UID 1989 Nr. 22, Union in Deutschland

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UID 1989 Nr. 22, Union in Deutschland CDU-Informationsdienst Union in Deutschland Mö© Bonn, den 13. Juli 1989 22/89 Bundeskanzler Helmut Kohl: Wir wollen Verständigung mit dem polnischen Volk Zur gegenwärtigen Diskussion über die Rechtslage Deutschlands erklärt Bun- HEUTE AKTUELL deskanzler Helmut Kohl: • Beschäftigung Die Staats- und völkerrechtlichen Grundlagen unse- Anhaltende Besserung auf dem rer Außen- und Deutschlandpolitik stehen nicht zur Arbeitsmarkt. Seite 3 Disposition. Namens der Bundesregierung habe ich diese Grundlagen in zahlreichen Regierungserklä- • Präsidium: rungen und allgemeinen Berichten zur Lage der Keine politische Zusammen- Nation im geteilten Deutschland immer wieder arbeit mit radikalen Parteien. Seite 4 bekräftigt. Die deutsche Frage bleibt rechtlich und politisch offen. • Bundesregierung Die Deutschlandpolitik sowie unsere Politik gegen- Rudolf Seiters: Bilanz der über den Staaten Mittel- und Osteuropas bleiben Regierungsarbeit. Seite 5 bestimmt durch • Berlin • das Grundgesetz für die Bundesrepublik Rot-radikales Regierungsbünd- Deutschland, nis in Bonn wäre eine andere Republik. Seite 9 • den Deutschlandvertrag, • den Moskauer und den Warschauer Vertrag von • Kommunen 1970, (Fortsetzung auf Seite 2) Neue Baunutzungsverordnung verabschiedet: Weniger Spiel- hallen, mehr Dachgeschoß- Aufforderung zur Diskussion wohnungen. Seite 11 Im grünen Teil dieser Ausgabe finden Sie als • Altersversorgung Dokumentation den Antrag des Bundesausschus- Die Renten sind wieder sicher. ses an den 37. Bundesparteitag „Moderne Par- Seite 14 teiarbeit in den 90er Jahren" im vollen Wortlaut. • Öffentlichkeitsarbeit Antragsschluß für den Bundesparteitag in Bre- Materialien für Ihre Aktionen men ist der 14. August 1989. im Sommer. Seite 15 Seite 2 • UiD 22/1989 AUSSEN- UND DEUTSCHLANDPOLITIK (Fortsetzung von Seite 1) dürfen nicht in einen künstlichen Gegen- • das Viermächteabkommen von 1971, satz zueinander gebracht werden. Vor • den Grundlagenvertrag mit der DDR dem Hintergrund der bitteren histori- von 1972, schen Erfahrungen von Deutschen und Polen liegt es im Interesse beider Völker, • die Briefe zur deutschen Einheit, daß Frieden und Recht eine unauflösli- • die gemeinsame Entschließung des che Einheit bilden. Deutschen Bundestages vom 17. Mai 1972, der alle Fraktionen — CDU/CSU, In wenigen Wochen gedenken wir des SPD und FDP — zugestimmt haben, Überfalls der nationalsozialistischen Gewaltherrscher auf Polen, durch den • die einschlägigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. der Zweite Weltkrieg ausgelöst wurde. Dieser Krieg hat unendliches Leid über Wer die fortbestehenden Rechte und Ver- die Völker gebracht. Im deutschen antwortlichkeiten der Vier Mächte in Namen und von deutscher Hand ist bezug auf Deutschland als Ganzes und gerade auch dem polnischen Volk Furcht- Berlin in Frage stellt, rührt nicht zuletzt bares angetan worden. Wir wollen und an den Voraussetzungen für die Freiheit dürfen dies nicht vergessen — und eben- und Sicherheit Berlins. Die Bundesregie- sowenig dürfen wir vergessen, daß später rung hat solchen Bestrebungen daher von Polen Schlimmes an Deutschen stets eine klare Absage erteilt. Wer umge- geschehen ist. Dies alles soll nicht ver- kehrt bereits die Betonung von Rechts- drängt werden, aber wir wollen daraus standpunkten für praktische Politik im lernen. Denn welchen Sinn soll es haben, Interesse des Zusammenhalts der Nation wenn wir gegeneinander aufrechnen — und der Einheit Deutschlands hält, der wie dies einige hüben wie drüben immer lenkt — ungewollt — von der Tatsache noch tun? ab, daß Freiheit, Menschenrechte und Wir wollen Verständigung zwischen dem Selbstbestimmung Kern der deutschen deutschen und dem polnischen Volk, wie Frage sind. wir dies auch mit Frankreich und Israel Die Freiheitsinteressen des polnischen erreicht haben. Das ist unsere Pflicht, und deutschen Volkes lassen sich nicht und es entspricht auch der Sehnsucht bei- auseinanderdividieren. Der gegenwärtige der Völker. Die Zeit ist reif für eine dau- politische und gesellschaftliche Wandel erhafte Aussöhnung. • in Staaten des Warschauer Paktes eröff- net die historische Chance zur Verwirkli- chung der Menschenrechte für alle jene Europäer, denen sie in den vergangenen In Versmold: Jahrzehnten verweigert wurden — und Die Dokumentation „Unsere Verantwor- damit auch für alle Deutschen. tung für die Schöpfung" (Antrag des Bun- Die Bundesregierung ist fest entschlos- desvorstands zur Umwelt- und Energiepo- sen, diese Chance zu nutzen. Unser Ziel litik an den 37. Bundesparteitag) im grü- bleibt — wie Konrad Adenauer es einmal nen Teil der UiD-Ausgabe 21/89 ist auch ausgedrückt hat —: In einem freien und in unserem Versandzentrum in 4804 Vers- geeinten Europa ein freies und geeintes mold, Postfach 1328, zu beziehen. Deutschland. Bestell-Nr.: 5176 Mindestabnahme: 50 Exempl. Die Darlegung der Staats- und völker- Preis pro Mindestabnahme: 13,50 DM rechtlichen Lage und das Bemühen um zuzügl. MwSt. eine Politik der Verständigung mit Polen BESCHÄFTIGUNG UiD 22/1989 • Seite 3 entlastung und erwartet vor dem Hinter- Anhaltende grund des kräftigen Wirtschaftswachs- tums, steigender Unternehmensinvestitio- Besserung auf dem nen und der hohen Kapazitätsauslastung der Industrie für die kommenden Monate Arbeitsmarkt eine weitere Stärkung dieses Trends. Sie appelliert an alle Betriebe, das jetzt Die positive Entwicklung auf dem anlaufende Sonderprogramm der Bun- Arbeitsmarkt setzt sich zur Jahres- desregierung zur Beschäftigung von mitte ungebrochen fort. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen zu nutzen, um auch Arbeitslosen im Juni ist gegenüber für diesen Personenkreis die Arbeits- dem Vorjahr um 216.000 auf 1.915.000 marktchancen zu verbessern. • nochmals zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf die Erwerbspersonen insgesamt, ist gegen- über Juni 1988 von 7,5 auf 6,7 Prozent Pressestimmen gesunken; auf die abhängigen Erwerbspersonen bezogen ist sie von Im Sog der Konjunktur 8,3 auf 7,4 Prozent zurückgegangen. Die Konjunktur steht unter Dampf wie Die Jugendarbeitslosigkeit sank gegen- noch nie in diesem Jahrzehnt. Die Perso- über dem Juni des Vorjahres um 26,5 Pro- nalreserven sind ausgereizt, immer mehr zent und liegt nun so niedrig wie seit 1980 Unternehmen müssen zusätzliche Mitarbei- nicht mehr. Die ohnehin schon niedrige ter einstellen. Die Kurzarbeit spielt prak- Kurzarbeiterzahl hat gegenüber dem Vor- tisch keine Rolle mehr, sie ist in vielen jahresmonat nochmals kräftig um 31 Pro- Branchen ähnlich gering wie zu Beginn der zent abgenommen; Kurzarbeit verliert siebziger Jahre. Im Schlepptau der ausge- gesamtwirtschaftlich gesehen mehr und zeichneten Wirtschaftslage hat sich der mehr an Bedeutung. Beschäftigungsaufbau beschleunigt: Der- zeit liegt die Zahl der Erwerbstätigen um Die Beschäftigung tendiert demgegen- mehr als 300.000 über dem Vorjahres- über verstärkt nach oben. Die Zahl der stand. Ausschlaggebend ist, daß die Indu- Erwerbstätigen lag im Juni bei 27,530 strie wieder ihre Belegschaften ausweitet. Millionen um 316.000 höher als ein Jahr Von dieser Entwicklung profitieren die zuvor. Die zunehmende Nachfrage nach Arbeitslosen, denn im zweiten Monat hin- Arbeitskräften schlägt sich auch in der tereinander liegt die Arbeitslosenzahl unter steigenden Zahl der offenen Stellen nie- der magischen Zwei-Millionen-Marke. der. Ende Juni waren bei den Arbeitsäm- tern rund 256.000 offene Stellen gemel- Handelsblatt det; 27,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt wurden im ersten Halb- Unter die Schwelle jahr 1989 rund 1.086.000 Stellen neu Im zweiten Monat wird nun die „Zwei- gemeldet; gegenüber dem gleichen Vor- Millionen-Schwelle" auf dem Arbeitsmarkt jahreszeitraum ist dies eine Steigerung unterschritten. Das mildert kein einziges um 10,6 Prozent. Arbeitslosenschicksal, aber es signalisiert Bundesminister Hans Klein, Sprecher der einen Trend. Endlich schlägt sich die boo- Bundesregierung: Die Bundesregierung mende Konjunktur auch in den Nürnberger begrüßt die fortschreitende Arbeitsmarkt- Statistiken, zwar noch bescheiden, aber Seite 4 • UiD 22/1989 PRÄSIDIUM Keine politische Zusammenarbeit mit radikalen Parteien Das Parteipräsidium der CDU, das am Kommunisten, den Grünen/Alterna- 3. Juli 1989 unter Vorsitz des Partei- tive Liste, den Republikanern, den vorsitzenden, Bundeskanzler Helmut Nationaldemokraten und der Deut- Kohl, tagte, faßte nachstehenden schen Volksunion ab. Beschluß zum Verhältnis der CDU zu radikalen Parteien: Q Dies gilt für die Bundes-, Landes- und Kommunalebene. •1 Die CDU lehnt jede Vereinbarung über eine politische Zusammenarbeit El Die Landesverbände der CDU und jede Koalition mit links- und werden aufgefordert, die Einhaltung rechtsradikalen Parteien wie z. B. den dieses Beschlusses sicherzustellen. dauerhaft nieder. Ganz kühne Optimisten platze angeboten, sondern verstärkt auch errechnen sogar, daß die zwei Millionen im im verarbeitenden Gewerbe. Auftragslage Jahresdurchschnitt unterschritten werden und Bestellreserven, die anhaltende Nach- könnten, obwohl hier eine gewisse Skepsis frage aus dem Inland und aus dem Aus- angebracht ist. Der niedrigste Stand im land sprechen dafür, daß sich die positiven Jahresdurchschnitt nach 1982 wird 1989 Beschäftigungsimpulse fortsetzen werden. allemal erreicht. Die Welt Frankfurter Allgemeine Zeitung Arbeitsmarktimpulse Ohne Sommerloch? Der Arbeitsmarkt profitiert jetzt zuneh- Auch der frühzeitige Ferienbeginn in eini- mend von den anhaltend lebhaften kon- gen Bundesländern und das Ende zahlrei- junkturellen Auftriebskräften. In der Wirt- cher Ausbildungsverhältnisse haben den schaft
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