Die Kommandanten Des Jüdischen Ghettos in Theresienstadt

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Die Kommandanten Des Jüdischen Ghettos in Theresienstadt Gabriele Anderl Die Kommandanten des jüdischen Ghettos In Theresienstadt. Ein Werkstattbericht* Alle drei Kommandanten des jüdischen portationsexperimenten - den Zwangs­ Ghettos in Theresienstadt, Siegfried verschickungen nach Nisko bei Lublin SeidI (November 1941 bis Juli 1943), im Oktober 1939 und den Deportatio­ Anton Burger (Juli 1943 bis Februar nen im Frühjahr 1941 - wurde in Wien 1944) und Kar! Rahm (Februar 1944 die Technik der Transportvorbereitung bis Anfang Mai 1945) stammten aus entwickelt, wie sie später n:üt gewissen Niederösterreich und waren bereits vor zeitlichen und örtlichen Modifikationen dem März 1938 der NSDAP beigetre­ im gesamten ,Reichsgebiet" und auch ten. Rahm und Burger waren nach dem in den von Deutschland besetzten bzw. "Anschluß" Österreichs längere Zeit in dominierten Gebieten Europas zur An­ der von Adolf Eichmann aufgebauten wendung kam. Eichmanns Mitarbeiter Wiener Zentralstelle für jüdische Aus­ verwerteten ihre Erfahrungen als hand­ wanderung beschäftigt, und auch Seidl lungsreisende "Experten für Deportati­ gehörte zum "Eichmann-Stab". In Wien onsfragen" . wurden nach dem "Anschluß" zunächst Einige österreichische "Judenspezia­ die Methoden der maximalen bürokra­ listen" aus der Zentralstelle gelangten tischen Rationalisierung bei der Ver­ zu besonders trauriger Berühmtheit: treibung der jüdischen Bevölkerung er­ der aus Wolfsberg in Kärnten stam­ dacht. Aufgrund der dabei erzielten ,Er­ mende Franz Novak etwa, im Eichmann­ folge' der Zentralstelle wurde diese zum Referat im Reichssicherheitshauptamt Modell für ähnliche Einrichtungen in (RSHA) in Berlin während der Depor­ Berlin und Prag. Bei den ersten De­ tationen für die Beschaffung der Trans­ portmittel, die Zusammenstellung der Fahrpläne und die Bereitstellung des • Dieser Beitrag bas!ert auf einem Refe­ Begleitpersonals verantwortlich; der in rat, das die Autotin !m November 1991 auf Rohrbrunn im Burgenland geborene, einem Sympos!um in Theresienstadt/Tere­ noch heute unbeschadet in Syrien Je- zin gehalten hat. F 0 rum. 540-582 ÖZG 4{1992 563 bende Alois Brunner ("Brunner I"), kommandanten überblicksartig darzu­ der die Verschickung von - konserva­ stellen, auf ihre Tätigkeit in Theresien­ tiv geschätzt - etwa 130.000 Juden stadt kann hier nur oberflächlich einge­ aus Österreich, Griechenland, Frank­ gangen werden.3 reich und der Slowakei in die Todesla­ Dr. Siegfried Seidl4 wurde 1911 in der ger im Osten organisierte.1 niederösterreichischen Kleinstadt Tulln Da das jüdische Ghetto in There­ geboren. Sein Vater, ein Friseurmeister, sienstadt (anders als die anderen Kon­ war seit 1915 kriegsvermißt. Siegfried zentrationslager) unmittelbar der Pra­ Seidl besuchte die Volksschule in Tulln, ger Zentralstelle für jüdische Auswan­ die Mittelschule in Klosterneuburg und derung (später Zentralamt zur Regelung Horn und studierte nach der Matura der Judenfrage in Böhmen und Mähren) zunächst drei Semester an der rechts­ und in weiterer Linie dem Eichmann und staatswissenschaftlichen, dann Ge­ Referat IV-D-4 (IV-B-4) im RSHA un­ schichte und Deutsch an der philo­ terstand, ist es naheliegend, daß die sophischen Fakultät der Universität "Eichmann-Leute" auch der Verwaltung Wien. Seidl erklärte in seinem Pro­ des "jüdischen Siedlungsgebiets" ihren zeß, er habe sein erstes Studium we­ Stempel aufdrückten und erprobte Mo­ gen finanzieller Schwierigkeiten aufge­ delle - mit gewissen, durch die Bedin­ ben und sich durch Gelegenheitsarbei­ gungen eines geschlossenen Lagers er­ ten über Wasser halten müssen. Er forderlichen Abänderungen - zur An­ war als Nachhilfelehrer und von Herbst wend ung brachten. Zu den Grundpfei­ 1932 bis Mai 1933 als Heizer im Wie­ lern ihrer Arbeitsweise gehörte die In­ ner Bundeskanzleramt tätig. Seine Mut­ strumentalisierung des jüdischen 01'­ ter, die dort arbeitete, habe ihm zu ganisationsapparatesj in Theresienstadt diesem Posten verholfen. SeidI war be­ wurde eine sogenannte jüdische Selbst­ reits 1930 der NSDAP (Mitgliedsnum­ verwaltung errichtet. In Wien waren mer 300738), 1931 der SA, und im Mai die jüdischen Funktionäre bereits in 1932 der 11. SS-Standarte (SS-Nummer der Phase der forcierten "Auswande­ 460106) beigetreten. Bei der SS über­ rung" in fataler Weise in die Organisie­ nahm er die Funktion eines Geldverwal­ rung der Vertreibung eingebunden wor­ ters im Sturm und erreichte bis zum den: "Die Verflechtung (... ) der jüdi­ Verbot der NSDAP in Österreich im schen Stellen mit der Gestapo im Alt­ Jahr 1933 den Dienstgrad eines SS­ reich, mit den ,ZentralstelIen' in Öster­ Oberscharführers. Vor Gericht nannte reich und Böhmen und Mähren war fest­ er als Motive für seinen Eintritt in gefügt und fraglos längst vor dem Be­ die Partei "die wirtschaftlichen Verhält­ ginn der allgemeinen Deportation ein­ nisse" und den "Wunsch der Vereini­ gespielt", schreibt H.G. Adler.2 gung des Deutschen Volkes". Auch sei Im folgenden beschränke ich mich er von "bekannten Hochschülern" be­ darauf, die Lebensläufe der drei Lager­ einAußt worden, Antisemitismus habe 564 ÖZG 4/1992 Forum,540-582 keine Rolle gespielt. Seidl gab an, keine in der Gesu.chspriifste/le Marbu.rg be­ SA-Uniform getragen zu haben, weil faßt. In Reichenburg an der Save ließ er" sich eine solche nicht habe leisten er ein französisches Kloster räumen und können. Vor Gericht beteuerte er, nach als Lager einrichten.5 Zwischen den dem Verbot der NSDAP in Österreich Einsätzen in Posen und Marburg be­ die Beitrittszahlungen eingestellt und suchte Seidl Koloniallehrgänge in Ber­ auch mit dem Putsch im Juli 1934 nichts lin sowie an der italienischen Koloni­ zu tun gehabt zu haben. Er habe in die­ alschule in Rom und promovierte an ser Zeit sogar ein von einem anderen der Universität Wien zum Doktor der Mitglied der 11. SS-Standarte geplantes Philosopie.6 Attentat - die Sprengung der Vorwärts Vom Eichmann-Referat im RSHA AG - für welches er den Sprengstoff wurde Seidl im Herbst 1941 mit der habe beschaffen sollen, durch die Er­ Einrichtung eines jüdischen Ghettos in stattung einer Anzeige verhindert. Theresienstadt beauftragt. Anfang Juli Nach dem "Anschluß" wurde Seidl 1943 wurde er als Lagerkommandant bei der U. SS-Standarte zunächst abgelöst und nach Bergen-Belsen ver­ Fürsorgereferent, dann Sturmbannadju­ setzt. In seinem Prozeß sprach er von tant mit dem Dienstgrad eines Haupt­ "KaltsteJlung" und führte seine Ab­ scharführers. Nachdem er von Septem­ berufung auf sein "zu wenig schar­ ber 1938 bis Ende 1939 als Werk­ fes Verhalten" sowohl gegenüber den schutzwachführer bzw. stellvertretender ihm unterstellten SS-Leuten wie ge­ Werkschutzleiter bei den Flugmotoren­ genüber der jüdischen Lagergemein­ werken Austro-Fiat in Wien Florids­ schaft zurück. Seine Versetzung sei er­ dorf beschäftigt gewesen war, kam er folgt, nachdem sich ein SS-Mann mit -- nach eigenen Angaben im Rahmen einem Fleischhauer aus der Umgebung der allgemeinen Musterung durch das betrunken und er den Vorfall nicht sei· Wehrbezirkskommando - Ende Dezem­ ner vorgesetzten Dienststelle gemeldet ber 1939 zum Inspekteur der Sicher­ habe. Dieter Wisliceny, einer der wich· heitspolizei in \Vien, von dort weiter tigsten Mitarbeiter Eichmanns, der bei zum Eichmann-Referat im RSHA in den Nürnberger Prozessen als Zeuge der Berlin und im Januar 1940 zum Si· Anklage auftrat, bezeichnete Seidis Be­ cherheitsdienst (SD) Leitabschnitt Pü­ ziehungen zu Eichmann als "schlecht sen. Dort leitete er bis Ende 1940 die und gespannt". Eichmann habe Seidl Gesu.chspriifste/le beim Amt für die Um­ nur gehalten, weil er ein guter Organisa­ siedlung der polnischen Bevölkerung. tor gewesen sei.7 Der Posten in Bergen­ Mit Umsiedlungen - diesmat der slo­ Belsen soll, so Seidl, ursprünglich für wenischen Bevölkerung der"Unterstei­ Anton Burger vorgesehen gewesen sein. ermark" - war Seidl auch im Rah­ In Bergen-Belsen oblag Seidl die sicher­ men seiner darauffolgenden, von April heitspolizeiliche Aufsicht über die dort bis Oktober 1941 währenden Tätigkeit internierten Juden aus sog. Feindstaa- F 0' um. 540- 582 ÖZG 4/1992 565 ten und neutralen Ländern. Im März sienstadt und Auschwitz) weiterdepor­ 1944 gelangte Seidl über Mauthausen tiert und ermordet, die übrigen fronten mit der \Vehrmacht nach Budapest, bis zur Ankunft der Roten Armee ,in wo er zum Einsatzkommando 5 abge­ Wien und Niederösterreich. stellt wurde. Als Leiter des Außenpo­ Beim Herannahen der Front setzte stens in Debrecen gehörte er zu dem von sich Seidl Anfang April 1945 mit der Adolf Eichmann und dessen Stellvertre­ Außenstelle des SEK nach Niederöster­ ter Dieter Wisliceny geleiteten Sonder­ reich ab, kehrte aber im Sommer 1945 einsalzkommando (SEK). SeidIs Tätig­ auf der Suche nach seiner Familie nach keit umfaßte die Zusammenziehung der Wien zurück und bat Dr. Emil Tuch­ für die Deportation vorgesehenen J u­ mann, den Leiter des jüdischen Gesund­ den in Ghettos und Lagern sowie die heitswesens in Wien während der letz­ Beschlagnahmung jüdischer Vermögen. ten Jahre der NS-Herrschaft, um Hilfe. Wie aus Zeugenaussagen hervorgeht, Dieser veranlaßte unverzüglich Seidis wohnten Seidl und seine Mitarbeiter Verhaftung. Seidl wurde vom Wiener mitunter peitschenschwingend der Ver­ Landesgericht im Oktober 1946 zum ladung von Juden in die Deportati­ Tode verurteilt und im Februar des onszüge bei. darauffolgenden Jahres gehängt. Im Juli 1944, als die Evakuierung Der Staatsanwalt nannte Seidl, des­ der Juden aus den ungarischen Provin­ sen sadistisches Verhalten gegenüber zen nahezu abgeschlossen war, wurde den Juden in seinem Einflußbereich Seidl zum Stellvertreter des
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