Gemeinde Friedewald Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Begründung gem. § 9 (8) BauGB zur

3. Änderung des Bebauungsplans Nr. 19 „Auf’m Wolfstall“, der Gemeinde Friedewald mit Umweltbericht

Erarbeitet im Auftrag des Gemeindevorstandes der Gemeinde Friedewald Bahnhof Str. 21  37218 Witzenhausen Tel.: 05542/920310  Fax: 05542/920309 09/2020 Email: [email protected]

Plangebiet

Übersichtskarte ohne Maßstab

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Begründung gem. § 9 (8) BauGB zur September 2020 3. Änderung des Bebauungsplan Nr. 19 ‚Auf’m Wolfstall‘, Gemarkung Friedewald Seite I

Inhalt

1 Lage und Geltungsbereich des Bebauungsplangebietes ...... 1

2 Veranlassung der Planung ...... 1

3 Rechtliche Grundlagen und Verfahren ...... 2

4 Zweck und Ziele der Planung ...... 3

5 Festsetzungen und mittelbare Planinhalte ...... 4 5.1 Art und Maß der baulichen Nutzung ...... 4 5.2 Bauweise und sonstige bauliche Nutzung der Grundstücke ...... 5 5.3 Landschaftspflegerische Festsetzungen ...... 5 5.3.1 Eingriffsregelung ...... 8 5.4 Bauordnungsrechtliche und gestalterische Festsetzungen ...... 8 5.5 Erschließung ...... 9 5.5.1 Verkehrserschließung ...... 9 5.5.2 Ver- und Entsorgung ...... 9

6 Flächenbilanz ...... 10

7 Hinweise ...... 10

8 Bodenordnung ...... 12

9 Umweltbericht gemäß § 2a BauGB ...... 13 9.1 Einleitung ...... 13 9.2 Beschreibung der Schutzgüter im Einwirkungsbereich des Vorhabens ...... 13 9.3 Beschreibung der umweltrelevanten Auswirkungen der Planung auf die Schutzgüter ...... 15 9.3.1 Schutzgut Mensch ...... 15 9.3.2 Schutzgut Boden- und Wasserhaushalt ...... 16 9.3.3 Schutzgut Klima/Luft ...... 17 9.3.4 Schutzgut Arten und Biotope ...... 18 9.3.5 Schutzgut Landschaftsbild ...... 19 9.3.6 Kultur- und Sachgüter ...... 21 9.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes ...... 21 9.5 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung ...... 21 9.6 Ausgleichsmaßnahmen ...... 23 9.7 Darstellung der wichtigsten geprüften Alternativen ...... 27 Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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9.8 Zusammenfassung ...... 27

10 Landschaftsplan zum Bebauungsplan ...... 29 10.1 Vorbemerkungen ...... 29 10.1.1 Zielsetzung und Aufgabe des Landschaftsplans zum Bebauungsplan ...... 29 10.1.2 Planungsmethodik ...... 29 10.2 Landschaftsbeschreibung und –bewertung ...... 30 10.3 Beschreibung der Entwicklungsziele für Natur und Landschaft im Plangebiet .. 30 10.4 Eingriff-/Ausgleichsregelung ...... 30 10.4.1 Beschreibung der Auswirkungen der geplanten Eingriffe auf die natürlichen Schutzgüter des BNatSchG ...... 30 10.4.2 Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen ...... 30 10.5 Bilanzierung der Eingriffe und des Ausgleiches...... 31 10.6 Vorgesehene Kompensation ...... 32

Anhang I Pflanzliste und Hinweise für die Begrünung des Plangebietes II Auszug Planzeichnung rechtskräftiger Bebauungsplan III Bikepark Friedewald, Parkplanung – Vorentwurf 08/2017 IV Artenschutzrechtliche Prüfung für die Planungen für den Bikepark-Friedewald im Rah- men der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19 der Gemeinde Friedewald, Landkreis Hersfeld- Rotenburg, 05.09.2016, Büro für Zoologische Fachfragen, Artenschutz und Wildtiermanagement – Fernwald V Sandsteintagebau Im Köhlerholz – Beurteilung Artenschutz und Rekultivierung, Sep- tember 2020 Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser GmbH, Adolf Roppel GmbH, TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH, erarbeitet durch agruplan GmbH, Karlsruhe

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1 Lage und Geltungsbereich des Bebauungsplangebietes Das Plangebiet der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19 der Gemeinde Friedewald liegt östlich der Ortslage von Friedewald. Friedewald ist eine Gemeinde in Osthessen und liegt überwiegend südlich der . Das Plangebiet wird im Wesentlichen von der Landesstraße L 3069 im Nordwesten und von der L 3255 im Süden begrenzt. Die Abgrenzung zu den Waldgebieten nach Osten erfolgt durch einen natürlichen Graben, die „Tiefe Hohle“, die Bestandteil der parallelen Flächennut- zungsplanänderung ist. Das Plangebiet gehört zum Naturraum 357 „--Bergland“ mit der Untereinheit 357.20 „Seulingswald“. Der Seulingswald wird überwiegend durch bewaldete, plateauförmi- ge, leicht zerriedelte Sandsteinhochflächen zwischen 250 m und 450 m üNN charakterisiert und zeigt ein relativ ausgeglichenes einförmiges Relief. Der Geltungsbereich der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19 „Auf’m Wolfstall“ der Gemeinde Friedewald ist im Wesentlichen identisch mit dem Geltungsbereich der 10. Ände- rung des Flächennutzungsplanes. Die Fläche des Plangebietes mit einer Größe von ca. 8,5 ha liegt in der Gemarkung Friedewald, alle Flur 18 und nimmt folgende Flurstücke mit ein: 107, 106, 217/106, 216/106, 216/105 – 212/105, 210/105, 209/105, 104 – 101, 98/2, 100/2, 112 –192 Graben und die Wege 162/46 tlw., 166, 170, 172/2 tlw., 171/3. Dabei ist zu beachten, dass die Festsetzungen der Wesentlichen Flurstücke im aktuellen Ver- fahren z.T. geändert werden und die Festsetzungen für Teile des Flurstücks 166 sowie für das gesamt Flurstück 98/2 (Tief Hohle), beide Flur 18, Gemarkung Friedewald, aufgehoben wer- den und die Flächen damit wieder dem Außenbereich zuzuordnen sind.

2 Veranlassung der Planung Die Fa. Adolf Roppel GmbH hat die Arbeiten im Bereich der planungs- und immissions- schutzrechtlich festgesetzten Erdlagerstätte bald abgeschlossen, die festgesetzten Höhen sind erreicht. Als Folgenutzung soll auf dem Gelände ein „Bike-Fun und Natur Dorado“ entstehen. D. h., das Gelände soll so modelliert und gestaltet werden, dass es für verschiedene Outdoor- Sportarten nutzbar ist. Die Modellierung und Nutzung sollen im Einklang mit der Natur erfol- gen, um diese entsprechend für Einzelpersonen und Gruppen erlebbar zu machen. Dabei sollen naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen aus den aktuellen Nutzungen und rechtlichen Verpflichtungen und spannende Aktionsräume das Gelände gliedern. Schwer- punkt wird die Nutzung für Mountainbikes sein, Mountainbikestrecken verschiedener Schwierigkeitsgrade von Anfängern bis zu fortgeschrittenen MTB-Fahrern. Eingebettet wer- den Beobachtungshütten und –plattformen, Kletterwände und Lehrpfade. Zielgruppe für das Projekt sind Einzelsportler, Naturliebhaber, Gruppen, Vereine, Schulen und Kindergärten. Das Projekt richtet sich an alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten und soll den aktiven Natur- und Sporttourismus in der Region ergänzen und fördern. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Um das Projekt umsetzen zu können, sind Modellierungsarbeiten im Gelände, das Anlegen von Trails und einzelne bauliche Anlagen erforderlich. Stellplätze, Informations- und Anmel- dungsgebäude sowie sanitäre Anlagen müssen mittelfristig zur Verfügung gestellt werden. Bei bisherigen Abstimmungsgesprächen mit Fachbehörden wurde in Aussicht gestellt, dass die Behörden im Rahmen einer erforderlichen Bauleitplanung dieses Vorhaben mittragen können. Voraussetzung ist die sachgerechte und abschließende Abarbeitung der fachgesetzli- chen Erfordernisse, die sich aus der bisherigen Nutzung und den rechtlichen Nutzungsaufla- gen ergeben. Darüber hinaus sind insbesondere die südlichen Bereiche in Bezug auf die be- reits entwickelte Wertigkeit für Natur und Landschaft zu untersuchen. Es sind ausreichend werthaltige und nachhaltige Maßnahmen auch außerhalb des Geltungsbereiches des Bebau- ungsplanes für die naturschutzrechtliche Kompensation zu entwickeln, die als FCS- bzw. CEF-Maßnahmen umzusetzen sind, um den Teilverlust des aktuellen Lebensraumes innerhalb des Geltungsbereiches ausgleichen zu können. Der ursprüngliche Einbezug des Flurstücks 114, Flur 18, Gemarkung Friedewald im Südwes- ten des Plangebietes wird im vorliegenden Entwurf nicht weiterverfolgt.

3 Rechtliche Grundlagen und Verfahren Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Friedewald wurde vom Regierungspräsidium Kassel genehmigt. Die Flächen innerhalb des Geltungsbereiches werden im rechtswirksamen Plan als gewerbliche Bauflächen, Flächen für Ablagerungen, Erd- und Holzzwischenlager, Flächen für die Landwirtschaft mit überlagernden Darstellungen für spezielle Nutzungen wie z.B. Sukzes- sions-, Gehölz- oder Biotopflächen oder Grünflächen Zweckbestimmung Tennisplatz oder Festplatz dargestellt (s.a. Plandarstellung). Die Darstellungen orientieren sich im Wesentli- chen an dem zu der Zeit erstellten Bebauungsplan „Auf’m Wolfstall“ (2. Änderung 2006). Im Regionalplan Nordhessen 2009 werden die Flächen im Wesentlichen als Industrie- und Gewebeflächen, Bestand und Vorbehaltsgebiete für die Landwirtschaft dargestellt. In der Stellungnahme zum Verfahren nach § 4 (1) BauGB (10/2016) beschreibt das Dez. Regional- planung des RP KS eine fehlerhafte Darstellung, da die Flächen schon lange nicht mehr land- wirtschaftlich genutzt werden. Eine Korrektur im Regionalplan erfolgt bei der nächsten Fort- schreibung. Im Südosten werden die Flächen als Vorranggebiete für die Landwirtschaft dar- gestellt. Die Darstellungen orientieren sich zum einem am Bestand und zum anderen an den festgelegten Rekultivierungszielen für die ehemaligen und ausgebeuteten Sandlagerstätten.

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Im Landschaftsrahmenplan Nordhessen 2000 werden die Flächen als Raumtyp mit mittlerer Vielfalt ohne weitere Konkretisierung dargestellt, die Entwicklungskarte trifft keine weiteren Aussagen. Naturschutz- oder wasserrechtliche Schutzgebiete sind innerhalb des Geltungsbereiches nicht vorhanden, südlich der Bundesstraße 62 grenzt das FFH-Gebiet Dreienberg, welches auch Be- standteil des Biosphärenreservates Rhön ist, nördlich der BAB 4 das FFH-Gebiet Seulings- wald, z.T. deckungsgleich mit dem NSG Seulingswald an. Die Flächen auf denen der Betrieb Roppel aktuell wirtschaftet, unterliegen immissionsschutz- rechtlichen Genehmigungen. Zum einen die gewerblichen Bauflächen für den Betrieb einer Recyclinganlage mit mobilem Brecher (43.3-HEF-53 621-17 001/Roppel vom 21.05.1999) und zum anderen die Flächen für Ver- und Entsorgungsanlagen als Holz- und Bodenlager- platz (32/HEF 100g 16.07 A 3214/Str vom 15.10.2007). Für diese Anlage wurde im April 2016 eine Betriebsstilllegung beantragt. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Friedewald hat die Aufstellung der 3. Änderung des Bebauungsplanes „Auf‘m Wolfstall“ am 24.02.2016 beschlossen. Parallel soll das Verfahren der 10. Änderung des Flächennutzungsplanes geführt werden, um die zukünftigen Nutzungen bauplanungsrechtlich vorzubereiten. Die Bauleitplanverfahren werden nach den Regelungen des BauGB i.d.F. der Veröffentli- chung vom 23.09.2004 zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 20.10.2015 (BGBl. I S. 1722) durchgeführt. Da die frühzeitige Beteiligung gem. § 4 (1) BauGB vor dem 16.05.2017 (§ 245 c des BauGB in der Fassung vom 03.11.2017) durchgeführt wurde, kann das Bauleitplanverfahren gem. den zuvor geltenden Bestimmungen durchgeführt werden. Das Verfahren wurde nach der Beteiligung gem. §§ 3 bzw. 4 (2) BauGB ausgesetzt, weil für den Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft Flächen zugeordnet werden, die bisher noch dem Bergrecht unterlegen haben. Die Entlassung der Flächen aus dem Bergrecht steht unmittelbar bevor und wird vor Abschluss des Bauleitplanverfahrens abgeschlossen sein, so dass von einer unmittelbaren Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen auszugehen ist.

4 Zweck und Ziele der Planung Ziel und Zweck des Bebauungsplanes ist es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Nachnutzung der Flächen für die Bodenlagerung im Bereich Wolfstall zu schaffen und paral- lel zum Antrag auf Betriebsstillegung der Bodenlagerfläche die erforderlichen Änderungen in der Modellierung und Nutzung der Flächen rechtlich abzusichern. Die Nutzung der benach- barten Flächen soll entsprechend angepasst bzw. bestätigt werden. Zur Realisierung von marktfähigen MTB-Parcours muss ein Höhenunterschied von mind. 40,0 m innerhalb des Gebietes entwickelt werden. D.h., im Zentrum des Gebiets muss der Boden von den bisher zulässigen 394 m üNN so modelliert werden, dass eine Startplattform in Größe von ca. 100 m² auf einem Niveau von ca. 410 m üNN entsteht. Die gesamten Flä- chen sollen im Anschluss angepflanzt bzw. der Sukzession überlassen werden, so dass sich der „Berg“ begrünt. Mit der Erhöhung auf 410 m üNN soll die Attraktivität der Strecke erhöht werden, so dass Fahrer angesprochen werden, die sonst überwiegend im freien Gelände un- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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terwegs sind. Damit sollen die Beeinträchtigungen auf anderen Flächen im Naturraum ver- mindert werden. Auf der Startplattform soll ein kleines Starthaus für zulässig erklärt werden und Sichtbeziehungen in die Umgebung möglich sein. Ein Übungsparcours soll über Rohbo- denwege und Geröllflächen so angelegt werden, dass er bergab und in weiten Bögen bergauf befahrbar ist. Die Bergab-Route soll verschiedene Varianten und Schwierigkeitsgrade aufwei- sen, so dass der Parcours von allen Alters- und Leistungsklassen befahrbar ist (Vorentwurf der Objektplanung s.a. Anhang III). Innerhalb der Flächen „Natur + Freizeit“ werden keine Flächen versiegelt werden, Überbauungen soll es nur in Form des Starthauses und kleiner Un- terstände sowie einer Fläche zum Einüben und Einfahren geben. Die Unterstände sollen dem zweiten Nutzungsspektrum, den Naturbeobachtungen dienen. D.h., es erfolgt nun eine vollständige Begrünung, die andererseits mit einer Beunruhigung durch die Freizeitnutzung einhergeht. Um die Auswirkungen auf die bisher begrünten und na- turnah entwickelten Flächen beurteilen zu können, wurde im Frühjahr/Sommer 2016 eine Be- standsaufnahme und eine artenschutzfachliche Prüfung durchgeführt (s.a. Anhang IV).

5 Festsetzungen und mittelbare Planinhalte

5.1 Art und Maß der baulichen Nutzung Die Festsetzungen der Art und des Maßes der baulichen Nutzung treten bei dem vorliegenden Bebauungsplan in den Hintergrund, weil die wesentlichen Nutzungen über die landschaftspla- nerischen Zulässigkeitsbeschreibungen geregelt werden. Art und Maß der baulichen Nutzung werden nur für die gewerblich zu nutzenden Flächen und festgesetzte Gebäude in Form des Tennis Clubhauses und der Grillhütte auf dem Sedanplatz relevant. Entsprechend der vorliegenden Genehmigungen und Festsetzungen des rechtskräfti- gen Bebauungsplanes werden im GE 1 Lagerplätze für inerte Erdmassen, inerten Bauschutt und Straßenaufbruch, der Betrieb einer mobilen Bauschutt-Recyclinganlage mit den dazuge- hörigen Betriebsgebäuden und Erschließungsanlagen zugelassen. Innerhalb des GE 1 werden abweichend von den bisherigen Festsetzungen des rechtkräftigen Bebauungsplanes eine definierte Grundfläche und die Höhe der Baulichen Anlagen festge- setzt. Die Lagerfläche darf die Gesamtfläche des GE einnehmen. Auf eine Höhenbeschränkung der gelagerten Schüttgüter wird aufgrund der guten Abschirmung der Fläche gegenüber der Um- gebung, der relativ geringen Größe der Fläche und der schwer nachvollziehbaren, auch weil dauernd wechselnden Höhen, verzichtet. Für das Clubhaus des Tennisplatzes (120 m², max. Firsthöhe 7,5 m) und die Grillhütte (30 m², max. Firsthöhe 5,0 m) bleibt das jeweilige Maß der baulichen Nutzung bestehen. Die Zulässigkeitsfestungen in den Grünflächen lassen kleinformatige Hütte bis 20 m² und ei- ner max. Firsthöhe von 4,50 m zu. Bezugspunkt für die Höhen ist der jeweilige Anschnitt des gewachsenen Bodens und die Firsthöhe der Gebäude. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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5.2 Bauweise und sonstige bauliche Nutzung der Grundstücke Für das Gewerbegebiet 1 wird eine offene Bauweise festgesetzt, für weitere bauliche Anlagen gibt es Zulässigkeitsfestsetzungen, so dass vereinzelt Einzelgebäude bzw. Unterstände errich- tet werden können. Nur für das GE 1 und das Tennisclubhaus werden separate Baufenster festgesetzt. Auch innerhalb der Grünflächen gibt es Zulässigkeitsfestsetzungen für bauliche Anlagen (Tennisplätze, Holzunterstände, Material- und Aufenthaltsgebäude/-container, die über Grö- ßen definiert sind. Die Standorte der baulichen Anlagen sind innerhalb der jeweilig definier- ten Fläche zulässig. Eine Einbindung in die Umgebung wird durch die vorhandenen Struktu- ren bzw. zukünftig zu beachtenden Festsetzungen gewährleistet. Aufgrund der technischen und gewerblichen Anlagen sind Einfriedungen von Teilflächen in- nerhalb des Gebietes erforderlich. Aufgrund der Lage im Außenbereich werden gestalterische Maßnahmen i.V. mit den Zaunanlagen festgesetzt. Die Erschließung der Grundstücke erfolgt über die festgesetzten Verkehrsflächen. Die Ver- kehrsflächen beziehen die angrenzende Landesstraße im Norden mit ein, weil in Abhängigkeit Projekt- und Verkehrsentwicklung der Ausbau eines Linksabbiegers planungsrechtlich abge- sichert sein muss. Innerhalb der jeweiligen Gebiete bzw. Grünflächen sind nicht versiegelte interne Verkehrsflächen und –wege gem. den Festsetzungen zulässig. Die Nutzung von Solaranlagen im Gebiet ist nur für Anlagen zulässig, die der Versorgung des Gebietes dienen.

5.3 Landschaftspflegerische Festsetzungen Die landschaftsplanerischen Festsetzungen dominieren im Plangebiet und hier finden auch die meisten Änderungen gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan statt. Die Nutzungen auf Einzelflächen soll sich ändern, wobei sich auch bei Flächen, die bestehen bleiben sollen, ge- ringfügige Änderungen bei den Flächenzuschnitten ergeben. Das Rekultivierungsziel ist nicht mehr ausschließlich auf den Naturschutz ausgerichtet, sondern soll auch die touristische Nut- zung einbeziehen. Die öffentliche Grünfläche des Sedanplatzes mit dem Lindenbestand bleibt als solche erhal- ten, die Nutzung als Biergarten wird zugelassen. Die privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung Tennisplatz werden ebenfalls erhalten. Die bisher als Flächen für Versorgungsanlagen bzw. Ablagerungen festgesetzten Flächen so- wie Teile der Flächen für Maßnahmen sollen nun als Grünflächen Zweckbestimmung „Natur + Freizeit“ festgesetzt werden. Die Flächen werden auch zukünftig mit Festsetzungen mit Maßnahmen zur Anpflanzung bzw. Bindungen für die Erhaltung und Unterhaltung überlagert. Die zuvor detailliert zeichnerisch festgesetzten Flächen für Maßnahmen, wie z.B. die Anlage von Staudenfluren oder Gewässerflächen werden nun mittels textlicher Festsetzungen gere- gelt, sollen aber in der Qualität fortgeführt werden. Alle Flächen nördlich des Wirtschaftsweges werden als Grünfläche 1 mit der Zweckbestim- mung „Natur + Freizeit“ festgesetzt. Auf diesen Flächen soll das „Bike-Fun und Natur Dora- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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do“ realisiert werden. Zur Veranschaulichung der Objektplanung ist diese dem Anhang III der Begründung zu entnehmen (Vorentwurf Velosolutions 08/2017). Die Anlage der MTB Routen ist von dem Gefälle abhängig. Genutzt werden jedoch nur die schmalen Trails, so dass Zwischenflächen verbleiben, die sich nutzbedingt mit Störungen aber nicht unmittelbaren Inanspruchnahmen entwickeln können. Aufgrund der Südexponierung können Geröll- und Rohbodenflächen angelegt werden. In den Gehölzflächen werden prozen- tual Fahrradtrails zugelassen. Im Einzelnen wird festgesetzt: a) Die Grünflächen (Grünfläche 1) sind in den bisher nicht begrünten Bereichen zu modellie- ren. Für die Modellierung wird im nördlichen zentralen Bereich eine maximale Höhe von 410 m üNN festgesetzt. Die Höhe darf auf einer Plateaufläche von 100 m² erreicht werden. Maß- stab für die Modellierung sind die aktuellen festgesetzten Bestandshöhen der begrünten Flä- chen. Die Modellierung hat entsprechend fach- und sachgerecht mit entsprechenden Bermen zu erfolgen. Die Höhe von 410 m üNN als Maximum wird benötigt, um eine ansprechende und wirtschaftlich nutzbare Mountainbikestrecke auszubauen. Es könnte eine max. Länge ei- nes Einzelparcours mit ca. 920 m und einem Höhenunterschied von bis zu 40,0 m ausgebaut werden. b) Die Flächen sind vollständig mit heimisch standortgerechten Bäumen, Sträuchern und au- tochthonen Ansaaten zu begrünen. Im Bereich der Böschungen sind Anpflanzungen und An- saaten vorzunehmen, in flacheren Bereichen sind die Flächen der Sukzession zu überlassen. c) Flächen, auf denen der Erhalt der Bepflanzung festgesetzt ist, sind von Modellierungen und späteren Nutzungen, auch Querungen von Wegen und Trails ausgeschlossen. d) Unter Beachtung der Festsetzung 2.7 (3) c) ist innerhalb der Grünflächen die Anlage von Wegen für die fußläufige und Nutzung mit dem Fahrrad (Bike und EBike) zulässig. Die Wege sind in ungebundenen Bauweisen mit natürlichen Materialien, untergeordnet auch mit natürli- chen Stein- oder Felsschüttungen zulässig. e) Die Errichtung von bis zu 4 Holzunterständen zum Aufenthalt und Schutz mit einer über- spannten Fläche von jeweils bis zu 20 m² sind zulässig. Die Firsthöhen, gemessen am talseiti- gen anstehenden Geländeschnitt dürfen 4,50 m nicht überschreiten. Die Unterstände dienen als Aufenthalts und - und Beobachtungpunkte im Naturraum und hängen mit dem Projekt der Umweltbildung zusammen. f) Die beanspruchte Fläche für Wege und Unterstände darf eine Größe von 20 % der Gesamt- grünfläche (50.635 m² x 20 % = 10.127 m²) nicht überschreiten. g) Die Nutzung von motorisierten Fahrzeugen ist unzulässig. Das Gebiet dient explizit mit Sport verbundenen Erholungszwecken und der Umweltbildung. Eine ggf. UVP-pflichtige An- lage von Motosportstrecken wird hier explizit ausgeschlossen. h) Innerhalb der Grünfläche sind in modellierten und verdichteten Bereichen vor Inbetrieb- nahme der Anlage 3 Amphibientümpel mit jeweils mind. 25 m² Wasserfläche anzulegen. Das unmittelbare Umfeld der Amphibientümpel ist im Abstand von bis zu 5,0 m von der Freizeit und Erholungsnutzung auszunehmen und dauerhaft zu unterhalten. Die aufkommenden Ge- hölze sind auf der Fläche alle 5 Jahre auf den Stock zu setzen. Durch die Maßnahmen sollen wasser- und wärmeliebende Arten gefördert und entsprechende Lebensräume entwickelt wer- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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den. Der Dauereinstau von Wasser ist nicht zwingend erforderlich, die Haltefähigkeit von längeren Zeiträumen insbesondere in der Laichphase sollte aber gegeben sein. Die Lebens- räume sind im Gesamtnetz mit den Wassersenken im nördlichen Bereich der Tiefen Hohle zu sehen. i) 1 ha der Grünfläche 1 ist als extensive Wiese offenzuhalten, dies entspricht den Festsetzun- gen zu den südöstlichen Flächen. Wird die Grünfläche 1 der Renaturierung zugeführt, so ist die Grünfläche 2 gem. § 9 (2) BauGB als Sukzessionsfläche bzw. 1 ha der Fläche als extensive Wiese offenzuhalten und an- zulegen und sich selbst zu überlassen. j) An südexponierten Stellen sind verteilt aus Altholz bzw. Gesteinsbrocken an 5 Positionen 3 bis 4 m³ große Haufwerke für wärmeliebende Tierarten mit einem Abstand von mind. 5,0 zu den MTB-Trails vor Inbetriebnahme der Anlage anzulegen und dauerhaft freigestellt zu un- terhalten. Die Vegetation südlich der Flächen ist min. alle 3 Jahre auf den Stock zu setzen, um die Besonnung zu gewährleisten. Die Maßnahmen sind im Vorgriff der weiteren örtlichen Eingriffe durchzuführen. k) Wird die Freizeit- und Erholungsnutzung nicht innerhalb von 2 Jahren nach Rechtskraft des Bebauungsplanes ausgeführt bzw. aufgegeben, so ist die Grünfläche 1 gem. den Anpflan- zungsfestsetzungen zu bepflanzen bzw. einzusäen, die Amphibienbiotope sind anzulegen und dauerhaft zu unterhalten und die Restflächen sind gem. § 9 (2) BauGB der Sukzession zu überlassen bzw. 1 ha der Fläche als extensive Wiese offenzuhalten. Die nördlich und südlich der Gewerbegebietsfläche 1 dicht bewachsen Wallanlagen sollen weiterhin als solche erhalten und entwickelt werden. Grünfläche 2: Die Nutzung der Grünfläche 2 steht in unmittelbaren Zusammenhang mit der Nutzung der Grünfläche 1. Wird in der Grünfläche 1 eine Anlage zur Sport- und Freizeitnut- zung angelegt, so ist auf Grünfläche 2 die Anlage von Schotterrasenflächen und das Abstellen von Material- und Aufenthaltsgebäuden/Containern auf einer Gesamtfläche von bis zu 1.000 m² zulässig. Ansonsten ist die Grünfläche 2 als Sukzessionsfläche anzulegen und sich selbst zu überlassen. Südlich der Grünfläche 2 sind die bisher als Anpflanzungs- und Sukzessionsfläche festgesetz- ten Flächen weiterhin der Sukzession zu überlassen, das Ziel der Schutzpflanzung wurde in weiteren Teilen erreicht. Grundsätzlich gilt, dass alle Anpflanzungen im Vorgriff der weiteren Eingriffsmaßnahmen, aber spätestens nach Fertigstellung der Bodenmodellierungen und mit Aufnahme der weiteren Nutzungen zu erfolgen haben. Die heimisch und standortgerechten Pflanzenarten der Festset- zungen sind zu verwenden, wobei autochthone Pflanzen und Saatgüter vorrangig zu verwen- den sind. Kleinflächige, anzusäende und nicht der Erosion unterliegende Bereiche können auch der Autosukzession überlassen werden. Die Anpflanzungen und Einsaaten sind zu un- terhalten und bei Abgang zu ersetzen. Auf eine Festsetzung der Tiefen Hohle innerhalb des Bebauungsplanes wird zukünftig ver- zichtet. Die Renaturierung der Tiefen Hohle (entfernen von Verrohrungen, entfernen von be- tonierten Flächen) erfolgt im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zur Verlagerung und Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Verbreiterung der BAB 44. Vor diesem Hintergrund sollen die Wald- und Wasserflächen den naturschutzrechtlichen Schutzbestimmungen vollumfänglich zugänglich sein und daher in den Außenbereich entlassen werden. Aus Gründen des Orts- und Landschaftsbildes sind Versorgungsleitungen unterirdisch zu ver- legen. Aufgrund der Lage des Gebietes im Außenbereich werden gestalterische Festsetzungen zur Dach- und Fassadengestaltung sowie zu Werbeanlagen getroffen.

5.3.1 Eingriffsregelung Nach § 15 BNatSchG sind unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft ausgleichspflich- tig. Dies gilt gemäß § 18 BNatSchG auch im Zusammenhang mit der Bauleitplanung. Grund- sätzlich sollen die Ausgleichsmaßnahmen unter Wahrung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung die quantitative und qualitative Kompensation gewährleisten. Grundlage der Eingriffsregelung ist der aktuelle rechtkräftige Planungsstand im Abgleich mit dem Biotopbestand bzw. der Ausprägung der Schutzgüter innerhalb des Plangebietes. Gegen- über den bisherigen Rechtsplanungen wurden noch nicht alle Biotope entwickelt, andere ha- ben sich weiterentwickelt, als dies vorgesehen war. Durch die aktuelle Bauleitplanung werden Eingriffe vorbereitet, die gemäß den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetztes auszu- gleichen sind. Zum Ausgleich für die neuerlichen Eingriffe in Natur und Landschaft werden innerhalb und außerhalb des Plangebietes Maßnahmen festgelegt. Weitere Ausführungen zur Bilanzierung der Eingriffe und des Ausgleichs sind den folgenden Kapiteln (s. Kap. 9.6) zu entnehmen.

5.4 Bauordnungsrechtliche und gestalterische Festsetzungen Zur gestalterischen Einpassung zur benachbarten Bebauung und Einfügung in das Orts- und Landschaftsbild, wurde die Zulässigkeit von Sattel- und geneigten Dächern bis 38° Neigung festgesetzt. Auf untergeordneten Zwischenbauten sind auch Flachdächer zugelassen. Auf- grund der isolierten Standorte in der freien Landschaft sind nur ziegelrote bzw. rotbraune Farbtöne zulässig. Die Anlage von Solarkollektoren auf dem Dach ist dabei ausdrücklich zu- gelassen, jedoch nur für die Versorgung notwendige Versorgung des Gebietes. Ebenfalls zur Einpassung in das Ortsbild werden Werbeanlagen nur an der Stätte der Leistung zugelassen und in Richtung der unmittelbar angrenzenden verkehrlichen Erschließungsanla- gen. Leuchtreklame und laufende Schriftbänder sind nicht zugelassen. Bei Werbeanlagen darf die Traufhöhe der Gebäude nicht überragt werden. Die weiteren Festsetzungen beziehen sich auf den Umgang mit dem Schutzgut Boden gem. BBodSchG und BBodSchV sowie die Gestaltung der nicht überbauten und nicht befestigten Grundstücksflächen. Die rechtlichen Vorgaben sind i.S. der Gesetzgebung zu beachten, die Grundstücksflächen sind entsprechend zu begrünen und gärtnerisch zu unterhalten. Die An- pflanzungen auf den Privatgrundstücken sind von den Grundstückseigentümern spätestens im darauffolgenden Jahr nach Durchführung der Baumaßnahme durchzuführen. Soweit wasser- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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rechtlich zulässig sind Stellplätze und Zufahrten auf den privaten Grundstücken mit wasser- durchlässigen Belägen herzustellen.

5.5 Erschließung

5.5.1 Verkehrserschließung An der Erschließung des Gebietes soll sich im Wesentlichen nichts ändern. Der gewerbliche Betrieb im Norden soll durch die nördliche Anbindung an die L 3069 angebunden sein, die Tennisplätze und der Bike-Park über die südliche Anbindung an die L 3069. Für den Bike- Park wird eine zentrale Stellplatzfläche auf den ehemals als landwirtschaftliche Fläche festge- setzten Flächen festgesetzt. Die Stellplatzflächen sind gem. der Stellplatzsatzung der Gemein- de Friedewald herzustellen und zu begrünen. Die Bestimmungen des § 23 HStrG sind in Be- zug auf Abstandflächen zu beachten. Der das Gebiet querende Wirtschaftsweg soll weiterhin als solches festgesetzt bleiben und wird der neben der Erschließung der Tennisplätze der internen Erschließung des Bike-Parks von Nordwesten her dienen. Für Nutzer die mit dem Auto anreisen, werden auf dem Flurstück 106 ca. 16 Pkw-Stellplätze errichtet. Die Zu-/Ausfahrt diesen Stellplätzen erfolgt über die L3069. Die Nutzung des Parks wird überwiegend am Wochenende stattfinden, es wird gehen von Einzelnutzern, bzw. kleineren Gruppen als Nutzer aus. Es wird mit 40-50 Besuchern pro Tag an den Wochenenden gerechnet. Das Einzugsgebiet wird auf einen Umkreis von ca. 50-60 km um Friedewald geschätzt. Auf der Basis der derzeitigen Planung kann der Bike-Park von bis zu 40 Personen gleichzeitig genutzt werden. Bei Gruppenveranstaltungen (z.B. Fahrtechnikschulungen) welche überwiegend an Wochen- enden stattfinden werden. Die planerisch vorgesehenen Flächen werden für die Erschließung des Bikeparks ausreichen, die weitere detaillierte Ausführungsplanung wird mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt und entsprechend nachfolgend weitere Genehmigungsunterlagen vorgelegt.

5.5.2 Ver- und Entsorgung Das Gebiet ist an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. In dem das Gebiet que- renden Wirtschafsweg verläuft eine Wasserleitung, über die auch der Brandschutz mit 800 l/s für die Dauer von 2 Stunden gewährleistet werden kann. Im Bereich des Hauses am Tennis- platz befindet sich ein Hydrant. Die Abwässer der Fa. Roppel und des Tennishauses werden aktuell über separate Klärgruben gesammelt und entsorgt. In beiden Bereichen findet eine eingeschränkte und nicht dauerhafte Nutzung statt. Im Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Betrieb der Freizeitflächen sind weiterreichende Konzepte zu erarbeiten. Aufgrund der nur temporären Nutzungen sind dezentrale Anlagen anzustreben und mit der jeweiligen Genehmigungsbehörde abzustimmen und in nachfolgenden Verfahren fachgesetzlichen Verfahren zu beantragen. Das Errichten von Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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dezentralen Entsorgungsanlagen ist grundsätzlich im Gebiet möglich und wird innerhalb des GE 1, der Parkplatzflächen, der Grünfläche „Sportplatz“ und der Grünfläche 2 zugelassen. Das Niederschlagswasser kann in weiten Teilen auf den vorhandenen Flächen versickert wer- den, auch bei den bestehenden und zulässigen Gebäuden ist eine diffuse Versickerung mög- lich. Für den Fall, dass auf den privaten Grundstücken Niederschlagswasser gesammelt wer- den soll, wären entsprechende Einleitungsanträge in die Vorfluter zu stellen. Die Stromversorgung ist über die vorhandenen Leitungen gegeben.

6 Flächenbilanz Die aus den Festsetzungen des Bebauungsplanes resultierende Flächenverteilung des gesam- ten Bebauungsplangebietes stellt sich wie folgt dar.

Flächenanteile m² BPL-Anteile GE - Gewerbegebiete 6.120 8,08 % GE 1 (Nord) 6.120 davon max. überbaubare Grundstücksfläche mit Hochbauten 600

600 m², Zulässigkeit Lagerplatz 100 % Verkehrsflächen 8.720 11,51 % Verkehrsflächen 4.700 Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung WW 2.500 Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung P 1.520 Grünflächen 60.315 79,63 % Sedanplatz 1.845 Fläche 1 49.970 Fläche 2, Tennisplatz 8.500 davon Flächen zum Erhalt 9.180 Wasserflächen 590 0,78 % Plangebiet Bebauungsplan 75.745 100 %

Geltungsbereich der Aufhebung (Tiefe Hohle) 9.120 Gesamt 84.865

7 Hinweise Denkmalschutz Sollten Bodendenkmäler gefunden werden, so ist dieser Fund entsprechend § 21 Denkmal- schutzgesetz unverzüglich dem Landesamt für Denkmalpflege, Ketzerbach 10, 35037 Mar- burg/Lahn, anzuzeigen. Diese Anzeige kann auch gegenüber der Gemeinde Friedewald oder der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg erfolgen. Hinweise auf Bodendenkmäler geben alte Steinsetzungen, Bodenfärbungen durch Holzzersetzungen, Scherben, Knochen oder Metallgegenstände. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Altlasten/Bodenschutz Sollten sich Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Hinweise, die einen Altlastenverdacht begründen können, ergeben, ist das Regierungspräsidium Kassel, Dezernat 31.2, , unverzüglich zu informieren. Im Plangebiet waren zum Zeitpunkt der Aufstellung der 2. Änderung des Bebauungsplanes zwei Ablagerungen bekannt (632.006.010.000.001 „Vor der tiefen Hohle“ und …002 „Auf’m Wolfstall“. Im Rahmen eines BImSchG-Verfahren der Fa. Roppel wurde das Plange- biet im Jahr 1998 erkundet. Hinweise auf einen Altlastenverdacht hatten sich seinerzeit nicht ergeben. Mit dem Bauantragsverfahren ist vor Inbetriebnahme der Anlage der Bodenschutzbehörde nachzuweisen, dass von den in Anspruch zunehmenden Bodenschichten keine Belastungen bzw. Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Mensch ausgehen. Es sind alle Oberflächen und oberen Bodenschichten entsprechend den Vorgaben der BBodSchV zu beproben, zu analysie- ren und deren Unbedenklichkeit nachzuweisen. Artenschutz gem. § 44 BNatSchG Vor Umsetzung von Baumaßnahmen ist mit Bezug auf § 44 (5) BNatSchG das Gebiet zu überprüfen, ob artenschutzrechtliche Verbotstatbestände ausgeschlossen werden können. Zum Zeitpunkt der Planaufstellung und unter Beachtung der vertraglich zu bindenden Ausgleich- maßnahmen, die z.T. vorlaufend auszuführen und im Bauantragsverfahren nachzuweisen sind, stehen der Umsetzung keine entsprechenden Tatbestände entgegen, wenn die Gehölzrodungen außerhalb der Brut- und Setzzeit erfolgen. Ausbau der Erschließungsanbindung an die L 3069, Abstandflächen Die Erschließungsanbindung ist gem. RAS K 1 bereits ausgebaut und im Rahmen einer Ver- waltungsvereinbarung mit der zuständigen Straßenverkehrsbehörde abgestimmt. Die Hinwei- se der Behörde beim Ausbau der Anbindung sind zu beachten. Im Zufahrtsbereich auf die L 3069 sind Vorkehrungen zur Reifensäuberung der Fahrzeuge zu treffen, so dass eine Ver- schmutzung der L 3069 vermieden wird. Im Zusammenhang hiermit ist der Ein- /Ausfahrtsbereich zur Landesstraße hin zu befestigen. Für Hochbauten, Aufschüttungen, Abgrabungen, Parkplatzflächen, Zaunanlagen und Werbe- anlagen an den Landesstraßen sind die Regelungen § 23 HStrG in Bezug auf die Einhaltung von Abständen zu beachten. Bergwerksfeld Der Geltungsbereich wird von einem auf Salze verliehenen Bergwerksfeld überdeckt. Baugrund Die Flächen innerhalb des Geltungsbereiches wurden als Sandgrube ausgebeutet und wurden im Anschluss mit Boden wieder verfüllt. Es wird darauf hingewiesen, dass im Vorfeld der Er- richtung von baulichen Anlagen ggf. besondere bauliche Sicherungs- bzw. Gründungsmaß- nahmen erforderlich werden können. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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In-Kraft-Treten Mit In-Kraft-Treten der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19, Gemarkung Friedewald, 'Auf'm Wolfstall' tritt die 2. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19 sowie alle vorlaufenden Bebauungspläne für die Flächen vollständig außer Kraft. Teile des Flurstücks 166 und das Flurstück 98/2, beide Flur 18, Gemarkung Friedewald, werden durch Aufhebung der Festset- zungen in den Außenbereich entlassen. Der Teilgeltungsbereich Flurstück 140/32, Flur 19, Gemarkung Friedewald, aus der 2. Ände- rung des Bebauungsplanes behält seine Gültigkeit. Die Flächen sind entsprechend der Festset- zungen herzustellen, die Anpflanzungen zu erneuern.

8 Bodenordnung Für die Umsetzung des Bebauungsplanes werden bodenordnende Maßnahmen erforderlich.

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9 Umweltbericht gemäß § 2a BauGB

9.1 Einleitung Die Gemeinde Friedewald unterstützt die Planung eines Betriebes, ehemalige Flächen des Rohstoffabbaus (Sand), die zwischenzeitlich auch anderen Nutzungen unterzogen waren, wei- ter zu entwickeln. Dabei geht es um Flächen östlich der Ortslage Friedewald, die sich südlich an große gewerblich genutzte Flächen anschließen und bisher auf Grund von immissions- schutzrechtlichen Genehmigungen als Flächen für Ablagerungen bzw. zu rekultivierende Flä- chen ausgewiesen waren. Die Flächen sollen zukünftig z.T. weiter als gewerbliche Bauflächen und z.T. als Flächen für die Natur- und Freizeitnutzung ausgewiesen werden. Überbauungen und Hochbauten sollen dabei nur sehr reduziert berücksichtigt werden, die Hauptnutzung soll neben der gewerblichen Nutzung die Anlage eines Natur und Erlebnis Dorados sein, wo die Nutzung als MTB- Parcours im Vordergrund steht. Um das Vorhaben planungsrechtlich vorzubereiten, ist die Änderung des Bebauungsplanes im Bereich der Flurstücke 107, 106, 217/106, 216/106, 216/105 – 212/105, 210/105, 209/105, 104 – 101, 98/2, 100/2, 112 – 192 Graben und die Wege 162/46 tlw., 166, 170, 172/2 tlw., 171/3, alle Flur 18, Gemarkung Friedewald, mit einer Flächengröße von insgesamt ca. 8,5 ha erforderlich. Zur Umsetzung der geplanten Vorhaben ist ein weiterführender Bebauungsplan inkl. Umweltbericht und Abarbeitung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung erforder- lich. Aufgrund eines bestehenden Bebauungsplanes und bestehender weiterführender Einzel- genehmigungen sind Rechtsgrundlagen zu beachten, die ggf. von den vor Ort vorzufindenden Nutzungen abweichen. Dabei ist zu beachten, dass die Festsetzungen der Wesentlichen Flurstücke im aktuellen Ver- fahren z.T. geändert werden und die Festsetzungen für Teile des Flurstücks 166 sowie für das gesamt Flurstück 98/2 (Tief Hohle), beide Flur 18, Gemarkung Friedewald, aufgehoben wer- den und die Flächen damit wieder dem Außenbereich zuzuordnen sind. Die Flächen sind von Verkehrs-, landwirtschaftlichen und Waldflächen umgeben.

9.2 Beschreibung der Schutzgüter im Einwirkungsbereich des Vorhabens Das Plangebiet gehört zum Naturraum 357 „Fulda-Werra-Bergland“ mit der Untereinheit 357.20 „Seulingswald“. Der Seulingswald wird überwiegend durch bewaldete, plateauförmi- ge, leicht zerriedelte Sandsteinhochflächen zwischen 250 m und 450 m üNN charakterisiert und zeigt ein relativ ausgeglichenes einförmiges Relief. Der Dreienberg im Gemeindegebiet, der nördlichste Berg der gesamten Rhön, steht isoliert auf einen Muschelkalksockel innerhalb einer ansonsten reliefarmen Landschaft. Nach Norden verjüngt sich die Soisberger Kuppen- rhön und schiebt sich in den Seulingswald bei Friedewald, westlich stößt sie an die Haune- Hochflächen. Das Landschaftsbild wird im Norden zweigeteilt zum einen durch die gewerblichen Sied- lungsflächen Friedewalds an der BAB 4 und zum anderen durch die südlichen Ausläufer des Seulingswaldes mit überwiegend dichten Wäldern verschiedenster Zusammensetzung ge- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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prägt. Im Süden des Plangebiets schließt sich das grünlandgeprägte Herfabach Tal mit dem landschaftsgliedernden Uferbewuchs an und südlich angrenzend der im Zentrum des Gemein- degebietes stehende bewaldete Dreienberg. Geologisch befinden sich im Planungsbereich Formationen des Mittleren Buntsandsteins, d.h. Sandstein z.T. mit Geröllen und Ton-Schluffstein. Das südliche Plangebiet, südlich der Tiefen Hohle, wird durch quartären Ton, Schluff oft mit Steinen, Geröllen und Sand, Lößlehm und Löß geprägt. Dort hatten sich überwiegend saure Braunerden entwickelt. Innerhalb des Plangebietes wurden die natürlich entstandenen Bodenhorizonte bis in eine Tie- fe von 5,0 abgegraben und durch überwiegend standortfremde Bodenanfüllungen ersetzt. Die Anfüllungen gehen i.d.R. über die ursprünglichen topographischen Verhältnisse hinaus. Durch Bodenumlagerungen und ständig neue Auflagerungen war eine Bodenentwicklung bis- her kaum möglich. Im Bodenviewer des HLNUG werden die Flächen innerhalb des Gel- tungsbereiches daher auch nicht weiter bewertet. Der Wasserhaushalt des Gebietes ist von den Bodenablagerungen und Umlagerungen, sowie von Verdichtungen in älteren Umlagerungsbereichen geprägt. Immer wieder entwickeln sich kleinteilige Wasserflächen. Eine größere Fläche eines wechselfeuchten Biotops besteht auf Flurstück 101, eine tiefe Senke, die auch durch Pflanzenarten wechselfeuchter Standorte cha- rakterisiert wird. Im Zentrum der Tiefen Hohle befindet sich ein Herfazufluss, der im dem schluchtartigen Gra- ben verläuft und beidseitig von Wald gesäumt ist. Z.T. weist der Bachlauf im Norden noch verrohrte Abschnitte auf, die jedoch im Zuge der naturschutzrechtlichen Kompensation des Autobahnbaus aufgenommen werden sollen. Dem Plangebiet wird eine mittlere Grundwasserergiebigkeit von 2 – 5 l/s pro Bohrung im Hauptwasserstockwerk attestiert. Die Verschmutzungsempfindlichkeit wird mit gering, schlecht durchlässige Grundwasserleiter angegeben. Klimatisch ist Friedewald noch atlantisch beeinflusst, die Jahresdurchschnittstemperatur be- trägt 8° C, die durchschnittliche Niederschlagsmenge 750 mm/Jahr. Das Lokalklima wird zum einen durch die vegetationsfreien Rohboden- und Ablagerungsflächen, zum anderen durch die bewaldete Tiefe Hohle geprägt. Während auf den Rohbodenflächen höhere Tages- temperaturen herrschen, entsteht auf den Vegetationsflächen Kaltluft, die über die Tiefe Hoh- le zum Herfa-bach und von dort der Topographie folgend abfließt. Als potentiell natürliche Vegetation wird im Landschaftsplan der Gemeinde Friedewald (2001) der Hainsimsen-Buchenwald beschrieben und entspricht damit der teilweise vorgefun- denen Waldbestandsstruktur in der Tiefen Hohle. Hauptbaumart ist die Rotbuche, eingemischt mit Traubeneiche. Eine Strauchschicht ist nur wenig ausgebildet, von Baumjungwuchs abge- sehen. Die Krautschicht wird u.a. durch Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides), Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Pillensegge (Carex pilulifera), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum) und Gabelzahnmoos (Dicranum heteromalla) ge- bildet. Auf den gestörten Bodenstandorten haben sich je nach angefüllten Substraten und weiteren Nutzungsarten verschiedenste Biotoptypen ausgebildet. Neben den immer noch dauerhaft ge- störten Flächen haben sich auf ca. 60 % der Flächen unterschiedliche Sukzessionsstadien ent- Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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wickelt, z.T. durch Autosukzession, z.T. durch gezielte Anpflanzungen und Ansaaten. Neben verkrauteten Grünlandflächen haben sich überwiegend Pioniergehölze wie Birken und Wei- den, Dörner und Haselnüsse entwickelt. Dicht strauchig bewachsene Flächen und Vorwald- stadien sind in Übergängen anzutreffen. Die enge Verzahnung dieser Lebensraumstrukturen führt zu einem kleinräumigen Lebens- raumstrukturmosaik, das einer Vielzahl von Tierarten einen Lebensraum bietet. Um die Aus- wirkungen auf die bisher begrünten und naturnah entwickelten Flächen beurteilen zu können, wurde im Frühjahr/Sommer 2016 eine Bestandsaufnahme und eine artenschutzfachliche Prü- fung durchgeführt (s.a. Anhang des Bebauungsplanes). Neben einer Vielzahl von z.T. besonders geschützten Vogelarten, auch mit ungünstigen Er- haltungszuständen, wurden im Plangebiet Zauneidechsen angetroffen. Das Vorkommen der Schlingnatter kann nicht ausgeschlossen werden. Amphibien konnten nicht nachgewiesen werden, aufgrund der temporären Gewässer ist der Lebensraum aber für Amphibien geeignet. Das Plangebiet dient Fledermäusen als Jagdgebiet. D.h., trotz der intensiven Nutzung der Flächen innerhalb des Plangebietes ist naturschutzfach- lich ein hohes Bestands- und Entwicklungspotential vorhanden, was es im Rahmen der Pla- nung zu beachten gilt. Bei einer Bewertung der Flächen sind zum einen die örtlich vorhandenen Biotope und Struk- turen auch vor dem Hintergrund des Artenschutzes zu beachten, zum anderen die rechtliche Einstufung der Flächen auf Grundlage der Rechtspläne bzw. Einzelgenehmigungen. Die Flächen spielen für die Erholung nur kleinteilig in Form der Tennisplätze eine Rolle, an- sonsten führt ein Wirtschaftsweg durch das Gebiet, welcher aber aufgrund vorhandener Pfade kaum genutzt wird. Als Kultur- und Sachgut kann im Plangebiet der Sedanplatz bezeichnet werden. Die öffentli- che Grünfläche liegt in der westlichen Spitze des Gebietes und soll als solche erhalten blei- ben. Der Platz wurde benannt von der Schlacht bei Sedan (13. bis zum 15. Mai 1940) durch den Kriegerverein Friedewald durch das Anpflanzen von Winterlinden (Tilia cordata) ange- legt und 1967 im Zuge der Dorfverschönerung durch die Freiwillige Feuerwehr wiederherge- richtet.

9.3 Beschreibung der umweltrelevanten Auswirkungen der Planung auf die Schutz- güter

9.3.1 Schutzgut Mensch Durch die Planung wird das Gebiet auf Teilflächen einer naturnahen Erholungsnutzung zuge- führt. Die gewerblichen Nutzungen bzw. Bodendeponieflächen gehen in Teilbereichen zu- rück. Insgesamt stehen aber größere naturnah gestaltete Flächen der Erholung zur Verfügung. Aufgrund weiterer Umlagerungen von Boden muss die Unbedenklichkeit der verwendeten Materialien vor Inbetriebnahme nochmals nachgewiesen werden. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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9.3.2 Schutzgut Boden- und Wasserhaushalt Durch die Umsetzung der Planung ergeben sich für die gewerblichen Nutzungen keine weite- ren Verdichtungs- und Versiegelungspotentiale, von daher ist nicht von weiteren Auswirkun- gen auf die anthropogen geschaffenen Bodenflächen auszugehen. Für den Wasserhaushalt er- geben sich dadurch auch keine Veränderungen. Aufgrund der Flächenausnutzung und der Umgebung besteht aber das Potential, Niederschlagswasser auf grundstückseigenen Flächen zu versickern. Für die Flächen der stillzulegenden Bodendeponie ergibt sich die Möglichkeit, dass wieder eine Bodenentwicklung mit entsprechendem Wasserhalt eingeleitet werden kann, weil kurz- fristige Störungen der eingelagerten Massen entfallen. Die inzwischen entwickelten und be- grünten Flächen sollen im überwiegenden unbelastet bleiben, wobei partiell Trails angelegt werden sollen. Hier würde auf Fahrspuren eine entsprechende Störung entstehen und wieder Rohbodenflächen entstehen. Die nordöstliche Böschung in Richtung tiefer Hohle ist in Teil- bereichen aufzunehmen und flacher auszuführen. Stillgewässer sollen in Form von Tümpel angelegt werden. Im Rahmen der Verfüllung waren die bodenschutzrechtlichen Gesetzmäßigkeiten wie z.B. - das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) - die Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV), - das Hessische Altlasten- und Bodenschutzgesetz (HAltBodSchG) sowie - die Richtlinie für die Verwertung von Bodenmaterial, Bauschutt und Straßenaufbruch in Tagebauen und im Rahmen sonstiger Abgrabungen v. 17.02.2014 („Verfüllrichtli- nie“) zu beachten. D.h., auch die Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht waren schon in der Rekultivierung zu beachten. Die eingelagerten Stoffe und die örtlich vorzufindenden Ver- hältnisse lassen daraus schließen, dass die wesentlichen Maßgaben beachtet wurden. Die Maßnahmen innerhalb des Plangebietes befassen sich überwiegend mit oberflächigen Modellierungen. Dennoch sind auch bei der folgenden Modellierung die Grundsätze des Bo- denschutzes zu beachten, um nachteilige Auswirkungen auf das Schutzgut Boden zu vermei- den. So sind übermäßige Verdichtungen, der sachgerechte Bodenaufbau, die Vermeidung von Wind- und Wassererosion zu beachten. In Vegetationsflächen ist eine entsprechender Boden- aufbau vorzunehmen. Als herzustellende durchwurzelbare Bodenschicht werden i.d.R. die oberen 2,0 m bezeichnet. Die Stärke der durchwurzelbaren Bodenschicht kann in Abhängigkeit der Ausgangsstruktur und der geplanten zukünftigen Entwicklung/Nutzung variieren. In Teilbereichen sind magere Böden bzw. steinige Oberflächen erwünscht, so dass auch die naturschutzfachlichen Differen- zierungen zu beachten sind. Die tiefer zu modellierenden Flächen sind lagenweise einzubauen und sachgerecht im Rah- men des Böschungsaufbaus zu verdichten, auf einen kapillaren Anschluss an den bestehenden Unterboden ist zu achten und entsprechende Korngrößen zu verwenden. Ein Gefälle zur Ent- wässerung der anzufüllenden Fläche ist aufgrund der Topographie automatisch gegeben. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Zur Oberflächengestaltung sind in den oberen mind. 1,0 m im Bereich der Wiesenentwick- lung und mind. 2,0 m im Bereich der Gehölzentwicklungen unverdichtet einzubauen. Auf der obersten Schicht von ca. 0,3 m kann die humose Substanz erhöht werden, wobei das Entwick- lungsziel keine fetten Wiesenstandorte sein sollen. D.h., in Abhängigkeit der vorhandenen, wenn auch nicht autarken Böden sind maximal Teilmengen anstehenden Mutterbodens bei- zumischen. Auch die obere durchwurzelbare Schicht ist mit dem mittleren Verfüllbereich sorgfältig zu verzahnen. Die durchwurzelbare Schicht ist nicht (!) zu verdichten. Im Rahmen des Einbaus sind die Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung in Bezug auf das Schutzgut Boden i.S. des Kap. 5.1 der Verfüllrichtlinie zu beachten. Bei größeren Erdbewegungen ist im Rahmen der nachfolgenden Genehmigungsverfahren eine bodenkundliche Baubegleitung einzusetzen.

Abbildung aus: „Rekultivierung von Tagebau und sonstigen Abgrabungsflächen - Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht“, HMULV März 2017

9.3.3 Schutzgut Klima/Luft Da durch die Planung in die bestehenden Vegetationsbestände nur geringfügig eingegriffen werden soll, keine Errichtung umfangreicher baulicher Anlagen vorbereitet wird und die vor- handenen Bodenlagerflächen in Größe von ca. 1 ha zu min. 80 % begrünt werden sollen, ist von einer positiven Wirkung auf das Lokal- und das Regionalklima auszugehen. Die lokale Flächenerwärmung wird in wesentlichen Teilen zurückgehen. Damit verbessert sich auch die Luftqualität in der näheren Umgebung, auch weil Stäube auf den Rohbodenflächen nicht mehr in der großen Form aufgewirbelt werden können. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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9.3.4 Schutzgut Arten und Biotope In der Gesamtbilanz werden die Biotopflächen durch die vollständige Rekultivierung selbst bei der Einrichtung freizeitorientierter Nutzungen vergrößert werden. I.V. mit den Nutzungen wird jedoch das Störungspotential vergrößert. Dabei sind die Störungen artenspezifisch zu be- trachten und wirken sich nicht grundsätzlich negativ auf das Gebiet aus. Da die im rechtskräf- tigen Bebauungsplan festgesetzten Maßnahmen für den Artenschutz nur in Teilen umgesetzt wurden bzw. durch die weitere Entwicklung wieder verändert wurden, sind neben Brutvögeln und der Zauneidechse keine gesicherten Aussagen zu Vorkommen zu treffen. Es konnten z.B. keine Schlingernattern und Amphibien nachgewiesen werden, die Flächen bieten aber von den Requisiten her das Potential für Vorkommen. Um die störungsempfindliche und avifaunistisch wertvollen Bestände und auch feuchte Be- reiche für Amphibien entsprechend zu schützen bzw. zu entwickeln, müssen entsprechende Ruhezonen im Rahmen der weiteren Konzeptentwicklung ausgewiesen und eingehalten wer- den. Die Bereiche sind im Rahmen der konkreten Objektplanung zu berücksichtigen. Dem Vorentwurf der Objekteplanung (Anhang III) wurden die Anmerkungen aus der Abstimmung vom 13.06.2018 zwischen dem Vorhabenträger der Gemeinde, den Naturschutzbehörden und dem NABU beigelegt. Im südlichen Bereich ist beispielsweise auf einen Trailausbau zu ver- zichten, um eine Ruhezone für gehölzbrütende Arten zu erreichen. Die Trails müssen in Teil- abschnitten größere Abstände untereinander aufweisen, um Ruhezonen Reptilien entwickeln zu können. Bei der Anlage der MTB-Trials sind vorhandene organische Materialien wie Boden oder Wurzeln verwendet werden sowie steinig/felsige Abschnitte angelegt werden, die wiederum die Biotopausstattung für angepasste Arten verbessern. Bei den Festsetzungen der artenschutzrechtlichen Maßnahmen ist zu beachten, dass sie vor weiteren Eingriffsmaßnahmen anzulegen sind, damit die Strukturen vor weiteren Störungen auf der Fläche angenommen werden können, um den Erhalt der Arten auf der Fläche zu si- chern, bzw. die Attraktivität für die Arten zu erhöhen. In Abhängigkeit des Zeitpunktes der Umsetzung sind die Angaben des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages in Anhang IV zu überprüfen. Große Areale des Untersuchungsgebietes, die ei- nen Brutvogelbestand nachwiesen, werden nicht Anspruch genommen. Die neu modellierte Fläche im Zentrum des Gebiets ist mit Hilfe von heimisch und standort- gerechten Anpflanzungen und Ansaaten zu begrünen. In der Gesamtentwicklung ist zu beach- ten, dass das kleinräumige Mosaik aus Grünland und Gehölzflächen verschiedener Entwick- lungsstadien erhalten bleibt und auch zukünftig fortentwickelt wird. Unter diesen Voraussetzungen und unter Beachtung von Vermeidungs- und Minimierungs- maßnahmen sind die Auswirkungen der Planung für das Schutzgut Arten und Biotope als ver- träglich zu beschreiben. Nachhaltige Beeinträchtigungen können vermieden werden. Für die betroffenen FFH-Anhang-IV-Arten und die europäischen Vogelarten muss die kontinuierliche ökologische Funktionalität der Fortpflanzungsstätten im räumlichen Kontext und unter Be- rücksichtigung von Vermeidungs- und CEF-Maßnahmen erhalten bleiben. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Da in der Summe auf der Fläche die artenschutzrechtlichen Maßnahmen reduziert werden, werden darüber hinaus umfassende Maßnahmen für Brutvögel, Amphibien und Reptilien westlich von Friedewald außerhalb des Geltungsbereiches umgesetzt. Die Beschreibung der artenspezifischen Maßnahmen ist Kap. 9.6 zu entnehmen. Die Bestimmungen des Artenschutzes sind unabhängig von dem Bauleitplanverfahren der Bebauungsplan-Änderung gemäß §§ 18 bzw. 44 ff. BNatSchG zu beachten.

9.3.5 Schutzgut Landschaftsbild Nach den bisherigen Genehmigungen war die maximale Höhe der Bodeneinlagerungen mit 394 m. üNN festgesetzt. Die Ränder der Bodenlagerfläche waren mit Gehölzen zu begrünen, damit die Böschungen keine Fernwirkungen entfalten. Im Rahmen der Planung soll die maximale Höhe der Bodeneinlagerungen auf 410 m üNN er- höht werden, was in der Summe einer deutlich größeren Projektionsfläche und Einsehbarkeit entspricht. Um andere Flächen in Natur und Landschaft zu schonen und die Fahrer von Trails an die Anlage zu binden, muss sie eine gewisse Attraktivität aufweisen, um angenommen zu werden. I.V. mit der Höhedifferenz, der Länge und der Ausstattung mit entsprechenden zu überfahrenden Elementen und Kurven, wird die Anlage für Nutzer interessant. Der Bikepark muss eine Ausstattung liefern, die in der Konzentration und Attraktivität im sonstigen Frei- raum nicht zu finden ist. Vor diesem Hintergrund ist auch die weitere Erhöhung der Anlage auf max. 410 m üNN notwendig. Die Erhöhung betrifft nur einen prozentual geringen Teil der Gesamtfläche. Die Auflagen der umfassenden Eingrünung bleiben bestehen, greifen im Rahmen der Planung jedoch umfassender, weil keine Möglichkeiten der Bodeneinlagerung und damit Veränderun- gen vor Ort mehr verbleiben. Bei Betrachtung der Horizontlinien ist aber bei den einsehbaren Hauptachsen von Norden und von Süden nicht mit erheblichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild zu rechnen, wenn die Auffüllungen umgehend begrünt werden und einen waldartigen Charakter entwickeln. Von Norden und Süden fallen die Sichtachsen auf bewaldete Hänge, d.h., die Horizontlinien wer- den nicht überschritten. Je näher der Betrachter an der Fläche steht desto ausgeprägter wird die Veränderung. Von Norden blickend, nördlich der L 3069 werden die Grünländer und Gehölzstrukturen auf Höhe der K 12, Vachaer Straße verdeckt werden.

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Von Süden blickend, vom Waldrand des Dreienberges, werden die Wälder nördlich des Ein- griffsgebietes verdeckt, die jedoch noch weiter aufsteigend sind.

Die Veränderung der Höhenlage wird aber auch von Südwesten und Südosten erkennbar sein. In der Detailplanung ist die Form der Ausgestaltung festzulegen und die Erhebung in der Größe zu definieren. Aktuell wird von einer maximal erhöhten Fläche von ca. 100 m² ausge- gangen. Das Landschaftsbild verändert sich gegenüber der historischen und gegenüber der jetzt recht- lich festgeschriebenen Situation und wird neu entwickelt.

Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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9.3.6 Kultur- und Sachgüter Der Sedanplatz soll in der bestehenden Form erhalten bleiben. Die südlich angrenzende Er- schließungsstraße kann ggf. ausgebaut werden, was jedoch keine Änderung in der Bauleitpla- nung darstellt. Die östlich angrenzende Fläche ist bisher durch einen Wall aus Mutterboden abgeschirmt und soll zukünftig als Stellplatzfläche entwickelt werden, der Verbleib des Walls soll über die Bauleitplanung nicht zwingend abgesichert werden. Ein Übergang durch eine Anpflanzung einer Hecke könnte den Platz optisch gliedern und den Sedansplatz beruhigen, wobei er auch schon jetzt beidseitig von Verkehrsfläche umgeben ist.

9.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes Bei Durchführung der Planung gemäß den Festsetzungen der Flächen innerhalb des Geltungs- bereiches können die Grundlagen für die Entwicklung eines Bike-Fun und Natur Dorados werden. Gleichzeitig wird die Rekultivierung stillgelegter Bodenlagerflächen definiert und landschaftsverträglich geregelt, auch wenn es durch die Freizeitnutzung zu Beunruhigungen im Gebiet kommen wird. Anderseits werden mit der Nutzung natürliche Entwicklungsstadien in Teilbereichen erhalten und ein Zuwachsen einzelner Flächen, was auch gehölzbrütenden negativ auf die Artenzusammensetzung im Gebiet auswirken würde, verhindert. Als wesentli- che Veränderung wäre die Neugestaltung des Landschaftsbildes zu nennen. Auch wenn der aktuelle Zustand optisch nicht automatisch dem rechtlichen Genehmigungszustand entspricht, so wäre doch von einer zügigen Eingrünung der Flächen auszugehen, da für die Fertigstellung der abschließenden Modellierung keine Anlieferungen und Umlagerungen von Boden mehr erfolgen sollen. Bei Nicht-Durchführung der Planungen wären die Flächen auf aktuellem Höhenniveau ein- zugrünen und zu rekultivieren. Außer den Pflegemaßnahmen entsprechend der immissions- schutzrechtlichen Genehmigungen bzw. des rechtskräftigen Bebauungsplanes würden die Flä- chen keiner weiteren außerordentlichen Freizeitnutzung und damit überwiegend der ungestör- ten natürlichen Entwicklung unterliegen. Damit können sich aber auch einzelne wertvolle Bi- otopstrukturen, die sich aufgrund der Nutzungen entwickelt haben, nachteilig bis hin zum Verlust von Kleinbiotopen entwickeln. Für die Flächen der Tiefen Hohle ergeben durch die Aufhebung des Geltungsbereiches keine wesentlichen Änderungen. Strukturverbessernde Maßnahmen wurden im Rahmen der Kom- pensation für die Autobahn erbracht. Der Bebauungsplan sah den Erhalt der Waldflächen vor. Diese sind nun dem Außenbereich zugeordnet und es sind keine weiteren Eingriffe über die ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Flächen hinaus zulässig.

9.5 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung sind durchzuführen, um Gefährdungen von Tierar- ten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie europäischen Vogelarten zu vermeiden oder zu mindern und um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände im Rahmen der Umsetzung des ge- planten Vorhabens auszuschließen: . Für Baustelleneinrichtungsflächen und Lagerplätze werden ausschließlich solche Berei- che oder Flächen herangezogen, die im Rahmen des Baus der Bikepark-Strecke ohnehin Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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überbaut oder in anderer Weise neugestaltet werden, also in jedem Fall eine Veränderung erfahren. Andere Flächen, die nicht Bestandteil des Eingriffsbereiches sind, sollten dafür nicht verwendet werden. . Als Zufahrt für den Wegebau dient das vorhandene Wegenetz. . Beim Einsatz der Maschinen und Fahrzeuge ist darauf zu achten, dass es auf der Baustel- le und den Zufahrten zu keinen Verunreinigungen von Böden durch Betriebsstoffe oder Schmiermittel infolge von Leckagen oder durch unsachgemäße Handhabung kommt. . In Bezug auf das Schutzgut Boden sind die bodeneingreifenden Maßnahmen bei entspre- chend trockener Witterung durchzuführen, um weitere Verdichtungen zu vermeiden. Darüber hinaus sind die auf Baustellen geltenden Sicherheitsbestimmungen und Auflagen zu beachten: . Bauzeitregelung: Zeitliche Beschränkung der Baufeldfreimachung, Rodung und vorberei- tende Maßnahmen: Rodungsarbeiten für die Reduktion von Gehölz- und Gebüschbestän- den innerhalb des Planungsraumes sind grundsätzlich außerhalb der Brutzeit der Vögel durchzuführen. Für den Zeitraum zwischen dem 1. März und 30. September sind keine Rodungen vorzunehmen. Der Bau der Strecke selbst (ohne Baufeldfreimachung) kann auch während der Brutzeit der Vögel erfolgen, da diese nur eine kurzzeitige Störung mit sich bringt, die sich aber keinesfalls auf den Erhaltungszustand der Population der möglicherweise betroffenen Ar- ten auswirkt. . Witterungsregelung: Bei Nässe, Schnee, starkem Wind und entsprechend widrigen Wet- terbedingungen darf die Strecke zum Schutz vor Erosionsschäden nicht befahren werden. . Nutzungszeitenregelung: Eine Nutzung ist in der Zeit von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 h vor Sonnenuntergang zulässig. Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF) . Zur Sicherung der ökologischen Funktionalität sind Ausweichquartiere für die Zau- neidechse durchzuführen. Die Maßnahmen sind im Vorgriff zu den sonstigen Eingriffs- maßnahmen durchzuführen. Dafür sind mind. 5 Altholzhaufen bzw. Gesteinshaufen an südexponierten Stellen in Größe von 3 bis 4 m³ anzulegen und dauerhaft zu erhalten. Die Flächen dürfen durch südlich angrenzend aufwachsende Vegetation nicht beeinflusst werden. Bei der Anlage ist ein Pufferstreifen von 5,0 m bis zum nächsten Trail einzuhal- ten. Maßnahmen zu Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes: . Ersatzpflanzung: Sollten für die Trails Lebensräume für europäische Vogelarten wie auch Fledermäuse zerstört werden (Rodung einzelner Gehölze), so sind diese Neuanpflanzun- gen entsprechender Arten und Umfänge vorzunehmen. Die Neuanpflanzung hat naturnah und standorttypisch unmittelbar nach Fertigstellung der Bikepark-Strecke zu erfolgen, um eine schnellstmögliche Regeneration der Vegetation zu ermöglichen. Wenn keine Ro- dungen vorgesehen sind, kann diese Maßnahme entfallen. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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. Verbleib des Totholzes: Sollte es zu Räumung von Totholz kommen, so sollte dies in unmittelbarer Nähe wieder abgelegt werden, um es als Nahrungsraum für streng ge- schützte Tierarten zu erhalten. Gefällte oder gerodete Gehölze können im Gebiet verlei- ben. Sonstige Maßnahmen . Schutz der Gehölzbestände während der Bauausführung: Zum Schutz vor Beschädigun- gen sind durch Maschineneinsatz gefährdete Bäume mit einer gegen den Stamm abge- polsterten, mindestens 2 m hohen Bohlenummantelung zu versehen, wenn sich diese in- nerhalb des Eingriffsbereiches befinden und erhalten werden sollen. Werden die Bäume gerodet, kann diese Maßnahme entfallen. Die Maßnahme kann entfallen, wenn kein Ma- schineneinsatz vorgesehen ist (s.a. DIN 18920). . Begrenzung der zu überbauenden Flächen.

9.6 Ausgleichsmaßnahmen Da innerhalb des Geltungsbereiches der Bebauungs- planänderung keine Flächen und Maßnahmen mehr zur Verfügung stehen, werden externe Maßnahmen erfor- derlich. Der Antragsteller des Bebauungsplanes hat weitere Flächen in der Gemarkung Friedewald ausge- beutet und mit Boden verfüllt. Auf den Flurstücken 21 und 26-29, Flur 26, Gemarkung Friedewald, Gemar- kungsbezeichnung Im Köhlerholz, mit einer Größe von ca. 2,1 ha sollen in Ergänzung bzw. Fortführung zu dem Rekultivierungsplan (Flurstücke 21 und 26) bzw. zum eingereichten Abschlussbetriebsplan (12/2019, Flurstücke 27, 28, 29) der Fa. Bamberger Naturstein- werk Hermann Graser GmbH für die Quarzsandstein- grube/-bruch „Im Köhlerholz“ Aufwertungen für be- sonders streng geschützte Arten durch die Anlage von permanenten und temporären Gewässer angelegt wer- den. Zur Rekultivierung der Flurstücke 21 und 26 ist vorzu- nehmen: Teilflächen sind der Entwicklung von Hoch- staudenfluren/Ruderalfluren (Ziel: Insektenbiotop) zu überlassen, andere der ungelenkten natürlichen Sukzes- sion, auf Teilflächen sind Initialpflanzungen von Feld- Verkleinerter Rekultivierungsplan gehölzen vorzunehmen, im Südwesten sind vorhandene Flurstücke 21 und 26 Laubgehölze zu erhalten. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Innerhalb des Quarzsandstein Tagebaus, der sich nach Süden und Osten noch weit über die genannten Flurstucke erstreckt, sind verschiedene wassergebundene Biotope vorhanden, in denen u.a. die streng geschützten Arten Kammmolch und Kreuzkröte (Gutachten 2011) anzu- treffen waren. Für diese Flächen wurde in Teilen einen Abschlussbetriebsplan eingereicht. Der Abschlussbetriebsplan (12/2019) sieht vor, dass die „in Anlehnung an RBP für die Flur- stücke 26 und 21 ist eine Initialpflanzung von Feldgehölzen auf dem Flurstück 27 sowie die Entwicklung von Hochstauden- und Ruderalfluren im südöstlichen Teil der Flurstücke 27 bis 29 vorgesehen.“ Zur Beurteilung der natur- und artenschutzrechtlichen Situation wurde über die gesamten ehemaligen und aktuellen Abbauflächen eine gutachterliche Erhebung vorgenommen (s.a. Anhang V: Sandsteintagebau Im Köhlerholz – Beurteilung Artenschutz und Rekultivierung, September 2020, erarbeitet durch agruplan GmbH, Karlsruhe im Auftrag der Bamberger Na- tursteinwerk Hermann Graser GmbH, Adolf Roppel GmbH, TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH. Die folgenden Ausführungen und Abbildungen sind überwiegend aus dem Gutachten zitiert (= Quellennachweis)

Blaue Linie ergänzt: Abgrenzung der zugeordneten Komp.-Flächen Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Blaue Linie ergänzt: weitere Fläche für die Anlage eines Gewässers Das Gutachten wertet die aktuellen Biotopstrukturen vorhandenen Arten (Brutvögel, Amphi- bien, Reptilien) aus (s.a. Abbildungen der Gewässer G 8 und G 9 im Anhang des Gutachtens). Diese Arten sind auch die Zielarten, die in Bezug auf die Kompensation für die Eingriffe „Auf’m Wolfstall zu beachten sind“. Das Gutachten führt im Weiteren Vorschläge zu weiteren Rekultivierungsmaßnahmen aus, da die ökologische Situation trotz der großen Anzahl von Gewässern dennoch für Amphibien zu verbessern ist, da einige Gewässer zu flach, zu trüb oder zu beschattet sind. Aufgrund der langen Laufzeit des aktuellen Bauleitplanverfahrens und der erfolgten Abstim- mungsgespräche, hatte die Fa. Roppel die Gewässer G 8 und G 9 über die Festlegungen der bergrechtlichen Pläne hinaus als vorlaufende Kompensation (CEF) für das Bauleitplanverfah- ren bereits angelegt. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Im Weiteren sind die Gewässer durch Vergrößerung und intensivere Abdichtung zu optimie- ren, so dass sie als Amphibienstandorte nachhaltig interessant werden. Auf Flurstück 21, Fläche Gewässer G 8, lagern überwiegend Bodenmassen mit gewissen Nährstoffanteilen, die eine Entwicklung des Gewässers 8 unattraktiv machen, da die Flächen zügig weiter verbuschen werden. Auf Flurstück 21 soll an dem Rekultivierungsziel der Suk- zession festgehalten werden. Die Flächen sind für die kartierten Brutvögel Goldammer und Bluthänfling interessant, in den Randbereichen befinden sich interessante Strukturen für Neuntöter und andere in Feldgehölzen brütende Arten. Die Flächen um das Gewässer 9 (Flur- stück 26, 27) stellen sich als steinige Rohbodenflächen dar. Das Gewässer ist außerhalb der Aktivitäts- und Fort- pflanzungszeit (Anfang November bis Mitte Februar) in der Größe zu ver- doppeln (mind. 50 m²), auf mind. 1,0 m Tiefe zu vertiefen und die Sohle durch Befahren mit schweren Maschi- nen abzudichten. Um das Gewässer ist eine umlaufend in Breite von 7,5 m die Vegetation mind. alle 3 Jahre zu beschneiden und auf den Stock zu set- zen. Abgeschnittene Substanz, insbe- sondere holzige Bestandteile, können am Rand der Fläche in Haufwerken abgelagert werden. Der umliegende organische Boden ist nicht auf die Flä- che aufzubringen und soweit zu ent- fernen, dass kein Eintrag aus den Haufwerken in das Gewässer stattfin- den kann. Die Maßnahme wird der Entwicklung der Artengruppe Amphibien und Reptilien zugeordnet, Durch die besonnte Lage und die steinigen Strukturen ist der Lebensraum für die im Gebiet vorhandene Zauneidechse interessant. Die Brombeere wird sich als Sukzessionsgehölz ein- stellen und den Lebensraum für die Zauneidechse durch leichte Beschattung optimieren. Am Böschungsfuß der südexponierten Böschung auf den Flurstücken 27, 28 und 29 ist eben- falls eine größere Wasserfläche bis 75 m² anzulegen (s.a. Abbildung Luftbild oben) und dau- erhaft zu erhalten. Im Umfeld der Fläche sind 10 kleine Gewässermulden à ca. 5 m² anzule- gen. Die Mulden sind in nähstoffarmen Bodenbereichen mit steinig durchsetztem Boden an- zulegen, die Sohle ist so zu verdichten, dass ein Dauereinstau zumindest mit niedrigem Was- serspiegel möglich ist. Die einzelnen Gewässer sind alle drei Jahre so zu bewirtschaften, dass in den Randbereichen Rohbodenflächen geschaffen werden können. Die umgebende Vegetation ist alle 3 Jahre im Umkreis von 5,0 m auf den Stock zu setzen. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Vor Durchführung der Maßnahme sind die Oberflächen des Gesamtfläche gem. dem rechts- kräftigen Rekultivierungsplan zu modellieren. Die Modellierung sollte so erfolgen, dass die zu schaffenden Gewässermulden mit dem anfallenden Oberflächenwasser versorgt werden können, wobei der Eintrag von Tonteilchen vermieden werden sollte. Die Umsetzung der Gewässerflächen wertet die Maßnahmen des Rekultivierungs- /Abschlussbetriebsplanes dahingehend auf, dass eine Wertsteigerung für besondere Biotope und streng geschützte Arten erfolgt. Die Maßnahme erweitert/ergänzt die Ziele des Rekulti- vierungsplanes im naturschutzfachlichen Sinne und dient allen Schutzgütern des BNatSchG. Die Umsetzung der Maßnahmen ist zeitgleich, spätestens ein Jahr nach Beginn der Maßnah- men innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes fertigzustellen. Die rechtliche Bindung der Maßnahmen erfolgt über einen städtebaulichen Vertrag zwischen der Gemeinde Friedewald und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Hersfeld-Rotenburg sowie zwischen Gemeinde und dem Vorhabenträger. In Verbindung mit den Maßnahmen im Gebiet und unter Beachtung der Maßnahmen der Vermeidung und Minimierung können die durch die Änderung des Bebauungsplanes zusätz- lich induzierten Eingriffe in Natur und Landschaft als ausgeglichen angesehen werden.

9.7 Darstellung der wichtigsten geprüften Alternativen Die Planung befasst sich mit der Fortentwicklung von Flächen, die sich aus der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen ergeben haben. Aus diesem Grund sind die Planungen standortge- bunden und können nicht auf andere Flächen übertragen werden. Die Anlage eines MTB- Parcours könnte einzeln an anderen Standorten geprüft und durchgeführt werden, würde aber in jedem Falle bisher weniger anthropogen belastete Flächen im Gemeindegebiet in Anspruch nehmen und somit die Auswirkungen auf die Schutzgüter des BNatSchG bzw. UVPG erhö- hen.

9.8 Zusammenfassung Gemäß den rechtlichen Vorgaben sind Bauleitpläne einer Umweltprüfung zu unterziehen. Ziel der Umweltprüfung ist es, frühzeitig umfassend und medienübergreifend die jeweiligen Um- weltfolgen des Plans zu prognostizieren und zu bewerten sowie in angemessener Weise bei der Formulierung der Planaussagen diese Umweltfolgen zu berücksichtigen. Der Umweltbericht dient dazu, die umweltschützenden Belange der Planung als Bestandteil des Abwägungsmaterials aufzubereiten. Er enthält eine Beschreibung und Bewertung zu den Umweltbelangen der Schutzgüter Boden, Wasserhaushalt, Klima und Luft, Arten und Bioto- pe, Landschaftsbild und –erleben, Mensch und Kultur- und Sachgüter. Des Weiteren sollen die Wechselwirkungen zwischen ihnen berücksichtigt werden. Mit der 10. Änderung und Erweiterung des Flächennutzungsplanes und der 3. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 19 der Gemeinde Friedewald werden die bisher rechtskräftigen Maß- nahmen zur Rekultivierung der ehemaligen Tagebauflächen fortgeschrieben. Bisher waren be- reits Teilflächen für die Rekultivierung über die Bauleitplanung geregelt, Teilflächen waren noch als Ablagerungsflächen dargestellt. Jetzt sollen alle Lagerflächen überplant werden, die gewerblichen Bauflächen sollen erhalten bleiben. Eine Veränderung stellt die nun angedachte Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Nutzung als Freizeitfläche dar, die innerhalb dieser Rekultivierungsflächen ausgeführt werden soll. Für die Nutzung als MTB-Park sind die bisher genehmigten Auffüllungen nochmal zu erhö- hen, um einen sportlich attraktiven Park zu entwickeln. Gegenüber dem Vorentwurf wurde die maximale Höhe der Flächen um 10,0 m auf 410 m üNN reduziert und eine MTB- Streckenplanung erarbeitet (s.a. Anhang). Die Entwicklung einer weiteren gewerblichen Fläche im Süden des Geltungsbereiches wird im Entwurf nicht weiterverfolgt. Die Flächen der Tiefen Hohle werden aus dem Geltungsbe- reich entlassen und die Festsetzungen aufgehoben. Im Rahmen der Entwicklungen sind artenschutzrechtliche Tatbestände zu berücksichtigen, z.T. vorgreifende Maßnahmen durchzuführen sowie Maßnahmen während der Umsetzung. Die Bauzeit ist im Zusammenhang mit dem Artenschutz eingeschränkt. Auch wenn es zu Beunruhigungen im Gebiete kommen wird, so ist die Planung in diesem Gebiet einer Planung auf alternativen Flächen vorzuziehen. Die Nutzung der Rekultivierungs- flächen führt nicht zwangsläufig zur Verschlechterung der Biotopqualitäten und zur Beein- trächtigung der Arten. Durch die Festlegung des Maßes der Nutzungen im Bebauungsplan und die entsprechende Berücksichtigung von Maßnahmen zum Ausgleich zur Vermeidung und Minimierung kann eine parallele Entwicklung von Flächen für Natur und Landschaft und der Freizeitnutzung auf den Flächen aus Sicht der Gemeinde befürwortet werden. Außerhalb des Geltungsbereiches werden artenschutzrechtliche Maßnahmen umgesetzt, die den Verlust der entfallenen Festsetzungen ausgleichen und aufgrund der zu entwickelnden Hochwertigkeit des Gesamtgebietes übertreffen können. Die Umsetzung der Planung ergänzt das touristische Angebot in der Gemeinde. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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10 Landschaftsplan zum Bebauungsplan

10.1 Vorbemerkungen

10.1.1 Zielsetzung und Aufgabe des Landschaftsplans zum Bebauungsplan Mit dem Landschaftsplan zum Bebauungsplan sollen die besonderen Anforderungen nach § 1 (5) BauGB im Rahmen der geplanten städtebaulichen Entwicklung auf der Basis der wei- terführenden Naturschutzgesetzgebung im Hinblick auf den Schutz und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen und die Entwicklung einer menschenwürdigen Umwelt unter- sucht und dargestellt werden. Der Landschaftsplan soll weiterhin die freiraumbezogenen Nut- zungsansprüche räumlich, funktional, ökologisch und gestalterisch ordnen. Die folgenden Ziele lassen sich dazu formulieren:  Berücksichtigung der natürlichen und landschaftlichen Gegebenheiten für die Erhal- tung wichtiger Landschaftselemente;  Funktionale Organisation geplanter Freiräume, Grünflächen und Grünelemente  Räumliche Organisation und Gliederung von Freiräumen als Beitrag zur Gestaltung des Landschaftsbildes;  Verbesserungen von Umweltbedingungen durch Schutzmaßnahmen und Pflanzungen gegen Lärm, Immissionen, Verkehr u.a.; Darüber hinaus sind die zu erwartenden Eingriffe in den Naturhaushalt durch die geplante Nutzung und (Bebauung) und deren notwendigen Voraussetzungen und Folgen zu beurteilen und Maßnahmen zu deren Minimierung oder zum Ausgleich zu formulieren, die so weit als möglich in die Festsetzungen des Bebauungsplanes übernommen werden sollen.

10.1.2 Planungsmethodik Die Landschaftsplanung wird ganz allgemein verstanden als Ermittlung und Bewertung von Landschaftsfunktionen sowie die Ableitung von erforderlichen Maßnahmen, die diese Funkti- onen sichern helfen. Für die Landschaftsplanung heißt das, dass sowohl der vorhandene Zu- stand als auch die durch eine geplante Bebauung bedingte Beeinträchtigung dieses Zustandes betrachtet und bewertet werden müssen. Aus dieser Überlagerung sind entsprechende Maß- nahmen zur Aufrechterhaltung der Landschaftsfunktionen abzuleiten. Methodisch wird dazu wie folgt vorgegangen:  zunächst wird der derzeitige Bestand beschrieben und bewertet;  Mängel und Konflikte, die sich aus dem derzeitigen Bestand und geplanten Verände- rungen ergeben, werden dargestellt; geplante Eingriffe beschrieben und bewertet;  Danach werden landschaftspflegerische und gestalterische Forderungen formuliert und das darauf basierende Planungskonzept aufgestellt;  Schließlich werden die konkreten Maßnahmen dargestellt und bewertet; Bestand und Planung werden einander gegenübergestellt und im Hinblick auf die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes beurteilt. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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Der Untersuchungsraum ist das Bebauungsplangebiet, in dem durch die Bauleitplanung Ein- griffe vorbereitet werden sowie die unmittelbar angrenzenden Flächen. Ziel des Landschafts- plans zum Bebauungsplan ist es, die Ergebnisse planungsrechtlich im Bebauungsplan abzusi- chern.

10.2 Landschaftsbeschreibung und –bewertung Hinsichtlich der Beschreibung und Bewertung der Schutzgüter des Naturschutzrechts wird an dieser Stelle auf das Kapitel 8.2 Beschreibung der Schutzgüter im Einwirkungsbereich der Planung im Umweltbericht verwiesen.

10.3 Beschreibung der Entwicklungsziele für Natur und Landschaft im Plangebiet Nach den Jahren der Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe und der Zwischennutzung als Erd- lager ist als wesentliches Entwicklungsziel die Rekultivierung der Flächen, die Eingliederung in das Landschaftsbild und in den Biotopverbund zu benennen. Dabei ist die Höhenentwick- lung des Erdlagers zu begrenzen, organisch zu gestalten und durch heimische standortgerech- te Anpflanzungen zu gestalten. Die verbleibenden gewerblichen Anlagen und Freizeitnutzungen sind entsprechend zu integ- rieren, i.S. einer Landschaftsbildgestaltung abzuschirmen. Die Freizeitnutzungen sollen sich unter Beachtung der angrenzenden z.T. hochwertigen natur- räumlichen Strukturen in das Gebiet einfügen und parallel entwickeln. Die Ziele sollen durch die textlichen und zeichnerischen Festsetzungen des Bebauungsplanes berücksichtigt weitestgehend erreicht werden.

10.4 Eingriff-/Ausgleichsregelung

10.4.1 Beschreibung der Auswirkungen der geplanten Eingriffe auf die natürlichen Schutzgüter des BNatSchG

10.4.2 Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen In Bezug auf die Beschreibung der Auswirkungen und die Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen wird auf die Kapitel 9.3 und 9.5 des Umweltberichtes verwiesen. Gemeinde Friedewald Ing.-Büro Christoph Henke

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10.5 Bilanzierung der Eingriffe und des Ausgleiches Grundlage für eine flächenmäßige Erfassung sollen die Ausführungen der 2. Änderung des Bebauungsplanes sein:

Nr. Bezeichnung Nutzung vorher Nutzung nachher Größe* in m² Auf- /Abwertung in der aktuellen Planung 1 Fa. Roppel Fläche für Holzlager Grünfläche Freizeit mit 632 Aufwertung Maßnahmen für N + L 2 Fa. Roppel Erdbörse Grünfläche Freizeit mit 4.940 Aufwertung Maßnahmen für N + L 3 Fa. Roppel Stillgelegte Erdbörse Grünfläche Freizeit mit 11.208 Aufwertung Maßnahmen für N + L 4 Fa. Roppel Gewerbegebiet Gewerbegebiet 5.671/6.120 Abwertung da vergrößert 5 Verkehrsfläche Verkehr Verkehr 2.096 keine Veränder. Landesstr. Vergrößerung Abwertung um 2.604 6 Verkehr WW Verkehr Verkehr 3.597 keine Veränder. 7 Staudenflur Fläche für Maßnah- Grünfläche textl. Antei- 5.912/500 Abwertung um Teiche men le 8 Gepl. Ext. Fläche für Maßnah- Grünfläche textl. Antei- 12.030/10.000 Abwertung Wiese men le 9 Roppel: Fläche Fläche zum Anpflan- Grünfläche textl. Antei- 14.105/Anteile keine Veränder. zum Anpfl. zen le s.a. Fläche 1-3 10 Roppel: Fläche Flächen zum Erhalt Grünfläche textl. Antei- 1.679/7.375 Aufwertung zum Erhalt le 11 3 Tümpel Wasserfläche 3 x 25 m² textl. 855/75 Abwertung 12 Bachlauf Bachlauf Bachlauf 588/590 keine Veränder. 13 Sedanplatz Öffl. Grünfläche Öffl. Grünfläche 945/950 keine Veränder. Vergrößerung Aufwertung um 895 14 Tennisplatz Priv. Grünfläche Priv. Grünfläche 4.516/4.700 keine Veränder. 15 Tennisplatz Flächen zum Anpfl. Flächen zum Anpfl. 858/215 keine Veränder. Flächen zum Erhalt 0/420 16 östl. Tennis- Sukzession Grünfläche 2 Freizeit 1.160 Abwertung platz. Sukzession Erhalt Anpflanzung 997 keine Veränder. 17 Verkehr Ten- Verkehr Verkehr 1.096 keine Veränder. nis 18 19 LW Landwirtschaft Verkehrsfläche Park- 2.472/2.492 Abwertung platz

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* Die Flächen und Größen sind im aktuellen Bebauungsplan nicht 1:1 gegenüberzustellen, daher kann auch keine abschließende Summe der Gesamtflächen zur Verdeutlichung des Sachverhaltes beitragen. Es ist im Wesentlichen festzustellen, dass: . die Flächen 1 – 3 in Summe 16.780 m² erheblich aufgewertet werden, da die Erdlagerstät- ten begrünt werden; . die Flächen 7, 8, 12, 17 und 19 in Summe 22.429 m² in Teilen bzw. vollständig abgewer- tet werden, da sie beunruhigt bzw. vollständig in Anspruch genommen werden. Teile der Flächen wurden explizit als Kompensationsflächen festgesetzt. Bei der Gegenüberstellung rechtkräftiger externer Kompensationsmaßnahmen lässt sich fest- stellen, dass auf Flurstück 140/32 Flur 19, Gemarkung Friedewald eine Kompensationsmaß- nahme umgesetzt wurde, die anderweitig nicht zu realisierende Maßnahmen ersetzt hat. Die Fläche behält in der Änderung die Rechtskräftigkeit. Gem. Festsetzungen des rechtskräftigen BPL sind die Anpflanzungen z.T. zu erneuern und dauerhaft zu sichern. Bisher nicht umgesetzt wurde intern die Entrohrung oberhalb der Tiefen Hohle. Die Maß- nahme ist zwischenzeitlich den Eingriffen der Autobahn zugeordnet und planfestgestellt wor- den und ist somit dem Bebauungsplan nicht mehr zugänglich.

10.6 Vorgesehene Kompensation Auf den Flurstücken 21 und 26-29, Flur 26, Gemarkung Friedewald, Gemarkungsbezeich- nung Im Köhlerholz, mit einer Größe von ca. 2,1 ha sollen in Ergänzung bzw. Fortführung zu dem eingereichten Abschlussbetriebsplan (12/2019) der Fa. Bamberger Natursteinwerk Her- mann Graser GmbH für die Quarzsandsteingrube/-bruch „Im Köhlerholz“ Aufwertungen für besonders streng geschützte Arten durch die Anlage von permanenten und temporären Ge- wässer angelegt werden. Die Details der Maßnahmen sind dem Kap. 9.6 des Umweltberichtes zu entnehmen. Die Durchführung der Maßnahmen ist vertraglich zwischen der Gemeinde Friedewald und der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg und zwischen der Gemeinde Friedewald und der Adolf Roppel GmbH abzusichern. In Verbindung mit den Maßnahmen im Gebiet und unter Beachtung der Maßnahmen der Vermeidung und Minimierung können die durch die Änderung des Bebauungsplanes zusätz- lich induzierten Eingriffe in Natur und Landschaft als ausgeglichen angesehen werden.

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Anhang I Pflanzliste und Hinweise für die Begrünung des Plangebietes Als Arten kommen heimische Bäume, Wildgehölze und Obstbäume in Frage. Bäume I. Ordnung (Großbäume; Pflanzgröße Hochstämme StU mind. 12-14, 3 xv, Abstän- den von maximal 20 m untereinander) Spitzahorn Acer platanoides Bergahorn Acer pseudoplatanus Stieleiche Quercus robur Traubeneiche Quercus petraea Winter-Linde Tilia cordata

Kleinbäume/Sträucher (Pflanzgröße: Heister 100-150, 2 xv, alle max. 10 m ein Baum) Eberesche Sorbus aucuparia Feldahorn Acer campestre Hainbuche Carpinus betulus Vogelkirsche Prunus avium Weißdorn Crataegus monogyna sowie alle vorzugsweise alten Obstbaumsorten als Hochstämme (StU mind. 10-12)

Sträucher (Pflanzgröße 60-100, 2 xv, 1 Strauch pro 2,25 m², Pflanzabstand 1,5 x 1,5 m) Roter Hartriegel Cornus sanguinea Gem. Schneeball Viburnum opulus Haselnuß Corylus avellana Holunder Sambucus nigra Schlehe Prunus spinosa

Kletterpflanzen (K = Kletterhilfe notwendig) Blauregen Wisteria sinensis (K) Efeu Hedera helix Immergr. Geißbl. Lonicera henry (K) Hopfen Humulus lupulus (K) Kletter-Hortensie Hydrangea petiolaris Kletterwein (K) Parthenocissus tricuspidata Knöterich Polygonum aubertii (K) Pfeifenwinde Aristolochia macrophy. (K) Waldgeißblatt Lonicera periclym. (K) Waldrebe Clematis montana rub. (K) Wilder Wein Parthenocissus quinquefolia

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Anhang II Auszug Planzeichung rechtkräftiger Bebauungsplan 2006

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Anhang III Bikepark Friedewald Parkplanung – Vorentwurf 08/2017 Vectorworks Educational Version

http://www.bike-magazin.de/uploads/tx_saltnews/1b/1bcc888061fb44b179eba7726c14a86c24532a1f.jpeg Legende CC/Enduro Bergauf einfach

E-Bike Bergauf einfach E-Bike Bergauf mittel

E-Bike Bergauf schwer

Flowline Bergab einfach

CC/Enduro Bergab einfach-mittel

CC/Enduro Bergab mittel

CC/Enduro Bergab mittel-schwer 4

6 Sprungbereich einfach-mittel 7 4 Fahrtechnikbereich einfach Start 17 9 11 415 üNN 4 1 9 Pumptrack 8 9 Start-/Zielbereich

15 (Schutz-) Hütte/Unterstand

9 Amphibientümpel; 15m² Wasserfläche, 5m Schutzstreifen

2 Verbindungswege 16 10 14 Aufenthaltsbereich/Gastronomie/Verleih/Lager

5 Verkehrsfläche/ Wirtschaftsweg 9 Straßenverkehrsfläche

2 4 Parkfläche 3 8 11 Bearbeitungsgrenze 9 1 12 8 12 Flächenverbrauch Strecken- und Anlagenelemente

Nr. Länge Ø-Breite Ø-Gefälle Fläche 3 13 CC Bergauf einfach 1 407 m 1,5 m 7 % 611 m² 1 2 75 m 1,5 m 8 % 113 m² 3 105 m 1,5 m 7 % 158 m²

E-Bike Bergauf 4 473 m 1,5 m 7 % 710 m² 5 79 m 1 m 2 % 79 m² 6 26 m 0,6 m 21 % 16 m² 7 39 m 0,6 m 10 % 24 m² 1 Flowline 8 920 m 2 m 5 % 1.840 m²

CC/Enduro Bergab 9 557 m 1 m 8 % 557 m² 19 10 131 m 0,6m 8 % 79 m² 9 4 11 261 m 1-1,5 m 7 % 3407 m² % 8 17 Ziel 12 133 m 0,6 m 9 % 80 m² 370 üNN 13 56 m 0,6 m 11 % 34 m² 20 Sprungbereich 14 65 m 7 m 6 % 455 m²

19 Fahrtechnikbereich 15 112 m 1 m 0 % 440 m²

Pumptrack 16 65 m 2 m 0 % 470 m² 18 Start/Ziel -bereich 17 10 m 10 m 0 % 200 m²

Verbindungswege 18 100 m 3 m 2 % 300 m² 19 240 m 3 m 7 % 720 m² P 20 70 m 2 m 0 % 140 m²

Flächenverbrauch gesamt 7.366 m²

N

0 10 20 30 40 50 60 m

Titel: Bikepark Friedewald, 'Auf´m Wolfstall' Erstellt von: Genehmigt von: Maßstab: Müller, Felix M 1:600 Dokumentart: Dokumentname: Vorentwurf 170822_Friedewald_Vorentwurf Ausgabedatum: Format: 22.08.2017 A 1 Diese Zeichnung ist Eigentum der Firma Schneestern GmbH & Co. KG und darf ohne deren Zustimmung weder vervielfacht oder kopiert, noch Dritten Singletrek s.r.o http://www.bike-magazin.de/uploads/tx_saltnews/96/96172c211bb290f285631e2b961146973eff0a4c..jpg http://www.reiseaktuell.at/fileadmin/_processed_/csm_Saalbach_Wurzel_Trail_b154aaa831.jpg https://cdn.focus-bikes.com/pub/media/bikes/mountain/Raven/focus-raven-4.jpg zugänglich gemacht werden. Vectorworks Educational Version