Seenbericht 2019

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Seenbericht 2019 Seenbericht 2019 Kärntner Institut für Seenforschung Seite 1 von 25 Inhalt Seenjahr 2019 ........................................................................................................ 1 Einleitung ........................................................................................................................... 3 Allgemeines ....................................................................................................................... 3 Trophie-Einstufung 2019 ............................................................................................... 4 Ökologischer Zustand ........................................................................................................ 7 Phytoplankton ................................................................................................................ 7 Allgemein physikalisch-chemische Parameter ................................................................ 8 Makrophyten und Fische ...............................................................................................10 Untersuchungsumfang ......................................................................................................10 Sichttiefe ...........................................................................................................................11 Gesamt-Phosphor-Konzentration ......................................................................................11 Phytoplankton-Biovolumen ...............................................................................................12 Klima ................................................................................................................................13 Hydrologie ........................................................................................................................14 Wassertemperatur .........................................................................................................14 Wasserstand .................................................................................................................15 Maßnahmen .....................................................................................................................20 Makrophyten-Management ............................................................................................20 Bleistätter Moor – Ossiacher See ..................................................................................21 Besondere Ereignisse .......................................................................................................23 Mitte Februar .................................................................................................................23 Anfang März ..................................................................................................................23 Mitte Juni .......................................................................................................................24 Ende Oktober ................................................................................................................24 Tabellenverzeichnis ..........................................................................................................25 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................25 Kärntner Institut für Seenforschung Seite 2 von 25 Einleitung Details zu den einzelnen Seen können auf unserer Homepage https://kis.ktn.gv.at un- Der Seenbericht informiert über die jährlich ter „schnell gefunden“- Seenbericht abge- vorgenommene Bewertung der Kärntner rufen werden. Daneben findet sich unter Seen. Mehr als vierzig Kärntner Seen wer- „Informationen“ bei „Seenjahr 2019“ und im den regelmäßig von der Abteilung 8 Um- vorliegenden Text ein Überblick zu den be- welt, Energie und Naturschutz des Amtes werteten Seen hinsichtlich der Trophie und der Kärntner Landesregierung untersucht. des ökologischen Zustands. Ebenso wird Der aktuelle Seenbericht präsentiert die Er- über besondere Ereignisse, Maßnahmen gebnisse der Seengütekontrollen des Jah- und Projekte sowie klimatische Randbedin- res 2019. gungen informiert. Allgemeines kann der Temperaturunterschied zwischen oben und unten nur wenige Grad Celsius Für die Beurteilung eines Sees sind aus ge- betragen. wässerökologischer Sicht die chemischen Parameter Phosphor und Stickstoff, die Zahlreiche Prozesse im See sind tempera- Menge an Schwebealgen sowie die Sauer- turabhängig. Zum Beispiel laufen bei höhe- stoffsättigung über Grund von Bedeutung. ren Temperaturen Stoffumsetzungspro- Wichtig ist auch der Zeitpunkt der Probe- zesse rascher ab, sodass Nährstoffe nahme, damit die Zirkulationsphasen im schneller wieder zur Verfügung stehen. Frühjahr und Herbst und die Schichtungs- Das kann dazu beitragen, dass Algen wie- phasen am Beginn und am Ende des Som- derholt Nährstoffe aufnehmen und Bio- mers erfasst werden. masse produzieren. Als Primärproduzen- ten erzeugen sie mit Hilfe des Blattgrüns Wenn das Wasser in der kalten Jahreszeit (Chlorophyll) aus Sonnenlicht, Wasser und von oben bis unten rund vier Grad Celsius Kohlendioxid (Photosynthese) Glucose und hat, zirkuliert das Tiefenwasser nach oben, Sauerstoff und legen damit Nährstoffe in Bi- wohingegen während der warmen Jahres- omasse fest. Je mehr Nährstoffe zur Verfü- zeit die Temperatur zur Tiefe hin abnimmt, gung stehen, umso größer das Algen- und eine thermische Schichtung den Was- wachstum. Die Menge der Schwebealgen seraustausch unterbindet. Im Sommer er- beeinflusst die Transparenz des Wassers. wärmt sich das Oberflächenwasser auf Daher liefert vice versa die Trübung des über 20 Grad Celsius, ideal zum Baden, und das Tiefenwasser tiefer Seen bleibt mit vier Grad Celsius kalt. Bei seichten Seen Kärntner Institut für Seenforschung Seite 3 von 25 Wassers einen Hinweis auf die Algen- schen Zustände“ anhand des Phytoplank- menge (ein Maß für die Trübung ist die tons für den Wörthersee, Millstätter See, Sichttiefe). Ossiacher See, Klopeiner See, Weißen- see, Keutschacher See und Faaker See er- Entsprechend ihrer Entwicklungsphasen hoben. sterben die Algen, sinken zu Boden und werden unter Sauerstoffverbrauch von Mik- Trotz der hinreichend guten Wasserqualität roorganismen zersetzt. So kann es am sind die Kärntner Seen verschiedensten Ende des Sommers in nährstoffreichen Belastungen ausgesetzt. Besonders die Seen zu einem Sauerstoffschwund im Ufer müssen einem enormen Nutzungs- grundnahen Wasserkörper kommen. druck standhalten. Alle vom Land Kärnten untersuchten Seen Nach dem Fernhalten der häuslichen phos- werden jährlich aufgrund ihres Nährstoffni- phathaltigen Abwässer kommen heute in veaus respektive der Trophie klassifiziert. erster Linie die agrarwirtschaftlich genutz- Im Wesentlichen bezieht sich die 5-stufige ten Flächen im Einzugsgebiet der Seen als Klassifizierung auf die Konzentration des Belastungsquellen in Frage. Über ober- Pflanzennährstoffs Phosphor, der die Ent- flächliche Abschwemmungen, Zuflüsse o- wicklung der Schwebealgen maßgeblich der Grundwasserströme gelangen Dünge- beeinflusst. Die Messwerte des Epilim- und Pflanzenschutzmittel in die Seen. nions, der oberflächlichen Wasserschicht Das Land Kärnten unternimmt viel, um den von null bis maximal sechs Meter Tiefe, do- guten Zustand der Seen zu erhalten oder kumentieren die Qualität des zum Baden zu erreichen. Insbesondere wurden am Os- genutzten Bereiches. siacher See kostenintensive Maßnahmen Sieben Kärntner Seen werden zudem ge- zur Verringerung der Nährstoffbelastung mäß den Vorgaben der Gewässerzustand- aus dem landwirtschaftlich genutzten süberwachungsverordnung (GZÜV) an- Bleistätter Moor gesetzt. Daher ist es umso hand der Qualitätselemente Phytoplankton wichtiger auf die fach- und sachgerechte und der allgemein physikalisch-chemi- Anwendung bzw. auf die Einhaltung ge- schen Parameter im Auftrag des Bundes setzlicher Vorgaben bei der Verwendung bewertet. Jährlich werden die „ökologi- und Ausbringung von Dünge- und Giftstof- fen bzw. Pflanzenschutzmittel zu achten. Trophie-Einstufung 2019 Tab. 1: Anzahl Kärntner Seen je Trophieklasse. Anzahl Seen Trophieklasse 2019 5 oligotroph 23 schwach mesotroph 9 mesotroph 3 schwach mesotroph 3 eutroph Die Trophie-Einstufung basiert im Wesent- Tiefenwasser. Das Ergebnis wird in Anleh- lichen auf dem Nährstoffparameter Ge- nung an die ÖNORM 6231 in fünf Trophie- samt-Phosphor, dem Algen-Biovolumen klassen präsentiert (Tab. 1). und der Chlorophyll-a-Konzentration der Im Untersuchungsjahr 2019 wiesen 28 der oberen Wasserschicht (Epilimnion: 43 untersuchten Kärntner Seen eine aus- 0 – 6 m) sowie der Sauerstoffsättigung gezeichnete Wasserqualität auf (Tab. 2). über Grund, der Schwefelwasserstoffbil- Als nährstoffarme Gewässer wurden sie dung und der Ammoniumanreicherung im den beiden Trophieklassen oligotroph oder schwach mesotroph zugeteilt. Dazu zählen Kärntner Institut für Seenforschung Seite 4 von 25 die großen und tiefen Seen des Landes, Wörthersee, der Ossiacher See, der Keut- aber auch etliche kleine oder künstlich ent- schacher See, der Klopeiner See, der Pres- standene Gewässer. segger See, der Feldsee und der Forstsee. Damit besaßen wieder alle großen Seen Oligotroph bzw. sehr nährstoffarm waren des Landes eine hervorragende Wasser- im Jahr 2019 fünf Seen: wie immer der Faa- qualität. ker See, der Millstätter See und der Wei- ßensee sowie seit 2017 auch der Turracher Im mittigen, mesotrophen, mäßig nährstoff- See. Mit dem St. Johanner Badesee lag reichen Bereich befanden sich neun Seen.
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