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Bericht NR (Gescanntes Original) 1 Von 48 864 der Beilagen XVII. GP - Ausschussbericht NR (gescanntes Original) 1 von 48 864 der Beilagen zu den Stenographi~chen Protokollen des Nationalrates XVII. GP Bericht des Verkehrsausschusses über die Regierungsvorlage (705 der Beila­ zahlreichen Staustufen angepaßt; jene Teile der gen): Bundesgesetz über die Binnenschiffahrt Donaualtarme, die für die gewerbsmäßige Schiff­ (Schiffahrtsgesetz 1990) fahrt ohne Bedeutung sind, sollen nicht mehr unter den Begriff der Wasserstraße fallen. Durch den gegenständlichen Gesetzentwurf soll eine neue rechtliche Grundlage für die Zulassung Teil C (Schiffahrtsanlagen) baut weitgehend auf und Führung von Fahrzeugen sowie für die Schu­ der Systematik des geltenden Schiffahrtsanlagenge­ lung von Schiffsführern geschaffen werden, durch setzes auf. Zur besseren Übersicht werden Bestim­ welche die auf Grund des Schiffahrtspolizeigeset­ mungen teils zusammengefaßt, teils anders geord­ zes 1927 bzw. des Binnenschiffahrtsverwaltungsge­ net, wie die Überprüfung von Schiffahrtsanlagen setzes erlassenen, 1978 auf Gesetzesstufe gestell­ oder deren Errichtung und Benützung. Die bisheri­ ten Verordnungen (Nummernzwangverordnung, gen Detailbestimmungen hinsichtlich der Hafen­ Schiffspatentverordnung, Schiffsführerverordnung entgelte sollen in einer Durchführungsverordnung und Schiffsführerschulenverordnung) abgelöst wer­ aufgenommen werden, womit die schnellere Anpas­ den sollen. Gleichzeitig werden die schiffahrtspoli­ sung an die wirtschaftlichen Gegebenheiten ermög• zeilichen, die schiffahrtsanlagenrechtlichen und die licht werden soll. Aus Gründen der Vereinheitli­ schiffahrtskonzessionsrechtlichen Bestimmungen chung und zur Verfahrensbeschleunigung soll das sowie jene des Eichgesetzes unter Bedachtnahme Bundesamt für Schiffahrt hinsichtlich der Wasser­ auf den neuesten Wissehsstand überarbeitet, so daß straßen als Strafbehörde erster Instanz eingesetzt das gesamte Verwaltungsrecht der Binnenschiffahrt werden. in einem Bundesgesetz zusammengefaßt ist. Im Teil D (Schiffahrtskonzession) ist nunmehr Der vorliegende Entwurf gliedert sich in neun im Gegensatz zur bisherigen Regelung eine Kon­ Teile. Im Teil A, der die allgemeinen Bestimmun­ zessionspflicht für jede gewerbsmäßige Ausübung• gen enthält, werden der für die übrigen Teile zum der Schiffahrt mittels Fahrzeugen oder Schwimm­ Großteil gemeinsame Geltungsbereich und die körpern vorgesehen. Der Bedarf als bisherige Ver­ Begriffsbestimmungen behandelt. Für den Boden­ leihungsvoraussetzung soll durch das Kriterium des see wurde die Geltung der Teile Schiffahrtspolizei, volkswirtschaftlichen Interesses verbunden mit Schiffszulassung und Schiffsführung grundsätzlich einer liberalisierten Regelung des Marktzuganges ausgenommen. abgelöst werden. Zur leichteren Verständlichkeit Teil B (Schiffahrtspolizei) folgt in Aufbau und werden die Regelungen der Zuständigkeit und des Struktur im wesentlichen dem geltenden Schiff­ Instanzenzuges in straffer Weise neu gegliedert. fahrtspolizeigesetz. Die bisher im Gesetz enthalte­ Teil E (Schiffseichung) wurde zum Teil den nen Altersgrenzen für die Ausübung der Schiffahrt bestehenden Bestimmungen über die Schiffseichung sollen nunmehr im Verordnungsweg geregelt wer­ nachgebildet. Weiters soll durch die Bestimmungen den. Für die der Verkehrsregelung dienenden, zum dieses Teiles ein allfälliges Erfüllungsgesetz nach Großteil durch Schiffahrtszeichen kundzumachen­ dem noch zu vollziehenden Beitritt zum Überein• den Verordnungen werden ergänzende Kriterien kommen vom 15. Februar 1966 über die Eichung eingeführt, die Interessen des Umweltschutzes und von Binnenschiffen vorweggenommen werden; des Fremdenverkehrs berücksichtigen. detaillierte Eichvorschriften werden den Inhalt Außerdem wird der Wasserstraßenbegriff den einer Durchführungsverordnung bilden., Als Eich­ tatsächlichen Gegebenheiten nach Errichtung der behörde erster Instanz soll das Bundesamt für www.parlament.gv.at 2 von 48 864 der Beilagen XVII. GP - Ausschussbericht NR (gescanntes Original) 2 864 der Beilagen Schiffahrt anstelle des Bundesministeriums für Der Verkehrs ausschuß hat die gegenständliche öffentliche Wirtschaft und Verkehr tätig werden, Vorlage in seiner Sitzung am 17. Jänner 1989 in um einen zweigliedrigen Instanzenzug zu gewähr- Verhandlung genommen. In der Debatte, an der leisten. sich außer dem Berichterstatter die Abgeordneten Pis chi, Dr. F e urs te i n, Pro b s t, Hof e r, Im Teil F (Schiffszulassung) soll die Zulassung Von wal d und Helmut Wo I f sowie der Bun­ von Fahrzeugen geregelt werden, der die Überprü• desminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr fung der Fahrtauglichkeit vorausgeht. Die Ergeb­ Dipl.-Ing. Dr. S t r e ich e r beteiligten, wurde nisse dieser Überprüfung und allfällige behördliche von den Abgeordneten S c h m ö I z und Pis chi Vorschreibungen sollen in die Zulassungs urkunde ein Abänderungsantrag gestellt. aufgenommen werden. Zur Vereinfachung und in Entsprechung der Servicefunktion der Verwaltung soll die Zuweisung eines amtlichen Kennzeichens Bei der Abstimmung wurde der Gesetzentwurf künftig gleichzeitig mit der Zulassung erfolgen. unter Berücksichtigung des erwähnten Abände• Erstmalig soll für Fahrzeuge der gewerbsmäßigen rungsantrages einstimmig angenommen. Schiffahrt im Zuge der Zulassung eine Mindestbe­ satzung festgelegt werden. Als Erleichterung für Der Ausschuß traf folgende Feststellungen: die Ausübung des Wassersportes soll die Möglich• keit einer Typengenehmigung für Sportfahrzeuge Zu § 60 Abs. 3: vorgesehen werden. Das volkswirtschaftliche Interesse ist als öffentli• Der Teil G (Schiffsführung) enthält Bestimmun­ ches Interesse zu verstehen. gen über den Erwerb eines Befähigungsausweises für die selbständige Führung von Fahrzeugen und Zu §123 Abs. 1 Z 3: für andere Tätigkeiten an Bord. Neu und den inter­ Der Ausschuß bezieht. die in dieser Bestimmung nationalen Tendenzen Rechnung tragend ist die enthaltene Ausnahme eindeutig auf Inhaber eines vorgesehene Ausstellung internationaler Zertifi­ Schifferpatentes gemäß § 12.02 der auf Grund des kate. Weiters soll durch die Einführung von mehre­ Abschnittes 11 des Übereinkommens über die ren Kategorien von Befähigungsausweisen die Schiffahrt auf dem Bodensee samt Anlage und Zulassung zur Schiffsführerprüfung flexibler Zusatzprotokoll, BGBI. Nr.632/1975, erlassenen gehandhabt werden können. Die Benachteiligung Bodensee-Schiffahrts-Ordnung BGBI. Nr. 93/1976 weiblicher Bewerber soll ebenso beseitigt werden in der Fassung der Kundmachung des Bundeskanz­ wie die bisherige Trennung nach gewerbsmäßiger lers, BGBt.' Nr. 575/1976. Schiffahrt und Sponschiffahrt. Sowohl bei der Zulassung als auch beim Prüfungsverfahren werden aus Gründen der Vereinheitlichung, soweit dies Zu §§ 140 und 141: sachlich zweckmäßig erscheint, Bestimmungen aus Der Ausschuß stellt fest, daß die in den §§ 140 dem Kraftfahrrecht übernommen. und 141 normierte Bewilligungspflicht für die Im Teil H (Schiffsführerschulen) wird die Aus­ Schulung von Schiffsführern für Motor- oder bildung der Schiffsführer auf eine völlig neue Segelfahrzeuge sich sicher nicht auf die private gesetzliche Grundlage gestellt. Danach wird künf• Unterweisung z. B. von Familienangehörigen tig jede schulische Ausbildung von Schiffsführern, beziehen kann, sondern jedenfalls auf eine Schu­ auch die unentgeltliche, an eine Bewilligung gebun­ lungstätigkeit in Form der Abhaltung von Kursen den. Die nach der Schiffsführerschulenverordnung abzielt. Aus dem § 140 ergibt sich darüberhinaus bisher verlangte Überpriifung des Bedarfes wurde eindeutig, daß der Teil H für Surf-Schulen keine als erster Schritt einer Liberalisierung nicht über• Geltung haben kann. nommen. Im übrigen werden an die Person des Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ver­ Bewilligungsinhabers und des Ausbildenden die für kehrsausschuß somit den An t rag, der National- eine zweckmäßige Ausbildung nötigen fachlichen rat wolle dem a n g e s chi 0 s sen e n Gesetzent- Anforderungen gestellt, die im wesentlichen mit der wurf die verfassungsmäßige Zustimmung erteilen. /.. bisherigen Rechtslage übereinstimmen. Teil I enthält den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes und die Vollzugsklausel. Wien, 1989 01 17 Felix Bergsmann Schmölz Berichterstatter Obmann www.parlament.gv.at 864 der Beilagen XVII. GP - Ausschussbericht NR (gescanntes Original) 3 von 48 864 der Beilagen 3 J. Bundesgesetz vom :xxxxx über die 4. "F ä h r e'~: Fahrzeug, das dem Fährverkehr Binnenschiffahrt (Schiffahrtsgesetz 1990) dient; 5. "S c h w i m m end e s Ger ä t": schwim­ TEILA mende Konstruktion mit technischen Ein­ richtungen, die für Arbeiten auf Gewässern Allgemeine Bestimmungen bestimmt ist (zB Bagger, Elevator, Hebe­ Geltungsbereich bock, Kran); 6. "M 0 tor fa h r z e u g": Fahrzeug, das mit § 1. (1) Die Bestimmungen dieses Bundesgeset­ einem Maschinenantrieb ausgestattet ist; als zes gelten für öffentliche fließende Gewässer (§ 2 Ausstattung gilt Einbau, Anhängen oder son­ des Wasserrechtsgesetzes 1959) sowie für die in der stiges Mitführen eines zur Fortbewegung des Anlage 1 zu diesem Bundesgesetz angeführten Fahrzeuges bestimmten Maschinenantriebes ; öffentlichen Gewässer und Privatgewässer. 7. "S e g e lf a h r z e u g": Fahrzeug, das sei­ (2) Die Bestimmungen dieses Bundesgesetzes nen Antrieb ausschließlich durch Wind gelten für sonstige schiffbare Privatgewässer, erhält; soweit in den §§ 3 Abs. 2, 44 Abs. 2, 89 Abs. 2, 100 8. "R u der f a h r z e u g": Fahrzeug, das sei­ Abs.2 und 121 Abs.2 nichts anderes bestimmt ist. nen Antrieb ausschließlich durch menschli­ che Muskelkraft
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