Seenjahr 2016

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Inhalt

Trophie-Einstufung ...... 3 Ökologischer Zustand ...... 5 Phytoplankton ...... 5 Allgemein physikalisch-chemische Parameter ...... 7 Makrophyten und Fische ...... 8 Untersuchungsumfang ...... 9 Sichttiefe ...... 10 Gesamt-Phosphor-Konzentration ...... 10 Phytoplankton-Biovolumen ...... 11 Hygiene ...... 12 Klima ...... 13 Lufttemperatur ...... 13 Niederschlag ...... 14 Sonnenscheindauer ...... 14 Hydrologie ...... 15 Wassertemperatur ...... 15 Wasserstand ...... 17 Restaurierung ...... 18 Makrophyten-Management ...... 18 Tiefenwasserbelüftung - Feldsee ...... 20 Bleistätter Moor – Ossiacher See ...... 22 Tabellenverzeichnis ...... 25 Abbildungsverzeichnis ...... 25

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Seenjahr 2016

Anzahl Seen Trophie-Einstufung

14 oligotroph 15 schwach mesotroph 10 mesotroph 3 schwach eutroph 0 eutroph

Trophie-Einstufung Wasservolumen kaum bemerkenswerte Spuren. Seichte Seen jedoch reagieren Die großen und tiefen Seen Kärntens rasch auf zusätzliche Belastungen, was zeichnen sich durch ein stabil niedriges letztlich im Ansteigen der Algenbiomasse Nährstoffniveau aus, was in der zu erkennen ist. Daher erfahren kleinere gleichbleibenden Einstufung oligotroph Seen im Jahresvergleich häufig oder schwach-mesotroph zum Ausdruck unterschiedliche Trophie-Einstufungen. Im kommt. Vergleich zu 2015 erfuhren zwölf Seen eine Neben den großen Seen: Millstätter See, andere Bewertung. Weißensee, Faaker See, Klopeiner See, Zehn Seen wurden aufgrund geringerer und Pressegger See Nährstoffgehalte und geringerer sind mit dem , dem Algenmenge sowie verbesserter Linsendorfer Badesee und dem St. Sichttiefen oder Sauerstoffgehalte über Johanner Badesee auch einige kleinere Grund der nächstbesseren Trophieklasse Seen wiederkehrend der oligotrophen zugeteilt. Zwei Seen wurden gar um zwei Klasse zugeordnet. Ebenso beständig auf Klassen besser bewertet. niedrigem, schwach mesotrophen Nährstoffniveau befinden sich, nebem dem Unter den nährstoffreichen Seen wurde der Wörthersee, auch der überwiegende Teil Hörzendorfer See um eine Klasse besser, der untersuchten Seen. er wurde von eutroph auf schwach eutroph aufgestuft. Gar um zwei Klassen besser, Insgesamt wurden 29 der 42 Kärntner Seen von eutroph auf mesotroph wurden der im Untersuchungsjahr 2016 den Moosburger Mühlteich und der St. Urban nährstoffarmen Trophieklassen oligo- bis See eingestuft. Ausschlaggebend dafür schwach mesotroph zugeordnet. Die waren die deutlich verringerten restlichen 13 Seen wurden als Konzentrationen an Gesamt-Phosphor und nährstoffreiche Gewässer von mesotroph Chlorophyll-a. bis schwach eutroph bewertet. Hervorzuheben ist, dass im Von schwach eutroph auf mesotroph Untersuchungsjahr 2016 kein See der (mäßig nährstoffreich) verbesserten sich eutrophen Nährstoffklasse zuzuordnen der , der Pirkdorfer See, war. Zuletzt war das im Jahr 2014 der Fall. der St. Andräer Badesee und der Auffällig war auch, dass es im Vergleich zu Trattnigteich. 2015 nur Seen gab, die besser bewertet Der trophische Status des Sonnegger wurden (Tab. 1). Sees, der nur 2015 mesotroph war, wurde Anfällig für wechselnde Bewertungen durch wieder als schwach mesotroph eingestuft. witterungsbedingte Nährstoffeinträge Unter den nährstoffarmen Seen infolge starker Regenfälle sind besonders verbesserten sich der , der kleine Seen, die inmitten intensiv genutzter Greifenburger Badesee, der Pischeldorfer Einzugsgebiete liegen. Solche Ereignisse Badesee und der , sie wurden hinterlassen an Seen mit großem

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aufgrund geringerer Phosphor- gegenüber jenen mit wechselnder Konzentrationen von schwach mesotroph Beurteilung dargestellt. nach oligotroph verschoben. 25 Seen blieben hinsichtlich ihrer In der Tab. 2 ist die Trophie-Einstufung der trophischen Klassifizierung unverändert, 17 untersuchten Kärntner Seen im Zeitraum Seen zeigten einen wechselnden Status von 2014 bis 2016 dargestellt. Es werden an. die Seen mit gleichbleibender Beurteilung

Tab. 1: Trophie-Einstufung der Kärntner Seen im Jahr 2016.

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Tab. 2: Trophie-Einstufung der Kärntner Seen im 3-Jahresvergleich 2014-2016.

Ökologischer Zustand mittlere Biovolumen (0,18 mm³/l) und die mittlere Chlorophyll-a Konzentration Gemäß den Vorgaben der (0,75 µg/l) lagen unter den jeweiligen Gewässerzustandsüberwachungs- Referenzwerten. Zusammen mit dem verordnung (GZÜV) wurden das Brettum-Index von 5,32 ergaben die drei Qualitätselement Phytoplankton und die Kenngrößen für das Einzeljahr 2016 und im Allgemein physikalisch- chemischen 3-Jahresmittel (2014 - 2016) eine Parameter an sieben Kärntner Seen normierte Gesamt-EQR von 1,00. Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See, Klopeiner See, Weißensee, 2016 ergab der ökologische Zustand Keutschacher See und Faaker See Phytoplankton für den Keutschacher See bewertet. Seit 2014 erfolgte auch die mit 0,98 erneut ein „sehr gut“. Die Auswertung des Längsees, der im Rahmen normierten EQR-Werte für das Biovolumen des Landesmessnetzes überwacht wird. (0,91) und für den Brettum-Index (1,00) entsprachen 2016 der „sehr guten“ Phytoplankton ökologischen Zustandsklasse. Während In der Tab. 3 sind die normierten EQR- die normierten EQR-Werte für die Werte (Ecological Quality Ratio) und der Chlorophyll-a-Konzentration in den beiden ökologische Zustand des Vorjahren im „guten“ Bereich lagen, wurde Qualitätselementes Phytoplankton für das 2016 ein normierter EQR-Wert von 1,00 Jahr 2016, basierend auf den Kenngrößen errechnet, der die „sehr gute“ Biovolumen, Artenzusammensetzung Zustandsklasse anzeigte. Auch das 3- (Brettum-Index) und Chlorophyll-a- Jahresmittel (2014 - 2016) entsprach mit Konzentration, sowie das 3-Jahresmittel der normierten Gesamt-EQR von 0,94 dem (2014 - 2016) angegeben. „sehr guten“ Zustand. 2016 wurde der Faaker See unverändert mit „sehr gutem“ Zustand beurteilt. Das Tab. 3: Ökologischer Zustand Phytoplankton der untersuchten Seen: 3-Jahresmittel und Bewertung 2016.

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Der ökologische Zustand des Klopeiner EQR Brettum-Index gab mit 0,63 ein „Gut“ Sees wurde im Einzeljahr 2016 und im 3- wieder. 2016 lag der normierte EQR-Wert Jahresmittel (2014 - 2016) hinsichtlich des Chlorophyll-a bei 0,4 im „mäßigen“ Bereich. Qualitätselementes Phytoplankton mit Der Weißensee wurde im „sehr gut“ bewertet. Im Beobachtungsjahr Beobachtungsjahr 2016 anhand des 2016 reihte sich das Gewässer mit einer Qualitätselementes Phytoplankton mit normierten EQR gesamt von 0,87 deutlich einer normierten Gesamt-EQR von 0,91 als besser in die „sehr gute“ Zustandsklasse „sehr gut“ eingestuft. Alle drei ein. Für die Verbesserung gegenüber dem Einzelkomponenten, die zur Erfassung des Vorjahr zeigten sich die normierte EQR für Gesamt-EQR erforderlich sind, befanden Chlorophyll-a von 1,00 sowie der Anstieg sich im „sehr guten“ Bereich. Unverändert des Brettum-Index auf 4,26 bzw. auf eine gegenüber den Vergleichsjahren waren die normierte EQR von 0,81 verantwortlich. geringe mittlere Chlorophyll-a- Das über das Untersuchungsjahr gemittelte Konzentration und der daraus resultierende Phytoplankton-Biovolumen kam mit EQR-Wert von 1,00. Im 3-Jahresmittel 0,42 mm³/l oberhalb des Referenzwertes (2014 - 2016) ergab sich ebenso der „sehr (0,30 mm³/l) zu liegen. Für das Biovolumen gute“ Zustand. errechnete sich eine normierte EQR von 0,86, die den „sehr guten“ Zustand Der ökologische Zustand Phytoplankton anzeigte. ergab für den Wörthersee sowohl für das Einzeljahr 2016 als auch im 3-Jahresmittel Der Millstätter See lag im Einzeljahr 2016 (2014 - 2016) wieder ein „Gut“. Die mit einer normierten Gesamt-EQR knapp normierte EQR für die Gesamtbewertung über der Klassengrenze im bereits „sehr betrug 0,64. Die normierten EQR-Werte für guten“ Zustand, während das 3- das Biovolumen (0,62) und für den Jahresmittel (2014 - 2016) den „guten“ Brettum-Index (0,69) lagen 2016 im Zustand anzeigte. Die mittlere Chl-a- Bereich der „guten“ ökologischen Konzentration sank auf 1,63 µg/l, das Zustandsklasse, während die mittlere Biovolumen betrug im Jahresmittel Chlorophyll-a-Konzentration mit einem 0,45 mm³/l. Beide Kenngrößen normierten EQR-Wert von 0,58 knapp unter entsprachen dem „sehr guten“ Bereich. Der der Klassengrenze auf einen „mäßigen“ Brettum-Index spiegelte mit einer Zustand hinwies. normierten EQR von 0,71 die gute Zustandsklasse wider. Der Längsee wurde in Bezug auf das Qualitätselement Phytoplankton mit „sehr 2016 war der ökologische Zustand gutem“ ökologischen Zustand für das Phytoplankton des Ossiacher Sees mit Einzeljahr 2016 und für die einer normierten EQR für die Gesamtauswertung (3-Jahresmittel Gesamtbewertung (0,55) „mäßig“. Das 3- 2014 - 2016) bewertet. Jahresmittel (2014 - 2016) entsprach ebenso der „mäßigen“ Zustandsklasse. Das durchschnittliche Phytoplankton- Biovolumen mit 1,26 mm³/l entsprach einem normierten EQR-Wert von 0,53 und lag im „mäßigen“ Bereich. Die normierte

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Allgemein physikalisch-chemische und die Sichttiefe der „sehr guten“ Parameter Zustandsklasse. Die Überschreitung der Die Ergebnisse der allgemein physikalisch- Bandbreite für die hypolimnische chemischen Parameter werden als 3- Temperatur ist nicht anthropogen sondern Jahresmittel (2012 bis 2016) dargestellt natürlich bedingt. Die Sauerstoff- (Tab. 4). Konzentration im Hypolimnion liegt außerhalb der vorgegebenen Bandbreite Die Bewertung des sehr guten Zustands für den „sehr guten“ und „guten“ Zustand. erfolgt typabhängig auf Basis der Sichttiefe, des Gesamt-Phosphor-Gehaltes im Klopeiner See: Hinsichtlich der chemisch- Mixolimnion und der Chlorophyll-a- physikalischen Bewertung lagen die Konzentration im Epilimnion (0 - 6 m). Die Ergebnisse für die hypolimnische Klassengrenzen sehr gut/gut sind als Temperatur, die Chlorid-Konzentration und Grenzwerte zu verstehen. den pH-Wert des Mixolimnions innerhalb der Bandbreite für den sehr guten und Temperatur im Hypolimnion, Chlorid- guten Zustand. Ebenso zeigten die beiden Konzentration, ph-Wert und Qualitätskomponenten Sichttiefe und auch Sauerstoffsättigung im Hypolimnion der Chlorophyll-a-Gehalt (0 - 6 m) den werden typabhängig nur zur Bewertung des „sehr guten“ Bereich an, während die guten Zustandes herangezogen Komponente Gesamt-Phosphor (0 - 20 m) (Bandbreite sehr gut und gut muss sowohl für das Jahr 2016 als auch für das eingehalten sein). 3-Jahresmittel (2014 - 2016) den „guten“ Bei meromiktischen Seen geht der Zustand beschrieb. Parameter Sauerstoffsättigung im Millstätter See: In Bezug auf die Hypolimnion nicht in die Auswertung ein. physikalisch-chemische Bewertung (3- Faaker See: Die Einstufung der Allgemein Jahresmittel 2014 - 2016) des Millstätter chemisch-physikalischen Parameter (3- Sees lagen die Ergebnisse für Temperatur, Jahresmittel 2014 - 2016) ergab für die Chlorid-Konzentration und pH-Wert Gesamt-Phosphor-Konzentrationen im (0 - 70 m) innerhalb der Bandbreite für den Mixolimnion (0 - 29 m) und die Chlorophyll- „sehr guten“ und „guten“ Zustand. In a-Konzentration den „sehr guten“ Zustand. Hinblick auf den Gesamt-Phosphor Die mittlere Sichttiefe lag unter der (0 - 70 m), die Sichttiefe und den Klassengrenze zur „sehr guten“ Chlorophyll-a-Gehalt (0 - 6 m) wurde für Beurteilung im „guten“ Bereich und kann das 3-Jahresmittel (2014 - 2016) die „sehr beim Faaker See nur beschränkt als gute“ Zustandsklasse ermittelt. Parameter für die trophische Bewertung Ossiacher See: Hinsichtlich der herangezogen werden. Geringe Algen- und physikalisch-chemischen Chlorophyll-a-Konzentrationen wiesen auf Qualitätsparameter des Ossiacher Sees anorganische Schwebstoffe aus den lagen die Ergebnisse im 3-Jahresmittel Zubringerbächen hin. Temperatur und (2014 - 2016) für die hypolimnische Sauerstoffsättigung im Hypolimnion, (25 - 46 m) Temperatur und den pH-Wert Chlorid- und pH-Werte lagen innerhalb der im Mixolimnion (0 - 46 m) innerhalb und für Bandbreite für den „sehr guten“ und „guten“ die hypolimnische Sauerstoffsättigung Zustand. außerhalb der Bandbreite für den „sehr Keutschacher See: Hinsichtlich der guten“ und „guten“ Zustand. Die physikalisch-chemischen Kenngrößen Gesamt-Phosphor im Qualitätsparameter entsprachen die Mixolimnion, das Chlorophyll-a im Ergebnisse (3-Jahresmittel 2014 - 2016) Epilimnion (0 - 6 m) und die Sichttiefe für den Gesamt-Phosphor im Mixolimnion, gaben den „mäßigen“ Zustand wieder. das Chlorophyll-a im Epilimnion (0 - 6 m)

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Tab. 4: Auswertungsergebnis der „Allgemein physikalisch-chemische Parameter“ 2016.

Weißensee: Die Ergebnisse der chemisch- im 3-Jahresmittel (2014 - 2016) dem physikalischen Bewertung bezüglich des „mäßigen“ und die Sichttiefe dem „guten“ Weißensees lagen für die hypolimnische Zustand. Temperatur, die Chlorid-Konzentration und Längsee: Die allgemein chemisch- den pH-Wert des Mixolimnions innerhalb physikalischen Parameter wiesen in Bezug der Bandbreite für den „sehr guten“ und auf Chlorophyll-a-Gehalt, Sichttiefe und „guten“ Zustand. Auch die Gesamt-Phosphor-Konzentration auf die Qualitätskomponenten Gesamt-Phosphor „sehr gute“ Zustandsklasse. Der pH-Wert (0 - 60 m), Chlorophyll-a-Gehalt (0 - 6 m) und die Chlorid-Gehalte lagen innerhalb und Sichttiefe wurden neuerlich mit „Sehr der Bandbreite für den „sehr guten“ und gut“ bewertet. „guten“ Zustand. Die Temperatur lag wie im Wörthersee: Hinsichtlich der physikalisch- Vorjahr außerhalb der Bandbreite. Die chemischen Qualitätsparameter lagen die Überschreitung der Bandbreite war nicht Ergebnisse im 3-Jahresmittel (2014 - 2016) anthropogen bedingt. Bei meromiktischen für die hypolimnische (35 - 50 m) Seen wird das kühle Wasser des Temperatur, die Chlorid-Konzentration und Monimolimnions nicht in die Berechnung den pH-Wert im Mixolimnion (0 - 50 m) miteinbezogen. innerhalb der Bandbreite für den „sehr guten“ und „guten“ Zustand. Die Makrophyten und Fische Kenngröße Gesamt-Phosphor im In Tab. 5 sind, sofern vorhanden, die Mixolimnion entsprach 2016 und im 3- Ergebnisse der biologischen Jahresmittel (2014 - 2016) der „guten“ Qualitätselemente Makrophyten und Zustandsklasse. Das Chlorophyll-a im Fische angeführt. Epilimnion (0 - 6 m) entsprach 2016 sowie

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Tab. 5: Ökologischer Zustand - Makrophyten und Fische

Untersuchungsumfang Sees, den Vorteich des Flatschacher Sees und den Koralmstausee. Für die Bewertung der Seen sind die Zirkulationsphasen im Frühjahr und Herbst Das Kärntner Institut für Seenforschung hat und die Schichtungsphasen im Früh- und insgesamt 136 routinemäßige Spätsommer von Bedeutung. In der kühlen Seegütekontrollen durchgeführt und 834 Jahreszeit zirkuliert das Wasser des Sees Wasserproben für die chemische Analyse bei vier Grad bis zum Grund. In der warmen entnommen. Des Weiteren wurden für die Jahreszeit ist der See thermisch Analyse der Chlorophyll-a-Konzentration geschichtet, das Oberflächenwasser 306, des Algenbiovolumens 272, für die erwärmt sich auf über zwanzig Grad, ideal qualitative Analyse der Algenarten 164 und zum Baden, und das Tiefenwasser tiefer die Zooplanktonanalyse 68 Wasserproben Seen bleibt mit vier Grad kalt. Bei seichten entnommen. In Summe waren es 1.644 Seen kann der Temperaturunterschied Proben. Während der Probenahme wurden zwischen oben und unten nur wenige Grad insgesamt für 1.024 Tiefenstufen rund zehn Celsius betragen. Vorortwerte registriert. Neben den Parametern Temperatur, Sauerstoff, pH- Die Wasserproben werden unter Wert und elektrische Leitfähigkeit, die je Berücksichtigung dieser Temperatur See in bestimmten Tiefen gemessen bedingten Mischungs- und werden, werden im Protokoll auch Angaben Schichtungsphasen entnommen. Je vier zur Färbung, Trübung oder Geruch der Gütekontrollen wurden am Wörthersee, Wasserprobe gemacht sowie das Wetter Millstätter See, Weißensee, Klopeiner See, oder das Auftreten von Oberflächenfilmen Faaker See und Keutschacher See – Seen vermerkt (Tab. 6). größer als 50 Hektar – sowie am , Feldsee, Goggausee, Längsee, Tab. 6: Anzahl 2016 entnommener Proben. Pressegger See und Wasserproben Anzahl Proben durchgeführt. Am Ossiacher See wurden Chemisch-physikalische Wasseranalysen 834 an zehn Terminen je an der tiefsten Stelle Quantitative Phytoplanktonanalysen 272 im Westbecken und im Ostbecken Proben Qualitative Phytoplanktonanalysen 164 entnommen. An 30 weiteren Seen fanden Chlorophyll-a 306 die Wassergütekontrollen zweimal zu Quantitative Zooplanktonanalysen 68 Beginn und am Ende der sommerlichen Summe Proben 1.644 Schichtungsphase statt. Die entnommenen Wasserproben wurden Im Jahr 2016 überprüfte das Land Kärnten im Umweltlabor des Kompetenzzentrums (Abteilung Umwelt, Wasser und Gesundheit des Landes Kärnten auf Naturschutz) die Wasserqualität von maximal 48 Messwerte hin analysiert und insgesamt 42 Kärntner Seen und darüber von Mitarbeitern des Kärntner Institutes für hinaus das Ostbecken des Ossiacher Seenforschung auf ihre Plausibilität geprüft.

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Sichttiefe Sichttiefen unter zwei Meter wurden an einigen kleineren Seen gemessen, deren Die Algen nehmen eine Schlüsselrolle in Trübung Großteiles auf hohe Nährstoff- der Bewertung der Seen ein, da sie als Konzentrationen beruhen (1,9 m - St. Primärproduzenten Nährstoffe, Urban See, 1,8 m - Moosburger Mühlteich, insbesondere den Phosphor, mit Hilfe des Pirkdorfer See und , Sonnenlichts und Kohlenwasserstoff in 1,7 m - Maltaschacher See, 1,5 m Biomasse umwandeln (Photosynthese). Flatschacher See, 1,4 m St. Andräer Die Algen beeinflussen je nach Menge und Badesee, 1,3 m Hörzendorfer See). Dichte die Transparenz des Wassers, die als Sichttiefe ausgedrückt wird. Gesamt-Phosphor-Konzentration Die Sichttiefe (Abb. 1) wird mittels einer Um den Einfluss des Nährstoffs Phosphor kreisrunden „Secchi-Scheibe“ erhoben und auf die Transparenz des Wassers liefert einen Hinweis auf die trophische aufzuzeigen, wird in Abb. 2 aus allen Situation respektive Nährstoffbelastung untersuchten Seen der Gesamt-Phosphor des Gewässers. der Sichttiefe gegenübergestellt. Auf der unteren Achse sind die mittleren Gesamt- Zur Ermittlung der Sichttiefe wird die Phosphor-Konzentrationen des „Secchi-Scheibe“ soweit ins Wasser Epilimnions (0 - 6 m) ansteigend von versenkt, bis diese gerade nicht mehr oligotroph (< 10 µg/l, blaue Balken) bis sichtbar ist. eutroph (> 40 µg/l, rote Balken) aufgetragen. Die Farben der auf der unteren Achse aufgetragenen Gesamt- Phosphor-Konzentrationen repräsentieren die Trophie-Einstufung des Jahres 2016. Auf der oberen Achse sind die maximal gemessenen Sichttiefen angezeigt. Der Zusammenhang zwischen niedrigen Phosphor-Konzentrationen und hoher Sichttiefen bzw. geringer Trübung durch Schwebealgen wird daraus ersichtlich. Seen mit geringen Gesamt-Phosphor- Konzentrationen weisen hohe Abb. 1: Sichtiefenmessung mit Secchi-Scheibe. Sichttiefenwerte auf. Der gemessene Wert, multipliziert mit 2,5, Das Wasser der Seen mit Gesamt- ergibt annäherungsweise die euphotische Phosphor-Konzentrationen größer als Zone bzw. jene Tiefe, bis zu der 15 µg/l (meso- bis eutroph bzw. gelbe bis Photosynthese möglich ist. rote Balken) ist deutlich trüber und die Die Sichttiefe als Maß für die Transparenz Sichttiefen sind entsprechend geringer. Bei des Wassers wird aber auch durch im den schwach mesotrophen Seen mit Wasser schwebende mineralische Gesamt-Phosphor-Konzentrationen Teilchen getrübt. Einschwemmungen aus zwischen 10 und 15 µg/l, in der Grafik als dem Umland infolge von grüne Balken dargestellt, weisen die Starkregenereignissen beeinträchtigen Sichttiefen mit Werten von zwei bis neun daher ebenso die Lichtdurchlässigkeit des Meter eine große Streuung auf. Wassers. An dieser Stelle sei darauf aufmerksam Am Millstätter See wurde 2016 mit 10,1 gemacht, dass in der Grafik neben den Meter die größte Sichttiefe gemessen. Den tiefen auch die seichten Seen dargestellt zweiten Platz teilten sich der Weißensee sind. Nährstoffarme seichte Seen mit und der Wörthersee mit 9,5 Meter. Der geringer Menge an Schwebealgen Feldsee wies eine maximale Sichttiefe von erscheinen stärker getrübt als tiefe Seen 8,4 Meter auf und drängte sich vor den mit ähnlicher Nährstoffsituation und Klopeiner See (7,6 m) und den Algenmenge. Keutschacher See (7,5 m).

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Das der Wernberger Badesee oder Turner Grafik grün) bewertet wurden, hing mit See trotz geringer Phosphor- einer Sauerstoffzehrung über Grund und Konzentrationen nicht mit oligotroph, mit erhöhten Chlorophyll-a- sondern mit schwach mesotroph (in der Konzentrationen zusammen.

Abb. 2: Gesamt-Phosphor-Konzentration (µg/l) und Sichttiefen (m) aller untersuchten Seen 2016.

Phytoplankton-Biovolumen Untersuchungsjahr 2016 analysiert wurde. Das Biovolumen und der Gesamt- Für die Beurteilung eines Sees sind aus Phosphor sind unter Berücksichtigung der gewässerökologischer Sicht trophischen Bewertung zusammen mit der Schwebealgen von besonderem Interesse. Sichttiefe dargestellt. Geordnet sind die Sie nehmen eine Schlüsselrolle in der Seen wieder nach ansteigender Gesamt- Bewertung der Seen ein, da sie als Phosphor-Konzentration, die nicht immer Primärproduzenten mit Hilfe des mit der erfolgten Bewertung Sonnenlichts Wasser und Kohlendioxid übereinstimmen muss. Das Phytoplankton- (autotrophe Assimilation) in Glucose und Biovolumen ist in der Grafik durch die Sauerstoff umwandeln und Nährstoffe in türkisblauen Balken repräsentiert. Die Biomasse festlegen. Die Schwebealgen Sichttiefe gibt das Jahresmaximum wieder beeinflussen die Transparenz des und ist der oberen Achse zu entnehmen. Wassers. Daher liefert die Trübung des Wassers bereits einen Hinweis auf die Die Konzentration an Gesamt-Phosphor Algenmenge. Vereinfacht gesagt: je mehr bestimmt im Wesentlichen die Nährstoffe zur Verfügung stehen, umso Algenmenge, die ihrerseits das Wasser größer wird das Algenwachstum und umso trübt. Je nährstoffreicher ein Gewässer trüber das Gewässer. Hohe oder ein Wasserkörper (Epilimnion) ist, Nährstoffkonzentrationen führen zu hohen umso geringer sind die Transparenz und Algenbiomassen, die entsprechend ihrer die Sichttiefe. Entwicklungsphasen absterben, zu Boden Ein Nährstoffeintrag in ein tiefes Gewässer sinken und unter Sauerstoffverbrauch von zum Beispiel als Folge eines Unwetters Mikroorganismen abgebaut werden. Unter gelangt rasch in tiefere Wasserschichten. solchen Umständen kommt es meist am Damit haben sie für die Algenentwicklung Ende des Sommers zu einem im Epilimnion keine Bedeutung. Geschieht Sauerstoffschwund im grundnahen das aber in einem seichten See mit einer Wasserkörper. Seen mit geringer maximalen Tiefe von z.B. fünf Metern, Algenmenge weisen dann auch in der Tiefe verbleiben die Nährstoffe in der ausreichend Sauerstoff auf. lichtdurchfluteten und damit in der Die Abb. 3 zeigt jene Seen, für die das photosynthetisch aktiven Zone, die Algen Algen-Biovolumen des Epilimnions im vermehren sich.

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Daher sind seichte Seen empfindlicher und Schutz von Kulturpflanzen Anwendung reagieren rascher auf Nährstoffeinträge als finden, gelangen auf diese Weise in den tiefe Seen. Das ist auch ein Grund, warum See. seichte Seen von einem zum anderen Jahr Ein weiterer Nährstoffeintrag, der nicht unterschiedlich bewertet werden. Das trifft mehr zu vernachlässigen ist, sind die von besonders für kleine Badeseen zu, die in Sportfischern zum Anfüttern verwendeten Mitten eines landwirtschaftlich intensiv Lockfuttermittel. Ihr Phosphor und genutzten Einzugsgebietes liegen, wie Stickstoffanteil ist sehr hoch. Futter das etwa für den St. Urban See, den nicht gefressen wird, wird von Goggausee, Maltschacher See oder den Mikroorganismen unter Hörzendorfer See. Durch ungünstige Sauerstoffverbrauch zersetzt. Als Folge Witterungsbedingungen können große kann besonders an kleinen, seichten Seen Nährstoffeinträge aus dem Umland in das schon bald ein völliger Sauerstoffschwund Gewässer erfolgen. über Grund beobachtet werden, der Aber nicht nur Nährstoffe, sondern auch typischerweise erst gegen Ende des Schadstoffe, die in der Landwirtschaft zum Sommers zu erwarten wäre.

Abb. 3: Phytoplankton-Biovolumen (mm³/l), Gesamt-Phosphor-Konzentration (µg/l) des Epilimnions (0-6m) der untersichten Seen und deren Sichttiefen (m) im Jahr 2016.

Hygiene Tab. 7). Gemäß der Badegewässerverordnung muss die Die Bewertung der Badestellen erfolgt an Öffentlichkeit über die aktuelle Einstufung Hand der Verordnung des Bundesministers der Badegewässer informiert werden. In für Gesundheit über die Qualität der Kärnten werden die entsprechenden Badegewässer und deren Bewirtschaftung Erhebungen von der Abteilung 5 - (Badegewässer-verordnung – BgewV Gesundheit, Unterabteilung Sanitätswesen i.d.g.F.). Für die Bewertung von durchgeführt. Einzelproben sind nachstehende Grenz- und Richtwerte festgelegt ( Gemäß der Tab. 7: Richt- und Grenzwerte hygienischer Parameter. Badegewässerverordnung muss die Parameter Richt- Öffentlichkeit über die aktuelle Einstufung wert der Badegewässer informiert werden. In Intestinale Enterokokken (KBE/100 ml) 100 Kärnten werden die entsprechenden Escherichia coli (KBE/100 ml) 100 Erhebungen von der Abteilung 5 - Sichttiefe (m) <2 Gesundheit, Unterabteilung Sanitätswesen pH-Wert 6-9 durchgeführt. Sauerstoffsättigung >80 KBE = Kolonien bildende Einheit

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Klima zugenommen. In einer Studie (Kärntner Institut für Seenforschung) konnte Das Klima steht als Begriff für die nachgewiesen werden, dass die Gesamtheit aller meteorologischen Oberflächentemperatur z. B. am Vorgänge, die für die über Zeiträume von Wörthersee, Klopeiner See und Ossiacher mindestens 30 Jahren regelmäßig See in den letzten 20 Jahren im wiederkehrenden durchschnittlichen Durchschnitt um 0,8 Grad Celsius zunahm. Zustände der Erdatmosphäre an einem Ort Die Folgen für die Ökosysteme der Seen verantwortlich sind. sind schwer abzuschätzen, denn die Die globale Erwärmung bezeichnet den Wassertemperatur beeinflusst maßgeblich Anstieg der Durchschnittstemperatur der eine Vielzahl von biologischen und erdnahen Atmosphäre und der Meere seit physikalisch-chemischen Prozessen im der Industrialisierung in den letzten 50 bis Gewässer. 150 Jahren. Lufttemperatur So kam die „Zwischenstaatliche Das Jahr 2016 (Abb. 4) brachte neun Sachverständigengruppe für überdurchschnittlich warme und nur drei zu Klimaveränderungen“ (Intergovernmental kühle Monate. Auffallend war 2016 vor Panel on Climate Change) (IPCC), die den allem, dass es fast keine langen sehr Stand der Wissenschaft im Auftrag der kühlen oder kalten Wetterphasen gab. Eine Vereinten Nationen zusammenfasst, 2007 Ausnahme war der starke Frost Ende April, zu dem Schluss, dass die Erwärmung der der massive Schäden in der Landwirtschaft Erdatmosphäre seit Beginn der verursachte. In der Jahresbilanz lag 2016 Industrialisierung hauptsächlich durch die plus ein Grad über dem vieljährigen Mittel Anreicherung von Treibhausgasen durch und damit am vierten Platz in der Reihe der den Menschen hervorgerufen wird. Dieser wärmsten Jahre seit 1768. Die drei Erwärmungsprozess verläuft erheblich wärmsten Jahre der Messgeschichte schneller als alle bisher bekannten stammen alle aus der jüngeren Erwärmungsphasen der jüngeren Vergangenheit: 2014, 2015, 1994. Erdgeschichte, das heißt während der In der Temperaturbilanz des Jahres 2016 letzten 66 Millionen Jahre. gab es mit Ausnahme der Monate Februar Im Alpenraum stiegen die und September keine extremen Ausreißer. Durchschnittstemperaturen bis heute um Insgesamt lag die Lufttemperatur in sechs zwei Grad Celsius und somit stärker an als Monaten um ein Grad oder mehr über dem im globalen Vergleich (1 °C). Bis zum Ende jeweiligen klimatologischen Mittel. In drei unseres Jahrhunderts sollen die Monaten lagen die Abweichungen Durchschnittstemperaturen im Alpenraum zwischen null und plus ein Grad darüber. je nach Vorhersagemodell um bis zu vier Nur drei Monate erreichten leicht Grad Celsius ansteigen. unterdurchschnittliche Werte. Der Februar 2016 war mit einer Anomalie von plus drei Die Temperaturerhöhung hat natürlich Grad der relativ wärmste Monat in diesem auch Einflüsse auf die Meere und Jahr und der drittwärmste Februar in der Binnengewässer. Satellitenmessungen der instrumentellen Messgeschichte. Der vergangenen 25 Jahre zeigen (NASA), relativ kälteste Monat war der Oktober dass sich diese weltweit rapide erwärmen. (minus 0,4 °C). Die große positive Durchschnittlich stieg die Temperaturabweichung war nicht so sehr Wassertemperatur an Binnengewässern durch langanhaltende und extreme pro Jahrzehnt um etwa 0,5 Grad Celsius, Hitzeperioden geprägt, sondern es fehlten bei einzelnen Seen sogar um bis zu 1,3 vor allem länger anhaltende kältere Grad. Phasen. Auch die Intensität dieser kalten Phasen war mit wenigen Ausnahmen nicht Auch an den Kärntner Seen hat die sehr stark. Wassertemperatur an der Oberfläche

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Abb. 4: Abweichung der Jahresmitteltemperatur 2016 vom langjährigen Mittel 1981-2010. Quelle: www.zamg.ac.at.

Niederschlag Sonnenscheindauer Die Niederschlagsmenge, die im Jahr 2016 Obwohl 2016 eines der 25 in Kärnten fiel, war um 17 Prozent höher als niederschlagsreichsten Jahre der in einem durchschnittlichen Jahr. Im Messgeschichte war, gab es, verglichen mit Kärntner Seengebiet summierten sich um dem Mittel 1981 - 2010, einen kleinen 20 bis 30 Prozent mehr Niederschlag. Überschuss an Sonnenschein (Abb. 6). Besonders dazu beigetragen haben die Kärnten weit zeigte sich die Sonne um Monate Jänner (+54 %), Februar (+254 %), sieben Prozent länger. Herausragend viel Juni (+40 %), Juli (+37 %) und August Sonnenschein gab es in diesem Jahr im (+42 %). Der Februar war damit sogar einer September mit einem Überschuss von 34 der niederschlagsreichsten seit dem Jahr Prozent und vor allem im Dezember mit 1858. Sehr trocken waren hingegen der einem Überschuss von 106 Prozent. Auch September (-44 %) und vor allem der die Monate Jänner (+11 %), April (+19 %) Dezember (-99 %). Wie schon im letzten und August (Abw. +16 %) trugen zu dem Jahr hat es südlich des Alpenhauptkammes leichten Plus an Sonnenschein bei. im Dezember kaum oder keinen Besonders trüb verliefen hingegen die Niederschlag gegeben (Abb. 5). Monate Februar (9 %) und Oktober (- 15 %).

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Abb. 5: Prozentuelle Anteil der Jahresniederschlagssumme 2016 vom langjährigen Mittel 1981-2010. Quelle: www.zamg.ac.at.

Abb. 6: Monatliche Abweichung der Temperatur, des Niederschlags und der Sonnenscheindauer 2016 über ganz Kärnten vom langjährigen Mittel 1981-2010. Datenquelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; http://www.zamg.ac.at).

Hydrologie des Sees oder an einigen seichten Seen vom Steg aus gemessen. Die Abb. 7 zeigt Wassertemperatur die Oberflächentemperaturen der Die Wassertemperatur wird im Zuge der Sommermonate aller untersuchten Probenahme meist an der tiefsten Stelle Kärntner Seen im Zeitraum von 1996 bis

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2016. Dargestellt werden die maximalen Juni Wassertemperaturen zwischen 12,5 Sommertemperaturen sowie die Grad am (1.780 m ü. A.) und Mittelwerte für den Frühsommer (Mai/Juni) 24,4 Grad am Längsee See (550 m ü. A.) und den Spätsommer (August/September). gemessen wurden. Das August/September-Mittel lag bei 21,3 Grad Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg und lag in etwa im Bereich der übermittelte uns dankenswerter Weise Vorjahreswerte. Im September war der Temperaturmessungen, die ebenfalls in die Turracher See mit 14,5 Grad wieder am Auswertung einflossen. kühlsten und am wärmsten präsentierte Das Mai/Juni-Mittel 2016 war mit 18,8 Grad sich der Längsee mit 24,2 Grad. kälter als 2015 (20,3 °C), wobei Anfang

Abb. 7: Durchschnittliche Oberflächentemperaur aller untersuchten Seen.

An den großen Badeseen (Faaker See, Grad Celsiius erhöht, der wärmste Monat Klopeiner See, Millstätter See, Ossiacher war der Februar mit drei Grad über dem See, Weißensee und Wörthersee) werden langjährigen Durchschnitt, unter dem vom Hydrographischen Dienst der Durchschnitt lag nur der Oktober. Die Abteilung 8 Umwelt, Wasser und mittleren Wassertemperaturen 2016 lagen Naturschutz (Unterabteilung zu Jahresbeginn (Jänner bis April) Wasserwirtschaft/Hydrographie) entsprechend den wärmeren Pegelstationen betrieben, die Wasserstand Lufttemperaturen über dem den und Wassertemperatur im Uferbereich langjährigen Durchschnittswerten. In den aufzeichnen. Im Folgenden sind die Monaten Mai und Juni lagen die Wassertemperaturen und Wassertemperaturen sogar etwas Seespiegelmessungen als mittleres, darunter, obwohl die Lufttemperaturen minimales und maximales Tagesmittel von überdurchschnittlich hoch waren. 1981 bis 2010 mit den Tagesmitteln des Vergleicht man die Werte mit den mittleren Jahres 2016 dargestellt (Abb. 8). Niederschlagssummen ist zu erkennen, dass starker Niederschlag die Die Wassertemperatur der Seen ist Wassertemperaturen dämpfte. Überhaupt abhängig von der Lufttemperatur, sie war das Jahr 2016 eines der erwärmt sich oder kühlt entsprechend ab. Niederschlagreichsten, allein in den Die Tagesmittel der Lufttemperaturen im Seengebieten waren die mittleren Jahre 2016 waren im Vergleich zu den jährlichen Niederschlagsummen um 20 bis langjährigen Tagesmitteln um ca. bis zu ein 25 Prozent erhöht.

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Abb. 8: Mittleres, minimales und maximales Tagesmittel (---) der Wassertemperaturen von 1980 bis 2010 und Tagesmittel von 2016 (rote Linie); von links nach rechts: Faaker See, Kopeiner See, Millstätter See, Ossiacher See, Weißensee, Wörthersee.

Wasserstand wo der Wasserpegelstand Anfang März Die großen Niederschlagsmengen wirkten 2016 sogar um 30 Zentimeter höher war. sich natürlich auf die Pegelstände der Seen Im August und September 2016 wurden aus. In den Monaten Februar, Mai, August, nochmals höhere Wasserpegelstände September und November waren die gemessen. Insbesondere am Wörthersee höchsten Niederschlagswerte (z. B. (+25 cm) und Ossiacher See (+30 cm) Februar +254 %) und somit auch lagen die Werte im Bereich der maximalen Wasserpegelstände zu verzeichnen (Abb. Tagesmittelwerte. Die häufigen 9). Niederschläge haben auch die Am Weißensee war der Wasserstand Ende hochsommerlichen Wassertemperaturen Februar 2016 um bis zu 25 Zentimeter gesenkt. Ende August und Anfang höher als der langjährige Mittelwert und lag September lagen die Temperaturen nahe im Bereich der maximalen oder gar unter dem langjährigen Mittel des Tagesmittelwerte. Ähnlich der Faaker See, Vergleichszeitraumes von 1980 bis 2010.

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Abb. 9: Mittleres, minimales und maximales Tagesmittel (---) der Wasserstände von 1980 bis 2010 und Tagesmittel von 2016 (rote Linie); von links nach rechts: Faaker See, Kopeiner See, Millstätter See, Ossiacher See, Weißensee, Wörthersee.

Restaurierung hat direkte und indirekte Auswirkungen auf beispielsweise Sichttiefe, Sauerstoffgehalt, Makrophyten-Management Algenbildung, und Nahrungsnetzte. Als Wasserpflanzen tragen wesentlich zum Konkurrent um den essentiellen ökologischen Gleichgewicht von Seen bei. Pflanzennährstoff können sie das Die Nährstoffkonzentration eines Wachstum von Algen erheblich Gewässers wirkt sich auf das beeinflussen und somit zur Transparenz Pflanzenwachstum, die eines Sees beitragen. Grundsätzlich ist das Artenzusammensetzung, die Ausreißen und Abmähen von Bestandsdichte und Ausbreitung der Wasserpflanzen an Kärntner Seen zu Wasservegetation (Makrophyten) aus. unterlassen. Um Nutzungskonflikten Wasserpflanzen besitzen wichtige, oft vorzubeugen wurde bisher an einigen unbeachtete Funktionen. Sie dienen als wenigen sehr pflanzenreichen Seen des Substrat für Aufwuchsorganismen und Landes das Mähen der Fischnährtiere, spenden Schatten und Unterwasservegetation im Bereich der bieten aufgrund ihrer räumlichen Struktur Seezugänge zum Zwecke des Badens zahlreichen Fischen und Wassertieren gestattet. Durch gezieltes Mähen sollen die Unterschlupf. Besonders die Unterwasser- Bestände der Unterwasserpflanzen soweit und Schwimmblattvegetation von kontrolliert werden, dass ein Badebetrieb Flachwasserzonen ist für viele Fischarten ungestört ablaufen kann und eine als Laichplatz und Kinderstube von großer Schädigung der Pflanzenbestände Bedeutung. Passenderweise heißen die vermieden wird. Potamogeton-Arten auch „Laichkräuter“. Ab 2017 ist für das Mähen mittels Mähboot Ein großer Teil des Sauerstoffs in oder das händische Entfernen von stehenden Gewässern stammt von den Wasserpflanzen eine behördliche Wasserpflanzen. Das Fehlen oder Genehmigung (Bezirkshauptmannschaft) Vorhandensein von aquatischer Vegetation

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erforderlich. Durch den Amtsach- In der Badesaison 2016 wurden wieder an verständigen des Landes Kärnten wird drei Seen und zwei Teichen mit stark festgelegt, in welchem Bereich, wie tief und verkrauteten Stellen Wasserpflanzen bis in mit welcher Methode in Ufernähe maximal sechs Meter Wassertiefe Unterwasserpflanzen entfernt werden geschnitten und das Mähgut entfernt. Das dürfen. Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz, Unterabteilung Die Abb. 10 zeigt die jährlichen Wasserwirtschaft Hermagor, stellte dazu Betriebsstunden des Mähbootes ab dem ein Mähboot bereit. Der Zeitraum des Jahr 2003. Das Mähboot war in diesem Einsatzes und die Betriebsstunden sind in Zeitraum zwischen minimal 50 und der Tab. 8 im Vergleich zu den Jahren 2014 maximal 232 Stunden und insgesamt mit bis 2016 angeführt. 1.847 Stunden im Einsatz.

Abb. 10: Betriebsstunden des Mähbootes ab 2003.

Tab. 8: Betriebsstunden des Mähbootes im Vergleich von 2014 bis 2016.

Im Zeitraum von 2003 bis 2016 war das am Afritzer See 281, am Feldsee 132,5 Conver Mähboot des Landes Kärnten Stunden und ab dem Jahr 2000 am insbesondere am Maltschacher See und Pressegger See 268,5 Stunden in denen St. Urban See mit 658 und 577,5 Stunden die Badebereiche von störenden im Einsatz. Wie die Abb. 11 zeigt, waren es Unterwasserpflanzen befreit wurden.

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Abb. 11: Betriebsstunden des Mähbootes beginnend mit 2000 am Afritzer See, Maltschacher See, Pressegger See, St. Urban See, Feldsee und Rauschelesee.

Tiefenwasserbelüftung - Feldsee Vom Abwasserverband Millstätter See Im Feldsee besteht seit 1992 eine wurden laufend Sauerstoffmessungen in Tiefenwasserbelüftungsanlage, die zehn und zwanzig Meter Tiefe durchgeführt sauerstoffreiches Wasser in die Tiefe und die Anlage erst mit dem Absinken der (20 m) pumpt. Sauerstoff-Gehalte in Betrieb genommen. Die Kosten für den Stromverbrauch der Während der warmen Jahreszeit ist die Belüftungsangabe TIBEAN von 2003 bis Tiefenwasserbelüftungsanlage (TIBEAN) 2016 sind in Abb. 12 dargestellt. in Betrieb, über den Winter wird sie abgesenkt. 2016 war die Anlage von 30. Mai bis 31. August und von 5. Oktober bis 26. Oktober im Einsatz.

Abb. 12: Kosten und Stromverbrauch der Belüftungsanlage TIBEAN von 2003 bis 2016. (Datenquelle: Wasserverband Millstätter See, Herr Laubreiter).

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Gesamt-Phosphor - Feldsee Bakterien zersetzen unter Die Abb. 13 zeigt die Entwicklung der Sauerstoffverbrauch organisches Material, Gesamt-Phosphorkonzentration über wie z.B. abgestorbene Algen. Grund (23 - 26 m) ab dem Jahr 1972 im Ist der Sauerstoff aufgebraucht, setzen Feldsee. Phosphor-Rücklösungsprozesse aus dem Ebenso wurde ab 2010 wieder ein Sediment ein, Phosphor reichert sich im Sauerstoffschwund in der Tiefe Tiefenwasser an und es kommt zur dokumentiert. Grundsätzlich wird bei Schwefelwasserstoffbildung. Der durch die Anwesenheit von Sauerstoff im Belüftungsanlage in die Tiefe eingebrachte Tiefenwasser Phosphor im Sediment Sauerstoff wurde durch Abbauprozesse gebunden. Mikrobiologisch aktive rasch verbraucht.

Abb. 13: Mittlere Gesamt-Phosphorkonzentration im Feldsee über Grund (1972-2016).

entsprach dem Jahr 2014. Auch im Algenbiomasse Mixolimnion (0 - 26 m) wurde ein Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich Rückgang der Algen-Konzentrationen 2016 das durchschnittliche festgestellt. Das Jahresmittel (0,980 mm³/l) Phytoplanktonbiovolumen (0,587 mm³/l) in war um die Hälfte geringer als 2015 (Abb. der Oberflächenschicht (0 - 6 m) und 14).

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Abb. 14: Entwicklung der Algenbiomasse im Feldsee (2003-2016) im Epilimnion (0-6 m) und im Mixolimnion (0-26 m).

Bleistätter Moor – Ossiacher See Maßnahmen wurden erst Jahrzehnte Das „Sanierungsprojekt Ossiacher See – später sichtbar. Bleistäter Moor“ kommt nach mehr als 20 Ausgangspunkt für die Entscheidung ein Jahren Planung, zahlreicher Vor- und Sanierungsprogramm zu entwickeln, war Begleitstudien sowie notwendiger das wiederholt starke Algenaufkommen Maßnahmen zur Sicherung der seit Mitte der 1990-er Jahre im Ostbecken Landwirtschaft, des Hochwasserschutzes des Ossiacher Sees sowie die Gefährdung und des Naturschutzes in die Endphase. von Wohnhäuser durch Hochwässer Mit der Errichtung der Absetzbecken links- infolge nicht mehr funktionstüchtiger und rechtsufrig der Tiebel wird ein Schritt in Drainagen im Bleistätter Moor. Bereits Richtung naturnaher Lebensraum gesetzt. 1996 wurden drei Ziele als Grundgerüst Bevor der Fluss in den 1930er Jahren des Sanierungsprojektes formuliert: reguliert wurde, schlängelte sich die Tiebel Hochwasserschutz, Gewässerschutz und durch das Bleistätter Moor. Die Sanierung des Drainagesystems. Es mitgeführten Schwebstoffe konnten sich an folgten intensive limnologische, strömungsberuhigten Flussschleifen ökologische und technische ablagern. Untersuchungen, die zum Ergebnis führten, dass sich die Wasserqualität des Mit der Begradigung des Flusses und der Sees durch die Filterwirkung der im Entwässerung des Moores zur Gewinnung Mündungsbereich der Tiebel errichteten von landwirtschaftlichen Flächen hat sich Absetzbecken verbessern wird. die Situation hinsichtlich der Schweb- und Nährstofffrachten nachhaltig verändert. Die Die Rückhaltebecken werden als Schweb-, Ablagerung der mitgeführten Sedimente Schad- und Nährstofffalle fungieren und so hat sich in den Ossiacher See verlagert. den Eintrag in den See reduzieren. Durch Von dem rund 600 Hektar großen Moor, den Bau der Absetzbecken werden 75 das sich von Feldkirchen-Rabensdorf bis Hektar Polderfläche renaturiert, 140 Hektar zum Ossiacher See erstreckt, liegen 220 werden weiterhin über das im Rahmen des Hektar unter dem Wasserspiegel des Sees. Projektes neu errichtete Pumphaus Das anfallende Drainagewasser aus dieser entwässert. Polderfläche wird mittels Pumpen in die Tiebel befördert. Die Folgen all dieser

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die in den Badebereichen die Algen entfernen. Die im Rahmen des „Sanierungsprojektes Ossiacher See – Bleistätter Moor“ durchgeführte Sedimentabsaugung im Ostbecken hat die Bedingungen für die Unterwasserpflanzen dahingehend verbessert, dass die Wurzeln in einem festeren Sediment besser Halt finden können. Gesetzliche Grundlagen zur Durchführung des „Sanierungsprojektes Ossiacher See – Abb. 15: Spatenstich. Foto: N. Nau Bleistätter Moor“ sind durch die Umsetzung Für die Wasserqualität des Ossiacher Sees der europäischen Wasserrahmenrichtlinie spielt das Wassereinzugsgebiet eine große gegeben. Damit sind wir verpflichtet den Rolle, die Zuflüsse im Norden entlang der „guten“ ökologischen Zustand der Gerlitzen, im Süden entlang der Ossiacher Gewässer zu bewahren bzw. zu erreichen. Tauern und besonders im Osten durch das Entsprechend der „Qualitätszielverordnung Bleistätter Moor, führen dem See Trüb- und Ökologie Oberflächengewässer“ wurden Nährstoffe zu. Bis in die 1970-er Jahre für den Ossiacher See die biologischen gelangten auch die ungeklärten häuslichen Qualitätskomponenten Algen Abwässer aus dem Einzugsgebiet direkt (Phytoplankton), Wasserpflanzen oder über die Zuflüsse in den See. In der (Makrophyten) und Fische bewertet. Die Folge traten massive ökologischen Zustände ergaben anhand Eutrophierungserscheinungen des Phytoplanktons (3-Jahresmittel 2014 - (Algenblüten) auf. Der Bau der 2016) ein „Mäßig“, anhand der Fische Ringkanalisation und damit das Fernhalten (2014) ein „Gut“ und anhand der der Abwässer führten im See rasch zu Makrophyten (2009) ein „Unbefriedigend“. einem Rückgang der Gesamt-Phosphor- Nach dem Prinzip, dass die schlechteste Konzentration und einer Verringerung der Qualitätskomponente den ökologischen Algenmenge. Gesamtzustand bestimmt, ist der Die Tiebel bringt aus ihrem ökologische Zustand des Ossiacher als Wassereinzugsgebiet noch immer große „unbefriedigend“ zu bezeichnen. Von Mengen an Nähr-, Schad- und Trübstoffen Gesetzes wegen sind Maßnahmen zu in den See. Dazu kommen kurz vor der setzten, die zu einer Verbesserung des Mündung in den Ossiacher See die sehr ökologischen Gesamt-Zustandes führen nährstoffreichen Drainwässer aus den werden. Polderflächen des Bleistätter Moores, die in Diesem Zweck dient das die Tiebel gepumpt werden. Die „Sanierungsprojekt Ossiacher See – mitgeführten Sedimente lagern sich im Bleistätter Moor“. Die bereits realisierten Mündungsbereich ab. Als Folge nahmen im Maßnahmen wie der Ostbecken die Pflanzenbestände Hochwasserschutzdamm in Steindorf, die weiträumig ab. Das großflächige Fehlen Saugbaggerungen im Bereich der von Unterwasserpflanzen und damit das Tiebelmündung und im Naturschutzgebiet Fehlen von Nährstoffkonkurrenz und der Ossiacher See Ost, die Räumung der Beschattung des Seegrundes änderten die Tiebel bzw. Vertiefung des Flussbettes, der Lichtverhältnisse so, dass auch hiervon die Neubau der Pumpstation östlich der bodenbedeckende Königsschwingalge Bleistätter Moorstraße, die (Oscillatoria princeps) profitierte. Dammsanierung entlang des Sees sowie Besonders während des Sommers der Bau der Flutungsbecken nördlich und gelangte sie an die Seeoberfläche und trat südlich der Tiebel stehen im in unansehnlichen Fladen seit Anfang der Zusammenhang mit den Projektzielen: 1990er Jahre auf. Als Gegenmaßnahme Hochwasserschutz, Gewässerschutz und werden Algenabschöpfboote eingesetzt, Poldersanierung.

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Eine Verbesserung des ökologischen davon auszugehen, dass sie mit Gesamt-Zustandes kann erreicht werden, Sedimenten aufgefüllt werden. Daher ist für wenn die Belastungen der Tiebel durch die eine anhaltende Funktion der Becken eine Absetz- und Vorklärbecken reduziert Wartung bzw. Räumung der Sedimente in werden. Dazu werden die Becken ohne bestimmten Abständen erforderlich. direkte Verbindung zum See errichtet (Abb. Andernfalls geht die „Filterfunktion“ 15). Die Tiebel wird zur Gänze in die verloren. Langfristig werden ökologisch Becken links- und rechtsufrig der Tiebel hochwertige Flach- und eingeleitet, eine Ausleitung zurück in die Wechselwasserzonen entstehen, die die Tiebel erfolgt dann jeweils vor dem Rahmenbedingungen für Vögel und Seeabschlussdamm. Der durch das Amphibien (Bruträume) verbessern. Durch Einleitbauwerk abgetrennte Teil der Tiebel die Errichtung neuer und Adaptierung verbleibt als Altwasser mit Verbindung zum bestehender Wege wird die Möglichkeit See bestehen. Die südlich des Moores geboten das Gebiet zu Fuß zu umrunden. verlaufende „Alte Tiebel“ wird als Ruhe- und Erholungssuchende können auf Entwässerungsgraben aufrechterhalten Aussichtsplattformen die Natur und in das südliche Becken eingeleitet. beobachten. Die Nutzung für Freizeitaktivitäten ist aufgrund der Die Funktion der Flutungsbecken (Abb. 16) Schutzgebietsausweisung sehr wird durch die Gestaltung von tiefen eingeschränkt. Baden, Fischen, Durchströmungsrinnen und seichten Radfahren, Reiten oder Rudern stehen Randbereichen gewährleistet. Da es sich nicht im Einklang mit den Schutzzielen. um Sedimentationsbecken handelt, ist

Abb. 16: Bauplan der Absetzbecken.

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Tabellenverzeichnis Tab. 1: Trophie-Einstufung der Kärntner Seen im Jahr 2016...... 4 Tab. 2: Trophie-Einstufung der Kärntner Seen im 3-Jahresvergleich 2014-2016...... 5 Tab. 3: Ökologischer Zustand Phytoplankton der untersuchten Seen: 3-Jahresmittel und Bewertung 2016...... 5 Tab. 4: Auswertungsergebnis der „Allgemein physikalisch-chemische Parameter“ 2016...... 8 Tab. 5: Ökologischer Zustand - Makrophyten und Fische ...... 9 Tab. 6: Anzahl 2016 entnommener Proben ...... 9 Tab. 7: Richt- und Grenzwerte hygienischer Parameter...... 12 Tab. 8: Betriebsstunden des Mähbootes im Vergleich von 2014 bis 2016...... 19

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Sichtiefenmessung mit Secchi-Scheibe...... 10 Abb. 2: Gesamt-Phosphor-Konzentration (µg/l) und Sichttiefen (m) aller untersuchten Seen 2016...... 11 Abb. 3: Phytoplankton-Biovolumen (mm³/l), Gesamt-Phosphor-Konzentration (µg/l) des Epilimnions (0-6m) der untersichten Seen und deren Sichttiefen (m) im Jahr 2016...... 12 Abb. 4: Abweichung der Jahresmitteltemperatur 2016 vom langjährigen Mittel 1981-2010. Quelle: www.zamg.ac.at...... 14 Abb. 5: Prozentuelle Anteil der Jahresniederschlagssumme 2016 vom langjährigen Mittel 1981-2010. Quelle: www.zamg.ac.at...... 15 Abb. 6: Monatliche Abweichung der Temperatur, des Niederschlags und der Sonnenscheindauer 2016 über ganz Kärnten vom langjährigen Mittel 1981-2010. Datenquelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; http://www.zamg.ac.at)...... 15 Abb. 7: Durchschnittliche Oberflächentemperaur aller untersuchten Seen...... 16 Abb. 8: Mittleres, minimales und maximales Tagesmittel (---) der Wassertemperaturen von 1980 bis 2010 und Tagesmittel von 2016 (rote Linie); von links nach rechts: Faaker See, Kopeiner See, Millstätter See, Ossiacher See, Weißensee, Wörthersee...... 17 Abb. 9: Mittleres, minimales und maximales Tagesmittel (---) der Wasserstände von 1980 bis 2010 und Tagesmittel von 2016 (rote Linie); von links nach rechts: Faaker See, Kopeiner See, Millstätter See, Ossiacher See, Weißensee, Wörthersee...... 18 Abb. 10: Betriebsstunden des Mähbootes ab 2003...... 19 Abb. 11: Betriebsstunden des Mähbootes beginnend mit 2000 am Afritzer See, Maltschacher See, Pressegger See, St. Urban See, Feldsee und Rauschelesee...... 20 Abb. 12: Kosten und Stromverbrauch der Belüftungsanlage TIBEAN von 2003 bis 2016. (Datenquelle: Wasserverband Millstätter See, Herr Laubreiter)...... 20 Abb. 13: Mittlere Gesamt-Phosphorkonzentration im Feldsee über Grund (1972-2016)...... 21 Abb. 14: Entwicklung der Algenbiomasse im Feldsee (2003-2016) im Epilimnion (0-6 m) und im Mixolimnion (0-26 m)...... 22 Abb. 15: Spatenstich. Foto: N. Nau ...... 23 Abb. 16: Bauplan der Absetzbecken...... 24

Herausgeber: Amt der Kärntner Landesregierung Abt. 8 – Umwelt, Energie und Naturschutz UAbt. Geologie und Gewässermonitoring KIS – Kärntner Institut für Seenforschung Kirchengasse 43 A-9021 Klagenfurt am Wörthersee

Telefon: 050 536 18452 - E mail: [email protected] -Web: https://kis.ktn.gv.at

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