Heute auf Seite 3: War Moskaus Aufmarsch bekannt? tXB £>ftpttudmWfltt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 42 - Folge 26 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e.V. £ RKOA ß Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 29. Juni 1991 Parkallee 84/36,2000 Hamburg 13 ^J u

Hauptstadt: wird Brücke zu Osteuropa werden Die Bundestagsentscheidung hat weitgehendste Bedeutung für Deutschlands Stellung in der Welt Man könne Deutschland auch von seinen Rändern her neu aufrichten, meinten dieje• nigen Kräfte, denen das geteilte Land immer ein Stachel im Herzen geblieben war. Nun, da die Vereinigung von West- und Mittel• deutschland ebenso vollzogen ist wie die Rückverlegung der Hauptstadt, bekommt die oben erwannte These einen wiederum neuen Sinngehalt - Berlin liegt ungefähr gleichviele Kilometer von Küstrin entfernt wie Eupen-Malmedy von . Mit der einen Randlage, der Bonner, ist es in den gut vierzig Nacnkriegsjahren nicht nur gelungen, die tragische Konkursmasse des Reiches, die Vertriebenen und Flüchtlin• ge, so zu kanalisieren, daß sie in den teilwei• se strukturschwachen Gebieten West• deutschlands Zonen höchster wirtschaftli• cher Leistungsfähigkeit entwickeln konnte, sondern auch die ideologische Ab• wehrschlacht, von Moskau massiv hinein• getragen in die Gebiete Ost- und Mittel• deutschlands, erfolgreich bestehen zu kön• nen. Zonen dichtester Bevölkerungskonzen• tration entstanden in Westdeutschland durch die beispiellosen Vertreibungsaktio• nen aus Ostdeutschland, die nach der Instal• lierung des SED-Regimes auch noch durch flüchtende Mitteldeutsche verstärkt wurde. Dem muzsmen Jetzt, da sich das Parlament, freilich mit den Stimmanteilen der SED-Nachfolgepar• tei PDS und dem Bündnis 90, in der Haupt• stadtfrage entschieden hat, wird sich bevöl• kerungspolitisch eine Entspannungsphase auftun, die gewiß keine Umwertung aller Werte mit sicn bringen dürfte, wohl aber ein allmähliches Rückströmen jener Kräfte an• zeigen wird, denen Frankfurt/Oder und Cottbus nicht ganz aus dem Sinn gekommen ist. Beachtenswert dürfte auch sein, daß unter den viereinhalb Millionen Flüchtlin• Das Parlament hat entschieden: Berlin wird wieder Sitz der Regierung und des Parlaments Foto Heidemann gen aus Mitteldeutschland ein nicht uner• heblicher Anteil aus den Führungsschichten jekt einer Freihandelszone nördliches Ost• der ehemals so blühenden Länder Sachsen preußen, wovon alsbald die zu errichtende und Thüringen oder anderer Regionen Fluglinie nach Königsberg ein beredsames Bomben sind kein Kavaliergepäck kommt. Diese werden nun entweder nach Zeugnis abgeben könnte. H. W. - Seit der Teilung Deutschlands beabsichtigten Attentate abgestimmt wer• Berlin gehen oder von dort aus ihre Fähig• Bei all diesen furiosen Perspektiven soll nach dem Zweiten Weltkrieg war es für den könnten. keiten in die Gebiete Mitteldeutschianas dabei keineswegs verkannt werden, daß jeden, der die Einheit ersehnte, eine Selbst• Wenn diese Informationen, die von ei• ausstrahlen lassen. Sicherlich dürfte dabei sich im Bonner Kaum zwischenzeitlich Pro• der Globus seine Drehrichtung noch nicht bleme auftun werden, die man vor gut einer verständlichkeit: Berlin muß wieder die nem Landesjustizminister wie auch von ändern, doch es ist schon so, daß damit die Woche vielleicht allenfalls befürchtet hatte, deutsche Hauptstadt werden. So gesehen, dem Generalbundesanwalt kommen, sich alte Bundesrepublik aus ihrer westeuropäi• weshalb es auch im Sinne unserer neu sich war der Marathonlauf, den der Bundestag bewahrheiten sollten, so meinen wir je• schen Verankerung gerissen worden ist, wie formierenden Volkswerdung selbstver• in dieser Frage veranstaltete, wenig ein• denfalls, dann ist Gefahr im Verzuge. Hier Norbert Blüm es formulierte. Wie es ebenso ständlich sein sollte, auch hier eine humani• drucksvoll. Niemand wäre es in Frank• sollte nach dem Grundsatz, eine erkannte stimmig ist, daß damit ein „Signal der Hoff• täre Geste nicht unberücksichtigt zu lassen: reich z. B. eingefallen, Vichy (der Sitz der Gefahr in eine gebannte Gefahr gewandelt nung für Hunderte von Millionen Men• Wie sich unlängst herausgestellt hat, ist das Regierung des Marschall Petain) auch werden, seitens der Sicherheitsbehörden schen" gesetzt wurde: eine verlorenge• EG-Gebäude in Brüssel leider mit asbesthal• zum Sitz der ungeteilten französischen unseres Staates alles getan werden, um die glaubte Himmelsrichtung wurde wie• tigen Baustoffen errichtet worden, weshalb Republik (1945) zu erklären. Bei herzli• Bürger, und hierzu gehören auch die Spit• derentdeckt! es auch ein Akt west- und darüber hinaus chem Mitgefühl für Bonn und in der Er• zenleute in Politik und Wirtschaft, der Ge• Prag und Stettin, Königsberg und Le• gesamteuropäische Solidarität wäre, wenn wartung, daß die Stadt am Rhein auch fahr derartiger Attentate enthoben wer• ningrad/St. Petersburg werden nun wieder diese Einrichtungen etwa im Bonner Außen• wirklich keinen Schaden nimmt, aus wel• den. in die Schlagzeilen kommen, genauso wie amt untergebracht würden. chen Gründen auch immer: Berlin bleibt Gewiß, eine totale Sicherheit gibt es Karlsbad, Riga und Warschau. Das unlängst Freilich hätte die Auseinandersetzung um Berlin. nicht. Für niemanden. Aber wenn man ins Leben gerufene Oder-Projekt, ein wirt• Berlin als Regierungssitz uns erspart wer• Nun wird man sich anderen Themen zu• schon verlautbart, nach erkennbaren Zei• schaftliches Entwicklungsgebiet 100 km öst• den können, wenn Nordrhein-Westfalens wenden können. Was unter dem Stich• chen (d. h. in den Zellen gefundenen lich der Oder-Neiße-Linie, wird sicherlich Staatsminister Clement, beim Einigungsver• wort „Außenpolitik" angeboten wird, Kassibern) müsse in Kürze mit einem nun eher den Atem wirtschaftlicher Prospe• trag Verhandlungsführer der Länder, nicht hier werden bilberstreifen am Horizont Schlag der Terroristen gerechnet werden, rität inhalieren können, wie auch das nun die scheinbar „rettende Idee" gehabt hätte, versprochen. Bleibt die Hoffnung, daß sie dann sollte man ohne Ansehen von Person von Jelzin neuerlich in Szene gesetzte Pro- Bundesinnenminister Schäuble einen Zettel sich verwirklichen lassen und daß tatsäch• und Aufgabe alle Sicherheitsmaßnahmen zuzuschieben, auf dem notiert war, über Sitz verscharren, die ermöglichen, bestehende von Regierung und Parlament erst nach der lich ein neues Zeitalter des Friedens an• Absichten zu erschweren mit dem Ziel, sie Aus dem Inhalt Seite Einigung in gesamtdeutschen Gremien ent• bricht. gänzlich unmöglich zu machen. Man weiß scheiden zu lassen, worauf Schäuble, Ein• Bleibt die innere Situation unseres Staa• Häftlingsfreikauf seit 1964 ~2 tes. Tage zuvor, ehe Berlin die Medien be• um die Vergeßlichkeit (nicht nur) der Überfallpläne der SED 4 verständnis quittierend, schrieb und ver• kündete: „Das machen wir." herrschte, warnten die Sicherheitsbehör• Bürger und niemand sollte sich darauf Waldheims Ansehen bei Kurden ....5 verlassen, man werde die Terroristen Doch sind dies inzwischen längst Episo• den vor der Möglichkeit neuer Anschläge. Interview mit Dr. Ronny Kabus 9 fangen, denn einmal würden die be• Der Deutsche Orden 10 den geworden, die für spätere Zeitgenossen In diesem Zusammenhang wurde der aus der historischen Zunft Auskunft zu ge• Verdacht ausgesprochen, mehrere Vertei• stimmt falsch parken. Sie einfach liegen Eine Reise nach Schlesien 11 die Dinge nicht. Zum Tod von Dr. Ernst Schüz 19 ben vermögen, wie und warum es über• diger der inhaftierten RAF-Mitglieder Für ein neues Königsberg 20 haupt erst zu dieser Debatte kommen konn• dienten der einsitzenden Führung als Ku• Es geht vielmehr darum, den Strang te. Peter Fischer riere, so daß aus den Zellen heraus die nach draußen möglichst wirksam zu Politik £U5 SftprrußcnMait 29. Juni 1991 - Folge 26 - Seite 2

durchtrennen. Der angesehene Stand des MitteldeutschlandITlIUtlUCUWVWWMUi: Anwalts, dessen Aufgabe es ist, seinen Mandanten mit allen legalen Rechtsmit• teln zu verteidigen, darf nicht durch einige Außenseiter in Verruf gebracht werden. Über 33 000 Häftlinge wurden freigekauf,, .t . Nicht der Staat an sich. Unter den Bürgern Gegenleistungen von 3,5 Milliarden Mark wurden insgesamt an das verderbte SLü-Kegime gezanit gibt es ein Erschrecken darüber, daß, wie Es war im Frühjahr 1964, als sich dem wöchent• der Nähe des Siebengebirges kamen, waren sol• daß sich die Akten aus der Aktentasche des Re• es scheint, Anwälte, die reichhaltigen Zu- gierungsrates 24 Stunden in der Hand nicht be• ang zu den einsitzenden Terroristen ha- lichen Stammtisch einiger West-Berliner Journa• che rauhen Trinksitten nicht vertraut. Sie hörten listen ein Regierungsrat aus dem Ministerium für entweder zeitig genug auf oder mußten mit ei• fugter Journalisten befanden, wurde nicht berich• fen, sich als Todesengel hergeben. Denn gesamtdeutsche Fragen anschloß. Er war den nem Taxi ins Hotel geschafft werden. tet Damals waren die Journalisten noch dem Skribenten an der gesamtdeutschen Front be• Der junge Regierungsrat, der im Frühjahr 1964 Ganzen verpflichtet. Wir wußten aus den Akten, kannt. Dr. Helmut Bohlmann, der Gründer des dabei war, mußte mit einem Taxi ins Hotel ge• daß eine Freikaufaktion begonnen hatte, aber wir wollten keinesfalls störend auf die Bemühungen Gemeinsame Front bilden „Informationsbüros West", hatte diesen jungen schafft werden, und so fiel es nicht auf, daß seine Regierungsrat eingeführt und für ihn gutgesagt; Aktentasche zurückblieb. Der letzte Gast - es war des gesamtdeutschen Ministeriums einwirken. denn zu damaliger Zeit war man in Berlin der Rezensent-wurde vom Wirt auf diese Akten• 27 Jahre später. Der damalige Regierungsrat, in Fremden gegenüber noch sehr mißtrauisch, der tasche aufmerksam gemacht und nahm sie an der Zwischenzeit zum Staatssekretär avanciert, praktisch ist es nichts anderes, wenn der schildert in einem Buch (Ludwig A. Rehlinger durch die Robe geschützte Anwalt in der Freikauf", Ullstein-Verlag) die Formahen, Aktentasche oder wo auch immer Kassi• Schwierigkeiten und Absonderlichkeiten, die die ber nach draußen befördert. Es sind dies humanistischen Bemühungen der Bundesrepu• blik Deutschland erforderten, um unschuldig Weisungen, mittels derer bald irgendwo verurteilte Deutsche aus der Haft der DDR her• wieder ein Mensch auf dem Straßenpfla• Wie auszukaufen. ... ster verbluten wird. Ludwig. A. Rehlinger war ein Staatssekretär, ANDERE der der gesamtdeutschen Sache immer verbun• Wer immer im Zeichen eines falsch ver• den war. So ist sein Buch zu verstehen, das die standenen Liberalismus gegen verschärf• es sehen völkerrechtlich unmögliche Situation zwischen den Teilen Deutschlands deutlich darstellt. Das te Wachsamkeit Einwände erheben woll• Buch des Staatssekretärs ist ein Dokument. te, müßte sich darüber klar sein, daß er - Durch zwei Beispiele, nämlich die Darstellung wenn auch unbewußt und von „edlen" der Freilassung des Anatoli Schtscharnansky und Absichten beseelt - letztlich mit Hand an• die Schilderung des Falles Meißner wird die Si• legt, Bomben an das Gebäude unseres tuation, wie sie Deutschland von 1949 bis 1989 freiheitlichen Rechtsstaates zu legen. beherrschte, besonders deutlich. Zu begrüßen ist, daß durch diese Veröffentli• chung nun auch die Rolle des Verlegers Axel Wir sind überzeugt, daß die Anwälte, Zeichnung aus Springer im Zusammenhang mit dem Beginn des die für Recht und Gesetz bereit sind, sich „Die Welt7' Gefangenenfreikaufs deutlich wird. Wörtlich den erkannten Gefahren entgegenstellen. schreibt Rehlinger: „Das Engagement von Axel Zwar, so heißt es, setzen die Terroristen Höhepunkt des kalten Krieges war noch lange sich. Irgendeinem der Runde an diesem Abend Springer in allen deutschlandpolitischen Angele• auf die Nachgiebigkeit der SPD-Länder nicht überschritten. mußte sie gehören. Er würde sie dem Eigner zu• genheiten stand außer jedem Zweifel. Er, und mit Der Abend - es war ein Donnerstag - wurde, stellen. Am nächsten Morgen, die fremde Ak• ihm sein Konzern, taten alles, um eine Deutsch• und auf das Mitleid der Kirchen. Es wird landpolitik, die zu einer Einheit in Freiheit führen nun Aufgabe aller politischen und gesell• wie immer, angefüllt von Informationen in Sa• tentasche war im Arbeitszimmer des West-Ber• chen Deutschland, zu einer angeregten Diskussi• könnte, zu fördern." So gelang es, diese humani• schaftlich relevanten Kräfte sein, eine ge• linerjournalisten abgestellt, stellte sich die Frage, on, bei der natürlich auch ausgiebig getrunken wie der Besitzer zu ermitteln sei. Der logische stischen Bemühungen der Bundesregierungen meinsame Front gegen möglichen Terror wurde. Die ständigen Mitglieder des Stamm• Weg: Öffnen und nachsehen, ob sich aus dem lange Jahre hindurch vor der Öffentlichkeit ver• zu bilden. Auch daran werden tisches waren das gewohnt. Den Gästen, zumal Inhalt der Eigentümer ermitteln ließe. borgen zu halten. 33 755 politische Häftlinge sie ge• wurden durch diese „besonderen Bemühungen" messen werden müssen. dann, wenn sie aus den rheinischen Gefilden in Gesagt getan. In der nicht verschlossenen Ak• tentasche befanden sich Personalakten, die dem der Bundesregierungen in den Jahren 1963 bis Autor, als Berichterstatter in Sachen Deutsch• 1989 vorzeitig aus der Haft in den Zuchthäusern Nördliches Ostpreußen: land, nicht unbekannt waren. Es handelte sich um des SED-Staates freigekauft. Darüber hinaus die Personalakte von Deutschen, die von den konnten mehr als 250 000 Familienzusammen• Sowjets oder von der sowjetischen Justiz zu lang• führungen ermöglicht werden. Die verschiede• Jelzin für „Freihandelszone Bernstein" jährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden wa• nen Bundesregierungen haben dafür Gegenlei• ren. stungen im Wert von über 3,5 Milliarden D-Mark erbracht. Ein lukratives „Geschäft" für die SED, Deutsche Grundschule - Goethe-Institut - Internationaler Flughafen Natürlich war diese Sammlung von Akten ver• denn rein wirtschaftlich gesehen standen diesen den. In der bisherigen Grundschule Nr. 4 urteilter Deutscher in der Sowjetzone in der Ak• Einnahmen keine Aufwendungen von Seiten der Auch der russische Präsident Boris Jelzin tentasche eines Regierungsrates des Ministeri• gab jetzt grünes Licht für die Errichtung ei• sollen dann deutsche Lehrer aus Kasachstan DDR gegenüber. Daß Rehlinger die Affäre des ums für gesamtdeutsche Fragen eine journalisti• sozialdemokratischen Ministerialdirektors Hirt, ner Freihandelszone in Nord-Ostpreußen. deutsche Kinder aus Königsberg unterrich• sche Herausforderung, eine Versuchung! Damit greift auch er ein Projekt auf, welches ten. Auch denkt Semjonow bereits an die der diese humanitären Bemühungen der damali• Trotzdem wurde daraus keine Sensationsmel• gen Bundesregierung zu undurchsichtigen Ma• schon vor Jahren vom derzeitigen Aufsichts• Errichtung eines Goethe-Instituts am Pregel. dung. Dr. Helmut Bohlmann war mit mir einer chenschaften benutzte, in aller Ausführlichkeit ratsvorsitzenden Wilhelm F. Christians an• Die Nachrichten aus Moskau und Königs• Meinung, daß wir die Tatsache, daß sich das ge• der Öffentlichkeit unterbreitet, ist ein besonderer geschoben wurde. Seitdem durchzieht die• berg machen Mut. Sie waren aber auch drin• samtdeutsche Ministerium um in der sowjeti• Verdienst des Autors. ser kühne Plan die gesamte Diskussion über gend angesagt, denn durch weiteres Hin- schen Besatzungszone zu langjährigen Strafen die Zukunft Ostpreußens, ohne jedoch wirk• und Herspekulieren im luftleeren Raum Verurteilte bemühte, nicht durch Meldungen Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre an den ohne fundierten Hintergrund gefährden sollten. deutschen Schulen gemacht werden. Nichts kann lich von der Stelle gekommen zu sein. Selbst könnte so mancher Enthusiasmus für den Die Aktentasche wurde dem damaligen Reeie- deutlicher zeigen, wohin der pervertierte Macht• der Beschluß des Obersten Sowjets Ruß• Wiederaufbau der ostpreußischen Haupt• rungsrat durch den Fahrer des „Informationsbü• mißbrauch kommunistischer Diktatoren führen lands vom Beginn dieses Jahres, die „Frei• stadt der Ermüdung weichen. Zu viele Dele• ros West" wieder zugestellt. Über die Tatsache, kann. Helmut Kamphausen handelszone" Königsberg bis Mai einzu• gationen, beflügelt von den großen Perspek• richten, bÜeb vorerst folgenlos. Nun scheint tiven der Region nach Königsberg gekom• endlich etwas Dynamik in die Sache gekom• men, reisten mit dem mageren Eindruck Österreich: men zu sein. Selbst einen Namen hat das wieder ab, daß „in naher Zukunft" wohl Vorhaben schon: „Freihandelszone Bern• keine gravierenden Verbesserungen etwa stein." der Investitionsmöglichkeiten in Sicht seien. Mit Boris Jelzin nimmt sich ein namhafter Auch nicht wenige Rußlanddeutsche, die Künstliche Aufregung über Haider Repräsentant der UdSSR dem Projekt an. voller Optimismus und Arbeitseifer nach FPO-Chef hält Sozialisten ,ihre" alten Nationalsozialisten entgegen Und es soll, so scheint es, auch nicht allein Nord-Ostpreußen gezogen waren, resi• bei der Behandlung wirtschaftlicher Fragen gnierten inzwischen. Lange.schon hatten Österreichs Soziali• daß höherrangige Hitleriungen noch 40 Jah• sten (SPÖ, seit kurzem „Sozialdemokraten") bleiben. Der von zahlreichen heutigen Be• Noch in diesem Sommer nun soll Königs• re später ihre Partei (die SPÖ) angeführt und Christdemokraten (OVP) auf eine Gele- wohnern Königsbergs gehegte Wunsch, die bergs Flugplatz den Status eines „Internatio• haben." enheit gewartet, den Chef der national-li- deutschen Wurzeln der Stadt wieder mehr nalen Hughafen" mit direkter Verbindung Hier hat der mittlerweile abgewählte eralen Freiheitlichen Partei (FPÖ) aus dem zu betonen, wird nun wohl ebenfalls mehr nach Hamburg oder Frankfurt erhalten. Da• f Kärntner Landeshauptmann freilich den Weg zu räumen. FPÖ-Vorsitzender Jörg Beachtung finden. Nach den Worten des mit wäre zumindest in der Anbindung wunden Punkt seiner Gegner offengelegt, Haider macht kein Hehl aus seiner Uberzeu• KPdSU-Parteichefs von Nord-Ostpreußen, Nord-Ostpreußens an das Bundesgebiet ein weshalb in dem Medienfeuer gegen ihn die• gung, daß Österreicher Deutsche seien und Jurii Semjonow, wird den dort angesiedelten wesentlicher Fortschritt erzielt, dem freilich ser zweite Satz auch beharrlich verschwie- eine österreichische Nation nicht existiere. Rußlanddeutschen bis Oktober eine eigene weitere, sehr viel weitergehende folgen Grundschule zur Verfügung gestellt wer• müssen. Hans Heckel ynd^tanmitdieserfürvie.enochunerhö, f^ÄiSÄ" ten Äußerung vom rechten Rand des Partei• ten verbirgt sich nämlich ein gehöriges Stück enspektrums zu kippen, führte der jetzt personeller Kontinuität zu braunen Vorzei• 41jährige damit seine Partei zu nie gekann• ten. Die Bevölkerung Kärntens scheint das ten Wanlerfolgen. zu wissen und geht denn auch zu Zehntau• Nun aber hatte man ihn endlich: In seiner UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND senden für „ihren Jörg" auf die Straße. Dies Funktion als Landeshauptmann (Minister• Chefredakteur: Hugo Wellems ist nach der Waldheim-Kampagne ja auch präsident) von Kärnten wurde Haider von nicht das erste Mal, daß die Österreicher Verantwortlich für den redaktionellen Teil (32) einem SPÖ-Landtagsabgeordneten damit gerade in solchen Situationen beispielhafte provoziert, daß dieser ihm vorwarf, die Ar• Politik, Zeitgeschehen, Jugend: Standfestigkeit beweisen. Heimatkreise, Gruppen, beitnehmer in die gleiche Rolle drängen zu Peter Fischer (37), Ansgar Graw, Hans Heckel (30) Mitteldeutschland und Leserforum: auch Pol iA/Indes«mußte ens Botschafter in Herbert Ronigkeit, Silke Berenthal (36) wollen, die ihnen schon die Nazis zugedacht Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: hätten. Wien, Bartoszewski, eine Kostprobe von Silke Osman (33) Ostpreußische Familie: Da platzte dem Angegriffenen der Kragen. Haiders Offenheit schlucken: Er mokierte Ruth Geede Geschichte, Landeskunde, Es kam zu dem von seinen Gegnern so sehn• sich jungst darüber, daß in Kärnten noch Bonner Büro: Jürgen Liminski Literatur und Aktuelles: lichst erwarteten Lapsus, als Jörg Haider immer Kriegerdenkmäler zu finden seien, Horst Zander (34) Anzeigen (41) und Vertrieb (42): Karl-Heinz Blotkamp keck entgegnete, daß man im Dritten Reich auf denen der „heldenhafte Einsatz" der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges ge• wenigstens eine „ordentliche Beschäfti• Anschrift für alle: Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V., rühmt werde - für „Heimat und Deutsch• Parkallee 86, 2000 Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen gungspolitik" zustandegebracht hätte, was tum immerhin! und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ost• Wien vermisssen lasse. Die Falle schnappte preußen. - Bezugspreis Inland 7,90 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9.40 zu! Voller Enthusiasmus und falscher Entrü• Das sei eine Verherrlichung des Hitler- DM monatlich. Bankkonto: Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00. Konto-Nr. 192 344. Postgirokon- schen Angriffskrieges, polterte der polni- stung stießen „Schwarze" und „Rote" in die c UC1 A to für den Vertrieb: Postgiroamt Hamburg, Konto-Nr. 84 26-204; für Anzeigen: Postgi- MuiigMifiit-n„Dcnwarze und „Kote" in die sehe Dinlnm^ c i ,T ^ /|\ roamt Hamburg, Konto-Nr. 907 00-207. - Für unverlangte Einsendungen wird nicht offene Flanke, so daß Haiders zweiter Satz Ein Unö[wie Pol 3Uf ,u_der en;Segnet;- ler W elches mehr als 40 /Sf\ gehaftet. Rücksendung erfolgt nur. wenn Porto beiliegt. - Druck Gerhard Rautenberg. leider völlig übertönt wurde von den wie MfllianloXtn° > L /\w\ 2950 Leer (Ostfriesland), Telefon (04 91) 42 88 Rücktrittsforderungen. Haider fuhr nämlich Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 22 Kreditgeschenke fordere, solle sich nicht Telefon (0 40) 41 40 08-0 (Durchwahl-Nummern siehe oben) - Telefax (0 40) 41 40 08 50 noch fort: „Immerhin waren sie (die Natio• nalsozialisten) damals so gut ausgestattet, zum moralisch-historischen Lehrmeister aufschwingen. Torsten Heck 1

29. Juni 1991-Folge 26 - Seite 3 £os Cfiprrufimblim Zeitgeschichte

Schon vergangene Woche (S. 1 und S. 3) zeigten wir Aspekte der Diskussion um das „Unternehmen Barbarossa" auf. In dieser Folge nimmt Paul Carell, Verfasser des Bestsellers „Unternehmen Barbarossa" (Berlin 1985), Stellung. Seine interessante These: Objektiv führte Hitler einen Präventivkrieg, nicht aber subjektiv...

le Uhren regierten die Nacht. Die Verteidigung mit der Masse seiner Panzer- Stunden tickten wie eine Ewigkeit verbände bereitgestellt. Da der Panzer aber D dahin. Uberall war es so an der langen in erster Linie eine Angriffswaffe ist, schuf Grenze zwischen Deutschland und der So• diese Massierung starker Panzerkräfte am wjetunion. Uberall lagen sie wach. Quer Südflügel auch cfie Möglichkeit für eine so• durch den Kontinent. Von der Ostsee bis ans wjetische Offensive gegen Rumänien, Schwarze Meer! 1600 Kilometer. Und auf Deutschlands lebenswichtige Ölquelle. diesen 1600 Kilometern warteten drei Mil• Ohne sie kein Bewegungskrieg. lionen Soldaten. In Wäldern, auf Wiesen, in Es war also ein gewagtes Spiel, das Hitler Kornfeldern versteckt. Zugedeckt von der mit seinem Angriffsplan trieb. Es war das• Nacht. Warten! selbe Rezept, das er erfolgreich im Westfeld• Die deutsche Angriffsfront war in drei zug erprobt hatte, als er, völlig unerwartet Abschnitte geteilt: Nord, Mitte, Süd. Die für die Franzosen, blitzschnell durch das Heeresgruppe Nord unter Führung von ungünstige Ardennengelände die hier Feldmarscnall Ritter von Leeb sollte mit schwache Maginotlinie aurchbrach und auf zwei Armeen und einer Panzergruppe aus diese Weise die schnelle Feldzugsentschei• Ostpreußen über die Memel vorstoßen. Ziel: dung herbeiführte. Vernichtung der sowjetischen Streitkräfte Gegen die Sowjetunion wollte Hitler es im Baltikum, Eroberung Leningrads. Die genauso halten: An unerwarteter Stelle mit Speerspitze von Leebs Streitmacht ist die aller Kraft angreifen, die Front aufreißen, Panzergruppe 4 unter Generaloberst Hoep- durchbrechen, den Feind vernichtend schla• ner. Die Generale von Manstein und Rein• gen und dann seine lebenswichtigen Zen• hardt befehligen ihre beiden schnellen tren - Moskau, Leningrad, Rostow - mit Korps. Die zugeteilte Luftflotte 1 steht unter dem ersten Schwung in Besitz nehmen. Die dem Befehl von Generaloberst Keller. zweite Welle sollte dann bis an den selbstge• Die Heeresgruppe Mitte führt Feldmar- steckten Limes gelangen: die Linie Astra• schall von Bock. Ihr Kampfraum reicht von chan - Archangelsk. der Romintener Heide bis südlich Brest-Li- Das war der papierne Plan „Fall Barbaros- towsk. Das sind 400 Kilometer. Sie ist die sa . Eine deutsche Pak in Weißrußland bei einem sowjetischen Gegenangriff: Wie friedlie• stärkste der drei Heeresgruppen und um• Wie es ausgegangen ist, wissen wir. Und bend war die UdSSR? faßt zwei Armeen sowie die Panzergruppe 2 wir wissen inzwischen auch einiges, was wir unter Generaloberst Guderian und die Pan• bei Kriegsende noch nicht wußten. mit erdrückenden Beweisen. Diese Beweise meen, Luftflotten und Luftlandekorps er• zergruppe 3 unter Generaloberst Hoth. Feld• Die große Überraschung beim schnellen - Aufmarschpläne, Dokumente, Geheimre• wies sich jedoch zunächst für Stalin als ver• marschall Kesselrings Luftflotte 2 mit zahl• deutschen Vormarsch war, daß mit den er• den, Geheimbefehle etc. - sind eindrucks• hängnisvoll. Hätten seine Truppen beim reichen Stukaverbänden gibt der mächtigen sten großen Kesselschlachten über 300 000 voll. Hier nur ein Beispiel: Große Teile der deutschen Angriff in Verteidigungsstellun• gepanzerten Streitmacht noch zusätzliche Gefangene gemacht werden konnten. Die sowjetischen Armeen hatten keine festen gen und hinter dem alten Sicherungsstreifen Stoßkraft. Masse an sowjetischen Soldaten, die zu drei• Quartiere, sondern waren in Zeltlagern in gelegen, wäre der deutsche Vormarsch bei Ziel der Heeresgruppe Mitte soll die Ver• zehn Armeen gehörten und im Grenzgebiet den Wäldern untergebracht, in provisori• weitem langsamer und verlustreicher ver• nichtung der starken sowjetischen Kräfte zum Teil in Feldstellungen lagen, führten schen Camps, die nicnt für längeren Aufent- laufen und hätte nicht zur Vernichtung und Gefangennahme ganzer Armeen geführt. Besonders rätselhaft war für die deutsche Wehrmacht die Sache mit dem „schwarzen „Unternehmen Barbarossa": Korps": Im Süden der Front wurden sowje• tische Soldaten verschiedener Armeekorps in schwarzen Uniformen gefangengenom• men; ähnlich der Eisenbannerbekleidung. Auf deutscher Seite ging man damals von War Moskaus Aufmarsch bekannt? der Annahme aus, daß es der Roten Armee an Uniformen mangele. Erst durch Su• Die rätselhafte Rolle der „schwarzen Korps" - Von Paul Carell worow erfahren wir nun: Es handelte sich um Strafgefangene aus den sibirischen Gu- lags. Sie waren von der NKWD als eigene Verbände rekrutiert, militärisch ausgebil• sein, die mit vielen gepanzerten und motori• General Franz Halder, Chef des General• halt bestimmt waren, schon gar nicht über det, in Divisionen und Korps zusammenge• sierten Brigaden im Dreieck Brest - Wilna - stabs des Heeres, zu der Überzeugung, daß den russischen Winter. faßt und den Armeen an der Südfront einge• Smolensk stehen. Wenn Smolensk von den Stalin zu einem Offensivschlag gegen Suworow legt auch dar, daß die Russen gliedert. Schon im Juli 1940 waren sie in die schnellen Truppen in kühnem Panzervor• Deutschland aufmarschiert war und Hitler schon 1940 die alten 30 bis 40 Kilometer brei• Ukraine verlegt worden. Da diese Verbände stoß genommen ist, soll sich entscheiden, ob ihm nur zuvorgekommen sei. ten Befestigungsanlagen mit Minenfeldern der Hauptverwaltung der Straflager unter• nach Norden eingedreht oder auf Moskau Dazu paßte, daß wir bei den überrollten und Drahthindernissen an der früheren rus• standen und von NKWD-Generalen geführt gefahren wird. russischen Stäben Karten von Deutschland sisch-polnischen Grenze geschleift hatten, wurden, mußten sie auch von der Verwal• Im südlichsten Abschnitt zwischen den bis Berlin fanden. Die Hauptmasse seiner die für eine Defensivstrategie doch unerläß• tung der Straflager (Iimenministerium) uni• formiert werden. So kam es zu ihrer Einklei• Pripjetsümpfen und den Karpaten soll die Streitkräfte hatte Stalin jedoch mit der 9. lich gewesen wären. dung in schwarze Eisenbahner-Uniformen. Heeresgruppe Süd unter Feldmarschall von Armee und Luftlandekorps im Südabschnitt Aber auch politische Vorgänge belegen Rundstedt mit drei Armeen und einer Pan• der Front konzentriert. Das deutete darauf Stalins Angriffsabsichten: Bevor er mit Hit• War also Hitlers Angriff auf die Sowjet• zergruppe die russischen Kräfte des General• hin, daß sein Ziel die rumänischen Erdöl• ler paktierte, hatte er 1939 mit den West• union ein Präventivkrieg? Objektiv ja, sub• oberst Kirponos in Galizien und der West• felder waren, von denen die deutsche Ben- mächten zum Zweck einer Allianz gegen jektiv nein. Denn Hitler hat von Stalins of• ukraine noch vor dem Dnjepr stellen und zinversorgung abhing; ein Stoß gegen das Hitler-Deutschland verhandelt. Das geplan• fensivem Aufmarsch vor seinem Einfall in vernichten, die Dnjepr-Übergänge sichern Ölgebiet von Ploesti hätte das Reich und die te Abkommen des kommunistischen Dikta• die Sowjetunion nichts gewußt. Die deut• und schließlich Kiew nehmen. Den Luft• Wehrmacht tödlich getroffen. tors mit den westlichen Demokratien schei• sche Aufklärung war in Rußland damals raum sichert die Luftflotte 4, die General• Halder hat diese Ansicht auch im Prozeß terte an einem Punkt: Stalin forderte ein nicht sehr effektiv. Auch vom Panzer T 34 oberst Lohr führt. Die verbündeten Rumä- in Nürnberg vertreten. Die Sowjets aber ha• Durchmarschrecht durch Polen. Die Allüer- zum Beispiel, der robuster war als der deut• und die 11. deutsche Armee, die zu ben stets heftig bestritten, Vorbereitungen ten baten die Warschauer Regierung zuzu- sche Panzer IV, hatte das deutsche Ober- Rundstedtnen s Befehlsbereich gehören, stehen vorerst als Sicherung Gewehr bei Fuß. Im Norden wartet der finnische Bundesgenosse Ein halbes Jahrhundert danach gibt es neue Erkenntnisse - Die Lehren des Krieges angriffsbereit bis zum 11. Juli, dem Stichtag für den deutschen Stoß auf Leningrad. Die Gruppierung der deutschen Angriffs- zu einem Angriffskrieg gegen das Deutsche stimmen, doch die Polen lehnten ab. Erst kommando keine Ahnung. 50 Jahre ist das kräfte zeigt den Schwerpunkt klar bei der Reich getroffen zu haben. Sie verteidigten daraufhin hat Stalin mit Hitler Verhandlun• alles her. Ein halbes Jahrhundert, das von Heeresgruppe Mitte. Trotz des ungünstigen zäh ihren Standpunkt, Hitler habe eine ganz gen aufgenommen, die ihm weit mehr als der Last einer schrecklichen Tragödie be• Geländes mit seinen Wasserläufen und auf Frieden ausgerichtete Sowjetunion und nur ein Durchmarschrecht, sondern gleich stimmt war. Sümpfen ist sie mit zwei Panzergruppen einen ahnungslosen Stalin heimtückisch das halbe Polen einbrachten. Die wichtigste Lehre aus der Zerstörungs• ausgestattet, um hier schnell eine Feld• überfallen. Stalins Absichten, wie sie Suworow dar• kraft und der Menschenvernichtung durch zugsentscheidung herbeizuführen. Die Bestätigung, daß Halder recht hatte, legt, passen zu Lenins Plänen der kommuni- moderne Kriegswaffen ist doch wohl, daß Der sowjetischen Abwehr blieb diese lieferte uns erst 1985 ein ehemaliger sowjeti• stiscnen Weltrevolution: erst Europa, dann der Krieg mit seinen Massen-Vernichtungs- deutsche Kräfteverteilung offenbar verbor• scher Generalstabsoffizier, der in der Haupt• Asien, dann Lateinamerika. Die USA als Waffen Kein Mittel der Politik mehr sein gen. Der sowjetische Verteidigungsschwer• verwaltung Aufklärung (GRU) des Gene• letzte Bastion würden dann im Sinne der kann. Der Zweite Weltkrieg hat die mensch- punkt lag im Süden, gegenüber Rundstedts ralstabs der Sowjetarmee tätig gewesen war Logik der Klassenkampftheorie als reife heitsbedrohende Atombombe hervorge• Heeresgruppe. Hier hatte Stalin vierund• und 1978 in Großbritannien um Asyl nach• Frucht ins bolschewistische Netz fallen. bracht. Aber auch bei den sogenannten kon• sechzig Divisionen und vierzehn Panzerbri• gesucht hatte. Dieser Experte veröffentlichte Strittig ist bei Suworows Darlegung ledig• ventionellen Waffen wurde die Entwick• gaden konzentriert, während an der Mittel• im Journal des Royal United Services Insti• lich die Frage, wann Stalin zuschlagen woll- lung zu gigantischer Zerstörungspotenz er- front nur fünfundvierzig Divisionen und tute of Defense Services (RUSI) einen Aus- te. Suworow nennt den August 194~1. Belegt kennbar fünfzehn Panzerbrigaden und an der Nord- zug aus seinem noch nicht ganz fertigge• ist das nur mit Indizien. Mit starken Indizi• Es ist nötig, die Weltorganisation mit front dreißig Divisionen und acht Panzer- stellten Werk über Stalins Knegsvorberei- en! Aber erst wenn die sowjetischewie n Archive Machtmitteln und politischen, militärischen Führungsstrukturen so auszustatten, daß brigaden standen hangen. Das Buch erschien zwei Jahre später; einmal umfassend zur Verfügung stehen Das sowjetische Oberkommando erwarte• der Autor wählte das Pseudonym Viktor und die Dokumente ausgewertet werden keine Supermacht sie durch Veto am Einsatz te also offensichtlich den deutschen Haupt• Suworow und den Titel „Der Eisbrecher". können, ist eine endgültige Antwort mög• hindern kann: Kriegsächtung ist eine Le• angriff im Süden gegen die lebenswichtigen Suworow belegt die These, daß Stalin die lich. bensfrage der Menschheit; denn Großkriege Agrar- und Industriegebiete Rußlands und Absicht hatte, das Deutsche Reich anzugrei• Der Aufmarsch zur Offensive im grenzna• werden unbezahlbar und ökologisch un- hatte sich deshalb hier für eine elastische fen, sobald es genügend geschwächt war, hen Raum mit mehr als einem Dutzend Ar- verkraftbar. c

Politik £)a$£)ftpnußmb(a!t 29. Juni 1991 - Folge26-Seite4

SED-Planspiele: In Kürze an den Pyrenäen stehen" „OstpreußenbIatt"-Umfrage „In 45 Tagen Um unsere im „Ostpreußenblatt" (Folge Militärische Stäbe in Strausberg hatten auch den Marsch nach Mittel- und Westeuropa im Sinn 22/91, Seite 5) gestartete Leserumfrage als• Viele Staaten und Stäbe auf dieser Erde pla• noch im gleichen Monat. Beachtlich ist eigent• stammt vom 6. August 1946. Damals war Ho• bald zu einem endgültigen Abschluß brin• nen für die Zukunft und lassen dabei oft die lich nur der dokumentarische Teil. Der Autor necker der Vorsitzende der kommunistischen gen zu können, bitten wir diejenigen Leser, Phantasie in atemberaubender Form spielen. muß in seinem Vorwort einräumen, daß er nur Jugendorganisation FDJ. Ihm wird in dieser die das vorgedruckte Antwortblatt noch Auch die einstige DDR gehörte zu diesen Ge• einmal persönlich begegnet Charakteristik bescheinigt, daß er ein „mit nicht an die Redaktion zurückgeschickt bilden. Das Zentrum der Planer lag in Straus• sei. vielseitigen Fähigkeiten begabter Mensch" sei. haben, dies bis spätestens zum 8. Juli berg. Dort wurden Dokumente und Studien Dieser wenig bedeutsame Treff vollzog sich Insbesondere weise er - Honecker - die Fä• nachzuholen. Die Redaktion gefunden, die zeigten, daß die Planung in der am Abend des 30. Januar 1990 in der higkeit auf, in schwierigen Situationen seine DDR darauf hinauslief, „im Falle des Falles in Strafvollzugsanstalt Berlin-Rummelsburg. Verhandlungsgeschicklichkeit anzuwenden Mitteldeutsche schneller 45 Tagen an den Pyrenäen zu stehen". Für den Dorthin sei der gestürzte Partei- und Staats• und in fast allen Fällen die Lage zu beherr- Jahrzehntelanger Anstrengungen wird es Einmarsch in die Bundesrepublik wurde be• chef nach seiner Festnahme eingewiesen wor• sehen. zum Aufbau Polens, der CSFR, Ungarns, sonders gesorgt. Das Besatzungsgeld ließ die den. An den Toren der Haftanstalt hätten sich Schon etwas anders hört sich die Charakteri• Rumäniens, Bulgariens und Albaniens be• Führung der Kommunisten im anderen Teil Trauben von Schaulustigen und Reportern stik vom 19. Februar 1950 an. Dort heißt es la• dürfen. Das ergab eine Untersuchung der Deutschlands schon drucken. Auch an Orden gebildet, die ganz versessen darauf gewesen pidar: „Über den Genossen Erich Honecker Weltbank, die erst in zehn oder 15 Jahren wurde gedacht, und der Höhepunkt war wohl, seien, Augenzeuge des Abtransportes von sind in'der Kaderabteilung keine Unterlagen damit rechnet, daß dort mit dem Westen daß im Zuge dieser Entwicklungen der Chef Honecker zu einem Pfarrhaus in Lobetal bei vorhanden." In enger Zusammenarbeit mit „vergleichbare" Gehälter erreicht werden der SED (Honecker), der -Chef (Mielke) Bernau zu werden. der Partei, insbesondere mit dem Genossen könnten. Für Mitteldeutschland darf nach und der jeweilige Verteidigungsminister als Honecker begrüßte den Pressesprecher des Walter Ulbricht, habe er wesentlichen Anteil den jüngsten Konjunkturdaten mit einer Marschälle der DDR in Aussicht genommen Generalstaatsanwalts vor diesem makaberen an der vorzüglichen Entwicklung der FDJ. Der deutlich schnelleren Erholung gerechnet wurden. Sechs Paar Schulterklappen auf ro• Hintergrund eines Untersuchungsraumes. Schlußsatz lautet: „Seit Dezember 1949 ist er werden. tem Grund waren dafür ausersehen. Honecker drückte dem unerwarteten Gast die mit Edith Baumann, Mitglied des Sekretariats Entsetzt war der sowjetische Partei- und Hand und verblüffte ihn mit der des Politbüros, verheiratet." BdV-Thüringen hilft Staatschef über die persönliche Entwicklung Bemerkung: „Ach, Sie kenne ich schon so lan• Gegen Ende dieses Buches erfährt der Leser Der Bund der Vertriebenen (BdV) be• und Orientierung seines Statthalters in Ost- ge aus dem Fernsehen." Die Verblüffung Einzelheiten über den Schießbefehl von Ver• müht sich intensiv um die Eingliederung Berlin. Gorbatschow klagte Honecker mit fol• wurde durch die nachfolgende Enttäuschung teidigungsminister Heinz Hoffmann, der auf von Aussiedlern. So betreut der BdV-Lan- gendem Satz an: „Er wollte keine Perestroika, noch übertroffen. Der Pressesprecher hatte eine Anweisung Honeckers vom 20. Septem• desverband Thüringen seit Dezember 1990 keine Reform und keinen Fortschritt. Die Ent• geglaubt, auf einen lethargischen, gebroche• ber 1961 basierte. Der Befehl Hoffmanns ging die Neuankömmlinge im Aufnahmelager wicklung des Genossen Honecker war ein nen Mann zu stoßen. Doch weit gefehlt. Von an die Wachen, Posten und Streifen der Eisenberg-Saasa. Jetzt soll auch eine stän• großes persönliches Drama", meinte Gorba• Bedrückung und Betroffenheit war bei dem Grenztruppen der Nationalen Volksarmee dige Beratungsstelle des BdV vor Ort ein• tschow. Er habe bei ihm große Veränderungen ersten Repräsentanten des untergehenden und verpflichtet diese, in einer Reihe von Fäl• gerichtet werden, die insbesondere vom festgestellt. Noch 1986 und 1987 habe der erste kommunistischen Teilstaates kaum eine Spur len die Schußwaffe anzuwenden, - so zum Kreisverband Eisenberg besetzt wird. Die Mann der SED die Möglichkeit gehabt, zu finden. Der Flucht- und Emigrationsweg Beispiel zur Festnahme, Gefangennahme oder Thüringer Heimatvertriebenen rufen alle grundlegende Korrekturen einzuleiten. Aber Honeckers erschein so in einem etwas anderen zur Vernichtung bewaffneter Personen oder Landsleute zur Unterstützung der Aus• dieser habe auf niemanden mehr gehört und Licht. Für die deutsche Öffentlichkeit landete bewaffneter Banditengruppen, die in das Ge• siedlerbetreuung auf. sich offenbar für die Nummer Eins im Sozia• Honecker in der Endstation Sowjetunion. biet der DDR eingedrungen sind bzw. die lismus gehalten. Das zitierte Buch zieren auch zwei Charakte• Grenze nach der Westzone zu durchbrechen Gorbatschow ärgerte sich auch über den ristiken des ersten Mannes der SED. Eine versuchen... Werner Mühlbradt Gemein Oberlehrerton Honeckers und seine belehren• Edith Cresson, Frankreichs Ministerpräsi• den Ausführungen über angebliche Erfolge Zwischenbilanz: dentin, sorgt zunehmend für Ärger wegen der DDR. Selbst Dei dem letzten Gespräch mit allzu lauter, abschätziger Bemerkungen ge• Honecker, das Gorbatschow anläßlich der 40- gen alle möglichen Gruppen. Bauern, Japa• Jahr-Feier der DDR am 7. Oktober 1989 geführt Ostpreußen muß wieder aufleben ner, Christdemokraten, Finanzbeamte und habe, sei Honecker „verstockt" gewesen. Er - die Brüsseler EG-Kommission waren bereits Gorbatschow - habe den Eindruck gehabt, daß Die Provinz bedarf dringend einer koordinierten Wirtschaftshilfe Opfer von Madame Cressons Frechheiten. er nur noch mit Erbsen gegen die Wand werfen Jetzt wurde zudem noch eine Beleidigung konnte. In den nächsten Jahrzehnten wird es um die taktbüros, das zusammen mit der Stiftung Kö• des britischen Nachbarn bekannt: Die Pari• politische Einbindung des gesamten Ostseerau• nigsberg in einer Villa im Vorort Amalienau tätig Wichtige Aufschlüsse und bemerkenswerte mes in die Europäische Gemeinschaft gehen. ist. Alle diese begrüßenswerten Ansätze sind ei• ser Ministerpräsidentin soll schon 1987 be• Informationen über das Verhalten Honeckers hauptet haben, daß auf der Insel 25 Prozent Dabei könnte der nördliche Teil Ostpreußens, gentlich nur Zukunftsmusik, so lange keine bin• in der Schlußphase des Gebildes DDR liefert wohin immer mehr Rußlanddeutsche strömen, denden politischen Voraussetzungen gegeben der Männer homosexuell veranlagt seien, ein Buch, das der einstige Pressesprecher des zu einem Kristallisationspunkt für ein festes sind. Der schwerfälligen politischen Verwaltung was in London als Gemeinheit empfunden Generalstaatsanwalts der DDR, Peter Przy- Band zwischen Deutschen und Russen werden. ist gar nicht klar, wer eigentlich im Lande das wird. bylski, inzwischen vorgelegt hat. Es führt den Wahrscheinlich wird dieses Gebiet in der russi• Sagen hat. Titel „Tatort Politbüro - die Akte Honecker". schen Republik einen Sonderstatus erhalten. Die Noch unsicherer gegenüber dem Königsberger Rußlanddeutschen, die dann Deutschland näher Der Kanzler war's nicht! In der Verlagsmitteilung heißt es, daß Peter Gebiet ist aber die Situation auf dem flachen wären und auch deutsche Hilfe erhalten müßten, Lande. Um an Stelle der bisherigen Kolchos• Nicht der „Kanzler" ist verantwortlich P. „teilweise nicht zugängliches Aktenmateri• könnten dann freier ihre Berufe ausüben. wirtschaft lebensfähige Bauernhöfe zu errichten, für einen deformierten Elefanten im Stuck al, Dokumente und Zeugenaussagen zusam• Man sollte sich aber keine Illusionen über die bedarf es immenser Aufwendungen: Errichtung des Rittersaales auf Schloß Weikersheim mengetragen habe. Daraus sei die Akte Ho• Schwierigkeiten, die dabei entstehen, machen. von Wohn- und Stallgebäuden sowie der Be• (siehe unseren Tagungsbericht in Folge 25, necker entstanden, ein aufregendes Dokument Die Lebensbedingungen der aus Kirgisien kom• schaffung von Maschinen und Geräten. Minde• S. 20), sondern natürlich der „Künstler". der Zeitgeschichte." Dieses Buch erschien bei menden Deutschen, wohin sie unter Stalin de• stens eine große Maschinenfabrik wäre dazu Wir bitten dieses technische Versehen zu Rowohlt, das erste bis 25ste Tausend schon im portiert wurden, sind noch unwirtlicher als dort. nötig. Für den Übergang müßte das Inventar aus entschuldigen. April 1991 und das 26ste bis 55ste Tausend Es fehlt an Geld, Wohnraum und Arbeitsorgani• der Bundesrepublik herhalten. Der Aufbau einer sation. Dennoch ist der deutsche Kulturverein dem dortigen Klima angepaßten Milchviehherde „Eintracht" zuversichtlich, daß man dieser mit Nachzucht müßte dann ebenfalls erfolgen. Verdienste um Ostpreußen: Schwierigkeiten Herr werden wird. Zugleich müßte man Höfe gründen, die die Exi• Diese Zuversicht ist zumindest für Königsberg stenzsicherung garantieren. selbst durchaus begründet. Große Stadtbezirke Hier in Ostpreußen wäre eine echte Chance „Viel Leisten - wenig hervortreten" sind fast völlig unzerstört; man will eine deutsche gegeben, alle Faktoren, wie Größe, Viehanzahl, Schule errichten, für die schon, von einem Teil der Maschinenpark u. a. nach den jeweiligen Erfor• Ein harmonischer Geburtstagsempfang bei Hartmut Gassner Verwaltung, die Genehmigung vorliegt. dernissen zu bestimmen. Dabei wäre aber nicht Der rührige junge Architekt, Jurij Sabuga, der nur an die Schaffung von Vollerwerbsbetrieben Bad Godesberg - Wer kennt nicht jene Emp• Landesamt für Denkmalpflege in Hessen die den Königsberger Dom wieder aufrichten lassen zudenken, sondern auch an die Einplanung fänge, bei denen sich immer die gleichen Leute stets gute Zusammenarbeit auf dem kulturpo• will, hat auch die Kirche von Juditten restaurieren von landwirtschaftlich-gärtnerischen Nebener• treffen und die Unterhaltung denn auch meist litischen Sektor. Gassners Dank für die inm lassen und wieder zu einem Gotteshaus gemacht, werbsstellen, wo sich in der später sicher auch danach ist. Man tut so, als ob man sich kenne gewidmete Anerkennung spiegelte seine Be• der Kirche von Tharau wieder ein Dach ge• kommenden Industrie zusätzlich Geld verdienen schaffen und er meint, ginge es nach der Bevöl• ließe. Aber auch aus Gründen einer gesicherten und kennt sich doch nicht. Geht man von die• scheidenheit wider, die ihm einen Kreis wirk• kerung, würde die Stadt so schnell wie möglich ser oft beobachteten Praxis aus, dann wird man licher Freunde geschaffen hat. Ein Quartett, ge• Bodenständigkeit des Menschen ganz allgemein. ihren alten Namen zurückerhalten: Königsberg, Die Zusammengehörigkeit des Ostseeraumes feststellen, daß die Einladung, mit der Hart• staltet von Günter Parplies, Martin Lehmann auf russisch Kenigsbjerga. Die Öffnung kommt mut Gassner aus Anlaß seines 60. Geburtstags zeichnet sich immer deutlicher ab. Neben und ihren Damen, zeichnete in humorvoller ebenfalls in Gang. Es fehlt aber jede touristische Deutschland bemüht sich besonders Dänemark, nach Godesberg gebeten hatte, sich hiervon Form Gassners Lebensweg und rundete damit Infrastruktur. Trotzdem dürfte sich in den näch• das sich stark für die Unabhängigkeit der bal• wohltuend unterschied. Man kann hier von den „offiziellen" Teil des Abends, an dem auch sten Jahren ein Heimweh-Besucherstrom nach tischen Länder einsetzt, auch um die Integration der gleichen Wellenlänge sprechen, die Staatssekretär Dr. Walter Priesnitz teilnahm, Königsberg ergießen. Schwedens und Norwegens. letzthin diesen Abend auszeichnete und einen ab. Was den „inoffiziellen Teil" angeht, so solle Der Blick sollte aber nicht nur auf die Vergan• Doch kaum jemand setzte sich bisher für das harmonischen Verlauf sicherte. Nach einer Be• es, wie Gerüchte besagen, bis weit in die Nacht genheit gerichtet werden. Wünschenswert wäre nordliche Ostpreußen mit dessen unklarem Sta• grüßung durch Hartmut Gassner, jetzt Mini• gegangen sein. Bei Ostpreußen durchaus mög• es, wenn sich Investoren in das Gebiet gezogen tus ein Auch kein einziger maßgebender deut• fühlen würden. Zu erwähnen ist hier insbeson• scher Politiker hat sich bisher sehen lassen. Es sterialdirektor im Bundesinnenministerium, lich... O. S. dere die Arbeit eines deutschen Wirtschaftskon- würdigte Staatssekretär Franz Kroppenstedt mußte dort eigentlich ein deutsches Konsulat Persönlichkeit und Leistungen des Jubilars, eröffnet werden. Dazu wäre aber Eile geboten, dessen Einsatz insbesondere für die Sache der wenn das Und zur Heimat auch für die Ruß• landdeutschen werden soll. Augenblicklich le• Vertriebenen und insbesondere der Ostpreu• Wie ben die in beträchtlicher Zahl ins Land kom• ßen der amtierende Sprecher der LO, Harry menden Deutschen unter einer russischen Poley, hervorhob. Er zeichnete Gassners Le• ANDERE Mehrheit mit einzelnen Gruppen anderer Völker bensweg von Ostpreußen (geb. in Insterburg) zusammen. Angesichts der gewaltigen politi• über das Studium in Berlin, Tätigkeit im Ost• es sehen: schen Veränderungen muß das nördliche Ost• deutschen Studentenverband und insbeson• preußen laut seine Stimme erheben, damit es gehört und gefördert wird. Wird diese Chance dere nach Abschluß seines Studiums, da er „... und Ihre innerhalb der Landsmannschaft Ostpreußen vertan, dann wurde nach dem Wort eines der Reverenzen? zahlreiche Aufgaben wahrnahm. Er dankte ersten Besucher des Landes nach der Wunderbar, Un8 gsber ein zw ihm für seine Arbeit und vor allem die Förde• hen" '" 8 eites Mal unterge- das reicht!" rung der kulturpolitischen Aufgaben, habe Daß die russische Seite die Seßhaftmachung Gassner stets nach der Devise gehandelt: viel der Kußlanddeutschen wohlwollend behandelt, leisten, wenig hervortreten, mehr sein als scheint gesichert. An Deutschland liegt es jetzt, scheinen! Hubertus Hilgendorff dankte für das die ausgestreckte Hand ohne Vorbehalte zu er• Landesmuseum in Lüneburg, Ministerialdiri• greifen und alles zu tun, damit sich dieses alte gent Horst-Hermann Süßmilch würdigte Zeichnung aus deutsche und europäische Kulturland gleichbe• „Hamburger ebenso wie Prof. Dr. Gottfried Kiesow vom rechtigt neben den anderen europäischen Län• Abendblatt" dern entwickeln kann. Oswald Hitschfeld 29. Juni 1991 - Folge 26 - Seite 5 Xü5 £fiptrußmb!aii Aus aller Welt

Golfregion: Kurden: „Waldheim, wir lieben dich!" Leserbriefe Der propagandistisch weithin verfemte Bundespräsident Österreichs reüssiert in islamischer Welt Wenig Zusammenhalt Österreichs Bundespräsident Kurt Wald- umkämpfte Region ein wenn auch provisori- chen" Auffassungen und seiner Theokratie Betr.: Folge 19/91,S. 1, „Es muß einmal gesagt heim wird von westlichen Staaten nicht einge- scher Frieden - oder besser: Nicht-Krieg - nicht doch wieder in Konflikt mit der arabi- werden...", von H. Wellems laden - obwohl die Beschuldigungen wegen eingekehrt. sehen Welt gerät, muß abgewartet werden. Das Ostpreußenblatt hebt sich so wohltu• e Krie s e rSü i" 8 Y J'gf ngenheit als deutscher Während des Waldheim-Besuchs überkam Es ist bedauerlich, daß eine seinerzeit aus end vom Tenor der sonst veröffentlichten Uberleutnant sich allesamt als nicht stichhaltig den Beobachter das ungemütliche Gefühl, daß innenpolitischen Gründen vom Zaun gebro- Meinung ab, daß es mir zum einzig lesbaren erwiesen haben. Zu stark hatte man sich in der der Golfkrieg im Nahen Osten nichts gelöst chene Kampagne - die österreichischen jozia- Zeitungsblatt geworden ist. Zum obigen Anti-Waldheim-Kampagne engagiert, zu viel und manche Probleme nur noch verschärft hat. listen wollten den Wahlsieg Waldheims und Artikelnätte ich jedoch einige Bemerkungen Prestige in die angebliche Entlarvung eines Von einer „Friedensordnung", für welche die damit den Verlust des Bundespräsidenten- angeblichen „Kriegsverbrechers" investiert, Amerikaner in den Krieg zogen, ist weit und Amtes an einen „Bürgerlichen" verhindern - aus der Sicht eines Mitteldeutschen vorzu• als daß man jetzt vom hohen Roß der morali• breit keine Rede. Probleme, von denen man zu dazu geführt hat, daß ein Mann von großer bringen: schen Empörung heruntersteigen und zuge• Beginn des Krieges keine Ahnung hatte - wie internationaler Erfahrung ins Abseits ge- Die Unzufriedenheit der „neuen Bundes• ben könnte, man habe sich geirrt. bürger" hat nicht nur primär finanzielle Wenn aber das österreichische Staatsober• Gründe. Wir waren so naiv anzunehmen, haupt in westlichen Ländern boykottiert wird daß wir Deutsche einander das Wichtigste - in der arabisch-islamischen Welt ist sein sein könnten, nun müssen wir das „Vergen- Prestige umso höher. Hier erinnert man sich schern" vieler Milliarden miterleben. daran, daß er als UNO-Generalsekretär ein Wie geduldiger und zäher Unterhändler war, der Es sollte auch nicht verschwiegen werden, die Araber unparteüsch behandelte. Deshalb ANDERE daß unser wirtschaftlicher Zusammen• war es nicht verwunderlich, daß für Waldheim schluß durchaus nicht auf einseitiger Wohl• bei seiner jüngsten Nahost-Reise in Teheran es sehen: tätigkeit basiert - dem Kenner müssen doch und Damaskus die roten Teppiche ausgerollt auch die Milliardengewinne bekannt sein, und ihm die bestmögliche Behandlung zuteil die aus Firmen-Fusionen etc. herausgezo• wurde. „Wir haben gen wurden? Es bedrückt uns auch die Im Iran benutzte Staatspräsdident Rafsand- keine andere Schwäche unserer neuen Demokratie: die jani den Waldheim-Besuch, um eine behutsa• Wahl, Genossen, Gefahren für das „Gemeinwesen" scheinen me Öffnung des Mullah-Regimes in Richtung weniger von SED-Seilschaften auszugehen, als unser Schiff Westen zu demonstrieren. Waldheim, der als sondern auch von unserer eigenen Regie• guter Kenner nahöstlicher Verhältnisse gilt, auf einen rung! Herbert Schimmanski, Bergfelde gewann aus seinen Gesprächen mit den irani• neuen Kurs schen Politikern den Eindruck, daß sich Te• zu bringen" heran als die stärkste Macht am Persischen Golf fühlt - nachdem der Hauptrivale Irak sich Zorn publik machen infolge des Krieges selber ausgeschaltet hat Zeichnung Lurie und die anderen arabischen Regierungen an Betr.: Folge23/91 ,S.3,„ Wenn der Rechtsstaat den Folgen der Kriegsverwicklungen zu lei• etwa das Schicksal der Kurden oder auch der drängt wurde. Würde Waldheim wenigstens in die Knie geht" von Dr. Wolfgang Thune den haben. Schiiten im Irak - sind plötzlich in den Mittel• verspätet Gerechtigkeit zuteil, dann könnte er Bravo, Dr. Thune! Ihr Aufsatz gehört in die Waldheim besuchte ein österreichisches punkt gerückt. Der irakische Diktator Saddam mit einem noch viel größeren Radius als das gesamte Presse und nicht nur ins Ostpreu• Lazarett und ein Hüchtlingslager im Kurden- Hussein, dessen Beseitigung das zumindest jetzt der Fall ist, seine Dienste in den kompli• ßenblatt. Wir müssen mehr kämpfen, wobei ebiet an der iranisch-irakischen Grenze. Hier indirekte Kriegsziel der amerikanisch geführ• zierten nahöstlichen Konfliktsituationen ein• wir uns nur auf uns selbst verlassen können. gaben die Österreicher mit begrenzten Mitteln ten Koalition war, ist nach wie vor im Amt und setzen. Von den rheinischen Anti-Preußen ist nichts auf eindrucksvolle Weise Hilfe geleistet - aber es sieht so aus, als habe auch das große Ame• So allerdings muß sich der österreichische zu erwarten. das Elend der Kurden ist unbeschreiblich. So• rika weder den Willen noch die Macht, ihn zu Bundespräsident, von den Medien und seinen entfernen. Manchmal sieht es so aus, als sei der innenpolitischen Gegnern auf der Linken Schreien wir nicht nur unsere Trauer in die wohl in Teheran wie in Damaskus wurde Welt hinaus, sondern auch unsere Empö• Waldheim in seiner Skepsis gegenüber opti• Verbleib eines „reduzierten" Saddam sogar ständig beobachtet (ob man ihm nicht einen rung und unseren heiligen Zorn, bis unseren mistischer Friedensprognosen für die Nah• ganz angenehm. Lapsus nachweisen kann), sich damit begnü• ostregion bestärkt. Auch Syriens Staatschef Zugleich aber wächst im arabisch-israeli• gen, für sein kleines Land eine gute Figur zu Gegnern die Ohren dröhnen! Assad - seit dem Golfkrieg vom Hauptfeind schen Verhältnis neuer Konfliktstoff empor. machen. Daß er dieses Metier beherrscht, Bruno Schiemann, Emmerthal zum Verbündeten der Amerikaner avanciert - Die forcierte Besiedlung der besetzten Territo• daran besteht kein Zweifel. Interessant ist scheint über die Aussichten amerikanischer rien durch die israelische Regierung - dies auch, daß Waldheim in gewissen kritischen Friedensmissionen eher skeptisch zu sein. wiederum hervorgerufen durch die Massen• Situationen gar nicht dem Klischeebild ent• Waldheim besuchte das österreichische UNO- auswanderung sowjetischer Juden nach Israel, spricht, das sich viele von ihm gemacht haben. Regieren Egoisten? Bataillon an den Golan-Höhen entlang der sy• für die Platz geschaffen werden muß - läßt für Als er das Kurdenlager in der iranischen Betr.: Folge 22/91, Seite 3, „Provinztheater am Grenzstadt Urumjeh besuchte, stieg er spontan risch-israelischen Waffenstillstandslinie. Die die absehbare Zukunft neue Konflikte erwar• Rhein" Österreicher halten hier gemeinsam mit ande• ten. Ob das „aufgeklärte" und sich einer Art aus dem Auto und ging zu Fuß mitten in die ren UNO-Kontingenten die möglichen Gegner „Perestrojka" unterziehende iranische Regime Menschenmenge hinein - zum Entsetzen sei• Es ist eine Schande für Deutschland, wenn auseinander. Damit ist in diese einst so neiß schon wegen seiner radikalen „gottesstaatli- ner Leibwächter und gegen den Rat der Me• sich die Politiker nicht voll und ganz für diziner, die angesichts der problematischen unsere Hauptstadt Berlin entscheiden. hygienischen Verhältnisse in den Lagern vor Werden wir von Egoisten regiert, die aus Albanien: Infektionskrankheiten Angst haben. Die Kur• Bequemlichkeit im Provisorium am Rhein in den riefen auf Deutsch: „Waldheim, wir lieben ihren Villen sitzen bleiben wollen? Soll das dich!" Frauen stürzten auf ihn zu und versuch• ten, ihm die Hände zu küssen. Ungeheuere Recht von unseren Politikern wieder gebro• Vom Nebeneingang durchs Haupttor menschliche Hoffnung und Verzweiflung lag chen werden, um ihrer persönlichen Politik Das kleine Balkanland ist 33. Mitgliedsstaat der KSZE geworden in der Luft. willen? Diese beschämende Blamage wird in Waldheim weiß, daß dieser nahöstliche die Geschichte eingehen. Als die Außenminister der 34 Teilnehmer- „Eliteclub" aufgenommen werden will. Auf Raum ein tragisches Pflaster ist, in dem es Am Volk wird vorbeiregiert. Es wird sich Staaten der „Konferenz über Sicherheit und Anhieb gelang das aber nicht; die KSZE- keine einfachen Lösungen geben kann. von den Medien auch baldnicht mehr beein• Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) am 19. Staaten sind sich nach Umschalten von Kon- Carl Gustav Ströhm flussen lassen. Gerd Reuter, Biebergemünd und 20. Juni erstmalig in der deutschen frontation auf Kooperation einig darüber, Hauptstadt Berlin tagten, hatten sie kritisch daß vorher ein ungestörtes Verhältnis zur Bilanz gezogen, welche Fortschritte auf dem Demokratie nachgewiesen werden muß. Kattowitz: Weg zu einem freien Europa, dessen Einzel- Daran haperte es aber in der Vergangenheit Staaten, innerlich gefestigt, friedlich mitein- bei der zögerlichen Abkehr des Balkanstaa- ander umgehen, seit dem KSZE-Gipfeltref• tes vom harten kommunistischen Kurs. Des• Nichts mit Volksgruppe im Sinn fen im November 1990 in Paris erzielt wur• halb durfte Albanien, nun seit über einem den. Sie können dabei mit Genugtuung fest• Jahr um Aufnahme in die KSZE bemüht, an Deutsche Radiosendung ein Täuschungsmanöver? - Zweifel statt Jubel stellen, daß ein Expertentreffen in Valletta der Pariser Gipfelkonferenz und an KSZE- Als Meilenstein für die Durchsetzung der eine Gegenorganisation zu den DFK, um auf Malta Anfang dieses Jahres effektive Expertentreffen nur auf Beobachterebene Volksgruppenrechte der Deutschen in den deren ehrliche Arbeit für die Deutschen zu Regeln zur friedlichen Beilegung von Kon• teilnehmen. Während die Staats- und Re• Oder-Neiße-Gebieten wurde er im Westen unterlaufen. Der Name seiner Gruppe lautet flikten aufstellte. Im Blick in die Zukunft gierungschefs über den roten Teppich die gefeiert: Seit dem 5. Juni dürfen die Ober- „Versöhnung und Zukunft". Denselben ver• haben sie u. a. auch darüber entschieden, ob vorübergehend nach Paris verlegte Welt• schlesier einer deutschen Radiosendung aus paßte er vielsagenderweise auch noch der Albanien inzwischen die „demokratischen bühne betraten, mußte der albanische Au• Kattowitz lauschen, immer mittwochs, von neuen Radiosendung. Brehmer kann sich Schulaufgaben" erledigt hat und würdig ist, ßenminister einen Nebeneingang benutzen. 14.00 bis 15.00 Uhr. In Oberschlesien selbst bei seiner Betätigung als „Spaltpilz unter den Ostdeutschen" - so jedenfalls sehen ihn in den inzwischen als vornehm empfunde• Das soll künftig anders werden. Die Be• hält sich der Jubel darüber mit gutem Grund nen Kreis der KSZE-Staaten aufgenommen in Grenzen. Da ist zunächst die Sendezeit. die Oberschlesier - der Unterstützung reitschaft der nach wie vor von den Kommu• Bonns sicher sein. Er ist Stipendiat der zu werden. Es ist offenbar. nisten beherrschten Regierung in Tirana, Nur Kinder und alte Leute können sich am Als am 22. November 1972 in Dipoldi bei frühen Nachmittag eine Stunde hinsetzen F.D.P.-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung künftig mit Andersdenkenden zusammen und unterhält beste Kontakte zu den strikt Helsinki die vorbereitenden Gespräche für die Zukunft des vom Sozialismus herabge• und Radio hören. Alle anderen arbeiten zu die KSZE begannen, gab es in Gesamteuropa dieser Zeit. Aber damit nicht genug: Auch auf Genscher-Kurs liegenden deutschen wirtschafteten Kleinstaates zu gestalten, ist Konsulaten und der Botschaft in Warschau. - auch in Deutschland - mehr Skeptiker und ein Lichtblick. Die KSZE-Staaten signalisier• die Gestalter der spärlichen Programme Wie diese sich Minderheiten-Arbeit vor• Gegner der KSZE als Befürworter. Nachdem ten deshalb ihre Bereitschaft, bereits wäh• treffen bei ihrer Zielgruppe auf außeror• stellen, wurde unlängst am Beispiel Stettin dank konsequenter Verhandlungsführung rend des Außenministertreffens in Berlin, dentliches Mißtrauen. überdeutlich („Das Ostpreußenblatt" be• der Staaten westlicher Demokratie der „Grünes Licht" für eine Voll-Mitgliedschaft Stanislaw Bieniasz und Dietmar A. Breh• richtete). Dort ignoriert der deutsche Kon• „Geist von Helsinki" inzwischen durch ganz Albaniens zu geben. mer, die nunmehr den Deutschen ein Stück Europa weht, hat auch die KSZE - lange Heimat senden sollen, sind den Landsleuten sulatsleiter Julius Georg Luy nach wie vor Jahre wegen des Ost-West-Konflikts am Nachdem am 3.10.1990 dank der Wieder• weniger als Vorkämpfer für die Rechte der kategorisch die beiden „echten" deutschen Rande der Agonie - neuen Glanz bekom• vereinigung von West- und Mitteldeutsch• Deutschen in Erinnerung, denn als das ge• Vereine. Stattdessen unterstützt er eine men. Da diese Konferenz inzwischen als land die Zanl der Teilnehmerstaaten von 35 naue Gegenteil. So hat sich Bieniasz, ein Pole „Deutsche Kulturgesellschaft" unter einem „Markenzeichen" für verwirklichte Demo• auf 34 sank, werden es nach der Aufnahme mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen, Pan Slowinski, deren Existenz offenbar al• lein dem Konsulat bekannt ist, nicht aber kratie gilt, möchte keiner mehr fernstehen. Albaniens wieder 35 sein. Da bei der KSZE wiederholt mit zahlreichen Attacken gegen den Landsleuten in Stettin. So werden Akti• Es konnte deshalb nicht überraschen, daß das französische Alphabet für die protokol• die „Deutschen Freundschaftskreise" (DFK) vitäten für die Deutschen vorgetäuscht und der Balkanstaat Albanien - unter dem Dikta• larische Reihenfolge maßgebend ist und Al- in polnischen und exilpolnischen Zeitungen banie vor Allemagne kommt, will es der hervorgetan, statt sie zu unterstützen. das Gegenteil betrieben. Und das jetzt auch tor Enver Hodscha, der nach dem Bruch mit noch mit dem Etikett „Versöhnung". Stalin auf die Chinesen setzte, strikt gegen Zufall, daß die Letzten die Ersten sein wer• Brehmer ging in diesem üblen Spiel gleich eine KSZE-Mitgliedschaft - nun in den den... Siegfried Löffler noch einen Schritt weiter. Er gründete sogar B. Bernhard Oracze-Hinterdorff/H. T. Frau und Familie £05 £fipmiGmb(ait 29. Tuni 1991-Folge26-Seite6

Lisa Heimische Orchideen SiS - Mittag in einer großen deutschen Stadt. Menschen hasten hin und her, Eine Betrachtung über Knabenkraut und Frauenschuh Tj| Schulkinder tollen fröhlich umeinander, Hausfrauen eilen bepackt nach Hause, ei einer Wanderung entdeckte ich im erschlafft die vorjährige Wurzelknolle, und um den Mittagstisch zu bereiten. Nur die lichten Laubwald nahe Bergatreute im neben der nährstoffreichen zweiten wächst Sonne scheint es an diesem Tag endlich B Allgäu ein blühendes breitblättriges nun die neue Partnerknolle heran für die einmal nicht eilig zu haben, hinter dicken Knabenkraut, in seiner Umgebung noch Blühperiode im nächsten Jahr. Wolken zu verschwinden. Wer aber merkt weitere kleine Blütenähren. Hier ist also Mythen und Aberglauben, Erfahrungen noch einer der wenigen Plätze, wo sich diese um die heilende Wirkung des proteinhalti- es? Kaum einer nimmt sich , ein• Orchideenart erhalten konnte! dachte ich bei gen Schleims in den Wurzeln der mehr als 60 mal tief Luft zu holen und den Sonnen• mir und freute mich, daß ich meinen Fotoap• verschiedenen Knabenkrautarten führten schein zu genießen. Schade! parat dabei hatte. Wenige Tage später zeigte dazu, daß man sie ausgrub, wo man sie fand. Doch halt! Eine Horde von etwa ich anderen Gästen im Hotel meine Bilder. Die getrockneten Wurzeln trug man als Ta• Alle wollten wissen, wo dieses Knaben• lisman bei sich, nannte die vorjährigen, zehn-, elfjährigen Jungen und Mädchen krautparadies sei. Gottlob konnte ich den schwarzen „Teufelskrallen" und „Satansfin• kommt herbei. Sie tragen bunte Ruck• Fundort nicht genau lokalisieren. „Ganz ger", die jungen, weißen „Christushand" säcke und haben rote, erhitzte Wangen behutsam und mit offenen Augen wan• oder auch „Gotteshändle". Sie sollten zum vom Herumtollen. Ein Ausflug neigt sich dern!" war mein Rat: „Denn manTcann viel Genuß eines besonderen Liebeszaubers - dem Ende zu... Offensichtlich noch ganz Wunderschönes oft auch am Wege entdek- zum Segen oder Fluch, gleichviel! - verhel• beeindruckt vom Erlebten tuscheln da ken!" fen. zwei Mädchen miteinander; zwei Jungen In der Gästebibliothek des Hauses fand ich In Sibirien, der Türkei und in Persien sol• lassen es sich nicht nehmen, sie zu är• Interessantes: Schon in alter Zeit war das len die Wurzeln dieser Erdorchidee gewa• ... sind vom Aussterben bedroht: Frauen• tos gern. Hier ein kleiner Knuff, da ein kurzes Knabenkraut bekannt. Aus dem Griechi• schen, gebrüht, getrocknet und dann zer- schuh F° 0) Bahrs mörsert als Droge verwendet werden. Ihre Zwicken. Kein Wunder, daß bei dieser schen stammt sein Artenname Orchis = Ho• Kaukasien, und auch zwischen den Knie• den. Die zweiteilige Wurzelknolle dieser Heilkraft gut Darmerkrankungen. Sie wird fröhlichen Balgerei der Rucksack des ei• holzbeständen hoch im Gebirge glänzen sie Pflanze ist zur Blütezeit prall gefüllt. Sie als Stärkungsmittel für Kinder und Gene• nen Mädchens in Mitleidenschaft gezo• in der Sonne. Zwei rotbraune Außenblätter sieht aus wie die Hoden eines heranwach• sende geschätzt. Aber auch als wichtige stehen wie flatternde, abstehende Schnür• gen wird. Hui, das letzte Mittagsbrot ist senden Knaben. Ist die Blütezeit vorüber, Zutat zu einer würzigen Suppe oder als ganz zerkrümelt! Gelee bereitet wird Salep, das Pulver aus der bänder über der zur zweizipfligen Einheit Orchis mono (Kleines Knabenkraut) als lu• verwachsenen „Sohle". Das fünfte Blüten• Ich helfe der Kleinen, die kümmerli• blatt ist wie ein leuchtendes gelbes Säcklein chen Reste in einem Abfallkorb zu depo• kullische Kostbarkeit gehandelt. Ihr delika• tes Aroma stammt vom Cumarin. Uns Euro• aufgeblasen. Sein Eingang ist eine rot- nieren. Dankbar lächelt sie mich an und päern sollten solche Speisen nicht schmek- gesprenkelte „Lippe". Ihr entströmt der ver• beginnt in einer Tasche zu kramen. End• ken. Die Welt würde noch schneller um eine führerische, aprikosenähnliche Duft und lich zieht sie einen Ausweis hervor, stu• bereits seltene Naturschönheit ärmer. lockt unwiderstehlich kleine Insekten an. Zumeist sind es Erdbienen, die auf der diert ihn sorgfältig, blinzelt mich noch Professor Dr. Paul Graebner schrieb in spiegelblanken „Rutsche" des Frauen• einmal an und zeigt verschmitzt auf eine seinem 1913 erschienenen „Taschenbuch schuhs hinab in die Beutelfalle gleiten. Nur Zeile dieses Ausweises. Dort steht ein zum Pflanzenbestimmen" (Kosmos, Gesell• mühsam können sie sich daraus durch einen Name, ihr Name - Lisa. Sie zeigt auf sich schaft der Naturfreunde, Franckh'sche Ver• lagshandlung, Stuttgart), daß das Knaben• engen Ausgang wieder befreien. Dabei strei• und wieder auf die Zeile, lächelt und fen sie die Blütenpollen auf ihren Pelz, laden dreht sich um. Sie will weiterspielen mit kraut eine Heilpflanze mit Vorfahren aus der Familie der Liliengewächse sei, sehr andere zur Besamung ab und tragen ihre ihren Kameraden, die sie mit lebhaften wiederum unfreiwillig aufgenommene Hallo begrüßen. häufig auf feuchten Wiesen und kalkhalti• gen Hangen anzutreffen, aber in der Medi• Fracht zur Nachbarpflanze. Ja, lebhaft sind sie diese Kinder - und zin, da zu teuer, praktisch keine Rolle spiele. Das komplizierte Fortpflanzungssystem unserer heimischen Orchideenarten läßt uns fröhlich, wie alle ihres Alters, die gerade Die bei uns heimischen Orchideenarten erkennen, wie wunderbar das Zusammen• einen Ausflug machen. Nur - diese sind gegen Stickstoff empfindlich. Kunst• dünger und die Sammelleidenschaft der spiel von Pflanzen und Tieren ist, und auch Zehn-, Elfjährigen sind taubstumm. Als wir Menschen sind eingebunden in diesen meine U-Bahn kommt, drehe ich mich Menschen haben sie alle fast zum Ausster• ben gebracht, obgleich jede ihrer Furchtkap• Reigen, sind ein Stück Natur, in deren noch einmal um, suche mit den Augen seln viele tausend winzige Samenkörner Kreislauf wir leben können, wenn wir ihn nach Lisa. Sie aber ist vollauf damit be• enthält. Nur in der Symtiose mit besonderen nicht unterbrechen. Zudem dürfen wir uns schäftigt, einem Jungen den Fahrplan zu Bodenpilzen können sich diese entwickeln. an der mannigfachen Schönheit erfreuen, erklären... Knabenkraut: Die heimischen Orchideen• die uns umgibt. Die bedrohten Tier- und arten... Zu den schönsten aller Blüten in unseren Breiten gehört „Unserer Lieben Frauen Pflanzenarten sind unserem besonderen Schuh". Nur noch ganz selten findet man Schutz anvertraut. Gebt acht, daß wir die diese bezaubernde Erdorchidee in der freien Frauenschühchen und das Knabenkraut vor Natur. Im Harz, im Thüringer Wald, in der dem Aussterben bewahren können! Nicht nur Hamburger und PommesEifel, im Schwarzwal d und im Voralpenland Anne Bahrs Ein neues Buch über die in Europa oft verkannten Küchen Amerikas soll es noch einige verschwiegene Kolonien des Frauenschuhs geben. In einem gepfleg• Als ich gerade eben... ten Garten sah ich in meinem Urlaubsort den Als ich gerade eben Traben Sie Lust, sich auf eine kuli- decke Verlag, Weil der Stadt, 224 Seiten, Frauenschuh mit mehreren Blüten. Sein Be• I I narische Entdeckungsreise zu be- zahlreiche Abbildungen, Efalin mit spazierenging sitzer muß gute Kenntnisse über die Le• unter dem dunklen Nachthimmel, -"-geben, vielleicht nach Ubersee? Schutzumschlag, 49,80 DM) sicher gute bensbedingungen dieser Orchidee haben. da dufteten Dann kann Ihnen der Band „Die Küchen Anregungen vermitteln. Der Frauenschuh (Cypridedium calceclus) Bäume und Sträucher Amerikas" von Horst Scharfenberg (Hä- Der preisgekrönte Kochbuchautor gehört zu den größten floristischen Kost• vom Regen, Scharfenberg versteht es in diesem Buch barkeiten. der sie benetzt hatte. Und die Kirche ausgezeichnet, die (zumeist unbekann• Eine Legende erzählt, die Gottesmutter stand wie immer, Weg durch Jahrhundertete) Vielfal t der amerikanischen Küche und das Jesuskind hätten, als sie noch über hoch und fest zu beschreiben, unzählige Rezepte und die Erde schritten, ihre. Pantoffel von den und ehrfurchtgebietend, Ein Buch zur Rolle der Frau Fotos dokumentieren vielerlei Variatio• wehen Füßen gestreift. Überall, wo sie ver• und über mir llen bisherigen Geschichtsdarstellun• nen amerikanischer Kochkunst. Entge• weilten, ständen nun zur Erinnerung die war ein Stern, Herrgotts- und Marienschühchen im Tief• gen sind offenbar wichtige Personen der mir Frieden verhieß. gen der gängigen Vorurteile, daß die land Mittel- und Südeuropas, in Sibirien und A entglitten: Frauen", stellte vor einiger amerikanische Küche zumeist aus Ute Koschorreck Zeit die finnische Historikerin Kaari Utrio „Hamburgern und Pommes Frites" be• fest und machte es sich zur Aufgabe, ein stehe, liefert der Autor den Beweis, daß Buch zu verfassen, das anhand zahlreicher sich von der West- bis zur Ostküste un• Beispiele den Weg der Frauen durch die zählige raffinierte Rezepte ein „Stell• Geschichte der Jahrhunderte aufzeichnet. „Die Frau in der Verantwortung?' In ihrer Publikation „Evas Töchter - Die dichein" geben. weibliche Seite der Geschichte" (Heyne- Texanische Spezialitäten zum Bei• Die Fragen unserer Zeit auf 14. Deutschen Bürgertag erörtert Verlag, München, 364 Seiten, Taschenbuch, spiel, die zumeist beeinflußt von der it einem Thema, das gerade in den der Pflege und Erhaltung regionalen Kultur• 24,50 DM) begegnet der Leser jedoch nicht, mexikanischen Küche sehr pikant sind, letzten Wochen wieder stärker in gutes zu widmen. Auch sprach sich der Ar• wie vielleicht erwartet, ausschließlich gro• laden zum Genießen ein una ebenso Sa• M die Diskussion geraten ist, beschäf• beitskreis für die Einführung eines Sozial• ßen und bekannten Frauen der Historie, son• latkreationen, Steaks in allen Varianten, tigte sich auch ein Arbeitskreis auf dem 14. eres aus, um Notstände bei kinderreichen dern vielmehr der einfachen Bürgersfrau, pikante Grill-Soßen, Torten, Cocktails, Deutschen Bürgertag, der kürzlich vom Ver• Familien, in der Alten- und Gesundheits• die inmitten der verschiedenen Epochen uebäck und vieles mehr. band deutscher Bürgervereine in Velbert pflege zu beheben. immer wieder vielfältiger Repressionen durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Die Auch die amerikanischen Fischgerich• ausgesetzt war. Frau in der Verantwortung" erörterte man „Der Arbeitskreis appelliert an die Öffent• So beschreibt Kaari Utrio zum Beispiel den te gewinnen in dieser Publikation neue unter anderem auch das Thema Abtreibung Bedeutung: Forelle mit Kürbissauce, lichkeit, insbesondere an die Pädagogen Leidensweg der Frau während der Hexen- und § 218. Der Arbeitskreis vertrat nach aus• Medien und Politiker", hieß es in einer Austem-Omlett oder auch Florida- verfolgung im Mittelalter, das Erwachen der führlicher Diskussion die Forderung, „an Schlußfeststellung, „das Schwergewicht öf• Individualität in der Neuzeit oder auch die Steinkrebse lassen nur erahnen, wie va• der in den alten Ländern bestehenden Straf- fentlicher Diskussion über Gleichberechti• Rolle der Frau in der Familie und läßt durch riationsreich auch hier die Rezeptvor• barkcit mit zu modifizierenden Indikations• gung nicht mehr auf die überholten, emanzi- die erzählerische Form das Buch auch für schläge sind. lösungen festzuhalten". patonschen Gesichtspunkte einer Befreiung einen historischen Laien interessant wer• Neben den leicht verständlichen Re• Die Verantwortung der Frau in unserer von Zwängen und Herrschaftsansprüchen den. zepten gibt das Buch weiterhin Informa• Zeit wurde weiterhin an anderen Beispielen auszurichten, sondern die eigentlichen Auch wenn diese Publikation sicher nicht tionen zu Land und Leuten, beschreibt erörtert. So liege ihre besondere Aufgabe in Verantwortungsbereiche der Frau für das dem Anspruch eines umfassenden histori• der Betreuung der Familie und in der Ver• amerikanische Weine und offeriert so• Wohl und Wehe der Familie, damit für das schen Hintergrund-Bandes gerecht werden hinderung und Überwindung eines bedroh• mit neue Perspektiven einer Kochkul• seelische und körperliche Befinden der her• kann, erhält der Leser doch immer wieder lich wachsenden Generationskonfliktes. anwachsenden Jugend mehr in das Bewußt• gute Denkanstöße, sich mit dieser Materie tur, die besonders in Europa zumeist Nicht zuletzt seien Frauen besonders geeig• sein der Gesellschaft zu rücken und damit genauer zu beschäftigen, sie vielleicht be• unbekannt ist. So wird das Kochen zu net, die Menschen in den alten und neuen auch Opferbereitschaft und Einsatzfreude gleitend zu dem vorliegenden Buch tiefer zu einem aufschlußreichen Lesevergnü• Ländern zusammenzuführen, wie auch in der jüngeren Frauengeneration zu motivie• ergründen und zu verstehen. sb gen, ber einem zusammenwachsenden Europa sich ren. os Jahrgang 42 r>05 IXiprrußrnblau 29. Juni 1991 - Folge 26 - Seite 7

8. Fortsetzung Ihr Lieben zwei! Hoffentlich geht es Euch gut! Umstehendes Foto zeigt Euch wieder Was bisher geschah: Tante Margret hat in mal, wie bezaubernd es hier ist. Der Garda- dem Reitstall ihren Jugendfreund Fedja wieder• Erika Ziegler - Stege see - ihr kennt ihn ja - begeistert uns! gesehen. Nach vielen Jahrzehnten stehen sich dier Überhaupt alles: Landschaft und Leute! Dir, beiden Menschen gegenüber; man hat sich so viel liebe Rita, Freude mit den Pferden! Und Dir, zu erzählen. Fedja besucht Tante Margret, und lieber Andi, Freude mit der Musik! Überan• beide tauschen Erinnerungen aus. Andi und Rita streng Dich nicht mit deinem Ferienjob. lauschen gespannt. Gruß und Kuß! Eure Mutti! Und Vati!

„Und dann mußte meine Mutter uns er• W<3t Rita stellt die Karte auf ihr Bücherregal. nähren. Sie hat in einer Apotheke „Wenn die wüßten, wie gut es uns geht! Ha! gearbeitet... Und eines Tages sind wir uns Wir blasen ein Federchen in die Luft!, seit du begegnet, in Riga. Fedja, hast du geglaubt, hier bist." Rita drückt ihr Gesicht an Tante daß wir uns noch einmal wiedersehen Margrets Wange. „Ich freue mich, daß dein würden?" Fedja uns heute nochmal besuchen wird, sein zweiter Besuch! Du, das war' mein Typ „Die Pferde machten's möglich", sagt An• dreas. gewesen, wenn der achtzehn war' oder zwanzig. Weshalb hast du den nicht gehei• Herr Liepmann streckt die Hand aus, und ratet!?" Frau Margret legt die ihre hinein. und im IPf^ti® Alle sind von dem, was sie erzählte, beein• „Aber, Kindchen, der war doch zu jung für druckt. Noch viele Fragen tauchen auf und JJ mich, damals. Wir waren Nachbarskinder, werden beantwortet. „Schrecklich, seinen und ich mit seiner Schwester befreundet, mit Vater zurücklassen zu müssen", sagt Rita. „Ja, sie wollten, aber ich hab' gesagt: ,Ich „Aber Tante Margretchen, jetzt geh' ich Olga... Er gab mir ihre Adresse. Ich werde „Nicht daran denken..." war nie in einer Partei, und ich möchte auch doch erst recht nicht mehr da hin. Ich hab' ja ihr schreiben!" Und so kommt noch einmal das Gespräch nicht in eine Partei eintreten.' Und sie ant• schließlich auch meinen Stolz. Du hättest „Ach so, er ist jünger als du. Aber später auf die Pferde, und auf Herrn Liepmanns worteten: ,Das ist auch gut, daß Sie nie in mal die Blicke sehen sollen! macht so ein Altersunterschied nicht mehr Beruf, auf seine Arbeit, und er sagt: „Pferde einer Partei gewesen sincL es war ja auch eine „Natürlich versteh' ich. Also gut, ich spre• viel aus, man merkt ihn gar nicht... Weißt sind so anständige Kameraden, immer schlechte Partei, aber unsere - ist eine gute che mit Fedja, du willst jetzt endgültig dort du, das mit dem Wechsel - mit dem Wegge• schaffen sie für uns, mit uns, auch im Krieg. Partei'." weg. Ich muß nochmal sagen: Kann ich ver• hen von da besprichst du besser ohne mich, Ein Fluchttier muß über seinen Schatten „Aber du bist dann in den Westen gegan• stehen, weil wir, du und ich, eben kein vielleicht denkt er, ich bin feige." springen und bleiben, wenn es lieber fliehen dickes Fell haben... Weshalb hast du ihm gen..." „Möglich. So könnte man's ja auch nen• möchte." nicht gleich gesagt, was dir nicht gefällt?" „Ja. Nicht nur, um dieser Parteiangelegen• nen, aber genausogut kann man auch sagen: Als Frau Margret ihn nach seinen Kriegs• heit aus dem Weg zu gehen, mein Mann „Nein, das wollte ich nicht, direkt bei sei• du bist klug, du gehst Unannehmlichkeiten erlebnissen fragt, bittet er: „Erlaß mir das." hatte sich gemeldet. Er war ja Soldat und nem ersten Besuch, dann war' es bestimmt aus dem Weg, denn die Atmosphäre dort ist Und als sie fragt, wie er jetzt lebt, sagt er: hatte sich in den Westen entlassen lassen, zu nicht so gemütlich geworden. Hier konnte er für dich unangenehm." „Seit dem Tod meiner Frau allein." seiner Tante, sie hat meine Adresse gehabt." doch mal abschalten. Das wollte er sicher „Tante Margret war Dolmetscherin, als sie „Aber dann bist du doch, ...hast du dich auch. Und was du erlebt hast, das interes• „Wenn ich mit einem schönen, eigenen auf der Flucht eine Unterkunft fanden, wo doch .. .ich meine, du warst nicht lange ver• siert ihn und nichts anderes." Pferd auftrumpfen könnte, war' sie sicher sie bleiben konnten, sie und ihre Mutter und heiratet." - Rita bringt alles zur Sprache, was „Du bist eine kluge Person! Aber jetzt frag' angenehmer gewesen." ihre Tante und ihre Cousine", sagt Rita. Herrn Liepmann interessiert, er aber nicht ich ihn. Ist ja auch bestimmt nicht zum Nach- „Mag sein. Aber es war keine dumme Idee, „Ach, erzähl mir doch davon",bittet Herr fragen würde. teü für dich, wenn du noch einen anderen daß Andi mitmachen wollte. Und diese Idee Liepmann eindringlich. „Nein, nicht lange. Er hat mich enttäuscht. Betrieb kennenlernst. Es heißt doch: Reiten hatte sogar Folgen, ich bin ziemlich sicher, Sie nickt: „Ich hab' viel erlebt: Oft war es Weshalb hat er sich nicht früher gemeldet. ist so modern, und Reitschulen wachsen nun dir zuliebe würde der Klaus auch nochmal schwer, bitter, böse, aber an manches denke Dafür gab es doch einen Grund. Eine andere schon seit Jahren aus der Erde wie Pilze nach Anfänger spielen. Ha-ha!" ich gern' zurück. Wie bescheiden war man Frau... Er paßte nicht zu mir und ich nicht zu einem warmen Regen. Er hat sicher Be• Rita verschränkt die Arme hinter dem damals, mit wie wenig konnte man froh ge• ihm. Ich wollte nicht mit ihm leben. Ich wei• kannte. Wir werden sehen." Kopf und kneift ein Auge zu, aber dann sagt macht werden. Wie dankbar ist man gerte mich. - Das ist alles." - „Schade, daß du keine Kinder hast, die sie energisch: „Ich will da weg!" gewesen..." An diesem Abend brennt das Licht in Ritas hätten's gut." Sie stützt den Kopf in die Hand. Zimmer, das jetzt Tante Margret bewohnt, Frau Margret wiegt mit der Hand durch Zwei Tage später telefoniert Herr Liep• Herr Liepmann raucht eine Zigarre, sieht noch lange. die Luft: „Wer weiß - ob meine Kinder fän• mann mit einem Bekannten. Zuerst den der kleinen weißen Rauchwolke nach und „War aas ein schöner Abend!" sagt Rita. den, daß sie's gut hätten. Sicher würden sie üblichen kurzen Gedankenaustausch, die wirkt gelöst und zufrieden. Er lauscht wie „Ja, ein sehr schöner Nachmittag und an mir alles mögliche aussetzen; kritisch sein Pferde betreffend, und dann die Frage: „Ist's die jungen Leute gebannt den Worten von Abend!" ist doch ,in', bloß sich selbst kritisieren, das Ihnen recht, wenn ich Ihnen eine Schülerin Margarete. „Hör mal! Hörst du? Andi spielt den Tan• kennt man kaum noch." schicke? Bei Ihnen hat sie mehr ,Wind um „Fünf Jahre hast du dort gearbeitet, und go Anjuschka'. Für dich!" Es klingelt. die Ohren', kann mit raus ins Gelände, lernt die Russen hätten dich gern in ihre Partei ...Frau Margret legt den Zeigefinger auf „Das wird der Postbote sein." ...Ja, er auch Tölter kennen... Rita Friedrichs ist ein aufgenommen...", sagt Rita. die Lippen, als Rita noch etwas sagen will. war 's! „Eine Karte von Mutti." Rita liest vor. nettes Mädchen!" Fortsetzung folgt

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Erminia von Olfers-Batocki Der Waschknopf auf Freiersßißen

s war einmal eine alte Witwe, die saß für immer. Eine stattliche Frau will ich ha• gries Der Freiersmann faßte sich rasch ein am Fenster - Brill' auf der Nas' - und ben, eine, die was vorstellt, eine, nach der Herz und sagte dreist: „Ich suche eine Frau, E nähte. Sie kramte mit denTingerspit- sich die andern Knöpfe die Hälse ausrek- und am liebsten möchte ich dich nehmen, zen in der Knopfschachtel - das war ihrem ken." aber so ganz sagst du mir doch nicht zu, seligen Alten seine Schniefkebüchs'. Ein Nun war da noch ein großer Mantelknopf. deine weiße Farbe ist nicht ganz so, wie sie Knoppchen nach dem andern bekuckte sie Der war einmal vom Pelz abgerissen. Mit sein soll, ich bin doch noch viel neuer und sich, aber keins konnte sie brauchen. Einen schafwollnem Stoff war er bezogen, und die frischer als du!" Waschknopf fand sie wohl, aber der war mal Maden hatten ihn schon ein bißchen an- „Na", meinte das Knoppchen und blinker- irgendwo abgerissen, und ein dreckiger gegnabbelt. Den bekuckte sich der Freiers• te ihn mit den runden Augen munter an, „na, Knopf durfte doch nicht an ihrem Sohn seine mann von allen Seiten. bekuck dich man erst selber! Mir schwant, frisch gewachsene, frisch gebleichte Unter• „Du kriegst die Motten!" rief er und mach• du bist auf deiner Wanderschaft auch nicht büx' genäht werden. te sich aus dem Staub. Wenn der Knopf auch weißer geworden." Und als der Waschknopf Da war ein stahlblauer Knopf, auf dem stattlich war, eine Hübschere wollte er sich sich nun im Soldatenknopf spiegelte, merkte stand geschrieben „Patent", den warf sie suchen. er, daß eine ganze Schicht Staub an ihm hing auch wieder zurück. Und dem kleinen Da blänkerte ihm wieder was entgegen: und daß er ebenso gries war wie das andre Schuhknopf gab sie einen Schubs mit dem der blaue Stahlknopf gab ihm seine Visiten• Knoppchen. Finger. Dann war da ein Perlmutterknopf, karte. „Patent" stand darauf zu lesen. „Ja", sagte er, „wer nach andern kuckt, soll den besah sie sich ein Weilchen und legte ihn „Hm, patent, dachte sich der Waschknopf, auch sich selbst ansehen. Jeder trägt den auch zurück in die Schniefkebüchs'. Sie griff allzu patent ist nicht gemütlich. Ich bin doch Staub mit sich, den er sich aufgeladen hat, nach einem blanken Soldatenknopf, in dem man ein gewöhnlicher Knopf, und meine und rein bleibt keiner. Ich bin Waschknopf, sich die Sonne spiegelte, aber für Unterwä• Frau muß vom selben Schlag sein wie ich." du bist Waschknopf, komm wir werden ein sche war der auch nicht zu gebrauchen. Er kullerte unters Spind, und als er da Paar!" Dann nahm sie die ganze Knopfschachtel nichts fand, rollte er unter den Spulwocken. Nun zogen die beiden zusammen in der Erminia von Olfers-Batocki: Die Dichterin, und schlackerte sie hin her, daß die Knöpfe Da stieß er an einen weichen Knopf, der war Witwe ihren Nähkasten, da lebten sie sich von Kindern und Enkeln liebevoll „Mimo" nur so sprangen und klapperten. Viele weiß und hatte gerade solche blanke, runde gut ein und bekamen viele Kleinerchen, im• genannt, hier mit einem Enkelsohn,... drängten sich von unten herauf, aber der Augen wie er selber. Aber als der Knopf ge• mer dutzendweise - das waren alles Hem- richtige war nicht dabei. nau hinkuckte, merkte er, daß das andere denknöpfchen. Die hatten gerade so runde Nun fiel der alten Witwe ein, daß vielleicht Knoppchen nicht mehr so ganz neu aussah - Gesichterchen und genauso blanke Ringel• Erminia von Olfers-Batocki noch ein Knopf zwischen die Nadeln gera• es war schon ein bißchen begnuschelt und augen wie ihre Eltern. ten sein konnte. Richtig! Da lag ein funkelna• gelneuer Waschknopf, der kuckte sie mit Äwer Haff seinen großen Ringelaugen ganz luchtern De Kalmus stait infreschem Doft, an. Wie sie sich da freute! Sie legte den schö• de Wend statt scharp von West, nen, weißen Knopf auf ihrem Sohn seine de Kiwitt fladdert dorche Loft, Unterbüx', wo sie ihn gleich annähen wollte. mangk't Schelf but he sin Nest. Aber sie mußte zuerst die Nadel einfädeln. Ek bring dem Mast op feste Stand „Ach", klagte die Wittfrau, „meine alten on moak min Seejel straff. Augen wollen nicht mehr so recht. Wer wird Min Make stait am andre Strand, bloß meinen lieben Jung' die Knöpf annä• min Schatz wohnt äwer Haff. hen, wenn ich mal die Augen für immer zu• Jedriest, Marjell - stramm is min Arm, gemacht werd' haben? Der Jung' will sich barft si ek rasch tofoot! gar nicht entschließen, aber eine Frau muß er De Sonnschien moakt dat Woater warm, sich doch nehmen, damit ihm einer die ek droag di in min Boot! Knöpf annähen tut." Dorch Somernacht min Ruder schlait, Die alte Mutter kniff die Augen zu, weil sie ek weet, datt ek dat schaff, nicht so recht das Nadelöhr rinden konnte, bi Vollmondschien ons Koahnke jait, der müde Kopf fiel auf den Tisch, auf dem wifoahre äwer Haff! Sohn seine Unterbüxen, und so drusselte die On morjefräh, denn senn wi doa, Alte ein bißchen ein. „Eine Frau muß er su• dutt, wo de Schoschtien rookt. chen!" flüsterte sie beim Einschlafen. Denn speelt de Handharmoneka, Aber, während ihr Kopf auf den Tisch ge• on Hochtiet ward jemoakt! fallen war, hatte sie die Knopfschachtel um• Denn kroamst de Linnwand innet Spend, geschmissen, und alle Knöpfe - große und de Schiewe innet Schaff, om ons kleen't Huuske wehjt de Wend. kleine - waren heruntergefallen und kuller• Wi bliewe äwer Haff! ten in der Stube herum. Aber der neue, wei• ße Waschknopf, der am Sohn seine Unterbü• xen angenäht werden sollte, der blieb auch nicht da oben liegen. Er schorrte herab und kullerte geradewegs auf den Perlmutter• ... lebte Jahre im Tharauer Gutshaus: Heimatliches Brauchtum gepflegt Fotos (2) Archiv Platt knopf zu. „Eine Frau muß er suchen", klang es ihm Platt is wie Vogelsang, nach in seinem runden Kopf, „ja ja, eine Frau Platt is wie Senseklang - will ich mir suchen!" überlegte er und rollte wer kann dat schriewe? bis ans Stuhlbein, wo der Perlmutterknopf Alle Tiet wohnt doarenn heimatliche Platt gepflegt lag. Den bekuckte er sich recht genau und Heimatleew, Heimatsenn, Vor 115 Jahren wurde die Dichterin Erminia von Olfers-Batocki geboren drom mott et bliewe. dachte: „Nein, der paßt nicht zu mir, der mag sich noch was drauf einbilden, daß er ie kaum eine andere Dichterin und in heimatlichem Platt über das ländliche Platt ist wie Ackerfohr, - aus einer Seemuschel geschnitten ist, der Schriftstellerin unseres Jahrhun• Platt is wie Eggespor - Leben, über Arbeit und Sorgen, aber auch mag sich prahlen, daß dicht neben ihm echte Wderts hat sich Erminia von Olfers für über Liebeslust und Liebesleid. Die Ballade wer kann dat lese? Perlen gewachsen sind!" Und er machte sich den Erhalt des ostpreußischen Platt einge• Dee, wo ons Heimatmund „Die Krügersche von Eichmedien" nach ei• setzt. Schon als Kind machte sie ihre Haus• ner alten ostpreußischen Sage erhielt gar ei• in alle Lewensstund weiter auf den Weg. lehrerinnen geradezu wütend, wenn sie statt nen Preis. is trie jewese. Da lag der Schuhknopf, eingezwängt zwi• schen Ofen und Ofenbank. Der wackelte der hochdeutschen Begriffe im Unterricht Platt is wie Flöchte schlag, noch ein bißchen und wollte dem Wasch• nur plattdeutsch sprach. Gelernt hatte sie es Oft aber saß Erminia von Olfers-Batocki Platt is wie Well im Bach - beim Kutscher Riegel in Tharau und bei den knopf entgegenkullern. Dieser aber tat so, auch in den Archiven von Königsberg, wo• wer kann dat lehre? - Spielkameraden Wilhelm Wemke und Wil• als wenn er jenen gar nicht bemerkt hätte hin sie ihres Mannes wegen ziehen mußte, Wat ons leew Mutter sung, helm Buchhorn, wußte Tochter Hedwig von und erforschte das kulturelle Leben der al• wat anne Weeje klung, und kuckte nach der andern Seite. Lölhöffel zu berichten. Sie hat übrigens auch „Schwarze Hex'!" bruschelte er vor sich ten Krönungsstadt in vergangenen Jahrhun• dat bliwt op ewig jung, das an dieser Stelle abgedruckte Märchen derten. Ergebnisse dieser eifrigen Forschun• hin, „für mich bist zu hart und zu schwärt!" dat weil wie ehre! vom Waschknopf ins Hochdeutsche über• gen war dann schließlich die Familienge• Nun sah unser Waschknopf schon wieder tragen - zum besseren Verständnis, denn schichte „Das Taubenhaus". In diesem in ein anderes Gesicht. Das plinkerte ihm so leider sind es nur noch wenige Menschen, hundert Jahre umfassenden Roman ihrer recht freundlich zu, denn das Feuer aus der die unser ostpreußisches Platt beherrschen. eigenen Vorfahren ist es der Dichterin ge• Tohus Ofentür spiegelte sich in seinen blanken Bak- Doch fühlten sich Mutter und Tochter bis zu lungen, das Leben in und um Königsberg, ken. Das war der Soldatenknopf. Gerade ihrem Tod verpflichtet, der plattdeutschen seine Menschen, seine bedeutenden Persön• Wat es Tohus? Min Mutterland. wollte sich unser Waschknopf mit ihm an• Mundart immer wieder zu Ehren zu verhel• lichkeiten der Geisteswissenschaft wie Kant, Je hott von Muttersch weeke Hand spaßen, da fiel ihm noch beizeiten ein, daß fen und ihre „Schönheit im Gegensatz zum Hamann und Hippel wieder lebendig wer• senn wient Land jebore. aas doch nicht die Richtige für ihn war'. Die verfälschten Jargon zur Geltung zu brin• den zu lassen. Einfühlsam schildert sie das Wat es Tohus? Min Voaderland. muß so oft geputzt werden, dachte er, und gen". Leben m Königsberg des ausgehenden 18. Errunge von Voadersch harte Hand eine Frau, die sich viel putzt, ist nicht gut, Erminia von Olfers wurde am 29. Juni 1876 Jahrhunderts, erzählt aber auch von heimat• jew wi dat nich verlöre! denn alle Tage ist kein Sonntag. in Groß Ratshof bei Königsberg geboren. lichem Brauchtum und vom Landleben. Ein Schon früh zog sie sich in ein ruhiges Eck• Wat es Tohus? Min Kinderland. Buch, dessen erstes Erscheinen die Autorin Er hopste über die Schwellenritze, da chen zurück, um alles das niederzuschrei• Barft Footke mangke witte Sand, prallte er auf einen Handschuhknopf. Den nicht mehr erleben durfte (sie starb am 14. ben, was ihr am Herzen lag, mochten die Dezember 1954 in Bad Harzburg), ein Buch, de Händ voll Ros' on Ähre. schubste er, daß er gleich unter einen Klotz• Geschwister sie auch noch so hänseln und das vor fünf Jahren dankenswerterweise Voaderland, Mutterland, Kinderland! kork schorrte, und sagte: „Was willst du, belächeln. Und der Erfolg gab ihr schließlich vom Verlag Weidlich wieder neu herausge• Wer to em stait met Herz on Hand, kleiner Gnabbel, auf dieser Welt? Dich recht. Gedichte, Märchen und erste Büh• geben wurde und somit nicht zuletzt auch dem ward et Gott bewoahre! schluckt noch mal ein Keichel runter, wenn nenstücke wurden einem größeren Publi• von der großen Schaffenskraft der Dichterin es in die Stub' kommt, und dann bist du weg kum bekannt gemacht. Meist waren es Texte kündet. I Juni 1991 -Folge 26 - Seite 9 X>05 tfiprrußcnblaii Kultur Ostgebiete waren kein Lehrthema Ein Interview mit Dr. Ronny Kahns, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg

eit Anfang Februar dieses Jahres ist der kunft und Lebenswelt von Kant und Herder sehen Bevölkerung durchaus noch präsent 1947 in Görlitz an der Neiße geborene Hi• als Exponenten der klassischen deutschen ist. Wo sehen Sie Unterschiede zum Fach S storiker und Germanist Dr. Ronny Kabus Philosophie, die als eine Quelle des Marxis• Geschichte in der DDR? Fühlen Sie sich nicht Direktor des Ost preußischen Landesmuseums in mus angesehen wurde, blieben im Dunkeln. nachträglich um ganze Epochen deutscher Lüneburg (siehe auch Folge 13/91, Seite 9). Die Der Verlust der Ostgebiete wurde lange Zeit Geschiente betrogen, die Ihnen der Staat m Bonn erscheinende Kulturpolitische Korre• als die gesetzmäßige Konsequenz eines hi• vorenthalten hat? spondenz führte kürzlich ein Interview mit Dr. storischen Anspruches der Slawen darge• Kabus, das wir an dieser Stelle in Auszügen ver• stellt. Dr. Kabus: Hinsichtlich der Präsenz Ost• öffentlichen: Selbstverständlich erfuhr die schemati• preußens im westdeutschen Bevölkerungs- Frage: Sie sind jetzt, nach Zwischenstatio• sierte Geschichtsdarstellung an den Univer• oewußtsein dürfen wir wohl nur bei der äl• nen in Nürnberg und Helmstedt, Direktor sitäten in Abhängigkeit von den Dozenten teren Generation mit hinreichenden Kennt• des Ostpreußischen Landesmuseums in Lü• und den Perioden des ideologischen Klimas nissen über Land, Leute und Geschichte neburg. Wurden denn im Fach Geschichte ihre Modifikationen. Auch von einem in der rechnen. Das als Folge eines insgesamt we• die deutschen Ostgebiete irgendwie durch• DDR ausgebildeten Historiker darf man er• nig ausgeprägten deutschen Geschichtsbe• genommen? Hatten Sie eine Vorstellung von warten, daß er mit dem Begriff „Ostpreu• wußtseins bei weiten Teilen der westdeut• Ostpreußen und welche, bevor Sie nach ßen" etwas anfangen kann. Um 1985 habe schen Jugend vorhandene eklatante Wis• Lüneburg kamen? ich in Kontaktnahme mit der Kaliningrader sensdefizit über das nahe liegende Mittel• Das Altonaer Museum in Hamburg erhielt Dr. Kabus: In der Schule des „real existie• Kunstgalerie versucht, die letzten Spuren deutschland, also die ehemalige DDR, läßt kürzlich diesen silbernen, teilvergoldeten renden Sozialismus" waren die deutschen des in Königsberg verschollenen Corinth- mich hinsichtlich Ostpreußens keine allzu Deckelhumpen mit Passionsszenen als Dau• Ostgebiete überhaupt kein Lehrthema, Gemäldes „Luther als Bekenner" wiederzu• großen Erwartungen hegen. Ein Hauptan• erleihgabe der Bundesrepublik Deutsch• höchstens peripher in der Weise, daß man finden. Das Gemälde hatte in der Geschichte liegen des Ostpreußiscnen Landesmuse• land. Nathanael Schlaublitz in Danzig fer• im Zusammenhang mit dem Lehrgebiet der Lutherhalle 1933 kurzzeitig eine Rolle ums, das Modellcharakter für die Gründung tigte ihn um 1700 vermutlich für eine pol• über das Mittelalter die Ostsiedlungen unter gespielt. Im „Germanischen Nationalmuse• anderer ostdeutscher Landesmuseen zuge• nische Kathedral- oder Klosterkirche. dem Thema „Feudale deutsche Ostexpansi• um" in Nürnberg eröffnete sich mir im Rah• wiesen bekommen hat, ist es, mit museums• Humpen mit biblischen Szenen zählen zu on" behandelte und dann - ganz im kommu• men meiner Mitarbeit an der Ausstellung spezifischen Mitteln Kenntnisse über Land• den Seltenheiten, da der Gefäßtyp im allge• meinen für weltliche Zwecke bestimmt war nistischen Sinne interpretierte oder über das „800 Jahre Deutscher Orden" die Möglich• schaft, Geschichte und Kultur Ostpreußens ostelbische preußische Junkertum als fin• keit einer intensiveren Kontaktnahme mit als Allgemeingut der Bildung zu erhalten stersten Hort der Reaktion und des Militaris• dem Thema „Ostpreußen". Als Museums• und zu beleben. mus in Deutschland sprach. Eine zusam• leiter in Helmstedt entwarf ich für das im In der DDR mußten entsprechend dem Q Kulturnotizen ) menhängende und differenzierende Dar• Aufbau befindliche Grenzland-Museum die totalitären Herrschaftsanspruch der SED die stellung der Entwicklung jener Gebiete, die Konzeption zur Dauerausstellung „Im Ergebnisse der historischen Forschung im• Das Rosenau-Trio wird mit den Hörfolgen im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges von „Emst Wiechert - Wälder und Menschen" und Schatten der Teilung", in der das Schicksal mer ideologisch verwertbar sein. Daraus er• „Laudate Dominum - Eine Lebensbildhörfolge Deutschland abgetrennt worden wäre.i, gab der Vertriebenen einen Schwerpunkt bildet. gab sich, daß im wesentlichen Themen und Mozarts zum 200. Todestag" auf dem Ostpreu• es nicht. Das führte unausweichlich zu Frage: Sie haben in den eindreiviertel Jah• Ergebnisse der Forschung zentral festgelegt ßentreffen der Masurischen Gesellschaft in Sens- mancherlei Kuriosa, Defiziten und Entstel• ren, seitdem Sie „im Westen" sind, sicher waren. Das schloß hervorragende Ergebnis• burg am 5., 6. und 7. Juli mitwirken. Darüber hin• lungen in der Kenntnisvermittlung. Koper- bemerkt, daß der Wissenschaftsbetrieb hier se auf Einzelgebieten der Geschichtsfor• aus wird das Trio auch in den Kirchen von Al- nikus mutierte aus dieser Sichtweise zum anders verläuft und daß Ostpreußen, zumal schung nicht aus. Auch die für westliche lenstein, Bischofsburg, Angerburg, Lotzen und polnischen Gelehrten. Ostpreußische Her• Sensburg mit der Mozart-Hörfolge auftreten. in der Literatur, bei Teilen der westdeut- Beobachter überraschende Zuwendung der Zum Teil wird der Text von einem polnischen DDR-Geschichtsforschung zu Luther, zu Schauspieler in polnischer Sprache vorgetragen, Friedrich IL, zu Bismark ist nur im Rahmen um auch die polnischen Mozartfreunde in den des Erbeverständnisses der DDR und ihres Genuß der Aufführungen kommen zu lassen. Anspruchs, seligmachender Vollender Werke von Käthe Kollwitz sind bis zum 4. Bild der Kurischen Nehrung gemaltdeutscher Geschichte zu sein, erklärlich. August im Dresdener Albertinum zu sehen. Sie Wer mir als in der DDR tätig gewesener Hi• stammen aus dem Besitz des Kölner Kollwitz- Zu einer Ausstellung mit Werken von Oskar Gawell in Lübeck Museums. storiker weismachen will, er habe den Ab• Danziger Silber zeigt das Bremer Focke-Mu- skar Gawells Schaffenszeit liegt haupt• über. Auch die nach 1945 gemalten Bilder sind grund zwischen der historischen Realität ei• seum bis Anfang August. sächlich zwischen den beiden Weltkrie• zum großen Teil Erinnerungen an das Kurische nerseits und der Geschichtspropaganda an• Dieter Otto Berschinski aus Bokellen zeigt gen. Somit gehört er zu der sogenannten Haff und an das Leben der Fischer in ihren Dör• dererseits nicht erkannt und fühle sich Bilder und Farbholzschnitte in der Saalbau-Gale• O„ verschollenen Malergeneration". Von der natio• fern. Es sind mit unendlicher Liebe gemalte Bil• durch die Offenbarungen im Ergebnis der rie Darmstadt bis 13. Juli. nalsozialistischen Kunstpolitik aus der Bahn ge• der, durch die oft eine schwermütige Melodie Wende nachträglich um sein Berufsethos Das Museum Ostdeutsche Galerie in Regens• worfen, findet seine Malerei nach 1945 wenig Be• geht, Lieder in Moll. Nirgends ist in seinen Bil• burg präsentiert zwei Künstler aus dem Baunaus achtung, da sich der Kunstbetrieb den Abstrakten dern eine ungelöste Dissonanz, nirgends ein betrogen, der hat eindeutig seinen Beruf ver• - Alfred und Gertrud Arndt. Bis 14. Juli. zuwendet. Um so erfreulicher ist es, daß die Ga• Zwang, eine Harte, auch nicht die geringste Spur fehlt. Betrogen fühle ich mich im Sinne des In Alienstein und in Königsberg gastierten lerie Koch-Westenhoff in Lübeck bis zum 13. Juli gewollter Effekte. Es sind Spiegelungen eines Verbots der Freizügigkeit des Forschens, kürzlich 80 westdeutsche Musiker, darunter der dieses Jahres dem fast vergessenen Künstler eine unendlich reichen verstehenden und in stiller des Verbots des Zugangs zu Quellen und Ratzeburger Domchor und das Bach-Orchester. eigene Ausstellung widmet, in der auch viele Reife gütig alles umfassenden Herzens. Wäre er Literatur, des Verbots der Freizügigkeit des Karl Gunther Stempel, Jurist, Schriftsteller Motive aus Masuren und von der Kurischen nicht so bescheiden, unermüdlich nur seiner Ar• und Lyriker aus Berlin, wurde mit der Kant- Nehrung gezeigt werden. beit lebend und gegen Besucher und Bewunderer Reisens zu Stätten der deutschen Geschichte und der Weltgeschichte. KK Plakette 1991 der Deutschen Akademie für Bil• Der Maler wurde am 19. Februar 1888 in wortkarg und zugeknöpft, er würde längst zu dung und Kultur ausgezeichnet. Hawlodno, Kreis Wongrowitz (an der Kl. War• den allgemein bekannten Größen der europäi• the), Regierungsbezirk Bromberg, in der damali• schen Malerei zählen. gen Provinz Posen, heute Polen, geboren. Er starb 1926 erhält er den Dürer-Preis der Stadt Nürn• am 14. März 1955 im Lainzer Spital in Wien. berg, zu seinem 60. Geburtstag verleiht ihm der Gawell studiert an den Akademien Breslau österreichische Staat den Professorentitel. Im Von Rübezahl, Riesen undRittern und in den Jahren 1909-1912. Als er 1912 Herbst 1961 veranstaltete die Wiener Secession Alte Sagen aus Ostpreußen und Schlesien sind wieder lieferbar nach Berlin übersiedelt, wird er für zwei Jahre eine Gedächtnisausstellung, in der 66 Bilder ge• Schüler von Corinth. Er gehört zur Generation zeigt werden. Arbeiten von ihm befinden sich im o>nn „wunderbarlichen Historien, guten sehen und versunkenen Burgen ist die Rede; der deutschen Expressionisten, die um 1880 ge• Nationalmuseum in Prag, im Belvedere und in und bösen, löblichen und schentficheschentfichenn von Siegen und Niederlagen des Ordens, von boren sind. Kein Wunder, daß er bald dem Berli• der Albertina in Wien, in der Nationalgalerie Ost- VWerckeW n und Thaten" berichtet Caspar Kämpfen zwischen Rittern und heidnischen ner Kreis „Die Brücke" nähertritt. Mit Hofer und sowie im Altonaer Museum in Hamburg. Hennenberger schon 1595 und vermeldet Prußen wird ebenso berichtet wie von Grün• Chagall verbindet ihn eine lange Freundschaft, Rudi Didwiszus „allerley denckwürdige Geschichten, Wun• dungen der ersten Städte. - „Der Band kann und beider Handschriften sind in bestimmten derzeichen und andere Mirackeln" aus dem ein wirkliches Volksbuch werden", prophe• Lebensabschnitten in seinen Werken ablesbar. Preußenland. Diese Textsammlung ist eine zeite Prof. Dr. Erhard Riemann in seiner Re• 1927 stellt er mit Heckel und Schmidt-Rottluff in der Quellen, aus denen Christa Hinze und Ulf zension zur ersten Auflage der ostpreußi• aus. Diederichs für ihren Band mit ostpreußischen schen Sagen vor acht Jahren. Nun liegt die In Nidden ist er erstmals 1912. Bilder von dort Sagen schöpfen konnten (Eugen Diederichs nunmehr 3. Auflage vor und die Voraussage sind typisch für die Malweise in seiner Frühpha• Verlag München, 303 Seiten, Leinen mit se. Die Palette ist tonig gehalten in goldbraunen scheint bestätigt. Farben. Erst in den zwanziger Jahren kommt es Schutzumschlag, DM 28). 297 Sagen haben sie Ein Volksbuch für eine andere deutsche zur starken Farbigkeit und die Linie tritt als be• zusammengestellt oder in oft altertümlicher Provinz will der Band mit schlesischen Sagen stimmender Kompostionswert, wie es dem deut• Sprache nacherzählt. Nach Landschaften ge• sein (2. Auflage der Neuausgabe, Diederichs schen Expressionismus eigen war, hervor. Seine gliedert - das Buch führt den Leser vom Verlag, 378 Seiten, DM 28), zusammengestellt Farbgebung setzt sich von den Brückemalern je• Samland bis nach Masuren, vom Kurischen und noch selbst an Ort und Stelle gesammelt doch dadurch ab, daß seine Skala an Farbwerten Haff bis zum Ermland - und mit Holzschnit• von Will-Erich Peukert. wesentlich reicher ist. Oskar Gawell hat sich von ten und alten Stichen illustriert, füllen die Für beide, für die ostpreußischen wie für die seiner Schülerschaft bei Corinth die Brechung Sagen aus alter Zeit ein Stück Landesge• schlesischen Sagen mag gelten, was Will- und Stufung der Farben als Spiegelung der see• schichte mit Leben. Wenn auch nicht alles lischen Erlebnisse bewahrt. Auch in den zwan• Erich Peukert in seinem Vorwort zur Neuaus• ziger und dreißiger Jahren ist er mehrmals auf der historisch verbürgt ist, was der Leser aus gabe hervorhebt: „Der alte Jakob Böhme Nehrung. 1931, als er von einem Rumänien• diesen Sagen erfahrt, so mag man doch sprach einmal davon, daß eine Perle entstün• aufenthalt zurückkommt, begibt er sich für viele Christoph Hartknoch, dem preußischen de, wenn ein Tropfen Tau vom Himmel in Wochen nach Masuren. Ostpreußen ist über• Chronisten aus dem 17. Jahrhundert, zustim• eine offene Muschel fiele. Die Sage sieht ein• haupt von großer Wirkung auf die Kunst Ga• men, wenn er sagt: „... unter diesen Fabeln fach aus, schlicht, ganz durchscheinend, nur wells. Die Liebe zum Meer, zu der Weite und selbst stecket viel Wahres verborgen." ein Tropfen Wasser, - doch wenn sie aufge• Stille Ostpreußens hat den Maler zeit seines Le• bens nicht losgelassen. Besonders gut gelingen So ist es denn ein Geschichtsbuch ganz be• nommen werden kann, wird sie vielleicht zu ihm die Gestalten von Fischern (Gaweüs Vater sonderer Art, in dem nicht nur die Ritter des einer Perle der Art, welche Böhme sah. Wir war Fischermeister) und Fischerinnen, die in Deutschen Ordens, nicht nur Könige, Edel- retteten sie uns aus der Heimat. Wir brachten Gruppen in menschliche Beziehung zueinander leute und Bürger eine Rolle spielen, sondern ja sonst nichts mit. Selbst unsere Hemden, gebracht sind. In diesen Figurenbildern versteht auch der Topich (in anderen Gegenden der unsere Schuhe blieben hinten; unsere Gabeln, er es, Seelenstimmungen und Gemütsverfas• Wassermann genannt), Seejungfrauen, die unsere Löffel blieben hinten, unsere Gräber sungen zum Ausdruck zu bringen, während m Kornmuhme, Riesen, Hexen und Untererd- blieben hinten - aber vielleicht, als wir die seinen mehr stilisierten Landschaften dieunkom- kes ihr Unwesen treiben, nicht zu vergessen Sagen mitnahmen, nahmen wir doch das be• plizierte außermenschliche Natur auch natürli• die alten Götter der Prußen Perkunos, cher zu Worte kommt. ste, was wir hatten, mit." So mögen denn auch Potrimpos und Pikollos. Von heiligen Bäu• die Nachgeborenen diesen Sagenschatz ihrer Da er zur Zeit des Nationalsozialismus wegen Oskar Gawell: Mütter und Kinder auf der men und Bergen, von unheimlichen Erschei• Vorfahren aufnehmen und behandeln - wie der von innen her geschauten Darstellungswei- nungen am Himmel, von versteinerten Men- sen unterdrückt wird, siedelt er 1938 nach Wien Kurischen Nehrung (Aquarell, 1924) eine kostbare Perle. Silke Osman Geschichte ^astfiprnißtnbfüit 29. Tuni 1991 - Folge 26 - Seite 10

Speichern. Man kann um die Burg ganz her• un ist es endlich so weit. Nach einer umgehen, sieht in die Gräben, die^orburg sich immer wieder hinziehenden mit ihren Wirtschaftsgebäuden aus Fach- N Bautätigkeit konnte die neue Abtei• lung des Deutschordensmuseums in Bad W Mergentheim nach ihrer Einrichtung am 21. Nach Rehden folgt der Raum, der dem Juni ihre Pforte für Besucher öffnen. Sie Niedergang des Ordens gewidmet ist Da wurde vom Geheimen Staatsarchiv Preußi• hängen? in Originalgröße nachgewebt, 18 scher Kulturbesitz in Berlin gestaltet und Fahnen aus der Schlacht von Tannenberg. sollte eigentlich schon im Januar 1990 dem Die Schlacht ist in zwei zeitgenössischen Publikum vorgestellt werden. Die Termine Farbbildern zu sehen, auch der duster an• wurden jedoch von der Bauleitung immer mutende Gedenkstein von 1901 für Hoch• wieder hinausgerückt, und auch die Vitri• meister Ulrich von Jungingen. Dazu Waffen, nenbeschaffung konnte erst im April 1991 eine Hundsgugel, eine Helmbarte, Axtklin• erfolgreich abgeschlossen werden. So ent• ge, Dolch und die Anfänge der Feuerwaffen. schloß sich das Archiv im Frühjahr 1990, die Ein Stich der Burg Schwetz, von wo Plauen Abteilung zunächst vom Mai bis Juli 1990 in zur Rettung aufbrach, dann dieser Hoch• Berlin als Sonderausstellung vorzustellen. meister auf dem auf seine Veranlassung ge• Als am Freitag der vergangenen Woche prägten Goldgulden, schon ganz wie ein die ersten Besucher die Räume betraten, er• fürstlicher Landesherr. Auch ein Transsumt warteten sie dort insgesamt rund 430 Aus• des Ersten Thorner Friedens steht da, und stellungsstücke von der Münze bis zum einer der Schuldscheine Plauens über einen Standbild, vom Staatsvertrag bis zum Stadt• Teil der riesigen Geldsumme, die der ge• modell. In sieben Abteilungen wird der Be• schlagene Orden dem polnischen und dem trachter durch die Geschichte des Ordens litauischen Herrscher zahlen mußte, 100 000 geführt, wobei historische Karten, Stückebe• Schock böhmische Groschen. schriftungen und ein handlicher Katalog, Vom Vorspiel zum Konstanzer Konzil, auf der sich bei 214 Seiten Umfang auch bequem dem der Orden sich diplomatisch nicht ge• tragen läßt, den Überblick erleichtern. gen Polen durchsetzen konnte, über einen Gleich am Eingang sieht sich der Beschauer Bericht des Elbinger Hauskomturs über in• vor einem Standbild der Schutzpatronin des nere Zwistigkeiten im Orden selbst führt der Ordens, der heiligen Maria, aus dem 13. weitere Weg des Betrachters beim Erleben Jahrhundert. Leuchtende Farbbilder führen des Abstiegs dieser ritterlichen Gemein• in die mittelalterliche Welt des Heiligen Lan• schaft. Er erlebt in Bildern, Urkunden und des und der Kreuzzüge ein. Dort entstand Modell das Erstarken der Stände, vor allem der Orden 1190, und in den ersten Vitrinen Residenzschloß der Hoch- und Deutschmeister: Deutschordensmuseum Bad Mergent• Danzigs, den Dreizehnjährigen Ständekrieg sieht man Akkon und Starkenberg, als heim Foto Archiv und die endliche Niederlage des Ordens im Schauplätze der ersten Kämpfe zur Verteidi- den sind. Der große Abschnitt E ist den Kul• big illuminierte Noten, ein Instrument und Zweiten Thorner Frieden mit erläuternder ung der Christenheit, davor Zeugnisse der turleistungen dieses Ordensstaats gewid• eine Schachfigur führen in die Welt von farbiger Karte. Die Kriegstechnik hat sich ge• förderung durch Kaiser und Papst. met. Ein Modell der Marienburg steht am Musik und Spiel. wandelt, als Helm erscheint der Eisenhut, Der ganze Abschnitt A ist der Ausbreitung Beginn, und daneben tut sich in einer zwei• Am Schluß der Abteilung E stehen vor ei• als Schußwaffe die Hakenbüchse. des Deutschen Ordens im Mittelmeerraum einhalb Meter breiten Lichtwand in acht nem Hintergrundbild der samländischen Die letzten Hochmeister, aus deutschen ewidmet, bis nach Italien und Spanien, großen Ansichten das Innere dieses unver• Steilküste sechs Stücke verschiedener Arten Fürstenhäusern, versuchen Preußen, den fine besondere Attraktion ist ein lebens- gleichlichen Bauwerks auf, erkennt man des samländischen Bernsteins, eine zierli• östlichen Teil, der ihnen geblieben ist, stär- auch Details aus der Fassade des berühmten che, aus Bernstein und Elfenbein geschnitz• Deutschmeisteramt mit Balleien Hochmeisterpalasts. Auf Stadtplänen der te Marienfigur und ein Sockel mit einem frühen Neuzeit sieht man das „rationale" Rosenkranz mit Silberkapsel. Ausstellung setzt Akzente Gitternetz der Straßen der großen Hanse• Nach diesem Rundgang durch die Zeug• großer Ordensritter in der Rüstung des 13. städte Kulm und Thorn, Danzig und Elbing, Jahrhunderts auf echtem, präpariertem nisse einer versunkenen mittelalterlichen ker mit dem Reich zu verklammern, diplo• Braunsberg und Königsberg, wobei Königs• Herrlichkeit wird man das Mittelalter kaum matisch und durch den Reiterkrieg. Hier Pferd. berg auch in einem Modell der drei Städte In der zweiten Abteilung geht es in die noch als „finster" bezeichnen wollen. liegt der zweisprachige Vertrag Hochmei• dargeboten wird. Schoßbücher (Steuerli• Das Bläserturmzimmer birgt Beispiele aus ster Albrechts von Brandenburg-Ansbach deutschen Balleien, deren erste Besitzungen sten) aus diesen Städten zeigen die Namen 1200 beginnen. Man erkennt die Streubesitz- der nüchternen Welt der Außenpolitik und mit dem Moskauer Großfürsten gegen Po• lage im Reich von den Niederlanden bis len-Litauen von 1517, die erste Vertragsver• Schlesien und Böhmen, von Lübeck bis Ti• bindung zwischen Preußen und Rußland, rol. Hospitäler gehören dazu und Kirchen, geschlossen von einem Hohenzollernfür- Wirtschaftshöfe und Weinberge, Burgen Der Deutsche Orden im Mittelalter: sten, die Begründung einer politischen Tra• und die Stadt Mergentheim. In wenigen dition, die bis 1890 reichte. Dort hängt auch Jahrzehnten bildete sich hier das das Porträt dieses Hochmeisters. Deutschmeisteramt mit seinen Balleien aus, In der vorletzten Vitrine liegen Zeugnisse wobei der deutsche Norden von Nieder• Unter Kreuz und Adler der Reformationszeit, die dem Orden im sachsen bis Pommern, aber auch Bayern, Nordosten den geistigen Boden entzog, die verhältnismäßig wenige Besitzungen auf• Neue Abteilung des Deutschordensmuseums in Bad Mergentheim Schrift Luthers „An die Herrn Deutschs Or• weisen. VON Dr. FRIEDRICH BENNINGHOVEN dens" mit der Aufforderung zur Auflösung, Das ändert sich mit der Staatsgründung in darüber Reformator und Papst. Der Kra• Preußen und Livland, der die Abteilung C kauer Vertrag hängt hier, mit dem der letzte gewidmet ist. Das Scheitern einer Staats- Hochmeister in Preußen sich vom polni• gründung des Ordens in Siebenbürgen geht der Bürgerschaft und den deutschen Cha• des Heerwesens des Ordens. Hier kann man schen König mit dem restlichen Preußen voraus. Eine große neue Karte der geogra• rakter dieser Gemeinwesen bei kleinen An• an Karten nachvollziehen, daß weniger belehnen ließ, da aus dem Reich keine Hilfe phischen Verteilung der baltischen Stämme teilen auch nichtdeutscher Bevölkerung. Schlachten geschlagen, als vielmehr ein mehr kam. Dabei wurde der Reformation zeigt auch die ersten Ansätze friedlicher Auf dem Land ist der Anteil der Prußen (in Wirtschaftskrieg mit der Vernichtung von das Tor geöffnet, der Anfall Preußens an Mission um 1200. Deren immer erneutes Pommerellen der Kaschuben) der deutschen Siedlungen una Vorräten geführt wurde, Brandenburg vorbereitet, der herkömmli• Scheitern durch heidnische Reaktionen seit Bevölkerung etwa anteilsgleich, zuweilen, und zwar auf beiden Seiten - der Orden hier, che deutsche Charakter des Landes für 400 dem 10. Jahrhundert wird durch das Relief wie im Sairüand um 1400 auch noch über• Polen oder Litauer dort. Der berühmte Aus• Jahre gerettet. der Gnesener Bronzetür veranschaulicht, legen, was man aus Amtsbüchern und Kar• gleichsfriede von Sallinwerder, mit 11 Sie- Schon hier sieht man Livland eigene Wege das den Märtyertod des heiligen Adalbert ten deutlich ablesen kann. Die 1400 Dorf• eln versehen, liegt hier, der für die Dauer suchen, abgeschnitten trotz des Sieges am zeigt. Es folgt der Ruf Konrads von Maso- gründungen und 94 Stadtgründungen des falten sollte, aber schon nach sechs Jahren Smolina-See 1508, dessen Heerführer, Mei• wien und die Privilegierung des Ordens mit Ordens in Preußen sind auf eine Karte auf• von den Litauern gebrochen wurde. Oder ster Wolter von Plettenberg, lebensgroß auf dem Land Preußen durch Kaiser und Papst, getragen, ebenso wird die Entwässerung der Text des Friedens von Kaiisch 1343 über seinem Sockel als Standbild zu sehen ist. So der Abguß eines Kapitells aus der Marien• des Marienburger und Danziger Werders den polnischen Verzicht auf das westliche zeigt die letzte Vitrine Livlands Untergang burg fuhrt lebendig den Heidenkampf vor durch Schöpfmühlen zum Zweck der Anla• Preußen, er hatte 68 Jahre Bestand. Man im russischen Ansturm mit der Schlacht von Augen. Ein kleines Koggenmodell nach den ge neuer Dörfer bildlich belegt. könnte ins Nachsinnen über die Dauerhaf• Ermes, Rüstung und Waffen, Briefen des neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Auch Rechnungs- und Zollbücher geben tigkeit von Staatsverträgen kommen. Aber Verrats, aber auch des Beharrungswillens, Einblick in die mustergültige schriftliche sind nicht zwei Generationen auch schon Kriegszeitungen mit Greuelnachrichten Verwaltung des Ordenslands, dessen ost• eine anerkennenswerte Dauer? In unserer und am Ende vor düsterem Meereshimmel Christburger Vertrag mit Prußen mitteldeutsche Amtssprache, seit dem 14. Zeit waren Verträge oft kurzlebiger. die Ruine der Ordensburg Tolsburg. Jahrhundert das Lateinische ablösend, unse• Von Bildern grüßt das 1346 vom Orden Jede Ausstellung, auch diese, wenn sie 350 versinnbildlicht das Zusammenspiel des rem heutigen Neuhochdeutsch so nahe angekaufte Reval, danach mehr als 200 Jahre Jahre Geschichte vorführen will, kann nur Ordens bei der Gründung Elbings mit dem steht. An Landkarte und Urkunde erlebt eine Ordensstadt. Eine Beckenhaube (pekil- Akzente setzen, Anregungen vermitteln, hansischen Kaufmann. man eine fast „modern" anmutende Amts• huwbe) vermittelt Anschauung vom Kriegs• und muß sich möglichst auf Wichtiges be• Auf Großphotos und in Vitrinen kann man post mit Dringlichkeits- und Vertraulich• geschehen. Mit Pickelhaube, wie die polni• schränken. Das Medium Ausstellung ist der einen Blick durch einen Torbogen auf die keitsvermerken, und eine Karte erschließt in sche Forschung meint, hat sie nichts zu tun, geschichtlichen Darstellung nicht so günstig Vorburg von Balga werfen oder Zeugnisse Farben die Herkunftsgebiete der preußi• diese erfand man erst im 19. Jahrhundert. wie der Film oder das Buch. Wer aber am der Gründung des Bistums Riga und des schen Ordensgebietiger, wobei der mittel• Man verläßt die Kammer und steht vor Einzelstück unmittelbar erleben will, wie livländischen Schwertbrüderordens be• deutsche Raum von der Elbe bis Thüringen dem riesigen Modell der Burg Rehden, von etwas gewesen ist oder ausgesehen hat in trachten. Dessen Staat übernimmt der Deut• und der fränkisch-südwestdeutsche deut• Albrecht Duwe in mühsamer Kleinarbeit einem bewegenden Kapitel unserer Ge• sche Orden faktisch 1237 in Marburg an der lich vorherrschen. nachgebaut nach Steinbrechts Plänen, 40 qm schichte, kann auch dann auf seine Kosten Lahn, und seine zweite Schutzpatronin, die An 15 Münzen wird das Münzwesen des groß und drei Tonnen schwer. Ein Muster• kommen, wenn es sich, wie hier, zum Teil heilige Elisabeth, ist in der Nachbildung ei• Ordens erläutert, und danach steht der Be• beispiel für den quadratischen Grundriß der um Originale, zum Teil um gute Nachbil• nes Kirchenfensters bei der Krankenpflege trachter vor einem Modell des Königsberger Konventshäuser aus der Blütezeit des Or• dungen handelt. Darin weicht die histo• zu sehen. Der berühmte Christburger Ver• Doms und einem weiteren Modelldes am dens, das würfelförmig-massige Haupthaus risch-didaktische Ausstellung von der trag mit den Prußen fehlt ebensowenig wie Ende des Zweiten Weltkriegs vernichteten aufgelockert durch Dachkonstruktion, Kunstausstellung bekanntüch grundsätz• die Urkunde von Soldin über die Abtretung Grabmals des Hochmeisters Luther von Rautenmuster inglasierten Ziegeln und go• lich ab. ° der Rechte der Askanier auf Danzig und Braunschweig aus dem 14. Jahrhundert. Die tische Fenster. Diese Burgen waren und Unter Kreuz und Adler. Der Deutsche Pommerellen an den Orden von 1309. kirchliche Kultur des Ordensstaats wird aus sind, soweit erhalten, wehrhaft und zugleich Orden im Mittelalter. Deutschordensmuse• Abteilung D führt in einer Übersichtskarte Großdiapositiven, einer frühen deutschen Kunstwerke von herber Schönheit. Vor die• um, Deutschordensschloß, 6990 Bad Mer- und mehr als 60 Amtssiegeln, jedes ein klei• Bibelübersetzung (Propheten, Buch Hiob sem Modell kann man sich das Leben eines gentheim. Katalog am Ort 28,- DM, im Buch• nes bildliches Kunstwerk, die Gliederung und Apostelgeschichte) um 1340 in einer Konvents vorstellen, in der Andacht in der handel 34,- DM7 Öffnung: Dienstags bis des Ordensstaats in Preußen und Livland Prachthandschrift sichtbar gemacht. Dane• Kapelle, im Kriegsfalls in den Wehrgängen, sonntags, 14.30 bis 17.30; sonnabends, vor. Es sind auch Siegel darunter, die heute ben steht ein Abendmahlskelch des 14. Jahr• beim Mahl im Refektorium, in der Verwal• sonntags und an Feiertagen auch 10 bis 12 in Deutschland nicht mehr anderswo zu fin- hunderts aus dem ostdeutschem Raum. Far- tung, in Kanzleien, Ställen, Vorratsböden, Uhr; montags geschlossen. 29. Juni 1991 - Folge 26 - Seite 11 £XipnußrnWüü Ostdeutschland heute

l j ^? denburgReisen, Ostpreußennach Pommern, Westpreuße, Ostbrann- und Schlesien, worüber wir uns freu• en dürfen, hören nicht mehr auf, ja, sie schei• Auf den Spuren der heiligen Hedwig nen jetzt erst so recht zu beginnen, nachdem Eine Reise nach Schlesien und zu seinen Menschen mit Freude und Trauer / Von Dr. Herbert Hunka Visumzwang und vorgeschriebener Geld• umtausch entfallen sind. Omnibusse und Privatwagen aus der Bun• desrepublik Deutschland haben den weiträumigen Parkplatz vor dem (sehr gut geführten) Hirschberger Hotel besetzt. Das ist die eine Gruppe der Reisenden, sie will das Riesengebirge und dessen nähere Um• gebung in sich aufnehmen. Die andere Reisegruppe, und immer in der Mehrzahl zu lesen, hat sich Breslau als Reise• ziel vorgenommen. Zum allgemeinen Pro• gramm gehören die Bewunderung des Bres• lauer Rathauses, der Aula Leopoldina und der Besuch auf der Dominsel, gehören die Besteigung der Schneekoppe, falls es das Wetter zuläßt, aber ist heute durch den Lift bis zu einer Höhe von über 1300 Metern bis zu den 1603 Metern keine große Anstren• gung mehr, Besuche in Krummhübel und Schreiberhau. Und wie ist es um Oberschle• sien bestellt? Hier sind nicht so sehr die Landschaft und die Bauten zu bewundern, mit Bischofskoppe und Annaberg, mit den Klosterkirchen von Himmelwitz und Räu• den, als vielmehr die unmittelbare persön• liche Begegnung mit den in der Heimat hun• derttausendfach gebliebenen Landsleuten das große Geschenk ist. Aber zu den gängi• gen Reiserouten gehört dieses Oberschlesi• en noch nicht. Nach Oberschlesien reisen vor allem die Verwandten und Bekannten derer (ihre Zahl beträgt wohl 800 000), die in Oppeln und Gleiwitz, in Oberglogau und Groß Strehlitz als Deutsche wohnen. Unter den Schlesienfahrern, fast möchte man den Ausdruck Wallfahrer nach Schlesi• en benutzen, finden sich aber erfreulicher• Schutzpatronin für Schlesien: Noch heute hinterlegen oberschlesische Wallfahrer deutschsprachige Fürbitten weise auch viele, die keineswegs, wie das so gern geschieht, als „Heimwehtouristen" Foto aus „Reise nach Schlesien", Verlag Rautenberg, Leer einzuordnen wären, sondern Mitbürger, die vom Ortspfarrer Heinrich Rzega eine Dies ist aber überhaupt nie geschehen und in Bad Ziegenhals, wo ich in der St. Lorenz Schlesien, weil dies jetzt in Freiheit möglich Maiandacht in deutscher Sprache abgehal• wäre ohnedies keine Begründung für diesen Kirche, in die, wie ich jetzt entdecke, ein ist, endlich kennenlernen wollen. Ich traf in ten wird, begleitet von dem erst vor andert• Barbarismus gewesen. Auch über den jüdi• prachtvolles romanisches Portal führt, ge• Bolkenhain eine Gruppe junger Menschen, halb Jahren gegründeten deutschen Chor schen Friedhof in Hirschberg habe ich in• tauft worden bin. Die Bischofskoppe, mit die sich die Heimat, aus der ihre Eltern ver• aus dem nahen Ratibor. In einer Talmulde, zwischen Gleiches vernommen. 880 Metern Oberschlesiens höchster Berg trieben worden sind, erwandern wollen, auf eine halbe Wegstunde vom Schloß entfernt, Als ich in Niederschreiberhau am Fuß des und jetzt im sehr kühlen Mai mit einer leich• Rheinländer und Bayern, die von ihrem erklangen in Eichendorffs Landschaft die Riesengebirges auf dem evangelischen ten Schneedecke, erinnert an den Sekunda• schlesischen Mann, ihrer schlesischen Frau altgewohnten deutschen Marienlieder. Friedhof das Grab von Carl Hauptmann, nerausflug mit erstem Bierkonsum, gleich• bislang über Schlesien viel gehört hatten, Einen Tag zuvor war ich jedoch mit einer dem 1921 gestorbenen Bruder von Gerhart zeitig in das benachbarte Altvatergebiet der ohne überhaupt mitreden zu können. grausamen Nachricht vertraut gemacht Hauptmann, suchte, nicht zuletzt auch we• Sudeten einladend. „Ich habe gar nicht geahnt, wie schön doch worden, man zeigte mir den jüdischen gen des von Hans Poelzig, dem Baumeister, Nachgeholt wird ein Besuch in Franken• dieses Schlesien ist", dies der spontane Aus• Friedhof, an der Landstraße von Ratibor entworfenen Grabsteins, fand ich einen mit stein, habe ich doch wiederholt den berühm• spruch eines Rheinländers. Auch hier die nach Leobschütz gelegen. Heute ist nur noch aufgebrochenen Gräbern übersäten Fried• ten schiefen Turm der Anna-Kirche abge• Empfehlung, sich nicht mit den Schönheiten das leicht ansteigende Areal zu sehen, ganz hof vor. Es gibt kein Grab, das nicht aufge• bildet, ohne ihm jemals gegenübergestan• zu begnügen, sondern auch zu den Men• leer und ohne die geringste Spur einer Grab• brochen ist, und man schaut tief in die offe• den zu haben, und anschließend in der schen zu fahren, denn auch und gerade diese einfassung oder eines Marmorsteins. In den nen Särge hinein, selbst die schwersten Ver- Wallfahrtskirche Wartha, wo gerade eine noch fehlenden 80 bis 160 Kilometer von 80er Jahren, nicht etwa unter dem National• schlußsteine waren fortgedrückt. Auch das Besuchergruppe der Diözese Augsburg Breslau entfernt beschenken jeden reich. sozialismus, wurde dieser jüdische Friedhof Ausdruck des Barbarismus. Eine große Mar• zum Gebet versammelt ist. Im Mai halten die Katholiken ihre Maian• mit seinen wohl 150 bis 200 Gräb-ern auf• morplatte mit den Lebensdaten von Carl Auf den Spuren der heiligen Hedwig und dachten ab, und welch eine Überraschung, gelöst und zur Ausplünderung freigegeben. Hauptmann und einer in polnischer und des Dichters Joseph Freiherrn von Eichen- wenn einem zugesteckt wird, daß am Sonn• Zur Begründung dieser Schandtat hieß es, deutscher Sprache gefaßten Würdigung des dorff ist diese Reise angelegt, indem man tag vor Pfingsten in Lubowitz, dem Geburts• die sich anschließende Molkerei brauche Wirkens und Werkes ist neuen Datums und vom Pilgerheim auf dem Annaberg in Ober• ort von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gelände, weil sie erweitert werden müsse das einzige vorzeigbare Monument. schlesien täglich Sternfahrten unternimmt. Daß es auf dem Annaberg, gern „Heiliger Die Bischofskoppe mit achthundertundachtzig Metern ist Oberschlesiens höchster Berg Berg" genannt, auch recht vordergründig Erfreulich ist die Nachricht, daß das einen deprimierenden Eindruck, mit ein Diese Friedenskirche in Jauer, ein Prunk- zugehen kann, so als befänden wir uns noch Wohnhaus der Gebrüder Hauptmann in wenig Glück erwischt man am Rand des stück wie die nahezu gleichaltrige Schweid- im sogenannten kalten Krieg, habe ich am Mittelschreiberhau, dann nur noch bis zu Kurparks, den ihr heilendes Wasser trinken• nitzer Kirche aus der Mitte des 17. Jahrhun• Pfingstsonntag zu spüren bekommen, als seinem Tod von Carl Hauptmann allein be• de Kurgäste beleben, vor einer Getränkebu• derts, ist mit ihren vier Emporen und einem mir sogar ein Grußwort als Antwort auf das wohnt, jetzt mit Hilfe der aus der Bundesre• de einen Stuhl. Auf der polnisch-sprachigen Fassungsvermögen von 6000 Gläubigen mir entgegengebrachte sehr herzliche Will• publik Deutschland offiziell fließenden Gel• Gedenktafel sind die beiden Namen von (heute zählt die evangelische Gemeinde 20 kommen der zu einem Freundschaftstreffen der wiederhergestellt wird, hier übrigens Carl und Gerhart Hauptmann polnisch wie• Seelen!) so schön, daß man sich schwer tut, versammelten oberschlesischen Landsleute auch das beschädigte Grabdenkmal. dergegeben, also liest man Karl und Gerhard sie gewissenhaft und im Hochgefühl der versagt werden sollte. Entgegen der Verabredung zwischen Hauptman (sie!). Begeisterung über so viel Schönheit zu be• Da die Grenzen heute offen sind ist es ein Bundeskanzler und dem da• Aber wer weist einem den Weg zum jetzi• schreiben. Auch wenn die Kirche nicht leicht Leichtes, die Grenzen zur Tschechoslowakei maligen polnischen Ministerpräsidenten gen Kurheim „Korona Piatowska"? Nach• zu entdecken ist (wurde ihr doch im 17. zu überschreiten, das heißt, einen Besuch im Tadeusz Mazowiecki vom 14. November dem fünfmal gefragt worden war, befinden Jahrhundert vom regierenden Habsburger Hultschiner Ländchen zu unternehmen, wo 1989 bleibt das Haus Wiesenstein Gerhart wir uns endlich auf der „ulica Tadeusza Haus ein emporragender Turm versagt), es das Schloß Krawarn, einst Sitz der Eichen• Hauptmanns in Agnetendorf unweit Bad Kosciusko". Wie wäre es, wenn man diese wer schlesischen Boden betritt, muß diese dorffs, im prachtvollen Barock gibt, wo Bola- Warmbrunns ein Kinder-Erholungsheim Straße nach Gerhart Hauptmann benennen Kirche gesehen haben. titz, der Geburtsort des Schriftstellers Au• und wird nicht zu einer Gerhart-Haupt- würde? In Ratibor hat man bereits fort• Selbstverständlich auch Gnissau mit sei• gust Scholtis, und Kuchelna, der Sitz des mann-Gedenkstätte ausgebaut. Warum schrittlich gehandelt, denn dort heißt die bis nen beiden Kirchen, ein hell tönendes Fortis- Fürsten Karl Max von Lichnowsky, des letz• dann eine anders lautende Verpflichtung? 1945 nach Eichendorff benannte Straße, die simo des Barocks, Heinrichsau und Wahl• ten deutschen Botschafters des kaiserlichen Ganze Bus-Ladungen werden vor dem dann den Namen des 1. Mai erhielt, wieder, statt und die Aula Leopoldina des einstigen Deutschlands vor dem Ersten Weltkrieg, lie• Haus, das Gerhart Hauptmann über 40 Jahre in polnischer Version, Eichendorff-Straße. Jesuitenkollegs und der späteren Friedrich- gen. In diesem früheren Teil des oberschlesi• bewohnte und wo er auch am 6. Juni 1946 Dankbar ist man, wenn einem polnische Wilhelms-Universität. schen Kreises Ratibor spricht man Deutsch gestorben ist, ausgeladen. Von Glück darf Bürger des Landes, sobald der Inhalt der Als ich in den fünfziger und sechziger Jah• und Mährisch. Die Bevölkerung ist hier, im man sprechen, wenn man überhaupt in das Frage verstanden ist, den Weg weisen, so ren Bände über Schlesien, die durch Illustra• Gegensatz zum benachbarten froppau, das Haus hineingelassen wird und den Bau von geschehen bei der Suche nach dem Haupt• tionen angereichert waren, einen großen leider in einem sehr zerstörten Zustand an• Hans Grisebach mit dem Wandgemälde von mann-Haus in Mittelschreiberhau, und so Bildband „Schlesien - Das Große Buch der getroffen wurde, nicht vertrieben worden. Johannes Maximilian Avenarius aus dem geschehen bei der Suche nach der Friedens 260 Bilder", jedes Jahr einen Bildkalender Was wird aus unserer deutschen Staatsan• Jahr 1922, eine „Das Schlesische Paradies" kirche in Jauer. Schon wieder 20 Gehminu• herausgab, mußte ich mich auf Bildsamm• gehörigkeit, wie geht es mit deutschen Kin• genannte Bilderfolge, sowie das Arbeitszim• ten vom Standort der Friedenskirche ent• lungen anderer und die dazu gehörigen Tex• dergärten und Schulen weiter, wird unsere mer betreten darf. Eine Gedenktafel in polni• fernt, boten die befragten Eltern ihren zehn• te stützen, denn ich hatte zuvor als Gymna• schlesische Heimat endlich wieder gleichbe• scher Sprache erinnert an den Dichter. jährigen Sohn als Pfadfinder spontan für die siast und Student selbstverständlich zu kei• deutend mit Glück und Zufriedenheit, ha• Eine andere Erinnerungstafel zu finden, Fahrt im Auto an, und dann waren es spie• ner Zeit ganz Schlesien durchreist. Jetzt ben wir im Europa der freien Regionen eine ist weit schwerer, die am Hotel „Zur Krone" lende Kinder, die uns den evangelischen kann Schlesien gleichsam nachgeholt wer• Zukunft? Diese und viele andere, bisweilen in Bad Salzbrunn, wo Gerhart Hauptmann Pfarrer zum Aufschließen der zu dieser Zeit den, nicht nur für mich selbst, sondern auch tief besorgte Fragen werden dem Besucher am 15. November 1862 geboren wurde. Das nicht mehr zur Besichtigung geöffneten für meine Frau, die gebürtige Münchnerin. in Schlesien mit auf den Weg über die Gör• Bad ist unzerstört geblieben, aber es macht Friedenskirche herbeiriefen. So war ich auch jetzt zum ersten Mal bewußt litzer Neiße gegeben. KK Glückwünsche £a5 Dfipmißmufaii 29. Tuni 1991 - Folge 26 - Seite 12

Brozio, Hans, aus Regeln, Kreis Lyck, jetzt Am Kirchtor 2, 3221 Everode, am 6. Juli Fischer, Maria, geb. Romeike, aus Gallgarben, Hörfunk und Fernsehen Kreis Königsberg-Land, jetzt Joseph-Ressel- Straße 2, 2800 Bremen 33, am 3. Juli Galley, Helmut, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Rammseer Weg 33,2300 Rammsee, am 4. Sonntag, 30. Juni, 8.15 Uhr, WDR 1: Juli zum 102. Geburtstag Makein, Ursel, geb. Schakols, aus Trakseden und Klausien, Betty, geb. Gallmeister, aus Lotzen, Alte und neue Heimat: Der Traum Kerschowski, Johanna, geb. Perband, aus Gum- Meischlauken, Kreis Heydekrug, jetzt Ler• jetzt Fichtenstraße 18,3590 Bad Wildungen, am von der Heimat an der Wolga. Ein binnen, Bismarckstraße 8, jetzt Starenweg 49, chenweg 4,2802 Ottersberg 1, am 6. Juli 2. Juli Besuch bei den Rußlanddeutschen. 4432 Gronau, am 2. Juli Koschorrek, August, aus Sareiken, Kreis Lyck, Montag, 1. Juli, 17.15 Uhr, N3-Fernse- zum 87. Geburtstag jetzt Lärchenstraße 20, 3202 Bad Salzdetfurth, hen: Abenteuer Bundesrepublik. 1. zum 99. Geburtstag Dembowski, Kurt, aus Lyck, Yorckstraße 13, jetzt am 1. Juli Eilf, Emma, geb. Darkow, aus Arys, Kreis Johan• Kleine Klosterkoppel 16, 2400 Lübeck, am 2. Krause, Luise, geb. Jokußies, aus Haffwinkel, Folge: Besatzer und Besetzte (Wh. nisburg, Lycker Straße 10, jetzt bei ihrer Tochter Juli Kreis Labiau, jetzt Lobenhofferstraße 6, 8600 von 1983). Agnes Neumann, Düsselring 57, 4020 Mett• Mittmann, Margarete, geb. Schill, aus Königs• Bamberg, am 19. Juni Montag, 1. Juli, 19.00 Uhr, Bayern II: berg, jetzt Henri-Dumant-Straße 1,4620 Melle mann, am 6. Juli Lange, Kurt, aus Orteisburg, jetzt Nassauische Osteuropa und wir. 1, am 26. Juni Straße 59, bei Kruse, 1000 Berlin 31, am 5. Juli Dienstag, 2. Juli, 9.05 Uhr, WDR 2: zum 96. Geburtstag Prawitz, Margarete, geb. Bidschun, Gartenbau• Laws, Toni, geb. Groß, aus Gumbinnen, Moltke- Hänisch, Martha, aus Domnau, Kreis Barten• betrieb, aus Wehlau, Kirchenstraße 36, jetzt straße 18, jetzt Berliner Straße 81b, 1000 Berlin (angeschlossen NDR und SFB): Zeit• stein, jetzt bei ihrer Tochter Christel Schmidtke, Friedrichstraße 35,2390 Rensburg, am 2. Juli 37, am 2. Juli zeichen: Stichtag 2. Juli 936. Todes• Schumannstraße 2,4010 Hilden, am 3. Juli Terner, Herta, geb. Johst, aus Adl. Legitten, Kreis Petrick, Kurt, aus Heiligenbeil, jetzt Franz-von- tag von König Heinrich I., Gründer Labiau, jetzt Imkersfeld 23,2720 Rotenburg, am Kempisweg 62, 5303 Hornheim-Walberberg, des Deutschen Reiches. zum 93. Geburtstag 22. Juni am 30. Juni Blum, Hans, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Sadlowski, Paul, aus Wilhelmshof, Kreis Ottels• Dienstag, 2. Juli, 17.15 Uhr, N3-Fern- Dreherweg 13,1000 Berlin 47, am 3. Juli zum 86. Geburtstag burg, jetzt DorfStraß e 1,2211 Oldendorf, am 6. sehen: Abenteuer Bundesrepublik. Diester, Elise, geb. Schalmann, aus Groß Linde• Bartlick, Hedwig, aus Bilsee, Kreis Lotzen, jetzt Juli 2. Folge: Staat auf Befehl. nau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Triftstr. 1 a, Hebbelstraße 24,4320 Hattingen, am 5. Juli Schulzki, Margarete, geb. Böhm, aus Legden, Kiefer, Kurt, aus Orteisburg, Regierungsrat a. D., Kreis Königsberg-Land,jetzt Hugo-Remmert- Mittwoch, 3. Juli, 17.15 Uhr, N3-Fern- 2405 Ahrensbök, am 3. Juli sehen: Abenteuer Bundesrepublik. Glang, Charlotte, geb. Gusovius, aus Groß Linde• jetzt Alter Weg 5a, 5400 Koblenz, am 2. Juli Straße 1 a, 3163 Sehnde 2, am 2. Juli nau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Oberaustra• Lechleiter, Minna, geb. Zeis, aus Stadtfelde, Kreis Simon, Anna, aus Lindenort, Kreis Orteisburg, 3. Folge: Wir sind wieder da. ße 27,5300 Bonn 2, am 1. Juli Ebenrode, jetzt Bergheimer Straße 441, 4040 jetzt Zeppelinstraße 56, 7014 Kornwestheim, Donnerstag, 4. Juli, 17.15 Uhr, N3- Neuss, am 6. Juli am 4. Juli Fernsehen: Abenteuer Bundesrepu• zum 92. Geburtstag Müller, Fritz, aus Amau, Kreis Königsberg- Zeise, Irene, geb. Gande, aus Gumbinnen, König• Land, jetzt Warder Straße 30,2351 Warder, am straße 29, jetzt Skagerrakstraße 4, 4400 Mün• blik. 4. Folge: Wendepunkte. Dobbert, Gertrud, geb. Trilat, aus Steindorf, Freitag, 5. Juli, 17.15 Uhr, N3-Fernse- Kreis Labiau, jetzt Mühlenstraße 21,6907 Nuß• 2. Juli ster, am 5. Juli loch, am 17. Juni Palfner, Irmgard, geb. Woska, aus Tilsit, jetzt T.- hen: Abenteuer Bundesrepublik. 5. Froese, Erna, aus Königsberg, Orselnstraße 4, Giehse-Allee 15, bei Baumann, 8000 München zum 82. Geburtstag Folge: Große Koalition. jetzt Jahnstraße 6, 2870 Delmenhorst, am 28. 83, am 6. Juli Dobrileit, Erich, aus Stollberg, Kreis Angerapp, Juni Passenheim, Helene, geb. Zimmermann, aus jetzt Neue Straße 15,4926 Dörentrup, am 2. Juli Grommek, Alfred, aus Haselberg, Kreis Schloß• Bergau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Branden• Festerling, Luise, geb. Niedzwetzki, aus Lyck, berg, jetzt Brucknerstraße 10,2400 Lübeck, am baumer Landstraße 18,2400 Lübeck 1, am 2. Juli Lycker Garten 81, jetzt Weißlachstraße 31,4600 30. Juni Rendat, Franz, aus Gumbinnen, Poststraße 13, Dortmund, am 1. Juli Schmidt, Rudolf Ernst, aus Altenkirch, jetzt Dra• Goldaper Straße 84 und Noruschatschen, jetzt Hofiele, Martha, geb. Zapatka, aus Wilhelms• Neujahr, Käthe, geb. Klöpper, aus Haffstrom, gonerstraße 33,2900 Oldenburg, am 27. Juni Baiersbronner Straße 3,7292 Baiersbronn 6, am thal, Kreis Orteisburg,jetz t Haspeler Schulstra• Kreis Königsberg-Land, jetzt Sulgauer Straße 1. Juli ße 26,5600 Wuppertal, am 1. Juli 35,7230 Schramberg, am 2. Juli Staschewski, Frieda, geb. Jeworrek, aus Lyck, Meyer, Erna, geb. Riewe, aus Wargienen-Spit- Nowosadtko, Gustav, aus Kölmersdorf, Kreis jetzt Hauptstraße 52, 2407 Bad Schwartau, am zings, Kreis Königsberg-Land, jetzt Auf dem Lyck, jetzt G.-Scholl-Straße 9,0-3720 Blanken• Glückwünsche 2. Juli Vier 10,2350 Neumünster, am 3. Juli burg, am 1. Juli Geburtstage unserer Landsleute (75,80, von da Reinhardt, Fritz, aus Lotzen,jetzt Königsberger Peplies, Willi, aus Lyck, jetzt Oldenburger Straße an jährlich) werden auch weiterhin veröffent• zum 85. Geburtstag Straße 31,2950 Leer, am 2. Juli 26,2870 Delmenhorst, am 5. Juli licht, wenn uns die Angaben entweder durchDaudert , Frieda, geb. Hermann, aus Hinden- Rosinski, Gertrud, geb. Rinio, aus Morgengrund, Peter, Kurt, aus Königsberg, jetzt Beistraße 6, die Betroffenen, deren Familienangehörige oder burg, Kreis Labiau, jetzt Ostereschstraße 24, Kreis Lyck, jetzt Burghof Straße 58,4000 Dussel• 2150 Buxtehude, am 5. Juli 2849 Visbeck-Vechta, am 13. Juni dorf, am 1. Juli Freunde mitgeteilt werden und somit nicht Pusch, Bruno, aus Gumbinnen, Königstraße 32, Ewald, Maria, aus Königsberg, jetzt Alter Braaker Schaefer, Maria, geb. Wenda, aus Schobensee, jetzt Hortensienstraße 24, 4000 Düsseldorf 30, gegen die Bestimmung des Datenschutzgeset• Weg lb, 2420 Eutin, am 5. Juli Kreis Orteisburg, jetzt Hoyenkamper Weg 25, am 4. Juli zes verstoßen wird. Glückwünsche können Kowaizik, Ottilie, aus Steinberg, Kreis Lyck, jetzt 2870 Delmenhorst, am 30. Juni Riemann, Berta, geb. Pröck, aus Haffstrom und nicht unaufgefordert veröffentlicht werden, da Glückaufstraße 43,3203 Sarstedt, am 3. Juli Ulrich, Charlotte, geb. Kräkel, aus Lyck, Bis• Königsberg, Nasser Garten 110, jetzt Möllner die Redaktion nicht über eine entsprechendeObrigkat , Maria, geb. Rau, aus Gumbinnen, Kir• marckstraße, jetzt Stresostraße 52, 2000 Ham• Landstraße 251,2000 Hamburg 74, am 2. Juli Kartei verfügt. chenstraße 1 /3, jetzt Friedrichshöher Straße 38, burg 28, am 4. Juli Scheiba, Josef, aus Königsberg, jetzt Wittinger 3260 Rinteln 5, am 6. Juli Straße 111,3100 Celle, am 3. Juli Theuerkauf f, Johannes, aus Juditter Kirchenstra• zum 81. Geburtstag Schneidereit, Herbert, aus Königsberg, jetzt Car- zum 91. Geburtstag ße 33b, Königsberg, jetzt Kattenescher Weg Balduhn, Dr. Klaus, aus Bulitten-Rodmannshö- rer el Castellet 4,03792 Orbeta Alicante/Spani- Behlau, Ottilie, geb. Chlosta, aus Prohlen, Kreis 47a, 2800 Bremen 61, am 29. Juni fen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Altensenner en, am 6. Juli Allenstein, jetzt Denkmalstraße 9 b, 8580 Bay• Tolkmitt, Margarete, aus Memel, jetzt Mainweg Weg 11,4900 Herford, am 3. Juli Sontowski, Frida, geb. Steckel, aus Passenheim, reuth, am 4. Juli 1,3500 Kassel, am 6. Juli Ehlert, Minna, geb. Patz, aus Lindenort, Kreis Kreis Orteisburg, jetzt Karl-Sonnenschein- Thiering, Arthur, aus Königsberg, Sarkauer Stra• Orteisburg, jetzt Schützenstraße 66,4352 Her• Straße 53,4054 Nettetal, am 1. Juli ße 9, jetzt Lißmannseck5,2000 Hamburg 60, am zum 84. Geburtstag ten, am 4. Juli Winkelmann, Amanda, verw. Zimmermann, l.Juü Birkwald, Emst-Wilhelm, Regierungsamtsrat Fischer, Herta, geb. Witt, aus Groß Engelau, Kreis geb. Aplas, aus Birkenmühle, Kreis Ebenrode, a.D., aus Groß Jerutten, Kreis Orteisburg, jetzt Wehlau, jetzt Berkelsstraße 21, 2815 Langwe• jetzt Gdansker Straße 9, O-2590 Ribnitz-Dam- zum 90. Geburtstag Gebrüder-Künnemeyer-Straße 31, 4934 Bad del-Etelsen, am 25. Juni garten, am 1. Juli Bahl, Berta, geb. Masannek, aus Hoverbeck, Meinberg 1, am 6. Juli Gusovius, Erna, geb. Wölk, aus Königsberg, Lui• Wroblewski, Lurie, aus Lotzen, jetzt Elversber• Kreis Sensburg, jetzt Am Sportplatz 18, 4980 Brombach, Martha, geb. Renner, aus Göritten, senallee 76, jetzt Bargfelderweg 18,2000 Ham• ger Straße 10,3300 Braunschweig, am 3. Juli Bünde 11, am 5. Juli Kreis Ebenrode, jetzt Gorch-Fock-Straße 20b, burg 62, am 5. Juli Both, Lisa, aus Rhein, Kreis Lotzen, jetzt Dr.- 2360 Bad Segeberg, am 6. Juli Hoffmann, Karl, aus Wildenau, Kreis Ottels• zum 75. Geburtstag Schomerus-Straße 13b, 3030 Walsrode, am 1. Chmielewski, Martha, aus Groß Schöndamerau, burg, jetzt Hochstraße 69a, 4972 Löhne 3, am 6. Ankert, Paul, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Juli Kreis Orteisburg, jetzt Stettiner Straße 16,6730 Juü Auf der Papenburg 14,3000 Hannover 91, am 6. Claas, Henry, aus Lyck, Bismarckstraße 32, jetzt Neustadt, am 30. Juni Kallweit, Eva, geb. Lengvenus, aus Tilsit, Jahn• Juli Constantinstraße 24,3000 Hannover, am 5. Juli Chrost, Martha, geb. Ulonska, aus Grammen, straße 19, jetzt Goethestraße 15, 4840 Rheda- Kreis Orteisburg, Hackertstraße 1,1000 Berlin Wiedenbrück, am 30. Juni Buss, Erna, aus Lyck, jetzt Großstraße 2, 4600 Dormeyer, Marie, geb. Romanowski, aus Bor• Dortmund 18, am 1. Juli schimmen, Kreis Lyck, jetzt Constantin-Kirch- 76, am 6. Juli Kernen, Irene, geb. Rönspieß, aus Pogauen-Ro- Conrad, Käte, geb. Becker, aus Lyck, Memeler ahnen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Königs• Diester, Heinz, aus Kühnbruch, Kreis Wehlau, hof-Straße 5,0-2050 Teterow, am 4. Juli jetzt Moorsinger Straße 7, 2890 Nordenham, Erkwoh, Paula, geb. Teichert, aus Katzenblick, Weg 3, jetzt Hulschedestraße 12, 4600 Dort• ferger Straße 11,3112 Ebstorf, am 30. Juni Kreis Samland, jetzt Beethovenstraße 9 a, 4154 mund 12, am 1. Juli Koslowski, Walter, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, am 6. Juli Tönisvorst 2, am 28. Juni Fellehner, Magdalene, aus Tegnerskrug, Kreis jetzt Käthe-Kollwitz-Weg 8,3163 Sehnde 1, am Frenzel, Hildegard, aus Königsberg-Ponarth, Kappel, Ida, aus Lyck, jetzt Pfarrer-Kraus-Straße Schloßberg, jetzt Am Südpark 54,5110 Alsdorf, 6. JuÜ Fasanen weg 11 und Schreberstraße 5, jetzt 31,5400 Koblenz, am 2. Juli am 3. Juli Meinus, Helene, geb. Itau, aus Groß Heidenstein Steinstraße 15,0-2140 Anklam, am 3. Juli Schirr, Erna, aus Insterburg, Jordanstraße 4, jetzt Frenzel, Herta, geb. Schwarz, aus Schaaksvitte- (Groß Krauleiden), Kreis Elchniederung, jetzt Guß, Hildegard, geb. Dannenberg, aus Uggeh- Mutterhaus Bethanien, Quakenbrück, am 18. Sandkrug, Kreis Königsberg-Land, jetzt Am Manteuffelstraße 2, 3520 Hofgeismar, am 30. nen-Fritzen, Kreis Königsberg-Land, jetzt Frie• Juni Löbner 56,3305 Lehre, am 30. Juni Juni densstraße 7,4400 Münster, am 1. Juli Jeroch, Hedwig, geb. Maletzki, aus Wellheim, Schiller, Minna, geb. Wateschat, aus Wolfsha• Hochmuth, Kurt, aus Willkühnen, Kreis Königs• zum 89. Geburtstag Kreis Lyck, jetzt Tulpenstraße 23, 6646 Los• gen, Kreis Rastenburg, jetzt Hogerswerdaer berg-Land, jetzt Hirschberger Straße 6, 4570 Bandilla, Paul, aus Passenheim, Kreis Orteis• heim, am 3. Juli Straße 65,0-7590 Spremberg, am 30. Juni Quakenbrück, am 1. Juli burg, jetzt Meldorfer Weg 28,2370 Rendsburg, Krause, Liesbeth, geb. Danehl, aus Eichenberg, Schiller, Waldemar, aus Bladiau, Kreis Heiligen• Kurpjuweit, Otto, aus Heiligenhain, Kreis Labi• Sandberg, Kreis Labiau, jetzt Schlachthofstraße beil, jetzt Pfahlweg 50, 2082 Tornesch, am 29. au, jetzt Gartenstraße 24,0-1831 Kotzen, am 26. am 2. Juli Juni Bradder, Katharina, geb. Dehio, aus Königsberg, 14,4690 Herne 2, am 19. Juni Juni Ladner, Gertrud, geb. Schmidt, aus Eydtkau, Petrick, Willi, aus Welmdeich, Kreis Labiau, jetzt Ratshof, Kaporner Straße 22, jetzt Dombrede Schneidereit, Erna, geb. Apsel, aus Paterswalde, Pommernstraße 3, 4952 Porta Westfalica, am 13, Minden, am 29. Juni Kreis Ebenrode, jetzt Kilstetter Straße 56,1000 Kreis Wehlau, jetzt Am Krummen Deich 49, 25. Juni Berlin 37, am 4. Juli 2090 Winsen/Luhe, am 3. Juli Gürtel, Lydia, geb. Graß, aus Balga, Kreis Heili• Riehl, Charlotte, aus Haldenau, Kreis Ebenrode, genbeil, jetzt Viktoriastraße 115, 4150 Krefeld, Luschnat, Auguste, geb. Schipper, aus Timber, am 1. Juli Kreis Labiau, jetzt Mastweg 12,5600 Wupper• jetzt Theodor-Storm-Straße 6, 6000 Frankfurt tal 12, am 19. Juni zum 80. Geburtstag Hof er, Ida, geb. Hofer, aus Wehrberg, Kreis Ot• Bürkner, August, aus Neufließ, Kreis Orteisburg, am Main, am 3. Juli telsburg, jetzt Nordsteimkerstraße 1, 3180 Rattay, Liesbeth, aus Lyck, Danziger Straße 40, Sakuth, Paul, aus Tilsit, Schenkendorf platz 1, jetzt Guntherstraße 40, 5650 Solingen 1, am 5. jetzt Am Sandberg 21,3119 Bienenbüttel, am 1. Wolfsburg, am 5. Juli Juli jetzt Hackfeldstraße 39,4952 Porta Westfalica, Nichau, Meta, geb. Hantel, aus Eisenberg, Kreis Juli Runz, Richard, aus Sonnenmoor, Kreis Ebenro• Daduna, Anna, aus Steinkendorf, Kreis Lyck, Heiligenbeil, jetzt Talbrückenstraße 82, 4800 jetzt Ziolkowskistraße 9/39,0-2500 Rostock 6, am 6. Juli Bielefeld 1, am 2. Juli de, jetzt Ehlersweg 16,2210 Itzehoe, am 3. Juli am 2. Juli Schleicher, Helmut, aus Eydtkau, Kreis Ebenro• Zander, Joachim, aus Lyck, Hindenburgstraße Schweingruber, Wilhelm, aus Gumbinnen, Ei• de, Bahnhof, jetzt Goethestraße 20, 2300 Kiel, chenweg 38, und Preußendorf, jetzt Am Bruns• Dohmann, Ernst, aus Weißengrund, Kreis Or- am 22. Juni 60, jetzt Danziger Straße 6,3400 Göttingen, am telsburg, jetzt Böcklinplatz 3,3000 Hannover 1, 5. Juli berg 35,5270 Gummersbach, am 1. Juli am 4. Juli Willudt, Lise-Lotte, geb. Bergmann, aus Gum- Stolzky, Margarete, verw. Fischer, geb. Jäckel, ?cTon;^ützenstraße 21' Jetz* Radenbeck aus Königsberg-Ponarth, Palwestraße 35, jetzt Jucknewitz, Gustav, aus Eydtkau, Kreis Ebenro• 154, 3120 Wittingen 1, am 3. Juli zum 88. Geburtstag Ardey Straße 238a, 5810 Witten, am 24. Juni de, jetzt Wiesnerring 45b, 2050 Hamburg 80, am zur diamantenen Hochzeit Bintakies, Franz, aus Jurgen-Kandscheit, Kreis 6. Juli Radmacher, Gustav und Frau Frieda, geb. Scha- Pogegen, jetzt Erikastraße 4,2950 Leer-Heisfel- R un n a ur sd Kowaizik, Lina, aus Groß Lasken, Kreis Lyck, . , ' Jf ? /g °it Kreis Labiau, jetzt Jahn• de, am 20. Juni zum 83. Geburtstag jetzt Friedhofstraße 10,4370 Marl, am 4. Juli straße 48, 320(T Hildesheim-Himmeisthür, am Adamski, Hermann, aus Steintal, Kreis Lotzen, Augstein, Hans, aus Kirschbeck, Kreis Labiau, Krüger, Gertrud, aus Steinberg, Kreis Lyck, jetzt 19. Juni jetzt Auf der Höhe 3,2124 Amelinghausen, am jetzt Reichenberger Straße 25,2208 Glückstadt, Marienburger Straße 20, 2057 Wentorf, am 1. am 20. Juni 6. Juli Juli zur goldenen Hochzeit Janz, Amanda, geb. Krüger, aus Bilden, Kreis Bandilla, Grete, geb. Grochowski, aus Mostolten, Latza, Marie, geb. Rohde, aus Davidshof, Kreis Schloßberg, jetzt Perlhuhnweg 5, 2000 Ham• Kreis Lyck, jetzt Agnes-Miegel-Straße 6, 5042 Orteisburg, jetzt Breslauer Straße 15, 2209 Baumgart, Adolf und Frau Erna, geb. Schroeder, burg 53, am 3. Juli Erftstadt, am 4. Juli Krempe, am 4. Juli aus Friedrichshof und Lindengrund, jetzt Wic- senstraße 9, 2117 Tostedt, am 2. Juli 29. Juni 1991-Folge 26 - Seite 13 £05 £flpmifimbfoH Landsmannschaftliche Arbeit

Landsmannschaftliche Arbeit Erinnerungsfoto 859

Junge Landsmannschaft Brassat und Gertrud Laheit. Im Anschluß wurde Geschäftsstelle: Parkallee 84/86,2000 Hamburg 13 dann der Video-Film „Jan und die Schwindlerin" Stuttgart - Zur Gründungsversammlung der gezeigt. Landesgruppe der Jungen Landsmannschaft Weinheim - Dienstag, 17. Juli, 15 Uhr, Zusam• Ostpreußen im Haus der Heimat in Stuttgart menkunft der Frauengruppe im Casino. waren neben interessierten jungen Menschen auch drei Vorstandsmitglieder der Landesgrup• Landesgruppe Bayern pe Baden-Württemberg der LO gekommen. Vors.: Fritz Maerz, Telefon (0 89) 8 12 33 79 und Wolfgang Schmidt überbrachte Grüße des Lan• 3 15 2513, Krautheimer Straße 24,8000 München 50 desvorsitzenden Günter Zdunnek und wünschte Ingolstadt - Der Heimatnachmittag im Restau• guten Erfolg. Nach Vorstellung der Anwesenden rant „Dampflok" stand ganz im Zeichen der wurde die Geschäftsordnung des LV Baden- Jungen Landsmannschaft Ostpreußen. Michael Württemberg verlesen, auf Antrag im Wortlaut Paulwitz aus München wurde von Vorsitzenden geändert und beschlossen. Mitgliedschaft als Arno Kowalewski und den vielen Mitgliedern Fördermitglied in der JLO wurde angeregt, und und Gästen herzlich begrüßt. Der Vortrag über in die Geschäftsordnung aufgenommen. Acht die Ziele und Aufgaben der Jungen Landsmann• junge Leute erklärten sich zu Mitgliedern der JLO schaft hat alle überzeugt, daß die heutige Jugend und stellten fest, daß sie die Landesversammlung in Ostpreußen und die deutschen Volksgruppen bilden. Es wurde ein Wahlleiter bestimmt und in ein Zusammenleben wollen. „Das Wort der Deut• geheimer Wahl gewählt: Vorsitzender Ferdinand schen aus Ostpreußen" wurde gesprochen von Gramsamer, Bopserwaldstraße 92,7000 Stuttgart einer jungen Frau auf der Großkundgebung in 1; Vertreter Oliver Wolff, Kanalstraße 45, 7430 Düsseldorf, sie war aus der Heimat angereist. Der Metzingen/Württ.; Kassenwart Rüdiger Wortlaut dieser Rede wurde von der Vorsitzen• Schmidt; Kassenprüfer Frau Volker, Ulrich den der Frauengruppe Charlotte Dietzsch vor• Simsch. Anschließend wurden verschiedene Ak• Preußische Aufklärungs-Abteilung - Von unserem Leser Gerhard Negraszus er• gelesen. Viel Beifall war der Dank für diesen hielten wir eine seltene Aufnahme für diese Rubrik. Zwar hat er uns den Anlaß nicht tivitäten angeregt und z. T. auch festgelegt (Ver- Vortrag. Der Senior der Gruppe, Alfons Mende, anstaltungsliste LV Bayern). Ein Dia-Vortrag brachte dann zum Abschluß der Veranstaltung mitgeteilt, aber das Datum genannt, als dieses Bild entstand: Es war der 1. März 1933. über „Nordostpreußen heute" beschloß die Ver• einen humorvollen Bericht über seine Reise in die Abgebildet ist die 1. Preußischen Aufklärungs-Abteilung der 3. Kompanie der anstaltung. Heimat nach Westpreußen und dem südlichen Reichswehr zu Königsberg in Preußen. Oberste Reihe, von ünks: Neumann HI, Achen• Ostpreußen. Allen wurde gedankt für diesen bach, Bartlau, Wels, Splieth, Negraszus. Zweite Reihe: Marzian, Lorenz, Almon, Lie• gelungenen Nachmittag. dig, Krickhahn, Schwarz, Werner. Dritte Reihe: Münsterberg, Neumann II, Lenzin, Landesgruppe Hamburg Augstein, Tiedemann. Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 859" an die Vors.: Günter Stanke, Telefon (0 4109) 9014, Dorfstra• München - Gruppe Ost-West: Es begrüßte ge 40,2000 Tangstedt Landsmännin Jacubzig nach einer gemütlichen Redaktion Das Ostpreußenblatt, Parkallee 84/86,2000 Hamburg 13, leiten wir gern an Kaffeetafel die Anwesenden, die sehr zahlreich den Einsender weiter. hz BEZIRKSGRUPPEN erschienen waren. Im Rahmen einer Muttertags• Bergedorf - Sonntag, 30. Juni, 13.50 Uhr, Tref• feier unterhielten dann Klaus Saborowsky und fen am Bahnhof Bergedorf, Ausgang Bergedorf, Eleonore Judjahn mit einigen schönen Geschich• zu einer Fahrt zum Kirchwerder Elbdeich. Nach ten und Gedichten. Zwischendurch wurden viele eine kurze Gedenkrede hielt. Im Märkischen Sau• kehner Pferdezucht demonstrierte einen Film, Kaffee und Kuchen können Spaziergänge unter• Lieder gesungen. Zu Pfingsten wurde eine Bus• erland bei Herme liegt das geologisch interessan• der einen Bogen spannte von der Gestütsgrün• nommen werden. - Mittwoch, 10. Juli, 20 Uhr, reise zum Deutschlandtreffen der Ostpreußen te Felsenmeer. Durchs Lennetal über Werdohl, dung der Ostpreußen über die Olympische Mili- Treffen der Wandergruppe zu einem Ausflug in nach Düsseldorf unternommen. Aus Düsseldorf Plettenberg, Finnentrop und Lennestadt ging es tary 1936 in Berlin bis zu den heuhgen Trakehner das Raakmoor; für Hamburger Teilnehmer: 10.04 zurückgekehrt, traf man sich zum Grup• zurück zum Quartier. Der Bigge-See war auch ein Gestüten in der Bundesrepublik, in USA und Uhr ab Hauptbahnhof mit der Ul bis Längen- penabend, wo es bei Musik und Tanz heiter und Ziel. An dem darauffolgenden Tag ging es nach Kanada. Dagegen sah es für die Landsmann• Markt. fröhlich zuging. Die Damen betätigten sich im Olpe zur „Süd-Westfalenschau". schaft in der Woche drauf gar nicht so rosig aus, Harburg/Wilhelmsburg - Sonnabend, 6. Juli, Mai fleißig beim Werken und Basteln. Es unter• Wiesbaden - Dienstag, 9. Juli, 15 Uhr, Treffen als ihr Wandertag heranstand. Wolken ließen es 15.30 Uhr, Johannifeier mit Johannifeuer im bzw. nahm die Gruppe die diesjährige „Muttertags- der Frauengruppe an der Endstelle der Buslinie 1 geraten sein, von einer geplanten Wanderung ins am Sinstorfer Gemeindehaus. Fahrt ins Blaue . Das Ziel wurde oald erraten. Es im Nerotal. Wer einen Spaziergang machen „freie Land" im Räume Kniphausens Abstand zu war der Thier-See in der Nähe von Kuf stein. Nach möchte, steigt Haltestelle am Kriegerdenkmal nehmen und sich mit Umrundungen des Burgge• einem guten Mittagessen machte man einen aus. Von dort geht es um 14.30 Uhr durch das ländes von Kniphausen zu begnügen. Landesgruppe Baden-Württemberg Spaziergang um den See und fuhr dann weiter zu Nerotal zum Treffpunkt. - Sonnabend, 20. Juli, 14 Vors.: Günter Zdunnek, Postfach 12 58,7142 Marbach. einer längeren Kaffeepause in der Nähe von Uhr, Treffen zu einer Busfahrt nach Gau-Alges• Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Geschäftsstelle: Schloßstraße 92,7000 Stuttgart Bayrischzell (Geitau). heim zur Weinprobe am Hauptbahnhof. Anmel• Giengen - Zum Wettkampf um einen Wander• dungen bei Hinz, Telefon 06 11/50 88 52. - Die Vors.: Alfred Mikoleit. Geschäftsstelle: Tel. (02 11) pokal im pommerschen Vogelstechen hatten die Kitzingen - Anläßlich des Maiblüten- und Alt• 39 57 63, Neckarstr. 23,4000 Düsseldorf stadtfestes der Stadt Kitzingen sowie des Jubilä• Kreisgruppe Wiesbaden der Ost- und Westpreu• Gruppen der Pommerschen Landsmannschaft ßen hatte im Rahmen ihrer Kulturarbeit eine Rei• Bielefeld - Donnerstag, 18. Juli, 16 Uhr, Treffen aus Biberach, Ravensburg und Ulm eingeladen. ums der Kreis- und Stadtsparkasse Kitzingen der Literaturfreunde im Haus der Technik, 5. beteiligte sich die Kreisgruppe der LOW im Mai se in den Odenwald auf dem Programm stehen. In der voll besetzten Tum- und Festhalle in G.- Eine von Karin und Peter Goerlitz wohlorgani• Obergeschoß, Jahnplatz 5, zu einer Lesung und Hohenmemmingen konnte Vorsitzender Rudi mit einem Info-Stand mit ostpreußischen Spezia• Diskussionen heimatlicher Werke. litäten. Das Ziel war natürlich der Bevölkerung sierte Fahrt führte in die liebenswerte Landschaft Mau zahlreiche Gäste begrüßen. Zum Auftakt zwischen Rhein, Main und Neckar. Die Reise Köln - Dienstag, 2. Juli, 14 Uhr, Treffen der der Veranstaltung brachte der Männerchor des Kitzingens und Umgebung das schöne Heimat• Frauengruppe im Kolpinghaus am Römerturm. land vorzustellen. Die Frauen der LOW hatten ging durch gastliche Städtchen und kleine Dörfer Bosch-Hausgerätewerkes Giengen das Pom• mit den verträumten Fachwerkhäusern und Ein Polizeibeamter hält einen Vortrag zum The• mernlied und das Ostpreußenlied, die von den mit viel Liebe eine Menge Kuchen gebacken, alles ma „Sicherheit im Straßenverkehr". nach ostpreußischen Rezepten. Original Bären• Kleinodien mittelalterlicher Baukunst. Erstes Anwesenden stehend mitgesungen wurden, zu Ziel dieser Fahrt war das im östlichen Odenwald Monheim - Sonntag, 30. Juni, 14 Uhr, Sommer• Gehör. Einige Volkslieder rundeten den Auftritt fang und Masurengeist wurden angeboten. Na• fest im Anglerheim am Dreisbachsee in Mon- türlich fehlte auch das Königsberger Marzipan elegene altfränkische Barockstädtchen Amor• des Chores ab. Schon während der Kaffeepausen ach. Hier waren die besonderen Anziehungs• heim-Baumberg. - Anläßlich des Deutschland• bildeten sich Warteschlangen vor den oeiden von Caf£ Schwermer nicht. Zur gleichen Zeit fand t treffens der Ostpreußen in Düsseldorf war auch in der Eingangshalle des Landratsamtes in Kit• punkte die fürstlich evangelische Stadtpfarrkir• hölzernen Wurftauben; waren doch für die höch• che, die sich in unübertroffenem Gleichmaß der die Kreisgruppe der LO und Westpreußen aus sten Ringzahlen wertvolle Preise ausgesetzt wor• zingen die Ausstellung der Ost- und Westpreu• Pforzheim angereist. Sie bezog mit fünfzig Perso• ßenstiftung in Bayern statt. Diese Ausstellung, in seiner Gesamtwirkung durchgeführten Deko• den. Klein und groß konnten auch ihre Ziel• ration auszeichnet und zu den besten Werken des nen für vier Tage Quartier in Monheim, in Ver• genauigkeit mit Wurfpfeilen an Luftballons auf die die geschichtlichen Zusammenhänge Preu• bindung mit dem Heimatbund Monheim und der ßens und Bayerns dokumentiert, kam direkt aus deutschen Rokoko zählt. Nach dem Mittagessen einer rotierenden Scheibe unter Beweis stellen. in der „Beuchertsmühle" bei Waldüm ging es landsmannschaftlichen Gruppe Ost- und West• Der mit Spannung erwartete Höhepunkt war Düsseldorf hierher. Anläßlich der Eröffnung die• preußen Monheim fand am Freitag vor Pfingsten ser Dokumentation überbrachte Grußworte des weiter nach Michelstadt im mittleren Odenwald. dann der Wettbewerb um den Wanderpokal, den Dieses seit dem 12. Jahrhundert zu den Grafen zu eine gemeinsame Veranstaltung am Kniprode- die Gruppe Giengen zu verteidigen hatte. Jede Landrats des Kreises Kitzingen als Vertreter Gedenkstein vor der St. Gereonkirche statt. Vor• Verwaltungsrat Gustav Patz, der auch Vorsitzen• Erbach gekommene Städtchen mit seinen male• Gruppe stellte eine Mannschaft von fünf ihrer rischen Winkeln und schönen Fach werkbauten sitzender der hiesigen Gruppe, Günter Hund- besten „Schützen". Mit einem Ring Vorsprung der der Kreisgruppe ist. Der Bezirksvorsitzende rieser, begrüßte die Gäste aus Pforzheim sowie der LWO Unterfranken, Paul Bergner, mit Gattin begeistert immer wieder die Besucher aus aller vor Ulm konnte schließlich die Mannschaft der Welt. Vorstandsmitglied Erwin Hinz verwies auf die Monheimer Ost- und Westpreußen, die Ver• Gruppe Giengen mit Kurt Becker, Günther Hie- bei der Eröffnung anwesend, ging erläuternd auf treter des Heimatbundes Monheim und alle an• die Ausstellung ein und beantwortete Fragen. die Bedeutung der von der Landsmannschaft kel, Rudi Mau, Hannelore Meyer und Klaus Riß• organisierten Informations- und Studienreisen wesenden Monheimer Bürger. Landsmann Ger• mann den Sieg erringen. Der inzwischen auch durch deutsche Landstriche als schönes Ge• hard Kohn, Monheim, würdigte in einer Anspra• eingetroffene Landesvorsitzende der Pommer• Landesgruppe Hessen che Leben und Wirken des berühmten Monnei- meinschaftserlebnis und dankte den Organisa• mer Bürgers Winrich von Kniprode. Die Feier- schen Landsmannschaft, Wilfried Klart, beglück• Vors.: Anneliese Franz, geb. Wlottkowski, Tel. toren dieser schönen Fahrt mit einem Weinan- wünschte die Mannschaft und überreichte ihr (0 27 71) 59 44, Hohl 38,6340 Dillenburg 1 gebinde. den Pokal mit anerkennenden Worten. Frankfurt a. M. - Es begann die Studienreise, Stuttgart - Zur Hauptversammlung mit Neu• sie führte uns als erstes nach Neuss, dort war man ANZEIGE wahlen des Vorstands hat die Gruppe Stuttgart zu Kaffee und Kuchen bei Familie Schäfer einge• Landesgruppe Niedersachsen und Umgebung eingeladen. Die Vorsitzende laden, im Anschluß fuhr man zum Hotel „Ham- Vors.: Wilhelm von Gottberg, Telefon (0 58 42) 3 79, Irmgard Partzsch konnte wieder viele Landsleute tor". Der nächste Tag war ausgefüllt durch Stadt• Külitz 1,3133 Schnega und Gäste aus nah und fem begrüßen. Nach der besichtigungen von Neuss und Düsseldorf, am Oldenburg - Die Frauengruppe der Ost- und in Gold und Silber. Totenehrung gab die Vorsitzende ihren Tätig• Nachmittag orachte der Bus die Gruppe zur Er• Westpreußen Oldenburg hatte Gelegenheit, den Bitte Farbkatalog anfordern! keitsbericht der letzten zwei Jahre. Bei den vier• öffnung des „Deutschlandtreffen der Ostpreu• zweiten Teil der Fahrradtour, die Lm. Nichau mit teljährlich stattfindenden Kultur- und Heimat• ßen". Auch am nächsten Tag ging es nach Dussel• einer Gruppe nach Masuren unternommen hatte, nBJUr .ä Bahnhofplatz 1 politischen Veranstaltungen waren im Durch• dorf zur Großkundgebung, zur freien Verfügung zu verfolgen. Seine Dias zeigten nicht nur die GvT&MWn 8011 Baldham/Mchn. schnitt immer fünfzig bis sechzig Landsleute stand der Rest des Tages, um mit Verwandten Schönheit der heimatlichen Landschaft. Eine \ m ' Tel. (08106) 87 53 / anwesend. Viel Zeit nimmt auch die Tätigkeit als oder Bekannten sprechen zu können. Am 20. Mai Schiffsreise von Osterode bis Elbing verfolgten AdM Bezirksvorsitzende Süd in Anspruch. fuhr man zum künftigen Domizil nach Burbecke die Zuschauer von See zu See durch zwei Schleu• Günter Rudat berichtete, daß er heute als Kul• im Sauerland, dies war der 200 Jahre alte „Klau• sen. Wie der Vortragende erzählte, dauerte sie elf turwart der Gruppe sein lOjähriges Jubiläum kenhof". Der folgende Tag war ausgefüllt mit der Stunden. Mit großer Sachkenntnis wies der Vor• stunde endete mit einer Kranzniederlegung und feiern könne, aber auch schon vorher zum Gelin• Fahrt durch das schöne Lennetal, Franz-Joseph tragende auf alte Bauwerke hin, deren Substanz gemeinsamen Singens des Ostpreußenliedes. gen der Veranstaltungen beigetragen habe. Er Schmidt, der Hotelwirt, war Reisebegleiter und auch heute noch als großartig zu erkennen ist. Später nach dem Abendessen der Pforzheimer berichtete in groben Zügen über seine Arbeit und erklärte die einzelnen Täler, Wälder sowie Ort• Fast 150 Interessierte hatten sich zu diesem wun• trafen sich beide Gruppen zu einem lebhaften die gesetzten Schwerpunkte. Aus dem Bericht schaften. Weiter ging es an der Eder entlang bis dervollen Dia-Vortrag eingefunden. Eine 1150 Gedankenaustausch. Nach den beiden anstren• der Kassiererin Maria Rudat ging hervor, daß Bad Berleburg. In Bad Berleburg besichtigte man km lange Strecke durften sie in Gedanken durch genden Tagen in Düsseldorf beim Ostpreußen- man auf zwei ausgeglichene Geschäftsjahre zu• das Renaissanceschloß des Fürsten Sayn-Witt• die unvergessene Heimat mitfahren. Dankbar treffen fanden sich noch einmal Pforzheimer und rückblicken könne, mit einer kleinen Reserve für genstein und seinen Schloßpark mit dem prächti- applaudierten sie, und die Leiterin der Frauen• Monheimer am Montag vormittag zu einer Be• besondere Anlässe. Nach der Entlastung der Kas• en Baumbestand. Weiter ging es über Winter• gruppe, Margot Zindler, sprach Lm. Nichau ihre sichtigung der Marienburg Monheim zusam• siererin und des Vorstands auf Antrag von Lm. ferg zum Kahlen Asten. Uber Schmallenberg Anerkennung aus. men. Danach besuchte die Gruppe das Heimat• Kallweit übernahm Lm. Felgendreher die Neu• und die Hohe Bracht ging es zurück nach Burbek- Osnabrück - Mittwoch, 3. Juli, 15.30 Uhr, Tref• museum Monheim im Deusserhaus. Nach Über• wahlen. Es wurden wiedergewählt: Irmgard ke. Am nächsten Tag fuhren wir nach Elspe zu fen des Hobby-Kreises im GMZ Ziegenbrink. - reichen von Gastgeschenken und herzlichen Partzsch als Vorsitzende; Bruno Brassat als Stell• den Karl-May-Festspielen, um dort die Anlage zu Freitag, 5. Juli, 15 Uhr, Treffen der Frauengruppe Dankesworten durch den Vorsitzenden der vertreter; Gertrud Muchan, zuständig für Kartei besichtigen. Am Nachmittag stand eine Fahrt mit im Cafe Gertrudenberg. Gruppe Pforzheim, Werner Buxa, verabschiede• und Einladungen; Maria Rudat als Kassiererin; dem Planwagen auf dem Programm. Unser Ziel Wilhelmshaven - Zu einem Tonfilmnachmit• ten sich die Gäste und traten die Heimreise an. Günter Rudat, zuständig für Kultur und Presse; am folgenden Tag war das Elspetal und der Sor- tag unter dem Motto „Trakehnen lebt weiter - Neuss - Bei schönem Wetter trafen sich viele sowie die Beisitzerinnen Marlene Dempe und e-See, ferner Enkhausen. Dort besuchte man das Ostpreußens Warmblutpferde erobern die Welt" Landsleute und Gäste zum traditionellen Grill• Helga Gengnagel. Neu gewählt wurde Waltraut Eirab vom ehemaligen Bundespräsidenten Hein• hatte die LO ins Gorch-Fock-Haus eingeladen. fest mit ostpreußischen Spezialitäten. In seiner Rettstatt. Als Kassenprüferinnen wieder Lydia rich Lübke, wo Vorsitzender Hermann Neuwald Eine wahrhaft internationale Geltung der Tra- Ansprache bedankte sich der Vorsitzende Kurt Allgemeines £os ßftnrafimbf au 29. Tuni 1991 - Folge 26 - Seite 14

der gemüthaften und volkstümlichen Kräf• te insbesondere da, wo sie mit der Kultur anderer Völker im Gemenge lagen. Sie hat Wo Preußens Könige gekrönt wurden als Erweckung für den ganzen Ostraum Zum 100. Geburtstag des Historikers Hans Rothfels / Auszug aus Rede „700 Jahre Königsberg", Teil II höchst fruchtbar gewirkt. Sie bedeutete weiter eine Neubelebung genossenschaftli- ber es wird auch desherrlicher als das Junkertum der mittle- der preußischen Niederlage bei Kunersdorf cner Zusammenhänge undaller Formen or- nicht zu überse• ren Provinzen. Das alles sollte seine Früchte wurde den Königsbergern eine Siegesfeier ganisch gewachsenen Daseins. So trafen die A hen sein, was tragen, auch und gerade für den Gesamt- auferlegt. Der Hofprediger Dr. Arnold hat Reformgedanken, die der westdeutsche von der Peripherie ko• Staat. dem die Spitze aufzubrechen gewußt, in- Reichsritter, der Freiherr v. Stein, nach Kö- lonialen Daseins und Aber zunächst lebte man in Königsberg in dem er in seine Predigt das biblische Zitat nigsberg mitbrachte, hier auf Anschauun- seinem charaktervollen einer etwas abseitigen, von der Zentrale weit einflocht: „Freue Dich nicht, meine Feindin, ~eri/ ^ je mjt den seinen mannigfache Berüh- Menschentum her um• entlegenen, in einen anderen geistig-politi- daß ich darnieder liege." Auch diese Mah- Hing zeigten und die im Begriff standen, von gekehrt dem preußi• sehen Raum hineinragenden Welt. Es ist nung möchte man wohl menschlich wie po einem neuen geschichtlichen Bewußtsein schen Staat zugute kam. sehr bezeichnend, daß gerade nach der Krö• litisch in unsere Tage hinüberwünschen. verklärt zu werden. Der Kneiphöfer Schöp- nung von 1701 der Stolz des eigenen Stand• Das Schicksal hat es dann gefügt, daß das Noch näher steht der Reform und der Er• penmeister Hierony• orts zurückgriff hinter die Ordenszeit auf gleiche Königsberg 50 Jahre später zum Ver• hebung die andere geistige Bewegung, die in mus Roth, den der Gro• Hans Rothfels die wirklichen, die alteingesessenen Preu• bindungsglied zwischen Preußen und Rus• Königsberg Wurzel schlug und die mit dem ße Kurfürst für Lebens• ßen, mit einer Tendenz zum Ursprüngli• sen wurde in der gemeinsamen Wendung Namen Kants sich verbindet. Man hat oft zeit in den Kerker warf, mag mit seinem chen, die Herder fortsetzen wird. gegen den Eroberer von Westen her und daß darauf verwiesen, daß seine herbe Pflichten• Appell nach Warschau, nun da das Lehns• Freilich, daß diese Stellung am Rande und der preußische Staat selbst sich nicht nur in lehre das Ethos des friderizianischen Staates band zerschnitten war, klärlich ein Hochver• in der Nachbarschaft zu anderen Völkern die vordem halbwegs abgeschriebene Au• widerspiegele, wie denn Kant am Gebot räter gewesen sein. Man wird gleichwohl ihre Gefahren hatte, erlebte man handgreif• ßenposition durch die Niederlage zurück• bürgerlichen Gehorsames durchaus fest• nicht, und heute weniger als je, der steifnak- lich genug im Siebenjährigen Krieg, als Kö• gestaut fand, sondern daß er hier den Zu• hielt und auf praktisch-tatkräftige Gesin• 1 kigen Gesinnung die Achtung versagen, mit nigsberg fiir 4 Ii Jahre russischer Besatzung strom von höchst lebendigen Kräften der Er• nung drang. Aber im Entscheidenden stand der er sich weigerte, durch ein Gnadenge• verfiel. Auch daran wird heute zu erinnern neuerung erfuhr. Wesentliche Vorausset• er doch gegen die äußere Zwangsgewalt des such seine Freiheit zu gewinnen wie über• sein. Es ist oft gesagt und geschrieben wor• zungen dafür lagen auf Königsberger Boden Staates, gegen einen seelenlosen Mechanis• haupt nicht leicht hinwegzugehen ist über den, vor Versailles wie vor 1945, daß die bereit. mus, der den König wie den letzten Bürger das fortwirkende und fortzeugende Rechts• Stadt am Pregel ein Sprungbrett zum An• Damit werden wir wiederum hingeführt als Mittel zum Zweck verbrauchte. Dem bewußtsein der unterliegenden Seite im griff nach Osten sei, das eben deshalb her• auf die Jahre am Ende des Jahrhunderts, als stellte Kant den Satz entgegen, daß „in der Kampf zwischen absoluter Monarchie und ausgebrochen werden müsse. Mit solcher das Gesicht der Stadt und ihrer Universität Ordnung der Zwecke der Mensch Zweck an Ständetum. Wenn viel Verstocktes ausge• aggressiven Möglichkeit einer vorgeschobe• sich am eigentümlichsten abzuzeichnen be• sich selbst sei, d. h. niemals bloß als Mittel räumt wurde, so blieb das Eigene doch be• nen Lage hat nur Hitler ernst gemacht. Sonst gannen. Beide wurden seit 1781, seit dem von jemandem, ohne zugleich selbst hierbei stehen. zeigen die neueren Jahrhunderte eher das Erscheinen von Kants Kritik der reinen Ver• Zweck zu sein, könne gebraucht werden..." Es war gerade in Ostpreußen so, daß die umgekehrte Bild, wonach Königsberg ein nunft, ein Zentrum des Bildungslebens weit Tradition eines besonderen politischen Da• Stoßpolster gegen Angriffe von Osten war, über Deutschland hinaus. Aber nicht um die Ein solcher Grundtrieb der Freisetzung seins sich als positiver Antrieb erhielt, insti• wie 1914 so 1758. Übrigens ist damals die wissenschafts- und philosophiegeschichtli• und zugleich der neuen innerlichen Bin• tutionell befestigt in einer obersten Verwal• russische Besatzungszeit entsprechend dem che Bedeutung dieser Epoche Königsberger dung durchzog Kants Kritik der reinen wie tungsbehörde in Königsberg. Man war Land Geist eines menschlicheren Jahrhunderts Reichtums geht es uns hier, sondern um ihre insbesondere die der praktischen Vernunft. und nicht eine gewöhnliche Provinz. Die verhältnismäßig milde verlaufen. menschenbildende und politisch-formende Daß die Seele unmittelbar zu Gott sei, dies Seestädte, die zum Baltischen Meer sich öff• Das Gemeindevermögen der Stadt, die Kraft. Dabei drängt als das Entscheidende reformatorische Grundprinzip wurde hier neten und mit England verkehrten, atmeten Privilegien der Universität und der Bürger sich auf, daß geistige Prinzipien hier mit ih• zur Anschauung der sittlichen Selbstbestim• eine freiere Luft als eine binnenländische blieben unangetastet. Freilich, der Treueid rer eigenen Folgerichtigkeit gegen die Schei• mung fortgebildet. In der eigenen Brust des Hauptstadt, auch der Adel war anders, Stan• mußte der Zarin geleistet werden, und nach dewände zwischen privatem und öffentli• Menschen lebt die Stimme des Gewissens, chem Dasein, zwischen Freizeit und Macht, der Form nach allgemeinverbindlich und so zwischen Kultur und Staat anliefen, um de• zum Gemeinschaftsleben tauglich ma• ren Niederlegung es bei der Erneuerung chend. Das war der Ruf zur Autonomie, zu Preußens ging. jenem „Du mußt, weil du sollst", zu einer Landsmannschaftliche Arbeit Der Vorstoß geschah, wenn man Vielfälti• geistig-politischen Haltung, für die der Ent• ges zusammendrängen darf, in zwei Haupt- schluß zur Rettung des Staates „aus der nnien. Die eine wird durch Hamann und Notwendigkeit, nicht aus der Leichtigkeit Zwikla für die überaus große Beteiligung an die• Stendal - Aufruf an die Ostpreußen in Stendal Herder verkörpert, sie mündet in die Ro• derselben hervorgehen wird. Die Prägung sem Fest, er betonte, daßaieses schöne Freizeitge• und Umgebung: Wer ist bereit, unter Mithilfe der mantik, die große Bewegung, mit der der durch eine solche Philosophie des Unbe• lände hier in Neuss an die ostpreußische Heimat Landsmannschaft in Stendal ein erstes Treffen erinnere. Fleischermeister Herbert Dombrowski der Landsleute zu organisieren? Meldung erbe• Osten die Mitgift Altdeutschlands zurücker• dingten und Apriorischen hat dem Königs• versorgte die vielen Besucher mit seinen ten an: Wilhelm v. Gottberg, 3133 Schnega, OT stattete. Politisch bedeutete sie, vom Pietis• berger Reformerkreis eine unverwechselba• Grillspezialitäten.Der selbstgebackene Kuchen Küütz 1, Telefon 0 58 42/3 79. mus wie vom Humanitätsgedanken be• re Eigenheit, ein bisweilen radikales Ethos fand großen Absatz. Großer Andrang war auch fruchtet, eine Aufspürung des Irrationalen, verliehen. ENDE stets am ostpreußischen Getränkestand. Hochbe• trieb herrschte auch bei der angekündigten Tra- Landesgruppe Schleswig-Holstein kehner-Schau, bevor die Vorführung begann, Vors.: Günter Petersdorf. Geschäftsstelle: Telefon wurde von zwei ostpreußischen Bläsern das Lied (04 31) 55 3811, Wilhelminenstr. 47/49,2300 Kiel „Land der dunklen Wälder gespielt". Von den Itzehoe - Donnerstag, 4. Juli, 11.30 Uhr, Ab• herrlichen Pferden, die der Reiterhof Peters fahrt Itzehoe, Coriansberg, zur Fahrt in das Stor• (Osterrath) vorführte, konnten sich die Landsleu chendorf Bergenhusen und weiter nach Kropp. Endlich hat es reichlich geregnet te kaum trennen. Für einen guten Zweck wurden Anmeldung ab sofort im Reisebüro Nummssen - Das Wetter in der Heimat / Von Meteorologe Dr. Wolfgang TemitZ Fußbälle verlost, die vom Neusser Bürgermeister Bei der letzten Zusammenkunft berichtete Chn- Dr. Reinartz und Bundestrainer Berti Vogts si stine Felchner über zwei außergewöhnliche ost• Offenbach -Kein anderer schließlich klar, auf jeden Fall aber kühler. Nun gniert waren, der Reinerlös kam der Jugendgrup- preußische Frauen. Die Arztfrau Annemarie Monat im Jahr wird so posi• Reimer aus Tapiau (1888-1948) setzte ihr Interes• lenkte ein Tief über der nördlichen Ostsee kalte pe zugute. Dieses schöne Sommerfest Rat wieder tiv begrüßt, wie der Mai. Meeresluft in die Heimat. In den Morgenstunden einmal gezeigt, daß die vielen Ostpreußen in se an der Technik und am Autofahren durch, zu Man nennt ihn „Wonnemo• einer Zeit, als Frauen am Steuer die absolute des 16. und 17. mögen manche Dächer in der auf• Neuss als eine große ostpreußische Familie zu nat" oder versieht ihn mit gehenden Sonne vom weißen Reif geglänzt ha- bezeichnen sind. Ausnahme bildeten und machte 1911 als erste dem Titel „lieblich". Die Recklinghausen - Sonnabend, 6. Juli, 15 Uhr, Frau Deutschlands ihren Führerschein. Während mächtig scheinende Sonne Abfahrt zu einer Kanalschiffahrt der Ost- und des Ersten Weltkrieges zeigte sie als Kraftwagen- und die durch ihre Kraft Weitere Schübe mit polarer Meeresluft führten Wesrpreußengruppe Agnes-Miegel mit dem führerin beim mobilen rieer, überwiegend im voll erwachende Natur be• Tiefs, die vom Mittelmeer kamen, in das Land. Bei Dampfer „Astor ab Henrichenburg. - Der Hei• Frontgebiet, besondere Unerschrockenneit und gründen wohl den einzig• einem kalten regnerischen Wetter kletterte das matabend am 5. Juli fällt aus. Tapferkeit. Die Sportlerin Anni Weynell aus artigen Ruf dieses Monats. Quecksilber am 18. und 19. Mai nicht über 8 Grad. Wesel - Zum 750jährigen Stadtjubiläum We• Fährkrug-Tapiau (geb. 1904) setzte ihre Zeitge• Doch gelegentlich ent• So mußten also die Pfingstausflüge am Sonntag sels fand ein historischer Festumzug durch Wesel nossen mit ihren grandiosen Schwimmerfolgen täuscht er die Menschen. Er ist dann, wie auch in ausfallen. Am Pfingstmontag wurde es zwar mit statt. Ca. achtzig Gruppen mit den verschieden• in Erstaunen, als Leistungssport für Frauen noch diesem Jahr kalt und regnerisch. Manch einer, der 15 Grad wesentlich milder und die Sonne brach sten Themen nahmen daran teil. Auch die LO und keine Selbstverständlichkeit war. Am 21. Mai die Heimat zu der Zeit besucht hat, wird das lei• häufig durch die Wolken. Doch war der Regen• Wesstpreußen, Kreisgruppe Wesel, war mit einer 1928 erbrachte sie mit fünfundzwanzig Stunden der am eigenen Leib zu spüren bekommen haben. schirm als Begleiter immer noch nötig. Dauerschwimmen den Weltrekord. Nicht nur Gruppe dabei. In selbstgefertigten Trachtenklei• Dabei begann dieser Mai gar nicht mal so übel. Während der nächsten zehn Tage befand sich dern, Westen und mit selbstgemalten Tüchern ihre für heutige Maßstäbe spektakulären Lei• Ostpreußen ganz im Zeichen eines Trogs, also stungen wie das Durchschwimmen des Frischen Die Sonne siegte häufig über die Wolken und von mit ostpreußischen Wappen gekleidet, nahmen Regen war keine Spur zu sehen. Die Temperatu• eines kalten Tiefs in der Höhe. Das bedeutete etliche Landsleute daran teil. Die Gruppe zeigte Haffs in Ostpreußen oder das Umschwimmen Aprilwetter im Mai mit Wolken, Schauern, aber von Helgoland kennzeichnen das Leben von ren stiegen jedoch wegen des kühlen östlichen ostpreußische Persönlichkeiten (Copernicus, Windes nur auf mittelmäßige 14 Grad Celsius. auch Zeiten mit einer klaren Sonne und wunder• Kant und Miegel) und ostpreußische Erzeugnisse Anni Weynell, sondern die Rettung von fünf• barer Femsicht. Die Temperatur erreichte wäh• undzwanzig Menschen vor dem Tode des Ertrin• Das Wetter im größten Teil der ersten Monats• (Bernstein, Königsberger Marzipan, Tilsiter hälfte wurde von einem zählebigen Trog über rend dieser Tage Maxima von 8 bis 16 Grad. Nach Käse). Auch zwei Trakehner Pferde waren dabei. kens war der segensreichste Erfolg ihres Sportle• Sonnenuntergang sank sie gelegentlich nahe 0 bens. dem westlichen Mitteleuropa geprägt. Das ist Leider wurde der Festumzug zum Schluß noch eine Wetterlage mit kalten Tiefdruckgebieten in Grad. So wurden in der Nacht zum 25. Mai in durch einen kräftigen Regenschauer gestört. Neumünster- Es fand der Ausflug der LO und der Höhe. An dessen Ostrand entwickelten sich ^f?» {fin/ ^er aucn in Königsberg, in zwei Me Westpreußen - Kreisgruppe Neumünster - statt immer wieder Wellen bzw. Störungen, die vom estürpiißpn - Krpiscrmnnp Klpnmiinutpr- «itaH- immpr wipripr WPIIPII Ii7«; M,>nin(.,m ter Hohe 1 Grad gemessengemessen.. Die fröhliche Fahrt ging nach Schwerin. Man fuhr Mittelmeer nach Ostpreußen zogen. Sie führten Zum letzten Tag des Monats stieg der Luft• durch die schöne mecklenburgische Landschaft. wolkenreiche und milde, in seltenen Fällen auch druck bestandig. So erlebte die Heimat nach Land Sachsen-Anhalt Die weiten gelben Rapsfelder und das frische warme Luft in die Heimat. Ab und zu regnete es Halle - Ein erstes Treffen der Ostpreußen in zweieinhalb Wochen endlich wieder einen ange• Grün in den schönen Alleen, die herrlichen Wald- mit unterschiedlicher Intensität. nehmen Frühlingstag mit Sonne und 20 Grad. Halle und Umgebung findet am Freitag, 5. Juli, in ebiete begeisterten alle Teilnehmer. Mit einem Die Meteorologen haben für diesen Zeitraum der Gaststätte „Zur Linde" statt. Kontaktadresse: Doch an dem Eindruck des gesamten Monats fleinen Umweg zur „Lewitzmühle", wo das in ihren Tagebüchern nur wenig niedergeschrie• änderte er kaum etwas. Dieser Mai blieb zu kühl Michael Gründling, Margueritenweg 7, 4050 Mittagessen eingenommen wurde, bekam man ben, was eine besondere Beachtung verdient. Das Halle/S. und zu naß Als Mitteltemperaturen wurden 9 bis noch einen kleinen Einblick in die Stadt. Nach wäre z. B. das Gewitter, das sich in den Abend• 10 Grad Celsius errechnet. Sie lagen also 2 bis 3 Magdeburg - Die Kreisgruppe traf sich in der dem Essen machte man einen Bummel durch die stunden des 4. Mai über Alienstein entlud. Au• Grad unter dem langjährigen Mittelwert. Zum Gaststätte „Stadion der Bauerarbeiter". Vorsit• Fußgängerzone zum Pfaffenteich und sah sich ßerdem der wunderbare sonnige 10. Mai, der auf 1 rost kann nur gesagt werden, daß in den Anna- zender Rolf-D. Gawlik konnte als Gast den stell• dabei den schönen Dom an. Besonders sehens• den durchschnittlichen Himmelsfahrtstag folgte len der Heimat schon kältere Maimonate ver• vertretenden Sprecher der LO, Wilhelm v. Gott• wert waren die Glasfenster, der Kreuzaltar und und schließlich die wärmsten Tage dieses Mo• zeichnet sind. berg, begrüßen, der über die Organisation der der Taufstein. Dann ging es zum Schloß, das von nats, die das Land mit 20 Grad am 11. und 12. Mai Landsmannschaft referierte und Ausführungen einem herrlichen Park umgeben ist und direkt am erlebte. Aus Königsberg wurden sogar 22 Grad u Y0nu er touristischen Seite klingt es zwar häß- zum Lastenausgleich aus dem Einigungsvertrag Schweriner See liegt. Bei einer Bootsfahrt auf dem gemeldet. Diese beiden Tage hätten nach dem hch: Aber endlich hat es in Ostpreußen nach vie• zitierte. Zahlreiche Fragen aus der Zuhörerschaft Schweriner See mit der „Weißen Hotte" konnte Kalender den Eisheiligen zugestanden. Auch die len Monaten reichlich geregnet. Die Landwirt• wurden von ihm nach dem Vortrag beantwortet. man sich von der Größe des Sees ein Bild machen. anschließenden zwei, an denen es nachmittags schaft hatte das bitter nötig. Es fielen 70 bis 80 mm Viele Ostpreußen in Magdeburg sind noch nicht Nach einer Kaffeepause trat man den Heimweg zwar um etwa 6 Grad kälter war, nachts jedoch Niederschlag, was ungefähr 40 bis 60 Prozent Mitglied der Kreisgruppe. Bei Interesse an einer an. Im Bus wurde tüchtig gesungen. Die schönen um 7 Grad mild blieb, hielten zu den „gestrengen über dem Normalwert bedeutete. Das ging natür• Mitgliedschaft bitte an Kolf-D. Gawlik, Wolfen- alten Volkslieder waren allen bekannt, so war es Herrn" genügend Distanz. lich auf Kosten der Sonne, die nicht ihr Ziel er• bütteler Straße 60, Magdeburg, wenden. reichte. ein guter Abschluß des Ausflugs. Danach wurde es allerdings regnerisch, 29. Juni 1991-Folge 26 - Seite 15 r>C5 JMiprcufimftfoii Heimatkreise

Aus den Heimatkreisen Kartel des Helmatkr \A/D,I? »lses braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben

das Thema: „Ännchen von Tharau" entfällt und Heimattreffen 1991 wird an einem der nächsten Hauptkreistreffen nachgeholt. Hierfür wird am Sonnabend zur glei• chen Zeit der große Farbdia-Vortrag von Dipl.- 29./30. Juni, Treubur& Ortstreffen Sattik- Ing. Hans-Georg Balzer unter dem Titel „Besuch ken. Seehotel Doch, Bederkesa im nördlichen Kreisgebiet im Mai 1991" gezeigt. 29. /30. Juni, Treuburg, Ortstreffen Gezeigt werden ca. 400 Dias, die auch von Schwentainen. Schloß-Hotel, Lübbenau/ Kreisvertreter Erwin Goerke und Lm. Karl Fi• Spreewald scher gemacht wurden. Durch letzteren werden 6. Juli, Sensburg: Dorftreffen Schmidts• etwa 500 Dias speziell aus der Stadt Nordenburg dorf. Meerbusen/Ost. um 21 Uhr im Blauen Salon gezeigt. Der um diese Zeit vorgesehene Vortrag „Land der dunklen 24./25. August, Bartenstein: Kirchspiels• Wälder" von Herbert Rinnus muß daher leider treffen Schönbruch und Klingenberg. entfallen. Durchgeführt wird dagegen die große Hotel Schaperkrug, Celle-Altencelle Stadtrundfahrt mit zwei Bussen. Zur Heimatfei• 24./25. August, Goldap: Jahreshaupttref- erstunde am Sonntag um 11 Uhr kann Pastor fen. Stadeum, Stade Stascheit sein Geistliches Wort aus beruflichen 24725. August, Lyck: Haupttreffen. Ha- Gründen leider nicht halten. Es wird jedoch vom gen/Westf. zweiten Vorsitzenden Lothar Opitz verlesen. Um 30. August/1. September, Elchniederung: 14 Uhr wird die große Farbdia-Schau über das Landkreis Treuburg heute: In der Gemeinde Satticken, von der nur vierzig Prozent der Kirchspielstreffen Neukirch und Weide• nördliche Kreisgebiet wiederholt. Das Tagungs• nau hotel Dorint ist zwischenzeitlich voll ausgebucht. Gebäude erhalten blieben, ist dieser Masurische Bauernhof von Paul Borowski fast unver• Weitere Teilnehmer wenden sich daher bitte an sehrt. In der Bildmitte ist sogar die Hundehütte zu erkennen, die Franz Borowski, der Sohn die im Heimatbrief benannten Hotels. des Bauern, vor über fünfzig Jahren errichtet hat. Seine damalige Meinung: „Auch ein Hund muß anständig wohnen." An diesem Wochenende kommen nun die früheren Be• Allenstein-Land wohner von Satticken, das vor 440 Jahren gegründet wurde, zu ihrem ersten Treffen im Kreisvertreter Leo Michalski, Tel.: 0 21 91/2 45 50 oder Seehotel Dock in Bederkesa zusammen, das von Ruth Nauber, geborene Bansemir, jetzt 58 81, Adolf-Westen-Straße 12,5630 Remscheid 1, Ge• schäftsstelle: Gemeindeverwaltung Hagen, Postfach Heiligenbeil Hanstedt/Nordheide, organisiert wird. Ihr Vater war Eisenbahner (Schrankenwärter) in 12 09,4506 Hagen a. T. W., Tel. (0 54 01) 977-0 Kreisvertreten Siegfried Dreher, Telefon (0 41 02) Satticken, das am 11. November 1551 entstand, als Amtshauptmann Christof Glaubitz aus Heimatkreistreffen Allenstein-Land - Kirch• 6 13 15, Papenwisch 11,2070 Großhansdorf Stradaunen (Kreis Lyck) vier Hufen Land an Simon Krzimek aus Schwiddern (Kreis spieltreffen Groß-Lemkendorf - Ich möchte Mitarbeiter Kreisgemeinschaft - Eine große Treuburg) mit dem Auftrag verkaufte, vierzig Hufen Land mit Zinsbauern zu besiedeln. Er darauf hinweisen, daß das diesjährige Heimat• und lebendige Kreisgemeinschaft wie die unseli• war damit der erste Schulze von Satticken. Foto Alfred Bansemir kreistreffen für Allenstein-Land und das Kirch• ge, zu deren jährlichem Kreistreffen in Burgdorf spieltreffen für Groß-Lemkendorf am 14. und 15. schon seit Jahren immer um die 2000 Landsleute ihn noch nicht erhalten haben oder bestellen mann, Otto Stuzky) und den ehemaligen Lehrern September zusammen in der Aula des Schulzen- anreisen, verdankt diese Tatsache der Treue der möchten, melden Sie sich bitte bei Annelies (Dr. Herbert Baumgärtner, Dr. Georg Bohn, Dr. trums in Hagen a. T. W. stattfindet. Die genaue Landsleute zur Heimat, aber in großem Maße Kelch, Luise-Hensel-Straße 50,5100 Aachen. Franz Neumann, Emst Schäfer, Dr. Werner Uhrzeit wira Ihnen in der nächsten Bekanntma• auch der Einsatzbereitschaft diverser Mitarbei• Schwarz) übermittelte die Schulgemeinschaft chung mitgeteilt. Bitte kümmern Sie sich recht• ter. Wir können stolz sein, daß wir 45 Jahre nach schriftlich herzliche heimatliche Grüße. Durch der Hucht und Vertreibung noch immer so er• Königsberg-Land zeitig um Unterbringungsmöglichkeiten, die Kreisvertreten Helmut Borkowski, Ellernweg 7,4540 Treueurkunden geehrt wurden die Schulkame• Gemeindeverwaltung in Hagen a. T. W. ist Ihnen folgreich arbeiten können. Allen, die sich ehren• raden: Kurt Auge, Walter Baltruschat, Erich amtlich zur Verfügung stellen, manche schon ei• Lengerich, Telefon (0 54 81) 25 98. Geschäftsführer: dabei gerne behilflich. Für die Belange von Groß- Siegfried Brandes, Telefon 05 71/8 07-22 70, Portastra• Braun, Werner Dannenfeldt, Dr. Siegfried Horn, Lemkendorf ist Josef Steffen, 4400 Münster, St. nige Jahrzehnte, gebührt mein Dank. Leider ße 13 - Kreishaus, 4950 Minden Kurt Keßler, Max Krause, Berthold Kröhnert, Mauritz, Pleister-Mühlenweg 263, Telefon 02 51 / scheiden Jahr für Janr Landsleute durch Tod oder Willy Kurpat, Helmut Leppert, Kurt Maurusch- Alter aus der aktiven Mitarbeit aus. Sie zu erset• Neuer Kreisvertreter Königsberg-Land - An• 319 94, anzusprechen. Wir alle hoffen auf zahlrei• strengend gestaltete sich das Deutschlandtreffen kat, Erhard Möhrke, Erich Mühlich, Werner ches Erscheinen. zen muß unser Ziel sein. Wer sich dazu berufen Schellhammer, Günter Schischke, Dr. Maria fühlt, sollte sich nicht scheuen, den Vorstand der Ostpreußen für Helmut Borkowski, denn als Kirchspiel Gillau - Es trafen sich wieder die neuer Kreisvertreter der Heimatkreisgemein• Schultz, Wolf-Gero Simniok, Martin Suttkus, anzusprechen. Wir nehmen die Anregung dann Heinz Thieler, Dr. Dr. h. c. Ulrich Wannagat, Joa• Ehemaligen und Interessierten aus dem Kirch• gerne auf. schaft Landkreis Königsberg war er ständig ge• spiel Gillau. Leider waren es nur 48 Personen, die fragt. Verhandlungen mit Reise-Unternehmen, chim Wichmann. Goldene Alberten für 50-, 60- den Weg in die Stadthalle nach Werl gefunden Kirchspiel Hohenf ürst - Nach dem Tode von Besprechungen mit Vertretern anderer Kreise und 70jährige Abiturjubiläen erhielten die Schul• hatten, aber trotzdem wurde es ein gelungener Annemarie Schweitzer war die Stelle des ersten und Begrüßungen von Landsleuten standen an. kameraden: Klaus Arand, Bruno Babst, Hans Nachmittag und Abend. Nach einem gemütli• Kirchspiel Vertreters nicht besetzt. Heute kann ich Helmut Borkowski ist jedoch in der Arbeit des Behrend, Alfred Bigga, Hans Ehleben, Dr. Horst chen Kaffeetrinken und noch während des melden, daß wir einen neuen Mitarbeiter dafür Heimatkreises erfahren, denn er gehört dem Erzberger, Gerhard Killat, Paul-Georg Kriszat, Abendessens spielte ein Musikant zum Tanz auf. haben. Es ist der erste Landsmann aus Mittel• Kreisausschuß seit 1970 an. So steht er auch mit Dr. Helmut Kudszus, Dr. Wilhelm Leitner, Man tanzte und lachte bis nach Mittemacht. Mit deutschland, aus Mecklenburg. Ab sofort ist der den Vertretern des Patenkreises Minden-Lüb• Reinhard Lotto, Dr. Heinz-Erhardt Magnus, Dr. von der Partie waren einige Besucher, die noch in neue Kirchspielvertreter für Hohenfürst Hart• becke auf vertrautem Fuß, eine wichtige Vor• Joachim Müllauer, Paul Resch, Werner Schaak, Allenstein leben und gerade hier zu Besuch wa• mut Nichau, Gustav-Sobottka-Straße 10, O-2760 aussetzung für die Weiterarbeit im Sinne von Dr. Heinz Siedenbiedel und Otto Zerrath. Am ren. Soll dieses Treffen jährlich stattfinden, was Schwerin. Ich wünsche ihm guten Erfolg bei der Fritz Löbert, der gerade in diesem Bereich Ver• Abend berichtete der Stadtvertreter von Tilsit, meinen Sie? Vielleicht teilen Sie Ihre Gedanken Heimatarbeit. Die Hohenfürster mögen sich ver• dienstvolles geleistet hat. Da der im Februar 1991 Horst Mertineit-Tilsit, über seine „Reise nach hierzu dem Kreisvertreter kurz mit. Danke! trauensvoll an ihn wenden. zurückgetretene und der daraufhin gewählte Tilsit" im Januar dieses Jahres zum erfolgreichen Gemeinde Alt-Passarge - Zur Mitarbeit für Kreisvertreter beide in Lengerich wohnen und Abschluß der Spendenaktion „Helft den heuti• seine Heimatgemeinde Alt-Passarge hat sich Ebenrode (Stallupönen) befreundet sind, ist die Kontinuität in der Arbeit gen Bürgern in Tilsit". Horst Kinder, Zähringer Straße 50, 7312 Kirch• sicherlich gewährleistet. Es war die Schulgemeinschaft, wie in den Kreisvertreter Paul Heinacher, Telefon (0 4183) 22 74, heim/Teck-Lindorf, bereit erklärt. Auch er sei Jahren zuvor, Gast der Traditionsgemeinschaft Lindenstraße 14,2112 Jesteburg. Geschäftsstelle: Bri• herzlich willkommen in unserer Mitte. gitta Wolf, Telefon (0 40) 5 38 46 40, Kulenkamp 6,2000 Lyck TSC/MTV Tilsit und genoß die gut besuchten Hamburg 63 Kreisvertreten Gerd Bandilla, Agnes-Miegel-Straße und vorzüglich ausgestalteten Nachmittags- und Aktion „Hilfe für Nordostpreußen" - Berich• 6, 5042 Erftstadt-Friesheim. Geschäftsführer: Alfred Abendveranstaltungen. - Fazit: Es waren schöne tigung - Beim Besuch des Kreisvertreters im Masuhr, Telefon (0 40) 6 72 47 15, Reinickendorfer und frohe Stunden des Wiedersehens und der Er• Insterburg Stadt und Land innerung, die alle, insbesondere aber unsere erst• Heimatkreis Ebenrode (Stallupönen) wurde fest• Kreisvertreter Stadt: Jürgen Bormig. Kreisvertreter Straße 43a, 2000 Hamburg 73 gestellt, daß in den Folgen 23 und 25 eine unrich• Land: Klaus-Peter Steinwender. Geschäftsstelle: Te• Heimatbreif 1991 - In der zweiten Dekade die• mals dabeigewesenen Schulkameraden Karl- tige Ortsangabe gemacht worden ist. Die darin lefon (0 2151) 4 89 91 (9-12 Uhr von Mo.-Fr. oder nach ses Monats wurde mit dem Versand des Hagen- Heinz Lange (Halle/Saale) und Helmut Fritzler genannten 34 rußlanddeutschen Familien woh• tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, Lycker Briefes Nr. 49 begonnen. Wegen Unzu- (Leipzig) begeistert haben. - Das 49. Schultreffen nen nicht in Schellendorf, sondern in Gr. Dege- 4150 Krefeld 11 stellbarkeit kommt stets eine beträchtliche An• naen dem Kriege wird im Rahmen des nächsten sen. Dort befindet sich eine große Kolchose, von Besuch in der Heimat - Es besuchten 38 In- zahl zurück. Dies ließe sich vermeiden, wenn uns Tilsiter-Treffens im September 1992 in Kiel statt• wo aus auch die Ländereien des Ortes Schellen• sterburger unter der Leitung von Landsmann alle Adressenänderungen und Todesfälle mitge• finden. Nähere Einzelheiten können dem Ost• dorf bearbeitet werden. Bei einem längeren Be• Zewuhn in Verbindung mit einem Frankfurter teilt werden. Wir bitten daher nochmals unsere preußenblatt und den SRT-Mitteilungen ent• such einer rußlanddeutschen Familie in Gr. De- Reiseunternehmen ihre Heimatstadt Insterburg Lycker Landsleute: teilen Sie uns bei einem nommen werden. gesen wurden die bisherigen Aussagen bestätigt, und Umgebung sowie Königsberg, Rauschen Wohnungswechsel die neue Adresse mit; auch daß die Angehörigen dieser Volksgruppe sehr und Gumbinnen. Die An- und Abreise erfolgte bitten wir, uns Todesfälle in der Familie mitzu• auf eine Verbindung mit Landsleuten aus mit dem Hugzeug. Hotelunterkunft war in Kö• teilen. Wer den Hagen-Lycker Brief Nr. 49 bis Gruppenreisen Deutschland warten. Die Anschriften sind beim nigsberg. Das Hotel war einfach, aber sauber. Die zum Monatsende noch nicht erhalten hat, wende Kreisvertreter anzufordern. Anläßlich des Besu• Vollverpflegung war, den dortigen Umständen sich bitte an den Geschäftsführer (Anschrift ches wurde darüber hinaus ein längeres Ge• entsprechend, ausreichend und gut. Man konnte oben). ohne Behinderung fotografieren und filmen. Die Berlin - Über die LO-Landesgruppe Ber• spräch mit dem Schulleiter des Ortes geführt, der lin wird für Landsleute aus dem gesamten eine Verbindung mit Lehrkräften einer Dorfschu• Kontakte zwischen den Insterburgem und den Sensburg le aus der Bundesrepublik zwecks Erfahrungs• heutigen Bewohnern der Stadt waren überaus Bundesgebiet vom 23. Oktober bis zum 3. herzlich und freundschaftlich. Für die gesamte Kreisvertreter: Dr. K. Hesselbarth, Eschenweg 21, November eine zwölftägige Gruppenreise austausch sucht. Ein etwa 45 Jahre alter Pädago• 2127 Scharnebeck. Geschäftsstelle: In Stadtverwal• ge, der sehr um die Erziehung und Ausbildung Zeit standen der Gruppe ein Bus und eine Dol• tung 5630 Remscheid 1, Telefon (0 21 91) 44-77 18, nach Kalifornien und Nevada durchgeführt. der Dorf jugend bemüht ist. Weitere Einzelheiten metscherin zur Verfügung. Da es sich um eine Hindenburgstraße 52-58 Erste Station ist Los Angeles. An der land• dazu wurden bereits in der 25. Folge mitgeteüt. geschlossene Gruppe nandelte, konnte sie drei Regionairreffen in Berlin - Nach der glückli• schaftlich reizvollen Küste geht es weiter volle Tage Insterburg besuchen. Für die Landbe• chen Wiedervereinigung von West- und Mittel• nach San Diego. Hauptanziehungspunkt ist wohner standen ausreichend Taxen zur Verfü• deutschland haben wir uns dazu entschieden, dort Sea World im Mission Bay Park. Da gung. Der Rückflug erfolgte über Leningrad mit das diesjährige Regionalkreistreffen am 21./22. Mexiko quasi vor der Tür liegt, ist ein Abste• Übernachtung und Stadtbesichtigung. Fischhausen September 1991 in Berlin abzuhalten, um unseren cher über die Grenze selbstverständlich. Ziel Kreisvertreten Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäfts• Jahreshaupttreffen - Wie in den Vorjahren Landsleuten aus den neuen Bundesländern den stellt auch in diesem Jahr wieder das City Hotel ist Tijuana. Auch für Erwachsene ist der ge• stelle: Gisela Hußfeld, Telefon (0 4101) 2 20 37 (di.-fr. Anschluß an die Heimatkreisgemeinschaft zu plante Ganztagesausflug nach Disneyland 8 bis 12 Uhr und jeden ersten Donnerstag im Monat Dahmen eine Anzahl Doppel- und Einzelzimmer erleichtem. Mitglieder und Gäste sind hierzu sehenswert. Mit dem Flugzeug wird die von 15-18 Uhr), Postfach 17 32,2080 Pinneberg mit insgesamt 60 Betten für die Besucher unseres besonders herzlich eingeladen. Der genaue Pro• Berichtigung - Samland-Museum und Ge• Jahreshaupttref fen s 6. / 7. / 8. September zu einem grammablauf wird zu gegebener Zeit an dieser nächste Station erreicht: Las Vegas in Ne• schäftsstelle sind in der Zeit vom 8. Juli bis 22. Juli Sonderpreis von 70,- DM pro Nacht und Bett zur Stelle veröffentlicht. vada, eine jener mythenbeladenen Städte. 1991 wegen Urlaub geschlossen. Verfügung, einschl. Tiefgaragenplatz. Es emp• Ein absoluter Höhepunkt der Reise ist die fiehlt sich, sofort zu buchen. Mit dem Stichwort: Besichtigung des Grand Canyon National• „Insterburger Jahreshaupttreffen" (muß unbe• Tilsit-Stadt Stadtvertreten Horst Mertineit. Geschäftsstelle: Han• parks. Ans Ende der Reise gestellt sind vier dingt genannt werden) an City Hotel Dahmen herrliche Tage Aufenthalt in San Francisco, Gmbri, Philadelphiastraße 63,4150 Krefeld, Te• nelore Wassner, Tel. (04 31) 52 06 68, Gaardener Str. 6, Gerdauen 2300 Kiel 14 eine der schönsten Städte der Welt. Sie liegt Kreisvertreten Erwin Goerke, Telefon (0 6172) 3 22 20, lefon 021 51/6 09 51. auf 40 Hügeln über einer Bucht, über die sich Heuchelheimer Straße 104, 6380 Bad Homburg Die „Schulgemeinschaft Realgymnasium Hauptkreistreffen - Das Programm der dies• Tilsit (SRT)" traf sich in Barsinghausen zu ihrem eine der berühmtesten Brücken der Stadt jährigen Gerdauentage, die vom 31. August bis 1. 48. Schultreffen nach dem Kriege. Nach Begrü• spannt, die Golden Gate Bridge. Anmeldun• September im Dorint Hotel Reiss in Kassel, Am Königsberg-Stadt ßung und persönlicher Vorstellung der Anwe• gen und Programmanforderungen sind zu Hauptbahnhof, stattfinden, steht nun fest. Es Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: senden wurde eine Grußbotschaft des Ehrenvor• richten an die Landsmannschaft Ostpreu• wurde in der letzten Folge (Nr. 7) unseres Hei• Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50,5100 Aachen sitzenden, Dr. Friedrich Weber, verlesen, der aus ßen, Landesgruppe Berlin, Deutschland• matbriefes ausgedruckt,. Dennoch gibt es aus Königsberger Bürgerbrief - Der neue Königs• gesundheitlichen Gründen erstmalig einem haus, Stresemannstraße 90,1000 Berlin 61. aktuellem Anlaß einige Änderungen. Der musi• berger Bürgerbrief Nr. 36, Sommer 1991, müßte Schultreffen fernbleiben mußte. Ihm sowie den kalisch untermalte Vortrag von Ellinor Reck über alle unsere Landsleute erreicht haben. Falls Sie weiteren Gründungsmitgliedern (Walter Acker• L. B. Allgemeines £>05 Cfiprninmbfait 29. Tuni 1991 - Folge 26 - Seite 16

Bekenntnis zum deutschen Osten Erfolgreiche Bilanz gesamtdeutscher Kulturtage in Schleswig-Holstein Bevor Sie in Urlaub fahren Burg auf Fehmarn - Zum nunmehr zehn• geistige und moralische Defizite ausgegli• denken Sie bitte an die Reiseummeldung Ihrer Zeitung ten Mal jährte sich der Tag, an dem auf der chen werden. Ostseeinsel Fehmarn die Gedenkstätte für Auch Günter Petersdorf dokumentierte in den deutschen Osten eingeweiht wurde - seiner Rede die unerschütterliche verfas• Bezieheranschrift Urlaubsanschrift mehrere hundert Vertriebene sowie zahlrei• sungstreue Haltung der Heimatvertriebe• che Ehrengäste aus Politik, Kultur und Pres• nen und betonte, daß die Landsmannschaf• bis einschließlich se konnten dieses Tages im Rahmen der ge• ten im Zuge des deutsch-polnischen Nach• Name Vorname vom samtdeutschen Kulturtage des BdV-Lan- barschaftsvertrags nun selbst gefordert sei• desverbands und LO-Landesgruppe Schles• en, dem Vertrag mehr Inhalt und Gerechtig• Vorname wig-Holstein würdig gedenken. keit zu sichern. Straße und Hausnummer Name In bewegenden Grußworten betonten die Bewegt konnten die Teilnehmer der Feier• Ehrengäste, unter ihnen Hartmut Koschyk stunde sodann die Traditionsverbände mit Postleitzahl und Wohnort Hotel/Pension/bei MdB, Generalsekretär des Bundes der Ver• ihren Fahnen unter den Farben des Landes, triebenen, und Günter Petersdorf, Landes• des Bundes sowie denen der Heimatprovin• Straße/Haus-Nr. vorsitzender der LO Schleswig-Holstein so• zen bewundern; auch Rezitationen, vorge• Leser Nummer wie Präsidiumsmitglied des BdV, daß das tragen von Heiligenhafener Schülern, begei• Postleitzahl/Urlaubsort Bekenntnis zur Heimat ungebrochen sei, die sterten die Zuschauer. Gedenkstätte symbolisiere seit vielen Jahren In Dankbarkeit konnte Edmund Ferner an Ich wünsche die Nachsendung meiner Zeitung den Wunsch nach Aussöhnung. den Idealismus vieler Spender der Gedenk• Land (nur angeben, wenn Ausland) Neben einem Empfang für die Ehrengäste stätte erinnern - ohne jede öffentliche Fi• in den Räumen des Fenmarner Tageblatts, nanzförderung ist dieses deutsche Kultur• einer umfangreichen Pressekonferenz auf denkmal im Bewußtsein der Öffentlichkeit f £>05 £lMcnb(aii dem Fährschiff „Deutschland ", einer Kranz• fest verankert. Datum/Unterschrift UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND niederlegung sowie zwei gelungenen Kul• Auch Henning Wolff, Chefredakteur des Vertriebsabteilung turabenden war die Feierstunde im Stadt• Fehmarner Tageblatts und überzeugter Parkallee 84-86. 2000 Hamburg 13 park der Inselhauptstadt Burg zweifellos „Wahlostdeutscner" (seine Heimat ist die einer der Höhepunkte der Deutschlandtage. mitteldeutsche Mark Brandenburg), zog Senden Sie bitte dieses Formular nach Planung oder Buchung ihres Urlaubs, Edmund Ferner, Initiator der Gedenkstät• zum Ende der Kulturtage eine positive Bi• spätestens aber Wochen vor Reiseantritt, ab. te und Organisator der Deutschlandtage, lanz: „Wieder einmal wurde deutlich, daß 2 konnte aucn dort mehrere hundert begei• der Wille zu mehr Selbstbestimmung unge• sterte Teilnehmer begrüßen. Hartmut brochen ist, besonders die Jugend ist unser Koschyk führte in seinem Grußwort aus, Hoffnungsträger, so daß die Ostgebiete daß er auf eine Zukunft des Ausgleichs und nicht in Vergessenheit geraten. Dies zeigt die der konstruktiven Ergänzung mit der neuen Gegenwart und dies wird hoffentÜch auch polnischen Generation hoffe, nur so könnten die Zukunft zeigen." ber

Heut* auf Seilt 3: Recht oder Gewalt? 41 Jahre Urlaub/Reisen tm £ftpftuHmbIatt Woche für Woche

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Name des Geldinstitutes (Bank oder Postgiroamt) Flugreisen Wuppertal Hamburg-Königsberg-Hamburg Wöchentlicher Kontoinhaber Liniendienst nach Ostpreußen an Sonntagen/ab Mitte Juli an Samstagen Wir waren in Königsberg, Gumbinnen, mit Hamburg Airlines Insterburg, Tilsit, Ebenrode u. a. Städte Vor- und Zuname: Ostpreußens. Nächste Fahrt 14.7.13 Tg. 1 Wo, VP, DoZi, ab DM 1490,- 0BALTIC VP DM 1295,-. (inkl. Reiserücktrittskostenversicherung) Tours Tel.. 02 02/50 34 13 von 9-16 Uhr Straße/Nr.: UMGEHENDE ANMELDUNG FÜR ALLE TERMINE IM JULI, AUGUST, SEPTEMBER PLZ/Ort: UND OKTOBER ERFORDERLICH! Ostpreußenreise Brennerstraße 58 und Danzig - VISABESORGUNG GARANTIERT 2000 Hamburg 1 nach Rastenburg, Lotzen, An• Falls Sie keine Abbuchung wünschen, warten Sie bitte unsere Rechnung ab Tel. 0 40/24 15 89 BEI ANMELDUNG BIS ZUM 21. 6.1991! gerburg, Nikolaiken, Sensburg, Wir haben eine Geschenkkarte vorbereitet, die Sie gerne bei uns abfordern können Lyck, Heiligelinde, Rößel, Or- um somit den Empfänger von dem Geschenkabonnement in Kenntnis zu setzen Wir telsburg, Allenstein u. Umgeb., können diese Information auch direkt an den Empfänger weitergeben und SIE als Oberländer Kanal, Marienburg, Danzig, Gdingen, Zoppot, Oli• Spender benennen. va und Königsberg O Geschenkkarte an mich Schnieder NEU AB HAMBURG: Kurzflugreisen nach 10-Tage-Reise 948,- DM VP O Geschenkkarte an den Empfänger Reisen vom 13.9.-22. 9. und 27. 9.-6.10. Bitte kreuzen Sie hier die gewünschte Werbeprämie an: Schomburgstr. 120 Reisedienst Warias 2000 Hamburg 50 KÖNIGSBERG 098, Ostpreußischer Sommer, in Bildern und Gedichten, von Uwe Greve Tel.: 0 23 07/8 83 67 040/38020637 Prospekt bitte anfordern! „Um des Glaubens Willen", von Hans-Georg Tautorat 20,- (zwanzig Deutsche Mark) in bar _ Reiseführer Ostpreußen, Westpreußen und Danzig Spezialitäten aus Ostpreußen, von Marion Lindt In Memel, Schwarzort, Nidden, Rauschen, Tilsit _ Ostpreußen - damals und heute, von Dietrich Weldt _ Das Jahrhundert der Lüge, von Hugo Wellems, mit Widmung des Autors und Heinrichswalde J NEU! Reiseführer Memelland und Kurische Nehrung 8 halten wir Hotels für Sie bereit. 8- und 14tägige Reisen. Datum Unterschrift Auch Flugbuchung und Visabeschaffung allein ist möglich. Wir beraten Sie gerne. Bitte deutlich lesbar schreiben und diesen Bestellschein einsenden an:

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^75^ Jahre Ihren Geburtstag wird unser liebes feiert unsere liebe Mutter, Oma und Uroma Hildchen Hartig verw. Sabinarz (Alexander), geb. Stendtke Margarete Arndt geb. Langanke Jubiläumshalle Königsberg (Pr) aus Kotzlauken, Samland jetzt Stollberger Straße 5,0-7042 Leipzig jetzt Löllmannshof 29 Es gratulieren von Herzen 4800 Bielefeld 1 Cousine Elfriede und Kinder aus Hamburg-Altona am 3. Juli 1991. 3. Juli 1991 Wir wünschen gute Gesund• heit und Gottes Segen.

Zur Mein Lorbaß hat am 6. 7.1991 Goldenen Hochzeit S0J Jahre geschafft! Herbert Schneidereit am 29. April 1991 aus Königsberg (Pr) gratulierten ihren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern Vord.-Roßgarten 16 und Quednau, Gartenstraße 1 Horst und Ilse Dietrich, geb. Heymuth jetzt Carrer el Castellet 4 die am 29. April 1941 in der Deutsch-Ordenskirche 03792 Orbeta-Alicante Spanien zu Tilsit/Ostpreußen getraut wurden, Es gratulieren herzlich und die Kinder Gerti und Rainer Dietrich mit Kindern und Enkeln wünschen noch viele Jahre bei Jürgen und Heike Rotter, geb. Dietrich, mit Kindern weiterhin guter Gesundheit im sonnigen Spanien Parchwitzer Straße 15 Deine Edith, die Kinder Wolfgang, Udo 8080 Fürstenfeldbruck Peter, Marianne, Thomas Volksschule Groß Gnie, Kreis Gerdauen (Foto: 1937). Klassenlehrer (1) Max Podszus. Wer die Schwiegerkinder Enkel und Urenkel schreibt mir? Wo seid Ihr geblieben? Wer erkennt sich wieder? (2) Dora Berginski, (3) Frieda Lau, (4?), (5) Irmgard Schadowski, (6) Bruno ?, (7?), (8?), (9) Helga Struwe, (10) Ilse Doebler, (11) Schadowski, (12?), (13) Zaplinski, (14?), (15 Elli?), 16 HildeSpeer), Unser lieber (17) Edith Salewski, (18?), (19?), (20) Max Buchsteiner, (21?), (22?), (23?), (24?), (25?), (26?), (27?), Herbert Schneidereit Die Stadtgemeinschaft Königsberg Pr trauert um (28) Schadowski, (29?), (30) Salwski, (31?), (32?), (33?) Herrn Dipl.-Ing. Ilse-A. Bannick, geb. Doebler, Marienhofweg 29,2250 Husum, Tel. (0 48 41) 7 27 04 aus Königsberg feiert am 6. Juli 1991 in seiner zweiten Heimat an der Costa Hans Raether Bianca in Spanien seinen * 7. 2.1904 in Königsberg Pr Ich mö. e. warmherz, gebüd. ev. Geburtstag. 16. 5.1991 in Würzburg Suchanzeigen Wer kann Auskunft geben über Partner zw. spät. Ehe kennenlern. Ruth Bastinn Rm. HH/N.Dtl. Ich bin led., 41/ Deine Freunde Traudl und Träger der Königsberger Bürgermedaille vermutlich Jahrgang 171, berufst., einsam, naturlieb. Sigurd mit Familie wünschen Gestalter der Königsberg-Tafel im 1928-1930, die bis 1947/48 Zuschr. u. Nr. 11544 an Das Ost• Dir und Deiner heben Frau Museum Haus Königsberg Wer kann bestätigen, daß mein in Königsberg 03urgschule?) preußenblatt, 2000 Hamburg 13 Edith noch viele Jahre bei Vater August Schelzke, geb. 22. Die Stadtgemeinschaft Königsberg Pr wird den Verstorbenen nicht mit meiner Mutter Anna BrUla bester Gesundheit und 1.1898 in Paulshof, verst. 15.1. vergessen. Seine Worte auf der Königsberg-Tafel zusammen gewesen ist. Lebensfreude. 1977 in Angermünde, von ca. „Der Vergangenheit" - „Der Zukunft" Mitte der 20er Jahre bis Anf. d. Sie soll jetzt in Erfurt verheira• Schade, daß wir an diesem Kriegsjahre ein Tiefbauunter• tet sein; in den 70er Jahren war Ehrentag nicht bei Euch sein spricht alle Generationen an. nehmen in Bärenfang, Kreis sie zur Beerdigung ihres können. Schloßberg, führte? Vaters Emil Bastinn in Bremen. Klaus Weigelt Als Schachtmeister war sein Nachricht erbeten an Bruder Otto beschäftigt, er ver• Stadtvorsitzender Dr. Günter Brilla starb vor ca. 15 Jahren. Mit dem Kannheideweg 33,5300 Bonn 1 Horst Glaß Christoph Knapp Einzug meines Vaters zur Jahre Stellvertretende Stadtvorsitzende Wehrmacht wurde der Betrieb Am 2. JuÜ 1991 feiert unsere liebe wird am 1. Juli 1991 stillgelegt. Mutter, Oma und Uroma, Nachr. u. nähere Angaben bitte Frau Charlotte Sanowski an Hannelore Kläring, Pestaloz• Verschiedenes geb. Gigar zistraße 29, O-1320 Anger• Anna Schulz aus Schma Ueningken münde Wer vermietet an ostpr. Rentnerin, geb. Walter Kreis Tilsit-Ragnit 62 J., Königsbergerin, kl. Woh• aus Glandau, Kreis Pr. Eylau jetzt Alsterkrugchaussee 588 B nung, 1-2 Zi. m. Zentralhzg., Was• jetzt 8640 Kronach 2000 Hamburg 63 sernähe, zum September 1991? M.-von-Welch-Straße 4 Heinrich Wiegratz Zuschr. u. Nr. 11566 an Das Es gratulieren herzlich » 28. 7.1904 110. 6.1991 Ich suche Ostpreußenblatt, 2000 Hamburg ihren^90^ Geburtstag. Tochter Christel Hans Steinbeck 13 Schwiegersohn Reinhard Neuschleuse, Elchniederung * 7. 2. 1924, Königsberg (Pr), Es gratulieren Tamnaustraße 16 sowie die Enkelkinder später Yorckstraße die Kinder, Enkel und Urenkel Daniela und Christian Eva Schwoebbe (Mädchenname) Bekanntschaften »Okt./Nov. 1924 In Liebe und Dankbarkeit Königsberg (Pr), Wwe., 62 J., naturverbund., freundl. Hinter Tragheim 12 trauern um ihn Typ, su. ebensolchen Menschen Gott der Herr nahm zu sich in seinen Frieden meinen geliebten später Kunckelstraße 12 Erna Wiegratz und ehemalige Angestellte von Raum Hamb./Schlesw. Holst. Zu• Mann, unseren lieben Vater, Großvater und Bruder schr. u. Nr. 11 577 an Das Ostpreu• alle Verwandten Ludwig Meiler und Freunde Hinter Tragheim 11 ßenblatt, 2000 Hamburg 13. und Dieffenbachstraße 77 Hans-Heinz v. Messling-Kapsitten Bitte melden bei: »1.4.1905 t 3.5.1991 Heinz Fuchs Kämerstraße 8,4708 Kamen schmerzen (Königsberg [Pr], Tamnaustraße 12) DR. BONSES PFERDE-FLUID 88 hilft! Gisela v. Messung, geb. Rothmaler Tel. 0 23 07/2 14 73 Es kräftigt und belebt durch einmassieren Hansgeorg v. Messung Hauptstraße 29,6719 Obersülzen, den 13. Juli 1991 spezieil bei Rheuma - Ischias - Hexenschuß. Hans-Eckart v. Messung Weitere Anwendungsgebiete sind: Glieder• Die Beerdigung fand am Freitag, 14. Juni 1991, um 14.30 Uhr auf reißen, Muskelschmerzen, Sehnenzerrungen Veronika v. Messung und Verstauchungen dem Friedhof in Obersülzen statt. Christina v. Messung DR BONSES PFERDE-FLUID 88 gibt es rezeptfrei in Ihrer Apotheke. Brigitta v. Messung Geschäftsanzeigen Alleinhersteller Karl Minck, 2370 Rendsburg Liselotte v. Salmuth, geb. v. Messung

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wart zu Wort. . _ nM und Frau Christel, geb. Beinker 208 Seiten, 12 Abbildungen, broschiert 15,-UM aus Ogonken, Kreis Angerburg Helga Gruhler, geb. Zimmermann Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (swg) e. V. Horst Fiedler Postfach 32 31 28, 2000 Hamburg 13 zuletzt wohnhaft in Bergstraße 48,2806 Oyten und Frau Rita, geb. Zimmermann als Enkel (£) Helmut Peitsch W Marc und Miriam In Dankbarkeit ® Königsberg - Reise meines Lebens ® Horst und Eva Braun Feldstraße 9, 3260 Rinteln 4 - Steinbergen ({£) 224 Seiten, gebunden, 46 Farbabbildungen und Helmut und Helene Braun Die Trauerfeier fand am Mittwoch, dem 24. April 1991, um 12.30 Uhr in der /ÄM 124 sw Bilder und Karten, Format: 28,5 x 21 cm /Ä) Enkel, Urenkel Friedhofskapelle Steinbergen statt, anschließend Überführung zur Einäsche• und alle Angehörigen rung nach Hannover. W DM 59,80 Requium um 11.00 Uhr in der kath. Pfarrkirche Bad Eilsen. Busch Bestattungen, Bad Eilsen, Bückeburger Straße 19 a. ® Rautenbergsche Buchhandlung W

(jg) Q4 91/4142 2950 Leer Postfach 19 09 (jg 42. Jahrgang 29. Juni 1991 - Folge 26 - Seite 18 Sasßfiptrufimblai.

Nach langer, schwerer Krankheit verließ uns heute mein lieber Meine Kräfte sind zu Ende, Mann, unser lieber Vater und Schwiegervater nimm mich, Herr, in Deine Hände. Annemarie Senczek Nach einem erfüllten Leben nehmen wir Abschied von Walter Vorberg unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa * 30. April 1924 » 29. 4.1914 t 7. 6.1991 Ottelsburg Kiel Lotzen Emil Szepanek •7.1.1899 116.6.1991 117. Juni 1991 Kleineppingen/Ostpr. Uslar/Solling Hamburg In stiller Trauer Gerda Vorberg, geb. Mantwill Claudius und Sigrid von Samson-Himmelstjerna geb. Vorberg In stiller Trauer sowie alle Angehörigen Irmtraut Reimann, geb. Szepanek Walter Reimann Ingrid Wilkop, geb. Szepanek Herbert Wilkop und Thorsten Richthofenstraße 39,2300 Kiel-Holtenau Jürgen Szepanek Wir trauern um meinen lieben Mann, unseren guten Renate Szepanek, geb. Lischewski Vater, Großvater, Vetter, Schwager, Onkel und Freund mit Arnd und Katrin Birgit Landmesser, geb. Wilkop Armin Landmesser mit Linda Horst Bröker Wir trauern um einen liebenswürdigen Menschen, der seiner Hei• mat sehr verbunden war. geb. 18.11.1909 in Guttschallen, Kreis Wehlau gest. 4. 6.1991 in Düsseldorf Rudolf Pawlitzki der uns nach schwerer Krankheit verlassen hat. Königsberg, Hindenburgstraße 64 Steimker Weg 23,3418 Uslar, den 17. Juni 1991 Er verstarb in der letzten Maiwoche in Chur/Schweiz Elisabeth Bröker, geb. Lierow Die Trauerfeier fand am Donnerstag, dem 20. Juni 1991, um 13.00 Uhr in der Friedhofskapelle Uslar-Allershausen statt. Anschlie• Dr. med. Hans-Joachim Bröker ßend erfolgte die Beisetzung. dott. Eugenia Testuzza-Bröker mit Julia und Paolo Für den Freundeskreis Ostpreußen - Schweiz Astrid Bröker Hildegard Hägi-Modersbach Ludger Heitjans-Bröker alle Verwandten und Freunde Mein geliebter Mann, unser herzensguter Vater und Großvater Honigstraße 38,8052 Zürich Kurt Hübner »1.2.1920 115. 6.1991 aus Osterode/Ostpr. Cordobastraße 5,4000 Düsseldorf 30 Nach langer, schwerer Krankheit entschlief mein lieber, herzensgu• ter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, guter Opa, ist plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Bruder und Onkel, Herr

Otto Sakschewski Wir werden ihn sehr vermissen geb. 28.9.1920 15.4.1991 Klara Hübner, geb. Bögl Dr. Dirk Hübner und Frau Dr. Susanne Schwaigendorf, Kreis Mohrungen Statt Karten geb. Kahler Als die Kraft zu Ende ging mit Jens war's kein Sterben Reinhard Müller und Frau Antje war's Erlösung In stiller Trauer geb. Hübner Nach langer, schwerer Krankheit entschlief heute in Gertrud Sakschewski, geb. Goerke mit Robin und Kevin den Mittagstunden meine hebe Mutter, Schwieger• Helga Hein, geb. Sakschewski sowie alle Angehörigen mutter und Großmutter und Gatte Wolfgang Helmut Sakschewski und Frau Charlotte Harry Sakschewski und Frau Petra Hertha Soyka seine Enkelkinder und alle Anverwandten geb. Freimann Schönberger Straße 110,2300 Kiel

im Alter von 83 Jahren. Teichstraße 42,0-9533 Wilkau-Haßlau

Wir trauern um In stiller Trauer Danket dem Herrn, denn er ist freundlich Heinz-Rudolf Soyka und Frau Trude und seine Güte währet ewiglich. Kurt Hübner Barbara und Rolf als Enkel Nach einem erfüllten Leben verstarb im Alter von 103 Jahren unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und Onkel geb. 1. Februar 1920 gest. 15. Juni 1991 Franz Gerhardt Inhaber des Silbernen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen • 15.9.1887 116. 6.1991 aus Rastenburg, Ostpreußen Kurt Hübner war 20 Jahre Mitglied des Vorstandes, zeitweise des engeren Vorstandes der Kreisgemeinschaft Osterode/Ostpreußen. Müschensteg 25 a, 4134 Rheinberg 3 (Orsoy), den 18. Juni 1991 In Liebe und Dankbarkeit Er hat sich besonders um das Vereinsrecht, die Satzung und die Die Beisetzung fand auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille Geschäftsordnung sowie um die Betreuung der Landsleute in der Walter Gerhardt und Frau Elisabeth statt. Kurt Gerhardt und Frau Herta Heimat verdient gemacht. Artur Rudzewski und Frau Herta Wir werden ihm ein ehrenden Andenken bewahren. geb. Gerhardt Hellmut Stock und Frau Lotti Für die Kreisgemeinschaft geb. Gerhardt Osterode/Ostpreußen Karl Moldaenke Rosenweg 1,3120 Wittingen Statt Karten

Wohin gehen wir? Immer nach Hause. Novalis Sie Nach einem Leben voller Höhen und Tiefen und nach langem, geduldig ertra• Fern der gehebten Heimat verstarb heute starben genem Leiden ist mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Schwieger- Johanna Schwichtenberg fern der geb. Kehlmann Heinz Ruhnke Alt-Dollstaedt/Ostpreußen Heimat • 13.11.1903 115.6.1991 geb. 30. 8.1909 gest. 10. 6.1991 ehemaliger ostpr. Gutsbesitzer Sie war unser Mittelpunkt und allen zugetan, die ihr begegneten. auf Gut Großfelde; Kreis Tilsit-Ragnit

Helene Bessel fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat in den Ewigen Frieden heitre, In Liebe und Dankbarkeit geb. 27.12.1902 rufen worden. ö Hanne-Lore Peus, geb. Schwichtenberg Königsberg (Pr) Albert Peus gest. 11.2.1991 Günther Schwichtenberg Hamm (Westf) Marianne Schwichtenberg, geb. Grosse-Leege In stiller Trauer Ilse-Marie Reepmeyer, geb. Schwichtenberg Ursula Ruhnke, geb. Gudat Gustav-Adolf Reepmeyer In Namen aller Ilse Holtz, geb. Kehlmann Hinterbliebenen Sabine Hülbach, geb. Ruhnke Enkel und Urenkel sowie alle Angehörigen Marianne Schröder Dr. med. Hansgert Hülbach geb. Bessel

Sudetenweg 14,2430 Neustadt/Holstein Unter den Linden 42,2900 Oldenburg Finkenholler Heide 15,5632 Wermelskirchen 1 4590 Cloppenburg Beekestraße 105 Agassiz B.C. Canada 3000 Hannover 91 29. Juni 1991 -Folge 26 - Seite 19 XMis IXlprnißfnbirm Aktuelles

Er hat lange Jahre in Rossitten gewirkt Von Mensch zu Mensch Der Ornithologe und Leiter der Vogelwarte Professor Dr. Ernst Schüz starb im Alter von fast 90 Jahren Günter von Hertz• Ludwigsburg - Nach kurzer schwerer stellerisch mit bedeutsamen Publikationen daneben an der dortigen Universität Vorle• berg, Hauptmann Krankheit verstarb am 8. März in seinem hervor. Diese widmeten sich nicht nur dem sungen zu halten, Aufgaben, die er bis zu im Bundesgrenz• langjährigen Wohnort Ludwigsburg im ge• Vogelzug, sondern daneben vor allem auch seiner Pensionierung 1959 wahrnahm. schutz (BGS), hat der segneten Alter von fast 90 Jahren Prof. Dr. dem Weißstorch, dem seine volle Aufmerk• Freilich diente dem arbeitsgewohnten Bundespräsident in Ernst Schüz, der letzte Leiter der von Prof. samkeit galt. Weltweit zählte Prof. Schüz Gelehrten der verdiente Ruhestand nicht „Anerkennung der Johannes Thienemann gegründeten ehema• daher mit Recht zu den intimsten Kennern zum Ausruhen im üblichen Sinne. Seine um Staat und Volk ligen Vogelwarte Rossitten auf der Kuri- dieses Vogels. rege publizistische Tätigkeit setzte der flei• erworbenen Ver• schen Nehrung. Mit seiner Gattin und sei• Während des Zweiten Weltkrieges war Dr. ßige Wissenschaftler unvermindert fort, dienste" das Bun• nen Kindern trauert eine große Ornitholo- Schüz zeitweise Soldat und nach Kriegsende und er legte seiner Beteiligung an der von desverdienstkreuz gen-Gemeinde um den Heimgang eines ih• siedelte er in seine württembergische Hei• ihm 1930 mitbegründeten Vogelwartenzeit• verliehen. Am 26. rer profiliertesten Vertreter, der bis in seine mat nach Ludwigsburg über, wo er zunächst schrift erst 1974 nieder. Auf che zahlreichen April 1914 in Berlin- letzte Lebenszeit aktiv tätig war. die Leitung der Staatlichen Vogelschutz war• Einzelveröffentlichungen kann hier nur Spandau geboren, Geboren am 24. Oktober 1901 in Markgrö• te übernahm. Schon bald danach konnte Dr. summarisch hingewiesen werden. Schon in kam er mit seinen in Ostpreußen gebo• ningen, OA Ludwigsburg, studierte er nach Schüz mit den geretteten Unterlagen und jungen Jahren verfaßte Schüz das 1922 er• renen Eltern „im Babyalter", wie er Absolvierung des Karlsgymnasiums in mit neuen Mitarbeitern im Schloß Möggin• schienene Bestimmungsbuch für Vögel, das selbst sagt, nach Königsberg in Preu• Stuttgart von 1920 bis 1925 in Tübingen Na• gen bei Radolfzell/Bodensee in den Räumen er in großer Bescheidenheit „Vogelbüch• ßen. Noch im letzten Jahr des Ersten turwissenschaften und schloß seine Ausbil• des vogelkundlich versierten Rossitten- lein" nannte. Weitere Bücher folgten. Sein Weltkriegs, 1918, fiel sein Vater. Nach dung zunächst mit der Staatsprüfung für Freundes N. Freiherr von und zu Bodmann Standardwerk „Vom Vogelschutz" erlebte dem Schulabschluß mit dem Einjähri• das Lehramt an Höheren Schulen ab. Die als Nachfolge der einstigen Rossittener Ein• zwei Auflagen. Seine Verbundenheit zu gen an der Hindenburg-Oberrealschu- anschließende Assistentenzeit begann unter richtung die Vogelwarte Radolfzell etablie• Ostpreußen bringt das mit Scherenschnitten le absolvierte er vom 1. April 1931 bis Dr. Hugo Weigold, dem Begründer der Vo• ren, die er bis 1959 leitete, um sich danach von Karola Pierson-Vietor ausgestattete zum 30. September 1934 bei einer Kö• gelwarte Helgoland, am damaligen Provin- ganz den inzwischen übernommenen Auf• Buch „Rossitten" noch 1978 zum Ausdruck, nigsberger Großhandelsfirma eine zial-, heute Landesmuseum in Hannover, gaben als Direktor des Staatlichen Museums zu dem Professor Dr. Ernst Schüz den Text kaufmännische Lehre. Danach wurde wo er gleichzeitig seine gehaltvolle Disserta• für Naturkunde in Stuttgart zu widmen und lieferte. Herbert Ringleben er wie sein Vater Berufssoldat. tion über die Puderdunen der Vögel bei dem Seine Stationen waren Rekrutenaus• berühmten Berliner Ornithologen Prof. E. bildung bei der 1. Preußischen Fahr- Stresemann anfertigte. Von 1927 bis 1929 Abteilung, Fahnenjunkerlehrgang bei folgte eine weitere Assistentenzeit bei Prof. Stets aufrecht und hilfsbereit der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 1 A. Jacobi am Museum für Tier- und Völker• Königsberg (Pr), Kriegsschule Dres• kunde in Dresden. Im Mai 1929 erfolgte sei• Im Alter von 83 Jahren starb Adolf Witulski aus Radomin den, Luftwaffenverwaltungsschule Halberstadt, Luftgau-Kommando 1 ne Berufung zum Kustos an der weltbekann• Frankenthal/Pfalz - bürg, geboren. Durch seine Heirat am 25. Königsberg (Pr), Polen- und Rußland• ten Vogelwarte Rossitten, womit ein steiler Nach schwerer, kurzer November 1930 mit Hedwig Kossek aus feldzug, Kriegsgefangenschaft. Aufstieg in seiner beruflichen Laufbahn be• Krankheit starb am 22. Radomin, Kreis Neidenburg, die am 2. März Am 1. Mai 1951 wurde Günter von gann. Die Leitung dieses Institutes übertrug Februar im Alter von 1990 starb, war er dort Landwirt, bis er zur Hertzberg beim Bundesgrenzschutz in ihm die damalige Kaiser-Wilhelm-Gesell• 83 Jahren der langjäh• Wehrmacht eingezogen wurde. 1946 erfolg• Lübeck eingestellt. Dort arbeitete er schaft 1936. Zum weiteren Ausbau der Vo• rige Vorsitzende und te die Entlassung aus der Kriegsgefangen• zunächst als Verwaltungsbeamter des gelwarte unter seiner Leitung gehörte der Ehrenvorsitzende der schaft nach Neudorf, Kreis Nienburg, in ehobenen Dienstes beim Aufbau des bald folgende Bau eines speziellen Vogel• Kreisgruppe der Niedersachsen. Seit 1950 war Adolf Witulski gGS. Nach bestandenem Lehrgang wartemuseums mit angrenzenden Freige• Landsmannschaft Ost• Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen. wurde er von 1956 bis 1959 als Haupt• hegen, in denen seltene ostpreußische preußen, Westpreu- 1952 übersiedelte er nach Frankenthal/ mann und Hundertschaftsführer in ei• Großvögel von den zahlreichen Besuchern Ben, Danziger und Bal• Pfalz, wo er sich bald aktiv betätigte. 1962 ner Grenzschutzabteilung in Lübeck aus nächster Nähe zu betrachten waren. tenländer, Adolf Wi• übernahm er den Vorsitz der LO-Kreisgrup- eingesetzt. Von 1963 an war er U-Abtei• Neben diesen publikumswirksamen Ein• tulski, aus Radomin, pe, den er 1985 nach 23jähriger Tätigkeit an lungsleiter für das Kraftfahrwesen richtungen und den Aufgaben als Instituts• Kreis Neidenburg. Adolf Witulski wurde am seinen Sohn abgab. beim Grenzschutzkommando Küste leiter trat Dr. Schüz immer wieder schrift• 16. Dezember 1907 in Fylitz, Kreis Neiden- Seine Lebensaufgabe sah Adolf Witulski tätig. Seit 1938 ist Günter von Hertz• darin, seine Landsleute in sozialer und wirt• berg mit einer Königsbergerin verhei• schaftlicher Hinsicht zu beraten sowie das ratet, das Ehepaar hat drei Söhne. Die kulturelle Erbe seiner ostpreußischen Hei• Lieblingsbeschäftigungen sind Wan• Lagerfeuer und Theateraufführungen mat zu pflegen und weiterzuwickeln. dern, Schwimmen, Schiffsmodellbau 4 Für seinen selbstlosen unermüdlichen sowie das Lesen guter Bücher und des Erstes Sommerfest „der deutschen Minderheit in Ostpreußen Einsatz wurden ihm zahlreiche Ehrungen Ostpreußenblatts. hfj Elmshorn/Sensburg - Zum ersten Mal de Hahn", Komödie. Geplant war auch eine zuteil: 1975 Ehrung für 25jährige Mitglied• können in der Heimat diejenigen auf sich Ausstellung der Malerin Ursel Dörr, Bad schaft mit Nadel. 1976 wurde seine Tätigkeit aufmerksam machen, die über vierzig lange Homburg, mit Ostpreußenbildern, die je• mit der Verleihung der Ehrennadel des Lan• Jahre zum Schweigen verurteilt waren, ja, doch aus familiären Gründen diesmal nicht des Rheinland-Pfalz gewürdigt. Vom Bund Ausstellungen die es nach offizieller Version bisher nicht mit dabei sein kann. der Vertriebenen un cfder Landsmannschaft egeben haben soll: Die einheimische Bevöl- Das Dorf Karwen (Karwie) liegt etwa acht Ostpreußen erhielt er Urkunden und Ehren• ferung in Südostpreußen. Wie immer sie Kilometer südlich von Sensburg (Mrago- nadeln in Anerkennung seiner Tätigkeit Ravensbure - Bis Sonntag, 30. Juni, in der sich auch nennen mögen, Deutsche oder wo), von dort über die Chaussee zu errei• über die Grenzen Frankenthals hinaus. Städtischen Galerie Altes Theater Ravens• Durch seine hilfsbereite und stets aufrechte Masuren, Ermländer oder Überländer, sie chen. Von Süden: Hinter Peitschendorf burg, am Gespinstmarkt, „Käthe Kollwitz Art erwarb er sich allgemeine Wertschät• 186/-1945. Druckgraphik und Zeichnun• werden an ihrem ersten Fest gemeinsam (Piecki) links abbiegen, weiter über Langen• zung und Achtung. gen" anläßlich der öO. Ostdeutschen Kultur• dort sein, an dem auch viele Landsleute teil• dorf (Dluzec) uncT Grabenhof (Grabowo). woche Ravensburg. Öffnungszeiten: Diens• nehmen werden, die seit Jahrzehnten in Von Orteisburg: Über Rheinswein (Ransk), Die Kreisgruppe der Landsmannschaft tags bis sonnabends, 10.00 bis 12.30 Uhr, Westdeutschland in Freiheit und in Mittel• Ribben (Rybno) und Grabenhof (Grabowo) Ostpreußen wird Adolf Witulski stets ein 16.00 bis 18.30 Uhr; sonntags 10.00 bis 12.30 deutschland in Unfreiheit lebten. Auch Phil- nach Karwen. B. O. ehrendes Andenken bewahren. W. H. Uhr, 15.00 bis 17.30 Uhr. Eintritt frei liponen wollen kommen, von denen es nur noch einige wenige Familien gibt. Sie alle treffen sich von Freitag, den 5., bis Kamerad ich rufe dich Sonntag, den 7. Juli, auf dem Siegmundshof Deutschlandtreffen 1991: Nachlese bei Karwen im Landkreis Sensburg. Veran• staltet wird dieses Treffen von der Masuri- Bremen - Sonnabend/Sonntag, 24./25. schenGesellschaft (für die deutsche Minder• August, in der Stadthalle, Treffen der frühe• heit in Ostpreußen) unter Mithilfe der Ditt- ren Kameraden des Fallschirm-Panzer- chenbühne Elmshorn mit einem reichhalti• Korps. Auskünfte: Oeltje Renken, Vorsit• gen Programm. zender des Kameradschaftsbunds FschPz- HG, Telefon 0 51 95/3 64, Lerchenstraße 6, Freitag, 5. Juli, 15 Uhr, Masurische Gesprä• 3044 Neuenkirchen/Soltau, und Dieter che; Unsere Heimat im Spiegel der Dich• Schulz, Telefon 04 71/2 93 95, Schiffdorfer tung; Lieder von und mit Gabi und Michael Grenzweg 28 d, 2850 Bremerhaven Gutzeit, Bremen; Lesung der Masurischen Dittchenbühne „Frauengeschichten" von Dohrenbach - Von Freitag, 30. August, bis Ernst Wiechert. Sonntag, 1. September, Treffen der früheren Angehörigen der ostpreußischen 291. Infan• Sonnabend, 6. Juli, 16 Uhr, Feierstunde mit terie-Division (Elcnkopf). Unterkünfte: dem Rosenau-Trio Baden-Baden, „Wälder Fremdenverkehrsverein Dohrenbach, Tele• und Menschen. Ernst Wiechert und seine fon 0 55 42/54 40, Haus des Gastes, 3430 ostpreußische Heimat"; 18 Uhr, Theaterauf• Witzenhausen 11. Auskünfte: Werner Ohm, führung der Dittchenbühne Elmshorn „Jo• Heinrich-Hille-Straße 20,2126 Adendorf hannisfeuer" von Hermann Sudermann; 21 Dülmen - Sonnabend/Sonntag, 14./15. Uhr, Lagerfeuer für jung und alt, offenes September, 21. Treffen der 21. (ostpr./west- Singen. , pr.) Infanterie-Division. Auskünfte: Fried• Sonntag, 7. Juli, 10 Uhr, ökumenischer rich Keim, Telefon 06 21 /40 74 68, Friedrich- Gottesdienst, Totenehrung (Kinderbetreu• Karl-Straße 2,6800 Mannheim ung, Mal Wettbewerb, Kinderspiele, Pup• Külsheim - Sonnabend/Sonntag, 6./7. pentheater); 11 Uhr, Festakt, Ißegrüßune Juli, im Soldatenheim Frankenland, Küls• durch Vertreter der Masurischen Gesell• Ostpreußisches Landesmuseum: Der Elchkopf war nicht nur ein besonderer Anziehungs• punkt, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv, wie Ulrich Stade, der mit Sigrid Zapf (zweite heim/Baden, 16. Brigadetreffen des Traditi• schaft, Grußworte der Gäste, Festansprache onsverbands der Panzer-Brigade 106 FHH des deutschen Generalkonsuls in Danzig, von rechts), Waldemar Warmuth (rechts) und Thomas Reuleke den Stand in Düsseldorf betreute, der Redaktion berichtete: „Die Besucher des Deutschlandtreffens sind nicht vor• und aller FHH-Angehörigen (60. Infanterie- gemeinsames Lied „Land der dunklen Wal• Division-mot aus Gruppe Eberhard, später der"; 13 Uhr, gemeinsames Mittagessen aus beigegangen, sondern stehengeblieben und haben sich mit uns über das Museum unterhal• ten, das einen hohen Bekanntneitsgrad hat. Wir konnten viele Kontakte knüpfen mit Ost• Panzergrenadier-Division FHH 1 und z, mit der Feldküche (THW Elmshorn); 15 Uhr, Ersatz-Brigade in Elbing und Danzig). Aus• Buntes Programm, Ostpreußische Kunst, preußen, die uns Leihgaben und Erinnerungsstücke anboten. Außerdem war eine rege Nachfrage nach Drucken und Postkarten sowie nach Landkarten und Büchern aus eigener künfte: Friedrich Bruns, Telefon 0 51 41/ Ausstellungen (Ostpreußisches Landesmu- 8 33 25, Waldweg 3 a, 3100 Celle, und Fritz seum Lüneburg, Agnes-Miegel-Gesell- Produktion, z. B. Ausstellungskatalogen, vorhanden." Inzwischen sind die ersten Leihga• ben und Erinnerungsstücke im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg Rechenbach, Telefon 07 81 /3 2191, Postfach schaft, Büchertisch); Aufführung des Ju• 22 33, 7600 Offenburg gendtheaters aus Nordschleswig „Der blm- eingetroffen Fotojüttner Im Blickpunkt £05 £flpmi&mbfaif 29 Tuni 1991 - Folge 26 - Seite 20

in dem auch Deutsche Mitglied sein können. Vor wenigen Monaten Am Abend wurden wir in Wort und Bild in die „Inselstadt", auf den Kneiphof ge• führt. Dahin, wo bis zu dem Inferno von 1945 galt es noch als auch die alte Universität stand, in der Kant gelehrt hat. In die Domruine, in der Herzog Sensation, wenn Älbrecht begraben liegt wosichder erste Hohenzollemkönig Friedrich 1701 die Kro• jemand Fotos aus ne aufs Haupt gesetzt hat. Unser Fuhrer heißt Jurij Sabuga, ein junger, in Königsberg Königsberg mitbrachte. geborener Architekt, den die Stadt mit der Vorplanung des Wiederaufbaus beauftragt Heute ist die Stadt hat. Nach seiner Philosophie soll die Restau• rierung historisch modellgetreu erfolgen, geöffnet und könnte soll den Gesetzen klassischer Gotik entspre• chen. Dabei spielt die Mystik der morgen• ländischen Sonnenverehrung, die Zwolfer- zu einem Bindeglied Zahl, im inneren und äußeren Gefuge, in der Anordnung der Fenster und Säulen eine für die Menschen und bestimmende Rolle. Sie gipfelt im Turm• kreuz als Symbol der Unendlichkeit des Le• Völker im Ostseeraum bens in der Idee der natürlich-menschlichen Ordnung, der Verbundenheit des Menschen werden. In der mit dem Kosmos, deren Grundgehalt die Erkenntnis ist, daß allen zerstörerischen Akademie Sankelmark Gewalten zum Trotz die schöpferische, die lebenserhaltende Kraft des Guten siegen müsse und werde. Schlußbild des Vortrages wurden faszinierende (eigene Aufnahme) auf Großleinwand: Zwölf Schwäne ziehen über den goldfarbe• Perspektiven aufgezeigt. nen Abendhimmel, unter dem friedlich mahnend die Domruine ruht und einem neuen Morgen entgegenträumt. ankelmark", eine Akademie, aber wo Die Zuhörer und Zuschauer sind bewegt liegt sie? Hoch im Norden, nahe bei von Hoffnung, aber auch von Zweifel. Zwar SFlensburg, nahe der Grenze, eine Bil• ist die Ruine notdürftig restauriert. Schon dungsstätte, in der seit 40 Jahren in reich• konnte in der leeren Halle ein Gottesdienst haltigen, aktuell gezielten Programmen abgehalten werden, der von dem früheren Fragen der politischen und kulturellen Superintendenten Reinhold George zele• Kommunikation zwischen Mitteleuropa, briert wurde. Schon können vom Kultur• den Ländern des Ostseeraumes und darüber fond mit beachtlichem Erfolg Spenden ver• hinaus des Ostens erörtert werden, mit dem bucht werden. Aber die Gesamtkosten des Ziele, der zwischenvölkischen Verständi• Wiederaufbaus werden umgerechnet auf gung zu dienen. Träger der Akademie, die 70-80 Millionen DM geschätzt: „Wer soll das finanziell vom Land Schleswig-Holstein bezahlen?" Da reichen private Mittel nicht unterstützt wird, ist der Deutsche Grenz• hin. Die Staatsgewalten oeiderseits sind ge- verein e. V. Die baltisch-russische Frage, die Unab• hängigkeitsbestrebungen der baltischen Länder und auch Königsberg, das soge• Die Frage nach den Mitteln nannte Kaliningrad und der gleichnamige „Bezirk", stehen seit Beginn der Perestroika mit im Vordergrund des Interesses der inter• fordert. Und weshalb sollte den Deutschen nationalen und weitgehend auch der deut• und Russen nicht möglich sein, was nach schen Öffentlichkeit. „Königsberg" vor al• Kriegsende die total verarmten und ausge• lem auch in Schleswig-Holstein, wo nach plünderten Polen in Warschau, Marienburg Kriegsende über zwei Millionen Ost- und und Danzig vollbracht haben? Aber auch Westpreußen durch die „Rettung über See" hierzu schweigen die Oberen in Bonn sowie erste Zuflucht fanden und eine Vielzahl von in Moskau, denen zumindest zur Zeit noch ihnen heute noch ansässig ist. Königsberg solche Überlegungen nicht dringlich er• war denn auch das Thema einer zweitägigen scheinen. Wie auch immer, wohltuend ist, Veranstaltung, das, zumal nach der Öffnung Vor wenigen Wochen in der Domruine von Königsberg: Superintendent Reinhold zu sehen und zu erleben, daß russische der seit 45 Jahren „verbotenen Stadt" zu George zelebriert einen Gottesdienst Menschen wie Iwanow und Sabuga und viele andere mit ruhiger und beharrlicher Leidenschaft einmal als richtig erkannte Dialog: hohe Ziele ohne Scheu vor Widerständen und Rückschlägen verfolgen und daß sich gleichgestimmte deutsche Kräfte ihnen zu• gesellen und einander die Hände reichen, Im neuen Geist dem neuen Königsberg entgegen um Brücken der Verständigung über schein• bar abgründige Mißverständnisse und Deutsch-russische Gespräche in Sankelmark - Kooperation statt Konfrontation menschliche Schwächen, Unzulänglichkei• VON CLEMENS JOSEPHUS NEUMANN ten und Verfehlungen zu bauen. Viel mehr noch wäre zu sagen über dieses erste deutsch-russische Gespräch im akade• Beginn dieses Jahres ein zahlreiches, interes• Diese Einsicht korrespondierte zwanglos scher Sprache mit deutschsprachigen Aus• misch-privaten Rahmen. So über die zwi• siertes Publikum fast ausschließlich der mit Vorstellungen, die alsdann von den rus• zügen manche Neuigkeit zu lesen ist. So die schendurch eingestreuten Vorträge über das mittleren zur älteren Generation - die Jun• sischen Gästen vorgetragen wurden und die Tatsache, daß bekannte Persönlichkeiten historisch-literarische Königsberger Barock, gen ziehen immer noch lieber zu den Kana• in mannigfachen Aktivitäten vor Ort und der Stadt schon vor einigen Wochen an Bun• über Simon Dach und die „Kürbishütte" am rischen Inseln oder in die Bahamas anstatt an darüber hinaus im russischen Raum auch deskanzler Kohl einen Brief gerichtet haben, Pregelufer und über die freundschaftlich• die Ostsee - in das schön gelegene Bildungs• politisch Gestalt zu gewinnen beginnen. Da in dem Möglichkeiten für die Verwirkli• kontroversen Auseinandersetzungen zwi• zentrum gelockt hatte. ist vornean Jurij Iwanow, Vorsitzender der chung gemeinsamer Projekte angesprochen schen Kant und Hamann zu der kritischen Einleitend gab der Rensburger Historiker Kaliningrader Abteilung der sowjetischen werden, nachdem nun auch vom Obersten und metakritischen Thematik der Erkennt• Prof. Wolfgang Stribrny, ein geborener Kö• Kulturstiftung, Seemann früher, dann Sowjet der russischen Föderation die Ein• nistheorie, die gleichfalls lebhaftem Inter• nigsberger, Stichworte, gezielt auf die Bezie• Schriftsteller, nachdem er wegen seines öf- richtung einer „Freien ökonomischen Zone" esse begegneten. Die erstaunliche Tatsache hung Königsbergs zum Osten, auf die an• grenzenden baltischen Länder, auf Rußland und auf Polen. Einen Rückblick auf die frü• Initiativen auf vielen Gebieten gegen Verfall und Stagnation - Das Erbe Immanuel Kants heste Zeit der Begegnung des Westens mit den baltischen Prußen, die friedliche Missi• on, die mit dem Sachsenkaiser Otto III. und fentlichen Protestes gegen den Abriß des im Kaliningrader Bezirk beschlossen wor• aber ist, daß es heutzutage und endlich wie• dem Polenherzog Bolesla w um das Jahr 1000 Königsberger Schlosses aus Amt und Beruf den ist. Aber Bonn, so wird beklagt, hüllt der möglich ist, daß intellektuell berufene unternommen wurde und die Bischof Adal• „entlassen wurde, ein Mann mit sokratisch sich in Schweigen. Auch die Umbenennung Kräfte ungestört auch in Königsberg und im bert von Prag mit dem Tode bezahlte, sparte kultiviertem Habitus, der unentwegt und der Stadt wira im „Kurier" weiter lebhaft Ausland über bisher ängstlich bewachte er, wie auch weitgehend die Deutschordens• leidenschaftlich auf der Suche nach Spuren diskutiert. Die Entscheidung darüber liegt ideologisch-politische Grenzen und Mauern geschichte aus, um sich dann eingehend mit deutscher kultureller Vergangenheit in die• beim Stadtsowjet. In der soeben erschiene• hinweg, freimütig solche Gespräche führen der herzoglichen, kurfürstlichen und kö• ser Stadt ist. Sein „Deutsches Programm" nen zweiten Nummer werden in Großauf• können. In jedem Hause, in jedem Kreis, in niglichen Zeit und den konfliktreichen Be• knüpft an historisch freundschaftlicne preu- machung, fast poetisch, „die ersten Schwal• dem das geschieht, wächst eingeborene, ziehungen des Preußenlandes zu den östli• ßiscn-russische Begegnungen an. Haupt• ben", die ersten deutschen Touristen, nun• wachst erworbene Heimat. So wie sie der chen Nachbarstaaten zu befassen, die viel stichworte „Tauroggen 1812" und Imma• mehr als „deutsche Freunde", begrüßt. große ostpreußische Humanist Johann Leid für die Völker zur Folge hatte, aber, vor nuel Kant, der für die gehobene russische Auch wird angekündigt, daß jede Nummer Gottfried Herder verstanden hat. Wie sie allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Intelligenz seit jeher und auch heute noch künftig eine „Kant-Seite" enthalten wird. Gebiet, auch mannigfachen Nutzen für bei• der größte aller Philosophen ist, ja fast als Welche deutsche Zeitung könne sich glei• auch sein Schüler und Verehrer, der de Seiten brachten. Hier, so folgerte Stribrny, Heiliger gilt, dessen Grab am Dom stets mit cher Kultur rühmen? Auch auf dem Schweizer Politiker und Historiker Carl Ja• sei künftig anzusetzen. Königsberg und der Blumen geschmückt wird, und dessen gei• Schreibtisch des derzeitigen Bürgermeisters kob Burkhardt, zeitweiliger Völkerbunds• nordostpreußische Raum müßten nach Art stige Welt in den vom „Kulturfonds" veran• steht eine Kant-Plastik. VVo wäre so etwas kommissar in Danzig, tief beeindruckt von der Schweiz als eigenständiger Ge• stalteten Seminaren und wissenschaftlichen bei Kollegen in deutschen Landen zu fin• seinen Erlebnissen im preußisch-baltischen mischtsprachen-Staat modellhaft umgestal• Kolloquien laufend interpretiert wird. den? Kaum, definiert hat: „Heimat ist das Wieder• tet werden und Kaliningrad sollte dann Neuerdings gibt diese Institution unter erkennen des Tiefvertrauten, des uns Zu• Anschließend gab Igor Schelepow Aus• gehörigen", das in seiner Grundbefindlich• wieder Königsberg und das Land wieder dem Titel „Königsberger Kurier" auch eine kunft über Zielsetzung und Tätigkeit des Preußen heißen illustrierte Zeitschrift heraus, in der in russi- keit im Kosmischen, im unauslöschlich neugegründeten Kulturvereins „Eintracht" benopfenschen wurzelt.