Riesige Dieselöl-Verseuchung am men. Durch eine Metzenkreuz Untersuchung ist Der BI-Vorstand entdeckte am 1.3.1992 eindeutig und eine riesige Dieselöl-Verseuchung am zweifelsfrei zu Metzenkreuz: Nachdem die Feuerwehr- klären, ob eine Be- leitstelle informiert worden war, löste die einträchtigung des Umweltpolizei Ölalarm aus. Auf einer Bodens vorliegt.“ Fläche von 200 Quadratmetern musste – Der Hessische Mi- unter den Augen des BI-Vorstandes – das nisterpräsident verseuchte Material ausgebaggert und Hans Eichel, die entsorgt werden. Der BI-Vorstand ver- Minister Joschka handelte mit dem neuen US-Komman- Fischer und Jörg deur Rios. Dieser ver sprach Besserung Jordan sowie und sagte zu, dass der BI-Vorstand zu den Landrat Alfred regelmäßig stattfindenden Manö ver- Holzhauer antwor- ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE, VOLKS- UND HEIMATKUNDE besprechungen mit Landrat, Bürgermei s- teten persönlich tern und Forstamt eingeladen und über und konstruktiv, die amerikanischen Vorhaben informiert besonders bezüg - Nummer 5 Mai 2014 Band 53 wird. Diese Zusage wurde tatsächlich lich der bereits eingelöst. durch uns festge- Firma Kraushaar und der BI-Vorstand setzen den Mahn- und Ge- Auf Bitten des Bundesgrenzschutzes stellten Altlasten, denkstein; links Hermann Cornelius. (BGS) in unterrichtete der und bedankten BI-Vorsitzende Karlheinz Otto Polizei- sich für die konkreten Hin weise der BI. Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- Anwärter im Rahmen der Politischen Bil- Das Land Hessen sagte zu, den Wald erst wald“ e. V. für ihre intensive und konse - Vor 25 Jahren: Bürgerinitiative dung über die Arbeitsweise der hiesigen dann zurückzunehmen, wenn keine quen te Arbeit, die verhindert hat, dass Bürgerinitiative. – Am 14.4. traf sich die Altlas ten mehr vorhanden sind. – Am die amerikanischen Streitkräfte ihre BI „Rettet den Seulingswald“ mit der BI 28.2.1994 besich tigte eine Kommission Truppenübungs platz-Pläne verwirklichen „Rettet den Seulingswald“ „Rettet unsere Rhön“ und der BI „Viern- unter Federführung des Wasser - konn ten – mit der erfreulichen Konse- heimer Panzerwald“, um das erste Hessi- wirtschafts amtes „relevante Ver - quenz, dass die Bundeswehr nicht in den Der erfolgreiche Kampf gegen die militärische Zerstörung des Waldes sche Ökologische Konversionsforum vor- dachts flächen“ bezüglich Verseuchung im Seulingswald „nachgerückt“ ist. zu bereiten. Dabei ging es um Rück- Seulingswald, sah aber nach der Sanie - Die BI hatte ihre Ziele erreicht, dank zahl- führungskonzepte für nicht mehr mi- rung am Metzenkreuz und der Bergung ei- reicher Unterstützer, Einzelpersonen und Von Hermann Cornelius, Bad Hersfeld und Karlheinz Otto, Kathus litärisch genutzte Liegen schaften, die Sa- nes im Wasserschutz gebiet versunke nen Gruppen. Die Arbeit des BI-Vorstan des nierung belasteter Flächen und geschä- Panzers keinen weiteren Handlungsbe- ging aber weiter, denn das Restvermögen digter Grundwasservorkommen sowie zi- darf: „...keine weiteren technischen Ge- der BI sollte satzungsgemäß ausschließ lich Kathus die Bevölkerung per Leserbrief vile Nutzungsmöglichkeiten zum Wohle fahren erforschungs maßnahmen erforder- in Natur projekte investiert werden. Von Der Seulingswald wird Standort- auf die geheimnisvollen Aktivitäten auf- aller Bürger. Im Dezember 1992 gab die lich“. den zahlreichen Vorschlägen konnte man übungsplatz der US-Army merksam machen, was der damalige Chef- BI die „Seulingswald-Nachrichten“ Nr. Endlich, am 1.10. 1994, kündigte die Bun- einige verwirk lichen: Anbringung von 30 redakteur der Hersfelder Zeitung verhin- 10 in einer Auflage von 8.000 Exemplaren desrepublik Deutschland an, das Pan- Nisthilfen für Vögel und Insekten im Seu- Im Frühjahr 1945 wurde Hersfeld Garni- derte. Ersatzweise sandte Otto vierzig mit je 6 Seiten heraus! zerübungs ge lände an das Land Hessen lingswald (betreut durch den NABU) – son der amerikanischen Besatzungstrup- Briefe an Organisationen und Persönlich- 300 Gruppen und Einzelpersonen hatten zurückgeben zu wollen. Fast sechs Jahre Pflanzung von 7 Rotdornbäumen am pen, die den 1.700 Hektar großen westli- keiten des öffentlichen Lebens und brach- sich beim Hessischen Rundfunk um den harter Arbeit trugen Früchte: Das Ziel der Fußweg zwischen Solztalstraße und Unte- chen Teil des Seulingswaldes als Standort- te damit eine Lawine ins Rollen. Nachdem hr-Umweltschutz-Preis „Global denken – BI, die Entmilitarisierung des Seulings- re Dorngartenstraße in Kathus. Das neue übungsplatz (StÜPl) für ihre Panzer be- er auch die Kathuser Wanderer und Bür- Wir handeln“ beworben: Die BI „Rettet waldes, war erreicht. Ohne den konse- Schild „Seulingswald-Weg“ wurde durch schlag nahmten. Da nicht andauernd ger informiert hatte, trafen sich am den Seulingswald“ und die ARGE „Wal- quenten massiven Widerstand der BI ge- Bürgermeister Boehmer enthüllt. – Pflan- geübt wurde und das Betreten unseres 12.2.1989 über einhundert Bürger/innen tersberg“ erhielten am 1.9.1992 den mit gen den Ausbau zum Truppen übungsplatz zung von 80 standortgerechten Wildgehöl- Waldes später nicht mehr strikt verboten an der Kreismülldeponie mitten im Pan- 1.000 DM dotierten 3. Preis – vorwiegend – schon vor der Grenz öffnung – wäre heu- zen an den Ufern des Meckbachs und ei- war, sondern „auf eigene Gefahr“ gesche- zer übungsgelände und forderten, dass ein Verdienst des Zweiten Vorsitzenden te wahrscheinlich die Bundeswehr im nes Feldahorns am Ortseingang von hen konnte, nahmen die Bewohner von kein einziger Baum für militärische Hermann Cornelius. Seulingswald – siehe Wild flecken und an- Meckbach – Unterstützung des Schulgar- Kathus, Sorga, Friedlos, Mecklar, Meck- Zwecke gefällt wird. Aber bereits am dere Standorte in ganz Deutschland! tenprojekts der Grundschule Sorga. bach, , Friedewald usw. jahr- Ein US-Kampfpanzer versinkt im Was- 13.2.1989 setzte der zuständige US-Kom- Der Einstieg in die Entmilitarisie- Im Januar 1995, nachdem die Firma Auf Vorschlag von Hermann Cornelius er- zehnte lang diesen Status widerstandslos serschutzgebiet Siebenbörner bei Kathus. mandeur Abrams in Fulda die Vertreter rung des Seulingswaldes „Center Parcs“ ihre Seulingswald-Pläne richtete der BI-Vorstand am Metzenkreuz, hin. Deutscher Widerstand, z. B. seitens deutscher Behörden über die Seulings- wegen des an hal tenden regionalen Wider- direkt neben der „Panzer-Eiche“ von des Knüllgebirgs vereins, regte sich aller- rischen Nutzung genau festzulegen und zu wald-Pläne des V. US-Korps befehlsmäßig Die ersten 60 Hektar des Panzerübungs- standes aufgegeben hatte, konnte die AR- 1989, einen Mahn- und Gedenkstein. Den dings, als die am Waldrand stehenden begrenzen. Außerdem fehlte in Deutsch- in Kenntnis, darunter auch Forstamtslei- geländes wurden am 17.3.1993 von den GE Waltersberg aufge löst werden. Auch tonnenschweren Quarzsandsteinblock Warnschilder „Betreten auf eigene Ge- land ein Stationierungsvertrag, wie ihn ter Hans Klingelhöfer und Revierförster amerika ni schen Streitkräften an deutsche die Auflösung der Bürgerinitiative wurde spendete die Firma Friedewalder Quarz- fahr“ durch neue ersetzt wurden: „Betre- andere NATO-Staaten mit den USA ab ge - Kurt Tiede vom Forstamt Bad Hersfeld. Behörden übergeben. Nach vier Jahren thematisiert: Gemäß einer unver - sandstein GmbH, BI-Mitglieder betonier- ten verboten!“ Widerstand gab es auch, schlossen haben. Der Kathuser Revierförster Kurt Tiede intensiver BI-Arbeit war dies der Einstieg bindlichen schriftlichen Befragung der ten das Fun dament, und Steinmetzmeister als das Hofgut Oberrode mit seinen 105 eilte von Fulda zu Christa und Karlheinz in die angestrebte Entmilitarisierung des verbliebenen 706 Mitglieder beantragte Kraushaar konnte für Transport, Bearbei- Hektar Land verkauft werden sollte und Der Standortübungsplatz soll zum Seulingswaldes! der BI-Vorstand auf der ersten besonderen tung und Setzen des Mahnmales gewon- die US-Army in den Jahren 1985/1986 In- Truppenübungsplatz ausgebaut Im Juni 1993 forderte die BI in einer wei- Mitgliederversammlung am 17.3. die Auf- nen werden. Am 14.11.1998 versammelten teresse zeigte. werden teren Kampagne die Freigabe und Altlas - lösung der BI zum 31.12.1995, „wenn bis sich noch einmal zahlreiche BI-Mitglieder Der Bevölkerung, die nur wenige Kilome- tensanierung des Seulingswaldes. Die dahin die Übergabe des Seulingswaldes und Gäste am Metzenkreuz, um den ter vom „Eisernen Vorhang“ entfernt leb- Der Standortübungsplatz war ein Kurio- Hessische Staatskanzlei teilte am 11.6. schriftlich bestätigt wurde.“ Laut Sat- Mahn- und Gedenkstein zu enthüllen und te, hatte man während des „Kalten Krie- sum voller Widersprüche: Die eine Hälfte der BI mit, dass die amerikanischen zung war die Versammlung aber nicht be- seiner Bestimmung zu übergeben. ges“ die Gefahr eines sowjetischen war Be stand teil des besonders geschütz- Streitkräfte erklärt haben, „das Übungs- schlussfähig, da mindestens 353 Mitglie- Die Liquidation der BI erfolgte am Panzer angriffs suggeriert. Sie hatte sich ten „regionalen Grünzugs“ zur Sicherung gelände Seulingswald nach der Verlegung der hätten an wesend sein müssen. – Auf 4.12.1998, und am 11.2.1999, fast genau mit der militärischen Nutzung des Seu- des Bioklimas des Staatsbades Bad Hers- bzw. Auflösung der in Nord- bzw. Osthes- der zweiten besonderen Mitgliederver- zehn Jahre nach ihrer Gründung, wurde lingswaldes abgefunden, die 1966 durch feld, die andere Hälfte Trinkwasser-Siche- sen stationierten Einheiten nicht mehr zu sammlung am 15.5.1995 wurde die Auflö- die Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- einen Gestattungsvertrag unzulänglich rungsgebiet für den Ostteil des Landkrei- benötigen.“ Am 1.11. teilte das Hessische sung der BI beschlossen und gefordert, die wald“ e. V. im Vereins register gelöscht. und schlecht geregelt wurde: Laut Vertrag ses. Außerdem war es einmalig in der Forstamt der BI mit, dass das Übungs- Ausweisung des Panzerübungsgeländes Der ehemalige Vorstand der Bürgerinitia- verpach tete das Land Hessen den Wald Bundesrepublik, dass in einem militärisch gelände „demnächst an das Land Hessen als „Sonder fläche Bund“ aufzuheben. tive bedankt sich nochmals bei allen Hel- zur militärischen Nutzung an die Bundes- ge nutzten „Sondergebiet Bund“ eine zurückgegeben wird“, und am 15.11.1993 fern, die ihn zehn Jahre lang engagiert be- republik Deutsch land, die das Gelände Kreismülldeponie angelegt wurde! - Die holten die amerikanischen Soldaten in Rückgabe des Panzerübungsgelän- gleitet und tatkräftig unterstützt haben. der US-Army aufgrund des NATO-Trup- Einstellung großer Teile der Bevölkerung – Bad Hersfeld zum letzten Mal das Ster- des an das Land Hessen und Fort- penstatuts für die Dauer ihres Verteidi- von Desinteresse bis Duldung – sollte sich Quellen nenbanner ein. Die Warnschilder rund um setzung der BI-Arbeit bis 1999 gungsbedarfes völkerrechtlich überließ. im Februar 1989 gründ lich ändern, als im das Panzerübungsgelände wurden de- Archiv der Bürgerinitiative „Rettet den Seu- Der Vertrag er möglich te den Amerika- Seulings wald Tausende von Bäumen mit lingswald“ e. V. montiert – offiziell oder auch als Souve- Am 15.11.1995 wurde das Panzerübungs- nern, im Wald Veränderungen vorzuneh- jeweils zwei weißen Punkten ge - nir! gelände offiziell an das Land Hessen men und der deutschen Bevölkerung kennzeichnet wurden, ein Vermessungs- Im Dezember 1993 forderte die BI in zurück gegeben. Während einer Feierstun- jeder zeit den Zutritt zu verbieten. Die trupp aus Schweinfurt Unterlagen für ei- Schreiben an Bundes-, Landes- und de am Metzenkreuz überreichte der Leiter »Mein Heimatland«, monatliche Beilage zur Bundesvermögensverwaltung hatte es ver- ne Panzerstraße erarbeitete und sich wun- Kommunal politiker, das Panzerübungs- des Bundesver mögensamtes Kassel das »Hersfelder Zeitung«. Gegründet von Wilhelm Neuhaus. säumt, mit der US-Army eine schriftliche derte, dass die Bevölkerung rund um den gelände „als altlastenverdächtige Fläche Übergabeprotokoll an Forstdirektor Hans Schriftleitung: Ernst-Heinrich Meidt, Kirchheim Überlassungsvereinbarung abzu schließen, Seulingswald nicht informiert worden Einer von zigtausend Aufklebern. in die Verdachtsflächen datei aufzuneh- Klingelhöfer. Alle Redner dankten der Druck und Verlag: Hoehl-Druck, 36251 Bad Hersfeld um dadurch den Um fang der militä - war! Deshalb wollte Karlheinz Otto aus Entwurf: Professor Helmut Kraft

20 17 Otto nach Kathus und überbrachte ihnen aber uneinge- einsregister beim Amtsgericht Bad Hers- (Viernheim) sowie Wissen schaftler und der Höchststand von 760 Mitgliedern er- die Schreckensnachricht: Er berichtete, schränkt weiter feld wurde die BI wie folgt eingetragen: Mit glieder des BI-Vorstandes. Bei der Jah- reicht. Für die weitere Arbeit wurden fol- dass die US-Army den Standortübungs- verfolg ten. – Die BI Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- reshauptversammlung am 27.4. wurde gende Ziele formuliert: platz zu einem Truppen übungs platz aus- veranstaltete am wald“ e. V. mitge teilt, dass der Landkreis und die Ge- - Kündigung des Gestattungsvertrages bauen wollte, auf dem dann – jahrein, 4.3. eine Kundge- Einige der weiteren Aktivitäten in 1989 meinden ein Belastungsgutachten für den für das Panzerübungsgelände durch die jahraus – rund um die Uhr geübt, ge - bung mit 2.000 waren: 12 Info-Stände, Teilnahme an Os- Seulingswald in Auftrag geben werden. Bundesrepublik Deutschland - Rückgabe sprengt und geschossen werden sollte – Teilnehmern auf termärschen und an der Frie densstafette Zwei der von fünf Instituten abgegebenen des Seulingswaldes von der Bundesrepu- ein Alptraum für die Kathuser und alle dem Bad Hersfel- Paris-Moskau, Motivwagen und Fußgrup- Angebote kamen in die engere Wahl (Ho- blik Deutschland an das Land Hessen anderen An rai ner des Waldes! Sofort or- der Lingg platz und pen beim Lollsfest zug und bei anderen norare: 121.000 bzw. 150.000 DM). Außer- - Schutz des Seulingswaldes vor jeglicher ganisierten Ernst Gregor jun. und Karl- trat erstmals mit Festzügen mit den Slogans: „Ich mag ihn dem be schloss die BI-Vollver sammlung negativer Beeinflussung. heinz Otto einen Lautsprecher und mach- einem Informa- halt, den Seu lingswald!“ – „SOS – Save einstimmig eine neue Reso lution bezüglich Trotzdem wurde im Seulingswald ten im ganzen Dorf bekannt: „20 Uhr – tionsstand an die Our Seulingswald!“ – „Seulingswald, wir Entmilitarisierung des Seulings wal des. zunächst wieder mehr geübt und auch Bürgerversammlung in der Mehrzweck- breite Öffentlich- brauchen dich!“ Die BI organisierte zu- Später machten die kommunalen Parla- mehr zerstört: Es übten nicht nur die hie- halle! Rettet den Seulingswald!“ Spontan keit. Der an - sammen mit Bürgermeistern und Ortsvor- mente diese BI-Resolution zur Grundlage sigen US-Verbände, sondern auch NATO- versammelten sich dort 300 Bürger/in nen schließende Pro- stehern eine Sternwanderung zum Met- eigener Beschlüsse. Am 28.4.1990 ließ sich Truppen aus Gießen und Babenhausen, al- und gründeten die Bürgerinitiative „Ret- testmarsch ging zenkreuz. Wäh rend der 3. Bad Hers felder Hans Eichel, Kasseler Ober bürgermeister leine von dort 40 Panzerhaubitzen. Da die tet den Seulingswald“ (BI). zum Haupttor der Jugend- und Kinderfestspiele wurde von und danach Hessischer Ministerpräsi - BI nicht locker ließ und immer wieder in amerikanischen der Grundschule Philippsthal in der dent/Bundes minister der Finanzen, durch mündlicher und schriftlicher Form nach- Die Bürgerinitiative mobilisiert Kaserne, wo Karl - Stadthalle Bad Hersfeld „Der bedrohte den BI-Vorstand vor Ort über die Lage im hak te, stoppte die US-Army die schon be - tausende Bürger heinz Otto eine an Wald – Ein Märchen mit Aktualitätsbe- Seulings wald informieren. schlos sene Erweiterung des Übungsgelän- den amerikani- Die „Panzereiche“, umgeben von Steinen der Schüler. Der Stein zug“ aufgeführt. Grundlage waren aktu- Die BI erhielt widersprüchliche Schreiben des (um 60 Hektar!) und sagte zu, zu über- Die Nachricht, dass 150.000 Bäume für schen Kom man- „Übergabe von 11.000 Unterschriften. Bonn 21.4.1989“ fand ei- elle Informationen durch die BI. amerikanischer Dienststellen: Das V. US- prü fen, ob eine Teilfreigabe des Seulings- Panzerstraßen, Schieß-, Spreng- und Bi- deur gerichtete Re- nen „Liebhaber“. Während des Projektes „Lokales Fernse- Korps teilte mit, dass die Army mehrere waldes möglich sei. Außerdem bat die wakplätze gefällt werden sollten, schlug solution übergab. hen – Selbstgemacht“ der Hesssichen Konzepte für den Seulingswald überprüft Hessische Landes regierung den Bundes- wie eine Bombe ein. Sofort wurde die Öf- Beide Großveranstaltungen verliefen sungs gericht und Verfasser des Werkes Landeszentrale für Politische Bildung und den „Masterplan“ noch 1990 deut- minister der Verteidigung um eine fentlichkeitsarbeit organisiert und eine friedlich. Pro vo kationen wie z. B. durch „US-Truppen und deut sches Recht“. drehten Schüler den Film „Rettet den schen Behörden vorlegen wird. Das US- Bedarfsprüfung nach Artikel 48 Absatz 5 Unterschriftenaktion gestartet. Schon in ein Transparent „Ami go home!“ wurden Über 100 BI-Mitglieder fuhren am 21.4. Seulingswald“. Der Kreistag nahm den Hauptquartier teilte dagegen mit, dass der des Zusatzabkommens zum NATO-Trup- der ersten Woche unterschri e ben 6.000 vom BI-Ord nungs dienst unter bunden. mit Bussen in die Bundeshauptstadt Dringlich keitsantrag bezüglich des ökolo- Korps-Kommandeur entschieden hat, den pen statut. Bürger/innen die Resolution der BI, ins- Die Öffentlichkeitsarbeit wurde weiter in- Bonn, um im zustän digen Bundesfinanz- gischen Belastungsgutachtens einstimmig Status quo im Seulingswald beizubehal- Die BI-Vertreter Reinhild und Hermann gesamt waren es über 17.000! Bereits sie- tensiviert: Pressemitteilungen an Presse- ministerium 11.000 Unterschriften und ei- an. Der BI-Vorstand unterstützte Ralf Ro- ten, d. h. Üben: ja – Ausbau: nein. Damit Cornelius sowie Theo Rosen stock nahmen ben Tage nach Gründung der BI fand in agenturen, Zeitungen, Zeitschrif ten, nen Fragen katalog an Staatssekretär Dr. sinus (Berlin) bei seiner Diplomarbeit wäre, wenn man sich auf diese Aussage am 24.9.1991 auf Einladung durch Bür- Kathus unter der Leitung der kommissa- Rundfunk- und Fernsehanstalten, Schrei- Voss zu überreichen. Dabei wurde die BI „Militärische Inter essen versus kommu- hätte verlassen rischen BI-Sprecher Rolf Roth und Karl- ben an deutsche und ameri kanische von den Bundes tagsabgeordneten des nale/regionale Belange am Beispiel eines können, das ur- heinz Otto eine Versammlung von 800 (!) Behörden, Flugblätter, Infostände, „Rettet Wahlkreises Hersfeld, MdB Berthold Wit- ge planten Truppenübungs platzes im Seu - sprüngliche Ziel den Seulingswald“-Aufkleber, tich (SPD) und MdB Wilfried Böhm lings wald/Hessen“. der BI erreicht ge- BI-eigene Zeitungen „Seulings- (CDU), unterstützt. Der BI-Vorstand nahm am 27.10. an ei- wesen. Damit wald-Nachrichten“ usw. Sogar Am 27.4. folgte ein Info-Abend im Bürger- nem Kongress in Viernheim teil, auf dem konnten wir uns BBC London kam zu Drehar- haus (denn 15.000 Menschen im eine „Konzertierte Aktion auf kommuna- aber nach dem Fall beiten in den Seulingswald. Das Ostteil des Kreises Hersfeld-Rotenburg ler Ebene gegen militärische Umweltzer- der Mauer, bei der erste Schreiben an das Europäi- werden mit Trinkwasser aus dem Seu- störung“ ins Leben gerufen wurde. Außer bevorstehenden sche Hauptquartier der ameri- lingswald ver sorgt, und 30 % des Pan- unserer BI waren andere Militärstandorte Wiederver einigung kanischen Streitkräfte in Hei- zerübungsgeländes sind Wasserschutzge- wie Wildflecken, Erlensee, Wiesbaden- und der sich ab- delberg wurde leider nicht be- biete), am 4.5. ein thematischer Gottes - Erbenheim und Augustdorf/Senne durch zeichnenden Auf- antwortet: „Return to Sender“. dienst mit Pfarrer Biskamp am Natur- (Ober-)Bürger meister und Bürger vertre- lösung des Ost- denkmal Kathuser Seeloch und am 26.5. ten. blocks nicht zufrie- Der Tag des Baumes 1989 ein Fachvor trag von Richter Deiseroth Auf dem zukünftigen Truppenübungs- den geben. Da die am Metzenkreuz (Karlsruhe). Die BI ließ sich durch Profes- platz im Seulingwald sollte der erste am Ostrand des sor Peter Krahu lec (Fulda) be raten und Bauabschnitt, der Bau einer 8 km langen Seulingswaldes Am 14.4. veranstalteten die BI arbei tete mit der Friedensinitiative und 16 m breiten Panzerringstraße, be- verlaufende Grenze und das Forstamt mit Osthessen zusammen. Der Landrat, meh- reits im September 1989 abgeschlossen zwischen den mi- Unterstüt zung des Schulamtes rere Bürgermeister, die Fraktionsvor- sein, als noch niemand an die deutsche litärischen Blöcken Kundgebung auf dem Linggplatz mit 2.000 Teilneh- eine Sternwanderung: Über sitzenden der kommunalen Par lamente Wiedervereinigung und das Ende des wegfiel, wurden mern. 2.000 Schüler aus verschiede- und der Wasser be schaffungs verband Ost Warschauer Paktes dachte. Wegen des die amerikanischen Die BI-Werbeanlage an der „LOMO“-Kreuzung (B 27/B 62). Hin- nen Teilen des Kreisgebietes folgten am 21.6. der Einladung der BI massiven Widerstandes der BI ließen die Panzeraufklärer in ten rechts das Stabsgebäude der US-Kaserne. Bürgern aus vielen Orten statt, darunter wanderten zum Metzenkreuz, einem zen- nach Kathus und be rieten über ein ökolo- Amerikaner ihren Termin ver streichen Bad Hersfeld und auch Landrat Norbert Kern und die Bür - tralen Platz im Panzerübungs gelände, um gisches und soziales Belastungsgutachten und teilten am 8.10.1989 mit, dass sie im Seulings wald nicht mehr gebraucht. germeister Roland Hühn und Ersten germeister Boehmer (Bad Hersfeld), Blum eine Eiche zu pflanzen und durch einen für den Seulingswald sowie über die Ver- zunächst ein Gutachten erstellen lassen! Am 24.8.1990 wurde bekannt, dass die Kreisbeigeordneten Alfred Holzhauer an (), Schäfer (Friedewald) und Wall mitgebrachter beschrifteter Steine teilung der Aufgaben und der Kosten die- War die BI im Laufe des Jahres 1989 von US-Army 15 Ob jekte in Südhessen frei - einer Stadtverordneten-Versammlung in Hühn (Heringen). Die ebenfalls eingela- symbo lisch zu schützen. Die Lehrer erhiel- ser Umweltverträglichkeitsstudie. verschiedenen Seiten finanziell unter- geben wollte. Der Seulingswald im Nord - Heringen teil. denen amerikanischen Kommandeure ten von der BI Info-Mappen und Videofil- stützt worden (z. B. durch den Luftkurort osten des Landes war leider nicht dabei. Die Firma „Center Parcs“ stellte ihr Pro- Abrams (Fulda) und Ancker (Bad Hers- me für die Nach be reitung im Unterricht, Die BI erhält den Status eines ein- Ronshausen mit Bürgermeister Zilch), so Die BI unterstützte das Aktionszeltlager jekt eines Freizeitzentrums für 3.500 feld) ließen sich entschuldigen! Informa- die Schüler die frisch gedruckten BI-Auf- getragenen Vereins konnte nun, am 27.12.1989, der 1. Vorsit- der Deutschen Jugend für Naturbeob - Kurzurlauber vor. Dafür sollten auf dem tionen wurden gesammelt, Aktionen vor- kleber kostenlos. Am nächsten Tag nahm zende Karlheinz Otto, stellvertretend für achtung (DJN) in Meckbach. Durch um- Waltersberg 120 Hektar des Seulingswal- ge schla gen, Arbeitsgruppen gebildet und die BI am Ostermarsch zum Point Alpha Aus rechtlichen Gründen sollte die BI den über 700 BI-Mitglieder, den mit 5.000 DM fangreiche Flechtenuntersuchungen wur- des geopfert und u. a. 650 Bungalows er- außer den beiden Kathuser BI-Spre chern teil. Die BI lud zu Fachvorträgen mit nam- Status eines eingetragenen Vereins be- dotier ten Umweltschutzpreis 1989 des den starke Schädigungen des Seulingswal- richtet wer den. Unmittelbar nach der Sit- weitere aus Mecklar, Meckbach, Ronshau- haften Fachleuten ein wie Professor Knut kommen. Die Gründungsversammlung Landkreises Hersfeld-Rotenburg aus den des durch Deponiegase festgestellt. zung der Heringer Stadtverordneten-Ver- sen, Friedewald, Lautenhausen und Bad Krusewitz (TU Berlin), Wissenschaftler fand am 23.6.1989 in Kathus statt. Eine Händen des Land rates Norbert Kern in sammlung verein barte Hermann Corneli- Hersfeld gewählt. – SPD, CDU, FDP und Peter Bartelheimer (Wiesbaden) und Die- Satzung wurde beschlos sen und folgender Empfang nehmen. Die Landesregierung übernimmt die us mit den Vertretern von BUND, NABU, GRÜNE aller politischen Ebenen spra- ter Deiseroth, Richter am undesverfas- Vorstand gewählt: BI-Forderung nach Entmilitarisie- HGON, DGB, BI Friedewald, Ev. Kirchen- Der Fall der Mauer ändert nichts an chen sich gegen den Bau des 1. Vorsitzender Karlheinz Otto (Kathus), rung des Seulingswaldes gemeinde Heringen u. a., in der „Arbeits- Truppen übungsplatzes aus und 2. Vorsitzender Hermann Cornelius (Bad den US-Plänen ge meinschaft Waltersberg“ (ARGE) zu- unterstützten die Arbeit der Hersfeld), Anfang 1991 verlegte die US-Army meh- sammen zu arbeiten. Die Koordination Bürgerinitia tive in den nächsten 3. Vorsitzender Hans-Jürgen Henning Am 1. Januar 1990 fand der erste Neu- rere Großübungen vom Seulingswald nach der Aktivitäten nach dem Motto „Vereint Jahren – teils sehr intensiv wie (Meckbach), Kassenwart Reinhold Baum- jahrsempfang der BI am Metzenkreuz Grafenwöhr und Baumholder. Im Seu- beraten – getrennt handeln“ wurde Her- z. B. MdB Berthold Wittich, teils gardt (Kathus), Stellvertr. Kassenw. Inge statt. Auch die nächsten Neujahrsemp- lingswald war, nicht zuletzt wegen des mann Corne lius übertragen. nur verbal. Seeliger (Kathus), Schriftführer Peter fänge, meist bei Schnee, erfreuten sich Golfkrieges, relative Ruhe eingekehrt. Auf Am 7.1.1992 konnte die BI – nach langem Am 23.2.1989 übergab Karl- Claus (Meckbach), Stellvertr. Schriftf. Ka- großen Zuspruchs. Am 8.2. übertrug das Drängen der BI wurde ihre Forderung behördlichen Genehmigungs verfahren – heinz Otto ein Schreiben an den rin Wilhelm (Meckbach). Kassenprüfer Hessische Fernsehen die Sendung „Stadt- nach Entmilitarisierung des Seulingswal- ihre Werbeanlage an der Kreuzung der Hessischen Ministerpräsidenten wurden Karlheinz Fuge (Sorga) und Tho- gespräch“ zum Thema „Amerikaner in des in das Regierungsprogramm der neuen Bundesstraßen B 27/B 62 (sog. „LOMO- Walter Wallmann anlässlich sei- mas Baumann (Friedlos), der spätere Bür- Hessen“ ungekürzt aus Bad Hersfeld: An Hessischen Landesregierung übernom- Kreuzung“) aufstellen. (Ob die großen ner Wahlkampfrede in der Bad germeister von Ludwigsau. Später wurde der Diskussion beteiligten sich u. a. Um- men. Kirmes-Werbetafeln an der LOMO-Kreu- Hersfelder Stadthalle. Wall - Waltraud Harasty (Kathus) Kassiererin weltminister Weimar und Oberbürger- Bei der Jahreshauptversammlung am zung ein ebenso langwieriges Genehmi- mann sagte „Nein“ zu den Plä- und Reinhild Cornelius (Bad Hersfeld) meister Exner (Wiesbaden), die Bür ger- 7.6.1991 konnte die BI 736 eingeschriebe- gungsverfahren durchlaufen müssen, darf nen der Amerikaner, die diese Friedlicher Protestmarsch zur US-Kaserne. stellvertr. Schriftführerin. – In das Ver- meister Blum (Ludwigsau) und Hofmann ne Mitglieder verzeichnen. Später wurde bezweifelt werden.)

18 19 Otto nach Kathus und überbrachte ihnen aber uneinge- einsregister beim Amtsgericht Bad Hers- (Viernheim) sowie Wissen schaftler und der Höchststand von 760 Mitgliedern er- die Schreckensnachricht: Er berichtete, schränkt weiter feld wurde die BI wie folgt eingetragen: Mit glieder des BI-Vorstandes. Bei der Jah- reicht. Für die weitere Arbeit wurden fol- dass die US-Army den Standortübungs- verfolg ten. – Die BI Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- reshauptversammlung am 27.4. wurde gende Ziele formuliert: platz zu einem Truppen übungs platz aus- veranstaltete am wald“ e. V. mitge teilt, dass der Landkreis und die Ge- - Kündigung des Gestattungsvertrages bauen wollte, auf dem dann – jahrein, 4.3. eine Kundge- Einige der weiteren Aktivitäten in 1989 meinden ein Belastungsgutachten für den für das Panzerübungsgelände durch die jahraus – rund um die Uhr geübt, ge - bung mit 2.000 waren: 12 Info-Stände, Teilnahme an Os- Seulingswald in Auftrag geben werden. Bundesrepublik Deutschland - Rückgabe sprengt und geschossen werden sollte – Teilnehmern auf termärschen und an der Frie densstafette Zwei der von fünf Instituten abgegebenen des Seulingswaldes von der Bundesrepu- ein Alptraum für die Kathuser und alle dem Bad Hersfel- Paris-Moskau, Motivwagen und Fußgrup- Angebote kamen in die engere Wahl (Ho- blik Deutschland an das Land Hessen anderen An rai ner des Waldes! Sofort or- der Lingg platz und pen beim Lollsfest zug und bei anderen norare: 121.000 bzw. 150.000 DM). Außer- - Schutz des Seulingswaldes vor jeglicher ganisierten Ernst Gregor jun. und Karl- trat erstmals mit Festzügen mit den Slogans: „Ich mag ihn dem be schloss die BI-Vollver sammlung negativer Beeinflussung. heinz Otto einen Lautsprecher und mach- einem Informa- halt, den Seu lingswald!“ – „SOS – Save einstimmig eine neue Reso lution bezüglich Trotzdem wurde im Seulingswald ten im ganzen Dorf bekannt: „20 Uhr – tionsstand an die Our Seulingswald!“ – „Seulingswald, wir Entmilitarisierung des Seulings wal des. zunächst wieder mehr geübt und auch Bürgerversammlung in der Mehrzweck- breite Öffentlich- brauchen dich!“ Die BI organisierte zu- Später machten die kommunalen Parla- mehr zerstört: Es übten nicht nur die hie- halle! Rettet den Seulingswald!“ Spontan keit. Der an - sammen mit Bürgermeistern und Ortsvor- mente diese BI-Resolution zur Grundlage sigen US-Verbände, sondern auch NATO- versammelten sich dort 300 Bürger/in nen schließende Pro- stehern eine Sternwanderung zum Met- eigener Beschlüsse. Am 28.4.1990 ließ sich Truppen aus Gießen und Babenhausen, al- und gründeten die Bürgerinitiative „Ret- testmarsch ging zenkreuz. Wäh rend der 3. Bad Hers felder Hans Eichel, Kasseler Ober bürgermeister leine von dort 40 Panzerhaubitzen. Da die tet den Seulingswald“ (BI). zum Haupttor der Jugend- und Kinderfestspiele wurde von und danach Hessischer Ministerpräsi - BI nicht locker ließ und immer wieder in amerikanischen der Grundschule Philippsthal in der dent/Bundes minister der Finanzen, durch mündlicher und schriftlicher Form nach- Die Bürgerinitiative mobilisiert Kaserne, wo Karl - Stadthalle Bad Hersfeld „Der bedrohte den BI-Vorstand vor Ort über die Lage im hak te, stoppte die US-Army die schon be - tausende Bürger heinz Otto eine an Wald – Ein Märchen mit Aktualitätsbe- Seulings wald informieren. schlos sene Erweiterung des Übungsgelän- den amerikani- Die „Panzereiche“, umgeben von Steinen der Schüler. Der Stein zug“ aufgeführt. Grundlage waren aktu- Die BI erhielt widersprüchliche Schreiben des (um 60 Hektar!) und sagte zu, zu über- Die Nachricht, dass 150.000 Bäume für schen Kom man- „Übergabe von 11.000 Unterschriften. Bonn 21.4.1989“ fand ei- elle Informationen durch die BI. amerikanischer Dienststellen: Das V. US- prü fen, ob eine Teilfreigabe des Seulings- Panzerstraßen, Schieß-, Spreng- und Bi- deur gerichtete Re- nen „Liebhaber“. Während des Projektes „Lokales Fernse- Korps teilte mit, dass die Army mehrere waldes möglich sei. Außerdem bat die wakplätze gefällt werden sollten, schlug solution übergab. hen – Selbstgemacht“ der Hesssichen Konzepte für den Seulingswald überprüft Hessische Landes regierung den Bundes- wie eine Bombe ein. Sofort wurde die Öf- Beide Großveranstaltungen verliefen sungs gericht und Verfasser des Werkes Landeszentrale für Politische Bildung und den „Masterplan“ noch 1990 deut- minister der Verteidigung um eine fentlichkeitsarbeit organisiert und eine friedlich. Pro vo kationen wie z. B. durch „US-Truppen und deut sches Recht“. drehten Schüler den Film „Rettet den schen Behörden vorlegen wird. Das US- Bedarfsprüfung nach Artikel 48 Absatz 5 Unterschriftenaktion gestartet. Schon in ein Transparent „Ami go home!“ wurden Über 100 BI-Mitglieder fuhren am 21.4. Seulingswald“. Der Kreistag nahm den Hauptquartier teilte dagegen mit, dass der des Zusatzabkommens zum NATO-Trup- der ersten Woche unterschri e ben 6.000 vom BI-Ord nungs dienst unter bunden. mit Bussen in die Bundeshauptstadt Dringlich keitsantrag bezüglich des ökolo- Korps-Kommandeur entschieden hat, den pen statut. Bürger/innen die Resolution der BI, ins- Die Öffentlichkeitsarbeit wurde weiter in- Bonn, um im zustän digen Bundesfinanz- gischen Belastungsgutachtens einstimmig Status quo im Seulingswald beizubehal- Die BI-Vertreter Reinhild und Hermann gesamt waren es über 17.000! Bereits sie- tensiviert: Pressemitteilungen an Presse- ministerium 11.000 Unterschriften und ei- an. Der BI-Vorstand unterstützte Ralf Ro- ten, d. h. Üben: ja – Ausbau: nein. Damit Cornelius sowie Theo Rosen stock nahmen ben Tage nach Gründung der BI fand in agenturen, Zeitungen, Zeitschrif ten, nen Fragen katalog an Staatssekretär Dr. sinus (Berlin) bei seiner Diplomarbeit wäre, wenn man sich auf diese Aussage am 24.9.1991 auf Einladung durch Bür- Kathus unter der Leitung der kommissa- Rundfunk- und Fernsehanstalten, Schrei- Voss zu überreichen. Dabei wurde die BI „Militärische Inter essen versus kommu- hätte verlassen rischen BI-Sprecher Rolf Roth und Karl- ben an deutsche und ameri kanische von den Bundes tagsabgeordneten des nale/regionale Belange am Beispiel eines können, das ur- heinz Otto eine Versammlung von 800 (!) Behörden, Flugblätter, Infostände, „Rettet Wahlkreises Hersfeld, MdB Berthold Wit- ge planten Truppenübungs platzes im Seu - sprüngliche Ziel den Seulingswald“-Aufkleber, tich (SPD) und MdB Wilfried Böhm lings wald/Hessen“. der BI erreicht ge- BI-eigene Zeitungen „Seulings- (CDU), unterstützt. Der BI-Vorstand nahm am 27.10. an ei- wesen. Damit wald-Nachrichten“ usw. Sogar Am 27.4. folgte ein Info-Abend im Bürger- nem Kongress in Viernheim teil, auf dem konnten wir uns BBC London kam zu Drehar- haus Heringen (denn 15.000 Menschen im eine „Konzertierte Aktion auf kommuna- aber nach dem Fall beiten in den Seulingswald. Das Ostteil des Kreises Hersfeld-Rotenburg ler Ebene gegen militärische Umweltzer- der Mauer, bei der erste Schreiben an das Europäi- werden mit Trinkwasser aus dem Seu- störung“ ins Leben gerufen wurde. Außer bevorstehenden sche Hauptquartier der ameri- lingswald ver sorgt, und 30 % des Pan- unserer BI waren andere Militärstandorte Wiederver einigung kanischen Streitkräfte in Hei- zerübungsgeländes sind Wasserschutzge- wie Wildflecken, Erlensee, Wiesbaden- und der sich ab- delberg wurde leider nicht be- biete), am 4.5. ein thematischer Gottes - Erbenheim und Augustdorf/Senne durch zeichnenden Auf- antwortet: „Return to Sender“. dienst mit Pfarrer Biskamp am Natur- (Ober-)Bürger meister und Bürger vertre- lösung des Ost- denkmal Kathuser Seeloch und am 26.5. ten. blocks nicht zufrie- Der Tag des Baumes 1989 ein Fachvor trag von Richter Deiseroth Auf dem zukünftigen Truppenübungs- den geben. Da die am Metzenkreuz (Karlsruhe). Die BI ließ sich durch Profes- platz im Seulingwald sollte der erste am Ostrand des sor Peter Krahu lec (Fulda) be raten und Bauabschnitt, der Bau einer 8 km langen Seulingswaldes Am 14.4. veranstalteten die BI arbei tete mit der Friedensinitiative und 16 m breiten Panzerringstraße, be- verlaufende Grenze und das Forstamt mit Osthessen zusammen. Der Landrat, meh- reits im September 1989 abgeschlossen zwischen den mi- Unterstüt zung des Schulamtes rere Bürgermeister, die Fraktionsvor- sein, als noch niemand an die deutsche litärischen Blöcken Kundgebung auf dem Linggplatz mit 2.000 Teilneh- eine Sternwanderung: Über sitzenden der kommunalen Par lamente Wiedervereinigung und das Ende des wegfiel, wurden mern. 2.000 Schüler aus verschiede- und der Wasser be schaffungs verband Ost Warschauer Paktes dachte. Wegen des die amerikanischen Die BI-Werbeanlage an der „LOMO“-Kreuzung (B 27/B 62). Hin- nen Teilen des Kreisgebietes folgten am 21.6. der Einladung der BI massiven Widerstandes der BI ließen die Panzeraufklärer in ten rechts das Stabsgebäude der US-Kaserne. Bürgern aus vielen Orten statt, darunter wanderten zum Metzenkreuz, einem zen- nach Kathus und be rieten über ein ökolo- Amerikaner ihren Termin ver streichen Bad Hersfeld und auch Landrat Norbert Kern und die Bür - tralen Platz im Panzerübungs gelände, um gisches und soziales Belastungsgutachten und teilten am 8.10.1989 mit, dass sie im Seulings wald nicht mehr gebraucht. germeister Roland Hühn und Ersten germeister Boehmer (Bad Hersfeld), Blum eine Eiche zu pflanzen und durch einen für den Seulingswald sowie über die Ver- zunächst ein Gutachten erstellen lassen! Am 24.8.1990 wurde bekannt, dass die Kreisbeigeordneten Alfred Holzhauer an (Ludwigsau), Schäfer (Friedewald) und Wall mitgebrachter beschrifteter Steine teilung der Aufgaben und der Kosten die- War die BI im Laufe des Jahres 1989 von US-Army 15 Ob jekte in Südhessen frei - einer Stadtverordneten-Versammlung in Hühn (Heringen). Die ebenfalls eingela- symbo lisch zu schützen. Die Lehrer erhiel- ser Umweltverträglichkeitsstudie. verschiedenen Seiten finanziell unter- geben wollte. Der Seulingswald im Nord - Heringen teil. denen amerikanischen Kommandeure ten von der BI Info-Mappen und Videofil- stützt worden (z. B. durch den Luftkurort osten des Landes war leider nicht dabei. Die Firma „Center Parcs“ stellte ihr Pro- Abrams (Fulda) und Ancker (Bad Hers- me für die Nach be reitung im Unterricht, Die BI erhält den Status eines ein- Ronshausen mit Bürgermeister Zilch), so Die BI unterstützte das Aktionszeltlager jekt eines Freizeitzentrums für 3.500 feld) ließen sich entschuldigen! Informa- die Schüler die frisch gedruckten BI-Auf- getragenen Vereins konnte nun, am 27.12.1989, der 1. Vorsit- der Deutschen Jugend für Naturbeob - Kurzurlauber vor. Dafür sollten auf dem tionen wurden gesammelt, Aktionen vor- kleber kostenlos. Am nächsten Tag nahm zende Karlheinz Otto, stellvertretend für achtung (DJN) in Meckbach. Durch um- Waltersberg 120 Hektar des Seulingswal- ge schla gen, Arbeitsgruppen gebildet und die BI am Ostermarsch zum Point Alpha Aus rechtlichen Gründen sollte die BI den über 700 BI-Mitglieder, den mit 5.000 DM fangreiche Flechtenuntersuchungen wur- des geopfert und u. a. 650 Bungalows er- außer den beiden Kathuser BI-Spre chern teil. Die BI lud zu Fachvorträgen mit nam- Status eines eingetragenen Vereins be- dotier ten Umweltschutzpreis 1989 des den starke Schädigungen des Seulingswal- richtet wer den. Unmittelbar nach der Sit- weitere aus Mecklar, Meckbach, Ronshau- haften Fachleuten ein wie Professor Knut kommen. Die Gründungsversammlung Landkreises Hersfeld-Rotenburg aus den des durch Deponiegase festgestellt. zung der Heringer Stadtverordneten-Ver- sen, Friedewald, Lautenhausen und Bad Krusewitz (TU Berlin), Wissenschaftler fand am 23.6.1989 in Kathus statt. Eine Händen des Land rates Norbert Kern in sammlung verein barte Hermann Corneli- Hersfeld gewählt. – SPD, CDU, FDP und Peter Bartelheimer (Wiesbaden) und Die- Satzung wurde beschlos sen und folgender Empfang nehmen. Die Landesregierung übernimmt die us mit den Vertretern von BUND, NABU, GRÜNE aller politischen Ebenen spra- ter Deiseroth, Richter am undesverfas- Vorstand gewählt: BI-Forderung nach Entmilitarisie- HGON, DGB, BI Friedewald, Ev. Kirchen- Der Fall der Mauer ändert nichts an chen sich gegen den Bau des 1. Vorsitzender Karlheinz Otto (Kathus), rung des Seulingswaldes gemeinde Heringen u. a., in der „Arbeits- Truppen übungsplatzes aus und 2. Vorsitzender Hermann Cornelius (Bad den US-Plänen ge meinschaft Waltersberg“ (ARGE) zu- unterstützten die Arbeit der Hersfeld), Anfang 1991 verlegte die US-Army meh- sammen zu arbeiten. Die Koordination Bürgerinitia tive in den nächsten 3. Vorsitzender Hans-Jürgen Henning Am 1. Januar 1990 fand der erste Neu- rere Großübungen vom Seulingswald nach der Aktivitäten nach dem Motto „Vereint Jahren – teils sehr intensiv wie (Meckbach), Kassenwart Reinhold Baum- jahrsempfang der BI am Metzenkreuz Grafenwöhr und Baumholder. Im Seu- beraten – getrennt handeln“ wurde Her- z. B. MdB Berthold Wittich, teils gardt (Kathus), Stellvertr. Kassenw. Inge statt. Auch die nächsten Neujahrsemp- lingswald war, nicht zuletzt wegen des mann Corne lius übertragen. nur verbal. Seeliger (Kathus), Schriftführer Peter fänge, meist bei Schnee, erfreuten sich Golfkrieges, relative Ruhe eingekehrt. Auf Am 7.1.1992 konnte die BI – nach langem Am 23.2.1989 übergab Karl- Claus (Meckbach), Stellvertr. Schriftf. Ka- großen Zuspruchs. Am 8.2. übertrug das Drängen der BI wurde ihre Forderung behördlichen Genehmigungs verfahren – heinz Otto ein Schreiben an den rin Wilhelm (Meckbach). Kassenprüfer Hessische Fernsehen die Sendung „Stadt- nach Entmilitarisierung des Seulingswal- ihre Werbeanlage an der Kreuzung der Hessischen Ministerpräsidenten wurden Karlheinz Fuge (Sorga) und Tho- gespräch“ zum Thema „Amerikaner in des in das Regierungsprogramm der neuen Bundesstraßen B 27/B 62 (sog. „LOMO- Walter Wallmann anlässlich sei- mas Baumann (Friedlos), der spätere Bür- Hessen“ ungekürzt aus Bad Hersfeld: An Hessischen Landesregierung übernom- Kreuzung“) aufstellen. (Ob die großen ner Wahlkampfrede in der Bad germeister von Ludwigsau. Später wurde der Diskussion beteiligten sich u. a. Um- men. Kirmes-Werbetafeln an der LOMO-Kreu- Hersfelder Stadthalle. Wall - Waltraud Harasty (Kathus) Kassiererin weltminister Weimar und Oberbürger- Bei der Jahreshauptversammlung am zung ein ebenso langwieriges Genehmi- mann sagte „Nein“ zu den Plä- und Reinhild Cornelius (Bad Hersfeld) meister Exner (Wiesbaden), die Bür ger- 7.6.1991 konnte die BI 736 eingeschriebe- gungsverfahren durchlaufen müssen, darf nen der Amerikaner, die diese Friedlicher Protestmarsch zur US-Kaserne. stellvertr. Schriftführerin. – In das Ver- meister Blum (Ludwigsau) und Hofmann ne Mitglieder verzeichnen. Später wurde bezweifelt werden.)

18 19 Riesige Dieselöl-Verseuchung am men. Durch eine Metzenkreuz Untersuchung ist Der BI-Vorstand entdeckte am 1.3.1992 eindeutig und eine riesige Dieselöl-Verseuchung am zweifelsfrei zu Metzenkreuz: Nachdem die Feuerwehr- klären, ob eine Be- leitstelle informiert worden war, löste die einträchtigung des Umweltpolizei Ölalarm aus. Auf einer Bodens vorliegt.“ Fläche von 200 Quadratmetern musste – Der Hessische Mi- unter den Augen des BI-Vorstandes – das nisterpräsident verseuchte Material ausgebaggert und Hans Eichel, die entsorgt werden. Der BI-Vorstand ver- Minister Joschka handelte mit dem neuen US-Komman- Fischer und Jörg deur Rios. Dieser ver sprach Besserung Jordan sowie und sagte zu, dass der BI-Vorstand zu den Landrat Alfred regelmäßig stattfindenden Manö ver- Holzhauer antwor- ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE, VOLKS- UND HEIMATKUNDE besprechungen mit Landrat, Bürgermei s- teten persönlich tern und Forstamt eingeladen und über und konstruktiv, die amerikanischen Vorhaben informiert besonders bezüg - Nummer 5 Mai 2014 Band 53 wird. Diese Zusage wurde tatsächlich lich der bereits eingelöst. durch uns festge- Firma Kraushaar und der BI-Vorstand setzen den Mahn- und Ge- Auf Bitten des Bundesgrenzschutzes stellten Altlasten, denkstein; links Hermann Cornelius. (BGS) in Bad Hersfeld unterrichtete der und bedankten BI-Vorsitzende Karlheinz Otto Polizei- sich für die konkreten Hin weise der BI. Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- Anwärter im Rahmen der Politischen Bil- Das Land Hessen sagte zu, den Wald erst wald“ e. V. für ihre intensive und konse - Vor 25 Jahren: Bürgerinitiative dung über die Arbeitsweise der hiesigen dann zurückzunehmen, wenn keine quen te Arbeit, die verhindert hat, dass Bürgerinitiative. – Am 14.4. traf sich die Altlas ten mehr vorhanden sind. – Am die amerikanischen Streitkräfte ihre BI „Rettet den Seulingswald“ mit der BI 28.2.1994 besich tigte eine Kommission Truppenübungs platz-Pläne verwirklichen „Rettet den Seulingswald“ „Rettet unsere Rhön“ und der BI „Viern- unter Federführung des Wasser - konn ten – mit der erfreulichen Konse- heimer Panzerwald“, um das erste Hessi- wirtschafts amtes Fulda „relevante Ver - quenz, dass die Bundeswehr nicht in den Der erfolgreiche Kampf gegen die militärische Zerstörung des Waldes sche Ökologische Konversionsforum vor- dachts flächen“ bezüglich Verseuchung im Seulingswald „nachgerückt“ ist. zu bereiten. Dabei ging es um Rück- Seulingswald, sah aber nach der Sanie - Die BI hatte ihre Ziele erreicht, dank zahl- führungskonzepte für nicht mehr mi- rung am Metzenkreuz und der Bergung ei- reicher Unterstützer, Einzelpersonen und Von Hermann Cornelius, Bad Hersfeld und Karlheinz Otto, Kathus litärisch genutzte Liegen schaften, die Sa- nes im Wasserschutz gebiet versunke nen Gruppen. Die Arbeit des BI-Vorstan des nierung belasteter Flächen und geschä- Panzers keinen weiteren Handlungsbe- ging aber weiter, denn das Restvermögen digter Grundwasservorkommen sowie zi- darf: „...keine weiteren technischen Ge- der BI sollte satzungsgemäß ausschließ lich Kathus die Bevölkerung per Leserbrief vile Nutzungsmöglichkeiten zum Wohle fahren erforschungs maßnahmen erforder- in Natur projekte investiert werden. Von Der Seulingswald wird Standort- auf die geheimnisvollen Aktivitäten auf- aller Bürger. Im Dezember 1992 gab die lich“. den zahlreichen Vorschlägen konnte man übungsplatz der US-Army merksam machen, was der damalige Chef- BI die „Seulingswald-Nachrichten“ Nr. Endlich, am 1.10. 1994, kündigte die Bun- einige verwirk lichen: Anbringung von 30 redakteur der Hersfelder Zeitung verhin- 10 in einer Auflage von 8.000 Exemplaren desrepublik Deutschland an, das Pan- Nisthilfen für Vögel und Insekten im Seu- Im Frühjahr 1945 wurde Hersfeld Garni- derte. Ersatzweise sandte Otto vierzig mit je 6 Seiten heraus! zerübungs ge lände an das Land Hessen lingswald (betreut durch den NABU) – son der amerikanischen Besatzungstrup- Briefe an Organisationen und Persönlich- 300 Gruppen und Einzelpersonen hatten zurückgeben zu wollen. Fast sechs Jahre Pflanzung von 7 Rotdornbäumen am pen, die den 1.700 Hektar großen westli- keiten des öffentlichen Lebens und brach- sich beim Hessischen Rundfunk um den harter Arbeit trugen Früchte: Das Ziel der Fußweg zwischen Solztalstraße und Unte- chen Teil des Seulingswaldes als Standort- te damit eine Lawine ins Rollen. Nachdem hr-Umweltschutz-Preis „Global denken – BI, die Entmilitarisierung des Seulings- re Dorngartenstraße in Kathus. Das neue übungsplatz (StÜPl) für ihre Panzer be- er auch die Kathuser Wanderer und Bür- Wir handeln“ beworben: Die BI „Rettet waldes, war erreicht. Ohne den konse- Schild „Seulingswald-Weg“ wurde durch schlag nahmten. Da nicht andauernd ger informiert hatte, trafen sich am den Seulingswald“ und die ARGE „Wal- quenten massiven Widerstand der BI ge- Bürgermeister Boehmer enthüllt. – Pflan- geübt wurde und das Betreten unseres 12.2.1989 über einhundert Bürger/innen tersberg“ erhielten am 1.9.1992 den mit gen den Ausbau zum Truppen übungsplatz zung von 80 standortgerechten Wildgehöl- Waldes später nicht mehr strikt verboten an der Kreismülldeponie mitten im Pan- 1.000 DM dotierten 3. Preis – vorwiegend – schon vor der Grenz öffnung – wäre heu- zen an den Ufern des Meckbachs und ei- war, sondern „auf eigene Gefahr“ gesche- zer übungsgelände und forderten, dass ein Verdienst des Zweiten Vorsitzenden te wahrscheinlich die Bundeswehr im nes Feldahorns am Ortseingang von hen konnte, nahmen die Bewohner von kein einziger Baum für militärische Hermann Cornelius. Seulingswald – siehe Wild flecken und an- Meckbach – Unterstützung des Schulgar- Kathus, Sorga, Friedlos, Mecklar, Meck- Zwecke gefällt wird. Aber bereits am dere Standorte in ganz Deutschland! tenprojekts der Grundschule Sorga. bach, Ronshausen, Friedewald usw. jahr- Ein US-Kampfpanzer versinkt im Was- 13.2.1989 setzte der zuständige US-Kom- Der Einstieg in die Entmilitarisie- Im Januar 1995, nachdem die Firma Auf Vorschlag von Hermann Cornelius er- zehnte lang diesen Status widerstandslos serschutzgebiet Siebenbörner bei Kathus. mandeur Abrams in Fulda die Vertreter rung des Seulingswaldes „Center Parcs“ ihre Seulingswald-Pläne richtete der BI-Vorstand am Metzenkreuz, hin. Deutscher Widerstand, z. B. seitens deutscher Behörden über die Seulings- wegen des an hal tenden regionalen Wider- direkt neben der „Panzer-Eiche“ von des Knüllgebirgs vereins, regte sich aller- rischen Nutzung genau festzulegen und zu wald-Pläne des V. US-Korps befehlsmäßig Die ersten 60 Hektar des Panzerübungs- standes aufgegeben hatte, konnte die AR- 1989, einen Mahn- und Gedenkstein. Den dings, als die am Waldrand stehenden begrenzen. Außerdem fehlte in Deutsch- in Kenntnis, darunter auch Forstamtslei- geländes wurden am 17.3.1993 von den GE Waltersberg aufge löst werden. Auch tonnenschweren Quarzsandsteinblock Warnschilder „Betreten auf eigene Ge- land ein Stationierungsvertrag, wie ihn ter Hans Klingelhöfer und Revierförster amerika ni schen Streitkräften an deutsche die Auflösung der Bürgerinitiative wurde spendete die Firma Friedewalder Quarz- fahr“ durch neue ersetzt wurden: „Betre- andere NATO-Staaten mit den USA ab ge - Kurt Tiede vom Forstamt Bad Hersfeld. Behörden übergeben. Nach vier Jahren thematisiert: Gemäß einer unver - sandstein GmbH, BI-Mitglieder betonier- ten verboten!“ Widerstand gab es auch, schlossen haben. Der Kathuser Revierförster Kurt Tiede intensiver BI-Arbeit war dies der Einstieg bindlichen schriftlichen Befragung der ten das Fun dament, und Steinmetzmeister als das Hofgut Oberrode mit seinen 105 eilte von Fulda zu Christa und Karlheinz in die angestrebte Entmilitarisierung des verbliebenen 706 Mitglieder beantragte Kraushaar konnte für Transport, Bearbei- Hektar Land verkauft werden sollte und Der Standortübungsplatz soll zum Seulingswaldes! der BI-Vorstand auf der ersten besonderen tung und Setzen des Mahnmales gewon- die US-Army in den Jahren 1985/1986 In- Truppenübungsplatz ausgebaut Im Juni 1993 forderte die BI in einer wei- Mitgliederversammlung am 17.3. die Auf- nen werden. Am 14.11.1998 versammelten teresse zeigte. werden teren Kampagne die Freigabe und Altlas - lösung der BI zum 31.12.1995, „wenn bis sich noch einmal zahlreiche BI-Mitglieder Der Bevölkerung, die nur wenige Kilome- tensanierung des Seulingswaldes. Die dahin die Übergabe des Seulingswaldes und Gäste am Metzenkreuz, um den ter vom „Eisernen Vorhang“ entfernt leb- Der Standortübungsplatz war ein Kurio- Hessische Staatskanzlei teilte am 11.6. schriftlich bestätigt wurde.“ Laut Sat- Mahn- und Gedenkstein zu enthüllen und te, hatte man während des „Kalten Krie- sum voller Widersprüche: Die eine Hälfte der BI mit, dass die amerikanischen zung war die Versammlung aber nicht be- seiner Bestimmung zu übergeben. ges“ die Gefahr eines sowjetischen war Be stand teil des besonders geschütz- Streitkräfte erklärt haben, „das Übungs- schlussfähig, da mindestens 353 Mitglie- Die Liquidation der BI erfolgte am Panzer angriffs suggeriert. Sie hatte sich ten „regionalen Grünzugs“ zur Sicherung gelände Seulingswald nach der Verlegung der hätten an wesend sein müssen. – Auf 4.12.1998, und am 11.2.1999, fast genau mit der militärischen Nutzung des Seu- des Bioklimas des Staatsbades Bad Hers- bzw. Auflösung der in Nord- bzw. Osthes- der zweiten besonderen Mitgliederver- zehn Jahre nach ihrer Gründung, wurde lingswaldes abgefunden, die 1966 durch feld, die andere Hälfte Trinkwasser-Siche- sen stationierten Einheiten nicht mehr zu sammlung am 15.5.1995 wurde die Auflö- die Bürgerinitiative „Rettet den Seulings- einen Gestattungsvertrag unzulänglich rungsgebiet für den Ostteil des Landkrei- benötigen.“ Am 1.11. teilte das Hessische sung der BI beschlossen und gefordert, die wald“ e. V. im Vereins register gelöscht. und schlecht geregelt wurde: Laut Vertrag ses. Außerdem war es einmalig in der Forstamt der BI mit, dass das Übungs- Ausweisung des Panzerübungsgeländes Der ehemalige Vorstand der Bürgerinitia- verpach tete das Land Hessen den Wald Bundesrepublik, dass in einem militärisch gelände „demnächst an das Land Hessen als „Sonder fläche Bund“ aufzuheben. tive bedankt sich nochmals bei allen Hel- zur militärischen Nutzung an die Bundes- ge nutzten „Sondergebiet Bund“ eine zurückgegeben wird“, und am 15.11.1993 fern, die ihn zehn Jahre lang engagiert be- republik Deutsch land, die das Gelände Kreismülldeponie angelegt wurde! - Die holten die amerikanischen Soldaten in Rückgabe des Panzerübungsgelän- gleitet und tatkräftig unterstützt haben. der US-Army aufgrund des NATO-Trup- Einstellung großer Teile der Bevölkerung – Bad Hersfeld zum letzten Mal das Ster- des an das Land Hessen und Fort- penstatuts für die Dauer ihres Verteidi- von Desinteresse bis Duldung – sollte sich Quellen nenbanner ein. Die Warnschilder rund um setzung der BI-Arbeit bis 1999 gungsbedarfes völkerrechtlich überließ. im Februar 1989 gründ lich ändern, als im das Panzerübungsgelände wurden de- Archiv der Bürgerinitiative „Rettet den Seu- Der Vertrag er möglich te den Amerika- Seulings wald Tausende von Bäumen mit lingswald“ e. V. montiert – offiziell oder auch als Souve- Am 15.11.1995 wurde das Panzerübungs- nern, im Wald Veränderungen vorzuneh- jeweils zwei weißen Punkten ge - nir! gelände offiziell an das Land Hessen men und der deutschen Bevölkerung kennzeichnet wurden, ein Vermessungs- Im Dezember 1993 forderte die BI in zurück gegeben. Während einer Feierstun- jeder zeit den Zutritt zu verbieten. Die trupp aus Schweinfurt Unterlagen für ei- Schreiben an Bundes-, Landes- und de am Metzenkreuz überreichte der Leiter »Mein Heimatland«, monatliche Beilage zur Bundesvermögensverwaltung hatte es ver- ne Panzerstraße erarbeitete und sich wun- Kommunal politiker, das Panzerübungs- des Bundesver mögensamtes Kassel das »Hersfelder Zeitung«. Gegründet von Wilhelm Neuhaus. säumt, mit der US-Army eine schriftliche derte, dass die Bevölkerung rund um den gelände „als altlastenverdächtige Fläche Übergabeprotokoll an Forstdirektor Hans Schriftleitung: Ernst-Heinrich Meidt, Kirchheim Überlassungsvereinbarung abzu schließen, Seulingswald nicht informiert worden Einer von zigtausend Aufklebern. in die Verdachtsflächen datei aufzuneh- Klingelhöfer. Alle Redner dankten der Druck und Verlag: Hoehl-Druck, 36251 Bad Hersfeld um dadurch den Um fang der militä - war! Deshalb wollte Karlheinz Otto aus Entwurf: Professor Helmut Kraft

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