteiligten Umsetzer (ACE, ADAC, ARCD, gebildete Moderatorinnen und Moderatoren „sicher BVF, DVW und VCD) alles daran, dass die zunehmend mobil“-Veranstaltungen in Form von Gesprächskreisen alternde Gesellschaft möglichst lange und möglichst und Praxisbausteinen an. Das jeweilige Thema orientiert sicher mobil bleibt, egal wie sie sich im Straßenverkehr sich an den Interessen der teilnehmenden Gruppe und fortbewegt. wird im Vorfeld mit der Moderatorin bzw. dem Modera- tor besprochen. Das Programm ist modular für die ver- Ältere Menschen mit dem Pkw unterwegs schiedenen Verkehrsteilnahmearten ausgerichtet, egal, In den vergangenen 20 Jahren stieg der Anteil der über ob ältere Menschen zu Fuß, mit dem Rollator, dem Fahr- 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von etwa 15 Pro- rad, dem Pkw oder dem ÖPNV unterwegs sind. zent auf über 21 Prozent an. Zwar waren Seniorinnen und Senioren im Jahr 2017 nur an etwa 13 Prozent aller Im Jahr 2018 konnten in knapp 5.500 „sicher mobil“-Ver- Unfälle mit Personenschaden beteiligt, gleichwohl lag anstaltungen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Anteil an den Todesopfern mit ca. 31 Prozent wesent- individuelle Strategien für einen sicheren Umgang mit lich höher. Von den 994 tödlich verunglückten Seniorin- den Anforderungen moderner Mobilität erarbeitet und

54 DVR Jahresbericht 2018 diskutiert werden. Ziel einer „sicher mobil“-Veranstal- Mit dem Fortbildungsseminar „Sichere Mobilität für die tung ist es, die Teilnehmenden dazu zu bewegen, ihr Generation 65+“ wurde ein neues Format für Senioren- eigenes Verkehrsverhalten kritisch zu überdenken, um beiräte erprobt. In vier Veranstaltungen in Frankfurt/ so gegebenenfalls zur Einsicht einer notwendigen Ver- Main, Jena, Mainz und Koblenz wurde im Rahmen einer änderung des eigenen Verkehrsverhaltens zu gelangen. ganztägigen Veranstaltung über das Thema „Verkehrssi- cherheit für ältere Menschen“ informiert. Ein wesentli- Aufgrund der Evaluationsergebnisse aus dem Jahr 2017 ches Ziel der Veranstaltungen war es, die teilnehmenden wurde 2018 die Erarbeitung eines neuen Ausbildungs- Seniorenbeiräte als Multiplikatoren für das Zielgruppen- handbuchs für künftige Moderierende in Auftrag gege- programm „sicher mobil“ zu gewinnen. Die hohen Teil- ben. Ausbildungsseminare fanden vor diesem Hinter- nehmerzahlen bestätigten die Relevanz des Themas und grund im Jahr 2018 nicht statt. zeigten eine hohe Nachfrage für eine aktive Verkehrssi- cherheitsarbeit mit der „Generation 65+“ beim Teilneh- Fortbildungen merkreis auf. Ein Schwerpunkt lag hingegen auf der Fortbildung aktiver Moderierender. Es wurden zwei Fortbildungen im grund- Medien und Kommunikation legend überarbeiteten Praxisbaustein „Mit dem Fahrrad Um eine bessere Auffindbarkeit der „sicher mobil“-Mo- oder dem Pedelec unterwegs“, eine Fortbildung im Praxis- deratorinnen und -Moderatoren für am Programm baustein „Zu Fuß unterwegs“ sowie eine „Fortbildung 2“ interessierte Personen zu ermöglichen, wurde auf der mit insgesamt 33 Teilnehmenden durchgeführt. Webseite des DVR eine „Moderatorenlandkarte“ mit der Möglichkeit zur individuellen Kontaktaufnahme einge- Ziel der Fortbildungen in den Praxisbausteinen ist es, die richtet. theoretische Auseinandersetzung mit sicheren Verhal- tensstrategien durch praktische Elemente und Einheiten Darüber hinaus wurde mit der Einrichtung eines Intra- zu ergänzen. Die Möglichkeit des „Ausprobierens“ in der nets für die Moderierenden die Möglichkeit geschaf- Verkehrswirklichkeit soll dazu beitragen, dass die Ver- fen, Schulungsmaterialien, Informationsbroschüren anstaltungsteilnehmerinnen und –teilnehmer Gefahren und aufbereitete statistische Unfalldaten schnell und und Risiken im Straßenverkehr besser erkennen und unkompliziert digital herunterzuladen. Zusätzlich bietet einschätzen können. Mit der erfolgreich absolvierten ein Forum die Möglichkeit des direkten Austauschs der Fortbildung in den Praxisbausteinen haben die Mode- Moderierenden untereinander. rierenden die Möglichkeit, ihr Veranstaltungsangebot zu erweitern und neue Teilnehmergruppen zu erschließen. Messen Im Rahmen der „Fortbildung 2“ stand das Thema „Mitei- Im Mai 2018 präsentierte der DVR das Programm „sicher nander/Perspektivwechsel“ im Fokus. Die Moderatorin- mobil“ auf dem Deutschen Seniorentag in Dortmund. Auf nen und Moderatoren sollen nach dem Seminar in der der nur alle zwei Jahre stattfindenden Messe drehte sich Lage sein, u.a. Wissen und Einsicht in die entsprechen- drei Tage lang alles um das aktive Leben der Generation den StVO-Regeln zu vermitteln und den Teilnehmenden 65plus. Informationen und Angebote zum Programm konkrete, einfach handhabbare und verständliche Stra- „sicher mobil“ stießen auf reges Interesse des Messe- tegien für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr publikums. Darüber hinaus war der DVR mit dem Ziel- an die Hand zu geben, die geeignet sind, die Verkehrssi- gruppenprogramm auf drei Verbrauchermessen in Hof, cherheit zu erhöhen und Risikoverhalten zu vermeiden. Hannover und Nürnberg vertreten.

Erstmals seit vielen Jahren wurden drei Erfahrungs- Pkw-Sicherheitstraining „sicher mobil“ austauschseminare für „sicher mobil“-Moderierende Im April und im Mai 2018 nahmen insgesamt 31 nach angeboten und mit insgesamt 31 Teilnehmenden durch- DVR-Richtlinien ausgebildete Pkw-Trainer und -Trai- geführt. Die Anregung zur erneuten Aufnahme eines sol- nerinnen an der speziellen Fortbildung „Pkw-Sicher- chen Fortbildungsangebots ging auf die Evaluationser- heitstraining – Ältere Menschen“ teil. Dieses Sicher- gebnisse von Prof. Georg Rudinger im Jahr 2017 zurück. heitstraining stellt die spezifischen Probleme älterer Aktive Moderierende hatten hier die Gelegenheit zum Fahrerinnen und Fahrer in den Vordergrund und lässt die Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. Teilnehmenden erkennen, welche Einschränkungen und individuellen Kompensationsmöglichkeiten es gibt.

Jahresbericht 2018 DVR 55 Mensch Junge Fahrer und Fahrerinnen

„Mach deinen Früherschein“ – Kampagne zur Erhö- Um Jugendliche, aber auch Eltern und andere poten- hung der Teilnahmezahlen und Qualität im Begleiteten zielle Begleitpersonen zu erreichen, ist die Kampagne Fahren ab 17 (BF17) crossmedial auf einer Vielzahl von Kanälen mit Videos Mit der BF17-Kampagne „Mach deinen Früherschein“ bekannter YouTuber, animierten Tutorials, Pressearbeit informiert und motiviert der DVR seit 2015 Jugendli- und einer kontinuierlichen Social-Media-Arbeit vertreten. che zu einem frühen und intensiven Begleiteten Fahren ab 17. Die Kampagne wird durch das Bundesministe- Auf Facebook konnte die Fanbasis 2018 auf inzwischen rium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und über 13.000 Follower ausgebaut werden, insgesamt wur- die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) den mit über 100 jugendgerecht aufgemachten Posts mit gefördert und durch ein großes Partnernetzwerk aus knackigen Informationen, witzigen Memes und motivie- der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), renden Anregungen mehr als 6,3 Millionen Menschen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), DEKRA erreicht. und den TÜV Rheinland, Nord, Süd, Hessen und Hanse unterstützt. Das Institut für empirische Sozialforschung Seit November 2018 ist die Kampagne auch mit einem der Universität Erlangen-Nürnberg berät die Kampagne eigenen Kanal auf dem Netzwerk Instragram aktiv, das wissenschaftlich. vor allem von jüngeren Jugendlichen enorm wachsen- den Zuspruch erfährt. Mit witzigen und vor allem auf Im Zentrum der Kampagne steht die möglichst vollstän- Interaktion und Bezugnahme durch die Jugendlichen dige Ausnutzung der maximalen Begleitzeit von einem ausgerichteten Inhalten im typischen „Insta-Look“ konn- Jahr durch die Jugendlichen, denn je länger sie begleitet ten bereits in den ersten zwei Monaten mehr als 6,5 fahren, desto sicherer fahren sie später allein. Die Kam- Millionen Jugendliche erreicht werden. Ebenso wie bei pagne motiviert die Jugendlichen dazu, sich möglichst Facebook wird auch die Nachrichtenfunktion von Ins- früh mit der Frage des Einstiegs in die eigene Automo- tagram von den Jugendlichen genutzt, um direkt ihre bilität zu beschäftigen und gibt vielfältige Hilfestellungen Fragen zum BF17 an das Kampagnen-Team zu stellen. für alle Phasen des BF17 – von der Anmeldung mit 16,5 Jahren bis zur bestmöglichen Gestaltung der konkreten Mit inzwischen vier animierten How-To-Videos, die wich- Begleitfahrten. tige Schritte z.B. bei der Anmeldung zum BF17 zeigen

56 DVR Jahresbericht 2018 oder Fragen zum BF17 beantworten und anderen Filmen Entwicklungsaufgaben für unterschiedliche Risikoaus- aus den Vorjahren ist die Kampagne seit 2018 auch auf prägungen bei Jugendlichen verantwortlich sind. In YouTube vertreten. der Langzeituntersuchung wurde deutlich, wie sich bei einem Teil der Jugendlichen früh die verkehrsbezoge- Die in Kooperation mit der Deutschen Verkehrswacht nen, z.T. auch negativen Einstellungen verfestigen, wäh- (DVW) vom DVR betriebene Webseite www.bf17.de wurde rend sich bei anderen Jugendlichen Werte und Einstel- 2018 technisch und redaktionell weiter optimiert und lungen auch im positiven Sinne entwickeln konnten. Im stellt heute mit 1.000 Besuchern und Besucherinnen am Jahr 2018 wurden diese Ergebnisse in der Arbeitsgruppe Tag die relevanteste Informationsquelle zum BF17 dar. analysiert und weitere Arbeiten an der Interpretation der wissenschaftlichen Ergebnisse geplant, um sie im Darüber hinaus war die Kampagne mit aufwendigen Rahmen der 2019 anstehenden Veröffentlichung einer Advertorials online und gedruckt in den Jugendmaga- breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und eine zinen YAEZ und Spiesser sowie mit einer Social-Me- Diskussion darüber zu ermöglichen, wie Jugendliche bei dia-Einbindung bei der BRAVO vertreten und hat damit der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben und dem insgesamt über eine dreiviertel Million Jugendliche mit Aufbau von positiven verkehrsbezogenen Einstellungen Infos zum BF17 und dem sicheren Fahren im Winter unterstützt werden können. erreicht. Projektgruppe zur Weiterentwicklung der Fahr­ Große Resonanz fand der digitale BF17-Adventskalen- anfängervorbereitung der, der in seinen 24 Türchen nicht nur witzige und infor- Basierend auf Diskussionen zum Projekt „Rahmenkon- mative Fakten zum BF17 bot, sondern auch ein Gewinn- zept zur Weiterentwicklung der Fahranfänger­sicherheit“ spiel mit attraktiven Preisen. der BASt und den Empfehlungen des 51. Verkehrs­ gerichtstages hat das BMVI eine Projektgruppe „Hoch- Offline konnten im Dezember über drei Millionen Men- risikophase“ bei der BASt eingerichtet. Hierbei wurden schen mit einem Materndienst-Pressetext über die Vor- durch den DVR das Konzept einer Monitoring-Phase mit teile von BF17 für ein gemeinsames sicheres Fahren im Feedbackfahrten zur Verbesserung der Selbstwahr- Winter informiert werden. Großer Nachfrage erfreuten nehmung eingebracht und in der Projektgruppe an der sich auch 2018 die Flyer, die zwölfseitige Broschüre und Entwicklung eines Optionsmodells zur freiwilligen Nut- besonders das 2017 herausgebrachte BF17-Logbuch, zung edukativer und fahrpraktischer Maßnahmen mitge- das nicht nur Informationen zur Anmeldung und prakti- wirkt. Zusätzlich wurde durch den DVR die Leitung der sche Tipps und Anregungen für die Begleitphase enthält, Unterarbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der eduka- sondern auch die Möglichkeit, die eigenen Begleitfahrten tiven Maßnahmen übernommen und in Kooperation mit zu dokumentieren. dem ADAC und Moving international Roadsafety e. V. die Arbeit an der wissenschaftlichen Bearbeitung und Forschungsprojekt LAWIDA Fundierung der Maßnahmenvorschläge beauftragt und Im Forschungsprojekt „Längsschnittliche Wege in die koordiniert. Im Sommer 2018 konnten die Ergebnisse Automobilität“ (LAWIDA) geht es um die Entwicklung der wissenschaftlichen Analyse und Weiterentwicklung mobilitätsbezogener Einstellungsmuster von Jugendli- der edukativen Maßnahmen abgeschlossen und in die chen bereits lange vor der Fahrausbildung und die lang- fristige Beeinflussung junger Fahrerinnen und Fahrer sowie die Ausdehnung ihres Lernzeitraums vor und nach der Fahrschule. Das Projekt LAWIDA wird in Zusammen- arbeit mit der Deutschen Hochschule der Polizei durch- geführt. Zielgruppe der Studie sind Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren, die vier Mal im Jahresabstand auf Grundlage eines eigens für dieses Projekt konzipierten Fragebogens befragt wurden. Die Ergebnisse der Quer- schnittsbetrachtung zum ersten Messzeitpunkt ergaben, dass nicht das Alter, sondern Persönlichkeitsfaktoren und vor allem der Stand der Bewältigung persönlicher

Jahresbericht 2018 DVR 57 Projektgruppe eingebracht werden. Die Ergebnisse und in den Urlaub“ sichern, den zweiten Preis gewann das Empfehlungen der Projektgruppe wurden im Herbst Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein durch das BMVI dem Bund-Länder-Fachausschuss, der (Thüringen) für ihre Beschäftigung mit der „Sicherheit Gemeinsamen Konferenz der Verkehrs- und Straßen- von älteren Autofahrern“. Den dritten Platz verdiente bauabteilungsleiter und der Verkehrsministerkonferenz sich die St. Johannis-Schule in Bremen für ihre Seite vorgelegt, die ihre Zustimmung zur rechtlichen Vorberei- zum Autonomen Fahren. tung eines Modellversuchs gegeben haben. Drei Seiten erhielten 2018 einen Sonderpreis, so das Aufbauseminare für Fahranfängerinnen und Goethe-Gymnasium in Bensheim für ihre gelungene Fahranfänger Analyse zur Erhöhung der Sicherheit rund um ihre In Abstimmung mit den Partnern begleitet der DVR die Schule, das Cato Bontjes van Beek-Gymnasium in Achim Durchführung des Programms der Aufbauseminare für (Niedersachsen) für die Beschäftigung mit dem Phäno- Fahranfängerinnen und Fahranfänger (ASF), insbeson- men Gaffen und die Staatliche Berufsbildende Schule dere die Umsetzung der in den letzten beiden Jahren Gera für ihre besonders engagierte Seite über das vorgenommenen Erweiterungen und Optimierungen Thema Erste Hilfe. Die Preise wurden Anfang 2019 im des Programms. Durch diese wurde insbesondere in Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im BMVI in Ber- der dritten und vierten Sitzung ein flexibles Modulsys- lin vergeben. tem eingeführt, durch das je nach Gruppenzusammen- setzung gezielt passende Themen wie Ablenkung durch Roller und Kleinkraftradtraining im schulischen, Smartphones, Verhalten als Rad Fahrende, Einfluss von außerschulischen und betrieblichen Bereich Mitfahrenden oder von Alkohol und Drogen thematisiert Zur Verringerung des hohen Risikos junger Zweirad- werden können. Parallel zum Vertrieb der erneuerten fahrer/innen auf Mopeds, Rollern und Kleinkrafträdern Lehrgangsleiterhandbücher organisierte der DVR 2018 wurde ein neues Konzept für ein Zweiradtraining entwi- einen Einweisungslehrgang für Lehrgangsleiter und -lei- ckelt, das sowohl praktische Übungen zur Fahrtechnik terinnen mit dem optimierten Programm. und Gefahrenwahrnehmung als auch Motive und Ein- stellungen junger Fahrerinnen und Fahrer umfasst. Das Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend übernimmt Training ist mobil umsetzbar und soll vorrangig vor Ort Verantwortung in Schulen und Berufsschulen, Ausbildungszentren oder Jugendliche werden Reporter, sie recherchieren und auch Jugendclubs angeboten und durchgeführt werden. schreiben zu den Fragen der Verkehrssicherheit, die ihnen wichtig sind. Mit dieser Idee ist das Gemein- Das Konzept wurde 2018 den Umsetzern von Sicher- schaftsprojekt „Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend heitstrainings nach den Richtlinien des DVR vorgestellt übernimmt Verantwortung“ vom DVR, den gewerblichen und Möglichkeiten der Umsetzung, Verbreitung und För- Berufsgenossenschaften und Unfallkassen sowie der derung des Programms diskutiert. Die Fortbildung der Arbeitsgemeinschaft „Kavalier der Straße“ seit seiner Trainerinnen und Trainer ist nach der Suche geeigneter Einführung zu einer festen Institution in der Schul- und Partner und Möglichkeiten für einen Pilotversuch im Medienlandschaft geworden. Jahr 2019 vorgesehen.

Auch im Projektjahr 2018 haben sich rund 1.000 Schü- lerinnen und Schüler in 46 Schulklassen in Zusam- menarbeit mit zwölf Tageszeitungen mit verschiedenen Themen der Verkehrssicherheit beschäftigt und beein- druckende Artikel und Zeitungsseiten erstellt. Beson- ders interessiert hatten die Schülerinnen im Projektjahr 2018 Fragen um einen sicheren Schulweg, Ablenkung durch Smartphones, aber auch das Thema Gaffer und Rettungsgasse.

Den ersten Preis konnte sich das Carl-Bechstein-Gym- nasium in Erkner (Brandenburg) mit dem Thema „Sicher

58 DVR Jahresbericht 2018 Mensch Fahrpraktische Sicherheitsprogramme

Bereits seit Anfang der 1970er Jahre übernimmt der dieses QM-Systems solche Trainings und Programme DVR seine satzungsgemäße Koordinierungsfunktion im durchführen, dürfen neben dem Qualitätssiegel in der Bereich der fahrpraktischen Sicherheitsprogramme. Außenwerbung den zwischenzeitlich etablierten Begriff Beginnend mit dem Pkw-Sicherheitstraining gibt es „ein Programm nach Richtlinien des DVR“ verwenden. inzwischen Angebote für fast alle Zielgruppen. Neben dem Angebot für Pkw gibt es diese auch für Motorräder, Neben der Programmentwicklung übernimmt der DVR Transporter, Geländefahrzeuge, Lkw, Einsatzfahrzeuge auch die Aufgabe, diese Programme für seine Mitglieder und Tankwagen sowie Busse. zu bewerben. Dieses geschieht durch einen einheitlichen Internetauftritt sowie auf Messen durch gezielte Aktio- Die Arbeit des DVR umfasst dabei die Programment- nen, aber auch über Kooperationen wie z.B. mit der Zeit- wicklung, die Aus- und Weiterbildung der in den unter- schrift AUTO BILD. Die erfolgreiche Arbeit des DVR und schiedlichen Programmen eingesetzten Trainerinnen/ seiner Mitglieder wird über die ca. 250.000 Teilnehmer Trainer und Moderatorinnen/Moderatoren sowie die und Teilnehmerinnen pro Jahr deutlich. Qualitätssicherung für alle Programme. Qualitätssiegel – anerkanntes und geprüftes Training Die Weiterentwicklung in diesen Programmen ist ein Neben dem Angebot „nach den Richtlinien des DVR“ gibt fortlaufender Prozess, den der DVR steuert und koordi- es auch andere Trainings, die der Verkehrssicherheit niert. Alle Programme unterliegen einem einheitlichen dienen. Bei diesen Angeboten handelt es sich um selbst­ Qualitätsmanagement-System nach ISO 9001:2015. Bei entwickelte Produkte von Institutionen und Unterneh- der Weiterentwicklung werden die an der Umsetzung men, die vom DVR über ein festgelegtes Verfahren über- beteiligten DVR-Mitglieder sowie externe Fachleute prüft und auch ständig überwacht werden. Ziel dieser einbezogen. Die Mitglieder des DVR, die auf Grundlage Maßnahme ist es, der Kundschaft eine Orientierungs-

Jahresbericht 2018 DVR 59 hilfe zu geben, dass es sich hierbei um eine Maßnahme Hat‘s geklickt? handelt, bei der das Thema Verkehrssicherheit im Fokus Die im September 2002 gestartete DVR-Gurtanlegekam- steht. Für alle Angebote, die über den DVR qualitätsge- pagne „Hat‘s geklickt?“ konnte auch im Jahr 2018 sehr sichert werden, dient das Qualitätssiegel als ein nach gute Ergebnisse vorweisen. Die Informationskampagne, außen sichtbares Zeichen für ein qualitativ hochwertiges an der sich insgesamt 22 Partner beteiligen, wirbt bei Angebot. Dieses Vorgehen führte 2014 zu einer Koope- Fahrenden, die einen Lkw, Bus oder Transporter steu- ration mit dem Dachverband der Motorradhersteller und ern, für das Anlegen des Gurtes und hat erreicht, dass Importeure (ACEM) mit dem Ziel, ein für Europa ein- die Gurtanlegequote bei dieser Zielgruppe zwischenzeit- heitliches und sicherheitsorientiertes Training für alle lich deutlich angestiegen ist. Motorradfahrerinnen und -fahrer anbieten zu können. Das bedeutet, dass das Qualitätssiegel für die Durchfüh- Beim Start der Kampagne betrug die Gurtanlegequote rung von Motorrad-Sicherheitstrainings ein europawei- bei gewerblich eingesetzten Fahrzeugen zur Güterbeför- ter Standard wird. Ab Oktober 2018 unterstützt auch der derung lediglich ca. 15 Prozent. Bei den schweren Nutz- Motorradweltverband FIM (Fédération Internationale de fahrzeugen über zwölf Tonnen lag die Gurtanlegequote Motocyclisme) das „European Training Quality Label“. gar unter zehn Prozent. Umso erfreulicher die aktu- elle Entwicklung: Nach Beobachtungen der Polizei, von Der Kreis der Qualitätssiegel-Inhaber wächst stetig. DEKRA sowie der Unfallforschung von Mercedes-Benz Neu hinzugekommen sind Ford und die Deutsche Ver- fahren inzwischen mehr Fahrerinnen und Fahrer ange- kehrswacht (DVW) mit jeweils einem eigenen Programm. schnallt als ungesichert. Im September 2016 wurde das erste „European Training Quality Label“ an die Koninklijke Nederlandse Motorrij­ Seit der IAA 2012 setzt der DVR unter der Dachmarke ders Vereniging (KNVM) aus den Niederlanden für ihr „Hat‘s geklickt?“ einen speziell entwickelten Abstandssi- Programm „Early Risk Perception“ verliehen. Hiernach mulator ein. Unter dem Titel „Sie fahren mit Abstand am folgte 2017 die französische Organisation AFDM (Asso- besten“ wird das Thema mangelnder Sicherheitsabstand ciation pour la Formation Des Motards) mit ihrem Pro- verdeutlicht. Von Beginn der Kampagne an werden ein gramm „Stages de perfectionnement“. Weitere Organi- Überschlagsimulator sowie ein Lkw-Gurtschlitten mit sationen aus Schweden, Spanien und Österreich haben dem Titel „Die wichtigste Ladung sind Sie“ eingesetzt. das Siegel beantragt und erhalten.

60 DVR Jahresbericht 2018 Mensch Fahrrad- und Pedelecmobilität

Unfälle mit Beteiligung von Rad Fahrenden machen im cherheit in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen betrieblichen Kontext und auch darüber hinaus einen zu erhöhen. Dies geschieht durch ein qualitätsgesicher- großen Anteil der Verkehrsunfälle aus. Insbesondere tes Trainingsangebot, das aus Theorie- und Praxistei- Unfälle mit schweren Unfallfolgen hängen oft mit der len besteht und Räder mit Elektromotor mit einbezieht. Fahrrad- und Pedelecmobilität zusammen. Gleichzeitig Seit Jahren erfreut sich dieses Programm wachsender wird die Nutzung von Rädern mit und ohne Elektroan- Beliebtheit. Um die wachsende Nachfrage befriedigen trieb immer beliebter. Aus diesem Grund verstärkt der zu können, wurden 2018 im Referat Unfallprävention – DVR seine Bemühungen rund um den sicheren Radver- Wege und Dienstwege zehn weitere Referentinnen und kehr mit einem eigenen Projekt. In Zusammenarbeit Referenten qualifiziert und seitdem zahlreich eingesetzt. mit Unfallkassen und Berufsgenossenschaften werden mehrere Maßnahmen ergriffen, um eine sichere Fahr- Ein im Jahr 2018 produzierter Erklärfilm weist auf die radmobilität im inner- und außerbetrieblichen Umfeld zu sicherheitsrelevanten Besonderheiten von Pedelecs hin. unterstützen. Unfallzahlen zeigen, dass diese elektrisch unterstützen Räder häufiger an Unfällen mit schwereren Folgen ver- Mehrere Berufsgenossenschaften, wie die Berufsgenos- wickelt sind als Räder ohne Elektroantrieb. senschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM), die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit Akteuren aus und die Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlo- der Fahrradmobilität konnte verstärkt werden. DVR-Po- gistik (BGHW) haben beispielsweise Aktionsmobile u.a. sitionen und Beiträge zur sicheren Fahrradmobilität zur Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr im Einsatz. konnten u.a. bei der Fahrradkommunalkonferenz, beim Diese werden teilweise gemeinsam mit dem DVR betrie- Deutschen Kommunalradkongress sowie im Netzwerk ben und dienen der Sensibilisierung von Beschäftigten, intelligente Mobilität eingebracht werden. Auch wurde u.a. im Rahmen betrieblicher Aktionstage. die Fahrradsicherheit zum Titelthema des diesjährigen DVR-Kolloquiums. Die Umsetzung des Programms „Sicherheit für den Rad- verkehr“ zielt ebenfalls darauf ab, die Radverkehrssi-

Jahresbericht 2018 DVR 61 Mensch Verkehrsmedizin

Psychische Folgen von Verkehrsunfällen Alkohol, Drogen und Medikamente im Straßenverkehr Die Erfolge der Verkehrssicherheitsarbeit werden in Die Gefahren durch Alkohol im Straßenverkehr werden erster Linie an der Reduktion der Anzahl der bei Stra- häufig unterschätzt. Nicht nur für Auto Fahrende, son- ßenverkehrsunfällen Getöteten und Schwerverletzten dern auch für Fahrrad Fahrende und Menschen, die zu gemessen. Unfallopfer können aber auch traumaspezi- Fuß gehen, steigt das Unfallrisiko bereits unter gerin- fische Belastungsreaktionen entwickeln, die lang anhal- gem Alkoholeinfluss. Abhängig vom Blutalkoholspiegel tend sind. Diese Unfallfolgen werden in der Verkehrssi- werden Hör- und Sehfähigkeit beeinträchtigt, Koordi- cherheitsarbeit und -forschung kaum thematisiert, sind nations- und Reaktionsvermögen lassen nach, Distan- jedoch für die Unfallopfer, ihre Angehörigen und für die zen und Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt. Gesellschaft von Bedeutung. Oftmals wissen Patien- Menschen unter Alkoholeinfluss handeln weniger gefah- tinnen und Patienten nicht, wohin sie sich wenden sol- renbewusst und sind risikofreudiger. Daher ist es eine len und welche Möglichkeiten sie zur Linderung ihrer ständige Aufgabe des DVR, über die Gefahren und Risi- Beschwerden in Anspruch nehmen können. In Koopera- ken zu informieren. tion mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD) erstellt Die DVR-Webseitenportale „Alkohol“, „Drogen“ und der DVR für Straßenverkehrsunfallopfer mit psychischen „Medikamente“ werden laufend aktualisiert und ste- Unfallfolgen eine Webseite über Behandlungsmöglich- hen interessierten Personen – auch aus dem Bereich keiten und –verfahren. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – zur Verfügung. Dort

62 DVR Jahresbericht 2018 können sie sich über diese Themen mit Hilfe vielfältiger Rettungswesen Themenbausteine informieren, so auch über die Fahr­ Die Vision Zero zielt auf Reduzierung der Zahl der eignung unter der Wirkung von Cannabis als illegaler (Schwer)verletzten. Aber wie will das Rettungswesen auf Droge und verschreibungspflichtigem Medikament. deren Reduzierung hinwirken? Damit diese an der Unfall- stelle schnell versorgt werden können, ist die Erreichbar- Im Rahmen der Aktionswochen des Bundes gegen Alko- keit des Unfallortes durch die Rettungskräfte von essen- hol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) im November zieller Bedeutung. Leider kommt es immer häufiger vor, 2018 unterstützte der DVR die Aktionen der Landesver- dass diese durch eine nicht gebildete Rettungsgasse und tretungen des BADS mit Flyern. durch Gaffer behindert werden. Ob und wie unterschied- lich die Rettungsgasse in den Ländern Europas gebildet DGVM/DGVP-Symposium werden, veranschaulicht ein Faktenblatt des Europäi- Der DVR unterstützte das gemeinsame Symposium der schen Verkehrssicherheitsrates (ETSC) im Rahmen des Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) Projektes REVIVE, an dem sich der DVR inhaltlich betei- und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin ligte. Ziel von REVIVE ist es, das Thema Rettungswesen (DGVM) im September 2018 in Saarbrücken mit einem auf der politischen Agenda in Deutschland und in Europa Vortrag, beteiligte sich finanziell und mit einem Infor- zu stärken. Der DVR beteiligte sich an den Diskussions- mationsstand. Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz runden, die im Rahmen des Projekts mit Vertreterinnen waren Drogenkonsum und Fahreignung. und Vertretern des Rettungswesens aus unterschiedli- chen Ländern Europas durchgeführt wurden.

Jahresbericht 2018 DVR 63 Summary

In the coming years, the main focus must be on exploit- On the occasion of the World Day of Remembrance for ing the potentials which best contribute to the safety Road Traffic Victims on 18 November 2018, the BMVI/DVR strategy Vision Zero to increase safety on our roads. “Runter vom Gas” (Slow Down) campaign acknowledged the people killed in road accidents in an emotional adver- Campaigns tisement in supplements of the “Tagesspiegel” and “Die After a total of ten years, in 2018 the “Runter vom Gas” ZEIT” newspapers. With the advertisement, the BMVI and (Slow Down) campaign by the Federal Ministry of Trans- DVR underline the dramatic and far-reaching effects of a port and Digital Infrastructure (BMVI) and the DVR (Ger- serious road accident. The advertisement shows a fam- man Road Safety Council) once again used targeted ily tree into which a car has crashed. The panels on the media cooperations, PR campaigns and events through- family tree, which normally show the names and dates of out as well as social media activities to pro- the descendants, are empty. Only the two bottom panels mote greater road safety and awareness of especially show the names of the two victims. frequent and current causes or risks of road accidents. With a large number of interactive modules, tests and On 8 November 2018 the road safety campaign “Runter prize games, in addition to background articles, vid- vom Gas” (Slow Down) received the silver Effie Award eos and materials which can be ordered, the homepage of the German Association of Communication Agencies www.runtervomgas.de and the Facebook presentation (GWA) in the category “Doing Good” for the 2017 motor- contain a comprehensive selection for all interested road way billboard campaign “Perspektiven der Betroffenheit” users and multipliers. (Perspectives of Concern).

On 21 June 2018, on the training premises of the ADAC The “Vorsicht Sekundenschlaf!” (Beware, microsleep!) Driving Centre in Berlin-Brandenburg, Federal Minis- campaign was successfully continued last year with the ter of Transport Andreas Scheuer and DVR Manager support of the BMVI, the German Social Accident Insur- Ute Hammer demonstrated the danger of using mobile ance (DGUV) and other partners. In 2018 the aim was to phones while driving. Three new billboards for motor- increase awareness of the danger of driving fatigue and ways and resting areas on the subject of distraction while to reduce the number of road accidents due to tired- driving were also presented to media representatives. ness. In addition to the public relations activities, two

64 DVR Jahresbericht 2018 representative surveys were carried out. The first survey Many traffic violations in Germany cannot be prosecuted related to the special role of car passengers. The results because the driver cannot be definitely identified. Could showed that only one in four car passengers insisted on the introduction of owner liability in road traffic, such as a change of driver in case of acute tiredness. The second is practised in several European countries, be a method survey focussed on the special risk of commuters. The to increase state pressure on traffic offenders and to results show that many people are tired and exhausted increase road safety? Would this be compatible with our while driving, especially on the journey home from work. legal system? This and other questions were discussed in the 24th DVR Forum “Sicherheit und Mobilität: Hal- With the support of the BMVI the action week “Sicher terhaftung und Halterkostenhaftung im fließenden Ver- mobil im Alter” (Safely mobile in old age) was initiated. kehr?” (Safety and Mobility: Owner Liability and Owner In several cities throughout Germany, by means of bill- Cost Liability in Road Traffic?). The conclusion: Owner boards, drivers were called to greater awareness that liability could possibly be an interesting long-term goal, older pedestrians require special protection. In parallel but could not be implemented in the short term without with this, older pedestrians were given helpful informa- revising the German Constitution. tion about road safety. How can cycling be made safer in Germany? This ques- The successful campaign “Aktion Schulterblick. Bewusst tion was investigated by the DVR colloquium “Besser und sicher mobil” (Look over your shoulder. Safety aware geschützt im Sattel” (Better protection for cyclists). The mobility) of 2012 and 2015 was resumed in 2018. This experts agreed that considerably more investment in is aimed at older drivers, their relatives and friends as infrastructure is needed in order to prevent accidents. well as doctors. The campaign increases awareness of the need for regular voluntary health checks in order to Media and PR work remain safely mobile for as long as possible. During the past year, DVR increasingly focussed its PR work on the field of politics. With press releases and Communication direct discussions with journalists, positions on current This year too, DVR offered all participating organisations topics, including the introduction of turning and emer- an extensive range of support for individual activities gency braking assistance systems, the newly introduced on the 14th Road Safety Day on 16 June 2018. The fact Section Controls in Lower Saxony and the danger of dis- that this offer was well received was shown by the many traction due to smartphones were effectively communi- events throughout Germany. Approximately 190 towns, cated. municipalities, schools, companies, associations and social organisations participated in the Road Safety Day. The resolutions of the DVR executive committees were specially edited to make them suitable for presentation in the media and were well reflected in media reports. This communication was accompanied by corresponding posts via the DVR channels in the social media, in par- ticular Twitter and Facebook.

As well as these activities, with other formats such as its specialist road safety magazine “DVR report”, press seminars, representative surveys, illustrative graphic information and photo-text mailings, DVR communicated media-effective road safety topics.

Dialogue and politics From a political point of view, 2018 was especially turbu- lent. The longest period of government formation in the history of the Federal Republic of Germany also influ- enced the work of the DVR office in Berlin. DVR lobbied representatives of the different political parties to incor-

Jahresbericht 2018 DVR 65 porate road safety in the new coalition agreement – and In May this year the European Commission passed the were ultimately successful. For the first time, a coalition so-called Third Mobility Package under the title “Europe committed itself to Vision Zero at the federal level. on the Move”, which contains new outlines for road safety work for the years 2021 to 2030. Many of the DVR On the occasion of the joint parliamentary evening with demands can be found in this paper. The Commission the DVW which focussed on “Road Safety – a European intends to significantly increase the equipment of new Task”, it was discussed that it was no longer sufficient vehicle models with advanced safety systems. Risks due to fulfil a national agenda in order to implement Vision to unsafe road infrastructures, especially for pedestrians Zero. Many decisions relating to road safety policy are and cyclists must also be dealt with systematically. now being made at the European level. The tone of the evening was clear – road safety can only be successful In addition, DVR also participates in public awareness if municipalities, federal states, national states and EU measures by the EU Commission, e.g. in the context of institutions engage in constructive cooperation. EDWARDS, the European Day Without A Road Death. The DVR acts as a contact partner for German signatories of At the 4th Juristische Fachkonferenz (conference on the European Road Safety Charter. legal issues), 60 lawyers and traffic experts from DVR member organisations, the German Bundestag and This year the European Transport Safety Council (ETSC) other associations and institutions discussed current celebrated its 25th anniversary. In the context of a high- road safety topics from a legal perspective. The main level debate on automated driving, the three founding focus of the conference was on equipping and retrofitting members DVR, PACTS (UK Parliamentary Advisory Coun- trucks with turning assistance systems. cil for Transport Safety) and the Dutch Road Safety Coun- cil celebrated this anniversary in October together with International road safety work ETSC members and representatives from the European With an average of 49 road accident fatalities per million Parliament and the European Commission. European inhabitants, European roads remained the safest in the transport safety policy has been definitively influenced world in 2017 and a similar result is expected for 2018. by the many recommendations and strategy papers of In spite of this, the target of halving the number of road the ETSC and member countries could also count on accident fatalities by 2020 will not be achieved, because the support of the ETSC, e.g. when new laws were to be in some European countries the reduction has stagnated passed. From the outset, DVR has actively participated in or was not strong enough. With 38 deaths per million the PIN programme coordinated by the ETSC, in which inhabitants in 2017, Germany was below the EU average. areas of road safety are analysed in a European compar- ison.

66 DVR Jahresbericht 2018 Technology known. In the collection, which is available free of charge The series of seminars with the title “Road Safety Design (www.dvr.de/gutestraßen), eleven remodelled streets of Main Urban Traffic Routes” primarily focussed on and areas have been extensively documented. road safety for pedestrians and cyclists, who are par- ticularly severely affected by the consequences of acci- Automated driving functions will soon be found in all dents. Experts from municipal administrations, plan- newly registered vehicles. How do they assist driving? ning bureaus and associations should be supported in Many different aspects must be considered in order to the creation of safe traffic and urban space and the road answer this question. The “Lexikon Automatisiertes infrastructure should be designed accordingly. Fahren” (Automated Driving encyclopaedia) from the DVR explains the present state in brief statements. Due The 2nd German Pedestrian Traffic Congress was dedi­ to rapid technical developments, this encyclopaedia is cated to the latest concepts and developments for the updated at regular intervals. The “Automated Driving” promotion of pedestrian traffic with the aim of exchang- encyclopaedia can be downloaded from the DVR website. ing knowledge, presenting projects and strengthening mutual networks. DVR encourages improvements in emergency braking assistance systems, especially for reduction of the per- In Germany, traffic experts know precisely how roads can mitted “residual impact speed” of trucks and makes spe- be safely designed. Rules and guidelines of impressive cific proposals for technical regulations. It also supports quality have been available for decades. However, valua- the introduction of compulsory emergency braking sys- ble knowledge often remains unused and experience for tems in cars. However, these should not just meet par- safe road infrastructures is not utilised to an adequate ticular quality requirements for slow urban journeys, but extent. For this reason, DVR has continued a series of also for fast roads outside of urban areas. seminars on specific topics for decision makers in urban and rural areas. This is particularly aimed at mayors, Work-related road safety activities heads of building or traffic departments as well as public DVR already has a large number of proven and evaluated servants responsible for the implementation of guide- measures for occupational road safety work, which sup- lines. port and create safe behaviour in traffic. New methods which are still required are being developed. All meas- The project “Gute Straßen in Stadt und Dorf” (Good ures are grouped and transparently presented under Roads in Towns and Villages) has been continued. This the general brand “Deine Wege” (Your Journeys), so that concerns the creation of a collection of examples to companies and institutions can choose from a broad make well designed roads and areas in Germany well- spectrum of effective measures.

With its Eco Safety Trainings, the DVR and accident insurers provide training in real traffic situations. These demonstrably promote competence for safe, defensive driving and are well accepted by companies and institu- tions in the field of work safety.

With the prevention campaign “kommmitmensch” (Come with us / commit) which the DGUV launched in autumn 2017, six areas for prevention were defined, for which a large effect is expected. DVR has started to assign mes- sages for safe behaviour in road traffic to the individual areas, in order to support the general campaign with tar- geted campaigns and publications.

The Association for Safety, Health and Environmental Protection at Work (VDSI) and DVR have again started the joint competition “Unterwegs – aber sicher” (Be safe on

Jahresbericht 2018 DVR 67 the move), in order to promote innovative projects which these specific accident hotspots are recorded by video. lead to less accidents on the way to school or work and Computer-based virtual traffic scenarios are additionally at the workplace. In the context of the ”Arbeitsschutz provided. Aktuell” exhibition on occupational health and safety in Stuttgart, the VDSI and DVR jointly conducted the work- Using these materials, routes and road sections well- shop “Road Safety/Mobility”. known to the young workers are analyzed during offline, on-site seminars. Guidance strategies for an early and Every year the public and private sector accident insur- anticipatory identification of hazards are presented and ers together with DVR organise the so-called priority discussed during those classes. Using the project’s action. This year emotions or moods in road traffic were website www.sicher-in-meiner-region.de subsequently targeted in a risk check (“Risiko-Check Emotionen im allows for online self-learning in order to virtually train Straßenverkehr”). In the context of an online competition, and apply the acquired skill set to other routes. This employees were asked how they would decide to respond innovative combination of on-site seminars and online in various traffic situations. For this competition four self-learning was comprehensively tested and evaluated protagonists were created to discuss their experiences during the pilot phase. Pilot testing took place at two with emotions in road traffic and to form the basis of the large-scale companies in southern Germany. risk check. Not the emotion itself, but rather its extent is decisive. The discussions are supported by short video The year 2018 was intensively used to enlarge the project clips. At the end of each video sequence, users have to “German Road Safety”. With this project, DVR offers refu-­ answer how they would have reacted. Then they can take gees and migrants initial orientation in German traffic. part in the competition. Many traffic rules in Germany are usually very confusing for new arrivals. Particular traffic situations are different The winners of the competition in the 2017 youth cam- than in their country of origin. The website and free app, paign “Weather to go” received their awards in 2018. at present in eleven languages, support adults and chil- All participants impressively demonstrated how crea- dren on their way, whether to work, to school or in the tive young people can be. The current youth campaign kindergarten. “Moods” takes up the topic of emotions in order to “wake up” pupils to the risks of road traffic. Target groups In road traffic, children are confronted with situations Sicher in meiner Region – Regio Protect UVT seeks to with which they cannot cope. The programme “Kind reduce the particularly high accident risk of young work- und Verkehr” (Children and Traffic) is therefore primar- ers on their daily journey to and from work. With regard ily aimed at adults, because as parents, drivers and role to different project regions in Germany and using a models, they bear the main responsibility for protecting standardized method accident hotspots in the vicinity of children from harm in road traffic. In 2018 the “Kind und large companies or Berufsbildungszentren (vocational Verkehr” programme was evaluated with a very good training centers) are identified. A certain amount of result.

In order to make both parents and children enthusias- tic about road safety, additional road safety activities for children are offered, which are carried out by specially trained moderators. The programme handbook “Kind und Verkehr” (Children and Traffic) provides a source of inspiration for this.

With the “sicher mobil” (Safely mobile) programme, DVR and members involved in its implementation continue to do all that is possible to ensure that older people remain safe and mobile for as long as possible, regardless of their traffic participation. Throughout Germany, approx. 350 trained moderators offer “sicher mobil” events in

68 DVR Jahresbericht 2018 the form of discussion groups and practical modules. safety oriented training for motor cyclists. This means The topic for discussion is chosen on the basis of the that the quality label for motorcycle safety training is interests and needs of the participants. In May 2018 DVR now a Europe-wide standard. From October 2018 the presented the “sicher mobil” programme at the German world motorcycling association FIM (Fédération Inter- Seniors’ Day in Dortmund. nationale de Motocyclisme) also supports the “European Training Quality Label”. With the BF17 campaign “Mach deinen Früherschein” (Get your driving license), since 2015 DVR has informed Traffic medicine and motivated young people about the accompanied driv- Accident victims can develop trauma-specific stress ing scheme from the age of 17. The information cam- reactions which may last for a long period. These acci- paign centres on full utilisation of the maximum super- dent consequences are barely considered in road safety vised period of one year by young people, because the work and research. However, they are important for the longer they drive under supervision, the better they drive accident victims, their relatives and for society. Often, later when they are on their own. In order to address patients do not know who to turn to and what options are young people as well as parents and other potential available to them to alleviate their symptoms. In cooper- supervisors, this is a cross-media campaign on a variety ation with the Federal Highway Research Institute (BASt) of channels with videos by well-known YouTubers, ani- and the German Federation of Road Traffic Victims (VOD) mated tutorials, press releases and continuous social DVR is currently creating a website about treatment media work. options and methods for victims who suffer from the psy- chological effects of road accidents. Since its introduction, the joint project “Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend übernimmt Verantwortung” Vision Zero not only aims to reduce the number of road (Priority for safe driving – Young people take on respon- accident fatalities, but also the number of injured per- sibility) by DVR, accident insurance institutions for the sons. In order for injuries to be treated quickly where the industrial sector (BGs), public-sector accident insurers accident has occurred, it is essentially important that the as well as the workgroup “Kavalier der Straße” (Knights emergency services can reach the site of the accident of the road) has become a firmly established institution fast enough. Unfortunately, they are often obstructed in the school and media world. because an emergency lane has not been properly cre- ated and spectators are blocking the access to the acci- In project year 2018 approximately 1,000 pupils in 46 dent site. Whether and how emergency lanes are created school classes in combination with twelve daily newspa- in European countries is illustrated by a fact sheet from pers were concerned with various road safety topics and the European Transport Safety Council (ETSC) in the produced impressive articles and news pages. In project context of the REVIVE project, for which DVR provides year 2018 pupils were especially interested in ques- content. The aim of REVIVE is to strengthen the topic of tions relating to safe routes to school, distractions from emergency services on the political agenda in Germany smartphones as well as the topics of spectators who and Europe. block accident sites and emergency lanes.

Practical driving safety programmes As early as the 1970s, DVR took on its coordinating func- tion in the field of practical driving safety programmes. In addition to the offer “according to DVR guidelines” there are also other trainings which serve to promote road safety. These services are self-developed products from institutions and companies which are inspected and continuously monitored by DVR. The DVR Quality Label serves as an externally visible sign of high quality ser- vice. In 2014 this resulted in a cooperation with the Euro- pean Association of Motorcycle Manufacturers (ACEM) with the aim of being able to offer a unified European

Jahresbericht 2018 DVR 69 Unfallstatistiken Anzahl der Verletzten und Unfälle mit Personenschaden

600.000 578.032 504.797 540.916 461.396 510.931 512.141 504.074 433.443 371.170 393.292

500.000

400.000 2018* 395.798 300.000 2018* 414.362 375.182 412.672 360.270 389.350 388.003 382.949 336.619 288.297 288.297 308.553 200.000 Verletzte Unfälle mit Personenschaden 100.000

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Anzahl der Getöteten

25.000 21.332 17.011 15.050 10.070 11.046 9.454 7.503 5.361 3.648 3.459

20.000

15.000

10.000

5.000 2018* 3.270

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Getötete bei Straßenverkehrsunfällen nach Art der Verkehrsbeteiligung und Altersgruppen*:

24 32 Fußgänger/ Fußgängerinnen 258 143

21

12 Kinder unter 15 Jahre Fahrrad Fahrende 231 Junge Erwachsene von 18 bis 24 Jahre 181 Ältere Menschen ab 65 Jahre

1 Sonstige Altersgruppen 91 Motorrad Fahrende 63 464

29 Pkw- 219 Insassen 407 764

4 sonstige 15 Verkehrs- 87 teilnahme 221

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

* vorläufige Zahlen 2018 (Stand: 04/2019) Quelle: Statistisches Bundesamt

70 DVR Jahresbericht 2018 Jahresübergreifende Angebote (Zielgruppenprogramme)

Fahrpraktische Sicherheits- Anbieter erkennen dieses QM-System dersachsen, Deula- Lehranstal- trainings und -programme als verbindlich an. Für die Bewerbung ten sowie die Sozialver­sicherung und Außendarstellung dürfen sie mit für Landwirtschaft, Forsten und Ziel dem Begriff „Ein Programm nach Gartenbau setzen das Programm Das zentrale Ziel ist die Förderung von Richtlinien des DVR“ werben. um. Angebote im Rahmen des verantwortungsbewusster Teilnahme Programms „Deine Wege“ werden am Straßenverkehr. Rechtzeitiges Qualitätssiegel von den zuständigen Berufsgenossen- Erkennen von Gefahrensituationen, Neben den o. g. Angeboten gibt es auch schaften unterstützt. Erlernen von Vermeidungs- und wenn das DVR-Qualitätssiegel. Dabei han- nötig Bewältigungsstrategien, Fahr- delt es sich um Angebote, die von der Zahlen zeugbeherrschung und angepasste jeweiligen Organisation selbst entwi- Moderatorinnen und Moderatoren: 76 Fahrweise sind Inhalte der Sicher- ckelt werden, die aber einer externen Teilnehmende: ca. 2.208 heitstrainings und –programme nach Überwachung durch den DVR unterlie- Veranstaltungen: ca. 136 DVR-Richtlinien. gen. Dieses wird nach außen durch das verliehene Qualitätssiegel dokumen- Sicher mobil – ein Programm Zielgruppen tiert, welches auch für die Außenwer- für ältere Menschen im Straßen­ Alle, die privat oder beruflich Kraft- bung genutzt werden kann. verkehr fahrzeuge bewegen. Die aktuelle Liste der Anbieter „nach Ziel Umsetzung Richtlinien des DVR“ sowie die Anbie- Vermittlung und Aufbau von Verhal- Eintageskurse durchgeführt von aus- ter, die über ein Qualitätssiegel tensstrategien für eine Verkehrsteil- gebildeten Trainerinnen/Trainern und verfügen, ist unter www.dvr.de/sht nahme unter sicheren Bedingungen Moderatorinnen/Moderatoren auf fes- einzusehen. ten Plätzen sowie auch auf geeigne- Zielgruppe ten anderen Flächen als auch mobiles Zahlen Ältere Menschen ab 65 Jahren, die zu Training. Moderatorinnen und Moderatoren: Fuß, mit dem Rollator, auf Rad oder über 1.000 Pedelec, im Auto oder mit öffentlichen Anbieter Teilnehmende: 253.000 Verkehrsmitteln unterwegs sind. Alle Trainings und Programme, die den Veranstaltungen: 27.300 Qualitätsbegriff „nach Richtlinien des Inhalte DVR“ tragen, werden über die unter- Sicher fahren in der Land- und In moderierten Veranstaltungsmodu- schiedlichen DVR-Mitgliederorganisa- Forstwirtschaft len werden die Themen „zu Fuß gehen“, tionen und Verbände angeboten und „mit dem Rad oder Pedelec fahren“, durchgeführt. Diese stehen in einem Ziel „Pkw-Fahren“ und „mit dem ÖPNV speziellen Vertragsverhältnis zum DVR Über die spezifischen Gefahrenquel- unterwegs“ mit den Sicherheitsaspek- und bieten diese Kurse im eigenen len informieren und zu einer sicheren ten „Leistungsfähigkeit“, „Gesundheit“, Namen für die Endverbraucher an. Fahrweise motivieren. „Gewohnheiten“, „neue Regeln“, „Mit- einander“ sowie „Sicht und Witterung“ Zielgruppe zielführend in Zusammenhang gebracht. Qualitätssicherung für Anbieter nach Alle, die land- und forstwirtschaftliche Richtlinien des DVR Maschinen halten oder fahren, Fuhr- Umsetzung Die Programmentwicklung sowie die parkleiter/innen sowie Leiter/innen Ausgebildete Moderatorinnen und Aus- und Fortbildung der eingesetzten und Mitarbeiter/innen von landwirt- Moderatoren der DVR-Mitglieder ACE, Trainerinnen/Trainer und Moderatorin- schaftlichen Gewerbebetrieben. ADAC, ARCD, BVF, DVW und VCD orga- nen/Moderatoren und deren fortlau- nisieren die Veranstaltungen und füh- fende Überwachung unterliegen einem Umsetzung ren sie durch. QM-System nach ISO 9001:2000. Alle ADAC, Landesverkehrswacht Nie-

Jahresbericht 2018 DVR 71 Zahlen Inhalte Eco Safety Trainings Moderatorinnen und Moderatoren: Alle relevanten Themen der Verkehrs- ca. 350 sicherheitsarbeit unter Berücksichti- Ziel Teilnehmende: ca. 70.000 gung der häufigsten Unfallursachen wie Vermittlung einer sicheren und wirt- Veranstaltungen: ca. 5.500 Geschwindigkeit, Müdigkeit, Alkohol am schaftlichen Fahrweise im Realver- Steuer, fehlende Sichtbarkeit, Ablen- kehr zur Vermeidung von Unfällen und Aufbauseminare für kung, Abstand werden bearbeitet. Wich- Risikosituationen zur Reduzierung der Fahranfänger/innen (ASF) tige Zusammenhänge aus den Berei- unfallbedingten Ausfallzeiten und der chen Technik, Infrastruktur, Gesetze Kosten für Unfälle durch den Auf- und Ziel und Verhalten werden zielgruppenspe- Ausbau einer sicherheitsrelevanten Erhöhung des Risikobewusstseins, För- zifisch und ganzheitlich aufbereitet. Fahrkompetenz. derung eines angepassten, sicheren Fahrverhaltens, Strategieentwicklung. Umsetzung Zielgruppe Beratung, Seminare, Trainings, Fahrsi- Arbeitnehmer/innen als betriebliche Zielgruppe mulatoreinsätze, Veranstaltungen und Vielfahrer/innen und alle Autofahrer/ Inhaber/innen einer Fahrerlaubnis auf Informationsmedien in Zusammenarbeit innen. Probe (Fahranfänger/innen), die erhebli- mit Unfallkassen, Berufsgenossenschaf- che Zuwiderhandlungen gegen verkehrs- ten, Deutscher Gesetzlicher Unfallversi- Inhalte rechtliche Vorschriften innerhalb der cherung, Betrieben und DVR-Mitgliedern. Praktische Anwendung und Erfah- zweijährigen Probezeit begangen haben. Aus- und Weiterbildung von Multiplikato- rungssammlung des Fahrens im ren, Zusammenarbeit mit Presse, Funk Straßenverkehr und Anwendung min- Umsetzung und Fernsehen (vgl. www.dvr.de/praeven- destens der Kerntipps „Abstand ver- In Fahrschulen, deren Fahrlehrer/ tion) oder www.deinewege.info. größern“, „Schwung nutzen“ und „Früh innen die entsprechende Seminarer- schalten“ unter Anwendung der Coa- laubnis (§ 45 FahrlG) haben und in das Zahlen chingmethode. Programm eingewiesen wurden (www. Moderatorinnen und Moderatoren: 68 aufbauseminare.com). Kontakte: ca. 60 Mio. Umsetzung Die Eco Safety Trainings werden im Zahlen Kind und Verkehr öffentlichen Straßenverkehr unter Seminarleiter/innen: ca. 5.000 realen Bedingungen in folgenden vier Teilnehmende: ca. 58.000 Ziel didaktischen Konzeptionen angeboten: versendete TN-Hefte: 57.977 Erhöhung der Sicherheit von Kindern, - Individuelle Eco Safety Trainings/Ein- die zu Fuß, auf dem Rad unterwegs sind zeltraining (1 Stunde) „Deine Wege“ Sichere Mobilität oder in Kraftfahrzeugen mitfahren. - Flexible Eco Safety Trainings im betrieblichen und öffentli- (DD-Training / 1 Tag) chen Bereich Zielgruppe - Klassische Eco Safety Trainings Kinder im Vorschulalter, Eltern von (Gruppentraining 1/2 oder 1 Tag) Ziel Vorschulkindern, Erzieher/innen, - Kombi Eco Safety Trainings Senkung der Wege- und Dienstwege­ Kraftfahrer/innen,­ Entscheidungsträ- (Transporter/Pkw-Coaching 1 Tag) unfälle sowie der Arbeitsunfälle im ger/innen in Politik und Verwaltung. Kernelemente sind Zielvereinbarungen Straßenverkehr, Verstärkung der und standardisierte Feedbacksituati- betrieblichen und schulischen Ver- Umsetzung onen in Verbindung mit aufbauenden kehrssicherheitsarbeit, Abbau von Infor- Ausgebildete Moderatorinnen und Trainingssequenzen unter Nutzung mationsdefiziten, Motivation zu partner- Moderatoren der DVR-Mitglieder ACE, der Coachingmethode. Die Umsetzung schaftlichem und sicherem Verhalten. ADAC, ARCD, Deutsche Verkehrswacht, erfolgt ausschließlich durch zertifi- Bundesvereinigung der Fahrlehrerver- zierte Trainer (siehe www.ecosafety- Zielgruppe bände und Verkehrsclub Deutschland training.de) Berufstätige, Schüler/innen und Aus- (VCD) führen Veranstaltungen durch. zubildende in Betrieben, Ausbildungs- Zahlen stätten und Schulen unter besonderer Zahlen Trainer/innen: 95 Berücksichtigung von Risikogruppen; Moderatorinnen und Moderatoren: ca. 500 Trainings: ca. 1.730 Führungskräfte und Multiplikatoren Teilnehmende Eltern: ca. 25.000 der Unfallversicherungsträger und aus Teilnehmende Kinder: ca. 26.000 Betrieben. Veranstaltungen: ca. 4.200

72 DVR Jahresbericht 2018 DVR-Vorstand Stand: April 2019

Präsident Volker Enkerts ** Michael Schulze Prof. Dr. Walter Eichendorf */** Vorstandsvorsitzender MinDirig. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. Thüringer Ministerium für Inneres und Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV Kommunales DGUV Dr. Wolfgang Franz Vertreter der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder Vizepräsidenten Vorsitzender der Landessektion Sachsen-Anhalt IMK Prof. Kurt Bodewig */** Bund gegen Alkohol und Drogen im Pierre-Enric Steiger * Bundesminister a.D. Straßenverkehr e. V. – B.A.D.S. Präsident Präsident Stefan Heimlich ** Björn Steiger Stiftung Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Vorsitzender des Vorstands Burkhard Stork ** Dipl.-Ing. Clemens Klinke */** Auto Club Europa e. V. – ACE Bundesgeschäftsführer Mitglied des Vorstands Dr. med. Wolfram Hell Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. DEKRA SE Leiter Abteilung Verkehrssicherheit ADFC Manfred Wirsch */** Institut für Rechtsmedizin der Jan Holger Stock Vorstandsvorsitzender Ludwig-Maximilians-Universität München Geschäftsführer Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung – DGUV Dr.-Ing. Dieter-Lebrecht Koch Unfallkasse Nord MdEP Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Mitglieder FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Kinder und Jugendliche Jörg Ahlgrimm Dr. Christoph Konrad Prof. Stefan Strick*** Dipl.-Ing. Geschäftsführer Präsident Präsident Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeugge- Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Europäische Vereinigung für Unfallforschung werbe e. V. – ZDK Rainer Wendt und Unfallanalyse e.V Christiane Leonard-Tiemann ** Bundesvorsitzender Dr. jur. Thomas Almeroth Hauptgeschäftsführerin Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG Geschäftsführer Bundesverband Deutscher Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Verband der Internationalen Kraftfahrzeug­ Omnibusunternehmer e. V. – bdo Beamtenbundes hersteller e. V. – VDIK Jürgen Menge Dr. Christoph Wilk */** Rainer Armbruster * Ministerialrat MinDirig. Abteilungsleiter Arbeits- und Gesundheits- Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Abteilungsleiter Verkehr schutz­ Post & Paket Deutschland Landwirtschaft und Weinbau Niedersächsisches Ministerium für Deutsche Post DHL Group Rheinland Pfalz Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Ulrich Klaus Becker * Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Vertreter der Verkehrsministerkonferenz Rechtsanwalt und Notar a.D. Verkehrstechnik Guido Zielke *** Vizepräsident für Verkehr Michael Mertens MDir. ADAC e. V. Erster Polizeihauptkommissar Leiter der Abteilung Straßenverkehr Duygu Besli ** stellv. Bundesvorsitzender Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – BMVI Geschäftsführerin Gewerkschaft der Polizei Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e. V. Prof. Dr. jur. Dieter Müller *** Dr. med. Renate Zunft Jürgen Bönninger * Institut für Verkehrsrecht und TÜV Nord Mobilität GmbH & Co. KG Medizinisch-Psychologisches Institut Dipl.-Ing. Verkehrsverhalten Vorsitzende des DVR-Vorstandsausschusses Geschäftsführer Vorsitzender des Juristischen Beirats des DVR Verkehrsmedizin FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Prof. Dr. med. Michael Nerlich Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Direktor Fahrzeugtechnik Deutsche Gesellschaft für Ehrenpräsident Prof. Dr. Jürgen Brauckmann ** Unfallchirurgie e. V. Prof. Manfred Bandmann Sprecher Hans-Dieter Otto Ehemaliger Geschäftsführer Kommission Verkehrswesen Vizepräsident Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau Verband der TÜV Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Ehemaliges Mitglied der Geschäftsführung Siegfried Brockmann * und Entsorgung (BGL) e. V. Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft BG Bau Leiter Unfallforschung der Versicherer – UDV Dieter Quentin Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Vorsitzender wirtschaft e. V. – GDV Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände * Mitglied des Hauptausschusses Ulrich Chiellino e. V. ** Mitglied des Finanzausschusses *** Ständiger Gast des Vorstands Dipl.-Psych. Dr. Udo Schöpf Leiter Verkehrspolitik Vorsitzender der Geschäftsführung ADAC e. V. Berufsgenossenschaft Handel und Warenlo- Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses gistik – BGHW Junge Kraftfahrer Vorsitzender des DVR-Vorstandsausschusses Dr. Joachim Damasky Erwachsene Geschäftsführer Dörte Schramm Verband der Automobilindustrie e. V. – VDA Abteilungsleiterin Politik und Regierungs­ beziehungen Robert Bosch GmbH

Jahresbericht 2018 DVR 73 Beirat für Fragen des Straßenverkehrsrechts Stand: April 2019

Vorsitzender Dr. Peter Dauer Prof. Dr. Alexander Roßnagel Ltd. Reg.Dir. a.D. Leiter des Fachgebiets „Öffentliches Recht, Prof. Dr. jur. Dieter Müller insb. Umwelt- und Technikrecht“ Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG RAin Dr. Dela-Madeleine Halecker Institut für Wirtschaftsrecht Akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Universität Kassel Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie Beiratsreferent Europa-Universität Viadrina RA Dr. Markus Schäpe Leiter Juristische Zentrale des ADAC DVR-Geschäftsstelle Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf Ass. iur. Stefan Grieger Ordinarius für Strafrecht, Strafprozessrecht, RA Dr. Kurt-Christian Scheel Leiter des DVR-Hauptstadtbüros Rechtstheorie, Informationsrecht und Recht- Geschäftsführer Referatsleiter Politik und Recht sinformatik Universität Würzburg Verband der Automobilindustrie e. V. – VDA Ass. iur. Roland Huhn Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler Referent Recht Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht Mitglieder Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. – und Kriminologie ADFC Europa-Universität Viadrina Dr. Guido Belger Abteilungsleiter Rechts- und Versicherungs- Kurt Rüdiger Maatz Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Thomas Wagner fragen Richter am Bundesgerichtshof a.D. Leiter Begutachtungsstelle für Fahreignung Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßen- DEKRA e. V. Dresden und Entsorgung e. V. – BGL verkehr – B.A.D.S. Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) Prof. Dr. Claus Dieter Classen RA Dr. Tibor Pataki Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Leiter Kraftfahrtversicherung, Kfz-Technik Völkerrecht und Statistik Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wirtschaft e. V. – GDV

DVR-Vorstandsausschüsse Stand: April 2019

DVR-Vorstandsausschuss Mitglieder Helmut Ehnes Dipl.-Ing. Erwachsene Kurt Bartels Leiter Prävention Fahrlehrer Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemi- Vorsitzender 1. stellv. Vorsitzender sche Industrie – BG RCI Bundesvereinigung der Fahrlehrerver- Dr. Udo Schöpf bände e. V. Nicolai Engel Vorsitzender der Geschäftsführung Dipl.-Ök. Renate Bartelt-Lehrfeld** Berufsgenossenschaft Handel Geschäftsführer Ass.jur. und Warenlogistik – BGHW Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. MR‘in Leiterin des Referats StV 15 Norbert Giesen Stellvertretende Vorsitzende Bundesministerium für Verkehr und digitale Stellvetretender Vorsitzender Infrastruktur – BMVI Motor Presse Club e. V. – MPC Dr. Tina Gehlert Fachbereichsleiterin Verkehrsverhalten Wolfgang Blindenbacher Matthias Haasper Unfallforschung der Versicherer – UDV Leitender Polizeidirektor a.D. Dipl.-Päd. Gesamtverband der Deutschen Leiter der DPolG-Kommission Verkehr Forschungsleiter Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Deutsche Polizeigewerkschaft im dbb - DPolG Institut für Zweiradsicherheit e. V. – ifz Bernd Brutscher Rainer Hauck Ausschussreferent Polizeirat a.D. Dipl.-Geogr. Gewerkschaft der Polizei Projektleitung „Pedelec statt Auto – aber sicher!“ DVR-Geschäftsstelle Referent für Fundraising/Drittmittelbeauftragter Kay Schulte Dr. Don Milton DeVol Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD Schulpädagoge Leiter Institut für Verkehrssicherheit des TÜV Referatsleiter Unfallprävention – Wege und Thüringen Oliver Heise Dienstwege Verband der TÜV e. V. – VdTÜV Dipl.-Ing., M. Sc. Hauptstadtbüro Berlin Leiter Aufsichtsdienst Klaus Droxler Unfallkasse Hessen Direktor des Amtsgerichts a.D. Mitglied des Vorstandes Landesverkehrswacht Baden-Württemberg e. V.

74 DVR Jahresbericht 2018 Dr. Hardy Holte* Klaus Schütte Jens Bummel Dipl.-Psych. Fachgruppenleiter Verkehr Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Referat U3 – Grundlagen des Verkehrs- und Fortbildungszentrum Bautzen Sachbearbeiter im Referat Mobilitätsverhaltens Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) Straßenverkehr, Verkehrssicherheit Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Christoph Stein Landwirtschaft Karin Karrasch Leiter des Referats Arbeitssicherheit Bundesverband der Motorradfahrer e. V. – Verwaltungs-Berufsgenossenschaft – VBG Christoph Diwo BVDM Dipl.-Ing. Nina Wahn Technischer Leiter Dr. Jörg Kubitzki Leitung Verkehrssicherheitsprogramme und Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation Dipl.-Psych. Verkehrserziehung (VSV) freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. – Verkehrssicherheitsforscher Fachreferentin Verkehrspsychologie KÜS AZT Automotive GmbH/Allianz Zentrum Ressort Verkehr für Technik ADAC e. V. Dr. rer. nat. Jost Christian Gail ** Referatsleiter „Aktive Fahrzeugsicherheit und Michael Laßok Jürgen Weingärtner Fahrerassistenssysteme“ Ass. jur. Dipl.-Volksw. Abteilung Fahrzeugtechnik Stellv. Geschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Unfallkasse Berlin Daniel Wollenberg Oliver Helfrich Dominic Lyncker Geschäftsführer Bezirksverwaltung Hamburg Dipl.-Ing. Leiter Marketing | Kommunikation | Sport Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Leiter Referat Technik/Kundendienst/Umwelt Automobilclub von Deutschland e. V. – AvD Post-Logistik Telekommunikation – BG Verkehr Verband der Internationalen Kraftfahrzeugher- Dr. Karin Müller steller e. V. – VDIK Leiterin Fachbereich Mensch und Gesundheit Heiner Hunold DEKRA Automobil GmbH * alternierende Teilnahme ** Ständiger Gast Dipl.-Ing. Karin Müller Head of Regulatory Affairs Projektreferentin Division Chassis & Safety Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Continental AG RA Burkhard Nipper Holger Kähler Geschäftsführender Direktor DVR-Vorstandsausschuss Präventionsfeldkoordinator ÖPNV/Bahnen Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen e. V. Fahrzeugtechnik Verwaltungsberufsgenossenschaft – VBG Ina Papen Günther Karneth Referentin Fachgebiet Mechanische und Physi- Vorsitzender Ministerialrat kalische Gefährdungen Leiter des Referates III B2 Präventionsabteilung Jürgen Bönninger Ministerium für Verkehr des Landes Berufsgenossenschaft Energie Textil Dipl.-Ing. Nordrhein-Westfalen Elektro Medienerzeugnisse – BG ETEM Geschäftsführer FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Dr.-Ing. Reinhard Kolke Wilfried Pukallus Leiter Test und Technik Leitender Polizeidirektor a.D. ADAC e. V. Stellvertretender Vorsitzender Vorstand für Verkehr/stellvertretender Tobias Kothy Vorsitzender Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Johann Gwehenberger Referent Recht/Wirtschaft ADAC Saarland e. V. Leiter Unfallforschung Bundesverband Deutscher Olaf Salomon AZT Automotive GmbH Omnibusunternehmer e. V. – bdo Allianz Zentrum für Technik – AZT Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Matthias Kühn Geschäftsführer Leiter Bereich Fahrzeugsicherheit Berufsbildungszentrum für den Straßenver- Ausschussreferent Abteilung Unfallforschung kehr gGmbH – BBZ Unfallforschung der Versicherer – UDV DVR-Geschäftsstelle Gesamtverband der Deutschen Hans-Peter Schäfer Welf Stankowitz Leitender Polizeidirektor Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Dipl.-Ökonom Leiter des Referats D/3 - Straßenverkehr/ Referatsleiter Fahrzeugtechnik Dr.-Ing. Achim Kuschefski Straßenverkehrssicherheit Institutsleiter Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Institut für Zweiradsicherheit e. V. – ifz Energie und Verkehr des Saarlandes Mitglieder Dr. Max Lang Dr. Katja Schleinitz Jörg Ahlgrimm Leiter Technik Referentin Verkehrssicherheitsarbeit Dipl.-Ing K & M / Technik, Test, Sicherheit TÜV/DEKRA arge tp 21 GbR Präsident Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Europäische Vereinigung für Unfallforschung Touringclub – ÖAMTC Annette Schubert und Unfallanalyse – EVU Dipl.-Ing. Gerd Lindemann Prävention Rolf Bergmann Dipl.-Ing. Berufsgenossenschaft Holz und Metall Dipl.-Ing. Industrial Standards and Government BGHM Fahrzeugsicherheit Regulations Global Safety Affairs Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA Dr. Markus Schumacher* Volkswagen AG Dipl.-Psych. Uwe Möhrstädt Stellv. Referatsleiter U5 - Sicherheits- Dr. Oliver Brockmann Dipl. Ing. konzeptionen, Sicherheitskommunikation Mitglied des Vorstands Leiter Abteilung Technik Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Bundesverband der freiberuflichen und Verband der Automobilindustrie e. V. – VDA unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen e. V. – BVSK

Jahresbericht 2018 DVR 75 Gerhard Müller DVR-Vorstandsausschuss Dr. Christoph Konrad Dipl.-Ing. Geschäftsführer des Hauptstadtbüros Mitglied der Geschäftsleitung Kinder und Jugendliche Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeugge- TÜV SÜD Auto Service GmbH werbe e. V. – ZDK Vorsitzender Walter Niewöhner Jürgen Kopp Senior Expert International Commitees Jan Holger Stock 2. stellv. Vorsitzender der Bundesvereinigung DEKRA e. V. Geschäftsführer der Fahrlehrerverbände e. V. – BVF Unfallkasse Nord Prof. Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Ing. Holger Küster Steffen Peldschus Automobil-Club Verkehr e. V. – ACV Abteilungsleiter Biomechanik und Unfallforschung Stellvertretender Vorsitzender Hans-Georg Marmit Ludwig-Maximilians-Universität München Leiter Presse Thomas Adrian Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation Dr.-Ing. Erwin Petersen Fachgebietsleiter Landesbetrieb Verkehr (LBV) freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. – KÜS Vizepräsident der Freie und Hansestadt Hamburg Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Anika Meenken Referentin für Radverkehr und Dr.-Ing. Klaus Ruff Ausschussreferent Mobilitätsbildung Stv. Leiter des Geschäftsbereichs Prävention Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD BG Verkehr DVR-Geschäftsstelle Andreas Bergmeier Dr. Nicola Neumann-Opitz ** Dr.-Ing. Klaus Scheuerer Dipl.-Päd. Dipl.-Päd. Abt. EG - 80 Oberregierungsrätin Referatsleiter Kinder und Jugendliche Bayrische Motorenwerke AG – BMW Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur – BMVI Gert K. Schleichert Dipl.-Ing. Mitglieder Susanne Osing Abteilungsleiter Auto und Verkehr Dipl.-Päd. Auto Club Europa e. V. – ACE Dr. Dagmar von Braunschweig Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Stefan Schlesinger Landwirtschaft und Weinbau des Landes Heidi Palatinusch Leiter Fahrzeugtechnik/Partnernetze Rheinland-Pfalz Aufsichtsperson Automobilclub von Deutschland e. V. – AvD Referentin für Verkehrserziehung Katharina Buchholz Abt. Prävention Norbert Schneider Unfallforschung der Versicherer – UDV Unfallkasse Baden-Württemberg Dipl.-Ing. Gesamtverband der Deutschen Technischer Aufsichtsbeamter Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Manfred Schaffer Berufsgenossenschaft Energie Textil Automobilclub KRAFTFAHRER-SCHUTZ e. V. Elektro Medienerzeugnisse – BG ETEM Sabine Bünger Prävention und Arbeitsschutz Peter Schlanstein Thorsten Schneider Unfallkasse Nord Vizepräsident der Landesverkehrswacht Dipl.-Betriebsw. (FH) NRW e. V. Senior Expert Technical Standardization and Hans-Jürgen Feldhusen Regulatory Affairs Vorstand für Verkehr und Technik Marion Seidenberger Robert Bosch GmbH ADAC Schleswig-Holstein e. V. Verkehrspsychologin Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Dieter Schoch Melanie Gallner Touring Club – ÖAMTC Dipl. rer.pol. Referentin Automotive Regulatory Strategy Emissions & Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. Katja Seßlen Safety Commercial Vehicles, HPC 384 DGUV Aufsichtsperson Kommunale Unfallversicherung Bayern – KUVB Daimler AG Horst-Heinrich Gerbrand Roger Schwarz Beigeordneter Heike Stanowski Dipl.-Ing. Deutscher Städte- und Gemeindebund – Referat Sport und Bewegungsförderung Abteilungsleiter Technik DStGB Abteilung Prävention Unfallkasse Rheinland-Pfalz Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik Frank Hahn und Entsorgung e. V. – BGL Resort Verkehr – Verkehrssicherheitspro- Reiner Strauch Rainer Süßbier gramme und Verkehrserziehung (VSV) Bundesverband Deutscher Omnibus­ Technischer Leiter der Überwachungs­ ADAC e. V. unternehmen e. V. – bdo organisation Daisy Heisch Prof. Dr. Dietmar Sturzbecher Gesellschaft für technische Überwachung Teamleiterin gewerbliche Verkehrssicherheit / Forschungs- und Informationszentrum GTÜ QMB Mensch-Technik-Straßenverkehr Auto Club Europa e. V. – ACE Dietmar Zänker Ewald Ternig Prokurist Dierk Hellbernd Polizeihauptkommissar Bereichsleiter Cars, Truck und Training DEGENER Verlag GmbH Gewerkschaft der Polizei – GdP Berufsbildungszentrum Nordhausen gGmbH BBZ Diana Hollmann Nina Tzschentke Referat IV B2 Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Ministerium für Verkehr des Landes Stephan Wassmuth Nordrhein-Westfalen * alternierende Teilnahme Bundeselternrat e. V. ** Ständiger Gast Susanne Holocher Thomas Wittschurky Referath U3 – Verkehrspsychologie, Verkehrs­ Geschäftsführer pädagogik Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen – FUK Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt

76 DVR Jahresbericht 2018 Christian Wolf Katharina Buchholz ** Ulrich Süßner Stellv. Generalsekretär MA Dipl.-Phys. Auto- und Reiseclub Deutschland – ARCD GDV e. V., Unfallforschung der Versicherer Leiter Referat Verkehrssicherheit UDV und Transport Dr. Jan Zeibig Berufsgenossenschaft Handel und KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Ina Giljohann Warenlogistik – BGHW Kraftverkehrs VaG Geschäftsführerin Verlag Heinrich Vogel Springer Transport Media Schweiz GmbH Heinz Albert Stumpen Dozent Tim Hey Deutsche Hochschule der Polizei, Stellvertretender Geschäftsführer Fachgebiet II 4 Verkehrswissenschaft und Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. DVR-Vorstandsausschuss Verkehrs­psychologie Junge Kraftfahrer Manfred Huckschlag Ulrich Süßner Mitglied des Vorstands Dipl.-Phys. Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen e. V. Leiter Referat Verkehrssicherheit und Vorsitzender Karlheinz Kalenberg Transport Ulrich Chiellino Geschäftsführer Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik – BGHW Dipl.-Psych. Verband für Sicherheit, Gesundheit und Leiter Verkehrspolitik Umweltschutz bei der Arbeit e. V. – VDSI Rüdiger Szameitat ADAC e. V. Wolfgang Klein Vorstandsmitglied, Aus-und Dipl.-Ing Fortbildungsbeauftragter Leiter Verkehrssicherheit Landesverkehrswacht Baden-Württemberg Stellvertretender Vorsitzender TÜV Rheinland Akademie GmbH Sebastian Ulrich Mathias Rüdel TÜV Rheinland Group Dipl. Päd. Dipl.-Ing. Johann Kralik Geschäftsführer Geschäftsführer Regierungsdirektor Verkehrswacht Hamburg e. V. TÜV | DEKRA arge tp 21 GbR Sachgebiet/C4-Straßenverkehrsrecht André Vallese Bayerisches Staatsministerium des Innern, Leiter Kommunikation Sport und Integration Institut für Zweiradsicherheit e. V. Ausschussreferent Dr.-Ing. Roland Krause Simon Wagner DVR-Geschäftsstelle Bereichsleiter Projektreferent Junge Fahrer und Hendrik Pistor Grundlagen Prüfwesen Fahrsicherheitstrainings Politologe/Journalist M.A. DEKRA Automobil GmbH Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Referatsleiter Junge Kraftfahrer Hans-Dieter Otto Marc-Philipp Waschke Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Referent Fahrerlaubnis & Fahreignung und Entsorgung e.V. – BGL Mitglieder VdTÜV - Verband der TÜV e. V. Dieter Quentin Ulrich Zilz Andreas Ahrens Bundesvorsitzender Dipl.-Ing., Oberstleutnant Stabstelle Zukunft der Prävention Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände Berufsgenossenschaft Holz und Metall – Ltr. Abteilung Führung e. V. Zentrum Kraftfahrwesen der Bundeswehr BGHM Gerrit Reichel Michael Bahr ** Verkehrspolitischer Pressesprecher Dipl.-Soz.-Wiss. Automobil-Club Verkehr – ACV ** Ständiger Gast Referat U1 Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Hans-Joachim Reimann Chefredakteur Renate Bartelt-Lehrfeld ** Degener Verlag GmbH Ass.jur. MR‘in Janine Rettig DVR-Vorstandsausschuss Leiterin des Referats StV 15 Abt. Auto + Verkehr Bundesministerium für Verkehr und digitale Auto Club Europa e. V. – ACE Verkehrstechnik Infrastruktur – BMVI

Hermann Schenk Vorsitzender Karsten Becker Mitglied des Vorstands MdL Verband der Motorjournalisten e. V. – VdM Jürgen Menge Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Ministerialrat Thomas Schreiner Arbeit und Verkehr Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Pressesprecher und Chefredakteur ARCD Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz Bianca Bredow Clubmagazin „Auto & Reise“ Geschäftsführerin Auto- und Reiseclub Deutschland e. V. – ARCD Forschungs- und Innovationszentrum „Mensch - Technik - Straßenverkehr“ Wolfgang Stern Stellvertretender Vorsitzender Assessor des Lehramts Bernd Brenner 2. Vorsitzender Jörg Ortlepp 1. Vorsitzender Institut für angewandte Verkehrspädagogik Dipl.-Ing. Bundesarbeitsgemeinschaft der Fahrlehrer- e. V. – avp Leiter Verkehrsinfrastruktur ausbildungsstätten – BAGFA e. V. Unfallforschung der Versicherer – UDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Frank Bödeker wirtschaft e. V. – GDV Produktmanager Automobilclub von Deutschland e. V. – AvD

Jahresbericht 2018 DVR 77 Ausschussreferent Michaela Hopf DVR-Vorstandsausschuss Sicherheitsmanagement DVR-Geschäftsstelle Deutsche Bahn AG Verkehrsmedizin Dr. rer. soc. Detlev Lipphard Referatsleiter Straßenverkehrstechnik Dr. rer. nat. Sandra Jacobi * Vorsitzende Oberregierungsrätin Referat V3 - Umweltschutz Dr. med. Renate Zunft Mitglieder Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG Medizinisch-Psychologisches Institut Dr. Werner Andres Bernhard Knoop Leiter Abteilung Verkehrssicherheit Abteilung Verkehr & Technik Stellvertretender Vorsitzender ADAC Mittelrhein e. V. Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Dr. med. Christopher Spering und Entsorgung (BGL) e. V. Holger Kunz Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Gregor Becker Projects Economy & Transportation DGU Dipl.-Ing. External Affairs Leiter Fachabteilung Verkehrszeichen Daimler AG Industrieverband Straßenausstattung e. V. – IVSt Ulrich Malburg Ausschussreferentin Dipl.-Ing. Werner Bicker DVR-Geschäftsstelle Vorsitzender Ministerialrat Jacqueline Lacroix Ministerium für Verkehr des Verband der Motorjournalisten e. V. – VdM Dipl.-Geographin Landes Nordrhein-Westfalen Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Olaf Biethan Bundesverband der Motorradfahrer e. V. Stefan Matena * BDVM Referat StB 11 – Straßenverkehrstechnik, Straßeninfrastruktursicherheit, Straßenbe- Mitglieder Roswitha Bothe triebsmanagement Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Bundesministerium für Verkehr und digitale Dr. med. Martina Albrecht*/** Infrastruktur – BMVI Oberregierungsrätin Referat U3 Rudolf Broer Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Geschäftsführer Marcel Mühlich RTB GmbH & Co. KG Berater Technik, Verkehr und Umwelt Dr. Kerstin Auerbach*/** ACE Auto Club Europa e. V. Regierungsrätin Marc Elxnat Referat U3 Referatsleiter Michael Müller-Görnert Bundesanstalt für Straßenwesen – BASt Kommunalwirtschaft, Verkehr, öffentliche Verkehrsclub Deutschland e. V. – VCD Dienstleistungen in Europa, Beihilfen Prof. Dr. Thomas Daldrup Deutscher Städte- und Gemeindebund David Nosé Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßen- Abteilung Technik, Test, Sicherheit verkehr e. V. – B.A.D.S. Magnus von Canstein Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Manager Public Affairs Touringclub - ÖAMTC Frank Drescher** Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG Leiter Rettungsdienste Bayern/Thüringen Gerhard Scholl Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH Michael Fischer Dipl.-Ing. Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post Ministerialrat Dr. med. habil. Thomas Friedrich - Logistik Telekommunikation - BG Verkehr Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg DEKRA Oliver Fischer Daniel Scholz-Stein Dr. med. Wolfram Hell Dipl.-Ing. Geschäftsführer Vertrieb Institut für Rechtsmedizin Leiter Prävention der Bezirksverwaltung VITRONIC GmbH Ludwig-Maximilians-Universität München Dresden – VBG Dr. Volker Schott Dr. Manuela Huetten Thomas Förster Verband der Automobilindustrie - VDA Verband Deutscher Verkehrsunternehmen – VDV Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Dr.-Ing. Axel Malczyk Arbeit und Verkehr Benno Schrief Dipl.-Betriebswirt Unfallforschung der Versicherer – UDV Volker Fürbeth Projektleitung Strategischer Vertrieb Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- Europäische Vereinigung für Unfallforschung Deutschland - Österreich - Schweiz wirtschaft e. V. – GDV und Unfallanalyse e. V. – EVU JENOPTIK Robot GmbH Dr. med. Georg Meyer** Melissa Gómez Werner Sporleder B.A.D. Gesundheitsvorsorge und Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. Vorstandsvorsitzender Sicherheitstechnik GmbH ADFC Senator der Wirtschaft Prof. Dr. Michael Nerlich Verkehrssicherungszentrum Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Dr. Christoph Hecht B.A.S Verkehrstechnik AG Verkehrspolitik –DGU ADAC e. V. Prof. Dr. Gunter Zimmermeyer Dr. med. Birger Neubauer Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW Wulf Hoffmann Geschäftsbereich Prävention Deutsche Polizeigewerkschaft – DPolG Hauptabteilung Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft für Transport und Thomas Hölzl * Ständiger Gast Verkehrswirtschaft – BG Verkehr Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Otte Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V. Dr. med. Sigfried Sandner Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW

78 DVR Jahresbericht 2018 Peter Schlanstein Prof. Dr. Peter Sefrin** Bettina Velten Gewerkschaft der Polizei Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Product Management Interlock Notärzte e. V. – agbn Dräger Safety AG & Co. KGaA Dirk Scholtysik Unfallbegutachtung, Soziale Teilhabe, Pflege, Michael Sommer Juliane Zschorlich Psychische Störungen Verband der Motorjournalisten – VDM Fachreferentin für Verkehrsmedizin Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Resort Verkehr – Bereich Verkehrspolitik DGUV Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban** ADAC e. V. Institut für Rechtsmedizin Ulich Schreiner Johannes Gutenberg-Universität Mainz Björn Steiger Stiftung * alternierende Teilnahme ** Ständiger Gast

DVR-Geschäftsstelle Stand: April 2019 Geschäftsführung und Geschäftsbereiche

Geschäftsführung Sandra Demuth Kay Schulte Germanistin M.A. Schulpädagoge Christian Kellner Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit Referatsleiter Dipl.-Päd. Initiativen/Veranstaltungen Unfallprävention – Wege und Dienstwege Hauptgeschäftsführer Hauptstadtbüro Berlin Ute Hammer Dipl.-Psych. Mensch Geschäftsführerin Technik Jürgen Bente Referatsleiter Dr. rer. soc. Detlev Lipphard Fahrpraktische Programme Referatsleiter Straßenverkehrstechnik Politik, Recht und Presse Rudolf Bergen Welf Stankowitz Julia Fohmann Verkehrswirtschaftsingenieur B.Sc. Politikwissenschaften M.A. Dipl.-Ökonom Referent Fahrrad- und Pedelecmobilität Referatsleiter Fahrzeugtechnik Pressesprecherin Unfallprävention – Wege und Dienstwege Referatsleiterin Presse Hauptstadtbüro Berlin Andreas Bergmeier Dipl.-Päd. Personal und Zentrale Dienste Stefan Grieger Referatsleiter Kinder und Jugendliche Ass. jur. Barbara Gillissen Referatsleiter Politik und Recht Torsten Buchmann Ass. jur. Leitung Hauptstadtbüro Berlin Sozialwissenschaften M.A. Referatsleiterin Personal und Zentrale Dienste Referatsleiter Ältere Menschen Tanja Hohenstein Hauptstadtbüro Berlin Internationale Beziehungen M.A. Referentin Public Affairs Jacqueline Lacroix Haushalt und Finanzen Hauptstadtbüro Berlin (bis 31.08.2019) Dipl.-Geographin Dirk Zeisler Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Jonas Hurlin Dipl.-Ökonom Dipl.-Pol. Marita Menzel Referatsleiter Haushalt und Finanzen Referent Public Affairs Psychologin M.Sc. Hauptstadtbüro Berlin Hauptstadtbüro Berlin Referentin Aus- und Weiterbildung Unfallprävention – Wege und Dienstwege Jacqueline Lacroix Hauptstadtbüro Berlin Büro Bonn Dipl.-Geographin Auguststraße 29 Referatsleiterin Europa und Verkehrsmedizin Hendrik Pistor 53229 Bonn Politologe/Journalist M.A. Referatsleiter Junge Kraftfahrer Hauptstadtbüro Berlin Öffentlichkeitsarbeit Hauptstadtbüro Berlin Jägerstraße 67-69 10117 Berlin Anna-Sophie Börries Nina Ludolphi Kommunikationsmanagement M.Sc. Medienwissenschaft/Medienrecht B.A. Referentin BF17-Kampagne Referentin Kampagne gegen Müdigkeitsunfälle Angeschlossene Gesellschaft Referentin Kampagne gegen Dooringunfälle Junge Kraftfahrer Öffentlichkeitsarbeit Initiativen/Veranstaltungen Hauptstadtbüro Berlin Olivera Scheibner VKM - Verkehrssicherheit Carla Bormann Media & Konzept GmbH Historikerin M.A. Referentin Integration und Migration Unfallprävention – Wege und Dienstwege Auguststraße 29 Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit 53229 Bonn Kampagnen/Medienarbeit Hauptstadtbüro Berlin stellv. Pressesprecherin Gesa Ristock Medien und politische Kommunikation M.A. Geschäftsführerin VKM

Jahresbericht 2018 DVR 79

DVR-Mitglieder Stand: Mai 2019

A ADAC Nordbaden e. V. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Steinhäuserstraße 22 Tageszeitungen AachenMünchener Versicherung AG 76135 Karlsruhe „Kavalier der Straße“ im DVR e. V. AachenMünchener-Platz 1 c/o Dr. Gernot Sittner 52064 Aachen ADAC Pfalz e. V. Kraillinger Weg 15 Europastraße 1 82061 Neuried AASP GmbH 67433 Neustadt Alliance Automobile Safety Partners ARCD – Auto- und Reiseclub Märkisches Ufer 28 ADAC Saarland e. V. Deutschland 10129 Berlin Untertürkheimer Straße 39-41 Oberntiefer Straße 20 66117 Saarbrücken 91438 Bad Windsheim ACE Auto Club Europa e. V. Schmidener Straße 227 ADAC Südbaden e. V. ARCD Verkehrssicherheits GmbH 70374 Stuttgart Am Predigertor 1 Oberntiefer Straße 20 79098 Freiburg 91438 Bad Windsheim ACE Wirtschaftsdienst GmbH Schmidener Straße 227 ADAC Württemberg e. V. Audi AG 70374 Stuttgart Am Neckartor 2 Abteilung I/EK-5 70190 Stuttgart 85045 Ingolstadt ACV Automobil-Club Verkehr Bundesrepublik Deutschland ADAC-Verkehrssicherheitskreis Audimax GmbH Theodor-Heuss-Ring 19-21 Bayern e. V. Bildung & Events 50668 Köln Äußere Sulzbacher Straße 98 Pastor-Niemöller-Platz 12 90491 Nürnberg 13156 Berlin ADAC – Allgemeiner Deutscher Automobil Club e. V. ADAC-Verkehrssicherheitskreis auto, motor und sport Hansastraße 19 Nordrhein-Westfalen e. V. Driving Center 80686 München Luxemburger Straße 169 Groß Dölln GmbH 50939 Köln Zum Flugplatz ADAC Hansa e. V. 17268 Templin OT Groß Dölln Amsinckstraße 39/41 ADAC-Verkehrssicherheitskreis 20097 Hamburg Schleswig-Holstein e. V. auto, motor und sport Fahrsicher- Saarbrückenstraße 54 heitszentrum am Nürburgring ADAC Hessen-Thüringen e. V. 24114 Kiel GmbH & Co. KG Lyoner Straße 22 An der B 258 60528 Frankfurt ADFC – Allgemeiner Deutscher 53520 Nürburg/Eifel Fahrrad-Club e. V. ADAC Mittelrhein e. V. Mohrenstraße 69 Autobahn Tank & Rast GmbH Viktoriastraße 15 10117 Berlin Andreas-Hermes-Straße 7-9 56068 Koblenz 53175 Bonn Allianz Deutschland AG ADAC Niedersachsen/Sachsen- Dieselstraße 6 Autostadt GmbH Anhalt e. V. 85774 Unterföhring Stadtbrücke Lübecker Straße 17 38440 Wolfsburg 30880 Laatzen Allianz pro Schiene e. V. Reinhardtstraße 31 10117 Berlin

80 DVR Jahresbericht 2018 AvD – Automobilclub von Berufsgenossenschaft Handel und BAVC-Bruderhilfe e. V. Deutschland e. V. Warenlogistik – BGHW Karthäuserstraße 3a Goldsteinstraße 237 Hauptverwaltung 34117 Kassel 60528 Frankfurt M5, 7 68161 Mannheim Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e. V. – B.A.D.S. B Berufsgenossenschaft Holz und Arnold-Heise-Straße 26 Metall – BGHM 20249 Hamburg B.A.S. Verkehrstechnik AG Isaac-Fulda-Allee 18 Hoher Holzweg 44 55124 Mainz Bundesanstalt Technisches Hilfswerk 30966 Hemmingen Provinzialstraße 93 Berufsgenossenschaft Nahrungs- 53127 Bonn BASF SE mittel und Gastgewerbe – BGN GUS/W Personen- und Dynamostraße 7-11 Bundesarbeitsgemeinschaft der Veranstaltungsschutz 68165 Mannheim Fahrlehrer-Ausbildungsstätten e. V. Carl-Bosch-Straße 38 BAGFA 67056 Ludwigshafen Berufsgenossenschaft Rohstoffe Lärchenstraße 139a und chemische Industrie – BG RCI 65933 Frankfurt BAYER PLUS Kurfürsten-Anlage 62 Fahrschulbetriebe GmbH 69115 Heidelberg Bundesarbeitsgemeinschaft für Wagnerstraße 6 Sicherheit und Gesundheit bei der 89077 Ulm Berufsgenossenschaft Arbeit e. V. – BASI Verkehrswirtschaft Alte Heerstraße 111 Bayerische Motoren-Werke AG Post-Logistik Telekommunikation 53757 Sankt Augustin Petuelring 130 BG VERKEHR 80788 München Ottenser Hauptstraße 54 Bundeselternrat 22765 Hamburg Geschäftsstelle Berufsbildungszentrum für den Bernauer Straße 100 Straßenverkehr GmbH – BBZ Berufsgenossenschaftliche 16515 Oranienburg Freiherr-vom-Stein-Straße 33 Bildungsstätte Linowsee e. V. 99734 Nordhausen Linowsee 1 Bundesländer: 16831 Reinsberg OT Linowsee Berufsgenossenschaft der · Baden-Württemberg Bauwirtschaft BG BAU Biker-Akademie Ministerium für Verkehr Hildegardstraße 29/30 Westernoher Straße 29a Dorotheenstraße 8 10715 Berlin 56477 Rennerod 70173 Stuttgart

Berufsgenossenschaft Energie Biker Union e. V. · Freistaat Bayern Textil Elektro Medienerzeugnisse Fuchstanzweg 19 Bayerisches Staatsministerium BG ETEM 65760 Eschborn des Innern, für Bau und Verkehr Gustav-Heinemann-Ufer 130 Odeonsplatz 3 50968 Köln Björn Steiger Stiftung 80539 München Stiftung bürgerlichen Rechts Berufsgenossenschaft für Gesund- Petristraße 12 · Berlin heitsdienst und Wohlfahrtspflege 71364 Winnenden Senatsverwaltung für Umwelt, BGW Verkehr und Klimaschutz Pappelallee 35-37 Robert Bosch GmbH Am Köllnischen Park 3 22089 Hamburg Robert-Bosch-Platz 1 10179 Berlin 70839 Gerlingen-Schillerhöhe

Jahresbericht 2018 DVR 81 · Brandenburg · Saarland Bundesverband Güterkraftverkehr, Ministerium für Infrastruktur Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Logistik und Entsorgung e. V. – BGL und Landesplanung Energie und Verkehr Breitenbachstraße 1 Henning-von-Tresckow-Straße 2-8 Franz-Josef-Röder-Straße 17 60487 Frankfurt 14467 Potsdam 66119 Saarbrücken Bundesvereinigung der Deutschen · Freie Hansestadt Bremen · Freistaat Sachsen Arbeitgeberverbände – BDA Senat für Inneres Staatsministerium für Wirtschaft, Breite Straße 29 Contrescarpe 22-24 Arbeit und Verkehr 10178 Berlin 28203 Bremen Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Bundesvereinigung der · Freie und Hansestadt Hamburg Fahrlehrerverbände e. V. – BVF Behörde für Inneres und Sport · Sachsen-Anhalt Alboinstraße 56 Johanniswall 4 Ministerium für Landesentwicklung 12103 Berlin 20095 Hamburg und Verkehr Turmschanzenstraße 30 · Hessen 39114 Magdeburg C Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landes­ · Schleswig-Holstein Continental AG entwicklung Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Büttnerstraße 25 Kaiser-Friedrich-Ring 75 Arbeit, Technologie und Tourismus 30165 Hannover 65185 Wiesbaden Düsternbrooker Weg 94 24105 Kiel · Mecklenburg-Vorpommern D Ministerium für Energie, Infra- · Freistaat Thüringen struktur und Digitalisierung Ministerium für Infrastruktur und Daimler AG Schlossstraße 6-8 Landwirtschaft Mercedesstraße 137 19053 Schwerin Werner-Seelenbinder-Straße 8 70332 Stuttgart 99096 Erfurt · Niedersachsen Degener Verlag GmbH Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Bundesministerium für Verkehr und Ikarusallee 34 Verkehr und Digitalisierung digitale Infrastruktur – BMVI 30179 Hannover Friedrichswall 1 Invalidenstraße 44 30159 Hannover 10115 Berlin DEKRA SE Handwerkstraße 15 · Nordrhein-Westfalen Bundesverband der freiberuflichen 70565 Stuttgart Ministerium für Verkehr und unabhängigen Sachverstän- Stadttor 1 digen für das Kraftfahrzeugwesen Deutsche Bahn AG 40219 Düsseldorf e. V. – BVSK Sicherheit (TQs) Menzelstraße 5 Karlstraße 6 · Rheinland-Pfalz 14467 Potsdam 60329 Frankfurt Ministerium für Wirtschaft, Ver- kehr, Landwirtschaft und Weinbau Bundesverband der Motorradfahrer Deutsche Beamtenversicherung AG Stiftsstraße 9 e. V. – BVDM c/o AXA Konzern AG 55116 Mainz Claudius-Dornier-Straße 5b Colonia-Allee 10-20 50829 Köln 51067 Köln

Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V. – BDO Reinhardtstraße 25 10117 Berlin

82 DVR Jahresbericht 2018 Deutsche Gesellschaft für Orthopä- Deutscher Jagdverband e. V. – DJV E die und Unfallchirurgie e. V. – DGOU Chausseestraße 37 Straße des 17. Juni 106-108 10115 Berlin ECCLESIA Versicherungsdienst 10623 Berlin GmbH Deutscher Kinderschutzbund e. V. Klingenbergstraße 4 Deutsche Gesellschaft für Verkehrs- DKSB 32758 Detmold medizin e. V. Bundesgeschäftsstelle c/o Institut für Rechtsmedizin Schöneberger Straße 15 etropolis Motorsport Arena der Universität Ulm 10963 Berlin Oschersleben GmbH Prittwitzstraße 6 Motopark Allee 20-22 89075 Ulm Deutscher Landkreistag 39387 Oschersleben Lennéstraße 11 Deutsche Gesetzliche 10785 Berlin Eugen-Otto-Butz-Stiftung Unfallversicherung – DGUV Krabbenburg 3 Glinkastraße 40 Deutscher Städte- und Gemeindebund 40723 Hilden 10117 Berlin Dezernat für Wirtschaft und Verkehr Marienstraße 6 Europäische Vereinigung für Unfall­ Deutsche Hochschule der Polizei 12207 Berlin forschung und Unfallanalyse e. V. DHPol EVU Zum Roten Berge 18-24 Deutscher Städtetag Berlin Ländergruppe Deutschland 48165 Münster Hausvogteiplatz 1 Am Flugplatz 4 10117 Berlin 23560 Lübeck Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB – DPolG Deutscher Verkehrsgerichtstag EvoBus GmbH Bundesleitung Deutsche Akademie für Mercedesstraße 127/6 Friedrichstraße 169/170 Verkehrswissenschaft e. V. 70327 Stuttgart 10117 Berlin Baron-Voght-Straße 106a 22607 Hamburg Deutsche Post AG F Charles-de-Gaulle-Straße 20 Deutsches Institut für Qualitäts­ 53113 Bonn förderung e. V. – DIQ F&T LaSiSe gGmbH Bismarckstraße 37 Auf der Koppel 100 Deutsche Verkehrswacht e. V. – DVW 66121 Saarbrücken 59379 Selm Budapester Straße 31 10787 Berlin Dittmeier Versicherungsmakler Fahrlehrerversicherung Verein a. G. GmbH Mittlerer Pfad 5 Deutsche Verkehrswissenschaftliche Kaiserstraße 23 70499 Stuttgart Gesellschaft e. V. – DVWG 97070 Würzburg Weißenburger Str. 16 Fahrschule Schobloch und 13595 Berlin Dräger Safety AG & Co. KGAa Sicherheitstraining Bodensee Revalstraße 1 Inselwiesen 1 Deutscher Gewerkschaftsbund 23560 Lübeck 88636 Illmensee DGB Bundesvorstand DWA Racing GmbH & Co. KG Fahrsicherheitszentrum Abt. Sozialpolitik Bramstedter Kirchweg 80 Baden Airpark GmbH & Co KG Henriette-Herz-Platz 2 27211 Bassum Victoria Boulevard E 100 10178 Berlin 77836 Rheinmünster

Jahresbericht 2018 DVR 83 Feuerwehr-Unfallkasse H K Niedersachsen – FUK Bertastraße 5 HUK-Coburg Kommunale Unfallversicherung 30159 Hannover Bahnhofplatz Bayern – KUVB 96450 Coburg Ungererstraße 71 FIZ – MTS GmbH 80805 München Forschungs- und Inovationszentrum „Mensch – Technik – Straßenverkehr“ I Kraftfahrer-Schutz e. V. – KS Staffelder Dorfstraße 19 Uhlandstraße 7 16766 Kremmen OT Staffelde Industrieverband Straßenausstat- 80336 München tung e. V. – IVSt FlixBus Dach GmbH Wielandstraße 6 Kraftfahrzeug-Überwachungsorga- Karl-Liebknecht-Straße 29 37441 Bad Sachsa nisation freiberuflicher Kfz-Sach­ 10178 Berlin verständiger e. V. – KÜS Institut für angewandte Zur Küs 1 Ford-Werke GmbH Verkehrspädagogik e. V. – avp 66679 Losheim am See Henry-Ford-Straße 1 Offenbornstraße 1 50735 Köln 58840 Plettenberg KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG forum fahrsicherheit – LGVF e. V. Institut für Rechtsmedizin der Heidenkampsweg 102 Sonnenweg 5 Universität München 20097 Hamburg 34576 Homberg Nußbaumstraße 26 80336 München Fraport AG L Frankfurt Airport Institut für Zweiradsicherheit e. V. 60547 Frankfurt ifz Landesverkehrswacht Gladbecker Straße 425 Baden-Württemberg e. V. FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH 45329 Essen Kesselstraße 38 Wintergartenstraße 4 70327 Stuttgart 01307 Dresden Instruktoren-Börse Drive & Ride Pferdemarkt 2 Landesverkehrswacht Hamburg e. V. 99994 Schlotheim Großmannstraße 210 G 20539 Hamburg

Gesamtverband der Deutschen J Landesverkehrswacht Versicherungswirtschaft e. V. – GDV Niedersachsen e. V. Wilhelmstraße 43/43 G JENOPTIK Robot GmbH Arndtstraße 19 10117 Berlin Opladener Straße 202 30167 Hannover 40789 Monheim am Rhein Gewerkschaft der Polizei – GdP Landesverkehrswacht Stromstraße 4 Nordrhein-Westfalen e. V. 10555 Berlin Friedenstraße 21 40219 Düsseldorf GTÜ – Gesellschaft für Technische Überwachung mbH Vor dem Lauch 25 M 70567 Stuttgart MAN SE Dachauer Straße 667 80995 München

84 DVR Jahresbericht 2018 Mecklenburgische R+V Allgemeine Versicherungen AG TÜV Rheinland Akademie GmbH Versicherungsgruppe Raiffeisenplatz 1 Alboinstraße 56 Platz der Mecklenburgischen 1 65189 Wiesbaden 12103 Berlin 30625 Hannover

Michelin Reifenwerke AG & Co. S U KGaA Michelinstraße 4 Saarland Versicherungen Unfallkasse Baden-Württemberg – 76185 Karlsruhe Mainzer Straße 32-34 UKBW 66111 Saarbrücken Augsburger Straße 700 Motor Presse Club e. V. – MPC 70329 Stuttgart Am Bornrain 4 SIGNAL IDUNA Gruppe 63589 Linsengericht Neue Rabenstr. 15-19 Unfallkasse Berlin 20354 Hamburg Culemeyerstraße 2 Motorpark am Wiehen GmbH 12277 Berlin Langenhegge 20 Sozialversicherung für Landwirt- 32361 Preußisch Oldendorf schaft, Forsten und Gartenbau Unfallkasse Hessen – UKH Weißensteinstraße 70-72 Leonardo-da-Vinci-Allee 20 Motorsport Events 34131 Kassel 60486 Frankfurt Tommy Strohmayer GmbH Mittlere Mühlstraße 15b SVG Consult für das Verkehrs­ Unfallkasse Nord – UK Nord 68766 Hockenheim gewerbe GmbH Seekoppelweg 5a Breitenbachstraße 1 24113 Kiel 60487 Frankfurt O Unfallkasse Nordrhein-Westfalen UK NRW Österreichischer Automobil-, T Sankt-Franziskus-Straße 146 Motorrad-und Touring Club 40470 Düsseldorf ÖAMTC TFR Fahrtechnik Akademie GmbH Generalsekretariat Straße zur Försterei Unfallkasse Rheinland-Pfalz Baumgasse 129 15806 Zossen OT Kallinchen UK RLP A-1030 Wien Orensteinstraße 10 Thüringer Fahrsicherheitszentrum 56626 Andernach ADAM OPEL AG OHG 65423 Rüsselsheim Am Ofenstein 26 Unfallkasse Saarland – UKS 99817 Eisenach Beethovenstraße 41 66125 Saarbrücken P TOTAL Deutschland GmbH Jean-Monnet-Straße 2 Unfallkasse Sachsen-Anhalt Provinzial Rheinland Versicherung AG 10557 Berlin Käsperstraße 31 Die Versicherung der Sparkassen 39261 Zerbst/Anhalt Provinzialplatz 1 TOYOTA Deutschland GmbH 40591 Düsseldorf Toyota-Allee 2 Unfallkasse Thüringen 50420 Köln Humboldtstraße 111 99867 Gotha R TÜV | DEKRA arge tp 21 GbR Wintergartenstraße 4 Unfallversicherung Bund und Bahn RTB GmbH & Co. KG 01307 Dresden Salvador-Allende-Straße 9 Schulze-Delitzsch-Weg 10 60487 Frankfurt 33175 Bad Lippspringe

Jahresbericht 2018 DVR 85 V ver.di – Vereinte Dienstleistungs­ W gewerkschaft VA Verkehrsakademie Holding Paula-Thiede-Ufer 10 Wabco Fahrzeugsysteme GmbH GmbH & Co. KG 10179 Berlin Am Lindener Hafen 21 Am Goldenen Feld 19 30453 Hannover 95326 Kulmbach Verein Deutscher Revisions- Ingenieure e. V. – VDRI Valeo Schalter und Sensoren GmbH c/o BG BAU Z Laiernstraße 12 Hildesheimer Straße 309 74321 Bietigheim-Bissingen 30519 Hannover Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. VBZ Nord GmbH Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr Franz-Lohe-Straße 21 Verkehrs- und Berufsbildendes mbH 53129 Bonn Zentrum Wuppermannshof 7 Dornierstraße 2 58256 Ennepetal Zentrum Kraftfahrwesen der 30179 Hannover Bundeswehr Verkehrsclub Deutschland e. V. – Hardter Straße 9 Verband für Sicherheit, Gesundheit VCD 41179 Mönchengladbach und Umweltschutz bei der Arbeit Wallstraße 58 VDSI 10179 Berlin ZF Friedrichshafen AG Schiersteiner Straße 39 Siemensstraße 4 65187 Wiesbaden Verkehrsinstitut Nord GmbH – VIN 49356 Diepholz Towerstraße 22 Verband der Automobilindustrie e. V. 25551 Hohenlockstedt Zweckverband kommunale Ver- VDA kehrssicherheit Oberpfalz – Behrenstraße 35 Verlag Heinrich Vogel ZV KVS Oberpfalz 10117 Berlin Springer Fachmedien München Liebengrabenweg 1 GmbH 92224 Amberg Verband der Internationalen Aschauer Straße 30 Kraftfahrzeughersteller e. V. – VDIK 81644 München Kirdorfer Straße 21 61350 Bad Homburg Versicherungskammer Bayern Maximilianstraße 53 Verband der Motorjournalisten e. V. 80530 München VdM Am Sonnenweg 54 Verwaltungs-Berufsgenossenschaft 70619 Stuttgart VBG Massaquoipassage 1 Verband der Technischen 22305 Hamburg Überwachungs-Vereine e. V. – VdTÜV Friedrichstraße 136 VITRONIC GmbH 10117 Berlin Hasengartenstraße 14 65189 Wiesbaden Verband Deutscher Verkehrs­ unternehmen – VDV Volkswagen AG Kamekestraße 37-39 Berliner Ring 2 50672 Köln 38440 Wolfsburg

86 DVR Jahresbericht 2018 DVR-Haushaltsübersicht*

Einnahmen 2018 Mitgliederbeiträge 697.775 € Zuwendung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Basisbetrag gemäß Bundeshaushalt 3.729.599 € Zuwendung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Kampagnen- u. Sondermittel 985.199 € Finanzbeitrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung - DGUV 7.750.000 € Finanzbeiträge anderer DVR-Mitglieder 865.260 € Sonstige Einnahmen 227.743 € insgesamt 14.255.576 €

Ausgaben 2018

Arbeitsprogramm einschließlich Referatskosten 12.986.494 € Zuwendung an andere 16.500 € Verwaltung 1.252.582 € insgesamt 14.255.576 €

Einnahmen 2018 in Prozent

Finanzbeiträge anderer Sonstige Mitglieder- Zuwendung des DVR-Mitglieder Einnahmen beiträge Bundesministeriums für Verkehr und 2 5 digitale Infrastruktur 6 Basisbetrag gemäß Bundeshaushalt

26

54

7

Zuwendung des Bundesministeriums Finanzbeitrag für Verkehr und der Deutschen Gesetzlichen digitale Infrastruktur Unfallversicherung – DGUV Kampagnen- u. Sondermittel

*vorbehaltlich der Prüfung des Jahresabschlusses

Jahresbericht 2018 DVR 87 Stand: Dezember 2013 (zuletzt geändert durch Beschluss der Mitgliederversammlung des DVR am 12.12.2013 in Bonn, eingetragen Satzung im Vereinsregister am 15.01.2014). Die verwendeten Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu begreifen und gelten ausdrücklich gleichermaßen für die männliche wie weibliche Form.

§ 1 Name, Sitz, Eintragung, Geschäftsjahr 3. Die Mitgliederversammlung kann Persönlich- c) die Genehmigung des Jahresabschlusses, 1. Der Verein führt den Namen keiten, die sich im Sinne der Zielsetzung des der zuvor von einem Wirtschaftsprüfer zu „Deutscher Verkehrssicherheitsrat“.­ Vereins besonders verdient gemacht haben, zu prüfen ist; 2. Der Verein hat seinen Sitz in Bonn. Ehrenmitgliedern­ ernennen. d) die Entlastung des Vorstands; 3. Der Verein ist in das Vereinsregister eingetra- e) die Festsetzung der Jahresbeiträge (§ 6 Abs. gen. § 5 Beendigung der Mitgliedschaft 1); 4. Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalen- 1. Die Vereinsmitgliedschaft wird durch Tod, Aus- f) die Genehmigung des Haushaltsplans für das derjahr. tritt oder Ausschluss beendet. kommende Geschäftsjahr (§ 9 Abs. 8); 2. Der Austritt aus dem Verein ist nur zum g) die Entscheidung über die Aufnahmeanträge § 2 Zweck des Vereins Schluss ­eines Geschäftsjahres möglich. Die neuer Mitglieder bei ablehnender Haltung des 1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Austritts­erklärung muss spätestens sechs Hauptausschusses (§ 4 Abs. 2); Unfallverhütung und der Verstärkung aller Monate vor Ablauf des Geschäftsjahres in h) die Entscheidung über die Berufung eines Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit schriftlicher Form erfolgen. Mitgliedes gegen den Ausschließungsbe- auf den Straßen in enger Zusammenarbeit 3. Ein Mitglied kann durch Beschluss des Vor- scheid des Vorstands (§ 5 Abs. 3); mit den zuständigen Behörden sowie allen an stands ausgeschlossen werden, wenn es: i) die Beschlussfassung über Satzungsänderun- dieser Zielsetzung interessierten Vereinigun- a) gegen die Bestimmungen dieser Satzung gen (Abs. 7); gen, Organisationen und sonstigen Stellen. verstößt, k) die Beschlussfassung über die Auflösung des 2. Der Verein sieht seine besondere Aufgabe in b) das Ansehen des Vereins oder seiner Organe Vereins (Abs. 7); der Zusammenfassung der Bemühungen aller gröblich schädigt oder den Zwecken des Ver- l) die Wahl von zwei Rechnungsprüfern. beteiligten Stellen, deren Selbständigkeit und eins zuwiderhandelt. 3. Die Einladungen zur Mitgliederversammlung Initiative nicht beeinträchtigt werden sollen, zu Der Ausschluss ist dem Mitglied schriftlich sind den Mitgliedern schriftlich unter Beifü- einem gemeinsamen, sinnvollen und wirksa- mitzuteilen. Binnen vier Wochen nach Zustel- gung der Tagesordnung vier Wochen vor der men Handeln. lung des Ausschließungsbescheides kann Versammlung zu übersenden. 3. Der Verein befasst sich in diesem Rahmen ins- das Mitglied durch eingeschriebenen Brief Anträge zur Tagesordnung oder Ergänzungen besondere mit Fragen der Verkehrserziehung Einspruch bei der Mitgliederversammlung der Tagesordnung müssen mindestens zwei und –aufklärung, der Verkehrstechnik, des einlegen. Über den Einspruch entscheidet die Wochen vor der Mitgliederversammlung in der Verkehrsrechts, der Verkehrsüberwachung und Mitgliederversammlung mit der einfachen DVR-Geschäftsstelle eingehen. Nicht fristge- der Verkehrsmedizin. Mehrheit der abgegebenen Stimmen. recht vorgelegte Anträge zur Tagesordnung Eine seiner Hauptaufgaben sieht der Verein § 6 Beiträge oder Ergänzungen der Tagesordnung können darin, für eine Harmonisierung der Maßnah- nur behandelt werden, wenn zwei Drittel der men in diesen Bereichen zu wirken. Außerdem 1. Alle Mitglieder mit Ausnahme der Ehrenmit- glieder haben einen Jahresbeitrag zu leisten, anwesenden Mitglieder zustimmen. gibt er finanzielle Unterstützung im Rahmen des Anträge auf Satzungsänderung müssen zwei § 58 Nr. 2 Abgabenordnung, wo es notwendig dessen Höhe die Mitgliederversammlung festsetzt. Über Anträge auf Beitragsbefreiung Monate vor der Mitgliederversammlung in der und sinnvoll ist. Eigene Aktionen betreibt er DVR-Geschäftsstelle eingehen. Sie sind in die nur aus besonderem Anlass. Er sieht bei der in begründeten Ausnahmefällen entscheidet der Hauptausschuss. Mitglieder, denen der Tagesordnung aufzunehmen. Wahrnehmung seiner Aufgaben die Wechsel- 4. Die Vertretung eines Mitglieds in der Mitglie- wirkungen zu anderen berührten Belangen, Hauptausschuss vollständige oder teilweise Beitragsbefreiung gewährt, haben in der derversammlung durch ein anderes, mit einer insbesondere zu regionalen, sozialen und zu schriftlichen Vollmacht versehenes Mitglied Umweltfragen. Der Verein widmet sich auch Mitgliederversammlung bei der Beschlussfas- sung über den Haushalt, bei der Genehmigung ist zulässig. der Forschung im Aufgabenbereich der Stra- 5. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfä- ßenverkehrssicherheit. des Jahresabschlusses und bei der Festset- zung des Jahresbeitrages kein Stimmrecht. hig, wenn mindestens ein Drittel sämtlicher § 3 Gemeinnützigkeit Vertreter dieser Mitglieder können nicht in den Mitglieder anwesend oder vertreten ist. 1. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. Vorstand gewählt werden. Bei Beschlussunfähigkeit ist vom Präsidenten mit Sitz in Bonn verfolgt ausschließlich und 2. Zur Deckung der für die Durchführung der binnen 30 Kalendertagen eine zweite Mitglie- unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne Vereinsaufgaben entstehenden Kosten, soweit derversammlung mit derselben Tagesordnung des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ diese nicht aus Mitteln nach Abs. 1 gedeckt einzuberufen. Diese ist ohne Rücksicht auf die der Abgabenordnung. sind, leisten die Mitglieder dem Verein jährli- Zahl der Erschienenen beschlussfähig; hierauf 2. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht che Finanzbeiträge. ist in der Einladung hinzuweisen. in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. 3. Der Bund leistet anstelle eines Finanzbei- 6. Jedes Mitglied mit Ausnahme der Ehrenmit- 3. Mittel des Vereins dürfen nur für die sat- trages im Rahmen der vorhandenen Mittel glieder hat eine Stimme. Die Beschlüsse der zungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Zuwendungen nach Maßgabe des Haushalts- Mitgliederversammlung werden mit einfacher Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus planes des Bundes und der haushaltsrecht­ Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst; Mitteln des Vereins. lichen Bestimmungen. Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen 4. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem gelten als nicht abgegeben. Zweck des Vereins fremd sind, oder durch § 7 Organe des Vereins 7. Beschlüsse über Satzungsänderungen und die unverhältnismäßig hohe Vergütungen begüns- Die Organe des Vereins sind Auflösung des Vereins bedürfen einer Mehr- tigt werden. a) die Mitgliederversammlung (§ 8); heit von drei Vierteln aller in der Mitglieder- b) der Vorstand (§ 9); versammlung anwesenden oder vertretenen § 4 Mitgliedschaft c) das Präsidium (§ 10); Mitglieder. 1. Mitglieder können alle an den Zielen des Ver- d) der Hauptausschuss (§ 11). 8. Den Vorsitz der Mitgliederversammlung führt eins interessierten Behörden, Unternehmen, der Präsident oder einer der Vizepräsidenten juristische Personen oder im Rechtsverkehr § 8 Mitgliederversammlung (§ 9 Abs. 3). Über die Versammlung ist eine anerkannte nicht rechtsfähige Personenverei- 1. Die Mitgliederversammlung ist mindestens Niederschrift anzufertigen und vom Sitzungs- nigungen werden. einmal im Jahr vom Präsidenten (§ 9 Abs. 3) leiter zu unterzeichnen. 2. Über Aufnahmeanträge, die schriftlich zu einzuberufen. Sie muss einberufen werden, stellen sind, entscheidet der Hauptausschuss. wenn mindestens ein Zehntel der Mitglieder § 9 Vorstand Seine Entscheidung ist dem Antragsteller dies schriftlich verlangt. 1. Der Vorstand soll aus 25 gewählten Personen schriftlich bekannt zu geben. Gegen die Ent- 2. Zu ihren Aufgaben gehören zu­züglich der Vorsitzenden der Vorstandsaus- scheidung des Hauptausschusses kann die a) die Wahl der Mitglieder des Vorstands, soweit schüsse nach § 13 Abs. 4 und zuzüglich der Mitgliederversammlung angerufen werden. sie nicht gemäß § 9 Abs. 1 benannt werden; benannten Mitglieder bestehen. b) die Entgegennahme des Jahresberichts;

88 DVR Jahresbericht 2018 Die Zahl der Mitglieder des Vorstands kann Vorstandsausschüsse, soweit der Hauptaus- c) die Entscheidung über die Aufnahmeanträge durch Beschluss der Mitgliederversammlung schuss nach Maßgabe von § 11 Abs. 5 nicht gemäß § 4 Abs. 2; über die Zahl von 25 gewählten Personen hin- oder nicht abschließend entscheidet, sowie d) die Entscheidung über die Anträge auf Bei- aus erweitert werden, wenn die Entwicklung die weiteren ihm vorbehaltenen Pflichten nach tragsbefreiung gemäß § 6 Abs. 1; der Mitgliederzahl des Vereins dies nahelegt. Maßgabe dieser Satzung. e) die Vorbereitung der Bestellung bzw. Abbe- Je ein Mitglied wird durch die Konferenz der Bei Beschlüssen über Zuwendungsmittel des rufung des Hauptgeschäftsführers und des Verkehrsminister der Länder und durch die Bundes ist dessen Zustimmung erforderlich Geschäftsführers. Darüber hinaus bereitet Konferenz der Innenminister der Länder und darüber hinaus zu berücksichtigen, dass der Hauptausschuss die Sitzungen des Vor- benannt. Zwei Mitglieder benennt die Deut- die Verwendung nach den im Zuwendungs- stands vor. Er trifft im Einzelfall kurzfristig sche Gesetzliche Unfallversicherung. bescheid vorgegebenen Voraussetzungen zu erforderliche Entscheidungen, über die er 2. Mit Ausnahme der gemäß Abs. 1 benannten erfolgen hat. den Vorstand in dessen nächster Sitzung Mitglieder wählt die Mitgliederversammlung Bei Beschlüssen über Zuwendungsmittel der informiert. die Mitglieder des Vorstands für die Dauer Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von jeweils 4 Jahren, gerechnet von ordentli- oder anderer Geldgeber ist deren Zustimmung § 12 Finanzausschuss cher Mitgliederversammlung zu ordentlicher erforderlich. 1. Der Vorstand bildet aus seiner Mitte einen Mitgliederversammlung. Die Wahl erfolgt in 9. Ständige Gäste sind der Leiter der zuständi- Finanzausschuss, der in der Regel von dem geheimer Abstimmung. Dabei hat jedes in gen Fachabteilung des für den Straßenverkehr von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversi- der Mitgliederversammlung anwesende oder zuständigen Bundesministeriums sowie der cherung benannten Vizepräsidenten geleitet vertretene Mitglied maximal so viele Stimmen, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwe- wird. wie Mitglieder des Vorstands zu wählen sind, sen. 2. Dem Finanzausschuss gehört eine von dem wobei jedoch jeweils nur eine Stimme pro Der Vorstand kann weitere ständige Gäste Leiter der für den Straßenverkehr zuständigen Kandidat vergeben werden kann. Gewählt berufen. Ständige Gäste nehmen an den Sit- Fachabteilung des zuständigen Bundesminis- sind diejenigen Kandidaten, die die meisten zungen des Vorstands mit beratender Stimme teriums benannte Person als Mitglied an. Stimmen erhalten. Hierbei reicht die relative teil. 3. Der Finanzausschuss bereitet die Beratung Mehrheit der Stimmen aus. des Vorstands über den Haushalt vor. Der 3. Der Vorstand wählt aus seiner Mitte den Vor- § 10 Präsidium Vorstand kann den Finanzausschuss ermäch- sitzenden und drei Stellvertreter, von denen Der Vorstand im Sinne des § 26 BGB besteht tigen, den Wirtschaftsplan des DVR zu verab- einer ein von der Deutschen Gesetzlichen aus dem Präsidenten und den drei Vizepräsi- schieden. Unfall­versicherung benanntes Mitglied ist. denten. Der Verein wird gerichtlich und außergericht- § 13 Weitere Vorstandsausschüsse Der Vorsitzende des Vorstands führt die 1. Der Vorstand bildet für die Dauer seiner Bezeichnung „Präsident“. lich jeweils durch zwei Mitglieder des Präsidi- ums gemeinsam vertreten. Amtszeit (§ 9 Abs. 2) zur Vorbereitung der Die Stellvertreter des Vorsitzenden führen die Beschlüsse und zur fachlichen Beratung des Bezeichnung „Vizepräsident“. § 11 Hauptausschuss Vorstands und des Hauptausschusses Vor- 4. Der Vorstand entscheidet mit einfacher 1. Der Vorstand bildet aus seiner Mitte den standsausschüsse, die nach Bedarf zu ihrer Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Stimm- Hauptausschuss, der aus neun stimmberech- Beratung sachverständige Persönlichkeiten berechtigt sind die gewählten Vorstandsmit- tigten Personen und einem Vertreter der Aus- hinzuziehen können. glieder (Abs. 2) und die benannten Vorstands- schussvorsitzenden, den diese aus ihrer Mitte 2. Die Vorstandsausschüsse dienen dazu, beson- mitglieder (Abs. 1 S. 3). benennen, besteht. dere fachliche Expertise bereit zu stellen. 5. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn zwei Ihm müssen der Präsident, die Vizepräsiden- 3. Die Vorstandsausschüsse geben sich eine Fünftel seiner stimmberechtigten Mitglieder ten und eines der von den Bundesländern Geschäftsordnung, die der Zustimmung des anwesend sind. benannten Mitglieder des Vorstands (§ 9 Abs. Vorstands bedarf. Bei Beschlussunfähigkeit ist innerhalb von 1 S. 3) angehören. 4. Die Vorsitzenden der Vorstandsausschüsse vier Wochen eine neue Sitzung mit gleicher Der Präsident ist Vorsitzender des Haupt­ gemäß Abs. 1 werden durch ihre Berufung Tagesordnung einzuberufen, die ohne Rück- ausschusses, die Vizepräsidenten vertreten zu Mitgliedern des Vorstands mit beratender sicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder ihn. Stimme. beschlussfähig ist; hierauf ist in der Einladung 2. Die Amtsdauer des Hauptausschusses ent- hinzuweisen. spricht derjenigen des Vorstands (§ 9 Abs. 2 S. 1). § 14 Hauptgeschäftsführer 6. Scheidet ein gewähltes Mitglied des Vorstands 3. Der Hauptausschuss ist beschlussfähig, wenn 1. Der Hauptgeschäftsführer führt die während seiner Amtsperiode aus, so kann fünf seiner stimmberechtigten Mitglieder Beschlüsse der Mitgliederversammlung, des die Mitgliederversammlung einen Nachfolger anwesend sind. Die dem Hauptausschuss Vorstands und des Hauptausschusses aus, lei- wählen. Sofern es sich um ein benanntes angehörenden benannten Mitglieder des Vor- tet die Geschäftsstelle und führt die laufenden Mitglied des Vorstands handelt, kann nach stands können sich durch das jeweils andere Geschäfte des Vereins. Hierzu gehören auch Maßgabe des Abs. 1 ein Nachfolger benannt benannte Mitglied (§ 9 Abs. 1 S. 3) vertreten die Einstellung und Entlassung von Mitarbei- werden. lassen. Scheidet ein gewähltes Mitglied des tern. 7. Die Haftung des Vorstands ist auf Vorsatz und Hauptausschusses oder der dem Hauptaus- 2. Der Hauptgeschäftsführer wird durch den grobe Fahrlässigkeit beschränkt. schuss angehörende Ausschussvorsitzende Geschäftsführer vertreten. 8. Der Vorstand hat die Aufgabe, über die grund- während seiner Amtsperiode aus, so beruft § 15 Auflösung sätzlichen Maßnahmen zu beschließen, die für der Vorstand einen Nachfolger. Handelt es die Erreichung der Zwecke des Vereins (§ 2) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins sich bei dem Ausscheidenden um ein benann- oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke erforderlich sind. tes Mitglied (§ 9 Abs. 1 S. 3), so benennt die Insbesondere obliegen dem Vorstand fällt das Vermögen des Vereins an eine juris- zuständige Stelle einen Nachfolger. tische Person des öffentlichen Rechts oder a) die Aufstellung des Haushaltsplans und des 4. Der Hauptausschuss hat die Aufgabe, die Arbeitsprogramms; eine andere steuerbegünstigte Körperschaft Entscheidungen zu treffen, die für die laufende zwecks Verwendung zur Förderung der Unfall- b) die Beschlussfassung über die Verwendung Arbeit der Geschäftsstelle als Grundlage not- der dem Verein zur Verfügung stehenden verhütung. wendig sind. Der Beschluss über die Auswahl der Körper- Mittel; Vorbehaltlich weiterer Aufgabenübertragun- c) die Bildung des Hauptausschusses; schaft bedarf der Zustimmung des Bundes- gen durch den Vorstand gehören hierzu insbe- ministers der Finanzen und darf erst nach d) die Berufung und Abberufung des Haupt­ sondere geschäftsführers und des Geschäftsführers Einwilligung des zuständigen Finanzamtes a) die Entscheidung über die Empfehlungen ausgeführt werden. auf Vorschlag des Hauptausschusses; der Vorstandsausschüsse, soweit es sich um e) die Berufung der Vorstandsausschüsse, dring­liche Angelegenheiten handelt; ihrer Vorsitzenden und ihrer Mitglieder; b) erforderliche Umschichtungen im Rahmen f) die Entscheidung über die Empfehlungen der des beschlossenen Haushalts;

Jahresbericht 2018 DVR 89 90 DVR Jahresbericht 2018 Jahresbericht 2018 DVR 91 Herausgegeben von: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. Auguststraße 29 D - 53229 Bonn T +49(0)228 40001-0 F +49(0)228 40001-67 E [email protected] www.dvr.de

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