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864 der Beilagen zu den Stenographi~chen Protokollen des Nationalrates XVII. GP

Bericht

des Verkehrsausschusses

über die Regierungsvorlage (705 der Beila­ zahlreichen Staustufen angepaßt; jene Teile der gen): Bundesgesetz über die Binnenschiffahrt Donaualtarme, die für die gewerbsmäßige Schiff­ (Schiffahrtsgesetz 1990) fahrt ohne Bedeutung sind, sollen nicht mehr unter den Begriff der Wasserstraße fallen. Durch den gegenständlichen Gesetzentwurf soll eine neue rechtliche Grundlage für die Zulassung Teil C (Schiffahrtsanlagen) baut weitgehend auf und Führung von Fahrzeugen sowie für die Schu­ der Systematik des geltenden Schiffahrtsanlagenge­ lung von Schiffsführern geschaffen werden, durch setzes auf. Zur besseren Übersicht werden Bestim­ welche die auf Grund des Schiffahrtspolizeigeset­ mungen teils zusammengefaßt, teils anders geord­ zes 1927 bzw. des Binnenschiffahrtsverwaltungsge­ net, wie die Überprüfung von Schiffahrtsanlagen setzes erlassenen, 1978 auf Gesetzesstufe gestell­ oder deren Errichtung und Benützung. Die bisheri­ ten Verordnungen (Nummernzwangverordnung, gen Detailbestimmungen hinsichtlich der Hafen­ Schiffspatentverordnung, Schiffsführerverordnung entgelte sollen in einer Durchführungsverordnung und Schiffsführerschulenverordnung) abgelöst wer­ aufgenommen werden, womit die schnellere Anpas­ den sollen. Gleichzeitig werden die schiffahrtspoli­ sung an die wirtschaftlichen Gegebenheiten ermög• zeilichen, die schiffahrtsanlagenrechtlichen und die licht werden soll. Aus Gründen der Vereinheitli­ schiffahrtskonzessionsrechtlichen Bestimmungen chung und zur Verfahrensbeschleunigung soll das sowie jene des Eichgesetzes unter Bedachtnahme Bundesamt für Schiffahrt hinsichtlich der Wasser­ auf den neuesten Wissehsstand überarbeitet, so daß straßen als Strafbehörde erster Instanz eingesetzt das gesamte Verwaltungsrecht der Binnenschiffahrt werden. in einem Bundesgesetz zusammengefaßt ist. Im Teil D (Schiffahrtskonzession) ist nunmehr Der vorliegende Entwurf gliedert sich in neun im Gegensatz zur bisherigen Regelung eine Kon­ Teile. Im Teil A, der die allgemeinen Bestimmun­ zessionspflicht für jede gewerbsmäßige Ausübung• gen enthält, werden der für die übrigen Teile zum der Schiffahrt mittels Fahrzeugen oder Schwimm­ Großteil gemeinsame Geltungsbereich und die körpern vorgesehen. Der Bedarf als bisherige Ver­ Begriffsbestimmungen behandelt. Für den Boden­ leihungsvoraussetzung soll durch das Kriterium des see wurde die Geltung der Teile Schiffahrtspolizei, volkswirtschaftlichen Interesses verbunden mit Schiffszulassung und Schiffsführung grundsätzlich einer liberalisierten Regelung des Marktzuganges ausgenommen. abgelöst werden. Zur leichteren Verständlichkeit Teil B (Schiffahrtspolizei) folgt in Aufbau und werden die Regelungen der Zuständigkeit und des Struktur im wesentlichen dem geltenden Schiff­ Instanzenzuges in straffer Weise neu gegliedert. fahrtspolizeigesetz. Die bisher im Gesetz enthalte­ Teil E (Schiffseichung) wurde zum Teil den nen Altersgrenzen für die Ausübung der Schiffahrt bestehenden Bestimmungen über die Schiffseichung sollen nunmehr im Verordnungsweg geregelt wer­ nachgebildet. Weiters soll durch die Bestimmungen den. Für die der Verkehrsregelung dienenden, zum dieses Teiles ein allfälliges Erfüllungsgesetz nach Großteil durch Schiffahrtszeichen kundzumachen­ dem noch zu vollziehenden Beitritt zum Überein• den Verordnungen werden ergänzende Kriterien kommen vom 15. Februar 1966 über die Eichung eingeführt, die Interessen des Umweltschutzes und von Binnenschiffen vorweggenommen werden; des Fremdenverkehrs berücksichtigen. detaillierte Eichvorschriften werden den Inhalt Außerdem wird der Wasserstraßenbegriff den einer Durchführungsverordnung bilden., Als Eich­ tatsächlichen Gegebenheiten nach Errichtung der behörde erster Instanz soll das Bundesamt für

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Schiffahrt anstelle des Bundesministeriums für Der Verkehrs ausschuß hat die gegenständliche öffentliche Wirtschaft und Verkehr tätig werden, Vorlage in seiner Sitzung am 17. Jänner 1989 in um einen zweigliedrigen Instanzenzug zu gewähr- Verhandlung genommen. In der Debatte, an der leisten. . sich außer dem Berichterstatter die Abgeordneten Pis chi, Dr. F e urs te i n, Pro b s t, Hof e r, Im Teil F (Schiffszulassung) soll die Zulassung Von wal d und Helmut Wo I f sowie der Bun­ von Fahrzeugen geregelt werden, der die Überprü• desminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr fung der Fahrtauglichkeit vorausgeht. Die Ergeb­ Dipl.-Ing. Dr. S t r e ich e r beteiligten, wurde nisse dieser Überprüfung und allfällige behördliche von den Abgeordneten S c h m ö I z und Pis chi Vorschreibungen sollen in die Zulassungs urkunde ein Abänderungsantrag gestellt. aufgenommen werden. Zur Vereinfachung und in Entsprechung der Servicefunktion der Verwaltung soll die Zuweisung eines amtlichen Kennzeichens Bei der Abstimmung wurde der Gesetzentwurf künftig gleichzeitig mit der Zulassung erfolgen. unter Berücksichtigung des erwähnten Abände• Erstmalig soll für Fahrzeuge der gewerbsmäßigen rungsantrages einstimmig angenommen. Schiffahrt im Zuge der Zulassung eine Mindestbe­ satzung festgelegt werden. Als Erleichterung für Der Ausschuß traf folgende Feststellungen: die Ausübung des Wassersportes soll die Möglich• keit einer Typengenehmigung für Sportfahrzeuge Zu § 60 Abs. 3: vorgesehen werden. Das volkswirtschaftliche Interesse ist als öffentli• Der Teil G (Schiffsführung) enthält Bestimmun­ ches Interesse zu verstehen. gen über den Erwerb eines Befähigungsausweises für die selbständige Führung von Fahrzeugen und Zu §123 Abs. 1 Z 3: für andere Tätigkeiten an Bord. Neu und den inter­ Der Ausschuß bezieht. die in dieser Bestimmung nationalen Tendenzen Rechnung tragend ist die enthaltene Ausnahme eindeutig auf Inhaber eines vorgesehene Ausstellung internationaler Zertifi­ Schifferpatentes gemäß § 12.02 der auf Grund des kate. Weiters soll durch die Einführung von mehre­ Abschnittes 11 des Übereinkommens über die ren Kategorien von Befähigungsausweisen die Schiffahrt auf dem Bodensee samt Anlage und Zulassung zur Schiffsführerprüfung flexibler Zusatzprotokoll, BGBI. Nr.632/1975, erlassenen gehandhabt werden können. Die Benachteiligung Bodensee-Schiffahrts-Ordnung BGBI. Nr. 93/1976 weiblicher Bewerber soll ebenso beseitigt werden in der Fassung der Kundmachung des Bundeskanz­ wie die bisherige Trennung nach gewerbsmäßiger lers, BGBt.' Nr. 575/1976. Schiffahrt und Sponschiffahrt. Sowohl bei der Zulassung als auch beim Prüfungsverfahren werden aus Gründen der Vereinheitlichung, soweit dies Zu §§ 140 und 141: sachlich zweckmäßig erscheint, Bestimmungen aus Der Ausschuß stellt fest, daß die in den §§ 140 dem Kraftfahrrecht übernommen. und 141 normierte Bewilligungspflicht für die Im Teil H (Schiffsführerschulen) wird die Aus­ Schulung von Schiffsführern für Motor- oder bildung der Schiffsführer auf eine völlig neue Segelfahrzeuge sich sicher nicht auf die private gesetzliche Grundlage gestellt. Danach wird künf• Unterweisung z. B. von Familienangehörigen tig jede schulische Ausbildung von Schiffsführern, beziehen kann, sondern jedenfalls auf eine Schu­ auch die unentgeltliche, an eine Bewilligung gebun­ lungstätigkeit in Form der Abhaltung von Kursen den. Die nach der Schiffsführerschulenverordnung abzielt. Aus dem § 140 ergibt sich darüberhinaus bisher verlangte Überpriifung des Bedarfes wurde eindeutig, daß der Teil H für Surf-Schulen keine als erster Schritt einer Liberalisierung nicht über• Geltung haben kann. nommen. Im übrigen werden an die Person des Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ver­ Bewilligungsinhabers und des Ausbildenden die für kehrsausschuß somit den An t rag, der National- eine zweckmäßige Ausbildung nötigen fachlichen rat wolle dem a n g e s chi 0 s sen e n Gesetzent- Anforderungen gestellt, die im wesentlichen mit der wurf die verfassungsmäßige Zustimmung erteilen. /.. bisherigen Rechtslage übereinstimmen. Teil I enthält den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes und die Vollzugsklausel. Wien, 1989 01 17

Felix Bergsmann Schmölz Berichterstatter Obmann

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J.

Bundesgesetz vom :xxxxx über die 4. "F ä h r e'~: Fahrzeug, das dem Fährverkehr Binnenschiffahrt (Schiffahrtsgesetz 1990) dient; 5. "S c h w i m m end e s Ger ä t": schwim­ TEILA mende Konstruktion mit technischen Ein­ richtungen, die für Arbeiten auf Gewässern Allgemeine Bestimmungen bestimmt ist (zB Bagger, Elevator, Hebe­ Geltungsbereich bock, Kran); 6. "M 0 tor fa h r z e u g": Fahrzeug, das mit § 1. (1) Die Bestimmungen dieses Bundesgeset­ einem Maschinenantrieb ausgestattet ist; als zes gelten für öffentliche fließende Gewässer (§ 2 Ausstattung gilt Einbau, Anhängen oder son­ des Wasserrechtsgesetzes 1959) sowie für die in der stiges Mitführen eines zur Fortbewegung des Anlage 1 zu diesem Bundesgesetz angeführten Fahrzeuges bestimmten Maschinenantriebes ; öffentlichen Gewässer und Privatgewässer. 7. "S e g e lf a h r z e u g": Fahrzeug, das sei­ (2) Die Bestimmungen dieses Bundesgesetzes nen Antrieb ausschließlich durch Wind gelten für sonstige schiffbare Privatgewässer, erhält; soweit in den §§ 3 Abs. 2, 44 Abs. 2, 89 Abs. 2, 100 8. "R u der f a h r z e u g": Fahrzeug, das sei­ Abs.2 und 121 Abs.2 nichts anderes bestimmt ist. nen Antrieb ausschließlich durch menschli­ che Muskelkraft erhält; (3) Die Bestimmungen der Teile D und G gelten 9. "Ver ban d": Zusammenstellung aus nach Maßgabe der §§ 74 bzw. 121 Abs. 1 auch für einem oder mehreren geschleppten, gescho­ ausländische Binnengewässer. benen oder gekuppelten Fahrzeugen bzw. (4) Die Bestimmungen der Teile B, Fund G - Schwimmkörpern und einem oder mehreren ausgenommen die §§ 25 Abs. 3 und 4, 36 Abs. 1 schleppenden oder schiebenden Motorfahr­ und 2 sowie 37 Abs. 1 bis 3 - gelten nicht für den zeugen; Bodensee und den Alten Rhein von seiner Mün• 10. "Schwimmkörper": Flöße und andere dung bis zur Straßenbrücke Rheineck-Gaissau. fahrtaugliche Konstruktionen, Zusammen­ stellungen oder Gegenstände mit oder ohne (5) Die in diesem Bundesgesetz zitierten bundes­ Maschinenantrieb, die weder Fahrzeuge gesetzlichen Bestimmungen sind in ihrer jeweils noch schwimmende Anlagen sind (zB Segel­ geltenden Fassung anzuwenden. bretter, unbemannte Schlepp- und Wasser­ schischleppgeräte ) ; Begri ffsbe stimm u nge n 11. "F I 0 ß": schwimmende Zusammenstellung § 2. Im Sinne dieses Bundesgesetzes gelten als' von Auftriebskörpern, insbesondere von 1. "F a h r z e u g e": Binnenschiffe einschließ• Hölzern; lich Kleinfahrzeuge, Sportfahrzeuge, Fäh• 12. "S c h w i m me n d e An lag e": schwim­ ren, schwimmende Geräte und Seeschiffe mende Einrichtung, die nicht zur Fortbewe­ (§ 2 Z 2 des Seeschiffahrtsgesetzes, BGBl. gung bestimmt ist (zB schwimmende Schiff­ Nr.174/1981); fahrtsanlagen, Badeanstalten, Einrichtungen, 2. "K lei n fa h r z e u g e": Fahrzeuge, deren die dem Wohnen oder dem Sport dienen); Länge, gemessen am Schiffskörper, 15 m 13. "L ä n g e": Länge über alles (ohne Anhänge, nicht überschreitet, ausgenommen Fähren; wie zB Bugspriet oder Steuer); 3. "S p 0 rtf a h r z e u g": Kleinfahrzeug, das 14. ,,A n tri e b sie ist u n g": Leistung der für Sport- oder Vergnügungszwecke Antriebsmaschinen, bei Außenbordmotoren bestimmt ist; . die Leistung an der PropeIlerwelle ;

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4 864 der Beilagen \ 15. "Schiffahrtszeichen": Zeichen, die 28. "R e m 0 r k": das Schleppen, Schieben oder der Verkehrsregelung biw. der Bezeichnung gekuppelte Mitführen von Fahrzeugen oder des Fahrwassers oder der Fahrrinne dienen; Schwimmkörpern, soweit diese nicht in der 16. "Was s e r s t r aß e": Gewässer, auf dem Verfügungsberechtigung des Remorki<;:ren­ wegen seiner besonderen Bedeutung für die den stehen, mit Motorfahrzeugen; gewerbsmäßige Schiffahrt oder auf Grund 29. "F ä h r ver k ehr": eine dem öffentlichen zwischenstaatlicher Vereinbarungen erhöhte Verkehr dienende, fahrplanmäßige Beförde• Anforderungen hinsichtlich der Schiffahrt rung von Fahrgästen und Gütern zwischen gestellt und Maßnahmen zur Gewährlei• bestimmten Anlegestellen einander gegen­ stung der Flüssigkeit des Verkehrs, der Ord­ überliegender Ufer eines Gewässers. nung an Bord sowie der Ordnung beim Still­ liegen getroffen werden müssen; TEIL B 17. "S chi ff a h rt san lag e" : Anlage, die unmittelbar Zwecken der Schiffahrt dient Schiffahrtspolizei (zB Hafen, Lände, Schleuse, Fähranlage, Schiffumschlagsanlage, Versorgungs anlage, I. Abschnitt Sportanlage); eine Anlage an Land, die nur Allgemeine Bestimmungen mittelbar Zwecken der Schiffahrt dient (zB Tanklager, Lagerhaus, Werkstätte), ist keine Geltungsbereich Schiffahrtsanlage ; § 3. (1) Die Bestimmungen dieses Teiles gelten 18. "H a f e n": Schiffahrtsanlage, die aus min­ unter der Einschränkung des § 1 Abs. 4 für die im destens einem Becken besteht; § 1 Abs. 1 genannten Gewässer. 19. "L a n dun g s p I atz": jeder Platz, an dem (2) Für sonstige schiffbare Privatgewässer gelten ei~e mechanische Verbindung zwischen die Bestimmungen dieses Teiles, soweit die über einem Fahrzeug oder Schwimmkörper und diese Privatgewässer Verfügungsberechtigten dem Ufer hergestellt wird; nichts anderes bestimmen. Die Behörden und deren 20. "L i e g e p I atz": ein zum Stilliegen von Organe dürfen jedoch die Bestimmungen dieses Fahrzeugen oder Schwimmkörpern Teiles anwenden, soweit es die Sicherheit der bestimmter Platz; Schiffahrt und von Personen, die Durchführung 21. "L ä n d e": Landungsplatz mit Einrichtun­ von Wasserbauten, der Schutz von Personen vor gen zum Festmachen von Fahrzeugen oder Lärmbelästigungen sowie der Schutz der Luft oder. Schwimmkörpern, ausgenommen Häfen; der Gewässer vor Verunreinigungen erfordern. 22. "Ve r s 0 r gun g san lag e": Schiffahrts­ anlage zur Versorgung von Fahrzeugen oder Benützung der Gewässer durch die Schwimmkörpern mit Treibstoffen und Schiffahrt Betriebsstoffen (zB Bunkerstation, schiffs­ tankstelle); eine Versorgurigsanlage gilt § 4. (1) Die Schiffahrt auf öffentlichen Gewäs• nicht als Mineralölumschlagsanlage; sern ist unter Beachtung der gesetzlichen Vor­ schriften jedem gestattet. 23. "S p 0 r t a n lag e": Schiffahrtsanlage, die Zwecken des Sportes dient; eine Anlage, die (2) Über die Ausübung der Schiffahrt auf Privat­ auch gewerblichen Zwecken dient, gilt nicht gewässern entscheiden die über diese Gewässer als Sportanlage ; Verfügungsberechtigten. 24. "T r e p p e Iw e g": an den Ufern oder auf oder neben den Dämmen von Wasserstraßen 11. Abschnitt entlangführende Wege und deren Verbin­ Schiffahrtsbetrieb dung zu Straßen mit öffentlichem Verkehr, soweit sie in der Verfügungsberechtigung Schiffsbesatzung und Ordnung an des Bundes stehen; sie dienen nicht dem Bord öffentlichen Verkehr; § 5. (1) Fahrzeuge bzw. Schwimmkörper müssen 25. "Ve r füg u n g s b e r e c h ti g t e r": ein eine Besatzung haben, die nach Zahl und Befähi• auf Grund eines Rechtstitels zur Benützung gung ausreicht, die Sicherheit des Schiffes und von einer Sache Berechtigter (zB Eigentümer, . Personen, die Sicherheit der Schiffahrt, die sichere Bestandnehmer, Leasingnehmer, Entlehner); Beförderung von Gütern sowie die sichere und ord­ 26. "L i nie n ver k ehr": eine dem öffentli• nungsgemäße Durchführung des Schiffsbetriebes chen Verkehr dienende, fahrplanmäßige zu gewährleisten. Beförderung von Fahrgästen' zwischen bestimmten Anlegestellen; (2) Ein Fahrzeug, Schwimmkörper oder Ver­ 27. "Gelegenheitsverkehr": eine dem band muß unter der Führung einer hiefür befähig• öffentlichen Verkehr dienende, nicht fahr­ ten sowie geistig und körperlich geeigneten Person planmäßige Beförderung von Fahrgästen; (Schiffsführer) stehen. Als Nachweis der Befähi-

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864 der Beilagen 5 gunggilt ein von der Behörde ausgestellter Befähi• stände zu schulen und die Ausrüstungsgegenstände gungsausweis zur selbständigen Führung eines ent­ regelmäßig auf ihre Verwendbarkeit zu überprüfen. sprechenden Fahrzeuges. Der Schiffsführer muß, (9) Der Schiffsführer hat für die Befolgung der auch wenn ein Befähigungsausweis nicht vorge­ Bestimmungen dieses Teiles und der auf Grund die­ schrieben ist, dem Gewässer sowie seinem Fahr­ ses Teiles erlassenen Verordnungen, soweit sie sein zeug oder Schwimmkörper entsprechend nautische Fahrzeug betreffen, zu sorgen. Läßt er sich zeitwei­ Kenntnisse und Kenntnisse der Verkehrsvorschrif­ lig durch eine Person mit entsprechendem Befähi• ten besitzen; bei ungenügender Kenntnis des gungsausweis vertreten, so trifft diese Verpflich­ Gewässers ist ein streckenkundiger Steuermann tung den Stellvertreter; dem Schiffsführer verbleibt (Streckensteuermann) heranzuziehen. jedoch die Verpflichtung zur Durchführung der (3) Als geistig und körperlich geeignet gilt insbe­ Bestimmungen des Abs. 8. sondere nicht, wer sich in einem durch Alkohol (10) Die Besatzung hat die Anweisungen des oder sonstige Rauschmittel beeinträchtigten Schiffsführers zu befolgen, die dieser im Rahmen Zustand befindet. seiner Verpflichtungen gemäß Abs. 8 und 9 erteilt, (4) Die Organe gemäß § 37 Abs. 2 sind berech­ zur Einhaltung der Vorschriften beizutragen und tigt, Personen, die sich offenbar in einem durch ihre Aufgaben unter Bedachtnahme auf die Sicher­ Alkohol oder sonstige Rauschmittel beeinträchtig• heit der Schiffahrt und von Personen sowie auf die ten Zustand befinden, an der Führung oder Inbe­ Ordnung an Bord zu erfüllen. triebnahme eines Fahrzeuges oder Schwimmkör• pers zu hindern; sie sind weiters berechtigt, solche (11) Die Fahrgäste und sonstigen Personen an Personen sowie Personen, die verdächtig sind, in Bord haben die Anweisungen des Schiffsführers zu einem durch Alkohol oder sonstige Rauschmittel befolgen, die dieser im Interesse der Sicherheit der beeinträchtigten Zustand eine Havarie verursacht Schiffahrt und von Personen sowie der Ordnung zu haben, einem Arzt des öffentlichen Sanitätsdien• an Bord erteilt. stes zur Durchführung einer Untersuchung hin­ (12) Der Schiffsführer oder dessen Stellvertreter sichtlich einer Beeinträchtigung der geistigen oder kann sich zur Führung des Fahrzeuges bzw. körperlichen Eignung vorzuführen. Schwimm körpers entsprechend kundiger Personen (5) Wer einem Arzt des öffentlichen Sanitäts• der Besatzung (zB Rudergänger, Steuerleute) unter dienstes zur. Untersuchung hinsichtlich einer Beein­ seiner Aufsicht bedienen. trächtigung der geistigen oder körperlichen Eig­ (13) Die Behörde kann Auskunft darüber verlan­ nung durch Alkohol oder sonstige Rauschmittel gen, wer zu einem bestimmten Zeitpunkt Schiffs­ vorgeführt worden ist (Abs.4), hat sich dieser führer eines bestimmten Fahrzeuges oder Untersuchung zu unterziehen. Schwimmkörpers war; die Auskunft muß Namen (6) Ärzte des öffentlichen Sanitätsdienstes sind und Anschrift der betreffenden Person enthalten. verpflichtet, auf Ersuchen der Organe gemäß § 37 Kann der Verfügungsberechtigte des Fahrzeuges Abs.2 Untersuchungen gemäß Abs. 4 durchzufüh• bzw. Schwimmkörpers diese Auskunft nicht ertei­ ren und ein ärztliches Gutachten über eine allfällige len, so hat er die Person zu benennen, die die Aus­ Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen kunft erteilen kann; diese trifft dann die Auskunfts­ Eignung zu erstatten. Auf Verlangen oder mit pflicht. Die Auskunft ist unverzüglich, im Fall einer Zustimmung des Untersuchten kann diese Untersu­ schriftlichen Aufforderung binnen zwei Wochen chung auch eine Blutabnahme zur Bestimmung des nach deren Zustellung zu erteilen. Wenn eine sol­ Blutalkoholgehaltes umfassen. che Auskunft ohne entsprechende Aufzeichnungen nicht gegeben werden könnte, sind Aufzeichnun­ (7) Die Kosten einer Untersuchung gemäß gen zu führen; diese Aufzeichnungspflicht gilt Abs.4 sind vom Untersuchten zu tragen, wenn nicht im Falle der Vermietung von Ruder- oder dabei eine Beeinträchtigung der geistigen oder kör• Segelfahrzeugen oder von Motorfahrzeugen mit perlichen Eignung festgestellt wurde. elektrischem Maschinenantrieb (§ 102 Abs. 1 Z 6). (8) Der Schiffsführer hat für die sichere Durch­ (14 ) (Verfassungsbestimmung) Gegenüber der führung des Schiffsbetriebes sowie die Aufrechter­ Befugnis der Behörde, Auskunft gemäß Abs. 13 zu haltung der Ordnung auf seinem Fahrzeug durch verlangen, treten Rechte auf Auskunftsverweige­ Erteilung von Anweisungen zu sorgen und den Dienst der Besatzung einzuteilen. Dabei hat er die rung zurück. Pflichten aller an Bord beschäftigten Personen bei (15) Durch Verordnung sind unter Bedacht­ Eintreten besonderer Vorfälle, insbesondere bei nahme auf die Sicherheit der Schiffahrt und von einem Brand, bei Leckwerden des Fahrzeuges und Personen sowie die Aufrechterhaltung der Ord­ bei Ertrinkungsgefahr von Personen, durch Anwei­ nung an Bord und an Landungsplätzen Vorschrif­ sungen zu regeln (Sicherheitsrolle), diese Anwei­ ten . über den Schiffahrtsbetrieb zu erlassen, insbe­ sungen den Beschäftigten zur Kenntnis zu bringen, sondere über sie wiederkehrend in ihren Pflichten und im 1. die Pflichten des Schiffsführers und der weite­ Gebrauch der entsprechenden Ausrüstungsgegen- ren Besatzungsmitglieder;

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2. die Pflichten der Fahrgäste ·und der sonstigen sen, soweit es die Sicherheit der Schiffahrt und von Personen an Bord sowie das Verhalten an Personen sowie die Aufrechterhaltung der Ord­ Bord und an Landungsplätzen; nung der Schiffahrt erlauben. 3. Vorkehrungen gegen Unfälle an Bord, beim Ein- und Aussteigen von Personen und beim Sc h i ff e rau s.w eis e Umschlag von Gütern; 4. die Bestimmung des Schiffsführers für den §9. (1) Den Besatzungsmitgliedern von im Fall, daß mehrere Fahrzeuge oder Schwimm­ grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzten Fahr­ körper gemeinsam in einem Verband fahren; zeugen österreichischer Schiffahrtsunternehmen 5. den Nachweis der sicheren Bauart und der oder im grenzüberschreitenden Werkverkehr ein­ Mindestausrüstung von Fahrzeugen und gesetzten Fahrzeugen und den sonst an Bord dieser Schwimmkörpern sowie über deren zulässige Fahrzeuge beschäftigten Personen sowie deren mit­ Belastung; reisenden Familienmitgliedern sind unter Berück• 6. die Altersgrenzen zur Führung von Fahrzeu­ sichtigung zwischenstaatlicher Vereinbarungen auf gen bzw. Schwimmkörpern, sofern sie im Antrag des Schiffahrtsunternehmens oder Werkver­ Teil G nicht bestimmt sind. kehr betreibenden Unternehmens Ausweise (Schif­ ferausweise) auszustellen. Die Ausweise müssen Angaben über die Person, deren Staatsangehörig• Allgemeine Sorgfaltspflicht keit und über das Beschäftigungsverhältnis, ein § 6. (1) Schiffsführer haben alle V orsichtsmaß• Lichtbild und die Unterschrift des Inhabers enthal­ nahmen zu treffen, welche die Rücksicht auf die ten. Sicherheit der Schiffahrt und von Personen sowie (2) Der Schifferausweis eines österreichischen die berufliche Übung gebieten, um Staatsbürgers ist der Gültigkeitsdauer seines Reise­ 1. Gefährdungen von Menschen; passes oder Paß ersatzes entsprechend zu befristen. 2. Beschädigungen von anderen Fahrzeugen (3) Der Schifferausweis eines Fremden ist ent­ oder Schwimmkörpern, von Ufern, Bauten sprechend der Dauer der Aufenthaltsberechtigung, oder Anlagen jeder Art im Gewässer oder am längstens jedoch mit fünf Jahren zu befristen; Ufer; innerhalb dieser Frist ist eine zweimalige Verlänge• 3. Behinderungen der Schiffahrt oder der rung zulässig. Berufsfischerei ; (4) Ein von einer ausländischen Behörde ausge­ 4. Verunreinigungen der Gewässer zu vermeiden. stellter Schifferausweis ist einem österreichischen Schifferausweis auf Grund zwischenstaatlicher (2) Dies gilt auch für Personen, unter deren Abkommen oder nach Maßgabe der Gegenseitig­ Obhut schwimmende Anlagen gestellt sind. keit gleichzuhalten. (5) Die Ausstellung der Schifferausweise erfolgt Verhalten unter besonderen durch die Bundeskammer der gewerblichen Wirt­ Umständen schaft, Fachverband der Schiffahrtsunternehmun­ gen. Form, Inhalt und Ausstellung der Ausweise § 7. Zur Abwendung einer unmittelbar drohen­ sind durch Verordnung zu regeln. den Gefahr müssen die Schiffs führer unter Bedachtnahme auf die Sicherheit von Personen alle Kennzeichnung Maßnahmen treffen, die die Umstände gebieten, auch wenn sie dadurch gezwungen sind, von den § 10. Fahrzeuge müssen mit einer Kennzeich­ auf Grund dieses Teiles erlassenen Verordnungen nung versehen sein, die ihre Identifizierung und die abzuweichen. Feststellung ihres Tiefganges, der zulässigen Bela­ stung sowie des Verfügungsberechtigten ermög• Urkunden licht; Art, Form und Anbringung sind durch Ver­ ordnung festzulegen. Für Kleinfahrzeuge sind § 8. Im Interesse der Sicherheit der Schiffahrt Erleichterungen zuzulassen, soweit dadurch der und von Personen sowie zur Aufrechterhaltung der Zweck der Kennzeichnung nicht wesentlich beein­ Ordnung der Schiffahrt müssen die Fahrzeuge mit trächtigt wird. Schiffsurkunden und soweit erforderlich mit Frachtpapieren sowie die für die Führung und den Transport gefährlicher Güter Betrieb der Fahrzeuge verantwortlichen Personen mit entsprechenden Ausweisen versehen sein. § 11. (1) Der Transport gefährlicher Güter (wie Sofern die Ausstellung solcher Urkunden nicht in Explosivstoffe, feuergefährliche, giftige, ätzende anderen Vorschriften geregelt ist; sind durch Ver­ sowie radioaktive Stoffe) mit Fahrzeugen oder ordnung deren Art, Form und Inhalt sowie Art und Schwimmkörpern ist unter Bedachtnahme auf die Weise der Ausstellung unter Berücksichtigung zwi­ Sicherheit der Schiffahrt und von Personen, die schenstaatlicher Vereinbarungen festzulegen; für Reinhaltung der Gewässer und der Luft sowie auf den Schiffsverkehr im Inland sind Erleichterungen zwischenstaatliche Vereinbarungen durch Verord­ hinsichtlich des Mitführens der Urkunden zuzulas- nung tu regeln. Durch diese Verordnung können

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864 der Beilagen 7 insbesondere Bestimmungen erlassen werden über kommen, wenn dadurch die Sicherheit der Schiff­ die Einteilung und Bezeichnung der Güter nach der fahrt und von Personen sowie die Wassergüte nicht Art der Gefahr, die sie verursachen können, über beeinträchtigt werden. die zulässigen Lademengen, die Art der Verpak­ (5) Schiffahrtspolizeiorgane sowie Organe des kung und der Transportbehälter, die Behandlung öffentlichen Sicherheitsdienstes und der Zollwache der Güter an Bord, die sonst im Schiffahrtsbetrieb sind bei Gefahr im Verzug in Wahrnehmung ihrer und beim Umschlag einzuhaltenden Sicherheits­ gesetzlichen 'Aufgaben an die Bestimmungen dieses rnaßnahmen sowie das Verhalten und die Kenn­ Teiles und die auf Grund dieses Teiles erlassenen zeichnung von mit solchen Gütern beladenen Fahr­ Verordnungen nicht gebunden; sie haben jedoch zeugen oder von Fahrzeugen, die mit solchen auf die Sicherheit der Schiffahrt und von Personen Gütern beladen waren und noch nicht entgast oder zu achten und jede Beeinträchtigung der Wasser­ gereinigt sind. güte zu vermeiden. (2) In der Verordnung gemäß Abs. 1 kann die (6) Für Angehörige bzw. Fahrzeuge des Bundes­ Begleitung eines Transportes gefährlicher Güter heeres und der Heeresverwaltung gelten folgende durch Organe gemäß § 37 Abs. 2, erforderlichen­ Ausnahmebestimmungen, sofern die Sicherheit der falls mit deren Fahrzeugen, vorgeschrieben wer­ Schiffahrt und von Personen, die Ordnung der den; für diese Transportbegleitung sind Überwa• Schiffahrt sowie die Wassergüte nicht beeinträch• chungsgebühren (Überwachungsgebührengesetz, tigt werden: BGBI. Nr. 214/1964) zu entrichten. 1. Dieser Teil und die auf Grund dieses Teiles erlassenen Verordnungen gelten für Angehö• Aus n ahme be sti mm ungen rige des Bundesheeres und der Heeresverwal­ § 12. (1) In den auf Grund dieses Teiles zu erlas­ tung bei einem Einsatz ,des Bundesheeres senden Verordnungen über die Beförderung von gemäß § 2 Abs. 1 lit. a oder b des Wehrgeset­ Fahrgästen, die Ordnung an Bord von Fahrzeugen zes 1978 nur soweit, als 'dadurch der Einsatz (§ 5), die Urkunden (§ 8), die Kennzeichnung der nicht behindert wird; Fahrzeuge (§ 10) und den Transport gefährlicher 2. Z 1 gilt auch für einsatzähnliche Übungen des Güter (§ 11) können ausländische Fahrzeuge, die Bundesheeres, sofern die Flüssigkeit des Ver­ österreichische Gewässer befahren, von der Einhal­ kehrs der gewerbsmäßigen Schiffahrt nicht tung einzelner Bestimmungen befreit werden, beeinträchtigt wird; sofern durch die Anwendung der entsprechenden 3. die §§ 5, 10, 11 und 18 sowie die auf Grund Vorschriften . des Heimatstaates der Fahrzeuge derer erlassenen Verordnungen gelten nicht etwa die gleiche Sicherheit für die Schiffahrt und für Angehörige und Fahrzeuge des Bundes­ für Personen sowie die Ordnung der Schiffahrt heeres und der Heeresverwaltung; gewährleistet sind. 4. die Vorschriften über die Tag- und Nachtbe­ zeichnung gelten darüber hinaus nicht für (2) In den in Abs. 1 genannten Verordnungen Fahrzeuge, die für den militärischen Einsatz kann unter Bedachtnahme auf die Sicherheit der besonders gebaut und ausgerüstet sind. Schiffahrt und von Personen sowie die Ordnung der Schiffahrt vorgeschrieben werden, daß sie für Reinhaltung der Gewässer österreichische Fahrzeuge, auch wenn sie ausländi• § 13. Durch Verordnung sind Maßnahmen vor­ sche Gewässer befahren, soweit gelten, als auslän• zuschreiben, durch die eine Verschrnutzung der dische_ Vorschriften nicht entgegenstehen. Gewässer, insbesondere durch das Einbringen von (3) Soweit es zur Durchführung von Untersu­ Ölen, oder eine sonstige Beeinträchtigung der Was­ chungen und zur Erprobung technischer Entwick­ sergüte durch Fahrzeuge oder Schwimmkörper und lungen auf dem Gebiet der Schiffahrt erforderlich deren Betrieb, einschließlich des Umschlages von ist, ist durch Verordnung eine Befreiung der zu Gütern, soweit wie möglich vermieden wird. untersuchenden oder zu erprobenden Fahrzeuge von einzelnen Bestimmungen der auf Grund dieses Wasserstraßen Teiles erlassenen Verordnungen durch die Behörde § 14. Wasserstraßen sind die Donau (einschließ• vorzusehen, wenn dadurch die Sicherheit der lich Wiener Donaukanal), die March, die Thaya, Schiffahrt und von Personen, die Ordnung der die Enns und die Traun, mit allen ihren Armen, Sei­ Schiffahrt sowie die Wassergüte nicht beeinträch• tenkanälen, Häfen und Verzweigungen, ausgenom­ tigt werden. men die in der Anlage 2 angeführten Gewässerteile. (4) Soweit es zur Durchführung von Wasserbau­ III. Abschnitt arbeiten erforderlich ist, sind durch Verordnung die Fahrzeuge der Wasserbauverwaltung von ein­ Regelung und Sicherung der Schiffahrt zelnen Bestimmungen der auf Grund dieses Teiles Verkehrsregelung zu erlassenden Verordnungen sowie von der Ver­ pflichtung zu befreien, für die von ihr durchzufüh• § 15. (1) Durch Verordnung sind der Verkehr renden Sondertransporte um eine Erlaubnis einzu- und der Betrieb von Fahrzeugen und Schwimmkör-

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pern unter Bedachtnahme auf die Erfordernisse des 4. über die Bezeichnung von öffentlichen Häfen Wasserbaues und auf zwischenstaatliche Vereinba­ und Privathäfen, öffentlichen Länden und rungen zu regeln, soweit es Privatländen sowie von sonstigen Landungs­ . 1. die Sicherheit der Schiffahrt oder von Perso­ plätzen; . nen; 5. über zeitliche Beschränkungen beim Stillie­ 2. auf Wasserstraßen darüber hinaus die Flüs• gen; sigkeit des Verkehrs der gewerbsmäßigen 6. über die Art der Ausübung bestimmter Was­ Schiffahrt, die Ordnung an Bord sowie die sersportarten; Ordnung beim Stilliegen der Fahrzeuge; 7. über die Benützung der Gewässer oder ihrer 3. der Schutz von Personen vor Lärmbelästi• Ufer durch andere Personen als Schiffahrt­ gungen; treibende, unbeschadet bestehender wasser­ 4. der Schutz der Luft oder der Gewässer vor rechtlicher Bewilligungen. Verunreinigungen; (3) Wenn durch eine Verordnung gemäß Abs. 2 5. der Schutz von Ufern und Anlagen sowie Z 7 Interessen der Jagd oder Fischerei berührt wer­ von Regulierungs- und Schutzbauten; den, so ist sie vor ihrer Erlassung der örtlich 6. die Durchführung von Regulierungsarbeiten zuständigen Landesregierung unter Einräumung oder von wasserrechtlich bewilligten bzw. einer angemessenen Frist zur Stellungnahme zu wasserwirtschaftlich erforderlichen Arbeiten; übermitteln. Werden sonstige Benützer der Gewäs• 7. die· Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs ser oder ihrer Ufer durch eine solche Verordnung auf ufernahen Straßen mit öffentlichem Ver­ in einem Recht beeinträchtigt und erwächst ihnen kehr; daraus ein vermögensrechtlicher Nachteil, so sind 8. ein Einsatz des Bundesheeres gemäß § 2 die Bestimmungen des § 27 Abs. 3 anzuwenden. Abs. 1 des Wehrgesetzes 1978 oder die Vor­ bereitung dieses Einsatzes sowie einsatzähn• liche Übungen; Verkehrsbeschränkungen 9. der Einsatz von Organen der Schiffahrtspo­ § 16. (1) Auf Wasserstraßen kann unter den Vor­ lizei und der Sicherheitsbehörden zur Erfül• aussetzungen des § 15 Abs. 1 Z 1 bis 6 sowie 10 lung der ihnen gesetzlich obliegenden Auf­ durch Verordnung die Ausübung der Sportschiff­ gaben; fahrt im erforderlichen Ausmaß verboten werden; 10. die Ausübung der Zollaufsicht auf Grenzge-· dieses Verbot kann sich auf das ganze Gebiet oder wässern und nach zollrechtlichen Bestim­ auf einzelne Teile einer Wasserstraße, auf mungen zu Zollstraßen erklärten Wasser­ bestimmte oder unbestimmte Zeit sowie auf straßen; bestimmte Arten von Fahrzeugen oder Schwimm­ 11. auf Teilen von Wasserstraßen, die Arme, körpern erstrecken. ~eitenkanäle oder Verzweigungen sind, sowie auf anderen Gewässern als Wasser­ (i) AufTeilen von Wasserstraßen, die Arme, Sei­ straßen die Wahrung der Interessen der tenkanäle oder Verzweigungen sind, sowie auf Jagd, der Fischerei, des Naturschutzes oder anderen Gewässern als Wasserstraßen kann unter des Fremdenverkehrs den Voraussetzungen des § 15 Abs. 1 Z 1 bis 6 erfordern. sowie 10 und 11 durch Verordnung die Ausübung der Schiffahrt im erforderlichen Ausmaß verboten (2) Durch die Verordnung gemäß Abs. 1 sind oder auf eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen Bestimmungen zu erlassen oder Schwimmkörpern eingeschränkt werden; die­ ses Verbot bzw. diese Einschränkung kann sich auf 1. über das Verhalten der Fahrzeuge oder das ganze Gebiet oder auf einzelne Teile eines Schwimmkörper im Verkehr, beim Stilliegen, Gewässers, auf bestimmte oder unbestimmte Zeit, beim Umschlag, in Notfällen, bei ungünstiger auf bestimmte Arten von Fahrzeugen oder Witterung und Hochwasser sowie über die Schwimmkörpern, auf bestimmte von ihnen zu hiebei zu verwendenden Zeichen (zB Tag­ befördernde gefährliche Güter oder auf Fahrzeuge und Nachtbezeichnung) und Signalmittel; oder Schwimmkörper bzw. auf zu befördernde 2. über das Verhalten schwimmender Geräte bei Güter schlechthin und auf einzelne Arten der der Arbeit; Schiffahrt, wie die gewerbsmäßige Schiffahrt, die 3. durch die einzelnen nach Bauart, Ladung, Sportschiffahrt oder die der Ausübung der Jagd Antrieb, Verwendung oder Maßen bestimm­ und Fischerei dienende Schiffahrt, erstrecken. baren Arten von Fahrzeugen oder Schwimm­ körpern oder den einer bestimmten Art der (3) Zum Schutz der Ufer oder der diesen vorge­ Schiffahrt dienenden Fahrzeugen die Benüt• lagerten Beständen von Wasserpflanzen kann zung bestimmter Gewässer, Gewässerteile durch Verordnung der Verkehr. bestimmter Arten oder Schiffahrtsanlagen vorgeschrieben, von Fahrzeugen oder Schwimmkörpern in einem untersagt, eingeschränkt oder vorbehalten bestimmten Abstand vom Ufer oder von den die­ oder im Verkehr ein Vorrang eingeräumt sem vorgelagerten Beständen von Wasserpflanzen wird; eingeschränkt werden (Uferzonen).

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(4) Zur Vermeidung einer Gefährdung von Per­ (2) Durch Verordnung sind unter Bedachtnahme sonen oder Sachen können durch Verordnung auf die Sicherheit der Schiffahrt und von Personen bestimmte Gewässerteile der Ausübung bestimmter Mindestanforderungen' für die Durchführung von Arten des Wassersportes mit Verwe'ndung von Sondertransporten festzulegen. Fahrzeugen oder Schwimmkörpern vorbehalten werden (Start- und Landegassen, Sportzonen). (3) Für eine schiffahrtspolizeiliche Überwa• Diese Anordnungen können ohne Begrenzung der chung, die aus Gründen der Sicherheit der Schiff­ Dauer oder für bestimmte Zeiträume getroffen fahrt oder von Personen im Zusammenhans: mit werden. In derartige Gewässerteile dürfen, ausge­ einem Sondertransport erforderlich ist, sind Uber­ wachungsgebühren zu entrichten. nommen in Notfällen, nur Fahrzeuge oder Schwimmkörper 'einfahren, die dem Wassersport dienen, dem sie vorbehalten sind, ferner Fahrzeuge Bevorrechtigte Fahrzeuge im Linienverkehr sowie die im Einsatz befindlichen § 19. (1) Auf Wasserstraßen ist Fahrzeugen, die Fahrzeuge des Bundesheeres, der Bundesgendar­ zur Rettung und Hilfeleistung bestimmt sind, sowie merie, der Bundespolizei, der Zollwache, der Was­ solchen, deren ungehinderte Fahrt aus Gründen der serbauverwaltung sowie des Rettungs- und Feuer­ Sicherheit oder wegen eines dringenden Verkehrs­ löschdienstes. Das Baden in Sportzonen ist verbo­ bedürfnisses im öffentlichen Interesse liegt, durch ten. Verordnung oder, soweit solche Fahrzeuge nach Veranstaltungen der Art ihrer Verwendung nicht allgemein § 17. (1) Durch Verordnung kann unter den bestimmt werden können, im Einzelfall durch die Voraussetzungen des § 15 Abs. 1 Z 1 bis 6 sowie 10 Behörde ein Vorrecht bei der Durchfahrt durch die Abhaltung von Veranstaltungen an und auf Stellen, an denen eine bestimmte Reihenfolge gilt, Wasserstraßen, insbesondere solcher, die zu einer zuzuerkennen. Ansammlung von Fahrzeugen oder Schwimmkör• (2) Durch Verordnung ist festzulegen, welche pern führen können (Wassersportveranstaltungen, Zeichen die im Einzelfall bevorrechtigten Fahr­ Wasserfeste und ähnliches), einschließlich Proben zeuge zu führen haben. und Übungen an eine behördliche Bewilligung unter Vorschreibung entsprechender Auflagen Schutzbedürftige Fahrzeuge gebunden werden. § 20. (1) Auf Wasserstraßen ist Fahrzeugen, die (2) Auf Teileri von Wasserstraßen, die Arme, Sei­ wegen ihres Zustandes oder wegen ihrer Verwen­ tenkanäle oder Verzweigungen sind, s9wie auf dung eines besonderen Schutzes vor der schädli• anderen Gewässern als Wasserstraßen kann unter chen Wirkung von Wellenschlag und Sog vorbei­ den Voraussetzungen des § 15 Abs. 1 Z 1 bis 6 fahrender Fahrzeuge oder ,Schwimmkörper bedür• sowie 11 durch Verordnungen die Abhaltung von fen, im Einzelfall durch die Behörde die Erlaubnis im Abs. 1 bezeichneten Veranstaltungen gleichfalls zum FUhren entsprechender Zeichen zu erteilen. an eine behördliche Bewilligung unter Vorschrei­ (2) Durch Verordnung ist festzulegen, welche bung entsprechender Auflagen gebunden werden. Zeichen diese schutzbedürftigen Fahrzeuge zu füh• (3) Im Zusammenhang mit der Bewilligung von ren haben und welche Maßnahmen die Schiffsfüh• Veranstaltungen gemäß Abs. 1 und 2 kann durch rer vorbeifahrender Fahrzeuge oder Schwimmkör• Verordnung festgelegt werden, daß die Behörde im per zu treffen haben. Einzelfall Ausnahmen von einzelnen Verkehrsvor­ schriften zu gestatten hat, sofern der Veranstal­ Ver 0 r d nun gen, die dur c h S chi ff - tungszweck auf andere Weise nicht erreicht werden fahrtszeichen kundgemacht werden kann. § 21. (1) Die in den §§ 15 und 16 bezeichneten ( 4) Für eine schiffahrtspolizeiliche Überwa ~ Verordnungen sind, sofern sich aus den folgenden chung, die aus Gründen der Sicherheit der Schiff­ Bestimmungen nichts anderes ergibt, durch die fahrt oder von Personen im Zusammenhang mit Anbringung von Schiffahrtszeichen kundzuma­ der Abhaltung von Veranstaltungen erforderlich chen; sie treten mit de~ Anbringung dieser Zeichen ist, sind Überw~chungsgebühren zu entrichten. in Kraft und mit ihrer Entfernung außer Kraft. Der Zeitpunkt der Anbringung bzw. der Entfernung ist Sondertransporte in einem Aktenvermerk (§ 16 AVG 1950) festzuhal­ ten. § 18. (1) Die Fortbewegung von Fahrzeugen ungewöhnlicher Art oder unter Einsatz außerge" (2) Im Falle der Unaufschiebbarkeit, insbeson­ _wöhnlicher Mittel sowie von Schwimmkörpern dere bei Elementarereignissen, bei Unfällen und bei oder schwimmenden Anlagen bedarf auf Wasser­ dringenden Arbeiten in den Gewässern oder an straßen einer Erlaubnis der Behörde. Diese ist bei ihren Ufern sind hinsichtlich der Wasserstraßen, Erfüllung der im § 15 Abs. 1 Z 1 bis 7 angeführten ausgenommen in die Landesvollziehung fallende, Erfordernisse, allenfalls unter Vorschreibung ent­ die Schiffahnspolizeiorgane, in Fällen, in denen es sprechender Auflagen, zu erteilen. wegen wasserbaulicher Belange erforderlich ist,

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auch gemäß § 37 Abs. 7 betraute Bedienstete der (3) Muß eine Verordnung gemäß Abs. 2 im Falle Bundeswasserstraßenverwaltung, hinsichtlich des der Unaufschiebbarkeit, insbesondere bei Elemen­ Neusiedlersees und der Grenzstrecken sonstiger tarereignissen, Unfällen, dringenden Arbeiten in Grenzgewässer die Organe des öffentlichen Sicher­ den Gewässern oder an ihren Ufern, wegen eines heitsdienstes, hinsichtlich der anderen Gewässer die Einsatzes des Bundesheeres gemäß § 2 Abs. 1 lit. a Bezirksverwaltungsbehörden ermächtigt, die im oder b des Wehrgesetzes 1978 oder eines Einsatzes § 15 bezeichneten Maßnahmen vorübergehend von Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes anzuordnen und durch Anbringung oder Entfer­ gemäß § 12 Abs. 5, ausnahmsweise früher als zwei nung entsprechender Schiffahnszeichen kundzu­ Wochen nach ihrer Kundmachung in Kraft treten, machen. Die Behörde ist hievon unter Angabe des so ist darauf in der Verordnung ausdrücklich hin­ Zeitpunktes der Anbringung bzw. der Entfernung zuweisen und auf Wasserstraßen ihr Inhalt den unverzüglich zu verständigen. Schiffsführern vor der Befahrung des Teiles der Wasserstraße, auf den sich die Verordnung bezieht, (3) Im Falle eines Einsatzes des Bundesheeres durch Aushändigung eines schriftlichen Fahrbefeh­ gemäß § 2 Abs. 1 lit. a oder b des Wehrgesetzes les bekanntzugeben. 1978 oder eines Einsatzes von Organen des öffent• lichen Sicherheitsdienstes gemäß § 12 Abs. 5 haben (4) Der Fahrbefehl, der den Inhalt der Verord­ die Schiffahnspolizeiorgane die in Abs. 2 genann­ nung in gedrängter Form zu enthalten hat, ist von ten Maßnahmen auf Ersuchen des zuständigen den Schiffahrtspolizeiorganen und im Falle einer Militärkommandos oder der zuständigen Sicher­ Betrauung gemäß § 37 Abs. 7 auch von deI! Orga­ heitsbehörde zu treffen. nen der Zollwache an Plätzen, an denen Fahrzeuge üblicherweise anhalten müssen (zB Schleusen, Abfenigungsstellen für Grenzkontrollen), während Ver 0 r d nun gen, die nie h t dur c h der ersten zwei Wochen der Geltungsdauer der Schiffahrtszeichen kundgemacht werden Verordnung gegen Übernahmsbestätigung auszu­ händigen. § 22. (1) Läßt sich der Inhalt von Verordnungen durch Schiffahrtszeichen nicht ausdrücken, so sind Verordnungen des Bundesministers für öffentliche Empfehlungen und Hinweise Winschaft und Verkehr im Bundesgesetzblatt, Ver­ § 23. (1) Auf Wasserstraßen hat die Behörde ordnungen eines Landeshauptmannes im jeweiligen unter den Voraussetzungen des § 15 Abs. 1 Z 1 Landesgesetzblatt kundzumachen. oder 2 Empfehlungen hinsichtlich des Verhaltens (2) Verordnungen gemäß § 15 Abs. 1 Z 1 oder 2, der Fahrzeuge im Verkehr und beim Stilliegen deren Geltungsdauer weniger als ein Jahr beträgt sowie Hinweise auf die Beschaffenheit oder die und deren Inhalt sich durch Schiffahnszeichen Lage der Fahrrinne, der Landungsplätze oder nicht ausdrücken läßt, können abweichend von den Häfen, auf Gefahren oder sonstige verkehrswich­ Bestimmungen des Abs. 1 von der Behörde durch tige Umstände zu geben. Diese Empfehlungen und Anschlag an der Amtstafel kundgemacht werden. Hinweise sind· durch Schiffahrtszeichen, allenfalls Solche Verordnungen treten, sofern darin kein spä• mit Zusatzzeichen, oder, wenn sie sich durch terer Zeitpunkt bestimmt ist, zwei Wochen nach Schiffahnszeichen nicht ausdrücken lassen, durch dem Tag des Anschlages in Kraft; dieser Tag ist auf "Nachricht für die Schiffahntreibenden" (Abs.2) dem Anschlag zu vermerken. Der Anschlag muß, zu geben. Auf anderen Gewässern als Wasserstra­ sofern die Geltungsdauer der Verordnung nicht ßen hat die Behörde solche Empfehlungen und früher endet, zwei Wochen ab Inkrafttreten der Hinweise nur durch Schiffahnszeichen und nur Verordnung an der Amtstafel belassen werden. Die dann zu geben, wenn es aus Gründen der Sicher­ Verordnung ist, wenn sie sich auf Wasserstraßen heit der Schiffahn dringend geboten ist. bezieht, überdies durch Anschlag an den Amtsta­ feln der Strom-, Schleusen- und Hafenaufsichten (2) Die "Nachricht für die Schiffahrttreibenden" während der gleichen Zeit kundzumachen. Die ist durch Anschlag an den Amtstafeln der Strom-, Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft ist zu Schleusen- und Hafenaufsichten zu verlautbaren; ~enachrichtigen. In den Fällen des § 15 Abs. 2 Z 7 die Bundeskammer der gewerblichen Winschaft ist ist die Verordnung auch der betroffenen Uferge­ zu benachrichtigen. Der Anschlag muß für die Gel­ meinde zur onsüblichen Verlautbarung bekanntzu­ tungsdauer der Empfehlung oder des Hinweises, geben. Bezieht sich die Verordnung auf andere jedoch nicht länger als zwei Wochen, an der Amts­ Gewässer als Wasserstraßen, so ist sie durch tafel belassen werden. Der Zeitpunkt der erfolgten Anschlag an den Amtstafeln der betroffenen Ufer­ Anbringung und der Entfernung ist auf dem gemeinden kundzumachen; die önlich zuständige Anschlag zu vermerken. Die Gültigkeit der in der Landeskammer der gewerblichen Winschaft ist zu "Nachricht für die Schiffahntreibenden" enthalte­ benachrichtigen. Die Dienststellen der im § 37 nen Empfehlungen und Hinweise beginnt, sofern Abs. 2 Z 2 genannten Organe sind gleichfalls zu darin kein anderer Zeitpunkt bestimmt ist, zwei verständigen. Wochen nach dem Tag des Anschlages.

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(3) In dringenden Fällen ist die "Nachricht für 1. wegen oder im Interesse einzelner Unterneh­ die Schiffahrttreibenden" den Schiffsführern aus­ men angebracht werden müssen, sind von die­ zuhändigen. sen zu tragen; 2. wegen Arbeiten in den Gewässern oder an (4) Die Schiffsführer haben die Hinweise und ihren Ufern angebracht werden müssen, sind Empfehlungen gemäß Abs. 1 im Rahmen der allge­ von dem zu tragen, auf dessen Auftrag und meinen Sorgfaltspflicht (§ 6) zu berücksichtigen. Rechnung die Arbeiten vorgenommen wer­ S ch iffahrtsze ichen den; 3. wegen der Abhaltung von Veranstaltungen § 24. (1)Schiffahrtszeichen können insbesondere angebracht werden müssen, sind vom Veran­ als Tafelzeichen, Lichtzeichen, Flaggen, Signalkör• stalter zu tragen. per oder schwimmende Zeichen ausgestaltet sein. Sie sind in Art und Größe so anzubringen, daß sie Schutz der Schiffahrtszeichen von den Schiffsführern rechtzeitig erkannt werden können. An den Ufern als Schiffahrtszeichen auf­ § 26. (1) Die Beschädigung, unbefugte Anbrin­ gestellte Lichtzeichen sind so abzuschirmen, daß sie gung, Entfernung oder Verdeckung von den Verkehr auf Haupt- und Nebenbahnen (Eisen­ Schiffahrtszeichen, die Veränderung ihrer Lage bahnge~etz 1957) und auf Straßen mit öffentlichem oder Bedeutung sowie die Anbringung von Verkehr nicht wesentlich beeinträchtigen. Beschriftungen, bildlichen Darstellungen und der­ gleichen sind verboten. (2) An den Schiffahrtszeichen können durch Zusatzzeichen weitere Angaben gemacht werden, (2) Durch Verordnung können weitere Bestim­ die das Schiffahrtszeichen erläutern, erweitern oder mungen zum Schutz der Schiffahrtszeichen vor einschränken. Die Zusatzzeichen sind Bestandteile Beschädigung, insbesondere durch den Betrieb von der Schiffahrtszeichen und dürfen nicht verwendet Fahrzeugen oder Schwimmkörpern, sowie über die werden, wenn ihre Bedeutung durch ein anderes Verpflichtung der Schiffsführer zur Meldung von Schiffahrtszeichen ausgedrückt werden kann. Schäden oder Veränderungen an Schiffahrtszei­ chen oder an Signalanlagen für die Schiffahrt erlas­ (3) Durch Verordnung sind Form, Aussehen, sen werden. Anbringung, Aufstellung und Bedeutung der Schiffahrtszeichen und der Zusatzzeichen unter IV. Abschnitt Beachtung zwischenstaatlicher Vereinbarungen zu regeln. Beeinträchtigungen der Schiffahrt, Notfälle und Havarien Verpflichtung zur Errichtung und Vermeidung von Verkehrsbeein­ Tragung der Kosten von Schiff- trächtigungen fahrtszeichen § 27. (1) Auf de~ in der Nähe von Wasserstraßen § 25. (1) Auf Wasserstraßen müssen Brücken, befindlichen Grundstücken dürfen bewegliche und Schleusen, Wehre, Leitungen, die das Gewässer unbewegliche Sachen nicht so gelegen sein, ange­ überqueren oder in dieses hineinragen, und Seilfäh• bracht, aufgestellt oder gelagert werden, daß die ren durch entsprechende Schiffahrtszeichen Sicherheit der Schiffahrt oder von Personen, die bezeichnet werden. Ebenso sind Länden und Häfen Ordnung der Schiffahrt oder die Durchführung zu bezeichnen, ausgenommen Privatländen und von Wasserbauten beeinträchtigt werden. Eine der­ Privathäfen, die lediglich dem Sport dienen. artige Beeinträchtigung ist insbesondere dann (2) Auf anderen Gewässern als Wasserstraßen anzunehmen, wenn diese Sachen Fahrzeuge blen­ besteht die Pflicht zur Anbringung von Schiffahrts­ den, die Sicht auf Schiffahrtszeichen behindern, zeichen gemäß Abs. 1 nur dann, wenn dies aus ihre Wirkung herabmindern, mit ihnen verwechselt Gründen der Sicherheit der Schiffahrt und von Per­ werden oder bei höheren Wasserständen in die sonen geboten ist. Wasserstraße abgetrieben werden können. (3) Die Kosten ?er Errichtung, der Erhaltung, (2) Im Falle einer Beeinträchtigung der Sicher­ des Betriebes, der Anderung und der Entfernung heit der Scliiffahrt oder von Personen, der Ord­ von Schiffahrtszeichen, die der Bezeichnung oder nung der Schiffahrt oder der Durchführung von dem Betrieb von Brücken, Schleusen, Wehren, Lei­ Wasserbauten durch bewegliche oder unbewegliche tungen, Seilfähren, Häfen oder Länden dienen, Sachen (Abs. 1) hat die Behörde den über die sind vom Inhaber der schiffahrtsrechtlichen oder Sachen Verfügungsberechtigten zu verpflichten, wasserrechtlichen Bewilligung zu tragen. deren Lage oder Beschaffenheit so zu ändern, daß keine weitere Beeinträchtigung besteht oder, wenn (4) Die Kosten der Errichtung, der Erhaltung, eine solche Änderung nicht ausreicht, die Sache zu des Betriebes, der Änderung und der Entfernung beseitigen. von Schiffahrtszeichen, die aus Gründen der Sicherheit und Ordnung der Schiffahrt oder der (3) Erwächst durch eine Pflicht nach Abs. 2 je­ Flüssigkeit des Verkehrs mandem ein vermögensrechtlicher Nachteil, so ist

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er dafür zu entschädigen. Als Entschädigung wird pflicht nicht nach, verfällt das Fahrzeug bzw. der nur der gemeine Wert (§ 305 ABGB) vergütet. Ent­ Gegenstand. Das Fahrzeug bzw. der Gegenstand schädigungs ansprüche sind bei der Behörde geltend ist freihändig zu veräußern und der Erlös zur Dek­ zu machen. Kommt über die Höhe der Entschädi• kung der Kosten der Beseitigung zu verwenden; gung innerhalb von sechs Monaten keine Einigung ein allfälliger Restbetrag ist dem Verfügungsbe• zustande, so hat auf Antrag des Verpflichteten das rechtigten auszufolgen. Wenn in der Zwischenzeit Bezirksgericht, in dessen Sprengel die betroffene ein Eigentumsübergang eingetreten ist, haften für Sache liegt, über die Entschädigung im Verfahren die Kosten der Beseitigung der Veräußerer unbe­ außer Streitsachen zu entscheiden; dabei sind die schränkt, der Erwerber bis zur Höhe des Verkehrs­ §§ 22 bis 34 des Eisenbahnenteignungsgesetzes wertes des Fahrzeuges bzw. Gegenstandes. 1954 sinngemäß anzuwenden. (4) Auf Wasserstraßen hat die Behörde bei einer (4) Eine Entschädigung nach Abs.3 gebührt Beeinträchtigung der Sicherheit der Schiffahrt oder nicht, wenn eine vorsätzliche oder grob fahrlässige wenn das Hindernis eine Unterbrechung der Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen des Schiffahrt oder nachteilige Veränderungen der Abs. 1 vorliegt. Stromsohle oder bestehender Wasserbauten verur­ sacht und keine wirtschaftlich vertretbare andere. (5) Die Bestimmungen der Abs. 1 und 2 gelten Möglichkeit besteht, im Zuge der Beseitigung des nicht für Maßnahmen zu Zwecken der Landesver­ Hindernisses auch dessen gänzliche oder teilweise teidigung, sofern für die Sicherheit und Ordnung Zerstörung zu veranlassen, ohne daß dem Ver­ der Schiffahrt in geeigneter Weise gesorgt ist. pflichteten eine Entschädigung zusteht. Beseitigung von Schiffahrtshinder- (5) Die in den Abs. 1 bis 4 vorgesehenen Maß• nissen nahmen sind auch auf Schwimmkörper, schwim­ mende Anlagen und Schiffahrtsanlagen, die gesun­ § 28. (1) Verursacht ein in einem Gewässer fest­ ken oder festgefahren sind, und auf sonst in das gefahrenes oder gesunkenes Fahrzeug oder ein zur Gewässer gelangte Sachen anzuwenden, wenn Ausrüstung oder Ladung eines Fahrzeuges gehö• dadurch eine in Abs. 1 angeführte Beeinträchtigung render und in das Gewässer gefallefler Gegenstand eine Beeinträchtigung der Sicherheit der Schiffahrt entsteht. oder von Personen oder eine Verunreinigung des Landen 1m Notfall, Landungsrecht Gewässers, auf Wasserstraßen auch eine Beein­ trächtigung der Qrdnung der Schiffahrt, der Flüs• § 29. (1) Im Notfall ist es gestattet, an jeder sigkeit des Verkehrs der gewerbsmäßigen Schiff­ Stelle des Ufers mit Fahrzeugen oder Schwimmkör• fahrt oder nachteilige Veränderungen der Strom­ pern zu landen und Fahrgäste, Besatzung, sonst an sohle bzw. bestehender Wasserbauten oder ist Bord befindliche Personen, Ladung und Ausrü• anzunehmen, daß dadurch eine derartige Beein­ stung oder nötigenfalls das Fahrzeug oder den trächtigung entstehen könnte, so sind der Schiffs­ Schwimmkörper selbst bis zur möglichen Weiterbe­ führer und der Verfügungsberechtigte verpflichtet, förderung auf das Ufer zu setzen und die Ufer­ unverzüglich alle erforderlichen Vorkehrungen zu grundstücke sowie die diesen benachbarten Grund­ treffen, um das Hindernis zu beseitigen. stücke zu Hilfeleistungs-, Rettungs- oder Ber­ gungszwecken - auch von der Landseite her - zu (2) Kommt der Verfügungsberechtigte seiner benützen. Pflicht zur Beseitigung des Hindernisses nicht umgehend nach, hat ihm die Behörde unter Set­ (2) Entsteht durch das Landen gemäß Abs. 1 zung einer dem Ausmaß der Behinderung der eine1l} Verfügungsberechtigten eines Grundstückes Schiffahrt 9der dem Ausmaß nachteiliger Verände• ein vermögensrechtlicher Nachteil, so hat ihn der rungen der Stromsohle oder bestehender Wasser­ Verfügungsberechtigte des Fahrzeuges oder bauten entsprechenden, nicht erstreckbaren Frist Schwimmkörpers zu entschädigen. Entschädi• die Beseitigung des Hindernisses mit Bescheid auf­ gungsansprüche sind beim Verfügungsberechtigten zutragen. Werden durch das Hindernis auf Wasser­ des Fahrzeuges bzw. Schwimmkörpers geltend zu ) straßendie Sicherheit der Schiffahrt oder von Per- machen; im übrigen gelten die Bestimmungen des . sonen beeinträchtigt oder die Stromsohle oder § 27 Abs. 3. bestehende Wasserbauten nachteilig verändert oder (3) Die über Ufergrundstücke Verfügungsbe• auf anderen Gewässern die Sicherheit der Schiff­ rechtigten haben das Begehen von Ufergrundstük• fahrt oder von Personen beeinträchtigt, ist von der ken bzw. Dämmen durch Schiffahrtspolizeiorgane Behörde die aufschiebende Wirkung der Berufung oder Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes, auszuschließen. der Wasserbauverwaltung oder der Zollverwaltung (3) Kommt der Verfügungsberechtigte dem Auf­ sowie das Landen von Fahrzeugen, die Zwecken trag gemäß Abs. 2 nicht nach, so ist er bei gleichzei­ dieser Organe dienen, an jeder beliebigen Stelle des tiger Beschlagnahme des Fahrzeuges bzw. Gegen­ Ufers ohne Anspruch auf Entgelt zu dulden und standes zur Leistung eines Kostenvorschusses auf­ diesen Organen erforderlichenfalls Ufergrund­ zufordern; kommt er schuldhaft dieser V orschuß- stücke bzw. Dämme zugänglich zu machen.

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Havarien Schwimmkörper darf die Durchführung der Unter­ suchung nicht verzögern. § 30. (1) Ist auf einer Wasserstraße, ausgenom­ men eine in die Landesvollziehung fallende, ein (6) Die Behörde hat den in Abs.5 genannten Fahrzeug oder Schwimmkörper festgefahren, Verfügungsberechtigten über deren Antrag Gleich­ gesunken oder mit einem anderen Fahrzeug oder schriften des Untersuchungsprotokolls, soweit wie Schwimmkörper oder einer Anlage zusammenge­ möglich Abschriften des sonstigen Erhebungsmate­ stoßen, so hat dies der Schiffsführer umgehend, rials und nach rechtskräftigem Abschluß allfälliger unbeschadet seiner sonstigen Verpflichtungen, dem Verwaltungsstrafverfahren auch Abschriften der nächsten erreichbaren Schiffahrtspolizeiorgan zu erlassenen Bescheide gegen Ersatz der Kosten zu melden; dieses hat bei Vorliegen des Verdachtes überlassen. einer gerichtlich strafbaren Handlung für die unverzügliche Verständigung der nächsten erreich­ V. Abschnitt baren Sicherheitsdienststelle zu sorgen. Die Mel­ Häfen und Länden an Wasserstraßen dung kann unterbleiben, wenn nur Sachschaden eingetreten ist, kein Fahrzeug oder Schwimmkör• Öffentliche Häfen und Privathäfen per festgefahren oder gesunken ist, die Gefahr § 31. Öffentliche Häfen dürfen von allen Fahr­ einer Gewässerverunreinigung nicht besteht und zeugen und Schwimmkörpern, nicht öffentliche nur Fahrzeuge, Schwimmkörper oder Anlagen ein Häfen (Privathäfen) entsprechend der Entscnei­ und desselben Verfügungsberechtigten betroffen dung der darüber Verfügungsberechtigten unter sind. Beachtung der nach diesem Teil erlassenen Verord­ (2) Ist ein Fahrzeug oder ein Schwimmkörper nungen benützt werden. auf anderen als den in Abs. 1 genannten Gewässern festgefahren, gesunken oder mit einem anderen Öffentliche Länden undPrivatlän• Fahrzeug oder Schwimmkörper oder einer Anlage den zusa~mengestoßen, so hat dies der Schiffsführer, § 32. (1) Öffentliche Länden dürfen von allen unbeschadet seiner sonstigen Verpflichtungen, der Fahrzeugen und Schwimmkörpern, nicht öffentli• nächsten erreichbaren Sicherheitsdienststelle zu che Länden (Privatländen) entsprechend der Ent­ melden. Die Meldung kann unterbleiben, wenn nur scheidung der darüber . Verfügungsberechtigten Sachschaden eingetreten ist, die Gefahr einer unter Beachtung der nach diesem Teil erlassenen Gewässerverunreinigung nicht besteht und die Verordnungen benützt werden. Beteiligten einander ihren Namen und ihre Anschrift nachgewiesen haben. (2) Das Verzeichnis der öffentlichen Länden an Wasserstraßen ist durch eine "Nachricht für die (3) In der Meldung sind alle zur Aufklärung der Schiffahrttreibenden" zu verlautbaren. Havarie erforderlichen Angaben zu machen; insbe­ sondere sind vorzulegen: Benützung der Häfen und Länden 1. auf Wasserstraßen eine Skizze des Abschnit­ tes, auf dem sich die Havarie ereignet hat, mit § 33. (1) Fahrzeuge und Schwimmkörper, die Einzeichnung der Positionen der beteiligten durch Hochwasser, Eis, andere widrige Umstände Fahrzeuge; oder behördliche Verfügungen gehindert sind, ihre 2. sofern der Schiffsführer zur Führung eines Fahrt fortzusetzen, dürfen zu ihrem Schutz oder Schiffstagebuches verpflichtet ist, ein' entspre­ zum Überwintern (Not- und Winterstand) alle chender Auszug daraus; Häfen unter Beachtung der gemäß § 34 erlassenen 3. ein Verzeichnis und eine Beschreibung der Verordnungen aufsuchen. durch die Havarie entstandenen Schäden, (2) Fahrzeuge und Schwimmkörper dürfen unter wenn möglich ergänzt durch Lichtbilder. Einhaltung der geltenden Vorschriften in öffentli• che Häfen an Wasserstraßen einlaufen, um zu (4) Die Behörde hat auf Grund der Erhebungen laden oder zu löschen, Fahrgäste ein- oder auszu­ ihrer Organe die näheren Umstände der Havarie, schiffen, sich mit Treibstoffen, Betriebsstoffen und insbesondere deren Ursachen und Folgen, soweit Verpflegung zu versorgen und alle sonstigen für wie möglich zu klären und erforderlichenfalls Ver­ -die Fortsetzung der Fahrt notwendigen Maßnah- waltungsstrafverfahren einzuleiten. men zu treffen. (5) Wenn auf andere Weise eine ausreichende (3) Die über die im Bereich eines öffentlichen Ermittlung des Sachverhalts nicht vorgenommen Hafens an einer Wasserstraße gelegenen werden kann, ist umgehend an Ort und Stelle oder Umschlagseinrichtungen, ' Gerätschaften, Maga­ in dem Hafen oder an dem Landeplatz, den das zine, Lagerplätze und ähnliche Einrichtungen Ver­ Fahrzeug oder der Schwimmkörper nach der fügungsberechtigten haben Vereinbarungen über Havarie erreicht hat, eine Havarieuntersuchung zu die Benützung der genannten Einrichtungen für führen. Eine Teilnahme der Verfügungsberechtig• Fahrzeuge oder Schwimmkörper, die in den Hafen ten der an der Havarie beteiligten Fahrzeuge oder einlaufen, abzuschließen. Die für die geleisteten

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Dienste zu entrichtenden Entgelte dürfen nicht 2. die Bezirksverwaltungsbehörden für alle nicht unterschiedlich nach dem Heimatstaat des Fahr­ unter Z 1 fallenden Gewässer. zeuges oder nach dem Herkunftsland oder Bestim­ (2) Behörden zweiter Instanz im Sinne dieses mungsland der Güter festgesetzt werden. Im Ein­ Teiles sind: klang mit Handelsusancen auf Grund des Arbeits­ 1. der Landeshauptmann für Wasserstraßen, umfanges oder der Art der Waren gewährte Ver­ ausgenommen in die Landesvollziehung fal­ günstigungen gelten nicht als unterschiedliche lende, für diejenigen Teile der Donau, die Behandlung. nicht Wasserstraßen sind, sowie für den (4) Die Bestimmungen des Abs. 1 gelten sinnge­ Bodensee, den Neusiedlersee und die Grenz­ mäß für alle Länden, die Bestimmungen der Abs. 2 strecken sonstiger Grenzgewässer ; und 3 sinngemäß für öffentliche Länden. 2. die Landesregierung für alle nicht unter Z 1 fallenden Gewässer. Hafenordnung (3) Das Bundesamt für Schiffahrt untersteht in § 34. (1) Durch Verordnung sind der Verkehr organisatorischer Hinsicht unmittelbar dem Bun­ und der Betrieb von Fahrzeugen und Schwimmkör• desminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr. pern in Häfen entsprechend den Erfordernissen des Dem Bundesamt für Schiffahrt obliegt im Bereich § 15 Abs.l zu regeln. Darüber hinaus sind für der Sprengel aller Bezirksverwaltungsbehörden, öffentliche Häfen Maßnahmen zur Erleichterung durch deren Gebiet Wasserstraßen, ausgenommen und Beschleunigung des Schiffsumschlages und in die Landesvollziehung fallende, führen, die zum Schutz der Hafenanlagen vorzuschreiben. Wahrnehmung der schiffahrtspolizeilichen Aufga­ ben (§ 37 Abs. 1) einschließlich der Durchführung (2) Durch Verordnung sind für Häfen und Län• von Verwaltungsstrafverfahren. Darüber hinaus den, in oder an denen gefährliche Güter umge­ obliegt ihm die Dienstaufsicht über die Schiffahrts­ schlagen werden (zB Ölhäfen, Ölländen), Maßnah• polizeiorgane und die betrauten Personen, die Ver­ men zur Vermeidung von Gefährdungen, insbeson­ waltung der bundeseigenen, der Schiffahrtsverwal­ dere durch eine Entzündung solcher Stoffe, vorzu­ tung dienenden Liegenschaften und Objekte mit schreiben. Ausnahme der Länden, die Errichtung, der Betrieb VI. Abschnitt und die Überwachung von Signalanlagen für die Schiffahrt, die Errichtung und Überwachung von Treppelwege Schiffahrtszeichen sowie die Anordnung der Hilfe­ Bezeichnung und Benützung der leistung für beschädigte Fahrzeuge. Treppelwege (4) Für die Erlassung von Verordnungen nach § 35. (1) Treppelwege sind durch Verordnung diesem Teil ist der Bundesminister für öffentliche festzulegen; diese Verordnungen sind durch Wirtschaft und Verkehr zuständig, sofern in den Anbringung von Tafelzeichen kundzumachen und Abs. 5 und 6 nichts anderes bestimmt ist. . treten mit der Anbringung dieser Zeichen in Kraft (5) Für die Erlassung von Verordnungen gemäß und mit deren Entfernung außer Kraft. Der Zeit­ § 35 ist der Bundesminister für öffentliche Wirt­ punkt der Anbringung bzw. der Entfernung ist in schaft und Verkehr im Einvernehmen mit dem einem Aktenvermerk (§ 16 AVG 1950) festzuhal­ Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten ten. zuständig. (2) Durch Verordnung sind die Benützung der (6) Für die Erlassung von Verordnungen gemäß Treppelwege unter Berücksichtigung der Erforder­ § 16 Abs. 2 und 4, soweit es sich nicht um Wasser­ nisse des § 15 Abs. 1 Z 1 und 3 bis 11 sowie Art, straßen oder um Grenzstrecken sonstiger Grenzge­ Form, Inhalt, Aufstellung und Entfernung der wässer handelt, ist der Landeshauptmann, für die Tafelzeichen (Abs. 1) zu regeln. Erlassung derartiger Verordnungen auf dem Neu­ (3) Die Kosten der Aufstellung, Instandhaltung siedlersee der Landeshauptmann von Burgenland und Entfernung der Tafelzeichen sind von der zuständig. Bundeswasserstraßenverwaltung zu tragen. S ch iffahrts poli ze i VII. Abschnitt § 37. (1) Schiffahrtspolizeiliche Aufgaben sind: 1. die Überwachung der die Schiffahrt betreffen­ Behörden und Organe den Verwaltungsvorschriften, insbesondere Behördenund ihre Zuständigkeit durch Vorbeugungsmaßnahmen gegen Ver­ waltungsübertretungen sowie durch Maßnah• § 36. (1) Behörden erster Instanz im Sinne dieses men, die für die Einleitung und Durchfüh• Teiles sind: rung von Verwaltungs strafverfahren erforder­ 1. das Bundesamt für Schiffahrt für Wasserstra­ lich sind; ßen, ausgenommen in die Landesvollziehung 2. die ErteiIung von Anordnungen gemäß fallende; Abs.3;

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3. die Regelung der Schiffahrt: sofern dies im Interesse der Zweckmäßigkeit und 4. die Hilfeleistung für beschädigte Fahrzeuge. der Kostenersparnis gelegen ist und die Betrauten nach Art ihrer Ausbildung und Verwendung für die (2) Die Aufgaben gemäß Abs. 1 obliegen ihnen zu übertragenden Aufgaben geeignet sind. 1. auf Wasserstraßen, ausgenommen in die Lan­ Die Betrauten sind berechtigt, Anordnungen desvollziehung fallende, den Schiffahrtspoli­ gemäß Abs. 3 im Rahmen der ihnen übertragenen zeiorganen des Bundesamtes für Schiffahrt; Aufgaben zu erteilen. Durch Verordnung ist eine 2. auf allen übrigen Gewässern den Organen der besondere Kennzeichnung der betrauten Personen Bundesgendarmerie, im Wirkungsbereich bzw. der von ihnen verwendeten Fahrzeuge festzu­ einer Bundespolizeibehörde den dieser Behörde zugeordneten Organen des öffentli• legen. chen Sicherheitsdienstes. Hafenmeister (3) Die in Abs. 2 genannten Organe sind in § 38. (1) Wenn es in einem öffentlichen Hafen Wahrnehmung ihrer Aufgaben berechtigt, Fahr­ die Sicherheit, Flüssigkeit und Ordnung der Schiff­ zeuge, Schwimmkörper, Schiffahrtsanlagen und fahrt, der besondere Umfang des Schiffsverkehrs schwimmende Anlagen zu betreten und den oder die Vermeidung von Verunreinigungen der Schiffsführern, anderen an Bord von Fahrzeugen Gewässer durch die Schiffahrt erfordern, kann zur oder auf Schwimmkörpern befindlichen Personen, Entlastung der in § 37 genannten Organe durch Personen, unter deren Obhut Fahrzeuge, Verordnung bestimmt werden, daß geeignete Schwimmkörper, Schiffahrtsanlagen oder schwim­ Bedienstete der die Verwaltung des Hafens aus­ mende Anlagen gestellt sind, Benützern von Schiff­ übenden Stelle mit der Überwachung der für die fahrtsanlagen oder schwimmenden Anlagen oder Schiffahrt im Bereich des Hafens geltenden Ver­ anderen Benützern der Gewässer oder ihrer Ufer waltungsvorschriften betraut werden und Anord­ für den Einzelfall Anordnungen zu erteilen. Derar­ nungen gemäß § 37 Abs. 3 erteilen können (Hafen­ tige Anordnungen können insbesondere getroffen meister). werden, wenn es die Sicherheit der Schiffahrt oder (2) Hafenmeister sind Hilfsorgane der in § 37 von Personen, die Flüssigkeit des Verkehrs, die Abs. 2 genannten Organe und in Ausübung ihrer Ordnung an Bord oder beim Stilliegen oder die schiffahrtspolizeilichen Aufgaben an deren Weisun- Überwachung der Einhaltung der oben genannten gen gebunden. . Verwaltungsvorschriften erfordern. Diese Anord­ (3) Hafenmeister können nur Personen sein, die nungen dürfen, wenn es die Sicherheit der Schiff­ 1. österreichische Staatsbürger sind; fahrt oder von Personen erfordert, von den Bestim­ 2. die erforderliche geistige und körperliche Eig­ mungen der auf Grund dieses Teiles erlassenen nung (§ 130 Abs. 3) und die persönliche Ver­ Verordnungen abweichen; sie können auch durch läßlichkeit besitzen; Zeigen geeigneter Schiffahrtszeichen gegeben wer­ 3. mit den die Schiffahrt und die Reinhaltung den. der Gewässer betreffenden Verwaltungsvor­ (4) Schiffahrtspolizeiorgane sind Bedienstete des schriften, soweit sie für die Ausübung ihres Bundesamtes für Schiffahrt, die ihren Dienst bei Dienstes in Betracht kommen, vertraut sind einer Strom-, Schleusen- oder Hafenaufsicht verse­ und dies durch eine Prüfung nachgewiesen hen. haben; (5) Sitz und Aufsichtsbereich der Strom-, Schleu­ 4. Inhaber eines Kapitänspatentes A oder B oder sen- und Hafenaufsichten sowie Dienstkleidung eines Schiffsführerpatentes A oder B für das und Dienstabzeichen der Schiffahrtspolizeiorgane betreffende _Gewässer, an dem der Hafen sind nach Maßgabe der gemäß Abs. 1 zu erfüllen• liegt, sind. den Aufgaben durch Verordnung festzulegen. - (4) Als nicht verläßlich (Abs. 3 Z 2) ist insbeson­ (6) Die Schiffahrtspolizeiorgane sind in Wahr­ dere anzusehen, wer wegen einer oder mehrerer nehmung ihrer Aufgaben berechtigt, erforderli­ , mit Vorsatz begangener strafbarer Handlungen zu chenfalls von den in den §§ 35, 36 und 37 a VStG einer mehr als einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt 1950 erwähnten Befugnissen Gebrauch zu machen. wurde, solange die Verurteilung nicht der Im Falle der Widersetzlichkeit des Festzunehmen­ Beschränkung der Auskunft aus dem Strafregister den haben die Organe des öffentlichen Sicherheits­ unterliegt und nach Eigenart der strafbaren Hand­ dienstes den Schiffahrtspolizeiorganen auf deren lung sowie nach der Persönlichkeit des Verurteilten Ersuchen Hilfe zu leisten. die Begehung der gleichen oder einer ähnlichen Straftat bei der Ausübung der Tätigkeit als Hafen­ (7) Durch Verordnung können für Wasserstra­ meister zu befürchten ist. ßen außer den Schiffahrtspolizeiorganen auch Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes oder (5) Hafenmeister sind von der Behörde zu prü• der Zollwache, Angehörige des Bundesheeres oder fen (Abs.3 Z 3), nach bestandener Prüfung zu der Heeresverwaltung sowie Bedienstete der Bun­ bestellen, auf ihre Dienstpflichten zu vereidigen deswasserstraßenverwaltung mit bestimmten schiff­ und mit Dienstausweis und Dienstabzeichen zu fahrtspolizeilichen Aufgaben 'betraut werden, versehen.

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(6) Durch Verordnung sind Vorschriften über oder sich nicht der Untersuchung hinsicht­ die Überprüfung der Voraussetzungen des Abs. 3, lich einer Beeinträchtigung seiner geistigen die Bestellung und Abberufung, den Dienstausweis oder körperlichen Eignung unterzieht (§ 5 und das Dienstabzeichen zu erlassen. Abs.4 und 5); 4. als Schiffsführer nicht für die sichere Durch­ Betraute Personen führung des Schiffsbetriebes und die Auf­ rechterhaltung der Ordnung auf seinem § 39. (1) Die Behörde kann zur Entlastung der in Fahrzeug sorgt (§ 5 Abs. 8); § 37 Abs. 2 genannten Organe im Einzelfall und 5.. als Schiffsführer nicht dafür sorgt, daß die befristet andere Personen mit bestimmten Aufgaben Bestimmungen dieses Teiles und der nach der Verkehrsregelung, insbesondere der diesem Teil erlassenen Verordnungen von 1. Regelung der Schiffahrt und des Fahrgastver­ der Besatzung und allen übrigen Personen kehrs auf Anlegestellen der gewerbsmäßigen an Bord befolgt werden (§ 5 Abs. 9); Fahrgastschiffahrt sowie auf Fähren und deren Anlegestellen, . 6. als Mitglied der Besatzung die Anweisungen 2. Regelung der Schiffahrt bei Brücken, Schleu­ des Schiffsführers nicht befolgt, zur Einhal­ sen und Wehren, wng der Vorschriften nicht beiträgt oder 3. Bedienung von SignalsteIlen oder Besetzung seine Aufgaben nicht vorschriftsgemäß von Melde- oder Warnposten, erfüllt (§ 5 Abs. 10); 4. Aufrechterhaltung der Ordnung bei Veran­ 7. als Fahrgast oder sonstige Person an Bord staltungen, die Anweisungen des Schiffsführers nicht 5. Regelung der Schiffahrt in Privathäfen, befolgt (§ 5 Abs. 11); betrauen. Die betrauten Personen müssen für ihre 8. die gemäß § 5 Abs. 13 verlangte Auskunft Aufgaben geistig und körperlich geeignet sein und nicht erteilt oder dazu erforderliche Auf­ die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zeichnungen nicht führt; besitzen. Sie sind von der Behörde mit einem Aus­ 9. als Schiffsführer oder als Person, unter deren weis, -aus dem ihre Aufgabe hervorgeht, zu verse­ Obhu~ eine schwimmende Anlage gestellt ist, hen und mit einer weißen Armbinde, die einen wei­ gegen die allgemeine Sorgfaltspflicht ver­ ßen Rhombus mit blauem Rand zeigt, kenntlich zu stößt (§ 6); machen. Den von betrauten Personen in Ausübung 10. als Verfügungsberechtigter oder Schiffsfüh• ihrer Aufgaben erteilten Anordnungen ist Folge zu rer eines Fahrzeuges nicht dafür sorgt, daß leisten. das Fa.hrzeug mit Schiffsurkunden und (2) Betraute Personen sind Hilfsorgane der in soweit erforderlich mit Frachtpapieren verse­ § 37 Abs. 2 genannten Organe und in Ausübung hen ist (§ 8); ihrer schiffahrtspolizeilichen Aufgaben an deren 11. als Verfügungsberechtigter oder Schiffsfüh• Weisung gebunden. rer ein Fahrzeug ohne Kennzeichnung ein­ setzt oder führt (§ 10); VIII. Abschnitt 12. eine Veranstaltung ohne Erlaubnis der Behörde durchführt oder bei einer Veran­ Schlußbestimmungen staltung die von der Behörde vorgeschriebe­ Strafbestimmungen nen Auflagen nicht einhält (§ 17); 13. auf Wasserstraßen einen Sondertransport § 40. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ ohne Erlaubnis der Behörde durchführt oder les oder der auf Grund dieses Teiles erlassenen bei einem Sondertransport die von der Verordnungen verstößt, begeht, wenn die Tat nicht Behörde vorgeschriebenen Auflagen nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der einhält (§ 18); Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, eine 14. als Schiffsführer die bevorrechtigten Fahr­ Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geld­ zeugen zuerkannte Berechtigung nicht strafe bis zu 50 000 S zu bestrafen. beachtet (§ 19 Abs. 1); (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 15. als Schiffsführer die ihm aufgetragenen begeht insbesondere, wer Maßnahmen gegenüber schutzbedürftigen 1. als Verfügungsber~chtigter ein Fahrzeug -Fahrzeugen nicht trifft (§ 20 Abs. 2); oder einen Schwimmkörper ohne nach Zahl 16. Schiffahrtszeichen beschädigt, unbefugt und Befähigung ausreichende Besatzung ein­ anbringt, entfernt oder verdeckt, ihre Lage setzt (§ 5 Abs. 1); oder Bedeutung verändert oder an ihnen 2. als Schiffsführer ein Fahrzeug oder einen Beschriftungen, bildliche Darstellungen oder Schwimnikörper ohne entsprechende gei­ ähnliches anbringt (§ 26 Abs. 1); stige und körperliche Eignung oder ohne 17. auf in der Nähe von Wasserstraßen befindli­ entsprechende Befähigung führt (§ 5 Abs. 2 chen Grundstücken bewegliche oder unbe­ und 3); wegliche Sachen so errichtet, anbringt, auf­ 3. bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 5 stellt oder lagert, daß die Sicherheit der Abs. 4 sich nicht einem Arzt vorführen läßt Schiffahrt oder von Personen, die Ordnung

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der Schiffahrt oder die Durchführung von men (Abs. 1) oder ein Besatzungsmitglied (Abs. 2) Wasserbauten beeinträchtigt werden (§ 27 im Einzelfall eine andere Person mit dem Wohnsitz Abs.1); im Inland als Vertreter im Sinne des § 10 AVG 18. der Verpflichtung des § 27 Abs.2, eine 1950 bzw. als Zustellungsbevollmächtigten im bewegliche oder unbewegliche Sache zu ver­ Sinne des § 9 des Zustellgesetzes bevollmächtigt. lagern oder ihre Beschaffenheit zu verän• (4) Soweit es in zwischenstaatlichen Vereinba­ dern, nicht nachkommt; rungen auf Gegenseitigkeit vorgesehen ist, kann die 19. als Verfügungsberechtigter eines Ufergrund­ Durchführung eines Verwaltungsstrafverfahrens stückes dieses den im § 29 Abs. 3 genannten gegen Besatzungsmitglieder ausländischer Fahr­ Organen nicht zugänglich macht; zeuge, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, der 20. als Schiffsführer auf Wasserstraßen, ausge­ zuständigen ausländischen Behörde unter Überlas• nommen in die Landesvollziehung fallende, sung des Erhebungsmaterials abgetreten werden. eine Havarie nicht umgehend dem nächsten Tritt auf Grund einer solchen Vereinbarung eine erreichbaren· Schiffahrtspolizeiorgan meldet ausländische Behörde die Anzeige gegen ein Besat­ (§ 30 Abs. 1); zungsmitglied, das den ordentlichen Wohnsitz in 21. als Schiffsführer auf anderen Gewässern eine Österreich hat, wegen einer im Ausland begange­ Havarie nicht. umgehend der nächsten nen Übertretung gegen die die Schiffahrt betreffen­ erreichbaren Sicherheitsdienststelle meldet den Verwaltungsvorschriften ab, so ist das Verwal­ (§ 30 Abs. 2); tungsstrafverfahren durchzuführen, als ob die 22. als Verfügungsberechtigter über im Bereich Übertretung im Inland begangen worden wäre. eines öffentlichen Hafens oder einer öffentli• chen Lände an einer Wasserstraße gelegene Übergangsbestimmung Umschlageinrichtungen, Gerätschaften, Magazine, Lagerplätze und ähnliche Ein­ § 42. Die nach den bisherigen Rechtsvorschriften richtungen keine Vereinbarungen über deren ausgestellten Schifferausweise gelten bis zum Benützung für Fahrzeuge, die in den Hafen Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer weiter; eine Verlän• einlaufen, abschließt (§ 33 Abs. 3 und 4); gerung ist unzulässig. 23. die gemäß § 35 Abs.2 erlassenen Bestim­ mungen über die Benützung der Treppel­ Außerkrafttreten bestehender wege nicht einhält; Rech tsvo rs chrifte n 24. gegen Anordnungen von im § 37 Abs.2, 6 § 43. Mit Inkrafttreten dieses Bundesgesetzes oder 7 genannten Organen, Hafenmeistern treten außer Kraft: (§ 38)· oder betrauten Personen (§ 39) ver­ stößt. 1. das Bundesgesetz, BGBL Nr.90/1971, über die Einführung eines Schiffahrtspolizeigeset­ Besondere Bestimmungen für das zes; Verfahren 2. das Schiffahrtspolizeigesetz, BGBL Nr. 91/ § 41. (1) Ausländische Schiffahrtsunternehmen, 1971, zuletzt geändert durch BGBI. Nr. 386/ deren Fahrzeuge aufösterreichischen Wasserstra- 1983; . ßen regelmäßig verkehren, müssen dem Bundesmi­ 3. die Verordnung des Bundesministers für Ver­ nister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr einen kehr, BGBL Nr.259/1971, betreffend eine bevollmächtigten Vertreter mit dem Wohnsitz im . Wasserstraßen-Verkehrsordnung, zuletzt Inland nennen, der als Vertreter im Sinne des § 10 geändert durch BGBI. Nr.63/1985; AVG 1950 bzw. als Zustellungsbevollmächtigter im 4. die Schiffahrtsbetriebsordnung, BGBI. Sinne des § 9 des Zustellgesetzes, BGBL Nr. 200/ Nr.260/1971; 1982~ gilt. Jeder Wechsel des Bevollmächtigten ist 5. die Seen- und Fluß-Verkehrsordnung, BGBL bekanntzugeben; für den Fall der vorübergehenden Nr. 163/1979, in der Fassung BGBI. Nr.6/ Abwesenheit des Bevollmächtigten hat dieser für 1984. einen Vertreter zu sorgen. Der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr hat Namen und TEILe Anschrift des Bevollmächtigten den nachgeordne­ SchllfabJtsanJagen ten Behörden bekanntzugeben. (2) Wurde gegen ein Besatzungsmitglied eines I. Abschnitt ausländischen Schiffahrtsunternehmens ein Verwal­ tungsstrafverfahren wegen einer Verwaltungsüber• Allgemeine Bestimmungen tretung gemäß § 40 eingeleitet, so ist die in Abs. 1 Gel tun g s b e·r e ich genannte Person als Vertreter im Sinne des § 10 AVG 1950 bzw. als Zustellungsbevollmächtigter im § 44. (1) Die Bestimmungen dieses Teiles gelten Sinne des § 9 des Zustellgesetzes anzusehen. für die im § 1 Abs. 1 genannten Gewässer. (3) Die Bestimmungen der Abs. 1 und 2 gelten (2) Auf sonstigen schiffbaren Privatgewässern nicht, wenn ein ausländisches Schiffahrtsunterneh- gelten die Bestimmungen dieses Teiles nur für

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Schiffahrtsanlagen, die der gewerbsmäßigen Schiff­ wesentlich ändern will, hat bei der Behörde die fahrt, der Vermietung oder Schulungszwecken die­ Erteilung einer Bewilligung zu beantragen (Bewilli­ nen. gungswerber). Der Antrag hat zu umfassen: (3) Die Bestimmungen dieses Teiles und die auf 1. von einem Fachkundigen entworfene Pläne Grund dieses Teiles erlassenen Verordnungen gel­ samt den erforderlichen Berechnungen und ten nicht für Schiffahrtsanlagen, die bei einem Ein­ Erläuterungen zur Anlage oder der geplanten satz des Bundesheeres gemäß § 2 Abs. 1 lit. a oder b Änderung in zweifacher Ausfertigung; des Wehrgesetzes 1978 oder dessen Vorbereitung 2. Zweck und Umfang des Vorhabens mit verwendet werden; sie gelten auch nicht für die in Angabe des Gewässers, an dem sich die den §§ 65 und 66 angeführten sonstigen Anlagen Anlage befinden soll, sowie die grundbücher• und Arbeiten bei einem derartigen Einsatz des Bun­ liche Bezeichnung der Örtlichkeiten; desheeres oder dessen Vorbereitung. Die Sicherheit 3. die Angabe aller Personen, deren Rechte der Schiffahrt und von Personen darf jedoch nicht durch die Anlage oder deren Änderung beeinträchtigt werden. berührt werden, mit allfälligen Zustimmungs­ erklärungen dieser Personen; S chiffahrts anlage n 4. die Angabe der nach diesem Teil zulässigen Zwangsrechte, deren Anwendung erforderlich § 45. (1) Schiffahrtsanlagen sind entweder werden könnte, unter Angabe der Eigentümer öffentliche oder nicht öffentliche (private) Anlagen. der betroffenen Liegenschaften und der son­ (2) Öffentliche Schiffahrtsanlagen dürfen von stigen Berechtigten; allen Fahrzeugen und Schwimmkörpern . benützt 5. Angaben über eine zum Zeitpunkt der werden, private Schiffahrtsanlagen nur entspre­ Antragstellung allenfalls bereits vorliegende chend der Entscheidung der darüber Verfügungs• Bewilligung nach dem Wasserrechtsgesetz berechtigten unter Beachtung der nach Teil B erlas­ 1959; senen Verordnungen. 6. die Angabe, ob die Anlage eine öffentliche oder eine private Schiffahrtsanlage sein solL H. Abschnitt Erteilung der Bewilligung Verfahren § 48. (1) Die Bewilligung ist zu erteilen, wenn Bewilligungspflicht bestehende Rechte (Abs. 3) nicht entgegenstehen, § 46. (1) Die Errichtung und Benützung einer eine nach dem Wasserrechtsgesetz 1959 erforderli­ neuen Schiffahrtsanlage, die Wiederverwendung che Bewilligung erteilt wurde und auf einer früheren Schiffahrtsanlage nach Erlöschen 1. die Erfordernisse der Schiffahrt (Abs. 4), oder Widerruf der Bewilligung sowie die wesentli­ 2. die Erfordernisse des Umweltschutzes, insbe­ che Änderung und Benützung einer bestehenden sondere der Reinhaltung der Gewässer Schiffahrtsanlage bedürfen einer Bewilligung. (soweit sie nicht im wasserrechtlichen Verfah­ ren bereits berücksichtigt wurden) und der (2) Eine Bewilligung gemäß Abs. 1 ist nicht Luft, erforderlich für Sportanlagen an oder auf anderen 3. öffentliche Interessen (Abs. 5), Gewässern als Wasserstraßen sowie für Anlagen 4. zwischenstaatliche Vereinbarungen über die gemäß § 55; für die genannten Sportanlagen gelten Schiffahrt, jedoch die Bestimmungen der §§ 51 Abs. 3 (Über• 5. die· Bestimmungen über Bau, Ausgestaltung, prüfung von Amts wegen) und 52 Abs. 2 sowie die Erhaltung, Benützung und Betrieb von Schiff­ gemäß § 57 Abs. 12 erlassenen Vorschriften über fahrtsanlagen (§ 57) sowie Bauart, Mindestmaße, Festigkeit, Ausgestaltung 6. die Erfordernisse des Arbeitnehmerschutzes und Einrichtung, Kennzeichnung, Betrieb und Bedacht genommen wurde. Benützung von Schiffahrtsanlagen. (2) Die Behörde kann die Bewilligung zur Erfül• (3) Maßnahmen zur Instandhaltung oder lung der Voraussetzungen des Abs. 1 unter entspre­ Instandsetzung der Anlage, auch wenn damit eine chenden Bedingungen, Auflagen und Einschrän• Verbesserung vorhandener Einrichtungen verbun­ kungen sowie unter Festsetzung eines bestimmten den ist, gelten nicht als wesentliche Änderung. Verwendurigszweckes erteilen. ( 4) Ohne Bewilligung errichtete Schiffahrtsanla­ (3) Bestehende Rechte anderer Personen als des gen oder Anlagen gemäß § 65 sind unbeschadet der Bewilligungsinhabers, die der Erteilung der Bewilli­ Bestimmung des § 71 Abs.2 Z 1 zu entfernen; die gung entgegenstehen, sind Kosten der Entfernung sind vom Verfügungsbe• 1. auf Grund dieses Teiles erworbene Rechte rechtigten zu tragen. und 2. dingliche Rechte an einer Liegenschaft oder Antrag Schiffahrtsanlage, § 47. Wer eine bewilligungspflichtige Schiffahrts-. soweit sie nicht durch gütliche Übereinkunft oder anlage neu errichten, wiederverwenden oder durch die Einräumung von Zwangsrechten nach

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864 der Beilagen 19 den §§ 60 bis 64 beseitigt oder eingeschränkt wer­ Dauer der Bewilligung den. § 49. Die Bewilligung kann unbefristet oder (4) Erfordernisse der Schiffahrt sind: befristet erteilt werden; bei einer Befristung ist auf 1. die Sicherheit der Schiffahrt; eine nach dem Wasserrechtsgesetz 1959 erteilte 2. auf Wasserstraßen darüber hinaus die Ord­ Bewilligung Bedacht zu nehmen. nungder Schiffahrt und die Flüssigkeit des Verkehrs der gewerbsmäßigen Schiffahrt. Fristen für Baubeginn und Bauvoll­ (5) Öffentliche Interessen sind: endung; Anzeige 1. die Sicherheit von Personen; § 50. (1) Die Behörde hat im BewiIligungsbe­ 2. die Sicherheit und Ordnung des Verkehrs auf scheid angemessene. Fristen für Baubeginn und Straßen mit öffentlichem Verkehr; Bauvollendung kalendermäßig festzusetzen; erfor­ 3. die Ausübung der Zollaufsicht auf Grenzge­ derlichenfalls können Teilfristen für wesentliche wässern und nach zollrechtlichen Bestimmun­ Anlagenteile bestimmt werden. gen zu Zollstraßen erklärten Wasserstraßen; 4. militärische Interessen; (2) Der Bewilligungsinhaber hat der Behörde 5. der Betrieb von Kraftwerken; Baubeginn und Bauvollendung anzuzeigen. 6. die Regulierung und Instandhaltung von (3) Fristverlängerungen sind zulässig, wenn vor Wasserstraßen. Ablauf der Frist unter Angabe berücksichtigungs• würdiger Gründe darum angesucht wird; die vor­ (6) Im Bewilligungsbescheid ist festzustellen, ob herige Anhörung der Parteien ist nicht erforderlich. die Schiffahrtsanlage als öffentliche oder als private Anlage zu gelten hat. Überprüfung von Schiffahrtsanla­ gen (7) Auf Wasserstraßen darf die Bewilligung zur Errichtung von Schiffahrtsanlagen für den § 51. (1) Eine Schiffahrtsanlage darf nach der gewerbsmäßigen Umschlag unbeschadet des Abs. 1 Anzeige über die Bauvollendung erst benützt und nur erteilt werden, wenn hiefür ein volkswirtschaft­ betrieben werden, wenn die Behörde die erstmalige liches Interesse besteht; dabei ist auf die gesetzlich Überprüfung (Erstüberprüfung) vorgenommen und vorgesehenen Pflichten bereits bewilligter öffentli• die Bewilligung zur Benützung erteilt hat. cher Häfen Bedacht zu nehmen. (2) Schiffahrtsanlagen, die der gewerbsmäßigen (8) Im Verfahren hinsichtlich Schiffahrtsanlagen Schiffahrt, anderen gewerblichen Zwecken oder an Wasserstraßen, ausgenommen in die LandesvolI­ Schulungszwecken dienen, sind von der Behörde ziehung fallende, ist dem Bundesamt für Schiffahrt wiederkehrend zu überprüfen (Nachüberprüfung). Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Kann Die Überprüfungsfristen, die im Fall eines schlech­ dieser Stellungnahme nicht Rechnung getragen ten Erhaltungszustandes der Anlage entsprechend werden, so ist die Angelegenheit bei sonstiger zu verkürzen sind, betragen Nichtigkeit des Bescheides dem Bundesminister für 1. ein Jahr bei Fähranlagen und Schiffahrtsanla­ öffentliche Wirtschaft und Verkehr vorzulegen. gen, die dem Umschlag von Mineralölen oder gefährlichen Gütern dienen; (9) Im Verfahren hinsichtlich Schiffahrtsanlagen 2. drei Jahre bei Schiffahrtsanlagen, die der an Wasserstraßen sind, Fahrgastschiffahrt oder Schulungszwecken 1. wenn der Bundesminister für öffentliche Wirt­ dienen; schaft und Verkehr zur Erteilung der Bewilli­ 3. sieben Jahre bei sonstigen Schiffahrtsanlagen. gung zuständig ist, die, Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, der Österreichische (3) Die Behörde kann die diesem Teil unterlie­ Arbeiterkammertag und der örtlich In s.enden Schiffahrtsanlagen nach der erstmaligen Betracht kommende Landeshauptmann, Uberprüfung jederzeit überprüfen, wenn der Ver­ 2. wenn der Landeshauptmann oder die Landes­ dacht besteht, daß die Anlage den Erfordernissen regierung zur Erteilung der Bewilligung des § 48 Abs. 1 nicht entspricht (Überprüfung von zuständig ist, die zuständige Kammer der Amts wegen). gewerblichen Wirtschaft sowie die zuständige Kammer für Arbeiter und Angestellte und Durchführung der Überprüfung 3. in jedem Falle die Gemeinde, in deren Gebiet § 52. (1) Bei der erstmaligen Überprüfung einer die Schiffahrtsanlage liegt, Schiffahrtsanlage hat sich die Behörde von der anzuhören. Übereinstimmung der Anlage mit der erteilten (10) Ist der Bewilligungsinhaber auch Eigentü• Bewilligung zu überzeugen und die Beseitigung all- . mer der Schiffahrtsanlage, so geht im Falle der fälliger Mängel und Abweichungen unter Setzung Übertragung des Eigentums die Bewilligung auf entsprechender Fristen vorzuschreiben. Geringfü• den neuen Eigentümer über. Die Übertragung ist gige Abweichungen, die öffentlichen Interessen vo~ neuen Bewilligungsinhaber der Behörde anzu­ oder entgegenstehenden Rechten nicht zuwiderlau­ zeigen. fen oder denen die Betroffenen zustimmen, sind

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nachträglich zu bewilligen, sofern die Erfordernisse oder die Erhaltungspflicht (§ 57 Abs. 1) auf meh­ der Schiffahrt sowie der Reinhaltung der Gewässer rere Personen aufgeteilt werden soll. und der Luft dies zulassen. (2) Für die Einhaltung der Betriebsvorschrift hat (2) Bei sonstigen ÜberprüfungeIi einer Schiff-· der Bewilligungsinhaber oder, wenn eine andere fahrtsanlage hat die Behörde die Abstellung vorge- Person mit dem Betrieb und der Verwaltung der . fundener Mängel, einschließlich solcher beim Anlage betraut wurde, diese zu sorgen . Betrieb oder bei Benützung der Anlage, unter Set­ (3) Die Betriebsvorschrift kann über Anordnung zung einer entsprechenden Frist vorzuschreiben, im der Behörde oder auf Antrag des Berechtigten oder Falle wesentlicher Mängel den Betrieb und die der Person,· die mit dem Betrieb und der Verwal­ Benützung der Anlage. bis zur Wiederherstellung tung der Anlage betraut ist, später ergänzt oder der Betriebssicherheit oder bis zur Abstellung der geändert werden, wenn dies den Erfordernissen des Mängel einzuschränken oder zu untersagen und, § 48 Abs. 1 nicht zuwiderläuft oder ,der Betroffene wenn es die Wahrung der im § 48 Abs. 1 genannten zustimmt. Erfordernisse bedingt, die Abänderung der Betriebsvorschrift anzuordnen. Muß die Abstellung Erlöschen und Widerruf der eines wesentlichen Mangels verfügt werden, so ist Bewilligung dessen Abstellung vom Bewilligungsinhaber der § 54. (1) Die Bewilligung erlischt Behörde schriftlich anzuzeigen; zu einer Überprü• 1. mit Ablauf der Zeit, für die sie erteilt wurde; fungan Ort und Stelle ist die Behörde nicht ver­ 2. durch Verzicht des Bewilligungsinhabers ; pflichtet. 3. mit rechtskräftiger Beendigung des Verlassen­ (3) Die Behörde kann über Antrag des Bewilli­ schaftsverfahrens im Falle des Todes des Ver­ gungsinhabers die Überprüfung durch einen Zivil­ fügungsberechtigten ; techniker eines in Betracht kommenden Fachgebie­ 4. mit dem Erlöschen der Rechtspersönlichkeit tes vornehmen lassen. In diesem Fall entfällt die des Bewilligungsinhabers ; Überprüfung durch die Behörde oder eine gemäß 5. durch Unterlassung der Inangriffnahme der Abs. 4 betraute Körperschaft. Die Kosten einer der­ Errichtung oder der Fertigstellung der bewil­ artigen Überprüfung sind vom Bewilligungsinhaber ligten Schiffahrtsanlage innerhalb der im zu tragen. Bewilligungsverfahren bestimmten oder nach­ träglich verlängerten Frist; (4) Sofern es im Interesse der Zweckmäßigkeit, 6. durch gänzliche Zerstörung der Schiffahrts­ Raschheit, Einfachheit und Kostener~parnis gele­ anlage . oder durch Zerstörung in einem gen ist, kann durch Verordnung die Uberprüfung Umfang, der die ordnungsgemäße Benützung allgemein oder eingeschränkt auf bestimmte Arten unmöglich macht, wenn die Unterbrechung von Schiffahrtsanlagen Körperschaften übertragen der Benützung mehr als drei Jahre gedauert werden, die auf Grund ihrer Satzungen zur Wahr­ hat; nehmung derartiger Aufgaben berufen sind und 7. mit dem Erlöschen der für die Anlage erteil­ über entsprechend qualifiziertes Personal sowie die ten Bewilligung nach dem Wasserrechtsgesetz erforderlichen technischen Einrichtungen verfügen; 1959; dabei sind auch die Tarife für die Vornahme der 8. durch Enteignung. Überprüfung unter Bedachtnahme auf Tarifvor­ schläge der Körperschaften festzusetzen. Die (2) Die Bewilligung ist zu widerrufen Tarife müssen den Kosten angemessen und dürfen 1. bei Nichteinhaltung der festgesetzten nicht höher als die für Zivil techniker genehmigten Betriebsvorschrift trotz zweier Mahnungen Tarife sein. seitens der Behörde, zwischen denen ein Zeit­ raum von wenigstens vier Wochen zu liegen (5) Die Bestimmungen der Abs. 1 bis 4 gelten hat; nicht für Schiffahrtsanlagen, die durch Schiffahrts­ 2. bei Nichtbefolgung der an läßlich einer Über• polizeiorgane betreut werden. prüfung erteilten Anordnungen; 3. wenn die Schiffahrtsanlage den Erfordernis­ Betriebsvorschrift sen der Schiffahrt nicht entspricht oder § 53. (1) Erscheint zur Wahrung der im § 48 öffentliche Interessen entgegenstehen; Abs. 1 genannten Erfordernisse beim Betrieb oder 4. wenn die Schiffahrtsanlage mehr als drei bei der Benützung der· Anlage die Festsetzung Jahre nicht benützt wurde, ohne daß die Vor­ besonderer Betriebsbedingungen erforderlich, die. aussetzungen des Erlöschens gemäß Abs. 1 über die gemäß § 57 durch Verordnung erlassenen Z 5 vorliegen. Bestimmungen hinausgehen, so hat die Behörde die (3) Das Erlöschen bzw. der Widerruf einer Vorlage einer Betriebsvorschrift vorzuschreiben, Bewilligung hat auch das Erlöschen aller für die die von ihr zu genehmigen ist; eine Betriebsvor­ Anlage gewährten Zwangsrechte zur Folge. schrift ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Anlage von einer anderen Person als dem Bewilli­ (4) Bei Erlöschen oder Widerruf der Bewilligung gungsinhaber betrieben, verwaltet oder erhalten ist der frühere Bewilligungsinhaber verpflichtet,

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864 der Beilagen 21 unbeschadet etwaiger Verpflichtungen nach dem und so zu betreiben, daß die Erfordernisse des § 48 Wasserrechtsgesetz 1959, die Anlage zu beseitigen Abs. 1 geWährleistet sind. und den ursprünglichen Zustand wiederherzustel­ (2) In Häfen hat die die Verwaltung des Hafens len. Ist dies nicht möglich, unzweckmäßig oder ausübende Stelle (Hafenverwaltung) dafür zu sor­ wirtschaftlich unzumutbar, so hat die Behörde die­ gen, daß für die Schiffsbesatzungen den hygieni­ jenigen Maßnahmen anzuordnen, die zur Wahrung schen Anforderungen entsprechendes Trinkwasser, der Erfordernisse der Schiffahrt oder der öffentli• Sanitäreinrichtungen und Einrichtungen zur Auf­ chen Interessen notwendig sind. nahme von Abfällen (zB Fäkalien, Küchenabfälle, Anlagen für Zwecke der Bundes­ Ladungsreste) verfügbar sind. oder Landesverwaltung (3) Die Hafenverwaltung hat geeignete und ~us­ reichend große Aufnahmeeinrichtungen für OIe, § 55. (1) Die beabsichtigte Errichtung, Wieder­ Ölrückstände und ölhältiges Wasser zu errichten verwendung oder wesentliche Änderung von und zu betreiben. Schiffahrtsanlagen, die von der Bundes- oder einer Landesverwaltung verWaltet oder betrieben wer­ (4) Gefährliche Güter, insbesondere brennbare den, ist der Behörde unter Beischluß einer Beschrei­ Flüssigkeiten, dürfen nur an hiefür bewilligten bung der Anlage bzw. der Änderung anzuzeigen. Schiffahrtsanlagen umgeschlagen werden. Dies gilt nicht für Leichterungen von Fahrzeug zu Fahrzeug (2) Mit der Erstattung der Anzeige gemäß Abs. 1 in Notfällen sowie für die Versorgung von Fahr­ gilt die Schiffahrtsanlage als bewilligt, sofern die zeugen mit Treib- oder Betriebsstoffen. Rechte Dritter nicht berührt werden und die Erfor­ dernisse der Schiffahrt sowie öffentliche Interessen (5) Die Reinigung von Tankschiffen darf nur .in berücksichtigt sind. Mit der Anzeige der Auflas­ Häfen vorgenommen werden, die über geeignete sung der Anlage gilt die Bewilligung als erloschen. Einrichtungen zur Aufnahme und Reinigung des (3) Die vorübergehende Errichtung, Wiederver­ anfallenden Tankwaschwassers sowie zur Auf­ wendung, wesentliche Änderung oder Auflassung nahme von Ladungsresten verfügen. von Schiffahrtsanlagen des Bundesheeres im Rah­ (6) Bewilligungsinhaber von Umschlagsanlagen men des ständigen Übungsbetriebes in Uferberei­ für flüssige gefährliche Gjiter haben auf ihre chen, die regelmäßig Übungszwecken des Bundes­ Kosten durch geeignete Einrichtungen und Maß• heeres dienen (militärische Wasserübungsplätze), nahmen dafür zu sorgen, daß die Ausbreitung der­ bedarf keiner Anzeige nach Abs. 1. Diese Wasser­ artiger Flüssigkeiten, die im Zusammenhang mit übungsplätze sind durch Hinweistafeln mit der dem Umschlag in das Gewässer gelangt sind, ver­ schwarzen Aufschrift "Militärischer Wasserübungs• hindert und diese Flüssigkeiten rasch entfernt wer­ platz" auf weißem Grund zu bezeichnen. den. In Häfen sind sie davon befreit, wenn und (4) Die Bestimmungen der §§ 47 bis 54 - mit solange die Hafenverwaltung diese Einrichtungen Ausnahme des § 54 Abs. 4 - gelten nicht für die in errichtet und betreibt und die genannten Maßnah• Abs. 1 genannten Schiffahrtsanlagen. men durchführt. (7) Wenn leck gewordene Tankschiffe in einen III. Abschnitt Ölhafen einlaufen oder Tankschiffe während des Stilliegens im Ölhafen leck werden, hat die Hafen­ Errichtung und Betrieb von Schiffahrtsanlagen verwaltung durch geeignete Einrichtungen und Beschränkungen für die Errichtung Maßnahmen dafür zu sorgen, daß die Ausbr~itung bestimmter Schiffahrtsanlagen des dabei in das Gewässer gelangten Öles verhin­ dert und dieses Öl rasch entfernt wird. Die Kosten § 56. (1) Auf Wasserstraßen dürfen nur frei fah­ für den Einsatz dieser Einrichtungen sowie für die rende Fähren oder Hochseilfähren errichtet wer­ Durchführung der erforderlichen Maßnahmen hat den; auf der Wasserstr~ße Donau ist die Errichtung der Verfügungsberechtigte des lecken Tankschiffes neuer Hochseilfähren nicht zulässig, ausgenommen solche, die vorübergehend im Zusammenhang mit zu tragen. der Durchführung von Wasserbauten oder zur (8) Bei Schiffahrtsanlagen, die der gewerbsmäßi• Beseitigung von Notständen verwendet werden. gen Schiffahrt oder anderen gewerblichen Zwecken dienen, hat die Behörde im Bewilligungsbescheid (2) Außerhalb von Häfen dürfen Umschlagsanla­ die Bezeichnung der Anlage oder von Teilen der gen für flüssige gefährliche Güter nicht neu errich­ Anlage durch weiße Tafeln mit der schwarzen Auf­ tet oder wesentlich geändert und frühere derartige schrift "Betreten durch Unbefugte behördlich ver­ Anlagen nicht wiederverwendet werden. boten" zu verfügen, wenn dies im Interesse der Sicherheit der Schiffahrt oder von Personen erfor­ Aus g e s tal tun g, B e tri e b, Ben ü t z u n g derlich ist. Bei Anlagen gemäß § 55 sind solche und E r haI tun g von S chi f f a h rt s - Verbotstafeln von der betreffenden Stelle des Bun­ anlagen des oder Landes ohne behördliche Verfügung § 57. (1) Schiffahrtsanlagen sind in einem der anzubringen. Es ist verboten, mit derartigen Ver­ Bewilligung entsprechenden Zustand zu erhalten botstafeln bezeichnete Anlagen oder Anlagenteile

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zu betreten, sich an ihnen oder den Festmacheein­ Beschränkungen für die Errichtung richtungen anzuhängen oder diese zu erklettern; und Benützung vonSportanlagen an dieses Verbot erstreckt sich nicht auf die Benüt• Wasserstraßen zung von Schiffahrtsanlagen durch befugte Perso­ § 59. (1) Auf Teilen einer Wasserstraße, auf nen entsprechend dem bewilligten Verwendungs­ denen bestimmte Arten von Sportanlagen im Hin­ zweck. blick auf die Lage der Fahrrinne die Flüssigkeit des . (9) Organe gemäß §§ 37 Abs.2 und 38 sind Verkehrs der gewerbsmäßigen Schiffahrt beein­ ermächtigt, im Einzelfall bei öffentlichen Schiff­ trächtigen würden, sind durch Verordnung die fahrtsanlagen Ausnahmen vom Betretungsverbot Errichtung und Benützung, die Wiederverwendung des Abs. 8 zu gestatten, insbesondere zum Besuch sowie die wesentliche Änderung und Benützung der Schiffsbesatzungen durch Angehörige oder zur solcher Sportanlagen zu untersagen (Verbotsberei­ Besichtigung von Schleusen oder Häfen unter der ehe). Aufsicht sachkundiger Personen, wenn dadurch (2) Auf Teilen einer Wasserstraße, auf denen ein weder der Betrieb der Anlage behindert noch die erheblicher Bedarf an Sportanlagen besteht, sind im Sicherheit von Personen beeinträchtigt wird. Interesse der sparsamen Ausnützung der Wasserflä• chen durch Verordnung die Errichtung und Benüt• (10) Außer im Notfall oder zur Hilfeleistung ist zung von Sportanlagen mit einer geringeren Auf­ es anderen Personen als dem Bewilligungsinhaber nahmefähigkeit als für zehn Sportfahrzeuge zu oder einem von ihm Beauftragten verboten, die untersagen (Beschränkungsbereiche). Wenn es die Festmacheeinrichtungen von Schiffahrtsanlagen zu örtlichen Umstände erfordern, kann auch eine grö• lösen. ßere Mindestaufnahmefähigkeit vorgeschrieben (11) Die Beschädigung, Verunreinigung oder werden. unbefugte Bedienung öffentlicher Schiffahrtsanla­ (3) Stehen bei der Errichtung von Sportanlagen gen oder ihrer Einrichtungen sowie die Beeinträch• an Wasserstraßen Anträge für mehrere Anlagen im tigung ihres Gebrauches sind verboten. Widerstreit, so hat die Behörde dem Antrag den Vorzug zu geben, der die Errichtung einer Anlage (12) Durch Verordnung sind unter Bedacht­ mit der größeren Aufnahmefähigkeit vorsieht, nahme auf die Erfordernisse der Abs. 1 bis 11, des sofern nicht öffentliche Interessen (§ 48 Abs. 5) ent­ § 48 Abs. 1 sowie auf den jeweiligen Stand der gegenstehen. Dabei hat die Behörde dem Bewilli­ Technik Bestimmungen über Verwendupgszweck, gungswerber, dessen Antrag der Vorzug gegeben Bauart, Mindestmaße, Festigkeit, Ausgestaltung wurde, ein Mitbenützungsrecht zugunsten der und Einrichtung, Kennzeichnung, Betrieb und nicht berücksichtigten Bewilligungswerber über Benützung bestimmter Arten von Schiffahrtsanla­ deren Antrag aufzuerlegen, sofern eine gütliche gen, wie Länden, Häfen, Umschlagsanlagen, Übereinkunft nicht erzielt wurde (§ 63). schwimmende Anlagen für die Lagerung gefährli• cher Güter, insbesondere brennbarer Flüssigkeiten, (4) Ein Mitbenützungsrecht gemäß Abs. 3 kann Versorgungsanlagen, Anlagen für den Fahrgastver­ unter den Voraussetzungen des Abs. 2 auch Bewil­ kehr, Fähranlagen sowie Schleusen, zu erlassen. ligungsinhabern bestehender, offensichtlich nicht Dabei können im Interesse der Zweckmäßigkeit ausgelasteter Sportanlagen auferlegt werden. und Kostenersparnis diesbezügliche ÖNQRMEN (5) Die Bewilligungen bestehender Sportanlagen (Normengesetz 1971) und elektrotechnische werden durch die Erlassung von Verordnungen Sicherheitsvorschriften (Elektrotechnikgesetz, gemäß Abs. 1 und 2 nicht berührt. BGBI. Nr.57/1965) ganz oder teilweise für ver­ bindlich erklärt werden., IV. Abschnitt Zwangsrechte Beschränkungen für die Benützung öffentlicher Länden an Wasser­ Allgemeines straßen § 60. (1) Zwangsrechte im Sinne dieses Abschnit- § 58. Bei Mangel an Liegeplätzen an bestimmten tes sind: ' öffentlichen Länden an Wasserstraßen ist durch 1. Benützungsbefugnisse (§ 61); Verordnung das Verweilen von Fahrzeugen oder 2. vorübergehende Inanspruchnahme von Schwimmkörpern oder von bestimmten Arten der­ Grundstücken (§ 62); selben auf die für die Versorgung der Fahrzeuge 3. Mitbenützungsrecht (§ 63); oder Schwimmkörper und den Umschlag von 4. Enteignung (§ 64). Gütern erforderliche Zeit zu beschränken. Ebenso ist bei mangelnder Lagerfläche an bestimmten (2) Zwangsrechte binden den jeweiligen Eigentü• öffentlichen Länden an Wasserstraßen durch Ver­ mer der belasteten Liegenschaft bzw. den Bewilli­ ordnung das Lagern von Gütern auf die für deren gungsinhabet der Schiffahrtsaillage und bilden kei­ Manipulation erforderliche Zeit zu beschränken. nen Ersitzungs- oder Verjähn.ihgstitel.

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(3) Zwangsrechte gemäß Abs. 1 dürfen nur ein­ sowie des Bundesgesetzes über militärische Muni­ geräumt werden, wenn hiefür ein volkswirtschaftli­ tionslager, BGBI. Nr. 197/1967, bleiben durch die ches Interesse besteht. Abs. 1 und 2 unberührt. (4) Durch Zwangsrechte gemäß §§ 62 bis 64 dür• fen öffentliche Schiffahrtsanlagen nicht belastet Vorübergehende Inanspruchnahme werden, Liegenschaften und Anlagen, die militäri• von Grundstücken schen Zwecken dienen, nur so weit, als dadurch die militärischen Interessen nicht beeinträchtigt wer­ § 62. (1) Erfordert die Projektierung, Errichtung, den. Änderung, Erhaltung oder Überwachung von (5) Im Verfahren zum Ersatz der vermögens• Schiffahrtsanlagen die vorübergehende Benützung rechtlichen Nachteile im Zusammenhang mit von Ufergrundstücken oder benachbarten Grund­ Zwangsrechten gemäß Abs. 1 sind die Bestimmun­ stücken, insbesondere zur Zu- und Abfahrt, zur gen des § 27 Abs. 3, im Verfahren hinsichtlich der Lagerung von Geräten, Werkzeugen und Baustof­ Rückübereignung von Grundstücken nach Erlö• fen und zur Bereitung der Baustoffe, so haben die schen einer Bewilligung die Bestimmungen des Verfügungsberechtigten, unbeschadet der V or­ Wasserrechtsgesetzes 1959 anzuwenden. schriften über das Betreten von Eisenbahngrund­ stücken, die Benützung ihrer Grundstücke im Benützungsbefugnisse erforderlichen Umfang gegen Ersatz der ihnen dadurch verursachten vermögensrechtlichen Nach­ § 61. (1) Wenn es zur Regelung und Sicherung teile zu dulden; der Ersatz ist von demjenigen zu der Schiffahrt oder zur Errichtung, Überwachung le.isten, der diese Benützungsbefugnis in Anspruch oder Instandhaltung öffentlicher Schiffahrtsanla­ mmmt. gen oder der Ufer erforderlich ist, sind die Verfü• gungsberechtigten von Ufergrundstücken verpflich­ (2) Wird die Duldung der vorübergehenden tet, das Befahren der Ufergrundstücke und Dämme Inanspruchnahme von Grundstücken verweigert,' so durch Straßenfahrzeuge, die Zwecken der Bundes­ hat die Behörde mit Bescheid den Umfang dieses oder Landesverwaltung dienen, zu dulden, soweit Zwangsrechtes festzustellen und dabei die Dauer auf den Grundstücken oder Dämmen Fahrwege der Inanspruchnahme angemessen zu befristen. vorhanden sind. Für die durch das Befahren der Fahrwege verursachten vermögensrechtlichen Nachteile sind die Verfügungsberechtigten vom Mitbenützungsrecht Bund bzw. Land zu entschädigen. Die Vorschriften § 63. (1) Bewilligungsinhaber privater Schiff­ über das Betreten von Eisenbahngrundstücken blei­ fahrtsanlagen haben die Mitbenützung ihrer Anla­ ben unberührt. gen und deren Einrichtungen zu dulden, wenn es (2) Wenn zur Regelung und Sicherung der 1. zu Zwecken der Errichtung und der Benüt• Schiffahrt oder zur Verbesserung der Flüssigkeit zung anderer Schiffahrtsanlagen, des Schiffsverkehrs die Errichtung von Schiffahrts­ 2. zu Zwecken der Bundes- oder Landesverwal­ zeichen oder Signalanlagen auf Grundstückeri, tung, Bauwerken oder Straßen ohne öffentlichen Ver­ 3. auf Wasserstraßen zu Zwecken der Ausübung kehr erforderlich ist, sind deren Verfügungsberech• der gewerbsmäßigen Schiffahrt oder tigte verpflichtet, die Errichtung dieser Anlagen 4. zu Zwecken der Ausnützung von Sportanla­ samt Einrichtungen sowie den Anschluß der dafür gen in Beschränkungsbereichen (§ 59 Abs. 3 erforderlichen Versorgung mit Energie und die und 4) Bedienung der Anlagen für die Dauer ihrer Not­ erforderlich ist. wendigkeit zu dulden, soweit hiedurch die Benüt• (2) Wird eine gütliche Übereinkunft nicht erzielt, zung des in Anspruch genommenen Gegenstandes so kann die Behörde ein Mitbenützungsrecht mit nach den zur Zeit der Inanspruchnahme geltenden Bescheid auferlegen, jedoch nur in dem Umfang, Verhältnissen nicht wesentlich beeinträchtigt wird. als dadurch der Betrieb der Anlage durch den Beeinträchtigungen, die ihrer Natur nach nur vor­ Bewilligungsinnaber nicht erheblich beeinträchtigt übergehend sind, stehen der Duldungspflicht nicht wird. entgegen. Für die durch die Errichtung, Bedienung und Abtragung der Anlagen und Einrichtungen (3) Die Mitbenützungsberechtigten sind ver­ verursachten vermögensrechtlichen Nachteile sind pflichtet, die Kosten der etwa erforderlichen Abän• die Verfügungsberechtigten zu entschädigen. . dening der bestehenden Anlagen zu tragen, einen entsprechenden Teil der für die Herstellung der (3) Wird die Duldung der Ausübung einer mitbenützten Anlagen aufgewettdeten Kosten zu Benützungsbefugnis verweigert, so hat die Behörde ersetzen, zur Instandhaltung einschließlich der Auf­ mit Bescheid den Umfang' dieses Zwangsrechtes sicht und Wartung dieser Anlagen einen angemes­ festzustellen. senen Beitrag zu leisten und die Verpflichteten für (4) Die Bestimmungen des Bundesgesetzes über die durch die Mitbenützung entstehenden vermö• militärische Sperrgebiete, BGBI. Nr.204/1963, gensrechtlicheh Nachteile zu entschädigen.

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Enteignung Abs. 1 genannten Erfordernisse bei der Errichtung, Wiederverwendung oder wesentlichen Änderung § 64. (1) Wenn die in den §§ 62 und 63 genann­ von sonstigen Anlagen vorzuschreiben, insbeson­ ten Maßnahmen zur Erreichung der darin vorgese­ dere . henen Zwecke nicht ausreichen, hat die Behörde im 1. Mindestmaße· der Durchfahrtsöffnungen von erforderlichen Ausmaß Brücken unter Bezugnahme auf bestimmte 1. die notwendigen Dienstbarkeiten einzuräu• Wasserstände ; men oder entgegenstehende dingliche Rechte 2. Mindesthöhen von Überspannungen unter einzuschränken oder aufzuheben; Bezugnahme auf bestimmte Wasserstände 2. die Abtretung des Eigentums an Liegenschaf­ sowie Einrichtungen und Maßnahmen, die ten, Bauwerken und Anlagen aller Art zu ver­ zur Einhaltung der Mindesthöhen und zur fügen; Gewährleistung der Sicherheit der Schiffahrt 3. auf erteilten Bewilligungen beruhende Rechte erforderlich sind; dabei können im Interesse teilweise oder gänzlich zu enteignen, sofern der Zweckmäßigkeit und Kostenersparnis die neuen Anlagen sonst nicht oder nur mit auch ÖNORMEN und elektrotechnische· unverhältnismäßigem Aufwand ausgeführt Sicherheitsvorschriften über Freileitungen werden könnten und ihnen gegenüber der zu ganz oder teilweise für verbindlich erklärt enteignenden Bewilligung eine höhere volks­ werden; wirtschaftliche Bedeutung zukommt. 3. Maßnahmen an Brücken und Überspannun• (2) Der Begünstigte hat den Verpflichteten für gen zur Bezeichnung von Brückenpfeilern die durch die Enteignung entstandenen vermögens• und zur Vermeidung von Fehlechos bei der rechtlichen Nachteile zu entschädigen. Radarortung. (3) Bei Liegenschaften und Rechten, die Zwek­ VI. Abschnitt ken dienen, für die nach einem anderen Bundesge­ setz ein. Enteignungsrecht oder ein Recht auf Hafenentgelte Beschränkung des Eigentums besteht, sind die im Hafenentgelte für öffentliche Abs. 1 bezeichneten Maßnahmen nur im Einver­ Häfen nehmen mit den dafür sachlich zuständigen Behör• den zulässig. § 67. (1) Für die Benützung öffentlicher Häfen durch Fahrzeuge oder Schwimmkörper dürfen V. Abschnitt Hafenentgelte nur auf Grund von Tarifen, die Sonstige Anlagen und Arbeiten an Wasserstraßen gegenüber jedermann in gleicher Weise anzuwen­ den sind, gefordert werden. Die Erhebung von Bewilligung für sonstige Anlagen Gebühren im Sinne des § 15 Abs. 3 Z 5 des Finanz­ und Arbeiten an Wasserstraßen ausgleichsgesetzes 1985 für die Benützung öffentli• § 65. (1) An Wasserstraßen bedürfen die Errich­ cher Häfen ist nicht zulässig. tung und Benützung, die Wiederverwendung und (2) Durch die Entrichtung des Hafenentgeltes die wesentliche Änderung und Benützung von werden die Bereitstellung von Hafenanlagen und Anlagen, die keine Schiffahrtsanlagen sind, sowie -einrichtungen sowie solche Leistungen abgegolten, die Durchführung sonstiger Arbeiten in oder über die im Zusammenhang mit der dem Gewässer einer Bewilligung; sie kann befristet 1. Benützung des Hafenbeckens einschließlich oder auf Widerruf erteilt werden. der Festmacheeinrichtungen zum Zwecke des (2) Von den Bestimmungen des Abs. 1 sind der Umschlages und des Stilliegens, Bund und die Länder bei der Durchführung von 2. Benützung der Abfall- und Altölsammelstel• Wasserbauten und Arbeiten für Zwecke der len, Gewässerregulierung, der Freimachung des Gewäs• 3. Benützung der für die Schiffsbesatzungen sers von Schiffahrtshindernissen, der Regelung und bestimmten sanitären Anlagen sowie der Ent­ Sicherung der Schiffahrt und der Verbesserung der nahme von Trinkwasser in dem Umfang, als Flüssigkeit des Schiffsverkehrs ausgenommen. es für den Reisebedarf der Schiffsbesatzungen erforderlich ist, (3) Für das Verfahren zur Erteilung einer Bewil­ 4. Eisfreihaltung des Hafens zur Gewährleistung ligung gemäß Abs. 1 gelten die Bestimmungen der eines gefahrlosen Ein- und Auslaufens der §§ 47 Z 1 bis 5,48 Abs. 1 bis 5 und Abs. 8 bis 10,50 Fahrzeuge und Schwimmkörper bis 52, 54 und 70 unter Berücksichtigung der auf erbracht werden. Grund des § 66 erlassenen Bestimmungen sinnge­ mäß. (3) Zur Zahlung der Hafenentgelte sind der über das Fahrzeug oder den Schwimmkörper Verfü• Ausgestaltung von sonstigen Anla­ gungsberechtigte und der Schiffsführer zur unge­ gen an Wasserstraßen teilten Hand verpflichtet. § 66. Durch Verordnung sind Maßnahmen und (4) Die Tarife sind auf Grund der gemäß § 69 Mindestabmessungen zur Einhaltung der im § 48 erlassenen Verordnung zu bestimmen; sie bedürfen

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864 der Beilagen 25 zu ihrer Rechtswirksamkeit der Genehmigung b) Angelegenheiten nach diesem Teil hin­ durch die Behörde. sichtlich der Wasserstraßen, ausgenom­ men in die Landesvollziehung fallende, (5) Die Tarife sind durch Anschlag im Hafenbe­ des Bodensees, des Neusiedlersees und der reich zu veröffentlichen; sie sind auf solche Weise Grenzstrecken sonstiger Grenzgewässer, anzuschlagen, daß von ihrem Inhalt jederzeit soweit sie zwischenstaatliche Verhandlun­ Kenntnis genommen werden kann. gen oder Abkommen erfordern; die (6) Die Behörde hat die Neufestsetzung der Zuständigkeit des Bundesministers für Tarife zu verfügen, wenn sie vom Grundsatz der auswärtige Angelegenheiten wird dadurch Kostendeckung wesentlich und voraussichtlich für nicht berührt; längere Zeit abweichen; sie kann von der Hafen­ c) die Genehmigung von Hafenentgelttarifen _ verwaltung jederzeit entsprechende Nachweise ver­ hinsichtlich öffentlicher Häfen auf Was­ langen und durch einen Sachverständigen überprü• serstraßen, ausgenommen in die Landes­ fen lassen. vollziehung fallende, dem Bodensee, dem Neusiedlersee und den Grenzsttecken (7) Die Bestimmungen dieses Abschnittes gelten sonstiger Grenzgewässer; nicht für Sportfahrzeuge. 2. der Landeshauptmann für alle nicht in Z 1 genannten Angelegenheiten hinsichtlich Was­ Ha f e n·e n t gel te für Pr i va t h ä fe n serstraßen' ausgenommen in die Landesvoll­ § 68. Die Bestimmungen der §§ 67 Abs. 1 bis 5 ziehung fallende, derjenigen Teile der Donau, und 69 gelten auch für die Bertützung von Privat­ die nicht Wasserstraßen sind, des Bodensees, häfen durch Fahrzeuge oder Schwimmkörper in des Neusiedlersees und der Grenzstrecken den Fällen von Not und Winterstand (§ 33 Abs. 1). sonstiger Grenzgewässer; 3. die Landesregierung hinsichtlich aller nicht in Festsetzung der Hafenentgelte Z 2 genannten Gewässer für a) Schiffahrtsanlagen, deren Errichtung als § 69. Durch Verordnung sind unter Bedacht­ bevorzugter Wasserbau (§ 100 Abs. 2 des nahme auf die durch Hafenentgelte abzugeltenden Wasserrechtsgesetzes 1959) bewilligt Leistungen Bestimmungen zu erlassen über wurde; 1. Arten von Hafenentgelten (Ufergeld, Liege­ b) die Genehmigung von Hafenentgelttari­ geld, Winterstandsgeld) ; fen; 2. Grundlagen der Bemessung von Hafenentgel­ 4. das Bundesamt für Schiffahrt für die Durch­ ten unter Berücksichtigung des Güterum• führung von Verwaltungsstrafverfahren hin­ schlages sowie der Art und Größe der Fahr­ sichtlich Wasserstraßen, ausgenommen in die zeuge oder Schwimmkörper ; Landesvollziehung fallende; 3. Festsetzung von Hafenentgelttarifen, bei 5. die Bezirksverwaltungsbehörde für alle nicht Tarifen für öffentliche Häfen nach dem unter Z 1 bis 4 fallenden Angelegenheiten. Grundsatz der Kostendeckung; 4. Befreiungen für Fahrzeuge im öffentlichen (2) Behörden zweiter Instanz im Sinne dieses Interesse sowie Fahrzeuge und Schwimmkör• Teiles sind per, die dem Hafenbetrieb dienen; 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft 5. das Entstehen des Entgeltanspruches und den und Verkehr für Angelegenheiten gemäß Zeitpunkt der Fälligkeit der Hafenentgelte. Abs.l Z 2; 2. der Landeshauptmann für Angelegenheiten gemäß Abs. 1 Z 4 sowie Angelegenheiten VII; Abschnitt . gemäß Abs. 1 Z 5 hinsichtlich Wasserstraßen, Behörden und Organe ausgenommen in die Landesvollziehung fal­ lende, derjenigen Teile der Donau, die nicht Behörden und ihre Zuständigkeit Wasserstraßen sind, des Bodensees, des Neu­ § 70. (1) Behörden erster Instanz im Sinne dieses siedlersees und der Grenzstrecken sonstiger Teiles sind Grenzgewässer ; 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft 3. die Landesregierung für alle nicht in Z 2 und Verkehr für genannten Angelegenheiten gemäß Abs. 1 a) Schiffahrtsanlagen auf Wasserstraßen, Z5. ausgenommen in die Landesvollziehung (3) Sind in einer Angelegenheit der Bundesmini­ fallende, dem Bodensee, dem Neusiedler­ ster für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, der see und den Grenzstrecken sonstiger Landeshauptmann oder die Landesregierung in Grenzgewässer, deren. Errichtung als erster Instanz zuständig, so können sie im Einzel­ bevorzugter Wasserbau (§ 100 Abs. 2 des fall zur Vornahme von Amtshandlungen, insbeson­ Wasserrechtsgesetzes 1959) bewilligt dere auch zur Erlassung von Bescheiden, wenn dies wurde und deren Überprüfung gemäß im Interesse der Zweckmäßigkeit, Raschheit, Ein­ § 52 Abs. 1 erfolgt ist; fachheit oder Kostenersparnis gelegen ist, die nach-

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geordneten Behörden ermächtigen, die für den 7. ungeachtet der Untersagung des Betriebes betreffenden Fall an die Stelle des Bundesministers, einer Schiffahrtsanlage diese weiter betreibt des Landeshauptmannes oder der Landesregierung bzw. benützt (§ 52 Abs. 2); treten. Gesetzliche Mitwirkungs- und Anhörungs• 8. als Bewilligungsinhaber die Abstellung eines rechte werden hiedurch nicht berührt. wesentlichen Mangels der Behörde nicht (4) Für die Erlassung von Verordnungen nach anzeigt (§ 52 Abs. 2); diesem Teil ist der Bundesminister für öffentliche 9. als Bewilligungsinhaber den Auftrag der Wirtschaft und Verkehr zuständig, sofern in Abs. 5 Behörde zur Vorlage oder Änderung einer nichts anderes bestimmt ist. Betriebsvorschrift nicht befolgt (§ 53 Abs. 1 und 3); (5) Für die Erlassung von Verordnungen gemäß 10. nicht für die Einhalturtg der Betriebsvor­ § 52 Abs. 4 ist hinsichtlich der Wasserstraßen, aus­ schrift sorgt (§ 53 Abs. 2); genommen in die Landesvollziehung fallende, der­ 11. als früherer Bewilligungsinhaber nach Erlö• jenigen Teile der Donau, die nicht Wasserstraßen schen der Bewilligung den Verpflichtungen sind, des Bodensees, des Neusiedlersees uhd der gemäß § 54 Abs. 4 nicht nachkommt; Grenzstrecken sonstiger Grenzgewässer der Lan­ deshauptmann, hinsichtlich der übrigen Gewll.sser 12. die Bestimmungen des § 56 Abs. 1 über die die Landesregierung zuständig. Errichtung von Fähren auf Wasserstraßen nicht beachtet; (6) Die Überwachung der Einhaltung der 13. außerhalb von Häfen Umschlagsanlagen für Bestimmungen dieses Teiles lind der auf Grund die­ flüssige gefährliche Güter. neu errichtet, ses Teiles erlassenen Verordnungen obliegt den im bestehende derartige Anlagen wesentlich § 37 Abs. 2 bestimmten Organen. ändert oder frühere derartige Anlagen nach Erlöschen oder Widerruf der Bewilligung VIII. Abschnitt wiederverwendet (§ 56 Abs. 2); Schlußbestimmungen 14. Schiffahrtsanlagen nicht in einem der Bewil­ ligung entsprechenden Zustand erhält und Strafbestimmungen so betreibt, daß die Erfordernisse des § 48 § 71. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ Abs. 1 gewährleistet sind (§ 57 Abs. 1); les oder der auf Grund dieses Teiles erlassenen 15. als Verantwortlicher der Hafenverwaltung Verordnungen verstößt, begeht, wenn die Tat nicht nicht für das Vorhandensein von den hygie­ den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der nischen Anforderungen entsprechendem Gerichte fallenden strafbaren :Handlung bildet, eine Trinkwasser für die Schiffsbesatzungen Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geld­ sowie für Sanitäreinrichtungen und Einrich­ strafe bis zu 50 000 S zu bestrafen. tungen zur Aufnahme von Abfällen von (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 Fahrzeugen sorgt (§ 57 Abs. 2); begeht insbesondere, wer 16. als Verantwortlicher der Hafenverwaltung 1. ohne Bewilligung bewilligungspflichtige die Bestimmung des § 57 Abs.3 über die Schiffahrtsanlagen neu errichtet, bestehende Errichtung bestimmter Aufnahmeeinrichtun­ Schiffahrtsanlagen wesentlich ändert oder gen nicht beachtet; frühere Schiffahrtsanlagen nach Erlöschen 17. gefährliche Güter an anderen Stellen als an oder Widerruf der Bewilligung wiederver- hiefür bewilligten Schiffahrtsanlagen . wendet (§ 46 Abs. 1); umschlägt (§ 57 Abs. 4); 2. als Bewilligungsinhaber eine von der 18. die Reinigung von Tankschiffen in Häfen Behörde im Bewilligungsbescheid festge­ vornimmt, die nicht über geeignete Auf­ setzte Bedingung, Auflage oder Einschrän~ nahme- und Reinigungseinrichtungen verfü• kung nicht einhält (§ 48 Abs. 2); gen (§ 57 Abs.S); 3. als Bewilligungsinhaber eine Schiffahrtsan­ 19. beim Umschlag o.der bei einem leck gewor­ lage nicht für den von der Behörde im Bewil­ . denen Tankschiff nicht die erforderlichen ligungsbescheid festgesetzten Verwendungs­ Veranlassungen gegen eine Gewässerver• zweck verwendet (§ 48 Ahs. 2); schmutzung trifft (§ 57 Abs. 6 und 7); 4. als neuer Bewilligungsinhaber äie Übertra• 20. Schiffahrtsanlagen unbefugt betritt bzw. sich gung einer Schiffahrtsanlage der Behörde an diesen Anlagen oder Festmacheeinrich­ nicht anzeigt (§ 48 Abs. 10); tungen anhängt oder sie erklettert (§ 57 5. als Bewilligungsinhaber Baubeginn oder Abs.8); Bauvollendung der Behörde nicht anzeigt 21. unbefugt Festmacheeinrichtungen von (§ 50 Abs. 2); Schiffahrtsanlagen löst (§ 57 Abs. 10); 6 .. eine Schiffahrtsanlage benützt oder betreibt, 22. öffentliche Schiffahrtsanlagen oder ihre Ein­ bevor die Behörde die erstmalige Überprü• richtungen beschädigt, verunreinigt, unbe­ fung vorgenommen und die Benützungsbe• fugt bedient oder ihren Gebrauch beein­ willigung erteilt hat (§ 51 Abs. 1); trächtigt (§ 57 Abs. 11);

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23. an Wasserstraßen ohne Bewilligung bewilli­ Außerkrafttreten bestehender gungspflichtige Anlagen neu errichtet oder Rechtsvorschriften benützt, bestehende Anlagen wesentlich § 73. Mit dem Inkrafttreten dieses Bundesgeset­ ändert oder frühere derartige Anlagen nach zes treten außer Kraft: Erlöschen oder Widerruf der Bewilligung 1. der noch in Geltung stehende, mit dem Schiff­ wiederverwendet oder ohne Bewilligung fahrtsanlagengesetz, BGBI. Nr. 12/1973, auf sonstige Arbeiten durchführt (§ 65 Abs. 1); Gesetzesstufe gestellte 11. Abschnitt der Ver­ 24. als Verantwortlicher der Hafenverwaltung ordnung über die Regelung und Sicherung nicht genehmigte Hafenentgelte einhebt des Schiffsverkehrs auf der Donau, dem Inn oder den Tarif nicht gegenüber jedermann in und der March, BGBI. Nr. 243/1964; gleicher Weise anwendet (§ 67 Abs. 1 und 4, 2. das Sdiiffahrtsanlagengesetz, BGBI. Nr. 12/ § 68); i 973, zuletzt geändert durch BGBI. Nr. 534/ 25. als Verantwortlicher der Hafenverwaltung 1978; I die Tarife nicht vorschriftsmäßig veröffent• 3. die Schiffahrtsanlagen-Verordnung, BGBI. licht (§ 67 Abs. 5). Nr. 87/1973, zuletzt geändert durch BGBI. (3) Die Durchführung eines Verwaltungsstraf­ Nr. 190/1983; verfahrens gemäß Abs. 1 steht der Erlassung und 4. die Verordnung des Bundesministers für Ver­ Vollstreckung eines Bescheides nicht entgegen, mit kehr, BGBI. Nr. 155/1974, betreffend die dem der Auftrag erteilt wird, einen den Vorschrif­ Anmeldung schwimmender Sportanlagen auf ten dieses Teiles zuwiderlaufenden Zustand zu Wasserstraßen; beseitigen. 5. die Verordnung des Bundesministers für Ver­ (4) Für die Durchführung eines Verwaltungs­ kehr, BGBI. Nr. 118/1984, über die Festset..: strafverfahrens gelten die Bestimmungen des § 41. zung von Verbots- und Beschränkungsberei• chen auf der Donau. Üb ergang sb e sti mm u nge n § 72. (1) Nach früheren Rechtsvorschriften TEIL D erteilte Bewilligungen gelten als solche im Sinne Schiffahrtskonzession dieses Teiles. Sie sind jedoch erloschen, wenn 1. die betreffenden Schiffahrtsanlagen vor dem I. Abschnitt Inkrafttreten dieses Teiles - aus welchen Gründen immer - mehr als drei Jahre nicht Allgemeine Bestimmungen benützt worden sind oder Geltungsbereich 2. die für solche Schiffahrtsanlagen erteilten Bewililgungen nach dem Wasserrechtsgesetz § 74. Die Bestimmungen dieses Teiles gelten für 1959 erloschen sind. die im § 1 genannten Gewässer sowie im grenz­ überschreitenden Verkehr für ausländische Binnen­ (2) Die Behörde hat bei Schiffahrtsanlagen, gewässer auf Grund zwischenstaatlicher Abkom­ deren Bewilligungen gemäß Abs. 1 weitergelten, men. durch Bescheid jene Maßnahmen zu treffen, die erforderlich sind, damit die Schiffahrtsanlagen den Ko nzes s ionspflich t Bestimmungen dieses Teiles und der auf Grund die­ ses Teiles erlassenen Verordnungen entsprechen. § 75. (1) Die gewerbsmäßige Ausübung der Schiffahrt mittels Fahrzeugen und Schwimmkör• (3) Eine bestehende Schiffahrtsanlage, die schon pern auf den im § 74 genannten Gewässern bedarf bis zum Inkrafttreten dieses Teiles unter Bedacht­ einer Konzession. nahme auf die nach Teil B erlassenen Beschränkun• gen von allen Fahrzeugen benützt werden konnte, (2) Die Schiffahrt wird dann gewerbsmäßig aus­ gilt als öffentliche Schiffahrtsanlage. Auf solche geübt, wenn sie selbständig, regelmäßig und in der Anlagen sind, sofern sie aus einer Zeit stammen, in Absicht betrieben wird, einen Ertrag oder sonstigen der eine· Bewilligung nicht erforderlich war, die wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen, gleichgültig Bestimmungen der §§ 51 bis 53 mit der Maßgabe für welche Zwecke dieser bestimmt ist. anzuwenden, daß anstelle des Bewilligungsinhabers der Eigentümer der Anlage tritt und die Betriebs­ Ausnahme vorschrift nachträglich zu erlassen ist. § 76. (1) Eine Konzession nach § 75 ist nicht ( 4) Ansuchen um die Erteilung einer Bewilligung erforderlich für gemäß § 4 des Schiffahrtsanlagengesetzes, die zum 1. den Werkverkehr (Abs. 2); Zeitpunkt des Inkrafttretens noch nicht bescheid­ 2. die Beförderung von Fahrgästen und Gütern mäßig erledigt wurden, gelten als Ansuchen gemäß durch ausländische Schiffahrtsunternehmen § 47; sie sind erforderlichenfalls vom Bewilligungs­ im grenzüberschreitenden Verkehr; werber nach den Bestimmungen des § 47 zu ergän• 3. Remork durCh ausländische Schiffahrtsunter­ zen. nehmen.

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(2) Werkverkehr ist 11. Abschnitt 1. die Beförderung von Arbeitnehmern eines Verfahren Unternehmens, soweit sie ausschließlich der Erreichung des Unternehmens, der jeweiligen Arten dei Konzession Arbeitsstätte des Unternehmens oder der § 78. (1) Konzessionen dürfen nur für folgende Wohnung der Arbeitnehmer dient, oder Arten der gewerbsmäßigen Ausübung der Schiff­ 2. die Beförderung von Gütern, soweit fahrt erteilt werden: a) die Güter im Eigentum des Unternehmens stehen oder von diesem verkauft, gekauft, 1. Linienverkehr; verliehen, geliehen, vermietet, gemietet, 2. Gelegenheitsverkehr; erzeugt, bearbeitet oder aus dem Gewäs• 3. Güterbeförderung; ser gefördert worden sind, 4. Remork; b) die Beförderung unmittelbar zum oder 5. Fährverkehr; vom Unternehmen oder zu oder von 6. Gelegenheitsverkehr mit Schwimmkörpern; Arbeitsstätten des Unternehmens erfolgt 7. Erbringung von sonstigen Leistungen mit und Fahrzeugen, wie insbesondere Bugsieren in c) die Beförderung nur eine Hilfstätigkeit im Häfen, Schleppen von Wasserschifahrern Rahmen des Unternehmens darstellt, oder Fluggeräten und Eisbrecherdienste. mit Fahrzeugen, die in der Verfügungsberechti• (2) Die Konzessionen gemäß Abs. 1 können ein­ gung des Unternehmens stehen und deren Besat­ zeln oder nebeneinander erteilt werden. zungsmitglieder Arbeitnehmer des Unternehmens sind, sowie ohne Inanspruchnahme einer Remork­ Voraussetzungen für die Erteilung leistung. einer Konzession (3) Die Aufnahme eines Werkverkehrs ist der § 79. (1) Die Konzession darf nur erteilt werden Behörde unter Angabe folgender Merkmale anzu­ 1. einer natürlichen, eigenberechtigten Person, zeigen: zu befahrendes Verkehrsgebiet, Kennzei­ wenn sie chen, Antriebsleistung und Tragfähigkeit bzw. a). die österreichische Staatsbürgerschaft zulässige Fahrgastanzahl jedes verwendeten Fahr­ besitzt; zeuges oder Schwimmkörpers sowie die Art der zu b) in bezug auf die Ausübung der Schiffahn befördernden Güter. Die Einstellung des Werkver­ verläßlich ist; kehrs sowie Änderungen, die die vorstehenden c) ihren ordentlichen Wohnsitz im Inland Merkmale berühren, sind der Behörde anzuzeigen. hat; (4) Die Ausnahme von der KonzessionspfIicht 2. einer Personengesellschaft des Handelsrech­ gemäß Abs. 1 2 2 und 3 gilt nur in dem Ausmaß,. tes, wenn alle ihre Gesellschafter - ausge­ 1. als dies in zwischenstaatlichen Abkommen nommen juristische Personen als persönlich vereinbart ist oder haftende Gesellschafter (2 3) - natürliche 2. - sofern keine zwischenstaatlichen Abkom­ Personen sind, die Voraussetzungen gemäß men bestehen - als der Staat, in dem die aus­ 2 1 lit. abis c erfüllen und die Gesellschaft ländischen Schiffahnsunternehmen ihren Sitz ihren Sitz im Inland hat; haben, österreichischen Schiffahnsunterneh­ 3. einer juristischen Person, wenn die Stimm­ men die Schiffahrt ohne Konzession auf sei­ recht gewährenden Anteilsrechte zu mehr als nen Gewässern gestattet. 75 v H österreichischen Staatsbürgern, dem Bund, einem Land, einer Gemeinde oder B e t r ie b s gern ein s eh a ft einem Gemeindeverband zustehen, die Mehr­ heit der Mitglieder jedes ihrer leitenden § 77. (1) Schließen sich konzessionierte Schiff­ Organe (wie Geschäftsführer, Vorstand, Auf­ fahnsunternehmen unter Fortbestand ihrer Rechts­ sichtsrat) einschließlich des Vorsitzenden die persönlichkeit vertraglich zu einer Betriebsgemein­ Voraussetzungen gemäß 2 1 lit. abis c erfül• schaft zusammen, so ist diese berechtigt, die jedem len und die juristische Person ihren Sitz im der Vertragspartner erteilten Konzessionen glei­ cher Art auszuüben. Inland hat; 4. dem Bund, den Ländern, den Gemeinden und (2) Konzessionen für Linienverkehr und Gele­ den Gemeindeverbänden. genheitsverkehr gelten für den 2usammenschluß zu (2) Die Konzession darf darüber hinaus nur einer Betriebsgemeinschaft als Konzessionen glei­ erteilt werden, cher Art. 1. wenn der Bewerber nachweist, daß er über (3) Der Abschluß eines Vertrages über eine wirtschaftliche Mittel in einem für die Auf­ Betriebsgemeinschaft ist von den konzessionierten nahme und Fortführung des Schiffahrtsbetrie­ Schiffahrtsunternehmen den Behörden, die die bes hinreichenden Ausmaß wird verfügen Konzessionen erteilt haben, unter Vorlage einer können und diese Mittel zu mehr als 75 vH Vertragsabschrift anzuzeigen. von österreichischen Staatsbürgern stammen;

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2. wenn der Bewerber nachweist, daß er über die (5) Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindever­ erforderlichen Fahrzeuge oder Schwimmkör• bände sowie Personengesellschaften des Handels­ per wird verfügen können; rechts bzw. juristische Personen unter den Voraus­ 3. wenn der Bewerber um eine Konzession setzungen des Abs. 1 Z 2 bzw. 3 sind öster• gemäß § 78 Abs. 1 Z 1, 2, 5, 6 oder 7 nach­ reichischen Staatsbürgern gemäß Abs. 2 Z 1 gleich­ weist, daß er über die erforderlichen Schiff­ zuhalten. fahrtsanlagen an den vorgesehenen Anlege­ (6) Abweichend von den Bestimmungen des steIlen wird verfügen können; Abs. 1 Z 3 genügt ein geringeres als das dort festge­ 4. sofern die Schiffahrt auf einem Privatgewäs• setzte Beteiligungsausmaß, wenn die Bundesregie­ ser (§ 3 des Wasserrechtsgesetzes 1959) aus­ rung im Einzelfall feststellt, daß die Erteilung der geübt werden soll, wenn der über das Gewäs• Konzession im besonderen wirtschaftlichen Inter­ ser Verfügungsberechtigte der Ausübung der esse der Republik Österreich liegt. Schiffahrt durch den Bewerber in der von die­ sem beabsichtigten Art zustimmt; Parteistellu'ng und Anhörungs• 5. 'wenn hiefür ein volkswirtschaftliches Inter­ rechte esse besteht; ein solches Interesse liegt insbe­ sondere dann nicht vor, wenn eine zu ertei­ , § 80. (1) Im Verfahren zur Erteilung einer Kon­ lende Konzession gemäß § 78 Abs. 1 Z 1, 2 zession haben, abgesehen vom Konzessionswerber, oder 5 die Ausübung einer bestehefiden Kon­ nur die im § 79 Abs. 2 Z 5 genannten Konzessions­ zession zur Beförderung von 'Fahrgästen im inhaber ParteisteIlung. Linienverkehr oder eine zu erteilende Kon­ (2) Vor Erteilung der Konzession ist, zession gemäß § 78 Abs. 1 Z 3öder 4 die Aus­ 1. wenn der Landeshauptmann oder die Landes­ übung einer bestehenden Konzession zur regierung zur Erteilung der Konzession Güterbeförderung jeweils im betreffenden zuständig ist, der zuständigen Kammer der Gebiet wirtschaftlich erheblich beeinträchti• gewerblichen ,Wirtschaft, der zuständigen gen würde. Fachgruppe der Schiffahrtsunternehmungen sowie der zuständigen Kammer für Arbeiter (3) Als nicht verläßlich im Sinne des Abs. 1 Z 1 und Angestellte; lit, b ist insbesondere anzusehen, wer wegen einer 2. wenn der Bundesminister für öffentliche Wirt­ oder mehrerer mit Vorsatz begangener strafbarer schaft und Verkehr zur Erteilung der Konzes­ Handlungen zu einer mehr als einjährigen Frei­ sion in erster oder zweiter Instanz zuständig heitsstrafe verurteilt wurde, solange die Verurtei­ ist, der Bundeskammer der gewerblichen lung nicht der Beschränkungder Auskunft aus dem Wirtschaft, dem Fachverband der Schiffahrts­ Strafregister unterliegt und nach Eigenart der straf­ unternehmungen, dem österreichischen Arbei­ baren Handlung sowie nach der Persönlichkeit des terkammertag und den nach dem beabsichtig­ Verurteilten die Begehung der gleichen oder einer ten Schiffsverkehr örtlich in Betracht kom­ ähnlichen Straftat bei Ausübung der Konzession zu menden Landeshauptmännern und befürchten ist oder wer wegen der Finanzvergehen 3. in jedem Fall den Gemeinden, in deren Gebiet des Schmuggels, der Hinterziehung von Eingangs­ Anlegestellen des geplanten Schiffsverkehrs oder Ausgangsabgaben, der Abgabenhehlerei nach liegen, § 37 Abs. 1 des Finanzstrafgesetzes, BGBI. Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb einer Nr. 129/1958, der Hinterziehung von Monopol­ Frist von mindestens 30 und höchstens 60 Tagen zu einnahmen, des vorsätzlichen Eingriffes in ein geben. staatliches Monopolrecht, der Monopolhehlerei nach § 46 Abs. 1 des Finanzstrafgesetzes oder der B e d i n gun gen; Auf lag e nun dEi n - vorsätzlichen Verletzung eines amtlichen Ver­ schränkungen schlusses nach § 48 Abs. 1 des Finanzstrafgesetzes § 81. (1) In der Konzession kann die Anzahl und von einer Finanzstrafbehörde bestraft worden ist, wenn über ihn wegen eines solchen Finanzverge­ Art der zu verwendenden Fahrzeuge oder Schwimmkörper sowie die zulässige Zahl der Fahr­ hens eine Geldstrafe von mehr als 10000 S oder neben einer Geldstrafe eine Freiheitsstrafe verhängt gäste bzw. die größte Tragfähigkeit jedes Fahrzeu­ wurde, das Straferkenntnis noch nicht getilgt ist ges oder Schwimmkörpers unter Bedachtnahme auf und nach der Eigenart der strafbaren Handlung die Interessen der Verkehrspolitik, insbesondere sowie nach der Persönlichkeit des Bestraften die der Schiffahrt, sowie unter Berücksichtigung der Erfordernisse des 15 Abs. 1 Z 3 bis 6 und 11 fest­ Begehung der gleichen oder einer ähnlichen Straf­ § tat bei Ausübung der Konzession zu befürchten ist. gesetzt werden. Jede Vergrößerung der zulässigen Zahl der Fahrgäste oder der Tragfähigkeit bedarf einer neuen Konzession. (4) Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindever­ bände sind österreichischen Staatsbürgern als (2) Die Konzession kann aus den in Abs. 1 ange­ Gesellschafter gemäß Abs. 1 Z 2 oder 3 gleichzu­ führten Gründen auch zeitlich, örtlich oder auf halten. einen bestimmten Personerikreis eingeschränkt,

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werden; sie kann ferner, wenn es die Herstellung 3. mit dem Tod oder dem Erlöschen der Rechts­ einer Verbindung zu anderen Verkehrsträgern. persönlichkeit des Konzessionsinhabers, aus- oder das Verkehrsbedürfnis der Uferbewohner genommen Fälle des Abs. 4; - erfordern und es dem Bewerber wirtschaftlich 4. durch Unterlassung der Aufnahme des Schiff­ zumutbar ist, unter der Auflage erteilt werden, den fahrtsbetriebes innerhalb der in der Konzes­ Betrieb ganzjährig oder während eines bestimmten sion festgesetzten Frist. Zeitraumes des Jahres zu führen. (2) Die Konzession ist mit Bescheid zu widerru­ (3) Die in der Konzession angeführte Art der fen, wenn Schiffahrt darf nur mit Fahrzeugen oder Schwimm­ 1. eines der im § 79 angeführten Erfordernisse körpern ausgeübt werden, die in der Verfügungsbe• nicht mehr gegeben ist; rechtigung des Konzessionsinhabers stehen. 2. der Konzessionsinhaber den Verpflichtungen gemäß §§ 81 oder 82 trotz zweier Mahnun­ (4) Die Konzession gemäß § 78 Abs. 1 Z 1, 2, 5, gen seitens der Behörde, zwischen denen ein 6 oder 7 darf nur ausgeübt werden, wenn der Kon­ Zeitraum von wenigstens vier Wochen zu lie­ zessionsinhaber über die erforderlichen Schiffahrts­ gen hat, nicht nachkommt; anlagen oder Mitbenützungsrechte an Schiffahns­ 3. die Konzession länger als ein Jahr nicht aus­ anlagen bei den vorgesehenen Anlegestellen ver­ geübt wird; fügt. 4. für "ie Ausübung der Schiffahrt ein nach (5) In der Konzession ist für die Aufnahme des Abs. 4 erforderlicher Betriebsleiter nicht vor­ Schiffahrtsbetriebes eine angemessene Frist von handen ist. höchstens einem Jahr festzusetzen. (3) Eine Konzession, die länger als zwei Jahre nicht in vollem Umfang ausgeübt wird, ist auf den K 0 n z e s s ion sau s ü b u n g, B e f ö r d e - Umfang der tatsächlichen Ausübung einzuschrän• run g s p r eis e, B e f ö r der u n g s b e d i n - ken. gun gen, Fa h r p I ä neu n d B e f ö r d e - rungspflicht (4) Hinterläßt der Konzessionsinhaber einen Ehegatten oder erbberechtigte Kinder, so kann die § 82. (1) Ein Schiffahrtsunternehmen ist, ausge­ Konzession bis zur rechtskräftigen Beendigung des nommen Fälle des § 83 Abs. 4, vom Konzessionsin­ Verlassenschaftsverfahrens von der Verlassenschaft haber zu führen; eine Verpachtung oder Übertra• nach dem Konzessionsinhaber, danach vom Ehe­ gung der Konzession ist unzulässig. gatten bzw. bis zur Vollendung des 24. Lebensjah­ (2) Schiffahnsunternehmen, die Fahrgäste im res der Kinder von diesen ausgeübt werden, sofern Linienverkehr befördern, und Fährunternehmen dies innerhalb eines Jahres nach dem Tod des Kon­ haben B!!förderungspreise, Beförderungsbedingun• zessionsinhabers angezeigt wird; der Ablauf der gen und Fahrpläne zu erstellen und der Behörde Frist gemäß Abs. 2 Z 3 wird dadurch nicht zur Kenntnis zu bringen sowie diese alljährlich, gehemmt. Für die weitere Ausübung der Konzes­ spätestens zwei Wochen vor Betriebsbeginn durch sion bedürfen jedoch der Ehegatte bzw. die Kinder, Aushang und allenfalls in anderer zweckdienlicher wenn die im § 79 Abs. 1 angeführten Erfordernisse Weise auf ihre Kosten zu veröffentlichen. Ausge­ nicht gegeben sind, eines Betriebsleiters, der diese hängte Fahrpläne, Beförderungspreise und Beför• Voraussetzungen erfüllt. derungsbedingungen sind für die Schiffahrtsunter­ nehmen verbindlich; sie sind bei Änderung zu III. Abschnitt berichtigen und bei Außerkrafttreten zu entfernen. Behörden und Organe Die Beförderungspreise und Beförderungsbedin• gungen sind gegenüber jedermann, ausgenommen Behörden und ihre Zuständigkeit Gruppenreisen, in gleicher Weise anzuwenden. § 84. (1) Behörden erster Instanz im Sinne dieses (3) Die in Abs: 2 angeführten Schiffahrtsunter­ Teiles sind nehmen sind zur Beförderung verpflichtet, wenn 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft die Personen, welche die Dienste eines solchen und Vetkehr hinsichtlich der Unternehmen, Schiffahrtsunternehmens in Anspruch nehmen wol­ die eine Konzession gemäß § 78 Abs. 1 auf len, die Beförderungsbedingungen erfüllen und die Wasserstraßen, ausgenommen in die 'Landes­ zugelassene Fahrgastanzahl des Fahrzeuges oder vollziehung fallende, in mehr als einem Land Schwimmkörpers nicht überschritten wird. ausüben oder ihrem Antrag zufolge ausüben wollen oder auf der Donau, dem Bodensee, dem Neusiedlersee oder den Grenzstrecken E rl ö s c h e n, W i der ruf und F 0 r tf Ü h - sonstiger Grenzgewässer eine unmittelbare rung der Konzession Verbindung mit dem Ausland herstellen oder § 83. (1) Die Konzession erlischt ihrem Antrag zufolge herstelkn wollen; 1. mit Ablauf der Zeit, für die sie erteilt wurde; 2. der Landeshauptmann für alle nicht in Z 1 2. durch Zurücklegung der Konzession; genannten Angelegenheiten hinsichtlich Was-

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serstraßen, ausgenommen in die Landesvoll­ nehmen teilzunehmen; der Vertreter der Behörde ziehung fallende, derjenigen Teile der Donau, ist berechtigt, alle erforderlichen Aufklärungen zu die nicht Wasserstraßen sind, des Bodensees, verlangen. Die genannten Sitzungen sind der des Neusiedlersees und der Grenzstrecken Behörde rechtzeitig unter Anschluß der vorgesehe­ sonstiger Grenzgewässer; nen Tagesordnung und der zur Vorlage gelangen­ 3. die Landesregierung für Angelegenheiten hin­ den Unterlagen anzuzeigen." sichtlich aller nicht in Z 2 genannten Gewäs• ser; 4. die Bezirksverwaltungsbehörde für die IV. Abschnitt Durchführung von V erwaltungsstrafverfah­ Schlußbestimmungen ren. Strafbestimmungen (2) Behörden zweiter Instanz im Sinne dieses Teiles sind § 86. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft les verstößt, begeht, wenn die Tat nicht den Tatbe­ und Verkehr für Angelegenheiten gemäß stand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fal­ Abs.1 Z 2; lenden strafbaren Handlung bildet, eine Verwal­ 2. der Landeshauptmann für Verwaltungsstraf­ tungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe bis zu verfahren hinsichtlich Wasserstraßen, ausge­ 50 000 S zu bestrafen. nommen in die Landesvollziehung fallende, (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 derjenigen Teile der Donau, die nicht Wasser­ begeht, wer straßen sind, des Bodensees, des Neusiedler­ 1. als Schiffahrttreibender die Schiffahrt mittels sees und der Grenzstrecken sonstiger Grenz­ Fahrzeugen oder Schwimmkörpern auf den gewässer; im § 74 genannten Gewässern gewerbsmäßig 3. die Landesregierung für Verwaltungsstrafver­ ohne Konzession ausübt (§ 75 Abs. 1); fahren hinsichtlich aller nicht in Z 2 genann­ 2. als Schiffahrttreibender der Behörde die Auf­ ten Gewässer. nahme eines Werkverkehrs unter Angabe der (3) Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ vorgeschriebenen Merkmale, die Einstellung schaft und Verkehr kann, soweit er in erster des Werkverkehrs oder Änderungen, die die Instanz zuständig ist, im Einzelfall sowohl zur V or­ vorgenannten Merkmale berühren, nicht nahme von Amtshandlungen als auch zur Durch­ anzeigt (§ 76 Abs. 3); führung des Verwaltungsverfahrens einschließlich 3. als konzessionierter Schiffahrtsunternehmer der Erlassung von Bescheiden, wenn dies im Inter­ den Abschluß eines Vertrages über eine esse der Zweckmäßigkeit, Raschheit, Einfachheit Betriebsgemeinschaft nicht der Behörde, die und Kostenersparnis liegt, den örtlich zuständigen die Konzession erteilt hat, unter Vorlage Landeshauptmann ermächtigen, der für diesen Fall einer Vertragsabschrift anzeigt (§ 77 Abs. 3); an die Stelle des Bundesministers für öffentliche 4. als Konzessionsinhaber Auflagen oder Ein­ Wirtschaft und Verkehr tritt. schränkungen, unter denen die Konzession erteilt wurde, nicht einhält (§ 81); (4) Erstreckt sich die Konzessionsausübung eines 5. als Konzessionsinhaber die Bestimmungen Unternehmens, für dessen Angelegenheiten gemäß hinsichtlich der Beförderungspreise, Beförde• Abs. 1 Z 3 die Landesregierung in erster Instanz rungsbedingungen und Fahrpläne im Fahr­ zuständig ist, über mehrere Länder oder soll sie gastverkehr (§ 82 Abs. 2) oder hinsichtlich der sich dem Antrag nach über mehrere Länder erstrek­ Beförderungspflicht (§ 82 Abs. 3) nicht ein­ ken, so hat die örtlich zuständige Landesregierung hält. im Einvernehmen mit den anderen Landesregierun­ gen vorzugehen. Üb e rg a n g s b e stirn m ung e n § 87. Nach den Bestimmungen des Binnenschiff­ Aufsicht fahrtsverwaltungsgesetzes, BGBI. Nr. 550/1935, in der Fassung der Bundesgesetze BGBI. Nr. 230/ § 85. (1) Die Schiffahrtsunternehmen unterliegen 1967, BGBI. Nr.90/1971 und BGBI. Nr. 12/1973 hinsichtlich der Einhaltung der in diesem Bundes­ sowie des Binnenschiffahns-Konzessionsgesetzes, gesetz geregelten Angelegenheiten und der sich aus BGBI. Nr. 533/1978, erteilte Konzessionen gelten der Konzession ergebenden Verpflichtungen der als Konzessionen im Sinne dieses Teiles. Aufsicht der nach § 84 zuständigen Behörde; sie haben der Behörde die dafür erforderlichen Aus­ künfte zu erteilen. Außerkrafttreten bestehender Re c h t s vor s c h r i ft e n' (2) Die Behörde ist berechtigt, in dem zur Wahr­ nehmung der Aufsicht gemäß Abs. 1 erforderlichen § 88. Mit Inkrafttreten dieses Bundesgesetzes Ausmaß an Haupt- oder Generalversammlungen tritt das Binnenschiffahrts-Konzessionsgesetz, und Aufsichtsratssitzungen von Schiffahrtsunter- BGBI. Nr. 533/1978, außer Kraft.

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TEILE getrennt nach Fahrzeugen, die zur Güterbeförde• rung bestimmt sind, und solchen, die nicht zur Schiffseichung Güterbeförderung bestimmt sind, aus. Eine Verlän• gerung ist über Antrag zulässig. 1. Abschnitt (3) Über Antrag kann eine befristete Bescheini­ Allgemeine Bestimmungen gung über das vorläufige Eichergebnis (vorläufige Gel tun g s b e re i ch Bescheinigung) getrennt für Fahrzeuge, die zur Güterbeförderung bestimmt sind, und solche, die § 89. (1) Die Bestimmungen dieses Teiles gelten nicht zur Güterbeförderung bestimmt sind, ausge­ für Fahrzeuge auf den im § 1 Abs. 1 genannten stellt werden. Gewässern, (4) Die Behörde hat über die von ihr ausgestell­ (2) Auf sonstigen schiffbaren Privatgewässern ten Eichscheirie ein Eichverzeichnis zu führen. gelten die Bestimmungen dieses Teiles nur für Fahrzeuge, die der gewerbsmäßigen Schiffahrt, der (5) Durch Verordnung sind unter Berücksichti• Vermietung oder Schulungszwecken dienen. gung der von internationalen Organisationen ergangenen, den Stand der Wissenschaft und Tech­ Schiffseichpflicht nik auf diesem Gebiet wiedergebenden Richtlinien für die Eichung von Fahrzeugen Bestimmungen zu § 90. (1) Fahrzeuge auf denim § 89 genannten erlassen über Gewässern bedürfen der Schiffseichung durch die 1. Art, Form und Inhalt des Antrages auf Neu­ Behörde. bzw. Nacheichung sowie des Antrages auf (2) Die Schiffseichung dient der Ermittlung und Verlängerung des Eichscheines ; Beurkundung der Wasserverdrängung bei bestimm­ 2. Art, Form, Inhalt, Geltungsdauer, Verlänge• ten Schwimmebenen. rung und Ungültigkeitsfeststellung der Eich­ scheine sowie die Berichtigung des Eichschei­ (3) Die Schiffseichung ersetzt nicht eine Eichung nes infolge Veränderung des Fahrzeuges oder im Sinne des Maß- und Eichgesetzes BGBI. Änderung des Namens; Nr.152/1950. 3. Art, Form, Inhalt und Geltungsdauer der vor­ läufigen Bescheinigung; Ausnahme 4. Art, Form und Inhalt des Eichverzeichnisses. § 91. (1) Eine Schiffseichung nach § 90 ist nicht erforderlich für Eichung von Fahrzeugen 1. im Ausland geeichte Fahrzeuge, die Wasser­ § 93. (1) Bei Fahrzeugen, die zur Beförderung straßen befahren, sofern sie mit einem Eich­ von Gütern bestimmt sind, wird die WasserverQrän• schein gemäß § 98 Abs. 2 versehen sind; gung bei bestimmten Schwimmebenen und die 2. Fahrzeuge, die der Güterbeförderung dienen, größte Tragfähigkeit festgestellt. sofern ihre Tragfähigkeit nicht mehr als 20 Tonnen beträgt; (2) Bei Fahrzeugen, die nicht zur Beförderung 3. Fahrzeuge, die nicht der Güterbeförderung von Gütern bestimmt sind, wird die Wasserverdrän• dienen, sofern ihre Wasserverdrängung bei gung bei der Schwimmebene der größten Eintau­ tiefster Eintauchung nicht mehr als 10 Ton­ chung und bei der Leerebene oder bei nur einer nen beträgt; dieser Ebenen festgestellt; die Tragfähigkeit kann 4. Fahrzeuge der Schiffahrtspolizei, des öffentli• über Antrag ermittelt werden. chen Sicherheitsdienstes und der Zollwache; (3) Durch Verordnung sind unter Berücksichti• 5. Fahrzeuge des Bundesheeres; gung der von internationalen Organisationen 6. österreichische Seeschiffe (§ 2 des Seeschiff­ ergangenen, den Stand der Wissenschaft und Tech­ fahrtsgesetzes, BGBI. Nr. 174/1981). nik auf diesem Gebiet wiedergebenden Richtlinien . (2) Fahrzeuge gemäß Abs. 1 Z 2 bis 6 können für die Eichung von Fahrzeugen Vorschriften zu über Antrag geeicht werden. erlassen über die zu verwendenden Meßgeräte, die Genauigkeit der Messung, die Aufnahme der Maße, die Ausmessung des Eichraumes, die Festle­ 11. Abschnitt gung der Leerebene, der unteren und oberen Eich­ Verfahren ebene sowie des Aufrnaßes, die Berechnung, die Festlegung der Eichmarken, Eichzeichen und Allgemeine Bestimmungen Eichskalen sowie der Tragfähigkeit. § 92. (1) Die Eichung (Neueichung oder Nachei­ chung) eines Fahrzeuges erfolgt über Antrag des Überprüfung und Nacheichung Verfügungsberechtigten durch die Behörde. § 94. (1) Eine Überprüfung des Fahrzeuges ist (2) Die Behörde stellt für jedes von ihr geeichte vor Ablauf der Geltungsdauer des Eichscheines Fahrzeug eine befristete Urkunde (Eichschein) sowie im Falle des Hervorkommens fehlerhafter

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Eintragungen im Eichschein erforderlich. Ergibt Üb ergangs be sti m m ungen die Überprüfung, daß die Angaben im Eichschein § 98. (1) Nach den Bestimmungen des Schiffs­ nicht zutreffen, ist eine Nacheichung durchzufüh• eichgesetzes, BGBL Nr.206/1963, ausgestellte ren. Eichscheine gelten als Eichscheine im Sinne dieses (2) Durch Verordnung sind unter Bedachtnahme Teiles. auf die Erfordernisse des § 93 Abs. 3 Vorschriften (2) Eichscheine, die von einem Staat auf Grund über die Durchführung der Überprüfung und des Übereinkommens vom 15. Februar 1966 über Nacheichung von Fahrzeugen zu erlassen. die Eichung von Binnenschiffen ausgestellt sind, gelten als Eichscheine im Sinne dieses Teiles, sofern Abschnitt ur. dieser Staat die nach diesem Teil ausgestellten Behörden und Organe Eichscheine auf Grund zwischenstaatlicher Abkom­ men oder, sofern keine zwischenstaatlichen Behörden und ihre Zuständigkeit Abkommen bestehen, nach Maßgabe der Gegensei­ § 95. (1) Behörde erster Instanz im Sinne dieses tigkeit anerkennt. Teiles ist das Bundesamt für Schiffahrt als Schiffs­ eichamt; ihm obliegt auch die Durchführung von Außerkrafttreten bestehender Verwaltungsstrafverfahren. Rech tsvo rschri ften (2) Behörde zweiter Instanz im Sinne dieses Tei­ § 99. Mit dem Inkrafttreten dieses Bundesgeset­ les ist der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft zes tritt das Schiffseichgesetz, BGBL Ne. 206/1963, und Verkehr. außer Kraft. (3) Das Kennzeichen des Bundesamtes für Schiffahrt als Schiffseichamt ist "SWA". TEILF (4) Für die Erlassung von Verordnungen nach diesem Teil ist der Bundesminister für öffentliche Schiffszulassung Wirtschaft und Verkehr zuständig. Abschnitt (5) Die Überwachung der Einhaltung der r. Bestimmungen dieses Teiles und der auf Grund die­ Allgemeine Bestimmungen ses Teiles erlassenen Verordnungen obliegt den im Geltungsbereich § 37 Abs. 2 bestimmten Organen. § 100. (1) Die Bestimmungen dieses Teiles gelten Kosten unter der Einschränkung des § 1 Abs. 4 für Fahr­ § 96. Für Amtshandlungen nach diesem Teil sind zeuge auf den im § 1 Abs. 1 genannten Gewässern. Kommissionsgebühren nach dem für das Bundes­ (2) Auf sonstigen schiffbaren Privatgewässern amt für Schiffahrt oder eine vergleichbare nachge­ gelten die Bestimmungen dieses Teiles nur für ordnete Dienststelle des Bundesministeriums für Fahrzeuge, die der gewerbsmäßigen Schiffahrt, der öffentliche Wirtschaft und Verkehr vorgeschriebe­ Vermietung oder Schulungszwecken dienen. nen Tarif einzuheben. (3) Die Bestimmungen des § 109 gelten auch für IV. Abschnitt Schwimmkörper; für flöße, die der gewerbsmäßi• gen Schiffahrt oder Schulungszwecken dienen, gel­ Schlußbestimmungen ten darüber hinaus die §§ 101, 103, 104, 106 bis Strafbestimmungen 108, 110 Abs. 1, 2 und 5, 111 bis 113 und 116 bis 119. § 97. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ les oder der auf Grund dieses Teiles erlassenen Zulassungspflicht Verordnungen verstößt, begeht, wenn die Ta~ nicht § 101. Fahrzeuge auf den im 100 genannten den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der § Gewässern bedürfen einer Zulassung durch die Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, eine Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geld­ Behörde. strafe bis zu 50 000 S zu bestrafen. "f..y s nah m e (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 § 102. (1) Eine Zulassung nach § 101 ist nicht begeht insbesondere, wer erforderlich für: 1. ein Fahrzeug, das der Schiffseichpflicht unter­ 1. im Ausland zugelassene Fahrzeuge der liegt, ungeeicht im Verkehr verwendet (§ 90); gewerbsmäßigen Schiffahrt, die Wasserstra­ 2. als Verfügungsberechtigter eines Fahrzeuges ßen oder den österreichischen Teil des Neu­ nicht vor Ablauf der Geltungsdauer des Eich­ siedlersees befahren; scheines oder im Falle des Hervorkommens 2. im Ausland zugelassene Sportfahrzeuge, die fehlerhafter Eintragungen im Eichschein eine die im § 100 genannten Gewässer für die Überprüfung des Fahrzeuges durchführen Dauer von nicht mehr als drei Monaten im läßt (§ 94 Abs. 1). Kalenderjahr befahren;

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3. Ruderfahrzeuge mit einer Länge des Schiffs­ befinden und, sofern Arbeitnehmer an Bord körpers bis zu 20 m; beschäftigt sind, den Erfordernissen des Arbeitneh­ 4. Segelfahrzeuge mit einer Länge des Schiffs­ mersch~tzes entsprechen. körpers bis zu 10m; 5. Segelfahrzeuge ohne Aufbauten und Wohn­ einrichtungen mit einer Länge des Schiffs­ 11. Abschnitt körpers bis zu 15 m; Zulassung und amtliches Kennzeichen 6. Motorfahrzeuge, die . ausschließlich mit einem durch Akkumulatoren gespeisten Zulassung elektrischen Maschinenantrieb mit einer § 103. (1) Die Zulassung eines Fahrzeuges wird Antriebsleistung von weniger als 4,4 kWaus­ über Antrag des Verfügungsberechtigten durch die gestattet sind; Behörde erteilt; sie ist an den Verfügungsberechtig• 7. Rettungs- oder sonstige Beiboote von Fahr­ ten und das Fahrzeug gebunden. zeugen; 8. Motorfahrzeuge, die ausschließlich Zwecken (2) Die Zulassung darf nur erteilt werden, wenn des Rennsportes dienen, für die Dauer einer die Fahrtauglichkeit des Fahrzeuges Bei einer Über• behördlich bewilligten Wassersportveranstal­ prüfung nachgewiesen wurde. tung einschließlich der bewilligten V orberei­ (3) Bei der ersten Zulassung eines Fahrzeuges, tungs- und Übungszeiten; das in das Bundesgebiet eingebracht wurde, ist vom 9. Fahfzeuge der Schiffahrtspolizei, des öffent• Verfügungsberechtigten eine Bestätigung eines lichen Sicherheitsdienstes und der Zollwa­ Zollamtes vorzulegen, daß den zollrechtlichen che; Bestimmungen entsprochen wurde. 10. Fahrzeuge des Bundesheeres. (4) Die Zulassung ist befristet zu erteilen; eine (2) Die Ausnahme gemäß Abs. 1 Z 1 gilt nur für zweimalige Verlängerung der Zulassung nach Fahrzeuge, für die eine entsprechende ausländische Überprüfung der Fahrtauglichkeit ist zulässig. Zulassungsurkunde vorliegt, und nur in dem Aus­ maß, (5) Die Behörde kann zur Wahrung der Erfor­ 1. als dies in zwischenstaatlichen Abkommen dernisse des § 109 die Zulassung bedingt, unter vereinbart ist oder Auflagen und Einschränkungen, insbesondere auf 2. - sofern keine zwischenstaatlichen Abkom­ bestimmte Gewässer oder Gewässerteile, sowie men bestehen - als der Staat, der die Zu las­ unter Festsetzung eines bestimmten Verwendungs­ sungsurkunde ausgestellt hat, Fahrzeugen der zweckes erteilen. gewerbsmäßigen Schiffahrt mit öster-. (6) Durch Verordnung sind im Interesse der reichischer Zulassungsurkunde die Schiffahrt Raschheit, Zweckmäßigkeit und Kostenersparnis auf seinen Wasserstraßen gestattet. Art, Form und Inhait des Antrages um Zulassung (Abs. 1) zu regeln. (3) Die Ausnahme gemäß Abs. 1 Z 2 gilt nur für Sportfahrzeuge, für die eine entsprechende auslän• dische Zulassungsurkunde oder Internationale Zulassungsurkunde Zulassungsurkunde vorliegt, und nur in dem Aus­ § 104. (1) Die Zulassung ist mit einer Urkunde maß, als der Staat, in dem die Urkunde ausgestellt (Zulassungsurkunde) zu erteilen; diese gilt als wurde, Fahrzeugen mit österreichischer Zulas­ Bescheid. sungsurkunde für Sportfahrzeuge oder Öster• reichischem Internationalem Zulassungszertifikat (2) In die Zulassungsurkunde sind behördliche die Schiffahrt auf seinen Binnengewässern gestat­ Vorschreibungen· gemäß § 103 Abs, 5, die Ergeb­ tet. nisse von Überprüfungen des Fahrzeuges sowie Verlängerungen der Zulassung einzutragen. (4) Die Ausnahmen gemäß Abs. 1 Z 3 bis 6 gel­ ten nicht für Fahrzeuge, die der gewerbsmäßigen (3) Die Zulassung von Sportfahrzeugen ist mit Schiffahrt dienen. einer vereinfachten Urkunde (Zulassungsurkunde für Sportfahrzeuge) zu erteilen; diese gilt als (5) Fahrzeuge gemäß Abs. 1 Z 4 bis 7, 9 und 10 Bescheid. können über Antrag zugelassen werden. (4) Die Zulassungsurkunde ist stets im Original (6) Zulassungspflichtige Fahrzeuge dürfen ohne an Bord mitzuführen. Zulassung nur zur Erprobung oder ÜbersteIlung (5) Durch Verordnung sind Art, Form und Inhalt verwendet werden; diese Verwendung ist an die der Zulassungsurkunde und der Zulassungsur­ Zuweisung eines Probekennzeichens gebunden kunde für Sportfahrzeuge sowie unter Bedacht­ (§ 106 Abs. 2). nahme auf die Ordnung der Schiffahrt Erleichte­ (7) Die in Abs. 1 und 6 bezeichneten Fahrzeuge rungen hinsichtlich der Verpflichtung zum Mitfüh• dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie sich ren der Zulassungsurkunde für Fahrzeuge, die der in einem fahrtauglichen Zustand gemäß § 109 gewerbsmäßigen Schiffahrt, der Vermietung oder

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Schulungszwecken dienen, zu regeln; dabei sind Erlöschen und Widerruf der Zulas­ die von internationalen Organisationen geschaffe­ s u n g nen Richtlinien für die Vereinheitlichung der § 108. (1) Die Zulassung eines Fahrzeuges Anforderungen für die Zulassung von Fahrzeugen erlischt und der Zulassungsurkunden zu berücksichtigen. 1. mit Ablauf der Zeit, für die sie eneilt wurde; 2. durch Zurücklegung der Zulassung; Internationales Zulassungszertifi­ 3. durch Verlust der Verfügungsberechtigung; kat für Sportfahrzeuge 4. mit rechtskräftiger Beendigung des Verlassen­ § 105. (1) Inhabern einer Zulassungsurkunde für schaftsverfahrens im Falle des Todes des Ver­ Sponfahrzeuge ist über Antrag von der Behörde, fügungsberechtigten ; die diese Urkunde ausgestellt hat, ein Internationa­ 5. durch Erlöschen der Rechtspersönlichkeit des les Zulassungszenifikat für Sponfahrzeuge auszu­ VerfÜgungsberechtigten. stellen; dieses Zulassungszenifikat gilt nicht für die (2) Die Zulassung ist mit Bescheid zu widerrufen im § 1 genannten Gewässer. 1. bei wiederholter Nichteinhaltung der gemäß (2) Ist nach den Bestimmungen ,dieses Teiles ~ine § 103 Abs. 5 von der Behörde eneilten Vor­ Zulassung nicht erforderlich, ist österreichischen _ schreibungen; Staatsbürgern über Antrag vom Landeshauptmann 2. bei Nichteinhaltung der gemäß § 111 Abs. 3 ein Internationales Zulassungszenifikat für Spon­ von der Behörde eneilten Vorschreibungen; fahrzeuge auszustellen. 3. bei dauernder Fahruntauglichkeit (§J 11 (3) Durch Verordnung sind An, Form und Inhalt Abs.4); des Internationalen Zulassungszenifikates für 4. bei Änderung der önlichen Zuständigkeit Sponfahrzeuge zu regeln; dabei sind die von inter­ infolge Verlegung des ordentlichen Wohnsit­ nationalen Organisationen geschaffenen Richtli­ zes (Sitzes) des Verfügungsberechtigten. nien zur Vereinheitlichung der Ariforderungen für (3) Der Verfügungsberechtigte eines Fahrzeuges die Zulassung von Fahrzeugen und der Zulassungs­ ist im Falle des Erlöschens oder Widerrufes der urkunden zu berücksichtigen. Zulassung verpflichtet, binnen zwei Wochen die Zulassungsurkunde der Behörde zurückzustellen. Amtliches Kennzeichen

§ 106. (1) Mit der Zulassung ist dem Fahrzeug III. Abschnitt ein amtliches Kennzeichen zuzuweisen. Fahrtauglichkeit (2) Verfügungsberechtigten über Fahrzeuge gemäß § 102 Abs.6 ist über Antrag durch die Anforderungen an Fahrzeuge Behörde ein amtliches Kennzeichen (Probekenn­ § 109. Fahrzeuge müssen fahrtauglich sein. Jedes zeichen) zuzuweisen; diese Zuweisung ist zur Fahrzeug muß in seinen Abmessungen, seiner Bau­ Wahrung der Erfordernisse des § 109 bedingt, an, Festigkeit, Schwiminfähigkeit, Stabilität und befristet, unter Auflagen hzw. Einschränkungen, Manövrierfähigkeit, seiner Einrichtung und Ausrü• insbesondere auf bestimmte Gewässer oder Gewäs• stung, der Konstruktion und Leistung seiner seneile, sowie unter Festsetzung eines bestimmten Antriebsmaschinen sowie der sonstigen mechani­ Verwendungszwe.ckes zu eneilen. schen und elektrischen Anlagen so beschaffen und (3) Durch Verordnung sind unter Bedachtnahme ausgestattet sein und sich in einem solchen Erhai~ auf die Klarheit und Erkennbarkeit der Kennzei­ tungszustand befinden, daß es im Hinblick auf den chen sowie die Einfachheit und Kostenersparnis beabsichtigten Verwendungszweck und unter An, Form, Inhalt, Anbringung und Entfernung Berücksichtigung der Eigenart, der Verkehrsver­ oder Unkenntlichmachung des Kennzeichens und hältnisse und der sonstigen Benützung des zu des Probekennzeichens sowie die Voraussetzungen befahrenden Gewässers betriebs- und verkehrssi­ für die Zuweisung eines Probekennzeichens zu cher ist. regeln. Überprüfung Änderungen § 110. (1) Die Überprüfung der Fahrtauglichkeit § 107. Der Verfügungsberechti~te eines zugelas­ erfolgt durch die Behörde. senen Fahrzeuges hat jede Anderung seines Namens, seines ordentlichen Wohnsitzes (Sitzes), (2) Die Behörde kann im Einzelfall zur ÜberprÜ• jede Änderung in der Verfügungsberechtil?ung, fung gemäß Abs. 1 vom Bundesminister für öffent• jede wesentliche technische oder bauliche Ände­ liche Wirtschaft und Verkehr mit Bescheid aner­ rung des Fahrzeuges sowie jede Änderung des Ver­ kannte Klassifikationsgesellschaften, sonst hiefür wendungszweckes oder Namens des Fahrzeuges geeignete Einrichtungen oder Ziviltechniker für unter Beischluß der entsprechenden Nachweise Schiffstechnik als Sachverständige heranziehen, und der Zulassungsurkunde unverzüglich der sofern dies im Interesse der Zweckmäßigkeit, Behörde anzuzeigen. Raschheit oder Einfachheit gelegen ist.

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(3) Fahrzeuge mit einer zugelassenen Fahrgast­ wendung des Fahrzeuges zur Schiffahrt bis zu dem anzahl von mehr als 100 Personen sowie Fahrzeuge Zeitpunkt untersagen, zu dem die Beseitigung der für den Transport gefährlicher Güter müssen ein Mängel nachgewiesen ist. . Klassenzertifikat einer gemäß Abs. 2 anerkannten (4) Ist eine Wiederherstellung der Fahrtauglich­ Klassifikationsgesellschaft besitzen. keit nicht möglich, so hat die Behörde die Zulas­ (4) Fahrzeuge mit einer zugelassenen Fahrgast­ sung zu widerrufen oder für nicht zulassungspflich­ anzahl von mehr als 20 und weniger als 1'00 Perso­ tige Fahrzeuge die Verwendung des Fahrzeuges nen, Fahrzeuge für die Güterbeförderung mit einer auf Dauer zu verbieten. Tragfähigkeit von mehr als 1000 Tonnen und (5) Eine Überprüfung kann unterbleiben, wenn schwimmende Geräte müssen nach den Vorschrif­ eine neuerliche Zulassung des Fahrzeuges inner­ ten einer gemäß Abs. 2 anerkannten Klassifika­ halb des Zeitabstandes für die Nachüberprüfung tionsgesellschaft gebaut sein (Bauschein). (Abs. 2 Z 2) beantragt wird. (5) Die Kosten für Mühewaltung und Sachauf­ (6) Durch Verordnung sind unter Bedachtnahme wand der in Abs. 2 bis 4 bezeichneten Einrichtun­ auf die Erfordernisse des § 109, insbesondere auf gen bzw. Personen sind vom Verfügungsberechtig• Verwendungszweck, Größe und Fahrgastanzahl ten des Fahrzeuges zu tragen. bzw. Tragfähigkeit der Fahrzeuge sowie auf die Besonderheit der Gewässer Bestimmunl?en hin­ Zweck und Art der Überprüfung sichtlich der Art und Durchführung der Uberprü• fung der Fahrtauglichkeit von Fahrzeugen zu erlas­ § 111. (1) Die Überprüfung dient sen, insbesond.ere über deren Bau, Einrichtunl? und 1. der Feststellung der Fahrtauglichkeit eines Ausrüstung, dIe Stellung der Fahrzeuge zur über• Fahrzeuges, seiner Eignung für besondere prüfung sowie über die Zeitabstände für Nachüber• Verwendungszwecke sowie gegebenenfalls prüfungen gemäß Abs. 2 Z 2. In dieser Verordnung zur Wahrung der Erfordernisse des § 109 not­ kann vorgesehen werden, daß die Überprüfung wendiger Auflagen und Einschränkungen hin­ eines Fahrzeuges über Antrag des Verfügungsbe• sichtlich der Verwendung und des Betriebes; rechtigten durch die Behörde durchgeführt werden 2. der Feststellung der Fortdauer der gemäß Z 1 kann, in deren örtlichem Zuständigkeitsbereich sich ermittelten Umstände an zugelassenen Fahr­ der ständige Liegeplatz des Fahrzeuges befindet. zeugen; 3. der Feststellung der vorschriftsmäßigen (7) Durch Verordnung kann im Interesse der Anbringung der für die Kennzeichnung des Sicherheit der Schiffahrt die Verwendung bestimm­ Fahrzeuges und die schiffahrtspolizeiliche ter Schiffbauteile oder Ausrüstungsteile an eine Überwachung vorgeschriebenen Einrichttin­ behördliche Bewilligung gebunden werden. Dabei gen, insbesondere der Tiefgangsanzeiger, sind im Interesse der Raschheit, Zweckmäßigkeit Tragfähigkeitsangaben und amtlichen Kenn­ und Kostenersparnis Erleichterungen für den Fall zeichen. vorzusehen, daß eine vergleichbare Bewilligung einer zuständigen ausländischen Stelle vorliegt. (2) Eine Überprüfung ist du~chzuführen 1. vor der erstmaligen Zulassung eines Fahrzeu­ (8) Durch Verordnung können auf Fahrzeuge ges (Erstüberprüfung) ; bezugnehmende ÖNORMEN (Normengesetz 2. in regelmäßigen Zeitabständen nach der 1971) und elektrotechnische Sicherheitsvorschrif­ Zulassung (Nachüberprüfung) ; ten (Elektrotechnikgesetz, BGB!. Nr. 57/1965) 3. nach Vollendung von Reparaturen oder ganz oder teilweise für verbindlich erklärt werden. Umbauten am Fahrzeug, welche Änderungen (9) Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ der Festigkeit oder Änderungen wesentlicher schaft und Verkehr kann von einzeln-en Bestim­ technischer Merkmale zur Folge haben, fer­ mungen der auf Grund dieses Teiles erlassenen ner bei Änderungen des Verwendungszwek­ Verordnungen Nachsicht erteilen, wenn durch kes oder Änderung der Einschränkung der geeignete Maßnahmen die Erfordernisse des § 109 Zulassung auf bestimmte Gewässer oder gewährleistet sind. Gewässerteile (Sonderüberprüfung) ; 4. über Anordnung der Behörde, wenn der Ver­ Maßnahmen bei Fahruntauglich­ dacht besteht, daß ein Fahrzeug nicht mehr ke i t fahrtauglich ist (Überprüfung von Amts § 112. Die Organe gemäß § 117 Abs.5 haben wegen). den Einsatz eines Fahrzeuges, das nicht fahnaug­ (3) Werden bei einer Überprüfung an einem lich ist, zu untersagen und unverzüglich die Fahrzeug Mängel festgestellt, so kann die Behörde Behörde zu verständigen, die eine Überprüfung des geeignet erscheinende Verwendungsbeschränkun• Fahrzeuges gemäß § 111 Abs. 2 Z 4 zu veranlassen gen, Auflagen, Betriebsbedingungen oder sonstige hat; bei einem in § 102 Abs. 1 Z 9 oder 10 genann­ Maßnahmen zur Behebung der festgestellten Män• ten Fahrzeug ist die jeweils für die Dienstaufsicht gel innerhalb einer bestimmten Frist vorschreiben zuständige Behörde zu verständigen, die die Behe­ und im Fall wesentlicher Mängel die weitere Ver- bung der Mängel zu veranlassen hat.

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IV. Abschnitt sern bestimmt sind, ist zusätzlich der Nachweis der ausreichenden Manövrierfähigkeit, insbesondere Besatzung . einer unter Berücksichtigung der Fließgeschwindig• § 113. (1) Gleichzeitig mit der Zulassung eines keit und der Wasseniefe ausreichenden T otwasser­ für die gewerbsmäßige Schiffahn oder den Werk­ geschwindigkeit, zu erbringen. verkehr bestimmten Fahrzeuges bzw. Schwimm­ körpers ist eine Mindestbesatzung nach Zahl und Befähigung festzulegen. In der Zulassung kann die VI. Abschnitt Verpflichtung auferlegt werden, als Besatzungsmit­ Verzeichnis glieder für die Führung des Fahrzeuges sowie für die Leitung des Maschinenbetriebes österreichische § 116. (1) Die Behörde hat ein Verzeichnis über Staatsbürger zu verwenden, wenn dies im besonde­ die zugelassenen Fahrzeuge zu führe,n. ren winschaftlichen Interesse oder im Interesse der (2) Das. Verzeichnis gemäß Abs. 1 besteht aus Sicherheit der Republik Österreich liegt. einer nach den Namen der Verfügungsberechtigten (2) Durch Verordnung sind unter Berücksichti• alphabetisch geordneten Sammlung der Zulas­ gung des § 5 Abs. 1, weiters der An, Größe, sungsurkunden für Fahrzeuge und einer nach der Antriebsleistung, des Verwendungszweckes und Reihenfolge der Kennzeichen geordneten Aufstel­ des Fahnbereiches von Fahrzeugen und Schwimm­ lung. körpern sowie der Erfordernisse des Arbeitnehmer­ (3) Personen, die ein rechtliches Interesse glaub­ schutzes Vorschriften über deren Mindestbesat­ haft machen, ist über die Person des Verfügungsbe• zung zu erlassen; diese Vorschriften .gelten auch rechtigten' das Kennzeichen und die technischen für Fahrzeuge, die gemäß § 102 Abs. 1 Z 1 von der Daten eines Fahrzeuges Auskunft zu geben. Zulassungspflicht ausgenommen sind. VII. Abschnitt Behörden und Organe V. Abschnitt Behörden und ihre Zuständigkeit Sonderbestimmungen für Sportfahrzeuge § 117. (1) Behörden erster Instanz im Sinne die- Typengenehmigung ses Teiles sind - § 114. (1) Der Bundesminister für öffentliche 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft Wirtschaft und Verkehr hat Typen von zulassungs­ und Verkehr für Fahrzeuge, die für den Ein­ pflichtigen Sponfahrzeugen auf Antrag zu geneh­ satz auf Wasserstraßen bestimmt sind, ausge­ _ migen, wenn sie den Bestimmungen dieses Teiles nommen Kleinfahrzeuge ; und der auf Grund dieses Teiles erlassenen Verord­ 2. der Landeshauptmann, in dessen Bereich der nungen entsprechen. jeweilige ordentliche Wohnsitz oder Sitz des Verfügungsberechtigten oder eines der Verfü• (2) Durch Verordnung sind unter Bedachtnahme gungsberechtigten eines Fahrzeuges liegt, für auf die Zweckmäßigkeit, Raschheit und Kostener­ die nicht in Z 1 genannten Fahrzeuge; in sparnis Bestimmungen über die Typengenehmigung Ermangelung eines Wohnsitzes ist der Lan­ zu erlassen, insbesondere über Art und Durchfüh• deshauptm:ann zuständig, in dessen Bereich rung der Überprüfung der Fahrtauglichkeit, Typen­ der Aufenthaltson des Verfügungsberechtig• bezeichnung sowie An, Form, Inhalt und Ausstel­ ten liegt; lung des Typenscheines. 3. das Bundesamt für Schiffahrt für die Durch­ (3) Die Typengenehmigung ist zu widerrufen, führung von Verwaltungsstrafverfahren hin­ wenn die Voraussetzungen der Genehmigung nicht sichtlich Wasserstraßen, ausgenommen in die _mehr gegeben sind. Landesvollziehung fallende; 4. die Bezirksverwaltungsbehörde für die Fahrtauglichkeit Durchführung aller nicht unter Z 3 fallenden Verwaltungsstrafverfahren .. § 115. (1) Abweichend von den Bestimmungen des § 111 Abs. 2 Z 1 wird die Erstüberprüfung eines (2) Behörden zweiter Instanz im Sinne dieses Sponfahrzeuges durch Vorlage eines Typenschei­ Teiles sind nes ersetzt. 1. der Bundesminister für öffentliche Winschaft und Verkehr für Angelegenheiten gemäß (2) Die Erstüberprüfung eines Sponfahrzeuges, Abs. 1 Z 2; das eine österreichische Jacht im Sinne des See­ 2. der Landeshauptmann für Verwaltungsstraf­ schiffahnsgesetzes, BGBI. Nr. 174/1981, ist, wird verfahren. durch Vorlage des Seebriefes_ sowie des zugehöri• ge~ Meßbriefes und des Ausrüstungs-Sicherheits• (3) Der Bundesminister für öffentliche Win­ zeugnisses ersetzt; für zulassungspflichtige Segel­ schaft und Verkehr kann, soweit er in erster jachten, die für den Einsatz auf fließenden Gewäs- Instanz zuständig ist, im Einzelfall sowohl zur V or-

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nahme von Amtshandlungen als auch zur Durch­ 10. als Verfügungsberechtigter eines zugelasse­ führung des Verwaltungsverfahrens einschließlich nen Fahrzeuges im Falle des Erlösehens bzw. der Erlassung von Bescheiden, wenn dies im Inter­ des Widerrufs der Zulassung die Zulassungs­ ,esse der Zweckmäßigkeit, Raschheit, Einfachheit urkunde nicht binnen zwei Wochen der und Kostenersparnis liegt, den Landeshauptmann Behörde zurückstellt (§ 108 Abs. 3); von Niederösterreich, den Landeshauptmann von 11. ein Fahrzeug einsetzt, dessen Verwendung Oberösterreich oder den Landeshauptmann von die Behörde auf Dauer verboten hat (§ 111 Wien ermächtigen, der für diesen Fall an die Stelle Abs.4); des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und 12. die von der Behörde vorgeschriebene Besat­ Verkehr tritt. zung nach Zahl oder Befähigung nicht ein­ hält (§ 113). (4) Für die Erlassung von Verordnungen nach diesem Teil ist der Bundesminister für öffentliche (3) Für die Durchführung eines Verwaltungs­ Wirtschaft und Verkehr zuständig. strafverfahrens gelten die Bestimmungen des § 41. (5) Die Überwachung der Einhaltung der Bestimmungen dieses Teiles und der auf Grund die­ ses Teiles erlassenen Verordnungen obliegt den im § 37 Abs. 2 bestimmten Organen. Üb erg an g s bestimm u n gen § 119. (1) Die nach den bisherigen Rechtsvor­ VIII. Abschnitt schriften ausgestellten Schiffspatente - ausgenom­ men für Fahrzeuge, die nach den Bestimmungen Schlußbestimmungen dieses Teiles der Zulassungspflicht nicht mehr Strafbestimmungen unterliegen, bleiben längstens bis zum 31. Dezember 1993 gültig; sie sind bis dahin über § 118. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ Antrag durch Zulassungsurkunden zu ersetzen. les oder der auf Grund dieses Teiles erlassenen Verordnungen verstößt, begeht, wenn die Tat nicht (2) Für die Dauer der Gültigkeit der Schiffspa­ den Tatbestand einer in die Zuständigkeit, der tente gemäß Abs. 1 bleiben die für die betreffenden Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, eine Fahrzeuge nach den bisherigen Rechtsvorschriften Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geld­ zugewiesenen Kennzeichen gültig. strafe bis zu 50 000 S zu bestrafen. (3) Die nach den bisherigen Rechtsvorschriften (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 nicht zulassungspflichtigen Fahrzeuge, die nun­ begeht insbesondere, wer mehr auf Grund der Bestimmungen dieses Teiles 1. ein zulassungspflichtiges Fahrzeug ohne einer Zulassungspflicht unterliegen, müssen bis Zulassung durch die Behörde einsetzt längstens 31. Dezember 1993 mit einer Zulassungs­ (§ 101); urkunde versehen sein. Die für die betreffenden 2. ein Fahrzeug in einem nicht fahrtauglichen Fahrzeuge nach den bisherigen Rechtsvorschriften Zustand einsetzt (§§ 102 Abs. 7 und 109); zugewiesenen Kennzeichen bleiben bis zur Zulas­ 3. ein zulassungspflichtiges Fahrzeug ohne sung gültig. Zulassung unterFührung eines Probekenn­ (4) Die Bestimmungen des § 110 Abs.3 und 4 zeichens zu anderen Zwecken als zur Erpro­ gelten nur für Fahrzeuge, deren Kiel nach Inkraft­ bungoder ÜbersteIlung einsetzt (§ 102 treten dieses Bundesgesetzes gelegt wurde. Abs.6); 4. Bedingungen, Auflagen oder Einschränkun• gen, unter denen die Zulassung erteilt wurde, nicht einhält (§ 103 Abs. 5); Außerkrafttreten bestehender 5. ein zugelassenes Fahrzeug zu einem nicht Rechtsvorschriften der Zulassung entsprechenden Zweck ein­ setzt (§ 103 Abs. 5); § 120. Mit dem Inkrafttreten dieses Bundesgeset­ 6. ein zugelassenes Fahrzeug auf einem nicht zes treten außer Kraft: der Zulassung entsprechenden Gewässer 1. die mit Bundesgesetz BGBI. Nr. 535/1978 auf oder Gewässerteil einsetzt (§ 103 Abs. 5)'; Gesetzesstufe gestellte Schiffspatentverord­ 7., ein zugelassenes Fahrzeug einsetzt, ohne die nung, BGBI. Nr. 120/1936, in der Fassung Zulassungsurkunde im Original an Bord mit­ BGBI. Nr.90/1971; , zuführen (§ 104); 2. die mit Bundesgesetz BGBI. Nr. 535/1978 auf 8. an einem zugelassenen Fahrzeug das zuge­ Gesetzesstufe gestellte Verordnung des Bun­ wiesene'amtliche Kennzeichen nicht führt desministers für Handel und Verkehr, BGBI. (§ 106); Nr. 35211927, betreffend die Einführung des 9. als Verfügungsberechtigter eines zugelasse­ Nummernzwanges für Motorfahrzeuge auf ~en Fahrzeuges der Pflicht zur Meldung von den österreichischen Binnengewässern in der Anderungen nicht nachkommt (§ 107); Fassung BGBI. Nr.409/1931.

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TEILG reichischer Befähigungsausweise die Schiff­ Schiffsführung fahrt auf seinen Binnengewässern gestattet. (3) Die Ausnahme gemäß Abs. 1 Z 2 gilt nur für 1. Abschnit~ Personen, die einen entsprechenden ausländischen Allgemeine Bestimmungen Befähigungsausweis besitzen, und nur in dem Aus­ maß, Geltungsbereich 1. als dies in zwischenstaatlichen Abkommen vereinbart ist oder § 121.(1) Die Bestimmungen dieses Teiles gelten 2. - sofern keine zwischenstaatlichen Abkom­ unter der Einschränkung des § 1 Abs. 4 für die Füh• men bestehen - als der Staat, in dem der rung und Bedienung von Fahrzeugen auf den im Befähigungsausweis ausgestellt worden ist, § 1 Abs. 1 genannten Gewässern sowie für die Füh• Inhabern österreichischer Befähigungsaus• rung und Bedienung österreichischer Fahrzeuge weise die Schiffahrt auf seinen Binnengewäs• auf ausländischen Binnengewässern auf Grund zwi­ sern gestattet. schenstaatlicher Abkommen oder nach Maßgabe der Gegenseitigkeit. (4) Die Ausnahmen gemäß Abs. 1 Z 4 und 6 gel­ ten nicht für die Führer von Motorfahrzeugen oder (2) Auf sonstigen schiffbaren Privatgewässern Flößen, die der gewerbsmäßigen Schiffahrt oder gelten die Bestimmungen dieses Teiles nur für die Schulungszwecken dienen. Führung und Bedienung von Fahrzeugen, die der gewerbsmäßigen Schiffahrt, der Vermietung oder (5) Die Ausnahme gemäß Abs. 1 Z 5 gilt nicht Schulungszwecken dienen. für die Führer von Ruderfahrzeugen, die der gewerbsmäßigen Schiffahrt dienen. Berechtigung zur Schiffsführung (6) Angehörigen des Bundesheeres und der Hee­ resverwaltung können Befähigungsausweise zur § 122. Zur selbständigen Führung eines Fahrzeu­ selbständigen Führung von Fahrzeugen des Bun­ ges und zur Ausübung von Tätigkeiten nach § 124 desheeres mit einer Länge bis zu 30 m auf Grund Abs. 4 sind Befähigungsausweise erforderlich. dessen Dienstvorschriften erteilt werden; diese Berechtigung gilt jedoch nicht für die selbständige Ausnahme Führung anderer Fahrzeuge. § 123. (1) Einen Befähigungsausweis gemäß § 122 benötigen nicht: 11. Abschnitt 1. ausländische Führer von ausländischen Fahr­ zeugen der gewerbsmäßigen Schiffahrt, die Befähigungsausweise• Wasserstraßen oder den österreichischen Teil Allgemeine Bestimmungen des Neusiedlersees befahren; 2. ausländische Führer von Sportfahrzeugen; § 124. (1) Die Befähigung zur selbständigen Füh• 3. österreichische Führer von Sportfahrzeugen, rung von Fahrzeugen ist durch Ablegung einer Prü• die einen entsprechenden Befähigungsausweis fung nachzuweisen. Auf Grund der bestandenen für die selbständige Führung von Fahrzeugen Prüfung ist ein entsprechender Befähigungsausweis auf dem Bodensee besitzen; gemäß § 128 auszustellen. 4. Führer von geschleppten und geschobenen (2) Der Befähigungsausweis ist bei der Führung Fahrzeugen, insbesondere Schleppsteuermän• eines Fahrzeuges im Original mitzuführen. ner, sowie Führer von Beibooten von Fahr­ zeugen; (3) Die Bezeichnung "Kapitän" dürfen nur Inha­ 5. die Führer von Motorfahrzeugen mit einer ber eines Kapitänspatentes A oder B (§ 129 Abs. 1 Antriebsleistung von weniger als 4,4 kW; Z 1 und 2) führen. 6. Führer von Ruderfahrzeugen; (4) Durch Verordnung können für andere Tätig• 7. Führer von Flößen; keiten an Bord, die im Hinblick auf die Sicherheit 8. Führer von Fahrzeugen des Bundesheeres des Schiffes und von Personen eine besondere Qua­ nach Maßgabe des Abs. 6; lifikation erfordern, insbesondere für die Verwen­ 9. Führer von Segelfahrzeugen. dung von Radar als Navigationsmittel, für die (2) Die Ausnahme gemäß Abs. 1 Z 1 gilt nur für Bedienung und Wartung von Schiffsmaschinen Personen, die einen entsprechenden ausländischen sowie für den Transport gefährlicher Güter, ent­ Befähigungsausweis besitzen, und nur in dem Aus­ sprechende Befähigungsausweise vorgeschrieben maß, werden. Sofern die Erlangung solcher Befähigungs• 1. als dies in zwischenstaatlichen Abkommen ausweise nicht in anderen Vorschriften geregelt ist, vereinbart ist oder sind in dieser Verordnung insbesondere die V or­ 2. - sofern keine zwischenstaatlichen Abkom­ aussetzungen für die Erteilung sowie Art, Form, men bestehen - als der Staat, der den Befähi• Inhalt, Berechtigungsumfang und Ausstellung der gungsausweis ausgestellt hat, Inhabern öster- genannten Befähigungsausweise zu regeln. -

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Anerkennung von Befähigungsaus• An und Größe für die Donau und sonstige weisen Binnengewässer; 2. Kapitänspatent B: Berechtigung zur selbstän• § 125. Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ digen Führung von Motorfahrzeugen jeder schaft und Verkehr hat Inhabern eines Befähi• und Größe für Binnengewässer, ausge~ gungsausweiseszur selbständigen Führung von An nommen Wasserstraßen; Fahrzeugen des Bundesheeres über Antrag ein 3. Schiffsführerpatent A: Berechtigung zur selb­ Schiffsführerpatent C bzw. 0 auszustellen, wenn ständigen Führung von Motorfahrzeugen der Befähigungsausweis unter Voraussetzungen jeder mit einer Länge bis zu 30 m für die erlangt wurde, die zuminllest den Anforderungen An Donau und sonstige Binnengewässer; für das Schiffsführerpatent C bzw. 0 entsprechen. 4. Schiffsführerpatent B: Berechtigung zur selb­ ständigen Führung von Motorfahrzeugen Anerkennung ausländischer Befä• jeder An mit einer Länge bis zu 30 m für Bin­ higungsausweise nengewässer, ausgenommen Wasserstraßen; § 126. (1) Der Bundesminister für öffentliche s. Schiffsführerpatent C: Berechtigung zur selb­ Wirtschaft und Verkehr hat bei Gewährleistung der ständigen Führung von Motorfahrzeugen Gegenseitigkeit im Einzelfall österreichischen Inha­ jeder An mit einer Länge bis zu 10m für die bern eines ausländischen, auf die Berechtigung zur Don.auund sonstige Wasserstraßen; selbständigen Führung von Fahrzeugen lautenden 6. Schiffsführerpatent 0: Berechtigung zur selb­ Ausweises einen Befähigungsausweis gemäß § 128 ständigen Führung von Motorfahrzeugen Abs. 1 auszustellen, wenn der ausländische Befähi• jeder An mit einer Länge bis zu 10m für Bin­ gungsausweis unter Voraussetzungen erlangt nengewässer, ausgenommen Wasserstraßen. wurde, die den Anforderungen der §§ 129 bis 131 (2) Für die Führung von Ruderfahrzeugen, die entsprechen. der gewerbsmäßigen Schiffahrt dienen, von Flößen, (2) Die Bestimmungen des Abs. 1 sind auf aus­ die der gewerbsmäßigen Schiffahrt oderSchulungs­ ländische Inhaber ausländischer Befähigungsaus• zwecken dienen, sowie von Seilfähren ist entspre­ weise anzuwenden, wenn nachgewiesen wird, daß chend dem Gewässer ein Schiffsführerpatent A der Befähigungsausweis für die Führung öster• oder B unter Berücksichtigung des § 129 Abs. 1 reichischer Fahrzeuge der gewerbsmäßigen Schiff-· erforderlich. fahrt benötigt wird; der Befähigungsausweis ist auf (3) Form und Inhalt der Befähigungsausweise diesen Berechtigungsumfang einzuschränken. sind durch Verordnung festzulegen.

Internationale Zertifikate für Füh• rer von Sportfahrzeugen Auf lag e n, Be d i n gun gen und Ein­ § 127. (1) Inhabern inländischer Befähigungsaus• schränkungen weise ist über Antrag von der Behörde, die diesen § 129. (1) Der Befähigungsausweis kann über Ausweis ausgestellt ·oder anerkannt hat, ein Inter­ Antrag des Bewerbers auf bestimmte Arten von nationales Zertifikat für die selbständige Führung Fahrzeugen, deren Antriebsleistung sowie auf ein­ von Sportfahrzeugen auszustellen; dieses Zertifikat zelne Gewässer oder gewässerteile eingeschränkt gilt nicht als Befähigungsausweis für die im § 1 werden. genannten Gewässer. (2) Bewerbern, deren körperliche Eignung einge­ (2) Ist nach den Bestimmungen dieses Teiles für schränkt ist, kann der Befähigungsausweis nur die selbständige Führung eines Sportfahrzeuges ein unter Auflagen bzw. Bedingungen (zB Befristung) Befähigungsausweis nicht erforderlich, ist öster• und nur dann erteilt werden, wenn dadurch die mit reichischen Staatsbürgern über Antrag vom Landes­ dem Mangel der Eignung verbundenen Gefahren hauptmann ein Internationales Zertifikat auszustel­ ausgeglichen werden können; Auflagen und Bedin­ len. gungen sind im Befähigungsausweis zu vermerken. (3) Durch Verordnung sind An, Form und Inhalt Tritt nach dem Erwerb des Befähigungsausweises des Internationalen Zertifikates gemäß Abs. 1 und eine Beeinträchtigung der körperlichen Eignung 2 festzulegen; dabei sind die von internationalen ein, können nachträglich Auflagen bzw. Bedingun­ Organisationen geschaffenen Richtlinien für die gen verfügt werden; soweit dadurch die mit dem Ausstellung internationaler Befähigungsausweise Mangel der Eignung verbundenen Gefahren ausge­ zu berücksichtigen. glichen werden können. (3) Inhaber von Kapitänspatenten oder Schiffs­ Arten der Befähigungsausweise führerpatenten A oder B haben ihre geistige und § 128. (1) Befähigungsausweise für Fahrzeuge: körperliche Eignung durch ein amtsärztliches Gut­ achten (§ 130 Abs. 3) in Zeitabständen von höch• 1. Kapitänspatent A: Berechtigung zur selbstän• stens sieben Jahren, beginnend mit der Ausstellung digen Führung von Motorfahrzeugen jeder des Befähigungsausweises, neuerlich nachzuweisen.

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(4) Besteht Anlaß zur Annahme, daß der Inhaber (5) Die nachzuweisende Fahrpraxis (Abs. 2 Z 4) eines Befähigungsausweises zur Führung von Fahr­ ist auf einem Fahrzeug zu erbringen, das in seiner zeugen geistig oder körperlich nicht mehr voll G~öße dem Berechtigungsumfang des in Betracht geeignet ist, so kann die Vorlage eines amtsärztli• kommenden Befähigungsausweises entspricht. Die chen Gutachtens (§ 130 Abs. 3) verlangt werden. Dauer der Fahrpraxis beträgt: 1. für das Kapitänspatent A 30 Monate, davon mindestens zehn Monate auf der Donau und 111. Abschnitt zehn Fahrten auf dem entsprechenden Strek­ Verfahren kenabschnitt als Steuermann unter Aufsicht und Anleitung des Kapitäns; Zulassung zur Prüfung 2. für das KapitänSpatent B 15 Monate, davon § 130. (1) Der Antrag auf Zulassung zur Prüfung mindestens fünf Monate als Steuermann unter ist mit einem Formblatt zu stellen, dessen Art, Form Aufsicht und'Anleitung des Kapitäns; und Inhalt unter Berücksichtigung der Zulassungs­ 3. für das Schiffsführerpatent A zehn Monate, voraussetzungen (Abs. 2) durch Verordnung fest­ davon mindestens fünf Monate auf dem ent­ zulegen sind. sprechenden Streckenabschnitt der Donau unter Aufsicht und Anleitung des Schiffsfüh• (2) Zur Kapitäns- oder Schiffsführerprüfung ist rerSj nur zuzulassen, wer 4. für das Schiffsführerpatent B drei Monate 1. für ein Kapitänspatent das 24. Lebensjahr, für unter Aufsicht und Anleitung des Schiffsfüh• ein Schiffsführerpatent A das 21. Lebensjahr, rers. für ein Schiffsführerpatent B, C oder D das 18. Lebensjahr vollendet hat; (6) Der Nachweis über die Fahrpraxis ist durch 2. die geistige und körperliche Eignung zur Füh• Vorlage eines Schifferdienstbuches zu führen; rung eines Fahrzeuges besitzt; durch Verordnung sind unter Bedachtnahme auf 3. die persönliche Verläßlichkeit besitzt; die von internationalen Organisationen geschaffe­ 4. die erforderliche Fahrpraxis für die Führung nen Richtlinien über die Mindesterfordernisse für eines Fahrzeuges auf dem entsprechenden die Ausstellung von Befähigungsausweisen nähere Gewässer oder Gewässerteil nachgewiesen Bestimmungen, insbesondere über Art, Form, hat; Inhalt und Ausstellung des Schifferdienstbuches, zu 5. für ein Kapitänspatent die erfolgreiche Able­ erlassen. gung einer Reifeprüfung" nachgewiesen hatj (7) Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ 6. für ein Kapitänspatent bzw. ein Schiffsführer• schaft und Verkehr kann vom Erfordernis des patent A oder B die Ausbildung für die lei­ Abs.2 Z 5 Nachsicht erteilen, wenn der Bewerber stung Erster Hilfe (§ 68 Abs. 1 des Kraftfahr­ eine gleichwertige andere Ausbildung nachweist. gesetzes 1967) nachgewiesen hat; 7. für ein Schiffsführerpatent C oder D die (8) Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaß• schaft und Verkehr kann einem Bewerber um ein nahmen nachgewiesen hat (§ 64 Abs. 2 KFG Kapitänspatent B vom Erfordernis des Abs. 5, und 1967). . zwar nur hinsichtlich der Größe des Fahrzeuges, Nachsicht erteilen, wenn der Bewerber Inhaber (3) Die geistige und körperliche Eignung (Abs. 1 eines Schiffsführerpatentes A oder B ist und die Z 2) des Bewerbers hat der Eignung zum Lenken nachzuweisende Fahrpraxis auf einem Fahrzeug eines Kraftfahrzeuges der Gruppe C (§ 65 Abs. 1 ausreichender Größe erbracht hat. KFG 1967) zu entsprechen; sie ist durch ein amts­ ärztliches Gutachten (§ 69 KFG 1967) nachzuwei­ (9) Der Landeshauptmann kann einem Bewerber sen, das zum Zeitpunkt der AntragsteIlung nicht um ein Schiffsführerpatent D vom Erfordernis des älter als sechs Monate sein darf. Der Nachweis der Abs.2 Z 1 Nachsicht erteilen, wenn der Bewerber Eignung bei Bewerbern um Schiffsfüh,rerpatente C eine ausreichende Fahrpraxis nachweist. und D gilt als erbracht, wenn sie ein im Inland zu Recht bestehendes Befähigungszeugnis für die selb­ Prüfung ständige Führung von Triebwagen, Kraft- oder § 131. (1) Nach der Überprüfung des Antrages Luftfahrzeugen besitzen. auf Zulassung zur Prüfung sind dem Bewerber Ort (4) Für die Überprüfung der Verläßlichkeit und Zeit der Prüfung in geeigneter Form mitzutei­ (Abs. 1 Z 3) bei Bewerbern um Kapitänspatente len. oder Schiffsführerpatente A oder B sind die Bestim­ (2) Die Prüfung besteht aus einem theoretischen mungen des § 38 Abs. 3 anzuwenden. Die Überprü• und einem praktischen Teil; sie wird von einer Prü• fung der Verläßlichkeit bei Bewerbern um Schiffs­ fungskommission abgenommen. führerp:uente C oder D gilt als erbracht, wenn der Bewerber ein im Inland zu Recht bestehendes Befä• .. (3) Die theoretische Prüfung erstreckt sich auf higungszeugnis für die selbständige Führung von 1. die Kenntnis der schiffahrtspolizeilichen V or­ Triebwagen, Kraft- oder Luftfahrzeugen besitzt. schriften;

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2. die allgemeine Kenntnis sonstiger schiffahrts­ 1. einem rechtskundigen Prüfer für die Fachge­ rechtlicher Vorschriften und Vorschriften des biete gemäß § 131 Abs. 3 Z 1 und 2; Arbeitnehmerschutzes für die Kapitänspa• 2. einem technischen Prüfer für die Fachgebiete tente A und B; gemäß § 131 Abs. 3 Z 5 und 6; 3. das Verhalten bei Schiffsunfällen aller Art 3. einem nautischen Prüfer für die Fachgebiete und bei Gewässerverunreinigungen; gemäß § 131 Abs. 3 Z 3, 4, 7 und 8 sowie für 4. die Führung und Bedienung eines Fahrzeuges die praktische Prüfung gemäß § 131 Abs. 6. einschließlich der dazu notwendigen Manö• " ver; (2) Die Prüflmgskommission für die sonstigen 5. die allgemeine Kenntnis der Bauart von Fahr­ Befähigungsausweise besteht aus zeugen und deren Einrichtungen sowie die 1. einem rechtskundigen Prüfer für die Fachge­ Bedienung und Wartung dieser Einrichtungen biete gemäß § 131 Abs. 3 Z 1 und bei Vorlie­ einschließlich der Maschinenanlage und ihres gen der Voraussetzungen des Abs. 6 für die Zubehörs; praktische Prüfung gemäß § 131 Abs. 6; 6. die Grundzüge der Wetterkunde; 2. einem technischen Prüfer für die Fachgebiete 7. die allgemeine Kenntnis des betreffenden gemäß § 131 Abs. 3 Z 3 bis 7 und für die prak­ Gewässers in geographischer, hydrographi­ tische Prüfung gemäß § 131 Abs. 6. scher und nautischer Hinsicht; (3) Dei Bundesminister für öffentliche Wirt­ 8. die genaue Kenntnis der Donau für das Kapi­ schaft und Verkehr und die Landeshauptmänner tänspatent A und das Schiffsführerpatent A. haben aus den in ihrem Wirkungsbereich mit Ange­ (4) Anträge auf Einschränkungen des Berechti­ legenheiten des Schiffahrtswesens befaßten. aktiven gungsumfanges gemäß § 129 Abs. 1 sind spätestens Bediensteten des rechtskundigen Dienstes und bis zum Beginn der theoretischen Prüfung zulässig. höheren technischen Dienstes Prüfungskommissäre als rechtskundige und technische Prüfer zu bestel­ (5) Die theoretische Prüfung gilt als "bestan­ . ien; reicht die Anzahl der technischen Prüfer des den", wenn sie von jedem Prüfungskommissär mit höheren technischen Dienstes nicht aus, so dürfen "bestanden" beurteilt wird; die praktische Prüfung als technische Prüfer bei Vorliegen der sonstigen darf erst nach erfolgreicher Ablegung der theoreti­ Voraussetzungen auch Bedienstete mit einer erfolg­ schen abgenommen werden. reich bestandenen Reifeprüfung an einer Höheren (6) Die praktische Prüfung erstreckt sich auf die Technischen Lehranstalt bestellt werden. Bedienung und Führung von Fahrzeugen sowie die Anwendung der theoretischen Kenntnisse in der ( 4) Als technische Prüfer gemäß Abs. 1 Z 2 sind Praxis; sie ist an Bord eines Fahrzeuges abzuhalten, Bedienstete zu bestellen, die zumindest ein Schiffs­ das in seiner Art, Größe und Antriebsleistung dem führerpatent A besitzen:- Berechtigungsumfang des in Betracht kommenden (5) Als nautiSChe Prüfer gemäß Abs. 1 Z 3 sind Befähigungsausweises in einer Weise entspricht, die Kapitäne mit Kapitänspatent A sowie mit einer ent­ eine richtige Beurteilung der praktischen Kennt­ sprechenden Erfahrung auf Schiffen gemäß dem nisse ermöglicht. angestrebten Berechtigungsumfang zu bestellen. (7) Der Bewerber hat für die Beistellung des (6) Als technische Prüfer und als Prüfer für die gemäß Abs. 6 erforderlichen Fahrzeuges und eines praktische Prüfung gemäß Abs. 2 sind Bedienstete Schiffsführers zu sorgen und die damit verbunde­ zu bestellen, die zumindest ein Schiffsführerpatent nen Kosten zu tragen. besitzen, das der abzuhalt$nden Prüfung ent­ (8) Eine nicht bestandene theoretische Prüfung spricht. darf frühestens nach zwei Wochen wiederholt wer­ (7) Die Bestellung zum Prüfer darf höchstens für den, eine nicht bestandene praktische Prüfung frü• die Dauer von fünf Jahren erfolgen. hestens nach zwei Wochen, längstens jedoch inner­ halb eines Jahres nach erfolgreicher Ablegung der (8) Der Bundesminister für öffentliche Wirt­ theoretischen Prüfung bei deren sonstiger Ungül• schaft und Verkehr und die Landeshauptmänner tigkeit. haben Verzeichnisse über die von ihnen bestellten (9) Die Prüfungskommission hat das Ergebnis Prüfungskommissäre zu führen. der theoretischen und praktischen Prüfung in einem Prüfungsprotokoll festzuhalten und der Prüfungstaxen Behörde mitzuteilen. § 133. (1) Der Bewerber hat entsprechend dem angestrebten Befähigungsausweis eine Prüfungs• P rü fu ngs komm is sion taxe an die Gebietskörperschaft zu entrichten, die den Amtsaufwand der für die Prüfung zuständigen § 132. (1) Die Prüfungskommission für das Kapi­ Behörde zu tragen hat; davon gebühren 75 vH den tänspatent A oder B sowie das Schiffsführerpa• Prüfungskommissären zu gleichen Teilen als Prü• tent A besteht aus ferentschädigung.

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(2) Durch Verordnung ist die Höhe der jeweili­ 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft gen Prüfungstaxe entsprechend dem Berechti­ und Verkehr für Angelegenheiten gemäß gungsumfang des angestrebten Befähigungsauswei• Abs. 1 Z 2 und 3; ses und dem damit verbundenen Prüfungsaufwand 2. der Landeshauptmann für Angelegenheiten festzusetzen. gemäß Abs. 1 Z 4 und 5. (3) Für die Erlassung von Verordnungen nach Entziehung des Befähigungsaus• diesem Teil ist der Bundesminister für öffeii.t1iche weises Wirtschaft und Verkehr zuständig. § 134. (1) Der Befähigungsausweis ist zu entzie­ (4) Die Überwachung der Einhaltung der hen, wenn der Inhaber Bestimmungen dieses Teiles und der auf Grund die­ 1. eines der im § 130 Abs. 2 angeführten Erfor­ ses Teiles erlassenen Verordnungen obliegt den im dernisse nicht mehr erfüllt; § 37 Abs. 2 bestimmten Organen. 2. den Nachweis gemäß § 129 Abs. 3 nicht er­ bringt; V. Abschnitt 3. den Nachweis gemäß § 129 Abs.4 nicht er­ bringt; Schlußbestimmungen 4. wiederholt grobe Verletzungen der schiff­ Strafbestimm u rig en fahrtsrechtlichen Vorschriften begangen hat. § 137. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ (2) Inhabern ausländischer Befähigungsausweise lesoder der auf Grund dieses Teiles erlassenen ist unter den Voraussetzungen des Abs. 1 Z 4 das Verordnungen verstößt, begeht, wenn die Tat nicht Recht zur Führung von Fahrzeugen auf öster• den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der reichischen Gewässern abzuerkennen; die Aberken­ Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, eine nung ist im Befähigungsausweis einzutragen. Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geld­ strafe bis zu 50 000 S zu bestrafen. Verzeichnis (2) Eine Verwaltungsüberiretung gemäß Abs. 1 § 135. (1) Der Bundesminister für öffentliche begeht insbesondere, wer Wirtschaft und Verkehr und die Landeshauptmän• 1. ein Fahrzeug ohne entsprechenden Befähi• ner haben Verzeichnisse über die von ihnen ausge­ gungsausweis führt oder eine Tätigkeit nach stellten Befähigungsausweise zu führen. § 124 Abs.4 ohne entsprechenden Befähi• (2) Das Verzeichnis gemäß Abs. 1 besteht aus gungsausweis ausübt (§§ 122 und 128); einer nach der Art der Befähigungsausweise 2. den Befähigungsausweis beim Führen eines getrennten und jeweils nach den Namen der Inha­ Fahrzeuges nicht im Original mitführt (§ 124 ber alphabetisch geordneten Aufstellung. Abs.2); 3. die Bezeichnung "Kapitän" führt, ohne ein IV. Abschnitt Kapitänspatent A oder B zu besitzen (§ 124 Abs.3); Behörden und Organe 4. als Inhaber eines Befähigungsausweises die Behörden und ihre Zuständigkeit von der Behörde vorgeschriebenen Einschrän• kungen nicht einhält (§ 129 Abs; 1); § 136. (1) Behörden erster Instanz im Sinne die­ 5. als Inhaber eines Befähigungsausweises die ses Teiles sind von der Behörde anläßlich der Erteilung des 1. der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft Befähigungsausweises oder nachträglich und Verkehr für das Kapitänspatent A und B erteilten Auflagen oder Bedingungen, die auf sowie das Schiffsführerpatent A; Grund einer Beeinträchtigung der körperli• 2. der Landeshauptmann von Niederösterreich, chen Eignung erforderlich sind oder gewor­ der Landeshauptmann von Oberösterreich den sind, nicht einhält (§ 129 Abs. 2). oder der Landeshauptmann von Wien nach freier Wahl für das Schiffsführerpatent C; (3) Für die Durchführung eines Verwaltungs­ 3. ein Landeshauptmann nach freier Wahl für strafverfahrens gelten die Bestimmungen des § 41. das Schiffsführerpatent B' und D; 4. das Bundesamt für Schiffahrt für die Durch­ Übe r g a n g s b e s ti m m u n gen führung von Verwaltungsstrafverfahren hin­ § 138. (1) Die auf Grund der Bestimmungen der sichtlich Wasserstraßen, ausgenommen in die mit Bundesgesetz BGBI. Nr.535/1978 auf Landesvollziehung fallende; Gesetzesstufe gestellten Schiffsführerverordnung, 5. die Bezirksverwaltungsbehörde für die BGBI. Nr. 134/1932, in der Fassung BGBI. Nr. 90/ Durchführung aller nicht unter Z 4 fallenden 1971 ausgestellten Patente gelten weiter; über Verwaltungsstrafverfahren. Antrag des Inhabers können sie durch den Bestim­ (2) Behörde zweiter Instanz im Sinne dieses Tei­ mungen dieses Teiles entsprechende Befähigungs• les sind ausweise ersetzt werden.

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(2) Reicht die Anzahl der gemäß § 132 Abs.3 , 1. einer natürlichen Person, wenn sie qualifizierten technischen Prüfer nicht aus, so kön• a) die österreichische Staatsbürgerschaft nen abweichend von dieser Bestimmung auch besitzt, Bedienstete des technischen Dienstes mit langjähri• b) die persönliche Verläßlichkeit besitzt; für ger einschlägiger Verwendungspraxis für die Dauer die Überprüfung der Verläßlichkeit sind von 5 Jahren ab Inkrafttreten dieses Bundesgeset­ die Bestimmungen des § 79 Abs. 3 anzu­ zes als technische Prüfer bestellt werden. \ wenden,- c) ihren ordentlichen -Wohnsitz im Inland Außerkrafttreten bestehender hat, Re eh t s vor s c h r i f t e n d) das 24. Lebensjahr vollendet hat, § 139. Mit Inkrafttreten dieses Bundesgesetzes e) im Falle einer Schulung nach den Bestim­ treten außer Kraft: mungen des Teiles G eine mindestens 1. die Verotdnung des Bundesministeriums für dreijährige Fahrpraxis nach dem Erwerb Handel und Verkehr, BGBl. Nr.126/1924, eines Befähigungsausweises, der in seinem betreffend die Festsetzung von Prüfungstaxen Berechtigungsumfang der vorgesehenen für die Bewerber um ein Schifferpatent zur Schulung entspricht, nachweist; Führung von Dampfschiffen (Motorbooten) 2. einer Personengesellschaft des Handelsrech­ auf der Donau in der Fassung BGBI. Nr. 71 tes, wenn alle ihre Gesellschafter, ausgenom­ 1926; men juristische Personen als persönlich haf­ 2. die Verordnung des Bundesministeriums für tende Gesellschafter (23), die Voraussetzun­ Handel und Verkehr, BGBI. Nr. 127/1924, gen gemäß 2 1 lit. abis c erfüllen und die betreffend die Festsetzung von Prüfungstaxen Gesellschaft ihren Sitz im Inland hat; für die Bewerber um ein Schifferpatent zur 3. einer juristischen Person, wenn die Stimm­ Führung von Dampfschiffen (Motorbooten) rechtgewährenden Anteilsrechte zu mehr als auf den österreichischen Binnenseen in der 75 vH österreichischen Staatsbürgern, dem Fassung BGBl. Nr.811926; Bund, einem Land, einer Gemeinde oder 3. die mit Bundesgesetz BGBI. Nr. 535/1978 auf einem Gemeindeverband zustehen oder bei Gesetzesstufe gestellte Schiffsführerverord• Vereinen mehr als 75 vH der Mitglieder nung, BGBI. Nr. 134/1932, in der Fassung österreichische Staatsbürger sind, die Mehr­ BGBI. Nr. 90/1971. heit der Mitglieder jedes ihrer leitenden Organe (zB Geschäftsführer, Vorstand, Auf­ sichtsrat) einschließlich des Vorsitzenden die Voraussetzungen gemäß 2 1 lit. abis c erfül• TEILH len und die juristische Person ihren Sitz im Schiffsführerschulen Inland hat; 4_ den Gemeinden und Gemeindeverbänden. I. Abschnitt (2) Die Bewilligung darf darüber hinaus nur Allgemeine Bestimmungen erteilt werden, wenn der Bewerber Geltungsbereich 1. die Verfügungs berechtigung über geeignete Schulungsräume, § 140. Die Bestimmungen dieses Teiies gelten für 2. geeignete Lehrpläne und Lehrbehelfe (§ 148 die Schulung von Schiffsführern für Motor- oder Abs. 1), ' Segelfahrzeuge. 3. die Verfügungsberechtigung über geeignete Fahrzeuge für Schulungs zwecke (§ 148 Bewi lligungspfl i ch t Abs.2) und ' § 141. Die Schulung von Schiffsführern bedarf 4. die Verfügungsberechtigung über eine für einer Bewilligung; sie ist befristet zu erteilen. Fahrzeuge gemäß 2 3 im Hinblick auf die praktische Ausbildung geeignete Schiffahrts­ Ausnahme anlage nachweist. § 142. Eine Bewilligung gemäß § 14 1 ist nicht erforderlich für die Schulung von Schiffsführern durch den Bund oder die Länder. Bezeichnung der Schiffsführer• 11. Abschnitt schule Verfahren § 144. Die Erteilung der Bewilligung gemäß § 141 ist an eine bestimmte Bezeichnung der Voraussetzungen Schiffsführerschule gebunden, die den Namen des § 143. (1) Die Bewilligung darf nur erteilt wer­ Bewilligungsinhabers enthalten muß; eine 2usatz­ den bezeichnung bedarf einer besonderen Bewilligung.

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Standort (2) Die Bewilligung ist zu widerrufen. 1. wenn eines der im § 143 angeführten Erfor­ § 145. (1) Die Erteilung der Bewilligung gemäß dernisse nicht mehr gegeben ist; § 141 ist an einen bestimmten Standort der Schiffs­ 2. wenn die Schulung länger als zwei Jahre nicht führerschule gebunden. ausgeübt wird; (2) Als Standort gilt der Ort der theoretischen 3. bei Nichteinhaltung der Verpflichtung, die Ausbildung (Schulungsräume); etn Fahrzeug Schiffsführerschule persönlich zu leiten (§ 146 begründet keinen Standort. Abs. 1); 4. bei Nichteinhaltung der Verpflichtung zur Bestellung eines geeigneten Leiters (§ 146 Leiter Abs.2). § 146. (1) Der Bewilligungsinhaber ist verpflich­ tet, die Schiffsführerschule persönlich zu leiten. III. Abschnitt (2) Bei Bewilligungsinhabern gemäß § 143 Abs. 1 Behörden und Organe Z 2, 3 oder 4 ist ein Leiter zu bestellen, der die V or­ Behörden und ihre Zuständigkeit aussetzungen gemäß § 143 Abs. 1 Z 1 erfüllt; seine Bestellung bedarf einer Bewilligung. § 150. (1) BehÖrde erster Instanz im Sinne dieses Teiles ist der Landeshauptmann. Lehrpersonen (2) Behörde zweiter Instanz im Sinne dieses Tei­ § 147. (1) Der Bewilligungsinhaber oder Leiter les ist der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft kann zur Schulung auch Lehrpersonen, die die und Verkehr. Voraussetzungen gemäß § 143 Abs. 1 Z 1 lit. bund (3) Die Überwachung der Einhaltung der e erfüllen, einsetzen; der Einsatz von Lehrpersonen Bestimmungen dieses Teiles obliegt den im § 37 ist der Behörde vor Aufnahme- der Lehrtätigkeit Abs. 2 bestimmten Organen. anzuzeigen. (2) Für die Qualifikation der Lehrpersonen ist Aufsicht der Bewilligungsinhaber, in den Fällen des § 146 § 151. Schiffsführerschulen sind durch die Abs. 2 der Leiter verantwortlich. Behörde hinsichtlich der Durchführung der Schu­ (3) Die Ausübung der Lehrtätigkeit ist nur unter lung sowie der Einhaltung der Erfordernisse gemäß den Voraussetzungen des § 143 Abs.1 Z 1- lit. b §§ 143 Abs.2 sowie 147 und 148 zu überprüfen. und e zulässig.

L ehr p I ä n e, L ehr b ehe lf e und p r akt i - IV. Abschnitt sehe Ausbildung Schlußbestimmungen § 148. (1) Lehrpläne und Lehrbehelfe haben ent­ Strafbestimmungen sprechend der vorgesehenen theoretischen Ausbil­ dung die im § 131 Abs. 3 genannten Fachgebiete in § 152. (1) Wer gegen die Vorschriften dieses Tei­ einem für die Vermittlung der erforderlichen les verstößt, begeht, wenn die Tat nicht den Tatbe­ Kenntniss~ ausreichenden Umfang zu enthalten; stand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fal­ dies gilt auch fur die Schulung von Schiffsführern lenden strafbaren- Handlung bildet, eine Verwal­ für Segelfahrzeuge mit der Einschränkung, daß tungsübertretuilg und ist mit einer Geldstrafe bis zu Maschinenanlagen nicht berücksichtigt sein müs• 50 000 S zu bestrafen. sen. (2) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 (2) Die praktische Ausbildung ist an Bord eines begeht, wer Fahrzeuges abzuhalten, das in seiner Art, Größe 1. die Schulung von Schiffsführern ohne Bewilli­ und Antriebsleistung dem Berechtigungsumfang gung durchführt (§ 141); des angestrebten Befähigungsausweises entspricht; 2. als Bewilligungsinhaber eine nicht bewiIligte sie hat von einer hiefür bewiIligten Schiffahrtsan­ Bezeichnung der Schiffsführerschule verwen- lage (§ 143 Abs. 2 Z 4) aus zu erfolgen. det (§ 144); _ 3. als BewiIligungsinhaber oder Leiter die Schu­ Erlöschen und Widerruf der Bewil- lung außerhalb des Standortes durchführt ligung (§ 145); 4. als Bewilligungsinhaber der Behörde den Ein­ § 149. (1) Die Bewilligung erlischt satz von Lehrpersonen nicht anzeigt (§ 147 1. mit Ablauf der Zeit, für die sie erteilt wurde; Abs. 1); 2. durch Zurücklegung der Bewilligung; 5. als Bewilligungsinhaber oder Leiter eine nicht 3. mit dem Tod oder dem Erlöschen der Rechts­ entsprechend qualifizierte Lehrperson einsetzt persönlichkeit des -Bewilligungsinhabers. (§ 147 Abs. 2);

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6. als Lehrperson ohne entsprechende Qualifika­ haltung berührt werden, im Einvernehmen mit den tion die Lehrtätigkeit ausübt (§ 147 Abs. 3); Bundesministern für Land- und Forstwirtschaft und 7. als Bewilligungsinhaber oder Leiter die prakti­ für Umwelt, Jugend und Familie, soweit Angele­ sche Ausbildung nicht auf einem hiefür bewil­ genheiten des Schutzes von Personen vor Lärmbe• ligten Fahrzeug 9urchführt (§ 148 Abs. 2); lästigungen und des Schutzes der Luft vor Verun- . 8. als Bewilligungsinhaber oder Leiter die prakti­ reinigungen berührt werden, im Einvernehmen mit sche Ausbildung nicht von einer hiefür bewil­ dem Bundt:sminister für Umwelt, Jugend und Fami­ ligten Schiffahrtsanlage aus durchführt (§ 148 lie, soweit militärische Angelegenheiten berührt Abs.2). werden, im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Landesverteidigung, soweit Organe des öffentli• Üb erg an gs b e sti mm u ngen chen Sicherheitsdienstes zur Erfüllung schiffahrts­ § 153. Die nach den Bestimmungen der mit Bun­ polizeilicher Aufgaben heranzuziehen sind, im Ein­ desgesetz BG BI. N r. 535/1978 auf Gesetzesstufe vernehmen mit dem Bundesminister für Inneres, be­ gestellten Schiffsführerschulenverordnung, BGBI. züglich der §§ 27 Abs. 3 und 4 sowie 29 Abs. 2 im Nr.353/1936, erteilten Bewilligungen gelten für Einvernehmen mit dem Bundesminister. für Justiz, die Dauer von längstens zehn Jahren ab Inkrafttre­ soweit Verordnungen gemäß § 35 zu erlassen sind, ten dieses Teiles als Bewilligungen im Sinne dieses im Einvernehmen mit dem Bundesminister für wirt­ Teiles. schaftliche Angelegenheiten, hinsichtlich der übri• gen Gewässer die Landesregierungen, soweit Orga­ Außerkrafttreten bestehender ne des öffentlichen Sicherheitsdienstes zur Erfül• Re ch tsvo rs ch riften lung schiffahrtspolizeilicher Aufgaben heranzu­ ziehen sind, im Einvernehmen mit dem Bundesmi­ § 154. Mit Inkrafttreten dieses Bundesgesetzes nister für Inneres, bezüglich der §§ 27 Abs. 3 und 4 tritt die mit Bundesgesetz BGBI. Nr. 535/1978 auf sowie 29 Abs. 2 im Einvernehmen mit dem Bundes­ Gesetzesstufe gestellte Schiffsführerschulenverord• minister für Justiz, betraut. Die gemäß § 37 Abs. 7 nung, BGBI. Nr. 353/1936, außer Kraft. vorgesehene Verordnung ist im Einvernehmen mit der obersten Dienstbehörde der ermächtigten Organe zu erlassen. TEIL I (3) Mit der Vollziehung des Teiles C dieses Bun­ Inkrafttreten und VoUziehung desgesetzes sind hinsichtlich Wasserstraßen, ausge­ nommen in die Landesvollziehung fallende, derje­ 1. Abschnitt nigen Teile der Donau, die nicht Wasserstraßen Inkrafttreten sind, .des Bodensees, des Neusiedlersees und der Grenzstrecken sonstiger Grenzgewässer der Bun­ § 155. (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1. Jänner desminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, 1990 in Kraft. soweit militärische Angelegenheiten berührt wer­ (2) Verordnungen auf Grund dieses Bundesge­ den, -im Einvernehmen mit dem ·Bundesminister für setzes können bereits von dem seiner Kundma­ Landesverteidigung, soweit Organe des öffentli• chung folgenden Tag an erlassen werden. Diese chen Sicherheitsdienstes zur Überwachung der Ein­ Verordnungen dürfen frühestens mit dem im Abs. 1 haltung der Bestimmungen heranzuziehen sind, im bezeichneten Zeitpunkt in Kraft gesetzt werden. Einvernehmen mit dem Bundesminister für Inneres, bezüglich der Entschädigung für vermögensrechtli• 11. Abschnitt che Nachteile im Zusammenhang mit Zwangsrech­ ten (§§ 60 bis 64) im Einvernehmen mit dem Bun­ Vollziehung desminister für Justiz, hinsichtlich der übrigen § 156. (1) Mit der Vollziehung der Teile A, E, G Gewässer die Landesregierungen, soweit Organe und H dieses Bundesgesetzes ist der Bundesmini­ des öffentlichen Sicherheitsdienstes zur Überwa• ster für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, soweit chung der Einhaltung der Bestimmungen heranzu­ Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes zur ziehen sind, im Einvernehmen mit dem Bundesmi­ Überwachung der Einhaltung der Bestimmungen nister für Inneres, bezüglich der Entschädigung für heranzuziehen sind, im Einvernehmen mit dem vermögensrechtliche Nachteile im Zusammenhang Bundesminister für Inneres, betraut. mit Zwangsrechten (§§ 60 bis 64) im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Justiz, betraut. (2) Mit der Vollziehung des Teiles B dieses Bun­ desgesetzes sind hinsichtlich Wasserstraßen, ausge­ (4) Mit der Vollziehung des Teiles D dieses Bun­ nommen in die Landesvollziehung fallende, derje­ desgesetzes sind bezüglich des § 79 Abs. 6 die Bun­ nigen Teile der Donau, die nicht Wasserstraßen desregierung, im übrigen hinsichtlich Wasserstra­ sind, des Bodensees, des Neusiedlersees und der ßen, ausgenommen in die Landesvollziehung fal­ Grenzstrecken sonstiger Grenzgewässer der Bun­ lende, derjenigen Teile der Donau, die nicht Was­ desminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, serstraßen sind, des Bodensees, des Neusiedlersees und zwar, soweit Angelegenheiten der Wasserrein- und der Grenzstrecken sonstiger Grenzgewässer

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864 der Beilagen 47 der Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und 3. In Niederösterreich: Verkehr, hinsichtlich der übr.igen Gewässer die Erlaufsee Landesregierungen betraut. Lunzer See (5) Mit der Vollziehung des Teiles F dieses Bun­ 4. In Oberösterreich: desgesetzes ist der Bundesminister für öffentliche Aber- oder Wolfgangsee Wirtschaft und Verkehr, soweit Organe des öffent• Almsee lichen Sicherheits dienstes zur Überwachung der Attersee oder Kammersee Einhaltung der Bestimmungen heranzuziehen sind, Gleinker See im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Großer Ödensee Inneres, soweit Angelegenheiten der Bedienung Hallstätter See und Wartung von Schiffsmaschinen berührt wer­ Heratinger See den, im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Hinterer Gosausee wirtschaftliche Angelegenheiten, betraut. Hinterer Langbathsee Höllerersee Holzösterer See Kleiner Ödensee Laudachsee Anlage 1 Mondsee zu § 1 Abs.l Nussensee Offensee Verzeichnis der Gewässer Schwarzensee 1. Im Burgenland : Seeleithensee Lacken im Seewinkel T raunsee oder Gmundner See Neufelder See Vorderer Gosausee Vorderer Langbathsee Neusiedlersee Zeller See oder Irrsee 2. In Kärnten: 5. In Salzburg: ,Aber- oder Wolfgangsee Aichwalder See Baßgeigensee Eibensee Bodenseen Filblingsee Faaker See Fuschlsee Farchtner See Goldegger See Feldsee () Grabensee Grünwaldsee Freibachstausee Hintersee Gösselsdorfer See Goggausee Jägersee Krottensee Griffner See, Luginger See Niedertrumer See Obertrumer See Jeserzer See Prebersee Ritzensee K.leinersee im Gemeindegebiet Techelsberg Rotgüldensee im Gemeindegebiet von St. Kanzian Strubklammsee Kleinsee im Gemeindegebiet Krumpendorf Tappenkarsee Klopeiner See Tauernmoossee Kraiger See Wallersee Längsee Weißsee Magdalener Seen Wiestalsee Zeller See Millstätter See Ossiacher See 6. In der Steiermark: Pressegger See Altausseer See Erlaufsee Sonnegger Seen Giglachseen St. Leonharder Seen Grundlsee Turnersee Leopoldsteiner See Turrachsee Ödensee Weißensee Putterersee Wörther See Röcksee

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Schwarzensee Wild moos er See Toplitzsee Wildsee oder Seefelder See Turrachsee Waldschacher Teich 8. In V orarlberg: ffodensee 7. In Tirol: Achensee Blintsee Anlage 2 Brennersee zu § 14 Egelsee Fernsteiner See Verzeichnis der Gewässerteile, die nicht Wasser­ Frauensee straßen sind: Haldensee 1. das Entlastungsgerinne (Neue Donau) vom Hechtsee Einlaufbauwerk (Strom-km 1938,060) bis zu Heiterwa~ger See Strom-km 1917,050; Herzsee 2. Staustufe Greifenstein: der oberhalb der Hintersteiner See Schwelle (Strom-km 1948,890, rechtes Ufer) Längsee gelegene Teil des Donaualtarmes; Lanser See 3. Staustufe Altenwörth: der oberhalb der Mittersee Schwelle (Strom-km 1979,550, linkes Ufer) Möserer See gelegene Teil des DoIlaualtarmes; N atterer See 4. Staustufe Melk: der oberhalb der Schwelle Obernberger See (Strom-km 2037,300, linkes Ufer) gelegene pfrillsee Teil des linksufrigen Donaualtarmes sowie Piburger See der oberhalb der Schwelle (Strom-km Pillersee' 2035,700 , rechtes Ufer) gelegene Teil des Plansee Melker Donaualtarmes. Reintaler See 5. Staustufe Wallsee: der oberhalb der Brücke Schwarzsee (Strom-km 2094,065, rechtes Ufer) gelegene Thiersee Teil des Donaualtarmes; Traualpsee 6: Staustufe Abwinden: der oberhalb der Tristacher See· Schwelle (Strom-km 2120,400, linkes Ufer) Urisee gelegene Teile des Donaualtarmes; Viisalpsee 7. die Enns ab Fluß-km 2,70; Walchsee 8. die Traun ab Fluß-km 1,80; Weißensee 9. die Thaya oberhalb von Bernhardsthal.

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