DER SPIEGEL Jahrgang 1999 Heft 28
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Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung 12. Juli 1999 Betr.: St. Petersburg, Mikrochips, Bluthandel isweilen ist für Berichterstatter Bdie Grenze zwischen Teilhabe und Teilnahme an Ereignissen nicht klar zu ziehen. Diese Erfahrung machte SPIEGEL-Reporter Jürgen Neffe, 43, einmal mehr, als er in St. Petersburg die ausgelassenen und ausschweifenden Feste rund um die Sommersonnenwende beobachtete. Auf der Datscha eines neureichen Russen konnte er sich dem unent- N. IGNATIEV / NETWORK / AGENTUR FOCUS / NETWORK AGENTUR N. IGNATIEV wegt kredenzten Wodka nicht ent- Neffe, Dolmetscherin Reiser auf der Newa ziehen und mußte tüchtig Bruder- und Schwesterschaft trinken. Dolmetscherin Sonia Reiser ließ der Gastgeber gar nicht erst auf die Party, und Neffe mußte mit deutlichen Gesten die offensiven An- gebote weitgehend unbekleideter – wohl vorab schon pauschal bezahlter – Damen abwehren: „Immerhin konnte ich ihnen klarmachen, daß ich Hemd und Hosen an- behalten wollte.“ Als die turbulente Feier in den frühen Morgenstunden zum Ende kam und die Gesellschaft ermattet zur Ruhe ging, legten Neffe und Fotograf Nikolai Ignatjew doch noch ihre Kleidung ab – sie setzten sich in die Sauna und sprangen anschließend in das erfrischende Wasser eines angrenzenden Sees. Neffe: „So etwas nennt man ein reinigendes Bad, glaube ich“ (Seite 134). eit 30 Jahren schon kämpft der Halbleiterhersteller AMD in den USA gegen den Sübermächtigen Konkurrenten Intel – jetzt wird eine neue Runde eingeläutet, allerdings nicht im Silicon Valley, sondern in Sachsen. Im Dresdner Stadtteil Wilschdorf hat AMD die modernste Chip-Fabrik Europas gebaut. Obwohl die hochempfindliche Anlage derzeit gerade angefahren wird, durfte SPIEGEL- Wissenschaftsredakteur Jürgen Scriba, 34, streng vermummt das Allerheiligste betreten – den penibel staubfrei gehaltenen „Reinraum“. Einfach war das nicht: „Erst als die AMD-Leute erfuhren, daß ich früher selbst als Halbleiterphysiker in derartigen Anlagen gearbeitet habe, ließen sie mich rein“ (Seite 154). luthändler Josef Stava, 49, Bhat Wohnsitze im Tessin, in der Karibik und in Tschechien. Nach Deutschland mag er nicht mehr reisen – hier liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor. Stava gilt als Schlüsselfigur einer mil- lionenschweren Schmiergeld- affäre um das Bayerische Rote Kreuz (BRK). Nachdem der SPIEGEL schon mehrfach über S. DÖRING / VISUM PLUS 49 Stava, Krach, Mascolo die mutmaßlich kriminellen Machenschaften beim BRK-eigenen Blutspendedienst berichtet hatte, konnten die Redakteure Wolfgang Krach, 36, und Georg Mascolo, 34, Kontakt zu Stava aufnehmen. Der empfing die SPIEGEL-Leute rund 90 Kilometer südlich von Prag auf seinem Schloß Bechyn¤. Dort packte Stava – sich selbst keines Vergehens bewußt – über das lukrative Geschäft mit Blutprodukten aus. Seine früheren deutschen Partner belastete er dabei schwer: „Die wollten alles immer in bar“ (Seite 34). Im Internet: www.spiegel.de der spiegel 28/1999 3 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Jugend ’99 – die pragmatische Generation...... 94 Deutsche Rapper artikulieren die Ängste und Wünsche der 99er................................... 100 Gemeinsam gegen Brüssel Seite 22 Jugend-Aufbruch vor 100 Jahren ................... 102 Der scheidende Wettbewerbskommissar Interview mit Heike Makatsch Karel Van Miert räumt auf: Die Düssel- und zwei Teenagern über Karrierestrategien und Konsum..................... 104 dorfer WestLB soll rund 1,6 Milliarden Die US-Jugend im Konkurrenzkampf Mark angeblich unerlaubte Subventionen um Aufstiegschancen und Geld ..................... 107 zurückzahlen. Van Miert stellt damit das deutsche System der öffentlich-rechtlichen Deutschland Banken in Frage. Doch Kanzler Gerhard Panorama: Neue Forderungen Schröder und die Länderchefs verweigern von Zwangsarbeitern / Brüssel den Gehorsam. Der neue Kom- Ex-Verfassungsschutzchef untergetaucht......... 17 missionspräsident Romano Prodi, so die Europa: Bonner Fehden mit Brüssel ............... 22 M.-S. UNGER Hoffnung, könnte die Entscheidung gegen Prodis neue Kommission................................. 25 Prodi, Schröder die Bank wieder zurücknehmen. Die EU will Bangemann anklagen .................. 26 Guido Westerwelle über das Verhalten der FDP im Fall Bangemann ................................. 27 Bonn/Moskau: Profitiert die Mafia vom Datenaustausch der Sicherheitsbehörden?...... 30 CDU: Rentenkampagne fürs Sommerloch ....... 33 Seite 30 Affären: Interview mit Josef Stava, dem Kron- Schilys riskanter Datendeal zeugen im bayerischen Blutspendeskandal ...... 34 Zum gemeinsamen Kampf Umzug: Wie ein Beamter Bonn für den gegen die Russenmafia hat Verlust der Regierung entschädigte................. 40 Hauptstadt: Wo sind die Mauerreste?............ 42 Innenminister Schily Moskauer Sparkassen: Teures Mißmanagement Sicherheitsbehörden und Ge- in Mannheim................................................... 48 heimdienstlern Daten aus deut- Mittelstand: Unternehmer wollen schen Kriminal-Computern am Wiederaufbau im Kosovo verdienen ......... 50 versprochen. Der jüngst unter- Asyl: Nur noch wertfreie Lageberichte zeichnete Deal könnte mehr vom Auswärtigen Amt?................................... 52 schaden als nützen. Experten Unternehmen: Unis für Jung-Manager .......... 56 befürchten, daß die Fahndungs- Kirche: Bistumsblätter in der Krise ................ 62 Wie die Diözese Stuttgart Infos aus Deutschland auf einen Chefredakteur feuerte........................... 64 direktem Wege bei den Hinter- Städtebau: Deutsche Bank plant männern des organisierten AFP / DPA ein neues Stadtviertel in Frankfurt ................. 66 Verbrechens landen. Schwarzmarkt-Razzia in Moskau Kommunalwahlen: Veto gegen Fünfprozentklausel ......................................... 67 Minister: Watschenmann Jürgen Trittin.......... 68 Wirtschaft Trends: IG Metall fordert vorzeitige SAP setzt aufs Internet Seite 78 Verhandlungen / Daimlers Schlappe in der „Das Internet verändert die Welt noch stärker, als wir es erwarten konnten“, sagt SAP- Telekommunikation / Boom bei Billigreisen ... 71 Geld: Was kommt nach der Sommer-Rallye? / Chef Hasso Plattner im SPIEGEL-Gespräch. Der erfolgreiche Softwarekonzern muß Der Aufstieg der WCM-Aktie ......................... 73 sich anpassen, er will seine Strategie ganz auf das Internet ausrichten. Autoindustrie: Die fetten Jahre sind vorbei ... 74 Touristik: Preussag mutiert zum Reisekonzern 76 Software: SPIEGEL-Gespräch mit SAP-Chef Hasso Plattner über die Zukunft des Internet und die Strategie seines Unternehmens .......... 78 Post: Das Briefmonopol wankt....................... 81 Showdown auf Mallorca Seite 88 Arbeitsmarkt: Wirtschaftswunder in Spanien.. 82 Thomas Gottschalk wagt sich Medien mit Hunderten von „Wetten, daß…?“-Helfern nach Mallor- Trends: Milliardenpoker um Bundesliga- Rechte / „Marienhof“ im Kino ....................... 85 ca. Der Ballermann-Trip ist Fernsehen: Action-Rolle für Esther Schweins / logistisches Abenteuer und TV-Zuschauer akzeptieren Werbepausen......... 86 teurer Testfall für die Frage: Vorschau......................................................... 87 Wieviel Kommerz verträgt TV-Shows: „Wetten, daß …?“ wagt sich die ZDF-Show? Erstmals nach Mallorca ................................................. 88 helfen Sponsoren im großen Fotografen: Hat ein angesehener Stil bei der Finanzierung. Bildjournalist junge Kollegen betrogen?.......... 91 „Mallorca war eine Schnaps- idee“, kritisiert Gottschalks Gesellschaft Regisseur. An neuen Vermark- Szene: Britische Mode-Schmuggler ACTION PRESS ACTION tungskonzepten wird allerdings narren Boutiquebesitzer / Das Lexikon der Werbesprüche ...................... 93 Gäste Joop, Schiffer, Gastgeber Gottschalk längst gearbeitet. Folklore: Der Gipsy-Pop der V¤ra Bílá ......... 109 6 der spiegel 28/1999 Sport Radsport: Frankreich feiert den Dopingsünder Richard Virenque............. 112 Schwimmen: Sandra Völker hat sich von Franziska van Almsick emanzipiert............... 114 Ausland Panorama: Interview mit dem serbischen Oppositionsführer Zoran Djindjiƒ / Nordirland – Die Entwaffnung der IRA ......... 117 USA: Der Wahlkampf des George W. Bush.... 120 Kosovo: Das Kinder-Massaker ...................... 124 Der Kampf der Bundeswehr um Recht und Ordnung................................. 126 Die Aufgaben deutscher Polizisten ................ 128 Montenegro: Nest des Widerstands.............. 129 Afrika: Interview mit Ruandas AFP / DPA Verteidigungsminister Paul Kagame über Hinterbliebene mit Bildern der Opfer von Bela Crkva den Waffenstillstand für den Kongo .............. 130 China: Ketzerei im Internet .......................... 133 Rußland: Weiße Nächte in St. Petersburg ..... 134 Terror-Orgie im Kosovo Seite 124 Spiegel des 20. Jahrhunderts Ein Massengrab bei Bela Crkva mit sieben Kinderleichen belastet die Belgrader Das Jahrhundert des Kapitalismus: Führung schwer vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal. Überlebende des einst Japan in der Krise...................................... 139 Standpunkt: Yasuhiro Nakasone über wohlhabenden Dorfes berichten von der Tötungsorgie der Serben. die Zukunft seines Landes ......................... 148 Wissenschaft + Technik Prisma: Legebatterien vor der Schließung? / Ersatz für havarierten Röntgensatelliten......... 151 USA: Vorteil für Bush Seite 120 Prisma Computer: Internet-Kurse für Senioren / Mangelhafte Suchmaschinen ........ 152 Der texanische Gouverneur Computer: Wer baut den schnellsten Chip?... 154 George W. Bush, Sohn des SPIEGEL-Gespräch mit Jerry Sanders, früheren