Namen, Die Kaum Einer Kennt. Denk´Ich an Polen in Der Nacht
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2 1 0 2 R E B O T K O AKADEMISCHE MZeiOtschN riftAdeTsSKaBrteLllveÄrbaTndTesER katholischer deutscher Studenten- AM vereine KV • 124. Jahrgang • Nr. 8 Namen, die kaum einer kennt. Denk´ich an Polen in der Nacht ... Titelthema 228 Hauptausschuss und Vorort 2012/2013 Fuchsentagung 2012 Aktiventag in Marl EDITORIAL Liebe Kartellbrüder, liebe Leserinnen und Leser! Ein Redakteur soll- Außerdem gibt es etwas Erfreuliches mitzuteilen: Der Aktiven - te nicht zu r Schwer - tag, der am 16. September 2012 zum zweiten Mal tagte, hat mut neigen. Den- den Katholischen Studentenverein Markomannia in Münster noch kann ich mich zum Vorort gewählt. Die Redaktion wird alles zu seiner Unter - nicht einer An wand - stützung tun. Heute können wir die aktiven Kartellbrüder, die lung dazu erweh - für das kommende Jahr Mitverantwortung für die Geschicke des ren, wenn ich über Verbandes übernommen haben, schon in Wort und Bild vor - den gerade am 16. stellen. September 2012 zu Ende gegangenen Hauptausschuss nach - Diskussionswürdig ist ein Beitrag dreier Mitglieder des Alther - denke. Was ist passiert? Der KV-Rat hatte den Antrag gestellt, renbundsvorstandes, die vorschlagen, unser Prinzip Religion für das nächste Jahr 20.000 Euro mehr zu bewilligen, damit wir konkreter zu fassen und es stattdessen mit Christentum zu um - die „Akademischen Monatsblätter “ im Jahr ihres 125-jährigen schreiben. Bestehens wieder repräsentativer drucken könnten. Die über - Besonders aufmerksam machen möchte ich überdies auf das wältigende Mehrheit der Aktiven lehnten das ab, ohne dass Geistliche Wort, das sich u.a. mit der Frage befasst, ob AIDS als recht deutlich wurde, warum sie dagegen war. Ich will über die eine Strafe Gottes angesehen werden darf. Gründe nicht spekulieren, aber soviel ist sicher, unser Ver - bandsorgan ist in seiner Existenz gefährdet. Denn schon dieses Schließlich gibt es noch zu berichten, dass die Auseinanderset - Jahr konnten wir mit den 80.000 Euro im Etat die zehn Exem - zungen innerhalb der Deutschen Burschenschaft, die allen Kor - plare, die üblicherweise erscheinen, nur durch die Umstellung porationsverbänden schaden können, weiter gehen. Einen auf anderes Papier und Format sowie dank der Spenden einiger Kritiker innerhalb der DB, Christian Becker, schloss die Bur - Kartellbrüder publizieren. schenschaft der Raczecks in Bonn aus. Er hatte die Initiative Wenn die AM untergehen, dann ist das stärkste Band, dass die „Burschenschafter gegen Neonazis “ gegründet und öffentlich KVer miteinander verbindet, abgeschnitten. Auch eine Redu - rechtsradikale Tendenzen innerhalb einiger Korporationen sei - zierung der Erscheinungsweise nimmt den AM nicht nur ihre nes Verbandes angeprangert. Sein Bundesbruder Norbert Weid - einzigartige Aktualität innerhalb der Verbandszeitschriften, son - ner, der Schriftleiter der „Burschenschaftlichen Blätter “, hatte dern schwächt ferner eben dieses Band nachhaltig. Darüber ihn verklagt, u.a. die Behauptung zu unterlassen, Weidner sei sollten sich die Ablehner des Antrags bewusst sein, übrigens einer der Köpfe der rechtsextremen Bewegung, die aus Bur - auch, dass die Einnahmen des KV zu mehr als 90% von den schenschaftern, NPD und Kameradschaften bestehe. Darüber Alten Herren stammen. hatten wir geschrieben. Besagter Prozess ging zu Beckers Für das Jubiläumsjahr hatten sich die Redakteure schon eini - Gunsten aus. Vermutlich ist das letzte Kapitel dieses die Grund - ges ausgedacht und erste Vorarbeiten begonnen. Jetzt stellt festen der DB erschütternden Streits noch nicht geschrieben sich die Frage, wofür sie sich die Mühe gemacht haben. Wer und eine Spaltung oder der Ausschluss einiger Mitglieder des etwas zur Rettung der AM tun will, der kann die Redaktion ideell Verbands, darunter der Raczecks, denkbar, wie die Süddeut - (Leserbriefe, Diskussion mit Kartellbrüdern und Bundesbrüdern, sche Zeitung am 17. September 2012 meinte. Wir werden einschließlich der Aktiven) und finanziell (Konto: 2 006 268 016, sehen, und wenn sich Neues tut, darüber informieren. Pax-Bank Köln, BLZ 370 601 93, Stichwort AM, Kontoinhaber ist die KV-Kultur- und Sozialstiftung. Eine Spendenquittung wird Wie immer bleibe ich in Hoffnung auf Eure Unterstützung in ausgestellt ) unterstützen. Auch die Vermittlung von Werbung schwierigen Zeiten für die AM in den AM würde uns helfen. In der kommenden Ausgabe werde ich mich eingehender über Euer die weitere Zukunft unserer Verbandszeitschrift äußern. Noch einige Worte zur heutigen Ausgabe: Unser Titelthema ist ein synoptischer Essay zu den Beziehungen zwischen Deutschland und Polen. Auf die Reaktion der Leser - schaft ist die Redaktion schon jetzt gespannt. IMPRESSUM Akademische Monatsblätter Herausgeber: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Löhr, c/o KV-Sekretariat. Kommissionsvertrag: Verband alter KVer e.V., KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Hülsstr. 23, 45772 Marl, Telefon (02365) 5729020, Telefax (02365) 5729051, [email protected]. Anzeigenverwaltung: KV-Sekretariat, Anschrift wie oben. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20. Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag, Paderborn. Die AM werden im Rahmen der Verbandszugehörigkeit allen Kartellangehörigen ohne besondere Bezugsgebühr geliefert. Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P), Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse, August-Peter Gräff, Hans-Joachim Leciejewski, Reinhard Nixdorf, Gregor Selbach. Koordination/Satz: Nicole Eichendorf. Die Akademischen Monatsblätter erscheinen zehnmal im Jahr. Es wird gebeten Manuskripte an die oben genannte E-Mail-Adresse zu senden. Die Redaktion setzt das Einverständnis zu etwaigen Kürzungen und redaktionellen Änderungen voraus. Die mit Namen versehenen Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Die Beiträge sind grundsätzlich in ehrenamtlicher Mitarbeit geschrieben. Der Abdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet. Hinweis nach § 4 Abs. 3 PD-SVD. Gegen das übliche Verfahren der Anschriften-Weitergabe durch die Deutsche Post AG kann der Zeitschriftenempfänger jederzeit Widerspruch beim KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, einlegen. ISSN 0002-3000; Internet-Adresse: www.kartellverband.de / [email protected] / Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet. Auflage 15.000. Titelbild: © wikipedia; Ausgabe: 9/2012: Auslieferung: 14. November 2012 226 AM 124/8 AUS DEM INHALT 242 240 250 Aus dem Inhalt 228 Namen, die kaum einer kennt. Denk´ich an Polen in der Nacht ... 235 Wie ein Feind schlägt“ , so habe ich dich geschlagen mit harter “Züchtigung, wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden (Jer 30,14) 237 KV bietet großes Kino 240 Vorstellung des neuen Vorortes 2012/13 242 Konkret werden Umbenennung des Prinzips Religion in Christentum 244 Fuchsentagung 2012 246 Kahlschlag nicht mit mir 249 Ein Epocheneinschnitt 250 Das Elend des römischen Zentralismus? 255 Vergleichbar KONTAKTE KV-Sekretariat Postfach 20 01 31 45757 Marl Tel.: 0 23 65 / 57 290-10 Fax: 0 23 65 / 57 290- 51 KV-Gremien sind über das KV-Sekretariat erreichbar. Damian Kaiser Annette Seiffert Christian Maspfuhl Thomas Schmöller Nicole Eichendorf Geschäftsführer Stellvertretende Geschäftsführerin Homepage Digitale Registratur AM/Seminare 0 23 65 / 57 290-11 0 23 65 / 57 290-15 0 23 65 / 57 290-12 0 23 65 / 57 290-14 0 23 65 / 57 290-13 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] AM 124/8 227 TITELTHEMA Namen, die kaum einer kennt. Denk´ ich an Polen in der Nacht ... von Siegfried A. Koß (Gro-Lu) ie Vertreibung von etwa 20 Millionen Deutschen 1945 und in der frühen Nachkriegszeit aus Süd- Dosteuropa wie aus Deutschland östlich der Oder und der Görlitzer Neiße verursachte – wen wundert’s? – schwer - ste Traumata. Es waren nicht nur Psychotraumata. Nach der Vertreibung glaubten Gynäkologen, dass eine Frau bei einer Gruppenvergewaltigung nach etwa der 15. Tat tödlich verblutet. Vertreibung geschieht – im Unter - schied zur Flucht – unter Androhung /Anwendung physi - scher Gewalt durch die Vertreibenden. Die etwa zwölf Millionen aus Ostdeutschland Vertriebenen wurden de - zimiert. Jeder Zehnte kam um. a i d e p i k i w Das Empfangsgebäude des Breslauer Hauptbahnhofs heute, ein typisches Werk des deutschen Historismus aus der Zeit vor 150 Jahren © 228 AM 124/8 TITELTHEMA Namen, die kaum einer kennt. Denk´ ich an Polen in der Nacht ... AM 124/8 229 TITELTHEMA Fato profugi Was manche nicht mehr wissen: Die großen Vertrei - bungen der Jahre 1945 und 1946 aus den deutschen Ost - gebieten fanden statt unter der polnischen Regierung der Nationalen Einheit , die aus Teilen der sowjetisch orientier - ten Provisorischen Regierung (Lubliner Komitee) und auch aus bürgerlichen Exilpolitikern gebildet war. Polen war da - mals erst im Ansatz sowjeti - siert. Die Sowjetisierung Po- lens hatte einen prozessualen a Charakter. Ihr Tempo beschleu- i d e nigte sich ab den Parlaments - p i k wahlen von 1947, die die i w kommunistische Polnische Ar - beiterpartei gewann. 1948 © vereinigte sie sich mit der So - Flüchtlingstreck 1945 zialistischen Partei zur Polni - schen Vereinigten Arbeiter- partei. Es begann nun eine verschärfte Reglementierung Politik erklärt sich, dass Polen schüs sen des Parlaments ge- Jahr des Mauerbaus 1961 er - von Wirtschaft und Gesell - sich 1949 integrierte in den hörte damals der Ausschuss hielt die Gesamtdeutsche Par - schaft, die eine Verfolgung sowjetisch dominierten,