Unterrichtung Durch Die Bundesregierung
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Deutscher Bundestag Drucksache 11 /1642 11. Wahlperiode 14.01.88 Sachgebiet 223 Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Stand und Entwicklung der deutschen Schulen im Ausland Inhaltsverzeichnis Seite Einführung 3 I. Entwicklung des Auslandsschulwesens seit dem Rahmenplan 3 1. Deutsche Schulen im Ausland 3 1.1 Schulische Versorgung von deutschen Kindern im Ausland 3 1.2 Begegnungsschulen 4 1.3 Europäische Schulen 4 1.4 Schulen mit verstärktem Deutschunterricht 5 1.5 Sprachgruppenschulen 5 1.6 Sonnabendschulen und Sprachkurse 5 1.7 Maßnahmen für alle deutschen Schulen im Ausland 6 2. Deutsch als Fremdsprache im ausländischen Schulwesen 6 3. Internationale Zusammenarbeit im Schulwesen 7 II. Gegenwärtige Probleme des Auslandsschulwesens 8 1. Deutsche Schulen im Ausland 8 2. Deutsch als Fremdsprache im ausländischen Schulwesen 9 3. Internationale Zusammenarbeit im Schulwesen 10 III. Ziele und Maßnahmen 10 1. Deutsche Schulen im Ausland 10 1.1 Schulneugründungen 10 Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministers des Auswärtigen — 011 — 300.10 — vom 11. Januar 1988. Drucksache 11/1642 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode Seite 1.2 Vertikaler und horizontaler Ausbau bestehender Schulen 10 1.3 Fernlehrwerk 11 1.4 Rechtliche Absicherung 11 1.5 Änderung der Schulstrukturen 11 1.6 Zusätzlicher Einsatz deutscher Lehrer 11 1.7 Verbesserung der Fortbildung 12 1.8 Verbesserung der Schulberatung 12 1.9 Soziale Offenheit 12 1.10 Ausstattung des Schulbaufonds 12 2. Deutsch als Fremdsprache im ausländischen Schulwesen 12 2.1 Rang des Deutschunterrichts in ausländischen Unterrichtsprogram men 12 2.2 Einrichtung von Nachmittags- und Abendunterricht sowie Ferien- kursen 13 2.3 Personelle Maßnahmen 13 2.4 Schulpartnerschaften 13 3. Internationale Zusammenarbeit im Schulwesen 13 3.1 Wiedereingliederung von Rückkehrerkindern 13 3.2 Schulbuchgespräche 13 3.3 Europäische Schulen 13 IV. Anlagenverzeichnis 14 Anlage 1 Vom Auswärtigen Amt geförderte Schulen im Ausland 15 Anlage 2 Durch Vermittlung deutscher Lehrer geförderte Schulen im Ausland 16 Anlage 3 Anteil der Ortslehrkräfte am Unterricht der personell geförderten Schulen 20 Anlage 4 Aufstellung über die geförderten Firmenschulen 1986 21 Anlage 5 Neugründungen deutschsprachiger Auslandsschulen seit 1978 22 Anlage 6 Übersicht über die von der Kultusministerkonferenz anerkannten Aus- landsschulen 24 Anlage 7 Prüfungen zur Erlangung einer deutschen Hochschulzugangsberechti gung an Schulen im Ausland 26 Anlage 8 Übersicht über die Schulen mit Prüfungen für das Deutsche Sprach diplom der Kultusministerkonferenz in der Zeit -vom 1. Januar 1986 bis 31. Dezember29 1986 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode Drucksache 11/1642 Einführung In der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 heißt es: Die in der Regierungserklärung vom 4. Mai 1983 er- „Wir müssen die deutschen Schulen im Ausland stär- klärte Absicht, die deutschen Schulen im Ausland ker als bisher fördern. Wir werden neue Anstrengun- stärker zu fördern, lag bereits dem Rahmenplan für gen unternehmen, um die deutsche Sprache im Aus- die auswärtige Kulturpolitik im Schulwesen vom land wieder mehr zu verbreiten. " 14. September 1978 zu grunde. Der Rahmenplan, der von allen Fraktionen des Deutschen Bundestages ge- Die „deutschen Schulen im Ausland" , um die es in der billigt wurde, bleibt in seinen Grundzügen gültig. Regierungserklärung geht, haben eine lange und Man würde den Auslandsschulen auch einen schlech- stolze Tradition, die ganz überwiegend auf die deut- ten Dienst erweisen, wenn man die Grundsätze ihrer sche Auswanderung des 19. Jahrhunderts zurück- Förderung in jedem Jahrzehnt wesentlich ändern geht. Nur wenige Schulen wurden aufgrund deut- wollte. Der Rahmenplan wird aber aufgrund der Re- scher staatlicher Initiative gegründet. Die Schulen gierungserklärung und angesichts der inzwischen in sind daher keine Anstalten der Bundesrepublik manchen Sitzstaaten eingetretenen Veränderungen Deutschland oder eines Bundeslandes, sondern zu- sowie der Erfahrungen während der letzten acht Jahre meist private Schulen, die den Rechtsnormen des je- hiermit erstmalig fortgeschrieben. Diese Fortschrei- weiligen Sitzstaates unterliegen. Ihre Träger sind bung definiert die auswärtige Kulturpolitik der Bun- überwiegend Schulvereine, deren Mitgliedschaft sich desregierung im Schulwesen für die kommenden aus ortsansässigen deutschen Staatsangehörigen so- Jahre. wie aus deutschstämmigen und anderen sich mit der deutschen Kultur verbunden fühlenden Bürgern des Sitzstaates zusammensetzt. Es handelt sich also um In die Fortschreibung des Rahmenplans wird auch das Schulen im Ausland mit einer besonderen Bindung an darin dargelegte Konzept für die internationale Zu- die deutsche Sprache und Kultur, die deshalb von der sammenarbeit im Schulwesen einbezogen. Bundesrepublik Deutschland unterstützt werden. I. Entwicklung des Auslandsschulwesens seit dem Rahmenplan 1. Deutsche Schulen im Ausland — Aufnahme von sogenannten Firmenschulen in die Förderungsmaßnahmen, Im Rahmenplan wurden für die Förderung der deut- — Erarbeitung eines Fernlehrwerks für Schüler, de- schen Schulen im Ausland zwei Schwerpunkte ge- nen ein geregelter Schulbesuch nach deutschem setzt: oder bikulturellem Lehrplan nicht möglich ist. — Verbesserung der schulischen Versorgung von Kindern deutscher Staatsangehöriger im Aus- Dementsprechend sind die deutschsprachigen Aus- land, landsschulen weiter ausgebaut und um 13 Neugrün- dungen vermehrt worden. So führen etwa die Schulen — Weiterentwicklung des Typs der Begegnungs- in London und Genf inzwischen bis zur deutschen schule sowie Neugründung von Schulen dieser Art Abiturprüfung; in Djidda, New Delhi und Bombay an geeigneten Orten. werden Prüfungen zum Abschluß der Mittelstufe ab- gehalten. An der neugegründeten Schule in Toulouse kann die Reifeprüfung und an den gleichfalls neuge- 1.1 Schulische Versorgung von deutschen Kindern gründeten Schulen in New York und Riad die Schluß- im Ausland prüfung abgelegt werden. Eine Liste der Neugrün- Hierzu sah der Rahmenplan im einzelnen folgendes- dungen mit Angaben über ihre Entwicklung ist als vor: Anlage 5 beigefügt. — Ausbau und Neugründung von deutschsprachigen An den meisten Begegnungsschulen gibt es inzwi- Schulen, die ganz oder überwiegend für Kinder schen Sonderregelungen zugunsten deutschsprachi- deutscher Staatsbürger bestimmt sind, sofern Be- ger Seiteneinsteiger, die den Anschluß an das bikul- gegnungsschulen nicht bestehen oder eingerichtet turelle Unterrichtsprogramm, insbesondere an den werden können, landessprachlichen Unterricht, erleichtern. — besondere Förderungsmaßnahmen an Begeg- Firmenschulen wurden erstmals 1979 und seitdem nungsschulen, sofern deren Lehrpläne zu weit von kontinuierlich gefördert. Acht Schulen dieser Art wer deutschen Maßstäben abweichen, den durch jährliche Zuschüsse unterstützt (Liste: An- Drucksache 11/1642 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode lage 4). Staatliche Hilfe bei der Versorgung mit Leh- verbundenen Tendenz zur kulturellen Abgren- rern hat sich als unnötig erwiesen, da es bewäh rte zung gegen fremde Einflüsse im Bildungswesen. Praxis der Schulträger ist, in diesem Bereich in eige- ner Verantwortung zu handeln. In Teheran mußte sogar eine Begegnungsschule in eine deutschsprachige Auslandsschule umgewandelt Die Entwicklung des Fernlehrwerks ist vom Auswärti- und eine weitere Begegnungsschule geschlossen wer- gen Amt planmäßig vorangetrieben worden. Lehr- den. Aus der staatlichen Begegnungsschule in Kabul und Lernmaterial von der Vorschule bis zur Klasse 10 (Afghanistan) mußten aufgrund der politischen Ent- liegt inzwischen vor und wird von zwei p rivaten Fern- wicklung die vermittelten deutschen Lehrkräfte abge- lehrinstituten angeboten. Die Entwicklung sowie der zogen werden. Die ehemaligen Begegnungsschulen Start des Projekts wurden mit amtlichen Mitteln in in Dublin (Irland), Managua (Nicaragua) und Osorno Höhe von bisher ca. 3,18 Mio. DM gefördert. Die Wie- (Chile) wurden als Schulen mit verstärktem Deutsch- dereingliederung der Fernschüler in das innerdeut- unterricht eingestuft. Andererseits wurden drei Schu- sche Schulsystem nach ihrer Rückkehr aus dem Aus- len mit verstärktem Deutschunterricht, nämlich in La land vollzieht sich bisher ohne Schwierigkeiten. Paz (Bolivien), in Quito (Ecuador) und in Santa Cruz de Tenerife (Spanien), der Gruppe der Begegnungs- Seit September 1986 wird unter der Leitung eines schulen zugeordnet. Auch die Internationale Schule pädagogischen Mitarbeiters der Zentralstelle an meh- Straßburg und die Deutsche Schule in der Provinz reren kleinen deutschsprachigen Auslandsschulen im Málaga (Spanien) wurden in diese Gruppe aufgenom- arabischen Raum erprobt, ob und wie sich Fernlehr- men. gänge bei sehr. kleinen Lerngruppen in den traditio- nellen Unterricht einbauen lassen. Ziel dieses Ver- Viele Begegnungsschulen gehören nach wie vor zu suchs ist die qualitative Anhebung eines differenzier- den besten Schulen des jeweiligen Landes und entlas- ten Unterrichtsangebots der Klassen 5 bis 10 derarti- sen ihre Schüler mit einer guten Kenntnis mehrerer ger Schulen entsprechend innerdeutschem Unterricht Sprachen und Kulturen. Allerdings haben für die ein- an Grund-, Realschulen und Gymnasien. Anhand ei- heimischen Schüler die landesbezogenen Inhalte an ner Modellbeschreibung soll der Einsatz von Fernun- Bedeutung gewonnen, und unsere Bemühungen um terrichtsmaterial an anderen Schulen vorbereitet wer- Erhaltung des Stellenwertes deutscher Anteile am den. Lehrplan mußten verstärkt werden. Seitdem