FACHBERATUNG BAUGESTALTUNG Gemeinde Wohlen Bei Bern: Hausmatte Dorfstrasse 3, Hinterkappelen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Einwohnergemeinden Bremgarten bei Bern, Kirchlindach, Meikirch, Wohlen bei Bern FACHBERATUNG BAUGESTALTUNG Gemeinde Wohlen bei Bern: Hausmatte Dorfstrasse 3, Hinterkappelen Sitzungsdatum Bauherrschaft Verfasser Status 29.01.2020 Credit Suisse Burkhard + Partner AG Änderung: Materialisierung Fassade Teilnehmerschaft Vertretung Bauherrschaft Vertretung Verfasser Melissa Renn Franz Rieben, Allreal AG Martin Pfeuti, Architekt Gemeinde Fachberatung Dritte Ursula Hugi Tina Kneubühler Martin Klopfenstein Thomas Käppeli Zuständigkeit der Fachberatung, Gemeinde Wohlen: Das empfehlendes Fachgremium wird vom Gemeinderat bezüglich der Qualität des Bauens und Nutzens eingesetzt. Die Fachberatung beurteilt bezugnehmend auf das Baugesetz vom Kanton Bern, Art. 9 und das Baureglement der Gemeinde Wohlen, Art. 14 +15. 1. Ausgangslage Im bewilligten Bauprojekt ist die Fassadengestaltung analog des Bestandsgebäudes Dorfstrasse 1 vorgesehen. Eine helle Kompaktfassade mit einem dunklen Holz-Vorhang in den oberen drei Vollge- schossen. Im Zuge der Ausführungsplanung zeigt sich, dass eine identische Realisierung in Holz aufgrund der aktuellen Brandschutzvorschriften nicht umsetzbar ist. Geschossweise Brandschutzrie- gel, geschlossene Brüstungen im Bereich der Loggien und komplexe Detailausbildung der Storen- kästen zur Verhinderung des Brandüberschlages sind gemäss den Verfassern die relevantesten Punkte. Die Verfasser ersuchen nun die Gemeinde Wohlen, ein neues Gestaltungskonzept zu ge- nehmigen. Der neue Konzeptvorschlag sieht vor, anstelle eines Screens aus Holz diesen nun mit Aluminium-Vierkantprofilen zu erstellen. Die Oberfläche ist pulverbeschichtet matt in einem warmen Grauton vorgesehen. Weil kein brennbares Material verwendet wird, lassen sich die Auflagen des Brandschutzes lösen. Es ist vorhersehbar, dass die Brandschutzanforderungen und damit verbunde- nen Auflagen auch auf die in 5-10 Jahren bevorstehende Fassadensanierung des Bestandsgebäudes Dorfstrasse 1 Einfluss haben wird. 2. Beurteilung Fachberatung Baugestaltung I Einwohnergemeinden Bremgarten bei Bern, Kirchlindach, Wohlen bei Bern Die Erweiterung hat sich im Baugesuch am bestehenden Gebäude orientiert und den Holzvorhang in der Fassadengestaltung übernommen. Da die neuen Brandschutzauflagen die Umsetzung mit ei- nem Holzvorhang erschweren oder verunmöglichen und der bestehende Screen bei einer Sanierung auch wegfallen würde bzw. anders materialisiert werden müsste, stellt sich die Frage, an was sich die Erweiterung orientieren soll. Der Bestandsbau Dorfstrasse 1 ist im Ortszentrum von Hinterkappelen sehr prägend. Dieser wurde in den 90er Jahren erstellt, zwischen dem alten Dorfkern mit histori- schen und geschützten Bauernhäusern und dem Kappelenring mit hohen Gebäuden aus Betonele- menten. Das Gebäude Dorfstrasse 1 wirkt in diesem Kontext heute fremd. Die bevorstehende Fassa- densanierung des Hauptbaus in 5-10 Jahren bietet die Möglichkeit, diesen wichtigen Ort neu zu denken. Diese Chance wurde aus Sicht der Fachberatung nicht genutzt. Man sucht mit der Erweite- rung die Nähe zum bestehenden ortsfremden Bau Dorfstrasse 1, kann sich dem Hauptbau aber trotzdem nicht wirklich angleichen. In Bezug auf die nun vorliegende Materialisierung mit einem Screen aus Metall stellen sich viele kritische Fragen. Es ist aus den vorliegenden Unterlagen schwer zu beurteilen, wie die beiden unterschiedlichen Materialien (verwittertes Holz mit Patina und das la- ckierte Metall) zusammenkommen bzw. wie der ganze Gebäudekomplex später mit einem umlau- fenden Metallvorhang den Ortskern prägen würde. Nicht zu unterschätzen ist der Glanz des Metalls durch die Sonneneinstrahlung. Auch ist Metall ein Material, das im Kontext kaum vorkommt. 3. Empfehlungen - Es soll mit der zeitnahen Sanierung des Bestandsbau die Chance genutzt werden, dieses wichtige Gebäude für Hinterkappelen besser in den Kontext einzubinden. - Dazu sollen Varianten geprüft und visualisiert werden. Es ist auch denkbar, dass sich Haupt- und Anbau einander weniger angleichen. 2 .