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Ausstellungen zum Thema Projekte und Bildungsangebote Weitere Geschichten und „20 Jahre Friedliche zum Thema „20 Jahre Friedliche Informationen Revolution“: Revolution“: Weitere Geschichten der fünf Interview- partner und eine Liste mit Links wie Berlin Webportale www.stiftung-aufarbeitung.de findet ihr Jubiläumskinder – Die DDR und die Friedliche www.deinegeschichte.de auf SPiESSER.de, Webcode: @revolution. Revolution im „kulturellen Gedächtnis“ der 1989 www.friedlicherevolution.de geborenen ostdeutschen Jugend www.arbeitundleben.de Berlin Schülerprojekt: Wir sind das Volk – Wir sind spezial Die Berliner Mauer – Die Jahre der Absurdität ein Volk – Akteure und Orte der Friedlichen Impressum www.photography-now.com Revolution www.deutsche-gesellschaft-ev.de Mauerfälle – Fotoausstellung zum 20-jährigen Das SPiESSER-Spezial entstand in Zusammenarbeit mit Jubiläum des Mauerfalls am 9. november 2009 Leipzig dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und www.defa-spektrum.de (Video-)Befragung von Zeitzeugen aus DDR- der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Opposition (1945-1989), internetpräsentation Open Air und Plakatausstellung: www.archiv-buergerbewegung.de „Da war mal was…“ www.der-flix.de 20 Jahre Friedliche Revolution – Literaturprojekt „Montag“ 2008/2009 Spurensuche Ost. Revolution in Potsdam www.akademieleipzig.de – Orte_Zeugnisse_Blicke www.erinnerungslabor.de Hamburg Wettbewerb: 1989 – images of Change Open-Air-Ausstellung auf dem Alexanderplatz www.eustory.de Friedliche Revolution 1989/90 Herausgeber: SPiESSER – die Jugendzeitschrift www.havemann-gesellschaft.de Gießen Projektleitung: Anja neufert Wanderausstellung von Schülern für Schüler: Redaktion: Robert Kaak, Jörg Flachowsky, Julia Karnahl Leipzig „20 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Autoren: Verena Bartels, Louisa Frintert, Cindy Kunath, Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Einheit – Als die Flüchtlinge aus der DDR Felix Scheidl, Katja Schmieder, Björn urbansky (Zeitstrahl) Leipzig über die Geschichte von Teilung und nach Gießen kamen“ Fotos: Klaus Gigga, Foto Rainer Eppelmann: Bundesstiftung Einheit, Diktatur und Widerstand in der www.lkgi.de Aufarbeitung/Barbara Seyerlein, Foto Annette Schavan: sowjetischen Besatzungszone und der DDR Bundesministerium für Bildung und Forschung www.hdg.de Hof Gestaltung und Satz: Maik Wankmüller Schülerwettbewerb anlässlich des Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution 20. Jahrestages der Friedlichen Revolution www.runde-ecke-leipzig.de www.stadt-hof.de Crimmitschau/Plauen/Zwickau Rheinland-Pfalz „Weg der Friedlichen Revolution“ Bildungsveranstaltungen: Gewendete Leben – www.martin-luther-king-zentrum.de Die Friedliche Revolution in ihren biografischen Auswirkungen Mödlareuth www.eapfalz.de „Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute ihre Ausreise…“ Die Ausreisewelle Wittenberg/Sachsen-Anhalt aus der DDR 1989 am Beispiel der Prager Bildungsveranstaltungen: Gewendete Leben – Botschaftsflüchtlinge Die Friedliche Revolution in ihren biografischen www.moedlareuth.de Auswirkungen www.ev-akademie-wittenberg.de Neudietendorf/Thüringen Projektwochen für Schüler und Schülerinnen zu Diktaturerfahrung, Alltagsleben und Formen des Protests im letzten Jahrzehnt der DDR www.zinzendorfhaus.de FREI GEspROCHEN Fünf Gespräche über die DDR – 20 Jahre nach der Das SPiESSER-Spezial entstand in Zusammenarbeit Friedlichen Revolution 1989 mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 3 FRAgeN AN ... IESES JAHR HAT DIE FRIEDLICHE REVOLUTION GEBURTSTAG: INSGESAMT ZWEI janA gellriCh Annette Schavan (CDu), Den Tag der Maueröffnung erlebte Rainer Eppelmann (CDu), Wie haben Sie die Revolution von MILLIONEN DDR-BÜRGER DEMONSTRIERTEN IM HERBST 1989 GEGEN DIE SED- Bundesministerin für Bildung ich in Bonn. Wir saßen am Fernseher und sahen Vorsitzender des Vorstandes 1989 erlebt – welche Hoffnungen hatten Jana Gellrich (41) wollte nicht D und Forschung die überwältigenden Bilder. Als ich dann später der Bundesstiftung zur Sie und welche Befürchtungen? mehr von der DDR belogen werden DIKTATUR UND STÜRZTEN DAS REGIME. AM 9. NOVEMBER 1989 ERZWANG DAS VOLK DIE am 2. Januar 1990 durch das Brandenburger Aufarbeitung der SED-Diktatur Nach Ereignissen wie dem 17. Juni und floh 1989 über Ungarn in den ÖffNUNG DER GRENZE ZU WEST-BERLIN. WIR WOLLTEN WISSEN: WAS PASSIERTE Tor ging, war mit Händen zu greifen, dass sich 1953, Ungarn 1956 und der Niederschlagung des Westen. Heute lebt sie wieder die Freiheit durchgesetzt hatte. Darauf war die Sie haben vor 1989 in der Prager Frühlings sorgten wir uns immer mal wieder, in Doberschau bei Bautzen. DAMALS GENAU UND WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE FRIEDLICHE REVOLUTION FÜR Sie sind im Westen aufgewachsen: Was Regierung der DDR nicht vorbereitet: auf die DDR gelebt: Wie dachten Sie als Jugend- wie sich die Kommunisten in Berlin und Moskau dachten Sie als Jugendliche über die DDR? Kerzen der Christen und ihren Willen, endlich licher über die Teilung Deutschlands? diesmal zum Aufbegehren des Volkes verhalten UNS HEUTE NOCH? FÜNF SPIESSER-AUTOREN UNTERHIELTEN SICH MIT LEUTEN, DIE Die DDR war mir ein Rätsel. Im Rhein- frei leben zu können. Die Welt war innerhalb Mein Leben wurde am 13. August würden. Als wir in der Nacht zum 10. November manuel gellriCh land lebend, war sie räumlich weit weg. Verwand- weniger Wochen eine andere geworden. Es war 1961 aus den Fugen gehoben. Mein Vater die Grenzschlagbäume in Berlin öffneten und wir Manuel (21) war erst zwei, 1989 DAS ENDE DES SED-STAATES MITERLEBT HABEn – üBER DAS LEBEN IN DER DDR, te oder Bekannte in der DDR hatten wir nicht. Und klar, dass es einen Umbruch geben würde, der blieb in West-Berlin, meine Mutter, die Ge- hoffen durften, dass wir frei sind, habe ich mir ge- als seine Eltern mit ihm aus der eine Klassenfahrt nach Berlin mit einem Tag in Deutschland vor neue Aufgaben stellen würde. schwister und ich allein im Osten. Die Berli- wünscht, dass diese Freiheit dauerhaft sein wird. DEN WIDERSTAND GEGEN DIE DIKTATUR UND DIE FORDERUNG NACH DEMOKRATIE. Ost-Berlin hat bei mir den Eindruck hinterlassen, Meine Hoffnung war, dass der tiefe Graben ner Mauer versperrte auch meinen Schulweg Was hat die Revolution von 1989 DDR flohen. Heute arbeitet er in dass das Leben in der DDR sehr anstrengend ist zwischen Ost und West mit Einigkeit und Recht zum Gymnasium. Ich wurde Maurer statt mit den Jugendlichen von heute zu tun? Bautzen in seinem Traumberuf und das System gegen den Freiheitswillen gerich- und Freiheit so schnell wie möglich überwun- Architekt. Ich verweigerte den Fahneneid Demokratie und Freiheit sind hohe Kfz-Mechaniker. tet war. Mir war klar, dass die Wiedervereinigung den werden könne. der NVA und landete im Knast. Ich war von Güter, die keine Selbstverständlichkeit sind. nicht aufgegeben werden darf. Was hat die Revolution von 1989 der SED, die ihre Bürgerinnen und Bürger Das Erinnern an den Mut der Menschen in Wie haben Sie die Revolution von mit den Jugendlichen von heute zu tun? einsperrte, klassifizierte und drangsalierte, der Friedlichen Revolution ist für uns und die Das Foto entstand 1989 erlebt – welche Hoffnungen hatten Für die Jugendlichen heute ist die Wie- nie begeistert! Die Teilung mit Mauer und nachwachsenden Generationen im vereinigten in der Garage von Jana Gellrichs Sie und welche Befürchtungen? dervereinigung Geschichte, und deren Kenntnis Schießbefehl habe ich als menschenverach- Deutschland nach zwei Diktaturen besonders Wohnhaus in Doberschau bei ist wichtig. Dazu gehört auch das Wissen um das tend erlebt. wichtig. Wir dürfen keine Gefährdungen bei Bautzen. Leben in der DDR. Politische Bildung ist auch Er- Demokratie und Freiheit zulassen. mutigung, sich mit Leidenschaft für Demokratie, Freiheit und Verantwortung einzusetzen. „PLÖTZLICH WAREN DIE GRENZEN OFFEN“ Jana Gellrich war 21, als sie mit Mann und hatte aber auf die staatliche Jugendwei- überall war Jubel und es hieß: „Die Gren- he verzichtet. Deshalb durfte sie nicht zen sind offen“. Die Ungarn hatten die Sohn über Ungarn in die Bundesrepublik studieren. Oder das Reiseverbot. Wir Grenzen zu Österreich aufgemacht. Plötz- durften ja nicht einfach verreisen. lich waren sie offen. Die Stimmung war floh. Ihr Sohn Manuel ist heute 21. Ihm Aber die Westverwandschaft unbeschreiblich, euphorisch und sehr besuchte uns doch? bewegend. Ich habe gesehen, wie sich erzählt sie von der Flucht aus der DDR. Das war ja das Schlimme: Von Familien voneinander verabschiedeten. 1. JANUAR ihnen hörten wir, wie die Welt hinter Die einen sind gen Westen, die anderen Eine neue DDR-Reiseverordnung tritt der Mauer aussah. Da merkte man erst, zurück in die DDR. Sehr viele haben aber in Kraft. DDR-Bürger können leich- Wir sind im Sommer 1989 geflohen. Das hätten wir nicht riskiert. wie sehr man belogen wurde von der die Chance genutzt und sind rüber, sie ter in den Westen reisen oder eine Ausreisegenehmigung bekommen. über Ungarn aus der DDR geflohen. Wir sind erst über die Grenze nach Ös- SED, was der Staat einem vorenthielt. hätten die Grenzen auch wieder schließen Oppositionelle Gruppen und die Kirchen Du warst 21, ich war gerade mal zwei terreich, als die offiziell offen war. Wir bekamen Postkarten, Urlaubskar- können, das wusste ja keiner. Als wir dann kritisierten die Verordnung als zu eng Jahre alt. War das nicht riskant? Papa wurde danach in Abwe- ten und haben uns gefragt: „Und warum durch Österreich fuhren, haben dein Va- und bürokratisch. Wir sind nicht über die Mauer ge- senheit wegen Republikflucht zu zwei können