Der SPD Bundestags- Newsletter Für Mittelfranken 01
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Der SPD Bundestags- Newsletter für Mittelfranken 01 Themen dieser Ausgabe: 75. JAHRESTAG DER BEFREIUNG VON AUSCHWITZ: Bundestag gedenkt am 29. Januar im Beisein des israelischen Präsi- denten Reuven Rivlin der Opfer des Nationalsozialismus. ABSCHIED NACH 14 JAHREN: Martin Burkert verlässt den Bundestag und wechselt zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. VERSANDHANDELSVERBOT FÜR RX-ARZNEIMITTEL: Petitionsausschuss des Bundestages berät über ein Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel. UMGANG MIT NITRATEN: In Deutschland ist zu viel Nitrat in den Böden. Die Landwirtschaft soll zur Anpassung an die Verschärfung des Düngerechts eine Milliarde Euro erhalten. Herausgeber: Der Newsletter Plenum ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich, Gabriela Heinrich und Carsten Träger. Für den Inhalt sind die Mandatsträger verantwortlich. Die aktuellen Datenschutzbestimmungen finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten der Abgeordneten. Der Newsletter enthält Links zu anderen Websites. Diese Verlinkungen sind in der Regel als solche gekennzeichnet. Die Abgeordneten haben keinen Einfluss darauf, inwieweit auf den verlinktenWebseiten die geltenden Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Thema der Woche Sitzungswoche vom 27.01. bis 31.01.2020 „Wir vergessen nicht, was geschehen ist“ Vor 75 Jahren befreiten sowjetische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz. Der Bundestag hat deshalb am 29. Januar im Beisein des israelischen Präsiden- ten Reuven Rivlin der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. „Dass ein israelischer Präsident die schmerzhaften Schritte der Erinne- rung gemeinsam mit einem Deut- schen geht, dass ein israelischer Prä- sident an diesem Tag in diesem Hause spricht, im Herzen unserer Republik, das erfüllt mich mit tiefer Demut“, wür- digte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Geste Rivlins, im Bun- destag zu sprechen. „Wir gedenken der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der slawischen Völker, die Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, der Präsident des Bundesrates, Dietmar Woid- zu ,Untermenschen‘ degradiert wur- ke, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sei- den, der Zwangsarbeiterinnen und ne Frau Elke Büdenbender, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Bundesver- fassungsgerichtes Andreas Voßkuhle applaudieren bei der Gedenkveranstaltung an die Opfer Zwangsarbeiter, der Kriegsgefange- des Nationalsozialismus dem Präsidenten des Staates Israel, Reuven Rivlin. nen und aller dem Hungertod Ausge- Bild: © Deutscher Bundestag / Marco Urban lieferten“, hatte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Gedenkstun- Dass das Erinnern heute so wichtig ist nun ein Leuchtturm geworden für de eröffnet. „Wir erinnern an die aus ist wie je machte Steinmeier eindring- demokratische Verantwortung, Libera- politischen Gründen oder religiösen lich klar. „Wir waren uns einig über die lismus und moderate Kräfte“, so Riv- Motiven Verfolgten und Ermordeten, Lehren der Vergangenheit und eine lin. „Die ganze Welt richtet ihren Blick an diejenigen, die sich mutig dem Erinnerungskultur, die es gemeinsam auf Deutschland“, sagte er. „Deutsch- NS-Regime widersetzten, die ihre zu pflegen galt“, sagte er. „Ich wünsch- land darf hier nicht versagen. Wenn Menschlichkeit bewahrten und das mit te, ich könnte mit Überzeugung sa- Deutschland bei diesem Versuch dem Leben bezahlten. Wir erinnern an gen: Wir Deutsche haben verstanden. scheitert, wird er überall in der Welt das Leid von Homosexuellen, an die Doch wie kann ich das sagen, wenn zum Scheitern verurteilt sein. Wenn Menschen mit Behinderungen und an Hass und Hetze sich ausbreiten?“ Juden hier nicht frei leben können, das Schicksal der als ,Asoziale‘ Aus- werden sie nirgendwo auf der Welt gestoßenen. Wir denken auch an all Präsident Rivlin verwies auf die her- angstfrei leben können.“ jene, die dem Tod zwar entkommen ausragende Bedeutung Deutschlands konnten, aber seelisch zerbrochen für die Erinnerung an den Holocaust Unsere Verantwortung hat keinen sind. Und an die Nachkommen, die und den Kampf gegen Antisemitis- Schlusspunkt. Wir vergessen nicht – bis heute vom Trauma des Holocaust mus. „Derselbe Staat, der der Schre- und kämpfen dafür, dass sich Ähnli- gezeichnet sind.“ cken der freien Welt geworden war, ches nie wiederholt. Newsletter-Ausgabe 01 | 2020 2 www.spd.de Gabriela Heinrich | Wahlkreis Nürnberg Nord [email protected] 030 - 227 758 44 www.gabriela-heinrich.de facebook.com/heinrichgabriela Verabschiedung von Martin Burkert Die vergangene Sitzungswoche hatte für uns mittelfränkische Bundestagsabgeord- nete auch ein wehmütiges Ereignis: Nach mehr als 14 Jahren im Bundestag verlässt uns Martin Burkert, unser geschätzter Kollege aus dem Wahlkreis Nürnberg-Süd, da das Mandat zeitlich nicht mit seinem neuen Amt als stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu vereinbaren ist. Zum Abschied im Bundestag gab es viele Ansprachen, viele Umarmungen und es wurden auch feuchte Augen gesehen. Das langjährige Wirken von Martin als Verkehrspolitiker – vie- le Jahre davon als Vorsitzender des Verkehrsausschusses – wurde par- teiübergreifend gewürdigt. Das mach- ten auch die vielen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fraktionen und hochrangige Gäste wie der SPD-Frak- tionsvorsitzende Rolf Mützenich deut- lich. Letzterer dankte Martin auch im Namen der ganzen Fraktion für seinen langjährigen Einsatz. In Mittelfranken hat Martin viel be- wegt und steht hinter zahlreichen für die Region wichtigen Verkehrspro- den Schienenverkehr und den öffentli- höfe und Schienenanlagen erneuern. jekten – bis hin zum Lärmschutz vor chen Personennahverkehr einsetzen. Und natürlich kann damit auch vor Ort. Gleichzeitig hat er als Vorsitzen- Ort in neue Vorhaben investiert wer- der der Landesgruppe Bayern in der Die vergangene Sitzungswoche war den. Für die kommenden Jahre hat SPD-Bundestagsfraktion die bayeri- auch mit Martins letzter Rede im Bun- die SPD 4,6 Milliarden Euro zusätzlich schen SPD-Bundestagsabgeordneten destag verbunden. Es war ein guter für den kommunalen Schienenverkehr zusammengehalten. Auch wir Mittel- Anlass und Abschluss, denn es ging herausgeholt – auch dazu hat Martin franken bedanken uns an dieser Stelle um die Novelle des Gemeindever- beigetragen. nochmal ganz herzlich bei Martin. kehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG). Für die kommunale Schieneninfra- Lieber Martin, ich wünsche Dir auch Wir werden Dich vermissen – in Nürn- struktur stellen wir damit 6,6 Milliarden im Namen von Martina und Carsten berg, in Mittelfranken und in Berlin! Euro bis einschließlich 2025 zur Ver- für Deine neue Tätigkeit bei der EVG Gleichzeitig wünschen wir ihm im neu- fügung. Allein in diesem Jahr verdop- allen nur erdenklichen Erfolg! en Amt natürlich alles Gute. Er gehört peln wir die Mittel auf 665 Millionen der Gewerkschaft bereits seit 39 Jah- Euro. Damit lassen sich alte Bahnstre- ren an und wird sich auch weiterhin für cken wieder reaktivieren und Bahn- Newsletter-Ausgabe 01 | 2020 3 www.spd.de Martina Stamm-Fibich | Wahlkreis Erlangen [email protected] 030 - 227 774 22 www.stamm-fibich.de facebook.com/martina.stammfibich Petitionsausschuss befasst sich mit Versandverbot für verschrei- bungspflichte Arzneimittel Wie ein Verbot rechtssicher umgesetzt werden soll, vermochten weder der Petent noch sein pharmakundiger Anwalt zu erklären. Es wird aller Voraussicht nach kein Versandhandelsverbot für verschrei- bungspflichtige Medikamente geben (Rx-Versandhandels-Verbot). Dies schien bei der öffentlichen Anhörung der Petition von Pharmaziestudent Benedikt Bühler allerdings nicht je- der wahrhaben zu wollen. Rechtlich ist ein Verbot praktisch unmöglich, wie Gesundheitsminis- ter Jens Spahn feststellte. Wirklich wünschenswert ist es aber für uns ebenfalls nicht, da Patienten durch- aus vom Versandhandel profitieren. Inwieweit den deutschen Patientin- nen und Patienten mit einem gene- So gestand auch Minister Spahn sind diese aber keine Gefahr für her- rellen Verbot gedient wäre, konnte bereitwillig ein, dass es im Gesund- kömmliche Apotheken. Viel mehr er- vonseiten des Petenten nicht schlüs- heitsministerium seit Jahren ver- gänzt das Angebot der Versandapo- sig ausgeführt werden. säumt wurde Studien zur Preisbin- theken die bestehenden Strukturen dung in Auftrag zu geben. Dies sei und bietet neue Möglichkeiten, ge- Studie soll Klarheit bringen nun geschehen. rade für chronisch kranke Patienten. Wir hoffen nun, dass das Ministeri- Ungewiss ist derzeit welche anderen um zeitnah Schritte einleitet um die Hierbei ist es aber genauso wichtig, Regelungen in Betracht kommen, um bestehende Ungleichbehandlung zu dass wir dafür Sorge tragen, dass die wohnortnahe Apothekenversor- beenden. auch Medikamente aus dem Ver- gung zu stärken und die bestehende sandhandel genauso bedenkenlos Inländerdiskriminierung deutscher Eine faire Versorgung eingenommen werden können. Ge- Apotheken zu beenden. Ein mög- gewährleisten rade Temperaturschwankungen bei liches Verbot von Boni auf Rx-Arz- der Lieferung von Medikamenten, neimittel wurde bereits vom EuGH Für uns ist wichtig, dass die flächen- die nicht strengen Regularien – wie gekippt. Gleichzeitig widersetzt sich deckende Versorgung in Deutsch- der verpflichtenden Einhaltung ei- die Union den Vorschlägen zu einem land nicht gefährdet wird. Bei einem ner Kühlkette – unterliegen, sind Rx-Boni-Deckel aus der SPD-Bun- Anteil der Versandapotheken am ein Problem, dem