Vor 25 Jahren: Bürgerinitiative „Rettet Den Seulingswald“
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Riesige Dieselöl-Verseuchung am men. Durch eine Metzenkreuz Untersuchung ist Der BI-Vorstand entdeckte am 1.3.1992 eindeutig und eine riesige Dieselöl-Verseuchung am zweifelsfrei zu Metzenkreuz: Nachdem die Feuerwehr- klären, ob eine Be- leitstelle informiert worden war, löste die einträchtigung des Umweltpolizei Ölalarm aus. Auf einer Bodens vorliegt.“ Fläche von 200 Quadratmetern musste – Der Hessische Mi- unter den Augen des BI-Vorstandes – das nisterpräsident verseuchte Material ausgebaggert und Hans Eichel, die entsorgt werden. Der BI-Vorstand ver- Minister Joschka handelte mit dem neuen US-Komman- Fischer und Jörg deur Rios. Dieser ver sprach Besserung Jordan sowie und sagte zu, dass der BI-Vorstand zu den Landrat Alfred regelmäßig stattfindenden Manö ver - Holzhauer antwor- ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE, VOLKS- UND HEIMATKUNDE besprechungen mit Landrat, Bürgermei s- teten persönlich tern und Forstamt eingeladen und über und konstruktiv, die ameri kanischen Vorhaben informiert besonders bezüg - Nummer 5 Mai 2014 Band 53 wird. Diese Zusage wurde tatsächlich lich der bereits eingelöst. durch uns festge- Firma Kraushaar und der BI-Vorstand setzen den Mahn- und Ge- Auf Bitten des Bundesgrenzschutzes stellten Altlasten, denkstein; links Hermann Cornelius. (BGS) in Bad Hersfeld unterrichtete der und bedankten BI-Vorsitzende Karlheinz Otto Polizei- sich für die konkreten Hin weise der BI. Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- Anwärter im Rahmen der Politischen Bil- Das Land Hessen sagte zu, den Wald erst wald“ e. V. für ihre intensive und konse - Vor 25 Jahren: Bürgerinitiative dung über die Arbeitsweise der hiesigen dann zurückzunehmen, wenn keine quen te Ar beit, die verhindert hat, dass Bürgerinitiative. – Am 14.4. traf sich die Altlas ten mehr vorhanden sind. – Am die amerikanischen Streitkräfte ihre BI „Rettet den Seulingswald“ mit der BI 28.2.1994 besich tigte eine Kommission Truppenübungs platz-Pläne verwirklichen „Rettet den Seulingswald“ „Rettet unsere Rhön“ und der BI „Viern- unter Federführung des Wasser - konn ten – mit der erfreulichen Konse- heimer Panzerwald“, um das erste Hessi- wirtschafts amtes Fulda „rele vante Ver - quenz, dass die Bundeswehr nicht in den Der erfolgreiche Kampf gegen die militärische Zerstörung des Waldes sche Ökologische Konversionsforum vor- dachts flächen“ bezüglich Verseuchung im Seulingswald „nachgerückt“ ist. zu bereiten. Dabei ging es um Rück- Seulingswald, sah aber nach der Sanie - Die BI hatte ihre Ziele erreicht, dank zahl- führungskonzepte für nicht mehr mi- rung am Metzenkreuz und der Bergung ei- reicher Unterstützer, Einzelpersonen und Von Hermann Cornelius, Bad Hersfeld und Karlheinz Otto, Kathus litärisch genutzte Liegen schaften, die Sa- nes im Wasserschutz gebiet versunke nen Gruppen. Die Arbeit des BI-Vorstan des nierung belasteter Flächen und geschä- Panzers keinen weiteren Handlungsbe- ging aber weiter, denn das Restvermögen digter Grundwasservorkommen sowie zi- darf: „...keine weiteren technischen Ge- der BI sollte satzungsgemäß aus schließ lich Kathus die Bevölkerung per Leserbrief vile Nutzungsmöglichkeiten zum Wohle fahren erforschungs maßnahmen erforder- in Natur projekte investiert werden. Von Der Seulingswald wird Standort - auf die geheimnisvollen Aktivitäten auf- aller Bürger. Im Dezember 1992 gab die lich“. den zahlreichen Vorschlägen konnte man übungsplatz der US-Army merksam machen, was der damalige Chef - BI die „Seulingswald-Nachrichten“ Nr. Endlich, am 1.10. 1994, kündigte die Bun- einige verwirk lichen: Anbringung von 30 redakteur der Hersfelder Zeitung verhin- 10 in einer Auflage von 8.000 Exemplaren desrepublik Deutschland an, das Pan- Nisthilfen für Vögel und Insekten im Seu- Im Frühjahr 1945 wurde Hersfeld Garni- derte. Ersatzweise sandte Otto vierzig mit je 6 Seiten heraus! zerübungs ge lände an das Land Hessen lingswald (betreut durch den NABU) – son der amerikanischen Besatzungstrup- Briefe an Organisationen und Persönlich- 300 Gruppen und Einzelpersonen hatten zurückgeben zu wollen. Fast sechs Jahre Pflanzung von 7 Rotdornbäumen am pen, die den 1.700 Hektar großen westli- keiten des öffentlichen Lebens und brach- sich beim Hessischen Rundfunk um den harter Arbeit trugen Früchte: Das Ziel der Fußweg zwischen Solztalstraße und Unte- chen Teil des Seulingswaldes als Standort - te damit eine Lawine ins Rollen. Nachdem hr-Umweltschutz-Preis „Global denken – BI, die Entmilitarisierung des Seulings- re Dorngartenstraße in Kathus. Das neue übungsplatz (StÜPl) für ihre Panzer be- er auch die Kathuser Wanderer und Bür- Wir handeln“ beworben: Die BI „Rettet waldes, war er reicht. Ohne den konse- Schild „Seulingswald-Weg“ wurde durch schlag nahmten. Da nicht andauernd ger informiert hatte, trafen sich am den Seulingswald“ und die ARGE „Wal- quenten massiven Widerstand der BI ge- Bürgermeister Boehmer enthüllt. – Pflan- geübt wurde und das Betreten unseres 12.2.1989 über einhundert Bürger/innen tersberg“ erhielten am 1.9.1992 den mit gen den Ausbau zum Truppen übungsplatz zung von 80 standortgerechten Wildgehöl- Waldes später nicht mehr strikt verboten an der Kreismülldeponie mitten im Pan- 1.000 DM dotierten 3. Preis – vorwiegend – schon vor der Grenz öffnung – wäre heu- zen an den Ufern des Meckbachs und ei- war, sondern „auf eigene Gefahr“ gesche- zer übungsgelände und forderten, dass ein Verdienst des Zweiten Vorsitzenden te wahrscheinlich die Bundeswehr im nes Feldahorns am Ortseingang von hen konnte, nahmen die Bewohner von kein einziger Baum für militärische Hermann Cornelius. Seulingswald – siehe Wild flecken und an- Meckbach – Unterstützung des Schulgar- Kathus, Sorga, Friedlos, Mecklar, Meck- Zwecke gefällt wird. Aber bereits am dere Standorte in ganz Deutschland! tenprojekts der Grundschule Sorga. bach, Ronshausen, Friedewald usw. jahr- Ein US-Kampfpanzer versinkt im Was- 13.2.1989 setzte der zuständige US-Kom- Der Einstieg in die Entmilitarisie- Im Januar 1995, nachdem die Firma Auf Vorschlag von Hermann Cornelius er- zehnte lang diesen Status widerstandslos serschutzgebiet Siebenbörner bei Kathus. mandeur Abrams in Fulda die Vertreter rung des Seulingswaldes „Center Parcs“ ihre Seulingswald-Pläne richtete der BI-Vorstand am Metzenkreuz, hin. Deutscher Widerstand, z. B. seitens deutscher Behörden über die Seulings- wegen des an hal tenden regionalen Wider- direkt neben der „Panzer-Eiche“ von des Knüllgebirgs vereins, regte sich aller- rischen Nutzung genau festzulegen und zu wald-Pläne des V. US-Korps befehlsmäßig Die ersten 60 Hektar des Panzerübungs- standes aufgegeben hatte, konnte die AR- 1989, einen Mahn- und Gedenkstein. Den dings, als die am Waldrand stehenden begrenzen. Außerdem fehlte in Deutsch - in Kenntnis, darunter auch Forstamtslei- geländes wurden am 17.3.1993 von den GE Waltersberg aufge löst werden. Auch tonnenschweren Quarzsandsteinblock Warnschilder „Betreten auf eigene Ge- land ein Stationierungsvertrag, wie ihn ter Hans Klingelhöfer und Revierförster amerika ni schen Streitkräften an deutsche die Auflösung der Bürgerinitiative wurde spendete die Firma Friedewalder Quarz- fahr“ durch neue ersetzt wurden: „Betre- andere NATO-Staaten mit den USA ab ge - Kurt Tiede vom Forstamt Bad Hersfeld. Behörden übergeben. Nach vier Jahren thematisiert: Gemäß einer unver - sandstein GmbH, BI-Mitglieder betonier- ten verboten!“ Widerstand gab es auch, schlossen haben. Der Kathuser Revierförster Kurt Tiede intensiver BI-Arbeit war dies der Einstieg bindlichen schriftlichen Befragung der ten das Fun dament, und Steinmetzmeister als das Hofgut Oberrode mit seinen 105 eilte von Fulda zu Christa und Karlheinz in die angestrebte Entmilitarisierung des verbliebenen 706 Mitglieder beantragte Kraushaar konnte für Transport, Bearbei- Hektar Land verkauft werden sollte und Der Standortübungsplatz soll zum Seulingswaldes! der BI-Vorstand auf der ersten besonderen tung und Setzen des Mahnmales gewon- die US-Army in den Jahren 1985/1986 In- Truppenübungsplatz ausgebaut Im Juni 1993 forderte die BI in einer wei- Mitgliederversammlung am 17.3. die Auf- nen werden. Am 14.11.1998 versammelten teresse zeigte. werden teren Kampagne die Freigabe und Altlas - lösung der BI zum 31.12.1995, „wenn bis sich noch einmal zahlreiche BI-Mitglieder Der Bevölkerung, die nur wenige Kilome- ten sanierung des Seulingswaldes. Die dahin die Übergabe des Seulingswaldes und Gäste am Metzenkreuz, um den ter vom „Eisernen Vorhang“ entfernt leb- Der Standortübungsplatz war ein Kurio- Hessische Staatskanzlei teilte am 11.6. schriftlich bestätigt wurde.“ Laut Sat- Mahn- und Gedenkstein zu enthüllen und te, hatte man während des „Kalten Krie- sum voller Widersprüche: Die eine Hälfte der BI mit, dass die amerikanischen zung war die Versammlung aber nicht be- seiner Bestim mung zu übergeben. ges“ die Gefahr eines sowjetischen war Be stand teil des besonders geschütz- Streitkräfte erklärt haben, „das Übungs- schlussfähig, da mindestens 353 Mitglie- Die Liquidation der BI erfolgte am Panzer angriffs suggeriert. Sie hatte sich ten „regionalen Grünzugs“ zur Sicherung gelände Seulingswald nach der Verlegung der hätten an wesend sein müssen. – Auf 4.12.1998, und am 11.2.1999, fast genau mit der militärischen Nutzung des Seu- des Bioklimas des Staatsbades Bad Hers- bzw. Auflösung der in Nord- bzw. Osthes- der zweiten besonderen Mitgliederver- zehn Jahre nach ihrer Gründung, wurde lingswaldes abgefunden, die 1966 durch feld, die andere Hälfte Trinkwasser-Siche- sen stationierten Einheiten nicht mehr zu samm lung am 15.5.1995 wurde die Auflö- die Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- einen Gestattungsvertrag